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WÜRGEENGEL. PSALMEN UND POPSONGS
In Luis Buñuels surrealistischem Filmklassiker verbringt eine illustre Gesellschaft einen gemeinsamen Abend. Allmählich wäre der Zeitpunkt gekommen, sich zu verabschieden. Zunehmend macht sich Müdigkeit breit und der Anstand würde verlangen, langsam aufzubrechen. Doch irgendetwas hält die Gäste vom Gehen ab. Zeit vergeht. Sogar eine ganze Nacht. Noch immer ist niemand imstande, den Salon zu verlassen. Dabei steht die Tür offen. Äußerlich ist nichts auszumachen, was sie abhält. Alle bleiben, widerwillig. Und zunehmend drohen Konventionen, Ratio und Moral zu erodieren …
KOPRODUKTION MIT DEM SCHAUSPIELHAUS BOCHUM
NACH DEM FILM VON LUIS BUÑUEL
FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON ANGELA OBST
REGIE ......................................... JOHAN SIMONS
BÜHNE ........................................ JOHANNES SCHÜTZ
KOSTÜME KATRIN ASCHENDORF
DRAMATURGIE ANGELA OBST, MARLEEN ILG
LICHTDESIGN BERND FELDER
VIDEO VOXI BÄRENKLAU
MUSIK ........................................ STEVEN PRENGELS, MORITZ BOSSMANN
MIT: MORITZ BOSSMANN, ANNE CATHRIN BUHTZ, SANDRA HÜLLER, MARIUS HUTH, ROMAN KANONIK, LAURA WASNIEWSKI, ALEXANDER WERTMANN
SOWIE RUBY DE QUERO / LOTTE RINKE
WIEDERAUFNAHME IN PLANUNG
GRO ß E BÜHNE
PREISKATEGORIE A
ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN:
ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
Wie Lange Wollen Sie Noch
Mit „Der Würgeengel“ zeichnet Buñuel das Porträt einer Gesellschaft zwischen Macht und Ohnmacht. Eine Zufallsgemeinschaft, deren einzelne Mitglieder in der zunehmend bedrohlichen Situation verharren, dem eigenen Willen und dem unverstellten Ausgang zum Trotz. Eine gesellschaftliche Diagnose, die seit der Filmpremiere 1962 nicht an Aktualität verloren hat. Denn was sind denn die unsichtbaren Schranken, die uns wider besseres Wissen hindern, gegen Klimaerwärmung, Krieg und andere Krisen tätig zu werden? Entlang des Untertitels „Psalmen und Popsongs“ setzt sich der Regisseur Johan Simons sinnlich wie inszenatorisch mit diesem Zustand auseinander, der sich nur unzureichend mit Begriffen wie Apathie, Ohnmacht oder Schockstarre fassen lässt. Als Koproduktion von Schauspiel Leipzig und Schauspielhaus Bochum ist die Inszenierung an beiden Häusern zu sehen und wird von einer Besetzung aus beiden Schauspielensembles getragen.
„Virtuos setzt Regisseur Johan Simons den Besteckkasten des absurden Theaters ein, zeigt Erstarrung, Handlungslosigkeit, Verwirrtheit.“
Deutschlandfunk
„Dem Regisseur und seinem Team ist ein aufregender, außergewöhnlicher Theaterabend gelungen, kurz und bewegend.“
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG