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ROMEO UND JULIA

Bis heute begeistert die Geschichte des unglücklichen Paares: Romeo und Julia. Ihre unbedingte Liebe wird dabei zum Sehnsuchtsort für einen Zeitgeist, für den die liberalen Möglichkeiten selbst zum Problem geworden sind. Nicht rigorose Heiratsregeln erschweren heute unser Glück, sondern Freiheit, verheißungsvolle Erwartungen und deren Enttäuschung. Nicht so in Shakespeares Tragödie. Da gründet alles auf einem Streit zwischen zwei Familien, der sich so verfestigt hat, dass der Grund schon kein Thema mehr ist. Dem zum Hohn werden die einzigen Kinder der Familien ein Liebespaar. Romeo und Julia verlieben sich auf den ersten Blick. Der Streit der Eltern hindert sie nicht an ihrem Entschluss, zusammen zu sein: Sie heiraten heimlich. Verfeindete Familien, eine arrangierte Hochzeit, Mord und Verbannung säumen ihren Weg. Äußerst schwierige Bedingungen. Doch nichts bringt die Liebenden davon ab, zusammen sein zu wollen. Sogar die Überschreitung der letzten, unumkehrbaren Grenze wählen beide, um für immer vereint zu sein.

Welchen Reiz birgt für uns heute dieser radikale Gegenentwurf einer Liebe bis über den eigenen Tod? Für das Schauspiel Leipzig befragt Regisseurin Pia Richter diesen Klassiker neu. Nach „Ein Berg, viele“ und „Hotel Pink Lulu“ ist es ihre dritte Arbeit am Haus.

„Entscheidend ist, dass die Inszenierung in den richtigen, den wichtigen Momenten Shakespeares Text vertraut, ihn atmen, wirken, zirkulieren lässt, wozu die schwebende Musik Friederike Bernhardts und Johannes Cottas das ihre tut. Und so zeigt sie, dass das mit Romeo und Julia immer noch so schön und so tragisch ist.“

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

„Ungewöhnlich geht die bekannteste Sternstunde der Romantik am Schauspiel Leipzig über die Bühne. Pia Richter inszeniert das Stelldichein in Verona mit klugem Zugriff. Durch verschiedene Geschlechterkonstellationen und Rollenwechsel stellt sie die romantische Liebe als Ideal infrage, aber verrät den Stoff nicht. Rolle rein, Rolle raus: Dieses charmante Spiel gelingt allen sehr gut.“

NACHTKRITIK

WILLIAM SHAKESPEARE

DEUTSCH VON SVEN-ERIC BECHTOLF & WOLFGANG WIENS

REGIE PIA RICHTER

BÜHNE & KOSTÜME ...................... JULIA NUSSBAUMER MUSIK ......................................... FRIEDERIKE BERNHARDT, JOHANNES COTTA DRAMATURGIE MARLEEN ILG

MIT: PAULINA BITTNER, THOMAS BRAUNGARDT, ANNE CATHRIN BUHTZ, PATRICK ISERMEYER, ROMAN KANONIK, DIRK LANGE, TERESA SCHERGAUT

WIEDERAUFNAHME

GRO ß E BÜHNE PREISKATEGORIE B

ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION ENGLISCHE ÜBERTITELUNG

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Ich Kann Nichts

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