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EIN TREFFEN JUNGER AUTORINNEN 4+1
Alle zwei Jahre öffnet das Schauspiel seine Pforten für den schreibenden Theaternachwuchs und dessen Arbeiten. Im Rahmen von 4+1 dreht sich auf der Leipziger Bühne für drei Tage alles um bisher ungehörte Texte, ihre AutorInnen und deren Produktionsweisen. Dafür sind sechs renommierte deutschsprachige Schreibschulen und Literaturstudiengänge eingeladen, jeweils vier Studierende mit einem eigenen Text nach Leipzig zu schicken. Bisher waren der Studiengang Szenisches Schreiben der UdK Berlin, das Institut für Sprachkunst Wien, das uniT DRAMA FORUM Graz, das Deutsche Literaturinstitut Leipzig, das Schweizerische Literaturinstitut Biel sowie das Literaturinstitut der Universität Hildesheim vertreten.
In öffentlichen Lesungen mit anschließenden Gesprächen werden dem Publikum neue Stimmen der Neuen Dramatik vorgestellt. Eine spannende Gelegenheit, verschiedene Stile und Entwicklungen auszumachen! Schon seit 2013 versteht sich dieses Festival als Plattform für junge AutorInnen, um die eigenen Texte mit einem professionellen Ensemble auszuprobieren sowie mit anderen Schreibenden, einem ganzen Theaterbetrieb und dessen Publikum in Austausch zu kommen.
Auch in diesem Jahr wird 4+1 wieder im bewährten Hybridformat zugänglich sein: Nehmen Sie vor Ort bei uns im Zuschauerraum Platz und stellen Sie Ihre Fragen anschließend im direkten Gespräch mit den AutorInnen und dem Ensemble. Oder lauschen Sie den Lesungen bequem von zu Hause aus am Bildschirm und schicken Sie uns einfach eine Nachricht via Smartphone. Entscheidend ist vor allem der Austausch! Denn dieses Festival will kein Wettbewerb sein. Für uns steht der Werkstattcharakter im Vordergrund, das Kennenlernen, das Ausprobieren. Wir freuen uns auf 24 Texte, ihre AutorInnen und drei Tage brandNeue Dramatik!
Die PerformanceProduktionen in der Residenz forschen nach den Möglichkeiten, Geschichten mit den Mitteln von Theater, Tanz, Musiktheater, bildender Kunst, Literatur oder auch Erfahrungen aus der ClubKultur genreübergreifend zu erzählen.
Die Spielstätte in der ehemaligen Bauwollspinnerei lädt auf besondere Weise dazu ein, performative Kunst ganz unmittelbar zu erleben, experimentelle Darstellungsweisen im Theater zu entdecken und dabei neue Formen des Miteinanders zu probieren.
Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und Europa arbeiten in der Residenz während mehrwöchiger Produktionsaufenthalte an ihren Projekten. In dieser Zeit ist die Residenz ein künstlerisches Labor, ein ungestörter und geschützter Raum für die Arbeit bis zur Premiere. Für die Aufführungsblöcke verwandelt sich die Residenz in ein Theater, das brandneue aktuelle Performancekunst zeigt. Damit schließt das Schauspiel Leipzig eine signifikante Lücke zwischen den Arbeitsweisen und Ästhetiken der freien Szene, den internationalen Festivals und dem Stadttheaterbetrieb.
KOPRODUKTIONSPARTNER 2023 / 24:
HAU — HEBBEL AM UFER BERLIN, HELLERAU — EUROPÄISCHES ZENTRUM DER KÜNSTE DRESDEN, KAAITHEATER BRÜSSEL, KASERNE BASEL, KÜNSTLER:INNENHAUS MOUSONTURM
FRANKFURT A. M., KUNSTENCENTRUM BUDA KORTRIJK, RADIALSYSTEM BERLIN
Zu Beginn dieser Spielzeit widmen sich zwei Projekte der postkolonialen Vergangenheitsaufarbeitung: einmal sehr konkret auf Leipzigs berühmtesten Sohn bezogen und einmal aus einer eher globalen Perspektive unter Berücksichtigung aktueller ökologischer Themen. Ebenfalls aus diametraler Richtung schauen zwei Produktionen auf die Frage, wie wir hier und jetzt zusammenleben wollen. „Handle with Care“ (AT) fragt im Umfeld der Residenz ganz lokal, worauf man sich als Gemeinschaft verständigen kann, und zwei „Göttinnen“ schwärmen aus, um lohnenswerte Versuche des Miteinanders zu erkunden und zu verarbeiten. Ein dadaistischer Liederabend feiert sehr körperlich die Komik des Absurden, während in einer performativen Dunkelkammer unsichtbare Körper geheime Lippenbekenntnisse offenbaren. Ein erweitertes Verständnis von Realität und radikalinklusive Visionen werden in einem LivePodcast erforscht, wohingegen in einer Serie von Salonabenden so unumstößliche Gewissheiten wie die Abfolge der vier Jahreszeiten ins Wanken gebracht werden. Am Ende der Spielzeit steigen zwei Granden der internationalen PerformanceSzene in den Ring und tanzen, worüber man nicht reden kann.