Hans-Robert Metelmann (Hg.)
Mensch und Land Band 2
Lauter Lieblingsplätze „… w o u n s
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Schibri-Verlag • Strasburg 1
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet und über http://dnb.de abrufbar.
© Schibri-Verlag 2014 Milow 60 • 17337 Uckerland Tel.: 039753/22757 E-Mail: info@schibri.de www.schibri.de Umschlaggestaltung: Eileen Camin, Strasburg unter Verwendung eines Fotos von 123rf.com Fotos: Bibiana Sophie Metelmann, Greifswald Projektassistenz: Franziska Junghans, Tübingen Druck: Hoffmann-Druck, Wolgast
Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages vollständig oder teilweise vervielfältigt werden. Das gilt auch für die Speicherung in einem Datenerfassungssystem und die Weiterverarbeitung mit elektronischen oder mechanischen Hilfsmitteln, wie Fotokopierer und andere Aufzeichnungsgeräte. Insbesondere die Übersetzung und Verwendung in Schulungunterlagen bedürfen der Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten Printed in Germany
ISBN 978-3-86863-120-3 2
Inhaltsverzeichnis Vorwort – Erwin Sellering
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Mensch und Land I Bank mit Aussicht – Hans-Robert Metelmann Muße und Erkenntnis an der Peene Knabenkraut und Trollblumen – Michael Succow Auf dem Amazonas – Diana Hoth Der Kirchturm von Jarmen – Angela Ludwig Tankstelle Peene – Brunhilde Lewe Besonderheiten der vorpommerschen Flusslandschaft – Britta Bockholdt/Klaus Peter Philipp Stolpe und die Anfänge des christlichen Glaubens in Vorpommern – Hans-Jürgen Abromeit Nedderpeensche Geschichten – Johannes Bugenhagen Auf die Peeneberge: Menzlin – Margot Peter Im Boot – Barbara Scheffler
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Weite Perspektiven und Philosophenpfade Vorpommerns Schönheit – Thomas Freund 34 Eine mecklenburgische Wanderdüne – Rolf Christiansen 36 Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Wandern – Friedrich Wagner 37 Eilen und verweilen – Holger Bahr 41 Ulli der Fährmann – Barbara und Armin Scheffler 43 MV von oben – Dietmar Enderlein 45 Alles fließt – die Elbe – Till Backhaus 47 Kulturelle Horizonte Dichters Ort auf kleiner Insel – Franziska Ploetz Stralsund zum Staunen – Reinhard Lampe Lubin (Polen) – „das Liebliche“ – Friedrich Bartels „Wie du geliebt uns alle Zeit, vergelt dir Gott in Ewigkeit.“ – Angelika und Bernd Roske Landwirts Kulturen – Roland Marsch 3
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Ostsee! Großzicker auf Rügen – Axel Kramer 64 Licht und blanker Popo: Der Strand von Boltenhagen – Peter Kranz-Glatigny 65 Ostseeradfernweg, sportlich! – Manfred Schwerin 67 Das Robbenforschungszentrum in Rostock-Warnemünde – Wolfgang D. Schareck 68 Glück auf Poel – Peter Sanftleben 70 Ball am Strand – Wolfram Kaduk 72 Drei Augenblicke in Ahrenshoop – Matthias Schilling 74 Strandliebe – Soll ich ihn wirklich verraten, meinen Lieblingsplatz? – Uta Nehls 78 Kunstbegegnung mit Kaffee und Kuchen Wolgast und das Heilige Grab von Jerusalem – Brigitte Würfel Skulpturen auf der Wiese – Kerstin Böttger
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Burgen an der Tollense Mit den Pedalrittern von Haus Demmin zur Burg Klempenow – Karen Küstermann Ganz versteckt: Burg Osten – Constantin Fischer Burgruine Landskron – Heidi Bandur Am Belvedere in Neubrandenburg – Micha Teuscher
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Im Kinderland von Berthold Beitz Vom Kutschbock aus – Rainer Tietböhl Zur Silberquelle – Heinrich Lampe Kirchen und Störche – Friedhelm Ziemann Der Wallberg bei Tutow – Edmund Schartow In den Brohmer Bergen Im Tal der Hirsche – Haymo G. Rethwisch Naturschutzgebiet Galenbecker See – Ekkehard von Holtzendorff Ein Kulturland – Helmhold Schneider Gruß aus Krackow – Reinhard von Hirschheydt
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Pommern heißt „am Meer“ Die gerettete Landschaft – Mathias Grünwald Der Weg ist das Ziel – Fritz-Ulrich Meyer Sommerfrische Krumminer Wieck – Angela Gorkow Hinterm Deich am Kooser See – Heidi und Wolfgang Sümnig Wie ich den Kooser See entdeckte – Georg Meyer Abend am Bodden bei Gristow – Jürgen Seemann Räucherfisch bei Gurke – Ulrich Westermann Eine Bootstour von Greifswald nach Stolpe – Ulrich Marckwardt Lauter Lieblingsplätze – Claudia Metelmann
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Mensch und Land II Tisch mit Meerblick – Till Backhaus/Horst Klinkmann/ Hans-Robert Metelmann 144
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Vorwort von Ministerpräsident Erwin Sellering
Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land mit vielen wunderschönen Orten. Zum Beispiel an der Ostsee oder an einem der mehr als 2.000 Binnenseen. Die in weiten Teilen unberührte Natur unseres Landes bietet viele bezaubernde Plätze. Bei uns gibt es beeindruckende Schlösser, Parks und Herrenhäuser. Die altehrwürdigen Hansestädte Rostock, Wismar, Stralsund und Greifswald verbinden Tradition und Innovation. Zu erwähnen ist auch unsere Landeshauptstadt Schwerin mit dem Schloss, das einmalig ist und Einheimische wie Gäste gleichermaßen verzaubert.
Ministerpräsident Erwin Sellering, Schwerin, teilt mit vielen Bürgerinnen und Bürgern in Mecklenburg-Vorpommern eine liebevolle Beziehung zu der natürlichen Schönheit und den Kulturschätzen des Landes. Ich gebe zu: Es fällt mir schwer, mich für einen einzelnen Lieblingsplatz in Mecklenburg-Vorpommern zu entscheiden. Und das nicht nur, weil man als Ministerpräsident zu einer gewissen Neutralität verpflichtet ist. Es gibt einfach eine sehr große Auswahl an Orten, an denen ich immer wieder gerne bin. Ich denke an Greifswald, an den Blick hoch oben vom Dom über die Stadt. Da ist der Strand von Ueckeritz. Die Lewitz, wo ich nach Feierabend gern spazieren gehe. Oder das Warnowtal, das zu herrlichen Kanutouren oder Wanderungen einlädt. In diesem Buch gehen über 50 Autorinnen und Autoren das Wagnis ein. Sie legen sich fest und beschreiben ihren ganz persönlichen Lieblingsplatz in Mecklenburg-Vorpommern. Jede und jeder von ihnen auf ganz persönliche Weise. Natur und Kultur, Stadt und Land, da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Mein Dank gilt allen, die sich in diesem spannenden Projekt beteiligt haben und vor allem Professor Hans-Robert Metelmann, der die Idee zu diesem Buch hatte und als kluger und umsichtiger 7
Herausgeber viele interessante Beiträge zusammengetragen hat. Das Buch lädt ein zu einer Entdeckungsreise durch unser Land. Und es wirbt dabei auf wunderschöne Weise für unser Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Gehen Sie mit auf Entdeckungsreise. Entdecken Sie lauter Lieblingsplätze. Sie werden feststellen: MV tut gut. Erwin Sellering Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern
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I d n a L d n u Mensch
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Bank mit Aussicht von Hans-Robert Metelmann
Friedrich-Franz-Blick in Mecklenburg. Eine malerische hohe Waldkante mittig zwischen Ostseeküste und Seenplatte, Schwerin und Greifswald, genau beschrieben oberhalb von Salem am Kummerower See. Eine Bank mit Baumschatten und Fernblick. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie im Stillen so eine Aussicht genießen, den Blick über die besonnte blaue Wasserfläche auf Rapsfelder in voller Blüte so weit das Auge reicht und am Horizont ein Spalier von Windkraftanlagen bei der Arbeit? Falls Sie ganz gebannt sind von diesem Bild und zu der Erkenntnis kommen, dass wir in einem herrlichen Land leben, dass hier wohl eine großartige Ernte heranreift und dass unser Land auch bei den erneuerbaren Energien ganz vorn mitspielt, dann befinden Sie sich in Übereinstimmung mit einem großen Teil der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern. Wenn Sie dagegen mit liebenden Augen aber eher sorgenvoll über die Feldmark und den See schauen, weil Sie an alle möglichen Folgen einer ausgereizten Monokultur denken und fürchten, dass die Verspargelung des Urlaubslandes Mecklenburg-Vorpommern uns die Touristen verscheucht, dann haben Sie ziemlich genauso viel Menschen an Ihrer Seite.
Professor Hans-Robert Metelmann, Jarmen, dankt allen, die in diesem Heft so anrührend, spannend, zum Nachdenken oder zum Lachen von ihren Lieblingsplätzen erzählen, für diese Geschenke. Bei solchem Ausblick scheiden sich eben die Geister, und dies ist weniger eine Frage des Geschmacks, sondern mehr der unterschiedlichen Wahrnehmungen und Gewissheiten, was unser Land betrifft, die Rolle seiner Land- und Ernährungswirtschaft, die richtigen politischen Entscheidungen in Schwerin, in Berlin, in Brüssel für unsere Zukunft. 10
Aus großer Flughöhe betrachtet geht es um unsere agrar- und umweltpolitische Orientierung in Europa, um Weichenstellungen für zeitgemäße Konzepte, um den besten Einsatz von Strukturhilfen und Agrarsubventionen im Umfang vieler Milliarden Euro. Aus menschlicher Augenhöhe geht es um Arbeitsplätze, um auskömmliche Löhne, um ordentliche Lebensbedingungen in ländlichen Räumen im Einklang mit Natur und Kultur. Über das richtige Konzept für die weitere Entwicklung und die dafür notwendigen politischen Entscheidungen gibt es in der Bevölkerung ganz unterschiedliche Vorstellungen. Die Einen sprechen sich aus für ein „weiter so“, die Fortsetzung eines erfolgreichen Weges einer intensiv betriebenen Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft. Die Anderen sind davon überzeugt, dass wir einen strikten Kurswechsel brauchen, keine Intensivierung, sondern Diversifizierung, eine Agrarwende. Manchmal gewinnt man den Eindruck, als gäbe es zwischen diesen beiden Positionen keine Brücke … Der Mensch ist, was er isst. Land- und Ernährungswirtschaft gehen uns alle an. Wir leben in einem Land, das in seinen ländlichen Räumen vor allem von diesen beiden Wirtschaftszweigen geprägt ist. Wir sind alle Verbraucherinnen und Verbraucher ihrer Erzeugnisse und lieben gutes und preiswertes Essen und Trinken. Unsere natürliche Umwelt, um die man uns in ganz Deutschland beneidet, und wie Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft mit ihr umgehen, das beeinflusst ganz wesentlich unsere Gesundheit, unser Selbstwertgefühl, unser Wohlbefinden. Die Landesregierung in Schwerin hat den Handlungsbedarf erkannt und in ihrer Koalitionsvereinbarung für die 6. Wahlperiode des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern (2011–2016) unter Nr. V, Pkt. 121 festgehalten, „einen breit angelegten Dialog“ zu führen, „um einen Leitfaden für die Ausgestaltung einer nachhaltigen, umwelt- und tiergerechten Land- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern zu erarbeiten“. Die politische Absicht lautet, dass möglichst viele Interessen abgedeckt werden sollen: Die Erwartungen an konventionelle und ökologische Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft, an Verbraucherschutz, an Konzepte für regenerative Energien, den Schutz von Umwelt, Natur und Tieren, für Tourismus, nicht zuletzt Gesundheit und gute Lebensbedingungen in den ländlichen Räumen. 11
Natürlich kann man so einen Regierungsauftrag z. B. einer erfahrenen und klugen Mitarbeiterin im fachlich zuständigen Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Schwerin weiterreichen, die sich dann 4 Wochen zurückzieht, dieses Thema mit größtem Sachverstand und politisch angemessen ausarbeitet und am Ende mit einem intellektuell und handwerklich feinen Masterplan aus ihrer Klausur herauskommt. Allerdings: So ein Vorgehen der Politik bei so einem Thema passt uns gar nicht, es passt nicht zu unserem Verständnis von Beteiligung in der Demokratie. Wir wollen mitmachen. Wir sind alle unmittelbar berührt von der Entwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Schließlich sind wir alle mindestens Verbraucherinnen und Verbraucher. Der Minister dieses Hauses, Dr. Till Backhaus, hat also ein ganz anderes, ein sehr offenes, ein tatsächlich neues Erarbeitungsverfahren für den Masterplan gewählt. Das Auftragspapier der Landesregierung wird erarbeitet mit der Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern durch Internetforen, mit einer wissenschaftlichen Begleitung durch ein unabhängiges Fachinstitut und mit ausgewählten Expertinnen und Experten in einer Perspektivkommission. Zu dieser „Perspektivkommission für die Entwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“, wie der offizielle Titel lautet, gehören Vertreter der konventionellen und der ökologischen Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft, unterstützt von den Hochschulen, Universitäten und Forschungsinstituten in Mecklenburg-Vorpommern, begleitet von der Verbraucherzentrale, der Tierärzteschaft, vom Unternehmensverband, dem Landesmarketing, von der Industrie- und Handelskammer Schwerin, von den Landkreisen, von BioconValley in Nordostdeutschland und ScanBalt in Nordosteuropa für Kompetenz in der Gesundheitswirtschaft, nicht zuletzt von den Kirchen als den größten Bodeneigentümern im Land. Ein ganzes Bündel von konsensualen politischen Handlungsempfehlungen ist inzwischen entstanden, Grundlage für einen Masterplan Mensch und Land. Forschung, Entwicklung und Bildung, die entscheidenden und wesentlichen Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit der Schlüssel-Wirtschaftszweige Land- und Ernährungswirtschaft, sind zentrale Themen im Masterplanprozess. Naturschutz, Umweltschutz, Tierschutz werden angesprochen, eine 12
soziale Verantwortung bei allen Produktionsverfahren und -schritten. Es geht um Impulse für Existenzgründungen, Wertschöpfung und den Erhalt der lebensnotwendigen und lebenswerten Bedingungen in ländlichen Räumen für die Menschen im Heute und die kommenden Generationen. Es geht um die Schaffung und Sicherung von auskömmlichen Arbeitsplätzen im Einklang mit Natur, Tradition und Lebenskultur. Es geht um gute Lebensmittel und damit zuletzt auch ganz schlicht um Sympathieträger zum Essen und Trinken und Image für Mecklenburg-Vorpommern. Die Arbeit am Masterplan ist schweres Pflügen. Das Internetforum sammelt Materialien und Meinungen ohne Ende, und in der Perspektivkommission sitzt kein Freundeskreis zusammen, sondern ein Arbeitsgremium sehr engagierter Interessenvertreter. Wenn sich deshalb die Diskussion unter den Fachleuten manchmal festfrisst, hilft immer wieder das gegenseitige Zugeständnis weiter, dass alle am selben Tisch sitzen, die Perspektiven dennoch sehr unterschiedliche sein können. Jede dieser Perspektiven auf dem gemeinsamen Tisch ist für sich genommen richtig und wahr. Bleibt aber eine spezielle Teilsicht auf ein Thema oder einen Aspekt … Was kann einen bei diesem Riesenthema, einem Masterplan Mensch und Land, und in einem komplexen Prozess zu so anstrengender Arbeit motivieren? Wenn der Verstand antwortet, spricht er von dem gemeinsamen Papier am Ende, dem Masterplan, der von einem besonderen Wert schon deshalb ist, weil er den ernsten Willen aller daran Beteiligten dokumentiert, einige für die Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft und deshalb auch für Mecklenburg-Vorpommern entscheidenden Fragen in Gemeinsamkeit, mit gemeinsamer Stärke, in gemeinsamer Verantwortung anzugehen. Wenn die Seele antwortet, kommt eine weitere Gemeinsamkeit aller Beteiligten ins Spiel, eine innere, eine ganz persönliche Verbindung zu Mensch und Land, die uns allen am Herzen liegt, ein auch räumlich greifbarer Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern, eine Art geistiger Besitz, den wir oft teilen. Lauter Lieblingsplätze. Ich teile gerne Lieblingsplätze mit weitem Horizont, den Burgturm von Klempenow, hohe Schiffsdecks auf Ostseefähren, Wege an Stränden und Strandkörbe, Picknickplätze auf Hochufern, Windmühlentürme, Balkons mit kleiner Sitzgruppe, Restaurants mit schöner Speisekarte und Sicht. Und ich höre gerne zu, wenn 13
in der Runde von Familie, Freunden und Gästen von solchen und anderen, alten und neuen, nahen und fernen Lieblingsplätzen erzählt wird, zum Beispiel im Gesprächskreis Jarmen. In den nächsten Jahren werde ich bestimmt wieder einmal diese Bank aufsuchen mit dem weiten Friedrich-Franz-Blick über die Feldmark von Mecklenburg-Vorpommern, und ich freue mich auf eine Aussicht, in der jede Art von Agrarwirtschaft und Ernährungswirtschaft ihren Acker, Stall und Platz finden muss und wird, jede für sich und respektvoll abgestimmt mit allen anderen, wenn sie nur Mensch und Land gut tut!
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