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Kein reines Schminkgeschäft

Foto: HWK

Auf zwei Etagen kümmert sich Michaela Finke mit ihren sechs Mitarbeitern um ihre Kunden. Sie bietet dabei ein breites Spektrum an Leistungen an.

Kosmetik ist kein reines Schminkgeschäft

Kosmetikerin und Betriebsinhaberin Michaela Finke arbeitet mit einem sechsköpfigen Team am „wichtigsten Schutzschild unseres Körpers“.

YANNIK HERBST

Wenn man beim Thema Gesundheit an Handwerk denkt, fallen den meisten natürlich zunächst die bekannten Gesundheitshandwerke ein. Doch gerade unter dem Aspekt „Wohlbefinden, Gesundheitsschutz und Pflege“ sollte man auch immer das Kosmetiker-Handwerk auf dem Radar haben.

Dabei waren es im vergangenen Jahr vor allem auch Kosmetik-Betriebe, die besonders von den Einschränkungen der Corona-Pandemie betroffen waren. Das kann auch Michaela Finke, Inhaberin von „Kosmetik Notruf Hildesheim“ bestätigen. „Wir haben viele Kunden gehabt, die mit der Schließung unseres Studios wirklich Probleme hatten, weil wir entsprechende Pflegebehandlungen nicht durchführen

„Viele Kunden hatten während des Lockdowns wirklich Probleme.“

Michaela Finke,

über die Wichtigkeit von gepflegter Haut für Gesundheit und Wohlbefinden auch in Pandemiezeiten. konnten. Das ist je nach Hautbild ein echtes Problem gewesen“, sagt die zweifache Mutter, die in ihrem Betrieb auf zwei Etagen mit einem sechsköpfigen Team für ihre Kunden da ist. „Bei der Kosmetik geht es ja nicht nur um Optik und Ästhetik, sondern vor allem um die Pflege und Gesunderhaltung der Haut. Und dafür sind regelmäßige Behandlungen wichtig, die wir in den Lockdowns nicht anbieten durften.“

Aus klein wird groß

Dabei hat Finke zunächst einen anderen beruflichen Weg eingeschlagen. „Kosmetik war immer mein Traum. Ich habe trotzdem nach der Schule erst einmal eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht“, sagt Finke. Nach einigen Berufsjahren in der Krankenpflege und einer Weiterbildung zur

In Zeiten der Corona-Pandemie hat sich Michaela Finke eine eigene Naturkosmetik- und Seifenmanufaktur aufgebaut.

Foto: HWK

OP-Fachschwester begann Finke, ihren Traum zu leben: Sie machte eine Ausbildung zur Fachkosmetikerin und eröffnete ihr Kosmetik-Studio. „Das war für mich erst als Nebenerwerb gedacht, doch dann ist der Betrieb immer größer geworden.“ Inzwischen kann sie ihren Kunden eine Vielzahl von Leistungen anbieten und kann auf über 13 Jahre Erfahrung in ihrem Handwerk zurückblicken.

Selbstverständnis: Nachhaltige Hautpflege

Für Finke selbst ist es wichtig, sich auch immer von dem Vorurteil zu distanzieren, Kosmetik sei ein reines Schmink-Geschäft. „Die Haut ist der wichtigste Schutzschild unseres Körpers, eine gesunde und vor allem vitale Haut ist deshalb nicht nur für unser Wohlbefinden, sondern auch für unsere Gesundheit sehr wichtig“, ist Finke sich sicher. „Das ist mein Selbstverständnis und auch das Hauptanliegen meiner Kunden: Die Pflege und Gesunderhaltung der Haut.“ Dabei zählen inzwischen auch immer mehr Männer zu ihren Kunden, schätzungsweise 40 Prozent.

Bei ihren Beratungen ist vor allem die individuelle und professionelle Vorgehensweise wichtig. „Jede Haut ist unterschiedlich und wir möchten für unsere Kunden immer die optimalen Produkte verwenden.“ Seit einigen Monaten kann Michaela Finke dabei auch auf ihre eigene Produktserie zurückgreifen. „Wir haben in der Pandemie-Zeit unsere eigene Seifenmanufaktur und Naturkosmetikproduktion begonnen. Wir legen sowohl auf Transparenz als auch auf Nachhaltigkeit großen Wert. Keine Tierversuche, kein Mikroplastik, kein Palmöl. Und unsere Kunden wissen das zu schätzen!“

40

PROZENT der Kunden im Kosmetik-Betrieb von Michaela Finke für kosmetische Behandlungen sind inzwischen Männer.

Finke hat sich zu diesem Schritt aufgrund einer eigenen Krebserkrankung entschieden. Bei den Inhaltsstoffen und Behandlungsmethoden schaut sie auch selbst genauer hin. „Wir bieten im Zuge unserer onkologischen Kosmetik nicht nur telefonische Beratungsgespräche an, sondern auch Pflegeangebote, um Nebenwirkungen der Krebstherapie erträglicher zu machen. Und auch wenn man in solch schweren Zeiten andere Dinge im Kopf hat: Es ist wichtig, sich gerade dann wohl und besser zu fühlen“.

Besonders wichtig sind bei diesem Thema auch ständige Fortbildungen für Finke und ihr Team. „Wir arbeiten mit vielen Substanzen und Geräten, da ist es wichtig, dass man immer gut geschult ist und vor allem auch weiß, welche Folgen welche Maßnahmen haben. Die menschliche Haut ist sehr komplex und das macht auch unseren Beruf besonders herausfordernd.“

Balsam für die Seele

Doch nicht nur die Gesunderhaltung und Pflege der Haut, sondern auch das persönliche Wohlbefinden ist aus Finkes Sicht nicht zu unterschätzen. „In den hektischen Zeiten, in denen wir leben, ist es wichtig, auch mal etwas Gutes für sich selbst zu tun, das machen wir leider immer viel zu selten.“ Für Finke ist das letztlich auch genau der Grund, wieso sie ihren Beruf liebt. „Wenn die Haut gut wird und der Kunde zufrieden ist, dann habe ich etwas richtig gemacht. Und wenn man sieht, dass die eigene Arbeit etwas Gutes bewirkt hat, ist das immer noch der beste Lohn. W

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