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2012 schott aktuell
the journal January / February 2012
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Neue Buch-Publikationen von Schott Music
Schott Campus Weinbuch, Isabel
Das musikalische Denken und Schaffen Carl Orffs Ethnologische und interkulturelle Perspektiven € 59,95 [D] / sFr 96,90* / € 61,70 [A] ISBN 978-3-7957-0723-1 / ED 20900
Widmer, Manuela
Die Pädagogik des Orff-Instituts Entwicklung und Bedeutung einer einzigartigen kunstpädagogischen Ausbildung € 59,95 [D] / sFr 96,90* / € 61,70 [A] ISBN 978-3-7957-0748-4 / ED 21211
Musikwissenschaft
Musikpädagogik
Haselbach, Barbara
Grüner, Michaela
Studientexte zu Theorie und Praxis des Orff-Schulwerks
Orff-Instrumente und wie man sie spielt
Band 1: Basistexte aus den Jahren 1932–2010
Ein Handbuch für junge, alte, kleine und große Hände
€ 11,99 [D] / sFr 19,90 * / € 12,40 [A] ISBN 978-3-7957-0756-9 / ED 21061
€ 24,95 [D] / sFr 43,50 * / € 26,- [A] ISBN 978-3-7957-0746-0 / ED 21039
PRIMÄRTEXTE
Wolfgang Hering
Lukas Näf und Matthias von Orelli (Hg.) Carl Orff – Ferdinand Leitner Ein Briefwechsel · Bd. I/1
Kinderlieder mit einfachen Begleitungen für Orff-Instrumente
MA 3069-01 11/11
€ 36,– [D] / sFr 53,50 * / € 37,10 [A] ISBN 978-3-7957-0592-3 / ED 20113
1000 tolle Töne
€ 19,95 [D] / sFr 35,90* / € 20,60 [A] ISBN 978-3-7957-0161-1 / ED 20245
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Editorial · Contents / Inhalt
Sarah Osborn Schott Music London
Dear reader,
Liebe Leserinnen und Leser,
Situated amongst the pretty cobbled streets of Mainz stands the building in which Schott has been housed since 1792. From the courtyard garden one catches the sense of a continual history of editors and printers furiously working away on new scores. Composers have always been part of the hustle and bustle and Richard Wagner was no exception: he was frequently guest in this house and even composed several works whilst visiting Schott. The manuscripts and historic photos remind us of the great composer and of the legacy he left not only Schott but the wider world.
betritt man den Garten im Innenhof jenes historischen Gebäudes in der Mainzer Altstadt, in dem der SchottVerlag seit dem Jahr 1792 zu Hause ist, so kann man sich die Geschäftigkeit vorstellen, mit der über die Jahrhunderte Lektoren und Notenstecher an neuen Partituren gearbeitet haben. Regelmäßig kamen Komponisten zu Besuch in den Verlag und sorgten für Aufregung; Richard Wagner gehört zu jenen, die besonders häufig zu Gast waren und in Mainz sogar Werke schrieben. Eine kleine Ausstellung im Hause Schott erinnert an den großen Komponisten und an das Erbe, das er nicht nur dem Verlag, sondern der ganzen Welt hinterlassen hat.
So for Schott it is with particular pride that we look forward to the world’s celebrations of Wagner’s bicentenary in 2013. In anticipation of this event, we have been busy adding to our Richard Wagner Complete Edition: new urtext-vocal scores based to the Complete Edition of The Flying Dutchman in the First Version of 1841 and the 1842/80-Version, Lohengrin and Das Rheingold are already available and new performance material for Tristan und Isolde is currently being prepared.
Der 200. Geburtstag von Richard Wagner ist für uns ein Ereignis, auf das wir schon seit langem hinarbeiten. Die Richard-Wagner-Gesamtausgabe wird fortgesetzt; Urtext-Ausgaben der Klavierauszüge von Der fliegende Holländer in der Urfassung von 1841 und der Fassung 1842-80, Lohengrin und Das Rheingold sind bereits verfügbar und ein neues, der Gesamtausgabe angeglichenes Aufführungsmaterial von Tristan und Isolde ist gerade in Vorbereitung.
Wagner’s profound influence is still very much alive and in this issue we feature a fascinating range of orchestral works in which contemporary composers continue their dialogue with him, from Hans Werner Henze’s Tristan or his very personal orchestrations of the Wesendonck Lieder to Gavin Bryars’ The Porazzi Fragment and Henk de Vlieger’s orchestral distillations of the operas. This section also includes rare examples of Wagner’s own orchestral works.
Der weitreichende Einfluss der Musik von Richard Wagner ist bis heute spürbar. Hans Werner Henzes Tristan und seine sehr eigene Instrumentation der Wesendonck-Lieder, Gavin Bryars The Porazzi Fragment und Henk de Vliegers spannende Orchester-Adaptionen von Wagner-Opern sind nur einige Beispiele dafür, wie Komponisten immer aufs Neue den Blick des 21. Jahrhunderts auf diese Ikone der klassischen Musik richten.
Alongside our focus on Wagner, we also have major orchestral works from Goehr, Mustonen and Wigglesworth hitting the concert platform for the very first time in January and February which we hope will get 2012 off to a good start. Wishing you a very happy new year!
Neben unserem Wagner-Schwerpunkt möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auch auf neue Orchesterwerke von Goehr, Mustonen und Wigglesworth lenken, die zum Anfang des Jahres 2012 uraufgeführt werden und denen wir viel Erfolg wünschen. Ihnen allen, liebe Leserinnen und Leser, ein glückliches Neues Jahr!
Contents / Inhalt World Premières / Uraufführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 First Nights / Premieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Repertoire Recommendations / Tipps für Ihre Programmplanung: Wagner: Alive! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 New Publications / Neue Publikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 CDs / DVDs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Looking ahead . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Anniversary / Gedenktag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Repertoire: Lorin Maazel · Der Ring ohne Worte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Richard Wagner · Painting: Franz von Lenbach
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World Premières / Uraufführungen
Ein CD-Projekt mit der Mezzosopranistin Stella Doufexis, der Bratschistin Pauline Sachse und dem Pianisten Daniel Heide war Anlass für Christian Jost, sich noch einmal seiner 2009 uraufgeführten Oper Hamlet zu nähern. In seinen daraus erwachsenen Hamlet-Echos verschmelzen Texte der beiden Figuren Ophelia und Gertrud sowie des Hamlet, der in der Oper von einem Mezzo gesungen wird. Es entsteht ein sensibles, transparentes Geflecht aus dem Gesang und den Klangschattierungen der jeweiligen Instrumente, bis hin zur schemenhaften Auflösung der musikalischen Struktur. Alexander Goehr Photo: Maurice Foxall
Steve Martland Alexander Goehr
Alexander Goehr
When Adam Fell / Durch Adams Fall
Cities and Thrones and Powers
for orchestra (2010-2011) Commissioned by BBC Radio 3 15’
Choral song with keyboard, op. 88 (2011) words by Rudyard Kipling (Eng.) Commissioned by The Choirbook Trust for inclusion in the Choirbook for the Queen, published to celebrate the Diamond Jubilee of Her Majesty the Queen in 2012 4’
3(3.afl&pic).2(2.ca).3(2.bcl,3.Ebcl).2(2. cbsn)-3.2.3.0-2perc(crots with bow, 2tri, 2tamb, guiro, bell tree, lion’s roar, slit drum)-hp-str • 13 Jan 2012 · London (UK) Barbican Hall BBC Symphony Orchestra Conductor Oliver Knussen Goehr describes his approach to Bach’s chorale Durch Adams Fall ist alles Verderbt in his new orchestra piece as follows: ’My own composition might be described as a kind of Chorale Prelude consisting of a number of settings of Bach’s complete bass-line falling from high up at the opening to extreme depths at the end, with juxtaposed sections based on a contrasting rising melody.’ Goehr sagt zu seinem neuen Orchesterstück, dass es sich auf Bachs Choral Durch Adams Fall ist alles Verderbt bezieht: „Meine Komposition könnte als eine Art Choralvorspiel bezeichnet werden, die Bachs vollständige Basslinie verarbeitet. Die melodische Linie fällt von den hohen Registern am Anfang bis in extreme Tiefen gegen Ende. Eine aufsteigende Melodie bildet dazu einen deutlichen Kontrast.“
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• 29 Feb 2012 · Cambridge (UK) Kings College Kings College Choir Conductor Stephen Cleobury
New work for SATB choir (2011) (Eng.) Commissioned by Ars Nova Copenhagen – artistic director, Paul Hillier – as part of their North Atlantic Voices project 20’ • 19 Feb 2012 · København (DK) Garnisons Church Minimal Roots Ars Nova Conductor Paul Hillier
Olli Mustonen
Sinfonia 1 Christian Jost
Hamlet-Echos für Sopran, Viola und Klavier (2010) Textzusammenstellung vom Komponisten unter Verwendung des englischen Originaltextes von William Shakespeare und der Übersetzung von August Wilhelm Schlegel (engl./dt.) 10’
for baritone and orchestra (2011) based on the poem ’Tuuri’ by Eino Leino (Fin.) Commissioned by Tampere Filharmonia 29’ 2 (2. auch Picc.) · 2 · 2 (2. auch Kb.Klar.) · 2 (2. auch Kfg.) - 4 · 3 · 3 · 1 -
P. S. (Glsp. · Trgl. · Beckenpaar · Sonagli · Gl. · Tamt. · Tamb. · kl. Tr. · gr. Tr. · Glass Chimes · Clav. · Donnerblech) - Hfe. · Cel. - Str. • 3 Feb 2012 · Tampere (FI) Tampere-talo Juha Kotilainen, baritone Tampere Filharmonia Conductor Olli Mustonen My Sinfonia 1 is written for a baritone soloist and symphony orchestra. The text is a well-known poem by our national poet Eino Leino – he was a contemporary and a good friend of Sibelius, and also, in fact, a very distant relative of mine. The poem tells a very powerful and captivating story about a man called Tuuri, who has built a beautiful new house and has invited the gods to celebrate with him. In the middle of the party Tuuri hears the sound of sleigh bells outside (it is winter) and an uninvited guest appears – Tuuri recognizes him as Death. Tuuri tries to plead for his life, succeeds at first, but eventually has to accept his fate and embarks on a journey in Death’s sleigh. The sleigh bells can be heard for a long time over the frozen lake. In the music one can hear some kind of gates opening, revealing new, mysterious worlds. Olli Mustonen Meine Sinfonia 1 für Bariton und großes Orchester verarbeitet ein in Finnland sehr bekanntes Gedicht von Eino Leino, dem finnischen Nationaldichter. Er war Zeitgenosse und ein enger Freund von Jean Sibelius, und tatsächlich entfernt mit mir verwandt. Das Gedicht schildert die fesselnde Geschichte von Tuuri, der ein wunderbares Haus gebaut hat und die Götter einlädt, mit ihm zu feiern.
Olli Mustonen Photo: Heikki Tuuli
• 11 Feb 2012 · Schwetzingen (D) Rokokotheater Ensemble Nikel A CD project with the mezzo-soprano Stella Doufexis, viola player Pauline Sachse and pianist Daniel Heide provided the opportunity for Christian Jost to return to his opera Hamlet which had been premiered in 2009. The resulting work HamletEchos blends and fuses speeches by the two characters Ophelia and Gertrude and also Hamlet, sung in the opera by a mezzo-soprano. The vocal line and tonal shading of the instruments are interwoven into a sensitive transparent structure verging towards the apparitional decomposition of the musical structure.
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Auf dem Höhepunkt des Festes hört Tuuri Schlittenglöckchen und ein ungebetener Gast erscheint – Tuuri erkennt in ihm den Tod. Tuuri bittet zunächst erfolgreich um sein Leben, nimmt dann aber sein Schicksal an und besteigt den Schlitten des Todes. Dessen Glöckchen sind noch lange Zeit über dem zugefrorenen See zu hören. Die Musik macht diesen Übergang in neue, geheimnisvolle Welten hörbar. Olli Mustonen
Andrew Norman
Pyramid Scheme for clarinet, bassoon, trumpet, trombone, violin, double bass and percussion 20’ • 10 Feb 2012 · Saratoga Springs, NY (USA) Skidmore College Ensemble ACJW + 14 Feb New York, NY (USA) Andrew Norman contributes one movement of a new work composed in collaboration with Christopher Cerrone, Robert Honstein and Jacob Cooper, all of whom are members of the Brooklyn-based composer collective ‘Sleeping Giant’. The piece is an homage to Stravinsky’s L’histoire du soldat, and uses the same instrumentation. Andrew Norman wird einen Satz zu einer Gemeinschaftskomposition von Christopher Cerrone, Robert Honstein und Jacob Cooper beisteuern. Alle drei Komponisten sind Mitglieder des in Brooklyn ansässigen Komponistenkollektivs „Sleeping Giant“. Das Stück, eine Hommage an Igor Strawinskys L’histoire du soldat, verwendet die gleiche Instrumentation wie die bekannte Kammeroper.
Valentin Silvestrov
Streichquartett Nr. 3 (2011) Commissioned for the Kronos Quartet by the Columbia Foundation and the Kronos Performing Arts Association 24’ • 27 Jan 2012 · London (UK) Wilton’s Music Hall Kronos Quartet I would like to point out, that I consider it a great honour for a contemporary composer to receive a commission from such renowned quartet as Kronos. When I visited
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Ireland and was introduced to Eamonn Quinn, a remarkable musician and a great and heartful person, his request to write this work for Kronos acted as an additional impulse and motivation to bring the new piece to life. I believe there is some Irish accent and naive melodies to permeate the whole work that may sound as symbols of this wonderful country in whose destiny and historical legacy I perceive a close spiritual affinity to Ukraine, my homeland. Valentin Silvestrov Natürlich ist es eine große Ehre für einen zeitgenössischen Komponisten, von einem solch renommierten Ensemble wie dem Kronos Quartett einen Auftrag zu erhalten. Mein Besuch in Irland, die Bekanntschaft mit Eamonn Quinn, diesem bemerkenswerten Musiker und herzensguten Menschen, und seine Bitte, dieses Werk für Kronos zu schreiben, waren der Auslöser, der mich motivierte, dieses Quartett entstehen zu lassen. In ihm, so meine ich, gibt es einen irischen Tonfall und einige naive Melodien, die das Werk durchziehen – gewissermaßen klingende Symbole für dieses herrliche Land, dessen Schicksal und historisches Erbe ich als seelisch verwandt empfinde mit dem Schicksal der Ukraine, meiner Heimat. Valentin Silvestrov
Pe-teris Vasks
Plainscapes Versione per violino, violoncello e pianoforte (2011) Auftragswerk des Muziekgebouw Eindhoven 15’ • 20 Jan 2012 · Eindhoven (NL) Muziekgebouw, Rabobank Zaal Storioni Festival 2012 – International Chamber Music Festival Storioni Trio In my adaptation of a work originally composed in 2002 for eight-voice choir, violin and violoncello, I was particularly interested in recreating the tonal spectrum of the three extended vocalises (sung by the choir) for the piano in my new ver-
Ryan Wigglesworth Photo: Benjamin Ealovega
sion for piano trio. While the piano part had to accommodate the entire choral texture, the parts for violin and violoncello remained almost unaltered. This was however not a mere transcription: above all, I significantly expanded the ecstatic climax occurring towards the end of the version for choir, which expresses a vision of dawn breaking and the awakening of nature with its profusion of birdsong. Pe-teris Vasks Bei der Umarbeitung des 2002 ursprünglich für achtstimmigen gemischten Chor, Violine und Violoncello geschriebenen Werkes in eine Version für Klaviertrio hat mich besonders gereizt, die Klangspektren des Chores, der drei große Vokalisen singt, auf dem Klavier nachzuempfinden. Violine und Violoncello wurden weitgehend unverändert belas-
We are happy to provide you with performing material for the stage, orchestral and choral works on hire. Works with edition numbers are on sale at your local music shop or at our online shop on our website: www.schott-music.com Wir stellen Ihnen alle Aufführungsmateriale zu den Bühnen-, Orchester- und Chorwerken leihweise zur Verfügung. Werke mit Editions-Nummern sind käuflich im Musikalienhandel oder im Shop auf unserer Website erhältlich: www.schott-music.com
sen; das Klavier übernimmt den Chorpart. Dies geschieht jedoch nicht in Art einer einfachen Transkription: Vor allem habe ich die ekstatische Steigerung gegen Ende des Stücks, die eine Vision des aufbrechenden Tages und der erwachenden Natur mit ihrem vielstimmigen Vogelgesang ausdrückt, gegenüber der Chorfassung noch stärker herausgearbeitet. Pe-teris Vasks
Ryan Wigglesworth
Violin Concerto for violin and orchestra (2011) Commissioned by the Netherlands Chamber Orchestra and Gordan Nikolic 13’ 2(2.pic).2.2.1.cbsn-2.2.0.0-timp-hp-str • 17 Feb 2012 · Amsterdam (NL) Muziekgebouw aan’t IJ Gordan Nikolic, violin Nederlands Kamerorkest Conductor Ryan Wigglesworth + 18 Feb Amsterdam (NL)
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First Nights / Premieren
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n abundance of modern classics and nineteenth century masterworks in new critical editions are showing in theatres througout Europe in January and February: Hartmann’s Simplicius Simplicissimus in Osnabrück, Korngold’s Die tote Stadt in Debrecen, Schoenberg’s Von Heute auf Morgen and Hindemith’s Sancta Susanna in Lyon, Rimsky-Korsakov’s The Legend of the Invisible City of Kitezh in Amsterdam, Offenbach’s Les Contes d’Hoffmann in London and Bizet’s Carmen in Malmö. We are especially looking forward to a new production of Reimann’s Lear at the Staatsoper in Hamburg directed by Karoline Gruber and would particularly like to draw your attention to the première on 15 January.
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ie klassische Moderne und Meisterwerke des 19. Jahrhunderts in neuen kritischen Ausgaben sind im Januar und Februar auf den europäischen Bühnen besonders stark vertreten: Hartmanns Simplicius Simplicissimus in Osnabrück, Korngolds Die tote Stadt in Debrecen, Schönbergs Von Heute auf Morgen und Hindemiths Sancta Susanna in Lyon, Rimskij-Korsakows Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch in Amsterdam sowie Offenbachs Les Contes d’Hoffmann in London und Bizets Carmen in Malmö. Sehr gespannt sind wir auf Reimanns Lear an der Hamburgischen Staatsoper in der Regie von Karoline Gruber und möchten Sie besonders auf die Premiere am 15. Januar hinweisen.
Carl Orff Aribert Reimann Lear Komische Oper Berlin 2009
Carmina Burana • 20 Jan 2012 · Rijeka (HR) Hrvatsko Narodno Kazalište Ballet evening Josip Šego · Hugo Viera · Balet HNK Ivana pl. Zajca
Photo: Wolfgang Silveri
Score / Partitur ED 85 Study Score / Studienpartitur ETP 8000 Vocal Score / Klavierauszug ED 2877 Choral Score / Chorpartitur ED 4920-20 Libretto (lat./mhdt./altfranz./dt.) BN 3633-1 Libretto (lat./engl.) ED 11968 WERGO-CD: WER 66022
Aribert Reimann
Lear • 15 Jan 2012 · Hamburg (D) Staatsoper Simone Young · Karoline Gruber · Roy Spahn · Mechthild Seipel
Georges Bizet
Karl Amadeus Hartmann
Erich Wolfgang Korngold
Carmen
Simplicius Simplicissimus
Die tote Stadt
• 11 Feb 2012 · Malmö (S) Opera Christian Badea / Andreas Lönnqvist · Hilda Hellwig · Herbert Murauer
• 14 Jan 2012 · Osnabrück (D) Theater am Domhof Hermann Bäumer · Jochen Biganzoli · Andreas Wilkens
• 20 Jan 2012 · Debrecen (H) Csokonai Szinház Kocsár Balázs · Vlad Troickij · Dmitrij Kosztyuminszkij (Hungarian Première)
Study Score / Studienpartitur ETP 8062 Vocal Score / Klavierauszug ED 7965 Libretto (frz./dt.) SEM 8002
George gershwin
An American In Paris • 24 Feb 2012 · Dessau (D) Anhaltisches Theater Ballettabend „Hotel Montparnasse“ – Kurt Weill Fest Dessau 2012 Daniel Carlberg · Tomasz Kajdanski · Dorin Gal · Ballettensemble des Anhaltischen Theaters Study Score / Studienpartitur ETP 1398
Study Score / Studienpartitur ED 5019 Vocal Score / Klavierauszug ED 4324 Libretto BN 3330-80
Vocal Score / Klavierauszug ED 3208 Libretto (dt.) BN 3480
Paul Hindemith
Elisabeth Naske
Sancta Susanna
Don Quichotte en famille
• 28 Jan 2012 · Lyon (F) Opéra Lothar Koenigs · John Fulljames · Johan Engels · Marie-Jeanne Lecca
• 25 Jan 2012 · Paris (F) Cité de la musique, Amphithéâtre Lionel Ménard · Alexander Neander / Wolfram von Bodecker · Vanessa Vérillon · Compagnie Bodecker & Neander (French Première)
Complete Edition / Gesamtausgabe PHA 103 Vocal Score / Klavierauszug ED 3204 WERGO-CD: WER 60106-50
Jacques Offenbach
Les Contes d’Hoffmann / Hoffmanns Erzählungen
Study Score / Studienpartitur ED 6857 Libretto (dt.) BN 3689-70
Nikolaj Rimskij-Korsakow
Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch und von der Jungfrau Fewronia • 8 Feb 2012 · Amsterdam (NL) Muziektheater Marc Albrecht · Dmitri Tcherniakov · Dmitri Tcherniakov / Elena Zaytseva
Arnold Schönberg
Von Heute auf Morgen • 27 Jan 2012 · Lyon (F) Opéra Lothar Koenigs · John Fulljames · Johan Engels · Marie-Jeanne Lecca Complete Edition / Gesamtausgabe AS 1007-11, AS 1007-12 Complete Edition / Gesamtausgabe AS 1007-21, AS 1007-22 Vocal Score / Klavierauszug ED 5077
• 10 Feb 2012 · London (UK) The London Coliseum Antony Walker · Richard Jones · Giles Cadle · Buki Shiff
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Michael Tippett
Richard Strauss Ariadne auf Naxos Musiktheater im Revier Gelsenkirchen 2009
The Midsummer Marriage • 24 Feb 2012 · Boston, MA (USA) Cutler Majestic Theatre Gil Rose · Daniel Pelzig · Sara Jean Tosetti
Photo: Pedro Malinkowski
Study Score / Studienpartitur ED 11158 Vocal Score / Klavierauszug ED 10778 Libretto (engl.) ED 10778-11
Ernst Toch
Die Prinzessin auf der Erbse • 26 Feb 2012 · Dresden (D) Deutsches Hygiene-Museum Ekkehard Klemm · Manfred Weiß · Okarina Peter / Timo Dentler
Viktor Ullmann
Der zerbrochene Krug • 25 Feb 2012 · Hildesheim (D) Stadttheater Werner Seitzer · Wolfgang Gropper · Ulrike Schlemm
Piano Reduction with solo part / Klavierauszug mit Solostimme (Konzert) ED 8841 Sheet Edition (Frühlingsmusik for piano) / Kaufausgabe (Frühlingsmusik für Klavier) ED 9437
Richard Wagner
Parsifal • 25 Feb 2012 · Kaiserslautern (D) Pfalztheater Uwe Sandner · Johannes Reitmeier · Thomas Dörfler · Anke Drewes Complete Edition / Gesamtausgabe RWA 114-10, RWA 114-20, RWA 114-30 Complete Edition / Gesamtausgabe RWA 230 Study Score / Studienpartitur ETP 8058 Vocal Score / Klavierauszug ED 20545 Libretto (dt.) SEM 8032
Kurt Weill
Vocal Score / Klavierauszug ED 8434
Die sieben Todsünden
Pe-teris Vasks
• 12 Feb 2012 · Berlin (D) Komische Oper Kristiina Poska · Barrie Kosky · Otto Pichler · Esther Bialas
2. Symphonie Konzert für Violine und Streichorchester „Distant Light“ Pavasara mu-zika · Frühlingsmusik • 3 Feb 2012 · Mainz (D) Staatstheater Ballettabend Voices Michael Millard · Pascal Touzeau · ballettmainz
2. Sinfonie • 24 Feb 2012 · Dessau (D) Anhaltisches Theater Ballettabend „Hotel Montparnasse“ – Kurt Weill Fest Dessau 2012 Daniel Carlberg · Tomasz Kajdanski · Dorin Gal · Ballettensemble des Anhaltischen Theaters Study Score / Studienpartitur ED 5512
Richard Strauss
Elektra (Reduzierte Fassung) • 5 Feb 2012 · Regensburg (D) Theater am Bismarckplatz Tetsuro Ban · Kay Metzger · Michael Heinrich
Michael Tippett The Midsummer Marriage Royal Opera House London 1996 Photo: Catherine Ashmore
Study Score (full-cloth binding) / Studienpartitur (gebunden) AF 5650 Study Score (paperback) / Studienpartitur (broschiert) AF 5650-10 Vocal Score / Klavierauszug AF 5654 Libretto (dt.) AF 5655
Ariadne auf Naxos • 18 Feb 2012 · Baden-Baden (D) Festspielhaus Christian Thielemann · Philippe Arlaud · Andrea Uhmann Study Score (full-cloth binding) / Studienpartitur (gebunden) AF 7450 Study Score (paperback) / Studienpartitur (broschiert) AF 7450-10 Vocal Score / Klavierauszug AF 7453 Libretto (dt.) AF 7454
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Repertoire Recommendations / Tipps für Ihre Programmplanung
WAGNER: ALIVE! T
he anniversary of Wagner’s 200th birthday on 22 May 2013 provides a wonderful opportunity for orchestras to introduce their audiences to a completely different Wagner. No half-hour intervals between acts of oneand-a-half hours, no strenuous vocal parts: you could almost say that this is ‘Wagner without Wagner’. So we have three different suggestions for your Wagner anniversary year. Firstly, we would like to introduce you on the following pages to Wagner’s original compositions for orchestra including the early Symphonies in C and E major. Next, we focus on fascinating and effective arrangements of his stage and vocal works suitable for inclusion in orchestral concerts. And finally, we present ‘Wagner without Wagner’: contemporary works of the 20th and 21st century which reference his works or were written in the spirit of the great master. Let us know if we can send any further information on any of the pieces included here.
E
in Jubiläum wie der 200. Geburtstag am 22. Mai 2013 ist für Orchester die perfekte Gelegenheit, dem Publikum „ihren“ anderen Wagner vorzustellen. Ohne halbstündige Pausen zwischen anderthalbstündigen Akten und ohne kompliziert zu verfolgende Vokalpartien, man könnte sagen: „Wagner ohne Wagner“. Wir möchten Ihnen für Ihr Wagner-Jahr drei Vorschläge machen. Erstens weisen wir Sie auf den folgenden Seiten auf Wagners Originalkompositionen für Orchester hin, darunter die frühen Sinfonien in C- und E-Dur. Zweitens stellen wir Ihnen verblüffende und überzeugende Bearbeitungen seiner Bühnen- und Vokalwerke für ein Orchesterkonzert vor. Und zu guter Letzt gibt es auch Wagner ganz ohne Wagner – zeitgenössische Werke des 20. und 21. Jahrhunderts, die sich auf ihn beziehen oder im Geist des Meisters geschrieben wurden. Ob Sie für Ihr Publikum viel, wenig oder gar keinen Wagner suchen – sicher werden Sie hier das Richtige finden.
◆ = World Première / Uraufführung
Richard Wagner Painting: S. Czeiger, Vienna
Gavin Bryars
Gavin Bryars
The Porazzi Fragment
The Porazzi Fragment
for 21 solo strings (1999) on a theme by Richard Wagner 15’ Instrumentation: 11vn.4va.4vc.2db ◆ 1 Dec 1999 Canterbury (UK) · Primavera Chamber Orchestra · Paul Manley Study Score ED 12680
arranged for double bass choir (1999/2006) on a theme by Richard Wagner 15’ Instrumentation: 12db ◆ 24 Jul 2007 Victoria, BC (CDN) · Karr Kamp double bass choir · Gavin Bryars
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The origins of this work lie in a 13 bar, unpublished fragment of music by Richard Wagner, said to be the music he was playing on the piano on the night he died. It was music that seems to have preoccupied Wagner for many years, composing it shortly after the completion of Parsifal in Palermo, Piazza dei Porazzi. Gavin Bryars took this fragment as the starting point for his work, Wagner’s original music
emerging at the works conclusion, in the same way the funeral march from Beethoven’s ‘Eroica’ Symphony emerges at the end of Richard Strauss’ Metamorphosen, also for solo strings. Gavin Bryars ließ sich für The Porazzi Fragment von einem dreizehntaktigen, unveröffentlichten Fragment eines Stücks aus der Feder Richard Wagners inspirieren, das dieser wahr-
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Wagner: Alive!
scheinlich in der Nacht seines Todes auf dem Klavier gespielt hat. Wagner hatte sich schon längere Zeit mit dieser Musik beschäftigt, spätestens seit der Vollendung des Parsifal in der Piazza dei Porazzi in Palermo. Bryars nimmt Wagners Musik als Ausgangsmaterial und lässt sie zum Ende noch einmal im Original erklingen, so wie auch Richard Strauss den Trauermarsch aus Beethovens Eroica zum Ende seiner Metamorphosen zitiert.
Percy Aldridge Grainger
’Wach’ auf’ from R. Wagner’s ‘Die Meistersinger’ for 5 cellos arranged by P. A. Grainger
Harald Heilmann
Stern der Liebe Kantate für Sopran und Streichorchester, op. 142 nach Worten von Richard Wagner (dt.) 7’ The fact that Richard Wagner also wrote numerous occasional poems alongside the librettos for his dramatic-music works has largely been forgotten today. The composer Harald Heilmann, born in 1924, compiled text elements from a variety of Wagner’s poems including ’An Liszt’ [’To Liszt’], written in 1873, to form a small-scale cantata. This composition displays a moderately modern tonal language and is particularly suitable for school ensembles as an introduction to contemporary string orchestral literature. The soprano part presents an attractive challenge for young singers! Es ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten, dass Richard Wagner neben den Libretti zu seinen musikdramatischen Werken auch zahlreiche Gelegenheitsgedichte geschrieben hat. Der 1924 geborene Komponist Harald Heilmann hat aus Textteilen verschiedener Gedichte Wagners, unter anderem dem 1873 verfassten „An Liszt“, eine kleine Kantate zusammengestellt. Sie ist in ihrer gemäßigt modernen Tonsprache und mit den überschaubaren spiel- und gesangstechnischen Anforderungen besonders geeignet, Schulensembles einen ersten Zugang zu zeitgenössischer Streichorchesterliteratur zu ermöglichen. Die Sopranpartie ist eine schöne Herausforderung für junge Sängerinnen!
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Hans Werner Henze
Richard Wagnersche Klavierlieder für zwei Soli (Mezzosopran und Bariton), Chor und Orchester gesetzt von Hans Werner Henze (1998-1999) (dt./frz.) 60’ Besetzung: 2 (1. auch Picc., 2. auch Picc. u. Altfl.) · 2 (2. auch Engl. Hr.) · 2 (2. auch Bassklar.) · 2 (2. auch Kfg.) 2 · 2 · 0 · Tenortb. (Wagner-Tuba, von einem Hornisten zu spielen) · Kb.-Tb. - P. S. (Crot. · 3 hg. Beck. · Beckenpaar · Tamt. · Tamb. · 3 Tomt. · kl. Tr. · Rührtr. · Mil. Tr. · gr. Tr. m. Beck. · Kast. · Guiro · Glsp. · Vibr. · Marimba) (3 Spieler) - Hfe. · Cel. · Klav. - Str. ◆ 28 Aug 1999 Berlin (D) · Stella Doufexis, Mezzosopran · Thomas Mohr, Bariton · Deutsches Symphonie-Orchester Berlin · Rundfunkchor Berlin · Semyon Bychkov Studienpartitur ED 9430
Glenn Gould
Siegfried-Idyll in einer Klaviertranskription von Glenn Gould (1973) 24’ ED 9546
Die Meistersinger von Nürnberg Vorspiel in einer Transkription für Klavier zu zwei Händen oder für zwei Klaviere zu vier Händen von Glenn Gould (1973) 10’ ED 9547
Morgendämmerung und Siegfrieds Rheinfahrt (Götterdämmerung) in einer Klaviertranskription von Glenn Gould (1973) 12’ ED 9548
When Hans Werner Henze received a commission to instrument early lieder by Richard Wagner at the end of the 1990s, he realised that he could not simply recreate the piano part in a scoring for classical-romantic orchestra. ’It was not only my wish but also a necessity to progress much further than the path I had taken in my Wesendonck arrangements if this operation was not to prove to be an entirely superfluous exercise. Numerous changes have therefore presented themselves during this process, not arbitrarily, but out of a certain artistic curiosity: for example changes of metre, tonal and tessitura transformations and the realisation and completion of the two fragments ’Extase’ and ’La tombe dit à la rose’. I have added subsidiary voices and all manner of things, frequently concealed in the piano part, which corresponded to my intentions of focusing a spotlight on the often only allusively detected fineness of this music, thereby permitting it to unfold to its full extent of richness and radiance.’ (Hans Werner Henze)
Als Hans Werner Henze Ende der 90er Jahre den Auftrag erhielt, frühe Lieder Richard Wagners zu instrumentieren, spürte er, dass er den Klavierpart nicht einfach auf ein klassisch-romantisches Orchester übertragen konnte: „Ich wollte, ich musste weiter als ich in meiner Wesendonk-Einrichtung gegangen war, wenn die ganze Operation sich nicht als künstlerisch völlig überflüssig herausstellen sollte. So treten also vielerlei Veränderungen ans Licht, nicht aus Willkür, sondern aus artistischer Neugier: Taktwechsel zum Beispiel, Transformationen von Tonart und tessitura, die Ausführung und Fertigstellung bei beiden Fragmenten „Extase“ und „La tombe dit à la rose“, dazu neue Nebenstimmen – lauter Dinge, welche meinem Wunsche entsprachen, die oftmals im Klavierpart versteckten, dort nur andeutungsweise erfahrbaren Schönheiten dieser Musik ans Tageslicht zu heben und sie in ihrem ganzen Reichtum aufzufächern und erstrahlen zu lassen.“ (Hans Werner Henze)
Glenn Gould made his transcriptions of Richard Wagner after having abandoned the concert stage. His exclusive focus on recordings opened up new possibilities for the pianist: he was no longer forced to present the complex polyphonic strands of Wagner’s music simultaneously, but was now able to record each piece in several steps and blend everything together at the mixing console. In our editions edited by Carl Morey, the works can be played as four-hand duets, but professional pianists practised in playing techniques of the 21st century will be quite able to perform these works on their own.
Wagner und fertigte Transkriptionen für das Pianoforte an, was ich nicht in der üblichen Manier des 19. Jahrhunderts – werktreu und präzise – tat. Ich war werkuntreu und völlig unpräzise, und ... es hört sich einfach klasse an!“ (Glenn Gould) Als seine Wagner-Transkriptionen entstanden, hatte Glenn Gould das Konzertieren längst aufgegeben. Der ausschließliche Fokus auf Schallplatten-Einspielungen eröffnete ihm neue Möglichkeiten: Er musste die vielstimmige Wagner-Musik nicht auf einmal zu Gehör bringen, sondern konnte jedes Stück in mehreren Schritten aufnehmen und am Mischpult zusammenfügen. Aus unseren von Carl Morey herausgegebenen Ausgaben lassen sich die Werke 4-händig spielen. Professionelle Pianisten bestreiten sie mit der Spieltechnik des 21. Jahrhunderts inzwischen aber auch sehr gut allein.
„Kürzlich habe ich mir einen Spaß erlaubt und etwas völlig Unpianistisches getan – in gewisser Hinsicht war es aber vielleicht auch ziemlich pianistisch: Ich nahm einige der späteren Stücke des Herrn Richard
Glenn Gould
‘I’ve had a great deal of fun lately, doing something that is totally unpianistic in one sense – and I hope in another sense quite pianistic – and that is I’ve been taking a few of the later bits and pieces of Herr Richard Wagner, and tranzcribing zem for ze piano und not in ze usual nineteenth century manner (which was literal and exact). I have been very un-literal and very un-inexact, and … I like the sound of it!’ (Glenn Gould)
Photo: David Man
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Repertoire Recommendations / Tipps für Ihre Programmplanung
Hans Werner Henze
Wesendonck-Lieder Fünf Lieder für eine Frauenstimme auf Gedichte von Mathilde Wesendonck von Richard Wagner Instrumentiert für Altstimme und Kammerorchester von Hans Werner Henze (1976) (dt.) 13’ Besetzung: 1 · Altfl. · 1 · Engl. Hr. · 1 · Bassklar. · 1 · Kfg. - 2 · 0 · 0 · 0 - Hfe. Str. (6 · 4 · 4 · 4 · 2) ◆ 25 Mar 1977 Köln (D) · Ortrun Wenkel, Alt · Sinfonie-Orchester des Westdeutschen Rundfunks · Hans Werner Henze Studienpartitur ED 7230 / Klavierauszug ED 836 During the period in which these arrangements were created, Hans Werner Henze was far from being a Wagnerite. Despite this, he deliberately set out to study Wagner’s music. Tristan und Isolde was the opera Henze found most accessible and it was therefore the WesendonckLieder, dating from 1858 with their clear affinity to the harmony of Tristan, which became Henze’s focal point of interest. In his arrangements he was aiming ’to evoke the pre-Tristan state. For this reason, I have selected a small ensemble consisting of seven wind instruments, two horns, harp and small string orchestra to retain the preliminary study character of these lieder. At the same time however, I am attempting to permit the Tristanesque tone which is already inherent in the piano version to unfold through harmonic separation.’ (Hans Werner Henze) In der Phase, in der diese Bearbeitung entstand, war Hans Werner Henze alles andere als ein Wagnerianer. Dennoch verordnete er sich selbst die Auseinandersetzung mit dessen Musik. Tristan und Isolde war die Oper Wagners, zu der Henze einen gewissen Zugang fand, und so rückten auch die Wesendonck-Lieder aus dem Jahr 1858 mit ihren deutlichen Anklängen an die „Tristan-Harmonik“ in sein Interesse. Zum Ziel seiner Bearbeitung erklärte er selbst, „den ‚vortristanschen Zustand’ zu evozieren. Aus diesem Grunde habe ich einen kleinen Apparat von sieben Holzbläsern, zwei Hörnern, Harfe und einem kleinen Streichorchester gewählt, so dass der Vorübungscharakter der Lieder erhalten bleibt. Gleichzeitig versuche ich aber, durch harmonische Aufbrechungen den schon der Klavierfassung inhärenten tristanesken Klang zu entfalten.“ (Hans Werner Henze)
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Henk de Vlieger
Tristan und Isolde
Henk de Vlieger Photo: Simon van Boxtel
an orchestral passion (1994) based on Richard Wagner symphonic compilation arranged by Henk de Vlieger 60’ Besetzung: 3 (3. auch Picc.) · 2 · Engl. Hr. · 2 · Bassklar. · 3 - 4 · 3 · 3 (3. Basspos.) · 1 - P. · Hfe. · Str. enfernt: 6 Hörner in F ◆ 4 May 2002 Berlin (D) · Deutsches Symphonie-Orchester Berlin · Kent Nagano
The Ring an orchestral adventure (1991) based on Richard Wagner arranged by Henk de Vlieger 70’ Besetzung: Picc. · 3 (3. auch Picc.) · 3 · Engl. Hr. · 3 (3. auch D-Klar.) · Bassklar. · 3 - 4 · 2 Tenortb. (auch 5. und 6. Hr.) · 2 Basstb. (auch 7. und 8. Hr.) · 3 (2., 3. auch gr. Ambosse) · Basstrp. · 3 · Kb.-Pos. · Kb.-Tb. - 2 Paar P. (2. auch Ambosse) S. (Trgl. · Beck. · Tamt. · gr. Rührtr. · 3 Ambosse · Glsp.) (3 Spieler) - 2 Hfn. (möglichst zweioder dreifach besetzt) - Str. (16 · 16 · 12 · 12 · 8)
Parsifal an orchestral quest (1993) based on Richard Wagner arranged by Henk de Vlieger 55’ Besetzung: 3 · 3 · Engl. Hr. · 3 · Bassklar. · 3 · Kfg. - 4 · 3 · 3 · 1 - P. S. (tiefe Gl. in C G A E [Plattengl. eventuell mit tiefen Gongs verdoppeln] · sehr tiefe Rührtr. [entfernt aufgestellt]) (2 Spieler) - 2 Hfn. Str. (stark besetzt) ◆ 15 Apr 1993 Rotterdam (NL) · Radio Filharmonisch Orkest
Hans Werner Henze
Tristan Préludes für Klavier, Tonbänder und Orchester (1973) 43' Besetzung: 4 (3. auch Picc. u. Altfl., 4. auch Picc.) · 2 · Engl. Hr. · Es-Klar. · 2 · Bassklar. · Sopransax. · 2 · Kfg. 6 · 4 (1. auch Picc.-Trp.) · 3 · 1 Tenortb. - P. S. (I: Crot. · Dobaçi · Marimbula · Marimba · Vogelruf; II: Trinidad Steel Drum · Woodbl. · Boo-bam · Kast. · Glsp. · Vogelruf;
Meistersinger an orchestral tribute (2005) based on Richard Wagner symphonic compilation arranged by Henk de Vlieger 52’ Besetzung: 3 (3. auch Picc.) · 2 · 2 · 2 - 4 · 3 · 3 · 1 - P. S. (Trgl. · Beck. · 2 Rührtr. · gr. Tr. · Glsp.) (4 Spieler) Hfe. - Str. ad lib.: 1 oder 2 Hr. hinter der Bühne links · 1 oder 2 Trp. hinter der Bühne rechts ◆ 29 Sep 2006 Moscow (RUS) · Orchestra of Novaya Opera · Eri Klas Henk de Vlieger, a percussionist in the Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, uses the words ’tribute’, ’passion’, ’adventure’ and ’quest’, but his Wagner ‘arrangements’ could justifiably be categorised as symphonic poems, as they go far beyond a mere compilation of melodic highlights. He captures the essence of the operas with his subtle alterations to the original scoring, conjures up com-
III: 4 hg. Beck. · Beckenpaar · Flex. · Vibr. · 4 Handgl. · Vogelruf; IV: 4 Tamt. · 2 Wassergongs · Mil. Tr. · Sarna bell · Donnerblech · Gl. auf Metallplatte · Röhrengl. · Vogelruf; V: Tomt. · Reibetr. · gr. Tr. · Bass-Sir.) (5 Spieler) - Mand. · Hfe. · Cel. - Str. ◆ 20 Oct 1974 London (UK) · Homero Francesch, piano · London Symphony Orchestra · Colin Davis Studienpartitur ED 6629
plete scenes for his listeners and delicately traces the strands of vocal passages within the orchestral texture. Listeners will find it easy to identify the programmatic element within the continuous musical span thanks to his highlighting of the individual sections. Was Henk de Vlieger, im Hauptberuf Schlagzeuger beim Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, mit „tribute“, „passion“, „adventure“ und „quest“ bezeichnet, könnte man unter der Gattungsbezeichnung „Sinfonische Dichtung“ zusammenfassen. Denn seine Wagner-Bearbeitungen gehen weit über die bloße Zusammenstellung von Melodie-Highlights hinaus. Mit dezenten Eingriffen in die Originalpartituren fängt er die Essenz der jeweiligen Oper ein, lässt vor den Ohren ganze Szenen entstehen und vergehen und zeichnet wichtige vokale Passagen feinsinnig im Orchester nach. Anhand der Bezeichnung der Teile kann der Zuhörer dem Programm der Musik in durchkomponierter Form leicht folgen.
Volker David Kirchner
1. Sinfonie „Totentanz“ für großes Orchester (1980) 20’ Besetzung: 4 (4. auch Picc.) · 3 · Engl. Hr. · 3 (2. auch Es-Klar.) · Bassklar. · 3 · Kfg. - 8 (5.-8. auch Tb.) · 4 · 4 · 0 · Kb.-Tb. - P. (2 Spieler) · S. (Trgl. · 2 Beck. · 2 Tamt. · kl. Tr. · gr. Tr. · Holzbl. · Gläserspiel · Glsp. · Marimba · Xyl.) (8 Spieler) - Mand. · 2 Hfn. · Cel. · Klav. - Str. (16 · 14 · 12 · 10 · 8) ◆ 31 Jan 1982 Hannover (D) · Rundfunkorchester Hannover des NDR · Zdenek Macal
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Wagner: Alive!
In five contrasting movements, Volker David Kirchner examines the stylistic quirks of Schumann (relics), Mahler (dybbuk), Wagner (procession), Brahms (Golem), and Schubert (catacombs). The first movement, for example, is reminiscent of the elaborate modulations found in Schumann’s lieder. However, Kirchner actually never uses any real quotes, allowing many different associations. ‘Totentanz’ (‘Dance of the Dead’) evokes the musical past, but at the same time, is a matter of the living dealing with death. The subtitle of the fifth and last movement of the symphony sums it up as ‘the fear of the end is the source of all doings’. In fünf kontrastreichen Sätzen beleuchtet Volker David Kirchner die stilistischen Eigenheiten von Schumann (Reliquien), Mahler (Dybuk), Wagner (Kondukt), Brahms (Golem) und Schubert (Katakomben). So erinnert die Gestalt des 1. Satzes an die kunstvollen Modulationsprozesse Schumannscher Lieder. Kirchner zitiert jedoch nie wirklich: Die Anklänge an die großen Komponisten lassen vielfältige Assoziationen zu. „Totentanz“ beschwört die musikalische Vergangenheit herauf und deutet zugleich auf die Auseinandersetzung der Lebenden mit dem Tod, denn – so heißt der Untertitel des fünften und letzten Satzes der Sinfonie: „Die Furcht vor dem Ende ist die Quelle allen Tuns“.
Volker David Kirchner
Nachtstück Varianten über eine Wagnersche Akkordverbindung für Viola und kleines Orchester (1980-1981/1983) 12’ Besetzung: 2 · 2 · Engl. Hr. · 2 · 2 (2. auch Kfg.) - 2 · 2 · 2 · 0 - Str. (0 · 0 · 6 · 5 · 3) ◆ Originalfassung: 10 Oct 1981 Berlin (D) · Wolfram Christ, Viola · Radiosinfonieorchester Berlin · Leif Segerstam ◆ Revision: 14 Sep 1983 Wiesbaden (D) · Bodo Hersen, Viola · Orchester des Hessischen Staatstheaters · Siegfried Köhler Studienpartitur ED 7290 / Solostimme Viola ED 7297 Nachtstück for viola and small orchestra is part of a trilogy of works entitled Bildnisse für Orchester composed by Volker David Kirchner between 1980 and 1982. Each of the
three Bildnisse [portraits] is devoted to great composers with a particular significance for Kirchner: Schubert, E.T.A. Hoffmann as poet and composer, Wagner and Debussy. In his homage to Wagner, Kirchner creates a number of variations on the suspended chord – in itself a variant of the famous Tristan chord – from the day and night sequence in Tristan und Isolde. Das Nachtstück für Viola und kleines Orchester gehört zu der dreiteiligen Werkreihe Bildnisse für Orchester, die Volker David Kirchner in den Jahren 1980-82 komponierte. In jedem der drei Bildnisse setzt er sich mit einem für ihn bedeutenden Komponisten auseinander: Schubert, E.T.A. Hoffmann als Dichter und Komponist sowie Wagner und Debussy. Bei der Wagner-Hommage entwirft Kirchner über den Vorhaltakkord – seinerseits eine Variante des berühmten Tristan-Akkords – aus dem Tag-Nacht-Gespräch von Tristan und Isolde mehrere Varianten.
Markus Lehmann
Souvenirs de Munich Quadrille sur les thèmes favoris de „Tristan et Isolde“ de Richard Wagner de Emmanuel Chabrier Für Blasorchester, Pauken und Schlagzeug gesetzt und zusätzlich musikalisch gepfeffert mit einigen weiteren bekannten Themen aus „Tristan und Isolde“ von Markus Lehmann (1988) 11’ Besetzung: Picc. · 1 · 2 · 1 · Bassklar. · 2 · Kfg. - 4 · 2 · 2 · Basspos. · 1 - P. S. (Trgl. · Beckenpaar · kl. Tr. · gr. Tr.)
ter anderem in seine 1886 uraufgeführte Oper Gwendoline ein. Aber auch Quadrille sur le thèmes favoris de „Tristan et Isolde“ zeigt eindeutige Bezüge zu der bekanntesten Wagner-Oper. Markus Lehmann wiederum instrumentiert und erweitert Souvenirs de Munich und erarbeitete so eine Version für Blasorchester, die „zusätzlich musikalisch gepfeffert und mit einigen weiteren bekannten Themen“ aus dem Wagnerschen Liebesdrama versehen ist.
Lorin Maazel
Der Ring ohne Worte für Orchester zusammengestellt von Lorin Maazel (1987-1988) 70’ Besetzung: 2 Picc. · 3 · 3 · Engl. Hr. · 3 · Bassklar. · 3 - 8 (auch 2 Tenortb. und 2 Basstb.) · 3 · 2 Basstrp. · 4 · Kb.-Pos. · Kb.-Tb. - P. S. (Trgl. · Beck. · Tamt. · Gl. · kl. Tr. · gr. Tr. · Stierhorn · 3 Ambosse) - 2 Hfn. - Str. (see page 20 / siehe Seite 20)
Henk de Vlieger
Deux entreacts tragiques von Richard Wagner (1832) orchestriert von Henk de Vlieger (1996) 12’ Besetzung: 2 · 2 · 0 · 2 - 2 · 2 · 0 · 0 P. - Str. ◆ 22 Jun 2000 Durban (ZA) These two entr’actes composed by Richard Wagner at the tender age of eighteen were presumably intended to be interspersed between the acts of Ernst Benjamin Salomo Raupach’s tragedy König Enzio, but the young composer abandoned his unfinished orchestration. With the aid of all available sources, Henk de Vlieger has produced the only performable version of these works. Die beiden Entreacts komponierte der erst achtzehnjährige Richard Wagner vermutlich als Einlagen zu Ernst Benjamin Salomo Raupachs Trauerspiel König Enzio, brach die Orchestrierung dann aber ab. Unter Zuhilfenahme aller verfügbarer Quellen und im Stil der wagnerschen Instrumentation fertigte Henk de Vlieger die einzige aufführbare Version dieser Werke an.
Emmanuel Chabrier, a contemporary of Richard Wagner, was a great admirer of the German composer. His profound respect can for instance be discerned in his opera Gwendoline, first performed in 1886, but the Quadrille sur le thèmes favoris de ’Tristan et Isolde’ also displays unambiguous links to Wagner’s bestknown opera. Markus Lehmann has in turn instrumented and extended this work to produce Souvenirs de Munich in a version for wind orchestra which is in the words of its subtitle ’additionally musically peppered and with several well-known themes’ from Wagner’s drama of love. Emmanuel Chabrier, ein Zeitgenosse Richard Wagners, war ein großer Bewunderer der Werke des Meisters. Seine tiefe Verehrung floss unRichard Wagner Painting: Cäsar Willich
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Repertoire Recommendations / Tipps für Ihre Programmplanung
Dieter Schnebel
Wagner-Idyll (Re-Visionen I,4) für Kammerensemble und Singstimme ad lib. (1980) (dt.) 10’ Besetzung: Altfl. · Sopransax. (auch Altsax.) - Trp. - S. (Röhrengl. · Beck. · Tamt. · gr. Tr. · Xylorimba · Vibr.) (2 Spieler) - Hfe. (od. 2 Git.) · Harm. (od. Orgelpositiv) - Va. · Vc. ◆ 9 Sep 1980 Berlin (D) · Katarina Rasinski, Sopran · Solisten des Radio-Symphonie-Orchesters Berlin · Peter Schwarz Dieter Schnebel writes the following on the subject of the Wagner-Idyll: ’The re-vision of the Charfreitagszauber [Good Friday Music] from Wagner’s Parsifal is a structurally new composition not for large-scale orchestral forces but instead scored for a chamber ensemble as utilised for example in Schoenbergs Herzgewächse or Boulez’ Marteau sans Maître. Wagner-Idyll can – and should – be performed twice; first of all only on harp (guitars), harmonium and percussion and then repeated
with all instruments. The wind and strings play the original melodies of Wagner’s composition. It is of vital importance to pay particular attention to the meticulous dynamic structure which highlights the structural breathing essence of the melodic lines. The dynamics also provide support for the transition passages between the different shades of tonal colouring. The melodic development was also simultaneously intended to be conceived and formed as tonally hued melodies – i.e. with a differentiated tonal structure.’ Zum Wagner-Idyll schreibt Dieter Schnebel: „Die Be-arbeitung des Charfreitagszauber aus Wagners Parsifal ist eine strukturelle Neukomposition statt für großes Orchester für ein Kammerensemble der Art von Schönbergs Herzgewächse oder Boulez’ Marteau sans Maître. WagnerIdyll kann – sollte – bei einer Aufführung zweimal gespielt werden; zum ersten Mal nur mit Harfe (Gitarren), Harmonium und Schlagzeug, beim zweiten Mal mit allen Instrumenten. Bläser und Streicher spielen die Melodien des Wagnerschen Satzes. Hier ist zunächst auf Valentin Silvetrov Photo: ECM/Roberto Masotti
sorgfältige dynamische Gestaltung zu achten, da dadurch das atmende Wesen der Melodik verdeutlicht wird. Außerdem werden mithilfe der Dynamik Übergänge zwischen verschiedenen Klangfarben gebildet. Überhaupt wären die melodischen Verläufe zugleich als Klangfarbenmelodien aufzufassen und zu formen – also: differenzierte Klanggestaltung.“
Richard Wagner
Enjott Schneider
Der Minuten-Tristan (nach Richard Wagner) Fassung für zwei Klaviere (2011) Originalfassung für zwölf Pianisten (1998) 6’ ◆ 11 Aug 1996 München (D) · Pianistenensemble der Hochschule für Musik und Theater München This paraphrase on Wagner’s Tristan und Isolde was composed and spectacularly performed for the re-opening of the Prinzregententheater in Munich on 8 November 1996. In a mere 6 minutes, the Wagnerian epic is presented in a colourful bouquet of tango, ragtime and waltz in a humorous but provocative form. Enjott Schneider Diese Paraphrase von Wagners Tristan und Isolde wurde zur Neueröffnung des Münchner Prinzregententheaters am 8. November 1996 komponiert und spektakulär aufgeführt: In nur sechs Minuten wird das Wagnersche Epos in einem bunten Strauß von Tango, Ragtime und Walzer in einer schmunzelnd provokativen Form vorgestellt. Enjott Schneider
Valentin Silvestrov
Zwei Dialoge mit Nachwort für Streichorchester und Klavier (2001-2002) 10’ ◆ 20 May 2002 Kiew (UA) · Kyjivska Kamerata · Valeri Matjuchin Richard Wagner’s famous so-called Theme in A flat major (WWV 93) is fraught with romantic allusions. Valentin Silvestrov’s versions of 8 bars from the ’Tristan’ period (1858) and 13 bars from the time of ‘Parsifal’ (1882) are fragmentary, being no more than ‘fleeting’ moments, Wagnerian ‘flashes of lightning’ so to say, that have been captured by a snapshot. As an answer to these ‚momentary’ intonations, calls and motives that flash past and grip his aural imagination the composer weaves his melodies. He does not consider such
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versions to be arrangements, for him they are simply attempts to continue the story, to enter into a dialogue with the past. The Wagner-Theme, for example, is expanded by a series of seemingly never-ending cadenzas. Mit romantischem Flair umwebt Valentin Silvestrov das berühmte Thema in As-Dur (WWV 93) von Richard Wagner. Seine beiden Versionen, 8 Takte aus der „Tristan“Zeit (1858) und 13 Takte aus der „Parsifal“-Zeit (1882), bleiben hier
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Wagner: Alive!
Originalwerke von Richard Wagner Album Sonate
Konzert-Ouvertüre Nr. 2
„Norma il predisse, o Druidi“
Sonate in As-Dur für Klavier orchestriert von Karl Müller-Berghaus (1853) 10’ Besetzung: 3 (2. auch Picc., 3. ad lib.) · 2 · Engl. Hr. · 2 · Bassklar. · 2 4 · 2 · 3 · 1 - P. - Hfe. - Str.
für Orchester in C-Dur (1832) nach der Gesamtausgabe herausgegeben von Egon Voss 10’ Besetzung: 2 · 2 · 2 · 2 - 4 · 2 · 3 · 0 P. - Str. Complete Edition / Gesamtausgabe RWA 118-10
Arie für Bass, Männerchor und Orchester für die Oper „Norma“ von Vincenzo Bellini (1839) nach der Gesamtausgabe herausgegeben von Egon Voss (ital.) 8’ Besetzung: Picc. · 1 · 2 · 2 · 2 - 4 · 2 · 3 · 1 - P. S. (gr. Tr. m. Beck.) - Str. Complete Edition / Gesamtausgabe RWA 115
Fünf Gedichte von Mathilde Wesendonck für Sopran und Orchester (1857-1858) Nr. 1-4 instrumentiert von Felix Mottl, Nr. 5 von Richard Wagner (dt.) 15’ Besetzung: 2 · 2 · 2 · 2 - 4 · 1 · 0 · 0 Str. Eulenburg pocket score / Eulenburg Taschenpartitur ETP 1707
Großer Festmarsch für großes Orchester in e-Moll (1876) 12’ Besetzung: Picc. · 3 · 3 · 3 · 3 · Kfg. 4 · 3 · Basstrp. · 3 · Kb.-Tb. - 3 P. S. (Trgl. · Beck. · Tamt. · kl. Tr. · gr. Tr.) (4 Spieler) – Str.
Huldigungsmarsch für großes Orchester (1864) 12’ Besetzung: Picc. · 2 · 2 · 2 · Bassklar. · 2 - 4 · 3 · 3 · 1 - P. S. (Trgl. · Beck. · kl. Tr. · gr. Tr.) (3 Spieler) - Str.
Huldigungsmarsch für großes Blasorchester (1864) 12’ Besetzung: 2 Picc. · 2 · As-Klar. · 8 Es-Klar. · 3 · Bassklar. · 2 - 8 · 2 Althr. · 3 Tenorhr. · 2 Flügelhr. · 2 Trp. [hoch B] · 4 Trp. in F · 2 Trp. in Es · 6 · 2 Bar. · 6 - P. S. (Trgl. · kl. Tr. · gr. Tr. m. Beck.) (3 Spieler)
La Descente de la Courtille (Heimmarsch von La Courtille) für gemischten Chor und Orchester in B-Dur (1841) als Einlage in Th. Marion Dumersans und Ch.-Désiré Dupeutys Vaudeville-Ballett-Pantomime in zwei Bildern (dt./frz.) 4’ Besetzung: Picc. · 1 · 2 · 2 · 2 - 2 · 2 · 3 · 0 - P. S. (gr. Tr. · Mil. Tr. · Beck. · Trgl. · Tamb. · Kast.) (4 Spieler) - Str. Auf der Bühne: mehrere Alphörner in F
Ouvertüre zu Raupachs (historischem) Trauerspiel „König Enzio“ für Orchester in e-Moll (1831-1832) nach der Gesamtausgabe herausgegeben von Egon Voss 7’ Besetzung: 2 · 2 · 2 · 2 - 4 · 2 · 0 · 0 P. - Str. Complete Edition / Gesamtausgabe RWA 118-10
Sinfonie in C-Dur Neujahrskantate für gemischten Chor und Orchester in e-Moll (1835) Musik zu dem Festspiel „Beim Antritt des neuen Jahres 1835“ von Wilhelm Schmale (dt.) 16’ Besetzung: Picc. · 2 · 2 · 2 · 2 · Kfg. 4 · 2 · 3 · 0 - P. S. (Trgl. · Beck. · kl. Tr. · gr. Tr) - Str. Bühnenmusik: 2 · 2 · 2 · 2 - 4 · 0 · 0 · 0 Complete Edition / Gesamtausgabe RWA 116
für Orchester (1832-1878/1882) nach der Gesamtausgabe herausgegeben von Egon Voss 30’ Besetzung: 2 · 2 · 2 · 2 · Kfg. - 4 · 2 · 3 · 0 - P. - Str. Complete Edition / Gesamtausgabe RWA 118-10
Sinfonie in E-Dur für Orchester (1834) ergänzt und instrumentiert von Felix Mottl (1887) nach der Gesamtausgabe herausgegeben von Egon Voss 18’ Besetzung: 2 · 2 · 2 · 2 · Kfg. - 4 · 2 · 2 · 0 - P. - Str. Complete Edition / Gesamtausgabe RWA 118-20
Konzert-Ouvertüre Nr. 1
Fragment, sind festgehaltene „Augenblicke“, „Wagner-Blitze“ sozusagen, aus denen der Komponist Melodien spinnt als Antwort auf diese „augenblicklich aufblitzenden“ Intonationen, Rufe, Motive. Diese seien, so Silvestrov, keine Bearbeitungen, sondern Versuche, die Geschichte fortzusetzen, in einen Dialog mit der Vergangenheit zu treten. Das Wagner-Thema zum Beispiel ergänzt er mit einer Reihe quasi ins Unendliche geführter Kadenzen.
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für Orchester in d-Moll (1831) nach der Gesamtausgabe herausgegeben von Egon Voss 7’ Besetzung: 2 · 2 · 2 · 2 - 4 · 2 · 0 · 0 P. - Str. Complete Edition / Gesamtausgabe RWA 118-10
Concerts and dates can be found at www.schott-music.com/performance There you can easily call up all current concert and opera performances in your city or local area or search worldwide among c. 50,000 performances listed in this database. If a performance by your orchestra or opera house is not listed, please email the details to infoservice@schott-music.com, and we will enter it immediately. Konzerte und Termine finden Sie auf unserer Website unter www.schottmusic.com/performance Dort können Sie bequem nach aktuellen Aufführungsterminen in Ihrer Stadt oder Umgebung suchen. Die Website bietet rund 50.000 Aufführungen, die zu weiteren Recherchen einladen. Vermissen Sie eine Aufführung Ihres Orchesters oder Opernhauses in unserem OnlineKalender? Schreiben Sie uns einfach an infoservice@schott-music.com und wir tragen den Termin umgehend ein.
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schott aktuell · the journal · 1/2012
Aktuell_1_2012_03122011_Aktuell 06.12.11 17:52 Seite 14
New Publications / Neue Publikationen
■ Solo
■ Vocal Music
■ Chamber Music
■ Books
Naji Hakim
Bertold Hummel
Wolfgang Amadeus Mozart
Arabesques Pflichtstück „Internationaler Musikwettbewerb der ARD“ München 2011 für Orgel 11’ ED 21155
11 Haiku, op. 41b für gemischten Chor (SATB) und Vibraphon 15’ SKR 20068 (Partitur)
Nonetto d’après le quintette pour quatre instruments à vent et piano KV 452 de W. A. Mozart (bearbeitet von Jean Françaix) 25’ ED 20928 (Partitur)
Die Innovation bleibt immer auf einem Fleck Die Donaueschinger Musiktage und ihr Metier. Begleitende Texte zum Festival (herausgegeben von Armin Köhler / Rolf W. Stoll) 384 Seiten - Hardcover (dt.) ISBN 978-3-7957-0790-3 NZ 5027 edition neue zeitschrift für musik
Franz Liszt Tasso für Orgel (bearbeitet von Jean Guillou) 18’ ED 21287
Erich Wolfgang Korngold Lieder aus dem Nachlass, Band 2 für Singstimme und Klavier (dt.) Erstausgabe (herausgegeben von Brendan G. Carroll) 28’ ED 20232
Krzysztof Penderecki Tanz für Viola solo 2’ VAB 75
Enjott Schneider Orgelsinfonie No. 10 B-A-C-H 27’ ED 21099
Enjott Schneider Orgelsinfonie No. 13 „Luna“ 21’ ED 21227
Detlev Müller-Siemens Zwei Lieder nach Gedichten von Friedrich Hölderlin für Sopran und Klavier (dt.) 12’ AVV 324
...ni una sombra Trio für Sopran, Klarinette und Klavier (span./dt.) 15’ ED 20412 (Spielpartitur)
Tota pulchra es Mottetto per soprano, tenore e organo 4’ ED 20970 (Partitur)
schott aktuell · the journal · 1/2012
Quartetto per oboe, violino, viola e pianoforte 16’ ED 21016 (Partitur und Stimmen)
Emile Naoumoff Sonata for viola and piano 20’ VAB 73
Benjamin Schweitzer Schärfe. Schatten für Bläserquintett und Klavier 8’ ED 20623 (Partitur und Stimmen)
Aribert Reimann
Nino Rota
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Olli Mustonen
■ Study Score Hans Werner Henze Das Wundertheater Oper auf ein Intermezzo von Miguel de Cervantes für Solostimmen, Chor und Orchester ED 9519
Simon Halsey Schott Master Class Chorleitung Vom Konzept zum Konzert 272 Seiten - Hardcover Buch mit 2 DVDs (dt.) ISBN 978-3-7957-0755-2 ED 21050 Heidi Leenen / Arnim Sander Der Elefantenpups Rettet den Zoo! 32 Seiten - Hardcover Buch mit CD (dt.) ISBN 978-3-7957-0770-5 ED 21210 György Ligeti – Of Foreign Lands and Strange Sounds (edited by Louise Duchesneau / Wolfgang Marx) (engl.) ISBN 978-1-84383-550-9 Boydell & Brewer
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CDs / DVDs
■ Schott Composers on International Labels Barbara Heller Sonatine Weiße Tasten, schwarze Tasten Klangblumen + Klaviersuite, Nacht-Tagebuch, Kontraste 2, Etüde 1 Sontraud Speidel (piano) ORGANO PHON 90140
Paul Hindemith Sonate in E
Valentin Silvestrov Fünf Stücke + Takemitsu, Janácek Natascia Gazzana (violin) · Raffaella Gazzana (piano) ECM New Series 2238
Heinz Holliger Toronto Exercises Puneigä Induuchlen Ma’mounia + poems by Anna Maria Bacher and Albert Streich Sylvia Nopper (soprano) · Kai Wessel (countertenor) · Olivier Darbellay (horn) · Matthias Würsch (percussion) · Swiss Chamber Soloists · Heinz Holliger ECM New Series 2201
Heinz Holliger Contrechant Rechant + various composers Reto Bieri (clarinet) ECM New Series 2209
Toshio Hosokawa Nocturne Schneeglöckchen + various composers Makiko Goto (koto, bass koto) · Jeremias Schwarzer (recorder) NEOS 11010
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Toshio Hosokawa
Igor Strawinsky
Landscape V Ceremonial Dance Cloud and Light + Sakura für Otto Tomek (für shô solo) Mayumi Miyata (shô) · Münchener Kammerorchester · Alexander Liebreich ECM New Series 2095
Concerto en ré (IV Capriccio) + various composers Gidon Kremer (violin) · Junge Deutsche Philharmonie · Heinz Holliger ECM New Series 2190
Christian Jost Hamlet-Echos + various composers Stella Doufexis (mezzo-soprano) · Pauline Sachse (viola) · Daniel Heide (piano) CAvi 4260085532346
Fritz Kreisler Praeludium and Allegro Caprice Viennois Variationen auf ein Thema von Corelli Larghetto Tambourin Chinois Liebesleid + Beethoven, Paganini David Garrett (violin) · Royal Philharmonic Orchestra · Ion Marin DECCA 28947/64425
Toru Takemitsu Rain Tree Sketch + Ikebe, Fujiie, Moroi Gerhard Oppitz (piano) HÄNSSLER CLASSIC 93.631
Ernst Toch Konzert für Violoncello und Kammerorchester, op. 35 + Rihm Tanja Tetzlaff (cello) · Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen · Florian Donderer NEOS 11038
Henk de Vlieger Meistersinger – an orchestral tribute Deux entreacts tragiques + Eine Faust-Overtüre, Overture to „Columbus“ Royal Scottish National Orchestra · Neeme Järvi CHANDOS CHSA 5092
György Ligeti
Pe-teris Vasks
San Francisco Polyphony + Requiem, Apparitions WDR Sinfonieorchester · Peter Eötvös BMC 0166
Viatore Cantus ad pacem Canto di forza Musica seria Te Deum Tuomas Pyrhönen (organ) ALBA RECORDS ABCD 325
Nino Rota Concerto No. 1 per violoncello e orchestra Concerto No. 2 per violoncello e orchestra Il gattopardo Friedrich Kleinhapl (cello) · Philharmonisches Orchester Augsburg · Dirk Kaftan ARS PRODUKTION ARS38105
■ New DVD Dieter Schnebel Maulwerke Michael Hirsch · Ariane Jeßulat · Henrik Kairies · Christian Kesten · Katarina Rasinski · Steffi Weismann MV 8045 This new DVD presents for the first time Dieter Schnebel's influential Maulwerke in its entirety, with its different stages defined by Schnebel as being relevant to the work as a whole, from the process of development by the performer through the continuous working stages (’Spiritual exercises – Productions – Communications’) to the ’opus’ to be performed in public. The Maulwerker, who have worked together for more than twenty years, usually in this line-up, are acknowledged specialists in the interfaces between the acoustic and the visual, in the connection between air and eye, body, sound and space and in the interpenetration of sound and silence. Die vorliegende DVD präsentiert die Vokalkomposition Maulwerke von Dieter Schnebel erstmalig komplett in den verschiedenen, von Schnebel als zum Werk gehörend definierten Stadien: von den im Erarbeitungsprozess durch die aufführenden Vokalisten zu durchlaufenden Arbeitsstadien „Exerzitien – Produktionen – Kommunikationen“ bis zum öffentlich aufzuführenden „Opus“. Die Maulwerker, die in dieser Formation großenteils seit über zwanzig Jahren zusammen wirken, gelten als Spezialisten für die Schnittstellen von Akustischem und Visuellem, für die Verbindungen von Ohr und Auge, von Körper, Klang und Raum sowie für die Durchdringung von Klang und Stille.
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Aktuell_1_2012_03122011_Aktuell 06.12.11 17:52 Seite 16
News
Pierre Jalbert, Hannah Lash and Lei Liang Join Schott Music
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chott Music is proud to announce the signing of Pierre Jalbert, Hannah Lash and Lei Liang to the international roster. Jalbert, Lash and Liang each posses a distinct and resounding voice in the new music landscape of today, and Schott Music is thrilled to represent the catalogues of these exciting talents worldwide. Hailed by The New York Times as ’striking and resourceful … handsomely brooding’, the music of Hannah Lash has seen performances at the Chicago Art Institute, Tanglewood Music Center, Harvard University, and on the American Opera Projects stage in New York City. Lash is a recipient of the ASCAP Morton Gould Young Composer Award, a Charles Ives Scholarship from the American Academy of Arts Hannah Lash and Letters, a Fromm Foundation Photo: Yvette D'Elia Commission, and many others. The music of Lei Liang has been described as ’brilliantly original and inarguably gorgeous’ by The Washington Post. Liang has earned commissions from the Fromm Music Foundation, Meet the Composer, Chamber Music America, the New York Philharmonic, and his music has seen performances with leading artists such as the Arditti Quartet, San Francisco Contemporary Music Players, Argento Chamber Ensemble, and the PRISM Quartet. Pierre Jalbert has developed a musical language that is engaging, expressive, deeply personal and distinctly his own. A recipient of the Rome Prize, the BBC Masterprize, the Chamber Music Society of Lincoln Center’s Stoeger Prize and a 2010 American Academy of Arts and Letters Award, Jalbert has seen commissions from the Houston Symphony, California Symphony, Los Angeles Chamber Orchestra, and Meet the Composer Foundation’s Magnum Opus Project, among many others.
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E
in herzliches Willkommen für Pierre Jalbert, Hannah Lash und Lei Liang! Schott Music freut sich, mit diesen jungen Komponisten drei aufregende Talente weltweit zu präsentieren, die ab sofort die Palette zeitgenössischer Musik bei Schott Music bereichern werden. Die Musik von Hannah Lash, die von der New York Times als „berückend und einfallsreich … auf angenehme Weise grüblerisch” charakterisiert wird, wurde unter anderem am Chicago Art Institute, am Tanglewood Music Center, an der Harvard University und beim American Opera Project in New York City gespielt. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt sie den ASCAP Morton Gould Young Composer Award, ein Charles Ives Scholarship der American Academy of Arts and Letters und eine Fromm Foundation Commission. Die Musik von Lei Liang beschrieb die Washington Post als „brillant, originell und großartig“. Die Fromm Music Foundation, Meet the Composer, Chamber Music America und New York Philharmonic haben ihm Aufträge erteilt. Seine Werke wurden von führenden Ensembles wie dem Arditti Quartet, den San Francisco Contemporary Music Players, dem Argento Chamber Ensemble und dem PRISM Quartet aufgeführt. Die musikalische Sprache von Pierre Jalbert ist engagiert, expressiv, persönlich und eigen. Jalbert wurde für seine Werke mit dem Rome Prize, dem BBC Masterprize, dem Chamber Music Society of Lincoln Center’s Stoeger Prize und 2010 mit dem American Academy of Arts and Letters Award ausgezeichnet. Er erhielt Aufträge unter anderem von der Houston Symphony, der California Symphony, dem Los Angeles Chamber Orchestra und vom Meet the Composer Foundation’s Magnum Opus Project.
Pierre Jalbert
Lei Liang
Photo: www.pierrejalbert.com
Photo: www.lei-liang.com
schott aktuell · the journal · 1/2012
www.schott-music.com
Aktuell_1_2012_03122011_Aktuell 06.12.11 17:52 Seite 17
Wiktor-Preis für Krzysztof Penderecki
Krzysztof Penderecki Photo: Marek Beblot
The Polish composer Krzysztof Penderecki has been awarded the ’Super Wiktor’ Prize by the Polish Television Academy. This special prize was presented in a ceremony held in the Royal Castle in Warsaw on 24.10.2011. The prize has been awarded to outstanding Polish personalities since 1985; previous recipients include Lech Wałe¸sa, Pope Johannes Paul II and Roman Polan´ski. We offer our sincere congratulations! Der polnische Komponist Krzysztof Penderecki wurde mit dem „Super Wiktor“-Preis der polnischen Fernsehakademie ausgezeichnet. Der Sonderpreis wurde am 24.10.2011 im Königlichen Schloss Warschau verliehen. Mit dem Preis werden seit 1985 herausragende polnische Persönlichkeiten geehrt, darunter Lech Wałe¸sa, Papst Johannes Paul II und Roman Polan´ski. Wir gratulieren sehr herzlich!
Deutscher Theaterpreis DER FAUST
Richard Strauss Online
The Deutsche Bühnenverein [German Theatre Association] presented the coveted theatre prize DER FAUST for the sixth consecutive year on 5.11.2011. Awards were received by Claudia Barainsky as the best ’singer/performer’ for her role as Medea in the opera of the same name by Aribert Reimann, Benedikt von Peter in the category ’music theatre director’ for his production of Luigi Nono’s opera Intolleranza 1960 at the Staatsoper in Hanover and Neco Çelik in the category ’direction of children’s and youth theatre’ for his production of Ludger Vollmer’s opera Gegen die Wand at the Junge Oper in Stuttgart. We express our warmest congratulations to all prize winners!
The Richard-Strauss-Quellenverzeichnis [list of sources] has been available online since October 2011. This list is the result of research work undertaken by the Richard Strauss Institute in Garmisch-Partenkirchen and is intended as a research instrument. It contains musical sources ranging from initial sketches to the first printed editions of compositions by Richard Strauss. The cooperation partner of this data base is the newly created Richard-StraussGesamtausgabe [Complete Edition] at the Ludwig-Maximilians University of Munich. Web site: www.rsi-rsgv.de
Der Deutsche Bühnenverein verlieh am 5.11.2011 zum sechsten Mal den begehrten Theaterpreis DER FAUST. Auszeichnungen gingen an Claudia Barainsky als „beste Sängerdarstellerin“ für ihre Rolle als Medea in der gleichnamigen Oper von Aribert Reimann, an Benedikt von Peter in der Kategorie „Regie Musiktheater“ für seine Inszenierung von Luigi Nonos Oper Intolleranza 1960 an der Staatsoper Hannover und an Neco Çelik in der Kategorie „Regie Kinder- und Jugendtheater“ für seine Inszenierung von Ludger Vollmers Oper Gegen die Wand in der Jungen Oper Stuttgart. Wir freuen uns sehr mit den Preisträgern!
Dr. Werner Thomas in memoriam Schott Music mourns the death of the musicologist Dr. Werner Thomas who passed away on 9.11.2011 in Heidelberg at the age of 101. Thomas cultivated a close friendship over several decades with Carl Orff and his monographs and numerous essays devoted to the life and works of the composer provide a compendium which is today indispensable for the academic analysis of Orff’s compositional output. Schott Music trauert um den Musikwissenschaftler Dr. Werner Thomas, der am 9.11.2011 im Alter von 101 Jahren in Heidelberg verstarb. Seine Monographien und zahlreichen Aufsätze zu Leben und Werk von Carl Orff, mit dem Thomas über Jahrzehnte freundschaftlich eng verbunden war, bilden ein Kompendium, das für die wissenschaftliche Analyse des Orff’schen Schaffens heute unverzichtbar ist.
www.schott-music.com
Seit Oktober 2011 ist das Richard-Strauss-Quellenverzeichnis online. Es entstand als Forschungsarbeit am Richard-Strauss-Institut in Garmisch-Partenkirchen und dient als wissenschaftliches Recherche-Instrument. Darin sind Musikquellen von der ersten Skizze bis zum Erstdruck der Werke von Richard Strauss aufgeführt. Kooperationspartner der Datenbank ist die neu ins Leben gerufene Richard-Strauss-Gesamtausgabe an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Website: www.rsi-rsgv.de
Joseph Schwantner Residency at DePauw University Indiana’s DePauw University hosts Joseph Schwantner as Composer-in-Residence at the school’s 10th Annual Music of the 21st Century Festival. From 15.2.-19.2.2012, Schwantner will lead chamber music coaching sessions, orchestra and band rehearsals and a range of master classes. The festival features a bounty of performances of 12 of his orchestral and chamber works, including his Concerto No. 2. Other orchestral performances include New Morning for the World, Percussion Concerto No. 1, and Recoil for wind ensemble. Joseph Schwantner ist Composer-in-Residence beim 10. Annual Music of the 21st Century Festival der DePauw-Universität in Indiana. Vom 15.19.2.2012 wird er Kammermusikkurse und Proben mit Orchestern und Bands leiten sowie Meisterklassen geben. Während des Festivals werden zwölf seiner Orchester- und Kammermusikwerke aufgeführt, darunter das Concerto No. 2, New Morning for the World, das Percussion Concerto No. 1 und Recoil für Bläserensemble.
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schott aktuell · the journal · 1/2012
Aktuell_1_2012_03122011_Aktuell 06.12.11 17:52 Seite 18
Looking ahead
Anniversary / Gedenktag
Fritz Kreisler
Paul Hindemith Photo: Jutta Vialon
50th Anniversary of Death · 29 January 2012 The mere mention of the titles Schön Rosmarin, Liebesleid and Liebesfreud – three violin pieces studied by all violin students – is enough to conjure an undimmed enthusiasm for their composer: Fritz Kreisler, whose fiftieth anniversary of his death will be commemorated on 29 January 2012. The news of Kreisler’s death in 1962, only four days before his 87th birthday, triggered a wave of universal grief throughout the international music world which mourned the loss of one of the world’s great violinists, loved especially for his inimitable tone, virtuosity, artistry in phrasing and charisma. Many of the works he composed for his instrument are now part of the universal standard violin repertoire, for example Tambourin Chinois and Caprice Viennois. Kreisler will also always be remembered for the famous cadenzas he created for the Beethoven and Brahms Violin Concertos.
2013 Birthdays Gavin Bryars 70 · 16 Jan Toshi Ichiyanagi 80 · 4 Feb Alexander Raskatov 60 · 9 Mar Victor Kissine 60 · 15 Mar Joseph Schwantner 70 · 22 Mar Morton Subotnick 80 · 14 Apr Alexander Wustin 70 · 24 Apr John Duffy 85 · 23 Jun Siegfried Köhler 90 · 30 Jul Ingomar Grünauer 75 · 11 Aug Edward Cowie 70 · 17 Aug Gerd Natschinski 85 · 23 Aug Krzysztof Penderecki 80 · 23 Nov
Harald Weiss 65 · 26 May Robert Beaser 60 · 29 May John Casken 65 · 15 Jul Tobias Picker 60 · 18 Jul Joji Yuasa 85 · 12 Aug Stephen Paulus 65 · 24 Aug Peter Maxwell Davies 80 ·
Schön Rosmarin, Liebesleid und Liebesfreud – diese drei kleinen Violinstücke, die jedem Geigenschüler vertraut sind, hätten genügt, um den Namen ihres Komponisten unsterblich zu machen: Fritz Kreisler, dessen Todestag sich am 29. Januar 2012 zum 50. Mal jährt. Als er 1962 vier Tage vor seinem 87. Geburtstag in New York starb, trauerte die internationale Musikwelt jedoch vor allem um den Violinvirtuosen, der mit seinem unverwechselbaren Ton, seiner Virtuosität, seiner Phrasierungskunst und seiner Ausstrahlung der führende Geiger seiner Generation war. Die vielen Werke, die er für sein Instrument schrieb, gehören inzwischen zum Standardrepertoire jedes Geigers, darunter Tambourin Chinois oder Caprice Viennois. Daneben sind es die berühmten Kadenzen zu den Violinkonzerten von Beethoven und Brahms, die Kreisler nicht nur als Geiger, sondern auch als Komponisten unvergessen sein lassen.
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Klaus Huber 90 · 30 Nov
2014 Anniversaries Richard Strauss (1864-1949) 150th Birthday · 11 Jun
Ernst Toch (1887-1964) 50th Anniversary of Death · 1 Oct
Hans-Jürgen von Bose 60 · 24 Dec
2015 Birthdays 2013 Anniversaries Richard Wagner (1813-1883) 200th Birthday · 22 May
Karl Amadeus Hartmann (1905-1963) 50th Anniversary of Death · 5 Dec
Paul Hindemith (1895-1963) 50th Anniversary of Death · 28 Dec
2014 Birthdays Peter Eötvös 70 · 2 Jan Tigran Mansurian 70 · 27 Jan Bernard Rands 80 · 2 Mar Heinz Holliger 75 · 21 May
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schott aktuell · the journal · 1/2012
Dieter Schnebel 85 · 14 Mar Harald Banter 85 · 16 Mar Jean Guillou 85 · 18 Apr Enjott Schneider 65 · 25 May Mikis Theodorakis 90 · 29 Jul Xiaogang Ye 60 · 23 Sep Toshio Hosokawa 60 · 23 Oct Joe Hisaishi 65 · 6 Dec Alvin Singleton 75 · 28 Dec
2015 Anniversaries Jan Hanuš (1915-2004) 100th Birthday · 2 May
Frank Zappa (1940-1993)
Fritz Kreisler
75th Birthday · 21 Dec
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Aktuell_1_2012_03122011_Aktuell 06.12.11 17:52 Seite 19
NEW
5,500 + WORKS KAT 450-99
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Aktuell_1_2012_03122011_Aktuell 06.12.11 17:52 Seite 20
Repertoire
Wagner: Alive!
Der Ring ohne Worte für Orchester zusammengestellt von Lorin Maazel (1987-1988) orchestra: 2 Picc. · 3 · 3 · Engl. Hr. · 3 · Bassklar. · 3 - 8 (auch 2 Tenortb. und 2 Basstb.) · 3 · 2 Basstrp. · 4 · Kb.-Pos. · Kb.-Tb. - P. S. (Trgl. · Beck. · Tamt. · Gl. · kl. Tr. · gr. Tr. · Stierhorn · 3 Ambosse) - 2 Hfn. - Str. 70’
I
s it possible to compress the almost fifteen hours of Richard Wagner’s Ring des Nibelungen into the length of a Bruckner symphony and completely dispense with the sung text? The concept is not as heretical as it initially appears and is also not a completely new idea: Leopold Stockovsky was perhaps the most prominent conductor prior to Lorin Maazel to have successfully undertaken this fascinating experiment. In Maazel’s Ring without words, the dispensation with the text does not imply a loss of musical substance, as Wagner frequently doubled and supported the vocal line with orchestral instruments. In passages where this is not the case, Maazel assigns the vocal parts to additional instruments which are associated with specific characters: the flute represents Sieglinde, Siegmund and Siegfried are characterised by the trombone and the bass clarinet is utilised as the personification of Fafner. The musical structure adheres strictly to the chronological order of the four operas from the Vorspiel to the first scene of Rheingold to the final bars of Götterdämmerung without the inclusion of a single extra bar which does not originate from Wagner himself to smooth the seams. New orchestral material for Der Ring ohne Worte will be available from spring 2012!
L
ässt sich Richard Wagners fast fünfzehnstündiger Ring des Nibelungen auf die Länge einer Bruckner-Symphonie zusammendrängen, bei völligem Verzicht auf das gesungene Wort? So ketzerisch, wie er zunächst anmutet, ist der Gedanke nicht, und neu ist er auch nicht: Leopold Stockowsky war vor Lorin Maazel der wohl prominenteste Dirigent, der diesen faszinierenden Versuch erfolgreich unternahm. Der Verzicht auf das Wort bedeutet in Maazels Ring ohne Worte keinen Verlust an musikalischer Substanz, denn Wagner verdoppelte und stützte die Gesangsstimmen sehr oft durch Orchesterinstrumente. Wo dies nicht der Fall ist, lässt Maazel die Gesangspartien durch zusätzliche Instrumente andeuten, die den Personen zugeordnet sind: Die Flöte steht etwa für Sieglinde, die Posaune verkörpert Siegmund und Siegfried und die Bassklarinette personifiziert Fafner. Der musikalische Ablauf folgt streng dem chronologischen Fluss der vier Opern, vom Vorspiel zur 1. Szene des Rheingold bis zu den letzten Takten der Götterdämmerung, ohne dass zur Verbindung der notwendigen Auslassungen auch nur ein glättender Takt eingefügt würde, der nicht original von Wagner stammt. Der Montage-Charakter dieser Fassung mit allen Härten und Brüchen in den Übergängen wird dadurch betont. Ab Frühjahr 2012 ist neu hergestelltes Aufführungsmaterial zu Der Ring ohne Worte verfügbar!
Selected Performances 3 Feb 2012 · Helsinki, Musiikkitalo (FIN) Radion sinfoniaorkesteri (Finnish Radio Symphony Orchestra) Hannu Lintu
DVD 22 + 23 Mar 2012 · Lisboa, Grande Auditório (P) Orquestra Gulbenkian Michael Boder
Berliner Philharmoniker Lorin Maazel DVD 2057608
Schott Music Corporation 254 West 31st Street, 15th Floor New York, NY 10001 Tel.: +1 212 461 6940 Fax: +1 212 810 4565 ny@schott-music.com
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Lorin Maazel
Schott Music Ltd. 48 Great Marlborough Street London W1F 7BB Tel.: +44 20 7534 0750 Fax: +44 20 7534 0759 promotions@schott-music.com
Verantwortlich: Dr. Christiane Krautscheid · Layout: Stefan Weis, Mainz-Kastel · Printed in Germany
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schott aktuell · the journal · 1/2012
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Photo: Chris Lee
Deadline / Redaktionsschluss: 15 November 2011 Schott Music D-55116 Mainz, Weihergarten 5 D-55026 Mainz, Postfach 3640 Tel.: +49 6131 246-885 Fax: +49 6131 246-250 sabine.schulz@schott-music.com