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2010 schott aktuell
the journal May / June 2010
World Premières: Chaya Czernowin Lovesong für Ensemble (2010) • 12. Juni 2010 · Freiburg (D)
Jörg Widmann Liebeslied für Ensemble (2010) • 12. Juni 2010 · Freiburg (D)
Love Songs
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WERGO WERGO
– Music of Our Time
seit/since 1962 THEODOR W. ADORNO · GEORGE ANTHEIL · CAROLA BAUCKHOLT · CATHY BERBERIAN · LUCIANO BERIO · GÜNTER BIALAS · JÖRG BIRKENKÖTTER · HANS-JÜRGEN VON BOSE · PIERRE BOULEZ · EARLE BROWN · LUDGER BRÜMMER · JOHN CAGE · ELLIOTT CARTER · AARON COPLAND · GEORGE CRUMB · MARTIN DASKE · MICHAEL DENHOFF · ANDREAS DOHMEN · MORITZ EGGERT · WERNER EGK · DIETRICH EICHMANN · REINHARD FEBEL · MORTON FELDMAN · ORM FINNENDAHL · ERNST H. FLAMMER · BILL FONTANA · WOLFGANG FORTNER · JEAN FRANÇAIX · BURKHARD FRIEDRICH · HARALD GENZMER · LUTZ GLANDIEN · DETLEV GLANERT · VINKO GLOBOKAR · ALEXANDER GOEHR · SOFIA GUBAIDULINA · GEORGE I. GURDJIEFF · PETER MICHAEL HAMEL · KARL AMADEUS HARTMANN · THOMAS DE HARTMANN · MATTHIAS HAUER · KARIN HAUSSMANN · MARKUS HECHTLE · BARBARA HELLER · PIERRE HENRY · HANS WERNER HENZE · ARNULF HERRMANN · DETLEF HEUSINGER · WILFRIED HILLER · PAUL HINDEMITH · MICHAEL HIRSCH · YORK HÖLLER · ADRIANA HÖLSZKY · HEINZ HOLLIGER · TOSHIO HOSOKAWA · KLAUS HUBER · KLAUS K. HÜBLER · CHARLES IVES · JENS JONELEIT · MAURICIO KAGEL · JOHANNES KALITZKE · ELENA KATSCHERNIN · WILHELM KILLMAYER · VOLKER DAVID KIRCHNER · JULIANE KLEIN · ERNST AUGUST KLÖTZKE · BABETTE KOBLENZ · SVEN-INGO KOCH · CHARLES KOECHLIN · JOACHIM KREBS · CLAUS KÜHNL · HELMUT LACHENMANN · ULRICH LEYENDECKER · GYÖRGY LIGETI · ALVIN LUCIER · CLAUS-STEFFEN MAHNKOPF · MESIAS MAIGUASHCA · JÖRG MAINKA · MICHAEL MCNABB · OLIVIER MESSIAEN · MEREDITH MONK · GERHARD MÜLLER-HORNBACH · DETLEV MÜLLER-SIEMENS · JAN MÜLLER-WIELAND · ISABEL MUNDRY · CONLON NANCARROW · LUIGI NONO · HELMUT OEHRING · CARL ORFF · HANS OTTE · HARRY PARTCH · KRZYSZTOF PENDERECKI · MATTHIAS PINTSCHER · ANTON PLATE · ROBERT HP PLATZ · BERNFRIED E.G. PRÖVE · ANDREAS F. RASEGHI · ALEXANDER RASKATOV · ARIBERT REIMANN · NIKOLAUS RICHTER DE VROE · MICHAEL RIESSLER · WOLFGANG RIHM · TERRY RILEY · JEAN-CLAUDE RISSET · NIKOLAJ ROSLAVEC · GERHARD RÜHM · PETER RUZICKA · FREDERIC RZEWSKI · ERIK SATIE · GIACINTO SCELSI · STEFFEN SCHLEIERMACHER · ANNETTE SCHLÜNZ · DIETER SCHNEBEL · TOBIAS PM SCHNEID · ARNOLD SCHÖNBERG · ERWIN SCHULHOFF · JAY SCHWARTZ · WOLFGANG VON SCHWEINITZ · KURT SCHWITTERS · STEFANO SCODANIBBIO · CHARLOTTE SEITHER · RODION SHCHEDRIN · MATHIAS SPAHLINGER · BOJIDAR SPASSOV · GERHARD STÄBLER · VOLKER STAUB · CHRISTOPH STAUDE · GÜNTER STEINKE · SEBASTIAN STIER · KARLHEINZ STOCKHAUSEN · ULRICH STRANZ · IGOR STRAWINSKY · MORTON SUBOTNICK · HEINRICH SUTERMEISTER · MIKE SVOBODA · JAKOB ULLMANN · EDGARD VARÈSE · PETERIS VASKS · CASPAR J. WALTER · ANDRÉ WERNER · JÖRG WIDMANN · HERBERT WILLI · HEINZ WINBECK · STEPHAN WINKLER · CHRISTIAN WOLFF · JAMES WOOD · XIAOGANG YE · ISANG YUN · GERD ZACHER · HELMUT ZAPF · RUTH ZECHLIN · FREDRIK ZELLER · BERND ALOIS ZIMMERMANN · WALTER ZIMMERMANN · …
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Editorial · Contents / Inhalt
Dear reader,
Liebe Leserinnen und Leser,
Was it the charm of the darling buds of May that induced the more roman-
Liegt es am Wonnemonat Mai, dass sich die romantischen Gemüter in der Mainzer Schott-Aktuell-Redaktion mit dem Thema „Liebeslieder“ für unser Frühjahrsheft durchsetzen konnten? Schon möglich. Aber es gibt auch einen aktuellen Anlass, einmal musikalische Werke rund um dieses inkommensurable Gefühl zu präsentieren: Gleich zwei SchottKomponisten, Chaya Czernowin und Jörg Widmann, haben für das Projekt „Liebe(s)lieder“ zum fünfundzwanzigsten Geburtstag des ensemble recherche neue Werke komponiert.
tic-minded members of the Schott Aktuell editorial team to choose the theme of “love songs” [“Liebeslieder”] for this, the spring issue. Perhaps,
but topical events provided a further reason: Chaya Czernowin and Jörg Widmann have both composed new works for the project “Liebe(s)lieder” celebrating the twenty-fifth anniversary of ensemble recherche. On pages 10 to 15, you can discover a selection of pieces providing a musical celebration of the emotion with the unique power to inspire, delight and disappoint us like no other. Naturally, concert classics such as Fritz Kreisler’s Liebesleid and Liebesfreud and Edward Elgar’s Salut d’Amour cannot be omitted, but you may not be aware of the romantic tales which have played a role in the composition of other works. In contrast, certain composers tend more towards a musical reflection on the essence of love rather than its direct depiction. We came across such a wealth of vocal and instrumental “love songs” in our catalogues that we had to limit our selection to orchestral works. But we hope you will not want to wait for spring to offer your concert audiences a musical declaration of love. We wish you pleasurable spring months and a successful conclusion to the musical season! Christiane Krautscheid Schott Music Mainz
Auf den Seiten 10 bis 15 finden Sie ausgewählte Stücke, die jenes Gefühl musikalisch feiern, das uns beflügelt, beglückt und verzweifeln lässt wie kein anderes. Natürlich dürfen Konzertklassiker wie Fritz Kreislers Liebesleid und Liebesfreud oder Edward Elgars Salut d’Amour nicht fehlen. Bei manchen Werken mag Ihnen neu sein, dass bei der Entstehung ein persönliches Liebeserlebnis eine Rolle gespielt hat. In vielen Stücken reflektieren Komponisten musikalisch über das Wesen der Liebe, anstatt ihr unmittelbar Ausdruck zu verleihen. In unseren Katalogen fanden wir so viele vokale und instrumentale „Liebeslieder“, dass wir uns bei der Auswahl auf Orchesterwerke beschränkt haben. Vielleicht schenken Sie Ihren Konzertbesuchern ja nicht erst im nächsten Frühjahr eine musikalische Liebeserklärung? Wir wünschen Ihnen schöne Frühlingsmonate und einen erfolgreichen Abschluss der Saison! Christiane Krautscheid Schott Music Mainz
Contents / Inhalt World Premières / Uraufführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 First Nights / Premieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Looking ahead . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Repertoire Recommendations / Tipps für Ihre Programmplanung: Love Songs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Birthday / Geburtstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 New Publications / Neue Publikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 CDs / DVDs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Repertoire: György Ligeti · Lontano . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Cover: Gustav Klimt · Der Kuss · Oil on Canvas 1907-1908 · Belvedere, Vienna
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World Premières / Uraufführungen
Chaya Czernowin
Love Songs
DUO LEAT (slow duo) für 2 Bassklarinetten in B (2009-2010) 2’30’’ • 13. Juni 2010 · Hohenems (A) Jüdisches Museum Petra Stump, Bassklarinette Heinz-Peter Linshalm, Bassklarinette Weitere Aufführung: 16.10. Graz (A)
Alexander Goehr
Turmmusik / Tower Music
Chaya Czernowin
Jörg Widmann
Photo: Astrid Karger
Photo: Heidelberger Frühling
Chaya Czernowin
Lovesong for mixed ensemble (2010) Auftragswerk des ensemble recherche 10’ • 12. Juni 2010 · Freiburg (D) Morat-Institut 25 Jahre ensemble recherche ensemble recherche Falling in love is one of the most intense times in one’s life. One loses a certain control, every second is drenched in and colored with emotion, and the passing seconds are loaded with resonances, echos In shimmer strange energy. Lovesong, there is music which follows the gesture of imaginary hands as they touch an instrument, there is the song, the love song, created by the hands touching the instrument, and there is the shimmer and resonance, vital resonance, which grows. The overall flow tries to reflect on the strange energy and flow of time when falling in love. The piece, which is dedicated to ensemble recherche, is a virtuoso ensemble piece. While the individual voices are not extremely demanding, the chamber-music factor demands an exceptional virtuosity of ensemble playing, which is only possible in ensembles who are able to create real chamber music, as ensemble recherche does. Chaya Czernowin Die Zeit des Verliebtseins ist die wohl intensivste im Leben jedes Menschen. Man verliert ein Stück Kontrolle, jeder Augenblick ist von Gefühlen getränkt, jede erlebte Se-
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kunde gibt ein Echo ungeahnter Energie. In meinem Lovesong fängt die Musik das Bild imaginärer Hände ein, die ein Instrument berühren, so dass ein Liebeslied mit wachsender Kraft emporsteigt. Der Verlauf meines Liedes versucht, die erstaunliche Energie und die besondere Dimension des Zeitverlaufs einzufangen, die der Verliebte erlebt. Das Stück, das ich dem ensemble recherche gewidmet habe, ist ein sehr anspruchsvolles Werk. Das bedeutet nicht, dass von den einzelnen Stimmen besondere Virtuosität gefordert wird. Lovesong stellt vielmehr hohe Anforderungen an die Fähigkeit, kammermusikalisch präzise zusammenzuspielen – eine Kunst, die das ensemble recherche in besonderem Maße beherrscht. Chaya Czernowin
Jörg Widmann
Liebeslied für Ensemble (2010) Auftragswerk des ensemble recherche 7’ • 12. Juni 2010 · Freiburg (D) Morat-Institut 25 Jahre ensemble recherche ensemble recherche The ensemble piece „…umdüstert…“ was composed around the same time as my cello concerto Dunkle Saiten. It is based on a comment on the subject of beauty made by Baudelaire towards the end of his life, ‘on one of the most interesting objects which human society has to offer’, the face of a woman, which is at its most fascinating and attractive
‘when darkened by melancholy’. Ten years later, I am now working in a similar manner on a new pair of compositions: on the subject of love. A poet’s phrase, in this case the fragment of a poem by Schiller, provided the basis for my orchestral work Teufel Amor. The chamber music counterpart for this work is this purely instrumental lovesong free of any verbal associations. The composition deals in compressed form with the same subject matter as in Teufel Amor: the character of love as both paradise and a pit of snakes in the manner of a Janus face. Jörg Widmann In unmittelbarer zeitlicher Nähe zu meinem Cellokonzert Dunkle Saiten entstand das Ensemblestück „…umdüstert…“. Dieses Ensemblestück basiert auf einer späten Äußerung Baudelaires über die Schönheit, nach der „einer der interessantesten Gegenstände, den die menschliche Gesellschaft zu bieten hat“, ein Frauenantlitz, dann am faszinierendsten, am schönsten sei, wenn es „von Melancholie umdüstert“ ist. Nun, 10 Jahre später, arbeitete ich in ähnlicher Weise an einem neuen Stückpaar: über die Liebe. Ein Dichterwort, hier ein Gedichtfragment Schillers, liegt diesmal dem Orchesterstück zugrunde: Teufel Amor. Das kammermusikalische Pendant dazu ist nun dieses Liebeslied. Es ist rein instrumental und ohne verbalen Bezug. In gedrängter Form behandelt es den schon in Teufel Amor thematisierten janusköpfigen Charakter der Liebe als Paradies und Schlangengrube. Jörg Widmann
for two clarinets, brass and strings with baritone solo, op. 85 (2009-2010) texts by Franz Kafka, Jakob Boehme, Friedrich Dürrenmatt and from the bible Text in German and English available Commissioned by the BBC 30’ I Inscription of Nebukadnezzar II on the great stone tablets II Fr. Kafka: The City Coat-of-Arms III Jakob Boehme, Mysterium magnum - IV Fr. Dürrenmatt, Towerbuilding - V Fr. Kafka: The City Coat-of-Arms (continued) VI Choral Prelude II - Isaiah 14. 13-14 Orchestra: 2cl(preferably in C but if unavailable in Eflat)-3hn.3tpt(3.flugelhn in Bflat).3tbn(alto, 2ten).tba-str • 9 June 2010 · Manchester (UK) BBC Studio 7, Oxford Road Sing Ariel: The Music of Alexander Goehr Nigel Robson, baritone BBC Philharmonic Orchestra Conductor HK Gruber This major new work from Alexander Goehr reflects upon the diametrically opposing roles towers can play. The composer writes: ‘Towers embody the idea of climbing upwards, in the spiritual as much as in the physical sense. Their destruction can be regarded as a punishment (or as a rescue) from man’s overwhelming arrogance.’ Using texts by Franz Kafka, 17th century mystic Jacob Boehme and Swiss writer Friedrich Dürrenmatt, Goehr explores man’s desire to build towers to draw closer to God, whilst those employed to do the work feel nothing but despair at the fruitlessness of such a task. Alexander Goehr schreibt zu seinem neuen Werk: „Türme verkörpern sowohl in spiritueller als auch in physischer Hinsicht die Idee des Hinauf-
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steigens. Ihre Zerstörung kann als Strafe (oder als Rettung) von der dem Menschen eigenen, überbordenden Arroganz betrachtet werden.“ Auf Textgrundlagen von Franz Kafka, dem Mystiker Jacob Boehme (17. Jahrhundert) und dem Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt erforscht Goehr das menschliche Bedürfnis, Türme zu bauen, um sich Gott anzunähern, obwohl die Versuche nicht mehr als Verzweiflung über die Aussichtslosigkeit einer solchen Unternehmung hervorrufen.
Jean Guillou
Répliques für große Orgel und Orgelpositiv, op. 75 (2010) 10’ • 9. Juni 2010 · München (D) Philharmonie im Gasteig Münchner Orgeltage 2010 Johannes Skudlik, Orgel Jean Guillou, Orgelpositiv Weitere Aufführung: 12.10. Köln (D)
Barbara Heller Alexander Goehr
from Shadow of Night
Lalai
for counter-tenor and viol consort, op. 86 (2009-2010) text by George Chapman Commissioned by Michael Chance 20’
Schlaflied zum Wachwerden? für Orchester (2009) Orchestration Tina Ternes 5’ CON 262 (Partitur) CON 262-50 (Stimmen)
• 18 June 2010 · London (UK) Kings Place Michael Chance, counter-tenor Fretwork
Orchester: 2 · 2 · 2 · 2 - 2 · 2 · 2 · 0 P. S. - Str.
The first of two poems that makes up George Chapman’s The Shadow of the Night, from Shadow of Night is a mysterious work with the author, perhaps deliberately, never quite revealing his true intentions. Melancholic yet with humour, this powerful poem has been set by Alexander Goehr for counter-tenor Michael Chance and Fretwork, with whom he had collaborated on a previous cycle, Three Sonnets and Two Fantasias, op. 68. Als erstes von zwei Gedichten aus George Chapmans The Shadow of the Night ist from Shadow of Night ein geheimnisvolles Stück, in dem der Schriftsteller – vielleicht absichtlich – niemals völlig seine wahren Intentionen offenbart. Melancholisch, aber dennoch humorvoll hat Alexander Goehr dieses kraftvolle Gedicht für den Countertenor Michael Chance und Fretwork komponiert, mit denen er bereits zuvor für Three Sonnets and Two Fantasias, op. 68 zusammengearbeitet hatte.
Alexander Goehr
Sonata for viola and piano, op. 87 (2010) 20’ • 30 June 2010 · London (UK) Wigmore Hall Lawrence Power, viola Simon Crawford-Phillips, piano
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• 25. Juni 2010 · Frankfurt am Main (D) Alte Nikolaikirche, Am Römerberg Jugend-Musik-Ensemble Dirigent Christian Münch
On Good Friday 1770, Wolfgang Amadeus Mozart experienced a performance of the nine-part Miserere by the Italian composer Gregorio Allegri in the Sistine Chapel. A papal decree prohibited the copying of this music but Mozart ignored it and wrote down the work from memory. This incident provided me with the inspiration to compose Cappella Sistina for soprano solo, orchestra and echo quartet for the Mozart Festival in Augsburg. The echo quartet quotes Allegri’s Miserere towards the end of the work. Wilfried Hiller Am Karfreitag 1770 hörte Wolfgang Amadeus Mozart in der Sixtinischen Kapelle das neunstimmige Miserere des italienischen Komponisten Gregorio Allegri, das einem päpstlichen Dekret zufolge nicht kopiert werden durfte. Mozart ignorierte das Verbot und notierte das Werk aus dem Gedächtnis. Dieses Ereignis war für mich Anregung, Cappella Sistina für Sopransolo, Orchester und Fernquartett für das Augsburger Mozartfest zu komponieren. Das Fernquartett zitiert zum Ende des Werkes Allegris Miserere. Wilfried Hiller
Weitere Aufführungen: 26.6. Dreikönigskirche Frankfurt am Main (D), 27.6. Johanniskirche Frankfurt am Main (D)
Wilfried Hiller
Cappella Sistina Römische Fresken für Sopran, Quartetto lontano und Orchester (2009-2010) Text aus den Sonetten des Michelangelo Buonarotti (altit.) Kompositionsauftrag des Philharmonischen Orchesters Augsburg 12’ Orchester: Picc. · 2 · 2 · 2 · 2 - 4 · 4 · 3 · 1 - P. S. (Zimbeln · 2 Dobaci · 4 Beck. · 2 Tomt. · gr. Tr. · 3 Okedos · Guiro · 3 Karfreitagsratschen · Hyoshigi · 3 Woodbl.) (4 Spieler) - Hfe. Streichquartett (aus der Ferne) - Str. • 10. Mai 2010 · Gersthofen (D) Stadthalle Gersthofen Mozartfest N.N., Sopran Philharmonisches Orchester Augsburg Dirigent Kevin John Edusei Weitere Aufführung: 11.5. Gersthofen (D)
Thomas Larcher Photo: Richard Haughton
Thomas Larcher
Poems 12 pieces for piano (2010) 18’ • 7.-13. Juni 2010 · Heimbach (D) Kraftwerk Kinder und Jugendliche, Klavier Thomas Larcher und Lars Vogt, Klavier
Poems is a cycle which currently consists of twelve pieces for piano. The pieces were composed to be also suitable for performance by children, although the demands for each piece vary considerably. All the pieces are extremely short and concentrated. My aim was to undertake a personal exploration of this “miniature form”. Each title is associated with (auto)biographical connotations of the (tonal) self, particularly as the starting point for some of these movements delves far back into my past history. Some of the pieces are very easy, for example (The day) when I lost my funny green dog or Babu Chiris house. These stand in contrast to others with specific technical demands (e.g. clusters in MUI 1, slightly prepared piano in eins, zwei, drei, vier, neun and the crossing of hands in Frida schläft ein). In Heimbach/Germany the cycle will receive its first performance in the hands of young pianists. Subsequently, the work will receive a repeat performance within Lars Vogt’s Festival, either played by him or myself. Lars and I are still arguing about who is going to take on the burden of these difficult works … I hope he ultimately decides to perform them himself! Thomas Larcher Poems ist ein Zyklus von vorerst zwölf Stücken für Klavier. Sie stellen ganz unterschiedliche Anforderungen an den Interpreten und sind so komponiert, dass sie auch von Kindern gespielt werden können. Alle Stücke sind sehr kurz, konzentriert, es ging mir darum, die „kleine Form“ für mich zu erschließen. Die Titel sind jeweils mit (auto-)biographischen Konnotationen des (tonalen) Ichs verbunden, auch deshalb, weil die Ausgangsbasis mancher dieser Stücke weit in meine Geschichte zurückreicht. Es gibt sehr leichte Stücke wie z.B. (The day) when I lost my funny green dog oder Babu Chiris house. Daneben stehen solche, die besondere technische Anforderungen enthalten (z.B. Cluster in MUI 1, leichte Präparationen in eins, zwei, drei, vier, neun und das Übergreifen der Hände in Frida schläft ein). In Heimbach wird der Zyklus zunächst von jungen Pianisten uraufgeführt werden und später im Festival von Lars Vogt oder von mir selbst gespielt werden. Lars und ich sind uns noch nicht einig, wer sich die schwierigeren Stücke dann antun muss … ich hoffe, er macht das! Thomas Larcher
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schott aktuell · the journal · 3/2010
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World Premières / Uraufführungen
Andrew Norman
The Companion Guide to Rome for string trio (2010) 25’ • 6 May 2010 · Rome (IT) American Academy Scharoun Ensemble
geben auch Raum für die Selbstdarstellung, sind leere Leinwände, auf denen Menschen ihr Dasein und ihre Gedanken verewigen. Ich habe dieses Oktett als eine klingende Galerie der für mich schönsten Berliner Graffiti-Porträts geschrieben. Andrew Norman
• 12. Mai 2010 · Regensburg (D) Audimax der Universität Regensburg überBrücken - Fest neuer Musikimpulse Kammerorchester der Universität Regensburg Dirigent Graham Buckland
Enjott Schneider The Companion Guide to Rome is a thirty-minute cycle of pieces for violin, viola, and cello. Each movement is a character study of a particular Roman church. The music is, at different times and in different ways, informed by the proportions of the buildings, the qualities of their surfaces, the patterns in their floors, the artwork on their walls, and the lives and legends of the saints whose names they bear. The title is drawn from the iconic midcentury guidebook to Rome by Georgina Masson. Andrew Norman The Companion Guide to Rome ist ein dreißigminütiger Zyklus von Stücken für Streichtrio. Jeder Teil stellt eine Studie einer römischen Kirche dar. Die Musik ist – zu verschiedenen Abschnitten und auf unterschiedliche Weise – beeinflusst von den Proportionen der Bauwerke, von ihrer Oberflächenbeschaffenheit, ihrem Bodendekor, ihrer Wandkunst und von Leben und Legenden um die Heiligen, deren Namen sie tragen. Der Werktitel geht auf den ikonischen Reiseführer für Rom von Georgina Masson zurück. Andrew Norman
„Willst eine Welt du schaun…“ Bearbeitung für Flöte und Tenorhackbrett (2010) nach einem Gedicht von William Blake bearbeitet von Birgit Stolzenburg 14’ I Willst eine Welt du schaun… II In einem Korn von Sand - III In einer wilden Blume einen Himmel sehn - IV So fasse die Unendlichkeit in einer Hand - V Und lass in einer Stund die Ewigkeit vergehn
Andrew Norman Photo: Timothy Andres
Enjott Schneider
CHATROOM für 5 Männerstimmen und Klavier (2009) 17’ I Hiiiii, welcome, bussiiiii, thx II Dark Room oder Ball der einsamen Herzen - III LOL & HDGDL ein Chatlexikon - IV Ballade vom Männerabend - V Highspeedcyberdating
Andrew Norman
Walls for mixed octet (2010) Commissioned by the American Academy in Berlin for the Scharoun Ensemble 12’ • 30. Mai 2010 · Berlin (D) Philharmonie Scharoun Ensemble
Countertenor · Tenor 1 · Tenor 2 · Bassbariton · Bass · Klavier • 12. Mai 2010 · Regensburg (D) Audimax der Universität Regensburg überBrücken - Fest neuer Musikimpulse Vokalensemble Die Singphoniker
Enjott Schneider Berlin is a city defined by its walls. Here walls are not only structures of enclosure and division, they are also spaces for self expression, blank canvases on which people leave records of their presence and ideas. I wrote this octet after observing and documenting the city’s graffiti – as a musical portrait gallery of my favorite Berlin walls. Andrew Norman Berlin ist durch seine Mauern gekennzeichnet. Sie stehen nicht nur für Einschließung und Trennung, sie
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schott aktuell · the journal · 3/2010
Morgenstern-Liederbuch Fassung mit Orchester (2010) nach Texten von Christian Morgenstern 21’ I Herr Meier - II Das Knie - III Wer denn? - IV Die Beichte des Wurms V Das Nasobem - VI Das Gebet VII Das große Lalula
• 17. Mai 2010 · München (D) Gasteig, Kleiner Konzertsaal Studierende der Hochschule für Musik und Theater München
Enjott Schneider
Earth and Fire Symphonic poem for sheng and Chinese orchestra (2010) Auftragswerk des Taipei Chinese Orchestra 22’ I Earth - II Fire Chinesisches Orchester • 29 May 2010 · Taipei (TW) Zhongzheng Auditorium, Zhongshan Hall Wei Wu, sheng Taipei Chinese Orchestra Conductor Yiu-Kwong Chung Earth and Fire follows on from the concerto ”Changes“ (”VERÄNDERUNGEN“) in which the scheng, an instrument dating back thousands of years (played with virtuosity by Wei Wu) is also confronted with symphonic compositional style. What is new in the Taipeh project is that I have composed for the first time for a ”Chinese Orchestra” of over 60 performers playing different instruments (ranging from bandi and guzheng to xiagu and beigehu). “Earth” is ritual music which is then virtuosically superimposed by “Fire” (bringing destruction and transformation) and then transformed into a hymn of praise. Enjott Schneider
Earth and Fire knüpft an das Konzert „Changes“ („VERÄNDERUNGEN“) an, in dem bereits das Jahrtausende alte Instrument Sheng (virtuos von Wei Wu gespielt) und symphonisches Komponieren aufeinandertreffen. Das Neue beim Taipeh-Projekt wird sein, dass ich hier erstmals für ein differenziert mit über 60 Musikern besetztes „Chinese Orchestra“ (von Bandi, Guzheng bis Xiagu oder Beigehu) geschrieben habe. „Earth“ ist eine rituelle Musik, die dann vom Element „Fire“ (das Zerstörung und Transformation bewirkt) virtuos überlagert und ins Hymnische transformiert wird. Enjott Schneider
Robert Schumann
Verzweifle nicht im Schmerzenstal Motette nach Friedrich Rückert, op. 93 (1850) für 2 gemischte Chöre Bearbeitung nach der Originalfassung für 2 Männerchöre von Georg Christoph Biller 15’ ED 20829 (Partitur) • 7. Mai 2010 · Leipzig (D) Thomaskirche Thomanerchor Leipzig Dirigent Georg Christoph Biller Weitere Aufführungen: 8.5. Leipzig (D), 4.-5.6. Leipzig (D), 21.6. Quedlinburg (D), 22.6. Arnstadt (D), 23.6. Chemnitz (D), 24.6. Görlitz (D), 10.11.9. Leipzig (D), 18.9. Dresden (D), 19.9. Bad Frankenhausen (D)
Benjamin Schweitzer
maverick II (murmuring) für Subkontrabassflöte (oder Kontrabassflöte oder Bassflöte) (2009) Auftragswerk der Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik 11’ • 1. Mai 2010 · Weimar (D) Kulturzentrum mon ami Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik 2010 Carin Levine, Kontrabassflöte
Benjamin Schweitzer
Camaieu für Altflöte, Klarinette, Altsaxophon, Horn und Schlagzeug (2010) Auftragswerk von Spektrum Villa Musica im Rahmen von Netzwerk Neue Musik 13’
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• 8. Mai 2010 · Edenkoben (D) Herrenhaus Ensemble Interface Dirigent Scott Voyles Weitere Aufführung: 9.5. Mainz (D) A camaieu is a painting that uses only the tints of one single colour. My piece Camaieu could be described as a monochromatic composition: the instrumentation does not contain many contrasts, but is employed using finest shading. Avoiding extremes, the middle register is being thoroughly explored. Textures, tempo and dynamics mostly remain within a rather reduced framework. The second movement is based on the same sounds and pitches of the first, only somewhat simplified, thinned out and tinted slightly brighter. An analogy in painting could be found in Mark Rothko’s dyadic monochrome colourfields. Benjamin Schweitzer Als Camaieu bezeichnet man ein Gemälde, in dem nur eine Farbe in unterschiedlichen Abtönungen verwendet wird. Camaieu ist gleichsam monochrom komponiert: Die Besetzung ist eher kontrastarm zusammengestellt, erlaubt aber viele feine Schattierungen. Extremlagen werden größtenteils vermieden, dafür das mittlere Register in genau disponierten Nuancen ausgemessen. Texturen, Tempo und Dynamik bleiben innerhalb eines engen Rahmens. Der zweite Satz verwendet die gleichen Klänge wie der erste, etwas ausgedünnt, vereinfacht und heller getönt. Ein Vorbild aus der Malerei könnte man bei den zweiteilig-monochromen Farbfeldern von Mark Rothko finden. Benjamin Schweitzer
an literature, but points also to the present, especially in Northern Europe, where half a century of rural depopulation has resulted in many houses and homesteads being abandoned and left to decay. The percussion part especially, which is almost entirely played on household items and trash instruments, underlines this aspect, while the other instruments create a quirkily poetic soundscape. Benjamin Schweitzer Landscape With Deserted House ist ein Stück mit dunklem, eigenwilligen Charakter, ein „gothic piece“. Der Topos des verlassenen Hauses stammt aus der Literatur des viktorianischen Englands, weist jedoch auch in die Gegenwart, gerade in Nordeuropa: Ein halbes Jahrhundert Landflucht hat dort zahllose Häuser und Höfe leer stehen lassen und dem Verfall preisgegeben. Speziell der Schlagzeugpart, der überwiegend auf einfachen Alltagsgegenständen gespielt wird, verweist auf diesen Aspekt des Titels, während die anderen Instrumente in fein abgestimmten Mixturen einen Klangraum voller eigentümlicher Poetik gestalten. Benjamin Schweitzer
Rodion Shchedrin Photo: Peter Andersen
Benjamin Schweitzer
Landscape With Deserted House für Bassflöte, Bassklarinette, Harfe, Klavier und Schlagzeug (2010) Auftragswerk des Ensemble Adapter für das Projekt „Go North!“ 11’ • 13 June 2010 · Reykjavik (IS) Art Museum -frum- Festival Ensemble adapter Further performances: 10.7. Viitasaari (FI), 10.9. Kopenhagen (DK) Landscape With Deserted House is a piece of dark, peculiar, almost ”gothic“ character. The topic of the deserted house originates in Victori-
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Rodion Shchedrin
Dies irae nach den Holzschnitten „Die Apokalypse“ von Albrecht Dürer für 3 Orgeln und 3 Trompeten (2009-2010) Kompositionsauftrag der 59. Internationalen Orgelwoche Nürnberg – Musica Sacra 2010 mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung 16‘
• 5. Juni 2010 · Nürnberg (D) St. Lorenz Internationale Orgelwoche Nürnberg - Musica Sacra 2010 Edgar Krapp, Orgel Matthias Ank, Orgel Dominik Bernhard, Orgel N.N., Trompeten
Rodion Shchedrin
Oboe Concerto für Oboe und Orchester (2009) Commissioned by the Royal Concertgebouw Orchestra, the Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, the Dresdner Philharmonie and the Orchestre Nationale du Capitole de Toulouse 21’ I Elegy - II Duets - III Finale con Epilogue Orchestra: Picc. · 2 · 2 · Engl. Hr. · 2 · 3 - 4 · 3 · 3 · 1 - P. S. (Vibr. · Marimba · hg. Crot. · Troika-Schellen · gr. Tr. · Choclo · Guiro) (4 Spieler) - Str. • 18 June 2010 · Amsterdam (NL) Concertgebouw, Grote Zaal Alexei Ogrintchouk, oboe Koninklijk Concertgebouworkest Conductor Mariss Jansons Further performances: 19.6. Amsterdam (NL), 2.9. Luzern (CH), 1.10. Dresden (D) My oboe concerto was composed in 2009 and consists of three sections (”Elegy“, ”Duets“ and ”Finale con Epilogue“) which are played without a break. It was my intention in the solo part to give expression to the entire palette of the tonal and technical qualities of this wonderful instrument. In my score there are however two further essential actors: the cor anglais which permanently imitates or answers the solo instrument (this form of duet extends through the whole work) and the orchestra itself whose role is in my opinion not merely confined to the accompaniment of the soloist. The orchestra should also provide the chance for individual musicians to demonstrate their great virtuosity in performance both within the ensemble and as soloists. Rodion Shchedrin Das Oboenkonzert entstand 2009 und besteht aus drei Teilen („Elegy“, „Duets“ und „Finale con Epilogue“), die ohne Pause gespielt werden. In der Solo-Stimme wollte ich so deutlich wie möglich alle klanglichen und technischen Facetten dieses wunderbaren Instruments zum Ausdruck bringen.
Aber in meiner Partitur sind noch zwei weitere wichtige Hauptpersonen zu bemerken: Das Englische Horn, das unablässig die Solostimme nachsingt bzw. ihr antwortet (gleichsam wie ein Duett, das sich über das gesamte Werk erstreckt). Und dann das Orchester selbst, dessen Rolle sich meines Erachtens nicht einfach nur auf die Begleitung des Solisten beschränkt. Das Orchester soll es vielmehr auch den einzelnen Musikern ermöglichen, die meisterhafte Virtuosität ihres Spiels sowohl im Ensemble als auch als Solist zeigen zu können. Rodion Shchedrin
Huw Watkins
Five Larkin Songs for soprano and piano (2009-2010) text by Philip Larkin Commissioned by Finzi Friends for The Weekend of English Song in Ludlow 12’ I Who called love conquering? II Wants - III Love Songs in Age IV Money - V Dawn • 3 June 2010 · Ludlow (UK) Ludlow Assembly Rooms Fourth Triennial Weekend of English Song (2010) Carolyn Sampson, soprano Huw Watkins, piano
Huw Watkins
New work for flute and piano (2010) Commissioned by the Gregynog Festival 7’ • 8 June 2010 · Newton (UK) Oriel Davies Art Gallery Gregynog Festival Adam Walker, flute Huw Watkins, piano
Xiaogang Ye
Yangzhuoyong Cuo for ensemble, op. 63 (2010) Commissioned by Nouvel Ensemble Contemporain 10’ • 19 May 2010 · La Chaux-du-Milieu (CH) Temple Corbak Festival Nouvel Ensemble Contemporain Jiemin Yan, erhu Hongyan Zhang, pipa Wie Ji, zheng Conductor Pierre-Alain Monot
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First Nights / Premieren
T
he theatre in Ulm presents a thrilling double bill in its programme: Paul Hindemith’s Sancta Susanna and Kurt Weill’s Die sieben Todsünden are both works exemplifying the new stage aesthetics of the 1920s and early 1930s. The Hans Werner Henze Project RUHR.2010 which is presenting all facets of the Westfalian composer’s output will be continued in Gelsenkirchen and Dortmund. There is a rare chance to hear Werner Egk’s Der Revisor in Giessen, and Mark-Anthony Turnage’s striking monodrama Twice Through the Heart will be showing in Pforzheim. Stuttgart Ballett have commissioned a fulllength ballet by the young choregrapher Marco Goeke, Orlando, which will use music from Michael Tippett’s entire output. Last but not least: the Junge Staatsoper Stuttgart will be staging Gegen die Wand in a second production of Ludger Vollmer’s opera following its greatly acclaimed première in Bremen. Gegen die Wand is based on the international award-winning film by Fatih Akin and sets a clear signal for intercultural dialogue with its integration of Turkish singers and musicians.
E
inen spannenden Doppelabend hat das Ulmer Theater im Programm: Mit Paul Hindemiths Sancta Susanna und Kurt Weills Die sieben Todsünden stehen zwei Werke auf dem Spielplan, die exemplarisch für die neue Bühnenästhetik der 20er und frühen 30er Jahre sind. In Gelsenkirchen und Dortmund wird das Hans Werner Henze Project RUHR.2010 fortgesetzt. Der junge Choreograph Marco Goeke hat für das Stuttgart Ballett einen Abend choreographiert, der unter dem Titel Orlando Musik von Michael Tippett verwendet. Gießen und Pforzheim haben mit Werner Egks Der Revisor und Mark-Anthony Turnages Twice Through the Heart zwei seltener gespielte Opern auf den Spielplan gesetzt. Die Junge Staatsoper Stuttgart bringt mit Gegen die Wand die zweite Produktion von Ludger Vollmers Oper nach der umjubelten Bremer Uraufführung auf die Bühne. Gegen die Wand basiert auf dem international ausgezeichneten Film von Fatih Akin und setzt mit der Integration türkischer Sänger und Musiker ein Signal für den interkulturellen Dialog.
György Ligeti
Le Grand Macabre (semi-staged) • 27 May 2010 · New York, NY (USA) Lincoln Center, Avery Fisher Hall Alan Gilbert · Douglas Fitch Study Score / Studienpartitur ED 8522 Libretto (e./d.) BN 3501-70 WERGO-CD: WER-61702
György Ligeti
Ramifications • 12. Juni 2010 · Düsseldorf (D) Opernhaus „Ramifications“ in „b.05“ Martin Schläpfer · Thomas Ziegler · Ballett am Rhein Study Score / Studienpartitur ED 6305 Ludger Vollmer Gegen die Wand Theater Bremen 2009
Tobias Picker
Photo: Jörg Landsberg
An American Tragedy Werner Egk
Paul Hindemith
Der Revisor
Sancta Susanna
• 16. Mai 2010 · Gießen (D) Stadttheater Herbert Gietzen · Cathérine Miville · Lukas Noll
• 10. Juni 2010 · Ulm (D) Theater, Großes Haus Alexander Drcar · Matthias Kaiser · Roberto Scafati · Ballettensemble des Theaters Ulm
Vocal Score / Klavierauszug ED 4933 Libretto (d.) BN 3193-30
Score / Partitur PHA 103 Vocal Score / Klavierauszug ED 3204
• 14 June 2010 · Madrid (ES) Teatro Real Pinchas Steinberg · Willy Decker · Wolfgang Gussmann Vocal Score / Klavierauszug ED 3208 Libretto (d.) BN 3480
Voices - Stimmen
Christian Jost
• 8. Mai 2010 · Gelsenkirchen (D) Musiktheater im Revier, Kleines Haus RUHR.2010 - Kulturhauptstadt Europas – „Das Henze-Projekt. Neue Musik für eine Metropole“ Bernhard Stengel · Bernd Schindowski · Johann Jörg · Andreas Meyer · Ballett Schindowski
Phoenix resurrexit
Study Score / Studienpartitur ED 6344
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• 1. Juni 2010 · Dortmund (D) Opernhaus Phoenix-Projekt Jac van Steen · Peter te Nuyl
Erich Wolfgang Korngold
Die tote Stadt • 9 May 2010 · Nancy (F) Opéra 15.00 Uhr Daniel Klajner · Philipp Himmelmann · Raimund Bauer · Bettina Walter
Tobias Picker
Emmeline Reinhard Lakomy
Der Wasserkristall Hans Werner Henze
• 8 May 2010 · Santa Monica, CA (USA) The Broad Stage Theater James Martin · Courtney Selan · Meera Rangachar
• 17. Juni 2010 · Meiningen (D) Theater Sänger und Instrumentalisten der Musikschule Schmalkalden
(reduced version) • 28 May 2010 · Petaluma, CA (USA) Cinnibar Theater Nina Shumann · Elly Lichenstein · David Wright · Lisa Eldredge Vocal Score / Klavierauszug EA 818
We are happy to provide you with performing material for the stage, orchestral and choral works on hire. Works with edition numbers are on sale at your local music shop or at our online shop on our website: www.schott-music.com Wir stellen Ihnen alle Aufführungsmateriale zu den Bühnen-, Orchester- und Chorwerken leihweise zur Verfügung. Werke mit Editions-Nummern sind käuflich im Musikalienhandel oder im Shop auf unserer Website erhältlich: www.schott-music.com
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Looking ahead …
Richard Strauss
Sir Michael Tippett
Ludger Vollmer
Elektra
Music from various works
Gegen die Wand
• 1. Mai 2010 · Wiesbaden (D) Hessisches Staatstheater, Großes Haus Internationale Maifestspiele Wiesbaden 2010 Marc Piollet · Rebecca Horn · Amélie Haas
• 2. Juni 2010 · Stuttgart (D) Staatstheater, Großes Haus Orlando. Ein Ballett von Marco Goecke nach Virginia Woolf Sîan Edwards · Marco Goecke · Michaela Springer · Stuttgarter Ballett
• 10. Juni 2010 · Stuttgart (D) Kammertheater Bernhard Epstein · Neco Çelik · Kadir Amigo Memis · Rifail Ajdarpasic · Ariane Isabell Unfried
Study Score (full-cloth binding) / Studienpartitur (gebunden) AF 5650 Study Score (paperback) / Studienpartitur (broschiert) AF 5650-10 Vocal Score / Klavierauszug AF 5654 Libretto (d.) AF 5655
Study Score / Studienpartitur ED 12809 Vocal Score / Klavierauszug ED 10787 Libretto (e.) ED 10787-10
Kurt Weill
Mark-Anthony Turnage
Die sieben Todsünden • 10. Juni 2010 · Ulm (D) Theater, Großes Haus Alexander Drcar · Matthias Kaiser · Roberto Scafati · Ballettensemble des Theaters Ulm
Twice Through the Heart Igor Strawinsky
Symphony in three movements • 8. Mai 2010 · Leipzig (D) Opernhaus Best of Strawinsky Vello Pähn · George Balanchine · Leipziger Ballett Study Score / Studienpartitur ETP 574
• 8. Mai 2010 · Pforzheim (D) Theater, Großes Haus Markus Huber · Bettina Lell · Sisylle Schmalbrock
Vocal Score (Version for low voice included) / Klavierauszug (Fassung für tiefe Stimme in Anhang) ED 6005
… to July & August
World Premières Joe Duddell Skotos Variations for violin and piano: Tom Gould, violin · Tom Poster, piano ■ 30 August 2010: Presteigne, St Andrews Church (UK) Presteigne Festival 2010
Toshio Hosokawa „Für Walter” für Saxophon und Klavier: Marcus Weiss, Saxophon · Yukiko Sugawara-Lachenmann, Klavier ■ 16. August 2010: Geisenheim, Schloss Johannisberg, Fürst-von-Metternich-Saal (D) Rheingau Musik Festival
Toshio Hosokawa Study Score / Studienpartitur ED 12536
Woven Dreams for orchestra: The Cleveland Orchestra · Franz WelserMöst ■ 28. August 2010: Luzern, Konzertsaal (CH) Lucerne Festival
Elisabeth Naske Kurt Weill Die sieben Todsünden Kurt-Weill-Fest-Dessau 2009 Photo: Claudia Heysel
Mäusemärchen-Riesengeschichte Musiktheater für Kinder: Company of Music Vienna · Johannes Hiemetsberger · Ela Baumann · Carmen van Nyvelseel ■ 1. August 2010: Freistadt, Salzhof (A)
Morton Subotnick Jacob’s Room Chamber Opera in One Act: Ari Benjamin Meyers · Mirella Weingarten ■ 5. August 2010: Bregenz, Werkstattbühne (A) Bregenzer Festspiele, Kunst aus der Zeit
Jörg Widmann Intermezzi für Klavier: András Schiff, Klavier ■ 10. August 2010: Salzburg, Stiftung Mozarteum, Großer Saal (A) Salzburger Festspiele
Birthday Mikis Theodorakis 85 27 July 2010
Anniversaries Heinrich Sutermeister 100th Birthday · 12 August 2010
Bernd Alois Zimmermann 40th Anniversary of death 10 August 2010
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Repertoire Recommendations / Tipps für Ihre Programmplanung
Love Songs I
f music be the food of love, play on, Shakespeare wrote in his comedy As You Like It. Since time immemorial, singers and musicians have poured their amorous feelings into music. The oldest artistic form to have survived alongside sacred music from mediaeval times is the minnelied which addresses the theme of courtship. Composers in our technological age of technology still continue to embody the greatest of all emotions in their music – or at least their reflections on this topic. Over the next few pages, we survey how composers have given musical expression to the universal topics of “love” and “being in love”. Two world premières provide us with our excuse: Chaya Czernowin’s Lovesong and Jörg Widmann’s Liebeslied.
I
f music be the food of love, play on, forderte Shakespeare in seiner Komödie Was Ihr wollt. Von alters her ist es dem Sänger und dem Musikanten ein Herzensanliegen, der Liebe, diesem unvergleichlichen Gefühl, Ausdruck zu verleihen. Aus dem Mittelalter ist uns neben der geistlichen Musik nur das liebeswerbende Minnelied als musikalische Kunstform überliefert. Auch Komponisten unserer Zeit machen immer die schönste aller Empfindungen zum Gegenstand ihrer Kunst – oder zumindest die Reflexion darüber. Auf den nächsten Seiten zeigen wir Ihnen, wie Komponisten das universelle Thema „Liebe“ und „Verliebtsein“ musikalisch umsetzen. Zwei aktuelle Uraufführungen geben uns dazu Anlass, jene von Chaya Czernowins Lovesong und von Jörg Widmanns Liebeslied.
Chaya Czernowin Jean-Honoré Fragonard Le Baiser volé Oil on Canvas ~ 1785 State Hermitage Museum St. Petersburg
Lovesong für Ensemble (2010) 8’ see page 4 / siehe Seite 4
Werner Egk Natur - Liebe - Tod Kantate nach Gedichten von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1748-1776) für Bass und Kammerorchester (1937) 14’ The great lyric poet of the Göttingen circle Ludwig Hölty, was considered by Werner Egk to be ‘as familiar and beloved as Mozart as a composer’. When Egk received a commission to compose a work for the 200th anniversary of the University of Göttingen, he selected the sequence of poems Natur - Liebe - Tod [nature - love death] as the text for a four-part cantata. The second movement corresponds to our theme: a setting of Hölty’s poem “An die Nachtigall”, in which the poet urges the nightingale to cease singing as this is a painful reminder of his unfulfilled love.
Hans-Jürgen von Bose
John Casken
Love after Love Gesang für Sopran und Orchester (1990-1991) auf ein Gedicht von Derek Walcott 6‘
To the lovers’ well for four male voices (2001) Text from The Pentecost Castle (Nos. 2, 6 and 15) by Geoffrey Hill 8‘ The work takes stanzas from The Pentecost Castle by the contemporary British poet Geoffrey Hill and frames these with Latin mediaeval texts that find a resonance in Hill’s lines. The sequence brings together
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complementary themes of birth and pain, death and the wounded heart, and healing and regeneration. John Casken Das Stück vertont Strophen aus The Pentecost Castle von Geoffrey Hill und umrahmt diese mit lateinischen Texten aus dem Mittelalter. In der so entstehenden Gedichtfolge werden komplementäre Themen wie Geburt und Schmerz, Tod und Herzensleid, Heilung und Regeneration miteinander vereint. John Casken
Ludwig Hölty, mit seiner subjektiven Liebeslyrik einer der wichtigen Dichter des „Sturm und Drang“, war für Werner Egk nach eigenem Bekunden „vertraut und lieb wie Mozart als Komponist“. Als Egk 1937 den Auftrag erhielt, ein Stück für die 200-Jahrfeier der Göttinger Universität zu schreiben, wählte er den Gedichtzyklus Natur - Liebe - Tod als Text für eine vierteilige Kantate. Zu unserem Thema passt das zweite Lied nach Höltys Gedicht „An die Nachtigall“, in dem der Dichter die Nachtigall anfleht, ihren Gesang zu beenden, da dieser ihn schmerzlich an eine unerfüllte Liebe erinnert.
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Love Songs
emotions ranging from introverted adoration and an emotionally driven tango to a reflective sonnet.
Edward Elgar Salut d’Amour for orchestra, op. 12 (1889) 4‘
Seine große Celloromanze mit dem Untertitel Canzoni D’Amore Inglese schrieb Hans Werner Henze für Heinrich Schiff und das WDR Sinfonieorchester. In ihren sechs Teilen durchlebt sie die unterschiedlichsten romantischen Gemütszustände vom introvertierten Schwärmen über den gefühlsgeleiteten Tango bis zum reflektierenden Sonett.
Presented to his wife Alice on their engagement, Edward Elgar’s Salut d’Amour has become synonymous the world over for its charm and grace. Edward Elgars Liebesgabe Salut d’Amour in Erwiderung eines Gedichts, das seine Verlobte Ehefrau Alice für ihn geschrieben hatte, wird auf der ganzen Welt als musikalischer Inbegriff von Anmut und Charme geliebt.
Wilfried Hiller Schulamit Lieder und Tänze der Liebe nach dem Buch „Der Gesang der Gesänge“ verdeutscht von Martin Buber für Sopran, Sprecherin, Bass-Bariton, Knabenstimme, gemischten Chor (SSAATBarB) und Orchester (1977-1993/2000) 60’
Anthony Gilbert Love Poems for soprano, clarinet, viola and accordion (1972) for soprano, clarinet, bass clarinet, chamber organ and harmonium texts by Frances Horovitz, Li ShangYin, Gillian Barron 10’ Anthony Gilbert describes how he selected poems by Frances Horovitz, Li Shang-Yin and Gillian Barron ‘for their particularly beautiful allusiveness through images and objects of nature. Seasons, trees, estuaries, and the things that inhabit them are used as mirrors of emotions, or ways of referring to the loved-one.’ (Anthony Gilbert)
Percy Grainger Photo: unknown
Wie Anthony Gilbert beschreibt, wählte er die Gedichte von Frances Horovitz, Li Shang-Yin und Gillian Barron aufgrund „ihres bemerkenswerten Anspielungsreichtums auf Naturobjekte aus. Jahreszeiten, Bäume, Flussmündungen und vielerlei Naturbewohner werden als Symbole für Emotionen oder als Verweise auf die geliebte Person verwendet.“ (Anthony Gilbert)
Isabella, Tochter einer Herzogin, möchte um ihrer selbst willen, nicht wegen ihres Standes geliebt werden. Als Dienerin verkleidet stellt sie ihren Verlobten auf die Probe. Als dieser endlich bereit ist, sich heimlich mit ihr zu vermählen, offenbart sie ihre Identität – Anlass dazu, mit dem Grand Pas des Fiancés, einer anmutigen Romanze mit Violine- und Violoncello-Solo, der wahren Liebe Ausdruck zu verleihen. Les Ruses d’Amour (Liebeslist) wurde 1900 im St. Petersburger Eremitage-Theater in einer Choreographie von Marius Petipa uraufgeführt.
Alexander Glasunow
Percy Aldridge Grainger
Grand Pas de Fiancés für Orchester, op. 61 (1898) aus dem Ballett „Ruses d’Amour“ 11’
The Power of Love for orchestra, piano and organ (1922/1941) from „Danish Folk Music Suite“ 4’
Isabella, the daughter of a duchess, wants to be loved for her own sake and not for her status. She disguises herself as a maid to put her fiancé to the test. When he is finally prepared to marry her in secret, she reveals her identity – this scene provides an opportunity to portray true love with a Grand Pas des Fiancés, a graceful Romance with violin and cello solos. Les Ruses d’Amour (The Tricks of Love) was premièred in the St. Petersburg Hermitage Theatre in 1900 with a choreography by Marius Petipa.
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Iain Hamilton Five Love Songs for high voice and orchestra, op. 36 (1958) texts by Sir Henry Wotton, William Browne, Sir Thomas Wyatt and Robert Jones 18’
In this work for high voice and orchestra Iain Hamilton sets poetry from five tudor poets in which he sought to capture the ecstasy, wonder and serenity of love. He went on to write a tragic counterpart to the piece, his Nocturnal on St Lucy’s day, a setting of John Donne for vocal ensemble. In seinem für hohe Stimme und Orchester komponierten Stück vertont Iain Hamilton Texte von fünf Dichtern, die alle der Tudor-Dynastie entstammen. Hamiltons Musik fängt mit Liebe verknüpfte Empfindungen wie Ekstase, Verwunderung und heitere Gelassenheit ein. Mit Nocturnal, einer Vertonung von Texten John Donnes für Vokalensemble, schuf er ein tragisches Gegenstück zu den Liebesliedern.
Hans Werner Henze Englische Liebeslieder Canzoni d’Amore Inglese für Violoncello und Orchester (1984-1985) 25‘ Hans Werner Henze composed his grand cello romance with the subtitle Canzoni D’Amore Inglese for Heinrich Schiff and the WDR Symphony Orchestra. The six sections depict a wide spectrum of romantic
For almost 25 years, Wilfried Hiller has been preoccupied by Solomon’s Song of Songs, one of the best known examples of love poetry from ancient times. During this period, the three-part cycle Schulamit was composed: a work in which the seasons are equated with the perennial search for, discovery and loss of a beloved one. Winter is the time to search for a lover, spring beckons into the garden of love and in summer and autumn this love is fulfilled in a procession, dance and a farewell. This one hour-long work requiring large forces is suitable both for the concert hall and for staged or choreographed performances. Fast 25 Jahre lang beschäftigte sich Wilfried Hiller mit dem Hohelied Salomos, einem der berühmtesten Beispiele antiker Liebeslyrik. In seinem dreiteiligen Zyklus Schulamit werden die Jahreszeiten mit dem immer wiederkehrenden Suchen, Finden und Verlieren des Geliebten gleichgesetzt: Der Winter ist die Zeit für das Suchen des Geliebten, der Frühling führt in den Garten der Liebe, in Sommer und Herbst vollendet sich die Liebe mit Prozession, Tanz und Abschied. Das groß besetzte, einstündige Werk eignet sich für Konzertaufführungen wie auch für szenische und tänzerische Umsetzungen.
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Repertoire Recommendations / Tipps für Ihre Programmplanung
Paul Hindemith Amor und Psyche (Farnesina) für Orchester (1943) Ballet Overture 7‘ Paul Hindemith composed an extremely intense and diverting orchestral work in the style of a tripartite Italian overture. His inspiration originated from the famous fresco by Raphael “La storia di Amore e Psiche” in the Villa Farnesina in the Roman district of Trasteverde. Paul Hindemith schrieb sein dichtes und kurzweiliges Orchesterstück im Stil einer dreiteiligen italienischen Ouvertüre. Als Inspiration dazu diente ihm das berühmte RaphaelFresko „La storia di Amore e Psiche“ in der Villa Farnesina im römischen Stadtteil Trasteverde.
Heinz Holliger Drei Liebeslieder nach Gedichten von Georg Trakl für Altstimme und Orchester (1960) 9’ The Drei Liebeslieder occupy an important position in Heinz Holliger’s compositional output as the first of two song cycles devoted to the poetry of Georg Trackl. Holliger considered this as his first official composition: quasi as his Opus 1. The world première of this work in 1962 was also significant as being his first orchestral composition. Holliger later returned to Trackl’s poetry and selected the same instrumentation for a further song cycle: the Fünf Lieder were composed between 1992 and 2006. As a young man, Holliger was able to identify himself with Trackl’s lyrical and expressive poetic language, whereas his later relationship to the poet’s texts appears distinctly more reserved.
tersprache identifizierte, erscheint Holligers späteres Verhältnis zu Trakls Texten deutlich distanzierter.
Toshio Hosokawa Somon-ka for voice, koto, violoncello and ensemble (2001) for voice, koto, violoncello and chamber orchestra (2001) 25’ In its organization, the koto symbolizes the woman, the cello the man, and the background ensemble signifies the nature and universe that extend within and without them. The poem which became the text for Somon-ka is a love song between a woman and a man. The song is about the deep sorrow the lovers feel due to the long time they are not able to meet and the great distance that separates them when the man is sent from the capital to a distant land. Toshio Hosokawa
Im Aufbau des Werkes wird die Frau durch die koto verkörpert und der Mann durch das Violoncello. Das Ensemble im Hintergrund bildet die Natur und das Universum ab, das sich zwischen ihnen und außerhalb ausdehnt. Das Gedicht, das Somonka zugrunde liegt, ist ein Liebeslied zwischen einer Frau und einem Mann. Es handelt von dem tiefen Schmerz, den die Liebenden aufgrund einer bevorstehenden langen Trennung empfinden. Toshio Hosokawa
Kamran Ince Love under Siege concert suite based on music composed for the film „Love Under Siege“ for male and female voices and chamber ensemble (1997) 22‘ Ersin Pertan’s film relates a passionate love affair destroyed by the violent conquest of Constantinople and
the fall of the Byzantium Empire. Anna is the daughter of the most important general of the Byzantium Empire, while George, a common man on the surface, is actually the son of the Emperor. This fact is kept secret from the public, including Anna, to ensure the continuation of the imperial blood line, should the city fall. The couple try to persevere through mounting adversity and violence, only to have their romance and lives engulfed by the chaos that surrounds them. Eine leidenschaftliche Liebe, die an den Ereignissen um die Eroberung Konstantinopels und den Fall des byzantinischen Reiches zerbricht, ist Thema des Films von Ersin Pertan. Anna, die Tochter des bedeutendsten byzantinischen Generals, liebt George, einen scheinbar einfachen Mann, der in Wirklichkeit der Sohn des Kaisers ist. Aus dynastischen Erwägungen wird dieser Umstand geheim gehalten, auch vor Anna. Das Paar versucht vergeblich, seine Lie-
Antonio Canova Psiche ravvivata dal bacio di Amore 1793 Musee Du Louvre Paris
Als erster von zwei Liederzyklen, in denen Heinz Holliger sich mit den Gedichten Georg Trakls beschäftigt, nehmen die Drei Liebeslieder eine wichtige Position im Schaffen des Komponisten ein. Zum einen beschrieb Holliger die Drei Liebeslieder als das erste für ihn gültige Stück, sein eigentliches Opus 1. Zum anderen markierte die Uraufführung 1962 seinen Einstieg in das Komponieren für Orchester. Noch einmal beschäftigte sich Holliger mit Texten Trakls, wobei er die gleiche Besetzung wählte: Zwischen 1992 und 2006 entstanden die Fünf Lieder. Während er sich als junger Erwachsener mit Trakls lyrisch-expressiver Dich-
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Love Songs
be trotz aller Gewalt zu bewahren, muss aber erleben, wie ihre Romanze am allgegenwärtigen Chaos zerbricht.
Armin Knab Liebesklagen des Mädchens aus „Des Knaben Wunderhorn“ für Sopran und Streichorchester (1922) 8‘
Erich Wolfgang Korngold Liebesbriefchen für Sopran oder Bariton und Orchester, op. 9 (1913) aus „Einfache Lieder“ Text von Elisabeth Honold 3’
Erich Wolfgang Korngold Du bist mein Traum für Gesang und Orchester (1952) bearbeitet von Bernd Alois Zimmermann 4’
Erich Wolfgang Korngold Mariettas Lied, op. 12 „Glück, das mir verblieb“ für Sopran und Orchester (1916-1919) aus der Oper „Die tote Stadt“ 5’ Marietta’s Lied “Glück, das mir verblieb” from the opera Die tote Stadt is one of the most popular soprano arias of the 20th century. Its sensual, dreamlike atmosphere drenched with a yearning for love allows a beautiful submerged world to resurface before its listeners, and the tender soaring cantilena continues to seduce audiences the world over. In the opera, this vocal scene is actually a duet between the unhappy widower Paul and the attractive Marietta. In Paul’s eyes, Marietta gradually takes on an ever closer resemblance to his deceased wife Marie against the morbid background of Bruges; the figures of the two women merge fatally with each other in the duet. Mariettas Lied „Glück, das mir verblieb“ aus der Oper Die tote Stadt ist eine der beliebtesten Sopranarien des 20. Jahrhunderts. Ihr träumerischer Ton voller Liebessehnsucht lässt vor dem Hörer eine versunkene schöne Welt auferstehen; sanft aufschwingende Kantilenen berühren auch heute noch unmittelbar. In der Oper ist diese Gesangsszene eigentlich ein Duett
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zwischen dem unglücklichen Witwer Paul und der schönen Marietta. Vor dem Hintergrund des morbiden Brügge nimmt Marietta für Paul immer stärker die Züge seiner verstorbenen Gattin Marie an; im Duett verschmelzen die beiden Frauenbilder gefährlich.
Luigi Nono Photo: Casa Ricordi
Erich Wolfgang Korngold Tanzlied des Pierrot, op. 12 „Mein Sehnen, mein Wähnen“ für Bariton und kleines Orchester eingerichtet von Franz Willms (1916-1919) aus der Oper „Die tote Stadt“ 3’
Fritz Kreisler Liebesfreud Fassung für Violine und Orchester (1941) 4‘ The three Old Viennese Dance Tunes Liebesfreud, Liebesleid and Schön Rosmarin, originally composed for violin and piano, perfectly capture the atmosphere of Fritz Kreisler’s native city. The three miniatures evoke the charm of Viennese coffee houses and provide a reminiscence of the Stehgeiger [café violinists] who provided entertainment in these establishments. Kreisler himself was fond of playing these pieces as an encore and this practice has become no less popular in our time. Die drei ursprünglich für Violine und Klavier geschriebenen Alt-Wiener Tanzweisen, zu denen neben Liebesfreud auch Liebesleid und Schön Rosmarin zählen, fangen in einzigartiger Weise die Stimmung der Heimatstadt Fritz Kreislers ein. Die Miniaturen beschwören den Charme Wiener Kaffeehäuser herauf und erinnern an die Stehgeiger, die in jenen Etablissements für Unterhaltung sorgten. Kreisler selbst spielte die Stücke gern als Zugabe, und noch heute erfreuen sie sich größter Beliebtheit als „Encore“.
Fritz Kreisler Liebesleid Fassung für Violine und Orchester (1941) 4‘
Elisabeth Lutyens De Amore for soprano, tenor, mixed chorus and orchestra, op. 39 (1957) text by Geoffrey Chaucer 40’ De Amore, the Plesaunce of Love, by Elisabeth Lutyens was given its first performance at the 1973 Proms. Written some 15 years earlier it is a setting, in the original old English, of nine poems by Geoffrey Chaucer. The piece shows a greater freedom than the serialism that dominated earlier works, leaving the listener with a sense of rhythmic freedom amongst a lyrical, evocative atmosphere. De Amore, die Wonne der Liebe, von Elisabeth Lutyens wurde 1973 bei den BBC Proms uraufgeführt. Fünfzehn Jahre zuvor komponiert ist dieses Werk eine Einrichtung – in originalem Englisch – von neun Gedichten Geoffrey Chaucers. Das Stück zeichnet sich durch größere Freiheit als die vom Serialismus geprägten früheren Werke aus. Den Hörer überlässt Lutyens einem Gefühl von rhythmischer Freiheit inmitten einer lyrischen, beschwörenden Atmosphäre.
Luigi Nono Liebeslied für gemischten Chor und Instrumente (1954) 6‘
Luigi Nono’s Liebeslied is a personal documentation recalling the first meeting with his wife Nuria Schönberg. The work for mixed choir and instruments based on a text in German written by Nono himself consists of only 74 bars. It is composed almost throughout in unison – with the exception of a few bars – and the choir dominates the musical action. Polyphonic choral passages provide a variety in tonal colouring and a density which gives weight to individual text passages of this declaration of love. This stands in contrast to the economical treatment of the instruments which only come to the foreground at certain points and generally lend colour to the texture rather than having a structural function. Luigi Nonos Liebeslied ist persönliches Zeugnis und Dokument der ersten Begegnung mit seiner späteren Frau Nuria Schönberg. Basierend auf einem von Nono selbst gedichteten Text in deutscher Sprache besteht das Werk für gemischten Chor und Instrumente aus nur 74 Takten. Fast ausschließlich als Unisono komponiert – mit Ausnahme weniger Takte – ist der Chor musikalisch vorherrschend. Mehrstimmige Chorpartien sorgen für differenzierte Farbschattierungen und eine klangliche Dichte, die Gewichtungen einzelner Textpassagen dieses Liebesbekenntnisses ermöglicht. Die instrumentale Behandlung ist hingegen spärlich. Die Instrumente treten nur punktuell in den Vordergrund und haben damit eine färbende, nicht stützende Funktion inne.
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Repertoire Recommendations / Tipps für Ihre Programmplanung
James Joyce’s Chamber Music. The madrigals are grouped in three sets of five and, in keeping with Joyce’s penchant for weaving threads of musical allusion into his literary fabrics, each group is subtly informed by an Irish song.
Hans Pfitzner Hoffest und Liebesmelodie aus dem Drama für Musik in drei Akten, op. 39 (1931) „Das Herz“ von Hans Mahner Mons 13’ Love in its unfathomable variations and also in its pure and unadulterated form is the underlying theme and motor of the sombre plot of Hans Pfitzner’s opera Das Herz which also includes an evocation of the spirits and a pact with the devil. Two sections from the second and third acts form the lynchpins of the plot: during court festivities, the entanglement of the two chief protagonists in black magic is discovered, but they are subsequently redeemed by their love for one another in the culminating apotheosis of love.
Canti d’Amor ist eine Sammlung fünfzehn kurzer Liebesmadrigale für einen a cappella Chor auf ausgewählte Gedichte aus Chamber Music von James Joyce. Sie umfasst drei Teile mit jeweils fünf Madrigalen. Unter Berücksichtigung der Vorliebe des Dichters, musikalische Anspielungen in seine literarischen Stoffe einfließen zu lassen, ist jede Gruppe fast unmerklich von einem irischen Song durchdrungen.
Hermann Reutter Der Liebe will ich singen Minnelieder aus der Zeit der Staufer für 2 Singstimmen (Sopran/Bariton) mit Orchester (1976) Textfassung von Heinz Knorr nach der Übertragung von Max Wehrli 12’
Liebe in ihren abgründigen Spielarten, aber auch in ihrer vollkommen reinen Form ist das Thema in Hans Pfitzners Oper Das Herz und Motor der düsteren Handlung samt Geisterbeschwörung und Teufelspakt. Die beiden Ausschnitte aus dem 2. und 3. Akt markieren Angelpunkte des Geschehens: Während des Hoffestes werden die Verstrickungen der beiden Protagonisten in schwarze Magie offenbar, ihre Liebe jedoch erlöst sie in der das Werk beendenden Liebes-Apotheose.
Rudi Stephan Liebeszauber nach Worten von Friedrich Hebbel für Bariton und Orchester (1913) 15’
Richard Strauss
Tobias Picker Tres sonetos de amor for baritone and orchestra (2000) based on poems by Pablo Neruda 12’ Written for baritone Nathan Gunn and the Pacific Symphony Orchestra, Tres Sonetos de Amor is a setting of three poems by Chilean poet Pablo Neruda which characterize the surprise, the pain and the obsession of love. Daniel Cariaga of the Los Angeles Times, wrote of the première: ‘[the conductor] elicited luscious lyricism and a wonderful palette of colorful, quiet playing from the orchestra in Picker’s evocative, neo-Romantic songs [...]. Picker’s handsome settings [...] are likely to be a serious addition to the repertory: the music effortlessly amplifies the emotional ambience of the texts, and the three songs offer handsome contrasts.’ Die Tres Sonetos de Amor, geschrieben für den Bariton Nathan Gunn und das Pacific Symphony Orchestra, sind eine Vertonung von drei Gedichten des chilenischen Dichters
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Meister Johanns Hartlaub · Codex Manesse ~ 1320 · University Library Heidelberg
Pablo Neruda, in denen Überraschung, Schmerz und Obsession der Liebe geschildert werden. Nach der Uraufführung schrieb Daniel Cariaga von der Los Angeles Times: „Pickers wunderbare Sätze sind eine wirkliche Bereicherung für das Repertoire. Seine beschwörende, neoromantische Musik verstärkt die emotionale Tiefe der Texte durch ihre reiche lyrische Farbenpallette.“
Henry Purcell If Music be the Food of Love for voices and string orchestra (1695) text by William Shakespeare and Colonel Heveningham edited by Walter Bergmann and Michael Tippett 4‘ ‘If Music be the Food of Love, sing on sing on sing on’ Michael Tippett realised many of Purcell’s songs with Walter Bergmann in order to
revitalise interest in Purcell’s music in the concert hall. This short setting of Shakespeare is available in an arrangement for string orchestra by John Woolrich. „If Music be the Food of Love, sing on sing on sing on” – in Zusammenarbeit mit Walter Bergmann bearbeitete Michael Tippett zahlreiche Lieder von Purcell, um auf diese Weise das Interesse an Purcells Musik für den Konzertsaal wieder zu wecken. Dieser kleine Satz nach einem Text von Shakespeare ist auch in der Fassung für Streichorchester von John Woolrich erhältlich.
Winterliebe nach Worten von Karl Henckell für Gesang und Orchester, op. 48/5 (1900/1918) Englische Übersetzung von Conctance Bache 4’
Richard Strauss Drei Hymnen I Hymne an die Liebe „Froh der süßen Augenweide“ (F-Dur) II Rückkehr in die Heimat „Ihr linden Lüfte“ (Fis-Dur) III Die Liebe „Wenn ihr Freunde vergesst“ (E-Dur) von Friedrich Hölderlin für hohe Singstimme und großes Orchester, op. 71 (1921) 25’
Bernard Rands Canti d’Amor for mixed choir (SSATTBB) (1991) from James Joyce’s „Chamber Music“ 22’ Canti d’Amor is a collection of fifteen brief love madrigals for a cappella chorus using poems from
Heinrich Sutermeister Sieben Liebesbriefe für Tenor und Orchester (1935) nach Originaltexten aus dem 19. Jahrhundert 22’
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Love Songs
Heinrich Sutermeister Sechs Liebesbriefe aus dem 16. und 18. Jahrhundert für Sopran und Orchester (1979) 20’ The Swiss composer Heinrich Sutermeister – the centenary of whose birth will be celebrated in August 2010 – employed the literary form of the love letter for two compositions 44 years apart. He transformed selected texts spanning the 16 th to 19th centuries into colourfully orchestrated and intensive miniature opera scenes depicting love’s pleasures and sorrows, desire and devotion and passion and relinquishment. Zweimal im Abstand von 44 Jahren machte der Schweizer Komponist Heinrich Sutermeister, dessen 100. Geburtstag wir im August 2010 feiern, die literarische Gattung des Liebesbriefes zum Thema von Kompositionen. Mit ausgewählten Texten des 16. bis 19. Jahrhunderts entstanden farbig orchestrierte, intensive MiniOpernszenen über Liebesfreuden und Liebesleid, Sehnsucht und Hingabe, Leidenschaft und Entsagung.
Sir Michael Tippett The Heart’s Assurance song cycle on poems by Sidney Keyes and Alun Lewis orchestrated by Meirion Bowen for high voice and orchestra (1990) 17‘ A very personal response to the suicide of his close friend Francesca
Allinson just as the Second World War was ending. His grief and remorse found expression in recently published work of young poets who, unlike those of the First World War, had been unable to make a poetry out of the brutalities of war: their best poetry was made out of love. ‘I thought of the song-cycle as having a subtitle: “Love under the shadow of Death”.’ (Michael Tippett) The Heart’s Assurance ist eine sehr persönliche Antwort Michael Tippetts auf den Selbstmord seiner engen Freundin Francesca Allinson. Tiefe Trauer und Reue finden sich auch in neueren Werken junger Dichter wieder, die, anders als jene während der Zeit des Ersten Weltkrieges, nicht in der Lage waren, die Unmenschlichkeit des Krieges in Worte zu fassen: ihre besten Gedichte handeln von Liebe. „Für mich hatte der Liederzyklus den Untertitel ‚Liebe im Schatten des Todes’.“ (Michael Tippett)
Viktor Ullmann Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke Zwölf Stücke aus der Dichtung Rainer Maria Rilkes für Sprecher und Orchester (1944) Nach dem Particell und Partiturfragmenten rekonstruiert und instrumentiert von Henning Brauel 25‘ Viktor Ullmann’s work Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke was composed dur-
ing the time of his internment in the concentration camp Theresienstadt and is based on the poem of the same name by Rainer Maria Rilke. The text focuses on incidents and scenes during the last days in the life of the standard bearer (cornet) Christoph Rilke. Ullmann selected twelve extracts from the 28 sections of the text and ordered them into two principle groups. Through restructuring, abridgements and adept dramaturgic cuts, the composer has produced a logical and compelling plot structure in continuous form.
wird, solange es uns gibt. Ich glaube, dass mit der Solovioline und dem Streichorchester die beste Wahl für eine „Love story“ getroffen ist. Das einsätzige Werk beginnt mit einem leisen Streicher-Tremolo. Dann erscheint die Solovioline – suchend, fragend, bis sie in einer ausgedehnten Melodie begleitet von sanften Orchestertönen erblüht. Das Stück endet in einer melancholisch hellen Stimmung. Pe-teris Vasks
Viktor Ullmanns Werk Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke entstand während seiner Gefangenschaft im Konzentrationslager Theresienstadt und basiert auf der gleichnamigen Dichtung Rainer Maria Rilkes. Im Mittelpunkt der Texte stehen Begebenheiten aus den letzten Tagen des jungen Fahnenträgers (Cornet) Christoph Rilke. Für seine Vertonung wählte Ullmann aus den insgesamt 28 Textstücken zwölf Abschnitte aus und gliederte sie in zwei größere Teile. Durch Umstellungen, Zusammenziehungen und dramaturgisch geschickte Kürzungen entstand eine durchlaufende, in sich schlüssige Handlungsfolge.
Liebeslied für Ensemble (2010) 7’ see page 4 / siehe Seite 4
Pe-teris Vasks Vox amoris Fantasia per violino ed archi für Violine und Streichorchester (2008-2009) 24‘ I started composing the fantasy for violin and orchestra Vox amoris in fall 2008 and finished the score in early spring 2009. What is the message I wanted to announce? It is about the greatest power in the whole world – love. Love is, was and will be as long as we will be. I believe that solo violin and string orchestra is the best combination for a ”love story”. The composition, consisting of one single movement, starts with a muted string tremolo. Then the solo violin appears – searching, asking, until it blossoms in a broad melody which is supported by a gentle orchestral accompaniment. The piece ends in a melancholic yet light mood. Pe-teris Vasks
Ryan Wigglesworth Photo: Benjamin Ealovega
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Ich begann mit der Komposition von Vox Amoris, einer Fantasie für Violine und Orchester, im Herbst 2008 und beendete die Partitur im Frühjahr 2009. Was ist meine Botschaft? Es geht um die größte Macht auf der ganzen Welt – Liebe. Liebe ist, was immer war und immer sein
Jörg Widmann
Ryan Wigglesworth Augenlieder for soprano and orchestra (2009) texts by Robert Browning, Egon Schiele, Arthur Rimbaud and John Berryman 16’ Keep your eyes open when you kiss, a sonnet by John Berryman ends this evocative and rich song cycle, premièred by Claire Booth and the BBC Symphony Orchestra conducted by the composer at the Barbican Hall, London in November 2009. Geoff Brown in The Times describes Ryan Wigglesworth as having a ‘bright ear for glinting textures, [a] flair for taut motivic interplay [and] his conjuror’s ability to cast a spell. This is a strong new work.’ The Sonnet depicts a five month love affair and is set alongside a little known poem by Egon Schiele Visionen and poems by Robert Browning and Arthur Rimbaud. Keep your eyes open when you kiss, ein Sonett von John Berryman beschließt diesen bewegenden und reichen Liedzyklus, der im November 2009 von Claire Booth und dem BBC Symphony Orchestra unter Leitung des Komponisten in der Barbican Hall London uraufgeführt wurde. Geoff Brown beschreibt Ryan Wigglesworth in The Times als einen Komponisten, der „ein ausgezeichnetes Ohr für schimmernde Strukturen, Fingerspitzengefühl für straffes motivisches Zusammenspiel und eine magische Fähigkeit hat, jemanden zu verzaubern. Das ist ein starkes neues Werk.“ Das Stück schildert eine fünfmonatige Liebesaffäre und basiert auf der wenig bekannten Dichtung Visionen von Egon Schiele und weiteren Gedichten von Robert Browning und Arthur Rimbaud.
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Birthday / Geburtstag
New Publications / Neue Publikationen
Enjott Schneider 60 25 May 2010 I view my music as being narrative and content-related, as my intention is to utilise it to convey something that is comprehensible. I believe that contemporary music should become more communicative. On the occasion of his 60th birthday on 25 May 2010, Enjott Schneider can look back on a creative period spanning over 30 years in which he has consistently adhered to his ideal of music as communication. Since 1980, over 600 concert and film music compositions have been created including seven full-length works for musical theatre, compositions for orchestra, concertos, choral works and ensemble and chamber music in which the composer has succeeded in developing his own musical vocabulary: wittily unexpected turns coupled with incisive rhythms and characteristic harmony. His music “speaks” clearly, not only in works with a textual element or non-musical content such as sacred works and compositions for music theatre and films. In his purely instrumental compositions, he is also highly skilful in combining challenging concepts accessibly and entertainingly. Schneider does not employ advanced compositional techniques, dodecaphony, collages and quotations merely for their own sake, but to communicate his musical concepts directly and pleasurably with his listeners. Enjott Schneider is also a highly communicative person who never eschews discussion and is not afraid to engage: his activities include numerous academic publications ranging from specialist articles to textbooks, public discussion and he is also an energetic champion of authors’ rights on the advisory board of the GEMA [German Performing Rights Society]. Schott Music offers its sincere congratulations to their composer Enjott Schneider on the occasion of his birthday and looks forward to many fascinating projects in the future! Ich sehe meine Musik als narrativ, inhaltsbezogen an. Denn ich beabsichtige, mit ihr etwas mitzuteilen, das nachvollziehbar ist. Ich finde, die Neue Musik muss kommunikativer werden. An seinem 60. Geburtstag am 25. Mai 2010 blickt Enjott Schneider auf eine schöpferische Periode von über 30 Jahren zurück, in der er konsequent an seinem Ideal der kommu-
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Sheet Music Editions / Noten Solo Gavin Bryars Tre Laude Dolçe for solo cello 12’ ED 13257
Jörg Widmann 24 Duos · Heft 2 (XIV-XXIV) für Violine und Violoncello 16’ ED 20527 (Spielpartitur)
Vocal Music Garth Knox Fuga libre for viola solo 7’ VAB 71
Benjamin Schweitzer hidden tracks für Akkordeon 15’ ED 20759
Harald Genzmer Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz Kantate für Singstimme (Sopran oder Tenor) und Orgel (herausgegeben von Franz Lörch) 12’ ED 20630
Kenneth Hesketh Rodion Shchedrin Enjott Schneider Photo: GEMA
nizierenden Musik arbeitete. Über 600 Konzert- und Filmmusiken sind seit 1980 entstanden, darunter allein sieben abendfüllende Musiktheaterwerke, dazu Orchesterwerke, Konzerte, Chor-, Ensemble- und Kammermusik, in denen der Komponist sein individuelles musikalisches Vokabular entwickelte: Wendungen voller Esprit, prägnante Rhythmen und eine charakteristische Harmonik. Seine Musik ist außerordentlich „sprechend“, nicht nur in Werken mit textlichen Elementen oder mit außermusikalischem Gehalt wie der geistlichen Musik, dem Musiktheater und dem Film. Auch in rein instrumentalen Werken gelingt es ihm in besonderer Weise, anspruchsvolle Faktur mit Verständlichkeit und Unterhaltsamkeit zu verbinden. Avancierte Kompositionstechniken, Dodekaphonie, Collagen und Zitate verwendet Schneider nicht um ihrer selbst Willen, sondern vielmehr, um über seine Musik mit den Zuhörern direkt und lustvoll zu kommunizieren. Auch jenseits der Musik begegnen wir in Enjott Schneider einem äußerst kommunikativen Menschen, der den Diskurs nicht scheut, der sich einmischt: in vielen wissenschaftlichen Publikationen vom Fachartikel bis zum Lehrbuch, in öffentlichen Diskussionen, und auch als energischer Streiter für die Rechte der Autoren im Aufsichtsrat der GEMA. Schott Music gratuliert seinem Komponisten Enjott Schneider herzlich zu seinem Geburtstag und freut sich auf die spannenden Projekte der Zukunft!
Gypsy Melody für Violine 4’ VLB 120
Shimmerwords and Idle Songs (Selected Poems of the Tang Dynasty) for soprano and piano 18’ ED 13106
Bertold Hummel
Duo Alexander Borodin Fantasie über Themen aus der Oper „Fürst Igor“ für Violine und Klavier 10’ BEL 805 M.P. Belaieff (Belle Epoque Russe)
Veni, Creator Spiritus, op. 97d Motette über den Gregorianischen Hymnus für zwei gemischte Chöre (SATB/SATB) und Orgel für 2 gemischte Chöre (SATB/SATB) und Orgel 4’ C 53585 (Partitur)
Enjott Schneider Seligpreisungen – in memoriam Leipzig 1989 Text aus dem Matthäus-Evangelium, 5, 3-12 in der Übersetzung von Martin Luther für gemischten Chor, Streichtrio, Fagott und Orgel 13’ ED 20692 (Partitur) ED 20692-1 (Chorpartitur) ED 20692-70 (Stimmen)
Richard Strauss Sonata, op. 85 für Oboe und Klavier 22’ OBB 40
Aus der Kindheit Gedicht von Julius Sturm für Singstimme und Klavier (herausgegeben von Christian Wolf) 2’ ED 20666
Rodion Shchedrin
Huw Watkins
Journey to Eisenstadt für Violine und Klavier 6’ VLB 142
Three Auden Songs for tenor and piano 9’ ED 13277
Hans Gál
Jörg Widmann 24 Duos · Heft 1 (I-XIII) für Violine und Violoncello 18’ ED 20526 (Spielpartitur)
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CDs / DVDs
Choir Harald Genzmer Gruppe aus dem Tartarus (Schiller) für gemischten Chor (SATB) a cappella 3’ C 53523 (Chorpartitur)
Paul Hindemith Young and Old aus „Nine Short Songs for American School Songbooks, Nr. 4“ für gemischten Chor (SATB) mit Klavierbegleitung 1’40’’ C 52999 (Sing- und Spielpartitur)
Pe-teris Vasks Dzimtene (Heimat / Home) 3 Lieder für Frauenchor 12’ C 53589 (Chorpartitur)
Pe-teris Vasks Skumjas (Trauer / Sorrow) 3 Lieder für Frauenchor 9’ C 53590 (Chorpartitur)
Complete Edition Richard Wagner Bearbeitungen / Opernbearbeitungen II herausgegeben von Egon Voss RWA 120-21 (Richard Wagner: Sämtliche Werke, Reihe A, Bd. 20/II B)
Mikis Theodorakis ist der bedeutendste lebende Künstler Griechenlands und längst eine Person der Zeitgeschichte. Der Komponist zeichnet sich durch ein vielseitiges musikalisches Œuvre aus, das sowohl Sinfonik und Oper als auch viele hundert Lieder sowie Filmmusikklassiker umfasst. Neben der Dokumentation der verschiedenen kompositorischen Schaffensphasen gewährt der vorliegende Bildband anhand hunderter bislang unveröffentlichter Fotos und exklusiver Interviews einen Einblick in Theodorakis’ Leben. Das zu seinem 85. Geburtstag entstandene Buch ist ein einzigartiges, sehr persönliches Portrait des gefeierten Komponisten.
KAT 117-99
Books
Prayer for a Pilot aus „Nine Short Songs for American School Songbooks, Nr. 4“ für gemischten Chor (SATB) 3’ C 53246 (Chorpartitur)
Asteris Kutulas Mikis Theodorakis Ein Leben in Bildern 160 Seiten – Hardcover mit Schutzumschlag Buch mit 1 DVD und 2 CDs (dt.) ISBN 978-3-7957-0713-2 ED 20854 (in Vorbereitung)
Bertold Hummel Peter Eötvös
Gegrüßet seist du, Maria, op. 97e, 1 für gemischten Chor (SSAATTBB) a cappella 4’ C 53714 (Chorpartitur)
KAT 137-99
Krzysztof Penderecki Sanctus und Benedictus für Kinder- oder Frauenchor (SSSAAA) a cappella 6’ C 53092 (Chorpartitur)
Robert Schumann Verzweifle nicht im Schmerzenstal, op. 93 Motette nach Friedrich Rückert für 2 gemischte Chöre 15’ ED 20829 (Partitur)
Rodion Shchedrin Two Russian Choirs Epigraph by Count Tolstoy to his novel „Anna Karenina” · Tsarskaya kravcaya (based on the Russian choral opera „Boyarina Morozova”) for mixed choir a cappella 12’ SKR 20061 (Partitur)
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Mikis Theodorakis is one of the greatest living artists in Greece and has long been considered a significant figure in contemporary history. His comprehensive musical output includes not only symphonic and operatic compositions but also several hundred songs and film music classics. This illustrated book documents Theodorakis’ various creative compositional phases and provides an insight into the composer’s eventful life with the aid of hundreds of previously unpublished photos and exclusive interviews. This book was produced in celebration of Theodorakis’ 85th birthday and provides a unique and very personal portrait of the acclaimed composer.
Hans Werner Henze Sonate für sechs Spieler Toccata mistica Trio Adagio adagio Margareten-Walzer + weitere Hommage Kompositionen ensemble recherche WERGO WER-67272
Composer Catalogues Alexander Goehr
Paul Hindemith
New on WERGO
This CD with ensemble recherche of chamber music by Hans Werner Henze allows space for his unpublished intimate dedicatory pieces, the manuscripts of which are in the Paul Sacher Foundation in Basel. It collects a mixed bouquet of occasional pieces, dedicated to close friends and colleagues, spanning approximately two decades, including Yehudi Menuhin, Leon Fleisher, Paul Dessau and his patroness and friend of many years, Margaret, Princess of Hesse and by Rhine. Most are first recordings. Die CD des ensemble recherche gewährt einen Blick auf kleine, intime Arbeiten Hans Werner Henzes und präsentiert Ersteinspielungen von noch unveröffentlichten Gelegenheitskompositionen und Widmungsstücken für Freunde und gute Bekannte aus etwa zwanzig Jahren. Widmungsträger dieser Kompositionen für Geburts- und Gedenktage sowie Jubiläen sind unter anderem Yehudi Menuhin, Leon Fleisher, Paul Dessau sowie Henzes langjährige Freundin und Unterstützerin Margaret, Prinzessin von Hessen und bei Rhein.
Bernd Alois Zimmermann Metamorphose + Nicolaus A. Huber, Mauro Lanza, Rebecca Saunders musikFabrik · Diego Masson WERGO WER-68522
Douglas J. Cuomo KAT 3529-99
Andrew Norman KAT 3527-99
Morton Subotnick KAT 3528-99
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CDs / DVDs
Schott Composers on International Labels
SHUTTER ISLAND – SOUNDTRACK (2010)
György Ligeti Lontano + various Wiener Philharmoniker · Claudio Abbado
Krzysztof Penderecki 3. Sinfonie: IV Passacaglia + various National Polish Radio Symphony · Antonio Wit RHINO / WARNER RHIN 522120
Richard Ayres No. 37b for Orchestra No. 36: NONcerto for Horn No. 31: NONcerto for Trumpet hr-Sinfonieorchester · Wim Timmermanns (horn) · ASKO Ensemble · Marco Blaauw (trumpet) · Ensemble musikFabrik · Roland Kluttig NMC NMC D162
Gavin Bryars Second Book of Madrigals · VII I’ vidi in terra angelici costumi Second Book of Madrigals · IX O passi sparsi, o pensier vaghi et pronti Takashi Matsudaira (multi tracked voice) ENZO EZCD-10006
Gavin Bryars The Island Chapel Melanie Pappenheim (voice) · Sophie Harris (cello) · Gavin Bryars (electric keyboard) GB RECORDS BCGBCD06
Gavin Bryars
Hans Werner Henze
Thomas Larcher
Lauda 4 (Oi me lasso) for soprano and tenor Lauda (con sordino) + Lauda 29 (O divina virgo, flore) for soprano and double bass Anna Maria Friman (soprano) · John Potter (tenor) · Gavin Bryars Ensemble GB RECORDS BCGBCD15
Gogo no Eiko Mari Midorikawa · Yun Takahashi · Tsuyoshi Mihara · Teruhiko Komori · Zvi Emanuel-Marial · Kwang-Il Kim · Yasushi Hirano · Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI · Gerd Albrecht ORFEO C 794 0921
Böse Zellen Still Madhares Till Fellner (piano) · Kim Kashkahian (viola) · Thomas Larcher (piano) · Naaman Sluchin (violin) · Yun Peng Zhao (violin) · Frank Chevalier (viola) · Pierre Morlet (cello) · Münchener Kammerorchester · Dennis Russell Davies ECM NEW SERIES 2111
Gavin Bryars Three Canadian Songs I have heard it said that a spirit enters Planet Earth The Apple Violin Concerto (“The Bulls of Bashan”) The Porazzi Fragment By the Vaar CBC Radio Orchestra · Holly Cole (voice) · Gwen Hoebig (solo violin) · Gavin Bryars (solo double bass) · Owen Underhill GB RECORDS BCGBCD12
Chaya Czernowin Maim Rico Gubler (saxophone, tubax) · John Mark Harris (piano, harpsichord) · Seth Josel (electric & steel guitars) · Mary Oliver (viola) · Peter Veale (musette, oboe, English horn) · Experimentalstudio des SWR Michael Acker, Reinhold Braig, Thomas Hummel (sound direction) · Konzerthausorchester Berlin · Johannes Kalitzke MODE RECORDS mode 219ENZO
These CDs/DVDs are available from specialist dealers. For further details see / Die hier vorgestellten CDs/DVDs sind im Fachhandel erhältlich. www.schott-music.com/recordings
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Paul Hindemith Der Schwanendreher Trauermusik Sonata for Piano, Four Hands Sonata No. 3 for Viola and Piano Paul Hindemith ISMERON JMSCD 9
Toshio Hosokawa Landscape III Flute Concerto “Per Sonare” Ans Meer Irvine Arditti (violin) · Deutsches Symphonie-Orchester Berlin · Gunhild Ott (flute) · SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg · Bernhard Wambach (piano) · NDR Radiophilharmonie · Robert HP Platz NEOS 10716
György Ligeti Works Box-Set (9 CDs) Tabea Zimmermann · Esa-Pekka Salonen · Arditti String Quartet · London Sinfonietta Voices · Terry Edwards · Pierre-Laurent Aimard · Rosemary Hardy · Pierre Charian · Jürgen Höcker · Irina Kataeva etc. SONY 88697616412
Mátyás Seiber Quartetto Lirico (String Quartet No 3) Edinburgh Quartet DELPHIAN DCD34082
Karel Husa
Rodion Shchedrin
Évocations de Slovaquie + Dahl, Martinu° Solumina Ensemble: Russell Harlow, Lee Livengood (clarinets) · Dara Morales (violin) · Leslie Harlow (viola) · Jesús Morales (cello) ISOMIKE 726441555946
The Enchanted Wanderer Kristina Kapustinskaya (mezzosopran) · Evgeny Akimov (tenor) · Sergei Aleksashkin (bass) · Mariinsky Orchestra and Chorus · Valery Gergiev MAR0504
Huw Watkins Sad Steps Aronowitz Ensemble SONIMAGE SON 10901
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News
Composer in residence: Chaya Czernowin in Boston From June 12 to 16, the composer Chaya Czernowin will be this year’s composer in residence at the Summer Institute for Contemporary Performance Practice of the New England Conservatory of Music in Boston. The Callithumpian Consort augmented by master class participants will perform Czernowin’s own works in concert. First up is Sahaf on 15 June, one part of the cycle Shifting Gravity which unites a flurry of isolated incidents in a powerful maelstrom of all instruments. Also on the programme are Miniatures (16 June) and Winter Songs II on 18 June and the concluding concert marathon will include further works by Czernowin.
Chaya Czernowin wird composer in residence beim Summer Institute for Contemporary Performance Practice des New England Conservatory of Music vom 12. bis 19. Juni in Boston sein. Das Callithump Consort unter Beteiligung von Meisterkursteilnehmern präsentiert Stücke Czernowins, den Anfang macht am 15. Juni Sahaf, das als Teil des Zyklus Shifting Gravity das Gestöber punktueller Ereignisse in einem kraftvollen Wirbel aller Instrumente vereint. Auf dem Konzertprogramm stehen außerdem die Miniatures (16. Juni) sowie Winter Songs II am 18. Juni, weitere Werke werden beim abschließenden Konzertmarathon zu hören sein.
Josef Heinzelmann The Mainz musicologist and dramaturg Josef Heinzelmann died on 2 February 2010 at the age of 74. He was associated with our publishing house as the worldwide acclaimed editor and translator of operatic texts from the Italian and French repertoire. His artistic panache will live on in his editions and German text versions of Offenbach’s Les Contes d’Hoffmann, Bizet’s Carmen and Salieri’s Prima la musica, poi le parole.
Am 2. Februar verstarb im Alter von 74 Jahren der Mainzer Musikwissenschaftler und Dramaturg Josef Heinzelmann. Schott Music war er durch sein in der internationalen Musikwelt geachtetes Wirken als Herausgeber und Übersetzer von Opern des italienischen und französischen Repertoires verbunden. Heinzelmanns künstlerische Kraft wird in seinen Editionen und deutschen Textfassungen von Offenbachs Les Contes d’Hoffmann, Bizets Carmen und Salieris Prima la musica, poi le parole weiterleben.
Toshi Ichiyanagi in Finnish music festival “Avanti!” Avanti’s 2010 Summer Sounds festival, held in Porvoo, Finland from June 30 to July 4, features the music of Japan, especially our composer Toshi Ichiyanagi. Among his works to be performed are Fantasy (organ solo), Cloud Figures (oboe solo), Still Time IV (flute solo), Trio Interlink (violin, piano, percussion) and Piano Concerto No.1 “Reminiscence of spaces”. Ichiyanagi will come to the festival not only as a composer, but also as a pianist, performing in three concerts. Die Musik Japans ist Thema des diesjährigen Avanti! Summer Sound Festivals, das vom 30. Juni bis zum 4. Juli im finnischen Porvoo stattfindet. Im Fokus steht das Schaffen von Toshi Ichiyanagi. Unter den Werken, die bei den Konzerten des Festivals präsentiert werden, sind Fantasy (für Orgel solo), Cloud Figures (für Oboe solo), Still Time IV (für Flöte solo), Trio Interlink (für Violine, Klavier und Perkussion) und das Piano Concerto No. 1 mit dem Komponisten als Solist.
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Carl Orff Photo: Anne Kirchbach
Orff-Tage der Bayerischen Philharmonie Carl Orff’s Trittico teatrale Trionfi which comprises Carmina Burana, Catulli Carmina and Trionfo di Afrodite and is seldom heard in its complete form will be performed on two occasions on 12 and 13 May as the focal point of the Orff Festival 2010. The Orff Festival commences on 11 May with a concert including not only Carmina Burana but also Konstantin Wecker’s Carmina Bavariae, his homage to the great Bavarian composer. Musical director is Mark Mast.
Carl Orffs selten vollständig aufgeführtes Trittico teatrale Trionfi mit den Teilen Carmina Burana, Catulli Carmina und Trionfo di Afrodite steht mit zwei Vorstellungen am 12. und 13. Mai im Zentrum der Orff-Tage 2010. Eröffnet werden sie am 11. Mai mit einem Konzert, in dem neben den Carmina Burana auch Konstantin Weckers Carmina Bavariae erklingen, seine Hommage an den großen bayerischen Komponisten. Die Gesamtleitung hat Mark Mast.
Takemitsu’s “Ran” now with Schott Music We are pleased to announce that, following the agency contract with the original publisher Studio Canal, Schott Music is now the worldwide hire agency for Toru Takemitsu’s film music Ran - Suite as from 1st December 2009. This Suite derives from Takemitsu’s film music for Akira Kurosawa’s 27th film RAN produced in 1985, consisting of 4 movements with an approximate duration of 12 minutes.
Schott Music freut sich, auf der Basis einer Vereinbarung mit dem Originalverlag Studio Canal das Leihmaterial zu Toru Takemitsus Filmmusik-Suite Ran weltweit vertreten zu können! Die viersätzige Suite mit einer Spieldauer von 12 Minuten ist eine Kompilation von Takemitsus Musik zu Akira Kurosawas berühmter Lear-Adaption aus dem Jahr 1985.
Alexander-Goehr-Archiv
Toshi Ichiyanagi Photo: Kanagawa Arts Foundation
In a major step, the Akademie der Künste Berlin has established the Alexander-Goehr-Archiv, including the composer’s entire manuscripts and letters, within its collection. It is intended that the Archiv will generate a great deal of interest and activity around Goehr’s music: ADK has commissioned Paul Griffiths to write a monograph which will also include a catalogue, and concerts, lectures and broadcasts are also planned over several years. Dr. Werner Grünzweig, Leiter der Musikarchive for ADK, said ‘The Academy is delighted to be working with the distinguished composer Alexander Goehr, whose links with Berlin we wish to strengthen. We look forward to having him with us in Berlin many times in the future.’
Die Berliner Akademie der Künste hat als neuen Teil ihrer Sammlung das Alexander-Goehr-Archiv eingerichtet, das alle Manuskripte und die vollständige Korrespondenz des Komponisten zugänglich machen wird. Die Akademie plant in den kommenden Jahren eine Reihe von Aktivitäten: Neben Konzerten, Vorträgen und Rundfunk-Features soll eine bei Paul Griffith in Auftrag gegebene Monographie mit wissenschaftlichem Werkkatalog Leben und Schaffen des mit Berlin eng verbundenen Komponisten beleuchten. Werner Grünzweig, Leiter der Musikarchive der ADK, sagte: „Wir freuen uns darauf, mit Alexander Goehr zusammen zu arbeiten und hoffen, ihn in Zukunft oft in Berlin begrüßen zu können.“
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schott aktuell · the journal · 3/2010
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Repertoire
György Ligeti
Lontano für großes Orchester (1967)
György Ligeti
uring the four and a half decades since its composition, Lontano has become a standard repertoire piece. György Ligeti comments on its compositional technique: ‘The “harmonic crystallisation” within the area of sonority leads to an intervallic-harmonic thought process which is thereby radically different from traditional and also atonal harmony. [...] Technically speaking, this is achieved with the aid of polyphonic methods: the fictive harmonies emerge from the complex vocal woven texture and the gradual opacity and new crystallisation are the result of discrete alterations in the individual parts. The polyphony in itself is almost imperceptible but its harmonic effect represents the intrinsic musical action: what is on the page is polyphony, but what is heard is harmony.’ Lontano has not only established itself in the concert repertoire, but has also found its way as film music into Hollywood blockbusters. This is no surprise as the work is ideal for the generation of an almost unbearable tension as Stanley Kubrik realised during the production of The Shining in 1980. Now Martin Scorsese is also exploiting Ligeti’s ‘harmonic crystallisation’: in his new film Shutter Island, Leonardo DiCaprio stalks through Block C of the psychiatric hospital to the strains of Lontano.
Photo: HJ Kropp
D
I
n den viereinhalb Jahrzehnten seit der Entstehung hat sich Lontano zu einem Werk des Standardrepertoires entwickelt. Zu seiner innovativen Kompositionstechnik erklärt György Ligeti: „Die ‘harmonische Kristallisation’ innerhalb des Sonoritätenbereichs führt zu einem intervallisch-harmonischen Denken, das sich von der traditionellen Harmonik – auch von der atonalen – grundsätzlich unterscheidet. [...] Technisch wird dies mit polyphonen Mitteln erreicht: Die fiktiven Harmonien sind Ergebnis der komplexen Stimmverwebung, die allmähliche Trübung und das Neu-Herauskristallisieren ist das Resultat der diskreten Änderungen in den einzelnen Stimmen. Die Polyphonie selbst ist fast unmerklich, ihr harmonisches Ergebnis jedoch stellt das eigentliche musikalische Geschehen dar: Geschrieben ist die Polyphonie, zu hören die Harmonik.“ Nicht nur im Konzert hat sich Lontano mit seinem schwirrenden Klang einen festen Platz erobert, als Filmmusik hat es Eingang in Hollywood-Blockbuster gefunden. Kein Wunder, eignet es sich doch hervorragend dazu, Filmszenen mit beinahe unerträglicher Spannung aufzuladen. Das fand Stanley Kubrick bereits bei der Produktion seines Shockers The Shining im Jahr 1980 heraus. Und auch Martin Scorsese setzt auf Ligetis „harmonische Kristallisation“: In seinem neuen Film Shutter Island irrt Leonardo DiCaprio zu den Klängen von Lontano durch Block C der psychatrischen Anstalt.
Orchestra: 4 (2. u. 3. auch Picc., 4. auch Altfl. in G) · 4 (4. auch Engl. Hr.) · Klar. in A · 3 Klar. in B (2. auch Bassklar., 3. auch Kb.-Klar. ad lib.) · 3 · Kfg. 4 · 3 Trp. in C (auch 3 Trp. in D ad lib.) · 2 Tenorpos. · Tenor-Basspos. · 1 - Str. 11’ Study Score / Studienpartitur ED 6303 World Première: 22. Oktober 1967 Donaueschingen, Donaueschinger Musiktage · Sinfonie-Orchester des Südwestfunks · Ernest Bour
Selected Performances
Selected CDs
29. Mai 2010 · Essen, Philharmonie (D) WDR Sinfonieorchester Köln Rupert Huber
Sinfonie-Orchester des Südwestfunks Baden-Baden Ernerst Bour WERGO WER 60163-50
6 June 2010 · Milano, Auditorium di Milano (IT) Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi Francesco Maria Colombo
Wiener Philharmoniker Claudio Abbado Deutsche Grammophon DG 4776443
Berliner Philharmoniker Jonathan Nott Warner WSM 8573882612 Shutter Island Soundtrack Wiener Philharmoniker Claudio Abbado Warner RHIN 522120
Deadline / Redaktionsschluss: 15 March 2010 Schott Music D-55116 Mainz, Weihergarten 5 D-55026 Mainz, Postfach 3640 Tel.: +49 6131 246-885 Fax: +49 6131 246-250 sabine.schulz@schott-music.com
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schott aktuell · the journal · 3/2010
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