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Vorwort Das vorliegende Lexikon ist eine umfassend aktualisierte Neuauflage des Riemann Musiklexikons, erarbeitet auf der Basis des von Carl Dahlhaus und Hans Heinrich Eggebrecht 1978 herausgegebenen und 1995 ergänzten Brockhaus Riemann Musiklexikons. Letzteres war eine komprimierte Fassung der auf zwei Personenbände (I: 1959, II: 1961), zwei ebenso umfangreiche Ergänzungsbände (I: 1972, II: 1975) und einen separaten Sachteil (1967) stark angewachsenen 12. Auflage des Riemann. Der jetzige Fünfbänder ist das Ergebnis eines intendierten Kompromisses: Im Hinblick auf die Vorgänger stellt er sowohl eine gestraffte Revision als auch eine substanzielle Erweiterung in Umfang und Inhalt dar. Die lange, 130-jährige Tradition des Riemann war dabei Verpflichtung, einem möglichst breiten Kreis von Benutzern ein bequem zu handhabendes Nachschlagewerk zu allen Sachfragen und Grundbegriffen der Musikpraxis und Musiktheorie zu bieten und auf knappstem Raum möglichst genaue Informationen über Personen aus den Bereichen der Komposition, der nachschöpferischen Interpretation und der Fachwissenschaft zu vermitteln. Auf opulente Bebilderung wurde verzichtet, nicht jedoch auf erklärende Notenbeispiele, Tabellen und Zeichnungen von Instrumenten. Wert wurde gelegt auf die übersichtliche Anlage und Verständlichkeit der Darstellung und auf Zuverlässigkeit und Aktualität der Angaben. Das Lexikon richtet sich ebenso an Musik- und Theaterliebhaber wie an Fachmusiker, Wissenschaftler und Studierende. Selbstverständlich zu beachten war der heutige Stand des Wissens über Musik einschließlich der jüngsten, weltweiten Entwicklungen in der musikalischen Hoch- und Popularkultur, der Medientechnologie und in musikrelevanten Forschungsgebieten. Hierfür sprechen Stichwörter wie Ambient, Exilforschung, Gender Studies, Klangkomposition, Klangsynthese, Lautpoesie, Musikarchäologie, New Musicology, New Wave, Postmoderne, Psychoakustik, Psychodelic Rock, Raumkomposition, Outlaw Music, Set Theory, Sprachkomposition, Szenische Kammermusik, Wahrnehmung, Weltmusik. Neu sind mehr als 30 umfangreichere Übersichtsartikel über die Musik einzelner europäischer Länder oder von Großregionen der Erde, die in einem universell ausgerichteten Lexikon heute
berücksichtigt werden müssen. Zusätzlich aufgenommen wurden fast eintausend Namen von Komponisten, Interpreten, Ensembles und Bühnenschaffenden, die in den letzten Jahrzehnten größere Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Grundlegende Sachartikel der Vorgängerwerke von unveränderter Relevanz wurden weitgehend beibehalten. Die in den vergangenen Dezennien sich enorm ausweitende Literatur wurde nach Möglichkeit berücksichtigt; der vorgesehene Umfang des Lexikons setzte der bibliographischen Auswahl enge Grenzen und erlaubte nur in Ausnahmen die Nennung von Aufsätzen aus Fachperiodica oder Sammelschriften. Die Autoren neuer und größerer Sachartikel sind über ein Kürzel festzustellen; Artikel ohne Kürzel oder mit der Angabe Sl wurden von der Schriftleitung oder von den nachstehend genannten Spezialisten erarbeitet; Letzteres gilt auch für die generell ungezeichneten Personenartikel. Von den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Artikelgruppen betreut haben, seien erwähnt: Dr. Martin Albrecht-Hohmaier (Verlagswesen), Stephan Blaut M. A. (Tasteninstrumente, Harmonik, Orgelmusik), Dr. Pietro Cavalotti (Musik in Südeuropa und Südamerika), Dr. Annette van Dyck-Hemming (Musik in Nordamerika), Prof. Dr. Kathrin Eberl-Ruf (Musikinstrumente, Akustik), Prof. Dr. Golo Föllmer (Klangkunst, Multimedia), Dr. Christiane Hausmann (Filmmusik, italienische Musik), Prof. Dr. Jan Hemming (systematische Musikwissenschaft), PD Dr. Rainer Heyink (italienische Musik), Dr. Simone Hohmaier (Musik in Südost- und Nordeuropa), PD Dr. Juliane Riepe (italienische Musik), Hagen Jahn M. A. (Schriftsteller, Tänze), PD Dr. Stefan Keym (französische und polnische Musik), Prof. Dr. Matthias Kruse (Musikpädagogik), Gerhard Menzel M. A. (Instrumentalinterpreten), Olaf Parusel M. A. (populäre Musik), Dr. Regina Randhofer (Musik der Antike, christliche und jüdische Liturgie, Musik in Osteuropa und Afrika), Prof. Dr. Clemens Risi (Gesangsinterpreten, Regisseure), Tobias Richtsteig M. A. (Jazz), Dr. Margret Zuther-Scharrer (französische Musik), Prof. Dr. Gretel Schwörer-Kohl (Musikethnologie), Joachim Seibt M. A. (Komponisten), Robert Sollich M. A. (Gesangsinterpreten, Regisseure), Dr. Kendra Stepputat (Musikethnologie), Dr. Gilbert Stöck (Fachterminologie, Musik-