Leseprobe Zeiten Werke Komponisten

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s Franz u a z t a S – Der erste ünfter Sinfonie sf Schubert spielen d hören un

Franz Schubert

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e r e t i e k H i t n a m o r h Frü Ein sinfonisches „Schwergewicht“ ist sie nicht gerade, Schuberts fünfte Sinfonie in B-Dur, aber ein heiteres, eingängiges Werk des damals (im Herbst 1816) 19-jährigen Komponisten. Es ist, an den Vorbildern Haydn, Mozart und Beethoven orientiert, gut geeignet, junge Menschen an die klassische Musik – hier die Musik des frühen 19. Jahrhunderts – heranzuführen. Dazu sollen Unterrichtsvorschläge dienen, die den aktiven Umgang mit der Musik in den Vorder-

grund stellen, wobei es nicht um den Begriff „Sinfonie“ oder gar die Sonatenhauptsatzform gehen soll. Die SchülerInnen sollen vielmehr mit Körper und Instrument musizierend, lesend und malend Genaueres über die Musik erfahren, in Beziehung zu ihr treten und sich vielfältig mit ihr beschäftigen. Ob so Hemmschwellen gegenüber „klassischer“ Musik abgebaut werden, ist nicht gewiss – aber bestimmt etwas wahrscheinlicher.


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Die Prägnanz der Motive, die das Zeug haben „Ohrwürmer“ zu werden, die gute „DurchHörbarkeit“ des Satzes, seine Lebhaftigkeit, sein Farbenreichtum machen meines Erachtens die Sinfonie von Franz Schubert zu einem idealen Stück für den Musikunterricht, der sich zum Ziel setzt, die Ohren der SchülerInnen auch für die Musik zu öffnen, die nicht zu ihrer alltäglichen akustischen Kulisse gehört. Vielleicht sehen Sie sich als Lehrkraft auch herausgefordert, SchülerInnen mit Musik bekannt zu machen, die sie sonst möglicherweise nie kennen lernen würden, die aber die Chance birgt, ihnen etwas bedeuten zu können, etwas „mit ihnen zu tun“ zu haben. Und nicht zuletzt sollte es zur allgemeinen Bildung gehören, die Musik, die eine wichtige Rolle in unserem kulturellen Erbe spielt, wenigstens einmal zur Kenntnis genommen zu haben. Nach meiner Erfahrung verschließen sich SchülerInnen diesem Gedanken nicht, wenn klar ist, dass niemand unter ihnen nach dem Unterricht zum „bekennenden Klassikhörer“ werden muss. Die folgenden Unterrichtsvorschläge können voneinander isoliert verwendet oder aber zu einer aufwändigeren Einheit verbunden werden. Das muss jede Lehrkraft vor dem Hintergrund der Voraussetzungen, die die Klasse mitbringt, und dem zur Verfügung stehenden Zeitrahmen selbst entscheiden. Selbstverständlich werden auch hier und da Modifikationen in Bezug auf die jeweilige Lerngruppe notwendig sein.

„schubert 5“ musizieren Rhythmische Motive aus den beiden Themen des ersten Satzes der fünften Sinfonie bilden das grundlegende musikalische Material für das Musizierstück Schubert 5 für Bodypercussion und Stabspiele (s. folgende Seiten). Das Stück folgt zu einem kleinen Teil dem Schubert’schen Original, geht ansonsten aber recht frei mit dem Stück um. Die Grundidee: Zwei einander ergänzende, mitunter abwechselnde oder auch gemeinsam spielende Bodypercussion-Gruppen übernehmen mit jeweils zwei unterschiedlichen Klangfarben das rhythmische Geschehen, die Stabspiele liefern dazu den harmonischen Grund. Die Lage der Akkorde ist dabei so gewählt worden, dass sie auch mit Stabspielen geringeren Tonumfangs spielbar sind, also den Ton c nicht unter- und den Ton f in der nächsten Oktave nicht überschreiten müssen. Die Stabspiele

können natürlich auch durch ein Tasteninstrument ersetzt oder von der Lehrkraft gespielt werden. Das Spielstück sollte erarbeitet werden, bevor das Original gehört wird. Hierzu müssen zunächst die verschiedenen rhythmischen Motive isoliert vermittelt werden. Danach können die SchülerInnen abschnittsweise (Vier- oder Achttaktgruppen) die Teile selbst einstudieren und die Lehrkraft gibt nur Einzelhilfen, wo diese erforderlich sind. Die Arbeit sollte zwischendurch unterbrochen und die SchülerInnen gebeten werden, zu berichten, wie weit sie schon gekommen sind (vorspielen) und was sie noch üben müssen. Da sich Vieles wiederholt, dauert das Einüben gar nicht so lange. Wenn das Spielstück erarbeitet ist, wird Schuberts Original gehört, und die SchülerInnen benennen (und kennzeichnen u. U. in den Noten) die Motive, die sie beim Hören wiedererkannt haben. Hierbei ist häufiges (Hin-)Hören und Überprüfen der Aussagen ungemein wichtig. Durch die Vorerfahrung des eigenen Musizierens wird das Wiedererkennen musikalischer Details im komplexeren Orchestersatz deutlich erleichtert, braucht aber gleichwohl noch die vergewissernde Wiederholung, damit alle SchülerInnen folgen können und „AhaErlebnisse“ möglich werden. Lesen Sie den ganzen Beitrag mit weiteren Unterrichtsvorschlägen im Heft Zeiten • Werke • Komponisten.

CD

Zeiten Werke Komponisten Wolfgang Koperski

In Zeiten, Werke, Komponisten werden die SchülerInnen durch bedeutende Werke unserer Musikgeschichte geführt. Im Mittelpunkt steht dabei das HörenLernen, die Ohren der SchülerInnen auch abseits des medialen Mainstreams der Popund Rockmusik zu öffnen. Und natürlich das aktive Tun: sei es durch das Musizieren im Klassenverband, sei es durch Tanzen, Basteln oder mithilfe des eigenen Präsentierens einer Komponistenbiografie. Die beiliegende CD enthält alle für den Unterricht nötigen Hörbeispiele.

Heft mit CD, 88 Seiten MUB 5020/ISBN 978-3-7957-0792-7 € 24,95 (€ 21,95 für Abonnierende von Musik in der Grundschule und Musik & Bildung) Bestellen Sie auf der letzten Seite dieses Hefts oder unter www.schott-musikpädagogik.de


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Schubert 5 f端r Bodypercussion und Stabspiele Musik: Wolfgang Koperski nach Motiven aus dem ersten Satz der f端nften Sinfonie von Franz Schubert


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