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Heim(at)weh?
KAPITEL 2 • Heim(at)weh? Ouverture Corrigé du manuel p. 153
1. Auf den Titelseiten des Spiegels können wir verschiedene Orte in Deutschland sehen, wie zum Beispiel den Stadtteil Prenzlauer Berg in Berlin (im Hintergrund steht der Fernsehturm), die Zugspitze in Bayern, ein Trachtenverein in Niederaschau in Bayern und eine Ansicht der Stadt Dresden. Auf den Titelseiten sind auch folgende Begriffe / Ideen dargestellt: – das kulturelle Erbe mit den Monumenten (die Brücke, die Kathedrale, der Fernsehturm) – das Brauchtum und die Tradition (mit den Trachten / Lederhosen aus Bayern) – die Nation und die Staatsangehörigkeit (mit der deutschen Fahne) – die Essgewohnheiten und die Spezialitäten (mit dem Imbiss / Kiosk) – das Erwachsen- und Jungsein / mehrere Generationen / das Volk (mit dem Jungen und den Erwachsenen in Lederhosen) – die Familie, die Freundschaft und den Lebensstil (die auf dem Rasen sitzenden Gruppen), Natur und Landschaften (auf Titelseite A, C und D) 2. Das Wort Heimat könnte zum Beispiel unser Zuhause, unser Stadtviertel, unsere Stadt, unsere Region, unser Land symbolisieren. Es könnte auch unsere gemeinsame Geschichte, unsere Traditionen, unsere Lebensweise / unseren Lebensstil bedeuten. Es könnte aber auch unsere Familie, unseren Freundeskreis darstellen. 3. Aus pons.de Französisch: pays natal, refuge, pays d’origine, terre natale, l’endroit où l’on se sent chez soi, patrie Englisch: native country, home town, home, homeland, natural habitat
Leçon 1 Was ist Heimat? A Heimat definieren CD 1
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Teil 1 – Maximilian Ich heiße Maximilian, bin 16 Jahre alt und bin in München geboren. Ich wohne heute noch in München und fühle mich hier total zu Hause. Hier lebt auch meine ganze Familie. Wie auch all’ meine Freunde. Hier gehe ich in die Schule … meine ersten Partys, mein bester Freund, Philipp, wohnt hier, oder Veronika, meine erste Liebe. Hier sind meine ganzen Erinnerungen, also die wichtigen Momente meines Lebens haben hier stattgefunden. Meine Geburtstage, meine Musikgruppe, mein erstes Konzert … Eigentlich kann ich mir gar nicht vorstellen, woanders zu leben … also in Hamburg oder Berlin oder so … nee, das wäre nichts für mich. Ich gehör’ halt echt hier hin, ich bin ein echter Münchner … Heimat ist für mich einfach meine Familie und meine Freunde, Orte, die ich gut kenne, Erinnerungen und Traditionen, die ich mit den Menschen, die ich liebe, jedes Jahr teilen kann. Etwas gemeinsam haben mit den anderen! Teil 2 – Katja Ich heiße Katja, ich bin 17 Jahre alt und wohne seit fast 10 Jahren in Bern in der Schweiz. Ich bin in Krakau in Polen geboren und bin mit 7 Jahren mit meiner Familie hierher nach Bern gezogen. Ich spreche Polnisch mit meinen Eltern, aber Deutsch mit meinen Geschwistern. Wir fahren jedes Jahr nach Polen, an Weihnachten und an Ostern und im Sommer. Ich habe immer noch viele Freunde und Cousins dort. Ich fühle mich wohl in Bern, aber mein Zuhause, meine Heimat ist immer noch in Polen. Ich würde gern später in Polen leben, falls ich dort eine Arbeit finde. Ich mag die Stadt, die Traditionen … mir fehlen die Sprache und das Essen und die bunten Häuser in Krakau. Meine Wurzeln sind in Polen, da wo meine ganze Familie gelebt hat. Dort ist unsere gemeinsame Geschichte!
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Teil 3 – Tamara Ich bin Tamara und ich wohne seit 4 Jahren in Wien. Ich komme eigentlich aus Köln, aber ich fühle mich wirklich sehr wohl hier in Wien. Das Leben ist hier sehr angenehm; es gibt viele Parks, viele nette Restaurants und Geschäfte und mein neues Gymnasium ist echt super. Die Lehrer, die Schüler … alles gefällt mir. Nächstes Jahr mach’ ich Matura. Ich glaube, dass man hier gut lebt und es gibt viele Universitäten. Also sind die Chancen auf einen guten Job später ziemlich hoch! In Wien hat man einfach Zukunft! Ich bin zwar Deutsche, aber ich fühle mich schon fast wie eine Österreicherin … Wenn ich Ferien im Ausland mache, vermisse ich Wien manchmal. Mein Haus, mein Zimmer, meinen Hund. Vielleicht ist Wien jetzt meine Heimat, da, wo ich zu Hause bin, mich sicher und geborgen fühle …
CORRIGÉS
IDENTITÉS ET ÉCHANGES
Corrigé du manuel p. 42
1. Réponses personnelles des élèves – pistes possibles Für mich ist Heimat die Sprache meines Landes. In meinen Augen ist Heimat die Geborgenheit meiner Familie / die Kultur meines Landes / die Traditionen meiner Schule. 2. – Maximilian ist 16 Jahre alt und kommt aus München. Er wohnt in München, hat dort seine ganze Familie und seine Freunde. Er hat viele Erinnerungen (Geburtstage, Liebesgeschichten, erstes Konzert) dort und kann sich nicht vorstellen, woanders zu leben. Er mag die bayerischen Traditionen. Heimat ist für ihn Familie und Freunde. – Katja ist 17 Jahre alt und wohnt in Bern. Sie ist aber in Polen (Krakau) geboren und ihre Wurzeln und ihre Heimat sind noch in diesem Land. Dort leben Freunde und Familienmitglieder. Sie mag die Traditionen und die polnische Sprache. Sie würde gern später in Polen leben. – Tamara kommt aus Köln, wohnt aber seit 4 Jahren in Wien. Sie fühlt sich in der österreichischen Hauptstadt zu Hause. Sie findet, dass Wien eine sehr schöne Stadt ist, die viele Möglichkeiten bietet. Sie fühlt sich in Wien geborgen und sicher. Wien ist nun ihre Heimat.
B
Heimweh nach Kastanien Corrigé du manuel p. 43
1. Der Erzähler befindet sich in Key West in Florida (USA). Er beschreibt das wunderbare warme Wetter und die tropische Natur (Z. 4-7). 2. Er telefoniert mit Valérie, seiner Freundin. Sie ruft aus Hamburg an. Dort ist es nun fast Winter. Es ist kalt und schlechtes Wetter (Z. 9-13). Sie erzählt ihm, dass sie eine Wollmütze gekauft hat und dass sie ein schönes Blatt und Kastanien gesammelt hat (Z. 9-15). Außerdem berichtet sie vom Sankt Martins Umzug (Z. 16-23). Der Erzähler hört die Kinder singen. Sie erzählt von dem Igel im Garten (Z. 23-25). 3. Das Telefonat erweckt Nostalgie beim Erzähler. Er hat Heimweh nach Deutschland, seiner Stadt, dem Wetter, den Jahreszeiten, der Natur, den Traditionen. Nun betrachtet er das schöne tropische Klima und die Palmen in Florida als eine schöne Kulisse, eine Tapete. (Z. 37). Seine Umgebung in Amerika erscheint ihm leblos und ohne Bedeutung / bedeutungslos (Z. 35-37). Er ist traurig (Z. 37). 4. Für den Erzähler bedeutet die Heimat das Land, die Natur und die Traditionen, die er nun in den USA vermisst. Ihm fehlt etwas: seine Heimat.
Nun sind Sie dran! Corrigé du manuel p. 43
Réponses personnelles des élèves – pistes possibles Liebe Valérie, es war so schön, heute mit dir zu telefonieren. Am Anfang unseres Gespräches dachte ich, ich wäre der glücklichste Mensch der Welt und hätte in Florida eine zweite Heimat gefunden. Aber ich habe mich geirrt. Die Erinnerungen an unsere Stadt, Hamburg, an das Wetter, an den kommenden Winter, an die schöne herbstliche Landschaft und unsere Traditionen, wie Sankt Martin, haben mich sehr traurig gemacht. Ich habe nun Heimweh und vermisse all das. Ich fühle mich zwar in Florida
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Heim(at)weh? wohl und das Leben ist hier sehr schön, aber Florida ist nicht meine Heimat. Meine Wurzeln liegen / sind in Deutschland und dort gehöre ich hin. Sei umarmt! Dein Sebastian
Leçon 2 Heimat neu! A
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Neu in Europa
Omar Khir Alanam: Seit drei Jahren bin ich nun schon in Österreich. Und es gibt etwas, das ich euch sagen möchte. Ich möchte euch das schon sagen seit ich nach meiner Flucht aus Damaskus hier angekommen bin. Was ich euch sagen will, ist nur ein Wort. Ein Wort mit fünf Buchstaben: Danke, dass ihr mir ein Zuhause gebt. Danke, dass ihr mir eine Stimme gebt. Danke, dass ich hier in Frieden und Freiheit leben kann. In Damaskus hatte ich nur drei Möglichkeiten: zu töten, zu sterben oder zu fliehen. Hier in Österreich und in meiner neuen Heimatstadt, Graz, habe ich mehr Hilfsbereitschaft und lächelnde Gesichter gesehen, als ich es je erwartet hätte. Danke, dass ich hier Freunde finden konnte. Danke, dass ich mich hier verlieben konnte. Danke, dass Österreich meine neue Heimat werden konnte. Eine Heimat, die ich beschützen will. Corrigé du manuel p. 44
Heimatland – Damaskus, Syrien – drei Möglichkeiten: töten, sterben oder fliehen
B
Leben in der neuen Heimat – eine neue Heimat – ein neues Zuhause – in Frieden und Freiheit leben – eine Stimme haben – Hilfsbereitschaft und lächelnde Gesichter der Österreicher – die neue Heimat beschützen wollen
Integration – Freunde finden – sich verlieben
Beruf Schriftsteller
Lust auf Heimat? Corrigé du manuel p. 45
1. Heimat ist ambivalent. Sie kann Geborgenheit, Sicherheit und ein Zugehörigkeitsgefühl vermitteln. Sie kann aber auch einsperren / wie ein Gefängnis sein / die Menschen einengen. (Z. 4-8) Heimat ist auch Nostalgie, Identität, Erinnerungen, Vergangenheit, Wurzeln, Geschichte, Orte, Städte oder kulinarische Tradition. (Z. 20-28) 2. Die moderne Welt ist globalisiert, enger zusammengerückt (Z. 9), digitalisiert und vernetzt (Z. 10/21) und immer in Bewegung (Z. 9). Die Menschen sind mobiler und Individualisten (Z. 12-13). 3. Zu viel Heimatgefühl erstickt. Zu wenig Heimatgefühl und Grenzenlosigkeit machen Angst. Die Menschen empfinden nun Heimweh. Die Menschen suchen nach Grenzen, Identität, dem Speziellen, dem Authentischen. Zum Beispiel, indem sie alte Gebäude restaurieren oder kulinarische Spezialitäten aus der Region kochen. (Z. 23-28)
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IDENTITÉS ET ÉCHANGES
CORRIGÉS
Nun sind Sie dran! Corrigé du manuel p. 45
Réponses personnelles des élèves – pistes possibles Gefühle - Geborgenheit - Sicherheit - Zugehörigkeitsgefühl …
Geschichte - Kunst - Kultur - Monumente …
HEIMAT
Traditionen - Feste - Kleidung - kulinarische Spezialitäten …
Sprache - Dialekte …
Beziehungen - Familie - Freunde … Natur / Landschaft - Stadtleben - Leben auf dem Land, am Meer …
Beruf / Schule - Arbeit, Einkommen - Klasse - Schule - Traditionen in der Schule - Schulfreunde / Lehrer …
Training Wortschatz Corrigé du manuel p. 47
1. a. die Heimat b. das Land c. die Zugehörigkeit d. das Gefühl e. die Geborgenheit f. die Flucht g. die Integration h. die Freiheit i. die Zukunft j. die Herkunft 2. mit jm in Kontakt kommen – Fernweh / Heimweh haben – aus einem Land fliehen – in Frieden leben – sich nach etw. sehnen – eine Grenze überwinden 3. Heimweh haben ≠ Fernweh haben – sich geborgen fühlen ≠ Angst haben – in Frieden leben ≠ im Krieg leben – ausgegrenzt sein ≠ integriert sein – sich fremd fühlen ≠ sich heimisch fühlen 4. a. Lust aufs Ausland, weit weg von zu Hause sein = das Fernweh b. Gefühl einer Gruppe, einer Gemeinschaft, einer Nation anzugehören = das Zugehörigkeits-
gefühl c. wenn etwas weh tut = schmerzen d. das Land, in dem man geboren ist = das Herkunftsland e. wenn einem etwas fehlt = etwas vermissen 5. Ich bin in Serbien aufgewachsen. Mit 21 Jahren musste ich wegen des Krieges in meiner Heimat nach Deutschland fliehen. Ich wollte in Frieden leben und eine Zukunft haben. Zuerst war ich sehr traurig, doch ich konnte mich schnell integrieren. Ich habe hier Freunde gefunden und studiere. Ich bin auch immer noch in Kontakt mit meinen Großeltern, die noch in Serbien leben. Manchmal vermisse ich Belgrad und die schöne serbische Landschaft, aber jetzt fühle ich mich in Deutschland geborgen und habe kein Heimweh mehr. Meine Wurzeln sind zwar noch in Serbien, aber ich fühle mich hier zu Hause und möchte hier eine Familie gründen.
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Heim(at)weh?
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6. Réponses personnelles des élèves – pistes possibles Mein Onkel ist nach Singapur gezogen. Er hat dort eine neue Arbeit gefunden. Er wohnt mit seiner Frau und meinen zwei Cousins dort. Meine Cousins gehen dort auf die französische Schule. Zuerst hatten sie Angst, weil Singapur sehr weit weg von Europa ist. Aber nun haben sie neue Freunde gefunden und fühlen sich wohl und geborgen in Singapur.
WORTBILDUNG Le contraire des adjectifs Übung Corrigé du manuel p. 47
menschlich ≠ unmenschlich inhumain, déshumanisé – gesund ≠ ungesund malsain, mauvais pour la santé – ruhig ≠ unruhig pas calme, agité – sympathisch ≠ unsympathisch antipathique – bewusst ≠ unbewusst inconscient – sportlich ≠ unsportlich pas sportif – angemessen ≠ unangemessen inapproprié, inadéquat – angenehm ≠ unangenehm désagréable
Training Grammatik Corrigé du manuel p. 48
1. a. vrai b. faux c. vrai d. faux 2. a. Die neuen Nachbarn sind die netten jungen Franzosen. b. Seit sie in Frankreich lebt, fehlt ihr das deutsche Brot. c. Ein Leben in Frieden ist der größte Wunsch dieses syrischen Flüchtlings. d. Der persönliche Kontakt zu den Menschen ist ihnen wichtig, damit sie sich in einem fremden Land wohl fühlen. 3. a. Sie ist traurig, weil sie Heimweh hat. Sie ist traurig, denn sie hat Heimweh. b. Die Familie lebt seit vier Jahren in der Schweiz, weil (es) Krieg in ihrem Heimatland ist. Die Familie lebt seit vier Jahren in der Schweiz, denn es ist Krieg in ihrem Heimatland. c. Ich bin aus meinem Land geflohen, weil ich in Frieden leben möchte. Ich bin aus meinem Heimatland geflohen, denn ich möchte in Frieden leben. d. Wir haben hier ein Haus gekauft, weil wir uns hier geborgen und sicher fühlen. Wir haben hier ein Haus gekauft, denn wir fühlen uns hier geborgen und sicher. e. Ich möchte in Australien studieren, weil dort Jugendliche eine bessere Zukunft haben. Ich möchte in Australien studieren, denn dort haben Jugendliche eine bessere Zukunft. f. Freunde und Familie bedeuten für mich Heimat, weil man nicht alleine ist und sich integriert fühlt. Freunde und Familie bedeuten für mich Heimat, denn man ist nicht alleine und fühlt sich integriert. 4. a. Ich möchte Osteuropa entdecken, deshalb / deswegen / darum / aus diesem Grund kaufe ich ein Interrail-Ticket. Ich kaufe ein Interrail-Ticket. Ich möchte nämlich Osteuropa entdecken. b. Er will die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen, deshalb / deswegen / darum / aus diesem Grund nimmt er Deutschstunden. Er nimmt Deutschstunden. Er will nämlich die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen. c. Sie wollen ihre Kinder nicht im Krieg aufziehen, deshalb / deswegen / darum / aus diesem Grund verlassen sie ihr Land. Sie verlassen ihr Land. Sie wollen nämlich nicht ihre Kinder im Krieg aufziehen. d. Hier habt ihr viele Freunde und seid integriert, deshalb / deswegen / darum / aus diesem Grund fühlt ihr euch geborgen. Ihr fühlt euch geborgen. Ihr habt nämlich hier viele Freunde und seid integriert.
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IDENTITÉS ET ÉCHANGES
Corrigé du manuel p. 49
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Partner A: Il mio nome è Cecilia Roselli. Ich bin 19 Jahre alt und wohne eigentlich in Rom, aber seit 3 Jahren wohne ich hier in Bonn am Aloisiuskolleg im Internat. Ich bin, seitdem ich vier bin, auf der deutschen Schule Rom – war ich – obwohl meine Eltern beide Italiener sind, bzw. beide können auch kein Deutsch. Deswegen bin ich zweisprachig aufgewachsen, aber in zwei verschiedenen Inseln – sagen wir – einmal zu Hause und einmal Schule. Ich wollte einfach das endlich erleben, was ich mein Leben lang kannte und gleichzeitig nicht kannte. Es ist ein anderer Lebensstil, was mir manchmal auch fehlt. Ein … die dolce vita … also ein bisschen, ich geh’ um vier Uhr in ein Café und bleibe dort bis sieben Uhr und hab’ nur einen Kaffee getrunken. Man muss zwischen zwei verschiedenen Kulturen einen Treffpunkt finden. Man muss seine eigene Kultur selbstverständlich behalten, aber gleichzeitig auch die andere begegnen. Aber es fehlt auf beiden Seiten ein bisschen was. Hier in Deutschland fehlt mir eben dieses „ich komm’ aus Deutschland“. Ja es ist letztendlich sehr komisch, weil man hier drei Jahre lang gelebt hat, immer mit den gleichen Mädchen und jetzt muss man „Tschüss“ sagen. Es war eben mein deutsches Haus und meine deutsche Familie und ich glaube das Internat, hier das Ako (Aloisiuskolleg), wird immer einer der schönsten Momente meines Lebens sein; die schönsten drei Jahre meines Lebens sein. Und ich werde es immer in meinen Herzen behalten.
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Partner B: Egal, ob ich Syrer oder Kurde oder Muslim oder Christ oder Jude oder egal was: Ich bin einfach Mensch und ich lebe hier als Mensch. Das gefällt mir am besten also, hier in Deutschland. Ich bin Renas Azadi, ich komme aus Syrien und ich bin seit 21 Monaten in Deutschland. Ich lebe hier mit meiner Familie, also meinem Vater, meiner Mutter und meinem kleinen Bruder. Ich konnte nicht so gut Deutsch, aber da im Betrieb …, weil ich mit mehreren Leuten gearbeitet habe und die waren alle Deutsche, und in der Schule habe ich immer Deutsch gesprochen, deshalb hat sich mein Deutschsprachwissen verbessert. Für mich ist Heimat kein konkreter Ort, sondern nur die Erinnerungen an die schönen Tage, die ich dort erlebt habe: Und hier war ein Ausflug und mein Vater war am Grillen. Und hier habe ich mein ganzes Leben gelebt. Eigentlich gucke ich niemals…. Wenn man guckt, wenn man in die alten Fotos guckt, dann wird man immer traurig sein auch. Man kann irgendwo eine neue Heimat finden, wenn man sich integriert, also weiter mit den Leuten in Kontakt kommen. Egal, welche Religion er hat, egal, welche Farbe er hat, egal, welchen Namen er hat: Einfach er ist Mensch, wie ich, zwei Augen, eine Nase, einen Mund. Das ist alles. Am Ende sind alle Menschen gleich. Heimatland
Leben in der neuen Heimat
Integration
Was ist Heimat für ihn/sie?
Cecilia Roselli
– aus Rom (Italien) – war in der deutschen Schule in Rom – zweisprachig aufgewachsen (Italienisch zu Hause; Deutsch in der Schule)
– im Aloisiuskolleg (Internat) in Bonn – mit den gleichen Mädchen
– Treffpunkt zwei verschiedener Kulturen – seine eigene Kultur beibehalten – auf die andere Kultur zugehen – ein anderer Lebensstil
– ein deutsches Zuhause – eine Familie in Italien und eine Familie in Deutschland – die Internatsjahre werden immer in ihrem Herzen bleiben
Renas Azadi
– kommt aus Syrien
– in Deutschland – Deutsch im seit 21 Monaten Betrieb und in der – lebt mit seiner Schule verbessert Familie hier (Mutter, Vater, Bruder)
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PROJEKT
– Heimat ist kein konkreter Ort – Heimat = die Erinnerungen – Heimat = da, wo man Mensch ist 149
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Heim(at)weh? Réponses personnelles des élèves – pistes possibles Renas Azadi und Cecilia Roselli sind beide Ausländer und wohnen jetzt in Deutschland. Renas Azadi kommt aus Syrien. Er musste wegen des Krieges aus seinem Land fliehen. Er wohnt seit 21 Monaten mit seinen Eltern und seinem Bruder in Deutschland. Er arbeitet nun in einem Betrieb. Er konnte nicht sehr gut Deutsch sprechen. / Seine Deutschkenntnisse waren nicht sehr gut, doch er hat sein Deutsch / seine Deutschkenntnisse / seine Sprachkenntnisse in der Schule und im Betrieb verbessert. Für Renas Azadi ist Heimat kein konkreter Ort. Er glaubt, dass Heimat da ist, wo man geborgen und sicher leben kann / wo man Mensch ist/sein kann. Heimat sind aber auch die Erinnerungen an das alte Leben / an das Leben in der alten Heimat. Diese sind manchmal traurig. Für Renas Azadi sind alle Menschen gleich. Religion und Herkunft spielen keine Rolle. Cecilia Roselli kommt aus Rom. Ihre Eltern sind beide Italiener. Cecilia Roselli war auf einer deutschen Schule in Rom, obwohl sie zu Hause nur italienisch spricht. Sie hat nun mehrere Jahre im Internat des Aloisiuskollegs in Bonn verbracht. Sie konnte endlich in dem Land ihrer zweiten Sprache leben. Sie wollte einen neuen Lebensstil und die deutsche Kultur entdecken. Sie hat nun zwei Heimaten, Deutschland und ihre Schulfreundinnen und Italien, da, wo ihre Familie herkommt. Meiner Meinung nach ist Heimat unser Geburtsland da, wo wir aufgewachsen sind und wo wir zur Schule gegangen sind. / Für mich bedeutet Heimat meine Familie und meine Freunde. Ich bin schon viermal umgezogen. Mein Vater arbeitet bei der UNESCO. Also ist für mich Heimat kein Ort, sondern die Geborgenheit meiner Familie.
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IDENTITÉS ET ÉCHANGES
Fit für das Baccalauréat • KAPITEL 2 Épreuve 1 Compréhension de l’oral CD 1
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Ich heiße Susanne und stamme ursprünglich aus Deutschland. Ich bin in Reutlingen geboren; das ist eine Kleinstadt in Süddeutschland … und auch dort aufgewachsen. Nach dem Schulabschluss habe ich Lust aufs Ausland bekommen, deshalb bin ich nach Frankreich gegangen. Aber auch, um die Sprache besser zu lernen. Am Anfang habe ich mich ziemlich fremd gefühlt. Außerdem hatte ich immer großes Heimweh. Dann bin ich mit einer netten Familie in Kontakt gekommen. Bei ihr habe ich mich geborgen gefühlt. Später habe ich einen Job als Sekretärin angenommen und einen Franzosen geheiratet. Den Kontakt zu Deutschland habe ich in fünfunddreißig Jahren nie ganz abgebrochen. Troztdem sind meine Kinder in Frankreich besser integriert als in Deutschland und haben ihre Zukunft wohl hier. Ich bin stolz, dass ich ihnen als wichtiges Erbe die deutsche und die französische Kultur und Sprache vermitteln konnte. Ich glaube, dass meine eigenen Wurzeln immer noch in Deutschland liegen. Ich vermisse dort vor allem die Landschaft mit den Bergen. Manchmal tut es richtig weh, wenn ich daran denke. Aber meine Familie, Freunde und Kollegen in Frankreich bedeuten für mich auch Heimat. Vielleicht würde ich mich heute eher in Deutschland einsam fühlen. Wer weiß? Corrigé du manuel p. 50
Niveau A2 Niveau B1 Niveau B2 La personne interviewée s’appelle Susanne et est originaire d’Allemagne. Elle est née à Reutlingen, une petite ville du sud de l’Allemagne. Elle y a également grandi. À la fin de sa scolarité elle a eu envie de partir à / découvrir l’étranger. C’est pour cette raison qu’elle est partie / qu’elle a déménagé en France, notamment pour améliorer ses connaissances linguistiques. Elle y a rencontré une famille sympathique / une gentille famille. Elle s’est sentie en sécurité là-bas / au sein de la famille. Plus tard, elle a trouvé un job de secrétaire / travaillé comme secrétaire et a épousé un / s’est mariée avec un Français. Au début / À son arrivée en France, elle s’est sentie étrangère et elle a beaucoup souffert du mal du pays / son pays natal lui a énormément manqué. Durant les 35 ans de sa vie en France / à l’étranger elle a toujours gardé le contact avec l’Allemagne / son pays natal. Mais ses enfants sont bien intégrés en France et leur avenir est également dans ce pays. Elle est fière d’avoir su transmettre l’héritage allemand et français, tout comme les deux langues à ses enfants. Elle croit toutefois, que ses racines sont toujours en Allemagne. Les paysages avec leurs montagnes lui manquent particulièrement. Parfois elle a du mal / cela la fait souffrir. Mais sa famille, ses amis, ses collègues lui donnent le sentiment d’être chez elle. Peut-être se sentirait-elle isolée / seule / abandonnée aujourd’hui en Allemagne. Qui sait ? On pourra considérer que les informations surlignées en gris clair relèvent davantage du niveau A2, celles surlignées en gris moyen du niveau B1 et celles surlignées en gris foncé du niveau B2. On n’attendra bien entendu pas que les informations relevant du niveau B2 soient comprises et on n’exigera pas que toutes les informations du niveau B1 soient mentionnées. On acceptera bien sûr également que l’élève formule les idées avec des mots différents de ceux du résumé proposé, qui n’est qu’une possibilité parmi d’autres.
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Heim(at)weh?
CORRIGÉS
Expression écrite Corrigé du manuel p. 50
1. Réponses personnelles des élèves – pistes possibles Was ist „Heimat“ oder wo befindet sie sich? Dieses Wort gibt es im Französischen nicht. Aber welches Gefühl oder welche Realität verbindet man mit dem Begriff „Heimat“? In meinen Augen ist Heimat zuerst der Ort, wo man geboren ist. Da, wo man aufgewachsen ist und wo unsere Eltern wohnen / leben. Heimat ist unser Land, unsere Stadt, unser Elternhaus. Unter dem Begriff „Heimat“ kann man aber auch das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Familie, einem Freundeskreis oder einer Gemeinde verstehen. Heimat ist also nicht nur die Umgebung, das Land und das Haus, es sind auch die Menschen, die wir lieben und mit denen wir leben. Außerdem kann man den Begriff Heimat ebenfalls mit einer Kultur und Traditionen verbinden, die unsere Lebensweise und unsere Gewohnheiten definieren / prägen. 122 mots 2. Réponses personnelles des élèves – pistes possibles Casablanca, den 10. Juni 2055 Lieber Tobias, jetzt bist du an der Universität in Leipzig und wir sind wieder in unser Heimatland gezogen. Ich habe meine Stadt sehr vermisst. Ich musste jeden Tag an das Meer und die Berge, an meine Cousins und meine alten Schulfreunde denken. Mein Leben in Deutschland war zwar sehr schön und ich habe mich immer geborgen und integriert gefühlt. Dennoch hatte ich Heimweh und bin nun sehr froh, wieder in der Stadt zu leben, wo meine Wurzeln sind. Hier fühle ich mich wirklich zu Hause! Ich hoffe, du kommst uns, deine Mutter und deinen Vater, besuchen. Denn auch deine Wurzeln sind hier. Du hast nun, wie wir, auch zwei Heimaten und solltest ebenfalls beide Kulturen beibehalten und pflegen. Liebe Grüße und sei fest umarmt! Deine Mutter, Sofia 132 mots
Épreuve 2 Compréhension de l’écrit Corrigé du manuel p. 51
Réponses personnelles des élèves – pistes possibles Nora Krug ist eine deutsche Schriftstellerin / Autorin. In ihrem Bilderroman hinterfragt sie den Begriff „Heimat“. Sie fragt sich, wo ihre Heimat ist und was das eigentlich bedeutet. Heute lebt sie in New York und denkt immer öfters an ihr Heimatland Deutschland. Sie stellt fest, dass sie nicht genau weiß, was es bedeutet, „deutsch zu sein“. Aber sie fühlt sich immer mehr als Deutsche. Sie vermisst zum Beispiel das Schwarzbrot und freut sich über deutsche Essspezialitäten, wie Haselnusskuchen und Kartoffelsalat. Im Ausland fühlt sie sich deutsch, aber wenn sie in Deutschland ist, merkt sie, dass sie auch eine andere Heimat hat und doch nicht ganz in Deutschland zu Hause ist. Vielleicht hat sie nun zwei Heimaten und zwei Kulturen? 121 mots B1
Die Suche nach ihrer Heimat und ihren Wurzeln ist für Nora Krug auch schwer, denn die deutsche Geschichte ist stark belastet und es ist nicht immer einfach, Deutsche zu sein. 151 mots
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Expression écrite Corrigé du manuel p. 52
1. Réponses personnelles des élèves – pistes possibles Meine Heimat ist meine Geburtsstadt Marseille. Ich bin dort aufgewachsen und in die Schule gegangen. Als ich noch ein Kind war, sind wir fast jeden Sonntag ans Meer gefahren. Wir sind gewandert, haben gepicknickt oder gebadet. Heute lebe ich schon seit mehreren Jahren in Paris. Aber meine Wurzeln und meine Familie sind immer noch in Marseille und das Meer fehlt mir sehr. Ich glaube, es ist sehr wichtig, ein Zugehörigkeitsgefühl und eine Heimat zu haben. Man kann sich zwar in mehreren Städten wohl und geborgen fühlen, aber in unserer globalisierten Welt braucht man auch einen Ort, an dem man sich wirklich zu Hause fühlen kann / den man als sein Zuhause betrachten kann. Dieser Ort bringt Sicherheit und definiert auch unsere Persönlichkeit und Lebensweise. 115 mots
CORRIGÉS
IDENTITÉS ET ÉCHANGES
2. Réponses personnelles des élèves – pistes possibles Liebe Susanne, ich fand deinen Beitrag auf dem Forum sehr interessant. Ich habe eine ähnliche Erfahrung während meines Voltaire-Austausches letztes Jahr gemacht. Es war zwar eine super Erfahrung und ich habe mich auch sehr wohl in der Gastfamilie gefühlt, dennoch hatte ich öfters Heimweh. Besonders an Neujahr und an meinem Geburtstag haben mir meine Familie und meine Freunde sehr gefehlt. Wir haben viele Traditionen und ich fand es traurig, während des Austausches unsere Bräuche nicht miterleben zu können. Natürlich war ich nicht so weit weg von zu Hause wie du. Ich habe 6 Monate in Düsseldorf verbracht. Es war eigentlich alles sehr positiv, doch meine Schule und meinen Alltag habe ich ab und zu vermisst. Deshalb habe ich viel französischen Hip-Hop gehört, um das Heimweh zu bekämpfen. Ich hatte aber Glück mit meiner Austauschpartnerin. Sie hat mich immer getröstet und unterstüzt. Kenya, 17 145 mots
Épreuve 3 Expression orale Corrigé du manuel p. 53
Réponses personnelles des élèves – pistes possibles Bild und Zitat A: Ich meine, das Bild und das Zitat A illustrieren am besten das Thema „Identität und Austausch“. Ich glaube nämlich, dass unsere Heimat nicht unbedingt unser Herkunftsland ist, sondern der Ort, wo wir uns geborgen und glücklich fühlen. Da wo wir in Frieden leben können. Ich finde, dass unsere Freunde am besten dieses Zugehörigkeitsgefühl und die Geborgenheit darstellen. Wir haben uns ja unsere Freunde ausgesucht. Wenn man sich mit guten Freunden in einem Café trifft, wie auf dem Bild, dann fühlt man sich immer wohl. Freunde helfen uns, Probleme zu lösen und unterstützen uns. Ohne unsere Freunde fühlen wir uns einsam und verloren. Ich bin in Grenoble geboren, habe aber meine letzten Schuljahre in einem Internat in Lyon verbracht. Ich studiere jetzt auch in Lyon und fühle mich hier zu Hause, weil alle meine Freunde hier sind. Ich fahre zwar gern zu meinen Eltern nach Grenoble, aber ich möchte mein Leben in Lyon verbringen. Dort ist nun meine Heimat. Bild und Zitat B: Das Bild und das Zitat B illustrieren das Thema „Identität und Austausch“ meiner Meinung nach am besten. Ich glaube, dass man mehrere Heimaten in einem Leben haben kann. Als Kind sind natürlich das Elternhaus und die Schulfreunde am wichtigsten. Wenn man weit weg von zu Hause ist, bekommt man als Kind Heimweh. Man vermisst seine Eltern und Freunde. Wenn man dann älter wird, zieht man vielleicht in eine andere Stadt oder in ein anderes Land. Vielleicht verliebt man sich dort. Dann wird dieser Ort zur Heimat, weil man dort glücklich ist und seine eigene Familie gründet. Identität hat mehr mit Toleranz und Offenheit zu tun als mit Nationalität. Unsere Denk- und Lebensweisen definieren uns. Wir können so viele Heimaten haben, wie wir Freundeskreise und Kulturen haben.
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