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Vorwort

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Einleitung

Einleitung

Im Jahre 1975 publizierte der Verlag Walter de Gruyter ( Berlin, New York) mein Buch Idee und Methode der Philosophie, mit dem Untertitel « Leitgedanken für eine Theorie der Vernunft», 442 Seiten. Das Buch ist heute im Buchhandel nicht mehr erhältlich, und ich habe dem Verlag die Publikationsrechte entzogen, da er es gegen alle Absprachen immer teurer werden liess. Das Manuskript war im Juni 1973 von der Philosophisch-historischen Fakultät der Universität Heidelberg als Habilitationsschrift angenommen worden. In diesem Buch hatte ich alles Mögliche geschrieben, so dass mir Freunde nach der Lektüre sagten, ich hätte daraus mehrere Bücher machen sollen. Der für mich damals wichtigste Abschnitt, den ich auch heute noch als den besten betrachte, war der Abschnitt II mit dem Titel « Vernunft und Sinnlichkeit» (S. 56–239). Ich hatte ihn in diesem zu grossen Buch gewissermassen versteckt. Dem ersten Teil der vorliegenden Untersuchung habe ich diesen Abschnitt zugrunde gelegt. Aber ich habe ihn vollständig neu geschrieben, denn heute kann ich nicht mehr genau so schreiben wie vor über fünfzig Jahren. Als Teil II habe ich noch die Frage erörtert: «Was ist Vernunfterkenntnis?» Denn Vernunft hat ja auch mit Erkenntnis und Wahrheit zu tun. Ursprünglich plante ich noch einen dritten Teil mit dem Titel « Was ist Humor? Humor als vernünftige Erhebung über den Ernst des Lebens?» Doch beim Schreiben sah ich, dass dies meine jetzige Untersuchung wieder wie in den 1970er Jahren ins Uferlose bringen würde und habe von ihm abgesehen. Wenn Gott will, werde ich versuchen, darüber ein eigenes Buch zu schreiben, ich hoffe eines, das zum Lachen Anlass geben wird.

Mein Freund seit 1963, Prof. em. Eduard Marbach, der wie ich im HusserlArchiv Leuven Manuskripte aus dem Nachlass Husserls herausgab und dessen Kollege ich später an der Universität Bern wurde, hatte schon mein Buch von 1975 mit Interesse gelesen. Nun hat er auch das Manuskript zu diesem Buch kritisch studiert und mit seinen Vorschlägen verbessert. Deshalb und weil ich schon das 1975 bei Walter de Gruyter erschienene Buch ihm gewidmet hatte, widme ich ihm auch dieses in Dankbarkeit.

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Teil I.

Was ist Vernunft im Gegensatz zur Sinnlichkeit. Der Mensch als vernünftiges sinnliches Wesen («vernünftiges Tier»)

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