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1.2 Die Architektur des Barock in der Schweiz
Barock wichtigen Zusammenhang der Malerei mit der Architektur ( Fresken!) und berücksichtigt das wichtige Mäzenat der Bruderschaften und frommen Stiftungen, gerade für die Sakralkunst, nicht.
Für die Sozialgeschichte der barocken Architektur, insbesondere der sakralen ist also aus der bisherigen Fachliteratur nichts zu holen, so das ernüchternde Fazit. Eine Kulturgeschichte ohne weitestgehende Berücksichtigung der materiellen und sozialen Grundlagen aber ist heute nicht mehr tragbar, sie liefe Gefahr, sich in den Wolken zu verlieren.
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1.2 Die Architektur des Barock in der Schweiz
Die Erkundung des Barocks in der Schweiz folgte, wenig verzögert, der im späten 19. Jahrhundert beginnenden deutschen Barockforschung, zu welcher neben dem Architekten Cornelius Gurlitt die Schweizer Jacob Burckhardt und dessen Schüler und Nachfolger Heinrich Wölfflin entscheidende Anstösse gegeben hatten. Die in der Einleitung gemachte Feststellung, dass Barock heute kein Thema mehr sei, trifft aber ebenfalls auf die Eidgenossenschaft zu. Hans Martin Gubler stellte am Anfang einer 1987 erschienenen Forschungsübersicht einen entsprechenden Mangel fest: «Zusammenfassende Arbeiten und solche mit neuen Fragestellungen sind in allen untersuchten Bereichen … eher die Ausnahme. Gründe für diese unkoordinierte, punktuelle (‹hobbymässige›) Forschung liegen im Fehlen eines Forschungsschwerpunktes ‹Barock› an einer der schweizerischen Universitäten wie auch in der Auffassung, Barockforschung stosse gegenwärtig auf kein Interesse, da ihr ein Gegenwartsbezug fehle.»31 Gubler untermauert seine Feststellungen mit Zahlen zu den bibliografierten Forschungsarbeiten: Der Sektor « Barock» sei mit weniger als einem Prozent absolut marginal, ausserdem sei ein relativer Rückgang zu beklagen. 32 Einzig Inventarisation und Denkmalpflege seien noch mit der barocken Architektur befasst, weil dies zu ihrem primären Auf-
31 Hans Martin Gubler, Zum Stand der Barockforschung in der Schweiz, in: UK 38 (1987), S. 475–487. Das ganze Heft ( Nr. 4 ) ist dem Barock gewidmet, die übrigen Beiträge behandeln jedoch Einzelfragen und -objekte. 32 Ebd., S. 480 und Anm. 30. Die dort angegebenen Zahlen möchte ich doch mit einigen Vorbehalten betrachten. Aber mehr als einige wenige Prozent treffen sicher zu.