Schweizer Das aktuelle Monatsmagazin f체r den J채ger Nr. 1 Januar 2010 95. Jahrgang Fr. 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016
Neue Serie: J채gersprache 16
Interview: Birte Keil Malerin aus Leidenschaft 18
Wintersport lenken? 24
Wildschweine lieben GamaretTrauben 36
AUF SPARFLAMME
2. TEIL 6
IMPRESSUM
ISSN 0036-8016
Publikationsorgan für JagdSchweiz Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa www.jagdschweiz.org Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband SPW Sekretariat: Bernstr. 65, 3175 Flamatt www.spw.ch
Editorial
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Auf ein gutes neues Jahr! Wie halten Sie es denn mit den guten Vorsätzen zu Beginn des neuen Jahres, geschätzte Leser/innen? Ich habe es mir angewöhnt, dieselben wie im Vorjahr zu nehmen, da ich diese ja auch schon aus früheren Jahren übernommen und gewohnter Weise kaum eingehalten habe. Gewisse Vorsätze verlieren eben ihre Wichtigkeit im Laufe eines Jahres – aber periodisch daran denken sei erlaubt. Wer will schon mit Versprechungen übers Ziel hinausschiessen? Apropos Schiessen – das Jahr 2010 wurde von der UNO zum internationalen Jahr der Biodiversität erklärt und somit rücken die Artenvielfalt und die nachhaltige Nutzung der Natur in den Vordergrund. Damit aber auch das Thema Jagd. Mit dem Schwerpunkt «Wie viel Nutzung braucht die Biodiversität?» setzen sich Fachleute am 20. Februar anlässlich einer spannenden Veranstaltung an der Messe «Fischen Jagen Schiessen» auseinander. Wenn Sie also bis jetzt noch keinen Vorsatz gefasst haben, so wäre ein Besuch in Bern gerade das Richtige. Wir Jäger/innen werden dieses Jahr einmal mehr erklären müssen, welche Aufgaben die Jagd beinhaltet. Aussagen wie «wir ersetzen das Raubwild» oder «ohne Jäger kein Wild» sind definitiv überholt und würden in einer Diskussion zum Eigengoal mutieren. Auf solche antiquierte Erklärungen müssen wir glücklicherweise auch nicht zurückgreifen. Der Jägerschaft kommt eine tragende Rolle bei der Erhaltung der Artenvielfalt zuteil. Dabei liegt das Augenmerk nicht nur bei zu bejagenden Arten – besonders unter dem Aspekt der Lebensraumerhaltung. Die vielen tausende, unentgeltlich geleisteten Hegestunden zugunsten der Biotophege, die jährlich eine Vielzahl von Jäger/ innen freiwillig ausführen, sind nicht zu unterschätzen. So z.B. auch die Aktivitäten der Stiftung Naturland, die vom SPW ins Leben gerufen wurde und entsprechende Projekte finanziell unterstützt. Ganz zu schweigen von den vielen Stunden zum Wohle der Natur, die von Jäger/innen im Stillen geleistet werden, ohne dass dies von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Die Jägerschaft hat in den letzten Jahrzehnten auch ohne jährliche Vorsätze schon lange bewiesen, dass der Schutz und die nachhaltige Nutzung von Wildtieren in keinem Widerspruch zueinander stehen. In die Pflicht genommen werden müssen aber Bund und Kantone und nicht zuletzt die Naturschutzorganisationen. Über Artenvielfalt alleine zu sprechen, ohne die dringlichen Vernetzungsprobleme mit ein zu beziehen, wäre reine Symptombekämpfung. Da sind alle gefordert. Die Unterstützung der Jägerschaft wäre wohl zugesichert und das sollten wir auch kundtun! Ich freue mich jetzt schon auf eine stattliche Schar von Jäger/innen in Bern und auf Ihren Besuch an unserem neuen Stand in der Halle 210.
Mit Weidmannsgruss
Kurt Gansner Schweizer Jäger 1/2010
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6 Monatsthema Auf Sparflamme (Teil 2) Mit den Hintergründen des Winterschlafs und den Abläufen im Organismus der Winterschläfer und Winterruher haben wir uns bereits in der Dezemberausgabe befasst. Nun wollen wir stellvertretend einige Wildtierarten herausgreifen und sie uns genauer ansehen. Die Wildforschung ist also «dran am Puls der Zeit» – und am Puls der Schläfer.
Lebensraum Wie Schneeschuhläufer auf dem Trail bleiben Wenn sich Schneeschuhläufer und Wildtiere in die Quere kommen, ist Lenkung angebracht. Ein praxisorientiertes Pilotprojekt in der Ibergeregg, Kanton Schwyz, zeigt worauf dabei zu achten ist, damit die Massnahmen etwas nützen und auf Verständnis stossen.
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Neue Serie: Jägersprache Rotfuchs Der «Schweizer Jäger» kann als einzige Schweizer Jagdzeitschrift seinen Leser/innen diese spannende und lehrreiche Serie der Künstlerin und Wildbiologin Birte Keil in zwölf Folgen vorstellen.
INHALT Jagd & Wild Monatsthema Lebensraum Jagdgeschichten Zielstachel
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Waffen & Ausrüstung Neuheiten für den Jäger Jagdpraxis Jägermarkt
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Jäger & Hund Berichte
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Jagdspektrum
Unterwegs Winzer und Wildschweine Im Herbst, wenn die Winzer mit Wohlgefallen ihre Rebgärten betrachten und sich auf eine vielversprechende Lese freuen, haben es auch die Rotten, versteckt im dichten Unterholz, auf die prallen Trauben abgesehen. Nichts, so scheint es, kann die Vielfrasse am nächtlichen Schmaus hindern.
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Veranstaltungen Satire Jägersprache Interview Jagdschiessen Blattschuss Leser schreiben Literatur, Kalender Unterwegs Testen Sie Ihr Wissen Öffentlichkeitsarbeit Bund und Kantone Sonne, Mond, Solunar Fehlschuss Kapitale Trophäen Abschied Ausland Wettbewerb
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Vorschau 2/2010 s Wildschweinen auf der Spur s Lothar – zehn Jahre danach s Schweizer Nationalpark wird Biosfera Schweizer Jäger 1/2010
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SPARFLAMME Teil 2
Zur Autorin Dipl.-Biol. Gundula Thor ist Wildbiologin und Journalistin. Sie hat an der Universität München Zoologie, Ökologie und Wildbiologie studiert. Über zehn Jahre lang leitete sie Rehwildforschungsprojekte in freier Wildbahn Süddeutschlands und arbeitet seit 1997 als Redakteurin und freiberufliche Journalistin. Von Kindesbeinen an hat sie ihren Vater, der Forstamtsleiter in einem Rotwildgebiet in Bayern war, mit grosser Begeisterung auf der Jagd begleitet. Seit mehr als 20 Jahren geht sie selbst auf die Jagd und ist passionierte Hundeführerin und Züchterin von Deutsch-Langhaar. Sie schreibt in der Schweiz exklusiv für den «Schweizer Jäger».
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Foto: Marco Banzer
Monatsthema
Auf
Der Winterschlaf von Wildtieren ist ein faszinierendes biologisches Phänomen, bei dem einige Aspekte nach wie vor ungeklärt sind. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von neuen Erkenntnissen, die unter anderem die klassische Einteilung in Winterschlaf und Winterruhe in Frage stellen und vielleicht sogar Bedeutung für die Humanmedizin erlangen könnten. Die Wildforschung ist also «dran am Puls der Zeit» – und am Puls der Schläfer. Wildbiologin Gundula Thor hat den aktuellen Stand der Forschung für den «Schweizer Jäger» recherchiert. Den ersten Teil des Beitrags finden Sie in der Ausgabe 12, Dezember 2009.
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Mit den Hintergründen des Winterschlafs und den Abläufen im Organismus der Winterschläfer und Winterruher haben wir uns bereits in Teil 1 des Beitrags befasst. Nun wollen wir stellvertretend einige Wildtierarten herausgreifen und sie uns genauer ansehen. Eine wildbiologisch äusserst spannende und aussergewöhnliche Tatsache ist es, dass die Bärinnen ihre Jungen allesamt im Winterlager während der Winterschlafperiode zur Welt bringen. Zur Geburt unterbrechen die Bärinnen im Hochwinter ihren Winterschlaf. Bei den Braunund Schwarzbären kommen im Dezember / Januar zwei, manchmal eines oder drei, in sehr seltenen Ausnahmefällen auch vier bis fünf Bärenjunge mit einem Geburtsgewicht von 400 bis 500 Gramm zur Welt. Kleiner jägersprachlicher Exkurs am Rande: Der Frischling wird gefrischt, der Wolfswelpe gewölft. Wird dann das Bärenjunge «gebärt»? In der Tat heisst es in einigen Lexika der Jägersprache: «Die Bärin bärt die Jungen.» Nun, man kann’s auch übertreiben. Besonders in der Vergangenheitsform klingt der Ausdruck doch sehr nach Verballhornung… Bei Bären gibt es keine eng begrenzten Paarungszeiten («Bärzeiten»), und dennoch sind die Geburtstermine ausgeprägt synchronisiert. Bei den Braunbären und Schwarzbären erfolgen Paarungen zum Beispiel zwischen Mai und Juli, und es ist nicht auszuschliessen, dass nicht beschlagene Bärinnen im Frühherbst noch einmal einen Eisprung haben (in den Östrus kommen) und erst dann aufnehmen. Die Geburten erfolgen jedoch konstant im Hochwinter. Bei den Eisbären werden die Jungen in den letzten November- oder ersten Dezembertagen geboren, also auch nicht viel früher. Verantwortlich dafür ist das Phänomen der Keimruhe der befruchteten Eizelle, das wir auch von anderen Säugetierarten wie zum Beispiel dem Rehwild
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Wildbiologisch äusserst spannend: Die Bärenjungen kommen im Winterlager, während der Winterschlafperiode, zur Welt. Bei der Geburt kaum meerschweinchengrosse Nesthocker, können sie auf diese Weise die kritische Anfangszeit geborgen bei ihrer Mutter in der Über- und einigen Marderartigen wie winterungshöhle Dachs, Baum- und Steinmarder verbringen. oder Fischotter kennen. Foto: Kurt Gansner
Monatsthema
Von Gundula Thor
Rufen wir uns kurz die Taxonomie (die Einordnung der Lebewesen in ein biologisches System) ins Gedächtnis: Die Familie der Marderartigen (Mustelidae) wird mit der Familie der Grossbären (Ursidae) und weiteren «Bärenfamilien» wie zum Beispiel den Kleinbären, zu denen der Waschbär gehört, zur Überfamilie der Marder und Bären zusammengefasst. Denn sie besitzen gemeinsame Merkmale. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass sich sowohl die Keimruhe als auch der dem Jäger heute nur noch selten als Trophäe bekannte Penisknochen bei manchen Marderartigen und Bären finden. Bei Wildtieren mit der Fähigkeit zur Keimruhe teilen sich die befruchteten Eizellen nach der Paarung vorerst nur bis zum Bläschenstadium (der so genannten Blastula) und unterbrechen dann jede Weiterentwicklung. Die weitere Zellteilung und die Einnistung in die Gebärmutterwand erfolgen daraufhin bei den Bären erst gegen Ende des Sommers. Beim Rehwild dauert die Keimruhe von der Brunft im Juli/August bis Dezember, sodass die Rehkitze, die Nestflüchter sind, im äsungsreichen und klimatisch milden Frühjahr gesetzt werden. In der Höhle des Bären Die Bärenjungen hingegen, die bei der Geburt kaum meerschweinchengross, nackt und blind sind und nicht mehr wiegen als beispielsweise ein vitaler, frisch gewölfter DeutschLanghaar-Welpe, können ihre
Nesthockerphase zusammen mit der Mutterbärin geborgen in der Überwinterungshöhle verbringen. Die kleinen «Pfundskerle» öffnen erst nach vier bis fünf Wochen die Augen, wachsen schnell und wiegen im März bereits mehrere Kilogramm. Eine enorme Laktationsleistung der Mutterbärin, die im Winterlager während ihrer Winterschlafperiode ihre Jungen säugt, ohne selbst Frass oder Flüssigkeit zu sich zu nehmen! In unseren gemässigten Breiten bleibt die Mutterfamilie bis Mitte April / Anfang Mai im Winterlager. Nach Verlassen der Höhle dauert die Säugezeit dann noch bis zum Sommer oder sogar länger, die Führungszeit anderthalb bis zweieinhalb Jahre. Obwohl Bären sich während des Winterschlafs in einer Art Dämmerzustand befinden, spüren oder bemerken sie durchaus, was in ihrer Umgebung geschieht. Bei Störung oder Gefahr werden sie wach und versuchen, sich und – falls es sich um eine Mutterbärin handelt – besonders ihre Jungen zu verteidigen. In dieser Zeit führen Störungen von Bärinnen im Winterlager, wie Untersuchungen in Schweden gezeigt haben, zu deutlich niedrigeren Überlebenschancen der Jungtiere, weil Schlaf, Ruhe oder Säugen unterbrochen werden. Als Winterlager dienen natürliche oder selbst gegrabene Höhlen. Aber auch grosse hohle Bäume oder Bodennester aus Zweigen und Gras unter dichter Vegetation werden gerne zum Überwintern genutzt. Im Gegensatz zu führenden Bärinnen halten Bärinnen ohne Junge und männliche Bären meist nur kurz Winterschlaf – je
Rotwild, Steinböcke und – Affen? Wie bereits im ersten Teil des Beitrags im «Schweizer Jäger» Nr. 12 vom Dezember 2009 dargelegt, ist einer der führenden Winterschlafforscher in Europa Prof. Dr. Walter Arnold, der Leiter des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Er und sein Team erforschen mit modernsten Methoden die genauen physiologischen Abläufe bei Säugetieren während des Winterschlafs oder der Winterruhe (siehe unter anderem Kasten «Schlaf-Profil» in Teil 1 des Artikels). Bei frei lebenden Wildtieren unter natürlichen Bedingungen ist dies besonders interessant und keineswegs einfach. Einige der in diesem Beitrag vorgestellten Ergebnisse sind nach aktuellen persönlichen Mitteilungen von Prof. Arnold zitiert und bisher noch nicht veröffentlicht.
Neue Forschungsergebnisse aus Wien belegen, dass der Stoffwechsel im Winter auch bei anderen warmblütigen Tieren mehr oder weniger stark abgesenkt werden kann. Rotwild schaltet zum Beispiel während des Spätwinters – vornehmlich im Januar, Februar oder März – in kalten Nächten und frühen Morgenstunden messbar seinen Stoffwechsel zurück. Die Läufe und äusseren Teile des Rumpfes kühlen dann deutlich stärker ab als sonst während des Winters. Zudem wird die PulsraOben rechts: te gesenkt, und zwar nicht nur im Hochaktuelle, noch Ruhezustand, sondern auch bei der Fortbewegung wie zum Beispiel unveröffentlichzur Äsungsaufnahme. Insgesamt te Untersuchungen aus Graubün- bewegt sich das Rotwild während dieser Phasen merklich langsaden zeigen, dass eine winterschlaf- mer. Das ist nicht, wie man bisher ähnliche Reduktion glaubte, eine Folge der geringeren des Stoffwechsels Äsungs- und damit Energieaufnahme, sondern ganz im Gegenbei Steinböcken besonders ausge- teil, eine vorauseilende, im Körper prägt vorkommt. selbst entstehende (endogene) Anpassung an sinkende Mengen verfügbarer Äsung. (ARNOLD, 2002). Der englische Fachbegriff lautet «standing hibernation» (nicht zu verwechseln mit Standing Ovation), was soviel bedeutet wie «den Winter mit möglichst wenig Bewegung über…stehen». Der Unterschied zu «echten Winterschläfern» besteht, wie es Prof. Arnold sinngemäss formuliert hat, lediglich darin, dass das Rotwild nicht über Tage, Wochen oder gar Monate hinweg, sondern nur bis zu acht oder neun Stunden lang in diesem Energiesparzustand verharrt. Nach einer kalten Spätwinternacht, die das Rotwild erfolgreich «durchgestanden» hat, erfolgt dann am Vormittag verspätet gegen zehn oder elf Uhr
eine Aufwärmphase mit erneuter Aktivität. Wildbiologisch ist es also sehr sinnvoll, die Bejagung von Rotwild möglichst frühzeitig im Winter zu beenden. Wo die Jagdzeit bis Ende Januar oder in Ausnahmefällen gar bis Mitte Februar dauert, ist es besonders wichtig, dass der Rotwildjäger sich der Problematik bewusst ist und – wenn überhaupt –, nicht bereits im Morgengrauen auf den Ansitz geht. Er sollte vielmehr darauf bedacht sein, dass das Wild in dieser kritischen Jahreszeit insgesamt möglichst ungestört bleibt. Als Fluchttier kann sich Rotwild eine Einschränkung seiner Beweglichkeit durch eiskalte Läufe nur dann leisten, wenn es sich absolut sicher fühlt. Sonst begibt es sich erst gar nicht in den zwar energiesparenden, aber riskanten Zustand und verliert dadurch überlebenswichtige Energie. Kommt in einem Gebiet neben Rotwild und anderen Schalenwildarten auch noch Schwarzwild vor, sollten wir diese neuen Erkenntnisse der Wildforschung in unsere Bejagungsstrategien einbauen. Denn im Spätwinter können Ansitze auf Sauen in mondhellen Nächten für das Rotwild und sicherlich auch für das Rehwild eine nicht zu unterschätzende Störung bedeuten. Aber unser Rotwild ist beileibe nicht die einzige Tierart, zu der nun überraschende Ergebnisse vorliegen. Prof. Arnold: «Wir fanden mittlerweile die zunächst beim Rothirsch identifizierte winterschlafähnliche Reduktion des Stoffwechsels im Winter auch bei Wildpferden und, besonders ausgeprägt, bei Steinböcken. Die aktuelle Studie zu den Steinböcken Schweizer Jäger 1/2010
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Monatsthema
Oben: Das Phänomen der Keimruhe ist nicht nur von Rehwild und Bär, sondern auch von anderen Tierarten, wie zum Beispiel dem Baummarder bekannt. Der Geburtstermin fällt dadurch in eine Zeit mit günstigen Bedingungen für die Aufzucht der Jungen.
Foto: Kurt Gansner
Foto: Kurt Gansner
nach Witterung und Verfügbarkeit von Frass etwa von Anfang Dezember bis Februar. Bei mildem Wetter können Bären ihr Winterlager zeitweise verlassen, sodass man auch im Hochwinter gelegentlich auf Bärenfährten stösst. Fotos von Bären beim Winterschlaf in freier Wildbahn existieren aus verständlichen Gründen kaum. Denn während ein aus dem Winterschlaf aufgewecktes Murmeltier zwar durch den hohen zusätzlichen Energieaufwand fraglos Schaden nehmen kann, liegt das Risiko in der Höhle des Bären nicht nur auf der Seite des aufgemüdeten Schläfers, sondern weit mehr auf derjenigen des Störenfrieds.
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Foto: Kurt Gansner
Monatsthema
wurde in der Schweiz, genauer Das Rotwild lieferte Prof. Arnold und in Graubünden, zusammen mit dem Amt für Jagd und Fischerei seinem Team von durchgeführt. Sie wurde gerade der Veterinärmediziabgeschlossen, ist aber noch nicht nischen Universität publiziert. Es zeichnet sich also Wien überraschende immer mehr ab, dass vermutlich Einblicke in das Thealle Säugetiere die Fähigkeit zur ma «stundenweiser Absenkung der Stoffwechselin- Winterschlaf» beim tensität besitzen.» (ARNOLD 2009, Schalenwild. mdl. Mttlg.) Bis vor kurzer Zeit glaubte man zum Beispiel, bei den Affen, unseren nächsten Verwandten unter den Säugetieren, bestünden wemit einer niedrigen Körpertemder Notwendigkeit noch Fähigperatur einhergehen; es können keit zum Winterschlaf, zur Winauch nur Schwankungen der terruhe oder ganz allgemein zu Körpertemperatur mit abwechirgendeiner Form der Überwinterung. Prof. Arnold weist jedoch selnden Phasen niedrigerer und darauf hin, dass dies kürzlich von wieder höherer Werte sein. einem Forscherteam aus Wissens Und last, but not least: Die Begriffe Winterschlaf, Winterruschaftlern der Universitäten Marburg, Würzburg und Hamburg he und Überwinterung können irreführend sein, weil wir autowiderlegt werden konnte (DAUSMANN et al., 2004). Der Mittlere matisch unseren Winter mit kalten Aussentemperaturen impliKatzenmaki oder Fettschwanzzieren. maki, eine Lemurenart auf Madagaskar, über«wintert» bis zu Richtig essen und gut schlafen sieben Monate des Jahres in einer Baumhöhle, obwohl dort die Ebenfalls vergleichsweise neu Aussentemperatur im Winter für ist die Erkenntnis der Forscher aus Wien, dass die Ernährung eiunsere Verhältnisse noch immer nen ganz wesentlichen Einfluss ausserordentlich heisse 30 Grad auf die Winterschlaffähigkeit und Celsius betragen kann. Was sagt uns das? die Schlafqualität bei Wildties Erstens, es ist eben alles relaren hat. Bestimmte Stoffe in der Nahrung sind dafür verantworttiv, auch beim Winterschlaf. Auslöser müssen weder die ablich, und zwar vor allem die unsolute Aussentemperatur noch gesättigten Fettsäuren. Sie sind in die Tageslänge sein, sondern Pflanzen, hauptsächlich in Sämees reichen auch Temperaturreien, in bestimmten pflanzlichen schwankungen und die flexibÖlen (zum Beispiel Olivenöl), in len thermischen Reaktionen der einigen Margarinesorten sowie in Tiere darauf. vielen Fischarten enthalten. Prof. s Zweitens: Es kommt immer Arnold und sein Team fanden am Murmeltier heraus, dass ein Tier darauf an, was der jeweilige Schläfer oder Ruher als unwirtumso besser schlafen kann, je liche Umgebungsbedingungen mehr ungesättigte Fettsäuren es zuvor aufgenommen hat. Es hanempfindet, die ihn dazu bringen, sich eine Weile zusammendelt sich offenbar um Schlüsselzurollen und alle Fünfe gerade moleküle für das gesamte Schlafsein zu lassen. Selbst Primaten, verhalten. zu denen rein zoologisch HalbDass ungesättigte Fettsäuren affen, Affen und – wir Mengesund sind, wissen wir ja schon lange. Aber dass sie den Winterschen gezählt werden, «tun’s» schlaf der Tierwelt in bedeutenganz offensichtlich. Und das sogar in den Tropen! dem Mass beeinflussen, ist schon s Drittens: Ein gesenkter Stofferstaunlich. Eine interessante Frage ist, inwieweit dies vielleicht wechsel bei überwinternden Tieren muss nicht zwangsläufig auch für den Menschen gelten
könnte. Tausende von Menschen mit Schlafstörungen könnten durch die richtige Ernährung oder anderweitige Zuführung der «Schlafmoleküle» vielleicht ihre Schlafqualität positiv beeinflussen. Und ewig grüsst das Murmeltier Fassen wir noch einmal kurz zusammen: Was ist der Zweck von Winterschlaf, Winterruhe oder jedweder Form der Überwinterung? Es geht darum, ungünstige Wetter- und Nahrungsbedingungen möglichst energiesparend und Kräfte schonend, ja sogar Kräfte erneuernd zu verbringen. Beim Menschen tendiert man heute dazu, den Schlaf als Erholung fürs Gehirn zu betrachten, das dabei auf entspannte Art Eindrücke und Erlebnisse des Tages verarbeiten kann. Aber alles hat seinen Preis. Wie eine Zieselforscherin aus Wien mit entsprechenden Versuchen herausfand, hat das Ziesel durch die geringe Gehirnaktivität während des Winters im folgenden Frühjahr vieles einfach vergessen, was es zuvor bereits gelernt hatte. Trotzdem: Wer würde nicht zugeben, dass er manchmal – besonders in der jagdruhigen Zeit mit Matsch und Regen – das Murmeltier beneidet? Oder zumindest den «Ausweichschläfer» Dachs? Sich einfach bei miesem Wetter für eine Weile ausklinken aus dem Trubel der Welt und gemütlich schlafen, bis das Frühjahr mit dem nahenden Aufgang der Jagd wieder lockt und weckt. ■ Literatur zum Thema: Eine Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.
Neue Erkenntnisse aus der Wildforschung erschüttern die klassische Einteilung in «Winterschläfer» und «Winterruher» (siehe auch Zitat am Ende des Kastens). Deshalb werden diese Begriffe hier in Anführungszeichen genannt.
Foto: Kurt Gansner
Murmeltier: «Klassischer Winterschläfer». Ein Winterbau dient bis zu einem Dutzend Murmeltieren zwischen Ende September und Anfang Mai für etwa sechs bis sieben Monate als Dauerschlafstätte. Der Stoffwechsel wird heruntergefahren, die Atmung geht zurück, das Herz schlägt nur drei- bis viermal pro Minute, die Körpertemperatur sinkt bis auf wenige Grade über Null und die im Herbst angelegte Feistschicht wird langsam verbraucht. Typisch für den Winterschlaf von Säugetieren ist, dass Kaltphasen mit oder ohne Kältestarre (Torpor), Warmphasen, Schlaf- und Wachphasen von unterschiedlicher Dauer einander abwechseln (siehe auch Erläuterungen sowie Kasten «Schlaf-Profil» in Teil 1 des Beitrags). Fledermäuse: «Klassische Winterschläfer». Für etwa sechs bis sieben Monate hängen sie bewegungslos und kopfunter zu Hunderten in Überwinterungshöhlen, alten Gemäuern, Bergwerksstollen oder auf Dachböden, denn in unseren Breiten fehlt im Winter die notwendige Insektennahrung. Bei Schlechtwetter und Kälte wird auch
im Sommer stundenweise eine Kältestarre (englisch: «daily torpor») eingeschoben. Igel: «Klassischer Winterschläfer». Wenn die Umgebungstemperatur zu Beginn des Winters sinkt, fällt der Igel in einen Winterschlaf, wobei einzelne Igel dann trotzdem noch bei Temperaturen über Null unterwegs sein können. Der Winterschlaf dauert etwa von Oktober bis März. Die Körpertemperatur gleicht sich der Aussentemperatur an. Bei der Minimum-Körpertemperatur von fünf bis ein Grad Celsius angelangt, kommt der Stoffwechsel wieder stärker in Gang, schaltet die Wärmeproduktion automatisch wieder auf höhere Touren und der Igel wacht gelegentlich auf. Dann kann er sogar von seinen Vorräten fressen. Danach erfolgen abwechselnd erneut die unterschiedlichen Phasen des Winterschlafs (siehe oben beim Murmeltier). Einen Igel im Winterschlaf aufzuwecken und zum Aufwärmen ins Haus zu holen, kann ihm sehr schaden und sogar zum Tod führen. Alle Bilche (Schlafmäuse) wie Siebenschläfer, Gartenschläfer und Haselmaus: «Klassische Winterschläfer», etwa sieben Monate lang von September bis April. Feldhamster: «Klassischer Winterschläfer». Legt aber für den Winter Nahrungsvorräte an, von denen er in Wachphasen frisst. Ziesel: «Klassischer Winterschläfer». Sechs bis sieben Monate – mit re-
Je mehr ungesättigte Fettsäuren, die in bestimmten Pflanzen und Sämereien enthalten sind, im Herbst vom Murmeltier aufgenommen werden, desto besser fällt der Winterschlaf aus. Könnte dies auch für die Schlafqualität beim Menschen gelten?
gelmässigen Unterbrechungen – in Kältestarre (Torpor) bei einem Puls von etwa zwei Schlägen pro Minute. Bär: Eher «Winterschläfer» als «Winterruher». Überwinterung je nach Witterung und Verfügbarkeit von Frass etwa von Dezember bis Februar, führende Bärinnen bis Mitte April/Anfang Mai, bevorzugt in natürlichen oder selbst gegrabenen Höhlen. Im Winterlager nimmt der Bär keinerlei Frass oder Flüssigkeit zu sich, löst sich nicht und harnt auch nicht. Die Bärin bringt ihre Jungen im Winterlager zur Welt. (Näheres dazu im Beitrag.) Dachs: «Winterruher» und «Ausweichschläfer, wenn er bei Schlechtwetter nichts Besseres zu tun hat», wie es der Wildbiologe Dr. Helmuth Wölfel in seinen Vorlesungen bezeichnet. Liegt immer wieder für einige Tage in typischer Schlafstellung auf der Seite, den Kopf zwischen den Vorderbranten. Verlässt auch im Winter häufig seinen Bau, unternimmt dann zum Teil kilometerweite Wanderungen, nimmt Frass auf und schöpft Wasser. Gelbhalsmaus (und offenbar auch andere Kleinsäuger): Im Winter täglich stundenweise Kältestarre («daily torpor»). Eichhörnchen: Entgegen früherer Ansicht kein «Winterruher». Es verschläft nur kürzere Schlechtwetterperioden im Kobel. «Ausweichschläfer»? Über die klassische Einteilung in Winterschläfer und Winterruher schrieben Prof. Arnold und Kollegen im Jahr 2003 in einer Veröffentlichung zur nächtlichen Absenkung des Stoffwechsels als Überwinterungsstrategie beim Rotwild: «Die Ergebnisse unserer Untersuchung legen nahe, dass jede Form von heruntergefahrenem Stoffwechsel mit Rückgang der endogenen Wärmeproduktion gleich betrachtet werden sollte. Ist dies der Fall, macht die Unterscheidung von Tierarten in Winterschläfer, Nicht-Winterschläfer, Sommerschläfer und Arten mit tageoder stundenweisem Torpor wenig Sinn, weil die Unterschiede, die zu dieser Einteilung geführt haben, möglicherweise einfach eine Folge der Dauer und Tiefe des abgesenkten Stoffwechsels und ihrer Wechselwirkung mit der Körpergrösse sein könnten.» Gundula Thor Schweizer Jäger 1/2010
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Monatsthema
Wer SCHLÄFT oder RUHT?
Veranstaltungen
Veranstaltungen Ausstellungen Ausflüge 22. Januar Vortrag / Weiterbildungsveranstaltung des Glarner Jagdvereins (zusammen mit der Naturforschenden Gesellschaft des Kantons Glarus) Rest. Schützenhaus, Glarus Beginn des Referates 20 Uhr «Das Wildschwein – borstiger Allesfresser auf dem Vormarsch»; Referent: Dr. Hannes Geisser, Kurator Naturmuseum Thurgau 30. Januar 11. Jägerbiathlon Ridnaun Infos und Anmeldungen unter www.jaegerbiathlon.it (siehe auch Seite 14) 2.–7. Februar Jagd & Hund Internationale Messe für Jagd & Angelfischerei 44139 Dortmund Ort: Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH Westfalenhallen 3B – 8 Öffnungszeiten: Täglich 10–18 Uhr messe@westfalenhallen.de www.jagdundhund.de
5. Februar Korrespondententag «Schweizer Jäger» Für alle Korrespondenten und solche, die es werden möchten. Kontakt: Maya Kälin, Telefon 055 418 43 43 18.–21. Februar Ausstellung Fischen Jagen Schiessen BEA bern expo 4. März Vortragsserie im Rahmen des Pelzfellmarktes im Relais Walker in Mörel Thema: «Die Raufusshühner» 19. März Rothirsch-Hegeschau des Kantons St. Gallen in der Mehrzweckhalle am See in Walenstadt Türöffnung 15.30 Uhr 9.–11. April 36. Internationale Waffen-Sammlerbörse in Luzern www.sammlerbörse.ch (siehe auch Seite 13)
17. April Delegiertenversammlung Kantonaler Walliser Jägerverband in Bagnes
Natur-Museum Luzern Kasernenplatz 6, 6003 Luzern 041 228 54 11 Eine Sonderausstellung zum Abheben: Fliegend unterwegs Dauer: bis 11. April 2010 Eine Ausstellung der Natur-Museen Olten, Bozen und Trient www.naturmuseum.ch
Pelzfellmärkte Trophäenschauen 30. Januar Glarner Pelzfellmarkt Restaurant Schützenhaus, Glarus, ab 10.00 Uhr 4. Februar Lichtmess- und Pelzfellmarkt in Altstätten Dauer: bis Mittag (s. S. 15) 6. Februar 40. Pelzfellmarkt und Trophäenschau in St. Antoni FR ab 08.00 Uhr Jagdhornbläser Hubertus Sense und Wandfluh Tombola – Wildfleisch – Attraktionen Jagdschutzverein Hubertus Sense
9. Februar Zentralschweizerischer Pelzfellmarkt in der Stadthalle Sursee 07.30 Uhr Türöffnung 10.00 Uhr GV RJL (siehe auch Seite 15) 12./13. Februar Thuner Pelz- und Fellmarkt sowie Trophäenausstellung 12. Februar, 19 bis 22 Uhr: nur Trophäenausstellung und Losverkauf 13. Februar, 8 bis 16 Uhr: Pelzhandel (Händler:Vormittag, Private: ganzer Tag) 13. Februar Pelzmarkt der Aargauischen Jagdaufseher im Gasthof Schützen, Aarau 09.00 bis 12.00 Uhr 6. März Oberwalliser Pelzfellmarkt in der Mehrzweckhalle, Mörel 12./13. März Urner Trophäenschau im Mehrzweckgebäude Winkel, Altdorf UR Freitag, 18.00 – 23.30 Uhr: Trophäenschau mit Ausstellern und musikalischer Unterhaltung. Samstag, 08.00 bis 12.00: Pelzfellmarkt; 08.00 bis 16.00: Trophäenschau 20. März 13. Bündner Fellmarkt in Thusis GR Samstag, 20. März, Fellannahme von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr. Festzelt mit Unterhaltung bis 18.00 Uhr
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Jagdhornbläser Hubertusmessen 7. Februar 09.30 Uhr Hubertusgottesdienst und Uniformweihe in der reformierten Kirche Roggwil Wir laden herzlich ein zum Jägergottesdienst mit der Musik von Hermann Neuhaus, welche vom Oberaargauer Jagdhornbläsercorps intoniert wird. Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse Bläsercorps des Aargauischen Jagdschutzvereins Beginn am Dienstag, 23. Februar 19.00 Uhr im Bezirksschulhaus Schanzenmätteli, 5000 Aarau (siehe unten)
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12. Juni 33. Kantonalbernisches Jagdhornbläsertreffen in Oeschberg/Koppigen Termine zum Vormerken: Anfangs März 2010: Zustellung der Anmeldeunterlagen an die Bläsergruppen Bis 30. März 2010: Anmeldeformular vollständig ausgefĂźllt ans OK zurĂźck Bis 15. April 2010: Ăœberweisung des Unkostenbeitrages 26. Juni 1. Internationaler ungarischer Jagdhornbläserwettbewerb auf 2 Austragungsplätzen, in der Fussgängerzone von PĂŠcs/Ungarn Infos und Anmeldung: www.mecsekerdo.hu/?l=d
Waffen-SammlerbĂśrse Vom 9. bis 11. April 2010 ďŹ ndet in der Messe Luzern die 36. Internationale WaffenSammlerbĂśrse statt. Bereits heute wird die jährliche Waffen-SammlerbĂśrse mit grosser Vorfreude erwartet. Rund 11 000 Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Schweiz, Europa und Ăœber-
see treffen sich anfangs April zur traditionsreichen WaffenSammlerbÜrse in Luzern. Der beliebte Treffpunkt fßr Schßtzen, Jäger und Sammler umfasst ein reichhaltiges Angebot an Jagd- und Sportwaffen, militärischen Gewehren, Pistolen und Raritäten. Mehr Info: www.sammlerbÜrse.ch
Bläsercorps des Aargauischen Jagdschutzvereins Die nächsten Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse beginnen am Dienstag, 23. Februar 2010, 19.00 Uhr, im Bezirksschulhaus Schanzenmätteli, 5000 Aarau. Fßr das Jagdhornspielen sind keine musikalischen Vorkenntnisse erforderlich. Die Kursteilnehmer und -teilnehmerinnen werden am ersten
Durch bahnbrechende Innovationen und unvergleichliche Performance die eigene Leistungsgrenze ßberwinden: Aus diesem hohen Anspruch ist eine einzigartige Patrone entstanden, die ihres Gleichen sucht. Ob Eis oder Wßstensand, Taiga oder Hochwald, Tag oder Nacht - es ist keine jagdliche Situation denkbar, der die Silver SelectionŽ nicht gewachsen wäre. Erhältlich in den Kalibern .308 Win., .30-06, .300 Win. Mag., 9,3x62 sowie 9,3x74R.
Spieltag nach deren KĂśnnen eingeteilt. Die Kurse ďŹ nden jeweils am Dienstag statt und umfassen 20 Lektionen. Die Kosten betragen CHF 370.– inkl. Notenheft und Lern-CD. Anmeldung und weitere Infos: Bernhard MĂźller, Chratzstrasse 3, 5426 Lengnau, P 056 241 21 41, N 079 690 05 19, G 044 871 16 26, bera.mueller @bluewin.ch
Weitere Infos unter www.rws-munition.de RW WS – Die e Mun nitio on en ntsccheid det.. 'LASER (ANDELS !' s WWW GLASER HANDELS CH
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Veranstaltungen
11. Jägerbiathlon Ridnaun In Ridnaun entwickelte sich das «Jagdrennen» für Jäger, der Jägerbiathlon Ridnaun, inzwischen zu einer Grossveranstaltung. Ende Januar 2010 erwarten die Ridnauner Jäger
wieder begeisterte Jäger aus mehreren Ländern. Es ist immer wieder aufs Neue ein Erlebnis, wenn Jäger/innen aus dem oberitalienischen Raum gemeinsam mit
Jägern/innen aus Österreich, Deutschland und Südtirol das Rennen bestreiten, jagen doch alle nach einem anderen Jagdsystem. Die Naturverbundenheit und lockere unkomplizierte Art lassen jedoch die Grenzen während des Biathlontages verschwinden. Auch am 30. Januar 2010 können wir uns wieder auf ein bäriges, freundschaftliches
Jagdrennen der Jäger in Ridnaun freuen. Der Sportverein Ridnaun und die Zeitnehmer der FIC werden verlässlich wie jedes Jahr den Ridnauner Jägern zur Seite stehen, um einen professionellen Ablauf zu garantieren. Man kann schon gespannt sein, welches Revier diesmal die Tagesbestzeit holt. Werden sich die immer sehr starken Reviere Antholz, Vilnöss, Aldein und Ridnaun auch diesmal gegen die immer stärker werdende Konkurrenz durchsetzen können? Wie so oft im Biathlonsport sind die Schussleistungen oft ausschlaggebend und wir freuen uns auf einen spannenden Wettkampf in Ridnaun. Infos und Anmeldungen unter www.jaegerbiathlon.it
Nicht nur der Sport, sondern auch die Jagd verbindet.
Fischen Jagen Schiessen 2010: Ein Volltreffer
Was haben Fischer, Jäger und Schützen ausser der Liebe zur Natur gemeinsam? Sie alle treffen sich vom 18. bis 21. Februar 2010 auf dem Messegelände der BEA bern expo AG zur gemeinsamen Messe «Fischen Jagen Schiessen». Eine naturgetreu nachgebildete Landschaft mit Wald, See und Tieren bietet aber auch Familien ein einzigartiges Naturerlebnis. Bereits zum neunten Mal findet im Februar 2010 die Messe «Fischen Jagen Schiessen» in Bern statt. Sie verbindet auf einmalige Art und Weise Natur, Sport und Tradition. Die ideale Plattform, um sich auszutauschen, neuste Produkte zu testen und sein Fachwissen aufzubessern. Über 200
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Aussteller aus dem In- und Ausland präsentieren sich, ihre Leistungsbeiträge und ihr Sortiment. Passend zum UNOJahr der Biodiversität, hat sich die Messe ebenfalls der Erhaltung einer intakten Umwelt verschrieben – ein Anliegen, welches allen Naturfreunden gleichermassen am Herzen liegen sollte. Sport mit Tradition Der Schiesssport geniesst in der Schweiz eine äusserst lange Tradition, denn die Schweiz ist eine Schützennation. Der Schweizerische Schiesssportverband (SSV) nutzt an der Messe die Gelegenheit, der Bevölkerung den spannenden Sport näherzubringen. Insbesondere den Schiesssport als
Leistungssport und als olympische Disziplin. Ein ganz besonderes Augenmerk des Verbandes gilt zudem der Jugend- und Nachwuchsarbeit. Schüler und das breite Publikum können sich in zwei Kategorien einem attraktiven Wettkampf stellen. Mit dem Luftgewehr oder der Luftpistole wird über 10 Meter angetreten. Die neusten Produkte aus den Bereichen des Schiesssports dürfen an einer Messe natürlich nicht fehlen. Zahlreiche Aussteller warten an den Messeständen mit den aktuellen Modellen auf. Wer dagegen nicht immer das neuste Modell sucht, wird bestimmt an der Waffenbörse fündig. Mit Bogen, Pfeil und Zubehör Beim Bogenschiessen geht es stets darum, den Pfeil so exakt wie möglich in ein Ziel zu bringen. Wie das geht, erklären die Experten an der «Fischen Jagen Schiessen». Gleich zwei Bogenschützen-
felder stehen für ambitionierte und Freizeitbogenschützen, aber auch für Neulinge zum Ausprobieren bereit. Das Eidgenössische Schützenfest 2010 Mit dem Eidgenössischen Schützenfest in Aarau beinhaltet das Jahr 2010 für Schützen ein besonderes Highlight. Eine Vorschau wird an der Messe auf den bevorstehenden Anlass «gluschtig» machen. Ebenfalls stellen sich das Kantonalschützenfest Neuenburg 2011 und das Brünig Indoor dem Publikum vor. Gemütliches Ambiente Um gemütliche Diskussionen über den Sport oder den Verband zu führen, empfiehlt sich die Mouchen-Stube auf dem Messegelände. Sicherlich trifft man hier auf den einen oder anderen Schützenfreund. www.fischen-jagen-schiessen.ch
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Zentralschweizerischer Pelzfellmarkt Dienstag, 9. Februar 2010 Stadthalle Sursee 07.30 TĂźrĂśffnung 10.00 GV RJL 11.30 Veteranenehrung
12.00 Verlosung Tombola 12.30 Mittagessen
s 'ROSSER -ARKT (diverse Aussteller und Pelzhändler) s 'ROSSE 4OMBOLA (Haupttreffer Auto) s *ËGERBAR MIT MUSIKALISCHER 5NTERHALTUNG s !UFTRITT *AGDHORNBLËSER s 3PEZIALVERLOSUNG IM 7ERT VON &R n (fßr anwesende Jagdgesellschaften RJL)
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ROTFUCHS Der Fuchs gehört zu einer der attraktivsten Wildarten. Nicht nur in der Fabel trägt er eigene Namen, auch die Jägersprache hält viele Begriffe speziell für den Roten Freibeuter bereit. Seher Rüde im Winterbalg (Winterfuchs) Viole
Fang mit Haken (Fängen)
Brante mit Klauen Lunte (Standarte)
Blume
Text und Bilder: Birte Keil Rüde Bei Füchsen sind die Rüden stärker als die Fähen (Betzen). Besonders stattlich sieht ein ausgewachsener Rüde im reifen Winterbalg aus. Nur im Winter ist die Lunte so üppig behaart und die weisse Blume (die nicht immer vorhanden ist) so deutlich zu sehen. Zirka fünf Zentimeter von der Luntenwurzel entfernt sitzt die Viole (Nelke), eine Talgdrüse, die während der Ranzzeit den typischen Fuchsgeruch absondert. Wird der reife Balg gestreift,
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bleibt der Kern zurück, von der Lunte die Rübe. Reinekes Treiben ist nicht nur auf die Nacht beschränkt: Fühlt er sich sicher, maust er auch am Tage. Die vegetationslose Zeit erlaubt häufiger seinen Anblick, und liegt noch Schnee, lässt sich auch sein «Nachtleben» beobachten. Trabend oder schnürend, selten flüchtig, legt er lange Strecken zurück, wobei er meist vertraute Pässe hält. Nach einer Neuen steht dort deutlich seine Spur. Unverwechselbar ist sein Spurbild beim Schnüren, bei dem die Brantenabdrücke wie an einer Schnur aufgezogen wirken. Im
Weiss drückt er auch alle Klauen ab, er nagelt. Ausgeprägte Sinne helfen ihm, Beute zu finden. Die Seher sind so scharf wie die Gehöre. Er windet ausgezeichnet. Mausen ist wohl sein häufigster Nahrungserwerb, und ein passionierter «Sammler» ist er auch. Gibt es aber grössere Beute zu reissen, sind die langen Haken (Fänge), seine Eckzähne, eine wirkungsvolle Hilfe. Bei allen Reviergängen markiert der Rüde durch häufiges Nässen oder indem er Losung an exponierten Punkten ablegt. Bei dem gezeigten Rüden handelt es sich um einen Birkfuchs,
Fähe im Sommerbalg (Sommerfuchs)
Jägersprache
Gehöre
Lauf Nase
wie man die helle Farbvariante nennt. Wesentlich seltener findet man den Brand- oder Kohlfuchs, dessen Abzeichen dunkel «überraucht» und der Balg dunkel braunrot ist. Noch rarer ist der Kreuzfuchs, der längs des Rückens und quer dazu zwischen den Blättern einen dunklen Streifen (kreuzförmig) aufweist.
Welpen am Bau
Fähe – Welpen Wie auf dem Bild oben oder ähnlich sehen Fähen aus, die ein Geheck von Welpen zu versorgen haben. Auch die Rüden verhären – da sie in dieser Zeit aber nicht viel beansprucht werden, erheblich schneller. Anfang Februar, während der Ranz- oder Rollzeit (Dezember bis Ende Februar), lief sie mit zwei bis drei Rüden im Gefolge von Bau zu Bau. Und weit hörte man in kalten Nächten ihr Bellen. Etwa 53 Tage ging sie dick, bis sie in dem von ihr ausgewählten Heckbau wölfte. Mit zehn Tagen öffneten sich die Seher der Welpen, und schon kurz darauf erkundeten sie das erste Mal die Einfahrt des Baus. Jetzt spielen sie viel, wenn die Sonne scheint, und warten ständig darauf, dass die Fähe ihnen einen Fang voll Beute zuträgt. Bei Streitigkeiten in der Familie wird viel gemurrt und gekeckert. Geht es gar zu grob zu, ist jämmerliches Klagen zu vernehmen. Ein Bau besteht normalerweise aus mehreren Röhren und Kes-
seln, und wenn es ein Hauptbau ist, kann er sechs bis zwölf Meter Durchmesser haben. Fühlt die Fähe ihr Geheck bedroht, bringt sie es zu einem Notbau im Feld, der in der Regel nur aus einer Röhre mit Kessel besteht. Bei der geringsten Störung fährt oder schlieft die Welpenschar ein und liegt oder steckt im Bau bis die Fähe Entwarnung gibt. Ob ein Bau befahren ist, stellt der Bauhund durch Bewinden der Einfahrt fest. Mit Hilfe des einschliefenden Bauhundes soll der Fuchs dazu gebracht werden, aufzustehen und vor dem Hund zu springen (aus dem Bau zu fahren). Wird er in die Enge getrieben, kommt es vor, dass er den Hund schlägt. Einen Fuchs auf Beutesuche kann der Jäger recht einfach reizen, denn die meisten Füchse laufen den Jäger aufs Mäuseln an (stehen zu). Ist der Fuchs erlegt, wird er abgebalgt oder gestreift. Soll der Balg getrocknet werden, muss er zuvor aufs Spannbrett (Balgbrett) kommen. ■ Schweizer Jäger 1/2010
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Interview
Birte Keil
DIE NATUR IST MEIN VORBILD
Die Serie «Jägersprache» der Künstlerin Birte Keil wird unsere Leser/innen exklusiv im «Schweizer Jäger» über das Jahr hindurch begleiten. In der vorliegenden Ausgabe erscheint der erste Teil ihrer Arbeit. Während eines persönlichen Gesprächs erzählte Frau Keil viel Spannendes über das Entstehen ihrer Werke.
«Schweizer Jäger»: Frau Keil, wie entdeckten Sie Ihre Vorliebe für die Malerei? Birte Keil: Ich wurde 1960 in Hamburg geboren, wuchs aber nicht in der Stadt, sondern in den sogenannten Walddörfern an der Stadtgrenze auf. Mein erstes «Modell», kaum dass ich einen Stift halten konnte, war der Kater der Grosseltern, der mir genauso geduldig «sass», wie er mir zum Laufenlernen vorher «sein Ohr lieh». Auf den ersten Werken (1962/63) unterschieden sich Katzen und Menschen noch recht wenig – das hat sich später geändert. Also, ich habe wirklich früh angefangen. Um mich zu beschäftigen, brauchte es nur Papier und Stift. Bei jedem Wetter in Feld, Wald und Küste mit Kescher, Karton und Glas auf der Jagd nach Kleingetier für Sammlung und Terrarium, versuchte ich die Fänge in alten Biologiebüchern zu bestimmen und die Tierbilder abzumalen. In der Oberschule war ich mir dann sicher, später mal Biologie zu studieren. Die Umstände wollten es
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aber, dass daraus Illustration/Design wurde. Familiär vorbelastet bin ich für beides nicht. Im Studium waren Tierdarstellungen aber immer Kunst zweiter Klasse – wenn überhaupt.
«Auf meinen ersten Werken unterschieden sich Katzen und Menschen noch recht wenig.» Sie arbeiteten auch einige Zeit als Tierpräparatorin. Dies dürfte Ihre zeichnerische Begabung ebenfalls beeinflusst haben? Ich fotografierte und zeichnete viel in Wild- und Tierparks. Nach dem Studium ergaben sich zunächst keine Perspektiven; so ver-
tiefte ich meine bis dahin geringen Kenntnisse in der Tierpräparation, schuf Lehr- und Werbematerial für Wildparks, präparierte, jobbte im Ausland und restaurierte antikes Kunsthandwerk und Trophäen. Da las ich in einem amerikanischen Präparationsmagazin etwas Entscheidendes: Es wäre unentbehrlich, die zu präparierenden Tierarten in möglichst genauen Studien festzuhalten. Die Anatomie, die Masse, Details, vor allem der Haarverlauf – zeichnend würde man dies besser erkennen und verinnerlichen. So wurde das auch schon vorher in der Decke gekaufte Wild für die Küche einer Doppelnutzung zugeführt und
Rehe, Hasen, Hirschkälber portte so wenig wie möglich mit herätiert und archiviert. Die Skizzen rumschleppen, damit man «ganz wurden vollständiger, wuchsen Aug’ und Ohr ist». Und Fotos nutzen dabei nichts, wenn man nicht bald über ihren ursprünglichen versteht, was sie zeigen. Zweck hinaus und ich versuchte damit mein Glück bei einigen VerIhre Zeichnungen wirken exlagen. Es dauerte noch eine Weitrem authentisch und kommen z.T. le, bis ich den Auftrag bekam, das einer Fotografie sehr nahe. Was «Lehrbuch der Rehwildjagd» zu für eine Technik benutzen Sie, um illustrieren, in dem einige dieser die Zeichnungen zu erstellen? «echten» Porträts auch ihren Platz Ich orientiere mich nicht an befanden. Immer wenn ich zu Beostimmten Stilen oder Vorbildern, bachtungen an ausser einem: Der Natur. Die Tiere sind so erstaunlich, so schön, Tieren offene «Ich würde kaum mit Fragen hatte, der Staffelei unterm Arm so perfekt gemacht für ihre Lehabe ich Rat in bensweise, warum sollte ich daran durchs Gras kriechen.» Fachbücher n etwas ändern wollen? Es genügt oder von Fachleuten gesucht, und mir, wenn ich Fortschritte mache das war eine ganze Menge. Aus bei dem Versuch darzustellen, was ich sehe. Auch wenn man das Rediesem Fundus von Erlebnissen, alismus nennen mag, ist es eher lesen, fragen, präparieren, fotoein tiefer Respekt vor der Kreagrafieren, zeichnen und malen ist das gewachsen, was ich heute «Ich habe tiefen Respekt vor der hauptsächlich mache. Das Beobachten von Wild in Kreativität der Natur.» freier Natur dürfte zu einem wesentlichen Teil der Schlüssel zu tivität der Natur, die keine «unIhren Werken sein? wichtigen» Details kennt. Dafür Hilfreich, nein unverzichtbar, spielt bei informativen Zeichnungen der Hintergrund keine groswar mir die langjährige Freundse Rolle, er soll ja nur ein bissschaft einiger Gatterhirsche und chen den Lebensraum bzw. die -rehe, die fast oder ganz handJahreszeit andeuten. Über Verzahm waren und sich auch aus nächster Nähe fotografieren liessuche bin ich zu der Mischtechsen. Wie sonst hat man schon nik von Aquarell, Gouache und Stiften gekommen, die ich hauptGelegenheit, aus nächster Nähe sächlich verwende. Gelegentlich zu sehen, wie sich der Wald in arbeite ich auch mit Acryl, Bleiden blanken Augen eines Rehs stift, Feder, Pastell oder probiere spiegelt? Aber auch ihre «Brüwas Neues. der» draussen bieten Inspiration ohne Ende: Hier in Holstein und «Um ein guter Jäger zu werden, Mecklenburg gibt es unglaublich viel Wild(tiere) und Rehe lassen muss man möglichst viel über seine sich mancherorts aus ziemlicher Beute wissen.» Nähe beobachten. So finden sich die Themen draussen und werWildtiere so detailgetreu wieden drinnen mit Hilfe von Skizderzugeben ist zum einen eine zen und Fotos umgesetzt. Ich für Kunst, erfordert auf der anderen meinen Teil würde nie behaupSeite aber viel Wissen über ihre ten, mit der Staffelei unterm Arm Anatomie. Was können Sie uns dazu sagen? durchs Gras zu kriechen und den Das Anatomiewissen kommt plötzlich auftauchenden Rehbock schnell perfekt zu porträtieren. vom Präparieren, aber (kein Witz!) man kann sich auch beim Wer Tiere beobachten will, soll-
Zurichten des Wildes für die Küche etliches aneignen, wie auch die Beschaffenheit von Haarkleid und Federn. Eine ganz grosse Rolle haben auch die wilden und die zahmen Tiere in Haus und Garten gespielt, auch die verletzten/verwaisten, die in der akuten Phase im Haus logieren mussten, bevor sie wieder hinaus konnten. Ihnen habe ich viele Einblicke in ihr Wesen, ihre Fähigkeiten und Bewegungen zu verdanken. Sehr viele Tiere mögen nicht gezeichnet werden, da sie das Fixieren mit den Blicken als Aggression verstehen. Ein Foto dulden sie besser. Und um Geweihe in ihrer Form zu begreifen, muss man schon welche zur Hand haben. Eine ganz persönliche Frage: wie stehen Sie zur Jagd und was für einen Bezug haben Sie dazu? Der Bezug zur Jagd ergibt sich hierzulande fast zwingend, wenn man am liebsten über Rehe und Hirsch arbeitet, da der Grossteil der nicht jagenden Bevölkerung keinerlei Interesse dafür aufbringt. Ein guter Jäger liebt die Tiere, die er jagt, er wird nie finden, dass er «genug» über sie weiss und sich immer für neue Aspekte interessieren. Denn um ein guter Jäger zu werden, muss man möglichst viel über seine Beute wissen (nicht nur über Technik) und das braucht Zeit. Wenn ich mit der Weitergabe meiner Beobachtungen beitragen kann, ein wenig mehr Interesse an Altersansprache, Verhalten und Bedürfnisse des Wildes zu wecken, ist doch schon etwas Gutes erreicht, für die Tiere und für die Jagd. Hier und jetzt habe ich wohl keine Gelegenheit selber zu jagen, hoffe aber, dass sich das mal ändern wird. Frau Keil, ich bedanke mich für das interessante Gespräch und wünsche Ihnen weiter viel Freude und Genugtuung bei Ihrer Arbeit. Kurt Gansner Schweizer Jäger 1/2010
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Jagdhof Felder Entlebuch Jagd- und Sportwaffen – Schiesszentrum – Schiessschule. Die Innenschiessanlage ist während der Geschäftszeit geÜffnet. Di–Fr: 8.00–12.00 und 13.30 –18.00 Uhr, Sa 9.00–15.00 durchgehend, Do Abendverkauf bis 20.30 Uhr, Mo geschlossen
ohne Gewähr
30. Januar 4. Jäger-Testschiessen im Schiess-Sport-Zentrum Brßnig Indoor 27.–29. August Walliser Kantonales Jagdschiessen in 1890 St. Maurice
Jagd- und SportschĂźtzenverein Selgis Muotathal 6436 Ried (Muotathal) www.selgis.ch info@selgis.ch A
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Goldener Fuchs von Berken Am 28. November fßhrten die Berkener Jagdschßtzen das Winterjagdschiessen um den Wanderpreis Goldener Fuchs von Berken durch. Alle Teilnehmer konnten etwas Geräuchertes als Preis mit auf den Heimweg nehmen. Herzlichen Dank allen Teilnehmern und Gratulation dem Gewinner Max Moduli aus Rßegsauschachen. An dieser Stelle mÜchten die Jagdschßtzen Berken allen Teilnehmern an ihren Anlässen das ganze Jahr hindurch
recht herzlich danken fĂźr ihr Mitmachen. Wir wĂźnschen allen frohe Festtage und ein guter Rutsch ins neue Jahr. Gut Schuss im 2010! 1. Max Moduli, RĂźegsauschachen, 203; 2. Anton Gruber, Euseigne, 197; 3. Silvio Donati, Gretzenbach, 194; 4. Urs Schnell, Wahlen, 194; 5. Armin Lehmann, Steinen, 192; 6. Beat Schmidig, Arth, 191; 7. Rudolf Graber, NiederĂśnz, 180; 8. Erwin Preuschoff, Naters, 177; 9.Willi Matti, MĂźlenen, 175; 10.Werner Allenbach, Adelboden, 173; 11. Franz Felder, Entlebuch, 171; 12. Alois Schnell sen., Wahlen, 165; 13. RenĂŠ Allenbach, Adelboden, 164; 14. Klaus Schmid, Heiligkreuz, 162; 15. RĂŠgis Magnin, Saxon, 158; 16. Patrick Lack, Nentzlingen, 152; 17. Fritz Lehmann, Sattel, 146; 18. Michael WĂźtrich, BĂźtzberg, 140; 19. Kurt Schuler, Rothenthurm, 128; 20. Gerry Kuchta, Huttwil, 122.
Randschrote Frage: Nach zwanzig bis dreissig Schßssen auf dem Stand habe ich regelmässig einen geprellten Backenknochen. Auf der Niederjagd, wo ich nicht so viele Schßsse abgebe, habe ich keine Probleme. Trotzdem – gibt es ein Heilmittel? Tatsächlich ist es bei Schßtzen mit ausgeprägten Backenknochen gar nicht so selten, dass sie nach vergleichsweise wenigen, schnell abgegebenen Schßssen mit einer blutunterlaufenen Wange vom Platz gehen. Das Heilmittel ist ßblicherweise ein passender oder ange-
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passter Schaft und eine fßr das Gewicht der Flinte nicht zu starke Ladung. Im Gegensatz zu den englischen Herstellern verlassen die auf dem Kontinent hergestellten Flinten ihre Fertigungshallen oft mit wenig Schränkung. Die Wange muss ordentlich gegen den Schaft gepresst oder der Kopf gar auf den Schaft gelegt
Anschlag mit (Bild links) und ohne (Bild rechts) Schränkung (nach Gough Thomas).
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werden. Eigentlich vĂśllig unnĂśtig, denn mit einigen Millimetern mehr Schränkung ÂŤaus dem GesichtÂť hätte der SchĂźtze â&#x20AC;&#x201C; passende Schaftlänge und vernĂźnftige Senkung vorausgesetzt â&#x20AC;&#x201C; eine bequeme Flinte zur Hand. Den Schaft im Bereich des Wangenknochens in Form einer Kuhle etwas abzuschleifen und bei Bedarf ein Wangenpolster anzubringen, kĂśnnte Ihr Problem lĂśsen.
Vielleicht etwas zu viel des Guten: Die Kuhle wird mit Rosshaar gefĂźllt und anschliessend mit Leder Ăźberzogen â&#x20AC;Ś
Es sind auch aufklebbare Wangenpolster erhältlich. Das bekannteste ist wohl derzeit ÂŤCheek-EezÂť der Firma Kick Eez, das in verschiedenen GrĂśssen angeboten wird. Bevor Sie den Schaft jedoch dergestalt verunzieren, ist es ein guter Plan, Ihre Anschlagtechnik von einem fähigen Schiesslehrer ĂźberprĂźfen zu lassen. Vielleicht schlagen Sie den Schaft ja bereits im Anschlag â&#x20AC;&#x201C; mit viel zu viel Schwung â&#x20AC;&#x201C; an Wange und Knochen â&#x20AC;Ś
Unter dieser Rubrik beantwortet der Flintenschiesslehrer MarkusUrs Felder auch Ihre Fragen ßber alles, was mit dem Flintenschiessen zusammenhängt. Richten Sie die Frage(n) an die Redaktion oder direkt an Markus-Urs Felder, Alte Schäferei, 8590 Romanshorn, www.flintenakademie.ch
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Jagdschiessen
Jagdschiessen Daten 2010
Schweiz. Laufhundeclub Regionalgruppe Mittelland Zum Prüfungsjagen vom 21. November 2009 in Eriswil konnte Prüfungsleiter Hubert Kölliker eine stattliche Anzahl Laufhundefreunde begrüssen. Nach der allgemeinen Orientierung erfolgte die Zuteilung der Jagdgebiete sowie die Zuteilung der Leistungsrichter, Leistungsrichteranwärter und Beobachter. Das Wetter klarte nach anfänglichem Nieselregen auf. Also ideales Laufhundewetter. Die rangierten Hunde zeigten insgesamt eine sehr gute Jagenprüfung. Nach dem Mittagsaser wurde der Formwert durch unseren Ausstellungsrichter Godi Bärtschi kommentiert und vom Richterkollegium wurden die entsprechenden Punkte abgegeben. Anschliessend konnten die Leistungsrichter die Bewertung der Arbeit der Hunde bekannt geben. 2. Preis, 127 Punkte: Jura Rüde, Drack les Echos du Bambois, Alfred Fankhauser, Thörigen. 2. Preis, 126 Punkte: Luzerner Hündin, Palma von der Riedfluh, Godi Bärtschi, Schüpbach. 3. Preis, 104 Punkte: Schwyzer Hündin, Wera vom Urmiberg, Toni Krähenbühl, Lamboing. 3. Preis, 97 Punkte: Luzerner Rüde, Sandor von der Riedfluh, Hermann Albisser, Trub. 3. Preis, 95 Punkte: Jura Hündin, Betty du Vieux Chéne, Toni Krähenbühl, Lamboing.
Der von Ehrenmitglied Walter Schüpbach gestiftete Wanderpreis für den Tagessieger ging zum ersten Mal an Drack les Echos du Bambois. Herzliche Gratulation an den Führer Alfred Fankhauser! Nach Erledigung der schriftlichen Arbeiten konnte in den gemütlichen zweiten Teil übergegangen werden. Abschliessend dankte der Prüfungsleiter allen Helfern für ihren Einsatz, weil ohne sie die Durchführung dieses Anlasses nicht möglich wäre. Ein besonderer Dank ging an Silvia und Max Hiltbrunner für die wiederum ausgezeichnete Erbsmussuppe. Die hohe Teilnehmerzahl zeigt auf, dass die Jagd mit den Laufhunden beliebt ist. Die laute Jagd ist das Markenzeichen der Berner Jagd. Wünschenswert wäre, wenn sich noch mehr Jäger für einen Laufhund entscheiden könnten. Der heutige Laufhund sucht den Familienkontakt, ist lernwillig und folgsam. Er ist der ideale Jagdkamerad! Mehr Informationen auf www.laufhund.ch Hubert Kölliker, Prüfungsleiter
Herzliche Gratulation Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag
Magyar Vizsla Förderverein Eines der Ziele des FMV ist es, eine Plattform für jagdlich brauchbare Vizslas zu sein. Um den neuen und weniger szenegewandten Freunden des Ungarischen Vorstehhundes die Qual der Wahl etwas zu erleichtern, werden wir in Zukunft die Links zu ausgewiesenen Züchtern auf unserer Webseite aufführen. Voraussetzung für die Aufschaltung ist die Mitgliedschaft im FMV, der Eintrag in das SHSB bzw. analoge Zuchtbucheinträge in D, A oder F etc. Daneben müssen die Hunde, welche für die Zucht verwendet werden, die HZP (D), die FW (A) oder die BICP (F) bestanden haben. Selbstverständlich gelten auch
höher eingestufte Prüfungen wie z.B. die VGP. Interessierte Züchter können sich unter Beilegung der entsprechenden Dokumente bei uns melden. Es würde uns freuen, wenn möglichst viele Anmeldungen von Vizsla-Züchtern bei uns eingehen würden. Anmeldungen mit den entsprechenden Unterlagen an: A. Quadri, antoinette.quadri@vizsla.ch oder M. Bieri, m.bieri@gmx.ch
Prüfungsergebnisse Feldprüfung und Wasserprüfung Bestanden, am 30. August 2009, 312 Punkte, Österreichischer JagdgebrauchshundeVerband, Bezirk EisenstadtUmgebung (A): Aszu vom Bojarenhaus, gew. 26.10.2006. Z+E+F: Susanne Driscoll.
Umfrage zeigt: Schweizer sind Jagdfreunde
Blattschuss In der Schweiz ist die Akzeptanz für die Jagd ausgezeichnet. Mehr als 80 Prozent der Befragten befürworten nämlich die Jagd. Zu diesem Fazit kommt eine aktuelle Umfrage der GfK im Auftrag des Schweizer Tierschutzes. Nur jeder Zwölfte ist für die Abschaffung der Jagd. Dieses Ergebnis ist Ausdruck des Vertrauens, den die Schweizerinnen und Schweizer den Jägern in unserem Land entgegenbringen. Jäger halten ethische Grundsätze ein. Sie bilden sich für ihre Tätigkeit gründlich aus und schliessen den Jagdlehrgang mit einer Prüfung ab. Der Umgang mit der Waffe wird geübt, Jagdzeiten und Jagdbetrieb sind streng geregelt. Es besteht somit kein Anlass, die bestehenden Tierschutzbestimmungen anzupassen, zumal die Jägerinnen und Jäger selbst bestrebt sind, sinnvolle Anpassungen vorzunehmen. Ausserdem ist die Tierschutzgesetzgebung erst kürzlich vollständig revidiert worden. JagdSchweiz
Januar Zum 60. Zum 71. Zum 77. Zum 84. Zum 85. Zum 90.
Bea Fuchs, Bergün (17.) Marc Lenzlinger, Steinmaur (12.) Werner Noser, Näfels (23.) Walter Müller, Russikon (14.) Ernst Isliker, Dübendorf (18.) Jacques Bosshard, Gibswil (16.) Walter Rothenbühler, Beinwil i. Freiamt (4.)
Präsident SNLC: Dr. Günther Eckstein, Oberdorfstrasse 22, 5703 Seon, Tel. 062 775 28 20 Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74 Zuchtwart: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01
Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten. Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!
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Hund
Prüfungsjagen des SLC
Ausrüstung
Neu: Victory Z-Point mit LotuTec®-Schutzschicht Die klassischen Reflexvisiere von Carl Zeiss jetzt mit verbesserter optischer Vergütung Ab sofort gibt es die Drückjagd-Reflexvisiere Z-Point von Carl Zeiss mit LotuTec®. Diese innovative Schutzschicht auf dem Optikelement sorgt dafür, dass Wasser sofort ohne Rückstände abperlt. LotuTec verfügt, verglichen mit Wettbewerberprodukten, über besonders günstige physikalische Eigenschaften und setzt damit einen neuen Standard: Wegen des sehr grossen Kontaktwinkels zur Glasoberfläche behalten Wassertropfen praktisch ihre Kugelform – und perlen einfach ab.
Z-Point auf Drückjagdbüchse Blaser R 93.
Bei einer nicht behandelten Oberfläche «platten» die Regentropfen ab, ein Film von Wasser verbleibt auf der Optik und beeinträchtigt die Sicht. Dank LotuTec® haftet nur minimal Schmutz und Fett und kann, wie auch Fingerabdrücke, leicht und schnell entfernt werden. LotuTec® steigert damit den Gebrauchsnutzen der Z-Point-Modelle im harten Jagdbetrieb ganz erheblich. Bewährt hat sich diese patentierte Erfindung von Carl Zeiss bereits millionenfach auf Ferngläsern, Zielfernrohren und Brillengläsern. Ziele schnell erfassen Die Leuchtkraft des roten Punktes im Reflexvisier wird elektronisch geregelt und passt sich automatisch den Lichtverhältnissen an. Sie lässt sich aber auch manuell einstellen. Dabei bleiben auch bei schrä-
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gem Einblick die Helligkeit und Prägnanz des roten Punktes konstant. Eine automatische Abschaltfunktion schaltet Z-Point nach vier Stunden ab, ohne die gewählten Einstellungen zu ändern. Beim erneuten Einschalten werden die Einstellungen wieder übernommen.
Ein beliebter DrückjagdBegleiter mit innovativer Optik und Elektronik. Bei Tageslicht versorgen Solarzellen die Elektronik der Reflexvisiere mit Energie. Mit einsetzender Dämmerung oder bei ungünstigen Lichtverhältnissen übernimmt die integrierte Batterie die Stromversorgung. Diese von Carl Zeiss patentierte Funktion verlängert die Lebensdauer der Bat-
terie um viele Stunden. Eine digitale Steuerung über Computerchip regelt diese hybride Energieversorgung. Z-Point: Vielseitig verwendbar, robust und kompakt Die klassischen Reflexvisiere Z-Point sind beliebt wegen ihrer Vielseitigkeit und ihrer Robustheit. Sie eignen sich ideal unter harten Bedingungen bei der Jagd und der Nachsuche. Das Gehäuse der Z-PointModelle wird aus einem massiven Aluminiumblock gefräst und ist deshalb besonders wiTechnische Daten Vergrösserung Optikelement Punktgrösse Justierbereich Höhe Justierbereich Seite Stellweg per Vierteldrehung Parallaxfrei Wasserdichtigkeit Funktionstemperatur Länge x Breite x Höhe Gewicht Version Standard Batterietyp Bestelloptionen
Lieferumfang: Garantiedauer:
derstandsfähig. Es gibt sie für die Montage auf Weaver- oder Picatinny-Schiene, in der Version Z-Point S für Sauer 303 und Sauer 202 zusammen mit isi-mount-Schiene sowie ZPoint F3 für die Blaser Flinte F3 in der Dotrail-Ausführung. Wegen der Federklemmung können Z-Point-Reflexvisiere mit Weaver- oder PicatinnySchiene sekundenschnell montiert werden.
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Lebensraum
Lenkung von Freizeitaktivitäten
Wie
SCHNEESCHUHLÄUFER auf dem TRAIL bleiben
Wenn sich Schneeschuhläufer und Wildtiere in die Quere kommen, ist Lenkung angebracht. Ein praxisorientiertes Pilotprojekt zeigt, worauf dabei zu achten ist, damit die Massnahmen etwas nützen und auf Verständnis stossen. Von Benjamin Freuler und Marcel Hunziker. Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift Wald und Holz. Der Boom des Schneeschuhlaufens ist gerade einmal zehn Jahre alt, und der Trend, grossen Fusses durch die Winterlandschaft zu stapfen, ist ungebrochen. Ebenso aktuell sind Bemühungen, das bei Jung und Alt beliebte Schneeschuhlaufen in geordnete Bahnen Zu den Autoren Benjamin Freuler ist Sozialpsychologe und hat an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) eine Dissertation zu Nutzungskonflikten im Outdoor-Bereich verfasst. Marcel Hunziker ist Leiter der Gruppe Sozialwissenschaftliche Landschaftsforschung an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).
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zu lenken: Früh wurde erkannt, dass durch die neue Wintersportart oftmals bisher unberührte Gebiete betreten werden, die gleichzeitig Einstandsgebiet bedrohter Wildtiere sind. Unsere Fallstudie zur Lenkung des Schneeschuhlaufens in der Ibergeregg, Kanton Schwyz, zeigt, dass Schneeschuhläufer recht gut auf Beschilderungen und Informationen ansprechen – wenn auch mit wenigen Ausnahmen. Sowohl die skeptisch stimmenden Aspekte als auch die ermutigenden Resultate unserer Erhebung lassen Schlussfolgerungen für den Umgang mit dem Schneeschuhlaufen zu: Schneeschuhläufer lassen sich gut lenken, allerdings müssen die Massnahmen sauber geplant und gut kommuniziert werden.
«Eines Tages chlöpft es!» Im Rahmen unseres Pilotprojekts haben wir einen Brief eines besorgten, ja gar erzürnten Freizeitlers erhalten: «Immer mehr Freiräume gehen verloren, man wird zunehmend eingeschränkt. Wenn jetzt auch in der Natur immer mehr Regeln kommen, chlöpft es eines Tages.» Diese Worte sind sicher übertrieben, zeigen aber beispielhaft, wie wichtig vielen Leuten die Bewegung in der freien Natur ist. Andererseits weisen sie darauf hin, dass es notwendig ist, der Bevölkerung aufzuzeigen, wie auch in der Natur gewisse Regeln unerlässlich sind, um Freizeitaktivitäten und Umweltschutz in Einklang zu bringen. Es geht
mittler in der Planung und Umsetzung eines solchen Lenkungskonzeptes. Natürlich ist es ebenso denkbar, ja notwendig, zum Beispiel für Finanzierung und Kommunikation auch Gemeinden und Tourismusfachleute einzubinden und die Stimmen der Freizeitaktiven zu berücksichtigen, um nicht an der Zielgruppe vorbeizuplanen.
Trails als Lösung? Beim Schneeschuhlaufen haben wir es aus Sicht der Lenkung eigentlich mit einem Glücksfall zu tun: Die meisten Schneeschuhläufer haben Interesse an vorgegebenen, markierten Wegen, so genannten Trails, und sie geben in Befragungen an, die Natur schützen zu wollen und Schutzgebiete zu respektieren. Seit geraumer Zeit werden denn auch in allen Teilen der Schweiz Schneeschuhtrails angeboten und rege genutzt. Eine solche Kanalisierung verkleinert theoretisch die durchkreuzte Fläche und somit den Störungssektor. Doch sind Schneeschuhläufer tatsächlich bereit, sich auf einen markierten Trail zu beschränken? Oder sehen sie ihn vielmehr nur als eine beliebige Variante unter vielen Routen? Wie und wo muss kommuniziert werden, um die Schneeschuhläufer davon zu überzeugen, dass es wichtig ist, den Trail nicht zu verlassen?
Schilder aufstellen reicht nicht Nach der Planung wurden im Gebiet Ibergeregg verschiedene Trails ausgesteckt, die sich in Länge und Schwierigkeitsgrad unterschieden, um möglichst alle Besucher anzusprechen. Auf einem der vier Trails probierten wir in drei Phasen verschiedene Beschilderungen aus, beobachteten das Verhalten, registrierten in regelmässigen Abständen den Spurenverlauf und befragten Schneeschuhläufer. Unsere Ergebnisse zeigten, dass sich Schneeschuhläufer auf dem Papier sehr umweltfreundlich äusserten, dass aber bei einer einfachen Markierung nur die Hälfte von ihnen auf dem offiziellen Trail blieb. Dieser Anteil konnte stark erhöht werden, als die Basistafeln durch ökologische Informationen ergänzt wurden, die anschaulich auf die Empfindlichkeit der Winternatur hinwiesen. Zusätzliche Infotafeln entlang des Trails konnten aber nicht verhindern, dass einzelne Schneeschuhläufer nach wie vor den Trail über Sommerwanderwege verliessen, und mit der Zeit sank auch der Anteil der trailtreuen Besucher wieder. Aus diesen Beobachtungen fol-
Alle an einen Tisch holen Zusammen mit dem Amt für Wald, Jagd und Fischerei des Kantons Schwyz und dem Forstingenieurbüro Burger & Liechti, Ennetbaden, gingen wir den offenen Fragen auf den Grund. Unsere beiden Partner verstanden es, für eine Pilotstudie über das Schneeschuhlaufen zum richtigen Zeitpunkt alle entscheidenden Leute an den Tisch zu holen, die zum Thema «Lenkung des Schneeschuhlaufens» etwas beizutragen (oder einzuwenden) hatten. In der Testregion Ibergeregg fanden wir alles, was auch viele andere Forstleute im subalpinen Bereich beschäftigt: Sensible Naturräume mit bedrohten Tieren (hier das Auerhuhn) und Schneeschuhläufer, die kreuz und quer durchs Schutzgebiet laufen, dazu Tourismusanbieter, Naturschützer und Politiker mit den unterschiedlichsten Interessen. In unserem Fall lag die Trägerschaft des Projekts beim Amt für Wald – das muss nicht überall so sein. Forstleute sind aber sicher kompetente und ortskundige Ver-
Basistafel ohne ökologische Informationen (links) und Zusatztafel mit Erläuterungen.
gern wir, dass es wichtig ist, wenn Regeln durch Begründungen ergänzt und den Besuchern Rückmeldungen zu ihrem Verhalten gegeben werden: Naturfreundliches Verhalten sollte belohnt, unerwünschtes «gerügt» werden. Beispiele hierfür wären positive Zeitungsberichte, Rückmeldungen von Fachpersonen oder ein Dankesschild. Wird erwünschtes Verhalten nicht gelobt, verschwindet es früher oder später wieder; wird unerwünschtes Verhalten geduldet, nimmt es zu. Gezielt kommunizieren Die Kommunikation zu den Trails sollte schon ausserhalb des Waldes, also vor der Ankunft im Zielgebiet beginnen, damit Besucher die Trails in ihrer Tourenplanung berücksichtigen können. Gemäss unserer Befragung sind Schneeschuhläufer sehr offen für Informationen über die Winternatur. Mögliche Informationskanäle sind Zeitungen, Fachzeitschriften, Sportartikelverkäufer, das Inter net, Flyer in Gaststätten usw. Dabei sollten die Medien sorgfältig ausgewählt werden, um nicht eine allzu grosse Menge zusätzlicher Besucher ins Gebiet zu holen. Speziell schwierig ist die Lenkung bei eingeschliffenen Gewohnheiten: Viele Erholungsgebiete weisen eine Stammkundschaft auf, die sich zum Beispiel daran gewöhnt hat, Sommerwanderwege auch im Winter zu begehen. Sollen diese im Winter gemieden werden, ist besonders viel Überzeugungsarbeit notwendig – eventuell bieten sich an neuralgischen Punkten saisonale Sperrungen oder der Einsatz von Rangern an. Ob dabei im Extremfall das Verteilen von Bussen sinnvoll oder doch eher kontraproduktiv wäre, muss sicher noch diskutiert werden. Insgesamt zeigt sich, dass durch das Markieren von Trails attraktive, touristische Angebote geschaffen werden können. Sollen sie aber auch einen ökologischen Nutzen haben und die Leute auf wenige Wege kanalisieren, sind eine sorgfältige Routenplanung, zusätzliche ökologische Informationen und eine gezielte Kommunikation wichtig – sowohl vor als auch nach der Ausschilderung. ■ Der ausführliche Bericht zur Pilotstudie «Schneeschuhlaufen und Lenkungsmassnahmen» von Freuler & Liechti (2006) kann wie die gesamte Dissertation «Management von Freizeitaktivitäten» von Freuler (2008) hier heruntergeladen werden: http://www.wsl.ch/schneeschuhlaufen Schweizer Jäger 1/2010
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ja nicht darum, die menschlichen Aktivitäten in der Natur zu verhindern, sondern diese auf nachhaltige Art zu ermöglichen. Genau das ist das Ziel der Besucherlenkung: Freizeitaktivitäten sollen stattfinden, aber in einer Art und Weise, in der die Interessen von Bewirtschaftung, Natur, Tourismus, Jagd und Bevölkerung gewahrt bleiben.
Lebensraum
Geschichte des
ROTWILDS im K ANTON AARGAU Der Rothirsch hatte bereits in der Jungsteinzeit eine spezielle Bedeutung für den Menschen. Der Hirsch war wichtige Nahrungs- und Rohstoffquelle. Die Ausgrabung einer 5400 Jahre alten Siedlung in Arbon am Bodensee zeigte, dass über 50 Prozent der gefundenen Wildtierknochen vom Hirsch stammten. Die Jagdtrophäen auf Schloss Wildegg sind die letzten imposanten Zeugen der historischen Population.
Von Cédric Berli Im frühen Mittelalter gab es im Aargau noch viele Wölfe, Luchse und Bären. Um die Herden und Äcker vor dem Raubwild zu schützen, durfte die Landbevölkerung die «Schädlinge» frei jagen. Um die erste Jahrtausendwende, als der Aargau zum Herrschaftsgebiet der Lenzburger Grafen, der Kyburger und ab 1264 schliesslich der Habsburger gehörte, nahmen die Landesherren das Jagdrecht auch im Aargau für sich in Anspruch. Einzelne Jagdbanne gaben sie an ihre Amtsleute weiter; dem Untertanenvolk aber war nunmehr die Jagd verboten. Für einige ihrer Höfe gaben die Habsburger die Weisung, dass ausser dem Landesherren niemand «ein Horn erschellen noch ein Gewild vellen» dürfe. Zu den Jagdprivilegien gehörten in erster Linie die Jagd auf das «Hochwild», also unter anderem auf den Rothirsch. Raubwild wie Fuchs oder Wolf überliess man weiterhin der Landbevölkerung. Das Rotwild blieb auch bei den Bernern dem Adel vorbehalten Im Jahr 1415 eroberten die Berner den Aargau, dies führte auch zu Auseinandersetzun-
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Das Rotwild war nicht mehr erwünscht Die Wende kam mit der Französischen Revolution. Kurz nach der Besetzung 1798 wurde mit den alten Feudalrechten aufgeräumt und die Jagd freigegeben. Die grossen Schäden an den landwirtschaftlichen Kulturen und Wälder führten zu einem Feindbild, das besonders bei den Bauern und Förstern bis heute nachwirkt. So wurde die Zeit ohne Gesetze ausgenutzt und Jagd auf die Wildtiere gemacht. Doch nur einen Monat ungehemmter Bejagung veranlasste das Direktorium in Paris, alles Jagen bis Mitte September zu verbieten. Das neue Recht fand jedoch kaum Beachtung. Der Rothirsch wurde ein Opfer unkontrollierter Jagd, gleichzeitig führte das grossräumige Abholzen der Wälder zur Einschränkung des Lebensraums. Der Rothirsch war vor rund 200 Jahren fast in der ganzen Schweiz ausgerottet. Erst ein konsequenter Schutz auf Basis der Bundesverfassung von 1874, setzte kurz nach dem Verschwinden die Rückwanderung von Österreich her ein. Über die Kantone Graubünden und St. Gallen breitet sich der Rothirsch ab 1880 in der ganzen Alpen- und Voralpengegend aus.
Lebensraum
gen betreffend Jagdrecht mit dem Aargauer Adel, wie auch mit dem einfachen Volk. Grundsätzlich beanspruchten die Berner die Jagd für sich. Dank dem guten Einvernehmen des Aargauer Adels mit Bern konnten vielerorts Kompromisse geschlossen und die alten Jagdrechte belassen werden. Die Lust des Volkes an der Jagd war nie ganz erloschen, so wurden immer wieder Stimmen gegen den herrschaftlichen Jagdbann erhoben. Zuerst noch ohne Aussichten auf Erfolg, mit der Zeit rangen sich die Berner jedoch zu einer Konzession durch. Dem Volk wurde die Erlaubnis zur Bejagung von Raub- und Schadwild gegeben; das wertvollere Rot- und Rehwild sowie verschiedenes Federwild reservierte die Obrigkeit weiterhin für sich. Die Jagdtrophäen auf Schloss Wildegg sind die letzten imposanten Zeugen der historischen Population. Aufzeichnungen der Effinger belegen jedoch auch die Rothirschjagd rund um das Schloss Wildegg. Besonders im Laufe des 18. Jahrhunderts scheint das Rotwild intensiv bejagt und die Bestände arg dezimiert worden zu sein. So schreibt Ludwig Albrecht Effinger im Jahre 1790: «Im Herbst dieses Jahres, war Jagen beinahe meine einzige tägliche Beschäftigung; schon mein Grossvater war ein leidenschaftlicher Jäger gewesen, und hatte sehr viel Schweine und Hirschen erlegt, damals, zu Wildeck, keine Seltenheit. Auch mein Vater liebte dieses Vergnügen, zwar nicht leidenschaftlich, aber doch hielt er immer Hund und Jäger und hat nicht wenig beigetragen, die Gegend von Roth- und Schwarzwild zu säubern. Weil sie dem Landamman so beträchtlich Schaden zufügten, so sucht er sie zu vertilgen, und es gelang ihm vollkommen.»
Die Jagd auf Hirschwild war dem Adel vorenthalten.
Neuste Entwicklung macht für eine Wiederbesiedlung Hoffnung Das Rotwild kann Laubwälder, zumal bei hoher Populationsdichte, viel mehr belasten als dies in den subalpinen Nadelwäldern der Fall ist. Die Waldbau-Philosophie der 1970er-Jahre wollte daher die Weiterverbreitung ins Mittelland um jeden Preis verhindern. Die Kantone Aargau, Luzern und Bern einigten sich 1977 auf den Abschuss aller einwandernden Tiere. Einige Passagen aus dem
South Africa
aktuellen Jagdrecht stellen die im Aargau zumindest theoretisch noch immer gültige Regelung in Frage. Rothirsche wurden daher im letzten Jahrhundert nur sporadisch beobachtet. In den letzten Jahren fand ein Umdenken statt. Der Rothirsch soll sich seinen Lebensraum selber suchen. Dazu wurden von den Aargauer Nachbar-Kantonen verschiedene Jagdbeschränkungen eingeführt. Diese blieben nicht ohne Folgen. Rotwildbeobachtungen nehmen auch auf Aargauer Kantonsgebiet zu. Der Aargauische Jagdschutzverein und Pro Natura Aargau hoffen, dass durch die Zusammenarbeit künftig eine bescheidene Population als genetische Brücke zwischen Alpen, Schwarzwald und Vogesen gehalten werden kann. Entscheidend werden die Massnahmen zur Schadensbegrenzung für Landund Forstwirtschaft und eine angemessene Entgeltung der Schäden sein. ■
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im
WILDWARNER
PRAKTISCHEN EINSATZ
Wildunfälle sind in der Schweiz bedingt durch die Topographie und das enge Verkehrsnetz Alltag. Dabei lösen solche Unfälle nicht nur Leid bei den Tieren aus, sondern sind ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor für die Versicherungen. Ein neues Wildwarnsystem, das in Österreich getestet wurde, könnte Abhilfe schaffen. 28
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Foto: Kurt Gansner
Lebensraum
Akustische
Seit 2003 wurden an zehn ausgewählten Strassenabschnitten akustische Wildwarner getestet. Die Auswahlkriterien waren einmal der Strassenverlauf im Längs- und Querprofil, wie Geraden, Kurven, Einschnitte, Dämme, Hangtrassen, Mulden und Kuppen, weiter die Strassenbreite sowie die «Begleitvegetation» in Form von Wald, Wiese und wechselnden Feldfrüchten. Bereits nach zwei Jahren wurde festgestellt, dass die akustischen Wildwarner, welche beim Auftreffen des Scheinwerferlichts einen Pfeifton abgeben, nicht allen gestellten Anforderungen gerecht wurden. In Aussprachen mit den Technikern der Herstellerfirma konnten jedoch alle aufgeworfenen Probleme behoben werden. Seit 2005 ist nun ein Produkt auf dem Markt, das hervorragende Ergebnisse liefert. Im vorliegenden Test sind auch nach wie vor Wildwarner aus dem Jahr 2003 im Einsatz. Diese wurden aber an neuralgischen Stellen, wo sie nicht zur vollen Zufriedenheit funktionierten, durch das neueste Modell, welches immer und überall die besten Resultate liefert, ausgetauscht. Infolge mangelhafter Organisation war es leider nicht immer möglich, defekte, zerstörte oder überhaupt fehlende Wildwarner rechtzeitig auszutauschen. In der im Text angeführten «Gegenprobe« wurde ein solcher Umstand gezielt herbeigeführt. Der Vorteil von akustischen Wildwarnern liegt auch in der Tatsache, dass die Wildwechsel nicht gänzlich abgeschnitten werden, sondern, dass das Wild nur im Falle der Annäherung eines Autos durch den Pfeifton, und wenn einsehbar auch durch die Lichtreflexion des optischen Teils, vom Überqueren der Strasse abgehalten bzw. weggescheucht wird. Ohne Störung durch den Verkehr kann das Wild die gewohnten Wechsel beibehalten. Dazu ist jedoch anzumerken, dass bei stark befahrenen Stras-
Der Einsatz der Wildwarner hatte während der Testphase eine Reduktion der Wildunfälle mit Rehen um 93,6% zur Folge.
Über 90% weniger Unfälle Das neueste Modell der akustischen Wildwarner pfeift auch bei Tageslicht schon durch den Schatten des Kraftfahrzeugs, allerdings entfällt die so genannte Vorwarnzeit von drei bis vier Sekunden. Dessen ungeachtet ist auch hier eine Warnwirkung zu verzeichnen, die ich aber noch nicht mit exakten Zahlen belegen kann. Das Scheinwerfer-, wie auch das Abblendlicht lösen bei den neuesten Wildwarnern schon auf eine Entfernung von 100 bis 120 m den Pfeifton aus. Daher ist auch bei Geschwindigkeiten über 100 km/h (ca. 30 m pro Sekunde) eine ausreichende Vorwarnzeit vorhanden, ehe das Fahrzeug beim Wildwarner eintrifft. Wie in der Grafik dargestellt, ergab sich eine Gesamtreduktion der Wildunfälle mit Rehen um 93,6%, obwohl nicht überall das neueste Modell eingesetzt wurde. Nach fünf Jahren Laufzeit kann
auch ein Gewöhnungseffekt weitgehend ausgeschlossen werden, zumal auch die «Umtriebszeit» beim erwachsenen Rehwild etwa bei diesem Alter liegt. Durch besondere Sorgfalt bei der Wartung der akustischen Wildwarner sind sicher noch einige weitere Prozentpunkte an der Reduktion von Wildunfällen erzielbar, wenngleich eine 100%ige grossflächig nie erreicht werden kann. Die Wartungsarbeiten betreffen vorwiegend die Überprüfung der Wildwarner nach Mäharbeiten seitens der Strassenmeistereien. Vor allem wenn die Böschungen mit an Hydraulikarmen befestigten Mähgeräten gepflegt wurden. Aber auch nach Wascharbeiten und nach dem Winterdienst ist eine Kontrolle notwendig. Bei allen diesen Arbeiten wurden die meisten Wildwarner beschädigt oder gar zerstört. Weiter ist Kontrolle notwendig, wenn an angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen maschinell gearbeitet wurde, denn Pflüge, Eggen oder Kreiselheuer machen auch vor Wildwarnern nicht Halt. Von den beim 5-jährigen Test eingesetzten 89 akustischen Wildwarnern wurden 5 Stück zerstört (einer durch Unfall), 4 Stück beschädigt und 3 Stück fehlten überhaupt. ■
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Lebensraum
sen das Wild nicht brav stehen bleibt und den Verkehr abwartet, sondern sich entlang der abgesicherten Strecke bewegt und an Stellen ausweicht, wo keine Wildwarner montiert sind. Daher ist es nötig, die Strasse weiträumig abzusichern, bzw. die Lücken zwischen schwer- oder unüberwindlichen Hindernissen (Häuser, Mauern, Zäune, Brücken usw.) zu schliessen.
Dr. Ernst Moser, Bad Zell (A)
Jagdgeschichten
Ein Reh zum Meine erste Rehjagd war an meinem Geburtstag. Ich war glücklich, nach der langen Jagdausbildung endlich jagen zu dürfen, obwohl ich nur eine Schrotflinte benutzen durfte. In meinem Kanton war damals die Kugelprüfung separat und wurde erst im folgenden Jahr durchgeführt. Ich wusste, dass es schwierig werden würde, nah genug an ein Tier zu kommen, um mit Schrot zu schiessen ohne einer Treibjagdgruppe anzugehören. Aber ich war entschlossen, alleine zu jagen. Den Sommer über habe ich die Rehe im Wald beobachtet, mögliche Ansitzplätze gefunden, die gute Deckung boten, und mich mit der Umgebung vertraut gemacht. Und endlich ist der Herbst da! Es ist Sonntagabend vor dem ersten Jagdtag. Alle meine Sachen sind bereit. Der Rucksack ist gepackt mit dem, was ich zum Ausweiden brauche, die Flinte ist geölt (Regen ist vorausgesagt) und meine Kleider liegen bereit. Das Patent und meine Rehmarke sind sicher in meiner Jacke verstaut und der Wecker ist auf 5.00 gestellt. Ich kann kaum schlafen vor lauter Aufregung. Endlich ist es Zeit zum Aufstehen. Ich kann den Wecker abstellen, bevor er los geht. Also: Anziehen, Frühstücken, Sachen ins Auto und ab zum nahe gelegenen Wald. Ich habe alles geplant, aber dann läuft alles anders! Zu Fuss im dunklen Wald hörte ich, dass andere Jäger unterwegs sind. Damit ich niemandem in die Quere komme, richte ich mich – entgegen meinem Plan – nach einigen hundert Metern an einem zugewachsenen Waldweg für meinen Ansitz ein, an dem ich meine, vielleicht etwas zur Ansicht zu bekommen. Der Morgen ist kalt, nass und ich zittere vor Kälte. Trotzdem ge-
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GEBURTSTAG
niesse ich den wunderbar frischen Duft des nassen Waldes. Langsam wird der dicht bewölkte Himmel heller, die ersten Amseln beginnen zu singen und Eichelhäher streiten sich. Auf einmal sehe ich durch den Nieselregen und Nebel ein Reh. Wahrscheinlich eine Rehgeiss, aber es ist zu dunkel und zu weit, um mit der Flinte zu schiessen. Nach zwei Stunden entscheide ich mich, auf die Pirsch zu gehen. Nach etwa hundert Metern sehe ich einen Baummarder auf einem Baumstamm. Er bleibt einige Sekunden still, als ob er sich wunderte, dass ein Mensch an einem solchen Tag unterwegs ist. Ich pirsche weiter. Nach einer Stunde Pirsch ist mir wärmer. Ich befinde mich an einem Hang unter alten Bäumen neben einem umzäunten, mit Jungbäumen und Sträuchern dicht überwachsenen Platz. Es ist schön da unter den grossen Bäumen. Meine Stiefel sinken im Moos bedeckten Boden ein. Dann meine ich in der Ferne Hundebellen zu hören. Wahrscheinlich hat irgendwo eine Treibjagd angefangen. Plötzlich höre ich weiter unten ein Geräusch und sehe durchs Laub Rehe. «Wenn ich nur da unten wäre!» Plötzlich machen die Rehe einen Bogen und kommen dem Zaun entlang den Hang direkt auf mich zu! Jetzt kann ich sie auch an-
sprechen. Es sind zwei Rehböcke, der hintere Bock deutlich grösser. Die Flinte im Anschlag, sinke ich in die Kniestellung. In wenigen Sekunden sind die beiden vor mir. Mein Herz rast. Doch der Grössere sieht mich, wendet und springt in grossen Sätzen davon. Da der Kopf des kleineren Bockes gerade hinter einem Baum ist, kann er mich nicht sehen. Ob er sich wundert, was plötzlich über seinen grossen Kollegen gekommen ist? Der Bock macht ein paar Schritte vorwärts und sieht mich. Jetzt ist es klar, dass ich schiessen muss. Aber bis ich abdrücken kann, hat der Bock schon gewendet und mein Schuss trifft ihn am hinteren Schlegel. Er fällt wie ein Sack Kartoffeln zu Boden. Ich bleibe im Anschlag, bereit, einen zweiten Schuss anzutragen. Zuerst liegt das Reh still, dann hebt es sein Haupt und dreht es in meine Richtung. Das ist meine Chance. Mit einem tödlichen Schuss im Träger ist mein erstes Reh nach vier Jagdstunden erlegt!
Da fängt es an, richtig hart zu regnen, so ziehe ich das Reh zum Markieren und Aufbrechen unter einen grossen Baum. Danach trage ich es aus dem Wald zum Auto. Völlig durchnässt komme ich Zuhause an. Meine Frau erwartete mich zum Mittagessen. Doch dass ich schon am ersten Tag Beute machen würde, damit haben wir beide nicht gerechnet. Obwohl ich mittlerweile bessere Böcke erlegt habe, ist dieser, mein erster Rehbock, speziell, besonders weil es auch mein Geburtstag war. Später beim Metzger habe ich erfahren, dass beide Hüftgelenke gebrochen waren von der Wucht der Schrotgarbe. Kein Wunder, weil die Schussentfernung nur zwölf Schritte betragen hatte. Ich habe das Geweih präpariert und auf ein schönes, selbstgemachtes Holzbrett montiert. Es war ein Sechser-Bock, obwohl eine Sprosse zu Lebzeiten abgebrochen war. Robert Stallard, Kerzers
Jagd- und Naturerlebnisse unserer Leser Nach dem Aufruf in der Aprilausgabe des «Schweizer Jäger» gingen bei der Redaktion erste, selbstverfasste Artikel unserer Leserschaft ein. Sollten Sie nach dem Lesen der Beiträge selbst Lust verspüren, Ihre Erlebnisse niederzuschreiben, melden Sie sich bei der Redaktion – veröffentlichte Beiträge werden honoriert.
Abenteuer
HASENJAGD
Meine erste Niederjagd mit den Cola’s Enrico, Consti (Papa), Martin mit Sohn Marc, Sira als Hauptdarstellerin (Luzerner Laufhund) und Anja (Deutscher Vorstehhund) als Statist. Nachdem wir gemeinsam gefrühstückt und die Lage besprochen hatten, machten sich die Jäger und Mitjäger bereit für das Jagderlebnis. Das Vorbereiten schritt mit Disziplin und Ruhe voran. Trotzdem war die Spannung zu spüren und die Freude gross. Es war ein herrlicher Spätherbsttag und eine phantastisch schöne Bergkulisse umgab uns. Wir machten uns auf den Weg zu den Posten und waren gespannt, was wir zu sehen bekommen. Sira lautete vor und war bereits schon auf einer Fährte. Das Geläut veränderte sich und wurde immer heftiger und konstanter. Imposant, wie sich das anhört und unweigerlich spürte man(n)/Frau, wie die Spannung steigt. Sira verlor den Hasen und kam zu Enrico zurück, wo sie gelobt wurde. Sie war sehr motiviert und hatte den Drang zu gehen, denn erneut hat sie mit ihrer feinen Nase bereits die nächste Spur aufgespürt – prompt ein kurzes Vorlauten und dann wieder das grelle, konstante Geläut. Die Spannung stieg und es war zu spüren, dass der Hase ganz in der Nähe sein muss. So war es. Sira trieb den Hasen in Enrico’s Richtung. Ein Prachtskerl wäre es gewesen, wenn ich als unerfahrenes Greenhorn Enrico nicht seitlich vor der Flinte gestanden wäre. Schade, verpasst! Enrico musste den Hasenbraten wohl oder übel passieren lassen. Man kann sich vorstellen, dass sich eine unangenehme Stille ausbreitete und die Begeisterung war gegenseitig nicht wirklich frohlockend. Tja, Fazit vom Gan-
zen, stehe nie – aber wirklich nie! – zu nahe (seitlich oder vor) der Flinte. Alle Beteiligten verliessen ihre Position. Respektive, es ist nicht ein Ausharren immer am selben Ort, sondern man spult schon auch seine Meter ab. Wir trafen uns mit Martin und Marc zu einem Austausch und einer neuen Lagebesprechung. Natürlich wurde auch von unserem Missgeschick erzählt. Doch wir geben nicht so schnell auf und Sira war auch immer noch motiviert und in ihrer Sache souverän. Ziemlich rasch war Siras Geläut wieder zu hören und es wurde immer greller und konstanter. Wir spürten, dass Sira den Hasen in Martin und Marcs Richtung trieb. Ein Schuss fiel und darauf folgte ein Jauchzer, wir haben getroffen. Obwohl es nur ein Augusthase war, war die Freude gross und Sira hatte sich die Beute wirklich verdient. Wir waren alle stolz auf den Schützen Martin und seinen Assistenten Marc inkl. Sira. Es war für alle Jäger und Greenhörner ein spannendes Jagderlebnis.
Der Höhepunkt folgte 2 Wochen später Vom Greenhorn zur bereits erfahrenen Jagdbegleiterin von Enrico aufgestiegen, freuten wir uns sehr über das zweite gemeinsame Jagdspektakel mit Sira. Da der erste Schnee bereits gefallen war, war für Sira die Herausforderung, die Fährte aufzuspüren, auch grösser. Wir waren von der herrlichen Morgenstimmung und vom Schnee, welcher alles so sanft erscheinen liess, sehr angetan. Die Natur, der Wald, die Bergkulisse – schon das war ein Erlebnis. Von meiner ersten Jagderfahrung kannte ich nun die Verhaltensregeln und bei Gott, dieser Fehler passiert mir nicht ein zweites Mal. Sira ist nun schon fast ein Profi und zog davon und nahm schon rasch eine Fährte auf. Ihr Geläut klingt wie Musik in unseren Ohren und ist unser Adrenalin. Die Spannung steigt! Es war zu spüren, dass der Hase sich in unsere Richtung bewegt und Enrico war bereit für den Schuss. Wow, wie der Blitz tauchte der Hase auf und Enrico schoss. Sira verfolgte den Hasen und gab Laut. Unsere Augen strahlten und wir waren gleichzeitig sehr gespannt und begaben uns rasant auf den Weg zu Sira. Geschafft, 4 kg Hase liegen bewacht von
Sira im Schnee. So genial, die Freude war riesig. Ich spürte immer noch das Adrenalin in meinen Adern, obwohl Enrico der Schützenkönig war. Ich bin stolz, dass wir es als Trio geschafft haben. Eine Weile genossen wir einfach das gemeinsame Erlebnis und liessen alles nochmals Revue passieren. Natürlich blieb das Fotoshooting auch nicht aus. Mit unserem Hasenbraten sind wir die Strecke nochmals gemütlich abgelaufen und haben die Ausgangslage nochmals angeschaut und besprochen, sodass wir auch noch die Hülsen mitnehmen konnten, wie es sich eben für einen verantwortungsbewussten Jäger gehört. Der Geruch von Schrot war immer noch in der Luft, richtig heimelig. Wir genossen das Erlebnis in vollen Zügen und wechselten uns gegenseitig mit dem Tragen des Mümmels bis zur Hütte ab. In der Hütte stiessen wir dann mit einem Grappa nach Jägersmanier an und bewunderten den Hasenschmaus. Als Erinnerung für Enrico Cola, Ressortchef Mutationen im ZV, BKPJV, von Irene Caminada
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Jagdgeschichten
auf Porclas (Sporz)
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Wild füttern in Notzeiten Als Altjäger möchte ich zu diesem Thema etwas beitragen. Ich erinnere mich an den enormen Lawinen- und Schneewinter 1951. Viele Menschen und noch mehr Wildtiere fanden damals den weissen Tod. Sofort wurde den in Not geratenen Tieren durch Jäger, Nichtjäger, Landwirte und Schulklassen (unter Aufsicht von Lehrpersonen) nach Möglichkeit geholfen. Anschliessend an diesen denkwürdigen Winter machten sich Albert Camen und Dr. iur. Josias Grass auf und erarbeiteten ein Büchlein mit dem Titel «Wild in Winternot». Durch Text und mit Bildern wurde dieses Thema veranschaulicht. Dazu schrieb Dr. Grass u.a. folgendes: «Dieses Bändchen ist dem Schutz unseres freilebenden Wildes gewidmet, indem der ganze Reinertrag in einen neu zu gründenden Fonds für Wildfütterung und Untersuchung von Wildkrankheiten fliesst.» Soweit Dr. Grass. Das Geleitwort schrieb der damalige Bundesrat und aktive Jäger Dr. Philipp Etter. Ich zitiere seinen Schlusssatz: «Es steht ein edler Wille hinter diesem Bändchen, und deshalb wünsche ich ihm bei den Bündner Jägern und Naturschützern und über die Bündnergrenzen hinaus besten Erfolg.» Ende Zitat. Seither wurde allenthalben in unserem Bergkanton vielerorts gefüttert, wo Not war. Da und dort auch unnötigerweise oder falsch, aber immer in guter Absicht, was nicht verschwiegen werden soll. Nun hört man, dass nicht mehr gefüttert wird, oder nur zögernd. Ein Beweis dafür ist das Fütterungsverbots-Moratorium im Oberengadin. Wie ging es bei uns im Schams weiter? In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurde bei uns die Nationalstrasse gebaut. Nach der Eröffnung setzte ein enormer Fahrzeugstrom ein, von
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Norden nach Süden und umgekehrt. Weil diese hochfrequentierte Strasse das Tal durchschnitt, kam es zu vielen Unfällen mit Wildtieren. Die Jägersektion Libertad baute auf beiden Talseiten, weit ob der Autostrasse, je zwei grössere Futterstellen. Die Jäger schnitten unendlich Himbeerstauden, machten Bündel und hingen diese zum Trocknen als Wintervorrat in die gedeckten Futterstellen. Auch Trester und Magerheu wurde den Tieren angeboten. Zwischen den Sprossen der Raufen hatte es verschieden breite Abstände, sodass breite Äser nicht an alles Futter herankamen. Die Unfälle gingen stark zurück. Bald führten wir Verhandlungen mit dem kantonalen Tiefbauamt, worauf entlang der N13 ein über zwei Meter hoher Zaun errichtet wurde. Die Unfälle blieben praktisch ganz aus und damit war die Fütterung im Tal unten nicht mehr nötig, ausser in Notsituationen. Seit Jahren gibt es aber Heuerhegetage. Wie in der kantonalen Hegeverordnung erwünscht, mähen wir an drei Orten weit oben im Tscherawald verlassene Bergwiesen und deponieren das Magerfutter dort auf Tristen. So ist es heute noch. Wir hatten auch Notfälle Ein starker Hirschstier lag total erschöpft nahe der Strasse im tiefen Schnee. Er wurde zu Bergbauer und Jäger Philipp Mani gebracht, der für den Stier einen leeren Wagenschopf zur Verfügung stellte. Wir holten den Humanmediziner und Jäger Dr. H. Kalmar herbei. Er verabreichte dem erschöpften Stier sofort eine Spritze. Den Inhalt kannten wir nicht. Aber der «Hürni» wurde zusehends munterer. Philipp fütterte den Gast, bis er sich gut erholt hatte. Dann entliessen wir ihn in die Freiheit. Im April 1975 fand jemand
neben der Strasse ein total erschöpftes Gämsböcklein. Auch dieses kam zu Philipp. Er stellte das Tierlein im Kuhstall in einen leeren «Kalberchrommen», gab ihm ungebratenes Magerheu vom Maiensäss und Wasser. Das Böcklein war nie angebunden und fand bald Zutrauen zu seinem Pfleger. Auch durfte es, sich frei bewegend,
mit dem Bauern vor den Stall. Doch es wollte immer wieder zurück in den Stall (siehe Foto). Als sich der Jährling nach einiger Zeit erholt hatte, setzte er über die halbe Stalltür hinaus und zog bergauf in seine angestammte Heimat und dies, ohne sich vom Bauern zu verabschieden. S. Tanner, Andeer
Seltenes Weidmannsheil Am 26. Oktober 2009 konnte ich auf der Balisalp, 1650 m ü.M., Gemeinde Hasliberg, einen richtigen Einstangen-Rehbock erlegen. Aufgebrochen wog dieser 17 Kilogramm. Ausser dem abnormen Kopfschmuck konnten keine Veränderungen festgestellt werden. Der Bock war vorher nicht bekannt und deshalb eine Zufallsbeute. In meiner ganzen Jägerlaufbahn von 35 Jahren habe ich noch nie gesehen oder davon gehört, dass ein Bock
mit einem so speziellen Gehörn zur Strecke kam. Otto Wyss, Hasliberg Hohfluh
Mit meinem Leserbrief von Mitte Oktober, der in verschiedenen Bündner Medien publiziert wurde, wollte ich die Öffentlichkeit auf die bitterliche Situation unserer Wildbestände aufmerksam machen. Kernaussage meines Artikels war, dass verheerende Fallwildzahlen insbesondere bei Rot- und Rehwild auf die unterlassene Winterfütterung zurück zu führen sind. Ich habe das Land Tirol mit Graubünden verglichen, weil in Tirol die Wildfütterung gesetzlich vorgeschrieben ist. Der kantonale Jagdinspektor, Dr. Georg Brosi, nahm zu meinem Artikel in der Presse Stellung. Unter anderem äusserte er die Meinung, dass die Situation in Tirol mit derjenigen von Graubünden nicht vergleichbar sei. Brosi schrieb: «Und eine Winterfütterung wie in Tirol ist wegen unserer grossen Wildbestände nicht durchführbar. Abgesehen von den logistischen Problemen wären auch erhebliche, im Verhältnis zum Ergebnis unverhältnismässig grosse finanzielle Aufwendungen notwendig.» Dass der Wild-Winter-Fütterungs-Vergleich Tirol mit Graubünden nicht nur statthaft ist, sondern sich geradezu aufzwingt, belegen folgende Daten: Abschussstatistik Tirol 2008 Rotwild 10 442 Stück, Rehwild 13 810 Stück, Gämswild 7799. In Tirol wird jährlich beinahe soviel Rotwild erlegt, wie der Kanton Graubünden als Bestand ausweist! (GR im Schnitt der letzten 10 Jahre 12 700 Stück Rotwild-Bestand). Rechnet man vom Abschuss auf den Gesamtbestand zurück, so sind dies in Tirol ca. 30 000 Stück Rotwild zu 12 700 GR! Abschussstatistik Graubünden 2008 Rotwild 3200, Rehwild 2906, Gämswild 3252 Stück.
Rechnet man den Rotwildbestand pro 100 ha Wald, hat der Kanton Graubünden nur ein Drittel des Tirols! Diese Faktenlage entkräftet die in seiner Stellungnahme zu lesenden Aussagen bezüglich eines höheren Wildbestandes in Graubünden als in Tirol. Die Winterfütterung im Land Tirol ist klugerweise im Jagdgesetz vorgeschrieben. Im Jahre 2008 wurden für die Fütterung in Tirol 3,6 Millionen Euro aufgewendet. Da im Tirol nach dem Reviersystem gejagt wird, werden diese Millionenbeträge von den jeweiligen Pächtern der Reviere aufgebracht. In Graubünden ist die Situation anders. Hier wird mit jedem ausgegebenen Jagdpatent automatisch eine Hegegebühr kassiert. Diese ist im Gegensatz zu früher im Patentpreis von Fr. 703.– enthalten. Früher gingen 20% der Patentkosten an den Hegebeitrag. Wenn man davon ausgeht, dass ein Mindestbetrag von Fr. 100.– pro Patent als Hegebeitrag enthalten ist, ergibt dies eine Summe von jährlich nahezu Fr. 600 000.–. Selbstverständlich können die Fütterungsbeiträge von Tirol nicht mit den Aufwändungen Graubündens verglichen werden. Auch ich bin ein entschiedener Gegner der Mastfütterung. Aber ich bin engagiert der begründeten Überzeugung, dass der von uns Jägern erhobene Hegebeitrag dem Wild zugute kommen muss. Auch mit dem zugegeben kleineren Betrag sollte ab der ersten geschlossenen Schneedecke eine fachgerechte Winterfütterung mit Bergheu gewährleistet sein. Umso mehr, als eine engagierte Jägerschaft ehrenhalber sich engagieren würde. Die erfolgreiche Fütterung in Graubünden in den achtziger Jahren ist Beweis dafür. Leider wurde in der Zwischenzeit die für eine effiziente Fütterung notwendige Infra-
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Graubünden –Tirol, Wild-WinterfütterungsVergleich ist gerechtfertigt!
struktur (Fütterungsanlagen) kurzsichtig zerstört, wertvolle Investitionen wurden sinnlos vernichtet. Auch wenn sich Regierung und Verwaltung für eine Notfütterung aussprechen (?), ist diese wegen der mangelhaften Logistik zurzeit nicht mehr umfassend, nur mangelhaft durchführbar. Ich nehme nicht an, dass die Verantwortungsträger in der Jagdpolitik Graubündens über hellseherische Kräfte in Sachen Wetter verfügen, um den Beginn der Fütterung willkürlich auf den 15. Januar festlegen zu können, denn im August schon, wenn das Heu geerntet wird, muss es unverzüglich zu den Grossfutterraufen transportiert werden. Es muss dem Wild bei Einbruch des Winters zur Verfügung zu stehen. Leider dämmerte es den hellen Köpfen in Wissenschaft und Verwaltung erst nach Ende des Winters, wie dramatisch ihre hegepolitischen Überlegungen zu Lasten des Wildes fehlgeschlagen haben. Die 4000 Stück Schalenwild (Rot- und Rehwild), welche bei uns während dem Winter 2008/09 den jagdpolitisch unverantwortlichen Hungertod erlitten haben, sind für Wissenschaft und Verwaltung eine schwere GlaubwürdigkeitsHypothek. Die Fallwildzahlen von Tirol als Vergleich zu Gaubünden Winter 2008/09 Rotwild 638, davon 153 im Strassenverkehr, Rehwild 3470, davon 1011 im Strassenverkehr, Gämswild 582.
Diese Zahlen zeigen unbestreitbar die Effizienz einer fachgerechten Winterfütterung. Ich bin der Ansicht, dass es allerhöchste Zeit ist, dass der Bündner kantonale Patentjägerverband mit all seinen Sektionen (ca. 6000 Jäger) sich wieder vermehrt auf ihre hegerische Verantwortung dem Wild gegenüber besinnen und jagdpolitisch wieder aktiv werden muss. Wir Jäger müssen mit Fachkompetenz, innerem Engagement auch gegen Widerstände aus Verwaltung und Wissenschaft unsere Sorgfaltspflicht gegenüber unserem Wild erfüllen. Es steht in unserer Gesellschaft nicht die politische Glaubwürdigkeit der Verwaltung auf dem Spiel, sondern die der Jägerschaft! Seit Generationen macht der Mensch den Wildtieren den Lebensraum immer mehr streitig. Die Winterfütterung ist die Kompensation, die die Jägerschaft in Kenntnis der Überbelastung der Kulturlandschaft sicherzustellen hat. Ich hoffe, dass meine Bitten und Sorgen meine Jägerkameraden in Graubünden und viele Naturliebhaber aufrütteln, nachdenklich stimmen und schlussendlich zum entschiedenen und jagdpolitisch für die Zukunft von Jägerschaft, Wild und Weidwerk entscheidenden Handeln bewegen. Denn je länger je mehr gilt der seit 1969 bekannte Grundsatz von Prof. Dr. B. Grzimek: «Ohne Jäger – Kein Wild!» Renato Testa, St. Moritz
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Literatur
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testen Küstenurlaubszielen. Dass diese Symphonie aus Sandstränden und Kiefernwäldern unter Naturschutz gestellt wurde, ist das Verdienst des dort bis 1945 wirkenden Forstmeisters Franz Mueller-Darss. Mit diesem Buch, das in 18. Auflage vorliegt, hat ihm der Autor ein Denkmal gesetzt. Willkomm, Von rot bis schwarz. Jagderzählungen. blv; Fr. 35.–. Es gibt Geschichten rund um die Jagd in MecklenburgVor pommer n und in der Sächsischen Schweiz, aber auch in Ungarn, Tschechien, der Slowakei und in Österreich. Schütz, An kanadischen Lagerfeuern. Vom Jägerleben in der Wildnis. Kosmos; Fr. 36.90. In Kanada zu leben, ist der Traum vieler Jäger und Naturfreunde. Heide Schütz hat ihn wahr gemacht. Die gebürtige Wienerin wanderte vor mehr als zwei Jahrzehnten nach British Columbia aus und arbeitete über viele Jahre als Betreuerin und Führerin in verschiedenen Jagdcamps. Löns, Die schönsten Jagderzählungen. Kosmos; Fr. 36.90. Egal, ob Jäger oder Naturfreund – Hermann Löns ist allen ein Begriff. Eine liebevoll zusammengestellte Auswahl findet sich in seinem neusten Band. Auf 500 Seiten finden Leser darin herrliche Literatur, die bis heute nichts von ihrer Ausdruckskraft verloren hat.
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Foto: Régis colombo/www.diapo.ch
Unterwegs
Ambivalente Freundschaft Was die
GENFER WINZER mit den
WILDSCHWEINEN verbindet Die Geschichte ist uralt, zeitlos und doch etwas rätselhaft. In der Mythologie wird erzählt, die Jagdgöttin hätte einen gefrässigen Keiler geschickt, die Äcker und Weingärten der Menschen zu verwüsten. Was hat Dianas Zorn entfacht und warum gilt der Fluch bis heute?
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Im Herbst, wenn die Winzer mit Wohlgefallen ihre Rebgärten betrachten und sich auf eine vielversprechende Lese freuen, haben es auch die Rotten, versteckt im dichten Unterholz, auf die prallen Trauben abgesehen. Nichts, so scheint es, kann die Vielfrasse am nächtlichen Schmaus hindern.
Das Schwarzwild hat es auf die Gamaret-Trauben abgesehen Die Rebsorte Gamaret wurde in der Landwirtschaftlichen Forschungsanstalt in Changins entwickelt. Die Kreuzung aus Gamay und Reichensteiner gedeiht in der Westschweiz ausgezeichnet. Ein Drittel aller Schweizer Gamaret-Rebflächen befindet sich im Genfer Weingebiet. Die Winzer sind begeistert, die positiven Eigenschaften sprechen für diese Sorte. Die eher kleinen Beeren hängen locker an den Rispen, diese werden gut durchlüftet und
Im Zwielicht einer Mondnacht
Foto: Arnaud Childeric
Der Winzer, der Im dichtbewaldeten Tal des Allondon ist es der Rotte sauwohl. mit seinem Wein Es knackt im Unterholz, die Leitdie Höchstnote erzielt, erhält eine zierliche Wildsau Wildschweine richten in den Rebbergen grossen Schaden an. Trauben vor und nach dem nächtlichen Besuch. aus Bronze.
Foto: Régis colombo/www.diapo.ch
Genf, der drittgrösste Weinbaukanton der Schweiz Mit 1296 ha Rebflächen zwischen See und Bergen, Jura und Mont Salève, ist Genf der drittgrösste Weinbaukanton der Schweiz. Im Juni werden die bestklassierten Weine im Hof des Rathauses präsentiert. Die Gewächse, welche bei der «Sélection des vins de Genève» mindestens 89 von 100 Punkten erreichen, werden mit einem goldenen Label ausgezeichnet. Darauf abgebildet – man glaubt es kaum – ist ein Wildschwein (un sanglier). Doch nicht genug des ironischen Spiels. Der Winzer, der die Höchstnote erzielt, erhält eine zierliche Wildsau aus Bronze. Der Künstler Robert Hainard hat die begehrte Trophäe entworfen, sie wird einen Ehrenplatz im Probierkeller des erfolgreichen Winzers erhalten. Warum ausgerechnet eine kratzbürstige Wildsau, die doch den Besitzern der Weingärten soviel Frust und Kummer bereitet? Wir wollten mehr über die ambivalente Beziehung wissen, sind nach Genf gefahren und haben mit
Was fällt Ihnen zu Genf ein? Den Jet d’Eau kennt jeder, der Springbrunnen ist die sprühende Flagge der Republik, rauschendes Wahrzeichen der weltoffenen Metropole. Weniger bekannt ist hingegen der Wein, den es zu entdecken gilt. Die Rhone verlässt den See und mäandert westwärts. Am rechten Ufer (rive droite), wenige Kilometer vom Stadtkern entfernt, befindet sich das bekannteste und grösste der drei Weinanbaugebiete des Kantons, «le Mandement». Spitzenweine werden in den Kellern von Satigny, Dardagny und Russin gekeltert. Am Grand Prix du Vin Suisse 2009 in Bern wurde erneut bestätigt: 10% aller nominierten Weine kommen aus dem Kanton Genf.
sind deshalb weniger anfällig auf Fäulnis und Schimmel in feuchten Perioden. Die frühe Reife ist ein weiterer Vorteil, man beginnt früh im Herbst zu lesen, sobald die gewünschten Zuckergrade erreicht sind. Die Gamaret und die verwandte Sorte Garanoir sind sehr farbintensiv und eignen sich ausgezeichnet für eine raffinierte Assemblage (lies Verschnitt) mit klassischen Traubensorten. Winzer, die in der Interessengemeinschaft «Esprit de Genève» zusammengeschlossen sind, haben im Restaurant Neumarkt in Zürich ihre kraftvollen Rotweine vorgestellt. Die Zauberformel heisst Gamay (50%) und Gamaret (20%), ergänzt und abgerundet mit weiteren roten Rebsorten. Die vollmundigen Wein-Botschafter haben ihre Mission erfüllt, die «Esprit de Genève»-Verkostung beeindruckte die Deutschschweizer Weinfreunde. Die charaktervollen Rotweine sind ausgezeichnete Essensbegleiter, ideal zu Wild und Rindsbraten. Viele Jäger, so haben wir jedenfalls festgestellt, lieben extraktreiche, komplexe Weine. Was wie ein Scherz klingen mag, aber längst bewiesen ist: auch die Wildschweine mögen die süssen Gamaret-Trauben, verschmähen säurebetontere Sorten wie Syrah oder Cabernet Sauvignon.
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Unterwegs
den Winzern geplaudert. Die Argumente waren eher zwiespältig, die Weine jedoch hervorragend.
Von Magda Ganz
Wo sind die Jäger? 1974 wurde die Jagd durch Volksabstimmung im Kanton Genf abgeschafft. Natürlich wird das Schwarzwild im grenznahen Frankreich gejagt, aber in der Genfer Auenlandschaft am Südfuss des Juras haben sich die Rotten vervielfacht. Gottlieb Dändliker, Umweltexperte und als kantonaler Inspektor zuständig für die Fauna im Genfer Becken, weiss sehr wohl, dass man den Winzern die enormen Verluste nicht zumuten kann. 2001 musste der Kanton über 330 000 Franken vergüten «Mit dem finanziellen Schadenersatz ist es nicht getan», klagt Emilienne Hutin, «wir hegen und pflegen unsere Reben, verwüstete Weinberge treffen uns mitten ins Herz». Naturschützer Dändliker und seine Kollegen im benachbarten Département de l’Ain und de la Haute-Savoie, sowie der Waadtländer Jagdinspektor wollten mehr über die Population erfahren. Interessant wäre es zu wissen, ob und wie weit sich eine Rotte von ihrem Standort entfernt. Die Sauen wurden mit Ohrmarken identifiziert und mit Sendern versehen. Die Wildschweine im Vallon de l’Allondon sind ziemlich sesshaft, der Lebensraum ist ideal, sie vermehren sich prächtig. Die Regulierung des Bestandes ist dringend notwendig. Alte Keiler und die Leitbachen werden zwar geschont, doch die kantonalen Wildhüter haben mehr als genug zu tun, verbringen ungezählte Nächte
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Foto: Magda Ganz
Unterwegs
bache scheucht die Jungen aus dem Kessel, das erste süsse Abenteuer steht bevor. Knapp fünf Monate alt sind die Frischlinge, munter trollen sie durch Schlamm, Moos und Laub. Die Wildschweine sehen zwar nicht besonders gut, doch sie erschnüffeln sich den Weg zu den Reben problemlos. Sie schmatzen und quetschen den Saft aus den Beeren. Vor Tau und Tag verschwinden sie, wie sie gekommen sind. Es raschelt im Farn, sie tappen mit klebrigen Stoppeln und prallen Bäuchen hinunter zum Fluss. Es dämmert, die Sonne geht auf, am Horizont sieht man die Konturen der Jurakette und im Weinberg den schmerzlichen Verlust: zerfetzte Blätter, aufgewühlte Erde, vernichtet, was der Weinbauer rund ums Jahr mit soviel Hingabe gepflegt hat. An die hundert Kilo der vollreifen Trauben haben die Schmarotzer verschlungen. Hundert Flaschen weniger wird der Besitzer von diesem begehrten roten Gamaret abfüllen können.
Marc Ramu, Bernard Bosseau und Emilienne Hutin (vlnr) tragen zum guten Ruf der Genfer Weine bei. auf der Lauer, pirschen durch die Laubwälder, erlegen an die 300 Wildschweine. Positiv war der Versuch, waldnahe Rebgärten mit Elektrozäunen zu schützen und das Wild mit Mais zu füttern. Weniger drastische Schäden wurden registriert. Nicht ohne meinen Lieblingswein Es gibt immer einen plausiblen Grund, ein paar Stunden die quirlige Stadt Genf zu verlassen, hinauszufahren zu den Weinbaudörfern Satigny, Dardagny oder Russin. Das bereits erwähnte Tal des Allondon steht unter Naturschutz und empfiehlt sich an heissen Sommertagen für eine angenehm kühle Wanderung. Parkieren kann man in Malval, der Weg führt von der Kapelle aus dem 12. Jahrhundert durch das wilde, schattige Tal. Wer mehr wissen will über den Weinanbau im Mandement, darf die Ballade Viticole, den Weinwanderweg mit den Informationstafeln, nicht verpassen. Er führt von Dardagny durch die sanft aufsteigenden Rebgärten. Zugegeben, es ist immer ein besonderes Vergnügen, den grünen Rebzeilen entlang zu schlendern, aber ohne einen kurzen Besuch beim befreundeten Winzer, wäre der Ausflug nur ein halbes Vergnügen. In den Abendstunden und vor allem auch am Samstagvormittag sind weininteressierte Gäste willkommen. Wer nicht vor verschlossenen Kellertüren stehen will, erkundigt sich am Vortag telefonisch, vereinbart einen passenden Termin. Wein und Kultur im Weingut Domaine les Hutins Tradition und Innovation ist die Devise der Hutins. Alle kennen die fröhliche Oenologin Emilienne, die mit Vater Jean immerhin zwanzig Hektaren be-
wirtschaftet. Wein wird seit Generationen produziert, aber es ist keineswegs die einzige Passion im Hause Hutin. Musik und Literatur bereichern das Familienleben. Madame Hutin ist Pianistin und Patron Jean war in jungen Jahren als Schauspieler auf Tournée, bis er schliesslich heimkehrte zu seinen Wurzeln. «Retour à la nature» hatte doch schon der Genfer Philosoph Jean-Jacques Rousseau empfohlen. Hutins sind privilegiert, sie verfügen über eine grosse Palette verschiedener Rebsorten in allerbesten Lagen. La Briva Vielle Vigne 2008, ein Gamay von alten Rebstöcken, war für den grossen Preis der Schweizer Weine 2009 nominiert. Gold regnete es an der «Sélection des vins de Genève 2009», ausgezeichnet wurde der spritzige Chasselas, der Chardonnay, der Gamay 2008, sowie der markante «Bertholier Rouge». Man sollte aber auch den Viognier probieren und den kräftigen «Esprit de Genève». Bernard Bosseau weiss, was er will Zum Leidwesen seiner Eltern verliess er früh das väterliche Weingut bei Nantes. Des Lebens und der Liebe Wellen lockten ihn nach Hoch-Savoyen, wo er seine Familie gründete und heute noch, dicht an der Schweizer Grenze, wohnt. Der kontaktfreudige Winzer ist seit 1997 verantwortlich für die Domaine de la Planta in Dardagny. An reizvollen Ideen fehlt es ihm nie. Bernard Bosseau versucht seinen Weinen eine persönliche Note zu verleihen. Seinem Sohn ist der Schaumwein Cuvée Alix gewidmet. Pinot noir und Pinot Meunier werden gekeltert und traditionell in der Flasche vergoren. Feine Perlen steigen im Glas beim festlichen Apéritif. Wenn er von seiner Tochter Apolline erzählt, strahlt er übers
Domaine du Clos des Pins: Inspirierte Weine Auf diesem Weingut gibt es ein historisches Erbe zu verwalten. Marc Ramu leitet den Betrieb in der elften Generation. Die Lese ist vorbei, die Moste singen in den Gärtanks, alles ist unter Kontrolle und besser wohl als je erwartet. Marc Ramu wirkt introvertiert, ruhig, spricht nur, wenn man ihn fragt. 13 Rebsorten wachsen in seinen Rebgärten, die Lagen sind sehr unterschiedlich, mit Bedacht wählt er die geeigneten Böden. Die Syrah-Traube hat es ihm besonders angetan, sie gedeiht auf kiesigem Boden über der Rhone in bester Südlage. Mit der Sanglier-Trophäe aus Bronze wurde sein Syrah 2002 ausgezeichnet. Im übertragenen Sinne könnte man behaupten, eine ganze Rotte sei in seinem Keller einquartiert, denn sechs Weine wurden im Juni mit der goldenen Wildsau ausgezeichnet und in Bern durfte er am Grand Prix du Vin Suisse die Goldtrophäe für seinen vitalen Gamay entgegennehmen. Die Weine sprechen für sich, sind eine Offenbarung: reintönig, filigran und harmonisch. Gewiss, Marc Ramu ist nicht besonders gesprächig, wir vermuten jedoch, dass er sich im Keller intensiv mit seinen Weinen unterhält. Hat der Poet Tucholsky nicht bedauert, dass man Weine nicht streicheln kann? Unendlicher Genuss mit einem Glas «Infini» Die schwierigen Zeiten der Genfer Weinwirtschaft sind überwunden. In Satigny befindet sich die top moderne
André Vidonne, stadtbekannter Traiteur. Mit den Mitarbeitern der Boucherie du Palais hat er 70 Wildschweine am Spiess über dem offenen Feuer gebraten.
Domaine de la Planta, 1283 Dardagny Tel. 022 754 12 59 Domaine les Hutins, 1283 Dardagny Tel. 022 754 12 05 Domaine du Clos des Pins, Marc Ramu 1283 Dardagny, Tel. 022 754 14 57 La Cave de Genève, 1242 Satigny Tel. 022 753 11 33 Opage, Office de Promotion des Produit agricoles de Genève,1228 Plan-les-Ouates Tel. 022 388 71 55 Genf Tourismus, Rue due Mont-Blanc 18, Genf Tel. 022 909 70 00 Sympathische Bistro-Restaurants Restaurant Dix Vins 29 bis, rue Jacques-Dalphin, 1227 Carouge Tel. 022 342 40 10 Restaurant du Levant Stéphane Taffonneau, Rue du Vieux Four 53 1288 Aire-la-Ville Tel. 022 757 71 50 Tipp Schiff-Fahrt auf der Rhone bis Peney Dessous, ins Weingebiet von Satigny.
70 Wildschweine für die Festgemeinde Im vergangenen Jahr drehte sich in Genf alles um den 500. Geburtstag von Johannes Calvin. Zahlreiche Veranstaltungen, Symposien, Vorträge und Konzerte erinnerten an das Wirken und die weltweite Bedeutung Calvins. Dass der Reformator einen guten Tropfen schätzte, berichten die Chronisten. Heitere Feste wurden im Zeichen des strengen Theologen organisiert. André Vidonne, der stadtbekannte Traiteur, schmunzelt. Mit den Mitarbeitern der Boucherie du Palais hat er 70 Wildschweine am Spiess über dem offenen Feuer gebraten. Ein nostalgisches PickNick im Freien sei es gewesen, begleitet von übermütigen Gauklern und Tänzern. In seiner Grossmetzgerei in Carouge werden über 250 Wildschweine verarbeitet. Beliebt sind die köstlichen Terrinen mit Pistazien, Wildschweinschinken und Würste. Aber auch die einzigartige Genfer Spezialität «La Longeole» gehört zum kulinarischen Angebot. In Dardagny freuen sich die Winzer auf einen saftigen Wildschweinbraten. Dass dazu eine Flasche Gamaret entkorkt wird, versteht sich von selbst. Wir nehmen und geben, heisst die Devise. Wie köstlich waren die Trauben in euren Rebbergen, aber der marinierte Wildschweinpfeffer ist doch nicht zu verachten. Sind die guten Beziehungen zwischen den Weinbauern und den Wildsauen in diesem Versöhnungsmahl begründet und einigermassen beantwortet? ■ Schweizer Jäger 1/2010
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Unterwegs
Kellerei «La cave de Genève». Geleitet wird sie seit Mai 2009 von Martin Wiederkehr. Die Herausforderung wirkt auf den vielseitig ausgebildeten Direktor aus Dietikon wie ein opulentes Elixier. Die Aufgabe hat es in sich, liefern doch im Herbst an die hundert Weinbauern ihre Trauben in die Grosskellerei, anders gesagt, ein Drittel aller Genfer Weine, wird hier vinifiziert. Oenologe und Wirtschaftsfachmann Wiederkehr lobt sein Team, vor allem den jungen Kellermeister Florian Barthassat. Wir keltern Weine von ungezählten Rebsorten, die auf sehr verschiedenen Terroirs wachsen. Wer hat schon eine vergleichbare Palette? Diese Vielfalt ist unser Luxus, wir können alle Register ziehen, wenn das faszinierende Finale beginnt, die Cuvées komponiert werden. Der Erfolg der Cave de Genève beruht auf diesen eleganten, ausdrucksstarken Rotweinen. Für «Infini» wurden Gamaret-, Garanoir- und Cabernet Sauvignon-Weine vermählt. Der kreativste Koch weit und breit ist der Chef der Domaine de Châteauvieux, Philippe Chevrier. Mit 19 Gault&Millau-Punkten gehört er zur gastronomischen Elite. Für ihn entwickelt la Cave de Genève eine Serie hochklassiger Genfer Weine. Mit grosser Sorgfalt werden diese erlesenen Tropfen selektioniert. Am Grand Prix du Vin Suisse in Bern wurde die rote Assemblage «Les Vins de Philippe Chevrier» 2007 wiederum mit einer Trophäe gewürdigt.
Foto: Magda Ganz
ganze Gesicht. Ein vollreifer Gewürztraminer wurde für den Dessertwein Cuvée Apolline gewählt. Gar nicht einverstanden war der Bretone mit der Klassifizierung seines Sauvignon Blanc 2008 bei der letzten «Sélection des vins de Genève.» Der florale Duft, die feinen Aromen, die reife Säure, sprachen für diesen Wein. Kurz entschlossen schickte er ihn zum Wettbewerb der Schweizer Weine, felsenfest überzeugt, die Jury würde ihn besser beurteilen. Tatsächlich, sein Sauvignon blanc wurde für den Grand Prix du Vin Suisse 2009 nominiert. Also sass er an der Preisverleihung im Stadttheater Bern in der ersten Reihe. Die Spannung wuchs, seine Genfer Freunde fieberten mit dem sympathischen Bernard, wünschten ihm den verdienten Erfolg. Mit der Trophäe fest im Griff verliess er schliesslich die Bühne.
GESCHÜTZTE VÖGEL = Brutkleid <
= <
Ruhekleid =
A
rennende
B
< = juv.
D E
am Brutplatz in Baumstumpf
Singflug
Trupp
C
Abdruck aus den Lehrheften für Jungjägerausbildung mit freundlicher Genehmigung von Heintges Lehr- und Lernsystem GmbH. (Vervielfältigung, Fotokopie und Nachdruck verboten!) Bezugsquellennachweis siehe Rubrik «Jägermarkt», Seite 1, oben links. Antworten siehe Seite 52
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Testlänge: 10 Aufgaben Testzeit:
5 Minuten
Auswertung: 9 Fragen sehr gut 8 Fragen ausreichend weniger ungenügend
Ordnen Sie die abgebildeten Vögel den richtigen Namen zu!
1 2 3 4 5
Feldlerche Haubenlerche Haubenmeise Goldammer Bergfink
= < =
Testen Sie Ihr Wissen
Nest unter Überhang
A
<
=
juv.
B
=
Ruhekleid
<
=
D
Brutkleid =
C
Kolonie
E Ordnen Sie die abgebildeten Vögel den richtigen Namen zu!
6 7 8 9 10
www.schweizerjaeger.ch
Gimpel (Dompfaff) Buchfink Fichtenkreuzschnabel Uferschwalbe Felsenschwalbe
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Der
SCHUSS auf den
HOHEN FASAN
Glücklich der Flugwildschütze, der in einem schönen Fasanenrevier seine Kreise ziehen darf. Freude und Herausforderung erwarten ihn im Spätherbst und Winter, wenn pfeilschnelle Fasanen hoch über die Eichen streichen. Auch passionierte Schützen aus heimischen Gefilden machen sich vermehrt auf, um in England,Tschechien, der Slowakei, Ungarn oder Dänemark die prächtigen Vögel zu erwarten. Der Schuss auf den hohen Fasan jedoch ist schwierig und das aus mehr als einem Grund. 42
Schweizer Jäger 1/2010
Distanz / Höhe Auf den meisten Jagden tauchen wirklich hohe Fasanen ja eigentlich nur selten auf. Die legendären 30, 35 oder gar 40 Meter hohen Hähne sind allenfalls bei Ständen am Fusse eines auslaufenden Steilhanges zu beobachten. Ein Fasan, der mit ausgebreiteten Schwingen in 35 Metern über eine solch hohe Krete rechts oder links vom Schützen nach unten segelt und dabei immer mehr Geschwindigkeit aufnimmt und oft abrupt den Kurs wechselt, ist sehr schwierig zuverlässig zu treffen. Ich jedenfalls bin immer dankbar, wenn ein solcher Kandidat jemand anderen bevorzugt. Abgesehen von diesen Ausnahmeständen streichen die Vögel aber auch über ragende Eichen selten höher als 25 Meter. Der Hauptharst der Fasanen im Treiben schliesslich wird eine Höhe von 20 Metern kaum übersteigen. Wunderbar, mit Schrot 6 oder 7 zu erreichen. Trotzdem erscheinen sie dem weniger geübten Flugschützen oft turmhoch und hoffnungslos ausser Reichweite. Das Schätzen von Distanzen gegen den Himmel ist in der Tat tückisch und die Höhe des Fasans wird dabei meist gründlich überschätzt. Es ist ein guter Gedanke, sich anhand bekannter Gebäude, deren Höhe man in Erfahrung gebracht hat, zu üben und mit den Silhouetten der darüberstreichenden Tauben, Krähen usw. zu vergleichen ... Auch wenn gegebenenfalls die Säule von Admiral Nelson, die in diesem Zusammenhang gerne von unseren englischen Freunden angeführt wird, nicht zur Hand ist. Mit ihren 58 Metern ist der Fasan auf dem Admiralskopf ohnehin auch für den ambitionierten Angelsachsen definitiv ausser Reichweite. Selbst auf den anspruchsvollsten Fasanenjagden tauchen aber hin und wieder auch mal niedrig fliegende Vögel auf. Vielleicht hat der Wind plötzlich gedreht oder beim einen Treiben sollen
Abb. I: In 35 Metern über Kopf streichende Fasanen, dargestellt in der Grösse, wie sie vom Schützen gesehen werden. Es ist erstaunlich, wie klein ein vom Auge erfasstes Objekt in dieser Höhe tatsächlich ist, wenn es gemessen wird.
Abb. II: Dieselben Fasanen in 35 Metern Distanz aber in nur 5 Metern Höhe, so wie sie vom Schützen gesehen werden. Ein Objekt über Kopf erscheint in derselben Entfernung wesentlich kleiner und so für den Schützen scheinbar weiter entfernt als horizontal gesehen.
die Fasanen gegen die Sonne fliegen. Denken Sie dann an die Sicherheit der Treiber und die wichtige Regel: Nur Schiessen, wenn der Vogel «freien Himmel hinter sich» hat! Geschwindigkeit Nicht nur die Höhe, auch die ungefähre Geschwindigkeit des
Nein, nein, Euer Gnaden, das sind keine Riesen, das sind Windmühlen! (Cervantes) Vogels ist schwierig einzuschätzen. Da hohe Fasanen eben in einem steilen Winkel geschossen werden, sind da weder Baumwipfel noch andere Referenzpunkte vorhanden, anhand derer die Geschwindigkeit zuverlässig herausgelesen werden könnte. Im Gegensatz zur Flughöhe wird die Geschwindigkeit deshalb gerne unterschätzt: Hinten vorbei. Der segelnde Fasan beispielsweise greift gerne in die optische Trickkiste. Er schlägt nämlich deshalb nicht mit den Flügeln, weil er gemächlich dahinbummelt, wie es oft scheint, sondern weil er im Sinkflug zu schnell unterwegs ist, um selbst etwas zur Fortbewegung beitragen zu können. Etwa so wie der Fahrradfahrer, der einen Steilhang hinunterfährt, mit zunehmender Geschwindigkeit immer schneller pedaliert und schliesslich im «Leerlauf» nach unten braust. Denken Sie daran: Der Leerlauf-Fasan ist schnell und sinkt. Schwingen Sie deshalb
Abb. III: Oberkante der Mündung einer Querflinte in Relation zu einem Fasan in 35 Metern Höhe, in der Grösse, wie er vom Schützen gesehen wird.
unter der Kehle des Vogels beherzt nach vorne-unten durch. Auch hohe, weither horizontal auf den Schützen zustreichende Fasanen scheinen wahrlich langsam unterwegs zu sein. Kann man sie jedoch von der Seite beobachten, wenn sie die entfernten Nachbarschützen passieren, erkennt man ihre wahre Geschwindigkeit leicht. Lassen Sie sich auch hier nicht täuschen und schiessen Sie nicht zu spät direkt über Kopf, sondern in einem angenehmen Winkel steil nach vorne.
Der Schuss auf den hohen Fasan erfordert die richtige Körperhaltung und Übung. Schweizer Jäger 1/2010
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Jagdpraxis
Von Markus-Urs Felder
Jagdpraxis
Technik Die orthodoxe Art, einen hohen Fasan zu schiessen, ist die folgende: Beachten Sie zunächst seine Flugbahn, die durch Kopf und Hals recht deutlich und schnell erkennbar ist. Verlagern Sie für den Schuss links-hoch das Körpergewicht auf den linken, für einen Schuss rechts-hoch oder über Kopf auf den rechten Fuss (bei Anschlag von linker Schulter gegengleich). Dadurch laufen Sie weniger Gefahr nach links zu verziehen. Um widerstandslos schwingen zu können, bleiben die Füsse recht nahe beieinander. Man sollte diese Technik etwas üben, damit’s dann klappt, wenn’s ernst gilt. Vielleicht unter einem vorstehenden Dach der Regenrinne nachschwingen, mal links, mal rechts, mal direkt über Kopf ... Zurück zum Ernstfall: Blicken Sie ausschliesslich auf den Fasan, nehmen Sie seine Geschwindigkeit und Richtung mit der Mündung auf, während der Schaft noch unten bleibt. Schlagen Sie keinesfalls zu früh an, um dann mit angeschlagener Flinte das Ziel zu verfolgen. Ein Fehlschuss wäre zwangsläufig die Folge. Ihr Timing ist immer dasselbe, denn sobald der Schaft die Schulter findet, schiessen Sie ohne im Schwung innezuhalten. Wenn Sie dabei auch noch treffen möchten, machen Sie sich keine Gedanken über den Vorhalt und schiessen Sie sorglos. Übrigens verschaffen Sie sich einen zusätzlichen Vorteil, wenn Sie den Kopf beim vertikalen Schuss nicht auf den Schaft quetschen, sondern natürlich hoch halten. So sieht man den Fasan dicht über den Läufen, ehe er sich dort befindet. Die Erfolge, die mit dieser Methode erzielt werden, helfen dem Selbstvertrauen bei stratosphärischen Hähnen oft auf die Sprünge und entschärfen die Tatsache, dass eine Flinte beim Anschlag in nahezu vertikaler Position eher tief schiesst. Probieren Sie’s mal aus ... Falls Sie oft Fasanen fehlen, die direkt über Kopf auf Sie zustreichen, schwingen Sie über den
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Hoher Fasan direkt über Kopf oder rechts. Gewicht auf rechtem Bein ermöglicht widerstandsfreies Schwingen ohne nach links zu verziehen.
Hoher Fasan links. Gewicht auf linkem Bein, Balance ist alles. Den Kopf natürlich hoch halten. Angenehmer Winkel für den ersten Schuss. linken Flügel des Vogels (rechter Flügel vom Schützen aus gesehen), statt über Kopf und Schna-
bel. Gerne verzieht nämlich der Rechtsschütze gegen Ende der Anschlagbewegung die Läufe nach links. Üben und beobachten Sie unter der Regenrinne. Leicht werden Sie dabei auch feststellen, dass der linke Arm nicht zu sehr ausgestreckt werden und die linke Hand bei diesem speziellen Schuss recht beherzt zugreifen darf. Allenfalls ist noch eine Bemerkung zum Schuss nach hinten, also
Blick auf die Sterne und hab acht auf die Gassen! (Saint Exupéry)
Abb. IV: Die Methode des selbständigen Vorhaltens nach Churchill: Das Auge des Schützen sieht den Fasan. Die Mündung der Flinte aber deutet in dem Augenblick, in dem Vogel und Läufe ins Blickfeld kommen, vor das Ziel. Dies ist dann der Fall, wenn der Schütze den Kopf richtig, d.h. natürlich aufrecht hält. Das notwendige Vorhaltemass ergibt sich so wie von selbst.
wenn der Vogel den Schützen bereits überflogen hat, angebracht. Auf hohe und hurtige Fasanen ist es ja zwar in den wenigsten Fällen sinnvoll, einen solchen anzubringen. Zu schnell sind sie ausser Reichweite. Trotzdem möchte man natürlich gerne den vorne geständerten hinten erlösen. Dabei scheint es kaum möglich zu tief zu halten, etwa einen Meter, wie es dem Schützen scheint. Auf jeden Fall den Vogel nicht einfach auf dem Korn aufsitzen lassen, sondern deutlich unterschiessen. Einer der wenigen Schrotschüsse, bei dem nicht geschwungen,
sondern schnell gezielt und sofort gefeuert wird. Einige der besten Fasanenschützen raten schliesslich, den Finger direkt über Kopf krumm zu machen. Offenbar benötigen diese Herren den zweiten Lauf nie oder sie besitzen die Körperbeherrschung eines olympischen Bodenturners. Es scheint sinnvoller, eher noch einige Meter früher als gewöhnlich zu schiessen, so dass ein bequemer erster und bei Bedarf ein vernünftiger zweiter Schuss angebracht werden kann. Das etwas frühere Schiessen hat den weiteren Vorteil, dass die Durchschlagskraft der Schrote ein bisschen höher ist als beim direkten Überkopf-Treffer. Bei wirklich hohen Vögeln vielleicht das ausschlaggebende Quentchen mehr ... Etwas Ballistik und so ... Im Jahre 1912 führte Sir Ralph Payne-Gallway, Bart., mit Hilfe eines grossen Drachen einige interessante Experimente durch. Um die Durchschlagskraft verschiedener Schrotstärken, vertikal abgefeuert auf Fasanen in 35 Metern Höhe, zu untersuchen, befestigte er auf mit Leinen bespannten Rahmen eben geschossene Fasanen mit Draht, Bauchseite nach unten, Schwingen ausgebreitet, Stoss und Kopf wie im Fluge, so wie in natura vom Schützen von seinem Stand gesehen. Ein solcher Rahmen mit dazugehörigem Fasan wurde dann bei starkem Wind vom Drachen auf exakt 35 Meter über Grund befördert. Zunächst mass Sir Ralph mit kleinen, an der Mündung der Flinte befestigten Zirkel die Dimensionen der Vögel in besagter Höhe. Es entstanden Bilder, wie ich sie in Abbildung I und
II nachgezeichnet habe. In der nächsten Abteilung wurde auf den stationären Vogel geschossen (Schrot Nr. 6, 30g, 287 Schrote, ? Choke), der Rahmen wurde eingeholt und ein weiterer Rahmenvogel aufgezogen usw. Im Durchschnitt trafen jeweils sechs Schrote den Körper (ohne Flügel). Nach Untersuchung der Tiere durch einen Veterinär wurde folgendes festgestellt: Nur bei 20% wäre der Tod unmittelbar durch Verletzung eines lebenswichtigen Organs eingetreten. 40%, durch Verletzung flugunfähig, wären beim Aufprall aus 35 Metern Höhe zu Tode gekommen. Weitere 40% hätten sich mit oberflächlichen Verletzungen verabschiedet. Interessanterweise ergaben Untersuchungen auf fliegende Fasanen in der geschätzten Höhe von 35 Metern praktisch identische Ergebnisse, so dass die noch vertretbare praktische, vertikale Schussdistanz mit Schrot Nr. 6, bei etwa 35 Metern festgesetzt werden kann. Lassen Sie sich durch diese Überlegungen aber bitte nicht verleiten, auf Schrot Nr. 5 oder 4 umzusteigen. Der Vorteil der grösseren Energie, bzw. Reichweite, würde durch die um einiges geringere Deckung, auch bei enger gebohrten Läufen in der Praxis zunichte gemacht. ■
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Die Kleinen
POTENTATEN (Teil 1)
Berühmte Jäger aus zwölf Jahrhunderten (8) Ein Blick in die Vergangenheit soll Zukunftsvisionen anregen. Zu jeder Zeit hat der Mensch gejagt aus Existenznotwendigkeit, aus gesellschaftlichen Verpflichtungen und aus der Verpflichtung der Tierwelt und der Natur gegenüber. Der «Schweizer Jäger» publiziert diese einmalige Show in die Geschichte in loser Folge. Text und Fotos: Walter Rohdich Werke über die Geschichte Deutschlands, die sich mit den Vergehen der unzähligen kleinen Fürsten, Potentaten, Duodezregenten, Möchtegernherzögen und anderen örtlichen Machthabern von Gottes Gnaden befassen, könnten alle Werke über den gesamtgeschichtlichen Ablauf übertreffen, wenn tatsächlich alle Vergehen komplett aufgelistet würden: Verschwendung, Schuldenmachen, Bedrückung der Untertanen, Behinderung des sozialen Fortschritts, Verkauf von Landeskindern an fremde Mächte – es ist unmöglich, hier alles aufzulisten. Vergehen sind diese Taten immer dann, wenn sie zum Zweck des eigenen Vergnügens, der Unterhaltung und Angeberei begangen werden, und hier muss man sagen, dass es die kleinen Fürsten Deutschlands am tollsten getrieben haben. Offenbar nach der Devise, wenn doch schon alles pleite sei, käme es auf ein paar Taler auch nicht mehr an. Zum Beispiel: Einer wilden Sau ein Denkmal setzen, statt das Geld vernünftigen Zwecken zuzuführen. Wir haben hier nur die jagdlichen Aktivitäten dieser Herrschaften darzustellen und werden nun erfahren, warum die Jagd bis tief ins 20. Jahrhundert hinein beim Volk in Misskredit gestanden hat. Abgehandelt werden hier
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Schweizer Jäger 1/2010
diejenigen kleineren deutschen Fürstenhöfe, an denen die Jagd intensiv und überdurchschnittlich stark betrieben wurde. Da sind die hessischen Landgrafen verschiedener Linien, die es dem Umstand, dass es manchmal herzlich wenig zu regieren gab verdanken, sich ausgiebig den Freuden der Jagd widmen zu können. Sie machen aus einer reizvollen Nebenbeschäftigung sozusagen einen anstrengenden Hauptberuf, statt Vermögen und Tatkraft zum Wohl der Untertanen einzusetzen. Einige von ihnen haben soviel Zeit für die Jagd aufgewendet, dass ihre Räte, Minister und andere Verantwortliche der Regierung ermahnend und rügend vorstellig wurden. Doch geschieht natürlich auch Nützliches, wie die Anlage des Wildgeheges Sababurg durch den Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen-Kassel
im Jahr 1571. Der für die fürstlichen Jagden betriebene Aufwand wird uns heute nur durch Zahlen und Statistiken einigermassen deutlich: Landgraf Ludwig I., 1413 bis 1458, der erste, über
Sie ritten mit einem Gefolge zur Jagd, das oft 500 Pferde stark war.
Der HirschSechserzug des Landgrafen LudwigVIII. von Hessen.
den brauchbare jagdliche Nachrichten überliefert sind, und sein Sohn Ludwig II., 1458 bis 1471, ritten mit einem Gefolge zur Jagd, das oft 500 Pferde stark war und aus Musikern, Sängern, Jagdgehilfen, Jagdmeistern und vielen weiblichen Teilnehmern bestand. Im 16. Jahrhundert – als eine der Ursachen der Bauernaufstände gilt die Bedrückung durch fürstlichen Jagdbetrieb – ist es Landgraf Philipp, genannt der Grossmütige, 1504 bis 1567, der jedes Mass vergisst und allen drohen-
Zielstachel
den Zeiterscheinungen zum Trotz seine Gebiete mit Jagdveranstaltungen überzieht. «Wie kann das auf Dauer gut werden?», fragt Thomas Müntzer und predigt: «Die Herren machen das selber, dass ihnen der arme Mann Feind wird. Sie nehmen alle Kreaturen zum Eigentum. Die Fische im Wasser, die Vögel in der Luft, das Gewächs auf Erden. Alles müssen ihres sein.» Ein Prediger in Thüringen zieht einen treffenden Vergleich: «Würde einmal einer zusammenzählen, wieviel hunderttausend Menschen in deutschen Landen alljährlich Wochen, selbst Monate lang von ihrer Arbeit abgehalten werden, um der Jagdwütigkeit der Fürsten und Herren zu dienen, so würde er nicht mehr fragen, warum der Boden weniger statt mehr Erträge denn sonst trägt.» Wilddiebe werden erbarmungslos verfolgt, eine beliebte Strafe ist, sie in Hirschfelle zu nähen und von Hunden zerreissen zu lassen. Zu solchen Gewalttaten hat sich Philipp allerdings nicht verführen lassen, dafür war er wohl zu «grossmütig», aber der Aufwand seiner Jagden bedrückt die Bauern gewaltig: «Landgraf Philipp trägt grosse Lust am Jagen, wie er denn alle Morgen des Nachts um ein Uhr mit seinen Jägern und Reitern, welche das ganze Jagen umher beneben dem Reiterhauptmann mussten bewachen, auf war, dass er in der Kühlung jagen mochte, damit die Hunde desto freudiger und auch die Untertanen desto zeitiger wieder zu Hause kommen mochten.» Der Bericht schliesst mit der Feststellung: «Der Landgraf hielt vier Tisch voll Jäger.» Über die Kosten, die diese und auch die vielen Pferde verursachen, kann man sich einige Vorstellung machen, aber bei den Hunden können nur Zahlen sprechen: Einige deutsche Fürsten verfügen über 600 Hunde nur für die Jagd auf Sauen, oder 1000 Hunde für den gesamten Jagdbetrieb. Ein Jägerbursche aber kann nicht mehr als zwanzig Hunde betreuen, so dass der Personalaufwand das ganze Jahr hindurch ins
Ein ovales «Lauffen» ist eingerichtet, die Jagd kann beginnen.
Unermessliche stieg. Ohne gut ausgebildete Fachleute ging dies alles nicht mehr, so dass sich die Berufe der Förster und Jäger kräftig entwickeln können. Ein völlig irreales Kosten-Nutzenverhältnis verursacht auch die Falknerei, die gerade damals in Europa hoch im Ansehen steht. Belieferer der deutschen Fürstenhöfe, so auch der hessischen, ist der Deutsche Ritterorden in der Marienburg in Preussen, der allein in den
Wilddiebe werden erbarmungslos verfolgt, eine beliebte Strafe ist, sie in Hirschfelle zu nähen und von Hunden zerreissen zu lassen. Jahren 1533 bis 1569 insgesamt 1818 Jagdfalken liefert, meist als Geschenke deklariert. Diese Tiere sind in der Haltung viel aufwendiger als Hunde und können wegen der Mauser wochenlang nicht eingesetzt werden. Da in der Gunst der Fürsten die Enten als Jagdbeute der Falknerei abgesunken, die Reiher aber aufgestiegen sind, werden diese eingefangen, gezüchtet und gehandelt – Kosten über Kosten! Der Hochmeister des Ordens schreibt einen Brief an Philipp: «...weil er aus dem Schreiben bemerke, dass der Landgraf zu dem Weidwerk mit den Falken grosse Lust und Begierlichkeit habe, und ihn um etliche Falken, mit denen er seine Ergötzlichkeit haben möge, ge-
beten, so übersende er durch seinen Falkner vier rote Falken, so gut wie sie dieses Jahr in Preussen gefangen worden und der liebe Gott sie gegeben habe.» Schliesslich wird Philipp von seinen Räten gemahnt, seine Jagdlust zu beschränken und sich mehr den Regierungsgeschäften zu widmen. Seine Antwort: «Wollen uns auch wohl bekennen, dass wirs mit dem Jagen übermachen und das mehr treiben, als es zu Zeiten nützlich sein mag. Aber das ist wiederum wahr, wenn ihr solltet sehen, was wir daneben für grosse Arbeit täglich für und für tun, ihr würdet sagen und bekennen müssen, dass wir bei unserm Jagen so viel tun, als ein anderer Fürst, der nicht jagt, der sey gleich, wer da wolle. Hoffen wahrlich, dass wir neben unserm Jagen unsers fürstlichen Amts mit täglicher und höchster Mühe, Sorg und Arbeit je so wohl warten, als unser Freund von Köln beneben seinem Jagen des bischöflichen Amts und Regierung wartet.» Pedantisch genau führt Philipp über seine Abschüsse Buch, überwacht persönlich die Hege des Wildes, besonders die Winterfütterung, und ist eifrig darauf bedacht, seine jagdlichen Privilegien weder von seinen Untertanen noch von anderen Fürsten antasten zu lassen; das Wild ist Eigentum der Fürsten, wie das Vieh Besitz der Bauern ist, und damit basta! Obwohl sich seine finanziSchweizer Jäger 1/2010
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elle Situation laufend verschlechtert, bestehen seine Jagdgesellschaften, die ganz ansehnliche Reisen unternehmen, aus 150 und mehr Berittenen, die alle besoldet, verköstigt und untergebracht werden müssen. Selbst Krankheit hält ihn nicht von der Jagd ab, wie sein Sohn Ludwig in einem Brief von 1566 berichtet: «Wiewohl der Vater Leibs halben ganz unvermöglich, so sei er doch nächstkommenden Montag aufs Jagen zu reiten, zu fahren oder sich tragen zu lassen entschlossen.» Als er auf der Hirschjagd versehentlich einen Lakaien erschiesst, schickt er einen langen Brief an den Vater des Toten, der so beginnt: «Lieber Getreuer, wir wollen dir mit bekümmertem Gemüt nicht verhalten, dass es heute deines Sohnes halben, der unser Lakai, unglücklich zugegangen...»
in Marburg: «Demnach mögen wir E. L. (Euer Liebden) freundlich nicht verhalten, dass wir dieser Tage unsern Thiergarten allhier eingestellet, haben wir an die zwanzig Rehekelber, und auch wohl Dahnkelber, wo nicht mehr gefunden. Dessgleichen auch acht Gembssen, welche aller noch lustig und gutter Ding gewessen...»
Die Leidtragenden solcher Jagden sind neben dem Wild Hunde und Pferde.
Als er auf der Hirschjagd versehentlich einen Lakaien erschiesst, schickt er einen langen Brief an den Vater des Toten... Die Abfindung beträgt 100 Gulden. Selbst in seinem Testament vergisst der fürstliche Jäger sein Wild nicht: «Die Wildfuhr ist gut, dass sie unsere Söhne hegen, denn hätte Gott kein Wildbret wollen haben, so hätte es seine Allmächtigkeit nicht in die Arche Nohe nehmen...» Durch Philipps eigenwilliges Testament wird Hessen in Kassel und Darmstadt aufgeteilt. Der schon erwähnte Wilhelm IV., 1567 bis 1592, wird ein grosser Jäger wie sein Vater und führt einen ebenso teuren Hof. Er bekommt den Beinamen Gelehrter auf dem Fürstenthron, weil er sich auch als Astronom, Botaniker und Mathematiker betätigt. Nachdem er 1571 den 500 Morgen grossen Thiergarten an der Zapfenburg (Sababurg) eingerichtet hatte, bemüht er sich, allerlei verschiedene und auch fremdländische Tierarten dort unterzubringen. Dazu steht er in Korrespondenz mit den wichtigsten fürstlichen Jägern Europas. Aus dem Jahr 1591 datiert ein Brief an seinen Bruder
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Die Jagdkosten schlagen nicht nur im höfischen Aufwand zu Buch, sondern auch in Arbeiten, zu denen die Landbevölkerung herangezogen wird. Um die Jagdform auf Hirsche und Sauen Gehetze mit den Hecken durchführen zu können, müssen die Einwohner Hecken machen und hauen helfen. Ein Bericht beschreibt diese Jagdart: «Sie haben längs der Grenze her ein Gehecke von Reiteln und Büschen gemacht, ungefähr sieben bis acht Schuh hoch, darin sind verschiedene Lücken, teils so gross, dass eben ein Wildgarn sie ausfüllt, daneben noch andere kleine, vornehmlich Schwarzwildbret, darin sie Garnsäcke hängen. Wenn das Wildbret, sei es rot oder schwarz, auf ihrem Grund und Boden angehetzt wird, eilt es des Fürsten Wildbahn zu, von wannen es meistlich herkommet, und so es dann die Lücken, wie vorbesagt, trifft, wird es allda von ihnen gefangen und erlegt, so ihnen auch gegönnt und nicht verwehrt wird.» Bei einer solchen Gelegenheit meldet Landgraf Georg die Erlegung von 106 Sauen. Die Leidtragenden solcher Jagden sind neben dem Wild Hunde und Pferde, die auf eine uns heute unvorstellbare Weise hergenommen werden. Das anschaulichste Bild eines solchen Schweinekrieges liefert Landgraf Wilhelm IV. in einem Brief an einen Kollegen: «Wir wollen auch E. L. nicht verhaltenn, das wir itzo alhier gar einen schwinden blutigen Kriegk mit den wilden Sauen füehrenn. Dann wir deren auff dreien Jachtenn 413 erlegt, wiewohl sie sich, das wir ihnen nachgeben müssten, redlich ge-
währet, haben Fürsten unnd vom Adel, darundter grosse Rittmeister, die vor Mästricht ihre Pferde unbeschedigt daruom pracht, die Pferde auch ezlicher vom Adel, Jeger unnd Bauren selbst geschlagen, und mit Geulen und anderenn überhauffenn gelauffen, auch den Bauren so auf Beume entfliehen wollen, nachgesprungen, by den Füssenn erwüscht unnd widder herab gezogenn, doch seinde unsere engelische Rüdden biss anhero noch Gottlob zimblich ledig aussgangen...» Dass eifrige Jäger wie die hessischen Landgrafen so rasch wie möglich auf die neuen Feuerwaffen umgestiegen sind ist wohl logisch. 1572 bestellt Ludwig IV. hundert halbe Hacken, auch Pirschrohre genannt, in Schmalkalden; Wilhelm IV. erwirbt drei paar Bürschbüchsen in Durlach. Dieser ist wie Philipp so versessen auf die Jagd, dass ihn auch eine Krankheit nicht von der Jagd abhalten kann: Er lässt sich einen mit einem drehbaren Sitz versehenen Jagdwagen bauen, so dass er ohne viel Körperbewegung in alle Richtungen schiessen kann. Auch die in England beliebten Hetzjagden auf Hasen und Füchse werden betrieben, derart, auch von Geistlichen, dass Beschwerden nicht ausbleiben: «Wenn auch die geistlichen Herren Hetzenreiten, verbrechen sie die Zäune und Hecken, durchreiten und laufen unsere Gärten und Weinberge ohne Scheu, und wenn wir uns in dem weigern, unterstehen sie uns zu vergewaltigen.» Von Wildschäden der alten Zeit ist bereits die Rede gewesen, aber gerade aus dem Hessischen liegen neben allgemein gehaltenen Angaben konkrete Zahlen vor. Der Dreissigjährige Krieg hat in Deutschland zwar gehörig unter dem Wild aufgeräumt, aber bereits einige Jahre später haben die Fürsten ihre Wildbestände wieder so aufgepäppelt, dass sie mit den Belangen der Landwirtschaft nicht in Einklang zu bringen sind. Ein Bericht an Georg II. von Hessen-Darmstadt: «Noch immer wollten die Hirsche nicht schreien und er glaube, dass sie
sich an Gerste, Kraut und Rüben so überfressen hätten, dass sie nicht schreien könnten, denn er von vielen tausend Krauthäuptern nicht ein Haupt auf dem ganzen Acker mehr habe...» Durch vom Schwarzwild umgewühlte Wiesen fällt die Heuernte um zwei Drittel geringer aus, Rotwildrudel von 80 bis 100 Stück stehen in den Feldern, ohne dass die Bauern sich anders wehren können, als die anschliessenden Waldungen und Einstände niederzubrennen, um das Wild zu verjagen. Wenn der gemeine Mann ein Stück Wild fällt, aus welcher Not, unter welchem Zorn auch immer, er ist geliefert. «Es werde alles so gänzlich abgefressen, dass dem Bauer meistens nichts übrig bleibe, als das leere Land unterzupflügen; nicht selten müsse das Kraut dreimal gesetzt werden, und zuletzt habe man doch nichts.» Einige der Landgrafen befehlen zwar den rigorosen Abschuss von Rot-, Dam- und Schwarzwild, als die Gemeinden sich massiv beschweren und selbst den Kaiser die Klagen erreichen, aber ein paar Jahre Hege genügen, das Problem wieder erstehen zu lassen: «Landgraf Ludwig hat vom Februar bis in den April durch die Untertanen das Wildpret allenthalben aus den Wäldern der ganzen Obergrafschaft in den Darmstädter Wald treiben lassen. Aber nach seiner Eigenschaft als wildes Getier widersetzte es sich, und sprang über das Volk zurück
und warf sich über die guten Felder des Rieds...» Fürsten, die Wild höher einschätzen als Untertanen, haben natürlich grosse Last mit Wilderern und Fürsten, die ihrem Wild die soeben geschilderten Freiheiten lassen, Freiheiten, die das Volk bedrücken, brauchen sich über Rotten von Wildschützen nicht zu wundern. Immer droht diesen der Strang, und wenn der nicht, geht’s nur wenig gemütlicher zu: Handabhacken, Daumenabdrehen, Augenausstechen, Hörneraufsetzen, in Säcke nähen für die Hunde. Auf dem Reinhardtswald steht bis 1685 drohend und mahnend ein Galgen für Wilderer, die dem Jagdpersonal Gefechte liefern. Gefangene Wilddiebe werden auch Werbern ausgeliefert, die sie als Galeerensklaven auf Schiffe bringen lassen. Gnädig kommt ein Hans Dippel 1591 davon: «... dass der Angeklagte öffentlich an den Pranger zu stellen, forters mit Ruthen aus Marburg heraus, von da durch den Scharfrichter ohne Stäube (Stäupen) nach Bromskirchen geführt und daselbst auf
Rotwildrudel von 80 bis 100 Stück stehen in den Feldern, ohne dass die Bauern sich wehren können. der Grenze nach Hallenberg auszustreichen und des Fürstentums ewiglich zu verweisen sey.» Im 16. Jahrhundert geht es mit den Bären überall in Mitteleuropa zu Ende. Nur in den unwegsamsten Gebieten der Gebirge werden
sie überleben. Neben dem Wolf ist der Bär das einzige Wild, das einmütig als schädlich angesehen wird und dessen Ausrottung niemand bedauert. In einem Brief vom August 1584 schildert Wilhelm IV. eine Bärenjagd: «Die Bären, deren dann eine ziemliche Notdurft, Gott lob! hie ist, haben uns grossen Schaden getan, Ochsen, Hirsche, Reher und Wildkälber zerrissen, sonderlich an einem Ort, da die Förster vormals mehr als 30 grosse Hirsche angegeben, dermasen gehauset, dass unser Jägermeister sich nicht getrauet zwei jagdbare Hirsche daselbst einzustellen... Es sind aber fünf Bären, zwei alte und drei Junge, mit in die Stallung gekommen. Damit haben wir uns heute Sonnabend fast den ganzen Tag zerjaget; endlich ist eine Bärin samt ihrem Jungen auf den Lauf gekommen, da haben wir ihr einen Schuss geschenkt ... darnach mit etzlichen Winden (Windhunden) gehetzt und beide, die alte wie auch das Junge, gefangen...» Bären werden nicht nur erlegt, sondern auch zur Dressur und fürs Vergnügen gefangen: Noch 1623 findet im Hof des Darmstädter Schlosses eine Bärenhetze statt. Die Wölfe. Wie die Menschen der Zeit über sie dachten, braucht nicht mehr dargelegt zu werden. In einzelnen Revieren Hessens richten sie fürchterliche Schäden unter dem Rotwild an, was die Bevölkerung wenig stört, doch wenn es an ihre Vieh-, besonders die Schafherden geht, schreit sie natürlich Zeter und Mordio. Im Winter von 1552 auf 1553 tötet Philipp 27 Wölfe, bei allen winterlichen Jagden werden jeweils Dutzende erlegt, und doch scheinen sie nicht weniger zu werden. Im Gebiet von Siegen werden 1612 39 Wölfe getötet, doch überall in den dichten und geschlossenen Waldungen finden sie Unterkommen und an den überhegten Wildbeständen Nahrung genug. Doch das sollte mit dem schrittweisen Aufkommen der Feuerwaffen anders werden. Fortsetzung folgt Schweizer Jäger 1/2010
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Zielstachel
Der weltberühmte 66-Ender aus der Jacobsdorfer Heide, bei Berlin, erlegt am 18. September 1696.
Öffentlichkeitsarbeit
Mit der
JÄGERIN IM WALD Ein Bildungsangebot für Menschen mit Besonderheiten
Menschen mit Besonderheiten – Nun jeder ist besonders, werden Sie denken. Wir verstehen darunter Menschen, die eine Behinderung haben. Sie sind in vielen Dingen benachteiligt, werden gar ausgegrenzt. Uns geht es im folgenden Artikel darum, eine kleine Teilnehmergruppe etwas näher zu bringen. Das Kursziel war, einen Einblick in die Jagd zu geben. Genauso wie es auch für andere Menschen faszinierend ist, ist es auch für unsere Behinderten ein eindrückliches Erlebnis, im Kreise der Jägerschaft zu verweilen. Dachs, Fuchs, Reh und Schwarzkittel – wie leben sie, was fressen sie, wo finde ich sie...
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Text: Lucia Moreno Fotos: Alexio Moreno Erste Herausforderungen waren für mich als Jägerin und Weiterbildungsverantwortliche, dass es Teilnehmer gibt, die nicht lesen können, und solche, die schwerhörig sind. Das Alter lag zwischen 25–60, insgesamt drei Frauen und drei Männer. Wie kann ich eine so unterschiedliche Gruppe während 3 mal 4 Stunden im Wald bei jeder Witterung beschäftigen und ihnen die Jagd vermitteln? Dabei sollen sie nicht krank werden, glücklich sein und sich gut verstanden fühlen und verstehen, was Jäger eigentlich tun – um dieses Wissen auch in die Welt hinaus zu tragen. Da das Programm sowohl vom Wetter als auch von der Fähigkeit der Teilnehmer abhängig war, konnte ich nicht immer die gleichen Treffpunkte abmachen und musste vor jedem Anlass einen Rundbrief mit genauen Anweisungen und Fotos versenden, um zu gewährleisten, dass alle richtig und warm angezogen und sich rechtzeitig einfinden würden und dass jeder ein Aserpaket dabei hat.
Inzwischen hatten wir zwei Malbäume entdeckt, an denen sich Sauen die Schwarte gerieben hatten, und gar einige Borsten gefunden. Eine Suhle liess nicht auf sich warten und auch der Fuchsbau und die Dachse konnten erklärt werden. Da und dort gab es Trittsiegel von Rehen und wir erforschten unser kleines Waldstück sorgfältig. Als wir nun an einer schönen Feuerstelle angelangt waren und es ans Feuermachen ging, fragten sich die Teilnehmer, wie man das bei Regen anstellt. Und staunten ob der Fertigkeit. Allmählich liess der Regen nun nach und wir konnten unser vielfältiges Mahl ohne Guss von oben geniessen. Ich glaube aber, dass einige Sonntagnachmittagspaziergänger sich ob der lustigen und bunten Truppe wunderten, die da gepflegt Mittag ass. Nach vier Stunden im Wald mit vielen Beobachtungen und Erklärungen waren die Teilnehmer glücklich und ziemlich müde. Hubertusmesse Das Jagdhornblasen ist für uns Jäger eine besonders schöne Tradition und ich dachte, die Messe wäre nicht nur ein wichtiger Anlass, sondern würde auch die Verbundenheit der Jäger mit dem Glauben etwas vermitteln. Denn die Hubertusmesse lässt uns zur Besinnung kommen, so dass wir dafür danken, dass wir unser Handwerk gesund vollbracht haben und darum bitten, dass wir dies auch weiterhin tun dürfen. Früher als die normale Kurszeit reisten wir zur Kirche Seewen. Dort ist für uns extra eine
Oben: Die Teilnehmergruppe mit dem pädagogisch wertvollen und perfekt eingerichteten Erlebnismobil von Jagd Baselland. Oben links: Auch das Schiessen gehört zur Jagd. Die Teilnehmer lassen sich die BBF erklären.
ganze Kirchenbank reserviert worden. Da wir uns aber verspätet hatten, mussten wir in der vollen Kirche nun Plätze suchen. Immerhin konnte ich alle im Blick behalten, so dass wir im Notfall hätten intervenieren können. So eine volle Kirche hatte ich lange nicht gesehen und unsere Gruppe war berührt und begeistert über das ergreifende Spiel der Bläsergruppe. Die Predigt bewirkte, dass mir einige Gedanken an das vergangene und kommende Jahr gekommen sind. Dass ich nachdachte, warum ich im Wald stehe, und warum ich bei Regen dem Unbill von Petrus trotze und mich daran erst noch erfreue. Nachdenken, dass ich Jägerin geworden bin, um meinem kleinen Jagdhund gerecht werden zu können und darüber eine grossartige Aufgabe gefunden habe, die mir Lebenselixier zu sein scheint. Ich verstand, dass wir Teil sind und eine Aufgabe haben, der wir gerecht werden können und dabei glücklich sein dürfen. Wir wissen, dass Gott nicht allein im Himmel und in der Kirche wohnt und wir wissen, dadurch dass wir mit dem Leben und dem Tod so verbunden sind, dass wir ehrfürchtig und dankbar dafür sein können, wenn wir gesund und munter sind. Doch bevor ich nun dem Pathos weiter fröne, lassen Sie mich den Bericht mit einem Dankeschön an alle Teilnehmer und Helfer beenden und jeden von uns ermutigen, selbst solche interessante Anlässe zu gestalten, an denen über unser wertvolles Handwerk berichtet werden kann. ■ Schweizer Jäger 1/2010
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Öffentlichkeitsarbeit
Gummistiefelalarm Bereits beim ersten Treffen hat uns Petrus gezeigt, dass Jäger wetterfest sein müssen, denn es regnete an diesem Sonntag flott. Nun, die Teilnehmer fanden sich überraschend pünktlich ein und ich war erstaunt über die interessante Gruppe, die jede Anweisung ernst genommen hatte und gut mobil war. Nach kurzem Fussmarsch durch ein Wohngebiet erreichten wir den schützenden Wald und besammelten uns unter einem Hochsitz in einer schönen Waldlichtung. Meine Helfer – meine Schwiegermama, eine erfahrene Schauspielerin, die oft mit Behinderten Theater inszeniert, sowie eine Marketingfachfrau mit Baby und mein bereits erfahrener Jagdhelfer Julian – waren eine wertvolle Hilfe. Die differenzierten Fragen, die gleich auf mich niederprasselten, waren nicht ohne und mussten aufgenommen und verständlich erklärt werden. So wollte man erklärt bekommen, warum man Hochsitze braucht, wie man ein Fernglas bedient, wann welche Jagd stattfindet und wie sich eine Kugel im Unterschied zu einer Schrotpatrone verhält. Warum man in der Migros und im Restaurant oft kein gutes Wild bekommt und wieso Jäger meist so verschlossen sind! Also, ich war schon etwas überrascht über die vielen fachlichen Fragen und auch über das bereits vorhandene Wissen. Auf meine Frage, ob man Hochsitze besteigen darf, kam sofort die klare Antwort: «Nein das ist jagdliches Eigentum und nur für Jäger bestimmt, man darf sie nicht benutzen oder beschädigen». Also, ich war baff! Unter meiner Aufsicht erlaubte ich nun aber zwei Teilnehmern, sich herauf zu wagen und mit dem Fernglas zu schauen, ob etwas Interessantes zu sehen wäre. Es war schwierig. Einer von beiden konnte mit dem Fernglas nicht umgehen, für den andern war es körperlich nicht ohne, auf den Hochsitz zu klettern. Aber das spielte ja auch keine Rolle, denn jeder konnte daraus entnehmen, was für ihn wichtig war.
Bund und Kantone
Schützen, Jäger und Sammler lehnen Waffeninitiative ab JagdSchweiz begrüsst Ablehnung der Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt» Die in der Interessengemeinschaft Schiessen Schweiz (IGS) zusammengeschlossenen Schützen, Jäger, Waffensammler und privaten Waffenbesitzer begrüssen den Entscheid des Bundesrates, die Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt» ohne Gegenvorschlag abzulehnen. Für eine effektive Bekämpfung des Waffenmissbrauchs braucht es keine neuen Verfassungsartikel, sondern eine konsequente Anwendung der geltenden Gesetze. Die «Interessengemeinschaft Schiessen Schweiz (IGS)» – in der 16 Organisationen mit über 250 000 von einer Annahme der Waffeninitiative betroffene Mitglieder zusammengeschlossen sind – unterstützt alle sinnvollen Beiträge zur Missbrauchsbekämpfung innerhalb der bestehenden Gesetzesgrundlagen. Diese müssen wirksam sein, in den Auswirkungen vertretbar und in der Umsetzung verhältnismässig. Die IGS weist darauf hin, dass der Bundesrat Ende November 2009 erneut beschlossen hat, an der Heimabgabe
der Ordonnanzwaffe festzuhalten, gleichzeitig aber auch über Massnahmen entschieden hat, die zur Optimierung der Sicherheit beitragen werden. Eine zentrale Aufbewahrung der Ordonnanzwaffen in gesicherten Räumen der Armee würde das Schiesswesen ausser Dienst erheblich erschweren, wenn nicht gar verunmöglichen. Die IGS begrüsst auch, dass sich der Bundesrat erneut gegen die Einführung eines zentralen Waffenregisters ausspricht, das einen hohen administrativen Aufwand erfordert, dabei aber nur einen kleinen Teil der sich in der Schweiz befindenden Waffen erfasst. Die Waffengesetzgebung bietet geeignete Möglichkeiten, um gefährlichen oder gefährdeten Personen den Zugang zu Schusswaffen zu verhindern. Die IGS erwartet von Politik und Behörden, dass die geltende Gesetzgebung konsequent umgesetzt wird. «Wir sind überzeugt, dass die geltende Waffengesetzge-
bung geeignet ist, Missbräuche zu verhindern», sagt Dora Andres, Präsidentin der Interessengemeinschaft Schiessen Schweiz. «Neue Verfassungsartikel bringen keine zusätzliche Sicherheit.» JagdSchweiz
JagdSchweiz trifft sich zum 9. Mal mit den Jägern im Bundesparlament Am vergangenen 10. Dezember fand im Bundeshaus ein weiteres Treffen von JagdSchweiz mit den im National- und Ständerat gewählten Jägern statt. Präsident Jon Peider Lemm durfte die vollständig anwesende «Fraktion der Jäger» begrüssen. Behandelt wurden in erster Linie die aktuellen parlamentarischen Vorstösse zum Thema der Grossraubtiere. Die insgesamt sechs Motionen und Interpellationen der Nationalräte Ruedi Lustenberger, Roberto Schmidt und Oskar Freysinger können unter www.parlament.ch (siehe die einzelnen Mitglieder des Nationalrates > eingereichte Vorstösse) konsultiert werden. In der Zwischenzeit hat der Bundesrat zu
allen Vorstössen Stellung genommen. Reinhard Schnidrig, eidg. Jagdinspektor, erläuterte die Position des Bundesrates. In einer Kulturlandschaft wie der Schweiz müsse ein Gleichgewicht zwischen Schutz und Nutzung gesucht werden. In der geplanten JSV-Teilrevision sollen die Anliegen zur Regulierung von Grossraubtieren bei untragbaren Auswirkungen auf den Wild- und Nutztierbestand weitgehend berücksichtigt werden. Die Runde thematisierte auch die im Jahr 2011 zur Abstimmung kommende Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt», deren Bekämpfung ein geschlossenes Auftreten der Jägerschaft erfordert. Die Bundesparlamentarier nutzten die Gelegenheit, den Jägerinnen und Jägern für die kommenden Festtage alles Gute zu wünschen, verbunden mit einem kräftigen Weidmannsheil für 2009! Der Vorstand und die Geschäftsstelle von JagdSchweiz schliessen sich diesen Wünschen an. JagdSchweiz
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NR Dominique Baettig (JU), SR Jean-René Fournier (VS), NR Tarcisi Caviezel (GR), NR Martin Landolt (GL), NR Jean-François Rime (FR), JagdSchweiz-Präsident Jon Peider Lemm, NR Christophe Darbellay (VS), der eidg. Jagdinspektor Reinhard Schnidrig, NR Stéphane Rossini (VS), NR Ruedi Lustenberger (LU) Foto (vlnr).
Lettre de la Romandie Der Vorstoss eines Abgeordneten des Kantonsparlaments gibt am westlichen Ende des Genfersees viel zu reden. Kantonsrat Pierre Weiss rüttelte die Republik mit seiner an und für sich weitsichtigen Motion kräftig durch: Warum, fragt Weiss, können die viel Steuergeld verschluckenden Kontrollabschüsse von Schwarzwild in der Genfer Campagne nicht durch geübte Schützen, sprich Jäger, erledigt werden. (Vergl. auch mit dem Inhalt meiner Kolumne im «Schweizer Jäger» vom Dezember 2009). Am 17. Dezember kommt es im Genfer Kantonsparlament zur Budget-Abstimmung. An diesem Tag soll auch über den Vorstoss von Pierre Weiss abgestimmt werden. Immerhin geht es um eine halbe Million im hochroten Kantonshaushalt, in diesen schitteren finanziellen Zeiten keine Erdnüssli. Leider muss ich mein Manuskript zwei Tage vor den parlamentarischen Verhandlungen in die Redaktionsstube nach Einsiedeln schicken. Ganz klar, dass ich aber für die Leser des «Schweizer Jäger» am Ball bleibe, denn bei dieser Abstimmung geht es um mehr: 1974 haben die Genfer Stimmbürger der Jagd adieu gesagt. Wittern die Genfer Jäger 35 Jahre später nun wieder Morgenluft? Brisanterweise wird über die Wiederaufnahme der Jagd auf Genfer Staatsgebiet in dem Zeitpunkt diskutiert, wo Genf im Begriff ist, sich eine neue Verfassung zu geben. Und vergessen wir nicht: Zuletzt wackelten des Jägers Rechte zur Ausübung der Jagd im Kanton Aargau. Sogar im traditionell Jagd-starken Kanton Bern müssen die Jäger dauernd auf der Hut sein. Was in der kleinen Republik Genf derzeit abläuft, kann für die Zukunft durchaus Breitenwirkung für den Rest der Schweiz zeigen – und in der Folge den Grünröcken den Rücken stärken.
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Blutbad auf Schweizer Strassen Erschreckende Zahlen flattern mir auf meinen Arbeitstisch. Um die 20 000 Wildtiere kommen im Jahr auf Schweizer Strassen um, allen voran die sonst so scheuen Rehe, welche nächtlicherweise, von den Scheinwerfern geblendet, blind über die Strassen wechseln. Zwar hat es zu viele Füchse in der Schweiz, aber Hand aufs Herz, als Jäger sehen wir den schönen Fuchspelz doch lieber als Dekoration eines winterlichen Kleidungsstücks oder über den schlotterigen Knien eines alten Müetis, denn quer über die Fahrbahn geschmiert.
Weihnachtsgeschenk für Sektionspräsident und Kassier: Gleich sechs neue Mitlieder in der Diana Sektion Cossonay Den Hasen sehe ich auf der Niederjagd in der Waadt ja kaum noch, es sei denn während der frühmorgendlichen Autofahrt zum Ansitz. Nicht genug, dass wir Langohr kaum mehr vor die Flinte bekommen; dass diese zu Hunderten unter den Rädern eines Autos verkommen, ist
geradezu sündhaft. Folgen in dieser schandbaren Rangliste eine grosse Anzahl der (auch) nachtaktiven Dachse, fast fünfhundert (!) Hirsche und ebenso viele Wildschweine. Sogar die Gämsen sind nicht vor dem Blechtod gefeit. Letzte Woche hat ein Motorradfahrer im Kanton Jura,
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MITARBEITER/IN VERKAUFSAUSSENDIENST Als selbstbewusste Persönlichkeit haben Sie ein gepflegtes Auftreten und übernehmen die Verantwortung für Umsatz- und Absatzziele in Ihrem Verkaufsgebiet. Zu Ihren Hauptaufgaben gehören das Akquirieren von Neukunden im Bereich Jagd-, Foto- und Optikfachhandel sowie der Ausbau und die Pflege des bestehenden Kundenstammes. Sie erarbeiten und integrieren aktiv Kundenentwicklungsprogramme, veranstalten Events gemeinsam mit Händlern und erstellen für Ihre Region Absatz-, Umsatz- als auch Kostenplanungen.
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Bund und Kantone
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Bund und Kantone
zwischen Montignez und Lugnez, den Zusammenstoss mit einer Wildsau nicht vermeiden können. Der Fahrer kam mit leichten Verletzungen und dem Schrecken davon. Das Tier verendete. Man stelle sich vor, was bei einem solchen Aufprall für Kräfte frei werden. Der Touring Club der Schweiz (TCS) hat sogenannte Crash-Tests durchgeführt. Die Untersuchungen ergaben, dass zwar eine Kollision bei hohem Tempo gefährlich ist, dass jedoch die hastig eingeleiteten Ausweichmanöver für den Fahrer meist noch fatalere Folgen hatten. Die Frage sei erlaubt: Gewöhnen sich die Tiere nach einer geraumen Weile nicht auch an die an den Bäumen angebrachten, Licht-reflektierenden Bänder? Es scheint, dass sich die Versicherungen jedes
Jahr um 25 Millionen Franken zurückgesetzt sehen, um den Forderungen der Motorfahrzeug-Lenker gerecht zu werden. Kleiner Trost für letztere, wenn z.B. die Waadtländer Polizei ihnen erlaubt, «das angefahrene und so getötete Wild mitzunehmen». Guten Appetit. Es sektiönlet … … und das wohl in der ganzen Schweizer Jagdgemeinde. Dass man als Mitglied einer Jagdgemeinschaft zumindest der Hauptversammlung nicht fernbleibt, das gehört ja wohl dazu. Schön zu sehen, dass sich langsam jüngere Kräfte an den Vorstandstisch drängen und Verantwortung übernehmen. Es erwartet sie ein gerütteltes Mass an Herausforderungen. stuckjohn@hotmail.com
Zernez und der Nationalpark feiern CH
Am 1. Dezember 1909, vor genau 100 Jahren, haben die Gemeinde Zernez und die Schweizerische NaturschutzKommission den ersten Pachtvertrag für die Val Cluozza unterzeichnet. Über 100 Personen fanden sich am Dienstagabend im Auditorium Schlossstall ein, um mehr über die Begleitumstände der Geburtsstunde des Nationalparks zu erfahren. Wie kam es dazu, dass Zernez zu Beginn des 20. Jahrhunderts als erste Gemeinde Europas Parkverhandlungen führte? Domenic Toutsch, Zernezer Gemeindepräsident, zeigte sich überzeugt, dass die damaligen Pioniere die Gunst der Stunde richtig einschätzten und einen nachhaltigen Beitrag zum Schutz dieser einzigartigen Landschaft leisten wollten. Doch auch wirtschaftlich hätte sich dieser Mut ausgezahlt: Der Schweizerische Nationalpark (SNP) sei zum wichtigsten Angebot im touristischen Bereich geworden. Die Gemeinde zählte
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damals 596 Einwohner, heute sind es doppelt so viele. Trotzdem, auch in der Geschichte zwischen Zernez und dem Nationalpark gab es Rückschläge. Er erinnerte an die gescheiterte Abstimmung zur Parkerweiterung im Jahr 2000. Doch kurz darauf haben sich die beiden Partner wieder versöhnt: Mit dem Bau des neuen Nationalparkzentrums gelang ein wichtiges gemeinsames Projekt, das die Bande wieder gestärkt habe. Zernez als europäische Pioniergemeinde Robert Giacometti, 11. Präsident der Eidgenössischen Nationalpark-Kommission und erster Einheimischer in diesem Amt, würdigte Zernez als eigentliche Pioniergemeinde. Ohne die Partnerschaft mit den Gemeinden gäbe es keinen Nationalpark. Doch Pioniere brauche es auch heute. Menschen, die ihrer Zeit voraus sind. Pioniergeist hat die Gemeinde Zernez gemäss Giacometti nicht nur bei der Park-
Stolz auf den 100-jährigen Vertrag: Heinrich Haller, Nationalparkdirektor; Domenic Toutsch, Gemeindepräsident Zernez; Patrick Kupper, Historiker ETH Zürich; Robert Giacometti, Präsident der Eidgenössischen Nationalpark-Kommission; Max Filli, Präsident der Bürgergemeinde Zernez. gründung bewiesen, sondern auch bei der Übergabe der Schlossliegenschaft an den Nationalpark und der damit ermöglichten Realisierung des neuen Nationalparkzentrums. Landeigentümerin ist die Bürgergemeinde. Deren Präsident, Max Filli, setzte sich mit der Frage auseinander, wie es damals zu einem solch pionierhaften Entscheid kommen konnte. Bereits im Dezember 1908 richtete die NaturschutzKommission die Anfrage an die Gemeinde, ob sie bereit wäre, die Val Cluozza als Totalreservat zu verpachten. Der Gemeinderat stimmte mit 6 zu 3 Stimmen für eine Weiterverfolgung des Projekts. Am 25. Oktober 1909 schliesslich segnete die Gemeindeversammlung mit Auflagen die Schaffung des Totalreservats ab. Dies unter folgenden Bedingungen: Der Pachtzins müsse auf 1500 Franken pro Jahr erhöht werden, allfällige Schadbären seien zu erlegen und ein guter Fussweg in die Val Cluozza zu erstellen. Ob die wirtschaftlichen Aussichten oder die schmeichelhafte Rolle als Pioniergemeinde die ausschlaggebenden Faktoren waren, liess Filli dahingestellt. Offizielles Jubiläum «100 Jahre SNP» im 2014 Der Hauptreferent des Abends, Dr. Patrick Kupper, Historiker an der ETH Zürich, untersucht seit mehreren Jahren die Geschichte des ersten Nationalparks der Alpen. Der von Dr. Paul Sarasin, dem Präsidenten der NaturschutzKommission und von Rudolf
Bezzola, Gemeindepräsident von Zernez, unterzeichnete Vertrag sei sehr geschickt und in weiser Voraussicht abgefasst worden. So war bereits die Möglichkeit der Übernahme des Vertrags durch die Eidgenossenschaft erwähnt, was 5 Jahre später auch geschah. Aus diesem Grund gilt der 1. August 1914 als Gründungsdatum des SNP. Entsprechend wird 2014 zum eigentlichen Jubiläumsjahr mit zahlreichen Attraktionen werden. Kupper ging in seinem Vortrag auf weitere Eigenarten des Vertrags ein. Zwei Tierarten wurden im Vertrag genannt: Bären und Steinböcke. Für durch Bären verursachte Schäden sollte die Kommission haftbar gemacht werden. Auch sollte sie für den Schutz der später allenfalls angesiedelten Steinböcke sorgen. Die schliesslich vereinbarten 1400 Franken Pachtzins bedeuteten im Vergleich zu den früher durch Verpachtung der Weideflächen erzielten Erträge mindestens eine Verdoppelung. Plötzlich ging alles sehr rasch Die Schweizerische Naturschutz-Kommission wurde 1906 gegründet. Die Gruppierung hatte sich unter anderem zum Ziel gesetzt, in der Schweiz ein Grossschutzgebiet zu schaffen. Einer der Initianten war Prof. Carl Schröter (1855–1939). Er lehrte an der ETH Zürich und liebäugelte mit der Val S-charl und dem God da Tamangur. Bereits 1902 besuche er mit dem Eidgenössischen Forstinspek-
Keine Liebe auf den ersten Blick Nach der Vertragsunterzeichnung folgten in Zernez bis 1913 fünf weitere Gemeindeabstimmungen, die immer zugunsten des Nationalparks ausgingen. Zernez gelang es damals, einen attraktiven Pachtzins auszuhandeln und 1910 auch die Val Tantermozza an die Kommission zu verpachten. Von Beginn weg war die Partnerschaft zwischen Nationalpark und der Gemeinde nicht sehr eng. Dies äusserte sich später immer wieder durch Missverständnisse und Probleme. Einheimische und «fremde Naturschützer» hatten das Heu nicht immer auf derselben Bühne. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Nationalpark zu einem wichtigen touristischen Aushängeschild und damit zum Markenzeichen der Gemeinde Zernez, dem «Tor zum Nationalpark». Schweiz. Nationalpark Hans Lozza, Leiter Kommunikation
Zwei neue Fachlehrer Der Stiftungsrat des Bildungszentrums Wald Lyss hat zwei neue Fachlehrer für Betriebsführung und Waldbau gewählt. Es handelt sich um die ETH-Forstingenieure Stefan Rechberger und Jacques Doutaz. Stefan Rechberger (37) stammt aus dem Kanton Thurgau und arbeitete zuletzt mehrere Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit in Namibia und Mali. Zuvor hatte er Erfahrungen als Betriebsberater im forstlichen Ingenieurbüro Kaufmann + Bader in Solothurn gesammelt. Zurzeit absolviert er ein Fernstudium als
MBA. Der neue Fachlehrer für Betriebsführung wird sich in Lyss niederlassen und beginnt seine neu geschaffene Tätigkeit am 1. Dezember 2009. Der Freiburger Jacques Doutaz (30) ist Spezialist für forstliche Standorte und arbeitet zurzeit in einem Ingenieurbüro im Wallis. Zudem betreut er als Selbstständiger Mandate im Kanton Freiburg. Er wird am 1. April 2010 Nachfolger des langjährigen Waldbaulehrers Jean-Philippe Mayland, der in den verdienten Ruhestand geht. Seit einigen Jahren unterrichtet Jacques Doutaz bereits erfolgreich als zusätz-
liche Lehrkraft an der «Försterschule» in Lyss. Die Stiftung Interkantonale Försterschule Lyss vertritt 11 Trägerkantone aus der Westund Nordwestschweiz bis Luzern und Zürich und betreibt in Lyss seit 40 Jahren eine Schule zur Aus- und Weiterbildung des Forstpersonals. Hauptzielgruppe des Bildungszentrums Wald sind Kader mit waldspezifischen und waldnahen Kompetenzen, also in erster Linie Betriebsleiter, Revierförster und Unternehmer. Bildungsgänge auf Stufe «höhere Fachschule HF» gelten als besonders praxis- und arbeitsmarktnah. Bildungszentrum Wald Lyss
Sonne Mond Solunar Aufgang
Untergang
Aufgang
Untergang
Januar Sa 16. So 17. Mo 18. Di 19. Mi 20. Do 21. Fr 22. Sa 23. So 24. Mo 25. Di 26. Mi 27. Do 28. Fr 29. Sa 30. So 31.
08.07 08.06 08.06 08.05 08.04 08.03 08.02 08.01 08.00 07.59 07.58 07.57 07.56 07.55 07.54 07.53
17.05 17.06 17.08 17.09 17.11 17.12 17.14 17.15 17.16 17.18 17.19 17.21 17.22 17.24 17.25 17.27
08.41 09.02 09.21 09.38 09.55 10.13 10.33 10.57 11.26 12.05 12.55 14.00 15.17 16.42 18.08 19.33
18.32 19.36 20.40 21.44 22.49 23.55 — 01.04 02.16 03.29 04.40 05.43 06.36 07.19 07.53 08.20
00.36 01.27 02.13 02.58 03.43 04.28 05.14 00.13 — 01.26 02.19 03.14 04.12 05.10 00.23 —
06.50 07.37 08.23 09.08 09.53 10.39 11.25 06.01 06.50 07.41 08.35 09.30 10.27 11.25 06.08 07.07
13.02 13.48 14.33 15.18 16.04 16.49 17.36 12.37 13.03 13.55 14.50 15.46 16.43 17.40 12.51 13.20
19.13 19.58 20.43 21.28 22.14 23.00 23.48 18.25 19.16 20.10 21.05 22.02 22.59 23.55 18.37 19.34
Februar Mo 1. Di 2. Mi 3. Do 4. Fr 5. Sa 6. So 7. Mo 8. Di 9. Mi 10. Do 11. Fr 12. Sa 13. So 14. Mo 15.
07.51 07.50 07.49 07.47 07.46 07.45 07.43 07.42 07.40 07.39 07.37 07.36 07.34 07.33 07.31
17.29 17.30 17.32 17.33 17.35 17.36 17.38 17.39 17.41 17.42 17.44 17.45 17.47 17.49 17.50
20.56 22.16 23.34 — 00.50 02.03 03.11 04.11 05.03 05.45 06.18 06.46 07.08 07.28 07.46
08.44 09.07 09.29 09.52 10.19 10.51 11.30 12.18 13.13 14.13 15.17 16.22 17.27 18.32 19.36
01.52 02.49 03.46 04.41 05.34 00.13 01.03 01.51 02.38 03.23 04.07 04.49 05.31 00.03 00.42
08.05 09.02 09.58 10.54 11.47 06.26 07.16 08.04 08.50 09.35 10.18 11.00 11.42 06.13 06.56
14.17 15.14 16.11 17.06 18.00 — 13.29 14.17 15.03 15.47 16.30 17.12 17.53 12.00 13.06
20.30 21.27 22.23 23.19 — 18.52 19.42 20.30 21.16 21.59 22.42 23.23 — 18.34 19.16
Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse entgegen. Die Redaktion Schweizer Jäger 1/2010
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tor Johann Coaz das Gebiet in S-charl. 1906 wurde die Idee offiziell lanciert. Paul Sarasin, Präsident der Kommission, reiste 1908 nach S-charl und schaute sich das Gebiet vor Ort an. Unterwegs traf er den einheimischen Wissenschafter Steivan Brunies. Dieser machte Sarasin auf die Val Cluozza aufmerksam und sprach in seinem Gutachten der Val Cluozza besondere Qualitäten zu: «Wildnis (...) wie aufgespart geblieben für eine Reservation». In Zernez waren Rudolf R. Bezzola, Gemeindepräsident und Curdin Grass, Gemeinderat und ein Freund von Steivan Brunies, Promotoren der Nationalparkidee. Zernez hatte zu jener Zeit wirtschaftliche Probleme, weil die beiden Haupterwerbszweige, die Land- und Forstwirtschaft, unter Druck kamen. Der Holzpreis brach ein, die Maul- und Klauenseuche verhinderte die Beweidung durch italienische Schafherden und der touristische Boom liess in Zernez auf sich warten.
Bund und Kantone
Pelzfellhandel in der Schweiz Der Lohn der Raubwildjagd ist gering: An den Pelzfellmärkten in der ganzen Schweiz erzielten selbst ausnehmend schöne Fuchsfelle nur noch einen Erlös von ein paar Franken. Dies war die Situation im vergangenen Jahr an den Pelzfellmärkten in der Schweiz. Beim heutigen Preisniveau werden die Motivation und der Anreiz für die wichtige Raubwildbejagung bald einmal schwinden. Deshalb gingen die Organisatoren des Oberwalliser und des Thuner Pelz- und Fellmarktes der Marktsituation um den Pelzfellhandel auf den Grund. Zum Jahresbeginn, meistens von Januar bis März, finden schweizweit Pelz- und Fellmärkte sowie Trophäenschauen statt. Von den rund 40 000 erlegten Rotfüchsen gelangen ungefähr die Hälfte in den Handel und werden an den Märkten zur Auffuhr gebracht. Auch eine stattliche Anzahl von Marderfellen und Dachsschwarten, sowie Decken von Schalenwild, werden so einer sinnvollen Nutzung zugeführt. Alljährlich hoffen Jägerinnen und Jäger landauf, landab, für den zur Auffuhr gebrachten «Rohstoff» aus einheimischer Jagd bei den Händlern einen «guten» Preis aushan-
deln zu können. Leider blieb in den vergangenen Jahren nur die Hoffnung. Die Präsenz des Pelzfachverbandes SwissFur an den historischen und traditionellen Märkten hat bis heute leider auch nicht die erhofften Ergebnisse gebracht. In jüngster Vergangenheit ist festzustellen, dass bei der grünen Gilde gegenüber dieser Situation eine gewisse Ohnmacht, Mutlosigkeit und Enttäuschung herrscht. Die Organisatoren der Märkte stehen diesem Problem ebenfalls machtlos gegenüber. Das OK des Oberwalliser Pelzmarktes und der Kantonal Bernischen Trophäenausstellung und Pelzund Fellmarkt Thun, haben in diesem Zusammenhang recherchiert. Mit Ausnahme der Zeit unmittelbar nach dem Krieg waren die Preise für Felle, Decken und Schwarten noch nie so tief wie heute. Zur Freude der Jägerschaft durfte in den Jahren 2007 und 2008 ein leichter Anstieg der Preise festgestellt werden. Im Jahr 2009 kam jedoch die gewohnte Ernüchterung. Die Hoffnung auf eine nochmalige Preissteigerung des einheimischen «Rohstoffs» wich der Tatsache, dass sich die Preise wieder talwärts bewegten. Es zeigte sich, dass die aktuelle Finanz- und Wirt-
Trotz geringer Preise wichtig – die Bejagung von Raubwild.
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schaftskrise auch den Pelzfellhandel nicht verschont. Die Nachfrage im Inland sinkt und da Grosshändler im naheliegenden Ausland den Pelzfellhandel in der kommenden Saison vollkommen eingestellt haben, sind die Exportmöglichkeiten sehr eingeschränkt. Gemäss Aussage des Schweizerischen Pelzfachverbandes SwissFur ist Fakt, dass der aktuelle Preis des rohen Rotfuchsfells in keiner Weise seinem Wert entspricht. Das Problem sei die zu geringe Nachfrage. Jeder der vielen Verarbeitungsschritte koste immer den Arbeitslohn, egal welchen Preis das Rohfell erziele. Dass die Jägerschaft darob frustriert sei, wenn deren Arbeit nicht mal einen annähernd symbolischen Wert im aktuellen Rohfellpreis darstelle, sei verständlich. Doch die Rohfellpreise stehen am Anfang der ganzen Kette. Und die Nachfrage am Ende der Kette bestimme diesen Anfangspreis. Die Lagerbestände der Händler sind sehr gross und konnten auch im Verlauf des Jahres 2009 nicht wesentlich reduziert werden. Die Abnehmer aus Industrie und der Modebranche hielten sich mit Käufen sehr zurück. Und wenn eingekauft wurde, griff man oftmals auf Zuchtware zurück. Das Rohmaterial aus Zuchten kann nahezu zu 100% verarbeitet und verwendet werden. Hingegen ist beim Material aus der Jagd, wegen Schusslöchern, ein gewisser Prozentsatz als Abgang nicht zu umgehen. Das Abbalgen von Füchsen oder das aus der Deckeschlagen von Schalenwild bietet dem einen oder anderen Grünrock Probleme, so dass das Rohmaterial Schaden erleidet und die Ware nicht zu 100% verwendet werden kann. Die nach wie vor geführten Anti-Pelz-Kampagnen tragen auch nicht dazu bei, dass die Preise ein befriedigendes Niveau erreichen und der Handel gefördert wird. Was ist an den Märkten 2010 zu erwarten Tatsache ist, dass sich die Preise wohl kaum in eine positive Richtung bewegen werden.
Alles andere wäre eine grosse Überraschung. Es ist nicht zu erwarten und anzunehmen, dass sich der Pelzfellhandel in kurzer Zeit erholen wird. Eine andere Prognose wäre reine «Augenwischerei». Tatsache ist aber auch, dass die Fellhändler in der Schweiz hinter der Jägerschaft stehen und diese soweit möglich unterstützen werden. Ein Zitat eines Händlers aus dem Bericht von Fredy Kradolfer: «Wir lassen die Jäger nicht im Stich!» Was kann man tun? Leider wohl nicht viel. Wir werden die Situation wohl so hinnehmen und die zu tiefen Preise akzeptieren müssen und hoffen, dass in wirtschaftlich besseren Zeiten auch der Pelzfellhandel wieder florieren wird. SwissFur wird auch 2010 die Aktion SwissRedFox durchführen. Der Schweizerische Pelzfachverband beweist unter dem Label «SwissRedFox» seit Jahren, dass aus einheimischem Rotfuchs anspruchsvolle und edle Pelzprodukte entstehen können. Dazu Thomas Aus der Au, Vize-Präsident SwissFur: «Wir sehen darin unsere Möglichkeit und unseren Beitrag an die sinnvolle Verwertung des Rohstoffes ’einheimischer Fuchspelz’. Das können wir aber nur, wenn auch die Jägerschaft uns zumindest ideell unterstützt. Das Verarbeiten und der Verkauf von Fellen und Pelzen als Bekleidung ist unsere handwerkliche und fachliche Grundlage. Nur damit sind wir überhaupt in der Lage, die Felle des Schweizer Rotfuchses zu verkaufen. Wir wollen wie die Jäger, dass der Preis des Rotfuchsfells wieder seinem Wert entspricht.» Und was kann der Jäger tun? s Beweisen wir, dass wir unseren Auftrag zur Regulation der Wildbestände ernst nehmen und dass wir nicht nur des Geldes wegen die Jagd ausüben. s Beweisen wir, dass die Förderung des wertvollen Rohmaterials aus einheimischer Jagd ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist.
cken und Schwarten unbedingt zur Auffuhr! Verlieren wir nicht die Hoffnung und den Mut, dass sich das wundervolle Naturprodukt aus einheimischer Jagd in unserer Gesellschaft etabliert und man den Stellenwert wieder erkennt. OK Oberwalliser Pelzfellmarkt, David Kummer OK Pelz- und Fellmarkt Thun, Fred Bohren
Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.
Teurer treuer Vierbeiner
Fehlschuss Respektiere deine Grenzen – den Wildtieren zuliebe Ein sanftes Knirschen unter dem regelmässigen Tritt der Schneeschuhe oder Tourenskis, der Ruf eines Vogels und sonst nichts als Ruhe: Was gibt es Schöneres, als in einsam verschneiten Landschaften weit abseits vom Rummel der Pisten in der unberührten Natur unterwegs zu sein. Ein Gefühl von Glück und Freiheit macht sich breit. Doch die Einsamkeit täuscht. Wenn sich auch weit und breit kein Mensch zeigt, so ist die Winterlandschaft doch von zahlreichen Wildtieren bewohnt: Eine Gruppe von Gämsen sucht im Wald nach Fressbarem, ein Reh ruht in einem Versteck, bevor es in der Dämmerung wieder aktiv wird, ein Alpenschneehuhn gräbt unter dem Vordach eines Rhododendrongebüschs ein Loch in die Schneedecke, um Nahrung zu finden. Diese und weitere Wildtiere verbringen im Winter eine schwierige Zeit. Die Temperatur sinkt auf frostige Werte, das Nahrungsangebot wird knapp und der Schnee macht die Fortbewegung mühsam. Tiere müssen darum sehr haushälterisch mit ihrer Energie umgehen. Nähert sich ein Schneeschuhläufer oder Tourenskifahrer, bleibt den Wildtieren
oft nichts anderes übrig als die Flucht. Ist die Begegnung überraschend und plötzlich, bricht schnell Panik aus und die Tiere können sich verletzen, indem sie über steile Stellen stürzen oder gegen Zweige und Äste prallen. In jedem Fall verlieren die Tiere jedoch kostbare Energie. Je öfter sie gestört werden, desto schwerwiegender sind die Folgen: ihr Fortpflanzungserfolg kann zurückgehen, manche Tiere sterben vor Erschöpfung oder sie können Feinden und anderen Gefahren schlechter entkommen. Wenn Wintersportler dem Lebensraum der Wildtiere jedoch mit Respekt begegnen, ihre Lieblingsplätze meiden und sich an gewisse Regeln halten, bietet die Winterlandschaft genügend Raum für Mensch und Tier. Darum: s Beachte Wildruhe- und Wildschutzgebiete: Wildtiere ziehen sich dorthin zurück. s Bleibe im Wald auf den markierten Routen und Wegen: So können die Wildtiere sich an Wintersportler gewöhnen. s Meide Waldränder und schneefreie Flächen: Sie sind die Lieblingsplätze der Wildtiere.
Ein ordentlich in der Schweiz verzollter und im SHSB eingetragener DK-Rüde wird von der Schweiz in die USA mitgenommen. Die Einfuhr in den USA ist völlig problemlos und das Tier wird von den US-Behörden sehr zuvorkommend und umsichtig behandelt. Der Hund wird nach 6 Wochen wieder in die Schweiz eingeführt. Bei der Ankunft im Zürich-Flughafen wird durch den Schweizer Zollbeamten der Chip gelesen und das Impfzeugnis in Bezug auf vorhandene Tollwut-Impfung kontrolliert. Der Gesamt-Aufwand beim Zollbeamten beläuft sich auf max. 4 Minuten. Zum Erstaunen wird für diese Abfertigung eine Gebühr von CHF 88.– erhoben – eine völlig überrissene und unbegründete Gebühr. Gemäss Nachfrage ist das Bundesamt für Veterinärwesen für den Einzug dieser Gebühr zuständig. Es handle sich um eine grenztierärztliche Gebühr. Auf die Feststellung, dass gar kein Grenztierarzt nötig sei (und nicht anwesend war), wurde festgehalten, dass der Zollbeamte die Funktion des Grenztierarztes übernehmen könne. Auch diese Gebühr sei im Rahmen der bilateralen Verträge festgelegt worden und seit einigen Monaten anzuwenden. Was man doch unter dem Deckmantel der bilateralen Verträge nicht alles machen kann! Erich Remy, Riggisberg
s Führe Hunde an der Leine, insbesondere im Wald: Wildtiere flüchten vor freilaufenden Hunden. Damit diese Regeln verstanden und eingehalten werden, haben das Bundesamt für Umwelt BAFU und der Schweizer Alpen-Club SAC die Kampagne «Respektiere deine Grenzen» lanciert, zusammen mit einer breiten Trägerschaft aus Sport, Handel, Tourismus, Naturschutz und Jagd. Durch Markierungen im Gelände zusätzlich gestützt, soll durch Informationen ein Rückzugsraum für Wildtiere entstehen. Der Schutzbereich
von «Respektiere deine Grenzen» befindet sich dabei primär in den Köpfen der Sporttreibenden: Sie wissen, wie sich Wildtiere verhalten, was sie bedroht und wie rücksichtsvolles Verhalten eine Gefährdung vermeidet. Wenn mehr Sporttreibende aus eigenem Antrieb den Raum von Wildtieren respektieren, braucht es weniger Verbote und Absperrungen. Die Naturlandschaft bleibt offen für echte Naturerlebnisse. Weitere Informationen zur Kampagne auf www. respektiere-deine-grenzen.ch.
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s Beweisen wir, dass es uns ein Anliegen ist, mit den Händlern und Förderungsorganisationen zusammen zu arbeiten, um den Handel zu fördern und zu unterstützen. s Zeigen wir unseren Kritikern, dass uns Wirtschaftskrisen niemals abhalten werden, unser Handwerk zu verrichten. Wir fordern euch auf, geht trotzdem mit Stolz auf die Jagd und bringt die Pelze, Felle, De-
Bund und Kantone
«Silberner Bruch»: 55. Ordenskonvent Der «Silberne Bruch» hielt am 16. und 17. Oktober 2009 in Liechtenstein seinen 55.Ordenskonvent ab. Es war der 55. Hubertuskonvent des «Silbernen Bruches», Orden zum Schutz von Wald, Wild und Flur und zur Förderung von weidgerechtem Jagen, diesmal in Vaduz, im Fürstentum Liechtenstein. Ordensbrüder aus Frankreich, Deutschland, Österreich, der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein reisten nach Vaduz, um das hohe Fest des Ordens zu begehen und in festlichem Rahmen 13 neue Mitglieder aufzunehmen. 2 Deutsche, 5 Franzosen und 6 Österreicher legten das Gelöbnis ab, das sie zu Ordensbrüdern machte. In seiner ersten offiziellen Festansprache arbeitete
der im Vorjahr gewählte Ordensoberst, der Österreicher Jürgen Siegert, den Unterschied zwischen einem Verein und einem weltlichen Orden, der der «Silberne Bruch» ja ist, heraus. In einem kurzen Film wurde den Teilnehmern vom Vaduzer Bürgermeister Ewald Ospelt das Fürstentum nähergebracht. Die Jagdhornbläsergruppe der Liechtensteiner Jägerschaft umrahmte sowohl den offiziellen Konvent als auch am Abend die Hubertusfeier. Diese wurde in einem stillen Bergwaldwinkel in Ruggell als krönender Abschluss von einem Priester gestaltet. Dass dort vor der Kanzel nicht ein Kronenhirsch, sondern ein typischer Abschusshirsch des im Rheintal gelegenen Waldgebirges lag, sollte die Bescheidenheit symbolisieren.
UR
Hubertus war den Jägern gut gesinnt Hubertusjagd vom 14. November 2009 im Schächental Erstmals seit 1997 wurde wieder im Schächental eine Hubertusjagd durch den Ur-
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ner Jägerverein organisiert. Trotz der angeordneten Nachjagd auf das Hirschwild folgten 55 Jäger dem Aufruf. Am Samstag, 14. Novem-
Erfolgreiche Urner Jäger. ber, pünktlich um 7.00 Uhr, konnte der Präsident des Urner Jägervereins, Walti Baumann, 55 Jäger zur Hubertusjagd willkommen heissen. Unter dem Zepter des «Alpina»Wirts, Christoph Arnold, wurden verschiedene Gruppen gebildet, welche unter Anleitung von erfahrenen und ortskundigen Jägern in den Gebieten von Unterschächen und Urigen die Jagd in Angriff nahmen. Im Vordergrund stand dabei ganz die Pflege der Kameradschaft. Am Nachmittag trafen sich die Gruppen zum gemeinsamen «Schwarznä» auf der Alp Mettenen (Kaffeekoch «dr Stockiger Sepp»). Bald gesellten sich der gebietszuständige Wildhüter, Fredy Arnold, und der Jagdverwalter, Josef Wal-
ker, dazu. Am Abend offerierte traditionsgemäss die Sicherheitsdirektion im Hotel Alpina ein Gämspfefferessen. In einem kurzen Rückblick liess der Vereinspräsident mit einigen lustigen Episoden die Hubertusjagd Revue passieren. Bereits im Jahre 1906 fand die erste Hubertusjagd statt. Der Heilige Hubertus, Schutzpatron der Jäger, war den Teilnehmern wohlgesinnt und liess alle unverletzt vom erlebnisreichen Jagdtag zurückkehren. Zum Schluss wurde die Jagdstrecke ausgelegt und unter den anwesenden Jägern versteigert. Bei einem flotten Kaffee liess man den schönen Hubertusjagdtag ausklingen. Hanspeter Schuler
JägerTool Fr. 52.– inkl. Versand
Scchweizer hweizer Verlag Schweizer Jäger PF 261, 8840 Einsiedeln kontakt@schweizerjaeger.ch Tel. 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44
Die Diana Mettelhorn Zermatt warnt vor Wildunfällen
Auf der stark befahrenen Mattertalstrasse zwischen Täsch und Randa kommt es immer wieder zu Zusammenstössen zwischen Motorfahrzeugen und Wild. Im Oktober 2005 gab es den Tod eines Jägers zu beklagen, als dieser mit einem Hirsch kollidierte. Die vielen Unfälle, die von der Polizei protokolliert werden müssen, haben auch eine Meldung an den zuständigen Wildhüter zur Folge. Dieser muss pflichtgemäss das verletzte oder getötete Wild nachsuchen und
der Entsorgung zuführen. Gelegentlich zieht der Wildhüter für diese mühsame Arbeit auch Hilfswildhüter bei. Angesichts der hohen Fallwildrate brachte Lukas Imboden unter Mithilfe der Gebietsdiana Mettelhorn als erster Wildhüter verschiedene Wildwarnsysteme an. Leider zeitigten CD’s als Reflektoren, Duftzäune etc. nicht die gewünschte Wirkung. Der neu ernannte Wildhüter Bruno Tscherrig las in Fachzeitschriften von einem Wildwarner neuester Generation.
In Absprache mit der kantonalen Dienststelle wurde ein Pilot-Projekt gestartet. Zuerst erfolgte die Realisation zwischen Täsch und Randa und fast zum gleichen Zeitpunkt diejenige an der MatterhornGotthard-Bahn-Strecke bei Bitsch. Die Diana Mettelhorn mit ihrem Präsidenten stand hinter dem Versuch. Wie arbeitet das System? Die akustischen Wildwarner werden an der Rückseite von Strassenpfosten angebracht.
Das Licht des Scheinwerfers wird ins Gelände umgeleitet und löst zusätzlich ein akustisches Signal aus. Demzufolge spricht das Gerät nicht nur den Sehsinn, sondern auch den Hörsinn des Wildes an. Die Wildwarner sind seit Oktober 2009 zwischen Täsch und Randa und in Bitsch in Betrieb. Weitere Versuche finden zurzeit im Mittel- und Unterwallis statt. r.w.
Drei neu brevetierte Jagdaufseherinnen (vlnr): Cilly Ritscher, Bettina von Holzschuher,Yvonne Egli. ZH
Hubertusfeier und Brevetierung der neuen Jagdaufseher
Gleichzeitig hatte die Jagdgesellschaft Hubertus Wetzikon zu ihrem 80-jährigen Jubiläum eingeladen. Vorgängig hatte sie Pfarrer Andreas Fuchs zu einer Gesellschaftsjagd am Hubertustag, 3. November, als Treiber eingeladen. So wusste er genau, wie er seine Predigt vom 15. November gestalten wollte. Herrn Pfarrer Fuchs ging es vor allem darum, das Gleichnis der Gemeinschaft auf der Jagd und im Jagdbetrieb und der Gemeinschaft in der Kirche darzustellen. Am Schluss der Predigt meinte Herr Pfarrer Fuchs, er sei froh gewesen, an der Treibjagd ein zweibeiniger Fuchs zu sein. Die ganze
Feier wurde von den Jagdhornbläsern Bachtel umrahmt. Der anschliessende Apéro wurde mit der grossen Menge Teilnehmender im Foyer eingenommen, wo auch die Brevetierung der Jagdaufseher/innen statt fand. Eine kurze Ansprache hielt der Präsident der Zürcher Jagdaufseher, Walter Wirz.Die neue Jagdaufseherin Yvonne Egli schilderte, welche Erinnerungen und Empfindungen sie an der Prüfung hatte. Dass dieses Jahr die Prüfung kein Spaziergang war, zeigte auch die hohe Durchfallquote. Ich persönlich hoffe, dass diese Prüfung weiter in diesem Rahmen gehalten wird. Sie ist jetzt auf
einem guten Niveau, dies bedingt jedoch, dass in den Prüfungsrevieren alle Pächter mithelfen. Yvonne Egli stellte an die Jagdgesellschaft Oberuster und den äusserst fairen Experten ein Lob aus. Urs Philipp, unser Jagdverwalter, gratulierte den neuen Jagdaufseher/innen. Da die Urkunden bereits mit der Post verschickt wurden, beschenkte er die Brevetierten mit einem Säckchen, welches sicher eine Flüssigkeit enthielt. In seiner Ansprache erwähnte er, dass der Jagdaufseher eine Verantwortung hat, eben weil er frei ist, er soll aber nicht nur Feld und Wald lieben, er soll nicht nur dem Wild am nächsten zu
kommen suchen, sondern auch seinen Kameraden. Bei den vielen Störungen im Jagdbetrieb sollte man trotzdem auf ein leises Auftreten bedacht sein, ein gütliches Miteinander anstreben und neidlose Nachbarschaften pflegen. Der wahre Jagdaufseher ist auch ein wahrer Staatsbürger, die Ideale sind die gleichen: Frei sein, treu sein, Kamerad sein, offen und ehrlich sein. Gerade der Jagdaufseher hat die Pflicht – weil er frei ist – diese Ideale hinaus zu tragen in den Alltag durch sein Beispiel, das er vorleben muss. Wenn Ende Jahr die Jagd zu Ende ist, kann man seine Gesinnung nicht zusammen mit Büchse und Rucksack Schweizer Jäger 1/2010
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Ein paar Müsterli... 1929: Ernst Hefti, Lehrer in Wetzikon, war Quästor und Protokollführer. Ihm sind die vielen interessanten und blumigen Einträge im Protokoll zu verdanken. Protokoll August 1941: Die betrübliche Tatsache, dass von unserer 8-köpfigen Gesellschaft ganze 4 Mann sich zu dieser rechzeitig angemeldeten Sommerversammlung einfanden, ist ein beredetes Zeugnis für das Pflichtbewusstsein und die Kollegialität unter unsern Gesellschaftsmitgliedern. Ein weiterer Kommentar ist hier überflüssig. Eine solche Gesellschaft ist zur Liquidation reif. Eingeschriebener Brief vom 25. März 1956 an zwei Mitglieder: Gemäss gestern gefassten Gesellschaftsbeschluss bist du verpflichtet, als Ersatz für Nichtteilnahme an den gemeinsamen Gesellschaftsjagden, Fr. 400.– in die Gesellschaftskasse einzuzahlen.
Wildbretpreise, Protokoll 22. September 1937: Vorläufig soll Wildbret an J. Lehnherr Neuenburg zu Fr. 2.60 geliefert werden. Wildbrethygiene, Abmachung mit G. Bianchi, Zürich, 1954: «... wollen sie darauf achten, dass in der warmen Jahreszeit das Wild am besten frühmorgens mit dem ersten Zug aufgegeben wird. Damit es noch in der Kühle reisen kann». Abschussprämien. Aus dem Protokoll des Gemeinderates, 14. Januar 1942: Den Mitgliedern der Jagdgesellschaft Hubertus wird in Zukunft für den Abschuss von Sperlingen aus der Gemeindekasse eine Abschussprämie von 10 Rp. per Stück ausgerichtet. Um den Abschuss der schädlichen Rabenkrähen zu fördern, entrichtet die Gemeinde für jedes erlegte Tier eine Abschussprämie von 50 Rp. aus.
Wildernde Hunde. Protokoll 1947, April: Da der Hund von Sattlermeister P. Weber, Wetzikon, erneut beim Wildern beobachtet werden konnte, erhält der Wildhüter den Auftrag, nunmehr für die Beseitigung dieses Schädlings besorgt zu sein. Hier noch eine typische Antwort eines Hundebesitzers: «Der Hund wird meistens an der Laufkette gehalten oder geht nur in Begleitung. Hat er einmal seine freie Zeit, so nimmt er den Weg in’s Dorf und nicht in den Wald und kommt meistens nach kurzer Zeit wieder zurück.
Kapitale Trophäen Rehbock
Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436 Muotathal. Notieren Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf dem Bewertungsblatt erwähnt haben wollen. Bei grossen Trophäen und Vollpräparaten vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung
der Trophäe und detailliertes Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die Veröffentlichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge.
in den Kasten hängen, um sie im nächsten Herbst wieder herauszunehmen. Die Gesinnung muss das ganze Jahr hindurch jeden Tag anhalten und unser Tun lenken. Dann erst erfüllen wir die Verantwortung dem Kameraden und der Natur gegenüber. Jägeraser im Saal der Kirche Wetzikon Obmann der Jagdgesellschaft Hubertus, Alfred Schmucki, erklärte während des Essens, dass «z’Wetzike» immer noch nach 10 Pachtperioden die gleiche Gesellschaft Pächterin von diesem Revier ist, und nun ist die Jagdgesellschaft Hubertus Wetzikon 80 Jahre alt geworden.Was macht man an solch einem Geburtstag? Man macht ein Fest, schaltet einen Zwischenhalt ein, man schaut zurück, erinnert sich an gute, originelle oder auch schlechte Vorkommnisse.
Gross ist die Freude, wenn ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service der Trophäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau, konnten dafür zwei anerkannte Juroren gewonnen werden.
Damit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft daraus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto.
Erst gegen Abend löste sich die Hubertusfeier auf, mit vielem guten Weidmannsdank von der Jägerschaft mit Begleitung an Fredi Schmucki, welcher diese grossartige Feier organisierte. Bea Fuchs
Erleger: Hans Götschi, Hütten Messung
Stangenlänge
Durchschnitt
Faktor
20.5 cm 20.3 x 0.5 20.1 cm Gewicht 349.7 g x 0.1 Gehörnvolumen 123.6 ccm x 0.3 Auslage 15.9 cm 78.3% 60 Gramm Abzug wegen etwas zu grossem Schädel Farbe 0–4 P. Perlung 0–4 P. Rosen 0–4 P. Spitzen der Enden 0–2 P. Regelmässigkeit und Güte 0–5 P. Abzüge 0–5 P. Gesamtsumme
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links rechts
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Punkte
10.150 34.970 37.080 0.000 3.000 1.000 2.000 1.000 3.000 2.000 90.200
Messung
Stangenlänge
links rechts
Durchschnitt
Faktor
18.2 cm 18.7 x 0.5 19.2 cm Gewicht 211.8 g x 0.1 Gehörnvolumen 82.6 ccm x 0.3 Auslage 11.4 cm 61% 40 Gramm Abzug wegen etwas zu grossem Schädel Farbe 0–4 P. Perlung 0–4 P. Rosen 0–4 P. Spitzen der Enden 0–2 P. Regelmässigkeit und Güte 0–5 P. Abzüge 0–5 P. Gesamtsumme
Punkte
9.350 21.180 24.780 4.000 2.500 3.000 3.000 1.500 3.000 1.000 71.310
1922 – 2009
Als Freund und Kamerad möchte ich über den kürzlich verstorbenen Max Melotti einige Zeilen schreiben, die nicht als Würdigung seines Lebenswerkes, sondern als schöne Erinnerung an gemeinsame Jagd- und Wettkampfzeiten gedacht sind. Max wurde am 11. 11. 1922 in Andermatt im Kanton Uri geboren. Nach der Berufslehre leistete er einige Jahre Dienst bei der Armee. Später war er als Inhaber des Hotels Burg in Hospental ein erfolgreicher Geschäftsmann. Auch in der Politik als Landammann von Ursern oder später als Richter leistete Max viele wertvolle Stunden im Dienste der Öffentlichkeit. Sein Herz hing mit Leidenschaft an der Jagd, welcher er mit grosser Passion nachging. Der Schreibende hatte viele Jahre das Glück, mit Max auf die Hochjagd zu gehen, wo uns so manches unvergessliche Jagderlebnis immer wieder tief beeindruckte. Für eine korrekte und saubere Urner Patentjagd hat er sich sogar zum Präsidenten des Urner Jägervereines wählen lassen. Seine fundierten und klaren Ansichten und Aussagen haben an manchen Versammlungen einiges zum guten Ansehen und Gelingen der Urner Jagd beigetragen. Max war ein ausgezeich-
neter Schütze. Im Wallenboden bei Hospental besass er eine eigene Schiessanlage für Kugelschuss, Tontaube sowie Schrot auf den Hasen. Nicht nur beim persönlichen Training, auch als Schiesslehrer war ihm wichtig, dass Jedermann seine Waffe jederzeit beherrschte. So wurden auf der eigenen Schiessanlage mit den Urner Jägern, mit Freunden aus dem Wallis, ja sogar mit deutschen Touristen Trainingsschiessen und Wettkämpfe durchgeführt. In den Sommermonaten besuchten wir bis zu 30 Mal pro Jahr viele
Peter Baumeler 3. April 1921 – 20. Juli 2009
Mit den Klängen der Jagdhornbläser Enzi nahmen wir von unserem Jagdkameraden Peter Baumeler Abschied, doch die Erinnerungen werden bleiben... Peter wurde am 3. April 1921 als viertes Kind geboren. Er hatte 6 Geschwister. Leider
verstarben seine Eltern schon sehr früh. Alle 6 Geschwister wurden an verschiedene Orte gebracht, damit sie in geordneten Verhältnissen aufwachsen konnten. Doch die Kindheit von Peter war streng und hat ihn gezeichnet. Seine erste Arbeitsstel-
le fand er in der Neumatt, Hergiswil. Die Neumatt war für ihn bis zuletzt ein wichtiger Ort und er pflegte immer einen guten Kontakt. In der Neumatt lernte er die Jägerei kennen und lieben. Schon bald war Peter bei der Jagdgesellschaft Enzi als Jäger dabei und war über 20 Jahre als Wildhüter aktiv. Er verpasste kaum einen Jagdtag und war immer mit dem selbst gepackten Rucksack zur rechten Zeit anwesend und die Jagd konnte starten. Die Freude bei ihm war jeweils gross, wenn er ein Tier erlegen konnte. Dann durfte auf gar keinen Fall das «Läbere» essen in der Neumatt fehlen. Wenn er nicht auf der Jagd war oder seinen Haushalt machte, war er in der Natur zu Fuss anzutreffen. Jeden Weg und jedes Waldstück im Napfgebiet kannte er und er wusste ganz genau, wo er schöne Böcke beobachten konnte. Die Natur und die Tiere waren für ihn sehr wichtig und auch das Marschieren zu Fuss war für ihn selbstverständlich, denn so konnte er am meisten von der Natur geniessen, was für ihn immer ein grosses Glück war. Auch bis zum Schluss war er noch zu Fuss an der Wigger entlang anzutreffen. Selbstverständlich durfte der Stock, der gepackte Rucksack am Rücken und der Hut auf dem Kopf nicht fehlen, das gehört schliesslich zu einem Jäger und Naturmensch dazu. Seine Erlebnisse, die er im Wald und in der Natur erleben durfte, konnte er ganz speziell und spannend weiter erzählen. All diese Erzählungen und Geschichten werden uns immer in bester Erinnerung bleiben. Auch nach dem Tod danken wir dir, lieber Peter, für die vielen schönen Jahre, die wir mit dir gemeinsam verbringen durften. Lieber Peter, Weidmannsdank und Weidmannsruh! Deine Jagdkameraden von der Jagdgesellschaft Enzi, Hergiswil Schweizer Jäger 1/2010
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Abschied
Max Melotti
Schiesswettkämpfe in der ganzen Schweiz. Gleich mehrere Max und ein Moritz erreichten oft das Maximum und zierten gemeinsam die Ranglistenspitze. Die tolle Freundschaft, aber auch viele edle Preise waren der Lohn für ihre hohe Schiesskunst. Sei es am grossen Final zum Jahresschluss in Berken oder als delegierte Schweizer Jäger am Tiroler Landesschiessen, wir Urner wurden als ehrliche und gute Wettkämpfer stets geschätzt. Zum Schluss: Alles wird einmal enden. Wir wissen, Max ist jetzt in Gottes Händen. Dein Jagdkamerad Moritz Dittli, Attinghausen
Ausland
AT
Milliardär Weidmänner gegen zäunte Wald ein neue Jagdgatter
Die Aktivitäten eines russischen Milliardärs haben in Österreich einen Rechtsstreit ausgelöst. Der Investor hat nämlich mehr als 200 Hektar Wald eingezäunt, was die örtlichen Jäger erboste. Der Zaun ist mit Berufung auf das Tier-
schutzgesetz errichtet worden, also um die Tiere darin zu schützen – das heisst, sie dürfen nicht bejagt werden. Die Behörden wollen jetzt den Milliardär, der den österreichischen Wald kaufte, zum Abbau des Zaunes zwingen. PB
Jäger bei Sturz von Hochsitz verletzt Ein Jäger aus Velden stürzte Ende Juli vier Meter von einem Hochsitz. Der Mann erlitt schwere Verletzungen. Der 53-Jährige war auf der vorletzten Sprosse der Leiter abgerutscht und zu Boden gestürzt. Dabei erlitt er einen Hüftbruch. Mit einem Handy verständigte er seinen Sohn, der die Rettung alarmierte. Der Schwerverletzte wurde nach
der Erstversorgung vom Rettungshubschrauber ins Unfallkrankenhaus Klagenfurt gebracht. In der Steiermark stürzte in Oberwölz im Bezirk Murau ein 37-jähriger Obersteirer von einer Leiter und verletzte sich schwer. Er zog sich einen Schädel- und Kieferbruch zu. P.B.
Jagdaufseher von Hundebesitzer attackiert Hundebesitzer wollte Jagdaufseher mit dem Auto überfahren – Polizei ermittelt wegen Mordversuchs Nicht unerheblich verletzt wurde in einem Waldgebiet in Niederösterreich ein Jagdaufseher. Er war mehrfach von einem Hundebesitzer hart attackiert worden. Der Jagdaufseher hatte ihn zur Rede gestellt, weil der seine drei Gordon-Setter frei und unbeaufsichtigt im Wald herumlaufen liess. Der 68-jährige Jagdaufseher war den mitten im Wald herum laufenden Hunden gefolgt. Dabei stiess er auf den Hundebesitzer, der auf Ansprache sofort auf ihn einschlug, ihn zu Boden schlug
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und mit Fusstritten attackierte. Dann liess er sein am Boden liegendes verletztes Opfer zurück und flüchtete mit den Hunden. Der Jagdaufseher traf ihn später erneut im Wald, diesmal am Steuer eines Autos, an. Als der Jäger PKW samt Fahrer fotografieren wollte, gab der Gas und wollte den Jäger überrollen. Der Jäger konnte geistesgegenwärtig zur Seite springen. Als der Fahrer sein Opfer verfehlte, legte er den Rückwärtsgang ein und versuchte wiederum, den Jagdaufseher zu überrollen. Als das zum Glück nicht gelang, gab der Unbekannte Gas und flüchtete. Die Polizei ermittelt jetzt wegen versuchten Mordes. P.B.
Mit einer neuen Jäger-Initiative soll ein weiterer Ausbau eingezäunter Reviere verboten werden. Derzeit ist es erlaubt, mindestens 115 Hektar grosse Waldgebiete einzuzäunen, in dem Wildtiere gehalten und geschossen werden. Hat mit Jagdethik nichts zu tun, sagen die Jäger. In Hausgärten werden Hirsche gemästet, dann in Jagdgatter gebracht und für viel Geld abgeschossen. Oft seien sie handzahm.
Für Aufsehen sorgt der russische Milliardär Rashid Sardarov, der in Rohr im Gebirge ein grosses Jagdgatter samt Jagdschloss errichtet. Der Trophäenjäger nutzte eine Gesetzeslücke. Er suchte zur Tierhaltung nach dem Bundestierschutzgesetz an und liess einen ganzen Berg umzäunen. 2010 ist ihm die Bewilligung für eine Eigenjagd sicher. Dann darf er im Gatter jagen. Peter Bussmann
Jäger helfen gegen Wildverbiss Zwei Drittel des Jungwaldes sollen allein im salzburgischen Pinzgau durch Wildverbiss geschädigt sein. Mit einem Spritzmittel gegen hungriges Rot- und Rehwild will die Jägerschaft die Waldbauern milde stimmen. Mit einer Zuwendung von 10 000 Euro finanziert sie ein Spritzmittel,
das auf die jungen Triebe der Bäume aufgebracht wird und Wild vom Knabbern abhalten soll. Die Jäger legen grossen Wert auf ein gutes Miteinander mit den Waldbauern und Landwirten. Peter Bussmann
AT
Wilde Kamele terrorisieren Dorf 350 Einwohner hat das Dorf Docker River in Nordaustralien. Die trauen sich kaum noch vor die Tür, seit eine Herde von rund 6000 wilden Kamelen hier auf der Suche nach Wasser ihr Unwesen treibt. Die Tiere ziehen durch das Dorf und zerstören die Infrastruktur. Jetzt werden Scharfschützen in Hubschraubern eingesetzt, die die Tiere zunächst aus den Wohngebieten treiben und dann im Hinterland erlegen sollen. Vor 170 Jahren wurden die Tiere als Transportmittel in Australien eingeführt. Als sie durch die Motorisierung überflüssig
wurden, liess man sie frei. Sie vermehrten sich im Landesinneren prächtig und mittlerweile ist ihre Zahl auf über eine Million angewachsen. Alle sieben Jahre verdoppelt sich ihre Zahl. Die Kamele Australiens gelten als grösste Herde der Erde. Um der Überpopulation Herr zu werden, hatte die Regierung bereits im August ein 19 Millionen Australische Dollar teures Programm beschlossen, das auch Massentötungen vorsieht. Dieter Kannengiesser
Übergriffe durch Löwen
Zwischen 1969 und 2007 wurden im Nordosten Mozambiques 18 Löwenattacken auf Menschen gemeldet, im Jahre 2006 waren es alleine sechs. Die Opfer der weitaus meisten Angriffe waren erwachsene Männer, die sich nachts allein im Feld aufhielten, die grössten Risikofaktoren das Schlafen ausserhalb von Behausungen. 2006 er-
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Elefanten kollidieren mit Zug
Die katastrophale Dürre in Kenia veranlasst Elefanten, auf der Suche nach Wasser weite Wanderungen zu unternehmen und die Nationalparks zu verlassen. Eine Elefantenherde ist kürzlich mit ei-
DE
richteten die Menschen daraufhin hohe Bambus- und Graspalisaden um ihre Dörfer, bauten festere Häuser und schliefen weniger im Freien. Die Felder wurden nur noch von grösseren Gruppen bewacht. Seitdem (2007 und 2008) wurden keine weiteren Angriffe mehr registriert. G.G.v.H.
nem Zug kollidiert, dabei wurden fünf Dickhäuter getötet. Menschen wurden nicht verletzt. G.G.v.H.
Drogenalarm wegen Hundehaar
Sein Versuch, Marder zu verjagen, hat einem 77 Jahre alten Wohnmobilbesitzer und seiner Frau eine Drogenkontrolle eingebracht. Die beiden waren auf der Autobahn Koblenz-Speyer unterwegs. Ein Autofahrer hatte der Polizei Personen gemeldet, die «auffällige weis-
se Tütchen» versteckten. Eine Zivilstreife stoppte den Wagen, fand auch die Tütchen, die enthielten aber keine Drogen, sondern Hundehaare. Die sollten nach Angabe des Fahrers Marder aus dem Motorraum fernhalten. Dieter Kannengiesser
Statt Sauen zwei Rinder erlegt Nicht alles ist «Sau», was das Jägerauge beim Vollmondansitz erblickt. Das musste ein Jäger schmerzhaft erfahren, der das Zucken im Zeigefinger hatte. In Breckerfeld am Rand des Ruhrgebietes (D) erlegte dieser statt der Wildschweine zwei ausgewachsene Rinder. Er hatte sie als Wildschweine auf der nachtdunklen Wiese angesprochen. Seine Fehlschüsse offenbarte er sofort dem Eigentümer der Milchtiere. Der wollte wenigstens das
Bewährte Reiseprogramme für ein klares Jagdziel: Jedem Jagdgast seine ganz besondere Trophäe aus freier Wildbahn und nachhaltiger Jagd
Auslandjagd 2010/11
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Namibia Jagd- und Fotosafari ab 1. Februar
Russland
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Nächste Nummer: 10. Februar
Inseratenschluss: 21. Januar Schweizer Jäger 1/2010
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Die Gewinner: 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht: Hans Gugelmann, Oberentfelden. 1 Jagdbuch: Mario Gansner, Grüsch. 1 JägerTool von Victorinox: Hans Imhof,Visp. Je 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter»: Ferdi Heinzer, Seewen; André Reumer, Näfels.
Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich! Unter den richtigen Einsendern werden jeweils 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.– 1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.–; 1 JägerTool von Victorinox, Wert Fr. 52.– 1 Jagdkalender 2010, Wert Fr. 40.– 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert Fr. 14.– verlost. Zusätzlich werden 10 x 2 Gratiseintritte für die Ausstellung «Fischen Jagen Schiessen» vom 18.–21. Februar 2010 in der BEA bern expo, Bern, verlost. Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum 10. Februar 2010 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261, CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: kontakt@schweizerjaeger.ch
Die Gewinner/innen erhalten den Preis persönlich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und muntern Sie auf, die gestellten Wettbewerbsaufgaben weiterhin zu lösen!
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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