Schweizer Das aktuelle Monatsmagazin f체r den J채ger Nr. 1 Januar 2011 96. Jahrgang Fr. 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016
Ein Haufen voller Leben 19 Jetzt aktuell Felln채hen 32 Kunst im Hochgebirge 40
Interview: Erhard Huwyler Aargau im Fokus 24
SAUEN V AUF DEM
ORMARSCH
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IMPRESSUM
ISSN 0036-8016
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Editorial
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Gedächtnisschwund oder Kleine Dinge und grosse Taten Das neue Jahr ist seit ein paar Tagen eingeläutet und viele von uns haben sich am Sylvester hochmotiviert Dinge vorgenommen, die sie im neuen Jahr besser machen möchten. Aus eigener Erfahrung habe ich gelernt, dass grosse Vorsätze manchmal schwer umsetzbar sind. Nach einigen Wochen verlieren sie an Kraft und gehen schliesslich vergessen bis zum nächsten Jahresende, wo sie dann in der Mottenkiste der Erinnerung wieder ausgegraben werden... Das letzte Jahr wurde von der Vollversammlung der Vereinten Nationen zum Jahr der Biodiversität erklärt, um die Bedeutung der Artenvielfalt und die Folgen der dramatischen Verluste von Tier- und Pflanzenarten stärker in das politische und öffentliche Bewusstsein zu rücken. Wir Menschen sind jetzt und heute dazu angehalten und aufgerufen, sich für den schonenden und verantwortungsbewussten Umgang mit der Schöpfung zu engagieren und sich respektvoll in der Tier- und Pflanzenwelt zu bewegen. Unsere Kinder, die in eine digitalisierte und technologisierte Welt hineingeboren werden, müssen sensibilisiert werden für den Respekt vor der Natur. Und sie müssen verstehen lernen, dass das richtige Leben nicht das Sammeln von Freunden auf Facebook oder seinen Avatar zum Einkauf im Second Life losschicken heisst. Wenn man die Natur nicht kennt und liebt, versteht man auch nicht, wieso man sie schützen sollte. Unser aus vielen Arten bestehendes Ökosystem leistet einen bedeutenden Dienst für das menschliche Wohlergehen und die globale wirtschaftliche Entwicklung. US-Wissenschaftler haben erkundet, wie hoch der Dienstleistungswert von Hummeln in Amerika ist: deren Bestäubungsdienste haben einen Wert von etwa 57 Mrd. Dollar, ein gigantischer Milliardenservice für die Wirtschaft. Mit diesen Erforschungen wollten die Wissenschaftler das Interesse zum Schutz der Insekten heben, denn der verstärkte Verlust hätte für unsere Existenz verheerende Folgen. Der Jäger versteht die Zusammenhänge in der Natur und setzt sich mit grossem Aufwand und Verantwortungsbewusstsein für den Schutz und Erhalt unserer heimischen Wildtiere ein. Jäger helfen schützen ist Tatsache und nicht nur ein netter Slogan! In diesem Sinne hoffe ich darauf, dass wir uns der Bedeutung der Artenvielfalt bewusst bleiben und unser Augenmerk auch auf die kleinen Dinge richten, denn die sind durchaus nachhaltig und können grosse Ereignisse nach sich ziehen.
Nicole Gyr
Nicole Gyr übernahm 2009 die Anzeigenverwaltung des «Schweizer Jäger» und führt diese mit grossem Engagement. Schweizer Jäger 1/2011
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Bild: Michael Breuer
6 Monatsthema Sauen auf dem Vormarsch Im «Schweizer Jäger» 2/2010 berichtete Wildbiologin Gundula Thor über Eigenheiten und Anpassungen beim Allesfresser Schwarzwild, über seine Waffen und über seine etwaige Gefährlichkeit für den Menschen. Im vorliegenden Beitrag geht es um die starke Ausbreitung der Sauen, um ihre Bejagung und um den Einsatz von Jagdhunden.
Unterwegs Kunst im Hochgebirge «Horizon Field» ist die bisher grösste Kunst-Installation in Österreich. Ende Juli 2010 wurde sie auf der Kriegeralpe, mitten im Jagdgebiet, in Vorarlberg dem kunstfreudigen Publikum präsentiert.
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Fellnähen Freude am Gelingen – auch am Gelingen der andern
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INHALT
Jagd & Wild
Hüte mit einem gewissen Etwas, Capes, Schals, schmucke Accessoires, Taschen, und noch viel mehr präsentierten vierzig tüchtige Fellnäherinnen in der Kurs- und Erlebniswoche in Preda GR.
Monatsthema Wildkunde Interview Lebensraum
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Waffen & Ausrüstung Neuheiten für den Jäger 30 Original-Brenneke-Geschosse 31 Jägermarkt 63
Jäger & Hund
Wildkunde Wundersame Wesen Waldameisen Wir pflegen mit Feldstecher und Fernrohr die freilebende Säugetier- und Vogelwelt zu bewundern. Vielleicht kämen wir noch vielmehr ins Staunen, würden wir die kleinen Wunder am Wegrand durch die Lupe betrachten – zum Beispiel die hügelbauenden Waldameisen.
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Seminar für unerwünschtes Jagdverhalten bei Hunden Resultate, Kursausschreibung
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Jagdspektrum Veranstaltungen Satire Jagdschiessen Zur Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt» Kapitale Trophäen Fellnähen Unterwegs Jagdgeschichten Bund und Kantone Sonne Mond Solunar Blattschuss Fehlschuss Ausland Abschied Literatur Wettbewerb
14 14 17 23 28 32 40 44 46 49 51 58 58 61 62 66
Vorschau 2/2011 s Baummarder – Flinker Jäger in den Baumkronen s 10 Jahre Verjüngungskontrolle im Kanton Thurgau Schweizer Jäger 1/2011
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Monatsthema 6
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SAUEN AUF DEM VORMARSCH
Im «Schweizer Jäger» 2/2010 berichtete Wildbiologin Gundula Thor über Eigenheiten und Anpassungen beim Allesfresser Schwarzwild, über seine Waffen und über seine etwaige Gefährlichkeit für den Menschen. Im vorliegenden Beitrag geht es um die starke Ausbreitung der Sauen, um ihre Bejagung und um den Einsatz von Jagdhunden. Schweizer Jäger 1/2011
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Monatsthema
Von Gundula Thor
Räumliche Ausbreitung von Schwarzwild in Bayern 1987/88 2008/09
Früher priesen besonders die Förster das Schwarzwild als «Kultivator des Waldes». Bis vor wenigen Jahrzehnten war es von Anzahl und Verbreitung noch weitaus seltener als heute und wurde jagdlich ausserordentlich hoch geschätzt. Heute ist es wegen steigender Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen, am Grünland und an Sonderkulturen wie Weinbergen stark unter Beschuss geraten – im wahrsten Sinne des Wortes. Hinzu kommt gelegentlich lokal die «Stadtsauproblematik» wie beispielsweise in Deutschland in und um Berlin. Die Schwarzkittel haben europaweit einen beispiellosen Siegeszug angetreten, dessen Ende nicht abzusehen ist. Sehr eindrucksvoll belegt wird diese Entwicklung durch zwei Karten zur Verbreitung des Schwarzwilds in Bayern, die Anfang September 2010 vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Rahmen einer Pressemitteilung veröffentlicht wurde (siehe Grafiken). Verglichen wird die räumliche Ausbreitung der Sauen in den Jagdjahren 1987/88 und 2008/09. Seit Anfang der 1990er-Jahre haben sich die Wildschweine massiv vermehrt und mittlerweile fast ganz Bayern erobert. Betrachtet man zum Beispiel das Vorkommen von Rotwild und Schwarzwild in Deutschland, ha-
Gesamtstrecke Schwarzwild
Grundlage: Gesamtstrecke Schwarzwild nach Hegegemeinschaften Grenzen der Hegegemeinschaften
Starke Ausbreitung des Schwarzwilds in Bayern: Verglichen wird die räumliche Verteilung der Sauen in den Jagdjahren 1987/88 und 2008/09. Mittlerweile haben sie fast ganz Bayern erobert. Dies wirkt sich auch auf die Schweiz aus.
keine 1–10 11–20 21–30 31–40 41–50 >50
ben sich die Verhältnisse in den vergangenen fünf bis sechs Jahrzehnten nahezu umgekehrt. Das Rotwild ist auf wenige, mehr oder weniger isolierte Rotwildgebiete zurückgedrängt, während es für einen engagierten Saujäger heutzutage in immer mehr Gegenden gut möglich ist, binnen seines Jägerlebens zwei- bis dreihundert Sauen oder sogar mehr zur Strecke zu bringen. Im Jagdjahr 2009/10 wurden von Bayerns Jägern über 42 000 Stück Schwarzwild erlegt. Nach der Rekordstrecke von rund 62 000 im vorangegangenen Jagdjahr 2008/09 sind die Abschusszahlen damit um ein Drittel gesunken. Als wesentlichen Grund für den Rückgang der Strecke nannte der bayerische Landwirt-
© Amtliche Statistik des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
schaftsminister Helmut Brunner die Eichen- und Buchenvollmast im vergangenen Herbst. «Wegen des reich gedeckten Tischs im Wald haben die Tiere auf Anlockversuche mit Futter vor den Hochsitzen kaum reagiert», so Brunner. Der hohe Zeitaufwand der Jäger bei der Wildschweinjagd habe damit vielfach nicht zum Erfolg geführt. Dennoch liegt das Streckenergebnis etwa 15 mal so hoch wie noch vor rund 30 Jahren, und immerhin noch mehr als zweieinhalb mal so hoch wie vor rund 20 Jahren (siehe Tabelle). Von Sauen und Hunden Durch die starke Zunahme und Ausbreitung des Schwarzwilds kommt es natürlich viel häufiger zu Begegnungen mit Sauen – ob
Schwarzwildstrecken in Bayern (Staats- und Privatwald) (Stückzahlen einschliesslich Fallwild)
Oberbayern Niederbayern Oberpfalz Oberfranken Mittelfranken Unterfranken Schwaben Summe
1980/81 615 211 567 319 160 1 000 56 2 928
1990/91 1 702 1 471 3 592 1 771 1 008 6 593 592 16 729
2000/01 3 086 1 850 4 992 3 597 1 974 9 337 2 774 27 610
2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 6 018 4 121 5 550 3 636 1 902 5 038 5 590 4 208 3 574 2 004 3 583 2 338 1 273 3 471 4 501 3 124 8 684 6 366 10 147 7 403 3 735 9 319 10 933 7 246 6 978 5 048 6 267 4 823 3 200 6 442 8 060 5 385 4 749 3 055 4 126 2 469 1 154 3 957 4 500 3 677 19 087 17 565 19 450 17 920 9 621 15 608 22 259 13 274 6 162 3 811 5 125 3 578 2 049 4 799 6 267 5 477 55 252 41 970 54 248 42 167 22 934 48 634 62 110 42 391 © Amtliche Statistik des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Über 42000 Stück Schwarzwild wurden im Jagdjahr 2009/10 von Bayerns Jägern erlegt. Nach der Rekordstrecke von rund 62 000 im vorangegangenen Jagdjahr 2008/09 sind damit die Abschusszahlen wegen der Eichen- und Buchenvollmast im Herbst um rund ein Drittel gesunken. Trotzdem ist das Streckenergebnis etwa 15 mal so hoch wie vor rund 30 Jahren.
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Foto: G.Thor
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Keilerwaffen: Begehrte und oftmals hart erkämpfte Trophäen. jagdlicher oder nichtjagdlicher Natur. Ăœber die etwaige Gefährlichkeit der Schwarzkittel fĂźr den Menschen habe ich bereits im ÂŤSchweizer JägerÂť vom Februar 2010 berichtet. Wie aber steht es um den Hundeeinsatz bei der Schwarzwildbejagung? Noch einmal gut gegangen ist das ein oder andere hautnahe Rendezvous meines Deutsch-Langhaar-RĂźden Campino mit Sauen. Dazu ist anzumerken, dass unsere Hunde sehr viel bei DrĂźckjagden auf Schalenwild eingesetzt werden. Vor drei Jahren arbeitete mein RĂźde zum Beispiel auf einer der grossen Bewegungsjagden im Spessart, bei der meist mehrere Dutzend bis gelegentlich sogar an die hundert Sauen und etwa ein bis drei Dutzend StĂźck Rotwild zur Strecke kommen. Campino stellte einen krankgeschossenen Keiler, rĂźckte ihm hartnäckig auf die Schwarte und wurde geschlagen. Sein leidenschaftliches Engagement trug dem Hund zwar unter anderem einen etwa sieben Zentimeter langen, tiefen Schmiss in der Bauchdecke ein (der genäht wurde und problemlos verheilte), der Keiler jedoch kam dank dieses Einsatzes zur Strecke. Ein anderes Mal, als Campi mehr als Ăźblich von Sauen, offenbar unter anderem von einer erbosten Bache, ÂŤeine gehuschtÂť bekam, war erst kĂźrzlich. Ende Oktober 2010 waren wir auf unserer ersten DrĂźckjagd der Saison, die auch unseren eigenen Pirschbezirk einschloss. Es handel-
te sich um eine hier Ăźbliche AnsitzdrĂźckjagd, also eine Bewegungsjagd, bei der die SchĂźtzen auf DrĂźckjagdhockern oder Leitern postiert sind und wenige HundefĂźhrer mit ein paar geeigneten Hunden durchgehen, wobei auch der ein oder andere Hund zusätzlich vom Stand aus geschnallt werden kann. Mein Mann hatte Campino und eine Weile später dessen mittlerweile bereits im 12. Feld stehende, aber noch sehr ďŹ tte Halbschwester Aika von seinem strategisch gĂźnstig gelegenen DrĂźckjagdhocker aus geschnallt. Kurz darauf erklang Geläut, denn unsere Hunde arbeiten sicht-, fährten- und bei frischer Wittrung auch spurlaut. Normalerweise jagen sie einzeln und unabhängig voneinander. Findet einer aber eine starke Rotte Sauen, kann es vorkommen, dass der andere beischlägt, wenn er nicht gerade in einem ganz anderen Teil des Treibens unterwegs ist. Geläut & Keif Der erfahrene HundefĂźhrer erkennt den Laut seines Hundes genau, und er hĂśrt heraus, ob der Hund an Schwarzwild oder an anderem Schalenwild jagt und was er gerade so treibt. Ich sass auf einer Leiter relativ weit unten an einem Hang, der mit Fichten- und Buchenaltholz bestanden und mit MischwaldverjĂźngung durchsetzt war. Ich hĂśrte eine Rotte Sauen mit dem GetĂśse knackender Ă„ste und unsere beiden Hunde
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mit Geläut von links hangparallel auf mich zukommen. Als die wilde Jagd nach Gehör geschätzt noch etwa 150 bis 200 Meter links von mir entfernt war, vernahm ich einen regelrechten Keif beziehungsweise Bail von unseren beiden Hunden. Früher wurde in der Jägersprache das Verbellen eines vom Schweisshund gestellten Stücks Hochwild oder das Verbellen eines von den Saufindern und Saupackern gestellten Stücks Schwarzwild damit bezeichnet; heute werden diese Begriffe, so sie denn überhaupt noch bekannt sind, manchmal allgemein für das Verbellen eines gestellten Stücks Schalenwild durch den Hund verwendet. Vom ruhigen Standlaut unterscheidet sich der Keif aber durch einen wütenden, giftigen Beiklang, der anzeigt, dass der Hund unmittelbar an wehrhaftem Wild arbeitet. Die Rotte brach kurz den Bail (sie flüchtete also für einen Augenblick weiter), erbittert mit hohem Sichtlaut weiterverfolgt von den beiden Hunden. Da brach links von mir ein Schuss. Die Rotte war gesprengt worden und einer meiner Nachbarschützen hatte einen Schuss antragen können! Erneut vernahm ich den Keif unserer Hunde – und dann hörte ich Campi laut aufjaulen. Oh, oh, dachte ich mir, das Geräusch kenne ich… Gleich darauf hörte ich aber wieder Sichtlaut (Hetzlaut) von ihm und von Aika, ein zweiter Schuss krachte links von mir,
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und der Rest der Rotte bog, hartnäckig bedrängt von den Hunden, etwa 80 bis 100 Meter links von mir nach unten ab. Sehen konnte ich das Ganze nicht, denn in dieser Richtung hatte ich nur rund 40 Meter Sicht- und Schussfeld. Wie bei uns üblich, wurde das Treiben nach zwei Stunden beendet. Campino und Aika, die diese Zeitspanne schon kennen, hatten sich pünktlich wieder bei meinem Mann eingestellt – ein grosser Vorteil des Deutsch-Langhaar, auf den man nach dem Abblasen nur in den seltensten Fällen warten muss. Meistens schauen unsere Hunde etwa alle halbe Stunde beim Führer vorbei, wenn sie vom Stand aus geschnallt wurden, und in kürzeren Abständen, wenn wir mit ihnen im Treiben durchgehen. Das ist aber kein Buschieren, was sie bei Bedarf und den entsprechenden Kommandos natürlich auch tun, sondern richtige Stöberjagd. Zu Recht gilt der DL als der alte Försterhund und «Mädchen für alles» in Wald, Feld und Wasser – vor und nach dem Schuss. Sein Mütchen gekühlt Campino, dem in diesen beiden Stunden harten Jagens an Sauen verständlicherweise warm geworden war, hatte sich, nachdem er sein Mütchen an den Sauen gekühlt hatte, zwecks rein physikalischer Abkühlung noch schnell in einer Sausuhle gewälzt, bevor er zurückkam. Er war mitsamt seiner reflektierenden Warnweste
Grimmig: Die Waffen eines frisch erlegten 96-Kilo-Keilers, etwa vier Jahre alt. Ein hauendes Schwein.
und dem elastischen Halsband mit Glöckchen von oben bis unten mit Lehm verkrustet und stank bestialisch nach Wildschwein. Also wurde er von mir ausgepackt wie ein Schinken im Brotteig, dann auf den Rücken gedreht und genauestens untersucht. Denn ich und andere Schützen, die noch näher am Geschehen waren, hatten ja gehört, dass er sich handfest mit den Sauen eingelassen hatte und von einer erwischt worden war. Es war keine äussere Verletzung erkennbar und der Hund zeigte keine Schmerzreaktion, wobei man anmerken muss, dass er ziemlich hart im Nehmen ist und das Adrenalin nach solch einer Saujagd auch noch eine Weile im Körper zirkuliert. Sein Einsatz hatte sich jedenfalls wieder einmal gelohnt: Drei Frischlinge aus der gesprengten Rotte waren zur Strecke gekommen. Auf dem Heimweg schickten wir Campi mehrmals hintereinander in einen Teich, damit er wieder als Hund erkennbar war. (Aika hatte sich glücklicherweise solch undamenhafter Schweinereien enthalten.) Zu Hause untersuchten wir zu zweit den Rüden noch einmal ganz gründlich, konnten aber erneut nichts feststellen. Am übernächsten Abend, wir waren als Zuschauer zur Internationalen VGP des Deutsch-LanghaarVerbands gefahren, hatte Campino auf einmal deutlich erkennbar sehr starke Schmerzen und konnte kaum laufen, sitzen oder sich hinlegen. Das Sprunggelenk am
Foto:T. Eberwein
Monatsthema
Deutsch-Langhaar in drei verschiedenen Farbschlägen (von hinten nach vorn): Hellschimmel, Dunkelschimmel und Brauner.
Mit gutem Beispiel voran Mein Mann und ich waren bisher keine Freunde der KevelaerWesten fßr Hunde, die an Schwarzwild arbeiten, denn wir fanden sie zu schwer und einengend fßr den Hund. Nachdem es aber mittlerweile leichtes, luftdurchlässiges und trotzdem schnittsicheres Material gibt, haben wir beschlossen, eine Stichschutzweste anzuschaffen – zumindest fßr Campino. Denn wäre die Bache ein Keiler gewesen, hätte es wegen der langen, rasiermesserscharfen Waffen bÜse ausgehen kÜnnen. Österreich ßbernimmt hier Vorreiter- und Vorbildfunktion: Geeignete Schutzwesten werden dort mittlerweile zum Teil von Landesjagdverbänden und/oder von bestimmten Zuchtvereinen bezuschusst. Daraufhin ist die Anzahl der ernsthaft geschlagenen Hunde auf Bewegungsjagden bereits stark zurßckgegangen. Zudem senkt es die ohnehin hohen Kosten fßr die Hundefßhrer, die ihre Hunde bei Bewegungsjagden an Sau-
en zur VerfĂźgung stellen. Bei Nachsuchen auf Schwarzwild hingegen hat sich die Anzahl der schweren Verletzungen nicht verringert, weil den Hunden bei der Schweissarbeit selten Schutzwesten angelegt werden. Es sollte also vielleicht auch hier ein Umdenken stattďŹ nden. Und es wäre wĂźnschenswert, dass sich andere Länder diesem guten Beispiel anschliessen. Unabhängig davon sind wir der Meinung, dass Ăœberschärfe zĂźchterisch nicht gefĂśrdert werden sollte (Ă la ÂŤGebiss auf Beinen, Gehirn weggezĂźchtetÂť). Und das gilt fĂźr alle Jagdhunderassen. Da ist uns unsere Aika ehrlich gesagt doch etwas lieber als Campino. Sie hat im Laufe ihrer vielen Jagdeinsätze und Begegnungen mit Schwarzkitteln gelernt, bei den Sauen ÂŤGewicht zu schätzenÂť. Sie jagt passioniert, scharf und ausdauernd an Sauen, unternimmt Fassversuche, sprengt, stellt und packt – aber nur bis zu einer GrĂśsse von, sagen wir, etwa 30 bis 35 Kilogramm aufgebrochen. Das entspricht ja auch noch immerhin fast dem doppelten Lebendgewicht dieser HĂźndin. Ganz schwere Kaventsmänner erkennt Aika – zu Recht – als tĂśdliche Gefahr, bleibt zwar dran, bringt sie auf Trab und stellt auch, achtet aber bei groben Sauen auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand und wĂźrde sich nicht auf Teufel komm raus in der Schwarte verbeissen, sich mitschleifen lassen und nutzlos hinterherattern wie ein Fähnchen im Winde. Wollen wir hoffen, dass auch Campino nun seine Lektion gelernt hat. Geeignet Wer jetzt aber einem Trend der Meinungsmode folgt und meint, Vorstehhunde seien eben grundsätzlich fehl am Platze bei Bewegungsjagden auf Schalenwild, hat offenbar nicht allzu grosse Erfahrung mit den entsprechenden Rassen. Denn nicht die Lauänge, beziehungsweise das Stockmass, sind entscheidend dafĂźr, ob ein Hund fĂźr diese Jagdart geeignet ist! Wichtig ist, dass der Hund laut jagt, auch einzeln und selbstständig stĂśbert, Spurwillen, Spursicherheit, Härte und Schneid besitzt, ohne ÂŤblĂśdscharfÂť zu sein, und nicht allzu weit jagt. Letzteres ist vor allem
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Monatsthema
linken Vorderlauf war ziemlich plĂśtzlich auf den doppelten Umfang angeschwollen, und der ganze Lauf bis hinauf zur Schulter und den ersten RippenbĂśgen war extrem dick und berĂźhrungsempďŹ ndlich. Wir nahmen Campi mit aufs Hotelzimmer, um ihn Ăźberwachen zu kĂśnnen, und beschlossen, ihn am nächsten Tag zur Sicherheit rĂśntgen zu lassen. Gleich nach dem FrĂźhstĂźck wollten wir losfahren‌ und fanden Campi hingestreckt – auf dem Doppelbett ruhend und seinen Krankenstand weidlich ausnutzend. Er war also sozusagen auf dem Hotelbett ins Wundbett gegangen. Wir konnten den armen, verletzten Hund natĂźrlich nicht schimpfen, sondern mussten gehĂśrig lachen. Das RĂśntgen in unserer heimischen Tierklinik ergab, dass gottseidank nichts gebrochen war, sondern der RĂźde nur sehr starke Prellungen und Hämatome hatte, die in den zwei Tagen nach unten abgesackt waren und hĂśllisch auf die Nervenbahnen drĂźckten. Nach zwei Tagen Schonung und der Gabe von bewährten entzĂźndungshemmenden und abschwellenden Kautabletten fĂźr Hunde, die offenbar auch noch gut schmecken, war Campino wieder wohlauf.
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Monatsthema
Wenn ein solch starker Keiler in Anblick kommt, schlägt das Herz eines jeden Jägers höher.
bei uns in Deutschland mit seinen durchschnittlich vergleichsweise kleinen Revierflächen von Vorteil. Erstaunlich finde ich bei der Diskussion um den Einsatz bestimmter Rassen auf Bewegungsjagden immer wieder, dass nach meiner Erfahrung gerade die vehementesten Eiferer gegen Vorstehhunde keine Probleme damit haben, zum Beispiel Kopov (Schwarzwildbracken) einzusetzen, die fast genauso gross sind wie ein Vorstehhund, dabei aber ziemlich schnell, deren Laut in der Population offenbar noch eine weitere Festigung vertragen kann und die sehr weit brackieren. (Das schnellste Reh, das ich jemals auf einer Drückjagd beobachtet habe, kam übrigens nicht vor einem hochläufigen Hund, sondern vor einem sportlichen Beagle.) Meines Erachtens ist es an der Zeit, dieses Thema von Unkenntnis und ideologischem Ballast zu befreien. Laut und langsam Schauen wir uns als Beispiel die Arbeitsweise des DeutschLanghaar (DL) einmal genauer an: DL bleiben meist im Treiben, wobei man von Hunden natürlich nicht verlangen kann, dass sie die Reviergrenzen im Kopf haben, wie manche Reviernachbarn offenbar gelegentlich zu glauben scheinen. Wegen ihrer ausgeprägten Führigkeit und ihrer «Bindungsfähigkeit» halten sie Kontakt und kommen zuverlässig zum Führer zurück. Sie buchstabieren sorgfältig mit tiefer Nase (und dadurch automatisch langsa-
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mer) die Fährten aus. Dann kann man erkennen, warum sie nicht ganz zu Unrecht früher etwas despektierlich «Deutsch-Langsam» genannt wurden, was man bei ihrer flotten Suche im Feld kaum glauben möchte. Beim Deutsch-Langhaar ist die Waldjagd ein expliziter Arbeitsschwerpunkt. Er ist sicht-, fährten- und/oder spurlaut, denn bei dieser Vorstehhunderasse wird in der Zucht grosser Wert auf den Laut gelegt. Stumme Hunde, egal welcher Rasse, haben bei Bewegungsjagden auf Schalenwild nichts verloren! Denn das Wild kann dann den Hund nicht orten, wird verunsichert und kommt den Schützen viel zu schnell. Bei laut jagenden Hunden, ob klein oder gross, kann man dagegen immer wieder beobachten, dass das Wild gelegentlich verhofft und sich in aller Ruhe nach dem kläffenden Verfolger umblickt. Die Reizschwelle für den Laut ist beim DL aber auch wiederum nicht zu niedrig, sodass er in der Regel nur auf der ganz frischen (und nicht auf jeder halbstundenalten oder noch älteren) Fährte Laut gibt; ein zu lockerer Hals bringt nichts, sondern sorgt bestenfalls für Verwirrung bei den Schützen. Der DL jagt in der Regel einzeln und nicht in der Meute, es sei denn, er schlägt bei, um eine grössere Rotte zu sprengen. Er bringt die Sauen auf Trab, sprengt die Rotten und jagt sie hartnäckig, unerschrocken und passioniert auch aus grossen Dickungskomplexen vor die Büchsen der Schützen. Und darauf sind
wir bei der Bejagung der Sauen dringend angewiesen. In der eingangs erwähnten Pressemitteilung des bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten von September 2010 betont Landwirtschaftsminister Helmut Brunner: «Eine weitere Reduzierung der Schwarzwildbestände ist dringend notwendig, um die zunehmenden Schäden in der Landwirtschaft in den Griff zu bekommen und die Gefahr von Wildunfällen und Schweinepest zu verringern.» Besonders bei dem reichlichen Nahrungsangebot für das Schwarzwild sei es umso wichtiger, noch stärker auf grossflächige und revierübergreifende Bewegungsjagden mit Jagdhunden und Treibern zu setzen – eine Jagdmethode, die auch Wildbiologen und Praktiker als effektiv und wildtiergerecht empfehlen. Der Minister appellierte an die Jäger, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen und die Schwarzkittel auch in Zukunft intensiv zu bejagen. Na, das lassen wir uns (und unseren Hunden) doch nicht zweimal sagen! ■
Die Autorin mit einem erlegten Frischlingskeiler und den zu dieser Zeit noch vier Deutsch-Langhaar: Cora (3. v.r.), die zum Zeitpunkt der Aufnahme im 11. Feld stand und fast 15 Jahre alt wurde, mit ihren beiden Kindern Aika (2. v.r.) und Campino (l.) sowie Enkelin Elsie. Zur Autorin: Dipl.-Biol. Gundula Thor ist Wildbiologin und Journalistin. Sie hat an der Universität München Zoologie, Ökologie und Wildbiologie studiert. Über zehn Jahre lang leitete sie Rehwildforschungsprojekte in freier Wildbahn Süddeutschlands und arbeitet seit 1997 als Redakteurin und freiberufliche Journalistin.Von Kindesbeinen an hat sie ihren Vater, der Forstamtsleiter in einem Rotwildgebiet in Bayern war, mit grosser Begeisterung auf der Jagd begleitet. Seit mehr als 20 Jahren geht sie selbst auf die Jagd und ist passionierte Hundeführerin und Züchterin. Sie schreibt in der Schweiz exklusiv für den «Schweizer Jäger».
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Veranstaltungen
Veranstaltungen Ausstellungen Ausflüge 20.–23. Januar 12. Baden-Württembergische «Jagd & Fischerei» Messe 2011 auf dem Ulmer Messegelände Jäger, Fischer, Sportschützen, Natur- und Hundefreunde treffen sich wieder (siehe auch Seiten13 und 17) 10.–13. Februar 6. Natur Messe Basel 11. Februar Weiterbildungsveranstaltung ab 19.30 Uhr, Referat 20.00 Uhr, im Schützenhaus Glarus «Der Rothirsch: geliebt und gehasst – unterschiedliche Perspektiven auf eine eindrückliche Tierart» Referent: Dr. Flurin Filli, Schweizerischer Nationalpark 15./16. Februar Österreichweite Jägertagung 2011 In der Puttererseehalle in
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Aigen im Ennstal Zweitägige Tagung mit dem Generalthema «Wildtiere unter Druck – Ursachen, Entwicklungen, Massnahmen» Anmeldung und Programm: www.raumberg-gumpenstein.at 18. März Hegeschau des Kantons St. Gallen in der Mehrzweckhalle am See, Walenstadt Türöffnung um 16.00 Uhr 2. April Weiterbildungsanlass für interessierte Jäger und Jägerinnen, 10.15 Uhr Hotel Drei Könige, Chur «Von der Zwergspitzmaus zum Braunbär – Die Vielfalt der einheimischen Säugetiere», Referat von Jürg Paul Müller, anschl. Weindegustation, gemeinsames Mittagessen und gemütliches Beisammensein OK Jägerinnenstamm Chur
14. Mai Delegiertenversammlung JagdSchweiz im Seehotel Waldstätterhof, Brunnen 14. Mai Jäger- und Naturfreundechor Oberwallis Trachteneinweihung zum 35-jährigen Jubiläum im Zentrum Missione von Naters 16. Mai Delegiertenversammlung Walliser Jägerverband in Ried-Brig Museum für Kunst und Geschichte, Freiburg bis 27. Februar 2011 Ausstellung «Jagd. Von Menschen, Tieren und Sagen» Öffnungszeiten: Di–So 11–18 Uhr, Do 11–20 Uhr www.fr.ch/mahf/fr/pub/index.htm
Galerie «Arche de Noé», Vicques Grösstes Privatmuseum für präparierte Tiere in Europa Öffnungszeiten: Mi 13.30–17.30 Uhr, Sa 14–17.30 Uhr, für Gruppen nach Anfrage www.arche-noe.ch Bilderausstellung von Josefine Studer, Malters Täglich zu den Öffnungszeiten im Restaurant Z’Matt, Bitsch VS (Montag geschlossen) Ausstellung 2 Grad – Das Wetter, der Mensch und sein Klima Dauer: 21. August 2010 bis 20. Februar 2011 Ort: Kunstfreilager Dreispitz, Florenzstrasse 1, Tor 13, 4023 Basel. Kontakt unter Tel.: 061 222 22 12. Informationen zu Preisen, Anfahrt, etc.: www.2grad.ch. Trägerverein: Stiftung Mercator Schweiz, Christoph Merian Stiftung, Kanton Basel-Stadt, Kanton Basel-Landschaft, Avina Stiftung, NFS Klima, Museumsdirektorenkonferenz Basel, Universität Basel
Museum für Urgeschichte(n) Hofstrasse 15, 6300 Zug Tel. 041 728 28 80 Öffnungszeiten: Di–So 14–17 Uhr Fische – Ressourcen aus dem Wasser Sonderausstellung vom 7. November 2010 bis 15. Mai 2011 Natur-Museum Luzern Kasernenplatz 6, 6003 Luzern 041 228 54 11 Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mo geschlossen, geöffnet an Feiertagen www.naturmuseum.ch Naturama, das Aargauer Naturmuseum Bahnhofplatz, Aarau Öffnungszeiten: täglich ausser Montag 10–17 Uhr Führungen auf Anfrage www.naturama.ch
Bündner Naturmuseum Masanserstrasse 31, Chur Telefon 081 257 28 41 Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr Mo geschlossen www.naturmuseum.gr.ch Schweiz. Nationalpark Zernez Auskunft: Tel. 081 856 83 78 Fax 081 856 17 40 Aktuelle Zusammenstellung aller Anlässe und Tagesprogramm unter: www. nationalpark.ch/ veranstaltungskalender Natur- und Tierpark Goldau Parkstrasse 40 Telefon 041 859 06 06 www.tierpark.ch Täglich geöffnet 1. April bis 31. Oktober: Mo– Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr 1. November bis 31.März: täglich 9–17 Uhr Wildpark Peter und Paul Kirchlistrasse 92, St. Gallen Telefon 071 244 51 13 www.wildpark-peterundpaul.ch Der Wildpark ist bei freiem Eintritt 7 Tage in der Woche geöffnet. Hunde sind an der kurzen Leine zu führen!
Jagdhornbläser Hubertusmessen 16. Januar 2011 10.00 Uhr Jägermesse in der katholischen Kirche Sachseln Jagdhornbläser SonatES 21. Mai 2011 27. Eidgenössisches Jagdhornbläserfest in Goldach
22. Februar Anfänger- und Fortgeschrittenenkurs für Jagdhornbläser Bezirksschulhaus Schanzenmättelistr. 16, 5000 Aarau Für das Jagdhornspielen braucht es keine musikalischen Vorkenntnisse. Die Kursteilnehmer werden am ersten Spieltag nach Können eingeteilt. Die Kurse finden jeweils am Dienstag statt in 20 Lektionen. Kosten Fr. 370.– inkl. Noten und Lern-CD.
Pelzfellmärkte Trophäenschauen 13. bis 16. Januar Obwaldner Trophäenschau 2011 im Mattlischulhaus, Sachseln mit grosser Sonderschau 29. Januar Pelzfellmarkt 2011 10.00 bis 17.00 Uhr im Schützenhaus Glarus 3. Februar Lichtmess- und Pelzfellmarkt 09.00 Uhr bis Mittag im Sonnen-Saal (Hotel Sonne, Kugelgasse 2) Altstätten SG (siehe auch Seite 13) 5. Februar 41. Pelzfellmarkt und Trophäenschau ab 08.00 Uhr in St. Antoni FR mit den Jagdhornbläsern Hubertus Sense grosse Tombola – Wildfleisch – Attraktionen 12. Februar 51. Kantonal Bernische Trophäenausstellung, Pelz- und Fellmarkt Thun 2011 Trophäenausstellung ist auch am Freitag Abend, 11. Februar, 19.00 bis 22.00 Uhr geöffnet Festzelt mit diversen Verkaufsständen – Naturausstellung «Das Schwarzwild» – Konzert auf dem Rathausplatz (neu um 10.00 Uhr) mit den Jagdhornbläsern Rabeflue, Diana Jagdhornisten Burgdorf, Jägerchörli Oberhasli und den Parforcehorn-Bläsern Berner Oberland – reich bestückte Jägertombola – Sonderverlosung eines Steingeiss-Abschusses im Kanton Wallis
19. Februar Pelzmarkt der Aargauischen Jagdaufseher-Vereinigung ab 19.00 Uhr Restaurant Schützen, Aarau Generalversammlung der Vereinigung um 14.00 Uhr 24. bis 26. Februar Schwyzer Trophäen- und Pelzfellmarkt 2011 im Schulhaus Stumpenmatt, Muotathal (siehe auch Seite 16) 1. März ab 08.00 Uhr Zentralschweizerischer Pelzfellmarkt Stadthalle Sursee (siehe auch Seite 13) 10.–12. März 32. Oberwalliser Pelzfellmarkt 10. März 2011: Vortragsabend zum Thema Wald und Wild, 19.30 Uhr, im Restaurant Relais Walker in Mörel 12. März 2011: 32. Oberwalliser Pelzfellmarkt ab 09.00 Uhr in der Turnhalle von Mörel Trophäenausstellung zum Thema Wald und Wild, Trophäenausstellung der Walliser Jagd 2010, Tombola mit Preisen im Wert von über CHF 65 000.–, Verlosung Steingeissabschuss unter allen Fellverkäufern, diverse Aussteller mit Jagdartikeln und Souvenirs, Kantine mit leckeren Wildgerichten, Kaffee-Bar, Live-Musik, Aserplatz vor der Halle 19. März 14. Bündner Fellmarkt in Thusis Fellannahme von 10.00 bis 12.00 Uhr; Festzelt mit Unterhaltung bis 17.00 Uhr
Anmeldung und weitere Infos: Bernhard Müller, Chratzstrasse 3, 5426 Lengnau, Tel. P 056 241 21 41, 079 690 05 19, bera.mueller@bluewin.ch Schweizer Jäger 1/2011
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Veranstaltungen
Naturkundemuseum mit Wildlife-Show in Bad Säckingen am Hochrhein Modernes Schiesskino und Nutzungsmöglichkeit des Konferenzraumes durch Jagdgesellschaften Öffnungszeiten: Montag–Freitag 14–18 Uhr Samstag/Sonntag 10–16 Uhr www.golfwelt-hochrhein.de
Veranstaltungen
Trophäenschau & Pelzfellmarkt 2011 in Muotathal 24.–26. Februar im Bezirksschulhaus in Muotathal Sonderschau: Medaillentrophen der «Hubertus»-Mitglieder
Verzeichnis der Sammelstellen
Programm / Ausstellung (freier Eintritt) Donnerstag, 24. Februar 17.00–24.00 Eröffnung der Ausstellung und Festwirtschaft 19.00 Musikalische Unterhaltung mit «Jägergmüet» 24.00 Schliessung der Räume
Bezirk Schwyz und Gersau, Nummernfarbe Weiss 001 - 100 Schwyz Ulrich Waffen, Selgis, Muotathal 101 - 190 Muotathal Föhn David, Hauptstrasse 87 201 - 290 Sattel/Rothenthurm Reichmuth Josef, Café Biberegg, Rothenthurm 301 - 390 Goldau/Lauerz Ulrich Karl, Rigiweg 22, Goldau 401 - 490 Gersau Nigg Thomas, Wyssgerbistrasse 12, Gersau 501 - 590 Steinerberg/Steinen Bünter Josef, Jägerhorst, Steinerberg 601 - 690 Morschach/Brunnen Pfyl Urs, Heideweg 3, Brunnen
Freitag, 25. Februar 17.00–01.00 Ausstellung und Festwirtschaft geöffnet 19.00 Musikalische Unterhaltung mit «Echo vom Tanzboden»; Auftritt Jagdhornbläser Lindenberg 01.00 Schliessung der Räume Samstag, 26. Februar 09.00 Ausstellung und Festwirtschaft geöffnet Beginn des Pelzfellmarktes 10.00 Auftritt Jagdhornbläser 11.30 Empfang der Gäste (Rundgang) anschliessend Mittagessen 14.00 Offizieller Anlass: Auftritt Jagdhornbläser, Absenden der Trophäenbewertung, Abgabe der Medaillen und Preise, Ziehung der Tombola-Hauptpreise, ca. 15.00 Uhr Schluss der Ausstellung/Abräumen
Höfe, Nummernfarbe Gelb 001 - 100 Kälin Adrian, Leutschenstrasse18, Freienbach March, Nummernfarbe Blau 001 - 100 Diethelm Alois, Rosenweg 9, Siebnen Einsiedeln, Nummernfarbe Grün 001 - 100 Steiner Karl, Dorfstrasse 5, Alpthal 101 - 190 Räss Franz, Euthalerstrasse 35, Euthal 201 - 290 Meier Josef, Hochgütschstrasse 7, Unteriberg Küssnacht, Nummernfarbe Rot 001 - 100 Beeler Walter, Erlistrasse 4, Küssnacht
Die Trophäen sind am Freitag/Samstag, 18./19. Februar 2011, an obige Sammelstellen zu bringen.
Kurs für Greifvogel-Halter Kurs für Halterinnen und Halter von Greifvögeln am Strickhof Viele Tierhalterinnen und Tierhalter müssen seit August 2008 ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in der entsprechenden Tierhaltung mittels einer fachspezifischen berufsunabhängigen Ausbildung (FBA) belegen. Auch Halter von Eulen und Greifvögeln gehören dazu. Die Landwirtschaftliche Schule Strickhof bietet einen solchen FBA-Kurs für Greifvogelhalterinnen und -halter an. Greifvögel faszinieren die Menschheit schon seit Jahrtausenden durch ihre Kraft, Ausbildungstage Kursort Kurskosten Anmeldung
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Eleganz und Anmut. Eulen schreiben wir besondere Intelligenz und Weisheit zu und lassen uns durch ihren Charakter betören. Sie überlegen sich, ob die Greifvogelhaltung ein Hobby für Sie sein könnte und möchten sich die notwendigen Grundlagen erarbeiten? Sind Sie schon Halterin oder Halter von Greifvögeln oder Eulen und müssen nun dem zuständigen Veterinäramt den FBA «Greifvögel» vorweisen? Am Strickhof in Wülflingen haben Sie nun die Möglichkeit, das notwendige Wissen über die Volierenhaltung und die Zucht von Greifvögeln
19. März, 26. März, 9. April, 16. April, 21. Mai und 28. Mai 2011 Strickhof Winterthur-Wülflingen und Exkursionen 1500.– inkl. Kursunterlagen ohne Verpflegung und Reisekosten bis 28. Februar 2011 an Strickhof, Eschikon, 8315 Lindau, 052 354 98 11 www.strickhof.ch
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und Eulen, die Betreuung von Jungvögeln und verletzten Eulen und Greifen zu erwerben und sich dieses Wissen bestätigen zu lassen. Der Kurs dauert 6 Tage, in welchen sowohl die notwendige Theorie, wie auch
die geforderten Praxislektionen erteilt werden. Zusätzlich benötigen Sie ein dreimonatiges Praktikum, in welchem Sie das theoretische Wissen in der Realität anwenden.
Waffen-Sammler- und UhrenbĂśrse Luzern Vom 25. bis 27. März 2011 ďŹ ndet in der Messe Luzern die 37. Internationale WaffenSammlerbĂśrse zusammen mit der 2. UhrenbĂśrse statt. Der klassische Liebhabertreffpunkt aller SchĂźtzen und Sammler spricht somit auch das dem Uhrenhandwerk und Schmuck zugeneigte Publikum an. 37. Internationale WaffenSammlerbĂśrse parallel zur 2. Uhren-BĂśrse Luzern Datum: Ort:
25. – 27. März 2011 Messe Luzern
Öffnungszeiten: Fr + Sa 10–18 Uhr, So10–17 Uhr. Info: www.sammlerboerse.ch
Die rund 9000 erwarteten BÜrsengäste haben gute Grßnde, nach Luzern zu reisen. Hell und grosszßgig sind die Messehallen und die Besucherpassagen imponieren. Die präsentierten Auslagen an den 100 Ständen werden dem Messeduett 2011 viel Charme und ein noch moderneres Erscheinungsbild verleihen. Verhandeln, Tauschen, Kaufen und Verkaufen heisst die Devise an der 37. Internationalen WaffenSammlerbÜrse und 2. UhrenbÜrse Luzern. Zu verlockend sind die hohe Produktequalität sowie das breite Angebot an Waffen, Uhren, Sammler- und Kunstgegenständen.
12. Februar Säulischiessen Schiessanlage Erlenholz, Wittenbach 08.00–12.00, 13.00–18.00 Uhr; Standblattausgabe 07.30–16.30 Uhr; Absenden 18.30 Uhr 19./20. Februar Erster Schuss Sa 13.30–17.00, So 10.00– 16.00 Uhr Auskunft: Tontauben-Schßtzen, 3045 Schßpfen, Peter Schlup, schluppeter@bluewin.ch, 079 828 95 70 11. März Schiess-Saisonbeginn Schiessanlage Erlenholz, Wittenbach 16.30–19.30 Uhr
ohne Gewähr
30. April 100 Jahre Jagdschutzverein Kßssnacht am Rigi Jubiläums-Jagdschiessen im Selgis Muotathal 09.00–12.00, 13.30–17.30 Uhr Unter allen Schßtzen wird ein Lebendpreis verlost, nach Wahl Gams oder Reh (nur an Patentinhaber Kt. Schwyz) 5./6. August Pirschgang Rouchgrat Fr 14.00–19.00 Uhr Sa 08.00–17.00 Uhr Auskunft: Franco Catocchia, Tel. 079 235 43 43
Jagdschiessen
Jagdschiessen Daten 2011
26./27./28. August Kantonales Walliser Jagdschiessen im Riedertal bei Visp (Details folgen)
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12. Baden-WĂźrttembergische ÂŤJagd & FischereiÂť Messe 2011 auf dem Ulmer Messegelände Jäger, Fischer, SportschĂźtzen, Natur- und Hundefreunde treffen sich wieder Bereits zum 12. Mal ďŹ ndet die Baden-WĂźrttembergische ÂŤJagd und FischereiÂť Messe vom 20.â&#x20AC;&#x201C;23. Januar 2011 auf dem Ulmer Messegelände an der Donau statt. Angebote aus den Bereichen Jagd, Fischerei, Schiesssport und Bekleidung, präsentiert von rund 140 Ausstellern auf ca. 13 000 m² Fläche, lassen auch 2011 das Messebesucherherz hĂśher schlagen. Das Produktangebot ist so abwechslungsreich wie noch
nie: von der hochwertigen Jagdwaffe bis zum Geländewagen, vom modernen Angelgerät bis zur Outdoor-AusrĂźstung, Ăźber Jagdbekleidung bis hin zum schicken Trachtenschmuck ist alles dabei und lässt keine WĂźnsche offen. Besonders der frĂźhe Messebeginn, rechtzeitig vor Start des neuen Jagdjahres und der bevorstehenden Angelsaison, lockt Tausende von Besuchern aus Deutschland, Ă&#x2013;sterreich und der Schweiz auf das Ulmer Messegelände. Zahlreiche Fachvorträge, Sonderschauen und ein umfangreiches Rahmenprogramm runden das vielfältige Angebot der beliebten Messe ab â&#x20AC;&#x201C; die Messe vom Jäger fĂźr den Jäger!
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ÂŤJagd & FischereiÂť Messe 2011
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WUNDERSAME WESEN
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WALDAMEISEN
Wir pflegen mit Feldstecher und Fernrohr die freilebende Säugetier- und Vogelwelt zu bewundern.Vielleicht kämen wir noch viel mehr ins Staunen, würden wir die kleinen Wunder am Wegrand durch die Lupe betrachten – zum Beispiel die hügelbauenden Waldameisen.
Kleine Ameisen-Zoologie Weltweit existieren weit mehr als 10 000 Ameisenarten; in der Schweiz sind deren über 130 heimisch, aber nur 7 davon sind Waldameisen. Die Familie der Ameisen gehört zu den Hautflüglern und somit zur Klasse der Insekten, und zwar, wie die Bienen, zu den staatenbildenden mit strenger Arbeitsteilung. Ameisen haben sechs Beine, einen dreiteiligen Körper und geknickte Fühler. Sie bilden vier Unterfamilien, wobei die Waldameisen zu den Schuppenameisen zählen. Diese Bezeichnung beruht auf dem geschuppten Verbindungsteil zwischen Vorder- und Hinterleib.
Die Klassifikation der verschiedenen Waldameisenarten ist aufgrund ihrer Ähnlichkeit und Fähigkeit zur Hybridisierung (Bildung von Mischformen) sehr schwierig und basiert daher sowohl auf DNA (biochemischer Test), Sexualduft (Pheromone) und Verhalten. Solch mehrfach abgestützten Bestimmungen führten sogar zur Entdeckung einer bisher unbekannten Waldameisenart im Nationalpark. HH
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Wildkunde
Ein Haufen voller Leben
Wildkunde
Text: Heini Hofmann Fotos: Reto Ackermann Im Massenvergleich dominieren sie als David gegen alle Goliaths. Man glaubt es kaum, aber ein Ameisenforscher hat’s errechnet, dass beispielsweise alle im Schweizerischen Nationalpark lebenden Ameisen zusammen mehr Gewicht auf die Waage brächten als sämtliche im Park lebenden Rothirsche! Aber nicht nur ihre Masse ist beeindruckend, sondern ganz speziell auch ihre Biologie und ihre eminente Bedeutung im Ökosystem. Doch die Waldameisen haben ein Problem. Bedroht und gefährdet Im schweizerischen Berggebiet sind sie zwar noch einigermassen gut vertreten, obschon ihre Vorkommen viel grösser sein könnten, wie die dichten Bestände im Nationalpark belegen, wo die Krabbeltiere unbehelligt leben. Schlimm sieht es dagegen im Mittelland aus. Hier ist der Bestand der Waldameisen in den letzten fünfzig Jahren drastisch zurückgegangen, und zwar überall unterhalb von 800 Metern. Während Deutschland die Waldameisen schon 1940 unter Schutz stellte, geschah dies in der Schweiz – nach einer Empfehlung des Europarates – erst 1966, zu spät. Waldaktivitäten (forstwirtschaftliche und gesellschaftliche), aber auch Unvernunft und Mutwille haben die Haufen der letzten Völker zerstört, oder der Pestizideinsatz in Waldrandnähe hat ihre Nahrung, die Blatt- und Rindenläuse, dezimiert. Wo die kleinen Nützlinge dann einmal ausgerottet sind, dorthin kehren sie nicht wieder zurück, und das Umund Wiederansiedeln von Ameisenvölkern, das heisst die Reparatur an der Natur, ist bei diesen Lebewesen besonders schwierig. Dem präventiven Schutz ihres Lebensraumes und der Schadenverhinderung kommt daher erste Priorität zu. Dies aber setzt Kenntnis der Ameisenbiologie und Verbreitung dieses Wissens voraus (vgl. Kasten «Hilfe aus Südbünden»).
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Solch mannshohe Prachtsexemplare von Ameisenhaufen findet man leider nur noch selten.
Ein geniales Konstrukt Alle sieben Waldameisenarten der Schweiz bauen Hügelnester, und nur eine ist – entgegen ihrem Namen – in Wiesen statt in Wäldern anzutreffen. Am bekanntesten sind die (Grosse) Rote Waldameise (Formica rufa) und die Kleine (rote) Waldameise (Formica polyctena), letztere auch Kahlrückige Waldameise genannt. Beide segeln im Volksmund unter dem Sammelbegriff Rote Waldameisen; denn sie sind tatsächlich auch rot-schwarzbraun gefärbt. Ameisenhaufen sind geniale Konstrukte und werden von den wärmeliebenden Tierchen meist am Südostfuss von Bäumen, vielfach auch um einen morschen Baumstrunk herum angelegt. Sie bestehen nicht nur aus dem sichtbaren, aus feinen Ästchen und Tannennadeln errichteten Hügel, sondern reichen mit einem unterirdischen Nestbereich tief in den Boden hinein. Sie bieten oft mehr als einer Million Waldameisen Schutz vor Feinden und
Schweizweit sind heute WaldameisenSchutzwarte am Werk, die ihre Ausbildung in der Villa Garbald in Castasegna holten.
Witterungsunbilden und werden viele Jahre vom selben Volk bewohnt. Wird es zu gross, zieht ein Teil aus. Auf diese Weise können sich ganze Kolonien bilden, verbunden durch breite Ameisenstrassen. Nicht bloss eine Königin Den Winter verbringen die Ameisen tief im Stockinnern in Winterstarre mit stark herabgesetztem Stoffwechsel. Erst die Frühlingssonne bringt wieder neues Leben ins Ameisennest: In dichten, teppichartigen Trauben erwärmen sich die Ameisen auf der Nestkuppel und tragen mit ihren aufgeheizten Körpern die Wärme dann ins Nestinnere. Zu dieser Zeit befinden sich ausschliesslich Arbeiterinnen und mehrere hundert Königinnen im Nest, also nicht nur eine wie bei den Bienen. (Allerdings gibt es Ausnahmen: bei der Grossen Waldameise existieren Völker, die nur eine Königin dulden und somit auch keine Tochternester
Winter- und Sommereier Unmittelbar nach dieser Sonnungsphase legen die Königinnen ihre ersten so genannten Wintereier im Kuppelbereich ab. Aus befruchteten Eiern entstehen Weibchen, aus unbefruchteten Männchen. Nach rund fünf Wochen erscheinen die geflügelten Geschlechtstiere auf der Nestoberfläche. Die Begattung erfolgt auf dem Nest oder beim Hochzeitsflug. Der Samenvorrat reicht dem Weibchen fürs ganze Leben. Während die Männchen (Drohnen) nach der Begattung sterben, brechen die begatteten Weibchen (Jungköniginnen) ihre Flügel ab und suchen, so sie nicht Fressfeinden zum Opfer fallen, das Mutternest oder ein Zweignest auf und verjüngen so den Königinnenbestand des Volkes. Nachdem sie die Wintereier abgelegt haben, ziehen sich die Altköniginnen vom oberen Bereich der Nestkuppel in den unterirdischen Nestteil zurück, wo sie nur noch Sommereier legen, aus denen ausnahmslos Arbeiterinnen schlüpfen. Durch verschiedene bauliche Massnahmen kann der Klimahaushalt reguliert werden, damit es im Innern des Baus immer zwischen 25 und 29 Grad warm ist, so dass die Brutaufzucht von
Hilfe aus Südbünden Jahrzehntelang waren die Ameisen kein Thema, nicht einmal an Forstschulen. Ihre enorme Bedeutung für die Gesundheit der Wälder durch das Inschachhalten der Schadinsekten war kaum bekannt. Doch dann geschah ein kleines Wunder, das den Waldameisen – auf kuriosen Umwegen – wieder Hoffnung gab. Der erfolgreiche Fotokünstler, Bündner Kulturpreisträger und Stiftungsratspräsident der Fondazione Garbald, Hans Danuser, hat die Villa Garbald in Castasegna, notabene das südlichste Bauwerk des Semperoper- und ETH-Architekten Gottfried Semper aus dem Dornröschenschlaf geweckt und ihr eine neue Zukunft verschafft als Denklabor von ETH und Uni Zürich. Damit schuf er sozusagen ein Tor zur Welt fürs Bergell, wo, nach Renovation und Erweiterung durch ein formschönes Turmhaus, nun Seminare, Workshops und Strategietagungen in verschiedensten Disziplinen und mit internationaler Beteiligung abgehalten werden. Neben Wissenschaftern können auch private und öffentliche Institutionen dieses Denklabor nutzen. Und genau das tut nun mit grossem Erfolg seit einigen Jahren der Schweizer Waldameisenschutz unter der Ägide von Robert Lussi aus Zug, bekannter Ornithologe und Waldameisenkenner. Im Denklabor in der Villa Garbald in Castasegna bietet er Seminare an und bildet Waldameisen-Schutzwarte für die ganze Schweiz aus, die befähigt sind – weil sie im Bergell, das noch reich an Waldameisen ist, sehr praxisnah ausgebildet werden – professionelle Hegearbeit zu leisten und allenfalls Umsiedlungen von gefährdeten Völkern durchzuführen. Geplant ist sogar ein eigentliches Waldameisenzentrum im Bergell, das Garant dafür sein soll, dass den kleinen Waldnützlingen in der Schweiz wieder eine bessere Zukunft bevorsteht. HH
März bis Oktober von klimatischen Schwankungen unabhängig bleibt. Auch die Feuchtigkeit ist ausschlaggebend. Eier und Larven brauchen diese, während die Puppen zum Ausreifen Trockenheit benötigen. Weil der Haufen im Frühling eher oben, später eher unten feucht ist, wird die Nachzucht von den Arbeiterinnen entsprechend disloziert.
Waldameisenhügel befinden sich meist am Südostfuss von Bäumen; unter der Kuppel versteckt sich noch ein grosser unterirdischer Nestbereich.
Ökologischer Faktor Was ein einziges Ameisenvolk von Frühling bis Herbst an Insekten vertilgt, ist enorm: bis zu 10 Millionen! Dabei bevorzugen sie Schädlinge wie Blattwespen und deren Larven, diverse Falterarten wie Spanner, Wickler, Eulen und ihre Raupen, ferner Maikäfer und Engerlinge. In Wäldern, die reich an Ameisenhaufen sind, geht es den Bäumen denn auch sichtbar besser. Wie neuere Untersuchungen zeigen, stehen auch Zecken auf ihrem Menuplan; man vermutet daher, dass die Zunahme der Zecken mit dem Rückgang
der Waldameisen zusammenhängen könnte. Zudem wirken Waldameisen als Gesundheitspolizei, weil sie tote Gliederfüssler und anderes Kleingetier beseitigen, und sie fördern die Fruchtbarkeit des Bodens, indem sie ihn lockern. Und schliesslich dienen sie anderen Tieren als Futter, wie beispielsweise den Kücken des Auerhuhns. Kurz: Eine Faustregel besagt, dass ein einziges Ameisenvolk eine Viertelhektare Wald gesund erhalten kann. Warum, so fragt man sich, hat man das erst so spät begriffen. Jäger und Farmer Bei der Nahrungsbeschaffung fungieren die einen Arbeiterinnen als Jäger, indem sie Beutetiere mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen (Mandibeln) packen und sie, so sie sich wehren, mit einem lähmenden Schuss Ameisensäure besprühen, um sie dann, allein oder unter Mithilfe anderer, via Ameisenstrasse ins Nest einzu-
Waldameisen haben viele Feinde; dieser Haufen ist wahrscheinlich von einem Dachs zerstört worden. Schweizer Jäger 12/2010
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Wildkunde
gründen können). Der Frühling ist übrigens der einzige Moment, da man die viel grösseren Ameisenköniginnen zu Gesicht bekommen kann, weil sie die übrige Zeit des Jahres in tieferen Nestschichten verbringen.
Wildkunde
Eine Waldameise «entsorgt» eine tote Arbeitskollegin. tragen, selbst wenn das Beuteinsekt um ein Vielfaches grösser ist. Eine Ameise kann, so unglaublich es tönt, das Sechzigfache ihres eigenen Gewichtes schleppen! Während solch eiweissreiche tierische Beute zur Ernährung der Königinnen, Larven und frischgeschlüpften Jungtiere verwendet wird, benötigen die nimmermüden Arbeiterinnen selber vor allem Betriebsenergie, sprich Zucker, den sie beschaffen, indem sie Rinden- und Blattläuse «melken». Diese leben von Pflanzensäften und scheiden dabei zuckerhaltigen «Honigtau» in Wandern unter Ameisen Im Kanton Graubünden leben vier von sieben Schweizer Waldameisenarten, eine davon sogar ausschliesslich im Bündnerland. Auf der Nationalpark-Wanderroute Punt la Drossa – Alp la Schera – Il Fuorn begegnet man speziell vielen Ameisenhaufen und -strassen, kurz vor der Weggabelung zwischen Alp la Schera und Punt dal Gall sogar einer grösseren Kolonie mit über 50 Nestern. Wanderzeit: Punt la Drossa – Alp la Schera 1,5 Stunden/Höhendifferenz 400 m, Alp la Schera – Il Fuorn 1,5 Stunden. HH
Tropfenform aus, den ja auch die Bienen zu nutzen wissen (für die Produktion von Waldhonig), allerdings ohne mit den Läusen in direkten Kontakt zu treten. Anders die Ameisen: Sie animieren die Läuse zur Honigtau-Abgabe, indem sie mit ihren Fühlern deren Hinterleib betrillern.
Waldameisen sind Schwerstarbeiter und können bis zum Sechzigfachen ihres Körpergewichtes schleppen.
Kein Stau auf Ameisenstrassen Ein grosses Netz von Ameisenstrassen, auf denen dichtester Stossverkehr herrscht, erschliesst die Umgebung des Nestes bis in eine Entfernung von zirka 100 Metern. Diese Strassen führen zu Nahrungsquellen, befreundeten Nachbarvölkern und sogar auf Bäume zu den Honigtau liefernden Blatt- und Rindenlauskolonien. (Interessante Beobachtung hierbei: Absteigende Krabbeltiere haben einen sichtbar pralleren, mit Honigtau gefüllten Hinterleib.) So wie die Kommunikation im Superorganismus Ameisenstaat mittels chemischer Botenstoffe funktioniert, so ist es auch im Strassenverkehr; denn jedes Tier hinterlässt eine individuelle Duftspur, an der sich nachfolgende Artgenossinnen orientieren.
Weil Ameisen die Interessen der Gemeinschaft und nicht ihre eigenen vertreten und daher nicht drängeln, gibt’s auf den vielbegangenen Ameisenstrassen keinen Stau.
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Schweizer Jäger 12/2010
Ameisenstrassen sind eigentliche Schwerverkehrsachsen, auf denen massige Beutetiere und unförmiges Baumaterial transportiert werden. Und dennoch kommt es zu keinem Stau! Warum? Die Forschung gibt eine simple Antwort: Im Gegensatz zu unseren Autobahnen, wo jeder Verkehrsteilnehmer sein Eigeninteresse verfolgt, respektieren Ameisen das übergeordnete Interesse des Gesamtvolkes: Beute und Baumaterial müssen rasch ins Nest gebracht werden, man lässt ihnen den Vortritt, weicht aus, wartet, passt das Tempo an oder hilft sich sogar gegenseitig. Kein Drängeln also, daher kein Stau – so einfach! Ein gefahrvolles Leben Ameisen müssen sich nicht nur mit trickreichen, schmarotzenden Mitbewohnern aus dem Insektenreich im Bau herumschlagen, sie leiden auch unter Parasiten, Milben, Fadenwürmern, Schlupfwespen und Pilzen. Insektenräuber wie Wolfsspinne und Ameisenlöwe gehen ihnen direkt an den Kragen. Schwalben bedienen sich beim Hochzeitsflug, Buntspechte an Ameisenstrassen auf den Bäumen, Grün- und Grauspechte schliesslich stochern direkt ins Nest, ebenso das Auerhuhn. Waldmäuse suchen in Ameisenhaufen nach eingetragenen Samen, Dachse und Füchse nach den Larven des Rosenkäfers und richten dabei grosse Schäden an. Drosseln und Eichelhäher setzen sich mit ausgebreiteten Flügeln auf Ameisenstrassen und lassen sich mit Säurespritzern beduschen, um so das Ungeziefer los zu werden. Auch Wildschweine nutzen die Säure, indem sie sich in den Ameisenhaufen verheerend wälzen. Am schlimmsten jedoch sind die Schäden durch Menschen, wenn Waldameisenhaufen mutwillig beschädigt, ausgebrannt oder gar geschleift und weggetraxt werden. Das zu verhindern ist, neben dem Gesetz, eine Frage von Aufklärung und Vernunft! ■
Waffeninitiative trägt nicht zur inneren Sicherheit bei!
Für den kommenden 13. Februar ist das Schweizervolk an die Urnen gerufen worden, um über die Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt» zu entscheiden. Eine Armeewaffe zu Hause zu besitzen, ist ein Recht, das in der Tradition der Schweizer verankert ist. Die Initiative schlägt dem Volk vor, gegen dieses Recht und diese Freiheit anzugehen. Diese Initiative bringt natürlich Probleme für die Jäger mit sich. Als Antwort auf die Kritik ihrer Gegner behaupten die Initianten das Gegenteil, denn in ihren Augen erfüllen die Jäger alle notwendigen Anforderungen. Selbstverständlich teile ich diese Ansicht nicht. Sollte dieser Initiative zugestimmt wer-
den, ist es nämlich dem Parlament vorbehalten, die Anforderungen und Details dieser Ausnahmen zu regeln. Niemand weiss heute, was die zukünftige Gesetzgebung beinhalten wird. Es ist stark anzunehmen, dass jeder Jäger nicht nur den Bedarfsnachweis für den Besitz einer Feuerwaffe erbringen, sondern auch nachweisen muss, dass er befähigt ist, diese zu handhaben. Das bedeutet konkret, dass sich jeder Jäger wahrscheinlich einem Eignungstest unterziehen muss, selbst wenn er seiner Passion bereits seit vielen Jahren frönt. Zweifelsohne muss er noch von einem Psychologen beurteilt werden, der sich vergewissern muss, dass der Jäger geeignet ist, eine Waffe zu tragen. Der Kandidat muss dann noch in «glaubwürdiger» Form nachweisen, dass er die Jagd tatsächlich ausüben muss! Es versteht sich von selbst, dass die durch diese neuen Tests verursachten Kosten dazu beitragen werden, sowohl die Rechnung zu Lasten der Jäger als auch des Staates beachtlich zu erhö-
hen, da letzterer Personal einstellen muss, um die Erlaubnisanträge zu prüfen. Das Ziel dieser Initiative, welches auf die Eingrenzung von Gewalt abzielt, scheint auf den ersten Blick verführerisch. Die Initianten irren sich jedoch sehr in ihrem Ziel, indem ausgerechnet auf diejenigen abgezielt wird, die gerade kein Sicherheitsrisiko darstellen. Die Jäger und Sportschützen, oder auch Sammler und Milizsoldaten sind Bürger, verantwortungsvolle Bürger. Die Initiative bringt keine konkrete Lösung für die Probleme der Gesellschaft mit sich, die sich in Rohheit, häuslicher Gewalt und Selbstmord unter den Jugendlichen äussern. Eine Gesellschaft ohne Gewalt bleibt leider ein unerreichbares Ideal. Die Gesetzgebung zu Waffen ist bereits ausreichend streng und entspricht den besonderen Bedingungen der Schweiz. Des weiteren bin ich überzeugt, dass trotz dieser neuen Gesetzgebung selbst verbotene Waffen zu kriminellen Zwecken in Umlauf bleiben und benutzt wer-
den, so wie es unlängst in Genf der Fall war, als eine Wechselstube mit Waffen überfallen wurde, die erheblich gefährlicher waren als ein Jagdgewehr. Eine Schlussfolgerung ziehend scheint mir diese Initiative für die Jagd verhängnisvoll, denn sie trägt nicht nur nicht zur Erhöhung der inneren Sicherheit bei, sondern verursacht für die Bundes-, Kantons- und Gemeindebehörden geschätzte Personal- und Materialkosten in Höhe von ungefähr 11,2 Millionen Franken, die zu Lasten der Steuerzahler gehen. Und sie wird zweifelsohne eine Quelle für weitreichende Schikanen gegen die Jäger sein. Durch diese neue Welle an Verboten und Kontrollen stellt die vorgeschlagene Initiative verantwortungsvolle und unbescholtene Bürger unter staatliche Vormundschaft. Ich fordere Sie auf, Sie und Ihre Angehörigen und Freunde, zur Initiative «Zum Schutz vor Waffengewalt» NEIN zu sagen. Es geht um die Rettung unserer Passion! Jean-René Fournier, Mitglied des Ständerates
Befürworter rütteln an den Grundfesten Vor kurzem erlebten wir in unserem Land einen intensiven Abstimmungskampf. Es ging darum, Rechtsgrundlagen für die Ausschaffung krimineller Ausländer zu erhalten. Die gleichen Kreise, welche nicht wollten, dass man Straftäter aus der Schweiz ausweisen kann, reden heute einem zentralen Waffenregister das Wort und fordern eine weitgehende Entwaffnung der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes. Die Befürworter der Waffeninitiative sind bereit, an den Grundfesten der bewaffneten Neutralität der Eidgenossenschaft zu rütteln und ein über Jahrhunderte gewachsenes Vertrauenssystem zwischen den Bürgern und dem
Staat – und selbstverständlich auch umgekehrt – über Bord zu werfen. So gesehen hat die Initiative eben nicht nur gesellschaftspolitischen Charakter; sie ist vielmehr auch staatspolitisch motiviert. Sie schürt bewusst das Misstrauen des Staates und seiner Vollzugsorgane gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern. Viele Befürworter der Waffeninitiative nehmen reaktionslos zur Kenntnis, dass über fünfzig Prozent der Straftaten in unserem Land durch Ausländer begangen werden und drei Viertel der Insassen in unseren Gefängnissen keinen Schweizer Pass haben. Nötiger als ein zentrales Waffenregister wäre ein Register über die Anzahl,
die Herkunft und den Aufenthalt von illegal anwesenden Personen in der Schweiz. Einfacher ist es, die Armee, die Schützen, die Jäger und die Waffensammler ins Visier zu nehmen. Das sind zwar unbescholtene Bürger – ich habe noch nie Chaotentum an einem Schützenfest erlebt –, aber der Zweck heiligt bekanntlich auch bei den Initianten die Mittel. So werden die eigenen Bürger zur Zielscheibe, währenddessen sich ausländische Delinquenten in der Anonymität der Städte und Agglomerationen bewegen können, ohne dass man wirklich willens ist, Abhilfe zu schaffen. Investieren wir Zeit und Geld zur Behebung dieser Probleme
und lassen unsere Waffen dort, wo sie seit Jahrhunderten sind: In der Obhut der freien Schweizerinnen und Schweizer. Stimmen wir Nein zur Initiative. Ruedi Lustenberger, Nationalrat (CVP), Romoos LU Ruedi Lustenberger ist diplomierter Schreinermeister und führt einen eigenen Schreinereibetrieb in Romoos. Seit über zwanzig Jahren ist er Pächter im Jagdrevier Bramboden in der Gemeinde Romoos LU. Er war auch OK-Präsident des 25. Luzerner Kantonalschützenfestes 2007 im Entlebuch. Schweizer Jäger 12/2010
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Waffeninitiative
Zur Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt»
Erhard Huwyler – Interview
DEN A ARGAUER JÄGERN GEHÖRT EIN DANKESCHÖN Der Kanton Aargau ist der älteste Revierkanton der Schweiz und erfuhr mit der Schaffung eines neuen Jagdgesetzes einige Veränderungen. Aber auch die erneute Initiative über die Abschaffung der Treibjagd hält den Vorstand des Aargauischen Jagdschutzverbandes auf Trab. Die Redaktion sprach mit dem Präsidenten Erhard Huwyler.
Erhard Huwyler, Präsident des Aargauischen Jagdschutzverbandes.
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Schweizer Jäger 1/2011
«Schweizer Jäger»: Herr Huwyler, Sie sind Präsident des AJV und haben zusammen mit Ihren Vorstandskollegen und den zuständigen Verantwortlichen im Departement Bau, Verkehr und Umwelt ein neues und modernes Jagdgesetz geschaffen, das am 1. Januar 2010 in Kraft trat. Wie haben die Jäger die Neuerungen aufgenommen? Erhard Huwyler: Seit Aufnahme der Arbeiten an der Totalrevision im Herbst 2007 hat sich der AJV stets darum bemüht, volle Transparenz zu schaffen und seine Mitglieder über die Fahrtrichtung und den Behandlungsstand des neuen Gesetzesentwurfs zu informieren. Es folgten intensive, teils kritische und auch hitzige Diskussionen innerhalb der Jägerschaft, sei es an speziell einberufenen Informationsveranstaltungen, an Verbands- und Bezirksversammlungen, an Hearings oder anlässlich der zahllosen Einzelgespräche. Die intensive Mitarbeit und Beteiligung der Jägerschaft, vor allem während des Vernehmlassungsverfahrens, hat dem ganzen Entwicklungsprozess nur gut getan und zu einer fortschrittlichen Gesetzesvorlage beigetragen. Natürlich
nügend Zeit zur Verfügung stand, die vielfältigen Vorbereitungsarbeiten seriös durchzuführen. Ich denke da z.B. an die Bereinigung der Reviergrenzen oder die Vornahme der neuen Revierbewertungen nach objektiven Kriterien und einheitlichem Modell, wobei die nutzbare Fläche und die Beschaffenheit der Reviere (Lebensraumpotenzial) die wichtigsten Eckdaten bildeten. Die Anzahl der Jagdreviere wurde von bisher 218 auf neu 210 verringert. Die bisherigen Pächtergemeinschaften mussten sich von der verbreiteten Form der einfachen Gesellschaft nach OR verabschieden und Jagdvereine nach ZGB bilden. Um ihnen diese Aufgabe zu erleichtern, stellte der AJV den sich neu organisierenden Vereinen Musterstatuten zur Verfügung. Sodann waren auch noch die geänderten Bestimmungen für die Wahl bzw. Nennung der Jagdaufseher und die Ausstellung der Jagdpässe umzusetzen. Die Ausschreibung der Jagdreviere mit dem neu festgesetzten Revierwert erfolgte im April 2010. Der Regierungsrat hat
der Nachwuchsförderung in der Jägerschaft besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Gleichzeitig hat der AJV diese Zielsetzung mit Werbespots im Radio unterstützt. Was ist das Resultat dieser Aktion und sind Sie damit zufrieden? Die Nachwuchsförderung bei der Jagd ist eine essenzielle Voraussetzung, dass unsere schöne und anspruchsvolle Aufgabe zur
«Die Gesamt-Pachtsumme von 1,2 Mio. Franken darf im kantonalen Vergleich als moderat bezeichnet werden.»
«Die Radio-Spot-Aktion war als Unterstützung gedacht und der Erfolg fiel nicht gerade überwältigend aus.» die Gesamtbelastung der Jagdgesellschaften mit dem Pachtzins und den Wildschadenkosten von bisher 1,75 Mio. Franken auf neu 1,35 Mio. Franken begrenzt (– 23%). Die Gesamt-Pachtsumme von 1,2 Mio. Franken darf im kantonalen Vergleich als moderat bezeichnet werden. Mehrfachbewerbungen gab es lediglich in 8 Revieren. Derzeit sind noch 4 Streitfälle hängig. Dies deutet auf stabile Verhältnisse im Aargau hin. Mehrheitlich sind es die bisherigen Jagdgesellschaften, teils mit personellen Auswechslungen, die sich erfolgreich um den Pachtzuschlag beworben haben und damit Beweis ablegen, dass der Aargau stabile Verhältnisse bietet und eine attraktive Jagd aufweist. An der GV 2009 in Oberkulm haben Sie die Jäger aufgefordert,
Erhaltung einer vielfältigen Tierund Pflanzenwelt und des erforderlichen Lebensraumpotenzials die Gegenwart überdauern und eine hoffnungsvolle Zukunft begründen kann. Genau an dieser Schnittstelle muss die Jagd nach vorne entwickelt werden, was ihr letztendlich auch zu einer besseren Akzeptanz in der Bevölkerung verhilft. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die Jagdgesellschaften. Sie kennen die potenziellen Anwärter/innen vor Ort und sollten mit ihnen rechtzeitig Kontakt aufnehmen. Die Radio-Spot-Aktion war als Unterstützung gedacht. Der Erfolg fiel nicht gerade überwältigend aus. Hingegen führte die Kampagne zu vielen Sympathiebezeugungen und auch zu Diskussionen, die zeigten, dass die Jagd im Volk noch bewusst wahrgenommen wird. Obschon wir wissen, dass die Mund-zuMund-Werbung innerhalb des engeren Bekanntenkreises wohl die grössten Erfolgsaussichten für unser Anliegen hat, müssen wir uns immer wieder mit neuen Denkanstössen, teils auch mit unkonventionellen Mitteln dafür einsetzen, um neue Leute für unsere Passion – die Jagd – gewinnen zu können. Im Aargau konnten in den letzten 20 Jahren jeweils rund 30 erfolgreiche Prüfungsabsolventen mit dem Jagdfähigkeitsausweis ausgezeichnet werden. Damit können wir die ordentlichen Abgänge knapp ersetzen. Auf Dauer sind diese Nachwuchszahlen jedoch eindeutig zu gering. Schweizer Jäger 1/2011
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Interview
mussten auch die unterschiedlich gelagerten Interessen der Gemeinden sowie der Land- und Forstwirtschaft, des Tierschutzes und der verschiedenen Umweltorganisationen unter einen Hut gebracht werden, was sich oftmals als recht schwierig erwies. Die breit angelegte Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit sowie die Bereitschaft aller Beteiligten zu einer konstruktiven Zusammenarbeit und zu Kompromisslösungen, führten schliesslich zu einer abgerundeten, breit abgestützten Gesetzesvorlage, die sowohl in der grossrätlichen Kommission als auch in den beiden späteren Lesungen des Kantonsparlaments klare Mehrheiten fand. Die Aargauer Jägerschaft wurde also schon während des gesamten Entstehungsprozesses mit den künftigen Neuerungen, Änderungen und dem erweiterten Aufgabenbereich konfrontiert, so dass sich die Ablösung des Jagdgesetzes 1969 durch den neuen Erlass vom 24.02.2009 mit der zugehörenden Ausführungsverordnung vom 23.09.2009 reibungslos und ohne nennenswerte Probleme gestaltete. Auf den 1. Januar 2011 sind die Jagdreviere im Aargau neu vom Kanton und nicht mehr von den Gemeinden verpachtet worden. Wie sind diese Verpachtungen über die Bühne gegangen? Gab es viele Mutationen in den Jagdgesellschaften? Ursprünglich war vorgesehen, die neue Verpachtung nahtlos an die alte Pachtperiode, d.h. auf den 1. April 2010, vorzunehmen. Dies war jedoch aus zeitlichen Gründen nicht möglich, zumal auch Teile des neuen Gesetzes wie z.B. die Jungjägerausbildung oder die neue Wildschadenregelung erst auf den 1. Januar 2011 eingeführt werden. Die Pachtverhältnisse nach altem Recht wurden also gemäss der statuierten Übergangsregelung um 9 Monate bis zum 31. Dezember 2011 verlängert. Dies hat unter anderem auch den Vorteil, dass sich die neue 8-jährige Pachtperiode 2011– 2018 nach dem Kalenderjahr richtet und dass allen Beteiligten ge-
Interview
Ursprünglich wollte der Regierungsrat im neuen Jagdgesetz eine Altersguillotine, die dann nach heftigem Protest fallen gelassen wurde. Stellen Sie mit der Neuverpachtung der Reviere eine Verjüngung bei den Jagdpächtern fest oder existiert die Überalterung der Jägerschaft im Aargau nach wie vor? Ich würde nicht von einer generellen Überalterung bei der Jägerschaft sprechen. Das Problem beschränkt sich eher auf wenige Gesellschaften, die sich in der Vergangenheit zu wenig mit der Zukunftsgestaltung ihrer Reviere auseinandergesetzt haben. Im Grossen und Ganzen weisen die Jagdvereine eine gesunde und leistungsfähige Altersstruktur auf. Das neue Jagdgesetz enthält griffige Bestimmungen, um allfälligen Überalterungstendenzen einen Riegel zu schieben (Erhöhung des Revierflächenanteils pro Pächter auf 200 ha, Stärkung der Eigenverantwortung jedes Jägers und jeder Jägerin, Berücksichtigung der Alterszusammensetzung bei der neuen Pachtvergabe als Auswahlkriterium, etc.). Der ganzen Diskussion um die Altersfrage muss jedoch entgegnet werden, dass unsere Reviere schon längst nicht mehr korrekt bejagt und beaufsichtigt werden könnten, wenn da nicht die wichtigen Ressourcen der «Jäger im Rentenalter» wären. Diese Leute sind es, auf die wir vertrauensvoll zurückgreifen dürfen, wenn es gilt, die Revierpflichten umfassend und zeitnah zu erfüllen. Sie braucht es, denn sie vertreten die berufstätige Generation, die von der heutigen Arbeitswelt zu kurz angebunden ist, um sich die notwendige Zeit für die Revierpräsenz zu nehmen bzw. freimachen zu können. Dafür gehört den treuen Helferinnen und Helfern an dieser Stelle ganz offiziell ein aufrichtiger Weidmannsdank ausgesprochen! Bereits zum dritten Mal lancieren die Jagdgegner und Tierschützer eine Jagdverbotsinitiative. Im 2002 ging es um ein Jagdverbot von Feldhasen und Blässhühner.
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Schweizer Jäger 1/2011
2005 leiteten Sie als AJV-Präsident die Kampagne gegen die Abschaffung der tierquälerischen Treibjagden. Das Volk verwarf diese Treibjagdverbotsinitiative. Jetzt haben die gleichen Jagdgegner wieder eine Treibjagdverbotsinitiative eingereicht. Werden hier nicht Volksrechte und Steuergelder missbraucht und wie schätzen Sie den Ausgang dieser Abstimmung ein? Es wäre falsch, die Initiative mit dem Hauptargument des Missbrauchs von Volksrechten und der Verschleuderung von
«Unsere Reviere könnten schon längst nicht mehr korrekt bejagt und beaufsichtigt werden, wenn da nicht die wichtigen Ressourcen der ’Jäger im Rentenalter’ wären.» Steuergeldern abzutun und zu bekämpfen. Wir müssen akzeptieren, dass es auch der Volkswille ist, wonach heute im Aargau mit lediglich 3000 Unterschriften (bei 600 000 Einwohnern!) eine Volksinitiative gültig zustande kommt und den Initianten ein grosser Freiraum bei der Formulierung und Begründung eines Volksbegehrens eingeräumt wird. Dies hat sich der extreme Tierschutzverein «zum Schutze der bedrohten Wildtiere» zu Nutze gemacht. Das Problem auf die politische Bühne zu verlagern, wäre grundfalsch. Hier denken und handeln die parteipolitisch tätigen Gruppierungen zu unterschiedlich. Gefragt sind vielmehr Besonnenheit, Fakten und überzeugende Argumente, mit denen das Stimmvolk von der Notwendigkeit einer nachhaltig betriebenen Jagd, konkret von der Gesellschafts- oder Treibjagd, überzeugt werden kann. Es muss uns gelingen, gegenüber unseren Mitmenschen aufzuzeigen, dass eine streng geregelte Jagd für die Förderung und Bestandessicherung einer breiten Artenvielfalt unerlässlich ist. Es liegt an uns, die entsprechenden Zusammenhänge verständlich aufzuzeigen. Gewiss gibt es heute eine (zu) grosse
Anzahl von Personen, welche die Jagd aus grundsätzlichen Überlegungen ablehnen, weil durch sie auch Tiere getötet werden. Diese Gruppe extremer Tierschützer will sich gar nicht mit dem tieferen Sinn unserer jagdlichen Tätigkeiten auseinandersetzen und lehnen jegliche Diskussion darüber fundamental ab. Dessen ungeachtet nehmen wir Aargauer Jäger die Initiative «Jagen ohne tierquälerisches Treiben» sehr ernst und wollen sie auch mit der erforderlichen Sachlichkeit und Entschiedenheit wirkungsvoll bekämpfen. Es handelt sich notabene um ein genau gleiches Pendant zur erfolgten Volksabstimmung vom 27. November 2005, als die Initiative von den Aargauer Stimmberechtigten mit 52 226 Ja gegen 92 412 Nein in einem Verhältnis von 36,10% zu 63,90% klar und deutlich verworfen worden ist. Der Sprecher dieser Jagdgegner verkündete in den Medien, dass sie eine gefüllte Kriegskasse für diese Abstimmung hätten. Woher stammt nach Ihrer Beurteilung dieses Geld? Diese öffentlich gemachte Aussage zeigt die Entschlossenheit dieser jagdfeindlichen Gruppierung, die Jagd scheibchenweise zu destabilisieren, um schlussendlich ganz abzuschaffen. Wir müssen uns auf einen harten Abstimmungskampf gefasst machen, der von unserer Gegnerschaft mit harten Bandagen geführt werden wird. Auf die Herkunft des Geldes zu schliessen wäre reine Spekulation. Geld ist zwar nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts. Wir werden uns bei der Wahl der Mittel, auch der finanziellen, unseren Herausforderern stellen. Herr Huwyler, wir danken Ihnen für Ihre Ausführungen und wünschen Ihnen weiterhin viel Freude an Ihren präsidialen Aufgaben und viel Glück in der Führung des AJV sowie ein kräftiges Weidmannsheil! Kurt Gansner
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Seminar für unerwünschtes Jagdverhalten bei Hunden Mit einem sehr speziellen Seminar für nichtjagende Hundeführer/innen und ihre Vierbeiner weckte die Hundeschule Lohrenweid in Rothenburg auch bei den Luzerner Jägern Interesse. In jedem Hund steckt der angewölfte Jagdinstinkt und manch Hundebesitzer/in ist ratlos, wenn der Hund überraschend eine Fährte im Wald aufnimmt und zu jagen beginnt. 12 Hundeführer/innen liessen sich Ende Oktober in Rothenburg an einem zweitägigen Seminar über Ursachen, mögliche Methoden und Trainings informieren. Für das Seminar konnte die bekannte Pia Gröning aus Deutschland gewonnen werden. Sie ist Mitverfasserin
des Buches «Antijagdtraining – Wie man Hunde vom Jagen abhält» und ist eine viel gefragte Referentin. Revierjagd Luzern unterstützte den Kurs und erläuterte in der ersten Kursstunde, weshalb die einen Hunde jagen dürfen und andere nicht. Neben dem kantonalen Hundegesetz und Verordnung kamen auch die Konsequenzen bei einem wildernden Hund zur Sprache. Ein Abschuss eines Hundes durch einen Jäger ist die allerletzte Sofortmassnahme. Sollte sich ein ungerechtfertigter Abschuss herausstellen, so erfährt der Schütze im Gegenzug nicht nur strafrechtliche Massnahmen, er hat damit der Jägerschaft auch einen grossen Imageschaden zugeführt.
Nach einem theoretischen Teil mit den Themen Lernverhalten des Hundes, genbedingtes und rassenspezifisches Verhalten sowie Trainingsmöglichkeiten ging es bei einem Spaziergang im Wald
Kapitale Trophäen Rehbock Gross ist die Freude, wenn ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service der Trophäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau, konnten dafür zwei anerkannte Juroren gewonnen werden. Damit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft daraus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto. Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436 Muotathal. Notieren Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf dem Bewertungs-
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Schweizer Jäger 1/2011
blatt erwähnt haben wollen. Bei grossen Trophäen und Vollpräparaten vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung der Trophäe und detailliertes Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die Veröffent-
lichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge.
Erleger: Heinz Enderli, Hunzenschwil Datum: 26. Mai 2009 Messung
Stangenlänge
links rechts
14.8 17.6 276.6 87.8 8.5
Gewicht Gehörnvolumen Auslage Farbe Perlung Rosen Spitzen der Enden Regelmässigkeit und Güte Abzüge Gesamtsumme
cm cm g ccm cm
Durchschnitt
Faktor
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27.600 26.340 4.000 2.000 1.000 1.000 1.000 0.000 0.000 71.100
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Punkte
darum, das Gelernte umzusetzen. Alle Hunde wurden an einer Schleppleine gesichert, bevor es auf die Waldwege ging. Pia Gröning nahm sich jedem einzelnen an und besprach, was wann zu tun war. Nach einem weiteren Theorieblock ging es aufs Übungsgelände der Hundeschule Lohrenweid. Dort wurde gezeigt, wie man die einzelnen Abläufe und Signale dem Hund auftrainiert. Superschlachtruf, Abbruchsignal oder Alternativ-Verhalten waren zu lernen. Mit Reizangel, Pfeife und viel gutem Futter wurde motiviert gearbeitet. Am zweiten Tag ging es nach einem Theorieteil zum Hirschpark Spitz mit seinem Rot- und Damwild. Unter der kompetenten Anleitung von Pia Gröning konnte jede/r Führer/in das passende Training für sich und seinen Hund absolvieren. Nach zwei lehrreichen Tagen mit vielen Inputs, Lösungen und Methoden im Rucksack, aber auch mit dem Wissen, dass es ein langer, konsequenter und harter Arbeitsaufwand ist, bis man mit seinem Hund am Ziel ist, gingen die Teilnehmer/innen guten Mutes nach Hause. Peter Faesi Weitere Infos: www.antijagdtraining.com www.hundeschule-lohrenweid.ch
Prüfungsjagen 2010 Schweizerischer Laufhund-Club SLC Regionalgruppe Mittelland Am 20. November trafen sich die «Laufhündeler» aus der Regionalgruppe Mittelland in Eriswil zur Jagdprüfung auf Reh. Von den neun, aus allen vier Farbschlägen, gemeldeten Hunden, waren alle anwesend. Somit hatten die Richter die Arbeit von neun Hunden zu beurteilen. Bei kaltem, nebligem Wetter und feuchtem Waldboden herrschten ideale Bedingungen für die Hunde. Am Mittag trafen sich Hundeführer, Richter, Beobachter und Gäste zu einer feinen Erbsmuessuppe. Nach dem Aser beurteilte das Richtergremium den Formwert der geprüften Hunde. Im Anschluss
wurde die Richtersitzung abgehalten. Prüfungsleiter Matthias Gfeller konnte bekannt geben, dass von den neun gemeldeten Hunden deren sechs klassiert werden konnten. Folgende Resultate wurden erreicht: 1. Preis mit 156 Punkten: Drack les Echos du Bambois, Jura Rüde, geb. 22.3.08, SHSB 670099, B+F: Alfred Fankhauser, Thörigen. 1. Preis mit 142 Punkten: Aika vom Aeginatal, Jura Hündin, geb. 17.3.07, SHSB 659898, B+F: Daniel Herzig, Madiswil. 1. Preis mit 140 Punkten: Baron vom Luegwäldli, Luzerner Rüde, geb. 21.10.06, SHSB 655853, B+F: Werner Leuenberger, Melchnau. 2. Preis mit 107 Punkten: Bono von der Wänni, Jura Rüde, geb. 13.2.07, SHSB 659003, B+F: Rolf Wyss, Münsingen. 3. Preis mit 103 Punkten: Flocke von Wannenfluh, Jura Hündin, geb. 27.4.08, SHSB 670907, B+F: Roland Bürgi, Signau. 3. Preis mit 98 Punkten: Enrico vom Dürrgraben, Berner Rüde, geb. 14.4.07, SHSB 600731, B+F: Beat Mühlethaler, Graben.
Die übrigen drei Hunde konnten nicht klassiert werden, entweder weil nur eine zu kurze oder keine Jagd beurteilt werden konnte. Der begehrte Wanderpreis für den tagesbesten Hund gewann Alfred Fankhauser aus Thörigen. Nach der Bekanntgabe der Resultate bedankte sich der Prüfungsleiter bei allen, die mitgeholfen haben, den Prüfungstag durchzuführen. Im Anschluss an die Preisverteilung konnte Godi Bärtschi noch 3 Laufhunde ankören. Bei gemütlichem Beisammensein fand ein gelungener Tag seinen Abschluss. Matthias Gfeller, Prüfungsleiter
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Kursausschreibung Referent: Wildmeister Hans Joachim Borngräber. Wir bieten wieder einen Drei-Tageskurs mit Wildmeister Hans Joachim Borngräber als Referent an. Der Kurs findet in der Zeit vom 30. März bis 1. April 2011 statt und kostet CHF 400.– pro Gespann (Preis exkl. Verpflegung/Unterkunft). Am Samstag, 2. April 2011, findet ein Tagesseminar mit weiteren Referenten statt. Einzelheiten dazu werden in Kürze gesondert publiziert. Vom 4.–6. April 2011 wird der Kurs «Techniken der Nachsuche» von Hans Joachim Borngräber angeboten. An drei Lehrgangstagen werden verschiedene Techniken der Nachsuche wie z.B. Arbeiten in einem Bachlauf, in Theorie und im Revier in der Praxis unterrichtet und demonstriert. Voraussetzung für den Kurs ist die bereits erfolgte Teilnahme an
einem Grundkurs bei Hans Joachim Borngräber oder eine adäquate Praxiserfahrung in der Nachsuche. Der Preis für diesen Kurs beträgt CHF 400.– exklusiv Unterkunft und Verpflegung. Beide Kurse finden in
der Stockberghalle in Siebnen (SZ) statt. Wildmeister Hans Joachim Borngräber und Dr. Oliver Brandt Details und Einzelheiten zu beiden Kursen können bei Oliver Brandt unter der Mail brandt@ becon.ch erfragt werden.
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Ausrüstung
Historische ZeissNeuer LaserFernoptik gesucht entfernungsmesser Wettbewerb «Carl Zeiss sucht sein ältestes Fernglas und Jagd-Zielfernrohr» Carl Zeiss sucht sein ältestes Fernglas und Jagd-Zielfernrohr und startet dazu einen Wettbewerb, bei dem ein modernes Fernglas gewonnen werden kann. Jeder, der ein Zeiss-Fernglas und Jagd-Zielfernrohr besitzt, das vermutlich über 100 Jahre alt ist, kann an dem Wettbewerb teilnehmen. Orientieren kann man sich an den zwei abgebildeten Produkten. Für die Teilnahme reichen Fotos vom Produkt aus; auf einem sollte die Nummerierung und beim Zielfernrohr zusätzlich die Bezeichnung GZ erkennbar sein. Ausschliesslich Bildnachweise mit den Kontaktdaten des Einsenders können unter dem Stichwort «Fernoptik gesucht» direkt per E-Mail an info.sportsoptics@ zeiss.de oder auf dem Postweg an die Carl Zeiss Sports Optics eingesendet werden. Für eventuell eingesandte Ferngläser und Zielfernrohre wird keine Haftung übernommen. Die Einsender mit den ältesten Produkten wird Carl Zeiss um Ausleihe bitten, da das Unternehmen die Ferngläser und Zieloptiken auf verschiedenen Veranstaltungen ausstellen möchte. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Wettbewerb läuft bis zum 28. Februar 2011. Unter allen Einsendungen wird ein leistungsstarkes Fernglas Victory 8 x 32 T* FL verlost. Der Besitzer der ältesten Fernoptik erhält eine persönliche Einla-
Zeiss-Zielfernrohr aus der Zeit von 1900 bis 1905 mit der SerienNr. GZ NO 232.
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Zeiss-Fernglas von 1893/1894 mit der Serien-Nr. 216. In einem Wettbewerb sucht Carl Zeiss sein ältestes Fernglas. dung zu einem Besuch und einer Werksführung bei Carl Zeiss in Wetzlar, wo Ferngläser und Zielfernrohre der Marke ZEISS entwickelt und gefertigt werden. Weitere Informationen unter www.zeiss. de/fernoptik gesucht. Weitere Informationen zur Bestimmung von Fernglasalter und zur Vielfalt historischer Zeiss-Ferngläser findet man im Buch von Hans T. Seeger: «Zeiss Feldstecher. Modelle – Merkmale – Mythos. Handferngläser von 1894–1919». Es ist im Verlag Kempkes Druck & Medien erschienen (ISBN 3-00-031440-7).
Die Leica Camera AG, Solms, stellt innerhalb der Sportoptik Produktfamilie einen neuen Laserentfernungsmesser vor. Der Leica Rangemaster CRF 1000 ist Nachfolger des Rangemaster CRF 800 und bietet perfekte Ergonomie und optische Spitzenleistung. Das Einsteigergerät überzeugt durch ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis. Der monokulare Entfernungsmesser CRF 1000 verfügt über eine verbesserte LED, wie sie bereits im Spitzenmodell CRF 1600 verbaut wird. Dadurch lässt sich die eingeblendete Distanz besser able-
sen. Unter widrigen Licht- und Sichtbedingungen, beispielweise Sonne in Kombination mit Schnee, spielt die neue LED ihre Stärken voll aus. Das Display erscheint schärfer, heller und damit brillanter. Geschützt wird die wertvolle Optik durch die neue AquaDuraTM Vergütung. Die hydrophobe Schutzschicht lässt Schmutz und Wasser einfach abperlen und ermöglicht eine leichte Reinigung. Das Gehäuse ist mit einem griffigen und robusten Gummilack überzogen. Die hervorragende 7x24 mm Präzisionsoptik mit integriertem Dioptrienausgleich macht den druckwasserdichten Rangemaster CRF 1000 einzigartig in seiner Klasse. Das neue Gerät ist direkt unter dem Premium Rangemaster CRF 1600 positioniert und wie dieser umschaltbar von Meter auf Yard. Die Reichweite liegt bei 915 Meter/1000 Yards. Der Leica Rangemaster CRF 1000 wird ab Januar 2011 im Leica Fachhandel mit einem Verkaufspreis von 550,– Euro erhältlich sein.
Jagen in Frankreich: Schnee, Schnee, Schnee Das Gesetz in Frankreich sagt: «Sollte der Boden durch Schnee bedeckt sein, ist es verboten zu jagen. Ausnahme bilden Situationen, die der Préfet (oberster Chef im Departement) voraussehen kann.» Am 28. November 2010, 07.00 Uhr, war im Departement Bas-Rhin der Boden mit einem Schäumchen Schnee bedeckt. In dieser Situation musste vor Jagdbeginn mit einem von der Republik Frankreich angestellten Wildhüter des Office Nationale de la Chasse telefoniert werden. Der zuständige Beamte erklärte, dass der préfectorale Arrêt, die préfectorale Verfügung, Jagd auf Fasan und Rebhuhn aufhebe, alle
andern Tiere aber bejagt werden dürften. Diese Verfügung wird jeder Gemeinde des Departementes mitgeteilt. Der Gemeindeschreiber schlägt den préfectoralen Arrêt in einem Schaukasten ausserhalb des Gemeindehauses an. In den letzten Jahren durften nach einem mittleren Schneefall nur Reh, Hirsch und Sau bejagt werden. Wir haben auch schon erlebt, dass bei grossem Schneefall die Jagd ganz aufgehoben wurde. Bei Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen, Feuer, lange andauernde Temperaturen unter Null Grad u.a.m.) kann der Préfet die Jagd auf bestimmte Tier-
arten für genau 10 Tage aufheben. Wenn nach dieser Zeit keine Besserung eingetreten ist, wiederholt der Préfet diese Massnahme. Vor wenigen Jahren war wegen «Gfröhri» während 20 Tagen die Jagd auf Enten aufgehoben. Dies ist eines der vielen Themen, die in den Kursen «Jagen in Frankreich» in den Regionen Basel, Bern und Zürich behandelt werden. An der theoretischen Prüfung werden diese Kenntnisse in einem multiple-choice-Test abgefragt. Ruedi Studer, Kursleiter 3145 Niederscherli 031 849 06 12, 079 754 25 18 studerru3@bluewin.ch
Brenneke ist seit seiner Gründung im Jahre 1895 Technologieführer auf dem Gebiet der Jagdgeschosse. Das Unternehmen hat vor über 115 Jahren die Entwicklung moderner und universell einsetzbarer Jagdgeschosse mit der Erfindung des Zweikern-Teilzerlegungsgeschosses sozusagen eingeleitet. Als einziger namhafter deutscher Geschoss- und Patronenhersteller ist Brenneke auch heute noch im Besitz der Familie des Firmengründers.
Vom Geschoss- zum Munitionshersteller In der Vergangenheit war Brenneke ein reiner Geschosshersteller. Die gefertigten Geschosse wurden weltweit an verschiedene Munitionshersteller geliefert, die diese dann in ihren Produkten verarbeiteten. Um auf die Wünsche der Jäger besser eingehen zu können, begann Brenneke vor einigen Jahren selbst Patronen herzustellen. So sind heute im Handel Produkte diverser Hersteller mit Brenneke-Geschossen erhältlich, aber auch hauseigene Original-Brenneke-Patronen. Forschung und Entwicklung Aus dem Brenneke-Forschungslabor kommen immer wieder Geschosse und Pat-
TUG nature – die neuen Patronen im Kaliber .308 Win. , .30-06 und .300 Win. Mag.
ronen auf den Markt, die das Zeug zum Klassiker haben, weil sie der bewährten Unternehmensphilosophie folgen. Verbunden mit neuen technischen Möglichkeiten finden die Entwickler des Unternehmens stets überzeugende Wege, mit allen Geschossen den Anforderungen im harten Jagdalltag und dem neuesten Stand der Technik zu entsprechen. Hierzu verfolgt Brenneke drei Ziele: die weitere Verbesserung der Präzision und Wirkung der Brenneke-Spezialgeschosse für Büchse und Flinte, die ständige Erweiterung der Modellpalette und die Neuentwicklung von Geschosstypen. Dabei stehen alle drei Bereiche immer in Bezug zu einem möglichst vielseitigen Einsatz. Geschosse mit optimaler Präzision und Wirkung Für den Jagderfolg ist die Wahl des richtigen Geschosses von zentraler Bedeutung. Brenneke bietet zwei unterschiedliche Geschossarten an. TIG und TUG sind sogenannte Zwei-Kern-Teilzerlegungsgeschosse. Bei diesen zerlegt sich der vordere, weichere Kern im Wildkörper, während der hintere, härtere Kern kompakt bleibt und einen Ausschuss liefert. Das TOG-Geschoss hingegen ist als Deformationsgeschoss konstruiert. Als solches wirkt es durch Aufpilzung,
wobei es nur minimal an Masse verliert. Das bleifreie TAG-Geschoss (Teilzerlegungsgeschoss) ist eine wirkliche Alternative zu herkömmlichen Büchsengeschossen. Es entspricht den Wünschen der Jäger nach schneller, sicherer Wirkung und universellem Einsatz auf alle Schussentfernungen. Die neuesten Entwicklungen aus dem Hause Brenneke sind die Geschosse TIG nature und TUG nature. Diese weisen einen identischen Aufbau mit den bewährten Geschossen TIG und TUG auf, sind jedoch bleifrei (Zinnkerne). Funktion und Wirkung entsprechen der von TIG und TUG, so dass der umweltbewusste Jäger beim Umstieg auf bleifreie Patronen keinerlei Unterschiede merkt. Allen Geschossen gemein sind eine sehr gute Präzision und eine sichere Wirkung. Somit ist ein sehr gutes Ergebnis auch bei ungünstigem Treffersitz, unerwartet starkem Wild oder grösserer Schussentfernung garantiert. Diese hohe Leistungsreserve erlaubt den universellen Einsatz auf fast alle Wildarten weltweit. Neuer Importeur Seit dem 1. Januar 2011 ist die Blaser-Trading, mit Sitz in Interlaken, Importeur von Brenneke. Die Blaser-Trading Handelsvertretungen belie-
Aufbau eines Original-Brenneke-Torpedo-AlternativGeschosses (TAG).
Der direkte Vergleich des bewährten TIG mit Bleikernen (links) zum neuen TIG nature mit Zinnkernen zeigt, dass es keinerlei Unterschiede der beiden Geschosse im Aufbau gibt. Und auch in Präzision und Wirkung sind beide Geschosse identisch.
Dieses Bild wurde von Carsten Bothe, Chefredakteur der Zeitschrift Büchsenmacher, mit einer Steyr Pro Hunter 7x64 auf 100 m sitzend aufgelegt erzielt. fert ausschliesslich den Fachhandel in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Die Blaser-Trading berät Kunden natürlich gerne und offeriert gewünschte Artikel. Die Auslieferung erfolgt über einen qualifizierten Fachhändler. Weitere Infos und Preislisten über www. waffenmarkt.ch oder www.brenneke-munition.de Anschrift: Blaser Trading Handelsvertretungen, Postfach 14, 3800 Interlaken, Tel. 033 822 86 81.
Zerlegtes TAG-Geschoss. Schweizer Jäger 1/2011
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Ausrüstung
Original-Brenneke-Geschosse
Fellnähen
Schick, warm und attraktiv, eine Fellmütze von heute: Die Ausstellung zeigt es, die Kurswoche in Preda war gelungen, ein voller Erfolg.
Fellnähen Schweiz: Kurs- und Erlebniswoche in Preda GR
FREUDE AM GELINGEN – AUCH AM GELINGEN DER ANDERN
Hüte mit einem gewissen Etwas, Capes, Schals, schmucke Accessoires, Taschen und noch viel mehr präsentierten vierzig tüchtige Fellnäherinnen zum Schluss von fünf intensiven Kurstagen in Preda am Albula. Die vielseitigen Produkte aus Fell, Filz und Wolle wurden zum Schluss gekonnt öffentlich präsentiert. Tag für Tag blieb auch Platz für herzhaftes Lachen und um Pläne zu schmieden, beispielsweise über den Einbezug von Wildfellen. 32
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Fellnähen heute: Diese Tasche aus Marderkaninchenfell verrät Können und Fortschritt tüchtiger Fellnäherinnen, also auch Fellnähen von morgen.
Fellnähen
Was geschieht mit den Wildtierfellen? Hier eine gediegene Mütze und ein Schal aus Fuchsfell, gekonnt verarbeitet von Bündner Fellnäherinnen.
Fellnähen als Steckenpferd – Steckenpferde der Fellnäherinnen in Preda.
Text und Bilder: Ruedi Dietiker Was oder wohin mit den Fellen? Das ist keine seltene Frage, denn Felle wachsen nicht allein im fernen Osten. Seit Menschengedenken schaut mancher fast neidisch auf die wärmenden und schützenden Felle der Tiere, und ebenso lang will es der Mensch der Natur nachtun, das Fell (oder Fellähnliches) nutzen wie das Tier selbst, gegen Wind und Kälte, oder um die individuelle Erscheinung aufzuwerten, je nach Mode. Wir erinnern uns an die Gerbereien und an die Topp-Qualität von Leder und Fellen aus heimischer Produktion. Heute schaut man da eher weg, überlässt das Verarbeiten von Rohfellen andern und freut sich danach an schicken Taschen, eleganten Schuhen oder geschmeidigen Handschuhen. Man spendet für Tier- und Naturschutz und bezahlt ordentlich für Fleisch und gediegene Lederprodukte. Beim Stecken-
pferd (Hobby) «Fellnähen» haben alle Platz. Qualität und Kreativität ist ein Markenzeichen, und jede Fellnäherin ist massgebend, jede die entwerfen, ausschneiden, nähen, stopfen, stricken, formen und verzieren kann. Was zählt, ist das, was man selber macht – und da kommt man mit dem Steckenpferd «Fellnähen» schon weit. Gutes Handwerk ist zeitlos Auah! Da ging ein Stich ins Lebendige. Kein Wunder, ein Steckenpferd der gehobenen Art braucht manchen Stich, da kann auch mal einer zu tief gehen. Zum Schluss stand im Hotel Kulm in Preda eine reichhaltige Ausstellung: wunderschöne, sorgfältig gearbeitete Produkte, eingebettet in Lärchenzweige, Steine und Flechten, wiederum schlicht wunderschöne Produkte vom Bach und vom Waldrand nebenan. Tiere mit Fell gibt es viele, Kaninchen und Fell gehören unzertrennlich zusammen, das weiss man beim Verband «Rassekanin-
chen Schweiz», einem Fachverband von «Kleintiere Schweiz», dem Dachverband der Kleintierzüchter. Wahrgenommen wird da die Fellveredelung primär von der Vereinigung «Fellnähen Schweiz». In der heutigen Form gibt es diese Vereinigung seit rund dreissig Jahren, sie zählt knapp hundert Sektionen und etwas über tausend Mitglieder. Fellnähen Schweiz unterstützt und fördert die Verarbeitung und Verwertung von Fellen und verhilft so einem heimischen Rohstoff zu neuem Ansehen. Fellnähen Schweiz verfügt über ausgebildete Kursleiterinnen, die den Sektionen zur Verfügung stehen. Die Fellnäherinnen pflegen ein aktives Vereinsleben, sie treffen sich in der Regel monatlich, vierzehntäglich oder wöchentlich im Sinn von Ziel und Zweck ihres Vereins. Amedisli Vormittags nähen, nachmittags Erlebnisse in freier NaSchweizer Jäger 1/2011
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Fellnähen
li, Vorstandsmitglied von Rassekaninchen Schweiz und erstmals selber Kursteilnehmerin, «die Fellnäherinnen verdienen Unterstützung und Anerkennung, im Namen des Verbandes wünsche ich weiter viel Freude bei dieser sinnvollen Arbeit.»
tur, individuell oder gemeinsam. Und am Feierabend? Nach dem Nachtessen liefen die Nadeln erneut heiss, oft bis zur Geisterstunde, stets mit Unterstützung der Kursleitung. Das Umsetzen all der Ideen lief auf vollen Touren: Mützen, Filzpantoffeln, Broschen, Fingerringe, auch eine Wildsau, Gestricktes und Gehäkeltes, und eben auch Amedisli (Pulswärmer oder Armstulpen), wie eine Baslerin sagte. Die Reaktionen im Kreis der fleissigen Felläherinnen blieben nicht aus, die gute Stimmung animierte. Ein kurzes Fazit zu Preda: Eine überglückliche Präsidentin, die «ihren» tüchtigen Frauen dankte für den herzhaften Einsatz. Kurt Lirgg, Präsident von Kleintiere Schweiz, staunte an der Ausstellung über die prächtigen, vielseitigen Arbeiten aus einer Woche, er bat, den Geist von Preda weiter zu pflegen und hinauszutragen. Oder: «Ich habe da einiges unterschätzt», gestand Evelyne Buche-
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Im Element: Die Präsidentin von «Fellnähen Schweiz», Liliane Rietberger aus Malans GR, hier bei der Eröffnung der Ausstellung zur Kurswoche 2010 in Preda.
Kopfstehen bevor es auf dem Kopf sitzt, Annelies Holderegger aus Hundwil AR formt hier weder Schüssel noch Blumentopf, das Bild nebenan zeigt es deutlich.
Die Zeit bleibt nicht stehen – die Fellnäherinnen auch nicht Das Projekt «Kurs- und Erlebniswoche», ein vorwärts orientiertes Projekt, wurde heuer zum dritten Mal realisiert, lanciert vom Vorstand «Fellnähen Schweiz», unter der Leitung der Präsidentin Liliane Rietberger aus Malans GR. Preda als Kursort ist so gesehen kein Zufall, man kennt sich im Bündnerland auch von der Jagd oder vom Militär. Zum guten Gelingen mit Herz, Hand und Kopf bei Fellnähen Schweiz, sei es bei der Fellverarbeitung in den Sektionen oder bei einer Weiterbildung à la Preda, tragen die ausgebildeten Kursleiterinnen mit Präsidentin Erika Rohrbach aus Kappelen BE massgeblich bei. Projekte wie eine Kurs- und Erlebniswoche 2010 – auf eigene Initiative, in der persönlichen Freizeit, auf eigene Kosten – sind überhaupt nicht selbstverständlich, auch nicht bei Fellnähen Schweiz, aber nötig, will man auch die nächsten dreissig Jahre erfolgreich wie bisher meistern. Es lief rund, schon ein Monat nach der Ausschreibung war der Kurs 2010 ausgebucht. Am ersten Tag traf man sich auf die Mittags-
zeit, die fünf Kursleiterinnen und ein Kursleiter zwecks Vorbereitung schon am Vortag. Kaum war der letzte Bissen des Essens weg, ging es zielstrebig ins Kurslokal, und es begann ein emsiges Schaffen. Die Arbeitsstunden im Kurslokal wurden im Lauf der Woche länger, jene des Bummelns kürzer, beides aber stets kollegial und belebt mit manch neckischer Bemerkung und unbeschwertem Lachen, und das von der ersten bis zur letzten Minute. Apropos Lachen: Da erzählte eine Teilnehmerin, dass sie Dank Lotterie ihren Mann bekam – natürlich bei der gemeinsamen Arbeit. Auch machten Episoden von «früher» die Runde, so wurde von einem Vater berichtet, der die Dessous für seine Frau selber einkaufte, wobei bei der Wahl der BH’s das Verkaufspersonal Grössenvergleiche bot. Im Sinn und Geist von Preda kann die Vereinigung «Fellnähen Schweiz» mit Zuversicht vorwärts gehen. Da gibt es Menschen, die ihr Handwerk verstehen, die in ihrer Freizeit Fell und Wolle (Filz) gekonnt verarbeiten, ja, veredeln. Ein Blick auf die Produkte macht rasch klar, da ist Entwicklung drin, die Erweiterung des Sortiments hin zu attraktiven Bekleidungsstücken und Accessoires ist auf bestem Weg. Da darf man auch getrost eine Zusammenarbeit mit den Jägern angehen, eine Nutzung von Wildtierfellen anpacken. ■
Richtig. Auch das gehört zum Repertoire der Fellnäherinnen: Filzhut mit feiner Fuchsfellverzierung, passend dazu der Schal, ebenfalls aus Fuchsfell.
Ob Zwerg oder Wichtel, ein guter Geist des Filzens und Fellnähens 2010 und eine grossartige, wunderschöne Arbeit allemal.
Goethe als Naturliebhaber, Jäger und Jagdkritiker Teil 1 Von Klaus Böhme «Hab ich da doch immer einen Zufluchtsort» schrieb im Jahre 1775 Johann Wolfgang Goethe, damals noch ohne Adelsdiplom, an seine Schriftstellerkollegin Sophie von La Roche und meinte mit diesem Ort die Schweiz. Drei Mal in seinem Leben reiste der wohl bekannteste Dichter deutscher Sprache durch die Eid-
genossenschaft, lernte dort Menschen kennen, die ihm wichtig blieben, gewann tiefe Eindrücke von der Natur der Berge, die er in vielen seiner Werke verarbeitete und schilderte die Reisen in seinen autobiographischen Schriften. Dies alles hat dazu beigetragen, dass Goethe in der Schweiz nicht weniger populär ist wie in Deutschland, dass die Schweizer Goethe-Gesellschaft die Erinnerung an sein Leben und Werk le-
bendig erhält und soll somit an dieser Stelle zum Anlass genommen werden, den grossen Schriftsteller einmal von einer ganz anderen Seite, nämlich als Naturfreund und sogar als Jäger, kennen zu lernen. Der Dichter und die Natur «Wie herrlich leuchtet mir die Natur!» beginnt Goethes Gedicht «Maifest», das im Mai 1771 entstand und damit das Werk eines
Quelle; wikipedia, gemeinfrei
Dieser niederländische Stich aus dem 16. Jahrhundert stellt sehr anschaulich das Erlegen eines Keilers mit der Saufeder dar. Bei einer solchen Aktion entging der Dichter im Januar 1778 nur knapp einer schweren Verletzung.
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Lebensraum
«WAR DIE JAGD PARTHIE VERGNÜGT»
wikipedia, gemeinfrei
Dieses Porträt von Georg Oswald May (1738–1816) zeigt den 30-jährigen Goethe im Jahre 1779, in dem er auch seine zweite Reise in die Schweiz unternahm.
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1797, bereits 48 Jahre alt, nochmals eine Wanderung widmete. In Deutschland wird ihm die winterliche Erstbesteigung des 1142 Meter hohen Brocken im Harz zugesprochen; angesichts der Schweizer Viertausender, die den Harz als eine Hügellandschaft erscheinen lassen und der fast alltäglichen Menschenmassen auf diesem längst befahrbaren und per Schmalspurbahn erreichbaren Berg mag dies heute eher lächerlich erscheinen, war aber im Dezember 1777 noch ein so gefährliches Unternehmen, dass er den Förster nur mit Mühe überreden konnte, ihn zu begleiten. In Italien erstieg er 1787 – während einer eruptiven Phase – den Vesuv sowie den Monte Rosso, einen Nachbarkegel des Ätna, um von dort aus den Ausbruch des Vulkans zu beobachten. Im Übrigen trägt, was kaum allgemein bekannt ist, einer der höchsten Berge der südwestlichen Felsengebirge der Vereinigten Staaten seinen Namen: Im Jahre 1949, zu Ehren seines 200. Geburtstages, erhielt der mit 13 264 Fuss entsprechend 4043 Metern höchste Gipfel der Glacier Divide nahe dem Kings-Canyon-Nationalpark den Namen «Mount Goethe». Zahlreiche Gedichte zeigen auf, welchen hohen Stellenwert das Wandern in Goethes Leben hatte und die Natur spielt in seinen Werken vielfach eine bedeutende Rolle. Das Verhältnis Goethes zur Natur als «belebter Schöpfung» ist nahezu als religiös zu bezeichnen und von einem tiefen Vertrauen in die Leben spendende und Leben erhaltende Kraft gekennzeichnet. Diese Ehrfurcht hielt ihn jedoch, ganz anders als dies etwa bei Friedrich Schiller der Fall war, nicht davon ab, die Natur auf seine oftmals recht eigenartige und eigensinnige Weise zu erforschen und zu beschreiben; er beschäftigte sich mit Botanik, Anatomie, Geologie, insbesondere Mineralogie sowie der Farbenlehre und liess zeitweilig sogar seine dichterische Arbeit hinter die Naturforschung zurücktreten. Allerdings war Goethes Naturliebe keineswegs allumfassend.
Quelle: www.goethezeitportel.de
Lebensraum
Einundzwanzigjährigen ist. Mit Feld und Wald war Goethe, obgleich als Stadtkind in Frankfurt am Main aufwachsend, von Jugend an vertraut und hielt sich gern «draussen» auf. Heute würde man den jungen Goethe auf neudeutsch durchaus einen «Outdoorfreak» nennen können und im Bekanntenkreis seiner jungen Jahre nannte man ihn den «Wanderer», weil er, ganz entgegen den damaligen Gepflogenheiten, gern und oft grosse Strecken – wie zum Beispiel nach Darmstadt, nur um einen Kreis von Freunden zu besuchen – zu Fuss ging. Auch liebte er die Berge sehr; völlig aus der Luft gegriffen ist die manchmal zu lesende Darstellung, er habe auf seiner Italienreise während der Alpenüberquerung die Fenster der Kutsche verhängt, weil es ihm vor dem Anblick der Schluchten und Gipfel grauste. Im Gegenteil, gleich auf seiner ersten Schweizer Reise im Juni 1772 bestieg er nicht nur den Rigi, sondern auch den St. Gotthard. 1779 wanderte er – im November! – ins Savoyer Eisgebirge, ins Mer de Glace und vom Rhone-Gletscher über den tief verschneiten FurkaPass wiederum zum Kloster auf dem St. Gotthard, dem er auch auf der letzten Alpenreise im Herbst
Eine Vorstellung vom Aussehen der Jagd- und Schutzhütte auf dem 861 m hohen Kickelhahn bei Ilmenau zu Goethes Lebzeiten vermittelt diese alte Postkarte.
Kann er schon nicht als ausgesprochener Tierfreund – was der Gesellschaft seiner Zeit ohnehin noch eher fremd war – angesehen werden, beschränkte sich sein Interesse an Tieren vorwiegend auf deren Anatomie und waren seine ornithologischen Kenntnisse kaum marginal, so geht er darüber hinaus als einer der prominentesten Hundehasser überhaupt in die Geschichte ein. Besonders störte ihn Hundelärm, der ihn sogar zum Arbeiten von Weimar fort in die Stille des Jenaer Schlosses trieb. «Manche Töne sind mir Verdruß, doch bleibt am meisten Hundegebell mit verhaßt; kläffend zerreißt es mein Ohr.» heißt es in der Dichtung der «Römischen Elegien». Aber auch den Hundecharakter wertete er als schuftig und minderwertig und letztlich beendete sogar ein Pudel, der auf Wunsch der Schauspielerin und herzoglichen Mätresse Karoline Jagemann gegen Goethes Willen auf der Bühne agieren sollte, im Jahre 1817 seine Tätigkeit als Theaterdirektor.
Goethes Weg zur Jagd So mancher, der Goethe als Schriftsteller, Staatsmann und vielseitigen Naturforscher zu kennen glaubt, weiss dennoch nicht, dass der Dichter nicht nur mit der Schreibfeder, sondern auch mit der Saufeder, mit dem Jagdgewehr und dem Hirschfänger umgehen konnte. Keinerlei Hinweise gibt es allerdings darauf, dass Goethe schon in seinen frühen Jahren irgendeine Beziehung zur Jagd hatte. Das Frankfurter Elternhaus lag – und liegt als Museum heute noch – zwar im «Grossen Hirschgraben» und Goethe erzählt in «Dichtung und Wahrheit», der Autobiographie seiner ersten dreissig Jahre, dass die Kinder es sehr bedauerten, dass die Zeiten der Hirschhaltung in diesem längst verschwundenen Graben vorbei waren. Mehr aber ist zum Thema Wild und Jagd aus den Zeugnissen der ersten Jahrzehnte seines Lebens beim besten Willen nicht herauszulesen. Vielmehr ist anzunehmen, dass er mit einer anderen denkbaren Lebensgeschichte, etwa wenn er, den Vorstellungen seines Vaters entsprechend, in Frankfurt geblieben und dort Advokat und Ratsherr geworden wäre, niemals eine Jagdwaffe in die Hand genommen und dies auch sicher überhaupt nicht vermisst hätte. Die Jagd lernte er erst in Weimar kennen, nachdem er im Jahre 1775 dem Ruf des damals erst achtzehnjährigen Herzogs Carl-August an den dortigen Hof gefolgt war, zunächst noch nicht ahnend, dass er in diesem kleinen Fürstentum als Berater, hoher Beamter im Ministerrang und vor allem auch als Freund des Landesherrn sein gesamtes weiteres Leben – mit Ausnahme der fast zehn Jahre, die er insgesamt auf Reisen war – bis zu seinem Tode im Jahre 1832 verbringen sollte. Herzog Carl-August von SachsenWeimar-Eisenach (1757–1828), Sohn der populären und durch die weltbekannte Bibliothek berühmten Herzogin Anna Amalia, war wie sein Vater Ernst-August, sein Grossvater und die weitaus meisten deutschen Landesfürsten seiner Zeit von Kindesbeinen an ein ausgesprochen passionierter Jäger. Die schönsten herzoglichen Jagdreviere lagen ein Stück von der Residenzstadt Weimar entfernt, im Thüringer Wald, in der Umgebung von Ilmenau und in der Nähe von Eisenach. Südlich von Ilmenau findet sich heute noch – seit 1969 als
Museum, auch mit jagdgeschichtlichen Exponaten aus jener Zeit, eingerichtet und derzeit bis 2011 im Renovierungszustand – das Jagdhaus Gabelbach, wo Goethe oft mit seinen Jagdfreunden zu Gast war. Auf der Anhöhe des nahen Kickelhahns steht, als wahres Pilgerziel aller Goethefreunde, der authentische Nachbau der im Jahre 1870 leider abgebrannten Jagdhütte, «Goethehäuschen» genannt, in der er am 6. September 1780, das vielleicht berühmteste Gedicht der Literaturgeschichte in die hölzerne Wand einritzte: «Über allen Gipfeln ist Ruh …». Der Minister auf der Jagd Die Tagebücher des jungen herzoglichen Regierungsbeamten, vor allem aus den Jahren 1776 bis 1778, lassen erkennen, dass er in diesen ersten Weimarer Jahren recht häufig an den herrschaftlichen Jagden teilnahm. So ging es am 13. März 1776 «nach Troistedt auf die Jagd» und am 3. September des gleichen Jahres ebenfalls zum «Jagen». Am 23. August 1777 fand eine «Jagd aufm Esbach» statt und am 1. September war er vom «Morgen bis Nachm 3 auf der Jagd». 1778 erwähnt er für den 24. August «das Jagen am kleinen Ettersberg», am 30. Dezember hatte es ihm besonders gefallen, denn er schreibt «War die Jagd Parthie vergnügt» und schon einen Tag später zog er «gegen neun auf die Jagd leidlich geschossen vergnügt». Auch noch am 13. Januar 1779 hatte er auf «dem Troistedter Jagen … einen vergnügten Tag mit Wedeln», womit der herzogliche Oberforstmeister Otto Moritz von Wedel gemeint ist, einer seiner bevorzugten Jagdgenossen und zudem Begleiter auf der Reise in die Schweiz im Herbst des gleichen Jahres. Etliche Bemerkungen lassen jedoch schon bald eindeutige Zweifel an seiner Jagdpassion, die von manchen Autoren so betont wird, aufkommen. So schreibt er bereits im Juli 1776, also im ersten Sommer seiner Weimarer Zeit, an seinen alten Freund Johann Heinrich Merck in Darmstadt: «… der Herzog geht auf Hirsche, ich auf Landschaften aus und selbst zur Jagd führ ich mein Portefeuille mit.» Hier also war ihm schon sein damals so geliebtes Zeichnen wichtiger als die Jagd auf Rotwild. Auch im November des gleichen Jahres ist im Tagebuch zu lesen: «… Herz(og) auf die Jagd, ich in Garten» und über
Auslandjagd 2011/12 Bewährte Jagdprogramme für ein klares Jagdziel: Jedem Jagdgast seine ganz persönliche Trophäe aus freier Wildbahn und nachhaltiger Jagd
NAMIBIA
Jagd- & Fotosafari
ab 1. Februar
RUSSLAND Auer- & Birkhahn
Balzjagd ab 15. April
POLEN Rehbock
ab 10. Mai Blattjagd ab 1. August
POLEN Rothirsch
Brunftjagd ab 10. September
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Hetze und Parforcejagd Viele Tagebucheintragungen, hier stets in der ursprünglichen Orthographie und mit der oftmals mangelhaften Interpunktion zitiert, geben einen Einblick in die damals angewandten Jagdarten. «Hezze bei Troistedt» heisst es zum Beispiel für den 29. April 1776, und auch am 18. November wurde «früh trefflich gehezzt.» Ende September 1777 befand er sich auf Dienstreise im Eisenacher Teil des Herzogtums und unternahm am 23. des Monats, offensichtlich zu Pferd, von Wilhelmsthal aus eine kurze Reise nach Marksuhl; auch dabei fand er noch Zeit zum Jagen. «Nach Marcksuhl. auf dem Weege den Spieser gehezt.» heisst es nämlich in seinen Aufzeichnungen für diesen Tag. Wenn Goethe eine «Hezze» erwähnt, wird damit nicht klar, ob es sich um die traditionelle «deutsche» Hetzjagd zu Pferde handelte, die schon von archaischen Reitervölkern ausgeübt wurde und im frühen Mittelalter zur Blüte gelangte oder ob er die «französische Jagd» meinte, die Parforcejagd, die sich unter Ludwig XIV., dem Sonnenkönig, zur prunkvollen und aufwändigen Demonstration des Reichtums und der Macht entwickelt hatte und vor allem deshalb von vielen Herrschern deutscher Kleinstaaten gern übernommen wurde. Zu diesen Landesherren, die den Versailler Gepflogenheiten nacheifern wollten, gehörte auch Carl-August, obwohl die herzogliche Schatulle – wie in vielen anderen deutschen Ländern allerdings auch – die erheblichen Mittel, um die baulichen, sachlichen und personellen Voraussetzungen für die Ausübung der Parforcejagd zu schaffen, gar nicht hergeben konnte. Eine grosse Meute besonders abgerichteter Hetzhunde musste unterhalten werden, weiterhin speziell ausgebildete Jagdpferde und wahre Mas-
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sen von uniformiertem und natürlich französisch parlierendem Jagdpersonal, angefangen bei den Hundejungen, Hundeführern und sogar einem Hundebäcker über die Sattler, den Hufeisenschmied und den Rossarzt zu den Pferdeburschen, Reitknechten und schliesslich den Parforcejägern, den so genannten Piqueuren, denen ein Oberpiqueur als Jagdleiter vorstand. Hunde, Pferde und Menschen mussten aber auch in Stallanlagen und Wohngebäuden untergebracht werden und nicht zuletzt wurden für die Jagdausübung selbst kilometerlange, einander kreuzende Schneisen, so genannte Parforcesterne in die Wälder geschlagen und oft am Schnittpunkt ein «Jagdpavillon», ein «angenehmes Lusthaus» oder sogar ein kleines Schlösschen errichtet. In Weimar wurde die Parforcejagd etwa ab 1780 ausgeübt und ab 1785 begann der Herzog, nachdem er am Ansbacher Hof eine solche Jagd mit allem Prunk miterlebt hatte, sein Parforcejagdcorps mit aller Konsequenz auszubauen. Pferde wurden nach vorliegenden Belegen allerdings nicht aus Frankreich, sondern meist aus Mecklenburg bezogen und die Anlage von Parforceschneisen – jedoch wohl ohne ein repräsentatives Gebäude im Stern – ist durch eine erhaltene Karte für den Forst nahe Berka nachgewiesen. Die Jagden dieser
Den recht authentischen Nachbau des Goethehäuschens auf dem Kickelhahn, das im Jahre 1870 abgebrannt war, zeigt dieses Foto aus dem Jahre 2004.
Foto: Daniel Beyer, Quelle: wikipedia, GNU-Lizenz
Lebensraum
dreissig Jahre später, am 6. Oktober 1808 ist vermerkt: «Große Jagd aus dem Ettersberg, der ich nicht beywohnte.»
Art verschlangen nicht allein so viel Geld, dass manche Landesherren an den Rand des Bankrotts gerieten, sondern nahmen auch, sowohl von der Vorbereitung als auch von der Durchführung her, enorme Zeit in Anspruch. Schon im September 1782 klagt Goethe in einem Brief an Frau von Stein, dass der Herzog sogar seine gesellschaftlichen Pflichten darüber vernachlässigt und sich lächerlich macht: «Der Herzog vergißt über der Parforce Jagd daß der Prinz hier ist, und im Stillen Glossen darüber macht. Wenn auch vielleicht nicht er, doch gewiß die Gothaer.» Viel zu Herzen genommen hat sich Carl-August dies nicht, denn noch knapp 20 Jahre später berichtet er in einem Brief an Goethe von einer Parforcejagd, die schon morgens bei Berka begann und erst, als die Pferde nahezu «caput geritten» waren, in den Hügeln bei Jena mit der Erlegung des Hirsches endete. Die traditionelle Hetzjagd hingegen konnte schnell und gewissermassen «aus dem Stand heraus» begonnen werden, wie es im Herbst 1777 «auf dem Weege» nach Marksuhl der Fall gewesen sein dürfte; dies gilt sicher auch für eine «Gänse Hazze» am 6. August 1776 und für die mehrfach erwähnte «Schwein Hazze». Bei einer solchen Gelegenheit erlebte Goethe, wohl auch ein wenig aufschneidend, wie er sich manchmal nicht ungern gab, am
Treibjagd, Pirsch und Vogeljagd Auch die Treibjagd wurde häufig ausgeübt. Am 24. Juli 1776 ging es «Aufs Treiben.» Allerdings lautet schon der nächste Satz: «Nichts geschossen …». Erfolgreicher verlief drei Tage später ein «Treiben im Sächsischen», denn hier konnte er vermelden: «Hirsch geschossen…». Gebräuchlich war aber vor allem das Kesseltreiben auf Niederwild wie Hasen, Rebhühner und Fasanen, bei dem nach Möglichkeit, wie es bis heute ist, auch Füchse erlegt wurden. Die Hasenstrecke erreichte dabei oft gewaltige Dimensionen, die kaum vorstellbar sind. So schreibt Carl-August am 7. Januar 1820 an Goethe: «Seit dem 3. bis 6. habe ich helfen, 2 Füchse, 114 Fasane, 2032 Hasen
Das Jagdhaus Gabelbach, in dem Goethe oftmals zu Jagdausflügen, aber auch zu naturwissenschaftlichen Studien weilte, wird derzeit von der Stadt Ilmenau umgestaltet und wird im Jahre 2011 mit einer neuen Ausstellung, auch mit Exponaten zum Jagdwesen der Goethezeit, neu eröffnet.
haus, das er viele Jahre bewohnte, sind es nur ein paar Schritte bis zu dem kleinen Fluss. «Ich will hinüber ans Wasser gehen und sehn ob ich ein paar Enten schiesen kann. … Gegen 12. Ich verspätete mich auf der Jagt. Erwischte eine Ente.» schreibt er am 28. August 1776 an seine langjährige Brieffreundin Auguste Gräfin zu Stolberg-Stolberg. «Enten geschossen» ist in der Tagebucheintragung vom 27. August 1776 zu lesen und «Nach Tisch Entenschiessen» war am 25. Februar 1778 sein Zeitvertreib. «… schick ich noch zwey Fasanen von der gestrigen Jagd …» endet einer der fast unzähligen Briefe an seine «Seelenfreundin» Charlotte von Stein vom 20. Oktober 1780. Auf Raben- und Taggreifvögel wurde gern aus der Rabenhütte gejagt, einem meist zwischen alten Bäumen halbtief in die Erde eingelassenen Unterstand, fast in der Art eines Bunkers, dessen mit Walderde oder Gras getarntes Dach nur etwa einen halben Meter herausragte. Lockvogel war stets der allen Krähen und Elstern, Bussarden und Habichten verhasste Uhu, damals häufig «Schuhu» genannt. «… auf der Rabenhütte …» heisst es im Tagebuch vom 7. März 1777 und zwei Tage darauf war «wieder Rabenschiessen» angesagt. Über drei Jahrzehnte später wird der mittlerweile 62-jährige von seinem bereits erwachsenen Sohn begleitet. «Nachmittag mit August auf die Krautländer und die Rabenhütte.» ist am 22. September 1811 zu lesen. August von Goethe, 1789 geboren und noch vor seinem Vater im Jahre 1830 in Rom verstorben, war offensichtlich dem Ansitz in der Rabenhütte besonders zugetan. «Augusten bekomme ich tagelang nicht zu sehen; von früh an geht es auf die Rabenjagd, wo er heute schon zum dritten Male ist und gewöhnlich vor Nachmittags 3 Uhr nicht zurück kommt» schreibt seine Mutter Christiane von Goethe am 31. Mai 1815 an ihren zur Kur weilenden Gatten. Fortsetzung folgt Schweizer Jäger 1/2011
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Lebensraum
töten» und auch von einer anderen Treibjagd ist eine Strecke von über 2000 Hasen überliefert. «28. Juli. Ilmenau. Abends Pirschen aufm Gabelbach.» Die ruhige Einzeljagd, den stillen Pirschgang durch die Natur, schätzte der Dichter vielleicht wohl noch mehr als die lärmenden Gesellschaftsjagden. Allerdings verhielt man sich auch dann nicht immer so ruhig, wie es sein sollte, denn für den 1. Oktober 1776 kann man im Tagebuch lesen: «Viel geschwazt auf dem Birschgang mit d. Stadthalter und folgl. nichts geschossen.». Am 4. Oktober war erneut für «Morgends halbsechse Pirschen» angesagt und dieses Mal hatte der schon erwähnte Jagdbegleiter Erfolg: «Wedel schoss einen gr 10ner Herrlicher Morgen.» Diese Eintragung lässt jedenfalls erkennen, dass der jagende Minister völlig frei von jeglichem Jagdneid war. Auch kam es ihm nicht darauf an, immer zu Schuss zu kommen: «Gegen Abend ging mit Wenzing pirschen. Sah drey stück Wild, hörte den Hirsch nur wenig rufen in den Wänden gegen über.» heisst es zum Beispiel für den 26. September 1777. Die Jagd auf Wasservögel war ebenfalls beliebt. Erwähnt wurde schon die «Gänse Hazze» und die vielen Enten im Tal der Ilm galten natürlich auch als angenehme Bereicherung des Speiseplans. Von seinem idyllisch in diesem herrlichen Tal gelegenen Garten-
Foto: Michael Sander, Quelle: wikipedia, GNU-Lizenz
16. Januar 1778 ein durchaus gefährliches Jagdabenteuer: «Früh Hazze in der Reitbahn. Mir brach ein Eisen in einem angehenden Schweine, unter der Feder weg. Witzlebens Jäger ward geschlagen.» Drei Keiler waren tags zuvor bei Eisenach in Netzen gefangen und in Kästen in die herzogliche Reitbahn gebracht worden, um dort bei einem der damals üblichen Schau-Jagden zur Strecke gebracht zu werden. Angeblich mit den Worten «Hui Sau!» war der Dichter mit dem Fangspiess auf einen der Keiler losgegangen, der ihn aber seinerseits sofort annahm und fast zu Fall brachte.
Unterwegs
KUNST IM HOCHGEBIRGE «Warum etwas Normales machen, wenn man Ausserordentliches verwirklichen kann?» «Horizon Field» ist die bisher grösste Kunst-Installation in Österreich. Ende Juli 2010 wurde sie auf der Kriegeralpe in Vorarlberg dem kunstfreudigen Publikum präsentiert.
«Horizon Field» von Anton Gormley ist eine kreative Herausforderung und die bisher grösste Installation in Österreich. Hundert Figuren aus Gusseisen beleben Foto: Markus Tretter, KUB die Landschaft.
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Unbehagen und Skepsis unter der einheimischen Bevölkerung mussten im Vorfeld überwunden werden. Die Jäger fürchteten, die Figuren aus Eisenguss könnten das Wild vergrämen, die Wechsel stören. Nachdem die Kuratoren aus Bregenz das geplante Werk umfassend und anschaulich vorgestellt und die Bedenken der Wildbiologen und Naturschützer ernsthaft diskutiert hatten, wuchsen Interesse, Neugier und die Bereitschaft, diese unvergleichliche Aktion zu unterstützen. Ohne die Einwilligung der Grundstückbesitzer in den acht betroffenen Gemeinden, hätte man das Kunstprojekt nicht verwirklichen können. Sichtbar, greifbar, motivierend Die Werke des britischen Künstlers, Antony Gormley (geb. 1950), sind weltweit in den bedeutendsten Museen zu finden. In seinem Atelier in London versucht er, auf existenzielle Fragen in Holz, Stein oder Bronze eine kreative Antwort zu finden. «Kunst ist nutzlos, aber lebensnotwendig», hat Antony Gormley in einem Interview gesagt.
Ist eine Trophäe nicht Kunst genug? Mag sein. Ein Birkhahn mit schwarzschillernden Sichelfedern, der Hirsch mit imposantem Geweih, der edle Falke, sind Prachtsgeschöpfe der Natur. Aber warum soll ein Weidmann, zutiefst vertraut mit Wald und Gebirge, nicht offen und empfänglich sein für eine Kunstinstallation, auch wenn er seine Freizeit kaum in Museen verbringt? Wächter in Zeit und Raum «Horizon Field» besteht aus hundert markanten Figuren aus Gusseisen, die über ein Gebiet von 150 Quadratkilometern verteilt sind. Man muss sich eine horizontale Linie vorstellen, denn alle «Eisenmänner» stehen auf 2039 Metern über Meer. Die Standorte wurden präzis vermessen. Diese Höhe habe keine symbolische Bedeutung, wichtig sei
allerdings, dass die Figuren für viele Wanderer und Wintersportler zugänglich und vom emsigen Treiben des Alltags entrückt seien. Der Abstand zwischen den einzelnen Objekten variiert je nach Topografie, von sechzig Metern bis zu mehreren Kilometern. Berggipfel und Täler verhindern jedoch meist den Blick von einer Figur zur andern. Sie suggerieren indes einen imaginären Raum. Die «Gormleys» befinden sich an Wanderwegen oder Skipisten, doch nicht alle sind erreichbar, einige stehen isoliert auf Felsbändern und sind nur aus Distanz zu sehen. Es muss faszinierend sein, immer wieder neue Standorte aufzuspüren. Im Schneegestöber fühlen sich die Figuren bestimmt eiskalt an, im Sommer zwischen Bergblumen und unter praller Lecher Sonne wie nostalgische Wärmespender. Dialog zwischen Mensch und Natur In «Horizon Field» findet man keine formvollendeten Skulpturen, vergleichbar mit Michelangelos Kultfigur «David» in Florenz. Die Artefakte sind industriell gefertigt, teilweise rostig und verwittert, nackt und barfuss im Boden einbetoniert. Der Künstler verbindet mit seinem Werk allgemein gültige Fragen: «Wer sind wir, was wollen wir und wohin führt der Weg»? Dabei gibt er zu bedenken, dass der Wunsch nach unlimitiertem Wachstum mit den limitierten
Foto: Markus Tretter, KUB
Foto: Bernd Fischer
Am Anfang war eine Vision Eckhard Schneider, langjähriger Direktor im Kunsthaus Bregenz (heute in Kiew engagiert) war beeindruckt von Gormleys Installation «Another Place» in Cuxhaven 1997. Im Watt hatte der Künstler hundert Abgüsse
seines eigenen Körpers ins Meer gestellt. Lebensgross, unverrückbar standen sie im Wasser, dem Spiel der Gezeiten ausgesetzt. Ob Ebbe oder Flut, der Blick war auf den fernen Horizont gerichtet, wo Wasser und Himmel ineinander fliessen. Die Vision, mit Antony Gormley auch in Vorarlberg Kunst hinauszutragen in die Landschaft, reizte Eckhard Schneider. Gewiss eine ziemlich beunruhigende, keineswegs alltägliche Initiative. Fazit: Meer oder Berg, Mensch bleibt Mensch, aufrecht, einsam, aber inspirierend.
Blick zum Kriegerhorn (Lech), einsam in Eis und Schnee.
Eisenmänner hin oder her, die Gämsen geniessen die saftigen Kräuter im Revier «Gstüt».
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Unterwegs
Von Magda Ganz
Foto: Markus Tretter, KUB
Unterwegs
Wieder und wieder fliegen die Helikopter-Piloten zu den Standorten. Freiwillige Helfer warten am Rüfikopf und versenken die Figuren im Betonkorb.
Ressourcen nicht vereinbar sei. Eine radikale Neuorientierung im Sinne einer kollektiven, nachhaltigen Zukunft sei unvermeidlich. Die Installation möchte zum Dialog Mensch und Natur beitragen. Das Kunsthaus Bregenz hat eine Schreibwerkstatt für Jugendliche organisiert. Sie sollten Monologe schreiben, lauschen, was der stumme «Adam» ihnen zu sagen habe. Ob in den Voralpen über dem zauberhaften Ferienort Lech oder im wohltuend grünen Bregenzerwald, «Horizon Field» ist eine Herausforderung, die jede Wanderung belebt. Ungefragt wird man in ein horizontales Feld eingebunden. Die Körper-Stelen führen ein Eigenleben und verändern die Landschaft. Man wird wahrnehmen, was man vorher nicht gesehen hat. Irritiert oder berührt, das ist die Frage. Kunst im Revier Die rot-weiss-rote Fahne flattert im Wind. Die Kriegeralpe ist längst kein Geheimtipp mehr, wird von Einheimischen und Touristen herzhaft empfohlen. Gerhard Lucian, Gastgeber und Jäger, weiss, was Wanderer und Skifahrer schätzen. Im gemütlichen Gasthaus sind höchstens freie Tische Mangelware. Wie vom Besitzer des Burg-Hotels (Oberlech) nicht anders zu erwarten, sorgt er auch auf 2000 Metern für ein kleines, feines Weinangebot. Begeistert ist er über die Ini-
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tiative «Kunst im öffentlichen Raum». Steinböcke, Gamsrudel, aber auch «Eisenmänner» sind in seinem Revier willkommen. Erkundigen Sie sich nach den Standorten. Die Figuren befinden sich zwischen Kriegerhorn, See und den Gipslöchern. Die Kriegeralpe erreicht man mit der Bergbahn Lech-Oberlech, umsteigen in den Sessellift Petersboden. Eine kurze Wanderung führt zum Berggasthaus mit der heimeligen Jagdstube. Er bringt die Trophäen zurück in den Wald Im Büro des Vorstands «Privat Banking» der Raiffeisenbank, verraten getöpferte Schalen mit erlesener Glasur Bernd Fischers Kunstverständnis. Mit seinem Schwager Ludwig Muxel, Bürgermeister von Lech, teilt er das Revier «Gstüt» am Omeshorn. Über das erlegte Wild freut sich seine Schwester. Sie verwöhnt die Gäste im Hotel Aurora mit Reh, Gams und Hirsch aus eigener Jagd. Ausgerechnet der Banker, der den Kunden eine positive Performance verspricht, sagt: «Es gibt Erlebnisse, die man mit Geld nicht kaufen kann». Anschaulich schildert er den Tanz der Birkhähne, gebannt höre ich zu. Unvergesslich seien die Stunden, die er jeweils mit seinem Vater, einem vorbildlichen Weidmann, in der Schneehöhle verbrachte. Es war stockdunkel und bitterkalt, als sie die Jagd-
hütte verliessen, unter den Stiefeln knirschte der Schnee. Eine gefühlte Ewigkeit verstrich, bis der erste «schwarze Ritter» einflog. Endlich kamen auch die Rivalen, schnalzend und kullernd weckten sie den schlummernden Wald. Es begann ein Flügelschlagen und Springen, Plustern und Protzen. Mäuschenstill verharrte Bernd neben dem Vater. Von ihrem Logenplatz aus konnten sie das Werben der Schönlinge beobachten und den Minnegesang hören. Der Morgen brach an, steif, aber glücklich, stampften sie zurück in die warme Hütte. Als er – knapp 16 Jahre alt – den Jagdschein erworben hatte, wusste er: der Alphahahn ist der Platzhalter, darf niemals erlegt werden und nur ein einziger «Spielhahn» ist für mich bestimmt. Vater Fischer war mächtig stolz, als Bernd seine erste Trophäe heimbrachte, es war ein Birkhahn. Im Revier «Gstüt» stehen reglos und stumm acht inspirierende «Gormleys». Während die Sonne aufsteigt, pirscht der Jäger mit der Kamera, hält die Figur im Gegenlicht fest. Berührende und spannungsvolle Bilder sind so entstanden. Die Gamsböcke rupfen die Gräser rund um die barfüssige Kunst. Bernd Fischer, Obmann-Stellvertreter der Hegegemeinschaft Lech-Zürs, engagiert sich auch in der Bergrettung. Tatkräftig halfen die Mitglieder beim Installieren der hundert 640 kg schweren Figuren im «Horizon Field». Nachdem die Soldaten des Bundesheers die Gruben ausgehoben, brachten die Helikopter Gitterkörbe aus Armierungseisen. Am Standort wurden diese versenkt, mit Beton gefüllt und schliesslich platzierten die freiwilligen Helfer die angeflogenen Figuren, exakt am vorgesehenen Messpunkt. Es war eine logistische Herausforderung, die pannenfrei erledigt wurde. Weidmann Fischer am Omeshorn bringt seine Trophäen zurück in den Wald. Die Gamskrucke bindet er an einen geschälten Ast, das Hirschgeweih wirft Schatten auf die unberührte Schneedecke, Federn zieren die Legföhre.
Foto: Archiv Michael Schwärzler
Die vielfältigste Trophäensammlung weit und breit Für Wild und Waffen interessierte sich der junge Reisebüroexperte von Bregenz nicht, als er 1961 vorübergehend nach Lech kam. Was ihn schliesslich bewog, endgültig in den Bergen zu bleiben, war die hübsche Isolde. Ihre Brüder, alles Besitzer namhafter Hotels, sind passionierte Jäger. Wenn es der Betrieb zuliess, stiegen sie hinauf über die Waldgrenze zu den Lieblingsplätzen der Gamsböcke. Der zukünftige Schwager sollte sie begleiten.
Claudia und Michael Schwärzler Hotel Haldenhof, A-6764 Lech am Arlberg Tel. 0043 55 83 244 40 Gerhard Lucian Burg Hotel Oberlech 266, A-6764 Lech am Arlberg Tourismusbüro Lech-Zürs, Tel. 0043 5583 21 61-0 Der weisse Ring das längste Skirennen der Welt, vom 14. bis 15. Januar 2011 Bregenzer Festspiele im Schnee präsentieren Arien aus der Oper «André Chénier» vom 27. Januar bis 30. Januar 2011 Information über Horizon Field Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz, A-6900 Bregenz Auskunft erteilt auch Vorarlberg Tourismus Tel. 0043 5572 37 70 33-0, info@vorarlberg.travel
Der «Haldenhof» an bester Lage im Feriendorf Lech. Innen und aussen ein schmuckes Ambiente, um sich als Gast wohl zu fühlen.
Unterwegs
«Haldenhof» Ein gastliches Haus, ein Eldorado für Jäger Wer bietet das längste Skirennen der Welt, wo klagt Aida herzergreifend zwischen Eis und Schnee, wer ergänzt sportliche Fitness mit anregenden, kulturellen Veranstaltungen? Lech am Arlberg, einst eine bescheidene Walsersiedlung, gehört heute zu den international bekanntesten alpinen Sport- und Ferienorten. Herbert Schwärzler, dem langjährigen Tourismusdirektor, wurde das Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg verliehen. Mit pfiffigen Marketingideen hat er Touristen aus aller Welt motiviert, den Urlaub in Lech zu verbringen. Seit einigen Jahren geniesst er den Ruhestand, was immer das für einen kontaktfreudigen, vitalen Weidmann bedeuten mag.
Mit Trauschein und Jagdpatent hat er die Sympathie des Schneider-Clans gewonnen. Der Name Hubert verpflichtet, selten kam er ohne ein opulentes Wildbret heim. Auf dem Grundstück, das ihr Vater Leopold vermacht, hat Isolde mit Hubert Schwärzler den «Haldenhof» gebaut. Er liegt am grünen Hang, wenige Schritte vom Dorfzentrum entfernt. Der rauschende Lechbach fliesst am Haus vorbei und wird zur unvergesslichen Ferienmelodie. Tief verwurzelt mit dem Bergdorf, doch weltoffen, war die geschätzte Gastgeberin die ideale Gesprächspartnerin für die Stammgäste aus nah und fern. Hatten sie mehr Dollars, Liren und Pfunde gewechselt, als sie brauchten, wurden die Devisen für die kommende Saison im Haldenhof-Tresor deponiert. 2002 übernahm Sohn Michael mit Frau Claudia das ViersternHotel. Seine Eltern hatten das Haus geprägt, den Charakter des Haldenhofs wollte er bewahren. Erneuert wird, wenn die Bedürfnisse des Gastes dies rechtfertigen. Ein intimer Garten wurde angelegt und ein trendiges SPA eingerichtet. Wie eh und je knistert und knackt es im Kamin, an der Bar geniesst man einen steirischen Sauvignon blanc oder ein kühles Bier. Die Gästekinder wissen genau, wo sich das Schaukelpferd befindet und stellen beruhigt fest: der schlaue Fuchs lauert noch auf dem Kachelofen, die Lockenten hat er glücklicherweise, trotz Brille, noch nicht entdeckt. Zum Ferienritual gehört ein üppiges Frühstück. Am Abend
Foto: z.V.g.
Natur beschwört Kunst. Verwittert und verblichen wirken die Hirschstangen, als wären es magische Zeichen. Es ist Landart der intimen Art.
freuen sich die Gäste über den aufmerksamen Service im heimeligen Speisesaal und auf den Vitaminschub vom Salatbuffet. Langweilig wird es dem Gast garantiert nie, kann er doch treppauf- und treppab bewundern, was der treffsichere Weidmann Schwärzler heimgebracht hat. Eine Rehbockparade am Holzbalken erzählt von erholsamen Stunden in den heimischen Wäldern. Der forsche Steinbock stammt aus dem Wallis, der Auerhahn von den thrakischen Rhodopen, die Antilopen aus den Jagdgründen Afrikas. Jahr für Jahr erwarten ihn die Jagdfreunde in Schottland, worauf sich Hubert Schwärzler ganz besonders freut. Warum schreiben, was unbeschreiblich ist. Man darf ja im Haldenhof stundenlang durchs Haus flanieren und die Bilder mit Jagdmotiven betrachten. Die Trophäen im Hotel erinnern an unvergessliche Pirschgänge in aller Welt. Jäger sei er nicht, erklärt Hotelier Michael Schwärzler. Wo sollte er denn weitere Hirschstangen und Gamskrucken aufhängen, alle Wände seien doch bis zum Dachboden belegt, meint er schmunzelnd. Nur für ein paar winzige Grandeln wäre ihm die Jagd dann doch zu aufwändig. Wir meinen, eine Kette hätte die anmutige Frau Claudia allerdings sehr wohl verdient, sie sorgt für blitzsaubere Zimmer, lässt Karaffen mit quellfrischem Wasser verteilen und erfreut den Gast mit ihrem warmherzigen Lächeln. ■ Schweizer Jäger 1/2011
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Jagdgeschichten
JAK – EIN BÜNDNER JÄGERORIGINAL
Lieber Paps, bald beginnen sie, die ersten Bündner Jagden ohne dich. Du fehlst, jeder noch so winzige Gegenstand im Hütti trägt deinen Geruch und deine Handschrift. Jeder Stein, jede Legföhre und jedes lauschige «Plätzli» erinnert an dich. An die 65 Hochjagdpatente und fast ebenso viele Niederjagdpatente hattest du bis letzes Jahr gelöst, als du als Hüttenfee mit uns Jägern, mit mir, deinem Sohn Paul, und deinem Enkel Marco zusammen, im Hütti noch die ersten Hochjagd-Tage verbringen durftest. Eine Augenentzündung in den ersten Jagdtagen wollte nicht heilen.
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So hast du per REGA «deinem Täli» Adieu gesagt. Vielleicht spürtest du bereits das Nahende und dass es ein endgültiger Abschied war, was ich nicht wahrhaben wollte. Dass du dich im hohen Alter einer guten Gesundheit erfreuen durftest, bestätigte mir dein Hausarzt noch kurz zuvor. Am 26. September 2009 (bis 1974 der Schlusstag der Bündner Hochjagd...) nach Mitternacht seist du an einer akuten Lungenentzündung friedlich entschlafen. So tönte die Nachtschwester der Intensivstation des Kreisspitals Samedan aus meinem Telefon, während ich noch auf meinem Posten sass, und eigentlich deine vertraute Stimme am anderen Ende erwartete… Diese Meldung traf mich mitten durchs Herz. Es tat so sehr weh. Ich weiss, als Jäger hast du mich gelehrt, mit Leben und Tod umzugehen. Und trotzdem – emotionslos und unter Schock stand ich auf, schrie meinen unsäglichen Schmerz in die frühe Morgenstunde hinaus, torkelte Richtung Hütti, entlud meine Waffe und sackte zusammen.
Unsere gemeinsamen Hochjagderlebnisse und erst diejenigen der Niederjagd – alles bekam in meinem Dasein nun einen ganz anderen Stellenwert. Weisst du noch die letzten 16 Jahre, an denen wir beide ganz allein den Buss- und Bettag im Hütti verbrachten, jene Tage während der Hochjagd, als wir beide am selben Tag gemeinsames Weidmannsheil hatten, und jene Niederjagdtage, an denen du den Holzofen einfeuertest, damit ich abends ja ein warmes Hütti vorfinde? Dein letztes, grosses Fest war der Jägerabend in Bergün, als wir beide bis 04.30 Uhr in der Frühe feierten und du ganz trocken feststelltest, dass wir zwei eigentlich gar kein Hotelzimmer gebraucht hätten, sondern gleich den ersten Zug Richtung St. Moritz hätten nehmen können. Ja, du warst ein ganz besonderer Mensch. Dein humorvolles Wesen mit viel Witz und Schalk war legendär. Deine Lebensfreude hast du immer auch mit anderen geteilt. Geselligkeit mochtest du fürs Leben gern. Unternehmungslustig und an der Welt und den Menschen interessiert, wie du warst, so ist es eigentlich kaum möglich, dich in diesem Nachruf angemes-
sen mit ein paar wenigen Sätzen wirklich zu würdigen. Wie viele Episoden aus deinem langen Jägerleben ich in den Jäger-Medien unter dem Thema «Wie die Alten sungen», teils als witzige, aber auch lehrreiche Jagderlebnisse wiedergegeben hatte, ich weiss es nicht mehr. Wie viele Jagdgeschichten es da noch von dir gegeben hätte… Sage und schreibe neun volle Hüttentagebücher hast du hinterlassen, alles minutiös aufgeschrieben. Darin warst du Perfektionist. Jetzt vermisse ich unsere gemeinsamen, Abend füllenden Zeiten des Erzählens und unsere Jagderlebnisse… Weisst du noch, als wir zusammen auf der Niederjagd waren, und du vor der Juralaufhündin «Nora» einen Schneehasen erlegen konntest und sie dir fast deine Nase abbiss, weil du mich beim Ausweiden unterstützen wolltest, und so unbeabsichtigt von dir, aber für sie ihre Beute streitig machtest?... In deiner Hütte, da hattest du dein jagdliches Credo, das du mir vorlebtest, als Gedicht aufgehängt:
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ÂŤDes Jägers GlĂźck Nicht das, was einer niederlegt, nur wer dabei sein Herz bewegt, nur was er fĂźhlt, bei jedem StĂźck â&#x20AC;&#x201C; das ist das wahre JägerglĂźck.Âť Und in einem deiner TagebĂźcher, da hast du geschrieben: ÂŤIst auch verwittert die Gestalt, ein Jägerherz wird niemals alt.Âť Um gesund so alt zu werden, da hattest du deine eigenen Rezepte. Anlässlich der Geburt deiner ersten Enkelin, da meintest du etwa: Du hĂśrest jetzt mit dem Rauchen auf, um ein schĂśner Grossvater zu sein. Zur rechten Zeit ein Mittagsschlaf, ÂŤa Gleschi Wiin, a fains Ă&#x201E;ssa, a Biar odr zwai und a SchnäpsliÂť. Du hattest es im Griff. Ich vermisse dich, dein herzhaftes Lachen, das so ansteckend war, fĂźr mich und jeden, der dich gekannt hat. Du warst ein witziger, sehr geselliger, liebenswĂźrdiger und äusserst zufriedener Mensch.
Und du hattest diese Seiten auch ausgelebt in deinem Berufsleben, als mein Vater und Jagdkamerad und als Jäger. Bei deinen ÂŤletzten WĂźnschenÂť, da hast du dann zum Schluss geschrieben: ÂŤBesten Dank und auf Wiedersehen in den ewigen JagdgrĂźnden, Euer Jak.Âť Jetzt stehen die ersten BĂźndnerjagden vor der TĂźr â&#x20AC;&#x201C; ohne dich. Ich spĂźrte es schon beim Spiegeln und Einschiessen, was wir beide stets gemeinsam taten, dass du mir nahe bist, mich spirituell begleitest, durch meine Augen das Wild entdeckst. Wenn dann vielleicht noch der bestimmte Augenblick kommt, in dem fĂźr uns beide alles passen wĂźrde, dann bin ich Ăźberzeugt, werde ich auch deinen Finger am Abzug spĂźrenâ&#x20AC;Ś Du fehlst mir so sehr. Weidmannsruh, lieber Paps! Deine Tochter und Jagdkameradin Arlette
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Jagd- und Naturerlebnisse unserer Leser Der ÂŤSchweizer JägerÂť verĂśffentlicht regelmässig Beiträge unserer Leserschaft. Sollten Sie nach dem Lesen der Beiträge selbst Lust verspĂźren, Ihre Erlebnisse niederzuschreiben, melden Sie sich bei der Redaktion â&#x20AC;&#x201C; verĂśffentlichte Beiträge werden mit einem Jagdbuch honoriert. Die Redaktion
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Bund und Kantone
Präsidentenversammlung von JagdSchweiz formulierte ihre Erwartungen Am 10. Dezember fand in Bern die Präsidentenversammlung 2010 von JagdSchweiz statt. Hanspeter Egli begrüsste 19 Kantonalpräsidenten und die Vertreter der Jagdpresse zu dieser Arbeitstagung, die im Zeichen der Vertiefung der Zusammenarbeit stand. Die offen geführte Diskussion ergab ganz deutlich Optimierungsbedarf im Bereich der Kommunikation. Die Kantonalverbände wollen enger mit JagdSchweiz zusammenarbeiten und erwarten einen verbesserten Austausch von Informationen. Wie erwartet bestätigte sich die hohe Priorität beim Dossier der Grossraubtiere, das auf nationaler Ebene in eine entscheidende Phase tritt, nicht zuletzt aufgrund der mehrjäh-
CH
rigen erfolgreichen Aktivitäten von JagdSchweiz. Andere Themen sind die bessere Verfügbarkeit von wildbiologischen Informationen und der Wunsch nach einer einheitlichen Sprachregelung bei der Vermittlung der Rolle der Jäger bei der Erhaltung des Wildes und der Lebensräume. Der Vorstand wird nun die Wunschliste der Kantonalpräsidenten priorisieren und die Handlungsfelder für die nächsten drei Jahre zuhanden der Delegiertenversammlung 2011 konkretisieren. Die Präsidentenversammlung soll institutionalisiert werden, nachdem der gegenseitige Austausch auf guten Anklang gestossen ist. JagdSchweiz
Forum für Wissen 2010
Am 23. November fand an der WSL in Birmensdorf das diesjährige Forum für Wissen statt. Es setzte sich mit dem Thema «Landschaftsqualität: Konzepte, Indikatoren und Datengrundlagen» auseinander. Die Schweiz setzt sich auf engem Raum aus einer äus-
serst vielfältigen Landschaft zusammen. Gerade diese Vielfältigkeit bildet ein wichtiges und tragfähiges Fundament zum Schutze der Biodiversität, um den Tourismus zu fördern, um einen wichtigen Beitrag zum Wohle der Menschen zu leisten und eine artgerechte
Voller Saal am Forum für Wissen an der WSL.
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Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Die Gemeinden, Kantone und der Bund haben es sich zum Ziel gemacht, diese Werte auch zu erhalten. Es würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, alle Referate wiederzugeben, sodass ich den Schwerpunkt meines Beitrags auf einige wenige Themen beschränke, die aber bei naturinteressierten Menschen sicherlich auf Interesse stossen. Landschaft unter grossem Druck Die Landschaft wird weiterhin einem grossen Druck ausgesetzt sein. Der Ausbau des Strassennetzes, das Siedlungswachstum und die Änderungen in der Land- und Waldwirtschaftspraxis rufen negative Einflüsse auf die Landschaftsqualität hervor. Die immer grösser werdende Zersiedelung erfordert ein erweitertes Strassennetz. Gerade dieses Strassennetz verursacht einen immer grösser werdenden Lärm und die Bewegungsfreiheit von Mensch und Tier wird eingeschränkt, was den Erholungswert mindert. Durch die Zerschneidung der Lebensräume entstehen isolierte Wildtierpopulationen. Hohe Sterblichkeit und auch ein ungenügender Fortpflanzungserfolg können zur Folge haben, dass eine Tierpopulation ausgelöscht wird. Lichtemissionen werden stärker Auch die immer stärker werdenden Lichtemissionen fanden in einem Referat ihre Beachtung. Eine Lichtemis-
sion ist das künstliche Licht, das in der Nacht von der Erde aus ins All abgegeben wird. Die Nachtlandschaft im schweizerischen Mittelland ist im Abnehmen begriffen, ja, es gibt nur noch wenige wirklich dunkle Flecken. Solche Lichtemissionen stören die Orientierung der Vögel. Lichtscheue Tiere müssen ihr Streifgebiet einschränken. Nachtaktive Tiere verlassen ihren Einstand und ihre Bauten später, sodass die Zeit für die Nahrungssuche herabgesetzt wird, aber auch die Fortpflanzung leidet unter diesen negativen Einflüssen. Selbst für den Menschen kann der Rückgang der Nachtlandschaft weitgehend negative Folgen haben. Genannt seien die Astronomen, welche die Sterne nur noch bedingt beobachten können. Es ist aber vor allem auch die innere Uhr des Menschen, welche einige Köperfunktionen an den täglichen Wechsel von hell auf dunkel anpasst. Ist diese innere Uhr in ihrem Rhythmus allzu sehr gestört, kann dies z.B. zu Schlafstörungen und zu negativen Einflüssen auf den Herz-Rhythmus führen. Der Anteil an versiegeltem Boden wird höher Auch die Versiegelung des Bodens kam in einem Referat zur Sprache. Durch die Zunahme der Siedlungsfläche und der erhöhten Mobilität der Menschen erhöht sich zwangsläufig auch der Anteil an versiegeltem Boden. Dieser Zustand tritt ein, wenn der Erdboden mit undurchlässigen Materialien abgedeckt ist.
James Kirchner, Direktor WSL, begrüsste die Teilnehmer des Forums.
kehr zum ursprünglichen Status durchführbar ist. Was bedeutet Landschaftsqualität Es stellt sich die Frage, was Landschaftsqualität eigentlich bedeutet, wie sie zu messen ist und wie sie sich verbessern lässt. Den verschiedenen Referaten konnte man entnehmen, wie in verschiedenen Forschungsprojekten, in Zusammenarbeit zwischen der Forschung und der Praxis versucht wird, solche Ziele auch zu erreichen. Gerade das Forum für Wissen an der WSL ist eine Plattform, die dienlich ist, den Wissensaustausch zwischen Forschung und Praxis zu ermöglichen. Georg Iten www.wildkunde-georg-iten.ch
BRILLANT, ROBUST, ERGONOMISCH
SLC 42 HD. DER KLASSIKER IN NEUER PERFEKTION
Bund und Kantone
Dazu tragen vor allem asphaltierte Strassen und Gebäudekomplexe bei. Der versiegelte Boden büsst einen Teil seiner ökologischen Funktion ein. Das Durchsickern von Regenwasser und die Produktion von Biomasse wird unterbunden. Auch die wichtige Funktion des Bodens als Speicher und Filter fällt aus. Selbst eine Änderung des Mikroklimas kann sich einstellen, weil die Beschaffenheit der Bodenoberfläche die Rückstrahlungsmenge von Licht mitbestimmt. Es ist möglich, eine Bodenversiegelung wieder rückgängig zu machen, indem sie wieder entfernt wird. Nach einer längeren Versiegelung ist der Untergrund derart gestört, dass zu bezweifeln ist, ob mindestens mittelfristig eine Rück-
Die leistungsstarke HD-Optik bietet natürliche Farben mit hervorragender Transmission für ein sicheres Ansprechen bis in die Dämmerung. Die neue Fokussiermechanik, das leichte Magnesiumgehäuse und die griffsichere Ergonomie vereinen modernste Technik und Tradition.
Der Toppwald im Emmental Anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL in Birmensdorf fand am 11. November 2010 in Konolfingen eine Medienorientierung statt, welche die forstlichen Aspekte des Plenterwaldes umfassend zu würdigen wusste. Gleichzeitig zogen die WSL und das Amt für Wald des Kantons Bern Bilanz aus der langfristigen Waldwachstumsforschung, dessen Ergebnisse der Forstpraxis helfen, in Zukunft eine optimale Wald-Bewirtschaftung vorzunehmen. Die Wälder waren anfangs des 19. Jahrhunderts einem sehr hohen Druck durch Übernutzung ausgesetzt. Um den Wald zu schützen, schuf der Bund 1876 das Forstpolizeigesetz. Es stellte sich jedoch die grosse Frage, wie dabei vorgegangen werden soll, dies auch umzusetzen. Das Parlament beschloss 1885, die Centralanstalt für das forstliche Versuchswesen zu gründen. Daraus entstand später die eidgenössische Forschungsanstalt
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Reinhard Lässig, Eidg. ForschungsAnstalt WSL, Medienverantwortlicher Kommunikation WSL, begrüsste die Teilnehmer des Medienanlasses. für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Die WSL befasst sich seit 125 Jahren mit der Nutzung und dem Schutz von Lebensräumen, davon 105 Jahre in den Plenterwäldern des Emmentals. Besonders der Entwicklung unserer Wälder wird ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt. Die Herausforderungen zum Schutze unserer Wälder werden sich in Zukunft deut-
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Andreas Zingg (links im Bild), Projektleiter Waldwachstumsforschung WSL, und Walter Marti, Leiter Waldabteilung 4 Emmental, unterstrichen die Bedeutung von Referenzflächen für die Aus- und Weiterbildung, aber auch den Nutzen der Plenterwaldforschung für Praxis und Gesellschaft. lich von denjenigen in der Vergangenheit unterscheiden. Um auf solche Herausforderungen gewappnet zu sein, ist eine moderne, zukunftsorientierte Waldforschung von Nöten. Dieselbe steht auf 3 Säulen: 1. Umweltmonitoring (langfristig) 2. Experimente (kurz bis mittelfristig) 3. Modellierung (zukunftsgerichtet) Grundlage für wichtige Erkenntnisse Für ein solches Konzept sind Versuchsflächen wie der Toppwald im Emmental von äusserster Wichtigkeit, denn sie sind Elemente des Umweltmonitorings, sie sind Experimentierflächen und bilden die Grundlage zum Erstellen von Waldwachstumsmodellen, die
es uns ermöglichen, die zukünftige Entwicklung richtig abzuschätzen. In Zukunft werden sich die Forschungsthemen deutlich erweitern. Man muss von der Voraussetzung ausgehen, dass Stürme wie Vivian und Lothar, Waldbrände und Hitzeperioden in Zukunft häufiger werden. Eine weitere Herausforderung stellt der Klimawandel dar. Auch die weltweit steigende Nachfrage nach Holz darf nicht ignoriert werden. Auch die Beziehungen zwischen intensiver Holznutzung, der Schutzfunktion des Waldes und den Naturschutzkreisen werden Spannungsfelder in sich bergen. Der immense globale Warenhandel schwört die Gefahr herauf, dass invasive Tier- und Pflanzenarten eingeschleppt werden, was auch
Beim Lunch konnte man die Gelegenheit wahrnehmen, den Referenten Fragen zu stellen.
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für den Wald gravierende Folgen haben könnte. All diese Fakten deuten darauf hin, dass die Beobachtung der Waldentwicklung, wie im Toppwald, von äusserster Wichtigkeit ist, sodass tragfähige Nutzungskonzepte für die Wälder der Zukunft erarbeitet werden können. Auch Forstwirtschaft-Studierende, Förster und interessierte Kreise kommen immer wieder in den Toppwald im Emmental, um Beobachtungen anzustellen und Neues zu lernen. In einem Plenterwald zeigt sich der klassische naturnahe Waldbau, einzelstammweise Nutzung, Naturverjüngung und eine standortgerechte Baumartenmischung. Im Toppwald findet man die Grundvoraussetzung für einen Plenterwald vollumfänglich vor. Es ist nämlich ein mit Fichte, Weisstanne und einzelnen Buchen durchsetzter und stufig aufgebauter Mischwald. Gerade diese Baumarten benötigen wenig Licht für ihr
Wachstum, sodass sie im Emmentaler Plenterwald zu Hause sind. Im Plenterwald ist es auch möglich, auf Grund des Wachstums der Bäume, langfristige Veränderungen z.B. des Bodens und des Klimas zu erkennen. Auch negative Einflüsse des Wildes lassen sich feststellen, wenn zum Beispiel die vom Rehwild besonders beliebte Weisstanne, infolge zu hoher Wilddichte, über eine längere Zeitspanne ausfällt. Der Plenterwald ist ein Wirtschaftswald. Da das Holz einzelstammweise genutzt wird, befindet sich der Plenterwald weitgehend in einem Gleichgewicht und dies besonders in Bezug auf die Bestandesdichte und die Bestandesstruktur. Erwähnenswert ist, dass der durchmischte und stufig aufgebaute Plenterwald gegenüber Stürmen und Borkenkäfern eine grosse Widerstandsfähigkeit aufweist. Georg Iten www.wildkunde-georg-iten.ch
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Lettre de la Romandie Klar, dass sich die Jäger von Romanshorn bis Genf und von Basel bis Lugano am Abstimmungs-Wochenende vom 13. Februar an die Urne begeben, um sich gegen eine unsinnige und unnötige Gesetzesvorlage zu wehren. Daran muss sich der Schweizer Stimmbürger langsam gewöhnen: Dass Befürworter und Initianten versuchen, ihre – in eine verbale Zwangsjacke gesteckte – verlogene Mogelpackung an den Stimmbürger zu verkaufen. Damit stiften sie vor allem bei Unwissenden und Unvorbereiteten Verwirrung – und heimsen dafür Stimmen ein. In meiner Teilzeitheimat Kanada setzte die Labour-Regierung vor einigen Jahren gegen den Willen des Volkes ein Gesetz zur landesweiten Waf-
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fenregistrierung um. Ein paar Jahre später setzt nun die an der Macht stehende politische Rechte alles daran, das Gesetz wieder rückgängig zu machen. Das Paket hat den Steuerzahler mittlerweile über eine Milliarde gekostet, derweil die Massnahmen ausser einem masslosen Papierkrieg und einer enormen administrativen Aufblähung nichts hervorgebracht haben. Studienresultate sprechen eine klare Sprache: Die Waffenregistrierung ist kein brauchbares Mittel gegen die Verbrechensbekämpfung. Saumässig … … geht es wieder einmal her in der schönen Genfer Campagne. Alle Jahre wieder, ist man versucht zu sagen, wenn man den Bericht über die
Jungmannschaft. Nahrung gibt es zuhauf, leider gerade auch in den landwirtschaftlichen Kulturen». Johann-Wolfgang Goethe’s Zauberlehrling kommt einem da in den Sinn «... die Geister die er rief» (und nicht mehr wegbekommt). Die Genfer Jagd, und damit die natürliche Regulierung der Wildschweinpopulation, ist leider unwiderruflich zum Relikt der Vergangenheit verkommen. Der traurige, jagdlose Zustand in Genf kann deshalb nur noch als abschreckendes Beispiel gelten: Es muss überall dort herangezogen werden, wo es darum geht, die Ausübung der Jagd vor den unsinnigen Anliegen der Jagdgegner zu bewahren.
Tod einer Eule Dabei muss man dem Genfer Jagdinspektorat durchaus zugute halten, dass es sich der Artenvielfalt auf Kantonsgebiet annimmt und sich um dessen Schutz kümmert. Ein rührendes Beispiel ist die junge Waldohreule, welche nach einem Zusammenprall mit einem Auto während der Dauer eines Jahres hochgepäppelt und später wieder in die Natur entlassen wurde. Ende Oktober war das; sicher ein schöner Moment für die Pfleger, als die Eule mit ausholenden Flügelschlägen das Weite suchte. Nicht lange dauerte, ach, das Idyll: Ende November wurde der Kadaver auf der vielbefahrenen Autobahn A-40 im benachbarten Hochsavoyen
aufgefunden. «Das unrühmliche Ende des Greifvogels», schreibt die Genfer Staatskanzlei in einer Pressemitteilung, «ist das Resultat reger Bautätigkeit und des immer mehr zunehmenden Verkehrs. Immer mehr Wildkorridore – Passagen, welche für unsere wildlebenden Tiere von lebenswichtiger Bedeutung sind – fallen der Bauwut zum Opfer». Amen. John Stucki
Sonne Mond Solunar Aufgang
Untergang
Aufgang
Untergang
Januar So 16. Mo 17. Di 18. Mi 19. Do 20. Fr 21. Sa 22. So 23. Mo 24. Di 25. Mi 26. Do 27. Fr 28. Sa 29. So 30. Mo 31.
08.08 08.08 08.07 08.06 08.06 08.05 08.04 08.03 08.02 08.01 08.00 07.59 07.58 07.57 07.55 07.54
17.05 17.06 17.07 17.09 17.10 17.12 17.13 17.15 17.16 17.18 17.19 17.21 17.22 17.24 17.25 17.27
13.33 14.32 15.41 16.57 18.18 19.39 20.59 22.19 23.38 –– 00.55 02.11 03.22 04.27 05.22 06.08
05.00 05.59 06.50 07.33 08.08 08.38 09.04 09.29 09.53 10.19 10.49 11.23 12.05 12.55 13.52 14.56
01.49 02.40 03.34 04.29 05.26 00.11 01.10 02.08 03.05 04.01 04.55 –– 00.27 01.17 02.07 02.55
08.03 08.55 09.48 10.44 11.40 06.24 07.22 08.20 09.18 10.14 11.09 05.49 06.41 07.31 08.20 09.08
13.28 14.18 15.09 16.03 17.54 12.38 13.35 14.33 15.30 16.27 17.22 12.03 12.55 13.45 14.34 15.21
20.32 21.24 22.17 23.12 –– 18.51 19.48 20.46 21.43 22.40 23.36 18.16 19.09 19.49 20.47 21.34
Februar Di 1. Mi 2. Do 3. Fr 4. Sa 5. So 6. Mo 7. Di 8. Mi 9. Do 10. Fr 11. Sa 12. So 13. Mo 14. Di 15.
07.53 07.52 07.50 07.49 07.48 07.46 07.45 07.43 07.42 07.40 07.39 07.37 07.36 07.34 07.32
17.28 17.30 17.31 17.33 17.34 17.36 17.38 17.39 17.41 17.42 17.44 17.45 17.47 17.48 17.50
06.44 07.14 07.39 08.01 08.20 08.39 08.58 09.19 09.42 10.09 10.42 11.23 12.15 13.17 14.28
16.02 17.09 18.15 19.19 20.22 21.25 22.28 23.31 –– 00.35 01.40 02.43 03.43 04.36 05.23
03.42 04.28 05.13 00.09 00.33 01.18 02.04 02.50 03.36 04.24 05.13 –– 00.40 01.31 02.23
09.54 10.39 10.59 05.58 06.43 07.27 08.14 09.00 09.48 10.36 11.26 06.03 06.54 07.46 08.37
16.04 16.51 17.35 11.44 12.53 13.38 14.24 15.11 15.59 16.48 17.39 12.17 13.08 14.00 14.51
22.18 23.02 –– 18.19 19.03 19.48 20.34 21.21 22.10 23.00 23.51 18.30 19.22 20.14 21.06
Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse entgegen. Die Redaktion Schweizer Jäger 1/2011
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Massenvermehrung von Wildschweinen am unteren Ende des Genfersees (Tageszeitung Le Matin vom 14. Dezember) liest. Und wen wundert’s ? Der Kanton Genf teilt eine lange, gemeinsame Grenze mit Frankreich und eine bescheidene, kleine, mit dem Kanton Waadt. Überall wird den Schwarzröcken nachgestellt, an vier Wochentagen plus am Samstag in der Waadt, speziell über die Wochenenden, alsdann in den umliegenden, französischen Departementen. Dass die Schweine nicht dumm sind, weiss man mittlerweile zur Genüge. Offensichtlich haben sie längst gespannt, dass ihnen im schönen Kanton Genf nicht – zumindest tagsüber nicht – nachgestellt wird. Also wechseln sie einfach über die grünen Grenzen und lassen es sich in den Buchenwäldern der Republik Genf wohl ergehen. Nachts lauert zwar auch dort Gefahr: Es sind die Genfer Umwelthüter, ausgerüstet mit Nachtsichtgeräten und schwerem Geschütz. Die Bemühungen gehen dahin, dass den Tieren eine Lektion erteilt werden soll. Laut Gottlieb Dändliker, dem Kantonalen Genfer Jagdinspektor, werden die Schützen angehalten, die Wildschweine möglichst auf offenem Feld zu schiessen. Schwieriger wird es in den Weinkulturen, von denen es im sogenannten Genfer Mandement recht viele gibt. Dort sind die angerichteten Schäden, man kann sich das ausmalen, beträchtlich. Ein Weinbauer dazu etwas zynisch: «Wir bauen ja die Trauben nicht an, um vom Staat für die Wildschweinschäden Geld zu erhalten, sondern um erstklassige Weine zu produzieren …». Viele Genfer Weingüter sind zwar zum Schutz vor den maraudierenden Wildsauen mit Elektrodraht eingezäunt. Man kommt aber nicht darum herum zu glauben, dass die schlauen Schweine mittlerweile auch diesen Dreh herausbekommen haben. «Es ist das reine Paradies», muss Dändliker eingestehen. «Die milden Winter haben einen positiven Einfluss auf die Überlebenschancen der
AG
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Bläsercorps des Aargauischen Jagdschutzvereins
Kurse Die Anfängerkurse, sowie die Fortgeschrittenenkurse beginnen am Dienstag, 22. Februar 2011, Bezirksschulhaus Schanzenmättelistr. 16, 5000 Aarau. Für das Jagdhornspielen braucht es keine musikalischen Vorkenntnisse. Die Kursteilnehmer werden am ersten Spieltag nach Können eingeteilt. Die Kurse finden jeweils am Dienstag statt in 20 Lektionen. Kosten 370.– inkl. Noten und Lern-CD. Bernhard Müller
Die Teilnehmer des Anfängerkurses 2010. Auf dem Foto fehlt Manuela Völler. Erfreulicherweise besuchten 8 Teilnehmer den Anfängerkurs. Davon waren auch drei Frauen angemeldet. Das Ziel war, auf der Herbstjagd die Streckensignale spielen zu können. Peter Roschi hat wiederum mit viel Geduld den Frischlingen das Jagdhornspielen beigebracht. Für den Fortgeschrittenen-Kurs haben sich vier Bläser angemeldet. Die Gemütlichkeit sowie die guten Gespräche in einer fröhlichen Runde haben zum guten Gelingen beigetragen. Der schon zur Tradition gewordene Sommerhock fand diesmal in der Jagdhütte Veltheim statt. Die Organisation wurde von Manuela und Martin übernommen. Der Abstieg zur Hütte fiel leicht, was man vom späteren Aufstieg nicht behaupten konnte. So spielten wir das Gelernte mit Ausblick auf die Habsburg und den Bözberg. Zum Schluss freuten wir uns auf das Stück zum Aser. Die Musik-Lern-CD 1 für Anfänger und Fortgeschrittene erfreut sich einer sehr grossen Beliebtheit. Alle Streckensignale und was zu einem Jagdtag gehört, werden in den einzelnen Stimmen vorgetragen. Ein Inhaltsverzeichnis mit einer Nummer gibt genau Auskunft darüber, was und welche Stimme man hören möchte. Die Realisierung des Wun-
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sches vieler Bläserinteressierten nach einer Fortsetzung nimmt mehr Zeit in Anspruch als erwartet. Die Fortsetzung einer Lern-CD 2 wird noch etwas dauern. Am 25. September war der letzte Kurstag angesagt. Hasi hatte diesen vorgeschlagen und organisiert. Wir trafen uns um 19 Uhr auf dem Parkplatz des Restaurants Juraweid in Biberstein. Wir konnten mit dem Blasen nicht sofort beginnen. Der Ausblick an diesem Abend hat alle zum Staunen gebracht. Die Kette der Berneralpen mit Sicht auf die Glarneralpen war wunderschön. Im Dunst konnte man noch den Säntis erkennen. Als wir mit dem Spielen begannen, hörten die weidenden Kühe den Jagdhornklängen zu. Wanderer wie Velofahrer hielten inne und fragten, was für ein Anlass stattfinde. So konnten wir Auskunft geben über die Jägerschaft, das Wild und die Zusammenhänge mit der Jagd. Im Oktober fanden an zwei Abenden die Signalkurse statt. Sie waren in drei Regionen aufgeteilt. Fricktal, Untersiggenthal und Gränchen. Man wollte erreichen, dass vor der Herbstjagd die Streckensignale eingeübt werden. Jeder Mann und jede Frau waren dazu eingeladen, das Jagdhorn mitzubringen, auch wenn
Allen Beteiligten, die in irgendeiner Form zum Gelingen des Jagdhornblasens beigetragen haben, ein herzliches Dankeschön. Was gibt es schöneres als Jagdhornklänge in der doch nicht immer einfachen Gesellschaft.
es verstaubt war. Die Kurse waren unentgeltlich und eine Anmeldung war nicht nötig. Weidmannsdank den Kursleitern Robert Obrist, Hansjörg Leutwiler und Erhard Windisch.
Anmeldung und weitere Infos: Bernhard Müller, Chratzstrasse 3, 5426 Lengnau, P 056 241 21 41, Mobile 079 690 05 19, bera.mueller@bluewin.ch Das Buch, Jagdhornblasen für Frischlinge und alte Hasen mit 2 CDs, Blastechnik, Atmung usw. CHF 30.–, Kosten: Lern-CD 1 CHF 15.–.
Essen, Macht und Jagd Während des vergangenen Oktobers fand im Museum Burghalde in Lenzburg/ AG eine Ausstellung, organisiert von der Museumsleitung, übers Schlemmen und Hun-
gern statt. Insgesamt zwölf verschiedene Anlässe wurden zum Thema Essen – von der Steinzeit bis heute – durchgeführt. Die Anlässe stiessen auf
Gross und Klein schmeckte der Hirschpfeffer vorzüglich.
Die Jagd miteinbezogen Die Museumsleitung wandte sich an Richard Zuckschwerdt, Pächter der Jagdgesellschaft Diana Lenzburg und ehemaliger Gemeindepräsident von Staufen. Die Jagd, ein traditionsreiches Kulturgut, trägt grosse Bedeutung zum Thema Essen bei. Richard Zuckschwerdt liess sich nicht zwei Mal bitten und zusammen mit Thomas Laube organisierten sie diesen Anlass, der zugleich eine hervorragende Gelegenheit bot, jagdliche Öffentlichkeitsarbeit zu leisten. An der Finissage am 24. Oktober 2010 fand der letzte Anlass zum Thema «Essen» statt. Da war nun die Jagdgesellschaft Diana Lenzburg an der Reihe. Der Titel lautete «Rendezvous im Jagdrevier» und wurde von den Jagdhornbläsern mit den Stücken «Begrüssung» und «Aufbruch zur Jagd» eröffnet. Die Jagdgesellschaft spielte eine herbstliche Treibjagd und simulierte den Abschuss von Fuchs und Flugwild. Das Ganze fand auf dem Burggelände, mitten in der Stadt Lenzburg, statt. Es wurden Jäger mit Flinte ver-
stellt, Treiber mit Stöberhunden zogen durch die Gässchen und die Jagd wurde an- und abgeblasen. Es wurden ein Fuchs und ein Stockentenerpel gelegt, um den Besuchern eine Nachsuche und das Apportieren einer Ente zu zeigen. Dies hat der Hundeführer Thomas Laube mit seiner jungen Weimaraner Hündin übernommen, was bei den anwesenden Zuschauern auf grosse Aufmerksamkeit und Beifall stiess. Die Strecke wurde gelegt und verblasen und den Schützen ein Bruch überreicht. Den Teilnehmern wurde auch erklärt, wie ein erlegtes Stück Rehwild weidgerecht aufgebrochen und versorgt wird, damit es der Wildbrethygiene entspricht. Nach den jagdlichen Vorgängen und dem Stück «Jagd Ende» wurden die Besucher zu einem Glas Wein und einem Hirschpfeffer eingeladen, wo alt und jung rege daran teilnahmen. Die Jagdhornbläser spielten noch einige Signale und Jagdstücke und mit dem Signalruf «Jagd Ende» und «Auf Wiedersehen» endete das Rendezvous im Jagdrevier. Die Museumsleitung und Ausstellungsleiterin bedankten sich bei der Jagdgesellschaft Diana Lenzburg für die sehr interessanten und lehrreichen Darbietungen. Für mich war dieser Anlass ein ideales Beispiel jagdlicher Öffentlichkeitsarbeit, das nicht genug Nachahmer finden kann. Josef Griffel
Respektiere Deine Grenzen
Blattschuss «Respektiere Deine Grenzen» ist die echte Kampagne zur Sensibilisierung der Schneesportler des SAC und des BAFU, mit Unterstützung von JagdSchweiz. Werden Wildtiere durch Schneeschuhläufer oder Tourenskifahrer gestört, bleibt ihnen oft nichts anderes übrig als die Flucht. Sie verlieren dabei kostbare Energie, ihr Überleben steht auf dem Spiel. Wenn Wintersportler dem Lebensraum der Wildtiere jedoch mit Respekt begegnen, ihre Lieblingsplätze meiden und sich an gewisse Regeln halten, bietet die Winterlandschaft genügend Raum für Mensch und Tier. Die Aktion wird von JagdSchweiz mitgetragen und Jägerinnen und Jäger engagieren sich vor Ort und bestimmen jene Orte, die sich als Ruhezonen für das Wild eignen. Denn nur die lokalen Experten kennen die Geheimnisse der Wildtiere! Mit der aktiven Mitarbeit der Jägerschaft kann hier dem Wild wirklich über den Winter geholfen werden. Der Flyer kann auf der Homepage www.respektiere-deine-grenzen.ch kostenlos bestellt oder als PDF heruntergeladen werden.
Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten. Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!
Jagdleiter Richard Zuckschwerdt erklärt den aufmerksamen Besuchern, wie eine Treibjagd durchgeführt wird. Schweizer Jäger 1/2011
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grosses Interesse und waren entsprechend gut besucht. Konnte man doch einiges über das in der Vergangenheit bis heute wichtige Thema «Essen» erfahren. Wenn wir essen geht es um Genuss, Ernährung, Gesundheit – und Macht! Der Sinn und die Bedeutung dieser Worte wurden dabei so manchem Besucher in Erinnerung gerufen.
Escholzmatt: Jagdhornbläser Hubertus feiern das 30-Jahr-Jubiläum Im Rahmen der GV der Hubertusgesellschaft Escholzmatt am Samstag, 13. November, feierten die Jagdhornbläser ihr 30-jähriges Bestehen. Traditionell gestalteten sie auch den Gottesdienst mit. Am 5. Januar 1980 ging ein Wunsch der musikalischen Jäger in der Hubertusgesellschaft Escholzmatt in Erfüllung: 14 Grünröcke gründeten eine Jagdhornbläsergruppe. Das Vorhaben wurde nicht nur auf dem Papier festgehalten, sondern wurde gleich musikalisch bekräftigt. Nach einer halbstündigen Probe, unter der Leitung von Hans Kleeb, Wolhusen, war man in der Lage, das Stück «Auf Wiedersehn» zu spielen. Klare Ziele gesetzt Damit war die Gründung der Jagdhornbläser Hubertus, wie sie sich von Anfang an nannten, beschlossene Sache. Als Der Vorstand 2010 Präsident Aktuarin Kassier
Urs Küng Christa Studer Martin Zemp
Musikalischer Leiter Hermann Studer
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Gründungsfoto der Jagdhornbläser Hubertus, stehend von links: Kaspar Putscher, Josef Portmann, Fritz Portmann, Cornelia Putscher, Willi Steffen, Christian Äschlimann, Hans-Werner Portmann, Hans Lötscher, Anton Zemp. Kniend von links: Hans Wigger, Werner Portmann, Robert Bieri, Hans Wiesner, Hans Wicki.
Bild: zVg
30 Jahre die Jagdmusik mit Hingabe und Freude gepflegt
musikalischer Leiter konnte Hans Wigger, Wiggen, gewonnen werden, das Amt des Obmanns übernahm Kaspar Putscher. Nach der Genehmigung der Statuten an einer ausserordentlichen GV im September gleichen Jahres wurde mit Hans Lötscher, Marbach, auch ein Aktuar gewählt. Zum Ziel setzte sich die neu gegründete Bläsergruppe, das jagdliche Brauchtum zu pflegen und die Anlässe der Hubertusgesellschaft zu verschönern. Diesem Ziel wurde in den vergangenen 30 Jahren mit Enthusiasmus nachgelebt.
Anlässe im Vereinsjahr Die Jagdhornbläser Hubertus sind im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Verschiedenste Anlässe halfen sie musikalisch verschönern oder engagierten sich als Betreiber von Festwirtschaften. In der Hubertusgesellschaft haben sie ihre festen Auftritte im Vereinsjahr. So gestalten sie den jeweiligen Gottesdienst vor der GV musikalisch. Die Jagdhornbläser organisieren ebenso die Waldweihnacht in der freien Natur, wo sich die Familien bei schöner Jagdmusik und besinnlichen Worten auf Weihnachten einstim-
Die Jagdhornbläser heute.
Bild: as
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men können. Wenn Mitglieder der Hubertusgesellschaft von dieser Welt Abschied nehmen müssen, werden sie von der Jagdhornbläsergruppe zur letzten Ruhe begleitet. Erfolge bis zum Schweizermeister Die Jagdhornbläser Hubertus beschränken sich nicht nur auf die heimischen Anlässe, sie messen sich auch gerne musikalisch mit anderen Vereinen. So besuchten sie seit 1981 13 Eidgenössische Jagdhornbläsertreffen – und dies meist sehr erfolgreich. Schon bei der ersten Teilnahme in St. Gallen erreichten sie in der Kategorie B2 den 1. Rang. Gleich wurde in die Kategorie A2 gewechselt, in der man fast immer in den ersten sieben Rängen figurierte. Seit 2005 spielen die musikalischen Grünröcke mit Erfolg in der Kategorie A1, wo sie 2005 den 3. Rang, 2007 den 2. Rang und 2009 den ersten Rang erreichten, womit sie auch Schweizer Meister wurden. Nebst diesem einmaligen Erfolg gehören weiter der Auftritt im Schweizer Fernsehen 1985 sowie die CD-Produktion zum 20-Jahr-Jubiläum im Jahr 2000 zu den Höhepunkten im Vereinsleben der Jagdhornbläser Hubertus. Annalies Studer
kerung folgten noch weitere Stücke aus dem breitgefächerten Repertoir der Gämsjäger. Obmann Hans Emmenegger dankte denn auch seinen Bläserkameraden für ihren Einsatz und den zahlreichen Freunden der Jagd und der Jagdmusik aus nah und fern für den Besuch im Waldemmental. Hermann Büttiker
ist besser als ein falsch Gebet.» Aber auch der Blick zum Himmel könne falsch sein. Warum wollen wir oft nicht die Wahrheit sagen, wenn es darum geht, die Antwort zu geben auf die Fragen warum wir jagen und warum wir schiessen. «Mit der ehrlichen Antwort auf diese Fragen kann der Jäger das Privileg, dass er weidwerken darf, besser und würdiger geniessen. Er wird Ehrfurcht vor der Schöpfung haben.» Wenn mit Parforcehörnern gebetet wird Zur Messe spielten die Bläser mit ihren Parforcehörnern den 2. Satz der Sinfonietta Venata von Johann Hayden und im Gedenken an die verstorbenen Weidkameraden ertönte das «Grosse Halali und das Kameradenlied». «Wie lieblich schallt» von F. Silcher,
Die «Entlebucher Gämsjäger», unter der musikalischen Leitung von Lukas Balmer, in der Pfarrkirche Flühli.
Zehn Jahre Jagdkultur und Kameradschaft «Entlebucher Gämsjäger» stellen ihre zweite CD vor Zum zehnjährigen Bestehen machten sich die «Entlebucher Gämsjäger» gleich selbst ein Geschenk: Am Freitag, 12. November, wurde im Restaurant Thorbach der neue Tonträger getauft. Vor zehn Jahren taten sich zehn begeisterte Jagdhornbläser zu den «Entlebucher Gämsjäger» zusammen. Sie gründeten keinen Verein, sondern bildeten eine musikalische Gemeinschaft, die fortan Jagdtage, Jagdveranstaltungen oder Hubertusmessen musikalisch umrahmt. Dabei steht bei den Jagdhornbläsern auch stets die Kameradschaft im Vordergrund. Dieses Jahr, in dem die Jagdhornbläser ihr zehnjähriges Bestehen feiern, gehören 13 Musiker im Alter zwi-
schen 25 und 70 Jahren den «Entlebucher Gämsjäger» an. Elf unter ihnen sind begeisterte Jäger. Die anderen zwei Kameraden würden gelegentlich als «Edel-Treiber» eingesetzt, sagt Hans Emmenegger, der den «Gämsjägern» seit ihrer Gründung angehört. Mit musikalischer Grundausbildung Die Formation, die projektorientiert arbeitet und probt, ist
Bild: Sabine Bucher
Martin Bühlmann, Jäger aus dem Seetal, mit seinen besinnlichen Worten.
Foto: hbü
Verantwortung im Alltag Unter diesen Leitspruch stellten die Gämsjäger den Gottesdienst und darauf nahm der Seetaler Jäger Martin Bühlmann in seiner Laien-Predigt Bezug. «Wir müssen Boden unter den Füssen haben und im Lot sein, wenn wir Verantwortung im Alltag übernehmen wollen. Es ist gut, wenn wir hie und da darüber nachdenken, was sich verändert hat und wie wir damit umgehen. Soll ich jeden Mumpitz und Hafenkäse annehmen, jedes Schnäppchen und den Köder ‚Last Minute‘ ergreifen?» Er erinnerte an den Jagdhüttenspruch: «Ihr glaubt, der Jäger sei ein Sünder, weil selten er zur Kirche geht! Im grünen Wald, ein Blick zum Himmel,
«Hubertusfest» von H. Wagner und «Im Wienerwald» von Johann Hayden waren weitere passende Stücke. Zum Schluss des Gottesdienstes erklang das Stück «Le départ des chasseurs» von Henri Kling. Ein kräftiger Applaus war der Dank für die grossartigen Darbietungen. Beim anschliessenden Apéro mit der BevölFoto: hbü
Feine Jagdmusik, besinnliche Gedanken von Jäger Martin Bühlmann und eine bis auf den letzten Platz gefüllte Pfarrkirche. Das sind die Eckdaten der diesjährigen Hubertusmesse vom Sonntag, 14. November, zum zehnjährigen Bestehen der «Entlebucher Gämsjäger». Mit «Rallye Champagne» von F. Andrie eröffneten die Jagdhornbläser, unter der musikalischen Leitung von Lukas Balmer, den Gottesdienst. «Wir wollen die Herzen öffnen für die Liebe Gottes», sprach Pater Simon Zihlmann zu den Gläubigen. «Und wir wollen Sorge tragen zu den Tieren in Feld und Wald.»
Stefanie und Dario Studer überbringen die neue CD, die von Hans Emmenegger (Mitte) in Empfang genommen wird. Schweizer Jäger 1/2011
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Feierliche Jagdmusik zum Lobe des Schöpfers
22 Stücke auf einer CD Anlässlich ihres 10. Geburtstages haben die «Entlebucher Gämsjäger» ihren zweiten Tonträger eingespielt. Die erste CD der Jagdhornbläser wurde 2005 herausgegeben. Die neue CD umfasst insgesamt 22 Titel, wovon elf Stücke der Jagdhornbläser zu hören sind. Zur Realisierung dieses Projekts versammelten sich die Jagdhornbläser sechs Mal im Tonstudio von Phonoplay International in Adligenswil. Ebenfalls auf dem Tonträger zu hören sind die «Äntlibucher Giele», die «Jäger Fründä» sowie das Bücheltrio Hanspeter Wigger, Hermann Studer und Hans Wigger. Heimatliche Alphornklänge steuern das Alphornduo Hanspeter Wigger und Lukas Balmer sowie das Alphornquartett «Heimatklänge» bei. Für die «Entlebucher Gämsjäger» ist die neue CD in erster Linie ein Zeitzeugnis, das ihre Käufer mit anspruchsvoller Jagdmusik verwöhnen möchte.
CD-Taufe mit Familie und Freunden Der neue Tonträger wurde am Freitag, 12. November, im Restaurant Thorbach in Flühli getauft. Die «Entlebucher Gämsjäger» boten den 80 Besuchern einen abwechslungsreichen Unterhaltungsabend mit Auftritten von allen Formationen, die auf der CD zu hören sind. Begrüsst wurden die Anwesenden von wohlklingenden und anspruchsvollen Parforce-Jaghornmelodien. Hans Emmenegger, selbst seit zehn Jahren aktives Mitglied der Jagdhornbläser, führte durch den Abend. Er unterstrich zunächst, dass man zum 10. Geburtstag kein riesiges Fest planen, sondern vielmehr einen gemütlichen Abend unter Jagd- und Musik-Freunden verbringen wollte. Die spielerische Klasse der Jagdhorn-Musiker wurde von Hans Lötscher, Verantwortlicher des Bläserwesens im Kanton, unterstrichen. Er gratulierte den «Gämsjägern» nicht nur zum zehnten Geburtstag und zum neuen Tonträger, sondern hob auch die musikalische Leistung der Gruppe hervor, die sich seit Jahren in der «Königsklasse» der Jaghornbläser zu den Besten zählen dürfe. Walter Steffen, Präsident Revierjagd Luzern, richtete ebenfalls einige Worte an die «Gämsjäger» und das Publikum. Er unterstrich die wichtige Brückenfunktion, welche die Jagdhornbläser zwischen Jagdkultur und der Bevölkerung übernehme. Dann war es endlich soweit und die neue CD wurde vom achtjährigen Nachwuchsjäger Dario und seiner sechsjährigen Schwester Stefanie in den Saal gebracht. Getauft wurde der neue Tonträger vom musikalischen Leiter der Gruppe, Lukas Balmer. Zur Taufe verwendete er «Appenzeller», der nicht nur im Appenzell, sondern auch unter Jagdhornbläsern im Entlebuch gerne getrunken wird. Für das leibliche Wohl sorgte das ThorbachTeam von Peter Lötscher mit Jagdgerichten und einer Bar. Sabine Bucher Der neue Tonträger kann bei Hans Emmenegger, Schüpfheim, Telefon 079 697 77, bestellt werden.
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50 Jahre Jagdgesellschaft Römerswil Zum Anlass des 50-jährigen Bestehens der Jagdgesellschaft Römerswil zelebrierten die Jäger zusammen mit den Jagdhornbläsern Lindenberg einen feierlichen Hubertusgottesdienst und luden die Schulen von Römerswil und Hildisrieden zum Begegnungstag ein. Die Revierjagd im Kanton Luzern wurde am 30. November 1930 vom Stimmvolk beschlossen. Aber erst im Jahre 1960 bildete sich eine eigenständige Jagdgesellschaft Römerswil. Zuvor war das Revier von den Jägern der Jagdgesellschaft Neudorf ersteigert und bejagt worden. Dr. Walter Zuber, Rechtsanwalt aus Hergiswil NW, erstand das Revier Römerswil an der Versteigerung im Alleingang – was damals noch möglich war – und erhielt den Zuschlag. Marcel Renggli, Charly Stutz, Bernhard Tschachtli sowie Josef Vallaster waren die ersten Mitpächter. Bald gesellte sich auch Sepp Christen aus Rain dazu. Er ist mit seinen 81 Jahren heute noch ständiger Ehrengast. Heute gehören 10 Pächter der Jagdgesellschaft Römerswil an. Das Revier umfasst 1247 Hektaren, davon 133 Hektaren Waldanteil.
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eine reine Parforce-Jagdhornbläser-Gruppe. Sie spielt vorwiegend anspruchsvolle französische Literatur, aber auch böhmische und tschechische Werke. Alle Mitglieder verfügen über eine musikalische Grundausbildung, die auch nötig ist, da jeder die Stücke zu Hause selbstständig einübt und man sich vor einem Auftritt nur noch zur Feinabstimmung zu einer Probe trifft. Die musikalische Leitung der Gruppe hat Lukas Balmer vor einem Jahr von Hermann Studer übernommen. Wie gross das musikalische Können der «Gämsjäger» ist, bewies die Formation schon an einigen Wettspielen, bei welchen man sich mit Gleichgesinnten messen konnte. Besonders stolz sind die Jagdhornbläser auf ihre vier Siege in der Königsklasse an den eidgenössischen Landeswettbewerben. Aber auch mit einem hervorragenden Rang am internationalen Wettbewerb in Österreich machten die «Entlebucher Gämsjäger» auf sich aufmerksam.
Diese Rehdecke fühlt sich weich an.
Eindrücklicher Hubertusgottesdienst Zum Lobe Gottes und seiner grossartigen Schöpfung gestaltete die Jagdgesellschaft Römerswil am Samstag, 20. November, für die Bevölkerung und alle Interessierten einen Hubertusgottesdienst in der Pfarrkirche St. Bartholomäus in Römerswil. Die Jagdhornbläser Lindenberg umrahmten den von Pfarreileiter Thomas Villiger zelebrierten Gottesdienst mit jagdlichen Klängen. An Stelle der Predigt unterhielten sich Thomas Villiger und Erwin Bieri, Obmann der Jagdgesellschaft Römerswil, in einem Gespräch über die Aufgaben des Jägers/der Jägerin, die Vielfalt der Natur und den Bezug zum Schöpfer. Auch die Bittgebete wurden von Jägern vorgetragen. Im Anschluss an die Feier waren die zahlreichen Gottesdienstbesucher zu einem Steinpilz-Risotto-Essen eingeladen. Dieser gemeinsame Abend-Aser gab Gelegenheit, die Kontakte mit der nichtjagenden Bevölkerung zu pflegen und zu vertiefen. Die Jagdhornbläser Lindenberg gaben noch einige Stücke ihres breiten Repertoires zum Besten.
120 Schülerinnen und Schüler gingen mit den Jägern auf die Pirsch Im Traselingerwald auf der Gemeindegrenze von Römerswil und Hildisrieden gaben die Jäger Einblick in die Vielfalt unserer einheimischen Tierwelt und erklärten ihr Weidwerk. Mit grossen Augen bestaunten die Römerswiler und Hildisrieder Schülerinnen und Schüler die vielen Präparate einheimischer Wildtiere aus Feld, Wald und Hecken, die von den Jägern auf Tischen bereit gestellt waren. Da standen Fuchs, Dachs, Baum- und Steinmarder, Hermelin, Mauswiesel, Siebenschläfer nebeneinander und sahen aus wie lebendig. Schleiereule, Waldohreule, Wald- und Raufusskauz, Rabenkrähe, Eichelhäher und andere gefiederte Waldbewohner präsentierten sich. «Wir wollen euch Einblick in die Vielfalt der wild lebenden Tiere geben und zeigen, dass die Jäger naturverbundene Leute sind. Mit
So ein herziges Rehkitz!
Hegemassnahmen, wie Pflanzenschutz oder Hecken- und Waldrandpflege, leisten wir einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt. Die Jagd hilft Wildbestände zu regulieren, damit sich Krankheiten wie die Fuchsräude nicht ausbreiten können. Die Rehe sind wohl herzige Tiere. Bei zu hoher Population richten sie aber Schaden im Wald an. Ein Naturwuchs würde verhindert», sagte Erwin Bieri, Obmann der Jagdgesellschaft Römerswil, bei der Begrüssung der eingeladenen Hundertschaft an Schülern und Lehrpersonen. Er erklärte auch, wie die Jagd organisiert ist. «Beutemachen war das Jagdziel früherer Jahre. Aber auch heute freuen wir uns, wenn wir Jagderfolg haben und feines Wildbret auf den Tisch bringen können.» Fuchsbalg, Rehdecken im Sommer-, Winter- und Jugendkleid und sogar ein Rehkitz durften die Kinder anfassen und streicheln. Die Jäger gaben Auskunft über den Lebensraum der Tiere, ihr Ver-
halten, ihre Fortpflanzung und ihre Nahrungsquellen. «Was frisst der Fuchs? Wo schläft er tagsüber, wenn er doch nachts aktiv ist? Wann sieht man die Rehe und warum poltert der Marder nachts auf dem Estrich?» Auf solche Fragen erhielten die Kinder Auskunft. Ganz gespannt schauten die Jugendlichen und ihre Begleitpersonen zu, als der Jäger Kurt Wyrsch mit seinem Hund – einem «Kleinen Münsterländer» – die zuvor angelegte Schweissfährte aufnahm, dieser folgte und genau an den Punkt kam, wo eine Rehdecke lag. Weder ein Trittsiegel (Abdruckspur) des flüchtigen Rehes, noch irgendein Zeichen waren zu sehen. Aber dank seiner feinen Nase konnte der Hund die Fährte aufnehmen und ihr haargenau folgen. An einem weiteren Standort erläuterten die Jäger, wie und mit welchen Waffen gejagt wird und wie man Jäger oder Jägerin wird.
In der Zwischenzeit war das Aserfeuer zu glühender Kohle geworden. Genau der richtige Zeitpunkt zum Bräteln der Cervelats. Auch eine wärmende Tasse Tee stand bereit. Schon beim Eintreffen wurden die Schulkinder mit Jagdhornklängen empfangen. Und als zum Abschied das Halali der Jagdhornbläser verklungen war, stampften die Kinder, begleitet von Lehrerinnen und Lehrern, mit einem Chlaussack unter dem Arm durch die neblige Winterlandschaft wieder dem Schulhaus zu. Für die Jugendlichen und die Jäger war es eine wertvolle und nachhaltige Begegnung. Die Schülertage bei der Jagdgesellschaft Römerswil haben Tradition. Sie finden alle vier Jahre statt. Dieses Jahr wurde auch die Schule Hildisrieden eingeladen und die Jagdgesellschaften von Rain und Sempach wirkten mit. Hermann Büttiker
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Albert Good wird neuer Wildhüter
Werden diese Cervelats fein schmecken!
Der langjährige Wildhüter im Gebiet SarganserlandWalensee, Albert Spirig, wird Ende Februar 2011 in den Ruhestand treten. Wir sind glücklich, einen Nachfolger gefunden zu haben. Ab 21. Mai 2011 wird Albert Good, Berschis, die Aufgaben des Wildhüters in der Wildhutregion 4 übernehmen.
Bis dahin ist er noch an seiner bisherigen Stelle als Primarlehrer in Walenstadt tätig. Durch seinen Werdegang bringt Albert Good ideale Voraussetzungen mit zur Erfüllung seiner vielfältigen Arbeit. Als engagierter Jäger und Mitglied der GAJ-Kommission (Grundausbildung Jägerschaft im Kanton St. Gallen) Schweizer Jäger 1/2011
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Jakob Werder weiss viel über Wildtiere zu erzählen.
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kennt er sich in jagdlichen Belangen bestens aus. Die Natur liegt dem 43-Jährigen sehr am Herzen. Er verfügt über ein vertieftes Wissen in den Bereichen Ökologie, Ornithologie und Wildtiere. Albert Good lebt mit seiner Familie in Berschis. Ab März 2011 bis zum Amtsantritt von Albert Good wird die Aufsichtstätigkeit im Wildhutkreis 4 von den Wildhütern der angrenzenden Wildhutkreise übernommen.
Selbstverständlich steht auch unser Amt für Auskünfte und Unterstützung in jagdlichen Fragen zur Verfügung. Wir wünschen Albert Good einen gelungenen Einstieg in sein neues Aufgabengebiet, und wir freuen uns, wenn er auf Ihre Unterstützung zählen darf. Amt für Natur, Jagd und Fischerei Dr. Alfred Brülisauer stv. Amtsleiter
Erfolgreiche Flinten-/ Jagdparcours-Kurse mit Markus Felder im «Erlenholz», Wittenbach, während der Saison 2010 Am 16. Oktober gegen 17 Uhr machten sich die sechs Teilnehmer des achten und letzten JPKurses 2010 gutgelaunt auf den Heimweg. Damit schliesst die schöne CompactJagdparcours-Anlage im «Erlenholz», Wittenbach, für dieses Jahr ihre Tore. Die Möglichkeit einer systematischen Aus- und Weiter-
Jägerverein March am Dorfmärt ma Wild hatte, präsentieren würde. Wir nahmen die Herausforderung an und mieteten einen Informationswagen, welcher mit viel Anschauungs-
Begeisterte Dorfmärtbesucher am Aserfeuer.
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nik des Schiessens mit der Flinte wurden anschliessend in Kleingruppen im Schuss auf jagdlich relevante Ziele erprobt. Für den Schiesslehrer Markus Felder gab es nichts Schöneres, als das zufriedene Lächeln eines Schützen, der nach dem entscheidenden Hinweis Scheibe um Scheibe pulverisierte. Die Jagdparcours-Kursdaten 2011 werden in der Januarausgabe von «Hubertus Aktuell» und unter www.jagd-sg. ch/hubertus.ch publiziert. Eine frühzeitige Anmeldung empfiehlt sich. St. Gallischer Jägerverein Hubertus Der Vorstand
material wie Trophäen, Präparaten und vielem mehr ausgestattet war. Der Wagen wurde von den Besuchern begeistert betrachtet. Bei offenstehenden Fragen standen wir Jäger zur Stelle, wobei so manch interessantes Gespräch entstand. Auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt. Jägertee und
Wildspezialitäten konnte man am Aserfeuer geniessen. Am Ende des Tages blickte der Jägerverein auf einen gelungenen Tag zurück, an dem der Bevölkerung Wild, Jagd und Natur ein Stück nähergebracht wurde. Irene Mächler, Jägerverein March
bildung mit der Flinte wurde von Jungjägern und «alten Hasen» gleichermassen gerne genutzt. Die acht JagdparcoursKurse waren nach Erscheinen der Daten in der Januar-Ausgabe von «Hubertus Aktuell» innerhalb von 14 Tagen ausgebucht und viele passionierte Jäger und einige Jagdgesellschaften mussten auf die nächste Saison «vertröstet» werden. Unsere Hochachtung gilt allen, die oft trotz geringer Einsatzmöglichkeit des
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Der Jägerverein March wurde von der Dorfmärt-Kommission Lachen am Zürichsee angefragt, ob er sich am 6. November am Märt, der das The-
Schrotschusses in den Revieren, ihre Verantwortung ernst nehmen und die Flinte nicht zum «Stiefkind des Jägers» verkommen lassen. In den Kursen wurde zunächst in einem 30 Minuten dauernden Theorieteil auf Fragen wie «Passt mir meine Flinte?», «Muss man mit beiden Augen offen schiessen?», «Welcher Choke ist ideal?» oder «Wie kann man die Garbe sehen?» eingegangen. Schäfte und Würgebohrungen wurden vermessen, Schäfte mit Lederkappen verlängert und Gummischaftkappen, die einen flüssigen Anschlag verhinderten, mit Rutschband abgedeckt. Die Ausführungen und die Anleitung zur korrekten Tech-
Die fleissigen Helfer des Jägervereins.
Der Vorstand der Diana Westlich Raron – stellvertretende Aufnahme für alle Versammlungen. VS
Die Generalversammlungen der Oberwalliser Jagdvereine
Im November schliessen die meisten Dianas ihr Vereinsjahr ab. Rückblickhaltend und vorwärtsschauend unterbreiten die Mitglieder Änderungsvorschläge, die ihrer Ansicht nach Systemverbesserung bringen sollten. Der neue Fünfjahresplan Der neue Fünfjahresplan tritt 2011 in Kraft. Wer nun dachte, dass man sich mit einer Fülle von Anträgen auseinandersetzen müsse, sah dies nicht bestätigt. Da die Dienststelle seit Jahren eine gute Informationspolitik betreibt, sind Vorstände und interessierte Jäger jederzeit im Bild, weshalb auf die vorgegebene Art gejagt wird und mit welchen Konsequenzen für das Wild und den Forst. Die hektischen Zeiten, in denen hickhackmässig und teilweise auf eigene Vorteile bedachte Anträge gestellt wurden, gehören der Vergangenheit an. Es landen immer weniger Anträge für den Fünfjahresplan auf dem Tisch des kantonalen Jagdverbandes. Anträge aus dem Oberwallis Der Antrag, das Training für Laufhunde im August in offenen Gebieten zu verbieten, dürfte einigen Zündstoff beinhalten. Neu soll die Dienststelle
ein separates Murmeltierpatent schaffen. Bis heute darf nach der Rehjagd nur mit der Brennecke und mit 4 Millimeter Schrot gejagt werden. Eine Diana möchte die Streichung dieser Vorschrift. Ab nächstem Jahr soll in den S-Zonen mit der Brennecke und stärkerer Munition auf Wildschweine geschossen werden dürfen. Eine Diana verlangt, dass für die Jäger, um Ungleichbe-
handlungen zu vermeiden, alle Strassen befahrbar sein sollten. Selbstverständlich sind kommunale und kantonale Fahrverbote zu beachten. Wahlen In der Regel wählen die Jagdvereine ein Jahr vor oder nach dem Fünfjahresplan die Vorstände. Die Diana Visp wählte folgende Personen: Anton Nellen (Präsident), Anton Schreiner,
Das Jahr der Biodiversität Zum Jahr der Biodiversität führten sämtliche Vereine einen oder mehrere Hegetage durch. Mit den Forstbetrieben zusammen wurden an die 90 Hektaren Lebensraumverbesserungen für das Wild vorgenommen. Es wurde dadurch der Verbuschung und Einwaldung Einhalt geboten und neue Äsungsflächen geschaffen. Zusätzlich gingen auch die Säuberung der Biotope vom Zivilisations-Unrat und nicht mehr verwendeten Zäunen einher. Trophäenschauen Fast alle Dianas veranstalten an den Versammlungen eine Trophäenschau. An den Trophäenwänden gab es verschiedene kapitale Trophäen zu bewundern, die international in die Medaillenränge stossen dürften. r.w.
Von Kammersängern zum Chor 35 Jahre Jäger- und Naturfreundechor Oberwallis Die sangesfreudigen Jäger Paul Imboden, Kilian Hildbrand und Gregor Kalbermatten gründeten 1976 den Jäger- und Naturfreundechor Oberwallis. Die Initianten nahmen mit dem zusätzlichen Namen Naturfreunde weitgefasst nicht nur Jäger, sondern auch Freunde der Natur in den Verein auf. Mit der Gründung des Chores erfüllten sie sich einen langgehegten Wunsch. Anfänglich fanden die Übungen zuhause in der Kammer des ersten Dirigenten Rudolf Murmann statt. Der Chor pflegt einen pub-
likumsnahen und anspruchsvollen Gesang. Spiegelbild sind regelmässige Konzerte und sonstige Auftritte in der Öffentlichkeit. Das Ensemble ist eine lebendige und intakte Gemeinschaft, in der sich jedes Mitglied wohlfühlen
soll. Die Liebe zum Chorgesang und Pflege von Freundschaften bestimmen das Vereinsgeschehen. Jeder der Gesang und Geselligkeit liebt, ist als aktives Mitglied herzlich willkommen. Der Jäger- und Naturfreun-
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Reinhard Vomsattel, Jonas Imboden, Ivan Zurbriggen, Willi Summermatter und Odilo Waldvogel. Die Geschicke der Diana Aletsch leiten neu Rolf Collaud (Präsident), Roman Bodenmann und Kurt Ittig. In der Diana Goms stehen Fredy Zuberbühler (Präsident), Renato Ritz und Mario Kluser dem Verein vor.
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dechor ist mit seinem regen Vereinsleben und den Veranstaltungen bemüht, das kulturelle Leben in der Gesellschaft zu bereichern. Das Muss jedes Vereins ist es, die Lücke der Abgänge mit neuen Mitgliedern aufzufüllen oder zusätzliche zu gewinnen. Die Suche nach Mitgliedern Der Vorstand wendet sich deshalb mit folgendem Such-
Aufruf nach weiteren Sängern: Hast du Spass am Singen? Machtest du früher schon einmal Musik im Schulchor? Vielleicht warst du im Kirchenchor? Oder möchtest du es erstmals ausprobieren, ob Chorsingen dein neues Hobby werden könnte? Ruf einfach den Präsidenten Marcel Kummer (Tel. 079 219 22 91) an! r.w.
Katharina Rücker-Weininger: Jubiläumsausstellung DE
Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.
Berichterstattungen zur Sonderjagd in der «Bündner Woche» Nr. 48
Fehlschuss Ein kürzlich erschienener Themenartikel über die Sonder-, resp. Herbstjagd auf Hirschwild in der wöchentlich erscheinenden «Bündner Woche» erregte die Gemüter der Leser/innen und löste eine Fülle von Reaktionen aus. Für die Kontra-Schreiberlinge war «die Sorge» um das Wild vordergründig, während auf der Gegenseite vor allem die Art und Weise der Berichterstattung angezweifelt wurde. Den Lesern wurde im besagten Beitrag der Eindruck vermittelt, dass das Wild im Kanton Graubünden im Spätherbst unweidmännisch bejagt würde und das Amt für Jagd und Fischerei eine ungenügende Informationspolitik betreibe. Ein gefundenes Fressen für Jagdgegner aller Art. Der Artikel war dann auch tags darauf – ganz überraschend (!) – auf einer der einschlägig bekannten Websites zu finden. Das Bedenkliche dieser ganzen «Aktion» sind die schlechten Recherchen und die einseitige Berichterstattung der Bündner Wochenzeitung. Mit den zusätzlich übernommenen Vorwürfen aus einer Homepage fundamentalistischer Jagdgegner hat die «Bündner Woche» den Bogen aber weit überspannt. Die Vermutung eines Schreibers, dass einzelne «quergeschlagene» Bündner Jäger Jagdgegner und solche zweifelhaften Aktionen bewusst unterstützen, ist nicht aus der Welt zu schaffen. Es scheint einigen wenigen Jägern egal zu sein, mit welchen Mitteln gegen – in ihren Augen – Missliebiges vorgegangen wird. Sie kämpfen in den Reihen der Jagdgegner und positionierten «Anti-Kadaveressern», denen aber schlussendlich ganz Anderes vorschwebt – die Abschaffung der Jagd. Dies zu begreifen, dafür sind einige der Nasen scheinbar zu lange, um darüber hinauszusehen. Schade! Kurt Gansner
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Die Künstlerin Katharina Rücker-Weininger präsentierte an zwei Dezemberwochenenden erstmals eine umfassende Werkschau ihrer Bilder in ihrem Heimatort Seestall, Gemeinde Fuchstal, Landkreis Landsberg. Ihre Porträts malt sie mit Aquarellfarben, einer für diese Kunstrichtung höchst schwierigen Technik. Jeder Pinselstrich ist und bleibt sichtbar, es gibt keine Möglichkeit der Korrektur und die fertige Bildkomposition muss von Beginn an im Kopf der Künstlerin feststehen. Seit 1998 setzt sich die Künstlerin und Illustratorin konsequent mit dem Thema «Tier» im Kontext mit seiner Umwelt auseinander. Mehr als 500 Bilder, tausende Buchillustrationen und 10 Bücher sind in ihrem Atelier in Seestall seither entstanden. Mit dieser Verkaufsausstellung bekam das interessierte Publikum in der Region die Möglichkeit, ihre Arbeit umfassend kennen zu lernen. An allen Ausstellungstagen war Katharina Rücker-Weininger präsent. Ihren Werken wurde bisher in 39 Ausstellungen auf nationaler und internationaler Ebene, unter anderen in Museen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien grosse Aufmerksamkeit zuteil. Das «Haus der Kunst»
und das «Deutsche Jagd- und Fischereimuseum» in München, das «Marbarcher Gestütsmuseum», das «Musée Suisse du Cheval» in La Sarraz in der Schweiz, um nur einige zu nennen, haben in den vergangenen Jahren ihre Bilder gezeigt. In ihrer 40. Ausstellung zeigte sie 70 Exponate aus den Jahren 2000 bis 2010. Alle Bilder decken die drei Themenbereiche Haustiere, Nutz- und Wildtiere ab. Des Weiteren konnten sechs ihrer Bücher, zum Beispiel ihre Erzählung «Vom Leben auf dem Lande» und ein von ihr illustriertes preisgekröntes Kochbuch betrachtet und auch gekauft werden. Für die Zukunft plant die Künstlerin eine Themenausstellung mit Interpretationen von Wildvögeln und Wildtieren im Juli 2011 in der Augsburger Galerie am Graben. Als leidenschaftliche Kochamateurin würde sie gern ein weiteres Kochbuch illustrieren, am liebsten für einen bekannten Koch. Weitere Informationen auf der Webseite: www.ruecker-art.de
«Wald vor Wild ist ein antiquierter Kampfbegriff» oder «Wir sind nicht das Liquidationskommando der Forstwirtschaft» waren pointierte Aussagen im Vorfeld des 5. Rotwildsymposiums der Deutschen Wildtierstiftung, das Anfang Dezember im Jagd- und Fischereimuseum in München stattfand. Geäussert haben sie der Gründer der Deutschen Wildtier-Siftung Haymo G. Rethwisch und BJV-Präsident Dr. Jürgen Vocke, deren Organisationen diesmal das Symposium gemeinsam ausgerichtet haben. Titel der Veranstaltung: Der Hirsch und der Wald – Von einem abgeschobenen Flüchtling und seinem ungeliebten Exil. Das who is who der Jagdund Forstszene referierte eineinhalb Tage zum Thema. Ein Aufreger Die Tagung sollte Aufreger und Aufwecker für breite Teile der Bevölkerung werden und dementsprechend wurde sie intensiv medial vorbereitet und begleitet. Hingewiesen sollte auf die nicht artgerechten Lebensbedingungen des Rotwildes in Deutschland werden. Der häufig einseitigen Verteufelung dieser Wildart aus forstlichen Gründen sollte entgegengehalten
werden. Eine bessere Lösung der Wald-Wild-Problematik wird angestrebt. Die hohe Bedeutung von Schalenwild im Ökosystem soll betont werden. Aus dem Munde der Referenten hörte sich das dann wie folgt an: Die Referenten «Zahlreiche Arten und die lokale Artenvielfalt insgesamt hängen von der huftierinduzierten Habitatheterogenität ab», formulierte Heinrich Reck. Als Beispiel nannte er eine Grashüpferart, die erst im Gefolge von grossen Wiederkäuern ihr Dasein fristen kann. Josef Reichholf stellte die Frage in den Raum, ob denn die forstliche Nutzwirkung des Waldes immer und überall Vorrang haben muss? Ein anderer Denkanstoss, die Jagdpacht an die Art und Weise der Landbewirtschaftung anzupassen, liess bei Jägern in Gebieten mit ausgedehnten Agrarmonokulturen oder sekundären Fichtenbeständen das Herz höher schlagen. Ebenso der Verweis von Martin Moog auf die Sozialpflichtigkeit des Eigentums, wonach leichte, wirtschaftliche Wildschäden am Wald vom Grundeigentümer zu tragen seien.
zifischen Überheblichkeiten für eine Win-Win-Situation im Wald-Wild-Konflikt. Beim Wildschadensmonitoring bzw. Wildeinflussmonitoring sind das Formulieren von Zielen und das Offenlegen von Grenzen und Schwächen der Methode entscheidend. Für eine sachliche Diskussion der Wald-Wild-Frage forderte er von allen Nutzergruppen einen Beitrag zur Erhaltung des Kulturerbes Rotwild. Der Konsens Dies war dann auch der Tenor der Veranstaltung, dessen Ergebnis hier in Form der sogenannten «Münchner Erklärung für Wald und Wild» der Deutschen Wildtier-Stiftung und des Bayerischen Jagdverbandes e.V. abgedruckt wird: Präambel Der so genannte Wald-WildKonflikt ist kein Konflikt zwischen Wald und Wild, sondern zwischen den Menschen mit ihren unterschiedlichen Nutzungsinteressen. Wald und Wild sind nicht selbst in den Konflikt involviert, sondern Spielball der jeweiligen Partikularinteressen. Den Konflikt zu lösen ist nicht allein Aufgabe der Jagd, sondern eine gemeinsame Verantwortung von allen Menschen, die den Lebensraum von Wildtieren nutzen, insbesondere auch den Grundeigentümern, den Land- und Forstwirten, den die Landschaft für Freizeitaktivitäten nutzenden Menschen
Die Referenten (vlnr):Vollrad Ritter von Poschinger (Bayerischer Waldbesitzerverband), Hilmar Freiherr von Münchhausen (GF Deutsche Wildtierstiftung), Haymo G. Retwisch (Stifter und Vorstand der Deutschen Wildtierstiftung), Michael Petrak (Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadensverhütung Nordrhein-Westfahlen), Friedrich Reimoser (Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, Wien), Gerhard Zwirglmaier (Bayerische Forstverwaltung und Landesjagdberater), Sven Herzog (TU Dresden, Dozent für Wildökologie und Jagdwirtschaft), Sven Blomeyer (Vorstand der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern), Michael Miersch (Publizist), Heinrich Reck (Christian-Alberts-Universität zu Kiel, Ökologie-Zentrum), Rudi Suchant (Forstliche Versuchsund Forschungsanstalt Baden-Württemberg), Friedrich Burghardt (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg), Mads Flinterup (Der Dänische Jagdverband), Marcus Meissner (Institut für Wildbiologie Göttingen und Dresden e.V.), Josef H. Reichholf (Ökologe, ehem. Leiter der Wirbeltierabteilung der Zoologischen Staatssammlung München), Jürgen Vocke (Präsident des Bayerischen Jagdverbandes e.V.) Schweizer Jäger 1/2011
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Deutschland: Hirsch im Exil
Fritz Völk verwies einmal mehr auf die Bedeutung von mehrschichtigen Wäldern und einen Mischungsanteil von sommergrünen Baumarten über zwanzig Prozent in fichtendominierten Bergwäldern zur Vermeidung von Schälschäden. Die forstlichen Faktoren erweisen sich im österreichischen Alpenraum als wirksamste Einflussfaktoren hinsichtlich der LangzeitSchälbelastung des Waldes durch Rotwild. Sie überlagern zum Beispiel den Einfluss von Jagdgesetz oder Wildfütterung. Rudi Suchant und Friedrich Burghardt vermittelten den Wert von Rotwild-Konzepten, wenn die Interessensgruppen partizipieren und sich mit den Zielen in der Folge identifizieren können. Weiters veranschaulichten sie anhand ihrer Forschungsergebnisse eindrucksvoll die Auswirkungen von Störungen auf Rotwild bei der Winterfütterung. Marcus Meissner konnte mittels GPS-Telemetrie bei wenig gestörtem Rotwild einen deutlich höheren Zeitanteil an der Nutzung des Offenlandes nachweisen, als bei gestörtem Wild. Bei Tag beträgt die Aufenthaltsdauer des Rotwildes in seinem Fallbeispiel im Offenland das Dreifache der Zeit wie im Vergleichsrevier. Fritz Reimoser verwies auf die Bedeutung von Vertrauensbildung durch Offenheit, Sachlichkeit und Vermeidung von möglichen gruppenspe-
Ausland
und den Naturschützern. Wissenschaft und Politik müssen dafür Grundlagen und Rahmenbedingungen schaffen. Ergebnis Um den Konflikt zwischen dem Lebensraum- und Nahrungsbedarf des Wildes und den Landnutzungsinteressen des Menschen zu lösen, müssen sich die politischen Rahmenbedingungen und die Praxis der Landnutzung minimieren. Dazu werden folgende Forderungen gestellt: Forderungen an die Politik: – Wildtiere, und damit auch das Rotwild, sind integraler Bestandteil des Waldökosystems. Die wirtschaftliche Nutzung des Waldes muss dem öffentlichen Interesse an einem gesunden und artenreichen Wildbestand Rechnung tragen. – Neben den negativen sind auch die positiven Auswirkungen von Schalenwild auf die Artenvielfalt anzuerkennen. – Rotwild ist Leitart für den Biotopverbund. RotwildLebensräume sind grossräu-
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Tiger vor Ausrottung
Der World Wide Fund for Nature schlägt Alarm: Asiens Tiger sind massiv bedroht. Der Grund: Der illegale Handel mit Tigerkrallen und Fellen boomt, die Wilderei nimmt zu. Nur noch 3200 wilde Tiger gibt es in Asien. Sie bedroht der illegale Handel mit Tierprodukten: Tigerkrallen als Glücksbringer in Malaysia, angebliche Wundermittelchen aus Tiger-Knochen in China, Felle in Indien oder Nepal. Einer neuen WWF-Studie zufolge floriert der illegale Handel derzeit. Von der indonesischen Insel Sumatra über das Grenzgebiet Myanmar-China bis nach Russland reiche das kriminelle Netz aus Schmugglern, Zwischenhändlern und Verkäufern, berichtete WWF.
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mig zu vernetzen und die Beschränkung auf Rotwildbezirke ist zu beenden. Faire Entschädigungsregeln sind unter Einbeziehung der Allgemeinheit zu treffen. Querungshilfen über Autobahnen müssen Wanderbewegungen dieser grossräumig lebenden Wildart ermöglichen. In Wäldern im Eigentum der Öffentlichen Hand sind Wildruhezonen obligatorisch auszuweisen. Für Land- und Forstwirte sind im Rahmen von Angeboten Anreize zu schaffen, um Lebensräume für Wildtiere zu verbessern. Die Kompetenz von Hegegemeinschaften ist zu stärken und eine Pflichtmitgliedschaft der Revierinhaber fest zu legen. Rotwild ist auf Grundlage eines von allen handelnden Akteuren gemeinsam entwickelten Konzepts zu behandeln. Modell- und Demonstrationsvorhaben für ein integratives Land- und Rotwildmanagement sind einzurichten.
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In den vergangenen zehn Jahren wurden mehr als 480 Mal verbotene Geschäfte mit Tigerprodukten aufgedeckt. Nach Schätzung der Experten haben allein dafür mindestens 1069 Tiger ihr Leben lassen müssen. Das ist nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt eine hohe Dunkelziffer. Die bekannten Fälle machen nur einen kleinen Bruchteil des illegalen Geschäfts mit dem Tiger aus. Indien steht im internationalen Vergleich an der Spitze des illegalen Tiger-Handels. Indien ist mit der höchsten Tiger-Population Asiens ein Hotspot des internationalen Handels. Der WWF fordert rigoroses Durchgreifen der Behörden und eine staatenübergreifende Taskforce,
Forderung an die Jäger – Das Rotwild ist stets störungsarm und effizient zu bejagen. – Auf ganzer Fläche sind die Abschüsse auf Grundlage von Abschussplänen durchzuführen. Die Abschusspläne sind zu erfüllen. – Die Jagdzeit ist auch aus Tierschutzgründen mit dem 31. Dezember zu beenden. – Das Nachjagdverbot auf Rotwild ist konsequent einzuhalten. – Ausreichend viele Äsungsflächen sind von der Einzeljagd auszunehmen. – Wenn Rotwild gefüttert oder gekirrt wird, ist dies im Rahmen eines Rotwild-Konzeptes grossräumig zu koordinieren. – Die jagdliche Kompetenz von Eigenjagdbesitzern und Jagdpächtern muss durch Fortbildungsmassnahmen kontinuierlich verbessert werden. Forderung an die Land- und Forstwirtschaft – Die Lebensräume für das Rotwild sind im Wald und im Offenland zu verbessern
um den Schmuggel zu unterbinden. Im chinesischen «Jahr des Tigers» will der WWF mit einer Kampagne auf die Bedrohung der gestreiften Grosskatzen aufmerksam machen. Ziel
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(durch u.a. waldbauliche Massnahmen, Wildäsungsflächen, Waldrandgestaltung …) – Die Frasseinwirkung von Schalenwild im Wald ist nicht daran zu messen, wie viele Bäume verbissen sind, sondern daran, ob ausreichend Jungbäume entsprechend eines waldbaulichen Ziels aufwachsen können. Forderung an andere Naturnutzer – Das freie Betretungsrecht bedingt ebenso Verpflichtungen wie die Sozialpflichtigkeit des Eigentums. – Freizeit und Tourismus sind an Rotwildkonzepten zu beteiligen. Fazit Wälder und die Feldflur sind unverzichtbare Lebensräume unserer Wildtiere. Um unser Wild zu erhalten und um ihm in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft eine Zukunft zu geben, sind ein fairer Umgang mit Wild und ein Zurücknehmen einzelner wirtschaftlicher Maximalforderungen erforderlich.
ist es, die Bestandszahl bis zum nächsten «Jahr des Tigers» 2022 zu verdoppeln. Peter Bussmann
Jäger von Schroten verletzt
Bei einer Jagd in Alkoven bei Eferding in Oberösterreich wurde ein 49-jähriger Jäger von einem Schrotprojektil getroffen und verletzt. Der Mann war mit einem Jagdfreund in einem Wald in der Nähe der Ortschaft Polsing unterwegs, als plötzlich ein Hase vor ihnen aufstand. Beide schossen auf den Hasen. Dabei war der Getroffene für den 51-Jährigen nicht zu sehen, weil er in
einer Senke stand. Einer der Schrote traf ihn an der Oberlippe und blieb in der Unterlippe stecken. Polizeiliche Ermittlungen ergaben, dass die Schrotkugel möglicherweise von einem Baumstamm abgelenkt worden sein könnte. Im Krankenhaus wurde sie operativ entfernt. Dieter Kannengiesser Quelle: ORF.at
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Bei einer Treibjagd bei Nassogne (Rochefort) in den belgischen Ardennen wurde der Besitzer eines Cafés in Bande (B) angeschossen und verletzt. Nach Zeugenaussagen «pulverisierte» das Geschoss den Oberschenkelknochen des Mannes. Er verlor Blut, musste aber lange auf die Rettung warten, da der Rettungswagen sich im Schlamm eingegraben und
Quelle: Tageblatt Luxemburg.de
Herde rettet Baby-Elefanten Wasser zu ziehen. Die Herde kam dem Jungen zu Hilfe. Wie Augenzeuge Johan Opperman berichtete, machten die Elefanten Lärm, trampelten und trompeteten. Entnervt liess das Krokodil von seinem Opfer ab und suchte das Weite. Anscheinend wurde er nur leicht verletzt. Dieter Kannengiesser Quelle: 20 Minuten Online.de
Dem Marderhund auf der Spur
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Die schwedische Grenze zu Finnland wird mit einem automatischen Kamera-Überwachungs-System ausgestattet. Grund dafür ist die immer grösser werdende Zahl nach Schweden überwechselnder Marderhunde (Nyctereutes procyonoides). Ursprünglich stammt der Marderhund aus Asien, verbreitet sich aber seit den 1920er-Jahren zunehmend über Europa. Die schwedischen Veterinärbehörden fürchten u. a. die Einschleppung von Tollwut und Hundebandwürmern. Deshalb sollen die unerwünschten Grenzgänger jetzt mit Hilfe von Ködern eingefangen, untersucht, entwurmt, sterilisiert und mit
4.3.1919 – 19.9.2010
der Wagen der Feuerwehr eine Panne hatte. Ein Rettungshubschrauber flog den Mann dann in eine Klinik. Im Universitätskrankenhaus Mont-Godine musste der Verletzte in ein künstliches Koma versetzt werden. Nach ersten Ermittlungen war die Unglückskugel von einem Felsen abgeprallt. Dieter Kannengiesser
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Im Krüger-Nationalpark ist ein Baby-Elefant nur knapp dem Tod bei einer Krokodilattacke entgangen. Als seine Herde sich der Wasserstelle näherte, stürmte der Kleine voran und steckte seinen Rüssel in das dicht bewachsene Wasser. Ein Krokodil nutzte die Gelegenheit, verbiss sich in den Rüssel und versuchte, die Beute ins
Hugo Barth
Sendern versehen werden. In der Vergangenheit hat die Migration von Tieren häufiger für Diskussionen gesorgt. So wurde die «grüne Grenze» zwischen Norwegen und Finnland auf grossen Strecken verzäunt, weil norwegische Rentierzüchter verhindern wollten, dass die Überweidung der Tundra die Tiere nach Norden ausweichen lassen und ihren eigenen Tieren das Futter wegfressen könnte. Finnische und russische Wölfe sind dagegen willkommen, um die heimische Wolfspopulation aufzufrischen. Die war durch Inzucht und illegale Jagd bereits stark gefährdet. Dieter Kannengiesser
Ich kam schon oft mit leeren Händen von der Jagd – aber nie mit leerem Herzen.
Am 20. September 2010 erfuhren wir vom plötzlichen Ableben unseres Pächterkameraden und Ordensbruders Hugo Barth. Erst vor gut einem Jahr durften wir mit ihm und seiner Lebenspartnerin Hilde im Schloss Bottmingen auf seinen 90. Geburtstag anstossen. Dieses besondere Fest mit vielen geladenen Jagdkameraden sowie Gästen aus Wirtschaft und Politik genoss der rüstige Jubilar sichtlich mit grosser Freude. Als Kaufmann und Offizier war er in seinen Betrieben ein Patron alter Schule. Das Personal und seine Kundschaft schätzten sein Wissen und seine Freundlichkeit. In verschiedenen Gremien und als Verwaltungsrat wurde sein Rat gesucht. Als stolzer Liestaler lag ihm das Wohl der Gemeinde samt ihrem Brauchtum sehr am Herzen. In der Bürgerkommission und am Banntag wurde diese Verbundenheit eingebracht und auch ausgelebt. Seiner viel zu früh verstorbenen Gattin und den beiden Kindern war er ein fürsorglicher Ehemann und Vater. In den Jagdgesellschaften Liestal und Waldenburg war Hugo Barth zeitlebens
ein angesehener und äusserst hilfsbereiter Mitpächter. Er verstand es wie kein anderer, die Jagdethik im Kollegium vorzuleben und den Pächterkameraden und Jungjägern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. 60 Jahre Pächter in Liestal und über 50 Jahre gleichzeitig in Waldenburg, das hat Spuren hinterlassen: Fast 50 Vorstandsjahre als Kassier, Aktuar und Präsident sind so zusammengekommen. Auch in der Jägerprüfungskommission war sein jagdliches Wissen während Jahren sehr gefragt. Im «Silbernen Bruch» fand er als Ordensbruder unter Gleichgesinnten während vieler Jahre Einklang und grosse Befriedigung. Wir verneigen uns vor einem Freund und Kameraden und entbieten ein letztes «Jegerlisgfell» und Weidmannsruh. Jagdgesellschaft «Kutzenkopf» Liestal Jagdgesellschaft Waldenburg Silberner Bruch Nord-West Schweiz i.A. Heiner Räuftlin, Präsident JGW
Eine öffentliche Bestattung hat leider nicht stattgefunden. Wir haben uns von Hugo Barth zusammen mit Lebenspartnerin Hilde, Freunden und Bekannten am Sonntag, 7. November 2010, mit einer würdigen Feier bei der Kutzenkopfhütte in Liestal verabschiedet. Schweizer Jäger 1/2011
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Abschied
Treiber angeschossen
Der Braunbär Literatur
Die Rückkehr eines Grossraubtiers Notgedrungen muss sich der Mensch in Westeuropa mit einer Annäherung an den Bären auseinandersetzen: nach mehr als hundert Jahren Abwesenheit breitet sich der Braunbär im Alpenraum wieder aus. Wo er auftaucht, gehen die Emotionen hoch, und der Abschuss eines Problembären füllt die Frontseiten der Zeitungen. Der Braunbär ist ein Landraubtier, das polarisiert – gibt es Platz für ihn in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft? Dieses Buch leistet einen Beitrag zur sachlichen Diskussion über eine unausweichliche Tatsache. Die Autorinnen Maya Höneisen und Joanna Schoenenberger sowie der Fotograf Yannick Andrea stellen den Braunbären und seine Biologie vor, informieren über die Ansprüche, die er an den Lebensraum stellt und skizzieren damit die Chancen und Probleme, die auftauchen, wenn er zurückkehrt.
Wie bereits das 2008 im Haupt-Verlag erschienene Buch zum Wolf, zeichnet sich auch dieses zum Braunbären nicht nur durch die Bebilderung, sondern auch durch die Themenvielfalt aus. Neben der Zoologie wird einer international vergleichenden Bären-Politik genügend Platz eingeräumt, und verschiedene Protagonisten der «BärenSzene» kommen zu Wort, auch solche, die ihre Mühe mit der Rückkehr des Bären bekunden.
netische Methoden notwendig sind – wie etwa bei den Waldmäusen. Eine kurze Charakterisierung der Lebensweise jeder Säugetierart soll den Lesenden helfen, die Verbreitung der Säugetiere in den verschiedenen Regionen und Höhenstufen interpretieren zu können. Noch ist unser Wissen über das Vorkommen und die Verbreitung vieler Säugetierarten in Graubünden lückenhaft. Dieses Buch ist eine Grundlage zur Erforschung der Säugetiere Graubündens und soll möglichst viele Personen zur aktiven Mitarbeit anregen. Es enthält daher für jede Art eine Zusammenstellung der offenen Fragen sowie eine Anleitung, wie Beobachtungen kor-
aber auch seine Verbundenheit mit seiner Heimat, dem Jauntal, und seinen Mitmenschen. Dem Lauf der Jahreszeiten folgend, zieht der Film den Betrachter mit vielen authentischen Szenen in seinen Bann und bietet ein unvergessliches Erlebnis. Um ein paar Beispiele zu nennen: Die Balz des Auerhahns, Bartgeier und Steinadler, die Wildheuer vom Chälly, Gewitter in den Bergen, Luchs und Hase, Hirschund Gamsbrunft, ...
Die Säugetiere Graubündens
In Graubünden leben nicht weniger als 75 Säugetierarten, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Angefangen bei der Zwergfledermaus bis zum Rothirsch. Alle Arten besitzen die typischen Merkmale der Säugetiere, wie zum Beispiel
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Die Säugetiere Graubündens – eine Übersicht. Jürg Paul Müller, Hannes Jenny, Miriam Lutz, Erich Mühletaler, Thomas Briner. Herausgeberin: Stiftung Sammlung Bündner Naturmuseum, 184 Seiten, Softcover mit Fadenbindung, Format 21x27 cm. Verlag Desertina, ISBN 978-385637-389-4 . CHF 38.–/EUR 22.–. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.
Bergwelt vom Jauntal
Haupt Verlag, Bern. 232 Seiten, 132 Farbfotos, gebunden. CHF 49.–. ISBN 978-3-258-07463-4. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.
ein Haarkleid, Milchdrüsen und ein Gebiss mit vier Zahntypen. In diesem Buch sind erstmals sämtliche in Graubünden lebenden Säugetierarten aufgeführt. Im Vordergrund steht die Beschreibung der geografischen Verbreitung, die für jede Art mit einer Karte veranschaulicht wird. Im Gebirgskanton Graubünden ist auch die Höhenverbreitung von besonderem Interesse. Diese Publikation ist kein Bestimmungsbuch! Damit die gebräuchliche Bestimmungsliteratur richtig angewendet werden kann, wird aber bei jeder Art angegeben, ob sie leicht bestimmbar ist – etwa der Igel – oder ob zur sicheren Unterscheidung sogar ge-
rekt gesammelt und gemeldet werden. «Die Säugetiere Graubündens – eine Übersicht» richtet sich an alle Personen, die sich für die Säugetiere im Kanton Graubünden interessieren: Lehrpersonen, Jäger, Naturschützer und Wanderer. Sie alle finden in dieser Publikation erstmals konkrete Angaben über das Vorkommen und die Verbreitung aller in Graubünden vorkommenden Säugetierarten.
von Ronny Mast Die aussergewöhnlichen Bilder und Szenen aus seinem ersten Film «Bergwild vom Jauntal» – erschienen 2007 – dürften vielen Natur- und Bergfreunden noch in bester Erinnerung sein. Mit seinem neuen Werk «Bergwelt vom Jauntal» führt uns Ronny Mast viele weitere Schönheiten und Verborgenes aus unserer Natur, seltene Begegnungen, aber auch in Vergessenheit geratenes Brauchtum und Schaffen der heimatlichen Bevölkerung vor Augen. Einmal mehr beweist der Autor mit diesem Film sein grosses Talent, seinen ausgeprägten Sinn für die Schönheiten unserer Fauna und Flora,
Umschlagtext von Marcel Bächler; Fotos von Philippe Berthoud. Bestellung des Films: Ronny Mast, In der Au 15, 1656 Jaun, Tel. 079 616 08 35 oder 079 831 72 23, ronny.mast@bluewin.ch, www.Natur-Film.ch. Kosten: DVD 35 Fr. zzgl. Porto. Dauer des Films: 60 Minuten.
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Jägermarkt
Die im Inhalt erwähnten Bßcher und Produkte sind im Fachhandel und beim Verlag Schweizer Jäger, Postfach 261, 8840 Einsiedeln, Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, EMail: kontakt@schweizerjaeger.ch, zu beziehen.
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Jagdpacht
Gebirgige Eigenjagd im Schwarzwald, Deutschland, zwischen Schramberg und Tennenbronn, wegen Wegzug des bisherigen Pächters ab 1. April 2011 fĂźr 10 Jahre zu verpachten. ReviergrĂśsse: ca. 127 ha Wald, 5 ha Feld, kein Wildschadenersatz. Vorkommendes Wild: Gamswild, Rehwild, Fuchs, Hase. Kontaktaufnahme, weitere Informationen und Angebote an: Graf von Bissingen â&#x20AC;&#x201C; GĂźterverwaltung â&#x20AC;&#x201C; Hohenstein 1, D-78661 Dietingen E-mail: grafvonbissingen@gmx.de
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Im Wege der Üffentlichen Ausschreibung bringt die Jagdgenossenschaft Bßrserberg die Genossenschaftsjagd zur Neuverpachtung, und zwar fßr die Zeit vom 1. April 2011 bis 31. März 2017. Das Genossenschaftsjagdgebiet Bßrserberg in der Wildregion 4.1 (Brandnertal) weist ein Flächenausmass von 1252 ha auf und liegt in der Rotwild-Randzone und teilweise in der Kernzone. In der Hauptsache kommen Rehwild, Rotwild, Gamswild, Birkwild und Murmeltiere sowie Raubwild vor. In die Pachtbedingungen und den Abschussplan kann während der Amtsstunden beim Gemeindeamt Bßrserberg eingesehen werden. Pachtinteressenten werden eingeladen, ihre Angebote bis Freitag, 21. Jänner 2011, 12.00 Uhr, in einem verschlossenen Briefumschlag, mit der Aufschrift Angebot fßr Genossenschaftsjagd Bßrserberg, beim Gemeindeamt Bßrserberg abzugeben. Verspätet abgegebene Angebote kÜnnen nicht mehr berßcksichtigt werden. Die Jagdgenossenschaft behält sich das Recht vor, bei nicht entsprechenden Angeboten alle Angebote abzulehnen. Der Obmann der Jagdgenossenschaft Bßrserberg Boden 1, 6707 Bßrserberg Bgm. Fridolin Plaickner Tel. (0043)/5552/62708-10 Mail: sekretaer@buerserberg.at
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Jagdreisen
Einsenden an: RG-Annoncen GmbH, Schweizer Jäger Postfach 1121, 5401 Baden
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Telefon 056 221 88 12, Fax 056 221 84 34 info@rgannoncen.ch
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nächstmĂśgliche Ausgabe unter Chiffre (+Fr. 22.â&#x20AC;&#x201C;)
Nächste Nummer: 9. Februar
Inseratenschluss: 21. Januar Schweizer Jäger 1/2011
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Wettbewerb
Der Experte Auflösung Wettbewerb Ausgabe 11/2010: Beide Geschlechter besitzen Brunftfeigen.
Wie hoch ist die Nachwuchsrate beim Schwarzwild?
Herzliche Gratulation den Gewinnern! 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht: Werner Zogg, St. Gallen. 1 Jagdbuch: Urs Tschümperlin, Euthal. 1 JägerTool von Victorinox: Andreas Kees, Eschenz. Je 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter»: Peter Brunner, Kaltbrunn; Alois Bieri, Luthern.
Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich! Unter den richtigen Einsendern werden jeweils 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.– 1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.–; 1 JägerTool von Victorinox, Wert Fr. 52.– 2 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert je Fr. 14.– verlost.
Die Gewinner/innen erhalten den Preis persönlich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und muntern Sie auf, die gestellten Wettbewerbsaufgaben weiterhin zu lösen!
Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum 10. Februar 2011 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261, CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: kontakt@schweizerjaeger.ch
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
BESTELLUNG
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für Neuabonnenten 2 Jahre (24 Ausgaben) Fr. 199.– (Ausland CHF 240.–) als Geschenk erhalte ich wahlweise 1 Jagdmesser Victorinox «JägerTool» im Wert von Fr. 52.– 1 Jagdbuch 3 Ausgaben gratis
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1 Jahr (12 Ausgaben) Fr. 99.50 (Ausland CHF 120.–) als Geschenk erhalte ich wahlweise 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter» im Wert von Fr. 14.– 2 Ausgaben gratis
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Nr. 8
Augu st 2009 94. Jahrg (inkl. MWSang ISSN T) 0036-8016
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QUALITĂ&#x201E;T, PRĂ&#x201E;ZISION UND ZUVERLĂ&#x201E;SSIGKEIT Augenblicke sind kurz, Details winzig. Doch wenn es darauf ankommt, zählen beide. Daher ist es entscheidend, Ăźber eine AusrĂźstung zu verfĂźgen, auf die Sie im richtigen Moment vertrauen kĂśnnen. Erstklassige Materialien, modernste Technologien und innovatives Design zeichnen alle Produkte von SWAROVSKI OPTIK aus. Ihr ideales Zusammenspiel garantiert Ihnen brillantes Sehen, schnelles Erfassen und einen bewährten Einsatz. Aus diesem Grund schätzen Jäger seit Ăźber 60 Jahren die Qualität und Zuverlässigkeit von SWAROVSKI OPTIK.
ALLE FARBEN DER NATUR â&#x20AC;&#x201C; UNVERĂ&#x201E;NDERT: DIE LEICHTEN MAGNESIUMTELESKOPE ATM/STM Jagdliche Präzision beruht auf KĂśnnen. Oft sind es groĂ&#x;e Distanzen oder natĂźrliche Hindernisse, die sich in den Weg stellen. Die Jagd ist anspruchsvoll â&#x20AC;&#x201C; seien Sie es auch! Mit den Magnesiumteleskopen von SWAROVSKI OPTIK sind Sie auf jede Situation vorbereitet: Die neue VergĂźtungstechnologie sorgt fĂźr eine hervorragende, absolut natĂźrliche Farbwiedergabe und eine hĂśhere Transmission und bietet Ihnen so hellere Bilder und eine ausgezeichnete optische Leistung. Durch das leichte, robuste Magnesiumgehäuse und die kompakte Bauweise sind die neuen Teleskope um bis zu 330 g leichter* und damit die leichtesten ihrer Klasse. Durch das widerstandsfähige Gehäuse und die Vollgummiarmierung ist eine lange Lebensdauer garantiert.
DAS GANZE BILD IM BLICK â&#x20AC;&#x201C; MEHR SEHEN MIT EINEM TELESKOP MĂśgliche Chancen nutzen. Die Jagd erstreckt sich oft Ăźber groĂ&#x;e Distanzen. Ein Teleskop in Verbindung mit einem Weitwinkel-Okular bietet gegenĂźber der Grundausstattung â&#x20AC;&#x201C; dem Fernglas â&#x20AC;&#x201C; ein Mehr an VergrĂśĂ&#x;erung fĂźr detailgenaues Beobachten Ăźber weite Entfernungen. Denn nichts ist so wichtig, wie das sichere, souveräne Erkennen von feinsten Details. Wenn es also darauf ankommt, das Wild Ăźber weite Strecken sicher zu HUIDVVHQ VFKQHOO HQWVFKHLGHQGH 0HUNPDOH ]X LGHQWLÄ&#x; ]LHUHQ XQG GLH richtige Entscheidung zu treffen, sind Teleskop und Weitwinkel-Okular unverzichtbare Bestandteile Ihrer JagdausrĂźstung.
EINZIGARTIGES SEHEN â&#x20AC;&#x201C; UND FESTHALTEN MIT DEM VIELSEITIGEN ZUBEHĂ&#x2013;R
Fernglas 10x42
Unvergessliche Augenblicke mĂźssen nicht allein in der Erinnerung fortbestehen. Ein praxiserprobtes Sortiment an Kameraadaptern fĂźr viele SLR und Kompaktkameras steht Ihnen fĂźr professionelles Digiscoping zur VerfĂźgung. Bewährte AufsatzlĂśsungen verbinden Kamera und Teleskop sicher miteinander und ermĂśglichen brillante Fotos auf hĂśchstem Niveau. Teleskopschiene und Stay-on Case sowie das neue Stativsortiment runden die breite Produktpalette an ergonomischem und anwenderfreundlichem Equipment, das auf Design, Funktionalität und Gewicht optimiert ist, ab. So werden die einzigen Ă&#x153;berraschungen, die sie erleben, die sein, die sich bei der Jagd offenbaren â&#x20AC;Ś 0HKU ,QIRUPDWLRQHQ Ä&#x; QGHQ 6LH XQWHU ZZZ VZDURYVNLRSWLN FRP
Teleskop + Okular 25-50x W in der hĂśchsten VergrĂśĂ&#x;erung
* Zahl resultiert aus einer GegenĂźberstellung des ATM 80 HD mit Okular 25-50x W und vergleichbaren Mitbewerberprodukten.
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