Schweizer Jäger 3/10

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Schweizer Das aktuelle Monatsmagazin für den Jäger Nr. 3 März 2010 95. Jahrgang Fr. 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016

Rückblick: Fischen Jagen Schiessen

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Wildruhezonen nötiger denn je 36

Fellmärkte in der Schweiz 72

Interview: Andreas Boldt Ruhe ist überlebenswichtig 28

DER

FELDHASE

IM FOKUS 6


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IMPRESSUM

ISSN 0036-8016

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Editorial

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Gemeinschaft macht stark «Fischen Jagen Schiessen» ist Vergangenheit und Veranstalter sowie Aussteller dürfen auf einen gelungenen Anlass zurückblicken. Für die Besucher bot sich einmal mehr die Gelegenheit, mit Händlern und Jäger/innen in Kontakt zu treten und neue, nette Bekanntschaften zu schliessen. Nina und ich, das «Schweizer Jäger-Pärchen» – wie uns ein aufgestellter Messebesucher betitelte – dürfen von Bern viele positive Erinnerungen und Eindrücke mit nach Hause nehmen. Wissen Sie, geschätzte Leser/ innen, was besonders schön war? Namen aus Mailadressen und Briefköpfen bekamen durch den persönlichen Kontakt ein Gesicht. Solche Begegnungen sind wichtig. Anliegen können thematisiert werden und offene Gespräche fördern das gegenseitige Verständnis. Aber auch das gemischte Publikum sorgte für Abwechslung. Sind Ihnen z.B. die vielen Kinder und Jugendlichen aufgefallen? Das Thema «Biodiversität» war ein Volltreffer. «Fischen Jagen Schiessen» war gerade deshalb auch ein starker Auftritt einer Minderheit mit solidem Rückgrat. Jagd oder Fischerei stehen nicht im Widerspruch zur Artenvielfalt. Diese Botschaft sollten wir Jäger und Fischer aber nicht nur in den Hallen der BEA zelebrieren. Klar, im Wald oder am Gewässer ist jeder in gewissem Sinne ein «Einzelkämpfer». Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Nach aussen hin sind dagegen Gemeinschaft und Transparenz ein absolutes Muss. Die Kräfte sind zu bündeln, egal ob Revier- oder Patentkantone. Der Grundstein wurde im vergangenen Jahr gelegt und es gilt mit der Weitsicht aller den jungen Verbund zu unterstützen – auf dieser Bühne ist kein Platz für gelebten «Kantönligeist». Die nach demokratischem Grundgesetz getroffenen Entscheide auf allen Ebenen, vom kantonalen Jagdverband bis hin zum Dachverband, sind als Wegweiser anzuerkennen. Wir Jäger tun gut daran eine geschlossene Front zu bilden, denn Seitenwind weht genügend. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen 2012 in Bern!

Mit Weidmannsgruss

Kurt Gansner

Titelbild: Sinnbild für Fruchtbarkeit Foto: Klaus Schneider

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Monatsthema Mein Name ist Hase… … und ich bin bekannt für meine Scheu, meine Schnelligkeit und meine Fruchtbarkeit. In den Beiträgen befassen wir uns näher mit Meister Lampe, seinen Gewohnheiten und seiner Rolle in der Geschichte.

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Fischen Jagen Schiessen Rückblick Die neunte Ausstellung gehört der Vergangenheit an. Was waren die Highlights und wurden die Erwartungen der Aussteller erfüllt? Mehr darüber im Bericht von Markus Urs Felder. 4

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INHALT Jagd & Wild

Lebensraum Wildruhezonen als Instrument des Artenschutzes Die Freizeitaktivitäten des Menschen nehmen immer mehr zu. Viele Wildtiere werden dadurch in ihrer Lebensweise und ihrem Rhythmus gestört. Wildruhezonen als Gebiete mit eingeschränkter Nutzung durch den Menschen bilden ein wichtiges Instrument im Artenschutz.

Fellmärkte Schlechte Preise – gute Stimmung! Alljährlich im Frühjahr finden landauf, landab die traditionellen Pelzfellmärkte statt. Der «Schweizer Jäger» war vor Ort dabei.

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Monatsthema Interview Lebensraum Wildkunde

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Waffen & Ausrüstung Fischen Jagen Schiessen Optik Neuheiten für den Jäger Jägermarkt

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Jäger & Hund Berichte Wichtige Daten

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Jagdspektrum Veranstaltungen Satire Jagdgeschichten Jagd im Ausland Jägersprache Sonne, Mond, Solunar Jagdschiessen Fellmärkte Bund und Kantone Fehlschuss Kapitale Trophäen Blattschuss Abschied Leser schreiben Wettbewerb

24 24 52 54 62 68 70 72 76 81 85 90 93 94 98

Vorschau 4/2010 s IWA-Nachlese s Territorialverhalten beim Rehwild Schweizer Jäger 3/2010

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Foto: Dieter Hopf

Monatsthema


MEIN NAME IST HASE...

Sprichwörtlich sind seine Scheu, seine Schnelligkeit, seine Wendigkeit und seine langen Ohren. Er ist neben dem Ei zum Symbol des Osterfestes geworden. Aber auch in vielen Märchen begegnen wir dem Mümmelmann. Die Bestände des Feldhasen sind seit 1960 in Europa aber vielerorts rückläufig und so wird immer mehr, wie auch in einigen Schweizer Kantonen, auf die Jagd verzichtet. In den folgenden Beiträgen befassen wir uns näher mit Meister Lampe, seinen Gewohnheiten und den geschichtlichen Hintergründen. Schweizer Jäger 3/2010

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HOCHZEIT DER

HASEN

Es ist Vorfrühling, die Tage sind wieder merklich länger. Während sich bei anderen Wildtierarten die Geschlechtshormone erst zaghaft zu regen beginnen, ist der Feldhase bereits seit rund zwei Monaten eifrig mit der Arterhaltung beschäftigt – und wird es noch einige Monate sein. Zwar ist Meister Lampe nicht nur, was die ausserordentlich lange Rammelzeit betrifft, fortpflanzungsbiologisch gesehen ein Phänomen. Aber reicht sein bemerkenswerter Einsatz bei der Paarung, um tatsächlich der Vermehrung zu dienen? Von Gundula Thor Der Feldhase gilt als Fruchtbarkeitssymbol schlechthin. Im Bild des Eier bringenden Osterhasen lebt diese Symbolik auch heute noch ungebrochen fort. Aber ist der Hase denn wirklich noch so reproduktiv wie zu Zeiten unserer Altvorderen? Oder hat der Rückgang der Hasenbesätze in weiten Teilen Europas womöglich etwas mit schwindender Vermehrungsfreude zu tun wie in westlichen Zivilisationen? Ist die Hochzeit der Hasen gar längst vorbei? Diese bangen Fragen stellen wir uns alljährlich im Herbst in unseren Niederwildrevieren. Und wenn wieder mal nur wenige Hasen vorkommen: Ist das überall so? Welche Ursachen kommen in Betracht? Welche davon sind plausibel und im besten Fall sogar wissenschaftlich belegt? Wollen wir uns einen kurzen Überblick über diese komplexe Thematik verschaffen. Es gibt grosse regionale und lokale Unterschiede der Besatzdichte des Feldhasen. In bestimmten Gebieten

Foto: Klaus Schneider

Monatsthema

Durch die Blume –

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Immer dabei ... Foto: Klaus Schneider

Universell einsetzbar: die faltbare Wildwanne

ďŹ nden sich sogar wieder leicht ansteigende Besätze. Europaweit ist jedoch in den vergangenen Jahrzehnten ein RĂźckgang zu verzeichnen. Jagdstrecken lassen zwar keine exakten RĂźckschlĂźsse auf den aktuellen Besatz zu; als Weiser fĂźr Populationsentwicklungen sind sie jedoch ein exzellentes, ja sogar das Mittel der Wahl. Darin sind sich Feldhasenexperten einig. Warum gab es frĂźher mehr? Stellvertretend fĂźr viele engagierte und qualiďŹ zierte Hasenforscher in Europa sollen im Folgenden besonders die Ergebnisse von drei Instituten kurz betrachtet werden: dem Leibniz-Institut fĂźr Zoo- und Wildtierforschung Berlin, der Forschungsstelle fĂźr Jagdkunde und WildschadenverhĂźtung in Bonn und dem Forschungsinstitut fĂźr Wildtierkunde und Ă–kologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Als mĂśgliche RĂźckgangsursachen des Feldhasen werden zum Beispiel folgende Faktoren diskutiert und untersucht: – Veränderungen in der Landwirtschaft (wie Intensivierung, Technisierung und Zunahme von grossächigen Monokulturen), – vermehrte Ausbringung von Agrar- und anderen Umweltchemikalien (vor allem mit hormoneller Wirkung), – genetische Verarmung und StĂśrungen der Fortpanzung beim Hasen, – Krankheiten der Hasen, – steigende Beutegreiferdichten, – Ăœberbejagung (besonders von Jagdgegnern favorisiert). Eine negative Auswirkung der modernen Landwirtschaft auf den Feldhasen ist – neben Verlusten durch Maschineneinsatz – ein starker RĂźckgang

der Deckung auf den landwirtschaftlichen Flächen. Dadurch sind die Hasen Beutegreifern und schlechtem Wetter heutzutage viel stärker ausgesetzt als frĂźher. Damit wird auch klar: Nasskalte Witterung im FrĂźhjahr ist des Junghasen Tod. Sehr nachteilig fĂźr die Hasenbesätze ist die Tatsache, dass die Hasen weit weniger artgerechte Ă„sung ďŹ nden als frĂźher. Prof. Arnold, Leiter des Forschungsinstituts fĂźr Wildtierkunde und Ă–kologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, meint hierzu: ÂŤDie Hasenmilch ist extrem fettreich und am fettreichsten im zeitigen FrĂźhjahr, wenn die der Kälte ausgesetzten Junghasen die meiste Energie brauchen, um zu Ăźberleben. Nur gut genährte Häsinnen sind in der Lage, ausreichend fette Milch zu produzieren. Wir vermuten in der Verarmung der Wildkräuterora die entscheidende Ursache fĂźr den RĂźckgang der Hasenbesätze. Wir konnten zeigen, dass Feldhasen am liebsten fettreiche Panzen äsen. Am fettreichsten sind die ’Ackerunkräuter’, die es in der ausgeräumten Agrarlandschaft nicht mehr in der erforderlichen Menge gibt. Deshalb korreliert der Hasenstammbesatz auch positiv mit dem Anteil an Brachächen in einem Revier.Âť (Arnold 2010, mdl. Mttlg.) Die Forscher aus Wien nehmen an, dass die erhĂśhte Junghasensterblichkeit wahrscheinlich eine Folge unzureichender Ernährung ist. Denn schlecht genährte Satzhasen, Quarthasen (ein bis zwei Monate alt) und Dreiläufer (drei bis vier Monate alt) sind der Kältebelastung im FrĂźhjahr nicht gewachsen. Diese geschwächten Junghasen sind dann natĂźrlich eine besonders leichte Beute fĂźr Raubfeinde, die sie oft beseitigen, bevor sie an Unterernährung und UnterkĂźhlung eingehen.

Kodiak-Š-2008 ¡ www.kodiak.de

Die intensivierte Landwirtschaft mit grossflächigen Monokulturen wirkt sich negativ auf die Hasenbesätze aus.

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So fruchtbar wie früher? Die Dynamik eines Wildtierbestands oder -besatzes wird massgeblich durch den Fortpflanzungserfolg bestimmt. Dieser wiederum ist abhängig von der Befruchtungsrate, der Trächtigkeitsrate, der Geburtenrate und der Jungtiersterblichkeit. Es gibt also vier verschiedene kritische Zeitfenster: Während und kurz nach der Paarung (Phase 1), zwischen Befruchtung und Geburt (Phase 2, pränatal), um die Geburt herum (Phase 3, perinatal) sowie in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt (Phase 4, postnatal). Wo hakt es da beim Hasen? In einer umfassenden und ausgefeilten Untersuchung zur Fruchtbarkeit des Feldhasen knöpften

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sich deutsche Hasenforscher die ersten drei Phasen vor. Die Studie wurde vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (IZW) in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung in Bonn durchgeführt. Einer der führenden Feldhasenforscher in Deutschland, Dr. Thomas Hildebrandt vom IZW, nahm mit seinen Kollegen über 400 Wildfänge (zu je etwa 50 Prozent Häsinnen und Rammler) genau unter die Lupe. Mit modernsten tier- und humanmedizinischen Methoden, wie zum Beispiel Ultraschall, wurden die Hasen schonend untersucht und danach unversehrt wieder in die Freiheit entlassen. Um die Ergebnisse jahrelanger und mühevoller wissenschaftlicher Arbeit in ein paar dürren Sätzen zusammenzufassen: Es konnte keine genetische Verarmung festgestellt werden. Konzentration und Qualität des Spermas bei den Rammlern waren in Ordnung. Fast alle Häsinnen waren am Fortpflanzungsprozess beteiligt. Zwar wurden bei etwa fünf bis zehn Prozent von ihnen Veränderungen an den Eileitern und eine niedrigere Fötenrate gefunden; aber das fällt bei der hohen Gesamtgeburtenzahl nicht ins Gewicht. Nur etwa 10 bis 30 Prozent aller Embryonen waren abgestorben – eine normale vorgeburtliche Sterberate bei dieser Wildtierart. Die Fruchtbarkeit des Feldhasen bietet also keinen Anlass zur Sorge. Das ist doch schon mal eine sehr, sehr gute Nachricht! Resümee zum Thema Fruchtbarkeit von Dr. Hildebrandt: «Uns hat überrascht, dass sich die für eine Wildtierpopulation hervorragende Fortpflanzungsleistung des Feldhasen dann im Herbst nicht in der entsprechenden Zuwachsrate ausdrückt.» Das sehen die anderen Hasenforscher genauso. Für den Rückgang unseres Lepus europaeus ist also hauptsächlich eine hohe Sterblichkeit der Junghasen verantwortlich. Dr. Hildebrandt weiter: «Schade, dass uns für das geplante Nachfolgeprojekt, bei dem wir den Lebensweg

Foto: Klaus Schneider

Monatsthema

Umweltgifte dagegen können schleichend wirken. Herbizide (Unkrautvernichtungsmittel), Pestizide (Schädlingsbekämpfungsmittel) und andere in der Umwelt kursierende Schadstoffe können den Organismus belasten und Schäden hervorrufen, selbst wenn sie nicht zum Tod der Tiere führen. Hier besteht noch Forschungsbedarf. Schwermetalle scheinen dagegen beim Rückgang des Hasen keine grosse Rolle zu spielen, weil für ihre Wirkungsentfaltung die Lebensspanne der Hasen einfach zu kurz ist. Unter den Krankheiten des Feldhasen sorgt EBHS, auch Hasenseuche genannt und nicht zu verwechseln mit der Myxomatose beim Wildkaninchen, seit Beginn der 1980er-Jahre für Verunsicherung unter den Jägern. Die Abkürzung steht für den englischen Begriff «European Brown Hare Syndrom», eine Viruserkrankung des Europäischen Feldhasen. In einer österreichischen Studie wurden bei fast 90 Prozent der untersuchten Hasen Antikörper gegen EBHS registriert, ohne dass die Hasen daran erkrankt waren. Es kann also eine (vielleicht sogar lebenslange) Immunität erworben werden, und zwar offenbar besonders dann, wenn Junghasen im Alter von weniger als drei Monaten mit dem Virus in Berührung kommen.

Auch der Strassenverkehr fordert nicht zu unterschätzende Verluste.

der Junghasen nach der Geburt mit Hilfe von Wärmebildkameras genau verfolgen wollten, die notwendigen finanziellen Mittel nicht zur Verfügung standen.» (Hildebrandt 2010, mdl. Mttlg.) Fuchs, du hast den Has’ gestohlen… Anhand von Versuchen in Revieren mit und ohne intensive Prädatorenbejagung gelang der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung in Bonn folgender Nachweis: Mit Beginn des zweiten oder dritten Lebensmonats, wenn die Junghasen die Mutter verlassen, fallen zwischen 40 und 90 Prozent von ihnen Prädatoren zum Opfer, allen voran dem Fuchs (aber auch Rabenvögeln). Die Verlustrate kann sogar bis zu 95 Prozent betragen, wenn der Bodenbewuchs beim ersten Satz Junghasen noch niedrig ist. Interessante Ergebnisse präsentierte auch Karen E. Hodges, eine Mitarbeiterin des bekannten amerikanischen Wildökologen Charles J. Krebs, vor einigen Jahren auf einem internationalen Hasensymposium. Ein «wasserdichter», insgesamt über zehn Jahre dauernder Langzeitversuch auf gezäunten und ungezäunten Flächen am Kluane Lake im Yukon (Nordkanada) galt der Beziehung zwischen Räuber, Beute und Äsung. Zu den gezäunten Flächen hatten die Hauptfressfeinde des Schneeschuhhasen (Lepus americanus) keinen Zugang. Für die Hasen waren dagegen kleine


Durchschlupflöcher vorhanden, um Zu- und Abwanderung zu ermöglichen. Nachdem die grossen Prädatoren ausgeschlossen waren, erfolgte ein rascher Anstieg des Hasenbesatzes bis hin zur Verdoppelung und darüber hinaus. Wurde den Hasen artgerechte Zusatzäsung geboten, verdreifachte sich der Hasenbesatz. Bei Ausschluss von Prädatoren kombiniert mit Zusatzäsung wurde die über zehnfache Hasendichte erreicht. Äsung und Beutegreifer zusammen hatten also einen mehr als additiven Effekt. Die Wildforscher schlossen daraus, dass das Zusammenwirken von pflanzlicher Äsung, Pflanzenfressern und Beutegreifern (dreier trophischer Ebenen) entscheidend ist. Wurde den Beutegreifern wieder Zugang verschafft und sass die Hasenpopulation dann erst einmal im «Räuberloch» (engl. predator pit), konnte sie sich nicht aus eigener Kraft, sondern nur bei erneutem Ausschluss der Prädatoren wieder daraus befreien. Das Prinzip, dass die Beutetierpopulation den Räuber reguliert und nicht umgekehrt, ist zwar meist, aber eben nicht immer und überall gültig. (Prinzipien haben es nun mal so an sich, dass sie nur prinzipiell gelten und Ausnahmen die Regel sind.) Welchen Stellenwert die Beutegreifer beim Rückgang unseres Feldhasen de facto einnehmen, wird unter den Hasenexperten teilweise kontrovers diskutiert. Einige von ihnen machen für den Rückgang des Feldhasen bei uns

vor allem die deutliche Abnahme hasengerechter Äsung verantwortlich. Sie soll, wie bereits weiter oben dargelegt, dazu führen, dass die säugenden Häsinnen kleinere Mengen nicht mehr so hochwertiger Milch produzieren, was bei den Junghasen eine Mangelernährung auslöst. Derart geschwächte Junghasen wiederum wären dann für Fuchs & Co. eine leichte Beute, würden jedoch ohnehin an Unterernährung und Unterkühlung eingehen – so die Argumentation. Andere Hasenexperten hingegen vertreten die Auffassung, dass der bei uns mittlerweile geradezu übermächtige Beutegreiferdruck, und zwar besonders in Verbindung mit der niedrigen Hasendichte und fehlender Deckung, eine wichtige oder sogar die entscheidende Rolle beim Rückgang der Hasenbesätze spielt. Aber auch diese Fachleute weisen darauf hin, dass Prädatorenbejagung allein langfristig wohl nicht ausreichen dürfte, um dem Hasen wieder auf die Sprünge zu helfen. Als Erst- beziehungsweise Zusatzmassnahme sei sie jedoch zu empfehlen. Die Rolle der Jagd Die Bejagung des Hasen selbst hingegen, die in weiten Teilen Europas ohnehin nur sehr restriktiv und besatzschonend durchgeführt wird, spielt nach Ansicht von Hasenexperten beim Rückgang des Feldhasen überhaupt keine Rolle. In Versuchsrevieren des Forschungsinstituts für Wildtierkun-

Eine vernünftige Bejagung gefährdet nach Ansicht von Experten die Hasenbesätze in keiner Weise.

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Monatsthema

de und Ökologie in Wien fand man heraus, dass die Fortpflanzungsrate in Hasenpopulationen mit geringer Besatzdichte niedriger war als in solchen mit hoher Dichte, und dass auf Kontrollflächen ohne Bejagung der Anteil älterer Häsinnen mit krankhaften Veränderungen der inneren Fortpflanzungsorgane zunahm. Prof. Arnold: «Da Populationen mit sehr geringer Dichte in der Regel nicht mehr bejagt werden, gibt es mehr ältere Häsinnen, deren Fruchtbarkeit geringer ist. Diese Populationen sind überaltert.» Und weiter: «Würde man die Bejagung des Hasen einstellen, würde dies den Rückgang der Besätze in keiner Weise stoppen.» (Arnold 2010, mdl. Mttlg.) Fazit: Für den Rückgang der Hasenbesätze wird von den Hasenforschern ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren verantwortlich gemacht. Also mal wieder «multifaktoriell» statt «monokausal» (wäre ja sonst auch zu einfach). Fest steht, dass der Knackpunkt die hohe Sterblichkeit der Junghasen ist, und sicher ist ebenfalls, dass Veränderungen der Land(wirt)schaft und Beutegreifer dabei kräftig mitmischen. Der Leiter der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung in Bonn, Dr. Michael Petrak, schlägt vor: «Wenn wir dem Ha-

Foto:Werner Nagel

Foto: Klaus Schneider

Natürliche Feinde wie der Fuchs können, wenn sie in hoher Dichte vorkommen, einem Hasenbesatz stark zusetzen.


…was das Zeug hält! Die eigentliche Rammelzeit beginnt Ende Dezember / Anfang Januar, steigert sich zunehmend, bis sie im März ihren Höhepunkt erreicht, und setzt sich darauf in etwas ruhigerer Form bis in den August fort. Insgesamt dauert die Fortpflanzungszeit beim Feldhasen in Mitteleuropa im langjährigen Durchschnitt sage und schreibe 236 Tage! Die Hauptsetzzeit liegt im Mai/Juni. Pro Satz kommen ein bis sechs (nicht maximal fünf, wie man früher glaubte), im Durchschnitt zwei bis drei behaarte, sehende Junghasen zur Welt, wobei eine Häsin drei bis vier Sätze pro Jahr bringen kann. Zur so genannten Superfötation kommt es, wenn eine Häsin, die bereits innehat, erneut mit Erfolg befruchtet wird, noch bevor sie gesetzt hat. Bei den Wildfängen des IZW Berlin wies rund ein Zehntel der Häsinnen diese Besonderheit auf. Noch höher ist der Prozent-

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Foto: Dieter Hopf

Monatsthema

sen helfen wollen, sollten wir die entsprechenden Agrarprogramme nutzen, um grosse Felder zu untergliedern, und, im Verbund damit, die Möglichkeiten der Fuchsbejagung verstärkt ausschöpfen.» (Petrak 2010, mdl. Mttlg.) Ob der Hase den Absprung schafft, wird jedenfalls massgeblich davon abhängen, wie sich unsere Landschaft und die Beutegreifer in Zukunft entwickeln und wie wir mit ihnen umgehen (dürfen). Vor diesem Hintergrund muss es paradox und kontraproduktiv erscheinen, wenn manche Länder beziehungsweise Bundesländer auf Betreiben von Jagdgegnern die Bejagung des in hoher Dichte vorkommenden Fuchses erschweren. Damit erweist man dem Feldhasen, der wirklich unsere Hilfe nötig hätte, mit Sicherheit einen Bärendienst. Denn hohe Besatzdichten würden dem Feldhasen (im Gegensatz zu manchen anderen Wildarten) gut tun, wie wir beim Thema «Hochzeitsgesellschaften» noch sehen werden. Also müssen die Mümmelmänner und -frauen bei der Fortpflanzung vollen Einsatz bringen. Und genau das tun sie...

Bereits im zeitigen Frühjahr, vielfach wenn noch Schnee liegt, versammeln sich die Hasen zu so genannten «Hochzeitsgesellschaften» auf den Rammelplätzen.

satz bei guter Gefangenschaftshaltung – wenn sie gelingt. Denn der Feldhase ist eine Wildtierart, die sich Domestikationsversuchen bisher hartnäckig widersetzte. Noch zu einer Zeit, wenn in unseren Breiten der meiste Schnee liegt, versammeln sich die Hasen, und zwar bevorzugt am späten Vormittag und frühen Nachmittag, auf Feldern und Wiesen zu «Hochzeitsgesellschaften», wie der Verhaltensbiologe sagt. Diese Art Gruppenbalz – ebenfalls ein Fachausdruck aus der Verhaltensforschung oder Ethologie (die mit Ethik nur insofern etwas zu tun hat, als sich beides um Verhalten dreht) – bietet mehrere Vorteile. Die Häsinnen kommen dadurch mehr oder weniger gleichzeitig in Paarungsstimmung, was in Hinblick auf einen möglichst gut synchronisierten Setzzeitraum für die Population von grossem Nutzen ist. Denn damit verringert sich das statistische Risiko für den einzelnen Satz Junghasen, einem Beutegreifer zum Opfer zu fallen. Der englische wildbiologische Fachausdruck gibt dies sehr anschaulich wieder. Er lautet «to outnumber» und bedeutet, die Beutegreifer durch ein übergrosses Angebot – in diesem Fall mehr oder weniger gleichzeitig gesetzter Junghasen – zahlenmässig zu überrollen. In der heutigen Situation des Hasen in weiten Teilen unserer Landschaft klingt dies jedoch nur wie ein frommer Wunsch.

Ein weiterer Vorteil der Ansammlung von Hasen auf dem Rammelplatz (nicht zu verwechseln mit Rummelplatz) ist, dass mit zunehmender Anzahl von Kandidaten und Kandidatinnen die Auswahl an Partnern und damit der Paarungs- und Fortpflanzungserfolg steigen. Und nicht zu vergessen: Mehr Seher und Löffel eräugen und vernehmen natürlich auch mehr. Damit sinkt die Gefahr für ein Hasenpaar, das gerade vollauf mit sich selbst beschäftigt ist und alle Vorsicht fahren lässt. Denn es ist umringt von so genannten «Satelliten» und anderen Statisten, die mangels anderweitiger Beschäftigung zumindest ihre Rolle als Aufpasser (Voyeure?) wahrnehmen. Rammelrituale Bis ein Rammler von (s)einer Auserwählten erhört wird, muss er ein ganzes Zeremoniell von stark ritualisiertem, langwierigem Werbeverhalten abspulen. Zunächst kommt es zu wilden Verfolgungsjagden, wenn der Rammler die Häsin aufmunternd treibt. Zweck des Treibens ist gegenseitige Annäherung und Abbau der Berührungsscheu bei der Häsin. Die Häsin reagiert mit so genannter Lockflucht. Sie gibt dem Rammler dabei Körpersignale, die ihn über den Stand ihrer Absichten auf dem Laufenden halten. Ist die Häsin noch sehr ungnädig, wendet sie sich aus vol-


Beide stehen aufgerichtet auf den Hinterläufen und tauschen einen regelrechten Trommelwirbel von Pfotenhieben aus. Dabei handelt es sich um ein ritualisiertes Turniergefecht und nicht um einen Beschädigungskampf. Drohgesten Denn die Pfotenhiebe treffen vorwiegend die unempfindlichen Vorderläufe des Gegners, manchmal auch den Rumpf, während die Kopfpartie mit den empfindlichen Sehern ausser Reichweite der gegnerischen Pfoten nach hinten gebogen wird. Oft kommt es auch gar nicht zu einer Auseinandersetzung, sondern es reichen Droh- und Imponierverhalten mit aufgestellten Löffeln oder das schneidige Heranpreschen des Platzrammlers. Nach einigen Tagen des Werbens erfolgen immer häufiger Körperkontakte zwischen Rammler und Häsin. Der Rammler versucht, unter der Häsin hindurchzuschlüpfen, während die Häsin über den Rücken des Rammlers springt. Durch diese Berührungen auf der Bauchseite wird der Eisprung bei der Häsin ausgelöst. Mit einem rasanten Paarungslauf, unterbrochen von fulminanten, handfesten Pfotengreiflichkeiten, bei denen schon mal die Wolle fliegt, nähert sich das Paarungsritual dem Höhepunkt. Die Häsin verhofft vor dem Rammler und hebt, wenn er aufreitet, den

Monatsthema

Foto: Dieter Hopf

Foto: Dieter Hopf

lem Lauf dem Rammler zu und legt drohend ihre Löffel an. Beachtet der aufdringliche Verehrer die Drohgeste nicht gebührend, springt die Häsin den Rammler an und erteilt ihm mit trommelnden Pfotenhieben eine Lektion. Gleichzeitig haben diese so rüde wirkenden Backpfeifen jedoch den Effekt, dass sich Wittrungsmoleküle der Häsin auf den Rammler übertragen und umgekehrt. «Sie» ist dadurch eher bereit, «ihn» als «den ihren» zu akzeptieren und wird allgemein milder gestimmt. Dies zeigt sie dem Rammler, der ihr hinterherläuft, sozusagen «durch die Blume», indem sie diese seitlich hinund herbewegt. Die Natur ist doch weise und verfügt über erstaunliche Tricks, um den Fortbestand der Arten zu sichern! Der Rammler wiederum unterbricht das Treiben gelegentlich und wechselt zwischen Imponierund Beschwichtigungsverhalten gegenüber der Häsin, indem er kegelt oder ein Beschwichtigungstrommeln in der Luft als Verlegenheitsgeste (Übersprungshandlung) aufführt. Zuckerbrot und Peitsche, gewissermassen. Immer wieder wird das intensive Werben unterbrochen von Phasen der Ruhe und der Äsungsaufnahme. Aber wehe, ein Nebenbuhler nähert sich dem Rammler oder, noch schlimmer, seiner Auserwählten! Dann geraten sich die Kontrahenten heftig in die Wolle.

Mehrere Tage dauert das stark ritualisierte Werben, dann kommt es zur Begattung, die nur wenige Sekunden dauert.

Hinterkörper an. Die Hasenhochzeit wird beendet mit dem Begattungssprung der Häsin, bei dem sie blitzschnell die Hinterläufe streckt und den Rammler abwirft. Danach wird meist wieder eine Runde friedlich geäst. Entgegen der früher verbreiteten Meinung ist der Feldhase nicht wirklich polygam, sondern lebt mehr in Einehe, die in der Regel das ganze Jahr andauert und nur von gelegentlichen Partnerwechseln unterbrochen wird. Beobachtungen bei den schwierigen Gefangenschaftszuchten ergaben, dass eine Begattung erst nach einigen Wochen des Zusammenlebens der Partner erfolgte, und dass sich der Rammler, wurde er im Gehege bei der Häsin belassen, später sogar an der Jungenaufzucht beteiligte. Auch die Partnertreue bestätigte sich bei den Gehegeuntersuchungen. Der Europäische Feldhase ist auf jeden Fall eine Wildtierart, über die man bisher vergleichsweise wenig weiss und über die hoffentlich weiterhin viel geforscht werden wird. ■

Zur Autorin Dipl.-Biol. Gundula Thor ist Wildbiologin und Journalistin. Sie hat an der Universität München Zoologie, Ökologie und Wildbiologie studiert. Über zehn Jahre lang leitete sie Rehwildforschungsprojekte in freier Wildbahn Süddeutschlands und arbeitet seit 1997 als Redakteurin und freiberufliche Journalistin.Von Kindesbeinen an hat sie ihren Vater, der Forstamtsleiter in einem Rotwildgebiet in Bayern war, mit grosser Begeisterung auf der Jagd begleitet. Seit mehr als 20 Jahren geht sie selbst auf die Jagd und ist passionierte Hundeführerin und Züchterin von Deutsch-Langhaar. Sie schreibt in der Schweiz exklusiv für den «Schweizer Jäger». Schweizer Jäger 3/2010

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HAUSHASE STALLHASE oder sogar WILDHASE ? Die Umgangssprache lässt das Kaninchen schnell einmal zum Hasen werden. Für den Laien ist ein optischer Unterschied im Vergleich zwischen Hauskaninchen und Feldhase kaum erkennbar. Verständlich, denn beide haben verhältnismässig lange Ohren (Löffel), einen kurzen, buschigen Schwanz (Blume), und eine ähnliche Körperhaltung. Obwohl sie entfernte Verwandte sind, unterscheiden sie sich nicht nur anatomisch und morhpologisch, sondern auch vollkommen in ihrer Lebensweise. Kaninchen und Hasen sind zwei unterschiedliche Arten. In der zoologischen Systematik werden beide Arten der gleichen Familie zugewiesen, nämlich der Leporidae (Hasenartige). Echte Hasen gehören jedoch der Gattung Lepus, und Kaninchen der Gattung Oryctolagus (Altweltliche Kaninchen) an. Als Angehörige verschiedener Gattungen können sich Hasen und Kaninchen auch nicht miteinander kreuzen. 14

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Wie Fossilfunde belegen, besiedelte das Wildkaninchen vor etwa einer Million Jahren während der zwischeneiszeitlichen Warmphasen im Pleistozän weite Teile Europas. Im Verlauf der letzten Eiszeit wurde es durch die aus Norden vorstossenden Eismassen immer weiter nach Süden zurückgedrängt. Schliesslich kam es nur noch im nordwestafrikanischen Küstenbereich und auf der Iberischen Halbinsel vor. Erst später kehrte das Kaninchen wieder in einige Gebiete seines angestammten Lebensraums bis nach Südfrankreich zurück. Es gelang ihm jedoch nicht, sein ursprünglich grossflächiges Verbreitungsgebiet zurückzuerobern. Die Kanincheninsel Die unübersehbare Präsenz der Wildkaninchen auf Spanien wurde erstmals von den Phöniziern um 1100 vor Christus erwähnt. Beim Anblick der zahlreich vorkommenden, ihnen bislang unbekannten Tierchen, erinnerten sich die tüchtigen Seefahrer an die Schliefer aus ihrer Heimat. Schaban, wie sie von den Phöniziern genannt wurden, gehören jedoch nicht zur Leporidae-Familie. Dennoch tauften sie die Iberische Halbinsel auf den Namen Isephanim. Was wörtlich übersetzt Schlieferland, oder eben Kaninchenland heisst. Möglicherweise entwickelte sich zur römischen Zeit die Bezeichnung Hispania daraus, was heute besser als España, oder zu Deutsch Spanien, bekannt ist. Verbreitung durch den Menschen Bereits die Römer brachten die Kaninchen wieder nach Norden und Osten zurück. Dort wurden sie

in sogenannten Leporarien gehalten – grossräumige Gehege mit künstlich angelegten Bauen. Die Tiere konnten sich dort frei bewegen. Die Leporarien boten der Obrigkeit auch Gelegenheit zur sportlichen Jagd. Damals wurden Kaninchen auch ausgesetzt. Ohne menschliche Hilfe hätte die Rückwanderung wahrscheinlich nicht stattgefunden. Denn um die angestammten Verbreitungsgebiete zu erreichen, hätte sich die für Wildkaninchen unüberwindbare Überquerung der Alpen in den Weg gestellt. Wer das Wildkaninchen tatsächlich domestiziert hat, ist bislang sehr umstritten. Es ist jedoch belegt, dass eine Domestikation in Europa im Zeitraum während der Wende des 12. zum 13. Jahrhunderts stattgefunden hat. Da das Kaninchen, wie auch der Hase, als Fruchtbarkeitssymbol galten, genossen sie bei der christlichen Kirche und deren Anhänger grosses Ansehen. In französischen Klöstern wurde die grosse Reproduktionsfähigkeit der Wildkaninchen rasch erkannt. Diese Gegebenheit war sozusagen ein himmlischer Segen, denn Embryone und Neugeborene Kaninchen galten während der Fastenzeit als Fleischersatz und durften somit verzehrt werden. In den Klöstern hielt man die Kaninchen bereits nicht mehr in Freigehegen wie zur römischen Zeit, sondern in einfachen Kisten ohne Kunsthöhlen. Im Spätmittelalter wurden Kaninchen ausserhalb der Klöster immer noch in so genannten Kaninchengärten gezüchtet. Diese Tiere behielten noch ihre Wildeigenschaften und sorgten weiterhin für herrschaftliches Jagdvergnügen.

Der Feldhase konnte nie domestiziert werden.

Monatsthema

Text und Bilder: Rolf Giger

Hauskaninchen gibt es in verschiedenen Farb- und Grössenvariationen.

Der grosse Unterschied Das Wildkaninchen lebt in festen Familienverbänden an einem mehr oder weniger festen Standort, wo es auch Erdlöcher zum Schutz vor Feinden gräbt. Im Bau kommen die Jungen unbehaart, blind und taub zur Welt. Der Feldhase bevorzugt weite, offene Flächen und besitzt keinen festen Standort. Bei Gefahr verlässt er sich auf seine Tarnung und schmiegt sich dabei fest an den Boden, wo er regungslos ausharrt. Seine Jungen werden als sogenannte Nestflüchter geboren, denn sie sind behaart, sehend und hörend. Schon aus diesem Grund benötigt der Feldhase keinen schützenden Bau wie das Kaninchen. Auch der Körperbau unterscheidet sich wesentlich. Mit dem athletischen Körperbau des Feldhasen kann das Kaninchen nicht konkurrieren. Warum auch, bei Gefahr genügt es, mit wenigen Hoppelsprüngen den schützenden Bau zu erreichen. Der Hase indes muss sich bei einer Verfolgungsjagd auf seine Schnelligkeit und Wendigkeit verlassen können. Ausserdem verfügt er über ausgeklügelte Verwirrungsstrategien, die einen Fressfeind hoffnungslos in die Irre führen kann. Die Lebensweise des Wildkaninchens vereinfachte die Domestizierung wesentlich, denn die Zuchtanforderungen konnten ohne weiteres auf engstem Raum erfüllt werden. Beim Kaninchen machten sich durch die Gefangenschaft auch keinerlei Schweizer Jäger 3/2010

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Monatsthema

Anzeichen einer Vermehrungsreduktion, oder sogar einer Unfruchtbarkeit bemerkbar. Im Gegenzug wäre eine, auch nur im entferntesten Sinne, artgerechte Haltung des Feldhasen als Haustier ausgeschlossen. Jeglicher Versuch ihn zu domestizieren ist gescheitert, denn in Gefangenschaft auf engem Raum panzt er sich nicht fort. Die natĂźrliche Scheu vor dem Menschen im Vergleich zum Wildkaninchen, ist um ein vielfaches grĂśsser. Demnach existieren in Wirklichkeit gar keine Haushasen, Stallhasen oder Wildhasen. Hase ist und bleibt Hase, das Wildkaninchen wurde jedoch durch die Domestikation zum Hauskaninchen.

Das Wildkaninchen ist die Stammform aller Hauskaninchen.

Bereicherung jagdlicher MÜglichkeiten Beide Gattungen geniessen in Jägerkreisen grosse Beliebtheit. Sie bieten der Jägerschaft willkommene und vielfältige JagdmÜglichkeiten. Denn es gibt wohl kaum eine andere jagdbare Säugetierart, die mit vergleichbar minimalem Hegeaufwand ein vielseitigeres und ungezwungeneres Nutzungsangebot bieten wßrde. Auf beide Gattungen wird die Brackierjagd, die Treibjagd, die

Suche und der Ansitz ausgeĂźbt. Eine beliebte Jagdmethode beim Wildkaninchen ist das Frettieren. DafĂźr werden zahme Iltisse (Frettchen) in den Kaninchenbau gelassen. Der Feldhase ist im Gegensatz zum Wildkaninchen in der Roten Liste bedrohter Wildtierarten der Schweiz aufgefĂźhrt. Der Grund dafĂźr liegt vorwiegend in der sprunghaft gestiegenen Industrialisierung der Landwirtschaft. Ăœberlebenswichtige Niederhecken, Magerwiesen und Brachen verschwanden vielerorts fĂźr immer. Besonders in Ackerbaugebieten fĂźhrte dies zu einer dramatischen Verminderung der Lebensqualität des Feldha-

sen. Seine Nahrung setzt sich aus verschiedenen Panzen zusammen, die er in Monokulturen nicht mehr vorďŹ ndet. In den letzten Jahren wurden in verschiedenen Regionen Massnahmen gegen den RĂźckgang des Feldhasen ergriffen. Heute sind dank des unermĂźdlichen Einsatzes verschiedener Interessensgemeinschaften bessere Lebensräume vorzuďŹ nden, die bereits kleine Teilerfolge hervorgerufen haben. In einzelnen Kantonen, wo der Feldhase noch hohe Bestandesdichten aufweist, darf er noch bejagt werden. Das Wildkaninchen lebt bevorzugt in tieferen Lagen, dementsprechend ist es hierzulande lediglich an vereinzelten Standorten zu ďŹ nden. Trotzdem ist es keine bedrohte Tierart. Im Bundesgesetz Ăźber die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere der Schweiz sind die Schonzeiten der verschiedenen Arten aufgefĂźhrt. Der Feldhase, der Schneehase, und das Wildkaninchen dĂźrfen vom 1. Januar bis 30. September nicht bejagt werden. Die Schonzeiten sind die Minimalvorgaben des Jagdgesetzes und kĂśnnen durch die Kantone verlängert werden. â–

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«…zu der Menschen Speiß und Nahrung

VON

GOTT

ERSCHAFFEN…»

Der Feldhase in der Kultur- und Jagdgeschichte (Teil 1) Einer älteren Ausgabe von Brehms «Thierleben», in der jedoch die im Text erwähnte falsche Zuordnung zu den Nagetieren bereits korrigiert wurde, ist diese schöne Darstellung eines Feldhasenpärchens entnommen.

Von Klaus Böhme

(Repro: Verfasser)

Wie Bär, Wolf und Fuchs, Hirsch und Reh gehört auch der Hase zu denjenigen Tieren der Wildbahn, die – zumindest in früheren Zeiten – jedes Kind beim Namen nennen konnte, sobald es begann, seine natürliche Umwelt wahrzunehmen und zu reflektieren. Dabei, so sollte man jedenfalls meinen, passt der eher unscheinbare braungraue Geselle so gar nicht in die aufgezählte Reihe recht auffälliger, wenn nicht sogar imposanter Wildtiere. Bei näherem Hinsehen jedoch kommt man zu der Erkenntnis, dass der Hase, mit dem in der Regel der europäische Feldhase (Lepus europaeus) gemeint ist, seine ungeheure Popularität nicht von ungefähr erlangt hat. Die Mythologie, die Kunst und die Literatur zahlloser Völker aus allen Epochen der Geschichte zeigt, dass die kulturhistorische Bedeutung des Hasen weitaus mehr umfasst als die Legende vom Osterhasen, die allein eher als Nebensache erscheint. Nicht zuletzt wird ihm in der frühen Geschichte der Jagd, in der er auch später immer wieder exponiert auftaucht, von namhaften Experten eine kaum weniger bedeutende Rolle zugesprochen wie den königlichen Hochwildarten.

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Der Hase ist kein Nagetier! Vorgestellt und beschrieben werden braucht das allgemein gut bekannte Tier von seinem Äusseren und von seiner Lebensweise her freilich nicht. Keineswegs so allgemein bekannt ist jedoch, dass der Hase kein Nagetier ist; noch in den ersten Ausgaben von Alfred Edmund Brehms «Thierleben» findet er sich


Hasen weltweit und in der Schweiz In etwa 30 Arten sind die Echten Hasen, die früher nur auf der Nordhalbkugel bis in Äquatornähe und allein in Afrika auch südlich dieser Linie heimisch waren, nach Aussetzungen in Australien, Neuseeland, Argentinien und Chile nunmehr fast über die ganze Welt verbreitet. Von den nordamerikanischen Arten sind neben dem Polarhasen, einem Verwandten des Schneehasen, der Prärie-, der Esels- und der Schneeschuhhase besonders bekannt, aus Af-

Diese ägyptische Holzschnitzerei aus dem 8./9. Jahrhundert belegt, dass die Hasenjagd mit Hunden auch in dieser alten Kultur eine lange Tradition hatte.

rika kennt man den Äthiopischen Hochlandhasen, den Buschhasen aus Namibia und den Kaphasen, den es auch in Asien gibt, wo unter anderem der Tibetanische Wollhase, der Chinesische Hase und der Japanische Kurzschwanzhase beheimatet sind, um von den vielen Arten hier nur einige zu nennen. In Südeuropa findet sich der KorsikaHase, allerdings nicht mehr auf Korsika, sondern nur noch in Italien; in Spanien leben der Iberische Hase und die erst in 1977 entdeckte Art Lepus casroviejoi. Mitteleuropa ist mit seinen Gebirgslagen die Heimat des Schneehasen, der auch Nordeuropa besiedelt und im Übrigen der Lebensraum des Feldhasen, der die am weitesten verbreitete Hasenart überhaupt ist und bis nach Nordafrika und Westasien vorkommt. In der Schweiz war der Feldhase ebenso wie in Deutschland, Österreich und Frankreich früher recht häufig in der Kulturlandschaft anzutreffen. Seit mehr als einem halben Jahrhundert jedoch gehen, auch wie in den benachbarten Ländern, die Bestände zurück, wobei sich in einzelnen Jahren und Regionen immer auch Bestandsschwankungen bemerken liessen. Die bundesdeutsche Jagdstatistik 2008/2009 weist einen erneuten Rückgang der Streckenzahlen um über 106 000 Stück entsprechend rund 20 Prozent aus. Die Eidgenössische Jagdstatistik eignet sich bereits seit Ende der 80er-Jahre kaum noch als Spiegel der Bestandsdichten und -entwicklung, da in manchen Kantonen und von einigen Jagdgesellschaften seitdem freiwillig auf die Hasenjagd verzichtet oder diese nur periodisch und sehr zurückhaltend ausgeübt

wird. Seit 1991 aber werden im Auftrag des Bundesamts für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) durch die Schweizerische Vogelwarte in Sempach mit Unterstützung zahlreicher Jagdbehörden alljährlich Feldhasenzählungen durchgeführt. Diese zeigten zunächst bis Ende des vorigen Jahrhunderts eine kontinuierliche Bestandsabnahme, in den letzten Jahren jedoch teilweise eine gewisse Erholung, wobei sich die Bestände in Ackerbaugebieten günstiger entwickeln als in Grünlandzonen, insgesamt jedoch nach wie vor ein niedriges Niveau zu erkennen ist. Ökologische Massnahmen, vor allem die Schaffung von Ausgleichsflächen als Rückzugszonen sind nach dem Landschaftskonzept Schweiz weiterhin vorgesehen, um dem Langohr geeigneten Lebensraum zu sichern und zu schaffen. Diese Bemühungen sollen zum Anlass genommen werden, die Spur des Hasen weit zurück in ferne Zeiten zu verfolgen und einen Blick zu werfen auf die bemerkenswerte Rolle des kleinen Tieres im grossen Kaleidoskop der menschlichen Kulturgeschichte. Der Name des Hasen und Urmythen aus dunkler Zeit Die Bezeichnung «Hase» stammt vermutlich aus der indogermanischen Sprachgruppe, in der es den Begriff «kaso» oder «kas´n» etwa mit der Bedeutung «der Graue» gab; aus der germanischen Wortwurzel «hasan» oder «hazan», deren Entlehnung aus dem Indogermanischen zwar nahe liegt, allerdings nicht gesichert ist, wurde althochdeutsch «haso» und schon mittelhochdeutsch «Hase». Diesen Namen Schweizer Jäger 3/2010

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(Quelle:Wikipedia, Public Domain)

nämlich als dreizehnte und letzte Familie dieser Ordnung. Auch in anderen älteren zoologischen Werken und sogar bis in die Gegenwart hinein ist die falsche Zuordnung in Zeitschriften und Büchern keineswegs selten zu finden. Bereits seit fast 100 Jahren aber, genau genommen seit dem Jahre 1912, sind sich die Zoologen darüber einig, dass die Hasenartigen (Lagomorpha) eine eigene Ordnung innerhalb der Systematik des Tierreiches einnehmen und seitdem haben weitere Forschungen verschiedener Disziplinen bis in die jüngste Zeit sogar ganz erstaunliche Ergebnisse erbracht. Danach stellen die Hasentiere im Verhältnis zu den echten Nagetieren, also Hörnchen, Mäuseartigen usw. lediglich eine so genannte Konvergenzentwicklung dar, weil sie gewisse äusserliche Merkmale sowie Ernährungsund Verhaltensweisen mit diesen gemeinsam haben. Verwandt aber sind sie, man höre und staune, nach der Zusammensetzung des Blutes viel näher mit einigen Huftierarten und die oft zu beobachtende Verhaltensweise des Streckens lässt sogar einen evolutionären Schuss von Raubtierblut in den Adern vermuten! Deshalb vielleicht sind die Hasen gar nicht so feige, wie es ihr Ruf verbreitet, denn es sind nicht wenige Beobachtungen bekannt, nach denen sie sich, sogar ohne angegriffen worden zu sein, mit herumstreunenden Katzen, Hunden und sogar Füchsen sowie Rabenund Raubvögeln anlegen.


Sinnbild der Fruchtbarkeit und Begleiter schöner Göttinnen Aus der schriftlosen und lediglich durch die Anfänge der Kunst

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Dionysos, der griechische Gott der Vegetation, der Fruchtbarkeit und des Weins erhält auf dieser Darstellung auf einer attischen Amphore von einer seiner Anhängerinnen, Mänaden genannt, einen erlegten Hasen überreicht.

(Quelle:Wikipedia, Public Domain)

Monatsthema

aber gibt es, obwohl die indoeuropäische Sprachfamilie vom Ursprung her geographisch das gesamte Gebiet zwischen Indien und dem Atlantischen Ozean umfasste, ausser im deutschsprachigen Raum nur noch – und auch allein für die Häsin – als «la hase» in Frankreich. In allen anderen Sprachen wurde entweder ein aus der lateinisch-wissenschaftlichen Bezeichnung «Lepus» entlehntes Wort, wie im Französischen «lievre» für den Rammler oder im Italienischen «leprotto» verwendet, oder die landesübliche Bezeichnung für das Kaninchen auch auf den Hasen ausgedehnt. Oft wird das Langohr sogar mit einem Wort gänzlich anderer Herkunft und Bedeutung versehen, wie es auch im Deutschen regional nicht selten ist. Die Gründe für diese oft rätselhafte Namensgebung des Hasen in den verschiedenen Sprachen sollen nach Meinung von vielen Linguisten und Historikern in den von nebulösen Geheimnissen umwobenen Urmythen der Menschheit zu suchen sein: Nach dem darin wurzelnden Aberglauben, der sich unter anderem auch auf den – mit einiger Phantasie sichtbaren – Schatten des Tieres im Vollmond gründet, durfte nämlich der Name des Hasen nicht genannt werden. Ihm wurden magische und überirdische Eigenschaften zugesprochen, er soll als Medium für die Wanderung der Seele zwischen Mensch und Tier gegolten haben und stand auf einer Stufe mit Dämonen, Kobolden, Geistern und dem Schergen des Satans. Nur weniges von einer derartig Furcht erregenden Bedeutung ist jedoch in den späteren und bis in die Gegenwart bekannten Mythen, Fabeln und Märchen um den Hasen geblieben; vielmehr spielt er schon in den ältesten authentischen Überlieferungen der Alten Kulturen eine ganz andere, angenehmere und sympathischere Rolle.

erhellten Urgeschichte gibt es, sofern man nicht die im Dunkeln liegenden Urmythen als solche ansehen will, keinerlei Hinweise darauf, dass der Hase bereits irgend eine kultische Bedeutung hatte; nur ganz wenige Darstellungen in der eiszeitlichen Kunst lassen ohne erkennbare Zusammenhänge etwas Hasenartiges erkennen. So liegt eine über die Jagd hinaus gehende Bedeutung des kleinen Langohrs damit für die Epoche der Steinzeit bis hin zum Neolithikum vollkommen im wissenschaftsfernen Reiche der Spekulation; da die Menschen der Eiszeit jedoch schon um des Überlebens willen zweifellos alle Vorgänge in der sie umgebenden Natur ganz besonders aufmerksam beobachteten, wird auch ihnen nicht entgangen sein, dass die Hasen sich überaus rege vermehrten. Bereits die ersten bildlichen und bildschriftlichen Quellen aus den frühesten, dem Neolithikum nachfolgenden Kulturen der Menschheit lassen nämlich erkennen, dass die offenbare und augenscheinliche Zeugungsund Gebärfreudigkeit der Hasen von Beginn der Zeiten an die Menschen ganz besonders beeindruckte und das kleine Tier alsbald nicht nur zum Symbol der Fruchtbarkeit, sondern auch der Sinnenfreude werden liess. Schon von einer Fundstelle der europäischen Bronzezeit in Thüringen

stammen die ersten, wenn auch vagen Anhaltspunkte für einen Fruchtbarkeitskult, bei denen der Hase eine Rolle spielte und in der genussfreudigen Epoche des alten Babylon galt der Hase als animalische Personifikation der Erotik – eine Bedeutung, die er im lockeren Sprachgebrauch der zwischenmenschlichen Beziehungen über alle Jahrtausende hinweg bis heute beibehalten hat und nicht zuletzt seit über einem halben Jahrhundert als Logo des weltweit verbreiteten «Playboy»-Magazins. Auch in der Mythologie der Antike wurde der Hase zum Attribut der weiblichen Gottheiten, die mit Schönheit, Liebe und Fruchtbarkeit in Verbindung standen: Für die alten Griechen war er der Bote der Aphrodite, der «Schaumgeborenen»; junge Hasen wurden der Artemis gewidmet und ihr zugunsten, die nicht nur die Göttin der Jäger und der Tiere war, sondern in der die Hellenen auch die Keuschheit der unberührten Natur in Mensch und Tier und ihre Fruchtbarkeit verehrten, bei der Jagd geschont. Aristoteles, einer der grossen Philosophen Griechenlands, sah in ihm ebenso wie der römische Schriftsteller Gaius Plinius Secundus, der Verfasser der berühmten «Naturalis Historia», eines der fruchtbarsten Tiere überhaupt. Der Hase galt als das Lieblingstier der Venus, der Göttin der Liebe, und Hasen waren im alten Rom als Schosstier kleiner Mädchen, aber auch als Geschenk unter Verliebten verbreitet und wurden dazu sogar in Gehegen gehalten. In der vielfältigen antiken Kunst sind Hasen nicht selten zu finden und dabei wird meist ihre Stellung in der Götterwelt, vor allem als Attribut der Aphrodite und in der Mythologie, insbesondere als Geschenk unter Liebespaaren und als Symbol der Lebenskraft wie auch des Glücks illustriert. Krafttier der Schamanen und Schöpfer indianischer Welten In Mythen aus den «barbarischen» westlichen und nörd-


Die in der christlichen Ikonographie mehrfach anzutreffende Darstellung dreier Hasen mit insgesamt nur drei Ohren, wie hier im Dom zu Paderborn, findet sich auch auf alten bemalten Ostereiern und wird als Sinnbild der Dreieinigkeit angesehen.

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Zwiespältiges Sinnbild im Mittelalter und in der christlichen Kunst In der Mythologie des Mittelalters spaltete sich mit der Verbreitung des Christentums das Bild des Hasen und bekam einen negativen Beigeschmack. Im 3. Buch Mose wird er zunächst als Wiederkäuer ohne gespaltene Klauen, was zoologisch natürlich falsch ist, in die Reihe der unreinen Tiere gestellt. Zu dieser Passage in der Heiligen Schrift findet sich aber im «Thierbuch» des Züricher Arztes und Universalgelehrten Conrad Gesner aus dem 16. Jahrhundert eine weiter gehende Erläuterung: «Daß im Alten Testament die Haasen verbotten / und für ein unreines Thier gehalten worden; kan auch aus Natürlicher Ursachen geschehen seyn / alldieweilen das HaasenFleisch nicht allein hart zu verdauen ist / sondern auch ein dick / kalt und melancholisch Blut setzet und verursachet.» Gesner fährt dann jedoch fort: «Zacharias Papa schreibet an den Bonifacium, und vermahnet die Christen / dass sie von diesem Fleisch abstehen / weil es ein sehr geyl Thier sey / wie es andere außlegen.» Tatsächlich war dieses offenbar weithin bekannte Speiseverbot des Papstes Zacharias (741–752), das in einem Brief an den Missionar Bonifatius, den «Apostel der Deutschen» enthalten war und sich auch auf das Fleisch von Wildpferden, Bibern, Störchen und einigen Krähenvögeln erstreckte, überaus prägend für eine der beiden Rollen, die der Hase in der

christlichen Symbolik besetzt: Als Sinnbild ungezügelter Sexualität und Wollust, die mit einer christlichen Lebensweise nicht vereinbar ist, wurde er von den Kanzeln herab nahezu verteufelt. Gesner selbst sieht in der auffälligen Fruchtbarkeit, die zu dieser abwertenden Einschätzung führte, allerdings eher eine glückliche göttliche Fügung: «Die Thiere einer so forchtsamen Natur / und zu der Menschen Speiß und Nahrung von Gott erschaffen worden / sind alle trefflich fruchtbar erschaffen / damit sie nicht durch den täglichen Fang und Gebrauch gantz zu Grund / und abgehn möchten. Auß welcher Ursach dem Ewigen Gott gefallen / daß das Hasengeschlecht under allen anderen das Fruchtbarste seyn sollen…» Im absoluten Gegensatz zu dieser Diffamierung von den Kanzeln herab taucht er in der sakralen Kunst als Symbol der Dreifaltigkeit, des Weges zum Heil und des Guten in der menschlichen Seele auf. Bereits in der frühchristlichen Kunst finden sich auf Tonlämpchen, Epitaphen und Reliefs Darstellungen von Hasen, deren Deutung allerdings im Ungewissen liegt. Aus der sakralen Baukunst des Hoch- und Spätmittelalters sind die fast gleichartigen so genannten Dreihasenfenster aus dem Dom zu Paderborn und dem Kloster Muotathal in der Schweiz bekannt: Hier sind drei im vollen Lauf befindliche Hasen abgebildet, die zusammen nur drei Ohren haben, die ein Dreieck bil-

(Quelle:Wikipedia, Public Domain)

Mit dieser lebensnahen Darstellung eines Feldhasen wird in Conrad Gesners berühmtem «Thierbuch» das Kapitel «Von dem Hasen» eingeleitet. (Repro: Verfasser)

lichen Ländern im Europa der antiken Epoche mit seinen mannigfaltigen Völkerschaften, die oftmals zu vereinfacht als «Germanen» zusammengefasst werden, ist der Hase, manchmal auch «Gearr» genannt, als Fackelträger der Mondgöttin Holda und Zeichen der Göttin Frejya zu finden. Er galt – und hier mögen die eingangs erwähnten Urmythen eine Rolle spielen – als Überbringer geheimer Botschaften und Lehren des Unbewussten, wurde als Krafttier von Druiden und Schamanen gehalten und verkörperte – obgleich er ansonsten bis heute als Personifizierung der Angst gilt – mit seinem sichtbaren Schatten im Vollmond die Befreiung der Seele von allen Ängsten. Der germanischen, teilweise aber auch der angelsächsischen und keltischen Mythologie wird im Übrigen die allerdings in ihrer «Existenz» umstrittene Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Eostre oder Ostara zugeordnet, die stets von einem Hasen begleitet worden sein soll. Ein anderes Volk des Nordens, das jedoch jenseits des atlantischen Ozeans an den Grossen Seen im Nordosten der Vereinigten Staaten lebte und lebt, kennt in seiner Mythologie «Atahokan», den «Grossen Hasen» als Schöpfer der Erde. Nach der naturreligiösen Überlieferung der Irokesen, die gegenwärtig mit rund 65 000 Menschen in den USA und Kanada zu den grössten und einflussreichsten indianischen Nationen Nordamerikas gehören, hat Atahokan, mit seinem Hofstaat aus vielerlei Tieren über den Wassern schwebend, aus einem Sandkorn die Erde geschaffen und diese mit Menschen bevölkert, die er aus den Körpern gestorbener Tiere verwandelte. Dem Hasengott, dessen Name – wie nach den urzeitlichen Mythen der alteuropäischen Völker! – nicht ausgesprochen werden darf, als heilig geweiht ist der «Lake Superior», der über 82 000 Quadratkilometer grosse «Obere See», an dessen Ufern ihm noch heute nach glücklichem Fischfang Dankopfer dargebracht werden.


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(Repro: Verfasser)

Die drei wichtigsten Szenen der symbolträchtigen Hasenjagd auf dem Jagdfries der Stiftskirche zu Königslutter sind hier zu sehen: Rechts der Jäger als Personifizierung des Bösen mit dem gefangenen Hasen als Sinnbild der schwachen menschlichen Seele, in der Mitte der Sieg des Guten über das Böse und links der Hirsch als Symbol Christi.

Das interessanteste Detail des Jagdfrieses von Königslutter zeigt zwei Hasen als Verkörperung des Guten im Menschen, die einen Jäger als Personifizierung des Bösen fesseln.

lig, ist alle Kreatur.» Die Schlussszene der Hasenjagd, die nicht ohne den quasi gegenüber auftretenden Hirsch gesehen werden kann, der nach diesem Volksbuch gleichsam wie Christus die Menschen vom Teufel befreit, symbolisiert demzufolge nichts anderes als den Sieg des Guten über das Böse oder sogar die Überlegenheit Christi gegenüber dem Satan. Ein ähnliches, aber noch grausameres Ende übrigens nimmt eine in der Kirche von Härkeberga bei Enköping/Schweden dargestellte Hasenjagd, wo riesige, dämonische Hasen einen Jäger gefangen haben und ihn an einer Stange forttragen, um ihn in eine Feuergrube zu werfen. Beutetier und Symbol der Liebe in der profanen Kunst Wie das Jagdfries von Königslutter zeigen auch einige weitere Darstellungen, die noch einem sakralen Kontext zugeordnet werden müssen, entweder Jagdszenen, wie etwa die Vision des Heiligen Eustachius von Antonio Pisanello (um 1435) oder werden als Übergang zwischen christlicher und profaner Tierdarstellung angesehen. Ausserhalb religiöser Darstellungen wird der Hase sehr häufig in dem Zusammenhang ab-

(Repro: Verfasser)

Monatsthema

den; zurückgehend auf eine alte, wohl vorchristliche Symbolik für den Lauf und das Vergehen der Zeit wird in dieser merkwürdigen Darstellung heute meist ein Sinnbild der heiligen Dreieinigkeit gesehen. Ein anderes Beispiel aus diesem Kontext zeigt sogar eindeutige, recht realistische Jagddarstellungen, hinsichtlich der dargestellten Hasenjagd allerdings mit einem seltsamen Finale: Das berühmte Jagdfries an der Stiftskirche zu Königslutter, in Niedersachsen zwischen Braunschweig und Helmstedt gelegen, stellt neben anderen, bewegungsund lebensvollen Tieren an der Nordseite zunächst einen von einem Jagdhund geschlagenen Hasen dar, der schliesslich vom Jäger an einem Knüppel über der Schulter fort getragen wird. Plötzlich jedoch wechselt die Szenerie: zwei Hasen haben einen Jäger gefangen und fesseln den am Boden liegenden Mann. Was wollte der – leider unbekannte – Künstler mit dieser Bildfolge darstellen? Einen auch von der heutigen Forschung noch überwiegend anerkannten Deutungsansatz bietet ein seit frühchristlicher Zeit in vielen Fassungen und Sprachen verbreitetes, wahrscheinlich im 2. Jahrhundert in Alexandria oder Syrien entstandenes illustriertes Tierbuch mit natursymbolischem Inhalt, eine Vermischung mythologischer Zoologie mit christlicher Glaubenslehre, das einen grossen Einfluss auf die Ausbildung der christlich-mittelalterlichen Ikonographie und Symbolik hatte, der «Physiologus». Danach ist hier, auf der Nordseite der Apsis, der Hase als Sinnbild für die vom Satan, der durch den aus dem finsteren Norden als Ursprung des Bösen kommenden Jäger verkörpert wird, bedrängte menschliche Seele anzusehen. Auf der Südseite hingegen, wo Hunde ein Wildschwein verfolgen, wird der Jäger indessen als Verkörperung des Guten dargestellt und dies ist durchaus gewollt, denn zeitlos gültig ist im «Physiologus» zu lesen: «… zwiefältiger Art, löblich und tade-

gebildet, in dem er für viele Menschen von Bedeutung war, nämlich als Beute der Jagd und so zieren die Abbildungen erlegter Hasen seit dem Ende des Mittelalters zahllose Jagdstillleben. Vor allem im Barock wird das Wildbret häufig zusammen mit edlen Jagdwaffen, kostbarem Geschirr und seltenen Früchten und Speisen vor dem Hintergrund repräsentativer Parkanlagen und Bauten dargestellt, um zum einen den Besitz des privilegierten Jagdrechtes und zum anderen den ausserordentlichen Wohlstand und die gehobenen Lebensumstände der adligen Familie zur Schau zu stellen. In vielen anderen Werken profaner Kunst jedoch ist der Hase und ebenso oft auch das Kaninchen, wie schon in der Kunst der Antike, fern allen Geschehens um das Weidwerk als Fruchtbarkeits-, Liebes- und Lustsymbol zu sehen. Eines der berühmtesten Tierbildnisse der europäischen Kunstgeschichte überhaupt zeigt ebenfalls einen Feldhasen, ohne jegliches Beiwerk und «Drumherum» und offensichtlich auch ohne jegliche symbolische Bedeutung. Das in 1502 geschaffene Aquarell des Nürnberger Malers und Grafikers Albrecht Dürer (1471–1528) ist neben seinem fast ebenso bekannten Wiesenstück oder dem filigranen Vogelflügel als das am meisten beeindruckende Beispiel einer äusserst genauen und wirklichkeitsnahen Beobachtung, Erfassung und Wiedergabe der Natur und ihrer Geschöpfe anzusehen, wie es bis dahin in der Kunst nicht bekannt war und bis heute wohl nicht übertroffen wurde. (Fortsetzung folgt)


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Veranstaltungen

Veranstaltungen Ausstellungen Ausflüge 12./13. März Öffentliche Trophäenschau, Vortrag über Forstprojekte am Stanserhorn und Jagd in Nidwalden mit Festwirtschaft (Ausstellungen) Mehrzweckhalle Stansstad NW Freitag, 12. März: ab 18.00 Uhr öffentliche Trophäenschau, ab 20.00 Uhr öffentlicher Vortrag, ab ca. 21.30 Uhr musikalische Unterhaltung. Samstag, 13. März: 14.00–18.00 Uhr öffentliche Trophäenschau, ab 19.30 GV PJVNW

17. April Delegiertenversammlung Kantonaler Walliser Jägerverband in Bagnes

19. März Rothirsch-Hegeschau des Kantons St. Gallen in der Mehrzweckhalle am See in Walenstadt Türöffnung 15.30 Uhr

29. Mai Hegetag der Diana Leuk Hegetag der Jägerinnen, Jäger und Jungjäger der Diana Leuk, organisiert in der Region des Bezirkes Leuk durch die Ortsgruppe Varen-Leukerbad mit gemeinsamem Mittagessen und musikalischer Umrahmung durch die Jagdhornbläser Pfynwald Kontakt: Adrian Zumstein, Tel. +41 79 302 35 62

9.–11. April 36. Internationale Waffen-Sammlerbörse in Luzern www.sammlerbörse.ch (siehe auch Seite 26)

30. April, 1./2. Mai Entlebucher Jagdausstellung und 5. Bläsertreffen 2010 im Heiligkreuz (siehe auch Seite 27) 22. Mai Generalversammlung Gesellschaft Schweizer Museum für Wild und Jagd 10.00 Uhr auf Schloss Landshut in Utzenstorf

2.–4. Juni Die Einarbeitung des Gebrauchshundes zur Nachsuche mit dem Fährtenschuh 3-Tages-Kurs mit HansJoachim Borngräber im Zentrum Wald in Maienfeld (siehe auch Seite 51) 7.–8. Juni Techniken der Nachsuche Kurs mit Hans-Joachim Borngräber im Zentrum Wald in Maienfeld (siehe auch Seite 51) 3. Juli Fortbildungsseminar «Treffpunkt Jagd: Wie führe ich eine Informationsveranstaltung durch?» St. Gallischer Jägerverein Hubertus; Schiessanlage Erlenholz, Wittenbach; ab 08.00 Uhr Naturama, das Aargauer Naturmuseum Bahnhofplatz, Aarau Öffnungszeiten: täglich ausser Montag 10–17 Uhr Führungen auf Anfrage

25. März, 20.00 Uhr: Roundtable-Gespräch Naturschutz «Wildtierkorridore im Aargau: Freie Bahn für die Wildschweine?» Verkehrsachsen, verbaute Flussufer und Siedlungen zerschneiden die Aargauer Landschaft. Für Wildtiere sind sie oft unüberwindbare Hindernisse. Wildtierkorridore sind die letzten «Notbrücken» zwischen ihren zertrennten Lebensräumen. Im Kanton Aargau sind Wildtierkorridore seit 1996 im Richtplan festgesetzt. Ist damit das Ziel erreicht oder braucht es mehr? Auskunft: Thomas Baumann, Tel. 062 832 72 87, t.baumann@naturama.ch (siehe auch Seite 27) 24. November: Heckenpflegekurs mit Maschinendemo Der Kurs informiert über ökologische Aspekte, Sicherheitshinweise und gesetzliche Rahmenbedingungen der Heckenpflege. Die rationelle Heckenpflege mit Maschinen wird vorgeführt und deren Resultat mit konventionellen Methoden verglichen. Anmeldung erwünscht unter Thomas Baumann, Naturama Tel. 062 832 72 87, t.baumann@naturama.ch www.naturama.ch Bündner Naturmuseum Masanserstrasse 31, Chur Telefon 081 257 28 41 Rendez-vous am Mittag jeweils von 12.30–13.30 Uhr: 14. April: Vielfalt der Säugetiere in Graubünden Neue Erkenntnisse und neue Fragen, mit Jürg Paul Müller, Bündner Naturmuseum. 19. Mai: Knochen – ein ganz besonderes Material; Führung durch die aktuelle Ausstellung mit Flurin Camenisch, Museumspädagoge. 15. September: Einfach Spitze; Führung durch die aktuelle Ausstellung mit Flurin Camenisch, Museumspädagoge. Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr Mo geschlossen www.naturmuseum.gr.ch

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Eine Ausstellung der Natur-Museen Olten, Bozen und Trient Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mo geschlossen, geöffnet an Feiertagen www.naturmuseum.ch Alpengarten Schynige Platte Öffnungszeiten: täglich 08.30 bis 18.00 Uhr www.alpengarten.ch

Schweiz. Nationalpark Zernez Auskunft: Tel. 081 856 83 78 Fax 081 856 17 40 Agenda Natur Aktuelle Zusammenstellung aller Anlässe und Tagesprogramm unter: ww.nationalpark.ch/ veranstaltungskalender Naturkundemuseum mit Wildlife-Show in Bad Säckingen am Hochrhein Neu: Modernes Schiesskino und Nutzungsmöglichkeit des Konferenzraumes durch Jagdgesellschaften Öffnungszeiten: Montag–Freitag 14–18 Uhr Samstag/Sonntag 10–16 Uhr www.golfwelt-hochrhein.de Natur- und Tierpark Goldau Parkstrasse 40 Telefon 041 859 06 06 www.tierpark.ch Täglich geöffnet 1. April bis 31. Oktober: Mo– Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr 1. November bis 31.März: täglich 9–17 Uhr

Pelzfellmärkte Trophäenschauen 12./13. März Trophäenschau und Pelzfellmarkt 2010 Kanton Schwyz im Mehrzweckhaus Baumeli in Unteriberg Sonderschau: 100 Jahre Jägerverein Einsiedeln 12. März, 16.00 Uhr: Eröffnung der Trophäenschau 13. März, 09.00 Uhr: Türöffnung Pelzfellmarkt (siehe auch Seite 90)

12./13. März Urner Trophäenschau im Mehrzweckgebäude Winkel, Altdorf UR 12. März, 18.00–23.30 Uhr: Trophäenschau mit Ausstellern und musikalischer Unterhaltung 13. März, 08.00–17.00 Uhr: Trophäenschau 13. März, 12.30–15.00 Uhr: Pelzfellmarkt 20. März 13. Bündner Fellmarkt in Thusis GR Samstag, 20. März, Fellannahme von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr Festzelt mit Unterhaltung bis 18.00 Uhr

Jagdhornbläser Hubertusmessen 12. Juni 33. Kantonalbernisches Jagdhornbläsertreffen in Oeschberg/Koppigen Termine zum Vormerken: Anfangs März 2010: Zustellung der Anmeldeunterlagen an die Bläsergruppen Bis 30. März 2010: Anmeldeformular vollständig ausgefüllt ans OK zurück Bis 15. April 2010: Überweisung des Unkostenbeitrages 19./20. Juni Eidgenössisches Bläserschiessen 2010 in der Jagdschiessanlage KIGRO Grosswangen und im Schloss Wyher Ettiswil Gemeinschaftsanlass mit dem Luzerner Kantonalen Jagdschiessen (siehe auch Seite 26)

26. Juni 1. Internationaler ungarischer Jagdhornbläserwettbewerb auf 2 Austragungsplätzen, in der Fussgängerzone von Pécs/Ungarn Infos und Anmeldung: www.mecsekerdo.hu/?l=d 30. Oktober 17.15 Uhr Jägermesse Besammlung beim Hotel Bad, Schwarzsee Die Jägermesse findet bei trockenem Wetter unter freiem Himmel statt. Sie wird von den Jagdhornbläsern der Diana Sense Oberland umrahmt.

«Jagd & Hund» 2010 mit rund 71000 Besuchern Trotz der Extremwetterlage an den ersten beiden Messetagen konnte die Besucherzahl des Vorjahres nahezu wieder erreicht werden. Rund 71 000 Besucher kamen vom 2. bis 7. Februar in die Messe Westfalenhallen Dortmund. Europas grösste Messe für die Jagd und Angelfischerei präsentierte sich in diesem Jahr grösser und internationaler denn je und konnte mit 692 kommerziellen und ideellen Ausstellern aus 36 Ländern einen neuen Ausstellerrekord verzeichnen. 33 Prozent der Aussteller und 14,5 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland. «Wir freuen uns natürlich sehr über das grosse internationale Interesse. Die 29. JAGD & HUND konnte sich auch in Zeiten der Wirtschaftskrise als Europas Nummer eins

behaupten», so Stefan Baumann, Geschäftsführer der Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH. Auch die Umsätze auf der JAGD & HUND 2010 erreichten Rekordhöhen. Das zeigen die Ergebnisse der Besucherbefragung durch ein unabhängiges Messe-Marktforschungsinstitut. Neun von zehn Besuchern haben auf der Ausstellung etwas gekauft oder bestellt, im Schnitt für über 550 Euro. Der Pro-KopfUmsatz konnte im Vergleich zu 2009 nochmals gesteigert werden. Insgesamt wurden auf der Messe über 35 Millionen Euro (2009: 33 Millionen Euro) umgesetzt. 2011 findet die JAGD & HUND vom 1. bis 6. Februar in der Messe Westfalenhallen Dortmund statt, dann bereits zum 30. Mal. Schweizer Jäger 3/2010

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Veranstaltungen

Natur-Museum Luzern Kasernenplatz 6, 6003 Luzern 041 228 54 11 Eine Sonderausstellung zum Abheben: Fliegend unterwegs Dauer: bis 11. April 2010


Veranstaltungen

Waffen und Uhren Spezial-Auktion vereint in Luzern in Zürich

Erstmals integriert in die Internationale Waffen-Sammlerbörse 2010 Luzern wird die Internationale Uhren-Börse Luzern. Diese Kombination ist einmalig in der Schweiz und dürfte ein technisch interessiertes Publikum aus aller Welt anziehen. Ob Zürich, Hongkong oder Toronto, Uhrenfreaks aller Generationen sind rund um die Welt angesiedelt. Neu finden Uhrenbegeisterte, Sammler und Uhrenhändler am Freitag, 9. und Samstag, 10. April 2010, im Messegelände Allmend Luzern einen attraktiven Liebhaber-Treffpunkt mehr. Die 1. Uhren-Börse Luzern findet zeitgleich mit der traditionsreichen WaffenSammlerbörse mit 10 000 begeisterten Besucherinnen und Besuchern in der Messe Luzern statt und versteht sich als internationale Verkaufsmesse und Tauschmarkt für Uhren aller Art. Messeleiter Marco Biland ist überzeugt: «Die beiden Börsen ergänzen sich optimal, weil sie ein technisch interessiertes Sammlerpublikum zusammenbringen.»

Was tickt denn da? Das Ausstellersortiment der Uhrenmacher, Händler und Sammler umfasst Armbanduhren, Standuhren, Chronometrie, Uhrenteile, Werkzeuge, Schmuck, Literatur, kurz alles rund um die Uhr. Echte Schnäppchen und exklusive Liebhaber-Prunkstücke werden das Sammlerherz höher schlagen lassen. Auch Uhrenreparaturen und Expertisen sind möglich. Wer ein seltenes Stück besitzt aber deren Wert nicht kennt, darf sich auf Platz bei sachverständigen Ausstellern erkundigen und wird eine Gratis-Schätzung erhalten. Zwei Börsen in zwei Hallen Neu stehen die grosszügigen Hallen 3 und 4 der Messe Luzern zur Verfügung. Diese Erweiterung garantiert Ausstellern und Börsengästen eine noch angenehmere Atmosphäre. Mehr Info: www.sammlerboerse.ch

1. Internationale Uhren-Börse Luzern, 9.–10. April 2010 Öffnungszeiten: Fr + Sa: 10–18 Uhr 36. Internationale Waffen-Sammlerbörse Luzern, 9.–11. April 2010 Öffnungszeiten: Fr + Sa: 10–18 Uhr, So: 10–17 Uhr Ort:

Messe Luzern, Halle 3 und 4

Info:

www.sammlerboerse.ch

Anfahrt: Autobahnausfahrt Luzern-Horw (Signalisation Allmend/Messe) oder ab Bahnhof Luzern mit Buslinie Nr. 20

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Schweizer Jäger 3/2010

Jagdobjekte aus der Sammlung Dr. René und Friederike Felber Am 22. März 2010 wird bei Koller Auktionen in Zürich eine der bekanntesten Privatsammlungen von Zürcher Porzellan und Silber aus dem 18. Jahrhundert versteigert. Ein Spezialgebiet der beiden Sammler, die auch passionierte Jäger waren, sind Jagdmotive in der Kunst des 18. Jahrhunderts. Die Kollektion beinhaltet zahlreiche Objekte mit engem Bezug zur Jagd: Neben Jagdschalen und JagdReisegarnituren in Silber findet man zahlreiche figürliche Porzellane, die einen authentischen Einblick in die Jagdkultur des 18. Jahrhunderts bieten. Die Sammlung kann vom 13. bis 21. März 2010 in Zü-

rich besichtigt werden. Die Highlights der Auktion werden am 25. und 26. Februar 2010 auch in Düsseldorf an der Citadellstrasse 4 gezeigt. Weitere Infos unter www.kollerauktionen.ch

Jägerpaar beim Aser, Zürich, um 1768/1770.

Luzerner Kantonales Jagdschiessen und Eidg. Bläserschiessen Die Jagdschützen Grosswangen laden zum kantonalen Jagdschiessen und zum diesjährigen Bläserschiessen ein. Am 12., 18. und 19. Juni (vormittags) findet in der Jagdschiessanlage KIGRO Grosswangen das Luzerner Kantonale Jagdschiessen statt. Das Schiessprogramm ist auf die Praxis ausgerichtet ganz nach dem Motto «Der erste Schuss zählt». Ein attraktiver Gabentempel erwartet alle Teilnehmer. Die Jagdschützen Grosswangen als Organisatoren und RevierJagd Luzern/Sektion Hinterland hoffen, dass jede Jägerin, jeder Jäger dabei ist. Am Samstag, 19. Juni, nachmittags, und Sonntag, 20. Juni, treffen sich die Jagdhornbläserinnen und -bläser

aus der ganzen Schweiz im Schloss Wyher, wo die Musikvorträge stattfinden, und in der Jagdschiessanlage KIGRO Grosswangen zum 21. Eidgenössischen Jagdhornbläserschiessen. Auch den Teilnehmenden dieses Anlasses steht ein reichhaltiger Gabentempel bereit. Die Jagdschützen Grosswangen garantieren für einen reibungslosen Ablauf dieser beiden Anlässe und wollen den Aktiven und den Besuchern ein besonderes Erlebnis bieten. Heinz Herzog OK-Präsident

Mehr Informationen demnächst unter www.revierjagd-luzern.ch


Entlebucher Jagdausstellung und 5. Bläsertreffen 2010

Programm: Im Heiligkreuz bei Hasle

Die Jagdhornbläser Diana Hasle führen am 30. April, 1. und 2. Mai 2010 die Entlebucher Jagdausstellung mit Bläsertreffen im Heiligkreuz durch. Nebst der Trophäenschau können diverse Stopfpräparate in ihrem Lebensraum bestaunt werden, unter anderem Schalen- und Raubwild, sowie Flug- und Wasserwild. Wir möchten der breiten Bevölkerung einen Einblick in die wunderbare Fauna und

1. Mai, 14.00 Uhr bis 22.00 Uhr: Ausstellung

sind doch zwei Sieger des eidgenössischen Bläsertreffens unter den beteiligten Korps. Als zusätzliche Aussteller dürfen wir das Forstamt, Hansruedi Felder vom Felder Jagdhof und Peter Felder als Wildbretverwerter bestaunen. Ich hoffe, wir können einen grossen Besucheraufmarsch verzeichnen. André Schmid, OK-Präsident

30. April, 19.00 Uhr: Eröffnung Ausstellung

20.00 Uhr: Grosse «Stubete» mit Jodlerduett Erika und Reto Zanini-Brun, Kapfenburg-Quintett und Echo vom Steigrat 2. Mai, 09.30 Uhr: Hubertusmesse mit den Jagdhornbläsern «Hubertus Escholzmatt» 13.30 Uhr: Bläsertreffen 15.00 Uhr: Ziehung Tombola Jägerbar, Laserschiessstand und vieles mehr!

Naturama Aargau: Vielfältiges Jahresprogramm Kurse und Anlässe 2010 des Bereichs Naturschutz Das Naturschutz-Veranstaltungsprogramm 2010 des Naturama lässt die Herzen höher schlagen: Praxisnahe Weiterbildungs-Kurse für Berufsgruppen, Artenkenntnis-Kurse für Naturinteressierte und Familienexkursionen für Gross und Klein sorgen für eine breite Veranstaltungspalette zu ganz unterschiedlichen Themen. Im Jahr 2010 – dem Internationalen Jahr der Biodiversität – ist Vielfalt angesagt. Dies gilt auch für das aktuelle Naturschutz-Veranstaltungsprogramm des Naturama. Dank

einer Fülle von praxisnahen Anlässen kehrt die Natur wieder in den Alltag zurück: Hundebesitzer samt ihren Vierbeinern können sich auf einem abwechslungsreichen Parcours über den rücksichtsvollen Umgang mit der Natur bei Hunde-Spaziergängen informieren. Ein Gemeinderat berichtet über die erfolgreiche Organisation und Umsetzung des Naturschutzes auf Gemeindestufe. Und im Sommer werden Wespen und Hornissen genauer unter die Lupe genommen. Erneut vermitteln Artenkenntnis-Kurse Wissen zu Reptilien, Tagfaltern und Libellen und damit das Rüst-

zeug für spannende Ausflüge in die Natur. Familienexkursionen locken Eltern mit ihren Kindern auf die Pilzsuche in den Wald, zur Honig-Degustation beim Imker oder auf eine abendliche FledermausBeobachtungstour. Firmen, Vereine und private Gruppen buchen sich mit einem «NaturEvent» ihren massgeschnei-

derten Ausflug in die Aargauer Natur. Angeboten werden alle diese Weiterbildungs- und Erlebnismöglichkeiten vom Aargauer Naturmuseum Naturama im Auftrag des Departements Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau. Das vollständige Programm ist unter www. naturama.ch/naturschutz abrufbar oder im Naturama, Bahnhofplatz, Postfach, 5001 Aarau, erhältlich.

Die Steinbockkolonie am Pilatus Ruedi Käch hat einen einzigartigen Bildband über das Leben der Steinböcke im Pilatusgebiet geschaffen. Der Autor kennt den Pilatus mit seinem Steinwild wie selten jemand. Das Buch ermöglicht einen vielfältigen Einblick in die Geschichte der Steinbockkolonie am Pilatus und macht auch Vorschläge für Wanderrouten. Ausführung: Deutsch/Englisch im gleichen Buchband mit Hardcover. Umfang: über 60 Seiten mit Farbbildern. Preis: Fr. 38.–. Bezugsquellennachweis: Siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links. Schweizer Jäger 3/2010

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Veranstaltungen

Flora der Biosphäre Entlebuch geben. Ebenfalls werden wir einen Tag für die Schulen reservieren. Mit der Hubertusmesse vom Sonntagmorgen, unter der Mitwirkung der Jagdhornbläser «Hubertus Escholzmatt», beginnt der musikalische Teil des Programms. Mit dem Bläsertreffen der sieben Entlebucher Bläserkorps vom Sonntag lassen wir die Musikherzen höher schlagen. So

30. April, 09.00 Uhr: Tag der Schulen


Andreas Boldt Interview

ES BESTEHT HANDLUNGSBEDARF !

Wildruhezonen sind wichtiger denn je. Die Freizeitaktivitäten der Bevölkerung haben sich in den letzten drei Jahrzehnten stark verändert und die Natur dient dabei als Kulisse. Wie geht es weiter?

«Schweizer Jäger»: Herr Boldt, Sie sind als Geschäftsführer von FaunAlpin als Experte im Bereich Wildruhezonen tätig. Läuft die Zusammenarbeit mit den betroffenen Kreisen weitgehend problemlos? Andreas Boldt: Im Grossen und Ganzen läuft sie gut. Natürlich sind die verschiedenen Interessen von Touristikern, Sportlern, Freizeitmenschen, Jägern, Waldbesitzern, Naturschützern, Behörden und all den anderen Beteiligten nicht einfach unter einen Hut zu bringen. Vielfach sind Ängste vorhanden, dass gerade die eigene Gruppe unnötig eingeschränkt werden soll. Die frühzeitige und sachliche Information kann schon viele Bedenken zerstreuen. Man muss den Leuten zeigen, dass man sie ernst nimmt und ihre Interessen soweit wie möglich berücksichtigt. Dazu muss man miteinander reden. Das ist nicht immer ganz einfach, manchmal bekommt man auch unschöne Dinge zu hören, aber meistens läuft es doch in geordneten Bahnen. Wie vieles im Leben, sind auch diese Diskussionen ein ständiges Geben und Nehmen. Alle müssen Kompromisse eingehen und von ihren Maximalforderungen absehen. Viele Gemeinden und Kantone tun sich schwer mit der Ausschei-

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Schweizer Jäger 3/2010

dung von Wildruhezonen. Hat die Schweizer Bevölkerung grundsätzlich Probleme mit Zutrittsverboten oder woran liegt das? Ich glaube nicht, dass dies ein typisch schweizerisches Problem ist. In unserem föderalistischen und basisdemokratischen System dauert halt alles ein wenig länger. Dafür werden dann die erreichten

«Vielfach sind Ängste vorhanden, dass gerade die eigene Gruppe unnötig eingeschränkt werden soll.» Lösungen hoffentlich besser akzeptiert. Vielleicht liegt es auch daran, dass hier ganz verschiedene Welten aufeinander prallen. Der Jäger, der Snowboarder, der Wildbiologe, der Seilbahnbetreiber, der Gleitschirmpilot – sie haben alle ganz unterschiedliche soziale Hintergründe. Keiner von ihnen hat recht oder unrecht und keinem von ihnen «gehören» die Natur und die Wildtiere. Das zu akzeptieren ist nicht einfach und braucht seine Zeit. Zutrittsverbote sind effektiv nicht sehr beliebt. Aber die Gegenposition der uneingeschränkten Freiheit geht von einer Welt aus, wie sie heute nicht mehr existiert. Einer Welt, wo es genügend Raum für alle hat, wo die natürlichen Ressourcen im Überfluss vorhanden sind, wo jeder auf die

Interessen der anderen Rücksicht nimmt. Vielleicht war das einmal so, heute ist es jedenfalls nicht mehr so. Als Gesellschaft und als Staat haben wir uns deshalb in vielen Lebensbereichen gewisse Grenzen gesetzt, z.B. im Verkehr, im Handel oder im persönlichen Umgang miteinander. Im Grunde sind das alles Einschränkungen der persönlichen Freiheit. Warum nicht auch ein wenig mehr Rücksicht zugunsten der Wildtiere? Für diese Rücksichtnahme braucht es gar nicht immer Verbote. Sehr viele Massnahmen laufen heute unter dem Label «Besucherlenkung». Durch geschickt gewählte Angebote (z.B. signalisierte Schneeschuhrouten) kann häufig der gleiche Effekt erzielt werden, wie mit einem Zutrittsverbot.

«In unserem föderalistischen und basisdemokratischem System dauert halt alles ein wenig länger.» Die Schaffung von Ruhezonen alleine ohne entsprechende Kontrollen nützt wenig. Soll die Kontrolle, resp. Strafverfolgung der Wildhut unterliegen, oder selbstständig über die Gemeinden geregelt werden? Die Wildhüter mit ihrem Know-How wären eigentlich als Kontrollorgan prädestiniert. Nie-


zahlreiche Wildruhezonen, die «nur» Vereinbarungen zwischen Wildhut, Gemeinde, Seilbahnen, Jägern, Landwirten, Förstern, etc. sind. Diese Variante dient durchaus den Interessen des Wildes und wird es auch in Zukunft geben. Im Streitfall ist eine Durchsetzung einer Bestimmung aber nur schwer möglich. In immer mehr Kantonen und Gemeinden werden nun die Voraussetzungen geschaffen für Wildruhezonen mit klarer juristischer Grundlage. Stellen die fehlenden Nachweise im Bezug auf die konkreten Auswirkungen von Ruhezonen auf das Wild nicht einen Erklärungsnotstand bei deren Durchsetzung dar? Auf den ersten Blick scheint dies so. Tatsächlich lässt sich ein negativer Einfluss einer Nutzung im Einzelfall kaum nachweisen, weil immer eine Vielzahl anderer lokaler Faktoren mitspielt. Ich kann ihnen nicht sagen, wie viele Schneeschuhläufer es im Gebiet A erträgt, damit der Birkhuhnbestand überlebt. Oder wie viele Wanderer es am Berg B braucht, bis sie die Wirkung ei-

nes Gleitschirms erreichen. Es gibt zwar mittlerweile sehr viele Forschungsresultate zu diesem Thema. Aber letztlich sind das meistens Spezialfälle, welche quantitativ nicht übertragen werden können. Als Experte kann man aber durchaus qualitative Rückschlüsse ziehen auf andere Gebiete oder andere Tierarten. Die Forschung hat z.B. für Birkhühner ergeben, dass die Bestände zurückgehen

«Angesichts von Föderalismus und zunehmend individualisierter Gesellschaft ist meine Erwartung leider eher skeptischer als meine Hoffnung.»

Andreas Boldt, Geschäftsführer von FaunAlpin.

in Skigebieten mit engmaschigem Pisten- und Bahnnetz, im Vergleich zu anderen Gebieten. Das ist zwar kein Beweis, dass der Erhalt von ungestörten Flächen mittels Wildruhezonen auch woanders den Birkhühnern nützt, aber es ist doch ein starkes Indiz dafür. Die Erklärungen sind meistens schwierig und kompliziert, aber sie sind möglich. Spontan nachgefragt: wie sieht die Situation Ihrer Meinung nach in zehn Jahren aus? Ich erhoffe mir, dass wir in der ganzen Schweiz gesetzlich verankerte Wildruhezonen haben. Man kann nicht jeden kleinsten Wildeinstand schützen und es wird Gebiete geben, wo die menschliche Nutzung sicher Vorrang hat. Aber es sollte machbar sein, dass die einheimischen Wildtiere auch in Zukunft in grossen Teilen des Landes gute Lebensräume finden können. Damit jeder Einzelne Rücksicht nehmen kann, ist unbedingt eine verständliche und einheitliche Informationsplattform und Signalisation notwendig. Daran fehlt es heute noch. Angesichts von Föderalismus und zunehmend individualisierter Gesellschaft ist meine Erwartung leider eher skeptischer als meine Hoffnung. Herr Boldt, ich bedanke mich für das ausführliche und interessante Gespräch. Kurt Gansner Schweizer Jäger 3/2010

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Interview

mand kennt die Wildtiere und ihre wichtigen Lebensräume so gut wie sie. Allerdings sind die Wildhüter heute häufig mit vielen anderen Aufgaben überlastet. Zudem gibt es ja gar nicht in allen Kantonen staatlich angestellte Wildhüter. Man kann sich viele Alternativen vorstellen, welche da und dort schon umgesetzt wurden: Naturschutzaufseher, Jagdaufseher, Seilbahnpersonal oder Pistenkontrolleure. Es gibt speziell angestellte Parkwächter, Ranger oder Informationspersonal. Welche Lösung die beste ist, muss wohl für jedes Gebiet lokal evaluiert werden. Wie sieht die Gerichtspraxis bei verzeigten Übertretungen aus? Stützen die Gerichte die angewandten Strafregelungen? In den wenigen Fällen, wo sich bisher Gerichte mit solchen Fällen befasst haben, wurden die Regelungen meistens gestützt. Voraussetzung ist allerdings, dass eine klare Rechtsgrundlage überhaupt besteht. Hier stehen wir vielerorts erst am Anfang eines Prozesses. Noch immer gibt es


30 000

BESUCHER IN BERN

Biodiversität ist den über 30 000 Besuchern der «Fischen Jagen Schiessen» vom 18.–21. Februar 2010 nach ihrem Messebesuch mit Sicherheit ein Begriff. Mit dem Themenschwerpunkt Artenvielfalt und den täglichen Veranstaltungen während vier Tagen, haben Fischer, Jäger und Schützen eine interessante Messe erleben können. Erwartungen erfüllt – rund 30 000 Besucher fanden den Weg nach Bern.

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Gelebte Geselligkeit am Stand von JagdSchweiz.


Treffpunkt der Jäger und Fischer mit interessanten Diskussionen und Veranstaltungen Die Messestände boten dem Fachpublikum die Möglichkeit, die persönliche Ausrüstung zu ergänzen oder zu erweitern. Für viele Jäger auch ein willkommener Anlass, um sich auszutauschen, neuste Produkte zu testen und das Fachwissen aufzubessern. Mit der Frage «Wie viel Nutzung braucht die Biodiversität?» setzten sich Fachleute an einem Podium auseinander. JagdSchweiz und die Schweizer Sektion des World Conservation Trust organisierten das Podium.

Der Schweizerische Fischereiverband führte eine öffentliche Fachtagung zum aktuellen Thema «Gewässerschutz: wie weiter? Bund, Kantone, Wirtschaft und Fischer sind gefordert!» durch. Auf einem grosszügig angelegten Naturlehrpfad für Gross und Klein entdeckten die Besucher typische Tier- und Pflanzenarten der Schweiz in ihrem natürlichen Lebensraum. Eine Besonderheit war 12 Meter lang und je 2,5 Meter hoch und tief: Europas grösstes mobiles Aquarium mit einheimischen Fischen. Fazit und Ausblick Die Organisatorin, die BEA bern expo AG, ist mit dem Ausstellermix und dem Besucheraufmarsch zufrieden. Insgesamt kamen 4 Prozent mehr Besucher an die Messe als 2008. Die 10. internationale Ausstellung «Fischen Jagen Schiessen» findet im Februar 2012 wiederum auf dem Messegelände der BEA statt.

Der gesamte Vorstand JagdSchweiz anlässlich der Ausstellung.

Neben der Hauptverlosung wurden täglich zehn Tagespreise am Stand des «Schweizer Jäger» gezogen. Hannes Jenny (links im Bild), wissenschaftlicher Mitarbeiter des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden, betätigte sich am Eröffnungstag als Glücksfee. Tagesverlosungen «Schweizer Jäger» Donnerstag, 18. Februar 2010 Dreibein «Walkstool»: Martin Heinzen, Ried-Brig VS. Je 1 JägerTool Schweizer Jäger/Victorinox: Hermann Roth, Frutigen BE; Dominique Anthenien, Baltschieder VS. Je 1 Taschenmesser «Waiter» Victorinox: Richard Walden, Naters VS; Robert Gattlen, Riederalp VS. Je 1 Schraubendreherset «Alder»: Felix Burgener, Saas-Grund VS; Franz Arnold, Bürglen UR; Andreas Wüthrich, Röthenbach BE; Hans-Rudolf Stauffiger, Niederscherli BE; Annemarie Corpataux, Tentlingen FR. Freitag, 19. Februar2010 Dreibein «Walkstool»: Hansruedi Berner, Unterkulm AG. Je 1 JägerTool Schweizer Jäger/Victorinox: Rosmarie Heid, Hersberg BL; Markus Tannast, Wiler VS. Je 1 Taschenmesser «Waiter» Victorinox: Heinrich Marugg, Grüsch GR; Moritz Ritler, Wiler VS. Je 1 Schraubendreherset «Alder»: Agnes Steiner, Egerkingen SO; Alfred Liechti, Zäziwil BE; Walter Scheuber, Naters VS; Fredy Studer, Visperterminen VS; Philipp Bundi,Triengen LU. Samstag, 20. Februar 2010 Dreibein «Walkstool»: Hansueli von Gunten, Interlaken BE. Je 1 JägerTool Schweizer Jäger/Victorinox: Walter Stadler, Bürglen UR; Pia Trütsch, Unteriberg SZ. Je 1 Taschenmesser «Waiter» Victorinox: Franz Kälin, Unteriberg SZ; Barbara Sollenberger, Willadingen BE. Je 1 Schraubendreherset «Alder»: Ueli Winteler, Baar ZG; Herbert Wicki, Sörenberg LU; Anton Kalbermatten, Baltschieder VS; Concetta Fusco,Termeb VS; Adrian Schmid,Termen VS. Sonntag, 21. Februar 2010 Dreibein «Walkstool»: Peter Bächler, Plaffeien FR. Je 1 JägerTool Schweizer Jäger/Victorinox: Marius Auderset, Alterswil FR; Rinaldo Grichting, Gampel VS. Je 1 Taschenmesser «Waiter» Victorinox:Werner Ludwig, Zizers GR; Simon Guggisberg, Münchenbuchsee BE. Je 1 Schraubendreherset «Alder»: Stefan Brunner, Salgesch VS; Anton Durrer, Kerns OW; Men Franziscus, Guarda GR; Marcel Eyer, Naters VS;Vitus Lüönd, Sattel SZ. Schweizer Jäger 3/2010

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Fischen Jagen Schiessen

Einheimische Fische beobachten. Durch eine Landschaft mit typischen Tier- und Pflanzenarten der Schweiz schlendern. Einem Tierpräparator bei seiner Arbeit über die Schultern schauen. An einem Schützenwettkampf teilnehmen. Fischerei-, Jagd- und Schiessartikel vergleichen – die 9. «Fischen Jagen Schiessen» bot für alle etwas. Über 200 Schweizer und ausländische Aussteller hatten sich auf dem Messegelände der BEA eingefunden.


Fischen Jagen Schiessen

Free-Sport SA Neu: Sax Kupferjagdgeschosse Die Firma Sax mit Sitz in Deutschland produziert mit Erfolg Kupferjagdgeschosse und Munition in 16 verschiedenen Kalibern.

Für die Bündner Patentjäger interessant – Sax KJG im Kaliber 10.3.

Leichte und schnelle Kupferjagdgeschosse fliegen flach und weit. Sie splittern kontrolliert und begrenzt im Ziel auf. KJG schiessen sich bei mässigem Rückstoss angenehm und ohne unnötig Wildbret zu zerstören. Ihre aerodynamische Kappe verdeckt die Kupferhohlspitze und verhindert Beschädigungen. Zudem sind die Geschosse absolut bleifrei. Auf der Munitionspackung finden sich neben den gewöhnlichen ballistischen Daten auch Angaben über die Eindring-

Premiere MINOX präsentiert erste ZF-Linie Höchste optische Qualität zu einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis

Der Name MINOX gilt weltweit als Synonym für qualitativ hochwertige Ferngläser mit einem attraktiven PreisLeistungsverhältnis. Jetzt hat der deutsche Optikhersteller einen weiteren Meilenstein in der Firmengeschichte gesetzt und stellt mit der Präsentation der neuen ZA 3 und ZA 5 Zielfernrohrlinien seine Innovationskraft erneut unter Beweis. Vorgestellt wurden die für den US-amerikanischen Markt konzipierten Zielfernrohre erstmalig auf der Shot Show im Januar 2010 in Las Vegas. Ausgestattet mit einem 5-fachen Vergrösserungsbereich sind die neuen MINOXZielfernrohre universell einsetzbar und bieten damit dem Anwender einen grösstmög-

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Schweizer Jäger 3/2010

lichen Einsatzbereich. Als Einsteigermodell mit einem einzigartigen Preis-Leistungsverhältnis rundet das ZA 3 mit einem 3-fachen Vergrösserungsbereich das Sortiment nach unten ab. Mit dem verlängerten Augenabstand von 4 Inch (100 mm) bieten die neuen MINOX-Zielfernrohre einen grossen Vorteil sowohl für Brillenträger als auch für die Verwendung stärkerer Kaliber. Für eine brillante und farb-

Tobias Büttner und Lutz Möller (vlnr), die Geschäftsführer der Firma Sax mit dem Importeur Urs Grünig bei der Produktevorstellung in Bern. tiefe, resp. Durchschlagskraft des Projektils im Wildkörper. Munition und Geschosse sind neu bei der in Freiburg ansäs-

saumfreie Abbildung sorgen Linsenelemente des deutschen Glasspezialisten SCHOTT aus Mainz. Die innovative M*Vergütung, eine Beschichtung der Glasflächen mit bis zu 21 auf die verschiedenen Wellenlängen des sichtbaren Lichtes angepassten Beläge, steigert die Lichtdurchlässigkeit auf 92 Prozent und verbessert signifikant Helligkeit, Kontrast, Detail- und Farbwiedergabe. Zudem verhindert der Einsatz des Edelgases Argon das Beschlagen sowie Korrosion im Inneren des Zielfernrohres. Die neue MINOX-Zielfern-

sigen Firma Free-Sport SA erhältlich. Weitere Infos unter: www.freesport.ch und www.sax-kjg-munition.de

rohrlinie wurde in Deutschland speziell für die Ansprüche des US-amerikanischen Marktes (one-inch Hauptrohr, Absehen 2. Bildebene) entwickelt. Gleichwohl erfreuen sich solche Universal-Zielfernrohre auch in Europa in den letzten Jahren immer grösserer Beliebtheit. Die MINOX-Zielfernrohre werden aus einem besonders leichten, aber äusserst robusten Aluminium gefertigt und sind mit zwei verschiedenen Absehen erhältlich (PLEX und BDC). Weitere Informationen: www.minox.com

Technische Daten MINOX-Zielfernrohre

Objektivdurchmesser (mm) Parallaxenausgleich Augenabstand Austrittspupille hoch / niedrig Okular Diopter (±min) Vergrösserungsbereich (± 5%) hoch / niedrig Sehfeld kleine Vergrösserung / m@100 m Sehfeld grosse Vergrösserung / m@100 m Absehenverstellung / pro Click Horizontaler Verstellweg des Absehens Vertikaler Verstellweg des Absehens Mittelrohrdurchmesser Gesamtlänge Mittelrohrlänge Montagebereich vorne / hinten Länge Objektivgehäuse Länge Okulargehäuse Objektivdurchmesser Okulardurchmesser Gewicht

ZA 3 3-9x40 40 91 m > 10 cm 4,4 / 13,3 –2 / +1,5

ZA 5 2-10x40 40 91 m > 10 cm 4,0 / 20,0 –2 / +1,5

ZA 5 3-15x42 42 91 m > 10 cm 2,8 / 14,0 –2 / +1,5

ZA 5 4-20x50 50 23 m – ∞ > 10 cm 2,5 / 12,5 –2 / +1,5

9fach / 3fach 11,5 3,8 0,7 cm auf 100 m 60 MOA 60 MOA 2,54 cm 310 mm 141 mm 57 mm / 57 mm 76 mm 91 mm 48 mm 40 mm 386 g

10fach / 2fach 17,3 3,4 0,7 cm auf 100 m 72 MOA 72 MOA 2,54 cm 310 mm 141 mm 57 mm / 57 mm 76 mm 91 mm 48 mm 40 mm 340 g

15fach / 3fach 11,5 2,3 0,7 cm auf 100 m 60 MOA 60 MOA 2,54 cm 310 mm 141 mm 55 mm / 57 mm 79 mm 91 mm 52 mm 40 mm 482 g

20fach / 4fach 8,6 1,7 0,35 cm auf 100 m 80 MOA 80 MOA 2,54 cm 334 mm 148 mm 62 mm / 57 mm 97 mm 91 mm 60 mm 40 mm 709 g


Gesehen bei Waffen Wildi, Zofingen: Gesehen bei Glaser Handels AG, Winterthur Der Trumpf von Krieghoff Die neue RWS Silver Selection

Mit der zeitgemässen Weiterentwicklung dieser traditionsreichen Jagdwaffe stellt Krieghoff unter Beweis, dass sich technische Neuerungen

Fischen Jagen Schiessen

Krieghoff präsentiert den neuen Drilling.

und die Schönheit traditioneller, individualisierter Handwerkskunst perfekt kombinieren lassen. Der Krieghoff-Trumpf ist eine der wenigen echten DreiSchloss-Drillinge, die heute noch gebaut werden. Die Schrotläufe im Kaliber 12 oder 20 sind mit Blitzschlossen ausgestattet. Die separate Kugelspannung ist als KombiHandspannung ausgelegt. Dank des Stahlschrotbeschusses der Schrotläufe, ist die Verwendung der bewährten Waffe mit engen Chokes nun auch dort möglich, wo inzwischen bleifreies Jagen vorgeschrieben ist. www.waffenwildi.ch

RWS Silver Selection: Selbst unter extremsten Jagdbedingungen die richtige Munition – dank neuster Technik:

Swiss Timer Neuheiten in Bern vorgestellt

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SWISS TIMER lanciert als erste Uhrenmarke eine Damenuhr mit der selbstaktivierenden Beleuchtungsanzeige H3. H3 weist die Eigenschaft auf, dass man die Zeit immer – ohne Batteriestrom oder Einwirkung von anderen Energiequellen – bequem ablesen kann. Die Uhr hat einen Durchmesser von 31 mm, ist wasserdicht bis zu 50 m, ausgestattet mit einem Edelstahlgehäuse, schwarzem oder grünem Zifferblatt mit dem entsprechenden Lederband. Die Uhr ist ab Mitte März erhältlich. Weitere IWA-Neuheiten sind: Chronographen und Automaten, sowie Uhren in einem Sportgehäuse.

Flash Control® Die Flash ControlTechnologie der Silver Selection ist in der Tat eine nützliche Neuerung: Das Mündungsfeuer wurde auf ein Minimum reduziert, so dass der Schütze selbst bei absoluter Dunkelheit den Überblick behält.

High Performance Load® Neue Spezialpulver in Kombination mit neuesten Ladetechniken sorgen für Reserven. Super Clean Technology® Schädliche Emissionen für den Schützen wurden eliminiert. Das Zündmittel wurde unter extremen Temperaturen getestet: Auch in kritischen Situationen keine Zünd-Verzögerungen! Die RWS Silver Selection ist seit Herbst 2009 in den Kalibern .308 Win., .3006 Spring., .300 Win. Mag., 9.3x62 und 9.3x74R im Fachhandel erhältlich. www.glaser-handels.ch

Neue Damenuhr von SWISS TIMER Unverbindliche Preisempfehlung für die neue Damenuhr von Swiss Timer: CHF 240.– inkl. MWST. Tel. +41(0)32 654 60 60, www.swiss-timer.ch Schweizer Jäger 3/2010

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Fischen Jagen Schiessen

Gesehen bei Blaser Trading, Interlaken: Funktionalität und modisches Design Die Steyr-Komplettpakete Neue Menco Svizra-Kollektion Seit 1864 produziert das österreichische Traditionsunternehmen STEYR MANNLICHER sichere und präzise Jagdwaffen. Einen besonderen Preisvorteil bieten die Komplettpakete: Steyr MANNLICHER Luxus als moderne modulare Waffe, zerlegbar und mit Kaliberwechselmöglichkeit

z.B. mit Docter ZF Classic, 3–12x56, Abs. 4LP, mit MAKSchwenkmontage montiert und eingeschossen, inkl. RiservaTragriemen mit Motiv. Brutto ab CHF 6678.–, Netto Komplett-Paket ab CHF 5630.– Bezug über den Fachhandel. Importeur CH & FL: Blaser Trading Handelsvertretungen, CH-3800 Interlaken, Tel. 033 822 86 81, www.waffenmarkt.ch

Kaum ein anderer Sport stellt so hohe Anforderungen an die Textiltechnik wie die Jagd. Wartezeiten wechseln sich mit schweisstreibenden Aktivitäten ab. Kälte trifft auf Wärme – Feuchtigkeit auf Trockenheit. Dabei müssen die Materialien leise und robust sein. Diesen enormen Herausforderungen stellen sich nun auch wieder die Neuentwicklungen von Menco Svizra. Für Premium-Produkte von Menco Svizra kommen nur die besten und neusten Materialien und Schnittführungen zur Anwendung. Wenn immer möglich, wird mit elastischen

Fadri Silent-Wool Jacket Materialien gearbeitet, um den Tragkomfort zu erhöhen. Die Produkte von Menco Svizra vereinen Funktionalität und modisches Design. Infos unter: www.menco.ch

In Bern vorgestellt Messer St. Hubertus Nebst Uhren erweitert die Firma Swiss Timer LLC unter der Marke «St. Hubertus Knives» ihr Sortiment mit Schweizer Taschenmesser mit gravierten Schalen. An der «Fischen Jagen Schiessen» wurde das erste Messer, «Wildschwein», vorgestellt. Weitere Messer werden folgen: «Hirsch, Reh und Jäger/Hubertus». Die Messer sind jeweils in zwei Ausführungen erhältlich, stahlfarbig und bicolor. Auf der Rückseite gibt es die Mög-

Bernhard Blaser bietet den Steyr-Mannlicher Classic Light als Komplettangebot mit 15% Rabatt an. Original Steyr-Schwenkmontage, ZF Docter Classic, 2.5–10x48 und Riserva Gewehrtragriemen mit Motiv zu CHF 5280.– statt 6227.–.

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Schweizer Jäger 3/2010

lichkeit, Namen oder Widmungen einzugravieren. Der Messerkörper ist ein Fabrikat der Firma Victorinox und verfügt über 6 Funktionen: Klinge gross, Klinge klein, Büchsenöffner, Flaschenöffner, Ale und Zapfenzieher. Die Messer werden in einer Geschenkverpackung ausgeliefert. Unverbindliche Preisempfehlung: CHF 100.– inkl. MWST. Das Messer «Wildschwein» ist ab März erhältlich.

In Bern vorgestellt: St. Hubertus Knives.


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RUHE ist

ÜBERLEBENSWICHTIG

Foto: Kurt Gansner

Wildruhezonen als Instrument des Artenschutzes

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Schweizer Jäger 3/2010


Von Andreas Boldt

Foto: Andreas Boldt, FaunAlpin

Foto: Andreas Boldt, FaunAlpin

Viele der neuen Sportarten benutzen explizit die Natur als Kulisse oder Arena. Sie befriedigen das menschliche Bedürfnis nach Individualität, indem sie nicht an fixe Infrastrukturen oder Routen gebunden sind. Und genau darin liegt eines der hauptsächlichen Probleme. Freizeitaktivitäten, welche zeitlich und räumlich unregelmässig auftreten, sind nicht vorhersehbar. Die Tiere können sich nirgends und nie sicher fühlen. Immer wieder und überall sind sie den plötzlich auftauchenden Menschen unvorbe-

Foto: Andreas Boldt, FaunAlpin

Die ständige zunehmende Präsenz des Menschen Menschliche Freizeitaktivitäten haben in den letzten Jahrzehnten ganz enorm zugenommen. Das Erholungs- und Freizeitverhalten hat sich gewandelt, wir sind zu einer eigentlichen Freizeitgesellschaft geworden. Die zunehmende Mobilität und Kaufkraft hat ihren Teil dazu beigetragen. Heute tauchen nicht nur immer wieder neue Trendsportarten auf,

wie zum Beispiel «Speedflying», «Waveboarding» oder «Quaddriving» (Anm.: Es ist hier irrelevant, wenn Sie nicht wissen, was das ist. Dies ist lediglich ein Zeichen für die Aktualität und Komplexität des Themas). Auch die Ausübung von eher traditionellen Sportarten wie das Wandern oder Klettern nimmt immer noch zu oder wird wie das Schneeschuhwandern neu entdeckt. Wer will, kann sich heute Tag und Nacht, das ganze Jahr und fast überall amüsieren und sportlich betätigen.

Das Schneeschuhwandern boomt und entwickelt sich zum Massensport.

Wo sich Wanderer an die bezeichneten Wege halten, kommt es auch in sensiblen Lebensräumen zu weniger Konflikten.

Gleitschirme können Wildtiere auf grosse Distanz zur Flucht veranlassen, weil sie überraschend und aus ungewohnter Richtung (aus der Luft) auftauchen können. Schweizer Jäger 3/2010

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Lebensraum

Die Freizeitaktivitäten des Menschen nehmen immer mehr zu, dehnen sich auf alle Landschaften und Lebensräume aus und finden beinahe das ganze Jahr, tagsüber und nachts statt.Viele Wildtiere werden dadurch in ihrer Lebensweise und ihrem Rhythmus gestört. Weil das natürliche Verhalten eine wichtige Grundlage des Überlebens darstellt, sind langfristige negative Auswirkungen der menschlichen Aktivitäten zu erwarten. Wildruhezonen als Gebiete mit eingeschränkter Nutzung durch den Menschen bilden ein wichtiges Instrument im Artenschutz, besonders zur Vermeidung von Störungen. Die Bezeichnung von Wildruhezonen und der darin geltenden Bestimmungen steht in der Schweiz allerdings erst am Anfang, wird nicht einheitlich gehandhabt und ist deshalb für den Erholungsuchenden,Touristen oder Sportler nicht einfach zu durchschauen. Der vorliegende Artikel fasst die aktuellen Kenntnisse zu Wildruhezonen und deren Umsetzung in der Schweiz zusammen.


Foto: Andreas Boldt, FaunAlpin

Lebensraum reitet ausgesetzt. Wenn sich die Sportler zudem schnell bewegen, laut kommunizieren oder in grossen Gruppen auftreten, ist das Gewöhnungsvermögen der Tiere rasch überfordert. Durch die Art der Fortbewegung erreicht der Mensch auch immer mehr Orte, die für ihn früher unerreichbar waren. Er bewegt sich im Gelände immer häufiger mit motorisierten Fahrzeugen, betreibt Sportarten auf dem Wasser und auch in der Luft. Am problematischsten sind Aktivitäten zu Zeiten, in welchen Wildtiere ansonsten ungestört sind. Das ist beispielsweise nachts der Fall, in der Dämmerung oder während der Brut-, Setz- und Aufzuchtszeit. In dieser Zeit suchen viele Tiere besondere Orte auf, wie tagsüber nicht zugängliche Nahrungsgründe, Brutplätze, Ruheplätze, Verstecke oder traditionelle Balzplätze. Aber nicht jede menschliche Aktivität muss eine Störung verursachen. Personen, welche sich an Wege und Routen halten, vereinzelt und zeitlich regelmässig erscheinen, sich langsam und vorhersehbar verhalten und www.respektiere-deine-grenzen.ch www.wildruhe.gr.ch www.ecogis.admin.ch www.natursportinfo.ch www.mountainwilderness.ch/ projekte/wildruhezonen www.faunalpin.ch/wildschutzgebiete

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die besonders sensiblen Gebiete meiden, sind zumeist unproblematisch. Viele Wildtiere können sich recht gut an solche Reize gewöhnen.

Spuren im Schnee: Skifahrer, Snowboarder, Schneeschuhwanderer. Für die Wildtiere bleibt kaum noch Platz.

Im Grundsatz bekannt, im Detail schwer nachzuweisen Viele Zusammenhänge und Reaktionen der Wildtiere sind schon länger bekannt und gut untersucht. Auch in der Schweiz wurden seit etwa 1985 zahlreiche Forschungsprojekte zum Thema «Störung der Wildtiere» durchgeführt und dazu verschiedene Tierarten und etliche Sportarten untersucht. Das begann mit der Beobachtung von unmittelbaren Verhaltensreaktionen bei Huftieren und Wasservögeln. Und auch heute noch wird diese Grundlagenforschung fortgeführt, namentlich mit Untersuchungen zur Stressphysiologie bei Raufusshühnern. So konnte gemäss neuesten Publikationen erstmals gezeigt werden, wie der durch den Wintersport erzeugte Stress ganz konkret Auswirkungen auf den Bestand von Auer- und Birkhühnern hat. Beispielsweise haben Auerhühner Kampagne des SAC und des Bundes Wildruhezonen im Kanton Graubünden Geoportal des Bundes mit Karten vieler Schutzgebiete, jedoch ohne Wildruhezonen Datenbank mit vielen Informationen zu Sport und Erholung in der Natur, zu Auswirkungen und Problemlösungen Links zu einigen Kantonen mit Wildruhezonen Vorstellung des Projekts «Wildschutzgebiete im Kanton Bern»

in unmittelbarer Umgebung von Langlaufloipen markant erhöhte Stresshormonspiegel. Und die Bestände des Birkhuhns sind in Regionen mit einer hohen Dichte an Skipisten und -liften deutlich tiefer als in weniger erschlossenen Regionen. Schädliche Auswirkungen von Freizeit, Sport und Tourismus auf Wildtiere sind also in vielen Fällen gut belegt. Genauso kennt man die Faktoren, welche Einfluss auf das Ausmass der Auswirkungen nehmen. Zu diesen Faktoren gehören Eigenschaften des Tieres (z.B. Geschlecht, Alter, Fortpflanzungsstatus, individuelle Erfahrung, aktuelles Verhalten), Eigenschaften des Störreizes (z.B. Typ, Häufigkeit, Intensität, Distanz, Richtung, Geschwindigkeit, Lautstärke) sowie soziale und ökologische Bedingungen (z.B. Gruppengrösse, Tageszeit, Jahreszeit, Topografie, Habitatstruktur, Distanz zu Rückzugsgebieten). Viele dieser Grundlagenkenntnisse sind in Massnahmen zugunsten der Wildtiere eingeflossen. Trotzdem ist eine konkrete Auswirkung im Einzelfall kaum nachzuweisen. So kann etwa die Frage nach der Anzahl Schneeschuhwanderer, die in einem Gebiet die Birkhühner «aussterben lassen», nicht exakt beantwortet werden. Ebenso ist es kaum möglich, einen Nachweis zu erbringen, ob nun ein Gleitschirm problematischer ist als ein Segelflugzeug. Und doch: Viele Konflikte müssen bald gelöst werden, also bevor die Auswirkungen eine Art ganz verschwinden lassen. Selbst wenn es nach wie vor Forschungslücken gibt und ein quantitativer Zusammenhang meist (noch) nicht hergestellt werden kann, liegen genügend Beispiele, Tendenzen, Durchschnittswerte und auch bereits umgesetzte Massnahmen als gute und schlechte Vorbilder vor. Lösungen sind nun gefragt. Wildruhezonen als Instrument der Konfliktvermeidung Die Instrumente zur Vermeidung von Konflikten zwischen Menschen und Wildtieren sind


Hunter

gen ist gross. In der striktesten Auslegung einer Wildruhezone herrscht absolutes Betretungsverbot. Das kann auch nur zeitweise gelten, zum Beispiel im Winter oder während der Brutzeit der Vögel. Es kann aber durchaus Wildruhezonen mit Wegen, Strassen oder einer anderen Form

Schon einfache, informative und gut platzierte Plakate können eine grosse Wirkung zeigen.

menschlicher Nutzung geben. In diesen Fällen herrscht dann meistens ein Wege- oder Routengebot, und die Benutzung kann eingeschränkt sein (z.B. für Mountainbiker oder für den Strassenverkehr). Desweiteren können für einzelne Freizeitaktivitäten spezielle Bestimmungen gelten, etwa ein Überflugverbot für Hängegleiter. Und schliesslich können Ausnahmen vorgesehen werdenw für Land- und Forstwirtschaft, Jagd oder Fischerei, sofern die Nutzung der natürlichen Ressourcen nachhaltig, wenig intensiv und zeitlich konzentriert erfolgt und das Schutzziel nicht beeinträchtigt. Wildruhezonen gestern – die Jagd stand im Vordergrund Die Idee von Schutzgebieten für Wildtiere ist an sich nichts Neues. Vor über hundert Jahren entstanden in der Schweiz die ersten Schutzgebiete, welche zumindest teilweise ähnliche

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Zielsetzungen verfolgten. In den eidgenössischen Jagdbanngebieten stand damals der Schutz der Wildtiere vor Jägern und Wilderern im Vordergrund, um die tiefen Huftierbestände wieder anzuheben. In vielen kantonalen und kommunalen Naturschutzgebieten wurden seltene Tier- und Pflanzenarten sowie ganze Biotope und Landschaften geschützt, teilweise mit totalem Betretungsverbot und teilweise mit lokal abgestimmten Pflegekonzepten. Im Schweizerischen Nationalpark im Unterengadin sollte ein grossflächiger Totalschutz die natürliche Entwicklung der Berglandschaft und ihrer tierischen und pflanzlichen Bewohner gewährleisten. Wildruhezonen heute – auf dem Weg zu einem modernen Schutzkonzept Lange Zeit beschränkte sich der Schutz des Wildes auf eine Einschränkung oder Kontrolle der Jagd. Erst später kamen auch aktive Massnahmen zur Förderung von Arten oder zur Aufwertung von Lebensräumen hinzu. In seiner modernen Auslegung umfasst der Begriff des Wildschutzes heute auch den Schutz vor Störungen. Sowohl das Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel (JSG) als auch das Bundesgesetz über den Wald (WaG) sehen vor, dass der Bund und die Kantone entsprechende Massnahmen beschliessen können. Auf dieser gesetzlichen Grundlage und vor dem Hintergrund der neusten Erkenntnisse aus Verhaltensbiologie, Ökologie und Naturschutz sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Wildruhezonen in den Kantonen und Gemeinden entstanden. Der Bund gewichtet den Schutz vor Störung in den sogenann-

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Lebensraum

vielfältig. Die meisten Massnahmen lassen sich unter dem Begriff «Besucher- oder Nutzungslenkung» einordnen. Dazu gehören auch bestimmte als «Wildruhezone» bezeichnete Gebiete. Der Begriff wird dabei nicht einheitlich verwendet. Manchmal werden diese Gebiete auch als Wildruhegebiete, Wildschutzgebiete, Wildschongebiete, Wald-Wild-Gebiete oder anders bezeichnet. Die Zielsetzung ist aber meistens dieselbe: für die Wildtiere ein Gebiet erhalten, wo sie mindestens zeitweise ungestört sind. Solche Wildruhezonen umfassen Gebiete mit besonderer wildökologischer Bedeutung und besonders sensible Gebiete, wie beispielsweise Wintereinstände, Brutplätze oder Setzgebiete. Auch wichtige Wanderkorridore können durch Wildruhezonen geschützt werden. Eine Wildruhezone kann sich auf nur eine Tierart beziehen, häufig berücksichtigt sie jedoch mehrere Arten, welche unterschiedliche Teile eines Gebiets nutzen. Das Ruhebedürfnis der Wildtiere kann einerseits in grossflächigen Schutzgebieten befriedigt werden, wie dies beispielsweise in Nationalpärken der Fall ist. Andererseits kann der Schutz vor Störungen auch durch ein Netz von kleinen Wildruhezonen erreicht werden. Je nach Lebensraum und Zielart genügen schon einzelne Zonen von 100 m Durchmesser, solange die durch alle Zonen geschützte Fläche gross genug ist für eine Population. Es ist aber darauf zu achten, dass diese Wildruhezonen untereinander gut vernetzt sind, d.h. dass die Wildtiere mindestens zeitweise (z.B. nachts) von einem Gebiet ins nächste wechseln können. Die Vielfalt der in einer Wildruhezone geltenden Bestimmun-


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Schweizer Jäger 3/2010

Wildruhezonen morgen – ein aktuelles Thema Die Dringlichkeit des Themas «Störung der Wildtiere» und die Eignung des Instruments Wildruhezonen wird heute mehr und mehr akzeptiert, sei es von den verantwortlichen Behörden, in Naturschutzkreisen, aber auch seitens verschiedener Nutzergruppen. Die wissenschaftlichen Grundlagen werden immer detaillierter und umfassender, die guten Umsetzungsbeispiele mehren sich, und bei der Schaffung von Wildruhezonen kann immer häufiger aus den Erfahrungen in anderen Regionen gelernt werden. Bedenken und Einwände bei der Ausscheidung von Wildruhezonen kommen verständlicherweise von den zahlreichen Interessensgruppen aus dem Bereich Freizeit, Sport und Tourismus. Aber auch bei den Vertretern der «klassischen» Nutzungsformen (Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei) bestehen häufig Befürchtungen, ihre Tätigkeiten könnten eingeschränkt werden. Dem kann mit einer frühzeitigen und offenen Information begegnet werden. Zwar sollten die genannten Nutzungen mit den Bestimmungen und Zielsetzungen einer Wildruhezone koordiniert werden, doch à priori eingeschränkt sind sie nicht. Das zeigt das Beispiel der Jagd. In vielen Kantonen wird klar unterschieden zwischen

Grafik: BAFU

einer Gesamtfläche von 325 km2 entstanden.

Mit der Kampagne «Respektiere deine Grenzen» möchten das BAFU, der SAC und andere Partner die Freizeitsportler für die Bedürfnisse der Natur sensibilisieren. Dazu gehört eine Signalisation mit möglichst hohem Wiedererkennungswert.

Einzelne Piktogramme sollen in Zukunft die geltenden Regeln vermitteln.

Foto:Andreas Boldt, FaunAlpin

Lebensraum

ten Fauna-Vorranggebieten sehr hoch. Dazu gehören die eidgenössischen Jagdbanngebiete und die Wasser- und Zugvogelreservate von nationaler Bedeutung. Diese Gebiete erfüllen in vielen Fällen die Funktion von Wildruhezonen. Allerdings sind die Schutzziele und -massnahmen für viele dieser Gebiete häufig noch zu wenig konkret und sollen in Zukunft durch Nutzungslenkungskonzepte ergänzt werden. Auf kantonaler Ebene bestehen ebenfalls verschiedene Schutzgebiete, welche die Erhaltung der Ruhe für die Wildtiere zum Ziel haben. Die Bezeichnungen der Gebiete variieren ebenso wie die darin geltenden Bestimmungen. Die gesetzliche Grundlage bildet meistens das kantonale Jagdgesetz, teilweise aber auch Wald- oder Naturschutzgesetze und -verordnungen. Wie auf Bundesebene gehen auch viele kantonale Schutzgebiete auf eine rein jagdlich orientierte Zielsetzung zurück. So wurden beispielsweise die heutigen Wildschutzgebiete im Kanton Bern bis vor wenigen Jahren noch als Jagdbannbezirke bezeichnet. Eine Revision auf gesetzlicher Ebene bzw. eine Überarbeitung der Ziele und Massnahmen hin zu eigentlichen Wildruhezonen ist in vielen Kantonen im Gang. Im Rahmen der kommunalen Ortsplanung besteht vielerorts die Möglichkeit, Bestimmungen zum Schutz der Wildtiere vor Störung zu erlassen. Die Vielfalt der Regelungen auf kommunaler Ebene ist sehr gross und für den Nutzer (z.B. den Sportler) kaum durchschaubar. Um dieses WirrWarr zu vermeiden ist der Kanton Graubünden mit gutem Beispiel vorausgegangen: Hier sind gemäss kantonalem Jagdgesetz zwar die Gemeinden ermächtigt, Wildruhezonen auszuscheiden. Der Kanton hat aber die für die Ausscheidung relevanten Kriterien sowie einen Katalog möglicher Massnahmen definiert und begleitet den Prozess zudem fachlich. In vielen Gemeinden Graubündens sind so in den letzten Jahren über 260 Wildruhezonen mit

In einzelnen Kantonen, wie hier in Graubünden, sind bereits zahlreiche Wildruhezonen ausgeschieden und signalisiert worden.

Schutzgebieten betreffend der Jagd (u.a. Jagdbann, Jagdasyl) und solchen zum Schutz vor Störung (Wildruhezone). Viele Missverständnisse und Bedenken können auch durch den frühzeitigen und aktiven Einbezug der betroffenen Kreise ausgeräumt werden. In verschiedenen Kantonen sind momentan Prozesse im Gang, welche in der Ausscheidung von Wildruhezonen münden sollen. Der Stand der Planung ist ganz unterschiedlich. Im Vordergrund stehen Regionen in den Alpen und Voralpen sowie im Jura. Im Mittelland mit seinen kleinräumigen, zersiedelten, zerschnittenen und intensiv genutzten Landschaften sind flächige Wildruhezonen ein weniger geeignetes Instrument. Hier sind andere Massnahmen sinnvoller und wurden vielerorts bereits umgesetzt. Dazu gehören zum Beispiel die gezielte Förderung einzelner Arten durch Lebensraumaufwertungen, die Wiederherstellung unterbrochener Wildtierkorridore oder Besucherlenkungskonzepte in wichtigen Schutzgebieten. Der Bund selbst ist zwar nur für die eidgenössischen Schutzgebiete (Jagdbanngebiete, Wasser- und Zugvogelreservate) zuständig, aber er unterstützt die Kantone auf verschiedenen Ebenen bei der Umsetzung ihres Auftrags zum Schutz der Wildtiere vor Störung. Momentan wird die Bundesverordnung über die


Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und VĂśgel (JSV) revidiert. Einer der Diskussionspunkte in der Revision sind auch Wildruhezonen, welche bisher nicht explizit gesetzlich verankert waren. Auf fachlicher Ebene gibt es UnterstĂźtzung zum Vorgehen und den Kriterien bei der Bezeichnung von Wildruhezonen. Der Bund wird den Kantonen auch Empfehlungen abgeben fĂźr eine einheitliche Signalisation der Wildruhezonen. Und schliesslich ist der Bund auch in Sensibilisierungs- und Informationskampagnen aktiv, wie bei ÂŤRespekTiere Deine GrenzenÂť. Eine unĂźbersichtliche Vielfalt schafft Verwirrung Neben den ofďŹ ziellen, gesetzlich verankerten Schutzgebieten gibt es auch viele ÂŤinofďŹ zielleÂť Wildruhezonen. Besonders in Skigebieten und anderen touristischen Regionen wurden lokale Zonen bezeichnet, um den Wildtieren wenigstens zeit- und stellenweise ein wenig Ruhe zu lassen. Sie sind das Resultat von Vereinbarungen zwischen WildhĂźtern, Jägern, FĂśrstern, Landwirten, Bahngesellschaften, GemeindebehĂśrden und weiteren Interessensgruppen. Diese Wildruhezonen erfĂźllen durchaus ihren Zweck und bieten den gestressten Wildtieren Schutz. Die Bezeichnungen, die Kriterien zur Ausscheidung, die geltenden Bestimmungen und ihre Durchsetzung, die Verantwortlichkeiten sowie die Signalisation der Gebiete sind aber vĂśllig unterschiedlich. Beispielsweise kĂśnnen in einzelnen Fällen Skiliftbetreiber auf ihre

Kunden einwirken, etwa durch Billetentzug bei Missbrauch der geltenden Regeln. Doch meistens sind die Bestimmungen lediglich Verhaltensregeln mit Empfehlungscharakter. Die Vielfalt an Wildruhezonen und ähnlichen Schutzgebieten mit und ohne rechtliche Grundlage ist also gross. Das gilt ebenso fĂźr die in den einzelnen Gebieten geltenden Bestimmungen und die Art und Weise, wie diese kommuniziert werden, zum Beispiel durch die Signalisation und Information im Gelände. Dies hat zur Folge, dass der Besucher einer Region häuďŹ g verwirrt und ratlos ist: Oft ist es ihm nicht klar, wie er sich verhalten soll, was nun erlaubt oder untersagt ist. Und es ist ihm in vielen Fällen auch nur mit grossem Aufwand mĂśglich, sich vor einer Tour oder einem Ausug entsprechend zu informieren. So kann der Besucher die geltenden und an sich sinnvollen Bestimmungen häuďŹ g nicht erkennen, geschweige denn einhalten. Gute lokale Beispiele gibt es einige, aber die grossräumige Perspektive geht in unserem guteidgenĂśssisch-fĂśderalistischen System wiedermal unter. Eine Vereinheitlichung bei der Bezeichnung von ÂŤWildruhezonenÂť, der Kriterien und Zielsetzungen, der geltenden Bestimmungen, der Signalisation sowie der InformationsmĂśglichkeiten ist also dringend nĂśtig. Gefragt wäre zum Beispiel ein Internet-Informationsportal fĂźr die ganze Schweiz. All diese Prozesse sind momentan im Gang, aber noch lange nicht abgeschlossen.

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Zum Autor Andreas Boldt ist Inhaber und GeschäftsfĂźhrer von FaunAlpin, einem wildtierbiologischen Beratungs- und ForschungsbĂźro in Bern. Er hat sich schon in seiner Doktorarbeit mit dem Thema ÂŤStĂśrung der WildtiereÂť befasst, indem er die Auswirkungen des Gleitschirmiegens auf das Verhalten der Gämsen untersucht hat. Seitdem beschäftigt er sich als Experte immer wieder mit Wildruhezonen und ist unter anderem verantwortlich fĂźr die Ăœberarbeitung der Wildschutzgebiete im Kanton Bern. Weitere wildtierbiologische Studien widmet er hauptsächlich den Huftieren.

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MEHR RUHE für die BERNER WILDTIERE Der Kanton Bern hat ein ehrgeiziges Programm zur Überarbeitung seiner Wildschutzgebiete lanciert. Das Ziel ist, die Störungseinflüsse durch den Freizeitbetrieb im ganzen Kanton zu vermindern.

Sommer- und Wintersportaktivitäten im Wildraum 15.

²

Wanderweg Intensität Sommer 1 sehr tief 2 tief 3 mässig 4 hoch

²

Skitourenroute Intensität Winter 1 sehr tief 2 tief 3 mässig 4 hoch

5 sehr hoch

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Hochtourenroute

Schlittelweg

Intensität Sommer

Intensität Winter

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2 tief

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3 mässig

3 mässig

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Klettergarten Intensität Sommer

Winterwanderweg

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Intensität Winter

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4 hoch 5 sehr hoch

Kletterroute, Klettersteig Intensität Sommer 1 sehr tief 2 tief

Foto: Markus Zimmermann

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Lebensraum Von Hansjakob Baumgartner

Winter- und Sommereinstandskarte des Steinwildes im Wildraum 15 Region Schilthorn.

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Gebiet mit Gämsblindheit (Steinböcke) Steinbock Setzgebiet Steinbock Sommereinstand Steinbock Wintereinstand

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Es war eine bunt gemischte Gesellschaft, die sich an diesem Abend Mitte Januar im Kurszentrum «Sportchalet» in Mürren im Berner Oberland besammelt hatte. Die örtlichen Jägervereinigungen waren ebenso vertreten wie die Betreiber der Skilifts und Bergbahnen, die Land- und Forstwirtschaft ebenso wie Pro Natura, die Gleitschirmflieger, Snowboarder, Schneeschuhläufer, Biker und Basejumper. Physisch zwar abwesend, in den Powerpoint-Präsentationen und der Diskussion aber in Wort und Bild mannigfach präsent waren zudem Hirsch, Gämse, Steinbock, Birkhuhn und die vielen anderen Wildtiere, die den Lebensraum rund um Mürren mit dem Menschen teilen. Eingeladen hatte das Berner Jagdinspektorat, um über das kantonale Programm «Überarbeitung der Wildschutzgebiete» zu informieren. Das Projekt hat eine Vorgeschichte: Als zu Beginn dieses Jahrzehnts das kantonale Jagdgesetz revidiert wurde, hatte man zunächst im Sinn, im gleichen Zug auch die Liste der Wildschutzgebiete sowie die jeweils in ihnen gültigen Bestimmungen zu überarbeiten. 91 Wildschutzgebiete zur Überprüfung Es zeigte sich indessen bald, dass man damit das Fuder überladen hätte. Denn die Sache ist vertrackt: Schweizer Jäger 3/2010

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²

Konfliktpotenzial Steinbock Sommer Intensität 1 gering (0 - 5) 2 mässig (5 - 10) 3 hoch (10 - 15)

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Konfliktpotenzial Steinbock Winter Intensität 1 gering (0 - 5) 2 mässig (5 - 10) 3 hoch (10 - 15) 4 sehr hoch (> 15)

Steinbock Lebensraum Sommer

Steinbock Lebensraum Winter

Lebensraum

4 sehr hoch (> 15)

Wildräume

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Die einschlägige Verordnung listet 91 Wildschutzgebiete auf – ausreichend grosse, für die Fauna besonders wichtige Lebensräume, in denen die Tiere möglichst in Ruhe gelassen werden sollen. Dazu zählen etwa die Wasser- und Zugvogelreservate, die eidgenössischen Banngebiete, aber auch regionale Wildschutzgebiete sowie Zonen in Tourismusregionen, für welche die betreffende Gemeinde Bestimmungen zum Schutz der Tierwelt vor Störungen erlassen hat. In einigen Wildschutzgebieten gelten totale oder partielle Jagdverbote, in andern bloss Weggebote für Wanderer, Leinenzwang für Hunde oder andere Einschränkungen von störenden Aktivitäten aus den Bereichen Freizeit, Sport und Tourismus. Manche Wildschutzgebiete erfüllen ihren Zweck nicht mehr, sei dies, weil sie am falschen Ort liegen, sei dies, weil die geltenden Bestimmungen nicht mehr zielführend sind. Wo Jagdbeschränkungen gelten, wurden diese zum Teil schon vor Jahrzehnten erlassen und sind heute zum Teil nicht mehr angebracht. Das eine oder das andere Wildschutzgebiet kann möglicherweise gar ganz aufgehoben werden, im Gegenzug braucht es anderswo eventuell ein neues. Und in manchen Fällen wäre eine Perimeteränderung oder eine Anpassung der Bestimmungen sinnvoll.

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Schneeschuh-Boom Handlungsbedarf in Sachen Wildschutzgebiete ist somit gegeben – zumal sich auch der Störungsdruck auf die Fauna in den letzten Jahren massiv erhöht hat. Die Verkaufszahlen bei den Schneeschuhen sprechen hier Bände: Anfang dieses Jahrzehnts wurden jährlich um die 10 000 Paare verkauft, im Winter 2005/06 waren es bereits mehr als 70 000, und der Trend hält an. Doch die Aufgaben sind zu gross, als dass sie im Rahmen einer Gesetzesrevision schlank hätten erledigt werden können. Bei der Beratung des Jagdgesetzes im Grossen Rat wurde die Frage der Bannbezirke und Schutzgebiete zwar eingehend diskutiert, man entschied sich jedoch, deren Überprüfung wegen des grossen Aufwandes auf später zu verschieben – und übernahm vorerst die bestehenden Wildschutzgebiete tel quel ins neue Gesetz. Inzwischen hat das Jagdinspektorat die Aufgabe im Auftrag des Kantonsparlamentes angepackt. Das Ziel dabei ist, Störungseinflüsse generell und überall zu minimieren und zu kanalisieren. Im Auge hat man dabei in erster Linie die Störungen durch den Freizeitbetrieb, in einer späteren Phase sollen dann auch jene durch die land- und forstwirtschaftliche Nutzung einbezogen werden. Ein weiterer Programmpunkt ist

die Überprüfung der kantonalen Jagdbanngebiete. Und schliesslich will man auch die Errichtung saisonaler Wildruhegebiete für den Hirsch diskutieren. Bern hat 2006 ein Konzept verabschiedet, das eine Ausbreitung des Hirschs in alle geeigneten Lebensräume des Kantons anstrebt. Um diese zu erleichtern, sollen im potenziellen Neuland geeignete Lebensräume möglichst vor Störungen bewahrt werden. Ein Lernprozess für alle Der 2008 gestartete, mehrjährige Prozess wird etappiert für die einzelnen Wildräume durchgeführt. Wildräume sind die räumlichen Einheiten der Berner Jagdplanung. Sie beherbergten Wildtierpopulationen, die zwar nicht voneinander isoliert sind, aber ein Eigenleben innerhalb natürlicher Grenzen wie Bergkämmen, offene Talebenen oder Flüssen führen. Der ganze Kanton ist in 18 derartige ökologische Räume unterteilt. Bis 2012 sollen deren 6 bearbeitet werden. «Das Ganze ist für uns auch ein Lernprozess», sagt die für das Dossier zuständige Wildtierbiologin Karin Thüler vom Berner Jagdinspektorat. «Das Programm ist so angelegt, dass es aufgrund gemachter Erfahrungen laufend angepasst und optimiert werden kann.» Als erster dran ist Wildraum 15 «Schilthorn», der das Ge-

Konfliktkarte Steinwild – Freizeitaktivitäten Sommer und Winter im Wildraum 15.


Wissenschaftliche Grundlage Was auch immer getan wird – Voraussetzung für den Erfolg sind solide wissenschaftliche Grundlagen. Im Wildraum 15 wurden diese durch das wildtierbiologische Büro Faunalpin erarbeitet. Dabei wurden einerseits die Vorkommen ausgewählter Zielarten, andererseits die Freizeitaktivitäten kartographisch erfasst. Die Zielarten im Schwerpunktgebiet Mürren sind Steinbock, Gämse, Hirsch und Birkhuhn. Die Themenkarten Fauna zeigen deren Sommer- und Wintereinstände, die Setz- und Brunftgebiete. Auch die Freizeit-

aktivitäten wurden differenziert nach Saison kartiert. Auf den Sommerkarten sind beispielsweise die beliebtesten Wanderwege und Bikerrouten eingetragen, sowie die gängigen Flugbahnen der Gleitschirmflieger. Die Winterkarten erfassen die meistbegangenen Aufstiege für Skitouren, die Schneeschuhrouten und ebenfalls den Flugbetrieb. Legt man nun die Karten «Fauna» und «Freizeitnutzung» übereinander, zeigen sich die Konfliktzonen. Im Fall von Mürren sind das im Winter die Gebiete Poganggen, Im Schilt, Winteregg und Marchegg, wo vor allem Gämsen und Birkhühner vom Skibetrieb und dem Luftverkehr betroffen sind. Im Sommer überschneiden sich namentlich im Raum zwischen Isenfluh, Lauterbrunnen und Mürren wichtige Wildtiereinstände mit Gebieten reger Freizeitnutzung durch Wanderer, Biker und Gleitschirmflieger. Zur Entschärfung der Konflikte in diesen Zonen schlägt Faunalpin verschiedene Massnahmen vor. Die Liste umfasst eine örtliche und zeitliche Lenkung des Flugbetriebs, lokale Weggebote für Wanderer oder Leinenpflicht für Hunde, die Festlegung erlaubter Bikerrouten, eine Überprüfung des Weg- und Pistennetzes,

eine Einschränkung nächtlicher Freizeitaktivitäten, das Anbieten markierter Schneeschuhrouten oder das Ausscheiden von Wildruhezonen im Skigebiet, die für Freerider tabu sind. Was davon letztendlich umgesetzt wird, muss nun eine eigens dazu formierte Kerngruppe beschliessen. Alle Akteure sind darin vertreten. «Der Einbezug sämtlicher betroffenen Kreise, möglichst von Beginn weg, ist ein zentraler Grundsatz der Umsetzungsphase», betonte Jagdinspektor Peter Juesy an der Informationsveranstaltung in Mürren. «Ein weiterer Kernpunkt ist der Konsens: Es werden nur Massnahmen getroffen, hinter denen die lokalen Vertreter stehen können.» Dass so nicht alles Wünschbare aus Sicht des Wildtierschutzes realisiert werden kann, nimmt man in Kauf. Das wird auch in Mürren nicht anders sein. Während die Jäger an der Informationsveranstaltung griffige Massnahmen forderten, war von Seiten der Touristiker eher Skepsis spürbar.

Karin Thüler, Wildbiologin und Dossierverantwortliche beim Berner Jagdinspektorat.

Konsens als oberstes Prinzip Doch Peter Juesy bleibt optimistisch. «Ich bin mir sicher, dass wir für die Fauna Verbesserungen erreichen werden.» Seine Zuversicht gründet nicht zuletzt auf den Erfahrungen, die man vorgängig im Kiental – ebenfalls im Wildraum 15 – gemacht hat. Hier ging das Pilotprojekt für das ganze Programm über die Bühne. Ein Verfahren nach demselben Muster mündete in Umsetzungen, die sich bis jetzt bewährt haben. Dank Information und attraktiven, ausgeschilderten Routen – für konditionell limitierte Geniesser ebenso wie für ambitionierte Sportler – wandern heute die Schneeschuhläufer nicht mehr querfeldein, sondern auf festen Pfaden. Und auch die Biker halten sich grossmehrheitlich an die vorgegebenen Routen. «Das zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur einschränkende Bestimmungen zu erlassen, sondern auch Angebote zu machen», sagt Karin Thüler. ■ Schweizer Jäger 3/2010

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Lebensraum

biet südlich des Thunersees zwischen Kander und Weisser Lütschine umfasst, mit Kandersteg und Mürren als wichtigsten touristischen Gemeinden. Innerhalb dieses Wildraums wurden fünf Schwerpunktgebiete ausgewählt, in denen Konflikte zwischen Wildtierschutz und Freizeitnutzung bestehen und konkrete Massnahmen zu deren Lösung erarbeitet werden sollen. Diese Lösungen können sehr verschieden sein. Bestehende Wildschutzgebiete bezüglich Perimeter und den geltenden Bestimmungen anzupassen oder neue auszuscheiden, ist nur eine von mehreren Optionen. In anderen Fällen führen vielleicht Massnahmen im Rahmen der Raumplanung auf lokaler und regionaler Ebene eher zum Ziel. Auch freiwillige Vereinbarungen unter allen Betroffenen bewirken unter Umständen viel. Dabei gilt es vorgängig, differenziert nach Konfliktzone die Ziele festzulegen. In touristisch sehr intensiv genutzten Räumen macht es wenig Sinn, diese allzu hoch zu stecken. Hier hat die Freizeitnutzung Priorität, und man wird sich damit begnügen müssen, die überlebenswichtigen Standorte für die Zielarten zu schützen. Wo andererseits noch weitgehend Ruhe herrscht, gilt Vorrang für die Fauna. Die Lebensraumqualität der Wintereinstände, Setzgebiete und Brutplätze solle hier möglichst ungeschmälert erhalten bleiben.


Auf dem

RÜCKEN

DES

WILDES

Im Oktober 2009 lud die Nationalparkakademie Hohe Tauern einmal mehr zu ihrer Herbsttagung ins Defereggental im Osttirol ein. Diese Tagungen sind immer einem jagdlichen oder wildbiologischen Thema gewidmet. Im vergangenen Herbst bildeten Wildlebensräume und deren Störungen durch den Menschen die Vortrags- und Diskussionsschwerpunkte. Zum Anlass für die nachfolgenden Ausführungen wurde mir der Beitrag «Jagd als Ursache allen Übels?» von DI Hubert Schatz, dem Leiter des Amtes für Wildökologie und Jagdwirtschaft der Vorarlberger Landesregierung.

Foto: Werner Nagel

Von Franz-Joseph Schawalder Der jagende Mensch als Störfaktor Wildtiere werden seit urigen Zeiten verfolgt und durch den Menschen bejagt. Sie sind aber zu einem grossen Teil auch Beutetiere, sogar dann, wenn sie selbst als Räuber – heute bezeichnet man sie etwas vornehmer als Beutegreifer – für das Fortbestehen ihrer Art sorgen (Schatz erwähnt Fuchs und Adler als Beispiele). Er hält auch fest, dass aus diesem Grund Vorsicht und Sicherheit im Leben von Wildtieren eine dominante Rolle spielen, ohne die ein Überleben nicht möglich geworden wäre. Dies auch ohne den sie jagenden Menschen. Aus diesem Sicherheitsbedürfnis heraus haben sich im Laufe der Zeit sogar die unterschiedlichsten sozialen Lebensweisen entwickelt. Rudelbildung in offenen Landschaften, Einzelgängertum oder kleinere Sozialverbände, z.B. Mutterfamilien, in dicht wachsenden Waldbiotopen. Als Beispiele seien Rot- und Rehwild erwähnt (z. B.


Lebensraum Foto: Werner Nagel

Foto: Werner Nagel

Waldrehe, Feldrehe). Schatz geht in diesem Zusammenhang auch der Frage nach, ob Wildtiere zwischen dem Jäger oder andern Naturnutzern zu unterscheiden vermögen und beantwortet sie am Beispiel des Rotwildes. Er weist auf die Tatsache hin, dass diese Wildart – nach ihm aber auch mit grosser Wahrscheinlichkeit die andern Schalenwildarten – nach erfolgter Flucht unzweifelhaft zu deuten vermag, ob die erfolgte Störung für sie mit Tod und Leid verbunden war oder nur als harmlose Begegnung mit Menschen wahrgenommen wurde. (Erinnert sei etwa an das Abschiessen des Kalbes im Beisein des Muttertiers.) Schatz erwähnt als längerfristige Folgen von (jagdlichen) Störungen nachfolgende Verhaltensänderungen: – «Änderung der grossräumigen Biotopnutzung (Offenland – Wald): Deckungsarme Landschaften zeigen sich in Bezug auf Wildtiere besonders störungsanfällig. Sicherheit wird primär über die Bildung von Rudelformationen gewonnen. Störungen jeglicher Art sind hier negativ zu werten. Häufige, intensive Störungen können zum Verlassen bzw. Meidung dieses Gebietes führen. – Änderung der kleinräumigen Lebensraumnutzung: Aus Sicherheitsgründen werden die Deckungseinstände vom Wild kaum verlassen. Dem (Rot)

Wild wird in vielen Gebieten wegen permanentem Jagddruck ein ’Dickungszwang verordnet’. – Grossflächige Reduzierung der Tagesaktivität: Das Wild hält sich tagsüber aus Sicherheitsgründen in für Menschen und vor allem Jägern schwer zugänglichen Gebieten auf und sucht Äsungsflächen nur in der Nacht auf. Langandauernder Jagddruck und die Abendjagd ’erziehen’ das Wild zum Nachttier.» (Zitatende) Wie stark die Jagd das Verhalten des Wildes beeinflussen kann, belegt Schatz am Beispiel des vor 20 Jahren wieder eingebürgerten Steinwilds im Vorarlberg. So wählten mit einer Zunahme der Abschusshäufigkeit vor allem führende Steingeissen für den Jäger schwer zugängliche Felsgebiete als Tageseinstände und verlegten ihre Äsungsintervalle in offenen Weideflächen als zuvor tagaktive Tiere in die Dämmerungszeiten. Als erhöht zeigten sich auch die Fluchtdistanzen gegenüber Wanderern. Interessantes zum Thema «Jäger als Störfaktor» ist auch aus einem Beitrag «Ist der Jäger der ’bessere Wolf ’» des Wildbiologen Dr. Hubert Zeiler im «DER ANBLICk» Nr. 2/2010 zu erfahren. Dabei geht es ihm nicht um die Rückkehr des Grossraub-

Rotwild reagiert sehr schnell auf Gefahren und teilt seinen Lebensraum nicht nur nach Äsungs- und Deckungsangebot ein, sondern auch nach dem Risiko von Feinden erbeutet zu werden. Die Anwesenheit des Wolfes verändert das Verhalten seiner Beutetiere.

wildes, sondern unter anderm um seinen Einfluss auf das Verhalten von möglichen Beutetieren. Dies im Vergleich zum Jäger Mensch. Als Beispiel erwähnt Zeiler Untersuchungen aus Nordamerika, die sich mit Wolf und Wapiti befassen. So auch in einem 30 000 Hektar grossen Untersuchungsgebiet im Madison-Tal in Montana, in dem jährlich gegen 5000 Wapiti zusammen mit einem neunköpfigen Wolfsrudel überwintern. Da es sich um öffentliches Land handelt, erfolgt dort auch die Bejagung im Lizenzsystem. Nun wurde zusätzlich zur Hauptjagdzeit im Januar noch eine Nachjagd mit einer wöchentlichen Abgabe von 50 Jagdlizenzen erlaubt. Gejagt wurde an vier Wochentagen. Die unter hiesigen Verhältnissen beim Rotwild gemachten Beobachtungen, dass es vor allem und zuerst sichere Bereiche seines Lebensraums nutzt, konnten durch die amerikanischen Forscher bestätigt werden. Sie sind der Meinung, dass die Hirsche in der Lage sind, eine Landschaft nach dem «Predationsrisiko» zu erfassen und darauf entsprechend zu reagieren. Dazu Zeiler wörtlich: «Ein Stück Rotwild teilt seinen Lebensraum also nicht nur nach Äsungs- und Deckungsangebot ein, sondern auch nach dem Risiko von Feinden erbeutet zu werden. Wenn man so will, dann hat ein erfahrenes Stück Rotwild einen ’GefahrenzonenSchweizer Jäger 3/2010

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Lebensraum

Foto: Werner Nagel

Mit einer so genannten Intervalljagd kann der Jagddruck, besonders beim Rehwild, gesenkt werden und ermöglicht zudem eine selektive Auslese.

plan’ im Hirn. Und nur wenn es diesen auch einhält, ist sichergestellt, dass es längerfristig überleben wird. Das gilt sowohl für den Raubfeind Wolf wie auch für den Jäger Mensch. Wir sollten uns dies als Jäger immer wieder vor Augen halten. Dieser ’Gefahrenzonenplan’ ist heute in Mitteleuropa klar auf uns Jäger abgestimmt. Die nordamerikanische Studie zeigte zudem deutlich, dass Wapiti mit der Gefahr durch Wölfe viel leichter umgehen als mit jener, die vom Jäger Mensch ausgeht.» Zeiler führt dann weiter aus, dass der zunehmende Jagddruck auch starken Einfluss auf die Rudelgrösse und das Mobilitätsverhalten der Hirsche hatte, wobei auch ein direkter Bezug zum jeweiligen Lebensraum festzustellen war. Im offenen Grasland erhöhte sich die Zahl der Individuen bei drohender Gefahr. In der unübersichtlichen mit Buschwerk durchsetzten Steppenlandschaft lösten sich die Rudel in kleinere Gruppen auf, wobei auch vermehrt Einzelgänger zu beobachten waren. Im offenen Grasland blieben die grossen Rudel auf ihrer winterlichen Nahrungssuche auch dann zusammen, wenn Wölfe jagten. Während der Nachjagd im Januar nahm die Rudelgrösse dort jedoch dramatisch (Zeiler) ab. Dabei stellten gerade diese schneefreien Gebiete überlebens-

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wichtige winterliche Äsungsflächen dar. Der jagende Mensch beeinflusste das Verhalten der Hirsche also wesentlich stärker als der Raubfeind Wolf auf Beutezug. Dass immer stärkerer Jagddruck das Rotwild auch in unsern Rotwildlebensräumen je länger je mehr in den Wald zurückdrängt, kann niemandem verborgen bleiben, der sich mit der Art näher befasst. Für den Wapiti haben die amerikanischen Forscher diese Tatsache durch ihre gezielten und abgesicherten Untersuchungen eindeutig belegt. Jagd ist unverzichtbar, aber… Jagd ist in unserer Kulturlandschaft aus bekannten und bewiesenen Gründen unverzichtbar. Darüber braucht an dieser Stelle nicht diskutiert zu werden. Dass sie das Verhalten von Wildtieren stark beeinflussen kann und beeinflusst, wurde vorausgehend dargestellt. Hier soll der Frage nachgegangen werden, wie sich mit der Jagd verbundene Störungen begrenzen oder gar vermeiden lassen. Um Antworten zu finden, sind Jagdzeiten und Jagdmethoden und der damit verbundene Jagddruck einer genaueren Betrachtung zu unterziehen, wobei bezüglich der Jagdzeiten grosse Unterschiede zwischen beiden Jagdsystemen bestehen. Im Patentsystem kurze Jagdzeiten mit entsprechend hohem,

aber zeitlich kurzem Jagddruck. Im Revierjagdsystem bedeutend längere Jagdzeiten mit zwar geringerem, aber dafür zeitlich ausgedehnterem Jagddruck. Im Zusammenhang mit der Rehbejagung des Kantons St. Gallen soll eine Möglichkeit zur Minderung des Jagddruckes und der damit verbundenen Störungen durch den Jäger vorgestellt und diskutiert werden. (Siehe dazu auch HJ Blankenhorn in P. Ingold «Freizeitaktivitäten im Lebensraum von Alpentieren». Verlag Paul Haupt, Bern 2005, S.450 ff.) Rehwild darf im Revierjagdkanton St. Gallen wie folgt bejagt werden: – 1. Mai bis 15. Dezember: Rehbock, Schmalreh und nicht tragende bzw. nicht führende Rehgeiss. – 15. August bis 15. Dezember: Rehgeiss und Rehkitz. Im angrenzenden Revierkanton Thurgau darf Rehwild vom 1. Mai bis 31. Januar bejagt werden. Die Zürcher Jäger bejagen den Rehbock vom 2. Mai bis 31. Dezember, weibliches Rehwild vom 1. September bis 31. Dezember. Der frühe Jagdbeginn in diesen Grenzkantonen war wohl der Hauptgrund zur Vorverlegung der Schusszeit von Rehwild vom ursprünglich 1. Juli und später 1. Juni auf den 1. Mai, auch im Kanton St. Gallen. Die dortigen Jagdpächter beklagten einen zu starken «Grenzjagddruck» durch die Thurgauer und Zürcher. Auf dem Rücken des Rehwildes, das nun beinahe 8 Monate lang bejagt und dadurch auch immer wieder zusätzlich beunruhigt werden kann. Zur Entschärfung dieser Situation könnte die sogenannte «Intervalljagd» wesentlich beitragen. Die Jagdart wurde und wird vereinzelt auch in hiesigen Revieren mit entsprechendem Erfolg praktiziert. Jagdruhe erhöht Jagderfolg Der jagdliche Schwerpunkt konzentriert sich im Rahmen der Intervalljagd während der ersten beiden Maiwochen auf Schmal-


Kurze, revierübergreifende Störungen erhöhen die Effizienz.

gar Abschied von liebgewordenen Traditionen, z.B. Blattjagd, Weihnachtsjagd, beinhaltet, soll nicht geleugnet werden. Trotzdem hat sich gezeigt, dass gerade längere Zeiten der Jagdruhe den Jagderfolg im Anschluss daran positiv beeinflussen und das Wild wieder vertrauter machen. Intervalljagd lässt sich von Fall zu Fall zusätzlich mit der Schwerpunktbejagung z.B. in Aufforstungsgebieten kombinieren. Stangensucher haben in Wildeinständen nichts verloren Leider finden sich auch unter Jagdausübenden immer noch Zeitgenossen, die zur Zeit des Abwerfens jeden Rotwildeinstand verstänkern und «umdrehen», um so der «hürnenen Zier» der Stiere

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Lebensraum

Foto: Kurt Gansner

Wiederholte Störungen in Wintereinständen, z.B. durch Stangensucher, wirken sich negativ für das Wild aus.

habhaft zu werden. Dass das Wild in dieser Jahreszeit seine Reserven aufgebraucht hat und daher der grösst möglichen Ruhe bedarf, ist den meisten dieser «Stangengreifer» bestimmt bekannt. Aber grösser als ihre Liebe zum und ihr Verständnis für das Wildtier sind ihre Sucht und ihre Gier, die sie auch in den letzten noch ruhigen Einstand eindringen lassen, um nur ja kein Gramm Knochensubstanz zu verpassen, nachdem sie zuvor vielleicht am Stammtisch noch über Tourengeher, Schneeschuhwanderer und Spaziergänger mit Hunden geflucht und gewettert haben. Dass sie durch ihr Tun nicht nur gegen jede Anstandsregel einem Mitgeschöpf gegenüber verstossen, sondern auch die Tierschutzgesetzgebung vorsätzlich verletzen, scheint sie wenig zu kümmern. Hauptsache, die Sammlung wird um ein paar Exemplare reicher und grösser. Hier besteht auch für die Jagdpolitik noch ein reiches Mass an Handlungsbedarf. Denn wie wollen wir Ruhezonen fordern und ihre Notwendigkeit begründen, wenn es Leute aus unsern eigenen Reihen sind, die sich einen Deut um die Einhaltung solcher Bestimmungen kümmern? Mit der vielleicht fadenscheinigen Begründung, dass sie als Jäger und daher Fachleute das Wild nicht stören würden. Sie stören nicht nur das Wild. Sie zerstören auch unser Ansehen in der Öffentlichkeit. ■

Foto: Dr. A. Deutz

rehe und selektiv auf Rehböcke. Unabhängig davon erlauben die St. Galler Jagdvorschriften, die auch keine zeitliche Beschränkung enthalten, die gleichzeitige Erlegung nichtführender und nichtsäugender Rehgeissen. Letzteres setzt allerdings Erfahrung, Übung beim genauen Ansprechen und gute Kenntnisse der Biologie der Wildart voraus. Der Jagddruck kann aber gesenkt werden, wenn im Herbst und Vorwinter spät gesetzte Kitze, am idealsten als Komplexabschuss samt der Geiss, erlegt werden. Die selektive Erlegung von Böcken im Mai (Abschuss- und auch Ernteböcke, wenn gut veranlagte junge Böcke auf frei werdende Habitate warten) entlastet Territorialkämpfe, schafft die so bedeutende Ruhe und Rangordnung innerhalb des Wildbestandes im Revier und ist zielführend für den Brunftverlauf. Während der Hauptaufzucht-Zeit sollte die Jagd ruhen. Darauf muss auch Rücksicht beim Anlegen von (Schweiss)-Hundeübungen und -prüfungen genommen werden. Über die Blattjagd und ihre Notwendigkeit zur Abschusserfüllung kann diskutiert werden. Zu beachten bleibt, dass immer mehr Abnehmer das Wildbret von Brunftböcken auf Grund seiner eher mangelhaften Qualität nur mehr ungern übernehmen oder gar ablehnen. Wer schon im Spätsommer und Frühherbst das noch vorhandene gute Licht zur Bejagung von Geiss und Kitz nutzt, der kann die jagdliche Störung im Revier früher beenden. Vor allem Kitze lassen sich aber auch anlässlich weniger, gut vorbereiteter und organisierter Treibjagden im Oktober und sofern nötig auch im November bejagen. Gleiches gilt für Geiss und Schmalreh, sofern die Treiber mit geeigneten Stöberhunden das Wild auch auf die Läufe bringen und die Jagdleitung dafür sorgt – das gilt auch für die Gästeliste – dass Strecke gemacht werden kann und darf. Dass diese moderne Art der Rehbejagung im Reviersystem auch einschneidende Änderungen im eigenen Jagdverhalten und so-


Hund

105. ordentliche Rote Fährte Sense Generalversammlung RFS Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club 27. März 2010, 14.00 Uhr, Hotel-Restaurant Wallberg, 8604 Volketswil, Eröffnung durch die Jagdhornbläser vom Zimmerberg Traktanden 1. Protokoll der 104. Generalversammlung vom 28. März 2009 2. Jahresberichte a) des Präsidenten b) des Kommissionspräsidenten für das Zuchtwesen c) des Kommissionspräsidenten für das Richterwesen d) der Kommissionspräsidentin für das Ausstellungswesen e) des Kommissionspräsidenten für das Schiesswesen 3. Mitgliederbewegungen im Jahre 2009 4. Abnahme der Jahresrechnung und Bericht der Revisoren 5. Budget für das Jahr 2010 6. Festsetzung des Mitgliederbeitrages für das Jahr 2011 7. Clubanlässe im Jahr 2010 8. Wahlen a) Vorstand b) Rechnungsrevisoren und Ersatzrevisor c) Leistungsrichterin 9. Antrag Vorstand Genehmigung Reglement über den Wesenstest 10. Verschiedenes 11. Ehrungen a) Ernennung von Ehrenveteranen (Eintrittsjahr 1970) b) Ernennung von Veteranen des SNLC (Eintrittsjahr 1990) c) Ernennung von SKG-Veteranen (Eintrittsjahr 1985) d) Abgabe der Wanderpreise für das vergangene Jahr Anschliessend gemeinsamer Aser Für den Vorstand: Dr. Günther Eckstein

Herzliche Gratulation Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag März Zum 60. Zum 65. Zum 70. Zum 71. Zum 72. Zum 75. Zum 77. Zum 81.

Zum 82. Zum 85. Zum 91.

Doris Gilardi, Walenstadt (20.) Hermann Schmid, Glattfelden (5.) Lorenz Hug, Walenstadt (15.) Christof Zentner, Sissach (25.) Josef Sidler, Hünenberg-See (27.) Franz Gut, Wikon (22.) Walter Wernli, Männedorf (11.) Adolf Hess-Berlinger, Rüttenen (21.) Max Schaufelberger, Zürich (5.) Werner Bosshard, Pfäffikon (13.) Heinrich Küng, Zürich (29.) Bruno Giger, Embrach (13.) Emil Füllemann, Schlieren (15.) Fred Tschanz, Zürich (27.) Hans Augsburger, Fällanden (1.) Paul Strasser, Ennetbühl, 16.) Vital Hauser, Meilen (5.)

Präsident SNLC: Dr. Günther Eckstein, Oberdorfstrasse 22, 5703 Seon, Tel. 062 775 28 20 Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74 Zuchtwart: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01

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Schweizer Jäger 3/2010

Schweisshundeprüfung SKG 500 und 1000 m Samstag, 24. Juli 2010, im Raum Rechthalten FR. Organisator: Rote Fährte Sense (RFS). Anzahl Fährten: 6 Fährten à 500 m und 3 Fährten à 1000 m. Anmeldetermin: Samstag, 5. Juni 2010, beim Obmann.

Die Anmeldeformulare können ebenfalls beim Obmann angefordert werden. Obmann: Niklaus Leuenberger, Weihermatt 5, 3182 Ueberstorf, 079 687 67 01, niklaus.leuenberger@bluewin. ch

Jagdhundegruppe Säli Olten

Jahresrückblick und Prüfungen 2009 Bereits zum 4. Mal wurde das Vereinsjahr der Jagdhundegruppe Säli Olten mit dem traditionellen Fondueplausch gestartet. Eine stattliche Anzahl Jäger/innen mit Partnern trafen sich am 16. Januar 2010 im Schützenhaus Obergösgen zu einem gemütlichen Abend, an dem man auch auf das vergangene 2009 zurückblickte. Die Übungsabende fanden an 6 Abenden auf dem Platz in Olten (Winterhundekurs) und an 11 Abenden in den Jagd-

revieren statt (Sommerhundekurs). An weiteren 4 Abenden trafen sich Teilnehmer zu verschiedenen Prüfungsvorbereitungen. Zusätzlich wurde ab dem März ein Welpen/Junghundeprägungskurs durchgeführt, bei welchem 9 Welpen 7 verschiedener Hunderassen mit ihren Führern teilnahmen. Die jagdliche Gehorsamsprüfung wurde am 11./12.September im Revier Schönenwerd durchgeführt. Gerichtet durch Christian Pfister und Ruedi Egger, bestanden fol-


Hund

Bei der Schleppe- und Wasserprüfung vom 8. November im Revier Lüsslingen/Nennigkofen bestand Regula Ryter mit Flapper, Labrador Retriever, gerichtet von Christian Pfister und René Herzog. Die Übungsleiter der Jagdhundegruppe Säli Olten freuen sich auch im 2010 auf die Übungsabende mit begeisterten Gespannen, und auf ein geselliges, kameradschaftliches Beisammensein. Bericht: Nicole von Arb Fotos: Regula Ryter

Foto:Thomas Bieri

gende Gespanne die Prüfung: Hanspeter Studer mit Juno, engl. Springer Spaniel; Nicole von Arb mit Rusty, Flatcoated Retriever; Ruedi Egger mit Diana, Deutscher Wachtelhund; Brigitte Born mit la Kleopatra, Zwerg Rauhaardackel; Ruedi Dietschi mit Askina, Grosser Münsterländer; Lukas Flury mit Fienna, Deutscher Wachtelhund; Michelle Häfeli mit Brigo, engl. Springer Spaniel; Ueli Hänggi mit Aika, Brandl Bracke; Ueli Karrer mit Aria, Schwyzer Niederlauf; Arnold Netzer mit Henk, Deutscher Drahthaar.

Schweizer Klub für Österreichische Bracken (SKÖBr)

Anuk vom Rötelstein

Termine 2010

Kurse für Jäger, die ihren Hund auf Schweiss führen wollen Die Einarbeitung des Gebrauchshundes zur Nachsuche mit dem Fährtenschuh Referent: Wildmeister Hans Joachim Borngräber Wie bereits im vergangenen Jahr können wir wieder einen 3-Tageskurs mit Wildmeister Hans Joachim Borngräber als Referent anbieten. Der Kurs findet in der Zeit vom 2. bis 4. Juni 2010 statt und kostet CHF 400.– pro Gespann (Preis exklusiv Verpflegung und Unterkunft). Austragungsort für die Theoriestunden ist das Zentrum Wald in Maienfeld (GR). Die Arbeiten mit dem Hund werden im Gelände in der näheren Umgebung des Zentrums stattfinden. Tagesseminar Am Samstag, 5. Juni 2010, findet ein Tagesseminar mit weiteren Referenten im Raum Maienfeld statt. Weitere Einzelheiten dazu werden in Kürze gesondert publiziert.

Techniken der Nachsuche Vom 7.–8. Juni 2010 wird erstmals in der Schweiz der Kurs «Techniken der Nachsuche» von Hans Joachim Borngräber angeboten. Kursort ist ebenfalls das Zentrum Wald in Maienfeld. An den zwei Lehrgangstagen werden verschiedene Techniken der Nachsuche wie z.B. Arbeiten in einem Bachlauf, in Theorie und im Revier in der Praxis unterrichtet und demonstriert. Voraussetzung für den Kurs ist die bereits erfolgte Teilnahme an einem Grundkurs bei Hr. Borngräber oder eine adäquate Praxiserfahrung in der Nachsuche. Wildmeister Hans Joachim Borngräber und Dr. Oliver Brandt

Übungstage An folgenden Tagen finden in der Zentralschweiz Brackenübungstage statt: Sonntag, 21. März Schwerpunkte: Gehorsamsfächer, Ablegen,Verweisen Sonntag, 25.April Schwerpunkte: Schweissfährte, Riemenfestigkeit,Verweisen Sonntag, 2. Mai Schwerpunkte: Vorsuche, Fährtenarbeit, Verweisen, Vorbereitung auf Prüfung Treffpunkt ist jeweils an allen 3 Übungstagen um 08.30 Uhr beim ehemaligen Landsgemeindeplatz in Wil / Oberdorf (NW). Anfahrt: A2, Ausfahrt Stans Süd – Richtung Engelberg – nach ca. 500 m ist rechts der Landsgemeindeplatz und das Rest. Schützenhaus. Die Übungstage dauern bis ca. 13.00 Uhr. In dieser Zeit ist ein kleiner Znüni-Unterbruch (Kaffeepause) eingerechnet. Zwecks Anlage der Übungen mit Fährtenlegen, ist eine vorherige Anmeldung per Mail oder Tel., bis zum Morgen des Vortages erwünscht.Tel. 079 671 96 45 oder l.kesseli@gmx.ch

GV 2010 SKÖBr Datum: Samstag, 5. Juni 2010 Ort: Twannberg / BE Auch in diesem Jahr verknüpfen wir den Anlass mit einer Schweissprüfung. Am 4. Juni 2010 wird eine Richterschulung abgehalten.

Prüfungsdaten 2010 Zuchtwertprüfung Teil Schweiss 500-m-TKJ-Schweissprüfung / 1000-m-TKJ-Schweissprüfung 5. Juni 2010,Twannberg/BE. Nennschluss 5. Mai 2010 an Prüfungsleiter Louis Kesseli, Kirchweg 33, 6375 Beckenried, 079 671 96 45, l.kesseli@gmx.ch. Brackierprüfung Regionalgruppe Wallis 21. August 2010. Nennschluss 21. Juli 2010 an Prüfungsleiter Christian Ludi, Riedgasse 19, 3911 Ried-Brig, 079 414 91 42, christian.ludi@bluewin.ch. Brackierprüfung Regionalgruppe Nidwalden 13. November 2010. Nennschluss 13. Oktober 2010 an Prüfungsleiter Louis Kesseli, Kirchweg 33, 6375 Beckenried, 079 671 96 45, l.kesseli@gmx.ch. Brackierprüfung Regionalgruppe Bern 27. November 2010. Nennschluss 27. Oktober 2010 an Prüfungsleiter Christian Ludi, Riedgasse 19, 3911 Ried-Brig, 079 414 91 42, christian.ludi@bluewin.ch. Brackierprüfung Regionalgruppe Graubünden 9.–10. Oktober 2010. Nennschluss 9. September 2010 an Prüfungsleiter Erhard Accola, Oberdorf, 7306 Fläsch, 079 357 21 59, e.accola@bluewin.ch

Brackenseminar 2010 Datum: Ort:

Sonntag, 27. Juni 2010 Emmetten /NW

Details folgen

Familienwanderung SKÖBr Details und Einzelheiten zu beiden Kursen können bei Oliver Brandt unter E-mail brandt@becon.ch erfragt werden.

Datum: Ort:

Sonntag, 27. Juni 2010 Niederbauen

Details folgen Schweizer Jäger 3/2010

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Jagdgeschichten

BEOBACHTUNGEN am LUDERPLATZ

Seit Jahren unterhalte ich einen Luderplatz in einem Waldgebiet mit grösseren Lichtungen. Er liegt an einer günstigen und abgelegenen Stelle, wo eher selten Leute vorbeikommen. Die Förster und der Waldbesitzer wissen Bescheid, sodass wir uns gegenseitig nicht stören. Im Umkreis von dreihundert Metern befinden sich mehrere Fuchsund Dachsbaue, die regelmässig mit Jungen besetzt sind. Den Luderplatz unterhalte ich das ganze Jahr. Bereits ab Mai und Juni beschicke ich ihn mit Aufbrüchen vom Sommerbock, selten mit Schlachtresten von gesunden Kaninchen. Im Herbst, während der Patentjagd und hauptsächlich auf Gemeinschaftsjagden im Revier, bekomme ich die Geräusche von Rehwild, die ich dann in einem Tiefkühler aufbewahre, um bei Bedarf auslegen zu können. Besonders der Schweiss von Aufbrüchen vom Sommerbock, der ins Erdreich eindringt, wirkt sehr nachhaltig. Selbst wenn eine Zeitlang kein Luder da war, kommen Füchse und bestimmt auch andere Tiere, wie Dachs und

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Marder, um sich eine Nase voll von dem für sie leckeren Geruch zu holen. Sonst lege ich noch von Zeit zu Zeit Fische, Katzenfutter und Hundegebäck aus. Ich denke, die Wildtiere aus der Umgebung kennen diesen Platz, weil das ausgelegte Futter nach kurzer Zeit immer weg ist. Es finden sich auch andere Besucher an dem Luderplatz ein. So habe ich regelmässig nicht nur den Mäusebussard, Milane, Krähen und Eichelhäher gesehen, sondern auch verschiedene Mäuse. Die Waldspitzmaus, der kleinste Räuber in unseren Jagdgebieten, wie auch die Rötel-, Wald- und Gelbhalsmaus. Um die Art festzustellen, verwende ich Fallen für den Lebendfang. Nachdem ich sie bestimmt habe, lasse ich sie wieder frei. Dort, wo Mäuse sind, sind auch ihre Feinde. So habe ich öfters beim Ansitz einen Waldkauz gesehen. Einmal auch eine Schleiereule. Die beiden Eulen kann man sehr gut an ihren Silhouetten unterscheiden. Um ganz sicher zu sein, habe ich sie mit einer starken Lampe angeleuchtet, was sie überhaupt nicht störte. Wir hatten zu dieser Zeit schon seit längerem eine geschlossene Schneedecke, sodass sie bestimmt hungrig waren. Diesen Luderplatz erhalte ich nicht nur, um Füchse zu erlegen, sondern in erster Linie um Fotos zu machen von Tieren die hier vorbeikommen. So konnte ich schon feststellen,

dass Feldhasen und Dachse an dem Luder vorbeischauen, ein Marder das Luder besuchte, ein Fuchs, der an einem Auge blind war (diesen konnte ich sogar ein Jahr später wieder fotografieren), streunende Katzen und ein SchäferhundMischling. Anhand der Fotos konnte man nachträglich dessen Halter ausfindig machen. Besonders Spass machte mir eine Waldspitzmaus, die auch an den Luderplatz kam. Das ist eigentlich normal, denn Spitzmäuse sind hauptsächlich Fleischfresser. Ich möchte sagen, es sind auch die «schärfsten» Jäger im Revier, denn sie fressen alles, was sie erbeuten können. Spitzmäuse müssen innert 24 Stunden die gleiche Menge Nahrung zu sich nehmen, wie ihr Körpergewicht. Um ein Porträt zu machen, lag ich auf dem Bauch im Schnee mit bereiter Kamera. Dazu musste ich aber sehr lange warten, beim ersten Mal vergebens, beim zweiten Mal klappte es nach zehn Minuten.

Besonders Freude hatte ich am Foto der tragenden Fuchsfähe. Das Foto machte ich Ende Februar nach Mitternacht am Luderplatz, als sie direkt von ihrem Bau kam. Einmal wollte ich auf Krähen ansitzen. Da Krähen sehr früh erscheinen, ging ich bereits schon vor dem ersten Licht in meinen Schirm. Plötzlich kam ein Fuchs, den ich erlegen konnte. Ich denke, dass Füchse trotzdem am Luderplatz vorbei schauen, selbst wenn eine Zeitlang kein Luder da war. Noch ein Wort zum Luderplatz: Beim Anlegen eines Luderplatzes müssen wir sorgfältig vorgehen. Er soll abseits von Strassen und Wegen sein, damit die freilaufenden Hunde von Spaziergängern oder gar die Spaziergänger selbst ihn nicht entdecken. Beachten muss man, dass es verboten ist, Schlachtabfälle auszulegen. Das Gesetz ist eben massgebend, auch für uns Jäger. Ich bin sicher, dass wegen diesem Verbot so mancher Jäger nicht auf den Fuchsansitz gehen kann.


Der STINKENDE

Unsere Grossmütter und Grossväter erzählten uns, was für feine Gerichte man früher aus Lunge, Herz, Leber und Niere kochte. Wer kennt nicht die feinen Kutteln? Selbst Därme wurden für wohlschmeckende Würste verwendet. Der Rest wurde geschnetzelt, ausgewaschen und gekocht als Hühner oder Hundefutter verwendet. Dies wird heute als Schlachtabfälle bezeichnet und entsorgt, wegen der Seuchengefahr. Persönlich denke ich nicht, dass von Schlachtabfällen eine Gefahr droht, wenn man sie nur in kleinen Mengen auslegt und sorgfältig damit umgeht. Nach meiner Erfahrung genügt es, wenn man das Jahr hindurch mal einen Apfel, Nüsse oder etwas Hundekuchen auslegt. Auf keinen Fall während der für unsere Füchse normalen Jahreszeit Fleisch auslegen. Sehr wichtig ist, dass man mehrere Tage unberührte Fleischreste entfernt und entsorgt. Der Geruch von dem Luderplatz wirkt sehr nachhaltig. So hatte ich mal einen Fuchs an meinem Luderplatz erlegt, nachdem ich mehr als zehn Tage kein Futter ausgelegt hatte. Ich habe nie mehrere Füchse gleichzeitig auf ein Foto meiner Beobachtungskamera bekommen, obwohl mehrere Füchse meinen Luderplatz in einer Nacht besucht haben. Die Ansteckungsgefahr von Seuchen unter Füchsen scheint doch eher während der Ranzzeit zu bestehen und nicht am Luderplatz. Josef Griffel

Mein Wildhüter ist ein Mann weniger Worte, ein ruhiger Typ – so zu sagen. Als er mich das erste Mal im Flachland besuchen wollte, fragten ihn alle, was er in dieser Niederlande denn tun wolle, wo es doch an dem fehle, was er am meisten liebe, den Bergen. Da er nicht antwortete, meinten manche, dass er Blumenzwiebeln für seinen Garten kaufen wolle. Nur meine Schwiegereltern ahnten, dass seine Sinne einer Tulpe anderer Art folgten. Da, wo ich her komme, gibt es etwas anderes, das in seiner unendlichen Schönheit für mich ähnlich wie die Berge ist, nämlich das Meer. Mein Mann war derselben Meinung und liebte das Meer auf Anhieb. Meine Eltern wohnen in Zeeland, der Sonnenstube der Niederlande. Wenn man am Morgen aus dem Fenster schaut, sieht man aus dem leichten Nebel am Boden des Segelflugplatzes die Ohren eines Feldhasen ragen. Oft sind auch Damhirsche in Sicht, die dann die Rosen meiner Mutter fressen (sie hat resigniert).

Unser erster Ausflug führte uns ans Meer, um wilde Austern zu essen. Mein Mann schaute fasziniert den Möwen zu, wie sie die Austern in den Schnabel nahmen, hoch in den Himmel hinauf flogen, die Austern fallen liessen, um sie zu öffnen und zu fressen. Er untersuchte die Austernschalen sehr genau und steckte einige in die Tasche der geliehenen Windjacke meines Vaters. Ein halbes Jahr später besuchten wir als frischgebackenes Ehepaar erneut meine Eltern. Sie hatten bereits einigen Bekannten und Nachbarn voller Stolz von ihrem neuen Schweizer Wildhüter-Schwiegersohn erzählt. Sogar der örtliche Wildhüter war informiert worden und lud meinen sofort begeisterten Mann gerne zu einem Kontrollgang ein. Noch am selben Abend holte der örtliche Wildhüter ihn ab. Als mein Mann einige Minuten im Wagen sass, dachte er: «In meinem Dienstauto stinkt es manchmal, aber dieser Wildhüter überspannt den Bogen», worauf er sehr anständig fragte, ob er vielleicht das Fenster öffnen dürfte. Als er nach einem sonst sehr schönen Abend zurückgekommen war, erzählte er mir, was pas-

Jagdgeschichten

WILDHÜTER

siert war. Ich konnte ihn vollkommen verstehen; der Gestank hing nämlich noch immer in seinen Kleidern. Ich nahm seine von meinem Vater erneut geliehene Jacke zu mir – und was passierte? Eine Austernschale fiel aus der Jacke zu Boden, doch nach genauer Betrachtung war es keine Austernschale, sondern eine flache, ganz und gar verdorbene Auster. Meine Eltern waren vorher ein halbes Jahr lang auf der Suche nach toten Mäusen im Kleiderschrank gewesen und waren vor einem Rätsel gestanden betreffend den Gestank. Jetzt war aber alles klar. Der fälschlicherweise verdächtigte, unschuldige niederländische Wildhüter hat meinen Mann jedenfalls nie mehr gefragt, ob er mitkommen wolle. Er wird sich gedacht haben: «Ich stinke manchmal, aber dieser Schweizer Wildhüter überspannt den Bogen!» Louise Dräyer-de Moor

Sollten Sie nach dem Lesen der Jagd- und Naturerlebnisse unserer Leser selbst Lust verspüren, Ihre Erlebnisse niederzuschreiben, melden Sie sich bei der Redaktion – veröffentlichte Beiträge werden honoriert. Schweizer Jäger 3/2010

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Wer ein aussergewöhnliches Jagderlebnis sucht, der dürfte in Grönland fündig werden. Die Jagd auf den Moschusochsen in einer unendlichen Winterlandschaft und bei eisigen Temperaturen ist ein Abenteuer der besonderen Art. Hans Fux aus Randa lässt uns daran teilhaben.

Foto: Hans-Peter Breitenmoser

Jagd im Ausland

WINTERJAGD IN GRÖNLAND

Den Schlittenhunden scheint die arktische Kälte nichts auszumachen. Langen Wartezeiten bei 40 Grad Kälte begegnen sie mit stoischer Gelassenheit.

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Schweizer Jäger 3/2010

An langen Ketten, die tief im Boden verankert sind, sind sie in sicheren Abständen paarweise angekettet.


1968 löste ich mein erstes Jagdpatent und frönte fortan hauptsächlich der Gämsjagd, für mich die schönste aller Jagden. Ab Schulbeginn 1975 unterrichtete ich als Fachlehrer an einer Sekundar- und Realschule. Die jagdlichen Möglichkeiten schränkten sich dadurch stark ein. Da ich gerne «über den Berg schaue», suchte ich nach Jagdmöglichkeiten im Ausland.

Vorbereitungen auf die Jagd 2006 trat ich vorzeitig in den Ruhestand. Zum Abschluss meines Berufslebens und zum Einstieg ins Rentenalter, suchte ich eine spezielle jagdliche Herausforderung. 2009 stand auch mein 60. Geburtstag bevor. In der Fachzeitschrift «Jagen Weltweit» stiess ich auf ein kleines Inserat: Grönland – Hundeschlittenjagd auf Moschusochse (MO). Dieses Angebot entsprach absolut meiner jagdlichen Vorstellung. Der Schweizer-Kontaktmann, Roger Joos, erteilte mir auf all meine Fragen kompetent Auskunft. Ein umfangreiches Dossier folgte. Da diese Jagd ein Jahr im Voraus gebucht werden muss, meldete ich mich als Jäger und meinen Sohn Dominic als Begleiter und Fotograf am 10. Mai 2008 an. Die Jagd kann auch für

den Sommer gebucht werden, was meiner Meinung nach diesem herrlichen Wild der arktischen Tundra in keiner Weise gerecht wird. Die verbleibende Zeit bis zum März 2009 nutzte ich, um mehr über Grönland und den Ovibos-Moschatus, den MO, zu erfahren. Grönland – das Land und seine Menschen In Grönland, mit einer Fläche von sieben Mal der Grösse Deutschlands, leben rund 60 000 Einwohner, 500 davon in Kangerlussuaq. Kangerlussuaq – der grosse Fiord – war bis 1992 eine US Luftwaffenbasis. Heute ist es der wichtigste Zivilflughafen Grönlands.

Eine Moschusochsen-Jagd im Winter ist ohne Hunde kaum vorstellbar. Die niedlich anmutenden Hunde sind reine Arbeitstiere. Schweizer Jäger 3/2010

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Jagd im Ausland

Text: Hans Fux, Randa VS Fotos: Dominic Fux, Naters VS


Jagd im Ausland

Die Gattung des Moschusochsen Dass «Moschus» ein Sekret aus einer Drüsenabsonderung des Moschustieres, einer kleinen, geweihlosen Hirschart mit bis zu zwölf cm langen Eckzähnen, ist, war mir bekannt. Auch, dass ein kastrierter Stier als Ochse bezeichnet wird. Beides trifft jedoch beim MO nicht zu. Der lateinische Name zerlegt, ergibt die Wörter Ovis = Schaf, Bos = Rind und Moschatus, welches sich auf ein Sekret bezieht, das die Bullen zur Paarungszeit über den Urin abgeben. Der MO ist ein Paarhufer aus der Familie der Caprinae, der Ziegenartigen. Die nächsten Ver- Dass die Moschuswandten des MO sind der Goral ochsen der Gämse und der Serau. Im Weitern die und der SchneezieGämse, die Schneeziege und der ge verwandt sind, Mähnenspringer. zeigt sich, wenn Die MO kommen in guten Bemehrere Bullen ständen in Grönland, Kanada, eine steile Moräne Alaska und in Sibirien vor. Wiehochstürmen. deransiedlungen gelangen in Norwegen und Schweden. Für die europäischen Jäger sind vor allem die sehr guten Bestände an MO um Kangerlussuaq relevant. Ansiedlung der Moschusochsen um Kangerlussuaq Ursprünglich lebten die MO im Osten von Grönland, in der trockenen Tundra. Sie sind extrem an die Kälte angepasst. In den Jahren um 1960 wurden 27 Kälber in den Bergen um Kangelussuaq angesiedelt, wo das Gras und die graublaue Weide, die Hauptnahrung der MO, reichlich vorhanden ist. Der Bestand hat sich inzwischen auf 8000 bis 10 000 Tiere vermehrt und kann jetzt bejagt werden. Rund 2000 Lizenzen pro Jahr werden abgegeben, Tendenz steigend. Die Inuit jagen zur Fleischgewinnung vor allem Kühe und junge Bullen. Zurzeit wird eine Quote von 80 Bullen für die Trophäenjagd freigegeben. Die fünf Zentimeter dicke Unterwolle der MO zählt zu den feinsten natürlichen Fasern. Die zweieinhalb Kilogramm Wolle, die ein MO pro Jahr produziert und an Sträuchern abstreift, wird gesammelt und gesponnen. Dies

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ergibt ein Wollgarn von 18 km Länge. Der Erlös für diesen Faden beträgt 8000 US $. Die Haut der MO hat keine Talgdrüsen. Da die Haare das Wasser nicht abweisen können, führt Nässe zu tödlichen Krankheiten wie beispielsweise Lungenentzündung. Die Kühe der MO werden mit vier Jahren geschlechtsreif, die Bullen mit sechs Jahren. Die Brunft geht in den Sommermonaten Juli bis August vor sich. Nach einer Tragzeit von ca. acht Monaten wird ein zehn bis vierzehn Kilogramm schweres Kalb geboren. Die Trophäe – das Gehörn Die Hörner der Bullen bilden auf dem Scheitel einen Helm und wachsen dicht am Kopf nach unten, biegen um und wachsen mit einer schwarzen Spitze wieder nach oben. Die Hörner der Kühe weisen keinen Helm auf und sind dichter beieinander. Die Hornbildung ist beim MO im sechsten Lebensjahr abgeschlossen. Die schwarzen Spitzen sind das sicherste Zeichen beim Ansprechen der Bullen. Sechs bis sieben Jahre alte MO weisen einen hellen Helm und lange Hörner mit schwarzen Spitzen auf. Der Helm wird im Alter immer dunkler und spröder und nimmt an Masse zu. Die schwarzen Spitzen werden mit der Zeit vollständig abgenutzt. Die MO sind dann mindestens dreizehn bis

vierzehn Jahre alt. Vergreiste MO haben einen massigen Helm. Die Hörner weisen kaum noch eine Krümmung auf. Der MO hat kaum Feinde. Dort wo Polarwölfe, Eis- und Braunbären vorkommen, kann es zu Verlusten kommen. Bei Gefahr bilden die MO einen Kreis, in dessen Mitte die Kälber und Jungtiere Schutz finden. Immer wieder brechen Bullen, Kühe, aber auch Halbwüchsige aus dem Kreis aus und attackieren die Angreifer. Die häufigste Todesursache bei den MO ist verhungern, wenn sie keine Fettreserven anlegen können, erfrieren und ertrinken, wenn sie im Eis der zugefrorenen Flüsse einbrechen. Kranke und geschwächte MO werden zur leichten Beute der Raubtiere. In Brunftkämpfen zugezogene Verletzungen führen oft zum Tode. Die Schlittenhunde Eine MO-Jagd im Winter ist ohne Hunde kaum vorstellbar. Wenn in einem Gespann die Rangordnung nicht klar ist oder wenn sich zwei Hundegespanne in die Haare kriegen, kann dies blutige Wunden und schwere Verletzungen nach sich ziehen. Die Inuit gehen in solchen Fällen mit Fusstritten, der Peitsche oder dem Gewehrkolben dazwischen. Ist ein Hund zu alt, um mit dem Gespann mitzulaufen, wird er abgetan. Aus seinem Fell werden Hosen, Jacken und Handschuhe gefertigt. Warm


Die Sprache der Inuit heisst Inuktitut. In dieser Sprache wird der Moschusochse als Umimmac bezeichnet, was soviel heisst wie «Das Tier mit einem Fell wie ein Bart». Die stämmige Gestalt des Moschusochsen wird durch den Buckel auf der Schulter und die langen Haare noch verstärkt. eingepackt, auf einem Rentierfell sitzend, kann die Zusammenarbeit zwischen den Hunden und dem Gespannführer eindrücklich beobachtet werden. Mit der fast fünf Meter langen Peitsche mit kurzem Stiel und den Rufen «illi – illi» für rechts und «iuu – iuu» für links dirigiert der Inuit sein Gespann. Eine Schlittenfahrt auf einem zugefrorenen See ist ein Vergnügen für die Hunde, den Führer und den Jäger. Auf der Jagd müssen sich Hunde und Führer sehr anstrengen, um auf die Gebirgszüge hinauf und wieder hinunter in die Täler zu gelangen, vor allem, wenn die Schlitten mit bis zu 500 kg schwer mit Fleisch und Trophäen beladen sind. Der Gespannführer verbringt sehr viel Zeit neben und hinter dem Schlitten. Es ist ein Erlebnis, zuzusehen, wie die Schlittenhunde und

ihr Führer überall durchkommen, auch wenn das Gelände unwegsam und sehr steil ist. Anreise nach Grönland Nach vierstündiger Reise mit der Bahn treffen wir in Zürich Flughafen ein, nicht in Jagdgrün und ohne Jagdwaffe. 17.25 Uhr fliegen wir in Zürich ab, Richtung Kopenhagen, wo wir auf Empfehlung von Reiseorganisator, Roger Joos, im Hotel Absalon über Nacht bleiben. Am 12. März 2009, um 09.15 Uhr, verlassen wir Kopenhagen mit der Air Greenland und landen mit einer Zeitverschiebung von vier Stunden um 09.55 Uhr in Kangerlussuaq. Malene Ingemann, die Seele des Unternehmens, begrüsst die 8-köpfige Jagdgruppe, die sich hier erstmals trifft. Entgegen unserer Erwartung, in Robbenklei-

Nach einem wunderschönen Tag leuchten in der Nacht die Polarlichter über unserm Camp.

dung warm eingepackt, mit den Hundeschlitten in vierstündiger Fahrt ins Camp zu gelangen, steht ein Geländewagen für uns bereit. Eine kleine Enttäuschung macht sich breit. Malene erklärt uns, dass es in den letzten Jahren immer schwieriger geworden sei, genügend Hundegespanne für die Jagd zusammen zu bringen. Vier Gespanne mit Schlitten erwarten uns jedoch im Lager. Im Camp können wir erstmals so richtig das Grönlandklima fühlen, 27 Grad Minus – und das bereits zur Mittagszeit. Mit ersten Erkundungen der näheren Umgebung des Camps verbringen wir den Nachmittag. Erster Anblick ist uns vergönnt – drei Schneehasen lassen sich blicken. Bei Einbruch der Dunkelheit finden sich alle Jäger mit den Führern in der warmen Hütte ein. Zum Abendessen gibt es Wildlachs, eine Delikatesse, die wir so nicht erwartet hatten. Fünf der Jäger übernachten in einer neu erstellten Hütte. Der Bayer Ansgar, Sohn Dominic und ich ziehen uns zur Nachtruhe in ein mit Petroleum beheiztes Zelt zurück. Einmaliger Anblick bietet sich auch während der Nacht. Für uns total faszinierend: die vielen Nordlichter! Freitag, 13. März – Jagd auf den MO 07.00 Uhr, Tagwacht und Eintreffen im Essraum. Nach ausgieSchweizer Jäger 3/2010

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Jagd im Ausland

bigem Frühstück erhalten wir unsere Jagdwaffe, eine Ruger 300 Win. Mag. Kleinere Kaliber eignen sich nicht, die MO sind ausgesprochen schusshart. In der ungewohnten Kälte von über 30 Grad Minus, fallen die Probeschüsse nicht auf Anhieb zufriedenstellend aus. Ansgar, Dominic und ich bilden zusammen mit den Inuit-Jägern Lars und Nuga eine Jagdgruppe. Mangels Hundegespannen beschliessen wir, die MO zu Fuss anzugehen, welche am Vortag von ausgeschickten Spähern bestätigt wurden. Nach rund 5 km Marsch über Täler und Hügel, treffen wir am Inlandeis auf sieben jagdbare Bullen. Wie unter uns ausgemacht, kann Ansgar als erster sein Glück versuchen. Dominic und Nuga bleiben im Hintergrund, während Lars mit uns zwei Jägern die Bullen anpirscht. Auf eine Distanz von 180 Metern erlegt Ansgar mit einem saubern Schuss seinen MO. Nach kurzer Flucht, um einen Hügel herum, beruhigen sich die MO und lassen sich auf dem Hügelkamm wieder blicken. Die Chance für mich, als zweiten Jäger unserer Gruppe. Nach kurzem Ansprechen gibt mir Lars in Zeichensprache zu verstehen, welche Bullen meiner Vorstellung (alter Bulle mit abgekämpften Hornspitzen) entsprechen würden. Ich entscheide mich für den Bullen links aussen. Im Knall liegt der Bulle. Dominic hält all dies mit seinem 500er-Objektiv dokumenta-

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Erfolgreiches Jagen mit den Inuit-Jägern Lars und Nuga.

Lars zerlegt mit seinem Taschenmesser die erlegten Bullen und macht sie für den Transport auf dem Hundeschlitten bereit. Nachdem die besten Fleischstücke zur weiteren Verarbeitung herausgeschnitten sind, bleibt immer noch genug übrig für die hungrige Hundemeute.

risch fest. Wenige Minuten nach unserer erfolgreichen Jagd treffen Dominic und Nuga bei uns ein und teilen unsere Weidmannsfreude. Während wir die obligaten Erinnerungsbilder schiessen, eilt Nuga zurück ins Camp und kehrt nach zwei Stunden mit seinem Hundegespann wieder zurück. Da der Schlitten mit dem Fleisch und den Trophäen schwer beladen ist, ziehen wir es vor, auch den Rückweg ins Camp zu Fuss anzutreten. Prächtiger Anblick von kapitalen Bullen lohnt unsere Mühe. Samstag, 14. März – Jagd auf Niederwild Nachdem wir den MO bereits am ersten Jagdtag erlegen konnten, steht uns ein ganzer Tag für die Jagd auf Schneehühner, Schneehasen, Polarfuchs und

Kolkrabe zur Verfügung. Nach ausgiebigem Frühstück ziehen wir los. Nach längerer Pirsch treffen wir erst mal auf ein Karibu. Am Nachmittag erlegen wir zwei Schneehühner. Beim Schneehasen ziehen wir es vor, ihn nur mit der Kamera zu schiessen. Als Abschluss der Jagd ist uns eine Fahrt auf dem Hundeschlitten, vom Camp bis ans Innlandeis, vergönnt. Den Rückweg ins Lager nehmen wir zu Fuss in Angriff. Unser Ziel: möglichst gute Bilder der grönländischen Fauna schiessen. Nach einer letzten Nacht im Camp fahren wir am 16. März zurück nach Kangerlussuaq. Wir übernachten im Hotel Umimmac. Um ein eindrückliches Jagderlebnis reicher treffen wir am 18. März wieder in Zürich Flughafen ein. ■


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Wildkunde

Die Jäger kennen das

BIOTOP und die WILDTIERE Interessante Beobachtungen von einem passionierten Jäger aus dem Freiburger Senseland

Beobachtungen im Frühling und diskreter im Sommer.

Das Telefon klingelt. Louis Aebischer, ein Jagdkamerad, informiert mich, dass er ein spezielles Weidmannsglück hatte. Ein seit langem bekannter Rehbock konnte auf der Rehjagd erlegt werden und die sonderbare Rehtrophäe war ebenfalls bereits präpariert. Nach kurzen Erklärungen packte mich das Interesse dermassen, dass ich mich sofort auf den Weg machte, um mir diese Trophäe anzuschauen. Das Interessante an diesem Rehbock ist, dass Louis diesen bereits seit einiger Zeit kannte

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und mir dank genauen Pirschaufzeichnungen nicht nur die Trophäe, sondern auch Bilder vom lebenden Bock in seinem Biotop zeigen und mir dessen Lebensweise erläutern konnte. Ich erlaube mir, im Auftrag des Jägers den Ablauf der Geschehnisse kurz zu erläutern. Da Louis «sein» Rehwild genauestens kennt, konnte er den Rehbock bereits mehrmals beobachten und spannende Bilder machen. Eines Tages bemerkte er die ungewöhnliche Form des Hauptes und kontaktierte den

Bild 2

Wildhüter. Nach einem kurzen Gespräch stand fest, dass dieser Bock eine Anomalität am Haupt hatte. Wegen dem guten allgemeinen Gesundheitszustand sollte dieser geschont werden. Der Bock wurde jedoch immer heimlicher, da er den ganzen Sommer durch von den anderen Böcken traktiert wurde. Anfänglich glaubte man, dass der Bock seiner «Buckel» erlegen war, doch eines Abends glaubte Louis, diesen um 22 Uhr kurz eräugt zu haben. Und wieder war der Abnorme wie von der Bildfläche verschwunden.


Was könnte die Ursache dieser Abnormität gewesen sein? Frau Dr. Marie-Pierre Ryser, Leiterin der Abteilung Wildtierabteilung des Zentrums für Fischund Wildtiermedizin FIWI an der Universität Bern, hat eine mögliche Diagnose aufgrund von Schädelfotos und der vom Jäger gelieferten Beschreibungen erstellt. Leider war nur eine vage Diagnose möglich, da eigentliches Untersuchungsmaterial nicht mehr zur Verfügung stand. Die Beobachtung einer eitrigen Wunde weist auf eine bakterielle Infektion hin. Aufgrund der Beobachtungen (Bilder 1–3) hat sich das Problem über längere Zeit entwickelt. Da der Rehbock einen gutenAllgemeinzustand und ein hohes Gewicht aufwies, ist der Infekt vermutlich sehr lokal geblieben

Der erlegte «Abnorme» im Herbst 2009.

und weder ins Gehirn noch ins Blut gestreut. Jedoch wurde offenbar das Auge (Bild 4) betroffen – wenn nicht direkt, dann indirekt durch den entstandenen Druck im Gewebe in der Nähe des Auges. Die Infektion hatte offenbar den Knochen befallen, der sich durch die Entzündung bedingte Zubildung und Abbau von Knochengewebe (Bild 5) verformt hat. Die Ursache der bakteriellen Infektion war möglicherweise eine Wunde. Als Ursache des Traumas kommt eine Forkelverletzung in Frage. Durch Forkelverletzungen entstandene Schädeltraumas und folgende bakterielle Infektionen, die nicht selten dann Gehirnentzündungen verursachen, sind bei Böcken nicht selten; solche Befunde kommen aber eher im Sommer kurz nach der Blattzeit vor. Im vorgestellten Fall wäre die Jahreszeit also untypisch (Winter/Frühling). Da Rehe nicht selten Tumore aufweisen, ist es auch denkbar, dass ein Tumor – der sich dann infiziert hätte – die ursprüngliche Ursache der Schädelveränderung war. Um eine genauere Diagnose zu stellen, müsste jedoch eine de-

taillierte Untersuchung, inklusiv der Histologie (Gewebeanalyse), durchgeführt werden.

Bild 5 Trophäe mit starker Verknöcherung.

Bild 6 Seitenansicht.

Was ist das FIWI? Das FIWI erforscht infektiöse wie nicht-infektiöse Krankheiten von Fischen und Wildtieren mit Fokus auf den Wechselbeziehungen zwischen Umwelt und Tiergesundheit. Kennzeichnend für die Forschung am FIWI ist die Verbindung von veterinärmedizinischen Fragestellungen mit toxikologischen, ökologischen und epidemiologischen Ansätzen. Mehr unter http://www.itpa.vetsuisse.unibe.ch/fiwi/ (Hinweis des Autors: Jäger können dem FIWI auffällige Wildtiere zur Untersuchung einsenden. Diese Dienstleistung vom Bund ist für den Jäger, mit Ausnahme des Versandes, kostenfrei.) Das Interessante an diesem (Jagd)Erlebnis ist die Verbundenheit, die der Jäger zu «seinem» Jagdgebiet hat. Er kennt die Wildtiere genauestens und trotz den möglichen Emotionen werden diese mit dem nötigen Respekt erlegt. Dexter

Bild 3

Bild 4

Eitrige Wunde mit riechendem Ausfluss. Der Seher wirkt trocken und matt.

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Wildkunde

Doch bei der herbstlichen Jagd konnte der besagt Rehbock, eher zufällig, erlegt werden. Der Wildhüter konnte den «Abnormen» trotz seiner Auffälligkeit und seinem stattlichen Gewicht (aufgebrochen 21 kg) als genusstauglich attestieren.


Jägersprache

HASE und K ANINCHEN Hase und Kanin sind in vielen Revieren die Sorgenkinder der Jäger, obwohl Meister Lampe sich hier und da eines Aufschwunges erfreuen darf. Die grosse Popularität der beiden Arten hat viele jagdliche Ausdrücke entstehen lassen.

Feldhase

Balg

Text und Bilder: Birte Keil

Löffel Seher

Nase Bart Blume Sprünge (Hinterkeulen)

Junghase

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Schweizer Jäger 3/2010

Feldhase Am leichtesten ist «Meister Lampe» während der Rammelzeit zu beobachten: Rammler und Häsinnen sind dann meist in übersichtlichem Gelände in grösseren Gruppen tagsüber unterwegs. Bei den Raufereien der Rammler, auch bei der Verfolgung einer Häsin fliegt die Wolle, vor allem wenn die Haare des Winterbalges nicht mehr so fest sitzen. Im Sommerbalg ist der Verlust von Wolle nicht mehr so auffällig. Dreiundvierzig Tage hat die Satzhäsin inne. Der Satz besteht aus zwei bis vier Junghasen, die sich nach wenigen Tagen trennen, um sich abends zum Säugen durch die


Jägersprache Kaninchen

Häsin an einem bestimmten Platz wieder zu treffen. Die Häsin setzt mehrmals im Jahr, sie kann überfruchtet, d. h. während der Trächtigkeit erneut gedeckt werden. Im Gegensatz zum Kaninchen im Bau, dessen Junge als blinde Nesthocker gesetzt werden, sind die Junghasen weiter entwickelt und kommen ohne den Schutz einer «Höhle» aus. Mit Quäken rufen sie die Häsin zur Hilfe; durch Murren macht sie sich bei ihrer Rückkehr bemerkbar. Den Tag verbringt sie in ihrer eigenen Sasse. Um zu äsen, wird sie aufstehen und auf ihrem Pass zu Feld oder zu Holze rücken. Zurückgekehrt, lagert sie sich, sie sitzt. Der Besatz eines Revieres besteht zum grössten Teil aus Junghasen: Quarthasen (ein Viertel ausgewachsen: bis zu einem Monat), Halbhasen (halbwüchsig: bis zu 2 Monaten) und Dreiläufern (drei Viertel erwachsen: 3 Monate). Alle Sinne der Hasen sind auf rechtzeitige Entdeckung möglicher Räuber ausgerichtet: Die Seher ermöglichen es, fast rundherum zu äugen, ohne den Kopf zu drehen. Die Löffel sind hervorragend fürs räumliche Vernehmen

(und dienen auch der Temperaturregulierung); er wittert ausgezeichnet, und der Bart ist ein empfindliches Tastorgan. Um einen noch besseren Überblick zu bekommen, macht er einen Kegel oder Pfahl, er sitzt aufgerichtet auf den Sprüngen (Hinterkeulen) oder richtet sich ganz auf. Bei ganz langsamer Bewegung rutscht er, in gemütlichem Tempo wird es ein Hoppeln. Erscheint ein Hund, drückt er sich ins Lager. Früher oder später sticht ihn der Hund, stösst ihn aus dem Lager, Lampe fährt aus der Sasse. Flüchtig springt er davon, oft Haken schlagend. Mit Widergängen versucht er, seinen Balg zu retten. Der noch nicht verendete Hase klagt, er wird schnellstmöglich abgenickt. Die Blase wird ausgedrückt, der ausgeweidete Hase wird zum Auskühlen aufgehesst. Geht es an die Verwertung, wird er abgebalgt oder gestreift. Kaninchen Auch Kaninchen (Lapuze) wittern und vernehmen gut. Schutz vor Feinden suchen sie weniger in der Flucht, sondern in ihrem Bau.

Jungkaninchen vor dem Bau Zahlreiche Röhren und grosse Haufen von Losung sind Kennzeichen einer Kaninchen-Kolonie. Es sind aber durchaus nicht alle Röhren befahren. Gern äst man in grossen Gruppen. Ertönt ein Warnsignal, das Klopfen, verschwinden alle schnell im Bau. Die wippenden Blumen sind das Folgesignal. Zum Setzen der Jungkaninchen gräbt die Satzhäsin eine Setzröhre. In den ersten Tagen verschliesst die Häsin nach dem Säugen die Röhre, in der der noch blinde Satz hockt. Die meisten Ausdrücke der Jägersprache sind für Hase und Ka■ ninchen identisch. Schweizer Jäger 3/2010

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ZF ZEISS DURALYT 2-fache Vergrösserung auf 30 Meter

8-fache Vergrösserung auf 100 Meter

Ausrüstung

2-fache Vergrösserung auf 100 Meter

Wir sind es gewohnt, dass beim «Zoomen», beim Vergrösserungswechsel also, das Bild des anvisierten Objektes grösser oder kleiner wird und das Absehen das gleichzeitig mitmacht. Wer also auf einer kombinierten Waffe ein ZF z.B. 1,5–6x42 führt – ein überaus weit verbreitetes Glas – stellt mit einem gewissen Bedauern fest, dass bei Schrotschusseinstellung 1,5 das Absehen sehr sehr fein wird. Ausgerechnet da, wo ein eher grobes Absehen wünschbar wäre. Beim Duralyt-ZF ist das Problem behoben. Das Absehen bleibt über den ganzen Zoombereich gleich gross. Für den schnellen Kugel- oder Schrotschuss ein grosser Vorteil. Die Bilder zeigen deutlich, wie markant sich das Absehen – bei minimaler Vergrösserung – auf dem anvisierten Zielobjekt quasi aufprägt. Technische Daten Vergrösserung Wirksamer Objektivdurchmesser Austrittspupillen-Durchmesser Dämmerungszahl Sehfeld auf 100 m Distanz Objektiver Sehwinkel Dioptrien-Verstellbereich Augenabstand Parallaxeabstimmung Verstellbereich auf 100 m Verstellung pro Klick auf 100 m Mittelrohrdurchmesser Okularrohrdurchmesser Objektivdurchmesser Stickstofffüllung Wasserdichtigkeit Funktionstemperatur Länge Gewicht ohne Schiene Garantiedauer Bildebene Absehen Bestellnummer Preis (UPE) Dtl. inkl. 19% MwSt.

1,2–5x36 1,2–4,7x 18,7–36 mm 16–7,6 mm 6,6–13,4 30–8,5 m 17,1º–4,9º +2/–3 dpt 90 mm 100 m 280 cm 1 cm 30 mm 42 mm 42 mm Ja 400 mbar –25 bis +50 ºC 302 mm 470 g 10 Jahre 2. BE 6 52 54 01 695 Euro

2–8x42 2–8x 32,5–42 mm 16–5,2 mm 9,2–18,3 15,9–4,8 m 9,1º–2,8º +2/–3 dpt 90 mm 100 m 160 cm 1 cm 30 mm 42 mm 48 mm Ja 400 mbar –25 bis +50 ºC 302 mm 475 g 10 Jahre 2. BE 6 52 54 11 745 Euro

3–12x50 3–12x 48,9–mm 12,0–3,0 mm 13,0–25,9 11–3,2 m 6,3º–1,8º +2/–3 dpt 90 mm 100 m 110 cm 1 cm 30 mm 42 mm 56 mm Ja 400 mbar –25 bis +50º 347 mm 590 g 10 Jahre 2. BE 6 52 54 21 795 Euro

Öffnung

Balkendicke

Strichdicke

292 cm / 100 m 140 cm / 100 m 70 cm / 100 m

15,6 cm / 100 m 7,5 cm / 100 m 3,8 cm / 100 m

3,1 cm / 100 m 1,5 cm / 100 m 0,8 cm / 100 m

Absehen 6 Vergrösserung Duralyt 1,2–5x36

1.2 2.5 5

Duralyt 2–8x42

2 4 8

280,0 cm /100 m 140,0 cm / 100 m 70 cm / 100 m

15,0 cm / 100 m 7,5 cm / 100 m 3,8 cm / 100 m

3,0 cm /100 m 1,5 cm / 100 m 0,8 cm / 100 m

Duralyt 3–12x50

3 6 12

280,0 cm / 100 m 140,0 cm / 100 m 70 cm / 100 m

15,0 cm / 100 m 7,5 cm / 100 m 3,8 cm / 100 m

3,0 cm / 100 m 1,5 cm / 100 m 0,8 cm / 100 m

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Jahrelang waren die weltbesten Sport Optik-Hersteller beschäftigt mit dem steten Kampf um die Spitzenposition in der technischen Bestenwertung. Da wurden neue Glassorten erprobt, neue ZoomVariationen entwickelt, noch aufwändigere Beschichtungen aufgetragen, noch raffiniertere Ballistikrechner eingebaut, rote und noch rötere Leuchtpunkte oder Fadenkreuze entwickelt, mit dem Spannhebel gekoppelt etc. Das waren ohne Zweifel sehr gute technisch ausgereifte Lösungen, welche vor allem die Fertigungskosten in die Höhe schnellen liessen. Technik-Freaks, Perfektionisten, sowie Leute mit dem sogenannt «einfachen Geschmack» («Für mich ist nur das Beste gut genug» oder «Mir genügt das Beste...») griffen natürlich begeistert zu, während insbesondere gelegentliche Jäger zweimal leer schluckten und dann sehr oft zu einem minderklassigen Produkt griffen. Da hatte Zeiss die Nase haarscharf im rauen Wind des Marktes und liess nun eine Preisbombe platzen.


Zeiss bietet an – ZF Duralyt, 1,2–5x36 CHF 1140.– – ZF Duralyt, 2–8x42 CHF 1220.– – ZF Duralyt, 3–12x50 CHF 1300.– Man höre und staune… das sind keine Billigprodukte, sondern bewusst abgespeckte, hochwertige Zielfernrohre ohne Schnickschnack und spezielle Funktionen, aber voller Praxistauglichkeit auch im rauen jagdlichen Bereich. Und noch etwas wichtiges: die Zeiss-Leute legen Wert darauf, dass diese Zielfernrohre erstklassige deutsche Wertarbeit verköpern. Die Dinger werden in Westdeutschland gefertigt, sind also keine billige Ostbzw. Chinaware. Die Rohre sind aus Alu, ohne Schiene mit 30 mm Mittelrohr, mit Absehen Nr. 6 – in der 2. Bildebene, d.h. beim Vergrösserungswechsel bleibt das Absehen immer gleich gross. Sie sind wasserdicht, stickstoffgefüllt, mit erstklassigen Linsen bestückt, elegant mattschwarz eloxiert und mit der klassischen Zeiss-Absehenverstellung versehen. Die drei angebotenen Varianten decken alle denkbaren jagdlichen Bedürfnisse ab. Natürlich ist ein Rotpunktvisier nächtens eine feine Sache, wer jedoch in schneereichen Gebieten bei mondheller Nacht auf den Fuchs ansitzt, wird mit dem Duralyt 3–12x50 bestens bedient sein und das zu einem Preis, welcher noch ein zweites Rohr zu alternativen Zwecken erlaubt. Jungjäger greifen oft zu den heute günstig angebotenen Gebrauchtwaffen. Da ist nichts einzuwenden. Häufig sind da veraltete, ungenügende oder Billigfabrikat-Rohre drauf. Da lohnt es sich, eines der hochwertigen Zeissrohre zu wählen. Wer eine gute Gebrauchtwaffe verkaufen will, soll sich überlegen, ob es nicht lohnend wäre, ein neues ZF zu

montieren. Das steigert den Marktwert der Waffe. Preisbewusste Patentjäger werden mit Begeisterung und Gewinn zu einem der neuen Duralyt ZF’s greifen. Wer lediglich wenige Wochen pro Jahr zur Jagd gehen kann, hat sich vielleicht schwer getan mit einer Neuanschaffung. Nun fällt es leicht, auch dem Haushaltsvorstand Wert und Nutzen eines Schnäppchenpreises zu erläutern. Berufsjäger, welche Wert auf den Werkzeugcharakter ihrer Ausrüstung legen, werden von diesen ZF’s begeistert sein. Es gibt nichts ein- oder auszuschalten, keine Batterie zu wechseln im dümmsten Moment und was dergleichen Überraschungen mehr sein können. Aber sie werden zuverlässig während Jahren ihren Dienst tun … und dafür sind sie entwickelt und gebaut worden.

NEU

Demnächst im Handel

Die technischen Daten der Duralyt-Rohre sind überzeugend, z.B. der komfortable, sichere Augenabstand von 9 cm (siehe Tabelle). Die Rohre sind elegant, wirken gestylt, um hier ein Trendwort zu verwenden, und sind mit 10 Jahren Garantie versehen. Was Sie vergeblich suchen werden, ist die Erfüllung von Sonderwünschen, wie Schiene, anderes Absehen etc., das liegt bei der Preisgestaltung einfach nicht mehr drin. Peter Pulver

Die Jagdpatrone 10.3x60 R Mit leichterem Geschoss für höhere Geschwindigkeit und gestrecktere Flugbahn.

RWS - Die Munition entscheidet.

Importeur: Glaser Handels AG

www.glaser-handels.ch


Ausrüstung

LEICA – Pionier der L ASERENTFERNUNGSMESSUNG Als im Jahr 1907, also vor mehr als 100 Jahren, die Optischen Werke Ernst Leitz, Wetzlar, das erste eigene Fernglas auf den Markt brachten, dachte in der bisher auf Mikroskope spezialisierten Firma wohl noch keiner daran, dass es einmal Spezialferngläser mit elektronischem Innenleben geben könnte. An Laser oder Computer, die Milliardstel-Sekundenbruchteile berechnen können, war damals noch nicht zu denken. Doch genauso sollte es kommen, aber erst im Jahr 1993. Die Erfolgsstory beginnt in Mittelhessen Zunächst sorgte eine andere Entwicklung von Leitz weltweit für Aufsehen. Mit der legendären Fotokamera, der Leica (Abkürzung für «Leitz Camera») wurde die mobile Fotografie begründet, nach einer Ära der schweren und umständlichen Plattenkameras mit Stativ und schwarzem Tuch für den Fotografen. Dr.

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Ernst Leitz II revolutionierte im Jahr 1925 mit der Leica I weltweit die gesamte Fotografie und den Fotojournalismus durch das neue Genre der Bildreportage. Doch Dr. Leitz war nicht nur Fotograf, sondern vor allem leidenschaftlicher Jäger. So folgten nach dem ersten Binocle 6x18 schnell weitere völlig neue Entwicklungen, die natürlich besonders auch das Mi-

litär interessierten. Nach 1945 konzentrierte sich Leitz hauptsächlich auf die Belange der Jagdoptik. 1956 erschien das Weitwinkelfernglas Amplivid mit 212 Metern Sehfeld auf 1000 Meter. Es hat sich bis heute zu einem beliebten Sammlerstück entwickelt. Zwei Jahre später ging das erste Trinovid in Serie. Die Fernglassparte setzte immer wieder Meilensteine.

Nach der Entwicklung vieler Jagd- und Militärgläser war der Einsatz eines Monokulars basierend auf einem gewichtsreduzierten Trinovid bei der Mondlandung von Apollo 11 Ehre und Bestätigung für Leitz zugleich. Nach drei Generationen Trinovidgläsern wurde 2003 die Ultravidserie entwickelt, die in Form der aktuellen HDVersion zeigt, was heute op-


Eine Revolution – weltweit einmalige Optoelektronik Die eigentliche Revolution der Leica-Ferngläser stellte aber die Verbindung von Optik und Elektronik dar. Ein Fernglas, das noch mehr kann als «nur» perfekt beobachten, wäre ein Traum für den Jäger Dr. Leitz gewesen. Mit dem Beginn der Entwicklungsarbeit für die Geovid-Reihe rückte dieser Traum in greifbare Nähe. Aber weltweit gab es nichts vergleichbares, und so mussten die Leica-Ingenieure mutig absolutes Neuland betreten. Ziel war ein Fernglas, das durch Knopfdruck in der Lage sein sollte, die Entfernung zum Ziel zu ermitteln. Warum ist das für Jäger so wichtig? Da das Geschoss nach Verlassen des Büchsenlaufes aufgrund der Erdanziehung fällt, muss der Schütze je nach Entfernung die Waffe mehr oder weniger weit über das Ziel halten. Ohne Kenntnis der Entfernung geht der Schuss auf weitere Distanzen sicher daneben. Gerade bei Distanzen zwischen 100 und

Entfernungsmesser von Leica Camera AG 1992 wurde zur photokina das erste Fernglas mit eingebautem Entfernungsmesser vorgestellt. Das Geovid 7x42 mit eingebautem Entfernungsmesser gab es mit und ohne Kompass und konnte Entfernungen bis ca. 1000 Meter messen. 2000 wurde der erste Handentfernungsmesser von Leica vorgestellt. Der LRF 800 war der kleinste auf dem Markt mit der besten optischen Qualität. 2002 Der noch leistungsstärkere LRF 1200 wird vorgestellt und für den Golfsport der Pinmaster entwickelt. Das Messsystem ist für das Messen der Golffahnen optimiert. 2003 LRF 900scan und LRF 1200scan mit der Möglichkeit das gewünschte Ziel abzuscannen. 2004 Einführung der neuen Generation Geovid. Das Geovid 8x42 und 10x 42sind bis heute die kleinsten und handlichsten Ferngläser mit eingebautem Entfernungsmesser. Durch neue Technologie ist es möglich, die Entfernungsmessertechnik in ein Fernglas herkömmlicher Grösse, einzubauen. 2005 Einführung der lichtstarken Geovid-Modelle 8x56 und 15x56. Diese Modelle gelten bei Ferngläsern allgemein als die kompaktesten und leichtesten auf dem Markt. 2006 Einführung der besonders kompakten Handentfernungsmesser CRF 900 und CRF 1200. Das kohlefaserverstärkte Kunststoffgehäuse sorgt für optimalen Schutz und ist druckwasserdicht. 2009 Einführung der Geovid HD-Reihe mit fluoridhaltigen Linsen. Einführung der Handentfernungsmesser CRF 800. Für den Golfsport wird der neue Pinmaster vorgestellt. Er basiert auf den CRF 800, besitzt aber eine Erstziellogik. Das heisst, es wird immer die Distanz zum nächstgelegenen Ziel gemessen. 2010 Einführung des Geovid Lux. Das Fernglas verfügt über eine Lichtwellenfunkeinheit, die die Kommunikation von Fernglas zu Fernglas ermöglicht. Über rund 2,5 Kilometer Entfernung können Sprache (Headset) oder Daten (USB-Anschluss) übertragen werden. Der Lichtwellenfunk ist dabei absolut abhörsicher, was gerade bei behördlichen Spezialeinsätzen von unschätzbarem Wert ist.

300 Meter kann je nach Kaliber ein Höhenunterschied des Treffpunktes von fast einem Meter möglich sein. Selbst für den routinierten Jäger Dr. Leitz wäre ein Messfernglas eine unsagbare Hilfe gewesen, denn das richtige Schätzen der Entfernungen ist eine Kunst. Mit viel Erfahrung und einem guten Auge ist zwar einiges möglich, aber Dunkelheit, bergiges Gelände und unbekannte Vergleichsobjekte machen die exakte Bestimmung unmöglich. Selbst ein «alter Hase» kann hier schnell um 50 oder 100 Meter danebenliegen. Was das für die Ballistik bedeutet, wenn der

Das geringe Gewicht von 945 Gramm, resp. 950 Gramm (inkl. Batterie) zeichnet das 8x42 HD und das 10x42 HD, mit integriertem Entfernungsmesser, als ideale Gläser für die Pirsch im Gebirge oder für Auslandjagden aus. Die Ferngläser sind zum Preis von CHF 3130.– bzw. für CHF 3230.– im Fachhandel erhältlich.

Rehbock statt auf 180 auf 280 Meter steht, ist verheerend. Das Ziel wird erreicht – Präzision und optische Qualität Dr. Leitz Traum von der genauen Entfernungsmessung wurde Generationen später tatsächlich durch das Geovid-Fernglas real. Dies liegt jetzt genau 18 Jahre zurück. Dem noch grossdimensionierten Geovid-Fernglas BD folgten die Monokulare der LRFReihe. Die weiterentwickelten Geovid BRF-Modelle und die aktuellen HD-Ausführungen sowie die CRF-Monokulare stellen heute perfektionierte

Das Geovid 8x56 HD ist das ideale Ansitzglas bei schlechten Lichtverhältnissen. Die HD-Reihe ist mit fluoridhaltigen Linsen ausgestattet, die eine optische Höchstleistung ermöglichen. Preis des 8x56 HD CHF 3530.–.

Konstruktionen für die Jagdpraxis dar, die für den Jäger keine Wünsche offenlassen. Während die Gläser 8x56 HD und 15x56 HD für den Einsatz unter widrigen Lichtbedingungen gedacht sind, eignen sich die leichteren 8x42 HD und 10x42 HD für die Pirsch sowie die Berg- und Auslandsjagd. Die hohe Genauigkeit macht die Leica-Laserentfernungsmesser zu einem zuverlässigen Begleiter. Alle Geräte zeigen immer nur den tatsächlich gemessenen Wert an. Wird etwas angezeigt, stimmt das Ergebnis auch. Fehlmessungen werden ausgeschlossen. Das Prüfen der Schussentfernung, das

Alle Entfernungsmesser zeichnen sich durch einen einfachen, zuverlässigen und äusserst kompakten Aufbau aus. IR Sender und Empfänger sind fest miteinander verbunden und können sich nicht unbeabsichtigt verstellen. Das Chassis besteht aus Aluminium-Druckguss und ist bis zu 1 Meter wasserdicht. Schweizer Jäger 3/2010

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Ausrüstung

tisch und mechanisch möglich ist. Für die High Definition (HD) Gläser wird Glas verwendet, das besonders aufwendig zu bearbeiten ist. Farbfehler werden minimiert und das Bild dadurch noch farbtreuer und brillanter.


Ausrüstung

leichtere Finden des Anschusses, das Vermessen grösserer Flächen, das Einstellen, die Absehenschnellverstellung, für all das ist im Jagdbetrieb die Laserentfernungsmessung zu einem unverzichtbaren Bestandteil der weidgerechten Jagd geworden. Die innovative Technik Der Laser wird durch einen separaten Linsengang ausgesandt und über ein Objektiv des Fernglases wieder aufgefangen. Die Messung erfolgt blitzschnell und das Ergebnis wird in Leuchtzahlen angezeigt, die sich in der Dämmerung automatisch der Helligkeit anpassen. Von Anfang an wurde eine rote LED-Anzeige verwendet, statt einem LCDDisplay. Ein solches Display würde sich wie eine milchige Schicht über das Blickfeld legen. Eine ausgeklügelte Ziellogik filtert störende Reflektionen heraus und nur die Entfernung zum tatsächlich anvisierten Ziel wird gemessen. Bis zehn Meter erfolgt keine Anzeige, so dass Fehlmessungen durch nahes Gestrüpp und Zäune ausgeschlossen sind. Das Modell Pinmaster ist speziell für den Golfsport bestimmt und mit einer «Erstziellogik» ausgestattet. Diese Messmethode berücksichtigt nur das erste angemessene Ziel. Dadurch ist es möglich, eine schwächer reflektierende kleine Fahne auf dem Golfplatz sicher anzumessen und nicht den weiter dahinter befindlichen Wald. Will der Jäger zum Beispiel schnell die Entfernungen zu einzelnen Tieren in einem ganzen Rudel messen, schaltet er den Entfernungsmesser im Scanmodus auf Dauerbetrieb. Jetzt werden alle Entfernungen beim «darüber scannen» direkt angezeigt. Der Lichtimpuls des Lasers rast mit rund 300 000 Kilometern pro Sekunde zum anvisierten Ziel und wird mit gleicher Geschwindigkeit zurückreflektiert. Empfindliche Sensoren registrieren den Impuls und die Laufzeit des Lichts wird durch den hochgenauen Leica-Computer berechnet. Für einen Meter braucht

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das Licht hin und zurück 6,7 Milliardstel-Sekunden. Eine unvorstellbar kurze Zeit und doch so genau messbar, dass man bei Tests durch Vor- oder Zurückgehen den Messwert im Meterabstand verändern kann. Bis rund 366 Meter misst die Technik z.B. beim CRF 1200 auf einen Meter genau. Für den amerikanischen Raum gibt es wahlweise Versionen mit Yardanzeige. Traditionelle Robustheit unter allen Bedingungen Garantiert sind Arbeitsbereiche für die Laserentfernungsmesser von –10 bis plus 55° C, aber bei Tests in der Arktis bewährten sich Geräte auch bei Temperaturen von

–40° C. Hier zeigten die Ferngläser trotz der Minusgrade geschmeidige Beweglichkeit aller Einstellelemente. Testspezialisten von Jagd- und Waffenzeitschriften geben den mechanisch und optisch ausgereiften Instrumenten immer wieder gute Noten. Das feuchte Klima des Regenwaldes oder die staubige Savanne, überall auf der Welt haben Tester die Leica-Produkte Extrembedingungen ausgesetzt und wurden von der Qualität aus Solms niemals im Stich gelassen. Alle Beobachtungsinstrumente von Leica spiegeln eine seit über 100 Jahren gepflegte Tradition wider: durch permanente Innovation die Grenzen

des technisch Möglichen erweitern und mit konsequenter Verbesserung der Leistungsmerkmale wie Auflösung, Kontrast, Farbwiedergabe und Bildhelligkeit immer wieder Instrumente schaffen, die Massstäbe setzen. Mittlerweile wurden rund eine Viertelmillion Laserentfernungsmesser ausgeliefert. Damit ist Leica der unangefochtene Marktführer bei den High End-Geräten. Der Erfolg der Leica-Laserentfernungsmesser ist ungebrochen.

Weitere Informationen: Leica Camera AG, CH 2560 Nidau, oder www.leica.ch

Sonne Mond Solunar Aufgang

Untergang

Aufgang

Untergang

März Di 16. Mi 17. Do 18. Fr 19. Sa 20. So 21. Mo 22. Di 23. Mi 24. Do 25. Fr 26. Sa 27. So 28. Mo 29. Di 30. Mi 31.

06.38 06.36 06.34 06.32 06.30 06.28 06.26 06.24 06.22 06.20 06.18 06.16 07.14 07.12 07.10 07.08

18.33 18.34 18.36 18.37 18.38 18.40 18.41 18.43 18.44 18.45 18.47 18.48 19.50 19.51 19.52 19.54

06.27 06.46 07.07 07.33 08.04 08.44 09.35 10.38 11.51 13.09 14.31 15.53 18.14 19.35 20.56 22.16

19.37 20.45 21.54 23.04 — 00.14 01.19 02.16 03.04 03.43 04.14 04.41 06.05 06.28 06.51 07.17

00.04 00.44 01.36 02.28 03.23 04.22 05.22 00.36 01.05 01.59 02.50 03.37 05.24 00.24 01.15 —

06.15 06.59 07.48 08.40 09.37 10.36 11.37 06.22 07.19 08.13 09.03 09.50 11.37 06.11 07.02 07.57

12.00 13.10 13.59 14.53 15.50 16.50 17.51 — 13.34 14.27 15.17 16.03 17.49 12.50 13.41 14.11

18.35 19.21 20.11 21.05 22.03 23.04 00.06 18.51 19.48 20.42 21.30 22.17 — 18.37 19.28 20.24

April Do 1. Fr 2. Sa 3. So 4. Mo 5. Di 6. Mi 7. Do 8. Fr 9. Sa 10. So 11. Mo 12. Di 13. Mi 14. Do 15.

07.06 07.04 07.02 07.00 06.58 06.56 06.54 06.52 06.50 06.48 06.46 06.44 06.43 06.41 06.39

19.55 19.56 19.58 19.59 20.01 20.02 20.03 20.05 20.06 20.07 20.09 20.10 20.12 20.13 20.14

23.33 00.43 — 01.45 02.36 03.17 03.49 04.15 04.37 04.57 05.15 05.33 05.52 06.12 06.37

07.47 08.22 09.05 09.57 10.55 11.58 13.02 14.07 15.11 16.15 17.20 18.25 19.32 20.42 21.53

02.43 03.44 04.45 05.44 00.52 01.43 02.06 02.48 03.27 04.04 04.39 05.15 00.05 00.49 01.09

08.56 09.57 10.58 11.57 06.40 07.31 08.17 08.59 09.38 10.14 10.49 11.26 05.54 06.37 07.26

15.10 16.11 17.12 18.11 13.18 — 14.29 15.10 15.48 16.24 16.59 17.36 12.27 13.12 —

21.24 22.25 23.26 — 19.05 19.55 20.40 21.21 21.58 22.34 23.10 — 18.16 19.00 19.50

Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse entgegen. Die Redaktion


eine Publikationsgebühr in der Höhe von 300,– Euro. Swarovski Optik gratuliert allen Gewinnern! Aufgrund der erfreulichen Beteiligung sucht Swarovski Optik auch im Jahr 2010 wieder den «Digiscoper of the Year».

Neues von Lothar Walther Seidenreiher (Egretta garzetta), © Juan Antonio Garcia Perez

«Digiscoper of the Year 2009» SWAROVSKI OPTIK kürt den «Digiscoper of the Year 2009» Swarovski Optik stellt die Gewinner des internationalen Wettbewerbs «Digiscoper of the Year 2009» vor: Juan Antonio Garcia Perez aus Spanien wurde dabei von einer internationalen Jury auf den ersten Platz gewählt. In der Natur gibt es viele einzigartige und beeindruckende Tiere und wunderschöne Landschaftsszenerien zu entdecken. Die Faszination liegt darin, diese Eindrücke festzuhalten. Hierfür hat Swarovski Optik ein spezielles Fotoequipment entwickelt, welches optimal auf die unterschiedlichsten Kameratypen, sowie Swarovski Optik-Teleskope und -Ferngläser abgestimmt ist. Mit Hilfe dieser funktionellen Verbindungselemente werden Kamera und Teleskop oder Fernglas zu einer flexibel einsetzbaren Einheit, mit der schnell und einfach aussergewöhnliche Momente festgehalten werden können. Digiscoper of the Year 2009 Die Faszination Digiscoping erreicht mit dem heurigen Wettbewerb einen neuerlichen Höhepunkt. Nicht nur die Anzahl, sondern auch die

Qualität der eingereichten Bilder hat sich im Vergleich zu den letzten Jahren gesteigert. Digiscoping macht Nahaufnahmen von unterschiedlichen Tier- und Vogelarten in höchster Fotoqualität möglich – um schöne Erinnerungen bleibend auf Bildern festhalten zu können. Aus dem alljährlichen internationalen Fotowettbewerb von Swarovski Optik ging dieses Mal Juan Antonio Garcia Perez aus Spanien als Sieger hervor. Der sogenannte «Digiscoper of the Year 2009» darf sich über eine komplette Digiscoping-Ausrüstung, bestehend aus einem Teleskop inklusive Okular und Kameraadapter aus dem Hause Swarovski Optik freuen. Juan Antonio Garcia Perez setzte sich in diesem Wettbewerb gegen 320 Teilnehmer aus über 50 Nationen durch und sicherte sich seine Platzierung vor Andreas Bossi aus Italien, der sich über ein EL 42 Fernglas freuen darf. Manuel Estébanez Ruiz aus Spanien wurde als Drittplazierter mit dem Gewinn eines Pocket-Fernglases belohnt. Der «Digiscoper of the Year» wurde von einer internationalen Jury gewählt. Auswahlkriterien für die Jury

Geschwindigkeitsoder Gasdruckmessläufe benötigen bei den Innenabmessungen sowie wie bei den Konturen höchstmögliche Genauigkeit. Die Firma Lothar Walther Feinwerkzeugbau GmbH aus Königsbronn bietet dazu zur IWA 2010 ein stark erweitertes Programm und die dazu notwendigen Serviceleistungen wie z.B. Zeichnungserstellung etc. in allen gewünschten Kalibern an. Ob für den Universal Receiver oder nach Kundenwunsch, es können und werden alle Konturen für Waffen-

und Munitionshersteller sowie für Beschussämter in aller Welt gefertigt. Mehr Info unter www.lothar-walther.de Unsere Produkte können unter anderem über die Firma Glaser Handels AG, Im Hölderli 10, CH8405 Winterthur, bezogen werden oder natürlich direkt bei uns.

Altes Handwerk leidet unter Nachwuchsmangel Ausbildungsplätze frei für Büchsenmacher und Graveure Suhl, die Waffenstadt im Thüringer Wald, beherbergt die einzige Schule für Graveure und Büchsenmacher in Deutschland. In zwei Klassen werden sowohl Büchsenmacher als auch Graveure ausgebildet. Für das kommende Schuljahr sind noch etliche Plätze frei, teilt die Schulleitung mit. «Die Zukunftsaussichten sind entgegen allen Unkenrufen hervorragend», bestätigt Carsten Bothe, Chefredakteur der Fachzeitschrift «Büchsenmacher». Er betreibt eine Personalbörse und kann den Bedarf nach gut ausgebildeten Büchsenmachern nicht

decken. «Ein guter Büchsenmacher oder Graveur hat immer Arbeit», so Bothe weiter. Die Schule ist als staatliche Schule kostenfrei, Voraussetzung ist der Hauptschulabschluss. Für auswärtige Schüler steht ein Internat zur Verfügung. Der Anmeldeschluss ist der 31. März 2010, die Aufnahmeprüfung findet am 17. April 2010 statt. Weitere Informationen erhalten Interessierte direkt an der Schule oder als Download unter www.buechsenmacherverlag.de Gewerblich-Kaufmännisches Berufsbildungszentrum Suhl, R. Schumann-Strasse 6, 98529 Suhl, Tel. 03681/71460, Fax 03681/31267, lautenberg@ gkbbz-suhl.de Schweizer Jäger 3/2010

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Ausrüstung

waren die Bildschärfe, thematische Relevanz und Ästhetik der Aufnahmen. Die besten 20 eingereichten DigiscopingBilder veröffentlicht Swarovski Optik unter www.digiscoperoftheyear.com. Zusätzlich werden die Fotografen namentlich erwähnt und erhalten


Jagdschiessen

Jagdschiessen Daten 2010 Jagdhof Felder Entlebuch Jagd- und Sportwaffen – Schiesszentrum – Schiessschule Die Innenschiessanlage ist während der Geschäftszeit geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00 und 13.30 –18.00 Uhr, Sa 9.00–15.00 durchgehend, Do Abendverkauf bis 20.30 Uhr, Mo geschlossen

ohne Gewähr

1. Mai Übungstag, 13.00–18.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch 15. Mai 75 Taubenmatch Jagdschützen Berken 12.30–19.30 Uhr Auskunft bei F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 oder www.jagdschuetzen-berken.ch 15. Mai Kugelübung, 13.00–18.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch

12. März Schiess-Saisonbeginn, Schiessanlage Erlenholz, Wittenbach, 16.30–19.30 Uhr St.Gallischer Jägerverein Hubertus 14. April Parcours-Training 17.30–19.30 Uhr Kugelübung 17.30–19.30 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch 16. April ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00–20.00 Uhr Kugel und Schrot 18. April Jagdparcours Jagdschützen Berken 08.30–17.00 Uhr Auskunft bei F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 oder www.jagdschuetzen-berken.ch 30. April ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00–20.00 Uhr Kugel und Schrot

An Schiessen mit blauem Punkt ● kann die Schiessnadel erworben werden. Auskünfte über die Schiessnadel und Bestellungen: Verlag Schweizer Jäger, PF 261, 8840 Einsiedeln, Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, kontakt@schweizerjaeger.ch

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Schweizer Jäger 3/2010

21. Mai ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00–20.00 Uhr Kugel und Schrot, Wettschiessen Rote Fährte Sense 26. Mai Übungsabend 17.30–20.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch 2. Juni Parcours-Training 17.30–20.00 Uhr Kugelübung 17.30–20.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch 5. Juni Jagdparcours & Taubenmatch Jagdschützen Berken 12.30–19.30 Uhr Auskunft bei F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 oder www.jagdschuetzen-berken.ch 5./6. Juni 12. Jagdparcours im Klöntal Sa 13.30–18.00 Uhr So 08.30–16.00 Uhr, Standblattausgabe bis 15.00 Uhr Auskunft: Thomas Leuzinger, Präsident, Tel. 055 644 38 85 und 078 735 26 21 tomleuzinger@bluewin.ch 12./13. Juni 30. Jagdschiessen Pfannenstiel, Schiessanlage auf der Büelen, Meilen Sa 8–12 / 13–18 Uhr So 8–12 / 13–17 Uhr

18. Juni ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00–20.00 Uhr Kugel- und Schrot 12./13. Juni 30. Jagdschiessen Pfannenstiel, Schiessanlage auf der Büelen, Meilen Sa 8–12 / 13–18 Uhr So 8–12 / 13–17 Uhr 12./18./19. Juni Luzerner Kantonales Jagdschiessen 2010 in der Jagdschiessanlage KIGRO Grosswangen (siehe auch Seite 26) 19./20. Juni Eidgenössisches Bläserschiessen 2010 in der Jagdschiessanlage KIGRO Grosswangen und im Schloss Wyher Ettiswil (siehe auch Seite 26) 19. Juni Übungstag 13.00-18.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch 30. Juni Übungsabend 17.30–20.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch

Die Schiessnadel an Hut oder Kittel ist das sichtbare Zeichen des weidgerechten Jägers, dass er auch seine Waffe beherrscht. Die Nadel trägt Jahrzahl und das Logo von JagdSchweiz. Sie kann an den bezeichneten Jagdschiessen erworben werden. Bestellungen der Schiessnadel (es werden nur Sammelbestellungen für Schiessanlässe ausgeführt) sind so früh als möglich zu richten an Verlag Schweizer Jäger, Pf. 261, 8840 Einsiedeln, Tel. 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, E-Mail: kontakt@ schweizerjaeger.ch, wo auch jede gewünschte Auskunft erhältlich ist.

31. Juli / 1. August ● 24. Urschner Jagdschiessen 2010 im Oberboden, Zumdorf Jagdschiessanlage zwischen Hospental und Realp Kontakt: Peter Schmid, Hotel Rössli, Hospental am Gotthard, Tel. 041 887 13 76 Fax 041 887 02 82 Andreas Schmid, Rest. zum Dörfli, Zumdorf, Hospental, Tel. 041 887 01 32 a.i.schmid@bluewin.ch www.zumdoerfli.ch Übungsschiessen jeweils ab 17.00 Uhr für jedermann

2./3.4. Juli Jagdschiessen Goldingen im «Töbeli» in Goldingen Programme erhalten Sie bei: T. Oberholzer, 055 284 16 72, jagd.goldingen@bluewin.ch

7. August Jagdparcours Jagdschützen Interlaken Jagdparcours 75 Tauben, 12 Finalisten zusätzlich 25 Tauben, letzte Standblattausgabe 11.00 Uhr, Teilnehmerzahl: 36 (nach Datum der Anmeldung), Verpflegung im Beizli, Training möglich am Donnerstag, 5. August, ab 17.30 Uhr Anmeldung: Ferdinand Gertsch, 079 431 54 68 www.jagdschuetzen-interlaken.ch

12. Juli Kugel reserviert PJV 17.30–20.00 Uhr Nur Schrotübung 17.30–20.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch

9. August Kugel reserviert PJV 17.30–20.00 Uhr Nur Schrotübung 17.30–20.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch

2. Juli ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00–20.00 Uhr Kugel und Schrot

21./22. August 6. Walliser Jagdparcours in Oberwald (Gerental) Sa 13–18, So 8–17 Uhr Organisator: Diana Goms Kontakt: Adrian Imwinkelried, 3904 Naters, 079 608 08 77


18. September Ăœbungstag 13.00–18.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch

Jagd- und SportschĂźtzenverein Selgis Muotathal 6436 Ried (Muotathal) www.selgis.ch info@selgis.ch >

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Randschrote Frage: Wie sicher ist eigentlich die gängige Sicherung einer Flinte und wie funktioniert sie? Neben der Stangen- und der SchlagstĂźcksicherung ist die Abzugssicherung die meistverwendete Sicherung bei Flinten. Das Abzugsblatt (K) und damit der Abzug oder die AbzĂźge, werden dabei durch einen Riegel (L) blockiert oder freigegeben. Dieser Riegel wird meist durch einen Schieber auf dem Kolbenhals nach vorne ent- und nach hinten gesichert. Bei der sogenannten ÂŤautomatischen SicherungÂť wird der Abzug durch Betätigen des Verschlusshebels – beim Ă–ffnen der Waffe – blockiert.

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Unter dieser Rubrik beantwortet der Flintenschiesslehrer MarkusUrs Felder auch Ihre Fragen ßber alles, was mit dem Flintenschiessen zusammenhängt. Richten Sie die Frage(n) an die Redaktion oder direkt an Markus-Urs Felder, Alte Schäferei, 8590 Romanshorn, www.flintenakademie.ch

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Durch Sturz oder Schlag kann es jedoch durchaus vorkommen, dass trotz gesicherter Waffe die Abzugsstange (F) die Abzugsrast (C) freigibt und sich ein Schuss lÜst. Diese Gefahr besteht besonders bei sehr geringen Abzugswiderständen. Beachten Sie dazu die Diagramme eines AnsonDeeley-Schlosses.

Waffe geschlossen und abgefeuert. Der Abzug wird noch gedrĂźckt.

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Jubiläumsschiessen der Diana Leuk In der Reihe der Hundertjahr-Feierlichkeiten durfte ein Jagdschiessen nicht fehlen. Unter der Regie des rĂźhrigen ÂŤSchiessofďŹ ziersÂť Tony Schnyder ging der spannende und gesellige Anlass wohlorganisiert Ăźber die BĂźhne.

Waffe geĂśffnet, gespannt und gesichert.

Als Kategoriensieger durften sich Hermann Schnyder, Hochjagdmeister, Ernst Rychen, Niederjagdmeister und Medard Cina, Kombinationsmeister in die Annalen des Jubiläumsbuches einschreiben lassen. r.w.

Waffe geschlossen, gespannt und entsichert. A B C D E

Jagdschiessen

3. September â—? Ăœbungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00–20.00 Uhr Kugel und Schrot, Einschiessen der Jagdstutzer

6. September Kugel reserviert PJV 17.30–20.00 Uhr Nur Schrotßbung 17.30–20.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch

SchlagstĂźck SchlagstĂźck-Achse/Stift Abzugsrast Schlagfeder Klaue oder Mitnehmer

F G K L

Abzugsstange Stollenfeder des Abzugs Abzug mit Abzugsblatt Sicherungs-Riegel

Medard Cina, Kombinationsmeister, Hermann Schnyder, Hochjagdmeister, Ernst Rychen, Niederjagdmeister (vlnr). Schweizer Jäger 3/2010

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27.–29. August Walliser Kantonales Jagdschiessen in 1890 St. Maurice


Fellmärkte

Fellmärkte

SCHLECHTE PREISE – GUTE STIMMUNG !

Alljährlich im Frühjahr finden landauf, landab die traditionellen Pelzfellmärkte statt. Bereits im Vorfeld war klar, dass die Preise für die wertvollen Pelze aus heimischer Jagd auf einem Tiefpunkt angelangt sind. Dieser Umstand hielt aber trotzdem viele Jäger/innen nicht davon ab, die nötige Raubwildbejagung auszuüben und die Märkte zu besuchen, um ihre Pelze anzubieten. Der «Schweizer Jäger» war mit dabei. 72

Schweizer Jäger 3/2010


Der Jubiläumsanlass lockte trotz kalten Temperaturen rund 2500 Grünröcke und weitere Besucher nach Thun. Das Organisationskomitee, unter der Leitung von Fred Bohren, bot den Besuchern neben der traditionellen Trophäenschau ein vielfältiges Programm. Die aufwändig gestaltete Sonderausstellung «Die Hochwildjagd» und die Bilder des bekannten Wildmalers Marcel Moser waren ein besonderes Highlight. Anwesend waren auch die zwei Nachwuchs-

maler Matthias Vollenhals und Markus Binggeli, die einen Ausschnitt aus ihrem Schaffen zeigten. Die Auffuhr an Pelzen betrug insgesamt 849 Fuchs-, 83 Marder- und 53 Dachsfelle. Wie an anderen Orten auch, wurden für ein Fuchsfell zwei bis fünf Franken geboten. Ein «Reisser» war dafür die Tombola. Die Sponsoren liessen sich nicht lumpen und präsentierten Gewinne, die alle Jägerherzen höher schlagen liessen.

Thuns Politprominenz stellt sich hinter die Jagd Unter den vielen Ehrengästen aus Jagd und Politik war auch Regierungsrat Andreas Rickenbacher und der Stadtpräsident der Stadt Thun, Hans Ueli von Allmen, anwesend. In seiner Rede bezog der Regierungsrat eine klare Position zur Jagd. «Jagd ist eine grosse Aufgabe und eine Notwendigkeit in einer sich immer mehr verändernden Gesellschaft. Jagd erfordert vernetztes Denken, um ein Gleichgewicht zwischen Naturschutz und Naturnutzung zu erreichen», so Rickenbacher und appellierte auch an die Eigenverantwortung der Jäger/innen in seinen Ausführungen. Anschliessend durften die Erleger/innen der besten Trophäen jeweils aus den Händen von Peter Juesy, kantonaler Jagdinspektor, und Fred Bohren einen Zinnbecher als Anerkennung entgegennehmen.

Fellmärkte

50. Kantonal Bernische Trophäenschau und Oberländischer Pelz- und Fellmarkt

Regierungsrat Andreas Rickenbacher erhält aus den Händen von OKPräsident Fred Bohren eine Jägerkordel als Dankeschön. Musikalisch umrahmt wurde der Anlass durch die Parforcehornbläser Berner Oberland, die Jagdhornbläser Rabeflue und das Jägerchörli Niedersimmental. Text und Bilder: Kurt Gansner

Anziehungspunkt für Gross und Klein – Bilder des Künstlers Marcel Moser.

526 Trophäen, darunter etliche kapitale Gämsgehörne, lockten viele in den Saal des Hotels Freienhof.

Am Stand des «Schweizer Jäger» war immer Zeit für einen «Schwatz» mit den urchigen Berner Jägern.

Peter Juesy, kantonaler Jagdinspektor und Präsident der Trophäenbewertungskommission (links), sowie Fred Bohren überreichen die Zinnbecher.

Sie durften jeweils für die besten Trophäen eine Anerkennung entgegennehmen. Schweizer Jäger 3/2010

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Fellmärkte

Pelzfellmarkt 2010 des Glarner Jagdvereins Zum Abschluss des Jagdjahres führte der Glarner Jagdverein am 30. Januar im Schützenhaus Glarus seinen traditionellen Pelzfellmarkt durch, wo die Jäger ihre Fuchs- und Marderbälge in den Handel bringen. Die langjährige Kampagne gegen das Pelztragen brachte es mit sich, dass der Markt für Fuchsbälge schon vor Jahren eingebrochen ist und sich bis heute nicht mehr erholen konnte. Dabei sind sich Natur- und Tierschützer mit den Jägern einig: Die Verwertung dieser wertvollen Produkte aus unserer Natur hat rein gar nichts zu tun mit der Vermarktung von Pelzen aus fragwürdigen Tierfabriken. Pelze aus heimischer Jagd sollten mit Stolz getragen werden dürfen! Das Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel bezweckt a) die Artenvielfalt und die Lebensräume der einheimischen und ziehenden wildlebenden Säugetiere und Vögel zu erhalten, b) bedrohte Tierarten zu schützen, c) die von wildlebenden Tieren verursachten Schäden an Wald und an landwirtschaftlichen Kulturen auf ein tragbares Mass zu begrenzen, d) eine angemessene Nutzung der Wildbestände durch die Jagd zu gewährleisten. Wie man sieht, halten sich darin Schutz und Nutzen die Waage; die Jagd ist zentraler Teil der modernen Wildtierbewirtschaftung. Unbefriedigende Pelz- und Fellpreise hin oder her: Wir Jäger werden dem gesetzlichen Auftrag weiterhin mit Freude und Passion nachkommen, wobei zugegeben sei, dass es noch verlockender wäre, eiskalte Winternächte statt hinter dem warmen Ofen auf dem Nachtansitz zu verbringen, wenn sich für die Bälge ein fairer Preis erzielen liesse.

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Schweizer Jäger 3/2010

Viele Besucher in Glarus Trotz garstiger Witterung war der Pelzfellmarkt auch dieses Jahr gut besucht. Aufgeführt wurden 89 Fuchs- und 23 Marderbälge, 2 Dachsschwarten und 3 Gamsdecken. Diese wie auch die ausgestellten Trophäen von Stein-, Hirsch-, Gams- und Rehwild fanden bei Jägern wie nicht jagenden Besuchern reges Interesse und am «Jägermarkt» konnte sich jedermann mit Produkten für und rund um die Jagd eindecken, Tierbilder bewundern sowie Jagd-, Freizeitkleider und Pelzmode anprobieren. Umrahmt wurde der Anlass vom Trio Zigerschlitz mit lupfigen Melodien, den Glarner Jagdhornbläsern mit gekonnten Darbietungen und fand mit der Tombola und der Prämie-

rung der Hirschtrophäen seinen Abschluss. Bewertet wurden: Ein 14-Ender von Jürg Stadler, Engi, ein 12er von Ruedi Elmer, Elm, zwei 10er von Werner Aschwanden, Linthal und Kaspar Gisler, Linthal, ein 10er (ungerader) von Roger Bissig, Glarus, und ein 8er von Paul Elmer, Schwanden. Jagdverein bedankt sich Der Glarner Jagdverein richtet seinen herzlichen Dank an Aussteller und Händler (Andreas Schmid, Frutigen, Pelztiere, Salben; Clot Pitsch, Müstair, Rucksäcke; Emil Rüegg, Schwanden, Jagd- & Sportwaffen; Ernst Fischli, Netstal, gestickte Tierbilder; Menzi Sport, Filzbach, Jagdund Freizeitbekleidung; Sigi

Noser, Oberurnen, Fell- und Jagdboutique; Verlag «Schweizer Jäger», Einsiedeln), an die Sponsoren und Gönner, die Glarner Gemeindebehörden, die Jagdhornbläser und Musiker, an das Schützhausteam, an Organisator René Allenspach, die Vorstandsmitglieder des GJV und an die freiwilligen Helfer. Den Besucherinnen und Besuchern dankt er für ihr Interesse an der Glarner Jagd. Alexander Kubli, Präsident Glarner Jagdverein

Lichtmess- und Pelzfellmarkt in Altstätten SG Nicht nur einen Einbruch bei den Preisen, sondern auch bei den angelieferten Fellen musste in Altstätten hingenommen werden. Wurden im letzten Jahr noch 521 Felle gehandelt, so waren es jetzt le-

diglich 131. Dieser Einbruch dürfte, neben dem tiefen Preisniveau, auch mit der Staupe zusammenhängen, die in einzelnen Regionen der Schweiz wütete. Trotzdem herrschte in Altstätten Feststimmung und

die Appenzeller Jagdhornbläser verliehen dem traditionellen «Jägersonntag» mit knapp 600 Besuchern einen würdigen Rahmen. Text und Bilder: Kurt Gansner

Prämierung der schönsten Fuchsfelle. Urban Signer, Teufen, Hermann Mösli, Gais, Otto Steiger, OK-Fellmarkt Altstätten und Josef Signer, Eggerstanden (vlnr).


«Leh-Marti» brachte 26 Felle nach Sursee.

Zentralschweizer Fäälimärt Jäger verzichten auf das Abbalgen und so landet ein wertvolles Naturprodukt in der Kadaververwertung, während die Händler auf ihren eingekauften Pelzen sitzen bleiben. Pelztragen wurde von gewissen Kreisen verunglimpft. Deshalb ist der Markt zusammengebrochen. Neben den Pelzhändlern hatten im Saal Nord verschiedene Anbieter ihre Produkte präsentiert. Waffen und Zubehör konnten besichtigt und geprüft werden, OutdoorBekleidung, Schnitzereien, Hirschwürste oder Kräutersalbe wurden zum Kauf angeboten. Eigentlicher Anziehungspunkt – rund 1600 Besucher wurden registriert – war die reich dotierte Tombola. Beim Kauf eines 50er-Bundes winkt ein Jagdmesser als sicherer Treffer und der Gewinn des Hauptpreises. Es war ein VW Fox 1200 cmm im Wert von 16’590 Franken. Herrmann Büttiker

Foto: Kurt Gansner

Keine tausend Felle und Pelze wurden dieses Jahr zu Markte getragen. Die Preise sind am Boden. Der Zentralschweizer Pelzfellmarkt hat eine über hundertjährige Tradition. Bis dahin fand er in der Festhalle Luzern – früher im Floragarten – statt. Aber nicht der Umzug nach Sursee war der Grund, dass nur mehr etwa 900 Felle und Pelze aufgeführt wurden, sondern die Preise. Für einen Fuchsbalg wurden zwei bis höchstens fünf Franken geboten, für einen Marder im besten Falle 20 Franken. Der «Leh-Marti» (Martin Zimmermann vom Heimet Leh), ein passionierter Fuchsjäger aus Ennetbürgen, brachte 18 Fuchsbälge, 4 Reh-, 2 Hirsch- und 2 Gamsdecken (siehe Bild). «Ich habe diese Tiere selbst erlegt und abgebalgt oder aus der Decke geschlagen», sagte er. Er trug nur einen kargen Lohn für seine Arbeit nach Hause. Viele

Gewinner des Hauptpreises, Fredy Mahnig (links), Wolhusen, bei der Schlüsselübergabe.

Am Samstag, 6. Februar, fand der traditionelle Pelzfellmarkt in St. Antoni statt. Für viele Besucher/innen ist die Austragung dieses Anlasses ein fester Bestandteil in ihrem Jahresprogramm. Zum 40. mal wurde der Pelzfellmarkt in St. Antoni organisiert. Dazu konnte der Präsident des Jagdschutzvereins Hubertus Sense, Peter Schaller, die Jagdhornbläsergruppe Wandfluh aus Bellach als Gast begrüssen, sowie die verschiedenen Pelzfellhändler, Standbetreiber, Sponsoren, Jäger/innen und die vielen Besucher und

An der Trophäenschau-Tafel konnten die Jäger/innen ihr Wissen über «Sechser, Gabler, Spiesser» oder über Alter der Gämsgeiss oder den Gämsbock kundtun. Einer der Höhepunkte war sicher der gemeinsame Auftritt der Jagdhornbläsergruppen Wandfluh aus Bellach und der Jagdhornbläser Hubertus Sense, welche sehr anspruchsvolle Jägerweisen aufspielten. Es war dies das erste mal, dass diese zwei Gruppen gemeinsam auftraten. Bravo! Ein weiterer Höhepunkt war sicher auch das von unse-

Besucherinnen. Einen herzlichen Willkomm entbietete er dem Oberamtmann des Sensebeziks, Nicolas Bürgisser, an Roman Eyholzer vom Amt für Wald, Wild und Fischerei, sowie an Bruno Fasel, Präsi-

rem Jagdkameraden und Gastwirt Claude Philipona zubereitete Jubiläumsmenu. Danke! Auch die traditionelle Tombola durfte nicht fehlen. Es war wirklich eine herrliche Stimmung unter all den

dent des Freiburger Jägerverbandes. Es wurden ca. 440 Fuchsfelle aufgeführt. Ein deutliches Minus von rund 300 Stück gegenüber dem Vorjahr. Als Grund kann der tiefe Kaufpreis von Fr. 4.– vermutet werden und dazu kam, dass die Fuchsräude viele Felle unbrauchbar machte. Der Abschuss kranker Füchse ist aber echte Hegearbeit.

Besucher/innen. Ein Treffpunkt für Jäger von Nah und Fern. Das Jägerlatein lebte, die Kameradschaft, die Freundschaft und die Gemütlichkeit wurden gepflegt. Ganz bestimmt wird der Pelzfellmarkt auch das nächste Jahr (voraussichtlich 5.Februar 2011) wieder stattfinden. Jagdschutzverein Hubertus Sense Schweizer Jäger 3/2010

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Fellmärkte

Foto: Hermann Büttiker

40. Pelzfellmarkt in St. Antoni FR


Bund und Kantone

Fuchsjagd mit Hunden: im Bau nichts Neues In regelmässigen Abständen versucht der Schweizer Tierschutz (STS) das Thema des Verbots der Baujagd aufs Tapet zu bringen. Im Rahmen der anstehenden Diskussion rund um die Revision der eidgenössischen Jagdverordnung war mit einer erneuten Aktion zu rechnen. JagdSchweiz wurde bereits früher mit dieser Forderung aus Tierschutzkreisen konfrontiert. So hat der nationale Jagdverband mit seinem Positionspapier dazu beigetragen, die Motion der Ständerätin Christine Beerli (BE), welche ein Verbot der Baujagd verlangte, abzulehnen. Auch bei der Revision der Tierschutzverordnung im Jahr 2007 ging der STS-Versuch dank eines fun-

JagdSchweiz sagt nein zur Tierschutzanwalt-Initiative dierten Argumentariums von JagdSchweiz ins Leere. Warum sollte nun ein Verbot der Baujagd Thema bei der Revision der Jagdverordnung werden? Es wäre unverständlich, wenn der Bundesrat dieses Anliegen berücksichtigen würde, nachdem der Gesetzgeber erst kürzlich ein Verbot klar abgelehnt hat. Jagdbetrieb ist Sache der Kantone. Für JagdSchweiz ist es keine Option, dafür Hand zu bieten, die Baujagd einzuschränken oder gar zu verbieten. Wenn Unterstützung notwendig sein sollte, steht JagdSchweiz den Kantonalverbänden gerne beratend zur Seite.

Die Schweiz nimmt beim Tierschutz eine Vorreiterrolle wahr. Schon heute werden regelmässig strenge Tierschutzkontrollen durchgeführt und allfällige Vergehen hart geahndet. JagdSchweiz ist der Meinung, dass die bestehenden Tierschutzbestimmungen und deren Vollzug wirkungsvoll greifen. Die Kantone können im Rahmen ihrer Organisationsautonomie, die in der neuen Strafprozessordnung verankert ist, heute schon spezialisierte Staatsanwälte für Tierschutzangelegenheiten einsetzen. Die obligatorische Einführung über die Bundesverfassung ist aus diesem Grund unnötig und ordnungspolitisch falsch. Zudem ist die Gefahr gross,

dass sinnlose Verfahren lanciert werden, mit denen sich die Tierschutzanwälte selber legitimieren oder ein Präjudiz für weitere «Spezialanwälte» geschaffen wird. Weitere Massnahmen blähen lediglich den Gesetzesapparat auf und belasten damit die Steuerzahler mit zusätzlichen Kosten. Das System bietet extremen Tierschützern eine weitere Plattform für die Verkündung von übertriebenen Vorstellungen. Deshalb lehnt JagdSchweiz die Volksinitiative «Gegen Tierquälerei und für einen besseren Rechtsschutz für Tiere» (TierschutzanwaltInitiative) ab. JagdSchweiz Weitere Informationen: www.tierschutzanwalt-nein.ch

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Schweizerische Jagdbibliothek

Die Schweizerische Jagdbibliothek umfasst eine gut organisierte Sammlung von etwa 5800 Büchern und Zeitschriften rund um das Wild und die Jagd in der Schweiz. Die Bibliothek befindet sich beim Schloss Landshut im bernischen Utzenstorf. Sie gehört der Gesellschaft Schweizer Museum für Wild und Jagd und wird von dieser betrieben. Seit 1987 betreut Marianne Blankenhorn die Bibliothek. Nun geht sie in Pension. Ab März 2010 übernimmt Anna Barbara Hofer aus Utzenstorf die Leitung. Die selbständig tätige PR-Beraterin ist eine Jägerstochter und die Schwester eines Jägers, und sie ist mit der Jagd bestens vertraut. Die Bibliothek ist neu immer mittwochs von 14–17 Uhr geöffnet (ausser Ferienzeiten) und nach Absprache mit der Bibliothekarin zugänglich. Die Ausleihe ist gratis. Portospesen gehen zulasten des Bestellers. Besonders wertvolle Exemplare können in der Bibliothek konsultiert werden. Der Katalog kann online eingesehen werden: www. jagdschweiz.ch (file: Bibliothek) und Bücher können direkt über E-Mail bestellt werden. Neben dem persönlichen Besuch im schönen Schloss Landshut sind ebenfalls telefonische und schriftliche Ausleihen möglich. Ständig sind auch eine grössere Anzahl Doubletten vorhanden, die wir günstig verkaufen. Gerne senden wir Ihnen eine Preisliste der vorhandenen Doppelgänger. Weiterhin sind wir Ihnen auch dankbar für die Überlassung Ihrer nicht mehr benötigten Jagdliteratur. Kontakt: Anna Barbara Hofer, Schweizerische Jagdbibliothek, Schloss Landshut, 3427 Utzenstorf, Tel. + Fax 032 665 14 82 oder Mobile 079 441 72 30 www.jagdschweiz.ch, info@jagdschweiz.ch Öffnungszeiten: Mittwoch 14–17 Uhr oder nach Vereinbarung.

Jahresbericht 2009 Bibliothek Die Schweiz. Jagdbibliothek hat eine kleine, treue Anhängerschaft. Sie wird von Schülern und Studenten, sowie Leuten, welche für einen Vortrag oder sonstige Medienberichte Material suchen, konsultiert. Unter anderem schrieb dieses Jahr eine Maturandin eine Arbeit über Falknerei. Leider ist es nicht gelungen, das Interesse an der Bibliothek einem weiteren Publikum von Jägern zu wecken. Der Publikumsverkehr blieb im üblichen Rahmen. Es zeigte sich wieder, dass das Thema Jagdkultur, Geschichte etc. am meisten interessiert. 57 Bücher wurden an 16 Ausleiher verschickt. Im Mai besuchte der Zürcher Jagdschutzverein das Museum und im Juni die Kunstund Kulturkommission des CIC. Beiden Vereinigungen konnte ich die Bibliothek zeigen. Jäger und Nachkommen von Jägern geben uns gerne ihre nicht mehr gebrauchten Bücher ab. Neben vielen Doubletten hat es immer wieder wertvolle neue und alte Bücher dabei. Wir konnten von 18 Personen oder Institutionen zahlreiche Büchergeschenke entgegennehmen. Sämtliche Büchergeschenke werden von der Bibliothekarin schriftlich verdankt. Besonders erwähnen möchte ich den Nachlass von Fritz Flückiger, ehemaliger Präsident des Schweiz. Dachshunde-Klubs, der uns seine Bibliothek testamentarisch vermachte. Zahlreiche Bücher sind uns von Madeleine Schätti, den Herren Jahn, Jean Vuilleumier und Peter Tröndle geschenkt worden. Zusammen mit den gekauften Werken hat der Bestand um über fast 200 Werke zugenommen. Besonderes Augenmerk wurde dieses Jahr auf den Zuwachs an französischen Werken gelegt.

Bücher aus dem französischen Raum im Internet zu suchen und zu beschaffen ist aufwändiger als im gut strukturierten deutschen Raum. Im Verlag Kürzi SZ wurden im November die neuen Bücher bestellt. Der Verlag des «Schweizer Jäger» sendet uns die Bücher portofrei und schenkt jeweils eines der bestellten Bücher anstelle des üblichen Bibliotheksrabatts von 5%. Besonders günstige oder herabgesetzte Bücher werden gelegentlich auch andernorts gekauft. Für französische Bücher hat sich der Kauf über Amazon als besonders preiswert erwiesen. In der Jagdpresse erschienen 2 Artikel: Anfangs Jahr wurden Bücher, welche die Geschichte des ehemaligen ostpreussischen Jagdgebiets Rominten zum Thema haben, vorgestellt. Durch den Schweizer Forscher Andreas Gautschi ist der Bezug für uns gegeben. Mitte Jahr ging es dann um «sinnliche Genüsse», d.h. um Wild in der Küche. Besonders Rominten interessierte das Publikum. Auf diesen Artikel hin bekam ich einige Bitten um Leihgabe der besprochenen Bücher.

Schweiz. Dokumentationsstelle Jagd www.jagdschweiz.ch Anfangs Jahr hatte der betagte Computer grössere Probleme und musste ersetzt werden. Der neue Computer wurde wieder durch die Mustea GmbH installiert. Er arbeitet mit Windows Vista nach anfänglichen Macken zu voller Zufriedenheit. Die Verhandlungen mit JagdSchweiz wurden abgebrochen. Die Gesellschaft wird ihre Webseite in Zusammenarbeit mit der Stiftung Schloss Landshut gestalten. Sie wird einen neuen Namen erhalten und sollte im Laufe des Jahres 2010 starten. Aus diesem Grunde liegt die alte Webseite zur Zeit brach. Wenn die neue Webseite installiert ist, wird die Gesellschaft den Domain www.jagdschweiz.ch abgeben.

Einige Zahlen: 5739 Karteikarten (d.h.) Titel: Bücher oder Broschüren sind in der Datei «Bibliothek» katalogisiert. Zuwachs : 110 Titel 706 Titel in der Datei «Zeitschriften» 57 Titel ausgeliehen an 16 Ausleiher (etwas weniger als im Vorjahr) 3 Mahnungen verschickt. Ein Ausleiher wurde nicht mehr gefunden. 35 Bücher gekauft für Fr. 1872.– 766 Franken Einnahmen, Verkauf Doubletten 2792 Franken Bürospesen inkl. Abo Swisscom und Telefonkosten (neuer Computer und Installation) Über die gesamten Einnahmen und Ausgaben der Bibliothek kann der Kassier Auskunft geben. Abonnemente Schweizer Jäger (gratis) Jagd und Natur (gratis) Chasse et Nature (gratis) Bündner Jäger (gratis) La caccia (gratis) Wildbiologie Cratschla (Schweiz. Nationalpark) Umwelt (Gratisinfo Bafu) Environnement (Gratisinfo Bafu) Die Neudammerin

Archiv Der Silberne Bruch, die Revierjagd Schweiz (ehemals ASJV) sowie unsere Gesellschaft haben ihr Archiv in den Räumen der Bibliothek. Diana Suisse hat ihr Archiv aus der Bibliothek abgezogen und wird es in ihrer Region aufbewahren. Die Verantwortlichen des Silbernen Bruchs arbeiten ab und zu in der Bibliothek und haben sich einen Arbeitsplatz mit Computer und Drucker eingerichtet.

Dank und Ausblick Ich danke Charles Lehmann für das Besorgen des Rechnungswesens, Schlosswart Beat Hänggärtner für das Ausliefern der Postsendungen und für die gute Betreuung im Hause, Hans-Jörg Blankenhorn für die fachlich kompetente Beantwortung vieler Fragen und dem ganzen Vorstand der Gesellschaft für die wohlwollende Unterstützung. Dies ist mein letzter Jahresbericht. Altershalber werde ich Schweizer Jäger 3/2010

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CH


Bund und Kantone

KorrespondentenTreffen in Einsiedeln

Anna Barbara Hofer (links) übernimmt im März 2010 das Sekretariat der Schweizerischen Jagdbibliothek von ihrer Vorgängerin Marianne Blankenhorn. meinen Posten anfangs Jahr an Anna Barbara Hofer weitergeben. Bis Ende Februar werden wir zusammen arbeiten, da die Gesellschaft an der Ausstellung «Fischen Jagen Schiessen» vom 18.–21. Februar in Bern teilnehmen wird und wir dort auch die Bibliothek vorstellen können. Seit 1987 betreue ich die Schweiz. Jagdbibliothek. Anfangs war sie im Schloss selber untergebracht, wir hatten ein halbes Zimmer zur Verfügung. Der Vizepräsident der Gesellschaft und Ehrenpräsident des ASJV, Kurt Müller-Uhlmann, war ein grosser Förderer der Bibliothek. Bald schon veranlasste er die Erfassung der Bücher durch EDV, auf einem Atari-Computer. Das Museum brauchte mit der Zeit aber den ganzen Raum als Büro und der Platzbedarf der Bibliothek stieg enorm mit dem Wachsen ihres Bestandes. Im Januar 1999 konnten wir ins Wirtschaftgebäude des Schlosses umziehen und dort die ehemalige Zuchtanlage für Fasane beziehen. Der Umzug in die «Wildstation» war hervorragend organisiert dank des praktischen Talentes des damaligen Schlosswartes Max Breitenmoser. Er konstruierte eine Rutsche, genau nach den Massen der benutzten Bananenschachteln. Mit der freiwilligen Hilfe einiger Jäger war der Umzug in einem halben Tag bewältigt. Gleichzeitig wurde die EDV erneuert. Microsoft Office hat von nun an das Sagen. Die Katalogisierung der Bücher wurde auf

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Microsoft Access umgestellt und dieses System wird bis jetzt beibehalten. Durch Presseartikel und die zweimalige Teilnahme an der «Fischen Jagen Schiessen» und andere Öffentlichkeitsarbeit wurde die Bibliothek bei der Jägerschaft und weiteren interessierten Kreisen bekannt. Dazu beigetragen hat natürlich auch unser Internetauftritt. Ich habe immer sehr gerne in Landshut und für die Schweiz. Jagdbibliothek gearbeitet. Anfangs erfreute mich besonders der schöne Ausblick aus dem Schlossfenster auf die Zugbrücke und den Park. In der Wildstation geniesse ich es, genügend Platz zu haben. Ich genoss meine selbständige Arbeit und den Kontakt mit vielen interessanten Menschen. Schloss Landshut und sein wundervoller Park ist ein ganz besonderer Ort. Arbeit und Erholung im schönen Park mit dem alten Baumbestand liegen nahe beisammen. Dies werde ich vermissen und Landshut deshalb noch oft besuchen. Ich hoffe, dass ich auch als Nichtjägerin einigen Leuten die Jagd in all ihren interessanten Aspekten näher bringen konnte. Ich wünsche Landshut, der Jagdbibliothek, unserer Gesellschaft und meiner Nachfolgerin für die Zukunft viel Glück und alles Gute. Marianne Blankenhorn-Memper

Aus allen Ecken der Schweiz reisten sie anfangs Februar an – die Korrespondenten unserer Zeitschrift. Über 20 freie Mitarbeiter folgten der Einladung der Kürzi AG und kamen nach Einsiedeln. Neben der Kontaktpflege zwischen Verlag, Redaktion und den Schreiberlingen stand auch die Weiterbildung im Vordergrund. Mit Christoph Ragaz, Germanist und Sprachberater, konnte Hanspeter Breitenmoser einen versierten Vortragsredner gewinnen. Einführend wurden die Anwesenden von Albert Stössel, Präsident SPW, begrüsst. In seinen Worten hielt Stössel fest, dass am Erfolg der Fachzeitschrift «Schweizer Jäger» die teilzeitlichen Mitarbeiter massgeblich mitbeteiligt sind: «Die Zeitschrift lebt durch Ihre Beiträge und ich danke im Namen des Vorstandes für Ihren wertvollen Einsatz.» Auf die Bildbearbeitung und -gestaltung wurde in einem zweiten Teil eingegangen. Was ist wichtig bei Personenfotos? In welchem Format sollen Bilder gespeichert und versandt werden? Hanspeter Breitenmoser und Kurt Gansner erläuterten an Beispielen die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der digitalen Bildbearbeitung.

Albert Stössel, Präsident SPW, überbrachte Grüsse und Dankesworte an die Teilnehmer. Der anschliessende Aperitif und das Mittagessen im Hotel Drei Könige bot den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Gedanken und Wünsche, aber auch Anregungen dem Verlag und der Redaktion mitzuteilen. Der gelungene Anlass wird sicher eine Fortsetzung erfahren. Verlag und Redaktion bedanken sich für das zahlreiche Erscheinen und freuen sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Kurt Gansner

Was macht Text verständlich? Weiterbildungsevent der Korrespondenten in Einsiedeln mit Referent Christoph Ragaz.


SwissFur an Pelzfellmärkten Mitglieder des Schweizerischen Pelzfachverbands SwissFur beteiligen sich an den traditionellen Fellmärkten der Schweiz. Die ausgebildeten Kürschner bieten Mode aus Schweizer Rotfuchs zum Kauf an. Ebenso dienen die Märkte zur Beschaffung von Rohmaterial. Im September 2010 wird SwissFur die neue Kollektion von «SwissRedFox» lancieren. Während des ersten Quartals des Jahres finden schweizweit Pelzfellmärkte und Trophäenschauen statt. Angebot und Nachfrage rund um die einheimische Fellverwertung treffen sich an traditionellen Schauplätzen. Händler, Jäger und Private interessieren sich für Rohfelle von Rotfüchsen, Mardern und Dachsen aus hiesiger Jagd. An Ständen präsentieren Pelznäher und Kürschner ihre handgearbeiteten Erzeugnisse. Einerseits beschaffen Kürschnermeister an den historischen und traditionellen Märkten ihren einheimischen Rohstoff «Fell», andererseits nutzen SwissFur-Mitglieder die Plattform, um aktuelle Arbeiten und Modelle aus Schweizer Rotfuchs einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. Der Fachverband nimmt unter anderem an den Pelzfellmärkten Altdorf und Unteriberg SZ (12./13. März 2010) oder Thusis (20. März 2010) statt. Modekollektion SwissRedFox Um einen gesunden Fuchsbestand und das natürliche Gleichgewicht zu wahren, werden in der Schweiz jährlich rund 40 000 Rotfüchse erlegt. Statt die Felle ungenutzt zu verbrennen, setzen sich Kürschner von SwissFur ein, diese als einheimische Alternative für modische Zwecke zu nutzen. Der Schweizerische Pelzfachverband beweist seit Jahren

unter dem Label «SwissRedFox», dass aus einheimischem Rotfuchs anspruchsvolle und edle Pelzprodukte entstehen können. Die handwerkliche Verarbeitung ermöglicht Kreationen von junger Mode bis hin zu klassischer Bekleidung. Im September 2010 wird die neue Kollektion «SwissRedFox» lanciert. Erzeugnisse aus Schweizer Rotfuchs können im SwissFur-Webshop unter www.fur-shop.ch bezogen werden. Hintergrundinformation SwissFur SwissFur ist ein Zusammenschluss von Schweizer Pelzfachgeschäften und Kürschnern. SwissFur trägt dazu bei, anfallende Felle einer sinnvollen, kunsthandwerklichen Nutzung zuzuführen und diese zu fördern. Der anerkannte Beruf Bekleidungsgestalter/in – Fachrichtungen «Kürschnerei» und «Pelznähen» – wird durch SwissFur gefördert; die Lernenden werden durch die Kürschnerhandwerker ausgebildet. Der Verband unterhält eine aktive Arbeitsgruppe «Ethik» und informiert sich regelmässig vor Ort über den Rohstoff «Fell». Verbandsmitglieder sollen den Sinn der natürlichen Ressourcen und deren ethisch vertretbare Verwendung kennen sowie für entsprechende Themen sensibilisiert werden. SwissFur ist Mitglied der IFTF (International Fur Trade Federation) mit Sitz in London. 1996 führte der Schweizerische Pelzfachverband als europaweit erster Verband eine umfassende Produktdeklaration ein. Ebenso verpflichtet sich SwissFur seit 1975 dem Washingtoner Artenschutzabkommen und verzichtet seit Jahren freiwillig auf den Import der Felle von Jungrobben sowie Hunde- und Katzenfellen aus China.

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Bund und Kantone

Lettre de la Romandie Ende Feuer in der Waadt Am frühen Abend des 15. Februar sind die Jagdhörner in der Waadt verstummt. Es ist eine recht lange Jagdsaison, zieht man in Betracht, dass die Waadtländer Grünröcke den Sauen bereits anfangs September des Vorjahres auf den Leib rücken dürfen. Was hat sie gebracht, die Wildschweinjagd? «Weniger Abschüsse als auch schon», sagt Sébastien Sachot. Das heisst im Klartext, weniger als 400 Abschüsse zwischen September 2009 und Ende Januar 2010. Die Bekanntgabe der offiziellen Abschussresultate ist Regierungsrätin Jacqueline De Quattro vorbehalten, meint Sachot. Dazu ist es, aus verständlichen Gründen, zwei, drei Tage nach Abschluss der Jagd-Kampagne 2009/10 noch etwas gar früh. Dieser Jäger und Schreiber hat sich – bezogen natürlich nur aufs Schwarzwild – keines Anblickes erfreuen dürfen,

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für sind eine Anzahl Rothaariger im Feuer liegen geblieben. So dudle ich denn bei Tempo hundert-und-etwas dem Kanton Genf zu. Und siehe da, kaum habe ich die Kantonsgrenze zwischen der Waadt und Genf hinter mir gelassen, erspähe ich durchs Wagenfenster direkt am Rande der Autobahn, aber hinter dem Sicherheitszaun, einen beachtlichen Trupp von Wildschweinen. Swusch, bin ich daran vorbei, getraue mich nicht anzuhalten, um einen schnellen Augenschein zu nehmen. Der Kanton Genf am oberen Limit So ist das halt, entlang des sogenannten «arc lémanique». Waadt und den Kanton Genf trennt eine gemeinsame, von Norden nach Süden verlaufende Grenze von etwas über 20 km. Die schlauen Sauen pendeln also zwischen der Waadt und dem (jagdfreien) Kanton

genügend Deckung und wagt sich erst nächtlicherweise aus den Verstecken. Allerdings auch nicht zu ihrem Vorteil, weil sie gerade dann ins Feuer der Genfer Umwelthüter geraten. Im Kanton Genf langte man in der Periode Juli 2008 bis März 2010 wieder bei recht stolzen Abschusszahlen an, wurden doch von den «gardes des l’environment» in besagter Periode 517 Schweine erlegt. «Man beschiesst sie gerne im Winterhalbjahr, weil dann die Kulturen brachliegen, will heissen, weil man die maraudierenden Schweine besser sieht», sagt Philippe Rosset vom Genfer «Département de territoire». In der laufenden Kampagne, also Juli 2009 bis März 2010, steht die Abschusszahl zur Zeit bei etwa 240 Stück Schwarzwild. Philippe Rosset: «Man versucht, die Abschüsse in den landwirtschaftlichen Kulturen vorzunehmen, um das Schwarzwild so in die umliegenden Wälder zurück zu zwingen». Der Waadtländer Jäger überlegt sich derweil däumchendrehend, ob der ihm entgangene Keiler nicht in der darauf folgenden Nacht jenseits der Kantonsgrenze im Feuer liegen geblieben ist …

Anblick der anderen Art Wenn der in der Waadt seinem Handwerk nachgehende Genfer Jäger von den schönen Jagdgebieten entlang des Juras nach Hause fährt, darf er sich auf den offenen Feldern seines Heimatkantons des Anblicks der anderen Art erfreuen. Während der Dauer der Wintermonate äsen beim Einnachten regelmässig die hier überwinternden Hirsche. Hirsche im Kanton Genf? Nun ja, die Jurazüge sind nahe und zwischen Dezember und März gut und gerne mit einer dicken Schneeschicht bedeckt. Schneeschuhwanderer, Skifahrer und Holzfäller sind jetzt dort oben am Werk. Da kommen dem Rotwild die stadtnahen Genfer Wälder gerade recht. Eichelmast zu Hauf, wenig Verkehr, gute Deckung und gerademal ein Schäumchen Schnee, heja, da lässt es sich gut leben. Ende März geht in Etagnières (VD) die Delegiertenversammlung der Waadtländer Jäger über die Bühne. Es wird einiges zu reden geben, geht es doch darum, die Weichen für die nächsten fünf Jahre (2011 bis 2015) bezüglich der Waadtländer Patentjagd zu stellen. Man darf gespannt sein. stuckjohn@hotmail.com

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Erfolgreiche Wildschweinjagd

Äsendes Rotwild im winterlichen Kanton Genf. trotz regelmässigen Pirschgängen, teils im dicksten Gestrüpp. Aber halt, das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Ende Januar, an einem Samstagabend, kurz vor dem Einnachten auf der verkehrsreichen A-1. Mit meinen Gedanken bin ich immer noch bei der nachmittäglichen Drückjagd am Fusse des Juras, inmitten einer Schar gut gelaunter Jagdkollegen. Diese Gemeinschaftsjagd hat zwar auch keine Schwarzröcke auf die Decke gelegt, da-

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Genf hin und her. Sie werden während der Dauer des ganzen Wochenendes im nahen französischen Grenzgebiet beschossen und wechseln dann wohl kurz einmal über die grüne Grenze in die Schweiz. Allerdings sollen entsprechende Forschungsergebnisse zu Tage gefördert haben, dass nicht mehr als etwa 5% der Schwarzwildpopulation über die Grenze wechseln. Der Rest findet in den recht überwachsenen (Genfer!) Waldstücken

Schadensumme im Jahr 2009 nicht weiter angestiegen Die starke Bejagung der Wildschweine im Jagdjahr 2008/2009 führte im Kanton Aargau zu einer wesentlichen Reduktion der Bestände. Zwar entstanden in den Wintermonaten 2008/2009 relativ viele Wieslandschäden; Mais- und Weizenkulturen wurden von den Tieren jedoch weniger aufgesucht. Die Rekord-Jagdstrecke des vergangenen Jagdjahres 2008/2009 mit über 1500 er-

legten Wildschweinen gab Anlass zur Sorge: Vermochte der massive jagdliche Eingriff den Bestand zu reduzieren oder markierte er den Anfang einer erneuten WildschweinSchwemme? Ersteres traf zu. Dass sich die Jägerinnen und Jäger vor allem auf den Abschuss junger und weiblicher Tiere konzentrierten, führte zu einer deutlichen Bestandesreduktion. Auch der nasskalte März 2009 trug zur natürlichen Regulierung bei; viele der zu früh geborenen Frischlinge haben den Kälteeinbruch


Weniger Schäden in den Projektgebieten Die Erfahrungen aus dem laufenden Projekt «Wildschweinmanagement» zeigen, dass der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in den regionalen Arbeitskreisen eine grosse Bedeutung zukommt. So hat die Koordination und Umsetzung der vereinbarten Massnahmen dazu beigetragen, Schäden zu reduzieren und zu verhindern. Entstanden im Jahr 2004 noch rund drei Viertel aller Wildschweinschäden in den vier Projektgebieten der Bezirke Brugg, Laufenburg, Rheinfelden und Zurzach mit insgesamt fünfzig Jagdrevieren, waren es im Jahr 2009 noch 50 Prozent. «Zu behaupten, das Rezept zur effizienten Schadenabwehr sei gefunden, ist sicherlich verfrüht», stellt René Urs Altermatt, Jagd- und Fischereiverwalter im Departement Bau, Verkehr und Umwelt fest. «Zahlreiche Hinweise deuten aber darauf hin. Und das motiviert natürlich alle am Projekt beteiligten Partner, in ihren Anstrengungen nicht nachzulassen.» Die Ergebnisse des laufenden Projekts finden Eingang in einen Bericht, der bis im Herbst 2010 vorliegen wird. Situation kann sich schnell ändern Wildschweine sind sehr anpassungsfähig und fortpflanzungsfreudig. Milde, trockene Wintermonate, geringer Jagddruck, zu wenig starke Eingriffe in die Jugendklasse und bei den weiblichen Tieren sowie ein gutes Nahrungsangebot können in wenigen Monaten zu einer Bestandesexplosion führen. Aus 100 Wildschweinen im Frühjahr kann sich ein Herbstbestand von 300 Tieren entwickeln. Diese Tatsache muss bei der Jagdplanung durch die Jagdgesellschaften berücksichtigt werden. Die Massnahmen zur Schadenverhütung müssen dementsprechend variantenreich und konsequent umgesetzt werden.

Freie Bahn für die Wildschweine? Wildtierkorridore im Aargau Naturama Aargau: Podium mit Publikumsdiskussion Verkehrsachsen, verbaute Flussufer und Siedlungen zerschneiden die Aargauer Landschaft. Für Wildtiere sind sie oft unüberwindbare Hindernisse und Wildtierkorridore die letzten «Notbrücken» zwischen ihren zertrennten Lebensräumen. Als einer der ersten Schweizer Kantone setzte der Aargau seine Wildtierkorridore 1996 im Richtplan fest. Am 25. März 2010 diskutieren im Naturama Aargau Fachpersonen auf dem Podium und mit dem Publikum, ob damit das Ziel erreicht ist und der Aargau seiner damaligen Pionierrolle heute noch gerecht wird. Die Schweiz besitzt das dichteste Strassennetz von ganz Europa. Viele Kilometer Autobahnen und Eisenbahnlinien machen uns Menschen zu Reisenden. Auf der Strecke bleiben die Wildtiere: Während unsere Mobilität in den vergangenen Jahren laufend zugenommen hat, wurden ihre Wanderrouten und Lebensräume durch unsere Verkehrsträger und die Ausbreitung unserer Siedlungen immer mehr eingeschränkt. Entsprechend schwierig sind für Reh, Marder, Wildschwein und Co. Wanderungen zwischen ihren Teillebensräumen und der Austausch von Tieren zur Fortpflanzung und Erhaltung der genetischen Vielfalt. Wildtierkorridore sind zu Notbrücken in der zerschnittenen Landschaft geworden: Diese Landschaftsstreifen, welche Naturräume grossräumig verbinden und Wildtieren Fernwanderungen ermöglichen, gilt es bei Strassenbauprojekten und Siedlungsentwicklungen zu berücksichtigen. So erleichtern heute da und dort Grünbrücken und Wildtierunterführungen Hase und Fuchs die Überwindung von Strassen und Eisenbahnlinien. Lösungen für den Umgang mit grossflächigen Siedlungs-Barrieren sind bereits schwieriger zu finden.

Der diesjährige Naturschutz-Roundtable wirft einen Blick auf die Situation im Kanton Aargau: Unter der Moderation von Bea Stalder (Naturama) diskutieren am Beispiel des Wildtierkorridors Suret Thomas Gremminger (Projektleiter «Wildtierkorridore Aargau» der Sektion Natur und Landschaft), Beat Rüetschi (Gemeinderat Suhr), Datum Zeit

Ort Anlass

Kontakt

Dominik Thiel (Wildtierbiologie der Sektion Jagd und Fischerei) und Andreas Villiger (Präsident Bauernverband Aargau) über die Massnahmen zur Erhaltung und Aufwertung der Wildtierkorridore in unserem Kanton. Norbert Kräuchi, Leiter der kantonalen Abteilung Landschaft und Gewässer, informiert das Publikum mit einem Eingangsreferat in Kürze über die wichtigsten Fakten. Der Anlass ist kostenlos und findet im Rahmen der Sonderausstellung «Stadt vor Augen – Landschaft im Kopf» des Naturama Aargau statt.

Donnerstag, 25. März 2010 20.00–22.00 Uhr, anschliessend Apéro Türöffnung zur Besichtigung der Sonderausstellung «Stadt vor Augen – Landschaft im Kopf» um 18.30 Uhr Naturama Aargau, Mühlbergsaal, Bahnhofplatz, 5001 Aarau Der Eintritt ist frei. Keine Anmeldung erforderlich. Veranstaltung aus dem Begleitprogramm der Naturama-Sonderausstellung «Stadt vor Augen – Landschaft im Kopf». Thomas Baumann, Naturama Aargau, Postfach, 5001 Aarau,Tel. 062 832 72 87, t.baumann@naturama.ch

Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.

Vorsicht – Bussen in Frankreich

Fehlschuss Samstag, 9. Januar 2010, im Elsass. Am Nachmittag sind wir zum zweiten Trieb auf unseren Ständen. Kurz nach dem Anblasen und dem Losziehen der Treiber taucht die Garde de Chasse auf und kontrolliert einige von uns. Ein Schweizer Jäger trägt einen Ohrschutz mit Geräuschverstärker. Erst kürzlich wurden in Deutschen und Schweizer Jagdzeitschriften diese getestet und zum Gebrauch empfohlen, weil diese das Gehör nachhaltig schützten. Ausserdem dienen diese auch zur Sicherheit, da der Jäger trotz Gehörschutz auch die Treiber kommen hört. Einen eigentlichen Vorteil bezüglich Jagderfolg gibt es auf einer Treibjagd sicher nicht. Nun aber wurde zu unserem Erstaunen dem Schweizer Jäger der Jagdschein und der Ohrschutz abgenommen. Später bekam er den Jagdschein wieder zurück mit der Aussage, dass er aber mit einer Busse rechnen müsse. Diese soll um die 300 Euro sein. Den Gehörschutz hat der Jäger bis heute nicht zurückbekommen. Da befolgt ein Jäger die Tipps der Spezialisten, um einen Gehörschaden zu vermeiden und soll nun in Frankreich eventuell gebüsst werden. Peter Schmid Schweizer Jäger 3/2010

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nicht überlebt. Zudem hielt ein gutes Nahrungsangebot im Wald die Wildschweine von den Kulturen fern.


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BE

Sicherheitsgrund- Stabübergabe Oberkurs im Bergfeld emmentaler Jäger

Am 23. und 30. Januar 2010 konnten wir 86 Jungjäger und Jungjägerinnen im Bergfeld begrüssen. Nach zwei Probedurchgängen und einem sehr positiven Echo seitens der Jungjäger haben wir an der letzten Delegiertenversammlung des BEJV beschlossen, dass der Sicherheitsgrundkurs das Fangschussmodul an den Pirschgängen ablöst.

Am Sicherheitsgrundkurs wird der Schrotschuss von der Handhabung der Waffe über den richtigen Anschlag bis zum Schuss aufgezeigt, wie man es richtig macht und wie es an der Jägerprüfung ist. Bei der Reh- und der Gämsscheibe wird die richtige Stellung gezeigt und trainiert. Jeder Jungjäger kann mindestens drei Schüsse auf jede Scheibe schiessen. Bei der Waffenhandhabung und Sicherheit mit Jagdwaffen werden anhand der Prüfungsblätter die einzelnen Punkte besprochen. Anhand von Schiessunfällen auf der Jagd wird gezeigt, wie gefährlich ein Schrot/Kugelschuss auf teilweise kurze Distanz ist und

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was für grundlegende Fehler die beteiligten Jäger gemacht haben. Darum: Jede Waffe ist als geladen zu betrachten, bis man sich persönlich vom Gegenteil überzeugt hat. Bei der Ausrüstung wird den Jungjägern gezeigt, was für Jagdwaffen auf dem Markt sind, welche Optik zu welcher Waffe passt, was für verschiedene Feldstecher und Objektive es gibt. So vermitteln wir ihnen einen kleinen Überblick über die vielen Jagdutensilien. Bei der Schiessdemo am Schluss wird vom Schrotschuss die Deckung der Schrote auf unterschiedliche Distanz erklärt und anhand von beschossenen Scheiben gezeigt. Mit dem Fangschuss auf ein Reh wird die Demo beendet. Herzlichen Dank an die treuen Helfer, ohne sie wäre ein solch wichtiger Anlass nicht möglich. Besten Dank an die Ausbildungs- und Prüfungskommission für die Mithilfe. Beat Jost, Präsident Schiesskommission

Der Jagd- und Wildschutzverein Oberemmental (JWVO) wählte an seiner Hauptversammlung vom 19. Februar einen neuen Präsidenten. HansPeter Baumgartner löst Alfred Wüthrich an der Spitze des Vereins ab. Einstimmig sprachen sich die im Hotel Hirschen in Langnau versammelten Jäger/ innen für den neuen Präsidenten aus. Er amtete bislang als Obmann der Jagdhornbläser. Ebenfalls zurückgetreten ist der langjährige Vizepräsident Peter Pfister, Zollbrück. Neu in den Vorstand gewählt wur-

den Urs Kühni und Simon Flückiger. Die beiden zurückgetretenen Vorstandsmitglieder Wüthrich und Pfister wurden von der Versammlung unter grossem Applaus zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Vereinsrechnung 2009 des JWVO schliesst mit einem Überschuss von rund 4000 Franken ab. Austritte und Neuzugänge hielten sich in etwa die Waage. Mit rund 300 Mitgliedern ist der Jagd- und Wildschutzverein Oberemmental die zweitgrösste Jagdvereinigung im Kanton Bern.

Stimmige Hauptversammlung Die von zwei Bläsern bereicherte Hauptversammlung der Laupener Jäger in der Süri verlief ohne Misstöne. Präsident Hans Herzog erwähnte die positiven Änderungen der Jagdvorschriften, erläuterte die Verbandsgeschäfte und liess das Vereinsgeschehen Revue passieren. – Mit 21 Gespannen leistete Jagdhundeobmann Stefan Zwygart über unsere Vereinsgrenzen hinaus erfolgreiche grosse Arbeit. An verschiedenen Prüfungen wurden 5 Hundeführer ausgezeichnet. – Bei guter Vermögenslage und einem ausgeglichenen Budget konnte der Jahresbeitrag beibehalten werden. Katrin Stüssi als Hegemitverantwortliche lobte den grossen Einsatz einzelner Vereinsmitglieder. Im Ganzen wurden 1204 Hegestunden geleistet. Gegen 30 Helfer retteten 12 Kitze, trotzdem wurden zwei Kitze vermäht. 600 Pflanzen erhielten Einzelschutz, 4 km Strassen wurden verblendet, Wildschutzzäune entfernt. An den offiziellen Hegetagen galten Waldpflege, Biotophege, Einrichten von Freihalteflächen als Schwerpunkte.

Als neuer Hegeobmann konnte Gottfried Bossi zur Wiederaufnahme seiner früheren Tätigkeit gewonnen werden. Einer Würdigung für den zurückgetretenen Wildhüter Hansueli Hofer folgte die persönliche Vorstellung des neu gewählten Nachfolgers Thomas Schwarzenbach. Als gebürtiger Oberaargauer mit acht Jahren Jagdpraxis nahm er Wohnsitz in der Ledi, im Zentrum seines Wirkens, und hofft auf eine gute Zusammenarbeit in Sachen Jagd. Dem verstorbenen ehemaligen Präsidenten Felix Steffen wurde mit «Jagd vorbei» der Bläser ein ehrendes Gedenken gewährt. – Die Orientierungen über die geplanten Einschränkungen im Gebiet NiederriedOltigenmatt, über die Kritik an der Jagdausübung um die Deponie Teuftal, über die Erleichterung der Gehorsamsprüfungen wurde engagiert diskutiert. Ein gut geführter Jägerverein, ein von der Sekretärin Rosmarie Schuhmacher jagdlich dekorierter Versammlungssaal – eine Hauptversammlung als gediegener Anlass. tb


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Die neue Uniform der Oberaargauer Jagdhornbläser.

Jägergottesdienst und Uniformweihe Die reformierte Kirche in Roggwil BE war am Sonntag, 7. Februar 2010, gut besetzt, als die Jagdhornklänge der Hubertusmesse von Hermann Neuhaus den Raum füllten. Die Oberaargauer Jagdhornbläser haben zum Jägergottesdienst geladen. Auch wollten sie bei dieser Gelegenheit die neuen Uniformen einweihen. Frau Pfarrer S. Kunz verstand es, mit ihrer Predigt die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen. Die Worte wurden durch die Klänge der Jagdhörner

umrahmt. Die neuen Uniformen der Bläserin und der Bläser ergaben ein erhabenes Bild, welches durch die kunstvolle Dekoration vervollständigt wurde. Mit den Ausführungen des Obmannes über die Beschaffung der Uniform und die symbolische Übergabe derselben an die Bläser endete die Feier. Das Oberaargauer Jagdhornbläsercorps, vormals Jagdhornbläsercorps Wangen/ Aarwangen, ist nun für die Zukunft gerüstet. Jörg Walter

Vortragsabend der NGG und des GJV Am 22. Januar 2010 führten die Naturforschende Gesellschaft des Kantons Glarus (NGG) und der Glarner Jagdverein (GJV) im Schützenhaussaal in Glarus gemeinsam einen Fortbildungsanlass für Mitglieder und Gäste durch. Der Referent, Dr. Hannes Geisser, doktorierte am Zoologischen Institut der Universität Zürich mit einer Arbeit über das Wildschwein im Kanton Thurgau. Seit 1998 ist er Direktor des Naturmuseums des Kantons Thurgau. Dr. Geisser gilt als einer der besten Kenner des Wildschweins. In leicht verständlicher Form vermittelte er den Zuhörern Wissenswertes über Evolution, Biologie und Lebensweise dieser im Kanton Glarus bis heute erst sporadisch aufgetretenen Schalenwildart. Das Wildschwein (lat. sus scrofa) ist eine der am weitesten verbreiteten Säugetierart unserer Erde. Als scheuer,

und anpassungsfähige Wildart. Dank seines breiten Nahrungsspektrums kann es sich ideal an unterschiedliche Lebensräume anpassen. Es findet sich in der modernen, vom Menschen beeinflussten Kulturlandschaft ebenso zurecht wie in stark genutzten Mischund «Erholungswäldern» und kann sogar in alpinen Hochtälern Fuss fassen (Beobachtungen im Wallis auf über 2000 m ü.M.). In der Jägersprache werden die männlichen Schweine «Keiler», weibliche «Bachen» genannt. Die Jungtiere bezeichnet man als «Frischlinge», im 2. Lebensjahr als «Überläufer». Ausgewachsene Tiere können über 100 kg wiegen und bis zu 20 Jahre alt werden. Die Paarungszeit ist in der Regel November bis Januar. Nach einer Tragzeit von 115–140 Tagen bringt die Bache 4–11 Junge mit einem Geburtsgewicht von 700 bis 1000 g zur Welt. Diese werden ca. 4 Monate gesäugt und erreichen bei guten Lebensbedingungen

24./25. Juni: Zusatzprüfung

... über die Jagd mit der Waffe mit gezogenem Lauf (Kugelprüfung) Am 24. und 25. Juni wird das Amt für Wald, Wild und Fischerei die Zusatzprüfung über die Jagd mit der Waffe mit gezogenem Lauf durchführen. Diese Prüfung müssen alle Jägerinnen und Jäger ablegen, die mit der Waffe mit gezogenem Lauf jagen wollen und diese Prüfung nie bestanden haben oder die nie im Besitz eines Patents für die Jagd mit der

Waffe mit gezogenem Lauf waren. Die Kandidaten und Kandidatinnen müssen sich bis zum 16. April 2010 beim Amt für Wald, Wild und Fischerei, Sektor terrestrische Fauna und Jagd, Route du Mont Carmel, 1762 Givisiez, schriftlich anmelden. Die reglementarischen Bestimmungen für diese Prüfung werden den angemeldeten Kandidaten und Kandidatinnen abgegeben. Amt für Wald, Wild und Fischerei, Freiburg

Foto: Kurt Gansner

FR

nachtaktiver Waldbewohner lässt es sich nur selten beobachten. Trotzdem steht es in letzter Zeit vermehrt im Blickfeld der Öffentlichkeit, was darauf zurückzuführen ist, dass seine Bestände seit einigen Jahren stark ansteigen und es erheblichen Schaden an landwirtschaftlichen Kulturen anrichtet. Das Wildschwein ist eine ausserordentlich lern-

bereits mit ca. 10 Monaten die Geschlechtsreife. Wildschweine verfügen über ein hoch entwickeltes Sozialverhalten. Sie bilden stabile Familiengruppen, sogenannte Rotten. Angeführt wird der Verband vom ranghöchsten Weibchen, der Leitbache. Alle Rottenmitglieder sind miteinander verwandt. Von diesem Gruppenleben ausgeschlossen sind einzig die Schweizer Jäger 3/2010

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Bund und Kantone

Wildschwein auf dem Vormarsch


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ausgewachsenen Keiler; sie leben als Einzelgänger. Wildschweine bald auch im Kanton Glarus? Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass das Wildschwein innerhalb weniger Jahre auch unseren Kanton erobern wird. Die Häufung relativ schneearmer und milder Winter, kürzere Intervalle bei den Mastjahren in den Wäldern sowie das auch bei uns bestehende zusätzliche Nahrungsangebot im Kulturland (Mais) beschleunigen ihre Ausbreitung. Einmal da, werden sie – wie überall – Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen anrich-

ten; es wird zu Autounfällen mit Strassen querenden Wildschweinen kommen und auch die mögliche Übertragung von Schweinepest auf Hausschweine wäre eine kostspielige Angelegenheit. Es wird an den Jägern sein, durch konsequente, aber umsichtige Bejagung (z.B. Schonung der Leitbachen, 70–80% Jugendanteil am Abschuss) für angepasste Wildschweinbestände zu sorgen, und sie werden damit auch die Chance erhalten, der nicht jagenden Bevölkerung ihre wichtige Rolle in der heutigen Wildtierbewirtschaftung vor Augen zu führen. Alexander Kubli Präsident Glarner Jagdverein

GR

Lehrreicher Tag bei Blaser Jagdwaffen Es war das Verdienst von Beat Angerer, Zentralpräsident des BKPJV, dass wir 15 Jägerinnen vom Jägerinnenstamm Chur zu einer Besichtigung der Firma Blaser in Isny im Allgäu eingeladen wurden. Nach starkem Schneegestöber waren wir am Morgen in Isny angekommen. Sigi Meier begrüsste uns in der Firma Blaser Waffen und rüstete uns mit Mikrophonen aus, um seine Erklärungen während der

Besichtigung durch die Werkräume besser zu verstehen. Wir konnten da unter anderem das Innenleben eines Büchsenlaufes 200-fach vergrössert anschauen. Da sah man jedes Staubpartikel. Im obersten Stock waren die verschiedenen Holzschäfte gelagert. Hier können Kunden einen Holzschaft ihrer Wahl aussuchen. Erstklassige Nussbaumhölzer von bis zu 300 Jahre alten Bäumen verleihen dem

Der Bündner Jägerinnenstamm war bei der Firma Blaser in Isny zu Besuch.

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Schaft seinen einzigartigen Ausdruck. Das Holz stammt aus dem Kaukasus, wo kalte und lange Winter vorherrschen und den Baum nur langsam wachsen lassen. Das prägt den Charakter des Holzes. Es wird nicht nur widerstandsfähig, sondern bezaubert durch eine sehr feine, wunderschöne Maserung. Nach der Werkbesichtigung durften wir Einblick in die neue Herbstkollektion der Damen-Jagdbekleidung nehmen. Wir konnten auch verschiedene Wünsche anbringen. So etwa, warum die Fleecejacken nie eine Hasentasche haben. Auch die Eingrifftaschen an den Jagdhosen sollten möglichst bequem sein. Im Schiesskino Nach einem feinen Mittagessen ging es ins Schiesskino, um unsere Schiesskünste zu beweisen. Wir durften als Erste die R8 schiessen, welche Ehre! Die R8 präsentiert sich kompakt, schlank und gleichzeitig voller Dynamik. Durch die Anordnung des Magazins über dem Abzug verkürzt sich die Baulänge der R8 gegenüber konventionellen Repetierbüchsen um ca. 9 cm. Ein entscheidender Vorteil beim Führen der Waffe, nicht nur im Gelän-

de. Für uns Jägerinnen ein optimales Zusammenspiel von kurzer Gesamtlänge, Gesamtmasse und Balance. Die ausgewogene Gewichtsverteilung unterstützt den schnellen und komfortablen Anschlag. Jeder Lauf ist serienmässig für die Original Blaser Sattelmontage vorbereitet. Somit können auf einem Lauf verschiedene Zielfernrohre bez. Leuchtpunktvisiere verwendet werden. Wir schossen mit einem Leuchtpunktvisier. Das war ein Gaudi. Unter den Einschüssen war auch schon einmal ein Schuss, wo er nicht hin sollte. Z.B. in einem Baum oder der Schuss landete im Boden statt auf der Sau. Oft vergassen wir, weil ungewohnt, das Repetieren und schwups, war das Tier vorbei. Auf der Heimfahrt besuchten wir noch den bekannten Tierpräparator Karl Matt in Röthis, Vorarlberg. Wir bestaunten die wunderschönen Präparate. Da waren eine ganze Munggenfamilie und auch eine Schneeziege auf einem schneebedeckten Felsvorsprung mit Eiszapfen. Gut gelaunt trafen wir wieder in Maienfeld ein. Wir versprachen Beat Angerer, wieder einmal eine Reise mit ihm zu machen. Besten Dank, Beat! Bea Fuchs

Notmassnahmen als Ergänzung der Wildhege Der Kanton Graubünden will am bisher bewährten System einer ökologisch orientierten Bewirtschaftung der Wildbestände festhalten. Die wichtigsten Massnahmen bleiben die konsequente und nachhaltige Umsetzung der Jagdplanung und der Schutz der Winterlebensräume des Schalenwildes mit Ruhezonen. Um Situationen von grossen Wintersterben aufgrund von ausserordentlich harten Wintern zu entschärfen, wurden auf regionaler Ebene Not-

massnahmenkonzepte erarbeitet. Der extreme Winter 2008/ 2009 hat hohe Fallwildverluste verursacht. Ein früher Winterbeginn, extreme Schneelagen entlang des Alpenhauptkammes und ein winterlicher März haben dem Wild in den Bergen im letzten Winter hart zugesetzt. Diese Situation ist von verschiedenen Seiten kritisiert worden, unter anderem war sie auch im Grossen Rat ein Thema. Das Amt für Jagd und Fischerei hat die Situation


Wild und Wald auf einer ökologischen Grundlage Der vom Kanton Graubünden verfolgte ökologische Ansatz setzt auf den Lebensräumen angepasste Wildbestände und auf eine nachhaltige Nutzung dieser Wildbestände durch die Bündner Jagd. Ein ökologischer Ansatz wird heute auch in der Forst- und Landwirtschaft verfolgt. Dies liegt auch ganz auf der Strategie des Bundes. Dieser verlangt im Rahmen der Richtlinien des integralen Managements von Wald und Wild ökologisch ausgewogene Konzepte. Was die Frage der Winterfütterung von Schalenwild anbelangt, bedeutet das den Verzicht auf eine entsprechende Winterfütterung. Ökologie heisst aber auch, eine erhöhte Mortalität in strengen Wintern zu akzeptieren; diese gehört zu einem natürlichen Selektionsprozess. Grundsätzlich soll das Wild nicht durch überdimensionierte Winterfütterungen domestiziert werden. Das Überlebensrezept des Wildes im Winter heisst, Energie sparen bei einer optimalen Verteilung des Wildes im Winterlebensraum. An den Grundpfeilern Jagdplanung und Lebensraumberuhigung soll festgehalten werden Grundsätzlich verfügen Wildtiere über geeignete Voraussetzungen und Energiesparmechanismen, um auch harte Gebirgswinter zu überstehen. Gäms- oder Steinwild beispielsweise werden nie gefüttert und überstehen trotzdem grösstenteils auch harte Winter. Die Analyse der Situation hat gezeigt, dass das Risiko, Winteropfer zu werden, vor allem in hochgelegenen Tälern mit hohen Wildbeständen am grössten ist. Der Hirschbestand war im letzten Winter auf einem sehr hohen Niveau. Damit stieg auch das Risiko für erhöhte Fallwildverluste. Am schlimmsten betroffen waren junge Tiere. Sie verfügten

über die geringsten Fettreserven, ihre Energievorräte waren am schnellsten aufgebraucht. Die Analyse hat gezeigt, dass insbesondere in den höher gelegenen Talschaften eine konsequente Bejagung des Wildbestandes und ein hoher Eingriff in die Jugendklasse wichtig sind, um Winterverluste zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Der letzte Winter hat auch die Bedeutung der Wildruhezonen aufgezeigt. Jede durch Störungen verursachte zusätzliche Flucht im Winterlebensraum kostet Energie, welche beim Wild nur beschränkt als Fettreserve vorhanden ist. Ist diese Reserve aufgezehrt und sind in einem harten Winter die natürlichen Futterreserven kaum mehr zugänglich, droht der Hungertod. Die bisherige Politik der Sicherung der Wintereinstandsgebiete mittels Ausscheidung von Wildruhezonen mit Betretungsverbot soll deshalb konsequent weiterverfolgt werden.

Notmassnahmen als Ergänzung der Hegekonzepte in ausserordentlichen Wintern, aber keine Rückkehr zur Winterfütterung Wie der vergangene Winter gezeigt hat, genügen bei ausserordentlichen Witterungsverhältnissen die bestehenden Instrumente nicht. Die Hegekonzepte werden deshalb durch ein Kapitel mit Notmassnahmen ergänzt. Diese werden auf regionaler Ebene festgelegt und mit Hilfe regionaler Kräfte umgesetzt. Die Notmassnahmenkonzepte wurden in Absprache zwischen dem Amt für Jagd und Fischerei, dem Amt für Wald Graubünden, Waldeigentümern (Gemeinden) und der Hegeorganisation des Bündner Kantonalen Patentjäger-Verbandes erarbeitet. Sie enthalten einen Katalog von einzelnen genau definierten Massnahmen bezüglich Beruhigung des Lebensraumes, Fällen von Prossholz und An-

bieten von Heu. Grundsätzlich soll das Wild im gewählten Wintereinstand bleiben und nicht mit Fütterungen in Siedlungsnähe gelockt werden. Wann besteht eine Notsituation? Eine Notsituation entsteht bei einer Kombination ungünstiger Faktoren, wie zum Beispiel früher Wintereinbruch, lang anhaltende Kälteperioden, hohe Schneelagen, lang anhaltender Winter, eingeschränkte Bewegungsfreiheit des Wildes. Eine Notsituation zeichnet sich durch einen plötzlichen Anstieg der Fallwildverluste ab. Der Entscheid über die Durchführung von Notmassnahmen wird auf Antrag des Amtes für Jagd und Fischerei und des Amtes für Wald vom Vorsteher des Bau-, Verkehrs- und Forstdepartementes gefällt. Amt für Jagd und Fischerei Graubünden

Kapitale Trophäen Rehbock Gross ist die Freude, wenn ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service der Trophäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau, konnten dafür zwei anerkannte Juroren gewonnen werden. Damit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft daraus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto. Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436 Muotathal. Notieren Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf dem Bewertungsblatt erwähnt haben wollen. Bei grossen Trophäen und

Vollpräparaten vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung der Trophäe und detailliertes Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die Veröffentlichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge. Erleger: Simon Frei, Schiers GR Datum: Mai 2009 Messung

Stangenlänge Gewicht Gehörnvolumen Auslage

links rechts

22.2 22.3 302.4 146.8 6.1

cm cm g ccm cm

Durchschnitt

Faktor

Punkte

22.25

x 0.5

11.125

x 0.1 x 0.3

30.240 44.040 0.000

0–4 P. 0–4 P. 0–4 P. 0–2 P. 0–5 P. 0–5 P.

2.000 1.500 3.000 0.500 2.000 1.000 93.405

27.4%

Beim Gewicht wurden 40 g wegen zu grossem Schädel abgezogen

Farbe Perlung Rosen Spitzen der Enden Regelmässigkeit und Güte Abzüge Gesamtsumme

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sorgfältig analysiert. Um in Zukunft ähnliche Krisensituationen zu entschärfen, wurden die Hegekonzepte um Notmassnahmen ergänzt.


Generalversammlung der Entlebucher Jäger Die Luchspopulation und anderes Grossraubwild gab an der Generalversammlung der Sektion Entlebuch von RevierJagd Luzern in der Rümlighalle in Schachen zu reden. Es gab aber auch viel Erfreuliches zu berichten. «Es ist für uns Jäger sinnvoller, einen kleinen Teil unseres Einkommens in die Fauna und Flora zu investieren, als für Risikogeschäfte anzulegen», sagte Sektionspräsident Hans Emmenegger in seinem Jahresbericht am Samstag, 16. Januar 2010, an die 262 anwesenden Versammlungsteilnehmenden. Er zielte dabei auf die Bankenverluste und die damit verbundene Wirtschaftskrise des vergangenen Jahres. Trotzdem gehe es bei nicht wenigen Jägern nur ums Geld, was er bedaure. «Auch diese Hürde werden wir meistern», fügte er zuversichtlich an. Zufrieden ist er mit der reibungslosen Neuverpachtung der Reviere. Man habe sich mit den neuen Pachtzinsen abgefunden. Die Hoch- und Niederwildjagd sei in geordneten Bahnen verlaufen. «Gefreut hat mich die Disziplin, kein Unfall, keine Klagen. Macht weiter so!» Der gute Besuch des Wildbrethygienekurses und der Obmänner- und Jagdleitertagung wurde lobend erwähnt. Positiv vermerkte er auch die teils internen jagdlichen Schiessen, das Projekt «der erste Schuss

zählt» und insbesondere das alljährlich stattfindende Gfellenschiessen. 13 Jungjäger haben die Prüfung erfolgreich bestanden. Sehr erfolgreich waren auch die Jagdhornbläserkorps. Die Entlebucher Gämsjäger und Hubertus Escholzmatt belegten in ihrer Kategorie am Eidgenössischen JagdhornbläserTreffen den ersten Rang. Störende ArmeeHelikopterflüge Zu denken geben Hans Emmenegger die Störungen des Wildes durch Helikopterflüge der Armee, auch nachts und an unmöglichen Orten. «Die Biosphäre Entlebuch wird immer öfters für fragwürdige Landeund Einsatzübungen missbraucht. Einstandsgebiete des Wildes werden mit riesigen Scheinwerfern ausgeleuchtet.» Zusammen mit dem lawa (Dienststelle für Landwirtschaft und Wald des Kantons) will der Vorstand bei den zuständigen Instanzen der Armee vorstellig werden. «Es kann nicht sein, dass wir uns für Wildruhezonen einsetzen, die Armee gleichzeitig einen Freipass für Helikopterrundflüge und Indianerübungen erhält.» Weiter fügte der Präsident an, dass Trendsportarten in der Biosphäre Entlebuch vermehrt Einzug halten und dadurch das Wild in den Wintereinständen immer mehr gestört wird. Mit Wildruhezonen und -Vorranggebieten wird Gegensteu-

Die Jagdhornbläser Doppleschwand und ...

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Foto: Hermann Büttiker

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Sektionspräsident Hans Emmenegger führte souverän durch die Versammlung.

Bruno Dober, Aktuar und Vizepräsident RJL, koordiniert die Aktionen zur Biodiversivität.

er gegeben. Für befriedigende Lösungen brauche es gegenseitige Kompromisse.

dent weiter fest. Der strenge Winter habe dazu beigetragen. Zu den mit Fotofallen nachgewiesenen Luchsen – vier an der Zahl laut Jagdverwalter Josef Muggli – vermuten die Jäger noch weitere. Die Pächter der Reviere in den Gemein-

Zu dichte Luchspopulation? Die Gäms- und Rehbestände sind in gewissen Gebieten rückläufig, stellte der PräsiRangliste Amtsstich 2009 Punkte Ruedi Portmann, Escholzmatt 33 Hans Emmenegger, Schüpfheim 33 Urs Schmid, Heiligkreuz 33 Ivo Küng, Entlebuch 32 Thomas Zihlmann, Marbach 32 Christof Felder, Entlebuch 32 Walter Wicki, Escholzmatt 31 Thomas Zihlmann, Schüpfheim 31 Hubert Giger, Entlebuch 31

Hansruedi Felder, Ebnet Josef Meyer, Fontannen Markus Röösli, Schachen Xaver Suter, Finsterwald Martin Zemp, Luzern

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Punkte 31 31 31 31 31

Vollständige Rangliste siehe: www.jagdschiessen.ch

Die drei Podestplätze des Amtsstiches 2009 (von links): Hans Emmenegger (2. Rang), Ruedi Portmann (1. Rang), Urs Schmid (3. Rang).

Foto: Hermann Büttiker

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Der Luchs ist nicht aller Welt Freund

Foto: Hermann Büttiker

LU

... das Entlebucher Jägerchörli umrahmten die Versammlung.


Seetaler Jäger wissen wie der Hase läuft Weniger Wildunfälle auf den Seetaler Strassen. Das Pilotprojekt «Wildwarngeräte» hat sich positiv ausgewirkt. Problemlose Neuverpachtung der Reviere, gute Kursbesuche und eine unfallfreie Jagd waren weitere Pluspunkte. «Man muss wissen, wie der Hase läuft, um agieren zu können und nicht reagieren zu müssen», sagte Lukas Suter, Präsident der Sektion Seetal von RevierJagd Luzern. Die Seetaler Jäger waren gross aufmarschiert zur Generalversammlung im Begegnungszentrum Schenkon. In seinem Jahresbericht hob der Präsident die gut besuchten Kurse für Wildbretverwerter und für Jagdleiter hervor. Auch das Rehwildseminar mit dem Fachreferenten Bruno Hespe-

ler kam gut an. Die Obmänner und Jagdleiter waren an ihrer Tagung zu hundert Prozent anwesend. Die Seetaler Jäger engagierten sich überdies bei der Waldentwicklungsplanung. Es ist für sie ein Anliegen, Wildrückzugsgebiete auszuscheiden und hier ihre Erfahrungen einzubringen. An verschiedenen Anlässen wurde Öffentlichkeitsarbeit für die Jagd gemacht, was der Präsident gerne erwähnte. Die bisherigen Feststellungen bezüglich des Pilotprojektes «Wildwarngeräte» waren positiv. «Es sind weniger Wildunfälle zu verzeichnen, doch die Beobachtungszeit ist noch zu kurz für eine seriöse Beurteilung», sagte Jagdverwalter Josef Muggli. Die Geräte müssen jedoch gut gewar-

tet werden. Muggli zeigte sich erfreut, dass die Revierverpachtungen problemlos verlaufen sind und insbesondere freute er sich über die unfallfreie Herbstjagd. Er orientierte auch über das laufende LuchsMonitoring und über die Massnahmen, die beim Auftauchen des Wolfs M24 getroffen worden sind. «So lange es sich beim Abschuss eines Wolfes um eine Präventionsmassnahme handelt, ist dies Sache der Behörden und nicht der Jäger. Wir wollen nicht, dass auf die Jägerschaft ein negatives Image fällt», so Muggli. Hirsch und Biber sind zurückgekehrt Im vergangenen Jahr hat sich ein Hirsch, ein Achtender, in Gunzwil in einem Zaun verfangen und ist verendet. An der Wyna wurde mittels Fotofallen ein Biber gesichtet, der bereits mit dem Burgenbau begonnen hat, wusste Lukas Suter zu berichten. Ein Zeichen dafür, dass früher hier heimische Wildarten zurückgekehrt sind. Das freut die Jäger. Bruno Dober, Vizepräsident des Verbandes RevierJagd Luzern, orientierte über die Aktivitäten der Jägerschaft im UNO-Jahr der «Biodiversivität». Die Jäger wollen ihren Beitrag zur Artenvielfalt leisten und gleichzeitig die Platt-

Verdiente Ehrung für 20 Jahre Jagdaufsehertätigkeit: Bruno Kammermann und Beat Nick (vl).

Lukas Suter: «Hirsch und Biber sind zurückgekehrt». Schweizer Jäger 3/2010

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schwand und vom Entlebucher Jägerchörli. Nach dem feinen Aser folgte das Absenden des Amtsstichs 2009, durchgeführt von Robi Lipp. Weit über 100 Schützinnen und Schützen haben teilgenommen. Ein prächtiger Gabentempel stand bereit. Hermann Büttiker

Foto: Hermann Büttiker

Kantonale Informationen Im UNO-Jahr der Biodiversivität planen die Luzerner Jäger verschiedene Auftritte zusammen mit dem Fischereiverband, erklärte Vizepräsident des Verbandes RevierJagd Luzern (RJL) Bruno Dober. Ebenso sollen die Tätigkeiten der Jäger an Öffentlichkeitstagen vorgestellt werden. Ein wichtiges Anliegen ist auch das Projekt «Kitzrettung – gegen den Mähtod». RJLPräsident Walter Steffen wies auf die Kernaufgabe der Jagd hin, nämlich die Regulierung der Wildbestände. «Bezüglich Grossraubwild haben wir uns an die gesetzlichen Vorgaben zu halten», ermahnte er eindringlich und fügte bei: «Wir Jäger sind eine Minderheit und haben unser Tun und Wir-

ken der Öffentlichkeit zu erklären». Die Entlebucher Jäger sind in der Bevölkerung wohl gelitten. Dies konnte aus dem Grusswort von Gemeinderätin Agnes Bucher herausgehört werden. Die Sektion zählt 493 Mitglieder, die Finanzen sind geordnet und auch im kommenden Jahr sind wieder mehrere Aktivitäten geplant, so auch das Bläsertreffen verbunden mit einer Jagdausstellung im Wallfahrtsort Heiligkreuz, wie Res Schmid berichtete. Die Versammlung wurde umrahmt von Vorträgen der Jagdhornbläser Dopple-

Foto: Hermann Büttiker

den Marbach und Escholzmatt haben mit einem Schreiben darauf aufmerksam gemacht. Hans Lötscher doppelte in seinem Votum zum Schluss der Versammlung nach: «Wir sind nicht gegen den Luchs, verlangen aber, dass der Bestand auf ein tragbares Mass reduziert wird.» Für Hans Emmenegger ist klar: «Das Grossraubwild wird für uns ein Thema bleiben.» Man müsse gemeinsam vernünftige Lösungen finden. Es dürfe einerseits nicht sein, dass bestimmte Wildtierarten durch diese vierbeinigen Jäger fast gänzlich eliminiert werden, anderseits dürfe man auch nicht einst bei uns heimische und nun wiedergekehrte Tiere ausrotten. Jagdverwalter Josef Muggli verwies darauf, dass in der Diskussion um die Grossraubtiere nur Fakten zählten. Vermutete Luchsrisse müssten gemeldet und weitere Beobachtungen aufgezeichnet werden. Nur so könnten sie von Fachleuten überprüft werden. Zum Wolf M24, der sich im Kanton umhergetrieben hatte, war es für die Jagdverwaltung ein Anliegen, dass für die Jagd kein negatives Image hängen blieb. «Der Abschuss eines Wolfes im Sinne der Prävention ist nie Aufgabe der Jagd, sondern ist von staatlichen Behörden zu vollziehen», sagte Muggli.


Foto: Hermann Büttiker

form benützen, um die Jagd zu erklären und Vorurteile abzubauen. Ein weiteres Anliegen ist das Projekt «Kitzrettung – gegen den Mähtod». Das Jahresprogramm enthält überdies einen Kurs zur Erweiterung des Jagdwissens und ein Seminar zur Raubwildbejagung.

Ehrung für 20 Jahre Jagdaufseher Für 20 Jahre Jagdaufsehertätigkeit wurden Bruno Kammermann, Ballwil, und Beat Nick, Büron, mit einem gefüllten Flachmann geehrt. Vorstandsmitglied Gregor Inderwildi, der die Ehrung vornahm, betonte das grosse Engagement, das jeder Jagdaufseher

Die neuen Verbandsstrukturen haben sich bewährt Sursee: Generalversammlung von RevierJagd Luzern Eine Rekordzahl von 831 Luzerner Jägerinnen und Jäger sowie eine Anzahl Gäste haben sich in der Stadthalle Sursee zur Generalversammlung eingefunden. Es herrschte Aufbruchstimmung. Der Weg zu neuen Aufgaben ist geebnet. «Das vergangene Jahr war geprägt von Veränderungen. Die neuen Strukturen mit einem Geschäftsführer-Modell haben sich bewährt. Der DachFoto: H. Büttiker

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Die Jagdhornbläser «Waldmeister Schenkon» umrahmten die Versammlung musikalisch.

auf sich nimmt. Zu seinen Aufgaben gehören das Bergen und oft auch die Nachsuche von Unfallwild zu jeder Tages- und Nachtzeit, das Beschicken von Salzlecken und in höheren Lagen von Futterstellen sowie das Hegen und Pflegen des Wildes ganz allgemein. Walter Steffen, Präsident von RevierJagd Luzern, wies auf Stolpersteine hin, die bei der kommenden Revision der gesetzlichen Grundlagen auf die Jägerschaft zukommen werden und Adrian Kempf, Leiter Waldregion SurseeHochdorf, betonte die Zusammenarbeit zwischen Forst und Jagd. Die Versammlung wurde umrahmt mit Vorträgen der Jagdhornbläsergruppe «Waldmeister Schenkon» unter der Leitung Walter Habermacher. Hermann Büttiker

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verband RevierJagd Schweiz wurde zugunsten eines Einheitsverbandes JagdSchweiz aufgelöst. Die Jäger können jetzt über alle Sprach- und Jagdsystemgrenzen hinweg ihre Kräfte bündeln und gegenüber der Öffentlichkeit mit einer Stimme, die auch gehört wird, sprechen», sagte Präsident Walter Steffen zu den Luzerner Jägerinnen und Jägern sowie zahlreichen Gästen. Die Generalversammlung von RevierJagd Luzern findet traditioneller Weise jeweils am Dienstag vor dem Schmut-

zigen Donnerstag, verbunden mit dem Zentralschweizerischen Pelzfellmarkt statt, dieses Jahr aber erstmals in der Stadthalle Sursee. Präsident Walter Steffen betonte in seinem Jahresbericht weiter, dass die Hauptaufgabe der Jagd die Regulierung der Wildbestände in einer stark übernutzten Natur und dicht besiedeltem Land ist. Eine zusätzliche Herausforderung für die Luzerner Jäger ist der sachliche Umgang mit dem Wolf. «Dies ist eine politische Angelegenheit. Der

Vollzug liegt bei der Jagdverwaltung. Wir wollen uns als Jägerverband aber aktiv einbringen», so Walter Steffen. Wildbrethygiene und Gemeinschaftsjagd waren Ausbildungsschwerpunkte im vergangenen Jahr, und an der LUGA war der Verband in Zusammenarbeit mit der Abteilung Fischerei und Jagd des lawa (Dienststelle Landwirtschaft und Wald) mit der Ausstellung «Fischen und Jagen im Kanton Luzern» präsent. Geordnete Finanzen Geschäftsführer David Clavadetscher erläuterte die Rechnung, die statt des budgetierten Verlustes einen kleinen Reingewinn ergab. Das Budget ist ebenfalls ausgeglichen. Der Verband steht finanziell auf gesunden Beinen. Auf Antrag des Rechnungsrevisors Toni Guthauser wurden die Rechnung genehmigt und dem Budget zugestimmt. Aufbruch zu neuen Ufern Jährlich werden in der Schweiz etwa 2000 Rehkitze Opfer von Unfällen mit landwirtschaftlichen Maschinen. Dieser Tiertragödie wollen die Jäger mit einem konzentrierten Einsatz entgegen treten. Der Verband beteiligt sich im UNO-Jahr der Biodiversivität auch an den kantonalen Aktionstagen in Luzern, Hochdorf, Vitznau und Willisau und ermuntert die Jagdgesellschaften zu eigenen Aktivitäten. Mit der Fachbeiratschaft und der Administration unterstützt der Verband den Hirschpark Luzern und leistet damit


Vorstand RevierJagd Luzern (vl): Peter Faesi, Richard Zihlmann, Timo Salvisberg, Walter Steffen, David Clavadetscher, Hans Emmenegger, Lukas Suter, Bruno Dober. ebenfalls Öffentlichkeitsarbeit für ein Stück Natur. «Wir sind mit den neuen Strukturen ein junges Unternehmen, haben Ziele und wollen Erfolg haben», erläuterte der Präsident zum Jahresprogramm.

Verbandspräsident Walter Steffen gratuliert Ehrenmitglied Franco Scodeller.

Die neu ernannten Veteranen der Sektion Entlebuch mit dem Sektionspräsidenten Hans Emmenegger (links aussen).

Foto: H. Büttiker

Werner Fluder und Franco Scodeller neue Ehrenmitglieder Für das jahrelange Engagement für den Verband RevierJagd Schweiz wurden Werner Fluder, Sempach, und Franco Scodeller, Emmen, mit grossem Applaus zu Ehrenmitgliedern ernannt. Fluder – aus gesundheitlichen Gründen abwesend – als Präsident und Scodeller als Sekretär und Projektleiter hatten die Gründung eines schweizerischen Einheitsverbandes zum Ziel und leisteten einen grossen Beitrag dazu. 29 Jäger und eine Jägerin wurden nach 20 Jahren Mitgliedschaft zu Veteranen ernannt. Aus der Sektion Entlebuch sind dies: Rudolf Emmenegger, Flühli; Armin Renggli, Schachen; Josef Thalmann, Bramboden.

Dank für weidmännisches Wirken Kantonsratspräsident Hans Luternauer dankte den Jägerinnen und Jägern für ihre Arbeit und stellte gleich die Frage: «Was bezahlt der Auftraggeber (Staat) für die Arbeit der Jäger?» Und er beantwortete die Frage gleich selbst: «Mehrere Millionen müsste der Staat tragen für alle die Aufgaben, welche die Jäger für die Erhaltung der Artenvielfalt, für Wild und Forst zusammen mit den Partnern Gemeinden, Korporationen und Bauern übernehmen». Als Gelegenheitstreiber schätzt der Kantonsratspräsident auch die Pflege von Kameradschaft und Kultur durch die Jägerschaft. Marco Giacometti, Geschäftsführer von JagdSchweiz, wies auf die bevorstehende Revision der Jagd-Verordnung hin, auch in Zusammenhang mit dem Management des Grossraubwildes. Christoph Böbner stellte sich als neuer Leiter der Dienststelle Landwirtschaft und Wald vor und Stadtpräsident Ruedi Amrein freute sich, dass Sursee künftig Fäälimärt und Jäger-Generalversammlung Gastrecht bieten dürfe. Hermann Büttiker

Jagdverwalter Josef Muggli betonte an den Sektionsversammlungen der Luzerner Jäger die perfekte Zusammenarbeit mit RevierJagd Luzern und er informierte über das weite Spektrum der Aufgaben seiner Abteilung. Die wichtigsten Punkte seien hier besonders erwähnt. Neue Pachtperiode 1239 Pächterinnen und Pächter haben mit der Vertragsunterzeichnung für acht Jahre die Verantwortung für ihre Reviere übernommen. Lebensraummanagement In verschiedenen Gemeinden sind rechtskräftige Wildruhezonen ausgeschieden worden. Für weitere Gemeinden wurden Grundlagen erarbeitet. Rotwildkonzept Mit dem Rotwildkonzept sind wir auf Kurs. 34 Stück Rotwild wurden erlegt, 3 Stück mehr als im Vorjahr. Gamswild Die Strecke war im vergangenen Jahr mit 357 erlegten Tieren um zehn Prozent tiefer als im Vorjahr. Vier Fragen werden in Zusammenarbeit mit den Jägern analysiert: Jagdstrecke, Wintersterblichkeit, Einfluss der Grossraubtiere und Bejagung. Luchs Dank dem Fotofallen-Monitoring während zwei Wintern wissen wir mehr über den Luchs im Kanton Luzern. Keine Luchse konnten im Pilatusgebiet nachgewiesen werden. Vier verschiedene Luchse wurden im Waldemmental (Entlebuch) identifiziert. Es gibt noch keinen sichern Hinweis auf Fortpflanzung im Kanton Luzern. «Wir brauchen Ihre Beobachtungen: Wer hat was, wo zu welcher Zeit gesehen». Die Angaben werden von Fachleuten überprüft. Hieb- und stichfeste Grundla-

gen sind eine Voraussetzung, um im Sinne der Prädatorenkontrolle in die Luchspopulation eingreifen zu können. Wolf Es gibt im Kanton Luzern 14 sichere Nachweise des Wolfes M24. Er wanderte aus dem Chablais im Kanton Wallis ein, entstammt der französisch-italienischen Alpenpopulation. Bei 25 Schafrissen innert eines Monats (im ersten Jahr der Wolfspräsenz) waren die Kriterien für eine Abschussverfügung erfüllt. Diese wurde auch vom Bundesgericht als rechtmässig beurteilt. Für uns sind die folgenden Grundsätze im Konflikt Wolf und Schafhaltung massgebend: – Es gelten die gesetzlichen Vorgaben ohne Wenn und Aber. – Die sehr emotional belasteten Konflikte sind auf der Sachebene zu bewältigen. – Gegenüber den Geschädigten ist eine kulante Haltung im Rahmen des Konzepts Wolf einzunehmen. – Im Konflikt zwischen Wolf und Schafhaltung darf die Jagd keinen Image-Schaden nehmen. Ich stelle fest: «Die Jäger liessen sich nicht provozieren oder instrumentalisieren». Und für die Jagdverwaltung und Jäger gilt, dass die Auswirkung der Wolfspräsenz auf die Wildbestände beobachtet und dokumentiert wird. In der Zukunft beschäftigen uns neben den ordentlichen Aufgaben zur Nutzung und zum Schutz des Jagdregals die folgenden Themen: Grossraubtiere, Wildruhezonen und Besucherlenkung, Fallwildprävention, Feldhasenmonitoring, Aktionsplan Auerhuhn, Wald-Wildkonzepte. hbü

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Bund und Kantone

Foto: H. Büttiker

Informationen des Jagdverwalters


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Bund und Kantone

Diaschau und Trophäen

Erwartungsvoll und gespannt hat sich eine grosse Schar, bestehend aus Jägern und anderen Naturfreunden, am 22. Januar 2010 in der alten Mühle in Einsiedeln versammelt. Sie lauschten einer interessanten Diaschau, welche vom Jägerverein Einsiedeln anlässlich seines hundertjährigen Jubiläums organisiert wurde. Mit grossartigen und einzigartig schönen Bildern unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt vermag Karl Imhof das Publikum zu verzaubern. In jahrelanger Kleinarbeit hat er diese Sammlung einzigartiger Bilder erarbeitet. Grundlage dafür sind Hartnäckigkeit, Geduld und viel Liebe zur Natur. Manch einer wird wohl seinen Waldspaziergang nach der Diaschau wieder mit etwas offeneren Augen begehen.

Trophäenschau Pelzfellmarkt 12./13. März 2010 Baumeli Mehrzweckhaus rg Unteribe 0 Jahre Sonderschau: 10 deln Jägerverein Einsie TFO O #SJMMFPOUBLUMJO ,

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Der Jägerverein Einsiedeln wurde im Jahre 1910 von 17 Jägern gegründet. Ziel dieses Vereins war es, die Wilderei zu bekämpfen, jagdbare Arten zu fördern und die Kameradschaft zu pflegen. An dieser Zielsetzung hat sich in den vergangenen hundert Jahren weder viel geändert, noch hat sie an Aktualität verloren. So ist es nicht verwunderlich, dass der Jägerverein Einsiedeln trotz 100 Jahren auf dem

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Buckel frisch und voller Tatendrang ins Jubiläumsjahr 2010 startet. Viel wurde vom Jägerverein Einsiedeln in seiner interessanten Geschichte für die heimische Fauna geleistet. Erwähnenswert ist die Begründung der Steinwildpopulation am Fluebrig. In neuerer Zeit befasst sich der Jägerverein vor allem mit der Hege, dem Jagdschiessen und der Weiterbildung der Jäger. Die vom Jägerverein initiierten und ausgeführten Lebensraumverbesserungen kommen nicht nur dem heimischen Wild, sondern der ganzen Fauna zu Gute. Die Diaschau über unsere einzigartige heimische Tierund Pflanzenwelt stellt den ersten Anlass einer Reihe verschiedener, z.T. öffentlicher Aktivitäten anlässlich des Jubiläumsjahrs dar. Einer der weiteren Höhepunkte des Jubiläumsjahres stellt die kantonale Trophäenschau in Unteriberg dar. Sie wird anlässlich des Jubiläums vom Jägerverein Einsiedeln organisiert und durchgeführt. An der Trophäenschau sollen aber nicht «nur» Geweihe präsentiert werden. Der Jägerverein Einsiedeln möchte der Bevölkerung die Geschichte des Jägervereins und das Handwerk des Jägers vorstellen. Die kantonale Trophäenschau findet am 12. und 13. März 2010 im Mehrzweckhaus Baumeli in Unteriberg statt. Eine Sonderschau und ein interessanter Festführer werden die Trophäenschau ergänzen. Aber natürlich kommt an der Trophäenschau auch der gesellige Teil nicht zu kurz. Für Unterhaltung und das leibliche Wohl der Gäste ist gesorgt. Weitere Aktivitäten des Jägervereins im Jubiläumsjahr sind geplant. Dazu gehört ein Infostand am Schwyzer/Zuger Holzerwettkampf vom 12. Juni in Rothenthurm. Highlights stellen auch das alljährliche Jagdschiessen, mehrere He-

geanlässe und ein Grillabend dar. Der Jägerverein Einsiedeln möchte die Leserschaft des «Schweizer Jäger» dazu einladen, einen oder mehrere der genannten Anlässe zu besuchen. Es würde uns freuen, Sie an der kantonalen Trophäenschau vom 12. und 13. März begrüssen zu dürfen. Für Fragen, Anliegen und Anregungen sind wir unter jaegerverein-einsiedeln@gmx. ch für Sie erreichbar. Jägerverein Einsiedeln und Umgebung

Programm (freier Eintritt) Freitag, 12. März 2010 16.00 Eröffnung der Trophäenschau 20.00 Abendunterhaltung 02.00 Schliessung der Räume Samstag, 13. März 2010 09.00 Pelzfellmarkt 10.00 Auftritt der Jagdhornbläser 11.00 Ende Pelzfellmarkt 15.00 Offizieller Anlass 19.30 Messe in der Kirche Unteriberg 20.30 Abendunterhaltung 21.30 Ziehung der TombolaHauptpreise 02.00 Schliessung der Räume

JAGD & HUND 2010 mit rund 71 000 Besuchern

Blattschuss Trotz der Extremwetterlage an den ersten beiden Messetagen konnte die Besucherzahl des Vorjahres nahezu wieder erreicht werden. Rund 71 000 Besucher kamen vom 2. bis 7. Februar in die Messe Westfalenhallen Dortmund. Europas grösste Messe für die Jagd und Angelfischerei präsentierte sich in diesem Jahr grösser und internationaler denn je und konnte mit 692 kommerziellen und ideellen Ausstellern aus 36 Ländern einen neuen Ausstellerrekord verzeichnen. 33 Prozent der Aussteller und 14,5 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland. «Wir freuen uns natürlich sehr über das grosse internationale Interesse. Die 29. JAGD & HUND konnte sich auch in Zeiten der Wirtschaftskrise als Europas Nummer eins behaupten», so Stefan Baumann, Geschäftsführer der Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH. Auch die Umsätze auf der JAGD & HUND 2010 erreichten Rekordhöhen. Das zeigen die Ergebnisse der Besucherbefragung durch ein unabhängiges Messe-Marktforschungsinstitut. Neun von zehn Besuchern haben auf der Ausstellung etwas gekauft oder bestellt, im Schnitt für über 550 Euro. Der Pro-Kopf-Umsatz konnte im Vergleich zu 2009 nochmals gesteigert werden. Insgesamt wurden auf der Messe über 35 Millionen Euro (2009: 33 Millionen Euro) umgesetzt. 2011 findet die JAGD & HUND vom 1. bis 6. Februar in der Messe Westfalenhallen Dortmund statt, dann bereits zum 30. Mal.

Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten. Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!


GV des Oberwalliser Jäger- und Naturfreundechors

Vereinspräsident Marcel Kummer konnte am Freitag, 29. Januar 2010, um 19.30 Uhr, in der sympathischen Burgerstube von Raron unsere sehr geschätzte Dirigentin Svetlana Wyer und rund 30 Sängerkollegen begrüssen. Sowohl das Protokoll von Lothar Ambord als auch die positive Jahresrechnung von Peter Lehner wurden einstimmig angenommen. Ebenfalls die ausführlichen Jahresberichte des Präsidenten wie auch der musikalischen Leitung wussten zu begeistern. Der Vorsitzende spricht bei dieser Gelegenheit seinen Vorstandsmitgliedern, der musikalischen Leitung sowie allen Sängern für die gute Zusammenarbeit während des Vereinsjahres den verdienten Dank aus. Neue Vereinsstatuten Der gut abgefasste Statutenentwurf wurde von Lothar

Ambord über einen Beamer auf der Leinwand vorgestellt, der gleich anschliessend vom Präsidenten zur Abstimmung unterbreitet wurde – mit einstimmiger Annahme. Jedes Vereinsmitglied erhält nun die neuen, gültigen Statuten. Der laufende Vorstand ist für drei Jahre gewählt und bleibt auch diese Zeit im Amt. Erst nachher tritt der Wahlmodus gemäss den neuen Statuten in Kraft. Ehrungen Bereits im Verlaufe des Vereinsjahres 2009 wurde Paul Imboden als Gründer und erster Präsident des Oberwalliser Jäger- und Naturfreundchores sowie als Initiant der Walliser Hubertusfeier, zum äusserst verdienten Ehrenpräsidenten gewürdigt. Folgende Gründungsmitglieder aus dem Jahre 1976 wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt: Jakob Imboden, Kili-

Jakob Imboden und Kilian Hildbrand (von links): Ehrenmitglieder.

Vorstand (von rechts): Svetlana Wyer (Chorleiterin), Marcel Kummer (Präsident), Beat Kalbermatter (Vizepräsident), Peter Lehner (Kassier), Georg Burchard (Mutationsführer und Materialverwalter) sowie Lothar Ambord (Aktuar) – am Beamer beim Präsentieren des neuen Statutenentwurfs. an Hildbrand und der am 25. August 2007 verstorbene Gregor Kalbermatter, postum. Ein grosses Dankeschön Da unsere Gesangsleiterin für 2009 um einen Urlaub bittet, fanden wir interimistisch mit Manuela Mutter eine junge, tüchtige Dirigentin, die charmant und gekonnt ausge-

Gregor Kalbermatter, Ehrenmitglied postum.

zeichnete Arbeit leistete, wofür unser Präsident gleich einleitend herzlich dankte. Ebenfalls grossen Dank verdient unser Vizedirigent Pierre Bellwald, der uns seit längerer Zeit grosse Hilfe in jeglichen Situationen und Engpässen leistet. Die gleiche Anerkennung erhielt auch in einer ähnlichen

Paul Imboden, Ehrenpräsident.

Versammlungsmitglieder. Schweizer Jäger 3/2010

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VS


Jahresprogramm 2010 Mit der Generalversammlung hat das Vereinsjahr begonnen. Das heutige Rahmenprogramm sieht zwanzig Gesangsproben, fünf Auftritte (März, Mai, Juni, September und November) sowie ein Familienausflug im August vor. Hinzu kommen bestimmt noch weitere unvorhergesehene Anlässe. Die regen Probeteilnahmen der vergangenen Jahre bestätigen eindrücklich, wie aktuell und wichtig der Stellenwert für die Jagdkultur im Oberwallis ist. Wichtige Ereignisse werfen bereits ihre Schatten voraus Nächstes Jahr feiert der Oberwalliser Jäger- und Naturfreundechor sein 35-jähriges Jubiläum (1976–2011). Wir streben, so Präsident Kummer, einen stolzen und «gediegenen» Anlass mit gleichzeitiger Neuuniformierung (Tracht) an. Mitgliederwerbung Heute vor 34 Jahren wurde der Oberwalliser Jäger- und Naturfreundechor gegründet mit dem Hauptgedanken, alljährlich am 3. November, am Tag des Schutzpatrons der Jäger, die Walliser Hubertusfeier gesanglich zu umrahmen. Weitere Ziele sind: Förderung von Musik und Gesang sowie wahre Freundschaft unter den Sängern. Der grosse vierstimmige Chor tritt sowohl an geistlichen wie an weltlichen Feiern und Anlässen auf und verzeichnet seit jeher beachtliche Erfolge, so an: Gottesdiensten, Jägerversammlungen, Jahreskonzerten, ebenfalls mit Gästechören, Oberwalliser Jagdhornbläsertreffen, Hochzeiten, Beerdigungen, Liederabenden und zahlreichen anderen bestimmten Anlässen. Es ist ein harmonischer, gepflegter und angesehener Chor, sodass die Sänger über Jahrzehnte mit Freude und Genugtuung dabei sind. «Was wir wollen ist, mög-

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lichst vielen Mitmenschen guten Gesang bieten und gleichzeitig Freude bereiten. Für diese noble Aufgabe heissen wir auch Neumitglieder jederzeit herzlich willkommen. Neu ist bei uns sogar eine Passivmitgliedschaft möglich!» Abschliessend serviert Sängerkollege Josef Jeiziner mit Ehegattin, Tochter und weiteren Gehilfinnen ein schmackhaftes Nachtessen, wofür ih-

nen der Vorsitzende im Namen des Vereins einen ganz besonderen Dank ausspricht. Der Vorstand, mit Präsident Marcel Kummer, und die musikalische Leitung, unter Svetlana Wyer, freuen sich schon jetzt auf einen regen Probenbesuch und ein erfolgreiches Vereinsjahr 2010. Mit grünem Sängergruss David A. Schmidt (dasch)

Sechs Wölfe im Wallis Risse in den unterschiedlichsten Regionen Die Dienststelle gibt bekannt, dass zurzeit sechs Wölfe im Wallis leben und sich über das ganze Kantonsgebiet verteilen. Die Sorge wächst, dass es bald einmal mehr sein werden. Sollten sich zwei Wölfe zur Rudelbildung finden, dürften in Kürze katastrophale Eingriffe in den Haus- und Wildtierbestand zu befürchten sein. Im letzten Sommer rissen die Prädatoren über Hundert Nutztiere. Dies, obwohl sich die meisten durch den Herdenschutz in Sicherheit wiegten. Wie viel Wild mag nach der Alpsömmerung in den Monaten September bis Juni dem Wolf zum Opfer fallen? Ein Wolf benötigt pro Tag

die Fleischmenge von 10–15% seines Körpergewichtes. Sein Beutetrieb lässt ihn zusätzlich bei jeder erfolgreichen Attacke mehr Tiere schlagen, als er für seine Existenz benötigt. Ganz im Gegensatz zum Luchs, der nur so viel jagt, um sein Dasein abzusichern. Von gut unterrichteten Kreisen weiss man, dass im Wallis mit den Wölfen bis zu 30 Luchse die Wälder durchstreifen. Ein Land der unbegrenzten Beute und Beutegreifer? Die Politiker wehren sich Auf eidgenössischer Ebene nahm die Nationalratskommission die Motion zur Lockerung des Wolfsschutzes des Wallisers Roberto Schmidt mit 17 zu 7 Stimmen an. Der Bundesrat stellte sich eben-

Das Foto zeigt einen echten «Walliser» Wolf. Es handelt sich um den Wolf von Reckingen (Goms), der im Naturhistorischen Museum von Sitten ausgestellt ist.

Foto zVg: Naturhistorisches Museum Sitten

Bund und Kantone

Aufgabe unsere sympathische, hochkarätige Pianistin Sarah Clausen.

falls hinter die Motion «Regulierung des Wolfs- und Raubtierbestandes». Oskar Freysinger brachte die Motion ein, für die Schweiz den Passus des Schutzstatus in der Berner Konvention von «streng geschützt» in «geschützt» umzuwandeln. Über 80 Parlamentarier unterstützten diese Forderung mit ihren Unterschriften. Weshalb muss ein Wolf den höheren Stellenwert und Wert besitzen als ein Nutz- oder Wildtier? Die Grossräte Favez und Centelleghe hinterlegten das Postulat, eine Studie über die Auswirkungen der Rückkehr des Wolfes in die alpinen Täler ausarbeiten zu lassen. Dieses wurde vom Staatsrat angenommen. Das Gesuch verlangt, dessen Auswirkungen für Landschaft, Artenvielfalt, Wild, Tourismus, Landwirtschaft und Wirtschaft zu erforschen. Die Kommission, bestehend aus Vertretern von Landwirtschaft, Jagd und Tourismus, steht. Die Diana Brig leitete ihren Antrag an den Kantonalen Walliser Jägerverband weiter. Die Eingabe geht dahin, dass in den zukünftigen Jagdmodellen der Abschuss des Wolfes möglich sein sollte. All diese Forderungen zielen darauf ab, den Kantonen mehr Kompetenzen zu erteilen, damit präventiv und bei Schäden sofort reagiert werden kann. Das Wallis – Tierschutzanwalt für das Wild Der Schweizer Tierschutz moniert in seiner Abstimmungspropaganda vom 7. März 2010, es dürfe nicht sein, dass der Staat Tierquäler schützt. Sind wölfische Beutegriffe nicht tierquälerischer Art? Das Wallis übernimmt seit Jahren mit soliden Argumenten in der Wolfsproblematik die Winkelriedrolle. Wenn heute sechs Wölfe im Wallis ihr Dasein fristen, dürfte es nicht allzu lange gehen, bis deren Ausbreitung in anderen Kantonen zu einer forscheren Gangart und zu einem Umdenken führen wird. r.w.


Ruedi Krähenbühl

Laupen, 1.1.1926 – 25.12.2009

Langnau im Emmental, 5. Mai 1936 – 1. Dezember 2009

Am Neujahrstag geboren, an Weihnachten gestorben. Zufall? Felix Steffen wurde in Bern geboren, besuchte dort die Schulen und liess sich anschliessend zum Reprofotograf ausbilden. Seine berufliche Langzeit von 35 Jahren verbrachte er in der Poly Laupen. Im Jahre 1949 heiratete er Margret Lobsiger. Das Ehepaar konnte kürzlich sein 60-jähriges Ehejubiläum im Kreise der zwei Tochterfamilien feiern. Gegen Weihnachten verschlechterte sich der schon angeschlagene Gesundheitszustand. Heiligabend konnte er noch bei guter geistiger Verfassung feiern. Am Weihnachtstag liess er entkrampft sein irdisches Dasein fliehen. Felix Steffen hat 1969 die bernische Jägerprüfung mit höchster Punktzahl abgelegt. Dem Jägerverein Laupen brachte der Jungjäger frischen Wind. Er wurde von Anfang an Sekretär. 1971 wählte ihn die Versammlung zu ihrem Präsidenten. In seiner Präsidialzeit bis 1979 legte Felix seine Schwerpunkte auf die kameradschaftlichen Vereinsanlässe, Pirschgänge, Hauptversammlungen, Hegetage, Vereinsjagden, Endefeuer wurden fast lückenlos von den Mitgliedern genossen. Er diente der Sache 26 Jahre als freiwilliger Jagdaufseher. Stets blieb er gegen die jagdliche Entwicklung kritisch eingestellt. Er hin-

terfragte, bejahte oder lehnte entschieden ab. Er litt unter dem Wandel des Vereinsgeschehens vom gemeinsamen zum individuellen Selbstbedienungsladen, genoss aber die Jagd mit seinen Jagdkameraden. Die letzten Jahre löste er kein Jagdpatent mehr. Solange es ihm seine Gesundheit erlaubte, besuchte er die Hündeler bei der ihm liebgewordenen Waldhütte. Mit Interesse verfolgte er stets die Jagdpolitik, auch wenn ihm dabei oftmals nur ein Kopfschütteln übrig blieb. Mit Felix Steffen verlor der Jägerverein Laupen einen einstmals engagierten Förderer. Er wird bei seinen Wegbegleitern in guter Erinnerung bleiben. Jägerverein Amt Laupen und seine Jagdkameraden

Ein schwerer Leidensweg hat am 1. Dezember sein Ende gefunden. Nach langer, schwerer Krankheit durfte Ruedi am ersten Tag vom Christmonat einschlafen. Ruedi, wir haben während der letzten Herbstjagd extrem mit dir gelitten. Es war kaum mitanzusehen, wie brutal diese Krankheit einen lieben Menschen zurichten kann. Die grosse Frage war, wie bringt ein so kranker Mensch die Kraft auf, jeden Tag zu arbeiten und mit uns die Jagd auszuüben? Es ist ein unglaublicher Wille und Glaube an die Besiegung der Krankheit, aber leider war die Krankheit

stärker. Wir verlieren an Ruedi Krähenbühl einen lieben, aufgestellten Kameraden und einen hervorragenden Weidmann und Jäger. Einen Kameraden, der die Jagd beherrscht hat wie kein anderer. Ruedi hat die Jagd und das Weidwerk geliebt, sein grösster Stolz waren seine geliebten Hunde. Ruedi, du hast deinen Weg in die ewigen Jagdgründe angetreten, wir hoffen darauf, dass es für dich keine Stolpersteine mehr gibt und du auf geradem Wege deine letzte Ruhe findest. Dein herzhaftes Lachen, deine gemütliche Ausstrahlung und deine Liebenswürdigkeit wird uns fehlen. Über deinen Tod hinaus danken wir dir, lieber Ruedi, für die schönen Jagdjahre, welche wir mit dir gemeinsam verbringen durften. Sie sind unvergesslich. Wir wünschen dir Weidmannsruh! Deine Jagdkameraden

Fritz Schär-Schneeberger 6.7.1919 – 28.10.2009

Im hohen Alter von 90 Jahren, nach einem reicherfüllten Leben, hat unser Ehrenmitglied Fritz Schär seine Augen für immer geschlossen. Erfüllt von Dankbarkeit und Ehrfurcht legten wir dir den letzten Bruch ins Grab. Fritz Schär war viele Jahre Wirt und Handelsmann im Restaurant Bahnhof Häusermoos. Weit herum bekannt als ehrlicher und hilfsbereiter Mensch. Was Fritz für den

Jagd- und Wildschutzverein Amt Trachselwald alles geleistet hat, darf nicht unerwähnt bleiben. Als jahrelanger Sekretär hat er die Geschichte unseres Vereins entscheidend mitgeprägt. Als er zu jagen begann, hatten die Jäger noch nicht unbedingt einen guten Ruf in unserer Gegend. Einsichtig und zukunftsorientiert war Fritz massgeblich an der Gründung einer Hegeorganisation beteiligt. Er half mit, unser Jagdschiessen ins Leben zu rufen. Ohne Fritz stünde unsere Jagdhütte im Schweikwald nicht. (Erst als der Hund des Oberförsters Fritz bei einer heftigen Diskussion in seinem eigenen Haus ins Bein biss, gab der Förster die Bewilligung zum Bau des Jagdhauses!) Für die dort alljährlich stattfindende Waldweihnacht, zu der alle Kinder mit ihren El-

tern aus der näheren und weiteren Umgebung eingeladen sind, hat er viele Jahre die Geschenksäcklein für die Kinder gespendet. Die Jagdhornbläser hatten während vierzig Jahren im «Moos» ein unentgeltliches Übungslokal. Die immense Arbeit, die er als Sekretär geleistet hat, können wir kaum geführend würdigen! Viele junge Jäger, die Fritz kaum gekannt haben, ernten heute, was er für sie gesät hat. Als Lohn für all diese Arbeit durfte Fritz bis ins hohe Alter mit seinen Kameraden die Jagd ausüben. Hier erholte er sich von seiner Arbeit und kehrte jeweils am Abend glücklich und zufrieden zu seiner Familie zurück. Lieber Fritz, in unserer Erinnerung bleibst du lebendig, wir wünschen dir Weidmannsruh! Paul Tanner Schweizer Jäger 3/2010

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Abschied

Felix Steffen


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John Stucki Kapitale und der Wolf Steingeisstrophäe Ausgabe 12/09 Wer schadet eigentlich der Sache der Jagd mehr, wer ist der Nestbeschmutzer? Ist es John Stucki mit seinen vielleicht nicht immer ganz präzisen Äusserungen (wer äussert sich schon stets präzis) oder sind es vielmehr die Märchenonkel aus dem Wallis, vom Berner Oberland oder anderswo, die einfach nicht begreifen können oder wollen, dass der Wolf von selber in die Schweiz kommen kann? Zumindest habe ich noch nie von einer Anzeige gegen unbekannt gehört, geschweige denn von einer Anzeige gegen jemand konkret. Beim Luchs ist der Fall anders. Da sind illegale Aussetzungen von der KORA fein säuberlich aufgelistet. Wer schadet der Jagd mehr, derjenige, der für einen intelligenten Umgang mit den Grossraubtieren plädiert oder diejenigen, welche mit einer atavistischen Grundhal-

tung entscheiden wollen, wer hier leben darf und wer nicht? Wer bei einem Herdebuchbestand des Walliser Schwarznasenschafes von 14 439 Tieren (2008), oder 1080 Tieren des Walliser Landschafes diese Rassen wegen der paar Wölfe schon am Rande des Aussterbens sieht, verkennt die Realität. Übrigens, wie viele Wildtiere kommen elendiglich um, weil wir Jäger unsauber geschossen haben – was wirklich jedem trotz aller Vorsicht passieren kann – oder wegen der Gämsblindheit, für deren Erreger bekanntlich die Schafe ein Reservoir darstellen? Und erst die Unmengen der Hauskatzen, die Singvögel oder Mäuse «ermorden», ganz zu schweigen von wildernden Hunden. Ein etwas rationalerer, überlegter Umgang mit den Raubtieren, zu denen auch der Mensch gehört, tut not. Meinrad Küttel

Eine nicht alltägliche Trophäe fand Patricia Jenelten aus Naters. Auf einer Wanderung ins Gretetschi, einem Tal zwischen Mund und Birgisch, konnte sie am vergangenen 26. April 2009 oberhalb des Wanderweges auf einem Lawinenkegel Rabenvögel beobachten. Beim näheren Hinsehen konnten Fell und Knochenteile eines hier zu Tode gekommenen Wildes ausfindig gemacht werden. Als sie kurze Zeit später zu je-

ner Stelle kam, lag dort die Trophäe einer kapitalen Steingeiss. Die 18-jährige Geiss mit einer Schlauchlänge von 36 cm links und 35.5 cm rechts, sowie einer Auslage von 28 cm, dürfte wohl zu den grössten Steingeisstrophäen gehören, welche je im Wallis gefunden oder geschossen wurde. Ein kräftiges Weidmannsheil der Finderin, deren Freund Martin Millius selbst ein passionierter Weidmann ist. Norbert Heldner

Patricia Jenelten an der Fundstelle.

Wildschweinabschuss auf der Hasenjagd Die Rehjagd lag bereits schon seit Wochen hinter uns, als ich mich am 17. November 2009, in Begleitung meines Jagdkollegen Toni Walker, am drittletzten Jagdtag der verbleibenden Niederjagd, zur abendlichen Hasenjagd begab. Oberhalb Eyholz, in einem Mischwald, konnten wir schon oft zwei Feldhasen beo-

bachten, auf die wir nun unser Jagdglück ausüben wollten. Ca. um halb fünf Uhr erreichten wir unser Jagdgebiet. Nach kurzer Lagebesprechung vor Ort, entschlossen wir uns das Lager der Hasen gleichzeitig von der Ost- und Westseite anzupirschen. Toni sollte sich aus der Westseite nähern und ich machte mich auf den Weg,

Schütze Norbi und Jagdkollege Toni fühlen sich nach dem Erlegen des Schwarzkittels «sauwohl»!

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um auf der Gegenseite meinen Ausgangspunkt einzunehmen. Umsichtig und leise, Schritt für Schritt, zog ich los, der Forststrasse entlang, welche durch eine Barriere für den allgemeinen Verkehr gesperrt war. Nach einer Linkskurve wurde ich von einem Wildschwein, welches in ca. 25 Meter Entfernung am Rande der Forststrasse nach Futter suchte, völlig überrascht. Reflexartig riss ich meine Flinte, welche ich waagrecht am Riemen mitführte, an meine Achsel und gab zwei Schüsse auf das flüchtende Tier ab. Der Schwarzkittel brach im Feuer der zweiten Schussabgabe zusammen und kollerte über die Böschung auf die Strasse zurück. Mit erhöhtem Adrenalinspiegel näherte ich mich dem Wildschwein. Das hier eben erlebte sonderbare Jagdglück

konnte ich kaum fassen. Als kurze Zeit später mein Jagdkollege Toni bei mir eintraf, zerriss ein herzhafter Jauchzer die dämmernde Stille im Walde über unserem Heimatdorf Eyholz. In den vergangenen Jahren kam es im Oberwallis nur vereinzelt zu Schwarzwildabschüssen, umso grösser war die Freude über diesen Erfolg. Zusammen mit unseren Jagdkollegen feierten wir und auch unsere Geselligkeit kam dabei nicht zu kurz. Diese eigentlich vorgesehene «Hasenjagd» wird uns bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben. Einen besonders kräftigen «Weidmannsdank» richte ich an unseren Jagdkollegen Koni Walker, der uns in seinem Weinkeller in Eyholz auf gewohnte Walliser Jäger Art bewirtete. Norbert Heldner


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Der Experte

Wettbewerb

ZU ERKENNEN ?

Herzliche Gratulation den Gewinnern! Auflösung Wettbewerb Ausgabe 1/2010: Die Jagd im Kanton Genf wurde im Jahr 1974 abgeschafft.

Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich! Unter den richtigen Einsendern werden jeweils 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.– 1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.–; 1 JägerTool von Victorinox, Wert Fr. 52.– 2 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert Fr. 14.– verlost.

Die Gewinner: 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht: Walter Eschler, Boltigen. 1 Jagdbuch: Fridolin Weber, Netstal. 1 JägerTool von Victorinox: Kilian Tenisch, Grengiols. 1 Jagdkalender: Hans Keiser, Zuzgen. 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter»: Christian Sami, Saanen. Je 2 Eintritte «Fischen Jagen Schiessen» 2010: Hans Kistler, Reichenburg; Franz Zimmermann, Ennetbürgen; Andreas Richard, Lotzwil; Hans Wallimann, Dallenwil; Alois Allet, Leukerbad; Hansueli Schilt, Leissigen; Josef Durrer, Dallenwil; Jakob Wieland, Nufenen; Albert Künzi, Blausee-Mitholz; René Kuhn, Morgarten.

Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum 10. April 2010 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261, CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: kontakt@schweizerjaeger.ch

Die Gewinner/innen erhalten den Preis persönlich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und muntern Sie auf, die gestellten Wettbewerbsaufgaben weiterhin zu lösen!

Das Bild wurde uns von Fritz Wüthrich zugesandt.

Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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