Schweizer Jäger 6/09

Page 1

Schweizer Das aktuelle Monatsmagazin f端r den J辰ger Nr. 6 Juni 2009 94. Jahrgang Fr. 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016

Per端ckenhirsch in Mittelb端nden 20

Elchjagd in Norwegen

32

Andreas Barraud Jagd ist auch Tradition 18

WILLKOMMEN IM KANTON SCHWYZ 6


6Whdaji Wg^aaVci# 9Vh =dX]aZ^hijc\hheZ`i^k AZ^XV 6ED"IZaZk^Y -'#

;gZjZc H^Z h^X] Vj[ Z^cZ hX]Vg[Z jcY \Zo^ZaiZ 7ZdWVX]ijc\ · VjX] Vj[ lZ^iZ 9^hiVcoZc jcY W^h i^Z[ ^c Y^Z 9~bbZgjc\ ]^cZ^c# 9Vh =^\]:cY"HeZ`i^k WZgoZj\i YjgX] Z^c \gd Zh HZ][ZaY hdl^Z Z^c BVm^bjb Vc ;VgWigZjZ jcY @dcigVhi# ^ccdkVi^kZh )iZ^a^\Zh ;ajdg^Ya^chZcdW_Z`i^k ]d]Z GdWjhi]Z^i YjgX] \jbb^Vgb^ZgiZh BV\cZh^jb"<Z]~jhZ eg~o^hZh HX]Vg[hiZaaZc YjgX] 9jVa[d`jh b^i B^`gd[d`jhh^Zgjc\ hX]bjio" jcY lVhhZgVWlZ^hZcYZ 6fjV9jgVIB"KZg\ ijc\ :migZblZ^il^c`Zad`jaVg '*·*% m LL 6HE=

LZ^iZgZ >c[dgbVi^dcZc Ä cYZc H^Z jciZg lll#aZ^XV"XVbZgV#X] AZ^XV 8VbZgV 6< $ '*+% C^YVj $ lll#aZ^XV"XVbZgV#X]


IMPRESSUM

ISSN 0036-8016

Publikationsorgan für JagdSchweiz Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa www.jagdschweiz.org Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband SPW Sekretariat: Bernstr. 65, 3175 Flamatt www.spw.ch

Editorial

Schweizerischer Laufhundclub Schweizer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Schweiz. Club für Deutsche Jagdterrier Der Grüne Bruch Jagdgruppe Schweiz. Foxterrier-Club Schweiz. Klub für Österr. Bracken Schweiz. Falkner-Vereinigung Förderverein Magyar Vizsla Organisation SPW-Vorstand Präsident Alber t Stössel Ver treter im JagdSchweiz-Vorstand Öffentlichkeitsarbeit Naasstrasse 37, 6315 Morgar ten Telefon 041 750 34 56 Fax 041 752 14 57 a.stoessel@bluewin.ch Finanzen Stefan Frischknecht, Vizepräsident Dürrhalde 24, 9107 Urnäsch Telefon P 071 364 23 31 Telefon G 071 364 16 25 frischknecht4@bluewin.ch Sekretariat Philippe Voler y Betreuung (Präsident) der SPWStiftung Naturland Bernstrasse 65, 3175 Flamatt Telefon P 031 741 36 40 Mobile 079 322 12 90 phvoler y@hispeed.ch Redaktion Kur t Gansner, Parschientsch 528 7212 Seewis Dorf Telefon P 081 325 22 02 Mobile 079 236 73 55 redaktion@schweizerjaeger.ch Konzept und Gestaltung: Rolf E. Jeker, Vreni Füchslin Druck, Verlag, Adressänderungen und Abonnement-Bestellungen Kürzi AG, PF 261, 8840 Einsiedeln PC-Konto 80-16768-7 Telefon 055 418 43 43 Fax 055 418 43 44 www.schweizerjaeger.ch kontakt@schweizerjaeger.ch Abonnementspreis (erscheint 12x jährlich) Fr. 98.– jährlich (inkl. 2,4% MwSt) Fr. 116.– Jahres-Abonnement für Ausland Einzelpreis Fr. 9.80 (inkl. 2,4% MwSt) Anzeigenverkauf RG-Annoncen GmbH, Nicole Gyr Postfach 1121, 5401 Baden Telefon 056 221 88 12 Fax 056 221 84 34 info@rgannoncen.ch Titelbild: Braver Waldbock Foto: Kur t Gansner

Tradition verpflichtet Wie oft haben uns in letzter Zeit Horrormeldungen aus der Presse verunsichert. Beinahe kein Tag vergeht ohne weitere Hiobsbotschaft aus der Wirtschafts- und Bankenwelt. Wie glücklich können wir Schwyzer uns schätzen, die wir auf eine lange, stabile und beständige Geschichte zurückblicken können, in der Werte und Wertvorstellungen etwas bedeuten. Vor allem die Patentjägerei hat im Kanton Schwyz eine lange Tradition. Die Jagd ist solide, der Wildbestand nachhaltig und die Lebensräume gesund. Die Interessenskonflikte zwischen Tourismus und Natur, Naherholungsraum und Schutzgebiet sind auch im Kanton Schwyz eine Herausforderung, welche es anzunehmen gilt. Im Jahr 2008 hat der Kanton Schwyz ein Umweltdepartement geschaffen, welches erlaubt, diese Anliegen effektiver zu bearbeiten. Tagestouristen und Einheimische beanspruchen den Lebensraum unserer einheimischen Fauna und Flora immer mehr als Erholungsraum. Wir Jäger müssen uns zusammen mit den anderen Interessengruppen für die Artenvielfalt und die Erhaltung der Lebensräume einsetzen. In Zeiten der wirtschaftlichen Schwäche ist die Gefahr gross, dass durch kurzfristiges Denken wichtige Lebensräume zugunsten der wirtschaftlichen Wertschöpfung geopfert werden. Gerade jetzt gilt es, sich für einen nachhaltigen, wertvollen Erholungsraum/Tourismus einzusetzen. Der Kantonale Patentjägerverband als Mitglied des Schweizerischen Patentjäger- und Wildschutzverbandes hat in diesem Sinne die richtigen Schritte mit der Statutenänderung und dem Beitritt zu JagdSchweiz getan. In Zukunft haben wir mit JagdSchweiz auch auf oberster Bundesebene verstärkt ein Sprachrohr, welches die nationale Öffentlichkeitsarbeit wahrnimmt und sich für unsere Anliegen einsetzt. Betrachten wir Jäger uns im Kanton Schwyz als eine grosse Familie. Die einzelnen Bedürfnisse, wie auch die gemeinsamen Ziele und die Ansprüche aller beteiligten Partner und Anspruchsgruppen müssen respektiert und unter einen Hut gebracht werden. Verfolgen wir sie gemeinsam mit Anstand und Respekt. Unsere Tradition wird uns weiterhin dabei unterstützen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich bin überzeugt, dass wir auf diesem Weg die Zukunft, zum Wohle unserer artenreichen Fauna und Flora – und damit auch die der Jagd – erfolgreich gestalten können.

Mit Weidmannsgruss

Aloys von Reding Präsident Schwyzer Kantonaler Patentjägerverband Schweizer Jäger 6/2009

3


6

Monatsthema Wild und Jagd im Kanton Schwyz Der Kanton Schwyz ist eine kleine Schweiz für sich. Dank seiner unterschiedlichsten Lebensräume und Biotope bietet er Lebensraum für eine ausgesprochen reichhaltige Fauna und Flora. Die Jagdverwalterin Claudine Winter stellt den Ur kanton vor.

Jagdpraxis Der Elch ist los! In Norwegen werden Jahr für Jahr über 35‘000 Elche erlegt. Die Bejagung erfolgt im Rahmen einer gut organisierten jagdlichen Bewirtschaftung, die zu einem Musterbeispiel für Nachhaltigkeit geworden ist.

32 4

Schweizer Jäger 6/2009


20

INHALT Jagd & Wild

Wildkunde Ein Kopfschmuck besonderer Art 11 kg Geweihgewicht – das lässt den Rotwildjäger aufhorchen. Martin Merker aus Graubünden konnte den Werdegang eines abnormen Rothirsches in Graubünden fotografisch dokumentieren.

Jagdgeschichten

Monatsthema Interview Wildkunde Jagdpraxis Jagdgeschichten Tierarzt

6 18 20 32 40 49

Waffen & Ausrüstung Porträt Sicherheit Testen Sie Ihr Wissen Jägermarkt

42 43 50 87

Jäger & Hund

Mein erster Birkhahn In der Aprilausgabe suchte die Redaktion Jagdgeschichten und Naturerlebnisse der Leser/innen. Bereits sind mehrere Beiträge eingegangen und erster wird in dieser Ausgabe veröffentlicht.

40

Programme und Berichte Porträt

29 31

Jagdspektrum Veranstaltungen Satire Leser schreiben Kapitale Trophäen Jagdschiessen Bund und Kantone Blattschuss Spektrum Fehlschuss Sonne, Mond, Solunar Ausland Abschied Wettbewerb

13 13 37 39 44 52 53 61 65 69 84 86 90

Vorschau 7/2009 s Luchs und Reh – Ein spannender Beitrag von Dr. John Linnell s Ausrüstung für die Jagd Schweizer Jäger 6/2009

5


Monatsthema

WILD und JAGD im K ANTON SCHWYZ «Eine Vielfalt ohnegleichen verlockt hier nicht nur ins Einzelne, sondern führt immer wieder zum Ganzen, zum Geheimnis dieser einmaligen Gestalt!» (Meinrad Inglin, «Lob der Heimat», 1928).

Die beiden Eidgenössischen Jagdbanngebiete des Kantons Schwyz auf einen Blick: Im Vordergrund die «Mythen» über dem Ort Schwyz, im Hintergrund die «Silberen-Jägeren-Bödmeren».

6

Schweizer Jäger 6/2009


Treffend und eindrücklich hat der Schwyzer Schriftsteller Meinrad Inglin 1928 seine Heimat umschrieben. Mit seinen 908 km2 Fläche fällt der Kanton Schwyz gerade mal auf Platz 13 der Grössenrangliste aller Schweizer Kantone. In seiner Vielfalt und Schönheit jedoch steht er anderen Kantonen in Nichts nach. Im Gegenteil: Der Kanton Schwyz ist eine kleine Schweiz für sich. Dank seiner unterschiedlichsten Lebensräume und Biotope bie-

tet er Lebensraum für eine ausgesprochen reichhaltige Fauna und Flora. Und so erstaunt es auch nicht, dass die traditionell tief verwurzelte Patentjagd im Kanton Schwyz eine lebendige Jagd geblieben ist, die noch in weiten Teilen der Schwyzer Bevölkerung ein Bestandteil des heimatlichen Selbstverständnisses ist. Die landschaftliche Vielfalt des Kantons Schwyz war seit jeher die Grundlage einer sehr reichhaltigen Fauna. Wo nicht Sümpfe oder Seen ihren Raum beanspruchten, erkämpfte sich dichter

Urwald seinen Platz. Zähe Pionierpflanzen gestalteten das Bild der karstigen Gebirge. Hirsche, Rehe, Gämsen und Steinböcke haben seit jeher hier gelebt und dicht auf den Fersen folgten ihnen Bären, Wölfe und Luchse. Auch Wildkatzen streiften hier durch ihre Reviere. Biber gestalteten das Landschaftsbild in den Auen der Flusstäler, und Wildschweine suhlten sich im feuchten Boden. Bartgeier und Adler kreisten über den Gipfeln, während Auerund Birkwild in lichten Wäldern balzten.

Foto: Martin Meister

Text: Claudine Winter

Schweizer Jäger 6/2009

7


Foto: Annemarie Sandor

Der Mensch fand hier ein reiches Naturerbe vor, als er begann sich in dieser Gegend nieder zu lassen und sie nach seinen Bedürfnissen zu gestalten. Er musste der Natur seine Lebensgrundlagen mit harter Arbeit abringen. Wie andernorts auch wurden Grossraubtiere daher zum Schutz der Herden mit Ingrimm verfolgt. Die Geschichte von Wolf, Bär und Luchs im Kanton Schwyz unterscheidet sich nicht von derjenigen aus anderen Regionen der Schweiz: Nach dem Abschuss eines Wolfes am 25. Januar 1794 fand 1811 noch einmal eine grosse Wolfsjagd statt. Diese blieb mangels Fündigkeit freilich erfolglos. Der letzte Bär kam 1804 in Lidernen zur Strecke und der letzte Luchs am 5. Februar 1813 bei Morschach. Seit dem 13. Mai dieses Jahres wissen wir, dass der Wolf bei seiner Ausbreitung nun auch den Weg zurück in den Kanton Schwyz gefunden hat. Am 13. April 2009 stiess der zuständige Wildhüter im Gebiet Ibergeregg/ Gschwändstock auf eine Fährte und auf Kot, die ihn stutzig machten. Die genetische Analyse einer Kotprobe gaben seinem Spürsinn recht – der Wolf ist nach 215 Jahren wieder zurück im Kanton Schwyz! Auch Wildschweine lebten im Kanton Schwyz, doch als Schädlinge waren sie nicht willkommen. Schon im 19. Jahrhundert waren sie so gut wie ausgerottet und

8

Schweizer Jäger 6/2009

es gab nur noch vereinzelte Beobachtungen. So wurde im Januar 1873 beim Rigi-Klösterli ein Tier gesichtet – und über eine Fluh in den Tod gehetzt. Der Abschuss einer Bache wurde 1921 in Einsiedeln als kleine Sensation gefeiert. Und in der Jubiläumsschrift des Jägervereins Einsiedeln von 1985 ist die abenteuerliche Fahrradjagd auf eine kleine Wildsaurotte im Ybrig anno 1948 festgehalten. Im dichten Nebel bleibt bis heute der Fund eines nur wenige Tage alten Frischlings im Bezirk March vor zwei Jahren. Wenngleich auch die Herkunft der jungen Schweinedame «Fernanda» bis heute un-

Quelle: Jubiläumsschrift «75 Jahre Jägerverein Einsiedeln»

Monatsthema

Moorlandschaft Ibergeregg – seit dem 1. Januar 2009 ist der Nutzungsplan für dieses kantonale Naturschutzgebiet in Kraft. Die Ibergeregg gilt als eine der artenreichsten Gegenden der Schweiz.

Am 11. November 1921 konnten die beiden Jäger Emil Lienert (links) und Hans Thorner (rechts) ein Wildschwein anpirschen und erlegen, nachdem sie deren Fährte am frühen Morgen entdeckt und aufgenommen hatten. Die Bache wurde als kleine Dorfsensation vor dem Schulhaus ausgestellt.

geklärt geblieben ist und seither auch keine weiteren Beobachtungen mehr gemeldet worden sind, so ist dennoch zu erwarten, dass auch das Schwarzwild über kurz oder lang wieder als Standwild in den Kanton Schwyz zurückfinden wird. Das Jagdrecht im alten Lande Schwyz Im alten Lande Schwyz stand das Recht zur Ausübung der Jagd als Regal dem Grundherrn zu. Dieser wurde durch die Landsgemeinde in Schwyz repräsentiert. Im Laufe der Zeit erhielt Schwyz auch das Jagdrecht im Hof Wollerau, in der March, in Küssnacht und teilweise in Einsiedeln. Kein Geringerer als Kaiser Heinrich II. schenkte dem Kloster Einsiedeln im Jahr 1018 allen Grund und Boden, die Alpen und Wälder, Sümpfe, Täler, Wiesen, Weiden und Gewässer, sowie Fischereien und das Jagdrecht «soweit der schmelzende Schnee in die Sihl, Alp und Biber fliesst». Die Ausdehnung dieser Landeshoheit ging im 14. Jahrhundert im Marchenstreit mit Schwyz zum Teil wieder verloren. Die Auseinandersetzungen um Grund und Boden, aber auch um die Jagdrechte zwischen dem Kloster Einsiedeln und Schwyz, zogen sich in


diversen Konikten und Verträgen Ăźber Jahrhunderte hinweg. Im 17. Jahrhundert verlor das Kloster einen beachtlichen Teil seiner Jagdrechte an Schwyz, und im 18. Jahrhundert auch an PfäfďŹ kon und Reichenburg. Nach dem Untergang der alten Eidgenossenschaft wurde die Jagd schliesslich als Staatsregal Sache des Kantons. Am 26. September 1849 wurde zur Vereinheitlichung der bisher bezirksbezogenen Jagdvorgaben die erste kantonale Jagdverordnung erlassen. Die EinfĂźhrung des Reviersystems stand vor rund siebzig Jahren auch im Kanton Schwyz zur Diskussion, doch scheint die Schwyzer Jagdtradition zu tief im Wesen der Patentjagd verwurzelt zu sein, als dass sie sich durchgesetzt hätte. Bei Verlust von Ehr und Wehr verboten Der Landrat vollzog die BeschlĂźsse der Landsgemeinde, indem er Bussen bestimmte, oder zum Schutz und zur Erhaltung des Wildes sogenannte ÂŤFreibergeÂť (Jagdbanngebiete) bestimmte. So wurden schon ab dem 15. Jahrhundert der Heuberg, die Rothenuh, Stoos und Gibel, der Rigi und die Mythen gebannt. Es war bei Busse und dem Verlust von Ehr und Wehr verboten in diesen Gebieten Rehe und Gämsen, HĂźhner- oder andere VĂśgel zu schiessen. Vermutlich wegen widerrechtlicher AusĂźbung der Jagd durch Glarnerjäger wurde 1552 auch die Silberen und später noch Teile des BĂśdmerenwaldes gebannt. Wenngleich die ursprĂźnglichen GrĂźnde fĂźr ÂŤFreibergeÂť mehr einem privileg- und heimatschĂźtzerischen Gedankengut entsprungen sein mĂśgen, so wurde deren Bedeutung mit dem RĂźckgang des Schalenwildes bis ins 19. Jahrhundert noch grĂśsser. Doch sie konnten letzten Endes nicht verhindern, dass die Schalenwildbestände auch im Kanton Schwyz so gut wie vollständig verschwanden. Durch geordnete Jagdvorgaben und Wiederansiedlungsprojekte, vor allem aber als Folge der rĂźckkehrenden Bewaldung haben sich die Schalenwildbestände im Laufe des 20. Jahrhunderts auch im Kanton Schwyz sehr gut erholt. Sie kĂśnnen heute als natĂźrliche Ressource nachhaltig genutzt werden und ein regulativer Eingriff durch die Jagd ist vielerorts unerlässlich geworden. Als eidgenĂśssische Banngebiete

blieben die Mythen und das Gebiet Silberen-Jägeren-BÜdmerenwald bestehen. Ihre wichtige Funktion besteht heute darin, als vielfältige Lebensräume fßr wildlebende Säugetiere und VÜgel erhalten zu bleiben. Wie der zackige Rand einer Krone ragen die Kalkfelsen des grossen und kleinen Mythen ßber dem Ort Schwyz in den Himmel. Und mit seiner Fläche von 76 km2 ist das Banngebiet Silberen-Jägeren-BÜdmerenwald eines der grÜssten Banngebiete der Schweiz. Es liegt inmitten der grÜssten Karstlandschaft unseres Landes und umfasst im Nordwestteil den BÜdmerenwald, eines der letzten Urwaldreservate. Wen erstaunt daher noch der einzigartige landschaftliche Reiz dieser beiden Schutzgebiete?

Quelle: Jubiläumsschrift 75 Jahre Jägerverein Einsiedeln

Am 16. Juni 1962 wurden bei der Sihltalhßtte in Studen die ersten drei SteinbÜcke ausgesetzt. Ein Jägerverein und seine SteinbÜcke Der heutige Steinbockbestand am Fluehbrig ist auf die Initiative des Jägervereins Einsiedeln zurßckzufßhren. Wenn sich dessen Mitglieder aus Einsiedeln, Ybrig und Alpthal auch nicht immer in allem einig gewesen sein mÜgen, so waren sie es damals und in diesem einen Punkt: Zum 50. Jubiläum des Vereins sollte ein hegerisches Zeichen gesetzt werden und der Steinbock wieder in den Kanton Schwyz zurßckgebracht werden. Die Jäger fanden mit ihrem Antrag bei der Schwyzer Regierung GehÜr. Als Folge davon trafen im Juni 1962 die ersten drei SteinbÜcke vom Piz Albris (GR) im Sihltal ein. Im August desselben Jahres folgten drei junge Steingeissen, wovon eine leider schon am 1. Oktober beim Chli-Aubrig einem Irrtumsabschuss erlag. Verdankenswerterweise stellte der Kanton Graubßnden fßr die SteinbÜcke keine Rechnung und die Kosten fßr den Transport ßbernahm der Jägerverein. Später wurden weitere Tiere aus dem Bßndnerland und dem Wallis ergänzt, so dass bis 1971 elf BÜcke und zehn Geissen ins Gebiet ge-

! " # " ! $ ! ! "

! " ! #$ %" & !

' ( ) ! #$ %" * ! "' + , - . / ! " " . 0 1 !

/ % 2 ! / .


Foto: Martin Meister

Quelle: Jubiläumsschrift «75 Jahre Jägerverein Einsiedeln»

Die beiden ersten im Kanton Schwyz erlegten Hirsche und die Schützen Julius Müller (links) aus Bäch und Karl Eberle (rechts) aus Einsiedeln. Die beiden Zehnender erreichten ein Gewicht von 195 und 185 kg und die Stangenlängen erreichten 106 und 102 cm.

Foto: Martin Meister

Monatsthema

bracht worden sind. Lange Zeit konnte kein Nachwuchs verzeichnet werden. Aber endlich, im Jahre 1970, acht Jahre nach der ersten Ansiedlung, erblickte das erste Schwyzer Steinbockkitz als grosser Hoffnungsträger der Einsiedler Jäger das Licht der Welt. 2004 wurde der Grundstein für eine zweite Steinwildkolonie am Kaiserstock gesetzt. Auf Anregung und Initiative des zuständigen Wildhüters entschlossen sich Vertreter aus Jäger-, Forst- und Verwaltungskreisen, eine zusätzliche Ansiedlung von Steinwild zu finanzieren. Schon binnen weniger Monate fanden 10 Tiere – 4 Böcke und 6 Geissen aus dem Walliser Saas- und Mattertal – am Kaiserstock eine neue Heimat. Der Erfolg der Aktion manifestierte sich schon sehr bald durch regelmässigen Nachwuchs. Heute wird der Schwyzer Steinwildbestand am Fluehbrig im Rahmen der Bundesvorgaben bejagt. Zusammen mit der Glarner Jagdverwaltung werden jährlich die Abschüsse festgelegt und durch Auslosung frei gegeben. Die jüngere und kleinere Population am Kaiserstock befindet sich noch in der Aufbauphase und geniesst deshalb den vollen Schutz.

Dank dem Engagement des Einsiedler Jägervereins haben die Vorfahren dieser Steinböcke in den Sechzigerjahren am Fluehbrig eine neue Heimat gefunden.

10

Schweizer Jäger 6/2009

Die Heimkehr der Hirsche Auch die Rückkehr des Rotwilds begann mit einer Ansiedlung, welche 1938 auf Initiative und Drängen eines Zürcher Seifenindustriellen erfolgte. Trotz Widerstand aus forstlichen Kreisen hatten der Bezirksrat Einsiedeln und der Regierungsrat in Schwyz dem Antrag stattgegeben. Noch im selben Jahr wurde bei Euthal ein Schongebiet errichtet und ein Spiesser und zwei Tiere darin ausgesetzt. Die Tiere stammten vom Wildpark Langenberg, welcher seine Hirsche einst von der fürstlich liechtensteinischen Forstverwaltung in Lundenburg, Südmähren, bezogen hatte. Ein Jahr später folgten noch zwei weibliche Tiere. Als es schliesslich zur Vernetzung mit Glarner Hirschbeständen kam, verzeichnete man bald eine deutliche Zunahme von Hirschen in der Region. 1952 schliesslich wurden wieder einzelne Hirsche zur Jagd frei gegeben, wobei sich die einheimischen Jäger dieses teure Privileg kaum leisten konnten. Der «Herrenjagdcharakter», den die Hirschjagd damals annahm, wurde wenig goutiert. Erst als der Hirschbestand sowie Schäden am Wald massiv zunahmen, wurde die Rotwildjagd intensiviert und somit allen leichter zugänglich. Ende der 60er-Jahre wurden aufgrund des erforderlichen Jagddruckes sogar sämtliche Klassen frei gegeben – und das nicht ohne Folgen: Während anfänglich sehr starke Hirsche zur Strecke gekommen waren, bestand die Strecke bis in

Die Sozialstruktur der heutigen Hirschbestände hat sich Dank der Einführung des Schutzes der Kronenstiere sowie von Streckenvorgaben mit Eingriffen in die Jugendklasse wieder verbessert. Auf dem Bild ein starker Schwyzer! den Achzigerjahren je länger je mehr aus jüngeren Tieren. Neue wildbiologische Einsichten taten Not. Die spätere Einführung des Schutzes der Kronenstiere, sowie genaue Streckenvorgaben mit Eingriffen in die Jugendklasse waren sehr weitsichtige Schritte der damaligen Entscheidungsträger. Diesen Massnahmen ist es zweifellos zu verdanken, dass sich die Sozialstruktur im heutigen Hirschbestand wieder verbessert hat und man auch wieder vermehrt starke Hirsche beobachten kann. Heute werden im Kanton jährlich zwischen 130 und 140 Hirsche erlegt – Tendenz steigend. Sie kommen alle auf der ordentlichen Hochwildjagd während der ersten drei Septemberwochen zur Strecke. 2008 wurden im Riemenstaldental an zwei Samstagen im November lokal Nachjagden durchgeführt. Ansonsten sind Nachjagden im Kanton Schwyz vorerst noch nicht notwendig. Das Herz der Schwyzer Jagd Das Herz der Schwyzer Jagdtradition schlägt zweifelsohne für die laute Jagd und ihre Laufhunde. Der rot-weisse «Schwyzer Laufhund» ist als Ursprungsform der heute noch vier Laufhunderassen unseres Landes ein echtes Kulturgut! Seine Qualitäten wa-


Rund 450 Jäger unterwegs In den Jahren 1910 und 1911 entstanden regionale Jägervereine, die sich 1921 zum Kantonalverband verei-

nigt haben. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte nahmen nicht nur die Schalenwildbestände wieder zu, sondern auch die Anzahl Jäger. 1999 überschritt die Anzahl verkaufter Hochwildjagdpatente zum ersten Mal 400. In den letzten 5 Jahren scheint sich diese Zahl zwischen 410 und 430 einzupendeln, wobei an jeden Hochwildjäger eine Gämsmarke abgegeben wird. Die Anzahl abgegebener Patente für die Niederwildjagd bewegt sich seit über 10 Jahren zwischen 410 und 450. Jedem Niederwildjäger werden seit acht Jahren zwei Rehmarken ausgehändigt. Wildräume als Bezugsgrösse für die Jagdplanung Der Kanton Schwyz kann nach wildbiologischen Lebensraumkriterien in 15 Bewirtschaftungseinheiten, sogenannte Wildräume, unterteilt werden. Zehn davon erstrecken sich über die Kantonsgrenzen hinaus, was den gebietsweisen Bedarf an einer über die Kantone hinweg koordinierten Jagdplanung veranschaulicht. Grundlage für die Ausscheidung von Wildräumen sind Lebensraummodellierungen, mit welchen der potenzielle Lebensraum von

94. Delegier tenversammlung SPW 3.–5. Juli 2009, Einsiedeln Freitag, 3. Juli 2009 16.30 19.00

Foto:Albert Gemsch,Archiv Schweizerischer Laufhundclub

Sitzung Vorstand Saal Balthasar, Hotel Drei Könige Nachtessen Vorstand und OK-Mitglieder Saal Paracelsus, Hotel Drei Könige

Samstag, 4. Juli 2009 Ab 09.00 Eintreffen der Präsidenten im Hotel Drei Könige Begrüssungskaffee 10.00 12.00 13.45

14.15

14.15

1935, Weglosen. Nach einer rund dreistündigen Jagd wird der unbeschossene Hase von Bill und Waldi Imhof genommen. Schweizerlaufhund Bill v. Uri.

Monatsthema

ren jahrhundertelang weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Immerhin haben sich diese Hunde auch bei den Reichen und Vornehmen im Ausland einen Namen gemacht. Im Dankesschreiben von Ascanius Maria Visconti, Bischof und Kardinal aus dem Hause Sforza, welcher mehrmals beim Dekan Albrecht von Bonstetten in Einsiedeln nach Jagdhunden verlangt hatte, wird uns denn auch der Grund dafür verraten: «Denn», so schreibt Visconti kurz und bündig, «jene Spürhunde sind die allerbesten für die Jagd!». In der Tat eigneten sich diese Laufhunde hervorragend für die Hasenjagd. Diese Jagd war ein einst bedeutender Bestandteil der Schwyzer Jagd. Aber aufgrund des massiven Rückganges seiner Bestände hat der Schwyzer Regierungsrat den Feldhasen im Jahr 1998 unter kantonalen Schutz gestellt. Heute kommen die Qualitäten der Laufhunde hauptsächlich auf der Reh- und ferner noch auf der Schneehasenjagd zum Einsatz.

16.30 18.30

Präsidentenversammlung SPW Saal Balthasar, Hotel Drei Könige Mittagessen im Restaurant Drei Könige Begrüssung durch den SPW-Präsidenten und die Jagdhorn-Bläser Hubertus Schwyz vor dem Hotel Drei Könige 94. Delegiertenversammlung SPW Saal Paracelsus, Hotel Drei Könige Traktanden 1. Begrüssung / Mitteilungen / Traktandenliste 2. Protokoll der Delegiertenversammlung vom 7. Juni 2008 in Freiburg (siehe «Schweizer Jäger» 5/2009) 3. Jahresbericht des Präsidenten (siehe «Schweizer Jäger» 5/2009) 4. Rechnung 2008 (siehe «Schweizer Jäger» 5/2009) und Revisorenbericht 5. Statutenrevision 6. Jahresbeiträge 2010 7. Wahlen 8. Beschlussfassung über eingereichte Anträge 9. Ehrungen 10. Verschiedenes Partner/innenprogramm Besammlung vor dem Hotel Drei Könige Apéro im Park vor dem Gemeindesaal, neben Hotel Drei Könige Abendprogramm mit Essen und Unterhaltung im Dorfzentrum Einsiedeln

Sonntag, 5. Juli 2009 08.30

Fahrt ins Alpthal bis Talstation Brunni-Holzegg Wanderung auf die Holzegg (gutes Schuhwerk!) alternativ per Luftseilbahn

10.00 12.00

Brunch im Berggasthaus Holzegg Abschluss der 94. DV des SPW Schweizer Jäger 6/2009

11


Wildruhe und Artenschutz im Fokus Ob in den Wäldern der voralpinen Gebirgszüge oder den zahlreichen Moor- und Karstlandschaften, ob in den Tälern oder den vielen Seen und Fliessgewässern – der Kanton Schwyz beinhaltet noch immer die Vielfalt seiner einst so reichen Fauna und Flora. Wie reich die Naturwerte des Kantons Schwyz sind, widerspiegelt sich mitunter auch in der hohen Anzahl Gebiete, denen eine nationale Bedeutung zugesprochen wurde. Es sind dies 104 Flachmoore, 19 Hochmoore, sechs Moorlandschaften, 18 Amphibienlaichgebiete und 3 Auengebiete von nationaler Bedeutung. Sie werden ergänzt durch eine Vielzahl von kantonalen und kommunalen Naturschutzgebieten. Doch der sensible Reichtum des Kantons Schwyz steht unter hohem Druck: Kaum ein Kanton wächst so schnell wie dieser. Und was wächst, nimmt Raum in Anspruch. Und in nur dreissig bis vierzig Minuten sind die schönsten Wälder und Voralpenzüge von den Städten Zürich, Zug und Luzern und ihren Agglomerationen aus erreichbar. Sie sind ein ideales Ziel für Wochenend- und Tagesausflügler, die in sehr hoher Zahl die Ibergeregg, die Silberen oder das Ybrig auf Wanderwegen, Schneeschuhen, Skiern oder auf irgendeine andere Art besuchen und erleben wollen. Der Verlust von ungestörtem Lebensraum für die Wildtiere nimmt sehr schnell zu. Wildruhe und Besucherlenkung sind mittlerweile zum grossen Thema geworden.

12

Schweizer Jäger 6/2009

Quelle:Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons Schwyz

Wildräume im Kanton Schwyz: Rechts sind die durchschnittlichen Abschusszahlen pro Quadratkilometer potenziellem Lebensraum in jedem Wildraum aufgeführt (1996 bis 2006). Die Zahlen beziehen sich bei kantonsübergreifenden Wildräumen jeweils nur auf die Schwyzer Seite. Grosse Teile der Wildräume 8 und 9 liegen im Jagdbanngebiet, weshalb sie mit den anderen Wildräumen nicht vergleichbar sind. In den Wildräumen 2 und 11 wurden wegen bestehender Wald-Wild-Konflikte Zusatzmarken für Gämsen abgegeben. Foto: Martin Meister

Monatsthema

Gams-, ferner von Rehwild kartographisch dargestellt wird. Ersichtlich werden auf diese Weise die Verteilungsschwerpunkte von Rehen und Gämsen, und somit die mehr oder weniger stark voneinander abgegrenzten Bestände. Diese gilt es in der Jagdplanung je nach Situation verschieden zu bewirtschaften. Auch in einer Patentjagd wird mit diesem Instrument eine gezielte, regional differenzierte Jagdplanung möglich.

Leitart und Symbol für den Artenschutz – ein Auerhahn in Schwyzer Wäldern.

Das seit dem 1. Juli 2008 bestehende kantonale Amt für Natur, Jagd und Fischerei hat nebst den traditionellen Aufgaben im Jagd-, Fischerei- und Naturschutzbereich seinen Fokus daher stark auf den Wild- und Artenschutz gerichtet. Sei es im Bereich von Nutzungsplanungen oder von Besucherlenkungsmassnahmen – Wildruhe und Artenschutz steht ganz oben auf der amtsinternen Pendenzenliste. Quo vadis, Jagd «Schwyz»? Und die Jäger? Das Hegeverständnis der Jäger befindet sich im Wandel. Wir wissen: Das Wichtigste für unsere Wildtiere sind Ruhe und intakte Lebensräume. Auch wenn es wichtig und richtig ist, punktuelle Hegemassnahmen zum Schutz von Wildtieren weiter zu verfolgen, so er-

setzt dies nicht das Engagement für den Schutz ihrer Lebensräume. Bei der fortschreitenden Entwicklung in unserem Land ist im Prozess der Interessensabwägungen die Stimme der Jäger heute wichtiger denn je, denn das Wild ist stumm und braucht einen Advokaten. Nicht um der Jagd willen. Vielleicht aber der Heimatliebe willen. Einer Heimatliebe, wie sie im eingangs festgehaltenen Zitat von Meinrad Inglin so kraftvoll zum Ausdruck kommt.

Claudine Winter, geb. 1965 Biologin (dipl. phil. II; Diplomarbeit über Verhaltensökologie eines Korallenfischfisches / Karibik) Seit 1. 9. 2005 Jagd- und Fischereiverwalterin Kanton Schwyz Seit 1. 7. 2008 Vorsteherin des neuen Amtes für Natur, Jagd und Fischerei


17.–20. Juni Jagdausstellung Hotel Linde, Belp Öffnungszeiten: Mi–Fr 15.00 bis 21.00 Uhr Sa 11.00 bis 18.00 Uhr (siehe auch Seite 17) 20. Juni 1. DV JagdSchweiz in Zofingen 4./5. Juli DV SPW in Einsiedeln 20.–23. August 20. Internationale Forstmesse Luzern Messegelände Allmend Öffnungszeiten: täglich 09.00 bis 17.00 Uhr (siehe auch Seite 16) 18.–21. Februar 2010 Ausstellung Fischen Jagen Schiessen BEA bern expo Bündner Naturmuseum Masanserstrasse 31, Chur Telefon 081 257 28 41 Di–So 10–17 Uhr Mo geschlossen www.naturmuseum.gr.ch

Die eine wilde Jagd Maria-Rickenbach Freilichtspiel der Theatergesellschaft Dallenwil 20. Juni bis 19. Juli jeweils Sa und So, 14.00 Uhr und 17.00 Uhr Tickets unter: www.theaterdallenwil.ch (siehe auch Seiten 15/17) Natur-Museum Luzern Kasernenplatz 6 041 228 54 11 Sonderausstellung bis 8. November 2009: «Einfach Spitze! Dornenkleid und Giftstachel» (siehe auch Seite 15) Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mo geschlossen, geöffnet an Feiertagen www.naturmuseum.ch Natur- und Tierpark Goldau Parkstrasse 40 Telefon 041 859 06 06 www.tierpark.ch Täglich geöffnet 1. April bis 31. Oktober: Mo– Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr 1. November bis 31.März: täglich 9–17 Uhr

Wildpark Peter und Paul Kirchlistrasse 92, St. Gallen Telefon 071 244 51 13 www.wildpark-peterundpaul.ch Der Wildpark ist bei freiem Eintritt 7 Tage in der Woche geöffnet. Hunde sind an der kurzen Leine zu führen! Schweizer Museum für Wild und Jagd Schloss Landshut 3427 Utzenstorf BE Saison 2009: 10. Mai bis 18. Oktober Sonderausstellung 2009: «Die Tierwelt des Zeichners Jörg Kühn» Öffnungszeiten: Di–Sa 14–17 Uhr; Sonntage, Auffahrt (21. Mai) und Pfingstmontag (1. Juni): 10–17 Uhr Abendführungen 2009: jeweils 19.30–20.30 Uhr, Schloss-Café geöffnet von 19.00–21.30 Uhr, Eintritt: 7.– / 6.– / 1.– 25. Juni: «Es klappert die Mühle am rauschenden Bach...» Die Bäche im Schlosspark – Trinkwasser? Brauchwasser? Abwasser? Auf Spurensuche mit Barbara Kummer, Lokalhistorikerin, Utzenstorf

Jagdhof Felder Entlebuch Schiesszentrum – Schiessschule Die Innenschiessanlage ist während der Geschäftszeit geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00 und 13.30 –18.00 Uhr, Sa 9.00–15.00 durchgehend, Do Abendverkauf bis 20.30 Uhr, Mo geschlossen Naturkundemuseum mit Wildlife-Show in Bad Säckingen am Hochrhein Neu: Modernes Schiesskino und Nutzungsmöglichkeit des Konferenzraumes durch Jagdgesellschaften www.golfwelt-hochrhein.de

Jagdausstellung in Salgesch Jägerverein Diana Leuk bis 31. November 2009 im Natur- und Landschaftszentrum von Salgesch Öffnungszeiten: Mo–Fr 8.30–12, 13–17 Uhr, Sa 10–16 Uhr Naturama, das Aargauer Naturmuseum Bahnhofplatz, Aarau Öffnungszeiten: täglich ausser Montag 10–17 Uhr Führungen auf Anfrage 12. bis 14. Juni, Tag der Artenvielfalt: Biodiversität ohne Grenzen Naturama-Veranstaltung in St. Urban im Rottal (siehe auch Seite 16) www.naturama.ch

Schweizer Jäger 6/2009

13

Veranstaltungen

Veranstaltungen, Ausstellungen, Ausflüge

Schweiz. Vogelwarte Sempach Vögel sehen und hören: In der neuen Ausstellung sind die Vögel der Vogelwarte-Sammlung nach Lebensräumen gruppiert; ihre Stimmen können an Ort und Stelle gehört werden. Gruppen und Schulen bieten wir spezielle Führungen an. Auskunft/Vorbestellung: Tel. 041 462 97 00 Fax 041 462 97 10 Aussenstelle Wallis: Natur-Zentrum, Salgesch, Tel. 027 456 88 56


Veranstaltungen

1. Offiz. Ungarischer Jagdhornbläserfest in Baden Bläser-Wettbewerb 3. bis 5. Juli 2009, Meszkemence im Jagdhausgelände Generalprobe zum 1. Internationalen Ungarischen Jagdhornbläser-Wettbewerb 2010 in der Stadt Pecs (Fünfkirchen) im Rahmen der Veranstaltungen «Pecs – Kulturhauptstadt Europas – 2010» von Freitag, 25. bis Sonntag, 27. Juni 2010. Für alle Jagdhornbläsergruppen in B sowie Es, auch für Solisten. Die Informationen und Unterlagen für die Jagdhornbläserwettbewerbe werden ab sofort von

der Forst- und Jagdwirtschaft Mecsek AG unter www.mecsekerdo.hu zur Verfügung gestellt. Telefon für alle Auskünfte und Informationen +43 664344 2952. Infos auch unter jagd hornblaeserwettbewerb@mec sekerdo.hu und www.pecs.hu sowie www.baranyai-vadasz kamara.hu. Die ungarischen Jagdhornbläser und die Mecsek Forst- und Jagdwirtschafts AG

Jagdhornbläser 13. Juni 26. Eidgenössisches Jagdhornbläserfest in Baden mit Jagdhornbläserwettbewerb, Beginn 08.00 Uhr, Absenden ca. 17.00 Uhr, in der Innenstadt Badens, BahnhofplatzTheaterplatz-Kirchplatz www.jagdhornblaeser.ch 3.–5. Juli 1. Offizieller Ungarischer JagdhornbläserWettbewerb im Jagdhausgelände in Meszkemence Generalprobe zum 1. Internationalen Ungarischen Jagd-

hornbläserwettbewerb 2010 in der Stadt Pecs (Fünfkirchen) Für alle Jagdhornbläsergruppen in B sowie Es, auch für Solisten www.mecsekerdo.hu 17. Oktober 25-jähriges Jubiläum der Jagdhornbläser «Cornists Scuol» mit Engadiner Jagdhornbläsertreffen 16.00–03.00 Uhr, Gemeindesaal Scuol Hinweis: www.scuol.ch/de/ event_calendar/event_display. cfm?event_id=4401637&date from=2009-10-17 00:00:00& resortid=439

Grosser Hubertusball zum 25-jährigen Jubiläum der Jagdhornbläser «Cornists Scuol» mit Engadiner Jagdhornbläsertreffen am Samstag, 17. Oktober, 16.00–03.00 Uhr im Gemeindesaal Scuol. Verschiedene Jagdhornformationen, Trophäenschau,

14

Schweizer Jäger 6/2009

Wildspezialitäten, grosse Jubiläumstombola, Laserschiessen, Ballmusik, Frevler-Bar. Hinweis: www.scuol.ch/de/ event_calendar/event_display. cfm?event_id=4401637&date from=2009-10-17 00:00:00& resortid=439

Weniger als ein Vierteljahr geht noch ins Land, bis sich die Jagdhorn-Bläserschar aus allen Landesteilen der Schweiz und dem nahen und fernen Ausland in Baden zum Bläserfest und Bläserwettbewerb trifft. Das OK erwartet mit grosser Vorfreude seine Jagd- und Bläserkameraden in Baden, dieser lebensfrohen Stadt an der Limmat. Die Vorbereitungen sind zum grossen Teil abgeschlossen, was noch zu tun bleibt läuft auf vollen Touren. Die Wettspielplätze mitten in der Stadt, die nahe gelegenen Einspielplätze, attraktive Rahmenveranstaltungen wie ein Jägerfüür mit Hochsitz und unsere Aussteller (u. Melton-Jagdhörner und Meister Josef Dotzaer!) laden zum fröhlichen Stelldichein für Jagdhornbläser und Öffentlichkeit. Baden ist mit der SBB top erreichbar, der Bahnhof steht mitten im Festgelände; grosszügige Parkhäuser am und unter dem Festgelände warten auf die Festbesucher, die mit dem Auto anreisen. Zwischen den beiden Wettspielplätzen findet sich der Theaterplatz, auf welchem der Gesamtchor bei Begrüssung und Absenden stattfindet und das Festzelt steht. In diesem wartet eine frohe Jägermannschaft auf hungrige

und durstige Gäste. Und zwischen Auftritt und Absenden lädt Badens malerische Altstadt zum Bummeln und Shoppen ein, Restaurants und Detailgeschäfte sind informiert und freuen sich ebenfalls auf uns Bläserinnen und Bläser! Dies ist für jeden Teilnehmer doch ein Grund, dass uns auch viele Freunde und Angehörige am 13. Juni nach Baden begleiten. Gluschtig geworden? Auf dem Gabentisch warten den erfolgreichen Gruppen so attraktive Preise wie eine Ansitzleiter und Jagdhörner! Alle Informationen finden du, deine Bläserkameraden und deine Freunde unter www.jhbf.ch oder unter www.jagdhornblaeser.ch. Und sollte deine Gruppe noch nicht angemeldet sein (bereits sind rund 40 Gruppen mit rund 500 Bläsern eingeschrieben!), dann setzt euch doch mit dem Eidgenössischen Jagdhornbläserobmann, Christian Schmassmann, oder direkt mit dem OK-Präsidenten, hansjoerg.pluess@vivareal.ch, in Verbindung. Auf Wiedersehen am 13. Juni! Es freuen sich Hansjörg Plüss das OK und mit ihm die ganze lebensfrohe Region Baden

Das OK erwartet viele Jagd- und Bläserkameraden in Baden.


bestechend. Die unterschiedlichsten stacheligen Strukturen dienen zur Abschreckung oder Tarnung, als Jagdstacheln oder Paarungsstacheln, als Kletterhilfen, zum Ablegen von Eiern, zur Fortbewegung oder zur besseren Verbreitung von Früchten … Die Welt der Stacheln ist ganz schön «Spitze»! Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10–17 Uhr, Montag geschlossen (geöffnet an Feiertagen)

© Moritz Grubenmann, Zürich

«Einfach Spitze! Dornenkleid und Giftstachel» Eine Sonderausstellung des Natur-Museums Luzern, 16. Mai – 8. November 2009 Die unglaubliche Vielfalt der Stacheln und Dornen im Tier- und Pflanzenreich ist

Die Gespenstschrecke Achrioptera punctipes cliqennoisi hält sich mit ihren auffälligen Stacheln Feinde vom Leib.

Veranstaltungen

Dornenkleid und Giftstachel

Praxisgerechte Jagdvorbereitung Veranstaltungen des Berner Jägerverbandes Pirsch am Sustenpass

Pirsch Rouchgrat

22./23. August 2009 Samstag 08.00–19.00 Uhr Sonntag 08.00–17.00 Uhr Schiessplatz ab Hotel Steingletscher (3863 Sustenpass, Berner Seite) signalisiert. Auskunft: 079 222 40 04 (OK, R. Rohrbach).

7./8. August 2009 Freitag 14.00–19.00 Uhr Samstag 08.00–17.00 Uhr Schiessplatz ab 3538 Röthenbach im Emmental signalisiert. Auskunft: 079 235 43 43 (OK, F. Catocchia).

Zusätzlich zu den Pirschgängen stehen wiederum die Anlagen für den Schrotschuss zur Verfügung (Rollhasen/Wurftauben).

Freilichtspiel «Die eine wilde Jagd» in Obwalden Vor 110 Jahren ist die Schreckenstat auf Alp Gruobi im obwaldnerischen Melchtal passiert. Noch heute umgibt die Geschichte mit dem Doppelmord an zwei Obwaldner Wildhütern durch einen Nidwaldner eine Mauer des Schweigens. Und diese Mauer ist es, welche nach wie vor dafür sorgt, dass diesem Fall auch im 21. Jahrhundert immer noch etwas Mystisches anhaftet. Vor 10 Jahren hat die Theatergesellschaft Dallenwil das von ihrem Mitglied Klaus Odermatt geschriebene Theaterstück erstmals aufgeführt. Mit dem Freilichtspiel auf Maria Rickenbach im Sommer 2009 kommt nun die Theatergesellschaft Dallenwil dem vielfachen Wunsch nach, das Stück wieder aufzuführen. Der

Ort für die Inszenierung ist gut gewählt. Nach Maria Rickenbach soll der Wilderer Adolf Scheuber damals nach seiner ruchlosen Tat geflohen sein. Am 18. Mai 2009 begann der offizielle Vorverkauf für die insgesamt 20 Aufführungen an den fünf Wochenenden vom 20. Juni 2009 bis 18. Juli 2009. Eintrittskarten können rund um die Uhr online unter www.theaterdallenwil.ch bestellt werden. Die Telefonnummer 079 884 85 68 nimmt jeweils am Montag von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr, am Dienstag von 16 Uhr bis 19 Uhr und am Mittwoch von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr Billetbestellungen entgegen. SMS werden keine angenommen. (Siehe Inserat Seite 17.)

Jagdinspektorat des Kantons Bern

Mit etwas Glück gewinnen Sie als Teilnehmer an einem/ beiden der Pirschgänge… einen STEYR MANNLICHER Repetierer Modell Pro Hunter Kal. 7x64 im Wert von Fr. 2262.–

Gespendet von STEYR MANNLICHER

Importeur Schweiz: Blaser Trading Handelsvertretungen 3800 Interlaken, Telefon 033 822 86 81 www.waffenmarkt.ch

www.theaterdallenwil.ch www.maria-rickenbach.com Schweizer Jäger 6/2009

15


20. Internationale Forstmesse Luzern vom 20. bis 23. August 2009 Es gibt nur wenige Messen wie die Forstmesse Luzern. Sie ist nicht nur die Schweizer Leitmesse für die Waldwirtschaft mit internationaler Ausstrahlung, sondern auch ein bedeutender gesellschaftlicher Branchen-Treffpunkt der Wald- und Holzwirtschaft sowie ihren Zulieferern. Mit 30 000 Besuchern und 280 Ausstellern auf einer Gesamtfläche von 30 000 m2 hat sich die Forstmesse seit ihrer ersten Durchführung 1971

stetig weiterentwickelt. Sie ist auch heute an ihrem 20. Jubiläum die Leistungsschau schlechthin und verbindet Tradition und Innovation. Gezeigt werden neuste Entwicklungen an Geräten und Verfahren in der Wald- und Holzwirtschaft. Hauptattraktion der Forstmesse ist jeweils eine von wichtigen nationalen Verbänden und Bildungsanbietern als gemeinsame Plattform realisierte Sonderschau «Forst, Forêt, Foresta». Öffnungszeiten: täglich 09.00 bis 17.00 Uhr. Messegelände Allmend Luzern.

Biodiversität ohne Grenzen Tag der Artenvielfalt Naturama-Veranstaltung in St. Urban im Rottal Der diesjährige Tag der Artenvielfalt des Naturama Aargau findet vom 12. bis 14. Juni in St. Urban im Rottal der drei Kantone Aargau, Bern und Luzern statt. Hier suchen Expertinnen und Experten während 24 Stunden nach möglichst vielen Tier- und Pflanzenarten in einem klar begrenzten Gebiet. Gleichzeitig haben Interessierte die Möglichkeit, den Fachpersonen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen, an einer Exkursion teilzunehmen oder im Informationszentrum spannende Entde-

ckungen zu machen. Der Tag der Artenvielfalt hat Tradition: Bereits zum sechsten Mal führt das Naturama diesen Anlass im Auftrag des Departementes Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) des Kantons Aargau durch. Neu ist dabei die Zusammenarbeit mit zwei weiteren Kantonen: Als Untersuchungsgebiet wurde dieses Jahr das Rottal gewählt, Grenzgebiet der drei Kantone Aargau, Luzern und Bern. Zisterzienser-Kloster trägt zur Artenvielfalt bei Mit dem Tag der Artenvielfalt will das Naturama auf das Thema Biodiversität aufmerk-

Spannendes Informationszentrum Am kantonsübergreifenden Anlass beteiligen sich dieses Jahr auch das Naturschutzinspektorat des Kantons Bern und das Amt für Umwelt und Energie (uwe) des Kantons Luzern. Die Vogelwarte als nationale Institution mit Sitz im Kanton Luzern ist ebenfalls mit dabei. Zusammen mit dem Verein Lebendiges Rottal und dem Natur- und Vogelschutzverein Murgenthal machen auch lokale und kantonale Naturschutzorganisa-

tionen und weitere Gruppierungen mit. Diese können im Informationszentrum in der Klosterscheune Murhof in unmittelbarer Nähe des Trübelbachweihers besucht werden. Hier werden auch lebende Fische, Amphibien und Reptilien gezeigt, welche zusammen mit weiteren Informationen die Biodiversität hautnah erlebbar machen. Zugleich ist das Informationszentrum Ausgangspunkt für alle Exkursionen in die nähere Umgebung. Vielfältige Angebote Von Freitag- bis Sonntagabend finden über 20 öffentliche Führungen zu verschiedensten Naturthemen statt. Spezielle Kinderexkursionen am Samstag- und Sonntagnachmittag machen die Veranstaltung auch für Familien und Kinder attraktiv. Das genaue Programm ist auf der Homepage des Naturama unter www.naturama.ch/naturschutz ersichtlich oder zu gegebener Zeit in der Tagespresse. Die Teilnahme ist für alle Anlässe kostenlos und ohne Voranmeldung möglich. Die Exkursionen finden bei jeder Witterung statt. Kontakt: Thomas Flory, Naturama Aargau, Tel. 062 832 72 61, t.flory@naturama.ch, www. naturama.ch/naturschutz

Datum, Zeit Freitag, 12. Juni 2009, 18.00–23.00 Uhr; Samstag, 13. Juni 2009, 09.00–17.00 Uhr, Sonntag, 14. Juni 2009, 10.00–17.00 Uhr Ort St. Urban (Rottal). Das Informationszentrum befindet sich in der Klosterscheune Murhof und ist in wenigen Gehminuten von der Bahnstation und vom Kloster St. Urban aus erreichbar. Parkplatzmöglichkeiten und Fussweg sind ausgeschildert. Führungen Dauer eine Stunde; öffentlich; kostenlos und ohne Anmeldung; Durchführung bei jeder Witterung. Start beim Informationszentrum.. Programm siehe www.naturama.ch/naturschutz Schulen Für Lehrpersonen werden eine methodisch-didaktische Einführung ins Thema Biodiversität und geeignete Materialien und Medien angeboten. Lokale Schulklassen erhalten die Gelegenheit, im Untersuchungsgebiet zu forschen und ihre Forschungsergebnisse im Informationszentrum zu präsentieren.

Foto: Manfred Steffen

Veranstaltungen

Forstmesse 2009 Tradition – Innovation

sam machen und die Menschen für die Vielfalt an Tierund Pflanzenarten begeistern. Die diesjährigen Untersuchungsflächen beinhalten denn auch verschiedenste Lebensräume, darunter der Trübelbachweiher, der Klosterwald, der Ziegelwald und die Grube Hagelberg. Sie liegen im Smaragdgebiet Oberaargau, welches Heimat besonders vieler seltener und bedrohter Arten ist. Das historische und kulturelle Erbe rund um das Zisterzienser-Kloster St. Urban trägt dabei mit den Karpfenteichen, den Wässermatten und den historischen Gebäuden erheblich zum Reichtum und zur Bewahrung der Artenvielfalt in diesem Gebiet bei.

Nur was wir real sehen und erleben, kennen und schützen wir.

16

Schweizer Jäger 6/2009

Partner Trägerschaft: Departement Bau,Verkehr und Umwelt (BVU) des Kantons Aargau, Abt. Landschaft und Gewässer; Naturschutzinspektorat des Kantons Bern; Umwelt und Energie (uwe) Kanton Luzern, Abt. Natur und Landschaft; Verein Lebendiges Rottal. Der Anlass findet in Zusammenarbeit statt mit der Vogelwarte Sempach, BirdLife, Pro Natura, WWF, Naturschutzverein Murgenthal und Aarburg, Natur Region Zofingen, Verein Karpfen pur Natur, IG Natur und Landwirtschaft, Wieselnetz, IG Rottaler Ernte, Wässermatten-Stiftung, Smaragdgebiet Oberaargau, Jagdund Fischereigesellschaften, Gemeinde Pfaffnau, Alters- und Pflegeheim Murhof.


maria-rickenbach freilichtspiel 20. Juni – 19. Juli 2009

k a u f: r e v r o V wil.ch n e l l a d heater w w w. t 8 5 698.00 4 8 8 n 0 7– 191.30 / Di 16.00m–m1en o f e l e T nd Mi 09.00 eine angeno Mo u

SMS we

rden k

DIE EINE WILDE JAGD...

Samstag 20. Juni 2009 14.00 Uhr 17.00 Uhr Sonntag 21. Juni 2009 14.00 Uhr 17.00 Uhr Samstag 27. Juni 2009 14.00 Uhr 17.00 Uhr Sonntag 28. Juni 2009 14.00 Uhr 17.00 Uhr Samstag 4. Juli 2009 14.00 Uhr 17.00 Uhr Sonntag 5. Juli 2009 14.00 Uhr 17.00 Uhr Samstag 11. Juli 2009 14.00 Uhr 17.00 Uhr Sonntag 12. Juli 2009 14.00 Uhr 17.00 Uhr Samstag 18. Juli 2009 14.00 Uhr 17.00 Uhr Sonntag 19. Juli 2009 14.00 Uhr 17.00 Uhr

Jagdschützen Pfäffikon (ZH) H)

50.

eA

7 T1 fri a. so geP ka r: r 1 A e Sp M ax f . on i PrScha riksa Jagd so r: eiusfel -Ja M ax be g Sc d h r Sp

on

au

fe

lb

ge

er

ge

Zürcher Oberländer Oberländer Jagdschiessen

LDN Luftseilbahn Dallenwil– Niederrickenbach

Pfarrer Albert Fuchs Wallfahrtskaplan 6383 Niederrickenbach

-EDIEN 3PONSOREN

ag

#O 3PONSOREN

www.theaterdallenwil.ch

Dorfplatz 2, CH-6383 Dallenwil Telefon 041 629 79 00

Schweizer

r

r

Nur 20 Versan km von Sch d in die af Schweizfhausen (CH )

Typ X

www.hundeboxen.de

20. /21. Juni 2009

0049-7774/9220-0 Weltweit die Nummer 1

Gleichzeitig...

Typ A Typ A 1/2

Schweizer Niederlaufhundund Dachsbracken-Club

www. Schweizer Schweizer

.ch

Säuli-Schiessen

Vorsicht ! Fotofalle !! Bilder und Videos zur Überwachung von Wildwechsel sowie privater Grundstücke! Infrarot-Revierkamera, die Tag und Nacht ohne verräterischen Blitz hochwertige Bilder+Videos schießt. Ø Ø Ø Ø

Schiesszeiten

NEU: 54 IR-Lämpchen + integrierter Laserpointer zum Ausrichten!

Samstag 20. Juni Sonntag 21. Juni

09.00–12.00

13.30–18.00 13.00–15.30

8.0 Megapixel / Aufnahmedistanz 5–80 m / Stromversorgung (Li-Ionen Akkupack) / Wiedergabe per Display, PC & TV 0043-74 77 / 42 5 22 bzw. office@dehenhof.com

Die

Fotofalle exklusiv zum Sonderpreis:

199,–

Schweizer Jäger 6/2009

17


Interview

«Jagd ist

TRADITION und

NATURSCHUTZ zugleich»

Traditionen bestimmen die Jagd seit Jahrhunderten – die Rahmenbedingungen haben sich aber permanent verändert.Von der Feudaljagd über die Nutzung, ja Ausrottung bestimmter Tierarten, bis hin zur heutigen modernen Jagdgesetzgebung. Jagen heisst Verantwortung tragen und verlangt vom Jäger ein tiefes Naturverständnis. Im nachfolgenden Interview erläutert der Schwyzer Regierungsrat und Vorsteher des Umweltdepartements, Andreas Barraud, die Situation in seinem Kanton. «Schweizer Jäger»: Herr Regierungsrat, die Jagd im Kanton Schwyz blickt auf eine lange Tradition zurück. Können Sie den Leser/innen Hintergrundinformationen liefern?

18

Schweizer Jäger 6/2009

Andreas Barraud: Die PatentDie Jagd beinhaltet nicht nur jägerei hat im Kanton Schwyz den Nutzen einzelner Tierarten, Tradition. 1920 wurde der Kan- sondern ist auch ein Garant für tonale Schwyzer Patentjägerver- ausgeglichene, den Lebensräuband gegründet und gleichzeitig men angepasste Wildbestände. auch sein Beitritt zum Schwei- Was für Anstrengungen werden im zerischen Patentjäger- und Wild- Kanton Schwyz unternommen um schutzverband beschlossen. An- Jagd, Naturschutz und Tourismus fang der Vierziger Jahre wurde auf einen Nenner zu bringen? Der Kanton Schwyz weist heein Systemwechsel zur Revierjagd mit vielen Emotionen dis- rausragend schöne Landschaften kutiert – und abgelehnt. 1940 be- und Naturräume auf. Viele dieschloss der Regierungsrat, den ser Landschaften beherbergen Wehrmännern der Schwyzer Ba- eine grosse Vielfalt verschiedenstaillone 146 + 188 das Jagdpatent ter Tier- und Pflanzenarten. Diezur halben Taxe abzugeben, so- se sensiblen Lebensgemeinschaffern sie aktiv Dienst leisten, und ten sind wertvoll und sie müssen nicht dauernd im Urlaub sind. So erhalten bleiben. In den letzten bewegten im Verlaufe der Verbands- «Das Umweltbewusstsein geschichte manche der Schweizer Bevölkerung nimmt Themen die Gemüter. Heute steht der erfreulicherweise zu.» Schwyzer Kantonale Patentjägerverband solide und Jahrzehnten sind die Lebensräukerngesund da – ist sowohl der me unserer Wildtiere infolge zuTradition, als auch den reichhal- nehmender Inanspruchnahme tigen Naturwerten im Kanton ver- durch den Menschen immer kleibunden. ner und isolierter geworden. Neben diesem Verlust an Lebensraum hat die massive Zunahme von Outdoor- und Trendsportaktivitäten spürbar mehr Störungen in die Lebensräume der Wildtiere gebracht. Grosse Probleme für das Wild (und den Wald) verursachen ins-


Preis - Leistung besondere Sportarten, die Wie stellen sich die Schwynicht auf ortsfesten Pisten zer Jäger zu kontroversen Theoder Routen ausgeübt wer- men wie «Umweltschutz»? den. Auch der Kantonale Wildtiere haben zwar An- Schwyzer Patentjägerverband passungen für das Überle- ist auf diesem Weg für uns ein ben in der futterarmen und wichtiger Partner, der die Ankalten und langen Winter- liegen der Umwelt im Kanton zeit entwickelt – doch ange- mit Nachdruck vertritt. Trasichts der Störungszunahme ditionelle Werte und die Senin ihren Wintereinständen ge- sibilisierung für die Herausnügt das oft nicht mehr. Mit forderungen unserer jüngsten einer wirkungsvollen Nut- Zeit wachsen zu einem neuen zungsentflechtung können die und starken Naturverständnis Nutzung und der Schutz, be- zusammen – und können etziehungsweise Freizeitaktivi- was bewegen! täten und Wildschutz, in unEine abschliessende Fraserer Landschaft nachhaltig ge: Was verbindet Sie mit der vereinbart und langfristig ge- Jagd? Die Jagd ist im Kanton sichert werden. Das Umweltbewusstsein Schwyz traditionell. Freunde der Schweizer Bevölkerung und Bekannte von mir sind nimmt erfreulicherweise zu. Um «Der Patentjägerverband nun auch das Ver- vertritt die Anliegen ständnis für die Probleme unserer der Umwelt im Kanton mit Wildtiere zu för- Nachdruck.» dern, startet der Bund im Winter 2009/2010 passionierte Jäger. In Ausdie Sensibilisierungskam- übung meines Amtes bin ich pagne «RespekTiere Deine zudem laufend mit der Jagd Grenzen». Auch das im Kan- konfrontiert. Ich habe auch ton Schwyz seit 1. Juli 2008 schon Einladungen zur Jagd neu geschaffene Umweltde- erhalten – das ehrt mich, verpartement setzt sich für ein bindet aber auch. Ich freue nachhaltiges Miteinander von mich natürlich auf diese HeNutzung und Schutz unserer rausforderung. Umwelt ein. Wir stehen hinIn diesem Sinne wünter dem Grundsatz, dass die sche ich Ihnen eine erfolgreiAttraktivität unserer Lebens- che Versammlung und heisse die Teilnehmenden an der Präsiden«Ich habe auch schon Einten- und Delegierladungen zur Jagd erhalten – tenversammlung des Schweizerischen Padas ehrt mich!» tentjäger- und Wildräume gesteigert werden soll, schutzverbandes im Namen dabei aber die gebotene Rück- des Regierungsrates des Kansicht auf Lebensräume und tons Schwyz recht herzlich Wildtiere gelebt wird. Dieses willkommen. Ziel verfolgen wir gemeinHerr Regierungsrat, ich sam mit unseren Partnern aus danke Ihnen für das interesGesellschaft, Wissenschaft, sante und informative GeWirtschaft und Politik. spräch. Kurt Gansner

Hawke Zielfernrohr 3-12x50 Sidewinder

570.- Fr.

Beleuchtetes SR6 Absehen

MINOX HG 8x33 BR asph. Jagd&Natur Heft 5/2009: „sehr empfehlenswert“

Truglo TG8030B Leuchtpunktzielgerät für Weaverschiene

1250.- Fr.

136.- Fr.

Bezug über den Fachhandel Importeur: Glaser Handels AG

www.glaser-handels.ch


Wildkunde

Ein

KOPFSCHMUCK

besonderer Art

Während beim Rehwild Perückenböcke relativ häufig vorkommen, gelten solche Abnormitäten beim Rotwild als Ausnahme. Hervorgerufen wird dies durch eine Verletzung oder krankhafte Veränderung des Kurzwildbrets. Martin Merker, bekannter Naturfotograf und Autor, schildert uns eine Begegnung aus Mittelbünden.

Text und Fotos: Martin Merker Wie bei den anderen Geweihträgern wachsen auch dem Rothirschkalb schon vor der Pubertät Rosenstöcke zwischen den Lauschern. Angeregt wird das Spriessen dieser kurzen Kolben durch einen eng umschriebenen Bezirk der Knochenhaut auf den äusseren Stirnbeinleisten. Quasi als Initialzündung genügt bereits ein geringer Anstieg des ins

20

Schweizer Jäger 6/2009

Blut ausgeschütteten männlichen Geschlechtshormons (Testosteron), um das Wachstum anzukurbeln. Auf den Rosenstock kommt als Verlängerung das Erstlingsgeweih zu sitzen, das in unseren Bergen meist aus bis zu 30 cm langen, verknöcherten Spiessen ohne Rosen besteht. Diese im fertigen Zustand abgestorbenen Gebilde sind durch eine Brücke von Knochenzellen mit dem lebenden Sockel verbunden. Im Frühling werden spezialisierte Zellen aktiv und lösen diese

Schicht zwischen totem und lebendem Gewebe auf. Das Geweih fällt ab. Die schweissende Wunde verschorft. Vom Rand her überwallt die nach innen wachsende Basthaut die Abwurffläche und deckt sie zu. Grosse, zwischen Bast und Knochengewebe verlaufende Arterien führen anorganische und organische Baustoffe heran, die auf dem Rosenstockscheitel aufgetürmt werden. Anfänglich ist die Zuwachsrate gering, bis sich der vom Winter geschwächte Orga-


Testosteron beeinflusst den Geweihzyklus Wie andere periodisch ablaufende Vorgänge im Leben des Wildes unterliegt auch der Geweihzyklus einer Steuerung durch die im Jahresverlauf sich ändernden Tagund Nachtlängen. Optische Nerven registrieren die Zu- und Abnahme der Sonnenscheindauer und übermitteln dies an die im Zwischenhirn sitzende Gehirnanhangsdrüse. Als körpereigenes Steuerorgan sendet sie Impulse an die Hoden und steigert oder drosselt so die Produktion von Testosteron. Der sich zyklisch ändernde Hormonspiegel spielt die wichtigste Rolle in der Geweihbildung.

Wildkunde

nismus auf diese zusätzliche Aufbauleistung eingestellt hat und den Kolbenhirschen gehaltvollere Äsung zur Verfügung steht. Dann gerät Dynamik ins Geweihwachstum. Bei reifen Hirschen erreicht das tägliche Längenwachstum der Stangen bis zu 20 mm, und das Gesamtwachstum, also Stangen plus Enden, kann 60 mm betragen. Dazu wird rund 150 ml Geweihmasse benötigt. Nebst Eiweissen und anderen organischen Substanzen sind das 80 g anorganische Bestandteile, sogenannte Knochenerde, die sich zur Hauptsache aus 26% Kalzium und 22% Phosphor zusammensetzt. Der Bedarf an diesen Elementen ist so gross, dass er nicht vollumfänglich aus dem Gehalt des aufgenommenen Frühlingsgrases gedeckt werden kann. Zusätzlich muss ein ergänzendes Quantum dieser zwei Komponenten aus dem Skelett herausgelöst und dort nach der Vollendung der Stirnwaffen wieder eingebaut werden. Die mehrfache Zweiteilung des Bastgeweihs, aus der Aug-, Eis- und Mittelspross sowie die Krone hervorgehen, folgt einem individuellen Bauplan. Der in der Jägersprache gebräuchliche Begriff des Geweihschiebens ist nicht korrekt. Die Stirnwaffen der Hirsche werden mit zu den Spitzen transportierten Baustoffen aufgeschichtet und nicht von unten in die Höhe geschoben wie die Hornsäbel des Steinbocks.

Es sah aus, als klebte Schlamm am Kolbengweih, als ich den Hirsch zum ersten Mal im Frühjahr 2006 beobachtete.

Nach dem Höhepunkt in der Brunft sinkt der Testosterongehalt im Blut rasch ab und erreicht gegen Ende Februar-März ein Minimum. Das leitet das Abwerfen ein. Ein leichter Anstieg der Ausschüttung setzt das Kolbenwachstum in Gang. Ende Juli beendet eine kurzfristig gesteigerte Hormonproduktion das Geweihwachstum, versiegelt durch die vermehrte Einlagerung von Mineralstoffen die Oberfläche der Stangen und Enden, härtet die Spitzen und löst das Fegeverhalten aus. Jetzt sind die Waffen für den Ernstfall bereit. Fällt aus irgendwelchen Gründen, z.B. durch verletzungsbedingte Kastration oder krankhafte Veränderungen der Hoden, die Testosteronproduktion aus, wirft der Hirsch seinen Kopfschmuck innert 2–3 Wochen ab und beginnt gleich mit der Bildung eines neuen Geweihs. Dessen Kolben wachsen, bis sie gemäss dem individuellen Bauplan ihre arteigene Ausformung erreicht haben, werden aber mangels Testosteron nicht richtig gehärtet und nicht gefegt und wuchern auf der gesamten Oberfläche knorpelig weiter. So entstehen beim Rehbock groteske, blumenkohlartige Perückengeweihe. Beim Rothirsch sind die abartigen Wuchsformen weniger markant. Es kommt aber auch hier zu einer knorpeligen Umfangsvermehrung von Stangen und Enden. Solche Perückengeweihe werden nicht mehr abgeworfen.

Erste Begegnung Im Frühsommer 2006 lag ich eines frühen Morgens bei gutem Wind auf der Lauer und schaute gebannt einem Rudel Basthirsche zu, das ohne längeres Verweilen einer Lawinenschneise hoch dem Einstand zustrebte. Mittendrin zog ein Geweihter, dessen Kolben aussahen als seien sie mit Schlamm aus der Suhle bedeckt. Bislang hatte ich aber noch nie beobachten können, dass Basthirsche ihr werdendes Gebilde in ein Schlammbad tauchten. Ein hastiger Blick durchs Glas löste das Rätsel. Vor mir war einer der so seltenen und bislang noch nie geschauten Perückenhirsche. Beim hochläufigen Hirsch sind Verletzungen der Brunftkugeln ungleich rarer als beim niedrig daherkommenden Rehbock. Wo der durch Zäune schlieft und sich gelegentlich am Stacheldraht die Brunftkugeln abschärft, setzt Vetter Hirsch in elegantem Bogen darüber weg und schont seine Kronjuwelen. Nur wenige Minuten war es mir vergönnt, den sonderbaren Geweihträger zu studieren. In den folgenden Wochen bekam ich ihn noch zwei-, dreimal zu Gesicht, als er sich im Kreis einiger Kumpane etwas länger dem Frühstücksbuffet widmete und sich genauer anschauen liess. Natürlich war ich auf den weiteren Werdegang des seltsamen Tieres gespannt. Doch in der Brunft und im darauf folgenden Winter bekam ich den Schweizer Jäger 6/2009

21


Wildkunde

Hirsch nicht mehr in Anblick. Erlegt worden war er nicht; das hätte sich herumgesprochen, und dem Wildhüter war kein derartiger, eingegangener Hürni gemeldet worden. Ich durfte also auf den Frühling und allfällige weitere Begegnungen hoffen. Ein Jahr später An einem Juniabend sass ich am Waldrand und sah durch das aufgebaute Fernrohr einem Rudel Basthirsche zu, das früh ausgetreten war und gierig äste. Die Roten, vornehmlich jüngeren Semester, waren recht sorglos. Kaum je warf einer kurz auf und sicherte, und wenn es geschah, hatte ich den Eindruck, man tue es mehr der Form halber. Als die Dämmerung herabsank, schob sich weiter unten ein Stier aus den Tännchen. Unwirklich hoch ragte das enggestellte, in einer hellen Basthaut steckende Sechsergeweih in die Höhe. Ein Blick auf die tiefrumpfige Gestalt, den Vorschlag und die Körperhaltung genügten um zu sehen, dass der dort den Zenit seines Lebens erreicht oder schon überschritten hatte. Jetzt bewegte es sich erneut im Jungwuchs. Ein zweiter Hirsch trat neben den ersten. Was er auf dem Haupt trug, war schwärzlich und vorerst nicht genau zu erkennen gegen den dunklen Hintergrund. Dann tat er ein paar Schritte in die Wiesenbucht hinein, und da erst sah ich das höckerige, wulstige Gebilde, das aus den Rosenstöcken empor wucherte. Der Perückenhirsch! In etwa war das absonderliche Kolbengeweih so geblieben wie im vergangenen Jahr, hatte kaum an Länge zugelegt, doch hatte die Dicke der Stangen deutlich zugenommen. Vermutlich war der Verkalkungsprozess wenigstens im unteren Stangenbereich genügend fortgeschritten, denn trotz des sicher nicht unerheblichen Gewichts waren die Stangen nicht abgeknickt und das Geweih hatte seine Form beibehalten. Nach unten bogen sich nach wie vor die stummelartig verkürzten Augsprossen. Kurz danach sah ich den Hirsch mit den abnormen Kolben erneut, diesmal

22

Schweizer Jäger 6/2009

Im letzten Büchsenlicht konnte ich den bekannten Hirsch, ein Jahr später, wieder beobachten.

Das bekannte Trio auf der Äsungsfläche im Sommer 2007. Das Bastgeweih des Perückenhirsches hat an Masse zugelegt.

am frühen Morgen. Ich hatte bei einem Maiensäss Posten bezogen und wartete aufs Tagwerden. Allmählich wich die Nacht. Fast unmerklich wurde es heller. Auf der Wiese schälten sich drei sich bewegende Klumpen aus dem Dunkel und bekamen Konturen. Drei Hirsche waren es, die mit nickenden Häuptern am Gras rupften und sich gemächlich dem Wald zuästen. Den Sechser erkannte ich als ersten, dann einen Zehner und schliesslich meinen Bekannten, die Perücke. 11 kg Geweihgewicht Den ganzen Sommer über blieb das Trio zusammen. Es steckte in den Legföhren, als am 1. September, dem ersten Jagdtag, der Wind den bereits Alarmierten ein nach Bündner Loden, Gewehröl und nach Schweiss riechendes Lüftchen zutrug und ein paar

Steine rollten. Das unzertrennliche Kleeblatt flüchtete abwärts, setzte in mächtigem Sprung über den Bach, hastete den Gegenhang hoch und lief dort lauernden Jägern direkt vors Rohr. Alle drei kamen zur Strecke. Leider hörte ich erst vom frühen Weidmannsheil, als der Träger des seltenen Kopfschmucks bereits seine letzte Reise angetreten hatte. Vom Wildhüter erfuhr ich später, dass der Sechser mindestens 12-jährig, die Perücke etwa 10bis 12-jährig gewesen sei. Anscheinend wog der Abnorme über 120 kg. Oberschädel und Geweih sollen grob gesäubert rund 11 kg auf die Waage gebracht haben. Anders als bei seinen beiden Kumpanen war dem Hirsch mit der Knorpelwucherung auf der Stirne am Ende der Feistzeit keine Mähne gewachsen, und es war auch keine Umfangsvermehrung der Halsmuskulatur eingetreten, wie sie bei Brunfthirschen die Regel ist. Ursache war auch hier der ausbleibende Anstieg des Geschlechtshormons, dessen Spiegel im September bei normalen Stieren einen Höhepunkt erreicht und sie in Kampf- und Paarungsstimmung versetzt. Wäre die Perücke nicht zur Strecke gekommen, hätte sie wohl noch einige Jahre für Aufregung bei Jägern und Wildbeobachtern gesorgt, denn im Gegensatz zum Rehbock führt diese hormonell bedingte Geweihmissbildung beim Hirsch in der Regel nicht zum Eingehen. ■


ischt! m e g t l ka

$ " ) ( &

mastery ist hochverdaulich, die Rationen markant tiefer mastery kräftigt die Muskulatur, gibt ein glänzendes Fell, stärkt Ausdauer und Vitalität

Wildkamera Moultrie Game Spy I-40

" / Nick Wittwer, Ostschweiz + FL, Natel 079 246 67 56 / Irene MĂźller, Schweiz Mitte, Natel 079 360 65 40 / Erwin Enggist, Westschweiz, Natel 079 708 74 23

269,– & (Preis inkl. MwSt.)

NĂźtzliche Informationen und weitere Modelle unter:

www.wildkamera.com Volker Schery ¡ Raiffeisenring 30 ¡ 36137 GroĂ&#x;enlĂźder T: + 49 - 6073 / 725 751 0 ¡ F: + 49 - 6073 / 725 751 1

% # % !!! "

SONDERPREISE BEKLEIDUNG

Alle Bekleidung ATMUNGSAKTIV, WINDFEST und WASSERRESISTENT Deerhunter Mod. Huntsville, Hose GrÜsse 50 / 52 / 54 Deerhunter Mod. Huntsville, Jacke GrÜsse 52 / 54 Fjäll Räven Mod. Ash Trouser, Hose GrÜsse 50 Fjäll Räven Mod. Barents Trouser, Hose GrÜsse 54 / 56 Fjäll Räven Mod. Forester Trouser, Hose GrÜsse 54 / 56 Fjäll Räven Mod. Woodville, Jacke GrÜsse M / L / XL

(Fr. 280.–) jetzt nur 199.– (Fr. 598.–) jetzt nur 330.– (Fr. 219.–) jetzt nur 169.– (Fr. 179.–) jetzt nur 130.– (Fr. 159.–) jetzt nur 110.–

Als Importeur fĂźr Jagd-, Sportwaffen und ZubehĂśr etc. suchen wir einen

Mitarbeiter im Aussenund Innendienst ca. 25- bis 35-jährig Sind Sie Bßchsenmacher, Jäger oder Schßtze und haben Sie eine kaufmännische Ausbildung genossen? Haben Sie allenfalls noch FranzÜsischkenntnisse? Gefällt Ihnen der Verkauf bzw. die Beratung einer anspruchsvollen Kundschaft? Dann senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen an: Glaser Handels AG Im HÜlderli 10 CH-8405 Winterthur z.Hd v. Herrn R. Schneebeli

(Fr. 498.–) jetzt nur 380.–

Warum Geld ausgeben fĂźr teure Jagdmunition zum Ăźben? Neue Munition fĂźr den Jagdschiessstand & Schiesskino von RWS: CINESHOT 20 Patronen .308 Win. 25.– 20 Patronen .30-06 25.– 20 Patronen 7 x 64 25.– 20 Patronen 8 x 57IS 25.– 20 Patronen 9,3 x 62 31.– Die Präzision ist ĂźberprĂźft und einwandfrei! Am Lager die beste Lampe ihrer GrĂśsse: LED LENSER P7 JĂ„GERSET bestehend aus Lampe, Filter und Halterung 180.– RĂ–SSLER JAGDREPETIERER Superqualität zum Superpreis

Die wasserdichten Doppelschuhe Obermaterial 3 mm Perwangerleder

Neu ab Fr. 1450.–

Innenschuh Duratherm

WAFFEN + MUNITION Amtshausgasse 2, CH 4410 Liestal, Switzerland Tel: 0041 (0)61 922 12 30, Fax: 0041 (0)61 922 12 45 www.kueng-waffen.ch, info@kueng-waffen.ch

VibramTeton-Sohle mit EVA-Weichtritt Top Alpine Fr. 629.–

Bestellen Sie eine Auswahl zur Anprobe!

2x GoreTex! Top Trek Fr. 629.–

Schweizer Jäger 6/2009

23


«FLIEGENDE APOTHEKE»

Der Bartgeier in Geschichte(n) und Legenden (3. Teil)

Rücksichtslose Bejagung von Alpentieren geschah nicht bloss des Fleisches und der Trophäen wegen. Verschiedene Körperteile und Organe wurden als Arzneien verwendet, so etwa Murmeltier-Fett gegen rheumatische Erkrankungen, Bärengalle gegen Gallensteine und die Innereien vom Bartgeier gegen «Fallende Sucht» (Epilepsie). Lesen Sie mehr dazu im dritten und letzten Teil. Klaus Böhme Die Verurteilung des Steinadlers als wahren Täter in den Fällen der schlimmsten «Unthaten», des Raubes von Kindern nämlich und des Angriffes auf Menschen überhaupt ist, sofern es sich nicht ohnehin um gezielt erfundene Fälle, etwa zur Vertuschung eines Verbrechens wie des gar nicht so seltenen Kindsmordes durch ledige Mütter handelt, möglicherweise nicht ganz unrealistisch. Zum einen sind die beiden Vögel – trotz deutlicher Unterscheidungsmerkmale für den Fachmann – je nach Färbung und Grösse in der grossen Aufregung um einen solchen Vorfall durchaus zu verwechseln und zum anderen konnten tatsächlich nicht alle behaupteten Fälle von Kindesraub durch Steinadler widerlegt und als erdichtet abgetan werden (siehe «Schweizer Jäger», Ausgaben 7 und 8/2008). Hier wird also, abgesehen von der «Unschuld» des Bartgeiers, der tatsächliche AbFoto: Markus Staehli

Wildkunde

Die

24

Trotz gegenteiliger Erzählungen aus früheren Zeiten ernährt er sich ausschliesslich von Aas und Knochen. Schweizer Jäger 6/2009


Wildkunde

wirkt wie ein Schild gegen Räuber und Schlangen, aber auch vor Bosheit und Wahn. Über mehrere Seiten hinweg überliefert Gesner zahlreiche Rezepturen, um mit Innereien und Körperteilen des Geiers selbst lebensbedrohliche Krankheiten wie die Pest und den Krebs zu heilen – was ihn aber nicht davor bewahrte, 1565 in Zürich selbst der Pest zu erliegen. Der bereits genannte italienische Naturforscher Aldrovandi, wie Gesner auch Arzt und sogar Professor der Medizin in Bologna, wird im «Vogelbuch» ebenfalls mit seinen Hinweisen zitiert, was «von diesem Vogel in der Artzney zu gebrauchen. Der Magen von dem Ossifraga gedörrt und getruncken / ist denen / so die Speise nicht wol verdäuen / dienlich / oder wann sie denselben in dem sie essen / nur in der Hand haben. Etliche binden ihn deßwegen an: sie sollen aber dieses nicht stets brauchen / dann er machet mager wie Plinius schreibt. Dieser Vogel hat nur einen Darm / damit er wunderbarlicher Weiß alle Speiß verdäuet. Desselben eusserster Theil angebunden / stillet allerley Krimmen / und Darmgicht. Wann man ihn auff des Krancken Bauch bindet. Ein Theil von diesem Vogel verbrennt und getruncken / soll die fallende Sucht hinweg nehmen. Der gedörrte Magen / ist für den Stein und andere Gebrästen der Blasen dienlich / wie Plinius und Dioscorides sagen. Wann er eingesaltzen wird / damit er sich halte / oder verbrennt / gepülvert / und mit Wein getruncken wird / treibt er kräfftiglich den Harn / sagt Marcellus. Der Vogel an die Hüfft gehenckt / heilet die auffgelauffene Krampff=Adern an den Füssen. Seine Gall mit Honig genossen / heilet die Flechten und den Aussatz. Wann einer den Kaat dieses Vogels dürr zerreibt und trinckt / oder bey sich trägt / so wird er wol däuen / er ist auch gut für den Stein und schwere harnen.» Bei der Verbreitung allein dieser beiden Bücher, des Gesner’schen «Vogelbuches» und der «Medicina antiqua» erscheint es nahe lie-

Repro:Verfasser

lauf der Geschehnisse für immer ein Rätsel bleiben… Neben diesen finsteren Legenden mag aber auch noch ein anderer Umstand zur Verfolgung und Ausrottung des Bartgeiers beigetragen haben, der in diesem Zusammenhang kaum aufgeführt wird, aber keineswegs zu unterschätzen ist: Die Bedeutung der Geier und damit auch des Bartgeiers in der vom Aberglauben geprägten Volksmedizin. Dabei ist dies kein – aus heutiger Sicht nur zu belächelndes – Phänomen des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Auch heute noch werden in der traditionellen Medizin, insbesondere in Asien, Teile von Tierkörpern verwendet und die seltensten Tiere sind hierbei besonders gefragt. Ungemein gefährlich aber wird es für eine Tierart, wenn einem Körperteil die Förderung und Erhaltung der männlichen Potenz zugeschrieben wird. So stehen – und leider muss man sagen: unter anderem – Tiger und Nashorn über kurz oder lang vor der Ausrottung, weil der Penis der Grosskatze und das Horn des Rhinozeros im Fernen Osten als Potenzmittel von besonderer Wirkung gelten. Das Mittelalter ist auch im 21. Jahrhundert offenbar noch lange nicht vorbei. Auch den Innereien des Geiers wurde eine solche Wirkung zugeschrieben: «Der rechte Theil der Geyerlungen / einem Manne in eines Kranchen (d. h. Kranichs) Haut übergebunden / reizet zur Unkeuschheit» ist bei Gesner unter Berufung auf den bereits genannten antiken Schriftsteller Plinius bei den «Artzneyen dieses Vogels» zu finden und nach einem sehr weit verbreiteten medizinischen Werk aus dem Mittelalter, der «Medicina antiqua», regt die Leber des Geiers den Beischlaf an. Die Leber befreit darüber hinaus von der Fallsucht, die Galle beseitigt danach die Sehschwäche, das Hirn und die Knochen lindern Kopfschmerzen, das Fett und der Magen helfen bei Nerven- und Gelenkschmerzen und das Herz, in ein Wolfsfell gewickelt und am Arm festgebunden,

Eine ganze Bartgeier-Familie, der Jungvogel im Hintergrund erkennbar an dem schwarzen Kopf, zeigt diese schöne kolorierte Zeichnung aus Alfred Brehms «Illustrirten Thierleben».

gend, dass die Menschen in den Bergen die Geier nicht allein aus Angst und von Hass geleitet, sondern – wie sie über Jahrhunderte hinweg aus dem gleichen Grund die Steinböcke, Gämsen, Murmeltiere und nicht zuletzt auch die Adler mit der gleichen Nachhaltigkeit bejagten – auch zur Gewinnung der legendären Heilmittel von der Galle bis zu den Federn verfolgten. Die letzten ihrer Art in den Alpen Wie im gesamten Alpenbogen war der Bartgeier auch in der Schweiz bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts noch recht regelmässig, wenn auch nie ausgesprochen häufig zu finden.1889 wird er im «Katalog der Schweizerischen Vögel» zwar noch als «Standvogel in der Alpenregion» bezeichnet, sei aber bereits «nachgerade so selten geworden, dass seine Existenz anfängt, dem Gebiet der Sage anzugehören.» Dies verwundert kaum, wenn man in dem Katalog weiter blättert und auf eine Auflistung der damaligen und zum Teil noch heutigen Standorte von über 80 Präparaten von Bartgeiern stösst, die zwischen 1801 und 1887 zum weitaus überwiegenden Teil abgeschossen worden sind. Hier ist die unselige Praxis vieler Naturforscher früheSchweizer Jäger 6/2009

25


Quelle:Wikipedia-public domain

Wildkunde

Im 5. Band von Naumanns «Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas», 1899 in Gera erschienen, ist diese beeindruckende Lithographie eines «Gypaetus barbatus» zu finden.

rer Zeiten zu erkennen, möglichst viele der Objekte ihres Interesses in Besitz zu nehmen, also zu fangen oder zu töten, um sie Museen und öffentlichen Sammlungen einzuverleiben oder auch an private Sammler zu verkaufen; deren Zahl nämlich wuchs in adligen wie auch in anderen finanziell gut gestellten und dabei an den aufblühenden Wissenschaften interessierten Kreisen schon seit dem 18. Jahrhundert ständig. So trugen oft die gleichen Männer, die in ihren Schriften das schnelle Aussterben manch seltener Tier- und Vogelart beklagten, mit Gewehr und Falle unmittelbar zu dessen Vernichtung bei. Aus der Rückschau sind also mehrere Gründe für das Aussterben des Bartgeiers im Alpenraum denkbar: Ganz sicher trug die Jagd entscheidend dazu bei; sie

26

Schweizer Jäger 6/2009

wurde vorwiegend mit dem Gewehr ausgeübt, aber auch Fuchsfallen, Tellereisen, Schlingen und ähnliches kam zur Anwendung, wobei die Vögel – nach Steinmüllers Monographie – mit geröstetem Fuchswildbret und Rinderblut, nach Tschudis «Thierleben der Alpenwelt» auch mit gebratenen Katzen angelockt wurden; die sprichwörtliche Neugier der grossen Vögel liess sie oft leichte Beute werden. Erheblichen Anreiz zur Jagd boten zum einen die Schussgelder und Prämien, die in der Schweiz bis zum Jahre 1887 als Belohnung für die Erlegung von Lämmergeiern gezahlt wurden, zum anderen aber sicher noch mehr die hohen Preise für Bälge und auch lebende Tiere, die umso kräftiger stiegen, je seltener die Vögel wurden. Gegenüber diesem Aspekt wird die Ver-

folgung als vermeintlicher Räuber und Kindesentführer ebenso als zwar gewichtig, aber doch zweitrangig zu betrachten sein wie die vielfach heilsame Wirkung seiner Körperteile, die den Vogel zum Objekt der Begierde machte. Letztlich sind noch weitere Faktoren zu nennen, die neben der direkten Verfolgung durch den Menschen auch eine Rolle spielten. Umstände, die das Nahrungsangebot an Knochen verendeter Wild- und Weidetieren grossräumig stark einschränkten, waren die vordringende Besiedlung und die Nutzung immer höher gelegener Regionen durch den Menschen, sodann die Reduzierung der extensiven Waldund Winterweidewirtschaft, vor allem aus forstwirtschaftlichen Gründen und darüber hinaus der etwa gleichzeitige drastische Rückgang der Bestände an Rotund Gamswild – das Steinwild war bereits längst ausgestorben – durch eine kaum geregelte, masslose Bejagung und überhand nehmende Wilderei um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein letzter Faktor, der nicht gerade dazu beitrug, die durch Bejagung und Nahrungsmangel ohnehin bedrohten Populationen zu erhalten, ist der offensichtlich genetisch bedingte Zwang der frisch geschlüpften Jungvögel zum Kainismus; mit diesem Ausdruck wird in der Zoologie, abgeleitet von der biblischen Geschichte um Kain und Abel, die Tötung eines Jungtieres durch sein Geschwister bezeichnet. Bartgeierweibchen legen in der Regel im Abstand von meist sieben Tagen zwei Eier und von den im etwa gleichen Abstand geschlüpften Jungen tötet regelmässig das Erstgeschlüpfte das Jüngere, gegen das es vom ersten Moment an äusserst aggressiv ist, entweder direkt spätestens binnen einer Woche oder lässt es durch vollkommenen Ausschluss von jeglicher Nahrung den frühen Hungertod sterben. Die Altvögel tun weder etwas dazu noch suchen sie es zu verhindern und man nimmt an, dass von vornherein nur die Aufzucht eines Jungvogels vor-


liegenden Tälern «mit besonderer Vorliebe die Katzen wegfangend» – was jedoch auch sehr untypisch für einen Bartgeier wäre. Nachdem ihr Lebensgefährte bereits im Jahre 1862 einer Kugel zum Opfer gefallen war, überlebte sie ihn, allen Bewohnern der Täler gut bekannt, noch um 24 Jahre und wurde erst im Februar 1886 vergiftet – vielleicht von einem Katzenfreund – aufgefunden; mit ihrem weissen Altersfederkleid und einer Flügelspannweite von zweieinhalb Metern wurde sie für das Zoologische Museum in Lausanne präpariert. In Österreich wurde der letzte seiner Art, der aber vermutlich auch schon kein Brutvorkommen mehr repräsentierte, im Jahre 1906 erlegt und im italienischen Aostatal als einem der verbliebenen Zufluchtsräume soll 1913 zunächst ein letztes Nest zerstört und im gleichen Jahr der letzte Bartgeier der Alpen mit einem Schrotschuss vom Himmel geholt worden sein.

Die Wiederansiedlung Verglichen mit den Aktionen zur Rettung anderer beinahe oder völlig ausgerotteter Wildarten dauerte es verhältnismässig lange, bis die ersten Schritte zur Wiederansiedlung des Bartgeiers unternommen wurden. Ausgehend von einer ab 1972 von französischen Experten vorbereiteten und ab 1978 vom World Wide Fund for Nature (WWF) und der internationalen Naturschutzorganisation IUCN koordinierten Initiative wurden am 25. Mai 1986 die ersten jungen Bartgeier im Rauriser Krumltal im Nationalpark Hohe Tauern im Salzburger Land, auch vom deutschen Nationalpark Berchtesgaden nicht weit entfernt, ausgesetzt. Im darauf folgenden Jahr, im Juni 1987, erfolgten Aussetzungen im südostfranzösischen Departement Haute-Savoie, 1991 im Schweizer Nationalpark im Engadin, 1993 in den Seealpen an der französischitalienischen Grenze und 2000 im Martelltal in Südtirol. Insgesamt

Wildkunde

gesehen und das zweite Ei lediglich eine Art biologische Reserve für den Fall ist, dass sich das Erstgeschlüpfte als zu schwach zum Überleben zeigt. Durch Zusammenwirken all dieser Umstände, jedoch mit einem deutlichen Schwerpunkt auf der Verfolgung durch den Menschen aus unterschiedlichen Gründen, waren jedenfalls die alpinen Bestände des Bartgeiers innerhalb eines Zeitraums von nur sieben Jahrzehnten restlos verschwunden. Im deutschen Alpenraum gab es bereits nach der Erlegung des letzten Exemplars in Berchtesgaden im Jahre 1855 keinen Bartgeier mehr. In der Schweiz wurde das letzte Brutpaar 1885 bei Vrin im Bündner Oberland beobachtet und 1886 soll in Visp der letzte Abschuss erfolgt sein. Das letzte horstende Bartgeierweibchen der Schweiz war als «s’alt Wyb» regelrecht berühmt und lebte am Hochgleifen im südlichen Bietschhornmassiv, in den um-

Victory Varipoint Zielfernrohre

Brix Waffen

Jagd-Optik-Mode-Geschenke Rhonesandstrasse 10, 3900 Brig Tel. 027 924 19 39


Wildkunde

Foto: C. Morerod

kann von rund 150 in die Freiheit entlassenen Jungvögeln innerhalb von rund 20 Jahren ausgegangen werden, von denen etwa 120 bis 130 Exemplare noch leben dürften. Dabei handelte es sich ausschliesslich um Gehegevögel aus dreissig zoologischen Gärten und Tierparks in zehn Ländern, die sich an dem Zuchtprogramm beteiligten. Die Verantwortlichen waren sich darüber einig, dass zum einen die noch wild lebenden Bestände keine weitere Ausdünnung durch die Entnahme von Jungvögeln vertragen würden und zum anderen nur Tiere ausgesetzt werden sollten, die ihrer Abstammung nach zu den alpinen Unterarten gehören; auf keinen Fall sollte die Fauna etwa durch Bartgeier aus Nordafrika oder Zentralasien verfälscht werden. Wichtigste Grundlage für die Verteilung geeigneter Jungvögel auf Zuchtstationen in Europa bildete dabei die seit 1973 über weit mehr als zehn Jahre hinweg erfolgreich verlaufende Bartgeierzucht des Alpenzoos in Innsbruck, die einem einzigen äusserst zuverlässigen Vogelpaar zu verdanken war. Frei von Rückschlägen verliefen die Auswilderungen jedoch keineswegs. Geier kamen in Stromleitungen und auch in

28

Schweizer Jäger 6/2009

Wie der Adler nutzt auch der Bartgeier die Thermik an Felswänden, um ohne Kraftaufwand Höhe zu gewinnen.

Lawinen um, wurden in Kämpfen mit Adlern tödlich verletzt und vor allem mehrfach auch illegal abgeschossen. Einer dieser Wildereifälle jedoch, der sich im November 1997 in der Schweiz, im Wallis ereignete, ein – für das Projekt sehr wichtiges – Geierweibchen das Leben und den Schützen 20 000 Franken Schadenersatz kostete, führte in den Medien zu zahlreichen Aktivitäten zugunsten des Bartgeiers und der Wiederansiedlung und verschaffte dem Projekt auf diese Weise eine ganz erhebliche Akzeptanz in der Öffentlichkeit. Der letzte gewilderte Bartgeier war «Republic 5», wie das Weibchen genannt wurde, leider dennoch nicht. Noch im Frühsommer 2008 wurde im Engadin nahe der Grenze zwischen der Schweiz und Österreich ein totes Weibchen aufgefunden, das zwar von Adlern getötet worden war, aber deutliche Spuren von Schrotkugeln aufwies. Auch ist es ganz erstaunlich, ja fast erschreckend, zu lesen, dass auch heute, im 21. Jahrhundert, die Gerüchte um die Gefährlichkeit des Bartgeiers nicht aus den Köpfen der Menschen verschwunden sind und manche Medien zudem das ihrige dazu tun. Im April 2008 veröffentlichte eine der grössten deutschen Zeitungen unter der Überschrift «Die Rückkehr der Lämmertöter und Kindsräuber», die unglücklicher nicht hätte gewählt werden können, einen auch ansonsten kaum objektiven und ausgewogenen Artikel über das Wiederansiedlungsprojekt in den Alpen. Im Internetforum der Zeitung waren dann tatsächlich einige Äusserungen zu finden, die zeigen, dass die Einsender von der Harmlosigkeit des Vogels keineswegs überzeugt sind, diesen sogar mit Wolf und Bär auf eine Stufe stellen und selbst die Horrorvision von Kindern, die auf ihrem einsamen Schulweg über Bergpfade spurlos verschwinden, wurde erneut beschworen … Allen Widrigkeiten und Rückschlägen zum Trotz konnte jedoch im April 1997, nachdem es

zuvor schon zu der gewünschten Vernetzung der einzelnen ausgesetzten Populationen gekommen war, ein grosser Erfolg gemeldet werden: In den Hochsavoyen war das erste Bartgeierküken in freier Wildbahn seit dem Aussterben im Alpenbogen geschlüpft. Seitdem mehren sich die Freilandbruten beständig, vor allem in Frankreich, wo das erste brütende Paar noch mehrfach Nachwuchs bekam, in Italien und seit zwei Jahren auch in der Schweiz; hier schlüpfte in einem Tal nahe dem Ofenpass im März 2007 der erste Schweizer Bartgeier seit mehr als 120 Jahren. Nach einer Meldung des WWF konnte man im Januar 2008 im gesamten Projektgebiet von mehr als 40 in Freiheit aufgezogenen Jungvögeln ausgehen und das wären wiederum zehn Exemplare mehr als noch im Vorjahr. Weitere Aussetzungen sind angesichts dieser Zahlen und Tendenzen nicht mehr notwendig und auch nicht vorgesehen. Ein unter dem Gesichtspunkt der erfolgreichen internationalen Zusammenarbeit im Naturschutz zur Wiederansiedlung einer bedrohten Tierart weltweit beispielloses Projekt kann somit nach vielen Jahren harter Arbeit nunmehr als gesichert bezeichnet werden, die Population ist nach Ansicht von Experten zur selbstständigen Fortentwicklung fähig; das heisst aber nicht, dass man nun dabei nur noch zufrieden zuschauen kann. Die Unterstützung durch den Menschen ist auch in Zukunft in vielfacher Form notwendig, vor allem um die Gefahren abzuwehren, die mit oder auch ohne böse Absichten den Bartgeiern durch ihren gefährlichsten Feind drohen – und auch das ist und bleibt der Mensch. ■ Literaturverzeichnis: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben, Dritter Band: Die Vögel, Faksimile-Ausgabe der 1. Auflage Hildburghausen 1866, Stuttgart, 1979. – Gesner, Conrad: Vogelbuch, Nachdruck der Ausgabe 1669, Hannover 1980. – Hofmann, Heini: Willkommen daheim! In: Pirsch – Magazin für Jagd und Natur, April 2009. – Hofrichter, Robert: Die Rückkehr der Wildtiere – Wolf, Geier, Elch & Co., Graz/Stuttgart, 2005. – Müller, Jürg Paul: Der Bartgeier, Disentis 1988. – Der Verfasser dankt Herrn Direktor Dr. Jürg Paul Müller vom Bündner Naturmuseum in Chur für die freundliche Überlassung von zahlreichen Quellen aus der ornithologischen Literatur des 19. Jahrhunderts, die, soweit verwendet, sämtlich im Text mit Angabe von Verfasser und ggf. den Veröffentlichungsdaten genannt sind.


Herzliche Gratulation

475’000 Hunde, 1’380’000 Katzen und 85’000 Pferde leben in der Schweiz. Rund ein Drittel der Hunde und der Pferde sowie zwei Drittel der Katzen sind medizinisch nicht optimal versorgt. Sie sind nicht gemäss den Empfehlungen der Schweizer Tierärzte geimpft. Ist das Tier wegen fehlender Impfung ungenügend immunisiert, steigt sein Risiko, sich mit Infektionskrankheiten anzustecken. Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) und die Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK) machen auf diesen Mangel aufmerksam: Sie starten die Kampagne «Geliebt! Geimpft?»

Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag

Gesunde Tiere machen Freude! In der Schweiz sind Impfungen für Haustiere freiwillig. Seit dem Wegfall des Impfobligatoriums gegen Tollwut beobachten Expertinnen und Experten, dass viele Tierhalterinnen und Tierhalter sorgloser als früher mit dem Impfschutz ihrer Haustiere umgehen. Das ist eine gefährliche Entwicklung: Wird nicht mehr geimpft, können sich Infektionserreger bei der grossen Zahl empfänglicher Haustiere ungehindert verbreiten. Bei jeder Haustierart ist eine Durchimpfungsrate von mindestens 70 Prozent erforderlich, damit sich Infektionskrankheiten nicht zu einer Epidemie ausweiten können. Da in der Schweiz nur zwei Drittel der Hunde und Pferde sowie ein Drittel aller Katzen einen ausreichenden Impfschutz haben, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Ausbruch einer Infektionskrankheit zu einer Epidemie führt. Wer sich nicht an die Empfehlungen seiner Tierärztin oder seines Tierarztes hält, riskiert also nicht nur eine Erkrankung seines eigenen Tieres, sondern gefährdet damit auch die Gesundheit anderer Hunde, Katzen und Pferde.

Die Internetplattform www. geliebtgeimpft.ch informiert über Erkrankungen von Haustieren und wie diese präventiv bekämpft werden können. Die Homepage gibt Auskunft über Zulassung, Wirkung, Nebenwirkungen von Impfstoffen. Weiter gibt sie Tipps für die Vorbereitung einer Reise oder den Aufenthalt von Haustieren im Tierheim. GST und SVK empfehlen eine jährliche Kontrolle jedes Hundes und jeder Katze beim Tierarzt. Bei diesem Gesundheits-Check können auch Fragen zu Impfungen besprochen werden. Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte Mehr Informationen: www.geliebtgeimpft.ch

Hund

Geliebt! Geimpft?

Juni Zum 60. Zum 65. Zum 72. Zum 73. Zum 74. Zum 77. Zum 79. Zum 85. Zum 86. Zum 95.

Olga Keller-Steiner, Zürich (1.) Ernst Landolt, Netstal (13.) Werner Schibli, Uster (27.) Heinz Bürki, Olten (17.) Christian Frautschi, Gstaad (7.) Max Kamber, Amriswil (20.) Hans Müller, Zollikon (14.) Armin Bachmann, Hütten (17.) Peter Rohner, Oberegg (29.) Gusti Ungricht, Dietikon (10.) Ernst Zwahlen, Illnau (21.) Jakob Müller, Gachnang (19.) Alfons Huber, Zürich (13.) Edwin Lüthi, Zollikerberg (18.) Walter Meier, Zürich (16.)

Präsident SNLC: Dr. Günther Eckstein, Oberdorfstrasse 22, 5703 Seon, Tel. 062 775 28 20 Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74

Ausbildende für den Sachkundenachweis (SKN) Nach dem neuen Reglement über die Ausbildung von Ausbildenden für den Sachkundenachweis vom 1. Mai 2009 der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG) gelten folgende Kriterien für die Zulassung zur Ausbildung (Art. 3 Zulassung zur Ausbildung): 3.1. Mindestalter 18 Jahre 3.2. Führen eines eigenen Hundes mit bestandener SKGPrüfung (es qualifizieren alle Prüfungen der TKGS, TKAMO, TKJ, J+H sowie HHB und IPO) 3.3. a) Bestandene Gruppenleiterprüfung (Gruppenleiter-Diplom SKG) bzw. Prüfung Brevetkurs (BAH) b) Leistungsrichter TKAMO, TKGS, TKJ mit bestandener praktischer und theoretischer Eintrittsprüfung 3.4. 3 Jahre praktische Erfahrung als Leiter von kynologischen Gruppen oder als Richter gemäss Art. 3.3.b)

Diese Lösung gilt auf Dauer, d.h. nicht nur während einer Übergangszeit. Der vollständige Text dieses Reglements kann auf der Homepage der AGJ (www.ag-jagdhunde.ch) als PDF heruntergeladen werden. Der Kurs zur Erlangung der Befähigung für «Ausbildende SKN» dauert 3 Wochenenden und 3 Abende. Anschliessend ist eine Prüfung zu absolvieren. Die Gebühr für die Zulassungsprüfung kostet CHF 300.–. Der Kurs für den «Ausbildenden SKN» einschliesslich Prüfungsgebühr kostet ca. CHF 2400.–. Der Kurs und die Prüfung wird von der SKG in Zusammenarbeit mit der TKJ durchgeführt. Die TKJ plant, einen Pilotkurs und Prüfung «Ausbilder SKN für Jagdhundeleute» mit TKJ-Richtern, welche die oben aufgeführten Kriterien erfüllen, zusammen mit der SKG durchzuführen. Die Vorbereitung zur Zulassungs-

prüfung soll an einem separaten Kurs von einem Tag oder Halbtag vorgenommen werden. Der Pilotkurs wird nur durchgeführt, wenn eine Teilnehmerzahl von mindestens 15 erreicht wird. Interessierte TKJ-Richter sind gebeten, sich bis zum 15. Juni 2009 beim Sekretär der TKJ, Andreas Rogger, andreas.rogger@bluewin.ch, zu melden. Angesichts der doch erheblichen Kurs- und Prüfungskosten ist die TKJ der Auffassung, dass die Jagdhunde-Rasseclubs die Kosten der TKJ-Richter, die diese Ausbildung absolvieren, zu einem massgeblichen Teil mittragen sollten. Dagegen würde andererseits ein verbindlicher (günstiger) Tarif für die Teilnehmenden an SKN-Jagdhunde-Kursen festgelegt. Für die TKJ: Walter Müllhaupt, Präsident

Schweizer Jäger 6/2009

29


Hund

1000-MeterFährtenschuhprüfung

Brackenseminar für Junghundeführer Auch in diesem Jahr führt der Schweizerische Klub für Österreichische Bracken ein Seminar für Junghundeführer durch. Dieses wird von der Regionalgruppe Wallis organisiert und findet am 25. Juli 2009 in Ried-Brig statt. Programm 09.00 Ankunft und Begrüssung bei Gipfeli und Kaffee 09.30 Herkunft und Abstammung der Österreichischen Bracken 10.00 Parcours mit folgenden Themen: – Die Einarbeitung des Junghundes auf der Fuchs- und Hasenspur – Anlegen von Schleppen und Schweissfährten mit dem Fährtenschuh – Wie lernt der Hund verweisen – Gehorsam, Leinenführigkeit und Ablegen und Schussfestigkeit 13.00 Gemeinsames Mittagessen (Unkostenbeitrag Fr. 25.– inkl. Getränke) 14.00 Besprechung der Prüfungsordnung 16.00 gemütlicher Ausklang Wir hoffen, dass auch in diesem Jahr möglichst viele

30

Schweizer Jäger 6/2009

Teilnehmer vom Angebot Gebrauch machen werden und sich und ihre jungen Jagdgefährten zum Brackenseminar für Junghundeführer des SKÖBr anmelden. Anmeldung und Auskunft bis spätestens 15. Juli 2009 bei Christian Ludi, Leiter Regionalgruppe Wallis, Riedgasse 19, 3911 Ried-Brig, Telefon 079 414 91 42, christian. ludi@bracken.ch

Die Kommission von JagdBaselland wird dieses Jahr zum dritten Mal eine Prüfung auf der über 1000 m langen Fährtenschuh-Fährte ohne Richterbegleitung durchführen. Pro Fährte wird dabei der Schweiss (1 dl), die Schalen und die Schwarte vom gleichen Stück Schwarzwild verwendet. Gerichtet wird in Anlehnung an die Prüfungsordnung «Fährtenschuhprüfung» des Deutschen Jagdgebrauchshundeverbandes (JGHV). Voraussetzungen zur Zulassung sind: FCI-Stammbaum, bestandene 1000-m-Prü-

fung gemäss dem Reglement der TKJ, Jagdberechtigung des Führers. Aus allen Anmeldungen werden 5 Einsatz- / und 1 Ersatz-Gespann ausgelost. Diese Prüfung wird anlässlich der Kantonalen Schweissprüfung vom 23. August 2009 durchgeführt. Das Nenngeld von Fr. 100.– wird am Prüfungstag einkassiert. Die erfolgreichen Gespanne erhalten einen Ehrenpreis und eine Urkunde. Weitere Auskünfte und das Anmeldeformular erhalten Sie beim Obmann der Hundekommission Christian Müller: c-mueller@bluewin.ch

Foxterrier-Club SFC

Prüfungen 2009

Meldeschluss

26. Sept.

28. August

Schweissprüfungen (SwP) 500 m + 1000 m Nennigkofen SO 26. Sept. Zuchtprüfung (ZP) Nennigkofen SO 26./27. Sept. Gebrauchsprüfung (GP) Nennigkofen SO

28. August 28. August

Bezug- und Abgabestelle der Anmeldeformulare: Hans-Peter Bürki, Amselweg 26, 3400 Burgdorf, Telefon 034 422 64 59. Die Anmeldeformulare können auch unter www.foxterrier.ch (Jagdgruppe) heruntergeladen werden. Hans-Peter Bürki, Jagdhundeobmann SFC

Mit Hund, «Chind und Chegel» Die Gruppe Glarnerland des Schweizer Klub für Österreichische Bracken SKÖBr lädt auf Sonntag, 16. August, alle Mitglieder und Freunde mit ihren Familienmitgliedern und Hunden zu einer leichten Bergwanderung mit toller Aussicht ein. In 6er-Gondeln der Seilbahn Urnerboden–Fisetengrat erreichen wir mühelos den Ausgangspunkt. Kinder bis 10 Jahre fahren gratis. Wir wandern, umgeben von markanten Urner- und Glarnerbergen, vom Fisetenpass (2036 m) über den Fisetengrat zum Chammerstock (2140 m). Hier

schweifen unsere Blicke über das Glarner Hinterland, wo im Jahre 2011 durch Gemeindefusionen die flächenmässig grösste Gemeinde der Schweiz Wirklichkeit wird. Interessant ist auch der Blick auf einige eindrückliche Baustellen des Kraftwerkes Linth-Limmern KLL in sehr alpinem Gelände. Das Kraftwerk erfährt zurzeit einen Um- und Ausbau mit riesigen Dimensionen. Nach gemütlicher Rast und kleinem Aser aus dem Rucksack beginnt der Abstieg über Alpweiden zum Oberstafel «Wängi» (1740 m), wo wir von der Älplerfamilie freundlich begrüsst

werden. Hier haben wir während einem gemütlichen Hock die Möglichkeit, uns mit Produkten der Alp und mit Tranksame – «ä feins Ürnerkafi» ist in jedem Fall zu empfehlen – zu stärken. Von hier erreichen wir auf der Waldstrasse oder auf dem alten Alpweg, der ebenfalls nicht steil ist, die grösste Alp der Schweiz, den Urnerboden (1360 m), wo ca. 1200 Kühe gesömmert werden. Anmeldung spätestens bis Samstag, 15. August, 13.00 Uhr, an Wisi Schuler, Telefon 079 527 43 62 / 055 640 42 58, wisischuler@bluewin.ch Wisi Schuler


7. März 2009 Im bestens bekannten Gelände um Müntschemier durfte der SKDW auch in diesem Jahr am 7. März 2009 die jungen Deutschen Wachtelhunde auf ihre Anlagen prüfen. Auf den Feldern lag kein Schnee, nur wenige Meter höher gelegen, war es an diesem Morgen weiss. Die Temperatur betrug um die 0 Grad, nach Prüfungsbeginn liess sich die Sonne blicken und es wurde wärmer. Im Namen unseres Klubs bedanken wir uns beim Jagdinspektorat des Kantons Bern für die Bewilligung. Der zuständige Wildhüter Fritz Maurer hat sich für seine Abwesenheit entschuldigt. Der Prüfungsleiter René Kaiser konnte um 07.30 Uhr alle Hundeführer und Richter begrüssen. Er gab die Einteilung zu den 3 Richtergruppen bekannt. Gemeldet waren 7 Hunde, am Vorabend wurde einer zurückgezogen, angetreten und durchgeprüft wurden 6 Hunde. Auf den nassen Äckern und Feldern lagen die Hasen mehrheitlich fest in den Sassen. Die Wasserarbeit konnte an einem idealen Staugewässer geprüft werden. Die Stöberarbeit wurde in einem Mischwald mit Unterwuchs durchgeführt. Wildvorkommen: Rehwild, Fuchs, Hase und im Durchzug Schwarzwild. Gruppe 1 Richter: René Kaiser, Tony Schmidiger; Richteranwärter: Alfred Bühler (Bericht). 1. Preis mit 124 Punkten: Bronze: \ Afra vom Hasliholz, SHSB 666400, gew. 26.11.07. Nach \Caro v. Wachtelhubel, SHSB 639680; aus \ Sunny Jolimont, SHSB 643669. Z: Heinz + Rösli Kämpf, Thierachern; E+F: Walther Christoph, Reckingen. Feine, elegante Braunschimmel-Hündin mit raumgreifendem Gang, Risthöhe 50 cm. Afra zeigt eine gute Stöberarbeit, sucht das dichte Gelände systematisch und zügig ab, nach 8 Minuten steht sie wieder beim Führer. Die Fächer Wasserfreude, Führigkeit und Schussfestigkeit bieten keine Probleme. Fw: sg / Noten: 7 8 8 7 8 8 8 8. Ohne Preis mit 70 Punkten: Luri vom Buchrain, SHSB 671338, gew. 26.3.08. Nach \>Rick vom Rottenbach, SHSB 658622; aus \Ioni

vom Buchrain, SHSB 649686. Z: Brigitte Aeberli u. Anton Moser, Willadingen; E+F: Josef Burri, Malters. Kräftiger brauner Rüde nach dem alten Schlag, mit Zangengebiss, gebogene Vorderläufe stark ausdrehend, Hinderläufe eng und ausdrehend, Risthöhe 49 cm. Beim Stöbern sucht Luri zuerst in der Nähe, er macht den Bogen immer grösser und sucht das Waldstück tief mit System ab, auch die übrigen Fächer bereiten ihm keine Mühe. Fw: g / Noten: 2 0 4 4 8 8 8 8.

Gruppe 2 Prüfungsleiter: René Kaiser; Richter: Suzanne Luginbühl, Werner Ziörjen; Richteranwärter: Kurt Steiner (Bericht). 2. Preis mit 110 Punkten: \Xena Wolfenholz, SHSB 671332, Chip 756 095 2000 86960, gew.17.03.2008. Nach \Raudi vom Dunklen Schlag, SHSB 624469. Aus \Tinka Wolfenholz, SHSB 624671, Z: Walter Hänggärtner, Alchenstorf; E+F: Walter Häng-

Gruppe: 3 Richter: Walter Stoller, Bettina Engeli (Bericht). Ohne Preis mit 104 Punkten: Milan vom Steinacker, SHSB 673 444, gew. 09.11.2008. Nach \>Cato von Thurewang, VDH I DW 03-496. Aus \>Itzi vom Steinacker, VHDI DW 04-309. Z: Erich Stiele, Preischeiderley D; E: Pia Zingg, Büehigen; F: Max Bernhardsgrütter, Büehigen. Typvoller Braunschimmel-Rüde mit ausdrucksvollem Kopf. Risthöhe 49 cm. Beim Stöbern kommt der Rüde auf die frische Fährte eines Rehbocks. Einsehbar vom Richter. Milan gibt auch hier nur ganz kurz zweimal laut. Als der Rüde den Rehbock sichtig vor sich hat lautet er auch von einem Richter gesehen. Lässt sich aber problemlos wieder schicken und stöbert sehr gut.Die übrigen Fächer bieten keine Probleme. Fw: sg / Noten: 8 0 8 8 8 8 8 8. 3. Preis mit 100 Punkten: \Luana vom Buchrain, SHSB 671342, gew. 26.03.2008, Chip 756 095 2000 84045. Nach \Rick vom Rollenbach, SHSB 658622; aus \Ioni vom Buchrain, SHSB 649686. Z: Brigitte Aeberli u. Anton Moser, Willadingen; E: Hans Schrakmann, Sirnach; F: Mussak Christian, Wängi. Elegante, aufgestellte junge braune Hündin mit femininem Kopf. Das Stöbern bietet für Luana keine Probleme. Stöbert sehr gut in die Tiefe und lässt sich problemlos wieder schicken. Die übrigen Fächer bieten keine Probleme. Fw: sg / Noten: 4 8 4 4 8 8 8 8.

Tony Schmidiger, Prüfungswart

Hundeporträt Der Schweizer Niederlaufhund (FCI-Gruppe 6) Die Schweiz ist das Ursprungsland der Niederlaufhunde. Diese kommen in vier Farbschlägen vor und haben eine Risthöhe von ca. 43 cm: Der Schwyzer ist weiss mit orange/braunen Platten, der Luzerner grau-weiss gesprenkelt mit schwarzen Platten, der Berner weiss-schwarz-braun, und schliesslich der Jura mit braunem Brand, schwarzem Sattel und braunen Abzeichen. Eine rauhaarige Varietät gibt es beim Berner Niederlaufhund. Dieser Jagdhund gehört zu den niederläufigen Bracken, also Hunde, die auf der Fährte jagen und lauten. Bei einer Bewegungsjagd muss sich der Niederlaufhund auf Befehl vom Führer lösen und systematisch und selbständig das zu bejagende Gelände absuchen. Er tut dies mit tiefer Nase, kommt er auf eine frische Fährte so arbeitet er diese aus und gibt dabei Spurlaut. Mit tiefem Spurlaut erhält der

Jäger die Bestätigung, dass der Hund auf der Fährte ist. Wechselt die Tonlage von Tief auf Hoch, so spricht man von Sichtlaut; jetzt weiss der Jäger, der Hund sieht das Wild und verfolgt es. Dieses wertvolle, vererbte Verhalten wird

nur durch die Rassezucht erhalten. Betreut wird der Schweizer Niederlaufhund durch den «Schweizer Niederlaufhundund Dachsbracken Club» www.snlc.ch (cn) Schweizer Jäger 6/2009

31

Hund

Jugendprüfung in Müntschemier

gärtner, Alchenstorf. Noch unfertige braune Hündin mit harmonisch flüssigem Bewegungsablauf und einer Risthöhe von 47 cm. Xena stöbert im zugeteilten Revier zügig und weiträumig um den Führer und kehrt nach 5 Minuten zurück und wird auf Geheiss der Richter angeleint. Das Wasser nimmt die Hündin bis zum Bauch an, kommt nochmals an Land und muss erneut geschickt werden. Nach dem ersten Schuss kehrt die Hündin freudig zum Führer zurück. Es braucht 4 Minuten bis sie wieder geschickt werden kann. Nach dem zweiten Schuss kehrt die Hündin erneut freudig zurück und lässt sich nicht mehr schicken. Nach 30 Minuten wird die Schussfestigkeit nochmals geprüft. Xena zeigt ein ähnliches Verhalten. Fw: sg / Noten: 7 8 5 6 8 7 8 6. 3. Preis mit 80 Punkten: \Ayko vom Hasliholz, SHSB 666399, Chip 756 098 1003 91732, gew. 26.11.2007. Nach \Caro v. Wachthubel, SHSB 639680; aus \Sunny Jolimont, SHSB 643669. Z: Heinz + Rösli Kämpf, Thierachern; E+F:Walter Wölfli,Wimmis. Etwas hochbeiniger Manteltiger mit schwach gewinkelter Hinterhand und einer Risthöhe von 52 cm. Beim Stöbern zeigt Ayko eine gute Arbeit. Er löst sich gut vom Führer, hält sich aber nur auf Wegen und Schneisen auf. Kehrt nach 4 Minuten zu diesem zurück und kann erneut geschickt werden. Der Rüde geht jetzt ins Unterholz, stöbert gründlich in die Tiefe und kehrt nach weiteren 5 Minuten zurück. Das Wasser nimmt der Rüde auch nach Steinwürfen nicht an. Nach dem Werfen eines schwimmenden Gegenstandes nimmt Ayko das Wasser an. Die Schussfestigkeit bereitet keine Probleme. Fw: sg / Noten: 2 8 3 3 7 4 8 8.


Jagdpraxis

Der

ELCH ist los!

Dr. John Linnell ist leitender Wildbiologe am Norwegischen Institut für Naturforschung inTrondheim und arbeitet inzwischen seit knapp 20 Jahren kontinuierlich über Schalenwild. John ist den Lesern unserer Zeitschrift bereits von mehreren Beiträgen bekannt: «Der Rehbock ist ein echter Kavalier» mit neuen Erkenntnissen zur Blattzeit aus erster Hand («Schweizer Jäger» 9/2007), «Bleiben oder geh’n?» über die Abwanderung von Jährlingen und Schmalrehen («Schweizer Jäger» 10/2007), «Zum Fressen gern» über den Fuchs als Hauptfeind der Rehkitze («Schweizer Jäger» 11/2007). Im vorliegenden Beitrag informiert er die Leser des «Schweizer Jäger» exklusiv in der Schweiz über die aktuelle Entwicklung der Elchbestände und deren nachhaltige Bejagung in Norwegen. Wildbiologin GundulaThor hat auch diesmal wieder den Beitrag ihres Kollegen für den «Schweizer Jäger» aufgespürt, übersetzt und für die deutschsprachige Leserschaft bearbeitet.

32

Schweizer Jäger 6/2009


Obwohl der Elch nicht zu den einheimischen Wildarten zählt, lassen sich betreffend Schalenwild-Management durchwegs Parallelen zu einheimischen Arten – wie z.B. dem Rehwild – ziehen. Mit dem vorliegenden Exklusivartikel von Dr. John Linnell bietet der «Schweizer Jäger» den Leser/innen einen interessanten Einblick in die Situation in Norwegen. Wie kann der Jäger einen Schalenwildbestand erfolgreich und nachhaltig bewirtschaften? Welche Schwierigkeiten treten auf? Welchen Einfluss haben Beutegreifer?

Text: Dr. John Linnell, Erling Solberg. Fotos: Norwegisches Institut für Naturforschung. Übersetzung und deutsche Bearbeitung: Wildbiologin Gundula Thor Der König ist tot – lang lebe der König! Einst zahlenmässig stark reduziert, hat der Elch das 20. Jahrhundert genutzt, um seinen Status als König der Wälder zurückzuerobern – sagen Dr. John

Linnell und Erling Solberg. Heute werden Jahr für Jahr über 35 000 Elche in Norwegen erlegt. Die Bejagung erfolgt im Rahmen einer gründlich und gut organisierten jagdlichen Bewirtschaftung, die zu einem Musterbeispiel für Nachhaltigkeit geworden ist. Nun, zu Beginn des 21. Jahrhunderts kommt eine ganze Reihe neuer Herausforderungen auf uns zu, die von Kollisionen mit Kraftfahrzeugen über Wildschäden am Wald und die Beeinträchtigung von Lebensräumen bis hin zum Anstieg von Beutegreiferbeständen reichen. Kein Zweifel, die 1990erJahre waren paradiesische Zei-

ten für die norwegischen Elchjäger. Mit fast 40 000 Elchen pro Jahr allein in Norwegen war die Strecke so hoch wie nie zuvor. In Schweden wurden jährlich weitere 100 000 Elche und in Finnland rund 80 000 Elche erlegt. Die Gesamtstrecke in Fennoskandia übersteigt somit wahrscheinlich den Rest der weltweiten Elchstrecke, also diejenige aus Russland, Kanada und Alaska zusammengenommen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren die Elchbestände in ganz Skandinavien und Finnland durch Bejagung sehr stark reduziert worden. Während des 20. Jahrhunderts führten dagegen mehrere Umstände dazu, dass sie Schweizer Jäger 6/2009

33


Landesweite Erhebungen Elchwildmanagement ist in Norwegen – mit ähnlichen Praktiken in Schweden und Finnland – eine straff organisierte Angelegenheit. Das Wild Norwegens gehört dem Staat, aber den Grundeigentümern steht das Jagdrecht zu, um es entweder selbst auszuüben oder es an andere Jäger zu verpachten. Im Zuge einer allgemeinen Dezentralisierung der Staatsgewalt werden die Abschusspläne heute zunehmend auf lokaler Ebene erstellt. Sie sind genau nach Alter und Geschlecht des Elchwilds aufgegliedert. Sie werden auf der Basis eines Monitoringsystems ausgearbeitet, das von den Jägern durchgeführt wird und sich «Elchwildbeobachtungen» nennt. Jede Jagdgesellschaft beziehungsweise Jägergruppe registriert die Anzahl von Elchen – männlich und weiblich –, die jeden Tag während der Jagd von ihnen gesehen wird. Zusätzlich werden Details wie die

34

Schweizer Jäger 6/2009

Anzahl von Kälbern pro Elchtier notiert. Diese Daten liefern einen guten Index für die Überwachung von Trends der Bestandsdichte und -struktur und ermöglichen es, angepasste Abschusspläne zu entwickeln. Auf diese Weise können von Jahr zu Jahr Angleichungen der Abschusszuteilungen vorgenommen werden, die mit den beobachteten Trends korrespondieren. Einige wenige zuständige Stellen versuchen, durch Methoden wie Zählungen vom Flugzeug aus absolute Zahlen zu erhalten. Diese lokalen Aktivitäten zur Bestandserhebung werden durch ein grossräumiges, landesweites Monitoringprogramm ergänzt. Es konzentriert sich auf sieben Regionen, die die Bedingungen, unter denen Elchwild in Norwegen vorkommt, in ihrer ganzen Spannweite repräsentieren. Die Daten, die in diesen Gebieten gesammelt werden, umfassen unter anderem Körpergewicht, Unterkieferlängen und Ovarien von erlegten Stücken, um die Analyse der altersbezogenen körperlichen Verfassung und der Fortpflanzungsleistung zu ermöglichen. Darüber hinaus wurden seit den 1980erJahren in einer ganzen Reihe von Forschungsprojekten die langfristige Bestandsentwicklung und die Verbreitung der Elche in Norwegen untersucht. Ergebnis all dieser Bemühungen sind ein fundiertes Verständnis der Ökologie und Demographie des Elchwilds sowie eine Menge Daten über den aktuellen Stand und die Entwicklung der Population. Zusammen genommen hat es dies alles den Verantwortlichen ermöglicht, ihr Ziel zu erreichen: Einen hohen Elchwildbestand, der nachhaltig eine hohe Strecke erlaubt. Dennoch gibt es etliche Herausforderungen. Bestandesstabilität – ein unerreichbares Ziel? Auf grundsätzlicher Ebene haben sich die Verantwortlichen für die Elchwildbewirtschaftung in Norwegen darum bemüht, eine möglichst ideale Bestandsdichte zu finden. Sie soll einerseits so hoch liegen, dass die Jäger mög-

Immobilisierung mit Pfeilen vom Helikopter aus ist seit den 1980erJahren eine der Hauptmethoden, um Elche zu fangen und mit Senderhalsbändern auszurüsten. Bisher wurden mehr als 1800 Elche in Norwegen gefangen und haben den Wildbiologen zu wesentlichen Informationen über Wanderbewegungen und Fortpflanzung verholfen.

lichst viel abschöpfen können, aber andererseits nicht zu einem dichteabhängigen Rückgang der körperlichen Verfassung beim Elchwild führen, wie dies der Fall ist, wenn die Bestandsdichte an die Grenzen der Tragfähigkeit des Lebensraums stösst. Die Monitoring-Daten über körperliche Verfassung und Fortpflanzungsleistung sind ein guter Weiser für dichteabhängige Effekte; aber so einfach ist das nicht. Demographische Vorgänge und Populationsdynamik sind beim Elchwild sehr komplex. Damit sind vor allem Änderungen der Bestandszusammensetzung (männlich/weiblich, jung/alt) und Schwankungen der Bestandshöhe gemeint. Bestimmte Effekte machen sich ausserdem erst mit zeitlicher Verzögerung («time lag») bemerkbar. Die Reaktion des Lebensraums auf Änderungen des Elchbestands wiederum ist natürlich ebenfalls alles andere als prompt und simpel. Und auch jegliches System

Foto: Kurt Gansner

Jagdpraxis

wieder drastisch anstiegen. Diese Faktoren umfassten eine restriktivere Jagdgesetzgebung, die nahezu völlige Abwesenheit von grossen Beutegreifern als Folge ihrer Ausrottung und die Einführung der Kahlschlagbewirtschaftung in den Wäldern. Besonders die frühen Stadien der Sukzessionsvegetation auf Kahlschlagflächen sind für den Elch ein sehr günstiger Lebensraum, in dem diese grosse Schalenwildart hervorragend gedeiht. In den 1970er-Jahren wurde eine selektive Bejagung eingeführt und der Schwerpunkt von den produktiven Elchtieren auf Kälber, Spiesser und Hirsche verlagert. Dies schuf eine sehr vermehrungsfreudige Populationsstruktur. Im Morgengrauen des 20. Jahrhunderts näherten sich die Elchbestände Rekorddichten und versprachen Rekordstrecken. Zumindest auf den ersten Blick scheint diese Kombination aus hohen Bestandszahlen und hohen Jagdstrecken ein klassisches Beispiel für die nachhaltige Bewirtschaftung eines Wildbestands zu sein. Die erste logische Frage lautet: Wie wird dies bewerkstelligt?

Wolf und Bär müssen ernst genommen werden, weil sie potenziell drastische Auswirkungen auf die Mortalität innerhalb von Elchbeständen haben können.


eines Wildtiermanagements muss mit Zeitverzögerungen leben. Es dauert eben, bis beispielsweise geänderte Abschusspläne greifen. Alles zusammen führt dazu, dass Stabilität ein unerreichbares Ziel ist. Wildtierbestände fluktuieren fast immer, aber in der Regel hält sich die Höhe dieser Schwankungen in Grenzen. Zum Pech für die «ElchManager» gibt es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde als Elche und Elchjäger. Die Wälder, die den Lebensraum für das Elchwild bilden, werden fast alle forstwirtschaftlich genutzt und insbesondere Verbissschäden können zu beträchtlichen wirtschaftlichen Einbussen führen. Dies hat auf der Ebene der ökonomischen Aspekte fortwährende Spannungen zwischen der Elchwild- und der Waldbewirtschaftung erzeugt. Die Verschiebung des Elchwildmanagements auf lokale Ebenen hat diese Spannungen noch verstärkt. Weil die Elche regelmässig über grössere Entfernungen wandern, sind die Waldbesitzer, die die grössten Wildschäden zu tragen haben, nicht immer diejenigen, die auch am meisten von der Elchwildbejagung und -strecke profitieren. Kleinere Wildbewirtschaftungs-

einheiten machen es schwieriger, einen überregionalen Blick auf einer Skala zu entwickeln, die den Elchen gerecht wird und Kosten und Nutzen grossräumig abwägt.

VERTRAUEN WELTWEIT

1800 überfahrene Elche pro Jahr Ein weiterer Knackpunkt, der mit hohen Elchdichten einhergeht, ist der Aspekt der Zusammenstösse mit Elchen im Strassen- und Schienenverkehr. Rund 1800 Elche werden in Norwegen alljährlich bei Verkehrsunfällen getötet. Dabei kommt es zu beträchtlichen Sachschäden und, viel schlimmer, Verletzungen und Todesfällen von Autoinsassen. Wenngleich die Personenschäden natürlich viel schwerer wiegen, bedeutet dies auch für den Elchbestand und den Wildbretmarkt hohe Verluste. Und die zeitnah erforderliche Nachsuche und Bergung von angefahrenen oder überfahrenen Elchen ist eine grosse Belastung für die zuständigen Personen. Die Verringerung der Zusammenstösse mit Elchen steht in Norwegen weit oben auf der Liste der politischen Ziele, hat sich aber als schwer erreichbar herausgestellt; denn die effektivste Methode, die Errichtung von Zäunen, wird zunehmend kontrovers disku-

Jäger rund um den Globus wissen, warum sie auf Munition von RWS vertrauen: Sie ist konsequent hochwertig gefertigt und deshalb auch in Grenzbereichen zuverlässig und äußerst wirksam. Dieses Vertrauen bestätigt unser Ziel: Beste Performance – bei der technischen Konzeption, der Materialauswahl und der Verarbeitung unserer Munition. So können Sie sich bei der Jagd auf das Wesentliche konzentrieren – auf Ihr Ziel.

Über 35 000 Elche werden alleine in Norwegen jedes Jahr erlegt.

RWS - Die Munition entscheidet. Mehr Informationen unter: www.rws-munition.de Bezug über den Fachhandel Importeur: Glaser Handels AG

www.glaser-handels.ch


Jagdpraxis

tiert, weil als unerwünschter Nebeneffekt die weitere Fragmentierung der Landschaft damit einhergeht. Die Wälder bestehen aber nicht nur aus Nutzholz. In den vergangenen zehn Jahren hat sich ein immer stärkeres Bewusstsein dafür entwickelt, inwieweit hohe Elchdichten eine potenzielle Bedrohung für das Ökosystem der nördlichen Wälder darstellen können. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass Verbiss durch Elchwild nicht nur eine ganze Reihe von Gehölzarten wie Weiden, Ebereschen und Espen beeinträchtigen kann, sondern auch viele andere Pflanzenarten sowie Wirbellose und Wirbeltiere. Tatsächlich scheint der Elch sogar einen ganz entscheidenden Einfluss auf das gesamte Ökosystem der borealen Wälder auszuüben. Einfluss von Bär und Wolf Und schliesslich kehrten Bär und Wolf in den vergangenen 15 Jahren in die Wälder Norwegens zurück. Obwohl sie dort bisher nur in geringen Zahlen vorkommen, legen Erfahrungen aus dem Nachbarland Schweden nahe, dass man diese Prädatoren ernst nehmen muss, weil sie potenziell drastische Auswirkungen auf die Mortalität innerhalb von Elchbeständen haben können. Wird versäumt, die von den grossen Beu-

36

Schweizer Jäger 6/2009

tegreifern gerissenen Elche in die Planungen einzubeziehen, könnte dies die Nachhaltigkeit der Elchbejagung auf dem derzeit hohen Niveau in Norwegen ernsthaft gefährden. Wie sich herausgestellt hat, werden die Wölfe von den Elchjägern besonders kritisch gesehen, und zwar nicht nur wegen der Konkurrenz um das Elchwild, sondern auch, weil Wölfe gelegentlich Jagdhunde töten, die von den Elchjägern eingesetzt werden. Betrachtet man jedoch die grosse Linie, ist die Elchbejagung in Norwegen in der Tat eine ziemlich klassische Fallstudie dafür, wie man Wildbestände auf nachhaltige Art erfolgreich abschöpfen kann. Selbst wenn Wildtierpopulationen, wie bereits erwähnt, immer etwas fluktuieren, wird die Elchdichte in nächster Zeit so schnell nicht wieder auf ein kritisches Niveau absinken. Aber es hängt natürlich viel davon ab, wie wir Nachhaltigkeit definieren. Je mehr wir die Welt nicht mehr nur aus dem Blickwinkel einer einzigen Art betrachten, sondern uns auf eine Gesamtschau von Ökosystemen verlegen, desto schwieriger wird es, Nachhaltigkeit zu messen. Wir müssen uns nun über die einfache Frage der Bestandshöhen hinaus begeben und eine ganze Reihe anderer Aspekte berücksichtigen. Diese betreffen zum Teil die jeweilige Wildart

Ein Elch ist für die Jagdgesellschaft eine schwer zu bergende Beute.

selbst wie zum Beispiel körperliche Verfassung und Populationsstruktur, zum Teil ihren Lebensraum (wirtschaftlich genutzte und nicht genutzte Tier- und Pflanzenarten) und natürlich die anderen Wildtierarten – vom Wolf bis zum Käfer –, die ihren Lebensraum mit ihr teilen. Und sie betreffen eine Vielzahl oft widerstreitender sozialer und wirtschaftlicher Interessen wie zum Beispiel Waldwirtschaft, Strassen- und Schienenverkehr oder Erholungsanspruch. Dies alles wird sicherlich zu einigen verwickelten Situationen im Wildtiermanagement führen, wenn es darum geht, die Interessen der Elchjäger gegen ökologische Argumente abzuwägen und Entscheidungen zu fällen. Vielleicht wird die grösste aller Herausforderungen nicht die Ökologie werden, sondern die Politik. Es wird nicht einfach sein zu versuchen, Strukturen der Entscheidungsfindung zu entwickeln, die all den konkurrierenden Interessenvertretern eine Stimme geben. Inzwischen streift der König der Wälder dort draussen umher und verwandelt, zur grossen Freude der Elchjäger und anderer Feinschmecker, Kilogramm über Kilogramm an Blättern, Trieben und Zweigen in Elchsteaks. Lang lebe der König! ■


Einem Original unter Bündner Jägern zum 88. Geburtstag, gewidmet von seiner Tochter und Jagdkameradin

16. 9. 1949 – Lieblingsfoto von Paps. Er mit seinem 1. Rehbock, den er hinter Davos-Ischalp erlegte. Am 24. Juni darf Jakob (genannt Jack) Müller bei guter körperlicher und geistiger Gesundheit seinen 88. Geburtstag in St. Moritz feiern. Ich möchte ihm, meinem Jagd-Lehrmeister und Jagdkameraden gratulieren, mit zwei Episoden aus seinem Jägerdasein, die er mir kürzlich erzählte. Nicht zuletzt gebe ich sie hier wieder, damit auch andere Jäger und Jägerinnnen etwas von den guten alten Zeiten mitbekommen... Der erfolgreich jagende Paketträger von Davos Laret... Bei der Rhätischen Bahn hatte früher der Stationsvorstand auch die Arbeiten eines Paket- und Briefträgers zu erledigen. So auch im 22-Haushalte-Ort Davos Laret. Als Jungjäger nützte Paps so den herbstlichen Postgang auch als Pirschgelegenheit auf Rabenkrähen. Zudem gab es damals Abschussprämien, pro Krähe waren dies Fr. 10.–, die der Kanton und die Gemeinde je

zur Hälfte ausbezahlten. Jeder der Einwohner des Weilers Laret, ob gross oder klein, kannte ihn, auch mein Schwiegervater erinnerte sich noch gut an den hochgewachsenen, sympathischen Davoser, der bei gutem und auch bei schlechtem Wetter seine dunkle, weite Pelerine trug. Darunter hatte er seine Flinte am rechten Arm umgehängt und die zu verteilenden Pakete unter dem linken Arm verstaut. Anfangs glaubte Paps selbst nicht daran, dass sich der Jagderfolg einstellen würde. Doch er wurde eines Besseren belehrt. Hatte er einmal die Pakete bei den rechtmässigen Empfängern abgegeben, erreichte er auf einem kleinen Umweg zurück zur Post die Kehrichtverbrennungsanlage. Dort tat Paps so, als ob er daran vorbei lief, drehte sich jedoch plötzlich um, hob die Pelerine kurz hoch, visierte und schoss auf die Rabenkrähen, die sich an den Schlacken der Anlage befanden. Die ersten Male ging dies reibungslos, wie er erzählt. Später, als er auf den Posttouren wiederum sein Glück versuchte, hatte er Pech. Denn immer, wenn sich der jagende Paketträger nur schon von weitem der Anlage näherte, flogen die Rabenkrähen sofort ab; sie hatten inzwischen eben dazu gelernt… Abschussprämie von anno dazumal: 1 Fischotter gleich 3 Rabenkrähen... Es war in den 50er-Jahren, erinnert sich Paps, in einer Vollmondnacht im Sommer war er abends nach Dienstschluss von Davos nach Laret-Station unterwegs. Es musste schon um Mitternacht gewesen sein, als er an einem kleinen Rinnsal vorbeikam, das in den Schwarzsee floss. Plötzlich erblickte er einen ausgewachsenen Fischotter, der über eine kleine Holzbrücke ins Bächlein abtauchte und hinunter in den Schwarzsee schwamm. Paps frohlockte, dachte er doch schon an

die bevorstehende Jagdzeit und die Abschussprämie von Fr. 30.–. Doch es sollte anders kommen. Im Herbst war Paps etliche Male in dieser Gegend auf der Jagd, vergeblich wie es schien, denn der Fischotter war unauffindbar. Die Prämie von Fr. 30.– allerdings holte er sich trotzdem, halt wie früher, als «passionierter» Paketträger mit dem Abschuss von d r e i Rabenkrähen… Mit seinem unverkennbaren Schmunzeln auf den Lippen fährt er fort und meint, dass

man auf der Jagd eben nichts erzwingen kann und er damals auch so zufrieden war. Auch die Bewohner von Laret freute es, hatten sie ihn doch wieder, ihren erfolgreich jagenden Paketträger… Einem Original unter Bündner Jägern, einem Weidmann von gutem, altem Schrot und Korn die herzlichsten Glückwünsche, gute Gesundheit sowie guten Anblick und weiterhin schöne Jagderlebnisse. Arlette Meisser-Müller, Chur

«Randschrote» 4/09 Geradezu Erstaunliches, was uns da M.U. Felder mitteilt. Ähnliches wurde 1991 in den USA auch erzählt, als in 48 Staaten Stahlschrot auf Flugwild Vorschrift wurde. Da gab es Experten, die alles schon wussten. Die Industrie war nicht so clever, die brauchten Versuchsreihen, Forschung und Feldversuche, bei denen auf alle möglichen Schussentfernungen, bei Regen, Wind und Sonnenschein, Schussbilder erstellt wurden. Hunderttausende von Schüssen, zig Läufe der Firmen Winchester, Remington und Ruger wurden dabei regelrecht ausgeschossen – natürlich auch Konkurrenzprodukte aus Europa. Erstaunlicherweise ist das fast 20 Jahre her – die Resultate scheinen aber nicht auf dem alten Kontinent angekommen zu sein. Das Fazit: Stahl verhält sich anders als Blei. Stahl ist formstabiler und leichter. Daher die so genannte «Rule of Two»-Schrotgrösse zwei Nummern grösser wählen. Stahl deformiert sich weit weniger und ist somit aerodynamisch besser, da es leichter ist als Blei, ver-

liert es unterwegs aber schneller die Energie und wird durch den Luftwiderstand stärker abgebremst. Ganz abenteuerlich sind die Empfehlungen mit den Chokegrössen. Physikalisch ganz wichtig – jede Flinte und jeder Lauf ist ein eigenständiges physikalisches System. Wer es ganz genau wissen will, muss Schussbilder erstellen und Einschläge zählen. Ganz klar ist aber, dass Stahl keinesfalls die Garbe automatisch verengt. Chokes verhalten sich in der Regel auch mit Stahl in etwa so, wie man es aufgrund ihrer Bohrung erwartet. Aussagen wie, aus Halbchoke wird mit Stahl Vollchoke, sind blanker Unsinn. Kein Sportschütze – und hier ist Treffen das oberste und einzige Gebot – hat bei der Umstellung von Blei auf Stahl Chokes gewechselt und die Industrie bietet nach wie vor die gleichen Würgebohrungen und -Kombinationen für die entsprechenden Disziplinen an – ob für Stahl- oder Bleischrot. Das hat seinen Grund oder wie Schiessguru Don Zutz sagte: «Vergiss den Unterschied und Schiess. Wenn du nicht triffst, liegt es an deiner Technik.» Bruno Wiederkehr, Aarau Schweizer Jäger 6/2009

37

Leser schreiben

Wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen…


Leser schreiben

Jagen auf Jungtiere Warum wollen genau diejenigen, die es eigentlich besser wissen sollten, uns Jägern das Jagen auf Jungtiere immer wieder schmackhaft machen? In einem interessanten Vortrag erklärte uns Jagdverwalter Dr. Christoph Jäggi anlässlich der HV des Glarner Jagdvereins die Stossrichtung der künftigen Jagdplanung. Dabei hob er die Wichtigkeit hervor, beim Abschuss in der Jugendklasse (Rehkitz, Gamsjährling, Hirschkalb) einzugreifen, indem er die hohen Fallwildzahlen in eben dieser Kategorie präsentierte. Es ist aber allgemein bekannt, dass bei allen Lebewesen – ob zu Land, im Wasser oder in der Luft – die erste Phase eines neuen Lebens die schwierigste ist. Bei einigen Tierarten überlebt nur gerade ein Drittel des Nachwuchses die ersten Tage, den ersten Monat oder das erste Jahr. Dies will aber die Natur so. Damit wird die Arterhaltung gesichert. Es sollen genau diejenigen überleben, die dafür stark genug sind.

In den Jagdbetriebsvorschriften heisst es jeweils, es soll darauf geachtet werden, dass kleine oder schwache Jungtiere geschossen werden. Es dürfte aber auch der beste Jäger nicht in der Lage sein, vor dem Abschuss beurteilen zu können, ob jetzt gerade das durch ihn erlegte Jungtier überlebt hätte oder nicht. Wenn doch die Mortalitätsrate bei den Jungtieren (durch die Natur geregelt) schon so hoch ist, sollten wir Jäger nicht auch noch in diesen so sensiblen Bereich eingreifen. Da gibt es auch noch die Sprücheklopfer die da sagen, dass es ein Rehkitz im Winter in seiner Pfanne wärmer hätte als draussen im kalten Schnee. Hand aufs Herz, welchen Jäger erfüllt es mit Stolz beim Anblick eines erlegten Rehkitzes? Mich jedenfalls nicht. Als ich mit Jagen angefangen habe, war es fast ein Verbrechen, wenn aus Versehen ein Rehkitz oder ein Gamsjährling erlegt wurde. Unter Jägern wurde man mit Verachtung bestraft und

Testen Sie Ihr Wissen

Auflösung Seiten 50/51 1 Kimme (Visier) und Korn 2 Ziellinie oder Visierlinie 3 E 4 C 5 D 6 G 7 B 8 A 9 F 10 A+C 11 B 12 F

13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24

D A C E gestrichen Korn B hoch B B Vollkorn bzw. Hochschuss C C

von der Jagdpolizei mit einer Busse. Tatsache ist, dass damals jeder Jäger während zwei Wochen Hochwildjagd drei erwachsene Gämsen erlegen durfte. Auch beim Rehbock war die Jagdzeit doppelt so lang wie heute. Die Jagd war weniger hektisch und man konnte erst noch mehr erlegen. Bei der nichtjagenden Bevölkerung hatte man dann zumal auch kein Erklärungsnotstand, wenn man mit einem ausgewachsenen, erlegten Tier

Und die Erde bebt!

25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37

B A A+B+C binokular monokular Akkomodationsfähigkeit B B C A+B+C ein Zielfernrohr A ein Spektiv

jemandem begegnete. Ich meinerseits werde auch in Zukunft keine Rehkitze und Gamsjährlinge schiessen, solange ich die Möglichkeit habe, erwachsene Tiere zu erlegen. Überlassen wir die Auswahl, welches Jungtier überleben soll und welches nicht, der Natur, wie es unser Herrgott bei der Schaffung der Erde damals wohl auch vorgesehen hat. Ruedi Menzi, 8757 Filzbach

Er taumelt noch, doch fällt er um mit einem ungeheuren «Bumm!»

Daniel Wüthrich, Grindelwald Zum Erdbeben vom 5. Mai 2009 in Süddeutschland und der Schweiz

Jetzt kneift er sich ein Auge zu und hebt die Büchse an im Nu. Er drückt die Backe an die Wange legt gut an wie in der Zange.

Dir ist, als würd die Erde beben Jägerglück wie nie im Leben. Der Keiler der fiel so hart auf das Beben hört ja gar nicht auf.

Hoch oben auf dem Sitze thront der Weidmann ruhig, still. Er ist sich Warten längst gewohnt weil er was schiessen will.

Schon geht die Kugel auf die Reise, doch knapp vorbei. Verdammte Scheisse! Nachgeladen superschnell, (so Unterladen bringt’s schon, gell?)

Später dann im Radio hörst du, es ging ganz vielen so. Die Erde, die hat echt gebebt das haben alle miterlebt.

Um drei punkt dreissig sieht er dann im Dickicht etwas kommen. Ein schwarzer Kittel, ein Riiiesen-Stück! Er fühlt sich wie benommen.

Ein kurzer Blick in Richtung Stück. Es steht noch da! Was für ein Glück.

Zwei Platten haben sich verschoben. Der Jäger fühlt sich schwer betrogen! «Diese Nachricht ist gelogen!» So platzt es raus im hohen Bogen.

Das kann wohl kaum die Wahrheit sein. Noch nie gesehen so’n Riesenschwein. Irrt er sich? Er glaubt es kaum. So ein Tier – sein grösster Traum.

Frisch aufgelegt und angedrückt Zielen, Halten, abgedrückt. Die Kugel fliegt aus ihrem Lauf und trifft am Keiler tödlich auf.

«Schliesslich löste doch mein Tier das Beben aus. So glaubt es mir!» Da lacht am Schluss ja selbst das Schwein, welch ungeheures Jägerlatein!

38

Schweizer Jäger 6/2009


Foto:Arthur Dietiker

Hauhechel-Bläuling-Männchen beim Aufsaugen eines Mineralien-«Cocktails» auf trockenem Boden am Villiger Nassberg. Wer in der grünen Jahreszeit mit wachem Geist und offenen Augen entlang von blühenden Feldern und Wiesen wandert, kann buchstäblich hautnah «Wunder an Wunder» erleben. Am Boden so wie an, auf und über den Blüten jeglicher Grösse und Farbe gibt es aktive Kleinlebewesen verschiedenster Art zu beobachten. Zum Beispiel Falter. Häufig die kleinen, nur 14 bis 18 Millimeter grossen Hauhechel-Bläulinge. Sie halten sich gern an offenen und trockenen Umgebungen auf. Einzeln von Blume zu Blümchen flatternd und sich punktuell von Blütennektar ernährend, fallen sie nicht speziell auf. Ganz anders, wenn sich HauhechelBläuling-Männchen – was sehr oft der Fall ist – zu Dutzenden «Flügel an Flügel» auf einem Feldweg versammeln, und auf dessen Boden Mineralien aufsaugen. Denn die mit einem schwarzen Saum und weissen Fransen versehene Flügeloberseite der Männchen dieser Falterart ist leuchtend blau. Jene der weniger auffälligen Weibchen ist braun gefärbt und mit einer Reihe von meist orangen Punkten am Flügelrand gekennzeichnet. Unser Bild entstand auf dem so genannten Nassberg bei Villigen im Kanton Aargau, auf dessen Feldwe-

gen sich bei sonnigem Wetter auf kurzer Distanz oft hunderte Hauhechel-Bläuling-Männchen zum Aufsaugen von Mineralien versammeln. Welch ein herrlicher Anblick! (adr)

Dass alte und ausgeschossene Karabiner und Sturmgewehre vernichtet werden, mit dem habe ich keine Mühe. Es werden aber bei solchen Rücknahmeaktionen auch wertvolle Waffen und solche mit nach wie vor guten Läufen entsorgt, mit denen man noch lange schiessen könnte. Zudem werden sicher auch antike und wertvolle Jagdwaffen vernichtet. Mit öffentlicher Sicherheit hat dies überhaupt nichts zu tun. Der gemeine Verbrecher lässt seine Waffe weder registrieren – geschweige denn vernichten. Man könnte demnach bares Geld vernichten, das dieser Aktion gleichkäme. Ich habe den «Schweizer Jäger» schon bald 30 Jahre abonniert. Dass er jetzt auch nach links abdriftet und damit NR Leo Lang/ZG huldigt und ihn fast als Herrgott verehrt, macht mich als Jäger und Sportschüt-

ze sehr betroffen. Für mich ist dieser Beitrag eher ein Fehlschuss des SJ und hat mit einem Blattschuss überhaupt nichts zu tun! Guido Peter, Menzingen Anmerkung der Redaktion Waffen in privater Hand sind ein zurzeit heftig diskutiertes Thema und beschäftigt Justiz und Politik gleichermassen. Dass die Möglichkeit besteht, nicht benutzte Waffen abzugeben ist – gemessen am Erfolg dieser schweizweiten Aktionen – für die nichtjagende oder schiesssportlich inaktive Bevölkerung offensichtlich ein Bedürfnis. Eine politische Ausrichtung der Redaktion in Bezug auf den «Blattschuss» in der Aprilnummer abzuleiten, ist dabei aber reine Mutmassung und schlichtweg falsch. Die Redaktion

Kapitale Trophäen Rehbock Gross ist die Freude, wenn ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service der Trophäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau, konnten dafür zwei anerkannte Juroren gewonnen werden. Damit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft daraus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto. Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436 Muotathal. Notieren Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf

dem Bewertungsblatt erwähnt haben wollen. Bei grossen Trophäen und Vollpräparaten vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung der Trophäe und

detailliertes Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die Veröffentlichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge.

Erleger: Hans Müller, Linthal Datum: Herbst 2007 Messung

Stangenlänge

links rechts

Durchschnitt

22.8 cm 22.45 22.1 cm Gewicht 325.9 g Gehörnvolumen 146.2 ccm Auslage 10.9 cm 48.6% 20 g Abzug wegen zu grossem Schädel Farbe Perlung Rosen Spitzen der Enden Regelmässigkeit und Güte Abzüge Gesamtsumme

Faktor

Punkte

x 0.5

11.225

x 0.1 32.590w x 0.3 43.860 4.000 0–4 P. 0–4 P. 0–4 P. 0–2 P. 0–5 P. 0–5 P.

2.000 3.000 2.500 2.000 5.000 1.000 105.175

Schweizer Jäger 6/2009

39

Leser schreiben

Auf trockenem Zum «Blattschuss» Boden am Nassberg 4/09


Jagdgeschichten

Mein erster Ich habe mir immer geschworen, erst auf Birkhähne zu jagen, wenn ich entweder einen eigenen Hund habe oder mit einem Jäger mit Hund mitlaufen kann. Im Jahr 2008 war es dann endlich so weit: meine Frau und meine Familie erlaubten mir die Anschaffung eines Hundes. Obwohl meine Hündin im Oktober noch nicht jährig war, freute ich mich schon lange vor Eröffnung der Birkhahnjagd und habe den Sommer über mit ihr fleissig geübt. Dann endlich – es ist der 16. Oktober – und mein Sohn Silvan (11-jährig), meine kleine Münsterländer-Hündin Hella und ich machen uns früh morgens auf den Weg ins Gebiet der Birkhähne. Wir sind mitten im Balzterritorium – so mei-

40

Schweizer Jäger 6/2009

BIRKHAHN ne ich jedenfalls – und warten gespannt, dass der Tag und die Hähne erwachen. Nichts ist jedoch zu sehen oder zu hören, gar nichts. Also entschliessen wir uns, die Hähne zu suchen, wenn die schon nicht zu uns kommen. Wir pirschen um einige Felsblöcke und da, plötzlich streicht ein Vogel ab, ich ducke mich und sehe noch 3 weitere sich zwischen die Felsen drückende Vögel. Die sind aber braun gesprenkelt und bis ich mir sicher bin, dass es Schneehühner und nicht Birkhennen sind, ist es zu spät, die Vögel streichen ab und sind in schnellem Sturzflug rasch in den Arven unter mir verschwunden. Pech! Wir geben nicht auf und laufen weiter. Keine Vögel sichtbar, aber ein wunderschöner Sonnenaufgang. Der Tag bricht über uns herein und wir beschliessen, etwas höher zu steigen, um unser Glück doch noch zu versuchen. Wir sind in der vollen Sonne und es geht schon gegen 10 Uhr, kein Tier ist sichtbar. Hella geniesst den Freilauf, mein Sohn und ich können über viele Dinge sprechen, die in der alltäglichen Hektik untergehen. Die Hähne gehen vergessen und wir machen uns mit einem kleinen Umweg an den Abstieg. Da, plötzlich ein Fauchen, dann ein Kullern über uns auf einer kleinen Anhöhe hinter

grossen Felsbrocken. Unser Gespräch erstirbt, wir schauen uns nur vielsagend an und machen uns auf den Weg, die Hähne anzupirschen. Das Kullern und Fauchen wird immer lauter, scheint zum Greifen nahe. Dann plötzlich ist alles ruhig. Wir warten und verstecken uns hinter den Felsbrocken und kurz darauf fliegen die Hähne über unsere Köpfe in den Wald unter uns; die Balz ist beendet, wir waren zu spät. Wir beschliessen, am nächsten Morgen einen neuen Versuch zu wagen und ziehen nach Hause.

Jagdglück mit Silvan und Hella Früh schrillt der Wecker, Silvan und Hella sind sofort hellwach neben mir. Der Blick nach draussen verheisst jedoch nichts Gutes, denn dichter Nebel wabert vor dem Fenster. Wir beschliessen, trotzdem zu starten und steigen ins Auto. Der Nebel wird immer dichter, unsere Hoffnung sinkt immer mehr. Im Jagdgebiet angekommen ist er so dicht, dass ich den Parkplatz fast nicht mehr finde. Wir steigen aus, es ist feuchtkalt, man kann kaum den Weg erkennen. Sollen wir umkehren, nach Hause ins warme Bett? Ich zweifle, Silvan sieht etwas blass aus, er hat Kopfschmerzen. Wie er mir nachher sagt, wollte er einfach kein Spielverderber sein, deshalb entschliessen wir uns, mit Hella einen «bewaffneten» Morgenspaziergang zu machen, sie muss eh ihr Geschäft erledigen. Plötzlich bin ich mir nicht mehr sicher, wo wir sind. Der dichte Nebel und die Dunkelheit machen eine Orientierung fast unmöglich, ich bekomme Bedenken, höre schon die Schelte meiner Frau und Silvan scheint’s immer schlechter zu gehen, trotzdem möchte er mich nicht enttäuschen und zottelt hinter mir her. Selbst Hella scheint nicht motiviert, sie spurt nicht, schaut mich nur verständnislos an. Plötzlich sind wir über dem Nebel, hier ist die Sicht trotz starker Bewölkung klar, die Orientierung wieder möglich. Ich schöpfe etwas neuen Mut,


lien-Ketten. Ich möchte deshalb weiter aufsteigen. Silvan ist enttäuscht, lässt die Ohren hängen und mich spüren, dass er nicht mehr mag. Ich rede auf ihn ein, versuche ihn zu überzeugen, dass die Birkhähne nach meinem Gefühl weiter oben zu finden seien. Ich bin hin und her gerissen, sollen wir umkehren, weiterlaufen? Plötzlich bleibt Hella wie angewurzelt stehen, windet ganz konzentriert nach oben. Da muss was sein. Ich versuche, Silvan und mir selbst Mut einzureden, obwohl ich weder etwas sehen noch hören kann. Ich nehme Hella an die Leine und folge ihr. Sie hält die Nase immer in den talwärts streichenden Wind und dann höre ich die Hähne fauchen und kullern. Das Herz schlägt nun schnell, die Balzlaute kommen immer näher, ich habe das Gefühl, die Hähne seien nur noch ein paar wenige Meter entfernt auf einem Plateau über uns. Ich reiche Hella an Silvan weiter, lege sie «down» und deute Silvan, sich ruhig neben sie zu legen. Beide merken meine Spannung und bleiben ganz still liegen. Ich pirsche langsam gegen das Plateau, das Kullern und Fauchen ertönt nun gerade über mir. Ich nehme die Flinte in Anschlag, erhebe mich ganz vorsichtig und langsam über die Kante des Plateaus, entsichere und dann sehe ich in etwa 20 Metern Entfernung vor mir einen Hahn aufrecht balzen. Er schaut mich an. In diesem Moment bricht der Schuss, der Hahn fällt und 5

Jagdgeschichten

von Birkhähnen ist aber gar nichts zu sehen, ausser etwas «Gestüber» und manchmal einer gemauserten Feder. Dafür fliegen uns nun in einem kalten Wind Schneegraupeln ins Gesicht, der Schweiss friert uns auf der Haut. Wir biegen um eine Krete und Silvan sieht einen einzelnen Vogel abstreichen. Er glaubt, es sei ein Schneehuhn und möchte es an dessen Landeplatz anpirschen. Obwohl ich nichts gesehen habe, glaube ich nicht an das Schneehuhn: Wir sind zu tief und Schneehühner trifft man zu dieser Zeit eher in Fami-

weitere, bisher für mich nicht sichtbare, streichen mit heftigen Flügelschlägen ab. Ich rufe Silvan. Hella begreift, dass ich getroffen habe und zieht ihn hinter sich nach oben, schleppt ihn so schnell, dass er stolpert und fällt. Sie zerrt ihn hinter sich her und packt den Hahn. Ich trete hinzu, nehme ihr den Hahn aus dem Fang und Silvan und ich strahlen um die Wette. Überglücklich und schweigend treten wir unseren Heimweg an, Silvan, Hella und ich mit unserem ersten Birkhahn. Wie schön ist doch die Bündner Jagd: vor der eigenen Haustür bietet sie solch schöne Erlebnisse und schweisst Vater und Sohn mit tiefen Emotionen zusammen. Markus Risch, Chur

Jagd- und Naturerlebnisse unserer Leser Nach dem Aufruf in der Aprilausgabe des «Schweizer Jäger» gingen bei der Redaktion erste, selbstverfasste Artikel unserer Leserschaft ein. Sollten Sie nach dem Lesen der Beiträge selbst Lust verspüren, Ihre Erlebnisse niederzuschreiben, melden Sie sich bei der Redaktion – veröffentlichte Beiträge werden honoriert. Schweizer Jäger 6/2009

41


Ein

BERUFSMANN,

Ausrüstung

der seine

BERUFUNG LEBT

Es ist immer erfrischend, einem Berufsmann zu begegnen, der seine Berufung lebt. Peter Kammermann ist eine solche Persönlichkeit. Mit Mut und Enthusiasmus eröffnete er im Mai 2008 seine klassische Büchsenmacherwerkstatt in Menznau. «Mit 14 Jahren bin ich zum Schiesssport gekommen und das ganze Drum und Dran hat mich von Anfang an fasziniert. 1986 hat es mich zur Büchsenmacherei gebracht», beginnt Peter Kammermann seine Ausführungen. In diesem Jahr begann er bei einem renommierten Entlebucher Büchsenmacher und Jagdausstatter eine Büchsenmacherlehre, die er 1990 mit dem gesamtschweizerisch besten Abschluss beendet hat. Sieben Jahre war Kammermann anschliessend als Büchsenmacher, in der Administration, im Einkauf und Verkauf seines ehemaligen Lehrbetriebes tätig, bevor er zu neuen Ufern aufbrach. Amerika sollte es sein. «Auf ein vages Angebot hin, mit meinem Schulenglisch im Rucksack, bestieg ich das Flugzeug. Krieghoff International in Ottsville/ Pennsylvania, stellte mich als Büchsenmacher für Service und Reparatur ihrer K-80Sportflinten ein. Der Anfang war gemacht.» Mit einer Träne im Knopfloch trat er nach

Ablauf der Arbeitsbewilligung die Heimreise an. Nach einem Jahr als Werkstattchef der Grosshandelsfirma Glaser Handels AG in heimischen Gefilden, folgte er dem Ruf des KrieghoffMutterhauses nach Ulm. Als Büchsenmacher für alle an-

Auch ein Mann fürs Feine: Ausbau einer Seitenschloss-Schlagfeder.

42

Schweizer Jäger 6/2009

spruchsvollen Arbeiten an Kipplaufwaffen war er mittlerweile ein gesuchter Mann. Nach beinahe zwei Jahren im deutschen Mutterhaus, drei weiteren bei Krieghoff International in Ottsville und einer berufsbegleitenden Weiterbildung für Lauf- und Schlossarbeiten beim bekannten Amerikaschweizer Alfred W. Gallifent, Gun & Rifle Maker in Warrington USA, kehrte er im Jahr 2004 schliesslich ins vertraute Entlebuch zurück. Der ehemalige Lehrbetrieb nahm Peter Kammermann, der nach zwanzig Jahren Berufserfahrung nun das gesamte Spektrum der Büchsenmacherkunst beherrschte, gerne wieder auf. Doch das Ziel war die eigene Firma: Im Jahr 2008 eröffnete der innovative Berufsmann seine eigene Büchsenmacherei im luzernischen Menznau, wo er nahezu sämtliche Dienstleistungen

Peter Kammermann beim Polieren eines Laufbündels. seiner Zunft anbietet: Zielfernrohrmontagen aller Art, Schäften und Fischhautschneiden, Lauf- und Schlossarbeiten an Kipplaufwaffen, Herstellung von Blatt- und Schenkelfedern, Treffpunktlage regulieren, neu verlöten von mehrläufigen Kipplaufwaffen und so weiter und so weiter. Ohne Markenbindung und grossem Neuwaffenlager berät er seine mittlerweile zahlreichen Kunden neutral, kompetent und mit grossem Engagement. In Peter Kammermann besitzen wir einen Meister seines Fachs, der sein Wissen bereitwillig an Kunden und Freunde weitergibt. Seine gelebte Passion und das grosse Fachwissen machen ihn zum kompetenten Partner für Jäger und Sportschützen. Ich empfehle ihn mit bestem Gewissen! M.-U. Felder


Nicht überrascht über die geplante Gesetzesinitiative von Bundesinnenminister Schäuble zur biometrischen Absicherung von Waffenschränken zeigte sich das Berliner Technologieunternehmen Idencom Germany GmbH. «Schon vor Wochen haben wir mit dem Traditionsunternehmen Carl Wittkopp GmbH aus Velbert, einem führenden Hersteller von Hochsicherheitsschlössern für Tresore und Waffenschränke, die Zusammenarbeit für ein neues Produkt zur biometrischen Sicherung von Waffenschränken vereinbart und sind damit optimal auf die Gesetzesinitiative von Minister Schäuble vorbereitet», so QiuPing Zeng, Geschäftsführer von Idencom Germany. Zeng weiter: «Unsere ausgereifte und anerkannte Fingerabdruckerkennungs-Technologie ist lange schon im mitteleuropäischen Markt etabliert. Die BioKey-Software gehört seit Jahren zu den weltweit führenden Fingerabdruckerkennungs-Algorithmen. Sie ist europaweit patentiert und wurde beim FVC (Fingerprint Verification Competition) unter 67 Teilnehmern als Nummer 1 in Westeuropa ausgezeichnet. Mit unserem neuen BioKeyModul 4000 haben wir unsere Modulpalette noch einmal aufgestockt und mit technischen Innovationen versehen. Diese Argumente, aber vor allem auch unsere Erfahrung und unsere Referenzen, haben Wittkopp überzeugt.» Aufgrund der sich häufenden katastrophalen Vorfälle beim Missbrauch von Waffen hat Wittkopp ein neues Sicherheitskonzept für den Verschluss von Waffenschränken entwickelt. Dabei werden herkömmliche Schlösser mit Fingerabdruck-Technologie zusätzlich gesichert. Künftig muss sich der Benutzer zunächst per Fingerabdruck am Waffenschrank ausweisen und kann erst nach erfolgreicher Identifizierung das Schloss öffnen.

Neuentwicklung für Carl Wittkopp GmbH aus Velbert – das Idencom Fingerabdruckerkennungssystem zur zusätzlichen Sicherung von Waffenschränken und Tresoren. Die Bedienung des neuen Systems ist einfach und sicher: Der Besitzer des Waffenschranks nimmt bei Erstinbetriebnahme mit dem Fingerabdrucksystem einen «Masterfinger» auf. Allein der «Masterfinger» kann anschliessend weitere Personen zum

Öffnen des Schrankes zulassen. Nur wenn die gescannten biometrischen Merkmale mit den gespeicherten Daten übereinstimmen, lässt sich das Schloss öffnen. Das biometrische System ist mit einem Zeilensensor ausgestattet. Hier wird der Finger nicht auf eine Glasfläche wie z.B. bei einem Flächensensor aufgelegt, sondern über den Zeilensensor gezogen. Durch dieses Verfahren bleibt kein Fingerabdruck zurück, der für eine Nachbildung missbraucht werden kann. Diese vorbildlichen Sicherheitsund Datenschutzmassnahmen – es werden ausschliesslich Minuzienpunkte, keine Fingerabdrücke gespeichert – sind zentraler Bestandteil aller BioKey®-Produktlinien. Schon im Juni 2009 wird die Carl Wittkopp GmbH die ersten biometrisch gesicherten Hochsicherheitsschlösser für Waffenschränke liefern.

IDENCOM Germany GmbH, 10627 Berlin, Telefon +49 30 398839-315, www.idencom.com

Bücher für den Jäger Ochota, russische Jagdgeschichten. Österr. Jagdund Fischereiverlag; Fr. 68.–. Das vorliegende Werk – das zweite des Herausgebers Ingolf Natmessnig zu diesem Thema – ist nicht nur ein zeithistorisches Dokument über Sprache, Kultur und Geschichte des grössten Landes der Erde, sondern vereint in fünfzehn Erzählungen packende Jagdleidenschaft mit höchster Sprachkunst. Rahn, Ansitzeinrichtungen selbst gebaut. Kosmos; Fr. 42.–. Geschlossene Kanzeln, Ansitzleitern oder einfache Erdschirme am Boden – Jörg Rahn

zeigt, wie leicht Ansitzeinrichtungen selbst gebaut sind. King, Hundekunde kinderleicht. Was Kinder- und Hundeerziehung gemeinsam haben. Kynos; Fr. 36.–. Tatsächlich sind die Prinzipien für ein erfolgreiches Lernen bei Hund und Mensch viel ähnlicher, als wir gemeinhin glauben. Middelhaufe, Jagdhund ohne Jagdschein? Der Weg zum glücklichen, gehorsamen Begleiter. Kynos; Fr. 52.–. Das erste Buch auf dem Markt, das der wachsenden Beliebtheit von Rassen wie Vizsla, Setter & Co. unter Nichtjägern Rechnung trägt, indem es auch kritische Töne nicht scheut.

Prossinagg, Jägersprache in Wort und Bild. Österr. Jagd- und Fischereiverlag; Fr. 68.–. Nicht nur die Jägersprache lebt mit diesem Buch weiter, sondern auch noch etwas Anderes: Das grosse Werk von Hermann Prossinagg, dem Grandseigneur der österreichischen Jagdgeschichte. Herberstein, Birschfibel. Österr. Jagd- und Fischereiverlag; Fr. 42.–. Ein Buch für all jene, die sich ihr Wild nicht nur ersitzen oder gar erfahren wollen.

Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links. Schweizer Jäger 6/2009

43

Ausrüstung

Biometrische Sicherheitssysteme für Waffenschränke

Eine systematische Erweiterung der biometrisch gesicherten Produktlinie ist bereits projektiert. Hieraus werden ab Mitte des Jahres weitere Lösungen zur Verfügung stehen. Wittkopp freut sich schon jetzt über ein enormes Interesse seiner Kunden. Neuentwicklung für Carl Wittkopp GmbH aus Velbert – das Idencom Fingerabdruckerkennungssystem zur zusätzlichen Sicherung von Waffenschränken und Tresoren. «Für Idencom ist die Zusammenarbeit mit Wittkopp eine Bestätigung unserer Arbeit und unserer ausgereiften Technologie. Wir erwarten in diesem Jahr ein sehr starkes Wachstum in unserer Branche und da Idencom eine breit aufgestellte Produktpalette anbietet, werden wir unsere führende Marktposition weiter ausbauen können», freut sich Zeng über die neue Kooperation seines Unternehmens und die Gesetzesinitiative des Bundesinnenministers.


Jagdschiessen

Jagdschiessen Daten 2009 Jägerverein Kandertal Schiessplatz «Unter dem Bühl», 3717 Blausee-Mitholz Übungen jeden Mittwoch bis 2. September jeweils 08.00–20.00 Uhr sowie Samstag, 27. Juni, und 15. August, 13.30–18.00 Uhr Jagdschiessen: So 28. Juni, 09.00–16.30 Uhr Herbsttaubenmatch: So 4. Oktober, 10.00–16.00 Uhr. Fragen oder Anmeldungen: Willy Matti, 3711 Mülenen, Tel. 079 295 30 79 willy.matti@bluewin.ch Jagdschiessanlage Oberboden Zumdorf, Hospental Übungsschiessen jeden Mittwoch bis 2. September sowie 7. Oktober Kontaktadressen: Peter Schmid, Hotel Rössli, Hospental am Gotthard, Tel. 041 887 13 76 Andreas Schmid, Rest. zum Dörfli, Zumdorf, Hospental, Tel. 041 887 01 32

ohne Gewähr

17. Juni Training Kugel, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr 17. Juni Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 17.30–20.30 Uhr 18. Juni Trainingsschiessen Diana Aletsch Schiessstand Ried-Mörel 17.00–20.00 Uhr Kontaktperson: Fritz Schalbetter jun. Tel. 079 301 11 13 19./20. Juni Öffentliches Jagdschiessen als Jagdparcours in Vättis SG Jägervereinigung Sarganserland Fr 13.30–20.00 Uhr Sa 09.00–16.30 Uhr Anmeldestelle: Vättis, 300-m-Schützenhaus Spina Auskunft: Karl Kohler, 079 476 11 60 20. Juni Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr

10. Juni ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00–20.00 Uhr, Kugel- und Schrotschiessen 13. Juni Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 13./14. Juni 29. Jagdschiessen Pfannenstiel, Schiessanlage Auf der Büelen, Meilen www.jagdschützen-meilen.ch 14. Juni 2009 100 Tontaubenmatch, Sportschützen Fuchs-Balma, Täsch Training: 13. Juni 2009 ab 14.00 Uhr Schöner Gabentempel, Wert Fr. 2500.– Voranmeldung erwünscht: Tel. 079 653 40 86

44

Schweizer Jäger 6/2009

20. Juni Schiesstraining für Anfänger und Fortgeschrittene, Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 13.30–17.00 Uhr Anmeldung an Heinz Gruber, 079 221 19 07 20. Juni Übungstag, Jagdschützen Berken, 13.00–18.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch

An Schiessen mit blauem Punkt ● kann die Schiessnadel erworben werden. Auskünfte über die Schiessnadel und Bestellungen: Verlag Schweizer Jäger, PF 261, 8840 Einsiedeln, Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, kontakt@schweizerjaeger.ch

20./21. Juni ● Säulischiessen des SNLC zusammen mit dem Zürcher Oberländer Jagdschiessen Sa 13.30–18.00 So 08.00–12.00, 13.30–15.30 Gaben: Alles, was die Sau hergibt! Oberländer Jagdschiessen 50 Jahre Jagdschützen Pfäffikon ZH 1. Preis: 1 Woche Jagdsafari in Südafrika – ein guter Grund, beide Programme zu schiessen! Schiessplan: Schaufelberger Waffen AG Bäckerstr. 35, 8004 Zürich 044 242 65 88 20./21. Juni Urner Jagdschiessen 2009 im Standel Wassen Sa 10.00–19.00 Uhr So 09.00–18.00 Uhr So 16.00 Uhr letzte Standblattausgabe Schiessstand 079 225 97 81 Max Baumann 079 425 62 64 www.urnerjaegerverein.ch 27. Juni Vereinsjagdschiessen Glarner Jagdverein (GJV) Jagdstand Aeschen, Oberseetal, 09.00–15.00 Uhr 27. Juni Freundschaftsschiessen Jägerverein Oberhasli 09.00–12.00, 13.00–17.00 Uhr 27. Juni Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 28. Juni Jagdschiessen, Jägerverein Kandertal, «Unter dem Bühl», Blausee-Mitholz 09.00–16.30 Uhr Fragen oder Anmeldungen: Willy Matti, 3711 Mülenen, Tel. 079 295 30 79 willy.matti@bluewin.ch 1. Juli Übungsabend, Jagdschützen Berken, 17.30–20.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 3./4./5. Juli Jagdschiessen Goldingen «Töbeli», Goldingen Programme: T. Oberholzer, Tel. 055 284 16 72, jagd.goldingen@bluewin.ch

3. Juli Training Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr 8. Juli Training Kugel, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr 8. Juli Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 17.30–20.30 Uhr 10. Juli ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00–20.00 Uhr, Kugel- und Schrotschiessen 10. Juli Übungsschiesstag, Jagdparcours Schaniela, Küblis, 17.00–20.00 Uhr 13. Juli Kugel reserviert PJV / Nur Schrotübung! Jagdschützen Berken, 17.30–20.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 17. Juli Training Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr 24. Juli Übungsschiesstag, Jagdparcours Schaniela, Küblis, 17.00–20.00 Uhr 25. Juli Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 13.30–18.00 Uhr 25./26. Juli ● 23. Urschner Jagdschiessen 2009 im Oberboden, Zumdorf Jagdschiessanlage zwischen Hospental und Realp Kontakt: Peter Schmid, Hotel Rössli, Hospental am Gotthard, Tel. 041 887 13 76 Fax 041 887 02 82 Andreas Schmid, Rest. zum Dörfli, Zumdorf, Hospental, Tel. 041 887 01 32 a.i.schmid@bluewin.ch www.zumdoerfli.ch


7./8. August Pirsch Rouchgrat Veranstaltung des Berner Jägerverbandes Fr 14.00–19.00 Uhr Sa 08.00–17.00 Uhr Schiessplatz ab 3538 RĂśthenbach i.E. signalisiert Auskunft: 079 235 43 43 OK, F. Catocchia 8. August 25. Jubiläum ÂŤGrĂźner BruchÂť Jagdschiessstand Standel, Wassen/Uri 10.00–12.00, 13.00–16.00 Uhr Standblattausgabe bis 15 Uhr Kontaktadresse: Heinz Merenda, Altdorf 079 572 36 23 heinz.merenda@nationale suisse.ch 8. August Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 8./9. August 9. Int. Jagdparcours-Jagdschiessen Schaniela, KĂźblis Samstag: 09.00–11.30, 13.00–18.00 Uhr (Standblattausgabe bis 17.00 Uhr) Sonntag: 09.00–11.30, 12.30–16.00 Uhr (Standblattausgabe bis 15.00 Uhr) 10. August Kugel reserviert PJV / Nur SchrotĂźbung! JagdschĂźtzen Berken, 17.30–20.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 12. August Letztes Training Kugel, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr 12. August Ăœbungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 17.30–20.30 Uhr

22. August â—? Ăœbungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 09.00–12.00 Uhr, Kugel- und Schrotschiessen

Jagd- und SportschĂźtzenverein Selgis Muotathal 6436 Ried (Muotathal) www.selgis.ch info@selgis.ch

-; ## ; #$ ; '; # ; / ;4$ $#(; ; &; ' ; #9 ; ; $# $ ( 6; ;% ' # ;' ;% ($ ; #( 9 ; ( 8 ;" ,; $ ;( ; $' $ <;.*,..;( ;01,..; ;03,3.;( ; 9'' ; % $ ' # ;( ;)$ ; # ; " ; #,;.50;*00;:5;5.;4"9 ; $ / 6; 4 $# $ ( ; " # ; $ ;.*,..;( ;0:,..; 6; =

!$ $ ;

$ $ #$ =

=7=' & %! = =3= ! =

=2=' & %! =

=

$ #$ ; ;' ;' '; $ ; 7=$=200=%= & =% =' & = 2=$=:0=%= !

=# =

!% ?= ?=# ?= ?= & = 3=$=5:=%= !

= ! =

; ( $ #$ -;

22. August Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr

2=$=:0=%= ! & =6 = = 8= 2=$=5:=%= & = ; = = =

Jagdschiessen

7. August Ăœbungsschiesstag, Jagdparcours Schaniela, KĂźblis, 14.00–20.00 Uhr

21. August Trainingsschiessen Diana Aletsch Schiessstand Ried-MÜrel 17.00–20.00 Uhr Kontaktperson: Fritz Schalbetter jun. Tel. 079 301 11 13

& ; $ ; 8 ; +<;!$ $ +; ; $ $ #$ = = != != != = = != != = = != = = = != =

22. August � Jagdschiessen Diana Visp und Umgebung Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 08.00–17.00 Uhr Auskunft: Heinz Gruber, 079 221 19 07

:+= = <+= = 25+= = 25+= = 2>+= = 2*+= = 30+= = 30+= = 3<+= = 3<+= = 3>+= = 2+= = 5+= = 20+= = 22+= = 2:+= =

2(+00)30+00= 0(+00)2:+50= 20+00)23+00= 25+00)2<+00= !&=2>+00= 0>+50)2>+50= 0>+50)2>+50= 20+00)2<+00= !&=2>+00= = 22+00)27+00= !&=2>+00= !&=2<+00= 0>+50)2>+50= 0>+50)2>+50= !&=2>+00=

=#! += ! % ! = =#! += ! % ! = 1

= = ; = = ! = 1

= = ; = = ,& = ! =6 8= ,& = ! =6 8= ! & = 1

= = ; = = 9 & 4= ! = 1

= = ; = = % ! = ,& = ! =6 8= ,& = ! =6 8= 1

= = ; = =

! ;# ; $ ; '; $ -;7 ( 2;' ; ; '$ ; $ ; ';/ # ; ; =

22. August Ăœbungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 13.30–18.00 Uhr 22. August Ăœbungstag, JagdschĂźtzen Berken, 13.00–18.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 22./23. August 5. Walliser Jagdparcours in Oberwald (Gerental) Sa 11.00–19.00 Uhr So 08.00–17.00 Uhr Programm: Kugel und Schrot Organisation: Diana Goms Kontakt: Adrian Imwinkelried, 3904 Naters, 079 608 08 77 22./23. August Pirsch am Sustenpass Veranstaltung des Berner Jägerverbandes Sa 08.00–19.00 Uhr So 08.00–17.00 Uhr Schiessplatz ab Hotel Steingletscher (3863 Sustenpass, Berner Seite) signalisiert Auskunft: 079 222 40 04 OK, R. Rohrbach 26. August Parcours-Training / KugelĂźbung, JagdschĂźtzen Berken, 17.30–20.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch

#; ;"9 ; '; $ ;!$ ;;;;;6 ! ! & = = ! =0(+00=& =2<+00= 8= =

= = %= = =

; =" % =% =" &! =

; ( $ #$ ;4 " ; ; # 6-;

2=$=200=%= = & = 2=$= ! & ?=3:.5:.:0.>:= =200=%= 2=$= ! & ?=20.2:.30.3:= =:0=%=

= =

9 ; $( ; 8 ;!$ $ <; $ $ #$ <; #; ; $ #$ -; % = -= '!

= ?= /=072=(22=<7=70=

28. August Trainingsschiessen Diana Aletsch Schiessstand Ried-MĂśrel 17.00–20.00 Uhr Kontaktperson: Fritz Schalbetter jun. Tel. 079 301 11 13 29. August Einschiessen Jagdgewehre (nur Grächen und St. Niklaus), 08.00–12.00 und 13.30–17.00 Uhr Auskunft: 079 221 19 07 29. August Rebeschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 13.30–18.00 Uhr 30. August Jagdparcours, JagdschĂźtzen Berken, 08.30–17.00 Uhr, Auskunft: F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 www.jagdschuetzen-berken.ch

= =

Anzeige

7. August Training Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr

2>+= =300*= 2*+50= = 2:+= ==300*= 2*+50= =

31. August + 7. September Jagdwaffeneinschiessen Schiessstand Raron ab 17.00 Uhr, ohne Anmeldung. Fragen: 079 301 60 05, Alex Schwestermann

Die Schiessnadel an Hut oder Kittel ist das sichtbare Zeichen des weidgerechten Jägers, dass er auch seine Waffe beherrscht. Die Nadel trägt Jahrzahl und jährlich ein anderes Kantonswappen (Reihenfolge Beitritt in den Bund). Sie kann an den bezeichneten Jagdschiessen erworben werden. Bestellungen der Schiessnadel (es werden nur Sammelbestellungen fßr Schiessanlässe ausgefßhrt) sind so frßh als mÜglich zu richten an Verlag Schweizer Jäger, Pf. 261, 8840 Einsiedeln, Tel. 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, E-Mail: kontakt@ schweizerjaeger.ch, wo auch jede gewßnschte Auskunft erhältlich ist. Solange vorrätig, sind auch noch die Schiessnadeln frßherer Jahre (SG, SO) lieferbar. Schweizer Jäger 6/2009

45


Jagdschiessen

4. September ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00–20.00 Uhr, Kugel- und Schrotschiessen, Einschiessen der Jagdwaffen 4. September Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 5. September Jagdschiessen Diana Aletsch Schiessstand Ried-Mörel 08.00–12.00, 13.00–16.30 Uhr Kontaktperson: Fritz Schalbetter jun. Tel. 079 301 11 13 5. September Einschiessen Jagdgewehre (nur Grächen und St. Niklaus), 08.00–12.00 und 13.30–17.00 Uhr Auskunft: 079 221 19 07

4. Oktober Herbsttaubenmatch, Jägerverein Kandertal, «Unter dem Bühl», Blausee-Mitholz 10.00–16.00 Uhr Fragen oder Anmeldungen: Willy Matti, 3711 Mülenen, Tel. 079 295 30 79 willy.matti@bluewin.ch 8. November 100 Taubenmatch, Jagdschützen Berken, 08.30–17.00 Uhr, Auskunft: F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 www.jagdschuetzen-berken.ch

Praxisgerechte Jagdvorbereitung

28. November Goldener Fuchs, Jagdschützen Berken, 12.30–17.00 Uhr, Auskunft: F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 www.jagdschuetzen-berken.ch

Pirsch am Sustenpass 22./23. August 2009 Samstag 08.00–19.00 Uhr Sonntag 08.00–17.00 Uhr Schiessplatz ab Hotel Steingletscher (3863 Sustenpass, Berner Seite) signalisiert. Auskunft: 079 222 40 04 (OK, R. Rohrbach).

7. September Kugel reserviert PJV / Nur Schrotübung! Jagdschützen Berken, 17.30–20.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 11. September Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 16. September Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 13.30–20.30 Uhr 19. September Übungstag, Jagdschützen Berken, 13.00–18.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 19. September Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 13.30–18.00 Uhr

46

Schweizer Jäger 6/2009

Pirsch Rouchgrat 7./8. August 2009 Freitag 14.00–19.00 Uhr Samstag 08.00–17.00 Uhr Schiessplatz ab 3538 Röthenbach im Emmental signalisiert. Auskunft: 079 235 43 43 (OK, F. Catocchia).

Zusätzlich zu den Pirschgängen stehen wiederum die Anlagen für den Schrotschuss zur Verfügung (Rollhasen/Wurftauben).

5. September Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 7. September Jagdwaffeneinschiessen Schiessstand Raron ab 17.00 Uhr, ohne Anmeldung. Fragen: 079 301 60 05, Alex Schwestermann

Veranstaltungen des Berner Jägerverbandes

Randschrote Frage: Ich habe oft Probleme, schnelle Ziele aufzunehmen, weil ich sie zu spät sehe und dann zu langsam bin. Als Schütze mit linkem Meisterauge und Anschlag von der rechten Schulter, muss ich ja das linke Auge vor der Schussabgabe schliessen. Mein Augenarzt machte mich bei der letzten Untersuchung auf den sogenannten «blinden Fleck» aufmerksam. Kann es da einen Zusammenhang geben? Man könnte damit spekulieren, aber ich denke, der blinde Fleck hat auf das Schiessen mit der Flinte keinen Einfluss. Schauen wir uns die Geschichte etwas näher an: Beim sogenannten «blinden Fleck» fehlen die Sehnerven. Für eine bestimmte Stelle der Gesichtsfeldregion ist der Mensch demnach blind. Was bedeutet dies nun für einen Schützen, der

mit nur einem Auge schnelle Ziele beschiesst? Versuchen Sie folgendes Experiment: Schliessen Sie das linke Auge und fixieren Sie in der untenstehenden Skizze das Kreuz links. Bewegen Sie nun die Seite langsam zum Auge und vom Auge weg. Sie werden feststellen, dass in einer Distanz von zirka 30 Zentimetern der Vogel verschwindet. Erstaunlich aber wahr! Falls unser «einäugiger» Schütze mit einer «Vorhaltetechnik» operiert, bei der jeweils ein bestimmter Punkt vor dem Ziel anvisiert wird, wäre es also möglich, dass das Ziel im entscheidenden Moment aus seinem Blickfeld verschwindet. Voilà! Aber halt! Der Punkt, bei welchem der Sehnerv in die Netzhaut eintritt, unser blinder Fleck also, liegt etwa 14° na-

Unter dieser Rubrik beantwortet der Flintenschiesslehrer MarkusUrs Felder auch Ihre Fragen über alles, was mit dem Flintenschiessen zusammenhängt. Richten Sie die Frage(n) an die Redaktion oder direkt an Markus-Urs Felder, Alte Schäferei, 8590 Romanshorn, www.flintenakademie.ch sal vom Fixierpunkt. Das sich aus diesem Winkel ergebende Vorhaltemass entspricht in etwa einem Vogel, der mit einer Geschwindigkeit von über 240 Kilometern pro Stunde in 20 Meter Entfernung quer am Schützen vorbeifliegt. Ein nicht alltägliches Ziel! Auch auf 35 Meter müsste der Vogel immer noch 200 Kilometer pro Stunde vorlegen. Falls dann der Schütze bei diesem Flitzer ausschliesslich den korrekten Vorhaltepunkt fixiert, wird er «verschwinden» (der Vogel, nicht der Schütze) – dann und nur dann! Ich denke, damit könnten wir den «blinden Fleck» als Fehlschussursache für alle Belange der Praxis ad acta legen.


GV der Jagd- & Sportschützen Selgis AG und des Jagdund Sportschützenvereins Selgis vom 20. April 2009 Auch dieses Jahr trafen sich die Mitglieder zu ihrer jährlichen Generalversammlung in der heimeligen Schützenstube im Selgis, Muotathal. Bevor man zu den offiziellen Traktanden schritt, fand eine interessante Begehung des neuen Schiessstandes sowie der Büchsenmacherei statt. Inzwischen wurde der topmoderne Schiessstand bereits in Betrieb genommen, und die Eröffnung der Büchsenmacherei ist auf Herbst 2009 geplant. 8. ordentliche Generalversammlung der Jagd- & Sportschützen Selgis AG Die rund 70 anwesenden Aktionäre hatten über zahlreiche Geschäfte zu bestimmen, vor allem aber über eine Verdoppelung des bestehenden Aktienkapitals von bisher CHF 275 000.–. Die ordentliche Kapitalerhöhung von CHF 15 000.– (6000 Aktien à nominal Fr. 25.–) gehen mit Abschluss eines Aktionärsbindungsvertrages an den Selgis-Verein. Die weitere Erhöhung von CHF 125 000.– wird durch Ausgabe von 5000 Inhaber-Aktien zu je nominell CHF 25.– je Aktie abgedeckt und innert 2 Jahren durchgeführt. Dem vorgeschlagenen Geschäft wurde ohne Gegenstimme zugestimmt. Im Weiteren wurde die Verlegung des Firmensitzes nach Selgis, 6436 Ried-Muotathal, einstimmig beschlossen. Die Mehrheit der Anwesenden spricht sich zudem für die Vorlage aus, dass eine allfällige Auflösung und Zweckänderung der Gesellschaft ¾ der gültig abgegebenen Aktienstimmen bedingt. Anschliessend werden der Geschäftsbericht von VR-Präsident Heinz Winter sowie die Jahresrechnung von Finanzchef Hubert Häusler, die mit einem Bilanzgewinn von CHF

6000.– abschliesst, wie auch der Revisionsstellenbericht einstimmig genehmigt. Die Entlastung der verantwortlichen Organe sowie die Wahl des Verwaltungsrates und der Revisionsstelle für eine Mandatsdauer eines Jahres erfolgen ebenfalls ohne Gegenstimme. Heinz Winter dankt allen Aktionären für ihre tatkräftige Unterstützung, insbesondere Gründungsmitglied und Sponsor Willy Garaventa. Abschliessend informiert Christoph Breu kurz über den Bau des Schiessstandes und würdigt die zahlreichen Frondienstler für die unzählig geleisteten Arbeitsstunden. 18. ordentliche Generalversammlung des Jagd- und Sportschützenvereins Selgis Vereinspräsident Beat Immoos führt speditiv durch die statutarischen Traktanden. Nach der Begrüssung und der Wahl der Stimmenzähler, wird der Jahresbericht 2008 (zu lesen unter www.selgis.ch) einstimmig genehmigt. Im Weiteren informiert der Präsident über die Anzahl der Vereinsmitglieder, die sich per Ende des letzten Jahres auf über 600 erhöht hat. Die anschliessende Jahresrechnung und der Revisorenbericht werden einstimmig genehmigt und dem Vorstand wird die Décharge erteilt. Dem Budget 2009 wird ebenfalls zugestimmt, wie auch dem Jahresbeitrag 2010 von CHF 50.–. Im Vorstand waren keine Demissionen zu verzeichnen, doch wurde Flavian Schmidig als zusätzliche Verstärkung für 3 Jahre und Revisor Alfred Böni für 1 Jahr gewählt. Nach wie vor werden jedoch Verantwortliche für die Kasse und Presseberichte gesucht. Bei den Tätigkeiten 2009 steht primär der Bau des neuen Schiessstandes wie auch der Büchsenmacherei im Vordergrund und einen möglichst

nahme von 6000 Aktien der AG zu Fr. 600 000.– (nominell CHF 25.–) einstimmig zu, so dass die Bilanzstruktur der AG gestärkt wird. Abschliessend bedankt sich der Präsident bei allen Mitwirkenden für ihren unermüdlichen Einsatz.

Flintenschiess-

unterricht 2009 Exklusiv für seine Leserinnen und Leser organisiert der «Schweizer Jäger» auch dieses Jahr Flintenschiesskurse mit dem Schiesslehrer und Autor Markus U. Felder in St. Moritz. Verbinden Sie eine optimale Vorbereitung auf die bevorstehende Jagd mit einem Ferientag im Oberengadin! Daten 11./12./13. Juni 23./24./25. Juli 13./14./15. August Halbtageskurse jeweils von 09.00–12.00 Uhr, bzw. 14.00– 17.00 Uhr

Programm Überprüfen des Schaftes und der Treffpunktlage, die richtige Technik, Fehler erkennen und beheben, Flug- und Bodenziele sicher treffen. Preis / Anmeldung Fr. 170.– halber Tag Fr. 280.– ganzer Tag (zuzügl. Munition), Ausbildung in 4er-Gruppen. Anfänger und Fortgeschrittene willkommen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Anmeldung und Auskunft: Tel. 078 641 82 34 oder info@ flintenakademie.ch Schweizer Jäger 6/2009

47

Jagdschiessen

Generalversammlung im Selgis

selbständigen Schiessbetrieb auf allen Anlagen. Der Präsident verweist auf das abwechslungsreiche Jahresprogramm und motiviert die Schützen, das vielfältige Angebot auch entsprechend zu nutzen. Die anwesenden Vereinsmitglieder stimmen der Über-


Resultate Jagdschiessen

75-Tauben-Match von Berken Am 16. Mai führten die Berkener Jagdschützen den Frühjahrs-75-Tauben-Match durch. Am Schiessen massen sich 21 Schützen aus der «halben» Schweiz und kämpften in drei Kategorien um schöne Preise (Warenkörbe) und Medaillen. Der Tagessieger heisst Dionys Imboden aus Täsch mit 70 Treffern von total 75! Herzlichen Dank allen Teilnehmern und Gratulation den Gewinnern. Ein spezieller Dank geht an alle Sponsoren und Helfer des Vereins. Fritz Gertsch

Aus der Rangliste Kat. A: 1. Dionys Imboden, Täsch, 70; 2. Roger Huser, Perlen, 68; 3. Montano Pesce, Zermatt, 67; 4. Lars Vogt, Zofingen, 65; 5. Alois Schnell sen., Wahlen, 64; 6. Ernst Fahrni, Eggiwil, 60. Kat. B: 1. Hubert Zimmermann, Vitznau, 66; 2. Paul Zimmermann, Vitznau, 63; 3. Rudolf Graber, Niederönz, 63; 4. Joseph Gwerder, Muotathal, 63; 5. Urs Schnell, Wahlen, 62; 6. Rolf Vogt, Strengelbach, 62; 7. Toni Fritschi, Regoldswil, 62; 8. Daniela Fahrni, Eggiwil, 57. Kat. C: 1. Armin Lehmann, Steinen, 63; 2. Werner Leu, Biel-Benken, 58; 3. Arthur Bieri, Herzogenbuchsee, 58; 4. Urs Rotzetter, Aarwangen, 55; 5. Patrick Lack, Netzlingen, 54; 6. Fritz Gertsch, Herzogenbuchsee, 51; 7. Michael Wüthrich, Bützberg, 44.

Jagdparcours Schaniela, Küblis Im Schanielatobel in Küblis wurde im Jahre 2001 der Parcours erstellt. Verteilt auf eine Strecke von gut einem Kilometer wird auf fünf verschiedene Scheiben (Sius Ascor) geschossen: Keilerscheibe, laufender Hirsch, Rehbock, Fuchs und zu guter letzt auf den Gamsbock. Die Distanzen und die Stellungen wechseln sich ab. Diese praxisbezogene Anlage garantiert eine Chancengleichheit für alle Jäger!

Jagdschiessen Am Wochenende des 8./9. August 2009 findet auf dieser Anlage das 9. internationale Jagdschiessen statt. Jagdwaffen ab Kaliber 222 sind zugelassen. Zu diesem Anlass laden wir Sie herzlich ein. Im Schanielatobel erwartet Sie eine moderne Schiessanlage. Die Sektionen Madrisa und Prättigau hoffen, recht viele Schützinnen und Schützen in Küblis willkommen heissen zu dürfen. Kontaktadresse: Jakob Dönz, Haus Valpun, 7243 Pany, Telefon 081 332 34 81, 079 437 46 64

Jägerinnenschiessen in der Schiessanlage Graf Stauffenberg in Amerdingen Das Bayerische Jägerinnenforum organisierte nach drei Jahren wiederum einen Schiesswettbewerb in Amerdingen (Oberbayern). 28 Jägerinnen aus ganz Bayern und auch aus der Schweiz massen sich abermals in der Schiessfertigkeit. Persönliche Einladungen für den 18. April 2009… Renate Weber, die Repräsentantin des Bayerischen Jägerinnenforums, lud uns drei Bündner Jägerinnen, die wir schon vor drei Jahren am Preisschiessen teilnahmen, persönlich ein. Hinzu bekamen wir vom Grafen persönlich das Privileg, wieder ein

Zimmer im Schloss beziehen zu dürfen. Allein diese Gesten waren uns die Reise wert und so folgten Ursina Thomann und Gerda Rubli und ich der kurzfristigen Einladung. Diesmal galt es, einen Wanderpokal auszuschiessen auf der uns bereits bekannten Anlage in Amerdingen. Preisverteilung durch den Grafen von Stauffenberg persönlich Vormittags hatten alle 28 Teilnehmerinnen ein Pensum von je drei Schüssen auf die Scheiben «Laufenden Keiler», Fuchs und Rehbock (Kal. Ab 6.5 mm) zu absolvieren. Am Mittag gab Egbert Urbach, der

Leiter der Landesjagdschule, in seinem äusserst spannenden Referat «Vom Welpen zum Jagdhund» zusätzliche gute Tipps und Tricks, was eine Jagdhundehalterin ihrem künftigen treuen Begleiter unbedingt schon als Welpe beibringen muss. Anschliessend stand für uns alle das Flintenschiessen auf dem Programm. Auf je 5 Kipphasen und Traptauben (max. Schrotgewicht: 28g) musste geschossen werden. Alle Teilnehmerinnen waren sich einig, auf die Kipphasen und Traptauben fehlte es einfach an regelmässigem Training. Zum Schluss – Spass muss eben auch bei einem solchen

Nach der Preisverteilung vor der Schiessanlage Amerdingen. Graf Alfred Schenk von Stauffenberg (Mitte hinten) umrahmt von den Teilnehmerinnen, Jakob Pollithy (rechts aussen).

48

Schweizer Jäger 6/2009

Wettbewerb sein – gab jede Jägerin mit der gleichen Waffe im Schiesskeller einen Schuss auf die Ehrenscheibe. Gewinnerin wurde diejenige, deren Schuss am nächsten im Zentrum der Scheibe war. Uns drei Schützinnen lief ’s recht gut. Gespannt warteten alle auf die Ehrung, die Graf Alfred Schenk von Stauffenberg persönlich zusammen mit der Organisatorin Renate Weber vornahm. Der Wanderpokal ging zwar nach Niederbayern, trotzdem waren wir glücklich über unsere ausgezeichnete Rangierung, für die wir tolle Sachpreise aus den Händen des Grafen überreicht bekamen. Abends im gräflichen Gästehaus «Jägerhof» lud der Graf uns auf eine feine, schwäbische Brotzeit ein. Zu unserer Runde gesellte sich später auch der Pächter des gräflichen Reviers Jakob Pollithy. Bis in die frühen Morgenstunden wurden bei gemütlichem Beisammensein Gedanken und Erfahrungen zur Jagd ausgetauscht. Tags drauf genossen wir unter der Leitung des Grafen persönlich die Schlossführung. Arlette Meisser-Müller, Chur


GEFORKELTER

Kürzlich berichtete Univ. Doz. Dr. Armin Deutz in der «Pirsch» über die Sektionsergebnisse eines an einer Fütterung verunfallten und eines bei einer Fütterung geforkelten Hirsches. Ich bat ihn, seine Befunde auch den Leserinnnen und Lesern des «Schweizer Jägers» zugänglich zu machen. Dies in Ergänzung zu meinen eigenen Ausführungen im SJ 3/09, Seiten 36–38. Nachfolgend sein Bericht.

Fall 1: Verenden durch Sturz auf Schildknorpel Die Sektion eines am 27. Jänner 2007 im Bereich einer Rotwildfütterung verendet aufgefundenen Rothirsches, ungerader Kronenzehner, 8 Jahre, schildert folgender Kurzbericht: Der abgebildete Hirsch wurde im Bereich einer Fütterung im Bezirk Murau, Steiermark, Österreich, bei einer zwischen Bäumen angebrachten Heuraufe verendet aufgefunden. Sektionsbefund Unter der Decke (Hirsch wurde vollkommen aus der Decke geschlagen) waren ausser einer ca. 2x3 cm grossen Blutung über dem Schildknorpel des Kehlkopfes keinerlei Hinweise auf Verletzungen, wie Schuss- oder Forkelverletzungen zu erkennen. Ausser einem Lungenödem (Austritt

Blutung über Schildknorpel.

Blutiger Inhalt in der Luftröhre. von Flüssigkeit aus den Blutgefässen in das Lungengewebe und in die Lungenbläschen) waren an den Innenorganen keine besonderen Befunde zu erheben. Nach Eröffnung des Kehlkopfes fanden sich in der Luftröhre Blut sowie schaumige Ödemflüssigkeit. Der Hirsch verendete mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit agonal (in Bewusstlosigkeit) an einem Erstickungstod infolge eines Druckes/Schlages auf den Schildknorpel des Kehlkopfes. Durch das Fehlen von weiteren Verletzungen am Wildkörper sowie das Fehlen von Spuren eines Befreiungsversuches in der Umgebung des Hirsches ist davon auszugehen, dass der Druck/Schlag sofort zu einer Bewusstlosigkeit führte, in deren Folge der Hirsch erstickte.

Situation beim Auffinden des Hirsches.

Ursache könnte ein seitliches Wegrutschen des Hirsches bei der Fütterung gewesen sein. Der Fütterungsbetrieb ist kausal in keiner Weise mit dem Verenden des Hirsches in Zusammenhang zu bringen, da durch die insgesamt 6 disloziert angebrachten Heuraufen auch rangniedrigere Stücke ohne Streitereien Futter aufnehmen können und der Fütterungsbetrieb insgesamt als sehr gut beurteilt werden kann.

Fall 2: Hirsch bei Fütterung geforkelt Am 23. Januar 2008 wurde im Bezirk Judenburg, Steiermark, Österreich, einem Rothirsch, ungerader 12er, 12–13 Jahre, nach Rückfrage beim zuständigen Hegemeister ein Fangschuss angetragen, da der Hirsch im Fütterungsbereich festlag und nicht mehr hoch werden konnte. Bei der Sektion am selben Tage konnten folgende Befunde erhoben werden: Alte Laufverletzung am linken Sprunggelenk (Schussverletzung mittels Röntgen ausgeschlossen), einige stumpfe Forkelverletzungen und ein perforierender Forkelstich in den rechten Brustkorb. Dieser Forkelstich führte zu einem so genannten Pneumothorax, d.h. es kam zu einem Eindringen von Luft zwischen Brustund Rippenfell. Dies führt zur Aufhebung des negativen Druckes im Intrapleuralspalt (Spalt zwischen Rippen- und Lungenfell) und damit zu einem Kollaps des betroffenen Lungenflügels, der dann nicht mehr beatmet werden kann. Die Forkelstiche waren von aussen nicht sichtbar, lediglich im Bereich des perforierenden Stiches waren geringe Schweissspuren in der Decke. Mit verursacht war diese Forkelverletzung sicherlich einerseits durch ein nachbrunftiges Tier und andererseits durch die alte Laufverletzung, die

HIRSCH

Fragen an den Tierarzt Unter dieser Rubrik gibt der Tierarzt, Jäger und Jägerausbildner Franz-Joseph Schawalder Auskunft auf Ihre Fragen. Richten Sie bitte die Fragen direkt an: Franz-Joseph Schawalder Weidlistrasse 8, 9607 Mosnang

den Hirsch in seiner Bewegung einschränkte. Diese Fälle demonstrieren wieder einmal, dass es bei der Suche nach Krankheitsoder Verendensursachen wesentlich ist, dass das zu beurteilende Stück von aussen nach innen untersucht wird. Das heisst, dass das Stück zuerst möglichst vollständig aus der Decke geschlagen wird. Zu achten ist dabei besonders auf allfällige Verletzungen wie Forkelstiche oder solche, die auf einen Schuss, Riss, Absturz oder eine Kollision mit einem Kraftfahrzeug hinweisen könnten. Univ. Doz. Dr. Armin Deutz

Forkelstich hinter dem rechten Schulterblatt.

Der Forkelstich führte zu einem Kollaps der rechten Lunge. Schweizer Jäger 6/2009

49

Tierarzt

FÜTTERUNGSUNFALL und


TREFFPUNKTLAGEN VISIERUNG ZIELFEHLER 1 2

Die häufigsten Zielfehler treten bei offener Visierung auf. Die Abbildung zeigt die verschiedenen Möglichkeiten. Ordnen Sie die richtigen Bezeichnungen zu!

Aus welchen Teilen besteht die offene Visierung?

Zielen heisst: Auge, Visiereinrichtung und Ziel in eine Linie bringen. Wie nennt man diese Linie?

11 12 13 14 15 16 17 18

Die Abbildungen zeigen die Teile verschiedener offener Visierungen. Ordnen Sie die richtigen Bezeichnungen zu!

3 4 5 6 7 8 9

rechts verkantet rechts verklemmt Vollkorn links verklemmt links verkantet

Wie nennt man die fehlerfreie Stellung von Kimme und Korn?

Wo sitzt der Schuss bei Feinkorn?

A

hoch

B

tief

C

Fleck

19

Wo sitzt der Schuss bei Vollkorn?

20

Wo ist die Treffpunktlage eines Schusses, der rechts verkantet abgegeben wurde?

Balkenkorn dreieckiges Visier Perlkorn

10

Ringkorn

Welche Waffen sind in der Regel mit einem Umlege- oder Klappvisier ausgerüstet?

rechteckiges Visier

A

Drillinge

U-förmiges Visier

B

Selbstladebüchsen

Dachkorn

C

Bockbüchsflinten

Testlänge: Testzeit: Auswertung: 33 Fragen 30 Fragen weniger

50

Feinkorn

37 Aufgaben 20 Minuten

sehr gut ausreichend ungenügend

Schweizer Jäger 6/2009

A

links tief

B

rechts tief

C

rechts

21

Welche Abweichung der Treffpunktlage entsteht zusätzlich, wenn der Gewehrlauf nahe der Mündung aufgelegt wird?

Abdruck aus den Lehrheften für Jungjägerausbildung mit freundlicher Genehmigung von Heintges Lehr- und Lernsystem GmbH. (Vervielfältigung, Fotokopie und Nachdruck verboten!) Bezugsquellennachweis siehe Rubrik «Jägermarkt», Seite 1, oben links.

A

Tiefschuss

B

Hochschuss

Antworten siehe Seite 38

C

Fleckschuss


23

Zu welchem Zielfehler bzw. welcher Treffpunktlage kann Sonnenlicht führen, das steil von oben auf das Korn fällt?

tief links

B

hoch links

C

links

Woraus besteht in der Regel die Visiereinrichtung von Flinten?

A

aus Kimme und Korn

B

nur aus der Laufschiene

C

nur aus dem Korn auf der Laufschiene

25 A B C

26 A

Was ist ein Flinten-Hilfskorn?

Sie vergrössert das Ziel.

B

Sie bringt Absehen und Ziel in eine Ebene.

C

Sie vereinfacht das Zielen.

Was ist das Hauptmerkmal der Diopter-Visierung?

A

ein besonderes grobes Korn

B

ein feines Lochvisier

C

ein enges Dreiecksvisier

32

Was versteht man unter einer optischen Visierung?

Zu welcher Art von Visierung rechnet man die Diopter-Visierung?

A

offene Visierung

B

geschlossene Visierung

C

Fluchtvisierung

36

Was ist ein Spektiv?

A

ein Fernrohr

B

ein Fernglas mit starker Vergrösserung

C

Zielfernrohre

ein leuchtenfarbenes Korn

Wozu ist das Diopter-Visier besonders geeignet? zum Scheibenschiessen bei guter Beleuchtung

C

zum Schiessen auf bewegliche Ziele

Welche optischen Systeme fi nden bei der Jagd Verwendung?

A

Fernrohre

B

Ferngläser

C

Zielfernrohre

29

A

35 31

Welche Vorteile bietet eine optische Visierung?

ein zusätzliches kleineres Korn auf etwa 1/3 der Lauflänge

zum Schiessen in der Dämmerung

28

34

ein grösseres Korn

B

27

Beim Zielen mit der offenen Visierung tastet das Auge die unterschiedlich weit entfernten Punkte Kimme, Korn und Ziel nacheinander ab, um sich darauf scharf einzustellen. Wie bezeichnet man die Fähigkeit des Auges, sich auf einen Punkt in unterschiedlicher Entfernung rasch einzustellen?

Wo sitzt der Schuss, wenn das Korn links verklemmt wird?

A

24

30

Wie bezeichnet man ein optisches System für beide Augen?

Wie nennt man ein optisches System für ein Auge?

www.schweizerjaeger.ch

33

An welcher Stelle der Waffe wird ein Diopter montiert?

A

vor dem Patronenlager

B

an der Laufmündung anstelle des Korns

C

37

Sie wollen auf weite Entfernungen, z.B. im Gebirge, Wild sicher ansprechen. Welches optische Hilfsmittel eignet sich hierfür besonders?

möglichst nahe am Auge auf Verschlusskasten oder Kolbenhals Schweizer Jäger 6/2009

51

Testen Sie Ihr Wissen

22


Bund und Kantone

Erste Delegiertenversammlung von JagdSchweiz in Zofingen Am 20. Juni findet in Zofingen (Kanton Aargau) die diesjährige ordentliche Delegiertenversammlung von JagdSchweiz statt. Erwartet werden über 90 Delegierte aus allen Schweizer Kantonen. Als Gäste wird Präsident Jon Peider Lemm unter anderem Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger und Regierungsrat Peter C. Beyeler begrüssen dürfen. Nebst den gemäss Statuten zu behandelnden Traktanden steht die Wahl eines Vorstandsmitglieds an; dafür vorgeschlagen wird Peter Zenklusen, Präsident des Berner Jägerverbandes. Ein bedeutender Punkt auf der Traktandenliste ist weiter die Aufnahme von neuen Mitgliedern. Die Kantonalverbände und -vereine, die derzeit Mitglieder des Schweizerischen Patentjäger- und Wildschutzverbandes und von RevierjagdSchweiz sind, haben geschlossen ein Beitrittsgesuch als A-Mitglieder gestellt. Zusammen mit dem Verband der Freiburger Jäger, derzeit Mitglied von Diana Suisse, sind es in dieser Kategorie insgesamt 24 Verbände. Diana Suisse und der Verband der Tessiner Jägerschaft sind als Teilverbände bereits A-Mitglied von JagdSchweiz. In Zofingen anwesend sein werden auch Vertreter von drei nationalen jagdlichen Organisationen, die ein Gesuch um Aufnahme als BMitglieder gestellt haben. Anschliessend wird der Vorstand seine ersten Gedanken zur Revision der eidgenössischen Jagdverordnung darlegen, die in den nächsten zwei Jahren über die Bühne gehen soll. An der Delegiertenversammlung von Zofingen wird ausserdem ein Bericht der Schweizerischen Vereinigung der Waldschnep-

52

Schweizer Jäger 6/2009

fenjäger zum Vogelzug in den Jahren 1988–2008 vorgestellt. Diese Übersichtsarbeit zeigt die bedeutende Rolle der Jagd für die Überwachung und für die Erhaltung von Wildtierpopulationen auf. Berechtigte Personen finden die Unterlagen für die DV unter «Dokumente». JagdSchweiz

Ausbildung im Jagdhundewesen: Gangbarer Weg aufgestöbert Mit der Revision der Tierschutzverordnung sind im Bereich der Hundehaltung neue Vorschriften eingeführt worden. Neu müssen alle Hundehalter, die erstmals oder wieder einen neuen Hund haben, einen Kurs zur Erlangung der Sachkunde (SKN) besuchen. Daneben müssen auch die Instruktoren, die diese Kurse erteilen, selbst ausgebildet werden. JagdSchweiz hat vor einer Kommerzialisierung stets gewarnt und festgehalten, dass im Jagdhundewesen auf die bestehenden Strukturen aufgebaut und das vorhandene Wissen angerechnet werden müsse. Es geht nun darum, in jedem Kanton mindestens zwei AGJ-Leistungsrichter so weiter zu bilden, dass sie befähigt sind, die Kurse für Sachkundenachweise gemäss Ausbildungsverordnung des Bundes zu erteilen. Diese Ausbilder sollten ebenfalls in der Lage sein, im Rahmen der Jungjägerausbildung das Jagdhundewesen derart zu unterrichten, dass die Kandidaten, wenn möglich gleichzeitig mit dem jagdlichen Prüfungsstoff auch den Hunde-Sachkundenachweis erhalten. Nun hat die Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen unter allen Möglichkeiten die Beste aller derzeit möglichen Lösungen präsentiert. Im Rahmen der Ausbildungsstrukturen der Schweizerischen kynologischen Ge-

sellschaft, der die AGJ angeschlossen ist, können AGJLeistungsrichter im Rahmen einer Zusatzausbildung die didaktischen Grundlagen und das tierschutzrelevante Wissen erlernen. Dieser Kurs ist zwar nicht zum Null-Tarif, aber zu einem konkurrenzfähigen Preis zu haben. Rund 3000.– Franken kostet er. Nun geht es darum, die Kosten für diese Spezialistenausbildung, die sowohl dem Jagdhundewesen als auch der Jagd allgemein zugute kommt, möglichst breit aufzufangen. JagdSchweiz bittet deshalb die Jagdverbände und -vereine sowie die Jagdhundeclubs, sich finanziell daran zu beteiligen. Es sollte möglich sein, die nötige Anzahl an Leistungsrichtern finanziell derart zu unterstützen, dass sie auch bereit sind, den zusätzlichen Ausbildungsaufwand im Interesse der Jagd und der Jagdhunde auf sich zu nehmen. JagdSchweiz ist auch den kantonalen Ausbildungskommissionen dankbar, wenn sie sich darum bemühen, die Jungjägerausbildung im Bereich des Jagdhundewesens den neuen Erfordernissen anzupassen. Der Dank der Schweizer Jägerschaft für die Erarbeitung der hier skizzierten Lösung geht an die Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen, ganz besonders an den Präsidenten Dr. Walter Müllhaupt und an den Sekretär Andreas Rogger. Die langwierigen und zähen Verhandlungen haben sich gelohnt. Ein Dank geht auch an die SKG für die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Jagdhundewesens. JagdSchweiz Weitere Informationen: www.ag-jagdhunde.ch/news.htm

JagdSchweiz zum Entwurf «Eidgenössisches Hundegesetz»: In der Schweiz bestehen 26 unterschiedlich ausgestaltete kantonale Bestimmungen in Zusammenhang mit dem Halten von Hunden. Auf Bundesebene wird im eidgenössischen Tierschutzgesetz (TSchG) vom 16. Dezember 2005

(Stand 1. September 2008) ein ausdrücklicher Vorbehalt in bezug auf das Jagdgesetz vom 20. Juni 1986 statuiert. In der Tierschutzverordnung (TSchV) vom 23. April 2008 (Stand 1. März 2009) bestehen in Bezug auf das Halten und den Einsatz von Hunden zahlreiche Vorschriften, so unter anderem verbotene Handlungen bei Hunden (Coupieren etc.), Zucht von Hunden und Katzen, Anforderungen bei der Hundehaltung (die neuen Bestimmungen über den Sachkundenachweis), Einsatz von Hunden (unter anderen Jagdhunde), Sozialkontakt, Ausbildung von Jagdhunden (Ausbildung von Bodenhunden am Kunstbau), Hilfsmittel und Geräte (namentlich Bestimmungen über Elektroreizgeräte) und Meldung von Vorfällen. Eine Verfassungsnorm (Kompetenznorm) besteht nicht und muss extra – was vorgesehen ist – noch geschaffen werden. Ausgangslage für die Erarbeitung eines eidgenössischen Hundegesetzes sind die tragischen, bekannten Beissvorfälle. Mittlerweile ist aber sowohl auf kantonaler als auch auf eidgenössischer Ebene eine Regel- und Bestimmungsflut erfolgt, die zum Teil weit über das Grundziel (Verhinderung von Beissvorfällen) hinausschiesst. Eine an und für sich wünschbare Vereinheitlichung der Vorschriften für die ganze Schweiz wird durch den vorgesehenen Entwurf nicht erreicht, weil in Art. 13 des Entwurfes weitergehende kantonale Bestimmungen ausdrücklich vorbehalten werden. Der Entwurf zum eidgenössischen Hundegesetz bringt materiell keinerlei grundlegend neuen Erkenntnisse oder Regelungen. Der Einsatz von Jagdhunden findet im Entwurf nur gerade in Art. 8, Abs. 1, Erwähnung. Im Bericht der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates (WBK) kommt das Wort «Jagdhund» überhaupt nicht vor! In Art. 8, Abs. 1, wird nun vorgesehen, dass der Bundesrat «Vorschriften über das Halten von Hunden mit besonderem Ein-


Die Verfassungsbestimmung Der vorgesehene Art. 80, Abs. 2 bis BV, spricht nur von Vorschriften «über den Schutz des Menschen vor Verletzungen durch Tiere, die vom Menschen gehalten werden». Der Gesetzesentwurf dagegen enthält viele Bestimmungen von Aggressivität gegenüber anderen Tieren. Das ist zumindest inkonsequent. Die Bestimmungen des Entwurfes im Einzelnen Die Bestimmungen von Art. 1 und 2 sind vollumfänglich und zum Teil fast wörtlich durch die eingangs erwähnten Bestimmungen der bestehenden Tierschutzverordnung abgedeckt. Eine allfällige Leinenpflicht (Art. 3) ist bereits schon in zahlreichen kantonalen oder kommunalen Erlassen geregelt und dort auch besser untergebracht. Die Meldepflicht (Art. 4) ist bereits in Art. 78 TSchV verwirklicht und die daraus abgeleiteten Einzelprüfungen (Art. 5) und Massnahmen (Art. 6) in Art. 79 TSchV. Die in Art. 6a enthaltene Zuchtstättenkontrolle ist zu-

mindest in Teilbereichen ebenfalls durch das TSchG und die TSchV abgedeckt, kann aber auch getrost kantonalen Regelungen überlassen werden. Wirklich neu sind die Bestimmungen über die Haftung und die Versicherung (Art. 11 und 12). Es ist jedoch nicht einzusehen, weshalb ein Hundehalter mit einer sogenannten «scharfen Kausalhaftung» einem Atomkraftwerk oder einem Luftfahrzeug gleichgestellt werden sollte. Diese Regelung ist auch systematisch falsch platziert. Sie gehört allenfalls ins OR, wo die Haftpflicht für Tierhalter bereits geregelt ist (Art. 56 OR). Dazu braucht es kein neues Hundegesetz. Schlussfolgerung Das wirklich neue am Gesetzesentwurf sind die Haftungsbestimmungen, die im Rahmen des OR geregelt werden sollten. Alle anderen Bereiche sind materiell nicht neu. Der Gesetzesentwurf bringt keine eidgenössische Rechtsvereinheitlichung. Es ist deshalb angebracht, dem Entwurf, der anfangs Juni im Parlament besprochen werden soll, mit NICHTEINTRETEN zu begegnen, wie dies eine Minderheit der WBK empfiehlt. JagdSchweiz

Jahresbericht 2008 des Präsidenten Die neuen Strukturen von JagdSchweiz Das vergangene Jahr ist durch einen wichtigen Re-

Jon Peider Lemm, Präsident JagdSchweiz

Lehrreiche Öffentlichkeitsarbeit «Tier- und Naturfilmer aus Leidenschaft»

Blattschuss Tony Gnos aus Schattdorf/UR ermöglichte den Schüler/innen der Mittelpunktschule Brunnen/SZ in diesem Frühjahr einen Einblick in sein Schaffen als Tierfilmer. Dabei wurde er von Wildhüter Pius Reichlin, Fotograf Rodrigo Figueroa und Max Baumann, Jäger und Naturkenner aus Spiringen, tatkräftig unterstützt. Die Freude und die Faszination über die Natur kamen in der Digitalbilderschau voll zur Geltung. Schüler und Gäste konnten neben der Bilderschau Filmapparate und Stative, ein Tarnzelt, präparierte Vögel aus der Schulsammlung und Fotografien von Tieren bestaunen. Die Beteiligten leisteten damit sinnvolle und zur Nachahmung empfohlene Öffentlichkeitsarbeit – auch zum Verständnis der Jagd. kg Informationen über Tony Gnos finden Sie auf seiner Homepage www.lifepowernatur.ch

Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten. Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!

organisationsschritt geprägt worden. JagdSchweiz führte einen mehrjährigen Prozess zu Ende, der mit einer nachhaltigen Stärkung des nationalen Jagdverbandes einherging. Die neuen Statuten, die eine Aufteilung der Verbandsarbeit auf einer strategischen und einer operativen Ebene vorsehen, sind am 28. März in Unterägeri unterzeichnet worden. Neu eingeführt wurden die Möglichkeit zur Direktmitgliedschaft von Kantonalverbänden, eine Delegiertenversammlung als oberstes Organ des Verbandes und die Geschäftsstelle. Der Statutenrevision vorausgegangen war eine ausserordentlich gut besuchte und geschätzte Präsidentenversammlung, die am 19. Januar in Bern stattfand. Diese Berner Tagung war von einer breiten, offenen Diskussion und von konstruktiven Gruppenarbeiten über

die Zukunft des Verbandswesens geprägt und diente der Meinungsbildung und Konsensfindung. Grossraubtierpolitik Auf politischer Ebene zuoberst auf der Liste stand zweifellos die Forderung nach einer künftigen Regulierung der Grossraubtiere. Damit verbunden waren die Bemühungen zur Verhinderung einer bereits angekündigten Revision des Bundesjagdgesetzes. Denn diese hätte bestimmt auch Einschränkungen bei der Ausübung unserer freiheitlichen Jagd nach sich gezogen. Grundlage für diese politische Arbeit war das vom Juristen Dr. Thomas M. Müller erarbeitete Gutachten über die rechtlichen Grundlagen zum Management der Grossraubtiere in der Schweiz. Das Gutachten wurde am 22. Februar anlässlich einer DiskussionsSchweizer Jäger 6/2009

53

Bund und Kantone

satzzweck, insbesondere für Dienst-, Jagd-, Treib- und Herdenschutzhunde, sowie für Blindenführ-, Therapie- und Rettungshunde» erlässt. Damit könnten die bestehenden Vorschriften über die Jagdhunde, die sich in verschiedenen Erlassen finden, und die sich bewährt haben, neu diskutiert werden. Jagdhunde müssen, gerade im tierschutzrelevanten Bereich der Nachsuche, auf verletzte Tiere (Strassenverkehrsunfälle und Jagdbetrieb) über eine ausreichende Wildschärfe verfügen. Sie müssen verletzte Tiere festhalten, niederreissen und wenn möglich selbst töten. Diese unerlässliche Wildschärfe könnte ohne weiteres unter die im Entwurf in Art. 1, 2, enthaltenen Begriffe «Aggressivität» oder «Gefährlichkeit» subsumiert werden – was völlig falsch wäre – zumal der Entwurf diese Begriffe im weitesten Sinne gegenüber Menschen und Tieren definiert.


Über die Mühen mit der Hundeausbildung Ein weiteres politisches Thema im Jahr 2008 war die Revision der Tierschutzverordnung und der entsprechenden Ausbildungsverordnungen für Hundehalter und Hunde. Zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen hat sich JagdSchweiz auf nationaler Ebene für die Anerkennung des bestehenden Potenzials an Leistungsrichtern eingesetzt, die seit langem beste Arbeit im Jagdhundewesen ausführen. Zwar konnte inzwischen eine Reduktion der Kursdauer erreicht werden, die vom Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) geforderten Rahmenbedingungen sind aber vom wirtschaftlichen und vom organisatorischen Standpunkt her für

54

Schweizer Jäger 6/2009

Teilnehmer an der Präsidentenversammlung vom 29. März 2008 in Unterägeri (ZG): Dr. Peter Ulmann, Amtsleiter Jagd und Fischerei Zug, Regierungsrätin Manuela WeicheltPicard, Dr. Reinhard Schnidrig und Dr. Thomas M. Müller, der Verfasser des Grossraubtier-Gutachtens 2008 von JagdSchweiz. die Jägerschaft nach wie vor absolut unbefriedigend. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Tierschutzbehörde eine derart weltfremde Lösung für Nutzhunde vorgeschlagen hat. Die AGJ wird, zusammen mit der SKG und JagdSchweiz, bis spätestens zum Ablauf der Übergangsfrist in zwei Jahren ein Konzept erarbeiten, welches den eingangs formulierten Grundanforderungen für das Jagdhundewesen gerecht und vom BVET sowie von den zuständigen kantonalen Behörden auch akzeptiert werden kann. Artenvielfalt und Wildschutz Am 2. Oktober hat Jagd Schweiz zur Teilrevision der Verordnung über die Wasserund Zugvogelreservate von internationaler und nationaler Bedeutung Stellung genommen. Es ist vorgesehen, acht neue Reservate auszuscheiden (Kantone FR, LU, SG, ZH) und bei einigen bereits bestehenden Schutzgebieten Anpassungen vorzunehmen. Die Anhörungsposition der Jägerschaft ist zusammen mit den Kantonalverbänden AG, BE, FR, SG sowie Winterthur und Umgebung erarbeitet worden. JagdSchweiz hat sich aufgrund einer Kampagne von Nos Oiseaux, die den Jagdbeginn auf den 1. November ansetzen wollte, für die Beibehaltung der Bejagung der Waldschnepfe in der Romandie und im Tessin eingesetzt. Es ist zu hoffen, dass mit der Revision der Jagdverordnung diesbezüglich keine unverhält-

Foto: Josef Griffel

Bund und Kantone

runde im Rahmen der Messe «Fischen Jagen Schiessen» in Bern vorgestellt. Der Gutachter von JagdSchweiz kam zum überraschenden Schluss, dass unter dem Aspekt des «Wildschadens» auch Einbussen an der jagdlichen Nutzungsmöglichkeit enthalten sind und dass das Bundesjagdgesetz bereits die notwendigen rechtlichen Grundlagen zur umfassenden Regulierung von Grossraubtierbeständen enthält. Als Folge davon sah sich das Bundesamt für Umwelt (BAFU) veranlasst, ein eigenes Rechtsgutachten zur Praxis und Möglichkeiten der Revision des schweizerischen Jagdrechts in Auftrag zu geben. Der BAFU-Gutachter Michael Bütler führte aus, dass das schweizerische Jagdgesetz trotz seiner Kürze und dank seines flexiblen Ansatzes immer noch genügende Instrumente zur Lösung der aktuellen Fragestellungen bieten würde. Insbesondere der Begriff des Wildschadens lasse einen gewissen Interpretationsspielraum zu. Der Bundesrat sah deshalb von einer Revision des Gesetzes ab und beauftragte stattdessen das Bundesamt für Umwelt mit der Vorbereitung einer Teilrevision der Jagdverordnung. JagdSchweiz ist über diese Entwicklung hoch erfreut.

nismässigen Anpassungen eingeführt werden. JagdSchweiz hat sich im Rahmen seiner Möglichkeiten auch am Projekt «Respektiere deine Grenzen» des BAFU und des Schweizer Alpenclubs beteiligt. Dieses Projekt beinhaltet eine Sensibilisierungskampagne für Sportler und die räumliche Kennzeichnung von Wildlebensräumen. Die auf der Basis verschiedener gesetzlichen Grundlagen ausgeschiedenen eidgenössischen Jagdbanngebieten und kantonalen Wildruhegebiete sollen mit der Sensibilisierungskampagne einheitlich gekennzeichnet werden. Die Notwendigkeit der Einhaltung der Regeln soll verständlich kommuniziert und die Erholungsuchenden für die Ansprüche des Wildes sensiblisiert werden. Ein Vorprojekt findet im Winter 2008/09 im Kanton Luzern statt. Es geht darum, für verbesserte Lebensbedingungen des Wildes in sensiblen Jahreszeiten zu sorgen und die wichtige Rolle der Jägerschaft bei der Ausscheidung von Wildruhezonen auf eine nationale Ebene zu heben. Ausblick Am 20. November hat der Vorstand von JagdSchweiz in der Schweizerischen Wildtierwarte in Niedergösgen eine Strategietagung abgehalten. Die interne Organisation wurde den neuen Verbandsstatuten angepasst und die Prioritäten für die nächsten Jahre gesetzt. Für den Vorstand sind die Ressorts auf der strategischen Ebe-

ne bestimmt und für die Geschäftsstelle die Aufgaben auf der operativen Ebene bearbeitet worden; mit den Bereichen «Politik und Recht», «Kommunikation», «Artenvielfalt» und «Mitgliedschaften» lassen sich sämtliche Aktivitäten des nationalen Jagdverbandes sinnvoll einordnen. Für eine wirksame Verbandsarbeit braucht JagdSchweiz den nötigen finanziellen Spielraum. Die Präsidentenversammlung hat die nötigen Mittel in Aussicht gestellt. Speziell erfreulich ist das Engagement des Neuen Schweizer Hegerings. Dank der Initiative von Alexander Baldinger, Karl Lüönd und Dr. François Schwarzenbach ist es gelungen, über 100 Gönner zu motivieren, die bereit sind, in den nächsten drei Jahren je den Betrag von Fr. 1000.– als Unterstützung zu Gunsten des Dachverbandes zu zahlen. Die Unterstützung des Hegerings ist für die Verantwortlichen des nationalen Jagdverbandes Ausdruck von Vertrauen und Wertschätzung zugleich. Dies motiviert und spornt an. JagdSchweiz schaut zuversichtlich in die Zukunft und freut sich auf die engere Zusammenarbeit mit den Kantonalverbänden und -vereinen. So wird es uns möglich sein, die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Dank Ich möchte meinen Jahresbericht nicht schliessen, ohne allen Jägerinnen und Jägern zu danken, welche immer wieder bereit sind, sich für die Jagd


Jahresbericht 2008 der Geschäftsstelle Im Berichtsjahr hat der Geschäftsleiter den Präsidenten und den Vorstand bei der Konsolidierung von JagdSchweiz und bei der jagdpolitischen Arbeit unterstützt. Hauptthema war das Dossier «Grossraubtiere». In diesem Zusammenhang sind Entscheidungsgrundlagen erarbeitet worden. Der Besuch der Tagung in Slowenien zur Vorstellung der EU-Richtlinien zum Umgang mit Grossraubtieren auf Ebene der Populationen am 10. und 11. Juni 2008 hat wichtige Einblicke in die Denkweise der Behörden und der Forscher ermöglicht und einen guten Überblick in die Strategie der Länder Europas gegeben. Die Positionierung von JagdSchweiz hat wesentlich zur Aufgabe der Pläne zur Revision des Bundesjagdgesetzes beigetragen.

Dr. Marco Giacometti, Geschäftsleiter JagdSchweiz

Im Hinblick auf die ständig laufenden Diskussionen rund um den Tierschutz war der Besuch der 14. österreichischen Jägertagung zum Thema «Jagd und Jäger im Visier – Perspektiven für die Freizeitjagd in unserer Gesellschaft» äusserst wertvoll. Die Positionierung von JagdSchweiz zur zukünftigen Ausbildungspraxis im Bereich des Jagdhundewesens und die Verbesserung der Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen war von besonderer Bedeutung. Vonnöten war auch die Stellungnahme von Jagd Schweiz zu einer PR-Kampagne von Pro Natura über angeblich gewilderte Luchse. Die unbegründeten Wildereivorwürfe an die Adresse der Jägerschaft haben sich zerschlagen; über gute Voraussetzungen für langfristiges Überleben der Luchse in der Nordostschweiz hat das Bundesamt für Umwelt am 25. November 2008 informiert. Eines Kommentars bedurfte es auch im Falle des Tauchgangs von Birdlife Schweiz; die Zentrale in Zürich lancierte eine auf populistischen Argumenten aufgebaute Petition «Für Naturschutz – gegen Eigennutz», die nicht unwidersprochen hat stehengelassen werden können. Öffentlichkeitsarbeit Nicht zu kurz kam auch die Öffentlichkeitsarbeit. Die Geschäftsstelle veröffentlichte zahlreiche Mitteilungen auf www.jagdschweiz.org in drei Sprachen, die oft auch von den Jagdmedien und den regionalen Internetplattformen übernommen wurden. Der Auftritt an der Messe «Fischen Jagen Schiessen», der zusammen mit der Berner Jägerschaft und den Fischern bestritten wurde, stand unter dem Motto «Räuber am Werk». Zum ersten Mal wurde an der Messe eine viel beachtete Diskussionsrunde zum aktuellen Thema durchgeführt. JagdSchweiz hat auch versucht, innovative Ansätze zu entwickeln und Kooperationen und Synergien zu nutzen.

So entstanden – sozusagen als Weiterführung des Lehrheftes «Wild und Umwelt» – die Lektionen «Waidmannsheil» für Primarschüler, die von Lehrpersonen kostenlos von der Internetseite www.kiknet. ch herunter geladen werden können. Es bestand die Möglichkeit, bei der Erarbeitung der Lerninhalte mit zu gestalten und Jagdthemen auf einer bewährten und in Lehrerkreisen bekannten Plattform zu platzieren. Zusammen mit dem Amt für Jagd und Fischerei Graubünden wurde das Projekt «Wildcam» erfolgreich gestartet. Eine Live-Kamera lieferte während der Sommermonate unter www.wildcam.ch regelmässig Bilder aus dem Murmeltierparadies der Alpen, dem Hochtal Avers. Der Sinn dieser Aktion war es, der breiten Öffentlichkeit einen direkten Einblick in die Lebensweise unserer frei lebenden Wildtiere zu geben. Ein weiteres Projekt hatte zum Ziel, eine Ausbildungsunterlage für Jägerinnen und Jäger zu realisieren, die Vorträge und Führungen in den Wildlebensräumen durchführen wollen. «Treffpunkt Jagd», so heisst das Projekt, wird vom BAFU realisiert. JagdSchweiz, die als Mitherausgeberin auftreten wird, hat sich dafür eingesetzt, dass die Ausbildungsunterlagen zusammen mit erfahrenen Medienleuten und jagdlichen Ausbildnern realisiert werden kann. Gute Zusammenarbeit, die Basis erfolgreicher Arbeit Die Geschäftsstelle pflegte enge Kontakte mit den Regionalverbänden und mit zahlreichen Kantonalverbänden und -vereinen. Besucht wurden Veranstaltungen in den Kantonen AI, AR, BE, BL, GR, TI, VS und ZH sowie bei RevierJagd Schweiz, beim CIC, bei den Jagdhornbläsern und beim Silbernen Bruch. Der Dank des Geschäftsleiters geht an den Präsidenten, die Mitglieder des Vorstandes, die Vertreter der Regionalund Kantonalverbände, die Jagdmedien, die Vertreter von Behörden und alle Jägerin-

nen und Jäger, die sich für einen schlagkräftigen nationalen Jagdverband eingesetzt haben. Dr. Marco Giacometti, Geschäftsleiter

Tätigkeitsprogramm 2009 Im Hinblick auf die Aufnahme der neuen A- und B-Mitglieder wird JagdSchweiz die Administration neu ausrichten. Die 1. DV wird in Zofingen stattfinden. Hingegen sind keine Präsidentenversammlungen vorgesehen. Zur Kontaktpflege wird JagdSchweiz wie üblich eine Reihe von Kantonal- und Regionalverbänden besuchen. Politik und Recht An erster Stelle der jagdpolitischen Arbeit von Jagd Schweiz steht das Dossier «Revision der Eidgenössischen Jagdverordnung», bei der die Regulierung geschützter Tiere (Populationsregulation von Konfliktarten) und der Schutz der Wildtiere vor Störung im Vordergrund stehen. Weitere Themen, mit denen sich JagdSchweiz im Berichtsjahr beschäftigen wird, sind die Biodiversitätsstrategie des Bundesrates, die Revision des Raumplanungsgesetzes und die Hundesausbildung gemäss der neuen Tierschutzverordnung. In diesem Punkt wird JagdSchweiz eng mit der Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen zusammenarbeiten. JagdSchweiz wird auch die Umsetzung der im laufenden Jahr in Kraft tretenden revidierten Verordnung über die Wasser- und Zugvögelreservate verfolgen. Zur Vertiefung der Kenntnisse im Bereich des EU-Umweltrechts hat der Geschäftsleiter eine Tagung über die EU-Vogelrichtlinie an der Europäischen Rechtsakademie in Trier besucht. Zur Optimierung der politischen Arbeit sind zwei Treffen mit der Intergruppe Jagd im Bundesparlament vorgesehen. Kommunikation Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sind die beiden Schweizer Jäger 6/2009

55

Bund und Kantone

und das Wild einzusetzen und unsere Anliegen würdig zu vertreten. Weiter danke ich unserem Geschäftsführer, Dr. Marco Giacometti, für seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle unserer Jagd und meinen Kameraden im Vorstand für die angenehme und kollegiale Zusammenarbeit. Sie haben mitgeholfen, die anspruchsvollen Aufgaben des Verbandes zu lösen und mich tatkräftig unterstützt. Jon Peider Lemm, Präsident JagdSchweiz


Bund und Kantone

Messeauftritte an der Natur 09 in Basel (Durchführung: Thema Grossraubtiere, Öffentlichkeitsarbeit) und FJS 10 (Planung: Thema Biodiversität) zu sehen. Dazu kommen die Realisierung der Kiknet-Lektionen «Jagd und Wildtiere» auf Deutsch und Französisch sowie der Plattform http://www. lernort-natur.ch. Hierbei handelt es sich um eine Zusammenstellung sämtlicher Bildungsangebote der Schweizer Jägerschaft, die sich insbesondere an Jugendliche, Lehrpersonen, Jungjäger, Jäger und Medienschaffende richtet. Speziell für Medienschaffende ist im laufenden Jahr ein Anlass zum Thema Wildbret geplant. Weiter sollen die Projekte «Wildcam» und «jagdTV» vorangetrieben bzw.

getestet werden. Vom SPW wird JagdSchweiz das Projekt «Jagdschiessnadel» übernehmen und weiter führen, das der Förderung der Schiessfertigkeit der Jäger dient. Artenvielfalt JagdSchweiz wird sich an der Kampagne des BAFU und des SAC «Respektiere deine Grenzen» beteiligen. Zusammen mit der Association Suisse des Bécassiers wird JagdSchweiz einen Bericht über den Vogelzug der Waldschnepfe in der Schweiz in der Periode von 1998 bis 2008 veröffentlichen. Schliesslich wird JagdSchweiz die Präventionskampagne «Weniger Wildunfälle» von RevierjagdSchweiz übernehmen und weiterführen.

STIFTUNG NATURLAND

Tätigkeitsbericht 2008 Stiftungsrat-Ausschuss Im Stiftungsrat gab es einige Mutationen. Die neu gewählten Stiftungsräte werden im Sommer 2009 beim Handelsregister Oberwallis angemeldet und neu eingetragen. Der aktuelle Ausschuss und Stiftungsrat setzt sich wie folgt zusammen: Philippe Volery, 3175 Flamatt, Präsident, Stiftungsausschuss; Othmar Käslin, 6375 Beckenried, Sekretär, Stiftungsausschuss; Alfred Meier, 6314 Unterägeri, Kassier, Stiftungsausschuss; Beat Corpataux, 1734 Tentlingen; Roger Gmünder, 9050 Appenzell; René Geisser, 6390 Engelberg; Alfred Lauper, 3322 UrtenenSchönbühl; Florian Eggel, 3902 Brig-Gils; Paul Sprecher, 7027 Calfreisen; Ian Angel, 8750 Glarus, noch bis im Mai 2009. Neu: Michael Künzler, 9414 Schachen; Beat Zgraggen, 6467 Schattdorf; Roger Bisig, 8841 Gross. Der Ausschuss des Stiftungsrates befasste sich an ei-

56

Schweizer Jäger 6/2009

ner Sitzung vom 21. März 2008 mit den laufenden Projekten, der Zukunft und Pendenzen der Stiftung. Die Rechnung und das Budget 2008 und offene Projektanträge wurden besprochen. Ebenfalls wurde der weitere Ablauf des Stiftungsjahres 2008 geplant. Die Rechnung 2008 wird durch die SPW-Revisoren kontrolliert und anlässlich der Stiftungsratssitzung vom 2. Mai 2009 zur Genehmigung vorgelegt. Projekte Euschel (FR): Das Projekt läuft wie geplant und wurde mit CHF 750.– teilfinanziert. Fröhlichsegg (AR): Das Projekt wurde mit dem Restbetrag von CHF 1000.– im Jahr 2008 abgeschlossen. Das Projekt wurde im «Schweizer Jäger» publiziert. Wildbiotophege im Kanton Uri: Gemäss Projektablauf wurde die zweite Tranche von CHF 5000.– im Juni 2008 ausbezahlt und läuft wie vorgesehen weiter. Restaurierung historischer Trockenmauer – Probstenberg (SO, BE): Das Projekt

wurde im Juli 2008 mit einem Betrag von CHF 4000.– unterstützt. Das abgeschlossene Projekt wurde im «Schweizer Jäger» publiziert. Offene Projekte Der Stiftungsrat hat für 2 Projekte eine Unterstützung bewilligt. Da jedoch noch Unterlagen fehlen, hat der Ausschuss die Projekte im Augenblick zurückgestellt. – Regionalpark Chasseral (BE) (gesprochener Betrag CHF 20 000.–) – Wildwarnanlagen GR (gesprochener Betrag CHF 10 000.–) Etliche Projektanträge mussten zurückgewiesen werden, da diese nicht dem Stiftungszweck entsprachen. – Wiederbelebung des Dorfes Puebla de la Sierra – Peter & Paul Tierpark, St. Gallen – Geo-Tag der Artenvielfalt im Parc Ela Öffentlichkeitsarbeit Die abgeschlossenen Projekte werden auch in Zukunft im «Schweizer Jäger» publiziert. Dies hat zum Ziel, dass die SPW-Mitglieder über die Projekte informiert werden und zugleich Werbung für neue Projekte machen. Philippe Volery, Präsident

Jahressitzung 2009 Am 2. Mai 2009 trafen sich die Stiftungsräte der Stiftung Naturland in Walchwil ZG

zur ordentlichen Jahressitzung. Während einigen Stunden wurden die verschiedenen interessanten Projekteingaben eingehend diskutiert. Bei den laufenden Projekten im Euschelsgebiet (FR) und im Kanton Uri konnten positive Zwischenergebnisse verzeichnet werden. Im vergangenen Jahr konnte das Projekt mit der Sanierung der Trockenmauer in Probstenberg (BE/SO) abgeschlossen werden. Erfreulicherweise konnte der Rat über mehrere neue Projekteingaben befinden. In einem kantonsübergreifenden Projekt (Schwyz, Zug und Glarus) soll in Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Sempach eine Analyse des Auerwildbestandes ermittelt werden. Mittels einer neuen Methode soll an Hand von Kotproben der Bestand und die genetischen Eigenschaften der Population ermittelt werden. Die Ergebnisse können anschliessend auch in anderen Gebieten bei der Beurteilung des Lebensraumes für das Wild eingesetzt werden. Dieses Projekt wird mit der Stiftung mit einem Betrag von Fr. 10 000.– unterstützt. Eine weitere Eingabe stammte aus dem Kanton Wallis. Dort wird ein Konzept mit Schneeschuh-Trails umgesetzt. Mittels Hinweistafeln und geführten Wanderungen sollen die Schneeschuhläufer «kanalisiert» und so die Wintereinstände des Wildes geschützt werden. Dabei

Anwesende Stiftungsräte (vlnr): Roger Bisig (SZ), Philippe Volery (Präsident), Florian Eggel (VS), Alfred Meier (ZG, Kassier), Alexander Kubli (GL, hinten), Michael Künzler (AR, vorne), Roger Gmünder (AI), Othmar Käslin (NW, Sekretär).


Besichtigung der Zuger Fischbrutanstalt unter fachkundiger Leitung von Felix Ammann. werden, welche dem Lebensraum, dem Schutz und der Erhaltung von wildlebenden Tieren dient. Nach der Sitzung besuchte der Rat die Kantonale Fischbrutanstalt. Unter der fachkundigen Leitung des Zuger Wildhüters und Fischereiaufsehers Felix Ammann konnte die moderne Anlage in Walchwil besichtigt werden. Schliesslich hat diese Anstalt und die Stiftung einen grossen gemeinsamen Nenner: den Schutz und die Erhaltung eines Tierbestandes – zu Land und zu Wasser. Othmar Käslin, Sekretär

Am Sonntag, 3. Mai 2009, hing frühmorgens noch dicker Nebel über Niedergösgen, als im Mösli bereits die ersten Jagdschüler und Jagdschülerinnen eintrafen. Anlass dafür war der alljährlich stattfindende Jagdlehrpfad der Stiftung Schweizerische Wildtierwarte. Aber der überaus grosse Andrang hatte auch noch einen anderen Grund, nämlich die Gründung des Fördervereines «Freunde der Stiftung Schweizerische Wildtierwarte». Punkt neun Uhr begrüsste Raphael Schmid, Leiter und Stiftungsrat der Stiftung Schweizerische Wildtierwarte, die Schüler, Gäste, Interessierte und nicht zuletzt auch ein paar wissensbegierige Kinder. Anschliessend wurden die neu überarbeiteten Fragebögen abgegeben und die Teilnehmer konnten mit dem Lösen des Lehrpfades beginnen. Anhand von gegen 400 jagdlichen Gegenständen (Tier- und

andere Präparate, jagdlichen Gebrauchsutensilien, Waffen und Pflanzen) sollten die Jagdschüler und Jagdschülerinnen ihr Wissen vertiefen und repetieren. Besonders die Pflanzenpräparate wurden mit grossem Interesse genau betrachtet, angefasst und dann bestimmt. Für die Kandidaten der Jagdprüfung 2009 war dies eine der letzten Gelegenheiten, ihren Wissensstand vor der Prüfung zu testen. Den Anwärtern für die Jagdprüfung 2010 bot der Jagdlehrpfad die Gelegenheit, das Lernziel für die kommenden Monate zu erkennen. Den Alt- und Nichtjägern konnte so der hohe Wissensstand der künftigen Jungjäger vor Augen geführt werden. Der eine oder andere Jäger schaute den Schülern über die Schulter, gab Antworten auf spezifische Fragen oder testete einfach nur sein eigenes Wissen. Von den Schülern wurde der Lehrpfad als sehr

Wechsel an der Spitze der Schweiz. Vogelwarte Sempach Richard Maurer ist anfangs Mai in Basel zum neuen ehrenamtlichen Präsidenten des Stiftungsrates der Schweizerischen Vogelwarte Sempach gewählt worden. Der 64-jährige Richard Maurer wohnt in Holderbank AG, ist promovierter Biologe und leitet die Abteilung Landschaft und Gewässer im Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau. Richard Maurer ist ein ausgewiesener Naturschutzfachmann mit langjähriger Erfahrung. Er tritt die Nachfolge von Jürg Rohner aus Reinach BL an, der zehn Jahre lang das oberste Führungsorgan der Vogelwarte leitete. Stiftungsrat und Belegschaft sind Jürg Rohner

Foto: © Schweizerische Vogelwarte Sempach

konnten erfreuliche Ergebnisse verzeichnet werden. Da zu diesem Thema auch nationale Bestrebungen im Gange sind, können die gemachten Erfahrungen in weitere Konzepte einfliessen. Die Stiftung hat die Summe von Fr. 9000.– für dieses Projekt zur Verfügung gestellt. Bei einer Eingabe aus Courtételle JU wurde für die Schaffung eines Wildbeobachtungsturms ein Unterstützungsbeitrag von Fr. 5000.– gesprochen. Der Turm bildet die Basis für diverse Aktivitäten, welche die Bevölkerung für die Anliegen der Natur, des Wildes und der Jagd sensibilisieren sollen. Eine interessante Projekteingabe kam auch aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden. Dort sind die Vorbereitungen zur Herstellung einer Reihe von Kurzfilmen angelaufen. In Geschichten eingebettet werden verschiedene Wildarten vorgestellt und Zusammenhänge in der Natur aufgezeigt. Auch die jagdlichen Bereiche und das Konfliktpotenzial zwischen den Freizeitaktivitäten und des einheimischen Wildes soll thematisiert werden. Wegen der kurzfristigen Projekteingabe musste der Beschluss noch aufgeschoben werden. Leider waren auch einige Projekte auf der Traktandenliste, welche nicht unterstützt werden konnten. Sie entsprachen nicht dem Stiftungszweck. Die Stiftung Naturland kann nur finanzielle Hilfe anbieten, wenn die Gelder für die Schaffung und Bewahrung natürlicher oder naturnaher Landschaften eingesetzt

Stiftung Schweiz. Wildtierwarte

für sein enormes Engagement und seine massgeblichen Beiträge zum Gedeihen der Vogelwarte zu grösstem Dank verpflichtet. In die Amtszeit von Jürg Rohner fielen insbesondere die Institutsreform im Jahr 2000, die Etablierung des

Dr. Richard Maurer (r) ist der neue Präsident der Schweiz.Vogelwarte Sempach. Sein Vorgänger, Dr. Jürg Rohner (l), präsidierte von 1999–2009 das Aufsichtsorgan der Vogelwarte.

Programms «Artenförderung Vögel Schweiz» und der mutige Entscheid, der Vogelwarte mit dem Neubauprojekt eine zweckmässige, moderne Infrastruktur zu geben. Schweizerische Vogelwarte Schweizer Jäger 6/2009

57

Bund und Kantone

CH


Bund und Kantone

Schülerinnen und Schüler beim Vergleichen der Antworten. lehrreich, gut aufgebaut und organisiert empfunden. Dies bestätigte das Leitungsteam und die anwesenden Lehrpersonen der Wildtierwarte darin, dass der Jagdlehrpfad wichtig und notwendig ist und im Sinne von Peter Steiner (Stifter und Stiftungsratspräsident) weitergeführt wird. Gründungsversammlung Kurz vor elf Uhr trafen immer mehr geladene Gäste zum Apéro ein, darunter viele Jäger, die der Stiftung und Peter Steiner verbunden sind. Auch die oberste Jagdherrin des Kantons Solothurn, Frau Regierungsrätin Esther Gassler, war unter den Gästen auszumachen. Schon von weitem war die «Begrüssung» der Falkensteiner Jagdhornbläser zu vernehmen. Im Mösli angekommen, stimmten sie mit «Jungfuchs» und ihrem eigenen «Falkensteinermarsch» auf den folgenden, historischen Gründungsakt ein.

Dem in Erlinsbach AG wohnhaften und im Revier Erlinsbach-Berg jagenden Marcel Notter, seines Zeichens seit Oktober 2008 Generalsekretär der römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Aargau, wurde als zukünftigem Präsidenten des Vereins die Aufgabe zuteil, durch die Gründungsversammlung mit dem Festlegen der Gründungsstatuten und der Wahl der Vorstandsmitglieder zu führen. Mit folgendem Zitat von Herman Löns eröffnete er die Versammlung: «Das Schiessen allein macht den Jäger nicht aus. Wer weiter nichts kann, bleibt besser zu Haus. Doch wer sich erfreuet an Wild und Wald, auch wenn es nicht blitzet und wenn es nicht knallt, und wer noch hinauszieht zur jagdlosen Zeit, wenn Heide und Holz sind vereist und verschneit, wenn mager die Äsung und bitter die Not und hinter dem Wilde einher – schleicht der Tod: Und wer ihm dann weh-

Marcel Notter, zukünftiger Präsident des Vereins Freunde der Stiftung Schweizerische Wildtierwarte, übergibt das Buch «Meditationen über die Jagd» Raphael Schmid, Leiter der Stiftung.

58

Schweizer Jäger 6/2009

ret, ist Weidmann allein, der Heger, der Pfleger kann Jäger nur sein.» Kurz erklärte er die Ziele des Vereins, nämlich die Unterstützung der Stiftung Schweizerische Wildtierwarte in finanzieller und personeller Hinsicht, die Organisation von jagdlichen Veranstaltungen und erweiterte Öffentlichkeitsarbeit, sowie die Gründung eines Patronatskomitees mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Kirche und Wissenschaft. Nicht zuletzt geht es aber auch um die Pflege der Kameradschaft. Spätere bauliche Massnahmen oder die Erneuerung einzelner Präparate sollten durch die Unterstützung des Vereins möglich gemacht werden. Des Weiteren ist eine Veranstaltungsreihe geplant, die mit jagdlichen Themen die nicht jagende Bevölkerung für die Jagd und deren Nutzen sensibilisieren soll. Erwartet werden spannende Diskussionen mit Jägern und Nichtjägern. Im Folgenden wurde der angehende Jäger Stephan Weber als Aktuar und Kassier sowie Marcel Notter als Präsident einstimmig von den anwesenden Gründungsmitgliedern gewählt. Die übrigen Vorstandsmitglieder, nämlich Marc Rauber als Vizepräsident und Raphael Schmid als Beisitzer, sowie die Rechnungsrevisoren wurden ebenfalls einstimmig gewählt. Der moderate Jahresbeitrag von CHF 40.– für natürliche und CHF 150.– für juristische Personen sowie der Beitrag für eine lebenslange Mitgliedschaft (CHF 500.– bzw. 2000.–) wurden einstimmig angenommen. Die anwesenden Gründungsmitglieder konnten die Gründungsstatuten unterschreiben. Zum Schluss übergab Marcel Notter der Wildtierwarte das Buch «Meditationen über die Jagd» des grossen Jagdschriftstellers José Ortega y Gasset als erste symbolische Unterstützung. Die Falkensteiner Bläser stimmten «Jagd vorbei» und «Auf Wiedersehen» an und Marcel Notter lud alle zum gemeinsamen, vom Aarauer Schützenwirt und Jä-

Verein Freunde der Stiftung Schweizerische Wildtierwarte Sämtliche Personen und Institutionen, welche an einem Beitritt zum Förderverein Freunde der Stiftung Schweizerische Wildtierwarte interessiert sind, werden gebeten, sich mit dem Aktuar/Kassier in Verbindung zu setzen: Stephan Weber Oberer Scheunenweg 2 5600 Lenzburg stephan.weber@hispeed.ch 079 275 39 25

ger Hans Schneider gesponserten Mittagsaser ein. Am Nachmittag wurden die Lösungen des Jagdlehrpfades ausgehängt und man fand Zeit zu fachsimpeln. Das Schiesskino von Swarovski Optik Schweiz interessierte sehr. Die Firma feiert heuer ihr 60-JahrJubiläum. Daneben konnte man die neuesten technischen Geräte am Stand von Swarovski Optik Schweiz ausprobieren. Daniel Sulser erklärte die technischen Finessen der Teleskope, Zielfernrohre und der Ferngläser. Dass eine Investition in ein solches Gerät sich eben nicht nur für Jäger, sondern auch für Ornithologen und Naturbeobachter und -fotografen lohnt, wurde beim ersten Durchblicken klar. In einem vom anwesenden Arolfinger Lokalfernsehen im Mösli aufgenommenen Interview, brachte Frau Regierungsrätin Esther Gassler – selber Schwiegertochter eines Jägers und immer gern gesehener Gast auf Treibjagden – auf den Punkt, was allen Beteiligten in Bezug auf die Jagd wichtig ist: Die Jagd werde in der Bevölkerung sehr verschieden wahrgenommen, es sei ihre Aufgabe, die Bevölkerung auf die Jagd aufmerksam zu machen, dies aber nicht im Sinne einer Rechtfertigung, sondern vielmehr als umfassende Tätigkeit in und an der Natur. Gegen den späteren Nachmittag wurde es stiller im Mösli, die letzten Schüler korrigierten noch ihre Fragebögen und die ersten Festbänke wurden weggetragen. So klang ein lehrreicher, interessanter und erfolgreicher Tag im Mösli bei schönstem Sonnenschein aus.


Am 23. Mai, bei strahlendem Wetter, tagte die Gesellschaft Schweizer Museum für Wild und Jagd zu ihrer Jahrestagung auf Schloss Landshut in Utzenstorf. Präsident Sébastien Baumann führte, in Anwesenheit von namhaften Persönlichkeiten, schlank durch die Traktanden.

rischen Jagdmuseum steht. Sie bezweckt die Unterstützung von Ausstellungen und insbesondere die Führung der Bibliothek. Demnächst wird eine Dokumentation zum Museum Schloss Landshut erscheinen. Mit über Fr. 10 000.– wird das Projekt dem Budget 2009 belastet.

Neue Einnahmen gesucht Baumann bemerkte, dass die Mitgliederzahl durch Todesfälle abgenommen hat (neuer Bestand: 880) und der Wegfall der bisherigen Beiträge der Jägerschaft (SPW und Revierjagd Schweiz) zu einer Unterdeckung der Rechnung führte. Die bisherigen Verhandlungen mit dem neuen Dachverband JagdSchweiz, um eine Vereinbarung abzuschliessen, waren bis heute nicht von Erfolg. Die Interessen der beiden Parteien liegen noch zu weit voneinander. Für das Weiterbestehen der einmaligen Schweizerischen Jagdbibliothek, z.Zt. gegen 6000 Titel katalogisiert, sind künftig regelmässige Einnahmen erforderlich. Mitglieder sind jederzeit willkommen.**

Leben mit Grossraubtieren in der Kulturlandschaft Im Anschluss an die ordentlichen Geschäfte beleuchtete unser «Jagdinspektor» Dr. Reinhard Schnidrig die Thematik mit Bild und träfen Worten. Waldrodungen und Übernutzung der Wildbestände im 19. Jh. führten dazu, dass der Bund das Grossraubwild ausrotten liess. Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts erholten sich die Wälder und eine intakte Kulturlandschaft wuchs heran. Das Wild gefährdete den Waldwuchs. In Abstimmung mit Vertretern aus der Jägerschaft wurden in Obwalden wieder erste Luchse ausgesetzt. «Leider, dies wissen wir» erwähnte Schnidrig, dass später auch illegale Aussetzungen erfolgten. Dies war kontraproduktiv. Wenn heute nachweislich illegale Aussetzungen erfolgen sollten, wird sich der Bund für einen Abschuss solcher Tiere einsetzen, sei es beim Luchs, dem Wolf oder auch dem Bär.

Mit Bild und träfen Worten stand der Vortrag des «Eidg. Jagdinspektors», Dr. Reinhard Schnidrig, im Zentrum der Tagung.

«Rotkäppchen und der Wolf» und der «Teddybär» In der Bevölkerung existieren Klischees aus der Sage. Während der scheue Wolf immer noch eine Bestie darstellt, ist der Bär der liebe «Teddy». In der Realität ist es aber gerade der Bär, welcher dem Menschen gefährlich werden kann. JJ2 und JJ3 mussten aus diesem Grund erlegt werden. Mit sehr viel Aufwand und Geld versuchte die Wildhut, die Bären zu erhalten. Wenn aber ein Bär den Zivilisationsmüll als Nahrung wittert, dann wird er dem Menschen gefährlich. «Dann ist er ein toter Bär.»

aber eine Wiederansiedlung muss in einer angepassten Kulturlandschaft erfolgen. Dazu müssen auch Nebenvoraussetzung geschaffen werden. Eines davon ist die Umrüstung von Müllkübeln und Containern. Die Kosten dafür können wir den betroffenen Gemeinden in Graubünden nicht überwälzen. Auch im Budget des BAFU stehen keine Mittel zur Verfügung. Wer ist bereit, das «Bett» für den Bären für eine natürliche und nachhaltige Wiederansiedlung mit zu finanzieren? Hans-Peter Breitenmoser

Bärensichere Müllkübel für die Rückkehr des Bären Schnidrig begrüsst eine natürliche Rückkehr des Bären,

** Gesellschaft Schweizer Museum für Wild und Jagd, Schloss Landshut, 3427 Utzenstorf BE, PC-Konto 60-8288-9, Jahresbeitrag: Einzel Fr. 30.–, Kollektiv Fr. 50.–, Mitgliedschaft Lebzeit Fr. 300.–.

Fotos: Hans-Peter Breitenmoser

Eine CD für Schloss Landshut Mit der damaligen Gründung der Gesellschaft dokumentierte die Jägerschaft, dass sie hinter dem Schweize-

Präsident Sébastien Baumann führte schlank durch die Geschäfte der Generalversammlung in Utzenstorf.

61 Mitglieder und Gäste besuchten die interessante Veranstaltung.

Als Gastkanton Wallis umrahmten die Bläser Mettelhorn die Versammlung. Schweizer Jäger 6/2009

59

Bund und Kantone

Gesellschaft Museum Schloss Landshut


Bund und Kantone

Der «Silberne Bruch» auf dem Üetliberg Die Ordensbrüder der Regionalgruppe Zürich, unter der Leitung von Beat Meier, haben für den Landeskonvent 2009 einen idealen Tagungsort hoch über der Stadt Zürich, den Üetliberg, gewählt. Am Freitag, 8. Mai, gab es im Programm zwei markante Höhepunkte. Mit dem Besuch des Fernsehturms gingen die Ordensbrüder buchstäblich in die Höhe. 40 Meter über dem gewachsenen Terrain präsentieren sich die Stadt Zürich, der See und die Agglomerationen wie aus dem Flugzeug. Die Fernsicht war am Samstag besser, ein eindrückliches Alpenpanorama vom Arlberg bis in die Berner Alpen war zu bestaunen.

Landesobmann Ruedi Hausammann Grün ist gesund Den zweiten Höhepunkt bildete ein Referat von Ernst Tschannen, Direktor Grün Stadt Zürich, der sehr interessant und reich dokumentiert aufzeigte, dass Zürich eine grüne Stadt ist. Dass sie das auch bleiben wird, dafür sorgt Ernst Tschannen mit rund 450 Mitarbeitenden und einem Budget von 100 Millionen Franken. Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Zürich entrichten täglich 55 Rappen an die grossen Ziele von Grün Stadt Zürich und fast 90 Prozent von ihnen sind mit deren Leistungen zufrieden oder sehr zufrieden. Der Referent präsentierte interessante Fakten aus seiner Abteilung, wie

60

Schweizer Jäger 6/2009

die aktive Rolle bereits bei der Planung von Projekten, das Problem der überdimensionierten Bauzonen, die überzeugende Öffentlichkeitsarbeit bei der Führung von über 1000 Schulklassen durch die Natur und der intensive Kontakt mit der Bevölkerung, der pro Tag mit über 300 Kundenkontakten lebt. Besondere Beachtung fanden bei der Jägerschaft die Wildschonreviere der Stadt Zürich, die nach der Einführung der Revierjagd 1929 von der Verpachtung ausgeschieden wurden und nun durch Berufsjäger gehegt und gepflegt werden. Dass deren Arbeit nicht nur die Wildtiere betrifft, zeigte Ernst Tschannen anhand einer grossen Aufgabenpalette auf: Hundeproblem, Tauben in der Stadt, enorme Aufklärungsarbeit, Information, Lebensraumerhaltung und -verbesserung und natürlich das Problem der Stadtfüchse. Ein besonderes Kleinod stellt der Wildnispark Zürich dar, der von Geschäftsführer Christian Stauffer vorgestellt wurde. Auf rund 1000 Hektaren entwickelt sich seit einigen Jahren im Sihlwald ein von Menschen kaum mehr beeinflussbarer Naturwald, ein Waldreservat, in welchem die freie Naturdynamik erlebund beobachtbar ist. Rund 400 Hektaren sind darin als Kernzone ausgeschieden, die nicht bejagt werden dürfen, die aber von der Jägerschaft der umliegenden Reviere betreut wird. Wie gehabt Der Landeskonvent, der am Samstag, 9. Mai, unter der Leitung von Landesobmann Ruedi Hausammann abgehalten wurde, verlief ruhig und ohne Überraschungen. Die Chargenträger wurden alle wieder gewählt, die Kasse stimmte und die über 80 anwesenden Ordensbrüder waren mit dem vergangenen Ordensjahr zufrieden. Vier junge Anwärter stellten sich dem Konvent vor und mit Freude konnte die-

Ernst Tschannen (l), Referent und Direktor Grün Stadt Zürich, Marcel Meier, Regionalobmann Regionalgruppe Zürich. ser feststellen, dass für jungen und initiativen Nachwuchs in den Regionalgruppen bestens gesorgt wird. Neben den üblichen Ordensanlässen wie das Jagdschiessen, die Schweisshundeprüfung, Bergtage im Entlebuch und die Hubertusfeier in Vaduz wurden die Ordensbrüder durch Ferdi Feusi über ein interessantes zukünftiges Projekt orientiert, das die Thematik Biodiversität im Zusammenhang mit dem Klimawandel beinhaltet. Zürcherisches Alarmierungssystem Dass die Bedeutung des markanten Üetlibergs schon von den Vorfahren erkannt wurde, bestätigte Fredy Lienhard, Chef Lehrwald ETH Zürich, in seinem Referat «15

Millionen Jahre Spuren auf dem Üetliberg». Seit der Jungsteinzeit findet man fast lückenlos Spuren menschlicher Aktivitäten. Je nach Zeitepoche und Bedrohungslage gab es auf diesem, die Landschaft beherrschenden strategisch Berg befestigte Höhensiedlungen, Befestigungsgräben und Wälle, einen Wachturm, eine Burg und im 17./18. Jahrhundert war der Üetliberg der zentrale Ort des zürcherischen Alarmierungssystems. Heute ist der Sendeturm Symbol des Hightechzeitalters. Die Ordensbrüder der Regionalgruppe Zürich haben eine eindrückliche und interessante Landestagung organisiert, im 2010 findet diese in Unterwasser im Toggenburg statt. Werner Grond

SCI nimmt an CITES-Tagung teil Als einziger weltweit agierender Jagdverband hat die Safari Club International Foundation, der gemeinnützige Arm des Safari Club International (www.scifirstforhunters.org) an den CITES-Tagungen Ende April in Genf teilgenommen, um dort die Interessen der international jagenden Weidmänner wahrzunehmen. Der CITES-Tierausschuss, der zusammen mit dem Ständigen Ausschuss sowie dem Pflanzenausschuss eines der wich-

tigsten Organe des Washingtoner Artenschutzabkommens ist (Convention on International Trade in Endangered Species), hat sich in der Schweiz zu seiner 24. ordentlichen Sitzung zusammengefunden. Dieselbe diente, um viele Punkte, die auch die Jagd betreffen, zu diskutieren und sich für die Sitzung des Ständigen Ausschusses von CITES im Juli, wiederum in Genf, vorzubereiten. Matt Eckert, Direktor des SCIF, begrüsste ausdrück-


Werterhaltung und Pflege kostbarer Pelze

SCIF-Direktor Matt Eckert im Plenum der CITES-Tagung in Genf Ende April 2009.

Frühjahr und Sommer sind der ideale Zeitpunkt für Übersömmerung, Änderungen und Reparaturen von Pelzen. Nach der kalten Jahreszeit sichern fachgerechte Pflege, Reinigung und Lagerung den Wert der treuen Begleiter. Die Mitglieder des Schweizerischen Pelzfachverbands SwissFur bieten einen professionellen und umfangreichen Service. Pelz ist ein edles Naturprodukt. Fachmännische Pflege und Übersömmerung sichern den Werterhalt und garantieren langfristigen Tragekomfort. Vier Grundregeln müssen beachtet werden und bieten Gewähr, dass ein Pelz während Jahren gepflegt bleibt und bei Winteranfang frisch aussieht. Zentral bei der Lagerung sind eine niedrige und gleich bleibende Temperatur, geregelte Feuchtigkeit, eine regelmässige Frischluft-

WaldWild-Tage Bedeutung der Waldbewirtschaftung und der Jagd zeichnerisch dargestellt Wie sieht ein Wald aus, in dem Bäume gefällt und Wildtiere gejagt werden? Wie verändert sich das Waldbild ohne forstliche Nutzung? Was verändert sich für Wald und Wild bei Einstellung der Jagd? Diese drei Szenarien werden neu in kolorierten Zeichnungen für den Wald im Mittelland und für den Bergwald anschaulich illustriert und kommentiert. Die Waldbilder sollen Förstern und Jägern helfen, bei ihren gemeinsam durchgeführten WaldWild-Tagen in den Gemeinden und Regionen das Verständnis für ihr Tun bei der Bevölkerung zu fördern. Aufruf an alle Förster und Jäger, gemeinsam einen WaldWild-Tag durchzuführen! Denn nicht nur die Jagd wird vielerorts in Frage geLebensraum Bergwald ohne forstliche Nutzung Dunkler, geschlossener Waldbestand ohne Unterschicht

1

Lebe

nsra

Zu viel

e Wil

um Be

dtiere

rgwa

schädig

en die

ld oh

Waldve

ne Ja gd

rjüngun

g

6 1

7

5

8 6

stellt, auch Sinn und Notwendigkeit der Holznutzung wird besonders in stadtnahen Wäldern von Vielen hinterfragt. Damit sitzen Jäger und Förster im gleichen Boot und sollten sich diesem Informationsdefizit annehmen. Mit der Bilderserie möchten die Trägerverbände die Förster und Jäger erneut dazu ermuntern, gemeinsam einen WaldWild-Tag zu organisieren. Dabei können sie die Öffentlichkeit auf sympathische Art ansprechen und den Nutzen der Jagd und der Waldbewirtschaftung erklären. Tragen Sie ihre Veranstaltung auf der Homepage www. waldwildtag.ch ein. Die kommentierten Bilder stehen abholbereit auf www. waldwildtag.ch. Sie eignen sich für Ausdrucke von A4 bis A1. Falls kein Farbdrucker zur Verfügung steht, wird auch eine unkolorierte Tuschzeichnung angeboten. Träger der WaldWild-Tage sind der Schweizerische Forstverein, der Verband Schweizerisches Forstpersonal und JagdSchweiz.

3 1

2 4

5

4 www.waldwild.ch 2

Nach wenigen Jahrzehnten ohne Holznutzung schliesst sich das Baumkronendach. Es dringt fast kein Sonnenlicht mehr auf den Boden. Der Bestand wirkt wie ein Stangenwald mit toten Ästen. Vom Borkenkäfer befallene Fichten bleiben stehen. Wegen des fehlenden Lichts bleibt der Boden grossflächig ohne Vegetation. Braune Nadelstreu und Moospolster herrschen vor. In der Strauchschicht wächst die schattenertragende Weisstanne kümmerlich.

Hirsch, Reh und Gemse finden im kargen, vegetationsarmen Wald kaum Nahrung. Die wenigen Tiere stürzen sich auf die spärlich verfügbaren Pflanzen. Schattentolerante Bodenpflanzen sind Farne, Moose und Pilze. Der Jäger sieht zwar weit im unterwuchsfreien Bestand, erblickt aber nur selten ein Tier. Gleichaltrige, dicht stehende Waldbestände werden instabil. Der Schutz gegen Naturgefahren wie Steinschlag, Lawinen und Murgänge ist vermindert.

Die natürliche Waldverjüngung fehlt grossflächig bis zum Zusammenbruch von Baumgruppen, die Artenvielfalt 7 ist mangels Licht vermindert (mit Ausnahme von totholzbewohnenden Käfern und Pilzen)*.

3

Es können keine Holzprodukte genutzt werden.

8

Der Wald schaftet. wird norm al lich vork Der Altbe stand forstlich bewi omm geset ist aus ende rtzt. Er ist stabin Baumarten den natü Schn Hohe ee und rWild auf. weist l gegenübe zusamme kurre www.w vielfältig nr Wind nz um dichte bede zunehmen aldw die Nahr und utet gross e Struk ild.ch ung. turen de e Tiere Nach um ihre Konkurren Die eben Koneinig durch falls liche Läng n Stres Reviere z der männ die Jagden Jahren erfri nimm bedeutet ohne liche wird s. Die Weis und t der Regu n schle stann stig bilde ohne Wild die vom chter Vitalität der zusätzt nimm e als Grossraulation ten-T , die stabi der Verlust t zu. anne Wild Wild bestand so Kran Weis les Elem btier tiere bevorzug der wirkung nwald kheit stark stann e sanfä ent im e, ten Baum zu, dass gegenübeeine verm wegg lligkeit FichBei Man efres Vogelbeer arten r Natu inderte Schu e, Berg die weni sen werd gel begin wie rgefa Voge ahor tznen Hirscan junge hren. auf und ger belie en. So komm n usw. n Verb abzu ihrem lbeeren und he bten fress isspfl gut abba Berg en (schä die Rind samm bilden späte Fichten en nur noch anzen ben. e von engesetzt Bei anda ubaren ahorn förde len). r einen (Rottanne Ficht Laub fehle en Wald en Die Arten uern n) einse n die das Bodern mit itig zu. nimm für die dem hohe vielfalt wich nlem t infol tigen verbleibe Laub Bodenfruc Verbissdr ge des der Bode jüngu baum nveg htbarkeit uck ng. stark arten und Gräs n vor allem en Verb etation in der isses weni Wald der Insek er, was ab. g belie In schn verten- undauch zu einer bte FarnEs der junge eereichen e Voge Lagen n Bäum lfaun Verarmun wend ist ein a führe g e mit ig und Schu n kann oft nicht Zäunen tz . extre mögl m aufich.

Auskünfte: Koni Homberger, Via Salums, 7031 Laax, Tel. 081 921 55 86, 079 644 42 03, hsm@ magnet.ch. Zeichnungen: Philippe Schirm, Zürich. Grafik: Sven Weber pol, Bern

erneuerung sowie genügend Raum für die Frischluftatmung. Qualifizierte SwissFurKürschner bieten klimatisierte Lagerräume. Der Pelz wird wohl behütet in idealer Umgebung gelagert. Mitglieder des Schweizerischen Pelzfachverbands verbinden die jährliche Übersömmerung mit einem professionellen, kostenlosen Service. Pelzkleidungsstücke werden vor der Lagerung gründlich auf Abnutzungserscheinungen oder Verschmutzung kontrolliert. Notwendige Korrekturmassnahmen werden erkannt, konkrete

Vorschläge zu Auffrischung, Reinigung oder Reparatur vervollständigen die «Schönheitskur» der Pelze. Kürschner von SwissFur garantieren eine bestmögliche Werterhaltung von Pelzprodukten. Vor der Übersömmerung ist ebenso der ideale Zeitpunkt für modische Änderungen gemäss Kundenwunsch. Ein Pelz bleibt in Mode. Hintergrundinformation «SwissFur» SwissFur ist ein Zusammenschluss von Schweizer Pelzfachgeschäften und Kürschnern. SwissFur trägt dazu bei, anfallende Felle einer sinnvollen, kunsthandwerklichen Nutzung zuzuführen und diese zu fördern. Der anerkannte Beruf Bekleidungsgestalter/in – Fachrichtungen «Kürschnerei» und «Pelznähen» – wird durch SwissFur gefördert; die Lernenden werden durch die Kürschnerhandwerker ausgebildet. Der Verband unterhält eine aktive Arbeitsgruppe «Ethik» und informiert sich regelmässig vor Ort über den Rohstoff «Fell». Verbandsmitglieder sollen den Sinn der natürlichen Ressourcen und deren ethisch vertretbare Verwendung kennen sowie für entsprechende Themen sensibilisiert werden. SwissFur ist Mitglied der IFTF (International Fur Trade Federation) mit Sitz in London. 1996 führte der Schweizerische Pelzfachverband als europaweit erster Verband eine umfassende Produktdeklaration ein. Ebenso verpflichtet sich SwissFur seit 1975 dem Washingtoner Artenschutzabkommen und verzichtet seit Jahren freiwillig auf den Import der Felle von Jungrobben sowie Hunden und Katzenfellen aus China. Weitere Informationen zu SwissFur sowie der OnlineShop sind ersichtlich unter www.swissfur.ch. SwissFur Schweizer Jäger 6/2009

61

Spektrum

haltige Nutzung der Natur ausgegeben. Die SCI Foundation ist das erste von der FACE angenommene assoziierte Mitglied.

Foto: Nina Hemmi

lich die gute Zusammenarbeit mit FACE, dem Dachverband der europäischen Jagdverbände, der ebenfalls an den Tagungen teilgenommen hat. Der Safari Club International hat heute über 55 000 Mitglieder in 103 Ländern und betreibt, neben dem Hauptsitz in Tucson, AZ-USA, auch Verbindungsbüros in Washington, DC-USA; Centurion, Südafrika; Harare, Zimbabwe; Ottawa, Kanada und Moskau, Russland. Durch seine weltweit affiliierten Mitgliedsorganisationen vertritt man über 10 Millionen Jäger. In den letzten 30 Jahren hat der SCI über 300 Millionen USD für die nach-


Das Thema Genf ohne Jagd ist zwar mittlerweile hinlänglich bekannt, gerade dadurch aber auch zum Dauerbrenner geworden. 1974 stimmte das Genfer Volk darüber ab, ob die Jagd auf Kantonsgebiet Fortbestand haben soll oder nicht. Genf war schon damals ein klassischer Zuwanderungskanton. So kam es Mitte der siebziger Jahre wie es kommen musste: Die Genfer Jäger verschliefen die Abstimmung jämmerlich, ohne auch nur die geringste Gegenkampagne zu lancieren. Anders die Jagdgegner, welche in gerissener Weise Meinung und Stimmen mobilisierten. Die Genfer Stimmbürger – ansonsten den viel versprechenden Genüssen einer gepflegten (Wild)Küche durchaus zugeneigt – hatten ganz einfach keine Lust, sich für eine Bagatell-Abstimmung dieser Art an die Urne zu begeben. Im Nachfeld zeigten sich die Genfer Jäger bass erstaunt, dass ihnen die Felle sprichwörtlich davon geschwommen waren. Heute ist die Lieblingsaussage des selbstbewussten Genfer «Jagd»- und Fischereiaufsehers Gottlieb Dändliker, welcher als Repräsentant dieses wohl grössten Jagdbannbezirkes der Schweiz (!) auch in ausländischen Jagdkreisen

VD

GE

NE

als (exotischer) Gastredner gesucht wird: «Genf lebt sehr gut ohne die Jagd». Rebhuhn, Wildkaninchen, Reh, Hirsch … Auf der offiziellen Webseite zieht das Departement du territoire des Kantons Genf für die Dauer der letzten 35 Jahre eine überaus positive Bilanz. So liessen Vielfalt und Diversifizierung der auf Kantonsgebiet beobachteten Zugvögel nicht zu wünschen übrig. Die Hasenbestände gehörten zu den höchsten in der Schweiz überhaupt. Aufwändig sind die Anstrengungen der Genfer Umweltagenten (eben nicht mehr Aufseher) bezüglich Erhalt der letzten schweizerischen Wildkaninchen- und Rebhuhnbestände, obschon bezüglich Überlebenschancen gerade der fragilen Rebhühner immer wieder herbe Rückschläge entgegen genommen werden müssen. Da wird der ebenfalls unbejagte Fuchs wohl auch ein Wörtchen mitreden wollen. Der Kanton Genf, so der Bericht weiter, weist gesunde Bestände an Rehen auf, sogar der Hirsch sucht sich entlang dem Jurasüdfuss wieder ein Stammhabitat. Wen wunderts, dass nur wenige Kilometer jenseits der Landes-

Um nicht selber ins Schussfeld der Antijäger zu geraten, holt sich der gewissenhafte Jäger im Schiessstand das Rüstzeug für gute Leistungen in Feld und Wald.

62

Schweizer Jäger 6/2009

grenze, in den französischen Departementen Hochsavoyen und Jura, der Wolf lauert.

JU

Foto: John Stucki

Bund und Kantone

Lettre de la Romandie

FR

… und (zuviele) Wildschweine Auf der besagten, kantonseigenen Webseite wird die Anwesenheit der maraudierenden Wildschwein-Trupps milde, ja mit grösster Nachsicht, beurteilt. Die über die Grenzen einfallenden Schweine bereiten dem obersten Genfer Umweltaufseher und seinen Mannen zwar seit Jahren Kopfzerbrechen. Denn, in Spitzenjahren werden auf Genfer Kantonsgebiet, nächtlicherweise, unter Einsatz aller modernen Kampfmassnahmen, wie etwa Infrarot-Nachtsichtgeräten, von den Umwelthütern pro Jahr bis an die 400 Wildschweine (!) erlegt. Im Bericht (es handelt sich dabei eher um eine Bestandesaufnahme im Sinne eines Inventars) wird das Genfer Schwarzwildproblem krass heruntergespielt. Das lakonische Lippenbekenntnis, man höre und staune: «Das Schwarzwild hat sich auf Genfer Kantonsgebiet ebenfalls solide etabliert …», und, «die (nächtlichen) Regulierungsabschüsse werden un-

ter Aufbietung grössten Professionalismus ausgeführt», so der Verfasser des Berichtes, «um den Tieren Stress und Leid zu ersparen …». Die Ausführungen enden mit dem vollends unnötigen Rückenschuss in Richtung französischer und Waadtländer Jäger: «…anders als in den umliegenden Jagdgebieten …». Da erstaunt es nicht, dass dem Leser noch suggeriert wird, «in den Genfer Wäldern könne sich der Spaziergänger frei und unbeschwert bewegen, ohne das Risiko eines Jagdunfalles auf sich zu ziehen». Wieso lassen sich die Verantwortlichen zu solch verdrehter Propaganda hinreissen? Warum die Seitenschüsse auf die Jäger? Schade, dass unter den Genfer Jägern, angesichts einer neuen, ins Auge gefassten Kantonsverfassung, seit Jahren kein Zusammenhalt mehr besteht, ja, dass diese Innung aufgehört hat im Verbund zu existieren. Vielleicht wäre es mit gemeinsamen Anstrengungen sogar gelungen, der Genfer Jagd in der neuen Verfassung nochmals Leben einzuhauchen. stuckjohn@hotmail.com

Gastkanton an der FJS 2012

AG

Was im Jahresbericht 2008/ 09 des Aargauischen Jagdschutzvereins als mögliche Option erwähnt ist, präzisierte AJV-Präsident Erhard Huwyler in seinem Ausblick: Der Kanton Aargau wird an der «Fischen Jagen Schiessen» 2012 als Gastkanton auftreten. Zusammen mit der kantonalen Jagdverwaltung plant der AJV einen starken Auftritt. Der Aargau ist bekanntlich der älteste Revierkanton in der Schweiz und mit einem neuen Jagdgesetz. Unter dem Titel «Jagd, Umwelt und Artenvielfalt» gibt es viele Themen wie Auenschutz, erfolgreiche Wiederansiedlung des Bibers, Schwarzwild und Land-

wirtschaft, die Wildarten Reh, Fuchs und Hase, Bewirtschaftung der Gamspopulationen, Zusammenarbeit der Naturschutzorganisationen, Luchs im Aargauer Jura, Rotwild im Vormarsch in den Aargau, neuer Naturpark im Fricktal, u.v.m. Der Aargau wird wegen der Autobahnen vielfach von vielen Leuten als Durchfahrtskanton wahrgenommen. Mit diesem Auftritt werden auch die schönen Landschaften im Aargau gezeigt, die für eine gute Wohn- und Lebensqualität der Menschen in diesem Kanton bürgen.


Zurück zum geschäftlichen Teil Erhard Huwyler wies im präsidialen Jahresbericht auf das vom Grossen Rat im Februar 2009 in zweiter Lesung gutgeheissene, neue Aargauer Jagdgesetz hin. Der AJV-Vorstand und auch die Mitglieder können jetzt zur vorliegenden Jagdverordnung zum neuen Jagdgesetz in der Vernehmlassung Stellung beziehen. Der Verordnungsentwurf ist auf der AJV-Homepage www.ajv. ch einsehbar und es ist wünschenswert, dass eine praxistaugliche und zeitgemässe Jagdverordnung durchgesetzt wird. Was von langer Hand und mit viel Enthusiasmus vorbereitet worden ist, findet am 20. Juni 2009 in Zofingen einen krönenden Abschluss: Jäger aus allen Landesteilen finden sich zur 1. Delegiertenversammlung von «JagdSchweiz» zusammen, um den nationalen Einheitsverband offiziell aus der Taufe zu heben. Die GV des AJV beschloss einstimmig, das Gesuch um Aufnahme als A-Mitglied zu stellen.

Foto:Arthur Dietiker

diese Auftritte waren schlicht sensationell. Der grosse Weidmannsapplaus war mehr als verdient.

Für ein besonderes Highlight an der Aargauer Jägerlandsgemeinde sorgte die Sopranistin Barbara Buhofer. Premiere in der Geschichte des AJV Beat Kägi (Mumpf), Franz Lützelschwab (Magden) und Othmar Beier (Buchs) wurden an der GV für 25, und Eduard Staubli (Sulz/Künten) für 50 Jahre Jagdaufsicht geehrt. Manuela Widmer-Bardellini (Sarmenstorf), seit 25 Jahren Jägerin, gab nach über 10 Jahren den Rücktritt als Protokollführerin des AJV. Die Landsgemeinde der Grünröcke ernannte sie mit grossem Applaus als erste Frau zum Ehrenmitglied des Aargauischen Jagdschutzvereins. Franco Scodeller, Vizepräsident von Revierjagd Schweiz, informierte in Rupperswil zum Präventionsprojekt «Weniger Wildunfälle», und der eidgenössische Jagdinspektor Reinhard Schnidrig über aktuelle Projekte, die zurzeit auf Bundesebene diskutiert werden. Jagddirektor Peter C. Beyeler überbrach-

te die Grüsse der Kantonsregierung, wies darauf hin, dass man sich über den zunehmenden Bestand der Biber ernsthaft werde Gedanken machen müssen – und dankte schliesslich der Aargauer Jägerschaft für die gute Zusammenarbeit im Berichtsjahr 2008/09. Autocenter Safenwil lancierte Wettbewerb Die 126. Generalversammlung des Aargauischen Jagdschutzvereins (AJV) wurde von der Firma Emil Frey AG Autocenter Safenwil mit einer Präsentation geländegängiger Fahrzeuge umrahmt. Verbunden mit einem Wettbewerb wurde je ein Fahrzeug der ausgestellten Marken, Subaru, Land Rover, Toyota, Jeep und Suzuki verlost. Die Gewinner durften ihre Fahrzeuge am 13. Mai in Empfang nehmen und diese während eines Monats im jagdlichen Einsatz testen. (adr)

Foto: Arthur Dietiker

Am 20. Juni wird in Zofingen der Dachverband «JagdSchweiz» aus der Taufe gehoben. Der Aargauische Jagdschutzverein beschloss an seiner 126. Generalversammlung in der Sporthalle Rupperswil am 26. April einstimmig, ein Aufnahmegesuch als A-Mitglied (Direktanschluss) zu stellen. 329 Jägerinnen und Jäger plus die beiden Regierungsräte Peter C. Beyeler (JagdDirektor) und Landammann (und AJV-Ehrenmitglied) Roland Brogli und weitere Gäste besuchten die Landsgemeinde 2009 der Aargauer Grünröcke, zu der die Jagdhornbläser Sonat ES musikalisch willkommen hiessen. Dank gedruckt vorliegendem Jahresbericht 2008/09 mit allen nötigen und wünschbaren Informationen konnte Präsident Erhard Huwyler (Beinwil/Freiamt) die traktandierten Geschäfte zügig über die Runde bringen. Für eine Überraschung sorgte er aber gleich zu Beginn mit der Ansage, zwischen verschiedenen Traktanden werde die begnadete Sopranistin Barbara Buhofer (Gemeindeammann von Birrwil) einige Lieder singen. Und zwar live, am Klavier begleitet von Andres Joho. Und

Manuela Widmer-Bardellini wurde als erste Frau zum Ehrenmitglied des AJV ernannt.

Fahrzeugübergabe bei der Emil Frey AG Autocenter Safenwil, vlnr: Reinhold Slaby (Verkaufsleiter Land Rover), Marco Hess (Verkaufsleiter Suzuki), Hubert Schmid, Sabrina Bloch, Hans-Rudolf Müller, Marc Stettler (Verkaufsleiter Subaru und Jeep), Josef Füglister, Peter Deubelbeiss (OK GV AJV), Richard Zuckschwerdt (Präsident OK GV AJV), André Steiner (Geschäftsführer Emil Frey AG Safenwil). Schweizer Jäger 6/2009

63

Bund und Kantone

Landsgemeinde der Aargauer Grünröcke


Bund und Kantone

Stiftung «Wildtiere, Natur, Landschaft und Leben» Der Stiftungsrat hat Thomas Laube, Steueramtsvorsteher in Wohlen und Jagdleiter der JG Diana-Lenzburg auf den 1. Mai 2009 zum neuen Geschäftsführer der vorgenannten Stiftung berufen. Er ersetzt in diesem Amt Otto Merki, der seit der Gründung dieser Stiftung im Jahre 2004 diese Aufgabe mit grossem Engagement und seinem ausgewiesenen Fachwissen erfolgreich wahrgenommen hatte. Der Stiftungsrat dankte Otto Merki für seinen grossen Einsatz als Geschäftsführer und Stiftungsrat. Als Ratgeber steht er der Stiftung nach wie vor zur Ver-

AI

fügung, denn er bleibt in seinem Amt als Geschäftsführer des Aargauischen Jagdschutzvereins. Der Stiftungsrat setzt sich nach dieser Mutation wie folgt zusammen: René Gyr, Präsident; Bernhard Schwarb, Vizepräsident; Erhard Huwyler; Dr. Rainer Klöti; Thomas Laube. Die Stiftung ist unabhängig, aber steht dem AJV sehr nahe und ist ein strategisches Mittel in Fragen des Naturund Artenschutzes sowie der Erhaltung und Verbesserung des Lebensraumes für unsere einheimischen Wildtiere.

Familien erleben Wild und Wald

Der Vorstand des Patentjägervereins AI organisierte für den Verein «FAMIDEA»Appenzell einen «Wild- und Wald-Tag» am 16. Mai 2009 unterhalb des Hohen Hirschberg. Viele Kinder mit ihren Eltern folgten der Einladung bei kühlen Temperaturen und

leicht bewölktem Himmel. Nach meiner Begrüssung und einem kurzen Referat über den Sinn und die Aufgaben der Jagd und der Jäger wurden die Teilnehmer in 3 Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe lauschte den sehr interessanten Voten von Rico Roncoroni über

Für Kinder und Eltern gleichermassen interessant – der Lernanhänger «Wild-Wald-Wissen».

64

Schweizer Jäger 6/2009

das Verblenden der Wiesen vor dem ersten Mähschnitt, den Jahresverlauf im Leben eines Rehs, Hasen und Marders. Anschliessend erklärte Rico die Fallen- und Baujagd und beantwortete gerne die Fragen der Zuhörer. Die zweite Gruppe begab sich mit Urban Signer und Bruno Inauen in den nahe gelegenen Waldrand und durfte vieles über die verschiedenen Baumarten, Äsungspflanzen, Wildspuren, Fährten usw. erfahren. Dabei wurden die Teilnehmer auch sensibilisiert, mit offenen Augen, Ohren und Nasen durch den Wald zu gehen. Anhand von aufgestellten Lerntafeln über weitere einheimische Wildtiere wurde den begeisterten Zuhörern viel neues vermittelt, bevor dann alle Kinder die Möglichkeit erhielten, auf einen nicht all zu hohen Hochsitz zu klettern und mit dem Feldstecher ein entfernt aufgestelltes Gämsbild zu suchen. Die dritte Gruppe versammelte sich beim Lernanhänger «Wild-Wald-Wissen» um Ralph Etter. Dieser Anhänger ist mit sehr vielen, eindrucksvollen Präparaten und anderem mehr bestückt. Die verschiedenen Tierdecken, Schwarten, Kieferäste und Gehörne wurden von den Teilnehmern sehr gerne in die Hand genommen und genau begutachtet und gefühlt.

An dieser Stelle einen herzlichen Dank an den Jagdverein Zürich, dass wir ihren Anhänger benutzen konnten. Nachdem alle Gruppen abwechslungsweise jeden «Posten» besucht hatten, durften die Kinder vier herzige Jagdhundewelpen von Urban Signer streicheln und «hätscheln». Am Mittag konnte sich Jung und Alt mit Würsten und Getränken von unserem Grillmeister Kurt Zeller den Magen voll schlagen und den wunderschönen Klängen der Jagdhornbläsergruppe «Freiheit» lauschen. Bei einem wärmenden Feuer organisierten wir am Schluss noch ein Fragequiz für die Kinder über das Gehörte und Gelernte. Der Quizfragebogen war dann sehr schnell mit und ohne Hilfe der Eltern ausgefüllt und als Preis winkte jedem ein grosses Stück Schoggikuchen und (für leider nicht ganz alle) ein Fuchs-Fangzahn als Glücksbringer. Weidmannsdank an alle Helfer, die zu diesem sehr schönen Anlass beigetragen haben und somit Öffentlichkeitsarbeit zugunsten des Wildes, des Lebensraumes und der Jagd geleistet haben. Sepp Koller, Präsident KPJV-AI

BL

Neuer Wind und neuer Name Generalversammlung – 100 Jahre Basellandschaftlicher Jagdschutzverein Am 24. April 2009 versammelten sich Vorstand und Vereinsmitglieder des Basellandschaftlichen Jagdschutzvereins zur Jahresversammlung in Münchenstein, Baselland. Bereits vor 100 Jahren, genau am 10. Juli 1908, versammelten sich in Liestal im Restaurant zur Eintracht 8 Männer und beschlossen, einen Basellandschaftlichen kantonalen Jagd-

schutzverein zu gründen. 100 Jahre später vereinigt der Verein rund 500 aktive Mitglieder, Jäger und auch Jägerinnen. An der diesjährigen Versammlung erfolgte die Vergabe der Diplome an die Jungjäger, welche im Frühjahr die Prüfung bestanden haben. Der zurücktretende Präsident Markus Weber übergab das Präsidialamt an seinen Nachfolger Pascal Cueni, gleichzeitig wurde ein neuer Name, nämlich JagdBaselland, beschlossen.


Letzte GV unter der Leitung von Präsident Markus Weber Im Anschluss an die Zeremonie eröffnete Präsident Markus Weber die ordentliche Generalversammlung, nachfolgend GV genannt. Nach vielen Jahren Vorstandsmitarbeit leitet er seine letzte GV und kann, nach erfolgreicher Wahl, den Stab an einen bereits eingeführten Nachfolger weitergeben. Pascal Cueni, Jg. 1974, hat die Jägerprüfung im Jahr 1995 absolviert. Seit 2004 ist er Mitglied des Vorstandes, ab 2008 als Vizepräsident. Auch das Sekretariat bekam ein neues Gesicht. Die amtierende Sekretärin ist vom Sekretariat zurückgetreten, um sich weiteren jagdlichen Auf-

gaben widmen zu können. Mit Sämi Schild aus Münchenstein ist ein erfahrener Jäger in den Vorstand nachgerückt. Die Vorstandsmitarbeit ist für viele Vereine ein Thema, das viel Umsicht erfordert. Das Leitungsteam muss gemeinsam in der Freizeit einen meist beachtlichen Berg an Aufgaben bewältigen, die nicht immer populär sind. Eine Aufgabe, die eine umsichtige und sozialkompetente Person am Steuer des Vereins erfordert, so wird der neue Präsident sein Vorstandsteam kompetent in die nächsten 100 Jahre Vereinsgeschichte führen. Beitritt zu JagdSchweiz Neben den Wahlen stand auch das Thema «Beitritt» zum Dachverband an. Denn die Vertreter aller vier Schweizer Jagdverbände haben am 29. März 2008 die neuen Statuten des Dachverbandes Jagd Schweiz unterzeichnet. Damit ist das seit mehreren Jahren verfolgte Ziel einer konzentrierten Vertretung der rund 30 000 Schweizer Jägerinnen und Jäger auf gesamtschweizerischer Ebene erreicht worden. Mit grossem Mehr beschlossen die Mitglieder des BJV, dass der Verein sich als Direktmitglied (Kategorie AMitglied) an JagdSchweiz anschliessen will.

Neuer Name – neues Logo In diesem Kontext war es an der Zeit, auch den Namen und das Logo anzupassen. So wurde der Vorschlag von Markus Weber, den Namen in JagdBaselland zu ändern, ebenfalls mit grossem Mehr angenommen.

Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.

Erneuter Fall illegaler Hubschrauberjagd? Gouverneur unterwegs zur illegalen Jagd

Fehlschuss Erneut gab es in Russland einen Hubschrauberabsturz mit tödlichem Ausgang, der wohl mit illegaler Jagd zu tun hatte. An Bord der privaten Maschine waren erneut prominente Politiker wie der Gouverneur von Irkutsk, Igor Jessipowski, und zwei hohe Beamte der Regierung. Der Flug, als Flug zur Erkundung von Tourismuszentren getarnt, war nicht angemeldet. Der Co-Pilot hatte sich deshalb geweigert, mit zu fliegen. Das Fehlen des Co-Piloten, der für den Hubschraubertyp Bell-407 vorgeschrieben ist, könnte den Unfall mit verursacht haben. Die Maschine war zu niedrig geflogen, möglicherweise um Wild auszumachen und war 18 Kilometer entfernt vom Baikalsee im Wald mit einem Hindernis kollidiert. Alle Insassen kamen ums Leben. Erst kürzlich war ein Hubschrauber von Gazprom bei einer illegalen Argali-Jagd im Gebirge abgestürzt. Neben den Toten am Wrack, zu denen unter anderem der oberste Jagdaufseher der Regierung und ein Minister der russischen Zentralregierung gehörten, wurden streng geschützte Wildschafe gefunden, die wohl aus dem Hubschrauber heraus erlegt worden waren. Dabei hatte der Bodenberührung gehabt. Der Co-Pilot der Maschine hatte sich zum Unglückszeitraum im Laderaum aufgehalten. Er war der einzige Überlebende. Naturschutzorganisationen bemängeln illegale Hubschrauberjagd, bei der aus den Maschinen auf streng geschützte Tiere geschossen wird. Peter Bussmann

Einige Punkte zusammengefasst Beim Abschuss des gesamten Rehwildes erfolgte eine leichte Abnahme. Abschuss gesamtes Rehwild

Trophäenbewertung Bei der Trophäenbewertung ist bemerkenswert, dass rund 90% der Trophäen zur Bewertung rechtzeitig eingeliefert wurden. Es ginge zu weit, hier die gesamte Statistik aufzulisten. Die gesamte Statistik wird im GV-Protokoll, das im «Jagd und Natur» veröffentlicht wird, zur Verfügung stehen.

Geissen Geisskitz Bockkitz Böcke Total

2008/09 Vorjahr +/– 303 338 –35 96 97 – 1 113 84 +29 434 430 + 4 936 949 –13

Trotz intensiver Bemühungen und Aufklärungsarbeit ist immer noch eine hohe Zahl an Fallwild zu bedauern.

2008/09 Vorjahr Landwirtschaft 64 54 Opfer Verkehr 194 212 3 7 Gerissen 47 47 Krankheit 34 26 Andere Ursachen 57 61 Total Rehe 399 407 Die Schwarzwildthematik ist auch im vergangenen Jagdjahr ein grosses und emotionales Thema. Ein Schwarzwildjäger verbringt viele und kalte Nächte im Wald und nicht immer ist ihm das Jagdglück hold. Gleichzeitig ist der Druck aus der Öffentlichkeit, nicht zuSchweizer Jäger 6/2009

65

Bund und Kantone

Übergabe der Diplome Peter Zwick, Regierungsrat des Kantons Baselland, und Prüfungskommissionspräsident Urs Mortiz eröffneten die Versammlung mit der Übergabe der Diplome an die Jäger und Jägerinnen. Die 12 Prüflinge stellten sich nach einem intensiven Schuljahr den Fragen der Prüfungsexperten in den theoretischen und praktischen Fächern und bestanden. Nun heisst es, die jungen Jäger in den Kreis der Jägerschaft aufzunehmen und ihnen die Möglichkeit zu geben, dass sie zu praxiserprobten Jägerinnen und Jägern werden können. Es gilt zu beachten, dass einige Wildtierarten, wie Schwarzwild und Fuchs, sich übermässig entwickeln. Manch eine Jagdgesellschaft wünscht sich nicht zuletzt auch aus diesem Grund junge Verstärkung. Um die Integration vom Nachwuchs optimal zu ermöglichen, ist eine Anpassung von beiden Seiten die beste Voraussetzung für die Weiterentwicklung einer Jagdgesellschaft. Der Jungjäger, sprühend vor Enthusiasmus und neuen Ideen, lernt sich im Kreis der gewachsenen Strukturen korrekt zu verhalten und gemeinsam mit den erfahrenen und etablierten Jägern «Neues» zu ermöglichen. Tradition und Moderne sind hier ein Thema, das sich die Hand gibt.


Bund und Kantone

letzt auch dank der Aufmerksamkeit der Medien, enorm gestiegen. Landwirtschaftliche Schäden in der Höhe von rund 380 000 führten zur Anpassung des Schwarzwildkonzeptes, was zu vielen Diskussionen führt. So ging das Thema «Bejagung des Schwarzwildes» über die Reviergrenze hinaus. Die Jagdverordnung bezüglich Schrotschuss wurde angepasst. Auszug aus der Jagdverordnung vom 29.Oktober 2008: «… Für die Jagd auf Schwarzwild sind wie bisher für alle Altersklassen Kugel- und Flintenlaufgeschosse zugelassen. Neu ist auch der Schrotschuss auf der lauten Jagd und bei Drückjagden auf Schwarzwild unter folgenden Einschränkungen zulässig: – Gewicht der Sauen bis 30 kg aufgebrochen – Schrotgrösse 4 mm – Schussdistanz maximal 25 Meter …» Damit die Bestände des Schwarzwildes nicht noch weiter zunehmen, ist eine Zusammenarbeit der Jägerschaft unumgänglich, wie der Obmann der Schwarzwildkommission Ruedi Schweizer votiert, der

in Abwesenheit durch Pascal Cueni vertreten wurde. Ein bemerkenswertes Ergebnis liefert ein reifer Keiler aus dem Revier Liestal, nur knapp konnten die internationalen Bewertungen nicht erreicht werden. Keilerwaffen nach internationaler Norm mit einer Punktzahl von 110 Punkten mit Bronze, 115 Punkten mit Silber und 120 Punkten mit Gold ausgezeichnet. Erlegt wurde diese durch: 5. November 2008: U. Moritz, Revier Liestal, 99.80 Punkte; 26. Juni 2008, W. Abt, Revier Titterten, 96.00 Punkte; 18. Juli 2008, D. Zopfi, Revier Häfelfingen, 95.55 Punkte. Ein kräftiges Weidmannsheil den erfolgreichen und gewieften Jägern! Im Abschluss an die GV offerierte der Verein ein gemeinsames Nachtessen und unterstützt damit den Austausch der rund 300 anwesenden Jäger. Lucia Moreno, Jägerin und Pächterin/ Schweisshundeführerin im Revier Reinach BL

Erlebnismobil Wald & Wild Ein Einsatz der Kommission Lebensraum Wild des Kantons Baselland Am 1. Mai 2009 hatte ein erster Teil der Baselbieter Jäger die Gelegenheit, sich mit dem Erlebnismobil Wald & Wild vertraut zu machen. Das Erlebnismobil ist ein mit Jagdund Naturutensilien gut sortierter Anhänger, welcher die Jagd Baselland zur Verfügung stellen kann, um aus Erlebnispädagogischer Sicht Jagd und Natur optimal zu vermitteln. Dabei geht es darum, dass der kostbare Anhänger nicht als Museumsmobil verwendet wird, sondern dass die Jägerschaft ein Hilfsmittel zur Verfügung hat, welches gezielt im Wald eingesetzt wird. Man möchte vermitteln, was die

66

Schweizer Jäger 6/2009

Aufgaben eines Jägers sind, welche Vielfalt kleiner und grosser Wunder vor unserer Haustür stattfinden und woher die eigentlichen Ressourcen wie Fleisch stammen. Es gilt, gegen die Kindchenschemas wie zum Beispiel «Jeee äs Bambi, chan i da strichälä…» und «Mami i wött au so äs härzigs Hustierli ha...» anzugehen, denn das Leben besteht ja nicht nur aus Walt DisneyFilmen. Unter der Leitung von Andy Wyss, der sich als Mitglied der Kommission Lebensraum Wild sehr für den nun nutzbaren Anhänger eingesetzt hat, und Georg Sprung aus Deutschland konnten wir uns während eines ganzen Tages für den Einsatz mit dem reich ausgestat-

Das reich ausgestattete Erlebnismobil. teten Mobil fit machen. Der folgende Bericht ist als Teilnehmerbericht zu verstehen und soll Erfahrungen und Erlebnisse wiedergeben. Georg Sprung ist ein erfahrener Jäger und Naturpädagoge und gehört zu den Gründern der in Deutschland schon sehr gut eingeführten Erlebnismobile Wald & Wild. Mit ihm steht uns ein erfahrener Pädagoge für diesen Tag zur Verfügung. Die Gruppe bewundert den Hänger Würde man zu Beginn die Tore des Erlebnismobils öffnen, wäre es eine Überforderung, man bekäme viele Fragen, könnte aber nicht mehr steuernd eingreifen, so warnt uns Georg gleich zu Beginn der Veranstaltung, die als Workshop aufgebaut ist. Denn die Gruppe bewundert den Hänger, der aber verschlossen ist, so dass wir nur die schöne mit heimischen Tieren bemalte Aussenhülle bewundern können. Um den Workshop zu starten, stellen wir uns in einem Kreis auf, Georg bittet uns, die Hände auf dem Rücken zu falten und eine kleine «Schüssel» zu bilden, in die er ohne dass wir es wahrnehmen können einen «Schatz» verstecken wird. Da wir eine sogenannte geschlossene Gruppe darstellen – also ein Personenkreis, der sich kennt und in etwa die gleichen Interessen pflegt – geht das schnell vonstatten. Die zweite Phase ist nun, innerhalb der Gruppe einen «Partner» mittels fühlen und ohne sehen zu finden. Ein re-

ges Treiben, kichern, scherzen, zagen und wagen erfüllt die sonnige Waldlichtung der Bürgergemeinde Rothenfluh, die für heute unser Kursort ist. Die 20 Leute sind in erfüllter Stimmung, sie sind angekommen und haben sich auf das Kursexperiment eingelassen. Während der Vorstellungsrunde legt nun jeder seinen Schatz auf eine weisse Decke in der Mitte des Kreises, der wieder gebildet wurde. Mit einer kurzen Message stellen wir uns vor und optimieren somit das Gemeinschaftsgefühl. Das ist nur eine der Möglichkeiten, wie man eine Gruppe für den Workshop vorbereiten kann und gleichzeitig auch die Natur und den zu vermittelnden Stoff ins Zentrum rückt. Guten Tag Herr Fuchs Einige «Spiele» folgen. Zum Beispiel «Guten Tag Herr Fuchs» oder das Werfen von einem Tannenzapfen zu bestimmten Personen, die dann in immer schwieriger werdenden Abläufen verändert werden. Im Anschluss an die recht ausdauernde Einführungsrunde erarbeiten wir im Theorieteil die Grundlagen, die wir berücksichtigen sollten, wenn wir mit dem Erlebnismobil arbeiten. So gilt es, sich genau zu überlegen, was für ein Zielpublikum wir ansprechen und abholen möchten. Sind es Kinder, junge Erwachsene, geistig oder körperlich beeinträchtigte Menschen? Wie beweglich sind sie, was für einen Migrationshintergrund haben sie? Ist es eine Gruppe, die sich kennt


Gemütlicher Aser Die Zeit vergeht und der Magen knurrt, und nun, als im Kontext des Lehrstoffes von Essen gesprochen wird, hört den interessanten Erläuterungen keiner mehr zu. Der anschliessende gemütliche Aser, welcher zu gleichen Teilen von der Metzgerei Gunzenhauser in Sissach und von Jagd-Baselland gesponsort wurde, bot Gelegenheit darüber zu philosophieren, was man alles gelernt hat und wo man es einsetzen wird. Es ist eine entspannte und konstruktive Atmosphäre.

Nach dem Aser begeben wir uns neugierig zu dem noch immer verschlossenen Erlebnismobil. Wir folgen den Erläuterungen rein technischer Natur – wie man den Wagen pflegt, bewegt, sichert und versorgt. Die Konstruktion ist sorgfältig durchdacht und vom Wagenheber bis zu Keil und Sicherungsschloss ist an alles gedacht, selbst eine spezielle Festbankgarnitur ist im «Wundermobil», wie ich das Erlebnismobil ausnahmsweise liebevoll nennen möchte, enthalten. Es wird aber auch über Versicherungen gesprochen und wie man sich vor Sabotage schützen kann. Als die Gasfedern den schliessenden Teil öffnen lassen, und wir den Inhalt der Schubladen und des Mobiles bewundern können erkennt jeder von uns, warum wir das nicht von Anfang an öffnen sollen. Es ist ein sehr reich bestücktes Werkzeug, mit sehr sorgsam und eigens dafür hergestellten Präparaten. Es befinden sich diverse Bücher, Spiele und Hilfsmittel in den Schubladen und man kann sich bei den Initianten für den Einsatz nur bedanken. Aber auch hier werden wir noch einmal angeleitet, die unterschiedlichen Hilfsmittel auszuprobieren, das Memory mit den Decken zu Schwarten, das Erstellen eines Gipsabdrucks von einem Trittsiegel, ein weiteres Rindenmemory, das Verstecken und Auffinden von am Wegrand versteckten Präparaten, die auch uns Sinngeübten noch Schwierigkeiten bereitet haben.

Begeisterte Teilnehmer an den diversen Spielen…

Sicher werden viele Projekte entstehen Gegen Schluss des Kurses sind wir alle erfüllt vom Reichtum, den wir heute erhalten haben. Wir können uns freuen auf ein wirklich gutes Werkzeug und sind uns bewusst, dass wir hier auch von unseren Sponsoren, insbesondere dem Lotteriefonds Baselland, ein ganz besonderes Mittel bekommen haben, das uns in die Verantwortung nimmt, unsere Leidenschaft, die Jagd und die Natur, vielen weiteren zu vermitteln. Einerseits ist es ja ein seltsames Verhältnis, das man als Jäger hat – man erfüllt einen gesetzlichen Auftrag nach Ge-

BE

setzen, die vorgegeben sind – andererseits benötigt man dazu viele Ressourcen an Zeit und Geld, die man selbst aufzubringen hat. Es ist aber auch ein grosser Luxus, soviel (und doch so wenig) von der heimischen Natur mitbekommen zu können. So schauen wir am Ende des Tages zurück in einen nun recht zerzausten Hänger und in die Gesichter der Teilnehmer und freuen uns über das gemeinsam Erreichte. Sicher werden viele Projekte entstehen und wir beschliessen, uns gegenseitig zu helfen und Erfahrungen auszutauschen, wo immer das gewünscht ist. Lucia Moreno

DV in Langenthal

Vor Beginn der Delegiertenversammlung vom 25. April 2009 richtete Herr Regierungsrat Andreas Rickenbacher das Wort an die Versammelten. Er würdigte aus seiner Sicht die geänderten Jagdvorschriften. Er anerkannte, dass gewisse Anpassungen der geänderten Vorschriften durchaus angezeigt sein könnten; sei dies betreffend die Schusszeiten, die Hundertmetergrenze oder eventuell auch den Hundeeinsatz. Eine Expertengruppe wird diese Punkte beurteilen und dann nach einem Vernehmlassungsverfahren Antrag stellen. Gerade bei diesen 3 Themen haben sich die neuen Vorschriften nach der Auffassung von vielen Jägern nicht bewährt. Anpassungen scheinen dringend nötig. Oder hat irgend jemand den Sinn der Bestimmung verstanden, dass beim Nachtansitz – in der oft besten Zeit, also eine Stunde nach Sonnenuntergang bis um 21.00 Uhr – nicht gejagt werden durfte? War diese Bestimmung nicht als Schikane gedacht, so war sie zumindest unüberlegt geschaffen worden. Es wäre mehr als wünschbar, dass solche Irrtümer auf die

nächste Jagdperiode hin beseitigt werden. Der Auftritt von Herrn Regierungsrat Rickenbacher wurde sehr geschätzt. Man hatte den Eindruck, dass er bemüht ist, das Richtige zu tun und dass die Bereitschaft besteht, die Jagd wieder attraktiv zu gestalten. Wir alle aber wissen, dass wir nicht die Einzigen sind, die bezüglich der Jagd Anliegen haben. Im Anschluss daran würdigte der Jagdinspektor Peter Juesy die vergangene Jagd. Sein schriftlicher Jahresrückblick findet sich vollständig unter www.vol.be.ch/site/home/lanat/jagd.htm. Unter anderem berichtete Peter Juesy auch von der kleinen Hirschpopulation im Längwald im Oberaargau und den damit verbundenen Problemen – es kam zu Unfällen mit Motorfahrzeugen und auch der Forst ist wenig begeistert. Diese Aussagen nahm dann der eidgenössische Jagdinspektor Reinhard Schnidrig zum Anlass, inoffiziell die Idee zu formulieren, einige dieser Hirsche einzufangen und auf die andere Seite der A1 zu bringen. Die Augen der DelegierSchweizer Jäger 6/2009

67

Bund und Kantone

oder die aus unterschiedlichen Gründen mitmacht? Natürlich müssen wir uns bewusst machen, welche möglichen Ängste sie haben könnten und ob die Natur für sie überhaupt erträglich ist. Spätestens hier weiss nun jeder, dass es nicht einfach damit getan ist, den Hänger irgendwohin zu stellen und sich zu freuen, dass man etwas getan hat. Es ist eine Verantwortung und Aufgabe, die es zu übernehmen gilt und der man sich stellt. In dem Sinn erklärt Georg auch, dass er den Einsatz der Jägerschaft hier in der Schweiz bewundert, denn in Deutschland sind diese Aufgaben natürlich bezahlt als ein Teil der Umweltbildung, die von den Landeskreisen aus organisiert wird. Die nachfolgenden Gesichtspunkte betreffen Marketinggedanken, angefangen vom Produktplacement bis hin zu wertvollen Tipps, wie man ein Thema behandeln kann.


Bund und Kantone

ten aus den Wildräumen 1 und 2 erfasste ein Leuchten... Die Delegierten widmeten sich anschliessend dem Tagesgeschäft. Hans Egger trat als Vizepräsident zurück. Es wurde ihm für seine wertvolle Tätigkeit als langjähriges Mitglied des Vorstandes herzlich gedankt. Als sein Nachfolger wurde Lorenz Hess vom Jägerverein Hubertus Bern gewählt. Lorenz Hess wird uns als Grossrat auch helfen, unsere berechtigten Anliegen zur richtigen Zeit am richtigen Ort vorzubringen. Verschiedene Anträge aus den Vereinen wurden von der Versammlung wie folgt behandelt: – Der Antrag von Moutier und von Courtelary wurde unterstützt. Das Training von Jagdhunden sollte ab dem 16. August 2009 mit der Zustimmung des Wildhüters möglich sein, unbesehen des Alters des Hundes. – Der Antrag von Moutier und von Courtelary auf Freigabe

des Feldhasen zur Jagd wurde unterstützt. Dies wohl auch aus der Überzeugung, dass ein jagdbarer Feldhase wieder auch hegerisch wieder den Einsatz erhalten wird, den er verdient. Der «Jööh-Faktor» in der Bevölkerung reicht nicht, dass es dem Hasen besser geht. – Der Antrag von Moutier auf Änderung der Jagdzeiten auf Dachs und Fuchs (ab 1. Juli 2009 ausserhalb des Waldes) wurde in den Revisionskatalog im Hinblick auf eine künftige Gesetzesrevision aufgenommen. – Der Antrag des Jägervereins Niedersimmental auf Erstellung von mindestens einer Wildüberquerungsmöglichkeit der Autobahn/ Eisenbahn im Raum Thun/ Bern wurde zustimmend zur Kenntnis genommen und an die zuständige Stelle weitergeleitet. – Der Antrag des Patentjägervereins Seeland auf Wiedereinführung der Schusszeiten wie im Jahr 2007

und auf Bejagung der Wildschweine wie im Jahr 2007 wurde mehrheitlich abgelehnt. – Der Antrag von Hubertus Bern auf Reduktion der Gebühren für das Grundpatent im 2010 – wegen der durch die Änderung der Jagdvorschriften reduzierten Attraktivität der Jagd – wurde mehrheitlich angenommen und an die zuständige Stelle weitergeleitet. Die Delegiertenversammlung fand in gelöster und konstruktiver Stimmung statt. Herzlicher Dank geht an die Organisatoren des Patentjägervereins Wangen und Aarwangen und die Bläser. Dank auch an die Stadt Langenthal für den freundlichen Empfang und die gute Bewirtung. Sie alle haben wesentlich zum guten Gelingen beigetragen. Jürg Wernli, Medienkommission Das Protokoll der DV vom 25. April 2009 findet sich auf: www.bernerjagd.ch

Die Sicht des Volkswirtschaftsdirektors Referat von Herrn Regierungsrat Andreas Rickenbacher, Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Bern. Gehalten anlässlich der DV des Berner Jägerverbandes BEJV. Erste Jagd mit neuen Jagdvorschriften: Die Sicht des Volkswirtschaftsdirektors Vorab herzlichen Dank für die freundliche Einladung zur Delegiertenversammlung 2009. Es freut mich, nach Kandersteg 2008 in diesem Jahr erneut Ihr Gast sein zu dürfen. Wir alle wissen, dass vor einem Jahr unsere Zusammenarbeit alles andere als einfach war. Heute, ein Jahr nach der DV in Kandersteg, darf ich jedoch feststellen, dass sich wieder ein konstruktiver Dialog unter uns entwickelt hat. Das freut mich und ich danke der Verbandsleitung dafür aus-

68

Schweizer Jäger 6/2009

drücklich. Wir haben uns mit einer Delegation des Berner Jägerverbands BEJV und mit sämtlichen Präsidenten der bernischen Jägervereine am 7. April 2009 in Bern zu einem Runden Tisch getroffen. Das Ziel dieses Runden Tisches bestand darin, die erste Jagdsaison unter den veränderten Jagdvorschriften Revue passieren zu lassen. Auch meine heutigen Ausführungen befassen sich mit den Erfahrungen auf der Jagd 2008/2009. Ich möchte im Folgenden gerne auf fünf Aspekte eingehen: 1. auf die Einführung und Kernziele der Anpassung 2. auf den Runden Tisch vom 7. April 2009 3. auf das Controlling der Änderungen: a) die Änderungen in der Jagdverordnung

b) die Änderungen der Jagddirektionsverordnung 4. auf andere Erkenntnisse aus der Jagd 2008 5. Fazit und Würdigung 1. Einführung und Kernziele der Anpassung Wie Sie alle wissen, haben wir im letzten Jahr in einigen Punkten die Jagdvorschriften verschärft. Der Regierungsrat wollte mit strengeren Vorschriften einerseits dem Wildtierschutz gerecht werden und damit berechtigten Forderungen von Umwelt- und Tierschutzverbänden nachkommen. Andererseits ging es aber insbesondere auch darum, Lösungen zu präsentieren, die von fortschrittlichen Jägerinnen und Jägern unterstützt werden und eine weidgerechte, moderne Jagd in den Vordergrund rücken. Damit soll

die Jagd in der Berner Bevölkerung besser verankert und das Ansehen der Jägerschaft in der Bevölkerung gestärkt werden. 2. Der Runde Tisch vom 7. April 2009 Mir war es sehr wichtig, nach der ersten Jagd unter veränderten Bedingungen unverfälscht und direkt in Dialog mit Ihnen, mit der Jägerschaft, zu treten. Daher habe ich am 7. April 2009 an einem Runden Tisch mit allen Jagdvereinspräsidenten, mit einer Delegation des Vorstandes des Berner Jägerverbandes, mit drei Vertretern der Wildhut und mit dem Jagdinspektor über den Verlauf der vergangenen Jagd diskutiert. Diese Diskussion umschloss einerseits eine Beurteilung der Auswirkungen durch die geänderten Jagdvorschriften aus fachlicher Sicht. Andererseits sollte sie mir aufzeigen, inwiefern die Jagd im Kanton Bern den Ansprüchen der Weidgerechtigkeit, der Jagdethik und der Tierschutzgesetzgebung genügt. Der Runde Tisch sollte aber auch zur Versachlichung der Thematik beitragen. An dieser Stelle möchte ich allen Teilnehmern nochmals ganz herzlich für den konstruktiven Dialog danken. Ich habe mir die verschiedenen Standpunkte angehört. Die Vertreter der Jägerschaft wie auch des Jagdinspektorats und der Wildhut waren sich dabei in den meisten Punkten einig. Ich werde Ihnen im folgenden Hauptteil meiner Ausführungen das Controlling der Jagd 2008/2009 vorstellen. Dabei werde ich Ihnen in einzelnen Aspekten auch aufzeigen, wo ich allenfalls einen Bedarf für eine Feinjustierung der Regelungen erkenne. 3. Das Controlling der Änderungen Nachdem in den Vorjahren offensichtlich mit einer in den Medien viel zitierten, sogenannten schwarzen Liste operiert worden war, war es mir sehr wichtig, zeitgleich mit der Änderung der Jagdvorschriften über ein korrektes und effektives Controlling zu


3.a Änderungen in der Jagdverordnung Die erste Stelle lautet: «Die Schussabgabe ist nur noch bei genügender Sicht, eine Stunde vor Sonnenaufgang bis eine Stunde nach Sonnenuntergang, gestattet.» Meine Beurteilung in der Jagd 2008 lautet: Gemäss dem Controlling wurden auf der Jagd 2008 weniger tote Tiere infolge Schussverletzungen aufgefunden. Folglich hat sich diese Regelung aus meiner Sicht klar im Sinne der Weidgerechtigkeit und des Wildtierschutzes bewährt. Die neuen Schusszeiten führten klar zu einer Beruhigung der Jagd. Damit ein nahtloser Übergang von der ordentlichen Schusszeit auf der Jagd zum Nachtansitz gewährleistet werden kann, muss diese Vorschrift jedoch fein justiert werden. Hier sehe ich durchaus einen Punkt, über dessen Veränderung man in den nächsten Monaten diskutieren kann. Die zweite Stelle lautet: «Die Jagd im Umkreis von 100 m von ständig bewohnten Gebäuden ist verboten.» Meine Beurteilung in der Jagd 2008 lautet: Das Controlling der Wildhüter zeigt auch hier, dass sich diese Vorschrift bewährt hat. Nur wenige Personen beschwerten sich bei Wildhütern über das Verhalten von Jägern im Bereich der 100-Meter-Grenze. Die-100Meter-Grenze hat wesentlich zur Akzeptanz der Berner Jagd beigetragen. Sie ist ein erstes Beispiel dafür, dass wir die Interessen einer weidgerechten Jagd und den Schutz der Öffentlichkeit unter einen Hut bringen. Damit die Jagd auf Fuchs, Marder und Dachs in Zukunft noch effizienter ausgeübt werden kann, wird diese Vorschrift aber auch in den

Sonne Mond Solunar Juni Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Juli Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi

Aufgang

Untergang

Aufgang

Untergang

16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.

05.30 05.30 05.30 05.31 05.31 05.31 05.31 05.31 05.32 05.32 05.32 05.33 05.33 05.34 05.34

21.23 21.24 21.24 21.24 21.25 21.25 21.25 21.25 21.25 21.25 21.25 21.25 21.25 21.25 21.25

01.17 01.35 01.56 02.21 02.54 03.37 04.36 05.49 07.12 08.38 10.01 11.21 12.37 13.51 15.03

14.09 15.20 16.35 17.54 19.14 20.29 21.33 22.22 23.00 23.29 23.53 – 00.13 00.33 00.52

01.47 02.06 02.49 03.34 04.25 05.21 – 07.06 07.07 03.27 04.30 05.27 00.30 01.18 –

07.36 08.18 09.01 09.48 10.40 11.37 06.23 07.29 08.36 09.41 10.43 11.39 06.19 07.06 07.51

– 14.30 15.14 16.02 16.55 17.53 12.10 13.13 14.51 15.55 16.56 17.51 12.53 13.41 14.02

19.58 20.41 21.27 22.16 23.11 – 18.56 20.01 21.06 22.09 23.08 23.59 18.42 19.29 20.14

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.

05.35 05.36 05.36 05.37 05.38 05.38 05.39 05.40 05.41 05.42 05.42 05.43 05.44 05.45 05.46

21.25 21.24 21.24 21.24 21.23 21.23 21.23 21.22 21.21 21.21 21.20 21.20 21.19 21.18 21.17

16.15 17.24 18.30 19.30 20.22 21.05 21.39 22.06 22.29 22.48 23.06 23.23 23.40 23.59 –

01.14 01.38 02.08 02.44 03.29 04.23 05.23 06.27 07.33 08.39 09.45 10.50 11.57 13.06 14.17

02.22 03.05 03.48 04.33 05.20 00.20 01.09 01.57 02.23 03.12 03.59 04.45 05.30 00.26 01.13

08.34 09.17 10.01 10.46 11.32 06.08 06.56 07.46 08.34 09.22 10.09 10.55 11.40 06.15 17.01

14.46 15.29 16.13 16.58 17.45 12.45 13.33 – 14.45 15.33 16.19 17.05 17.51 12.48 13.37

20.58 21.41 22.26 23.11 23.58 18.33 19.21 20.09 20.56 21.43 22.29 23.15 23.59 18.37 19.25

Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse entgegen. Die Redaktion

nächsten Monaten überprüft. Zudem soll auch überprüft werden, ob möglicherweise die ursprüngliche Formulierung der 100-Meter-Grenze der praktischen Ausübung besser gerecht wird. Die dritte Stelle lautet: «Die Baujagd ist eingeschränkt: Sie darf nur noch bis Ende Dezember ausgeübt werden. Pro Bau darf nur ein Bodenhund eingesetzt werden. Jeder Bodenhund muss einen Ortungssender tragen. Vor der Jagdausübung muss dem zuständigen Wildhüter Meldung erstattet werden. Angeschossenes Wild und im Bau gebliebene Jagdhunde dürfen nur unter Beizug eines Wildhüters ausgegraben werden.» Meine Beurteilung in der Jagd 2008 lautet: Durch die

Einschränkung der Baujagd wurde die Jagd in den Monaten Januar und Februar – gemäss der Aussage der Jägerschaft selber, aber auch der Wildhüter – wesentlich ruhiger. Das Controlling der Wildhüter zeigt auf, dass 270 Meldungen für die Ausübung der Baujagd erfolgten. In acht Fällen mussten entweder Jagdhunde oder Füchse ausgegraben werden. Die tiefere Fuchsstrecke ist nicht nur auf die Einschränkung der Baujagd zurück zu führen, sondern auch auf eine Kombination der strengeren Vorschriften hinsichtlich der Verkürzung der Schusszeiten, der Einschränkung des Jagdhundeeinsatzes in den Monaten Januar und Februar und teilweise hinsichtlich der kürzeren Baujagd. Ob

die Baujagd allenfalls im Januar erlaubt werden soll, muss im Detail noch analysiert und geprüft werden. Die Gefahr, dass sich Hunde auf der Baujagd verletzen, besteht trotz des Einsatzes von moderner Technik (Ortungsgeräte und Sender) leider weiterhin. Daher bewegen wir uns hier in einem politisch sehr heiklen Thema. Die vierte Stelle lautet: «Schusswaffen und Munition dürfen während der Jagdzeit, zur Durchführung von Selbsthilfemassnahmen oder auf der Jagd, mit einer Spezialbewilligung nur noch getrennt im Fahrzeug mitgeführt werden.» Meine Beurteilung in der Jagd 2008 lautet: Diese Regelung hat sich sehr bewährt. Sie wird von der Jägerschaft Schweizer Jäger 6/2009

69

Bund und Kantone

verfügen. Aus diesem Grund habe ich den Jagdinspektor im Sommer 2008 beauftragt, jährlich, anhand von klaren Kriterien, einen Bericht über den Jagdverlauf zu verfassen. Ich werde Ihnen nun gerne die wichtigsten Resultate vorlegen und komme zuerst zu den Änderungen in der Jagdverordnung.


Bund und Kantone

akzeptiert. 320 Jäger wurden von den Wildhütern gezielt auf das getrennte Mitführen von Schusswaffen und Munition kontrolliert. Ein kleiner Teil musste beanstandet werden. Diese Regelung ist ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit auf der Jagd. Die fünfte Stelle lautet: «Die Jagdzeit auf den Rothirsch wird bis Ende November verlängert.» Meine Beurteilung in der Jagd 2008 lautet: Diese Vorschrift hat sich bewährt. Auf der Haupt- und Nachjagd wurden 90 Rothirsche erlegt. Weil das Abschusskontingent 2008 auf total 147 Rothirsche festgelegt wurde, musste im November 2008 eine Sonderjagd durchgeführt werden. Die sechste Stelle lautet: «Die Jagd auf Wildschweine ist im August auf dem Ansitz nur noch ausserhalb des Waldes gestattet.» Meine Beurteilung in der Jagd 2008 lautet: Das Controlling der Wildhüter zeigt, dass diese Vorschrift in die richtige Richtung weist. Obschon im August 2008 nur 17 Wildschweine erlegt wurden, ist die Gesamtstrecke im Kanton Bern mit 173 Tieren nur um drei Tiere tiefer als im Vorjahr. In den letzten Jahren wurden vermehrt Fütterungen für Wildschweine im Wald angelegt, um an diesen Standorten Wildschweine zu erlegen. Unsere Vorschrift hat dieser Entwicklung Einhalt geboten. Das Wildschwein soll vermehrt vom Feld zurück in den Wald gelenkt werden. Im Wald soll das Wildschwein Ruhe finden und darf demzufolge nicht bejagt werden. Im August verursachen die Wildschweine teilweise erhebliche Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen, wogegen im Waldareal kaum Schäden entstehen. Mit der Beschränkung der Ansitzjagd im August auf die Bereiche ausserhalb des Waldes kann ein wichtiger Beitrag zur Schadensprävention geleistet werden. Die siebte Stelle lautet: «Die Jagd auf den Kormoran ist im Patent E neu bis Ende Januar gestattet.» Meine Beurteilung in der Jagd 2008 lautet: Die Jagdverlängerung um einen Monat hat-

70

Schweizer Jäger 6/2009

te fast eine Verdoppelung der Abschüsse von Kormoranen zur Folge. Diese Vorschrift hat sich bewährt und wird auch von den Fischern gelobt. Ich komme damit noch zu einigen Änderungen in der Jagddirektionsverordnung. 3.b Änderungen in der Jagddirektionsverordnung Die erste Stelle lautet: «Der Einsatz von Jagdhunden ist eingeschränkt. Pro Bau darf nur ein Bodenhund eingesetzt werden, und es gilt ein Verbot für den Einsatz von Jagdhunden im Januar und Februar, mit Ausnahme des Einsatzes von Apporteuren mit dem Patent E oder ausserhalb des Waldes mit dem Basispatent.» Meine Beurteilung in der Jagd 2008 lautet: Diese Regelung hat sich in dem Sinne bewährt, als die neue Bestimmung über den Hundeeinsatz auf der Jagd den Aspekten des Wildtierschutzes und des Tierschutzes Rechnung trägt. Mit dem Verbot für den Einsatz von Jagdhunden vor dem Schuss, im Januar und Februar, wurde das Wild in einer Periode vor unnötigen Störungen geschützt, in der es infolge erhöhten Energiebedarfs auf der Flucht besonders gefährdet ist. Die Änderung ist vor allem gegen Jagdhunde, die im Winter Rehe jagen («Rehhetzer»), oder gegen Bodenhunde, die trotz Baujagdverbot im Januar und Februar im Bau jagen, gerichtet. Ob der Einsatz von Jagdhunden allenfalls im Januar in reduziertem Mass erlaubt werden soll, muss im Detail in den nächsten Monaten analysiert und geprüft werden. Es geht hier insbesondere darum, einen Kompromiss zu finden zwischen der Schonung der Rehe und der jungen Dachse und Füchse im Januar und Februar einerseits und der Fuchs- und Marderjagd andererseits. Die zweite Stelle betrifft die «Meldepflicht an die Wildhüter bei Fehlschüssen und erfolglosen Nachsuchen auf alles Schalenwild (Rothirsche, Damhirsche, Sikahirsche, Mufflons, Rehe, Gämsen und Wildschweine)». Meine Beurteilung in der Jagd 2008 lautet: Das Controlling der Wildhüter zeigt, dass

1054 Fehlschüsse an die Wildhüter gemeldet wurden. In 641 Fällen konnte eine intensivere Nachsuche auf die verletzten Tiere durchgeführt werden. Diese Vorschrift hat sich sehr bewährt und wird auch von der Jägerschaft akzeptiert. Das rasche Auffinden von angeschossenem Wild ist eines der zentralen Postulate der Weidgerechtigkeit. 4. Andere Erkenntnisse aus der Jagd 2008 Auf der Jagd 2008 wurden von den Wildhütern zusätzlich die Fehlabschüsse, der Nachtansitz, die Gruppenjagd und der Einsatz von Motorfahrzeugen überprüft. Obschon in allen Bereichen vereinzelte Beschwerden aus der Bevölkerung verzeichnet wurden, werden wir im Moment die bestehenden Formulierungen im Jagdrecht beibehalten. Wir werden die Situation jedoch auch in Zukunft kritisch beobachten. Die Forderung nach einem Schiessnachweis für Jäger ab der Jagd 2011 ist in Bearbeitung. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Berner Jägerverbandes und des Jagdinspektorats hat bereits einen ersten Entwurf ausgearbeitet. Ende 2009 wird das von mir geforderte Konzept vorliegen. Ich kann Ihnen versichern, dass ich der Einführung eines Schiessobligatoriums nur dann zustimme, wenn die Umsetzung realistisch ist und auch mit den verschärften Gewässerschutzvorschriften und den damit verbundenen aufwendigen Sanierungen der Jagdschiessstände abgestimmt ist. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Zielsetzung, die Waffe einzuschiessen, die Sicherheit in der Waffenhandhabung und der Nachweis einer ausreichenden Treffsicherheit hohe Priorität haben. Abschliessend ziehe ich ein Fazit und würdige unsere Arbeit. 5. Fazit und Würdigung Die Berner Jagd hat in unserer Gesellschaft und insbesondere zur Erhaltung der Artenvielfalt und somit für eine nachhaltige Entwicklung eine wichtige Funktion. Sie muss jedoch den Grundsätzen der Weidgerechtigkeit und der Jagdethik genügen und auch die Tierschutzgesetzgebung erfül-

len. Die Resultate vom Runden Tisch haben mir gezeigt, dass sich die Änderungen der Jagdvorschriften auf der Jagd 2008 grossmehrheitlich sehr bewährt haben. Ich bin aber gerne bereit, in Bezug auf die Schusszeiten und auf die Jagd im Umkreis von 100 Meter von ständig bewohnten Gebäuden eine Feinjustierung vorzunehmen. Ob allenfalls die Jagd mit Hunden geändert werden soll, muss vertieft analysiert und beurteilt werden. Angesichts dieser Beurteilung habe ich den Jagdinspektor beauftragt, eine Expertengruppe einzusetzen und mir Entscheidgrundlagen zu diesen Punkten zu liefern. Weil diese Änderungsvorschläge teilweise die Jagdverordnung betreffen, wird eine Konsultation unter den Verbänden, verbunden mit einem internen Mitberichtsverfahren, unumgänglich sein. Eine Inkraftsetzung der Feinjustierungen ist auf den 1. Dezember 2009 möglich, damit diese möglichst schon für die Jagd 2009 wirksam würden. Der genaue Zeitplan muss aber von der Expertengruppe festgelegt werden. Diese wird sich bereits in den nächsten Tagen ein erstes Mal treffen. Wir werden gemeinsam mit den betroffenen Kreisen die Feinjustierung im offenen Dialog vornehmen. Dies immer mit zwei Zielen vor Augen: a) den Rückhalt der Jägerschaft in der breiten, nicht jagenden Bevölkerung zu stärken und b) die Weidgerechtigkeit und den Wildtierschutz sicherzustellen. Da die Feinjustierungen, wie erwähnt, eine Änderung der Jagdverordnung bedingen, werden wir auch die Jagdkommission konsultieren müssen. Ich hoffe, dass wir mit der Kommission den konstruktiven Dialog auch wieder finden – so, wie dies mit dem BEJV jetzt bereits gelungen ist. In diesem Sinne hoffe ich, dass die Berner Jagd nicht nur attraktiv bleibt, sondern auch den Namen einer weidgerechten und ethischen Patentjagd verdient. Ich danke Ihnen für Ihr Engagement und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und Glück auf der Jagd.


Die vom Regierungsrat im letzten Jahr beschlossenen Änderungen der Jagdvorschriften haben sich auf der Jagd 2008 insgesamt bewährt. Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher hat anfangs April 2009 die betroffenen Kreise zu einem Runden Tisch eingeladen. Die Resultate des durchgeführten Controllings und der Gespräche am Runden Tisch – welche Rickenbacher heute (25. April 2009) an der Delegiertenversammlung des Bernischen Jägerverbandes vorgestellt hat – zeigen, dass eine Feinjustierung der Vorschriften bei den Schusszeiten, der Jagd im Umkreis von 100 Meter von ständig bewohnten Gebäuden und allenfalls bei der Jagd mit Hunden zur Debatte stehen. Eine Expertenkommission wird zuhanden des Volkswirtschaftsdirektors entsprechende Vorschläge ausarbeiten. Die verschärften Vorschriften für die Jagd 2008 wurden nötig, nachdem verschiedene Vorfälle bekannt wurden, bei denen sich einzelne Jägerinnen und Jäger ungebührend verhalten haben. Die vom Regierungsrat beschlossenen Änderungen der Jagdvorschriften tragen sowohl den Anliegen der Bevölkerung und des Tierschutzes als auch den Wünschen aus den Reihen der Jägerschaft Rechnung. Am 7. April 2009 hat der Volkswirtschaftsdirektor eine Delegation des Berner Jägerverbandes, alle Jagdvereinspräsidenten aus dem ganzen Kantonsgebiet und Vertreter der Verwaltung zu einem Runden Tisch eingeladen. Dies mit dem Ziel, über den Verlauf der vergangenen Jagd zu diskutieren. Diese Diskussion beinhaltete einerseits eine Beurteilung der Auswirkungen der geänderten Jagdvorschriften aus fachlicher Sicht und andererseits sollte sie aufzeigen, inwiefern die Jagd im Kanton Bern den Ansprüchen der Weidgerechtigkeit, der Jagdethik und der

Tierschutzgesetzgebung genügt. Die Vertreter der Jägerschaft wie auch der Verwaltung waren sich einig, dass sich die verschärften Jagdvorschriften zum grössten Teil bewährt haben. Der Volkswirtschaftsdirektor hat die Ergebnisse des Runden Tisches in den vergangenen Tagen nun analysiert. Er kommt – wie die Jägerschaft, die Wildhut und die Jagdverwaltung – zum Schluss, dass sich die veränderten Regeln grundsätzlich bewährt haben. Bei einzelnen Aspekten ist jedoch eine Feinjustierung angezeigt: Die geänderten Schusszeiten, die 100-Meter-Grenze

Frondienst für einen sauberen Wald Langenthal: Jäger und Orientierungsläufer im gemeinsamen Einsatz Orientierungsläufer und Jäger aus der Region haben in der Umgebung Langenthals die Wegränder von achtlos weggeworfenem Abfall befreit. Gemeinsam setzten sie so ein Zeichen für saubere Wälder, in denen beide einen grossen Teil ihrer Freizeit verbringen.

Ende April haben Mitglieder der OL-Vereinigung Langenthal und des Jägervereins Wangen-Aarwangen die Wegränder entlang der St. Urbanstrasse, der Untersteckholzstrasse und im Schorenwald vom achtlos weggeworfenen Abfall befreit. Von Seiten der Orientierungsläufer war die Aktion auch als «Dankeschön» an die Oberaargauer Jäger ge-

dacht, die im vergangenen Oktober, mitten in der Jagdsaison, das Waldgebiet «LangenthalOst» zwischen Roggwil – St. Urban – Obersteckholz und Langenthal freigegeben hatten, so dass dort die Staffelwettkämpfe der Jugend-Europameisterschaften und der Schweizer Meisterschaft gefahrlos stattfinden konnten. Als Dank für dieses Entgegenkommen haben die OLGruppen sich anerboten, an einem Hegetag der Jäger mitzuwirken. So halfen nun über 25 Erwachsene und Jugendliche aus der OLV Langenthal den Jägern beim Abbauen des wirkungslos gewordenen Wildschutzzauns entlang der St. Urbanstrasse. Gleichzeitig sammelten sie entlang der Hauptstrassen durch die Wälder achtlos weggeworfenen Abfall ein. Was die Jugendlichen an den Wegrändern an nicht verrottbaren Abfällen vorfanden, füllte mehrere Abfallsäcke, allein der Abfall rund um die Schoren-Waldhütte, der offenbar von gedankenlosen Zechern liegen gelassen worden war, füllte zwei grosse Kehrichtsäcke. Obschon Jäger und Orientierungsläufer unterschiedliche Interessen und Ziele verfolgen, sind sie gemeinsam an einem intakten Lebensraum Wald interessiert. Mit ihrem gemeinsamen Umwelteinsatz haben sie dies am Samstag eindrücklich unter Beweis gestellt. Marcel Hammel

Beim abschliessenden, von den Jägern offerierten Znüni, informierte Hege-Obmann Beat Fankhauser (links im Bild) über die vielfältigen Hege- und Naturschutzaufgaben der Jägerschaft. Schweizer Jäger 6/2009

71

Bund und Kantone

Neue Jagdvorschriften haben sich bewährt

sowie allenfalls die Jagd mit Hunden werden von einer Expertenkommission daher nochmals kritisch beurteilt. Die Expertengruppe – welche bereits eingesetzt ist und sich in den nächsten Tagen ein erstes Mal trifft – hat den Auftrag, dem Volkswirtschaftsdirektor konkrete Vorschläge für eine Feinjustierung in den genannten Bereichen zu unterbreiten. Regierungsrat Andreas Rickenbacher wird nach dem Vorliegen dieser Vorschläge entscheiden, ob er eine Veränderung der Jagdverordnung in die Wege leiten will. Die Expertengruppe wird an ihrer ersten Sitzung über den Zeitplan diskutieren. Eine Veränderung der Jagdverordnung auf den 1. Dezember 2009 scheint aus heutiger Sicht möglich zu sein.


Die Finanzdirektion hat entschieden, dass die zehn Schwarzschwäne im unteren Thunerseebecken in einem klar definierten Perimeter grundsätzlich weiterhin geduldet werden. Der Eigentümer muss ihnen allerdings als zusätzliche Auflage regelmässig die Schwungfedern schneiden, so dass sie ihren Perimeter nicht mehr ohne weiteres verlassen können. Seit Jahren schwimmen auf dem Thunersee zehn Schwarzschwäne im Besitz von Markus Krebser frei herum. Bei den aus Australien stammenden Schwarzschwänen handelt es sich um eine nicht einheimische Tierart, deren Aussetzung in die freie Wildbahn nach der Bundesgesetzgebung ohne Bewilligung verboten ist. Die zehn Schwarzschwäne von Markus Krebser werden jedoch seit Jahren vom Jagdinspektorat des Kantons Bern geduldet, wobei die Gelege der freilebenden Tiere jeweils angestochen werden.

Foto: Martin Krebser

Bund und Kantone

Zehn Schwarzschwäne geduldet

Im Jahr 2007 forderte eine Petition die ungehinderte Verbreitung der Schwarzschwäne. Nachdem der Gemeinderat von Thun die Petition ablehnte, entstand in der Öffentlichkeit eine Diskussion darüber, ob es rechtmässig sei, die Tiere auf dem Thunersee zu halten. Vertreter des Kantons, des Bundes, von Natur- und Tierschutzorganisationen sowie Markus Krebser versuchten daraufhin erfolglos, am

72

Schweizer Jäger 6/2009

Runden Tisch eine gemeinsame Lösung zu finden. Im Mai 2008 hat das zuständige Jagdinspektorat eine Verfügung erlassen, nach der zehn Schwarzschwäne im unteren Thunerseebecken geduldet werden, jedoch alle Gelege angestochen werden, damit sich die Tiere nicht vermehren können. Zudem hat das Jagdinspektorat Markus Krebser zur Beteiligung an diesen Massnahmen verpflichtet. Gegen diese Verfügung hat Markus Krebser Beschwerde bei der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern erhoben. Die zuständigen Mitarbeitenden der Direktion und der Volkswirtschaftsdirektor traten wegen Vorbefassung in den Ausstand und leiteten die Beschwerde weiter an die kantonale Finanzdirektion, deren Direktor in Stellvertretung des Volkswirtschaftsdirektors den Inhalt der Verfügung des Jagdinspektorats zu überprüfen hatte. Die Finanzdirektion kommt in ihrem Entscheid zum Schluss, dass die von den Fachleuten ausgearbeitete Verfügung aus rechtlicher Sicht grundsätzlich nicht zu beanstanden ist. Im Verlauf des Beschwerdeverfahrens hat sich aber gezeigt, dass die Schwarzschwäne ihren Perimeter immer wieder verlassen und sich auf andere Seen ausbreiten. Deshalb ergänzt die Finanzdirektion die Verfügung mit einer zusätzlichen Verpflichtung, wonach Markus Krebser seinen Tieren regelmässig die Schwungfedern schneiden lassen muss, damit sie nicht mehr fliegen können. Diese Massnahme verursacht den Schwarzschwänen keine Schmerzen und hinterlässt keine bleibenden Schäden, weil die Schwungfedern wieder nachwachsen. Das Jagdinspektorat wird die getroffenen Massnahmen in einem Jahr überprüfen. Kommunikation Kanton Bern

FR

Spezialjagd auf die Gämse

Das Amt für Wald, Wild und Fischerei bittet die interessierten Jäger/innen, sich für die Spezialjagd auf die Gämse in den eidgenössischen Jagdbanngebieten, in gewissen kantonalen Wildschutzgebieten sowie in gewissen Gebieten im Flachland anzumelden. Die interessierten Jäger/innen müssen beim Amt ein Anmeldeformular beziehen oder

per E-Mail bestellen. Das ausgefüllte Formular ist bis am 1. Juli 2009 beim Amt für Wald, Wild und Fischerei einzureichen. Die Auslosung findet einige Tage später statt, und die bezeichneten Jäger werden sofort benachrichtigt. Adresse: Amt für Wald,Wild und Fischerei, Sektor terrestrische Fauna und Jagd, Rte du Mont Carmel 1, Postfach 155, 1762 Givisiez, Tel. 026 305 23 43, Fax 026 305 23 36, Faune@fr.ch

Regulierungsabschüsse auf das Steinwild Unter Vorbehalt der vom Staatsrat für die Regulierung des Steinwildbestandes im Jahre 2009 erlassenen Bestimmungen, bittet das Amt für Wald, Wild und Fischerei die interessierten Jäger/innen, sich für diese Jagd im eidgenössischen Jagdbanngebiet Hochmatt-Motélon und in dessen Umgebung anzumelden. Die interessierten Jäger/innen müssen beim Amt ein An-

GL

meldeformular beziehen oder per E-Mail bestellen. Das ausgefüllte Formular ist bis am 1. Juli 2009 beim Amt für Wald, Wild und Fischerei einzureichen. Die Auslosung findet einige Tage später statt, und die bezeichneten Jäger werden sofort benachrichtigt. Adresse: Amt für Wald,Wild und Fischerei, Sektor terrestrische Fauna und Jagd, Rte du Mont Carmel 1, Postfach 155, 1762 Givisiez, Tel. 026 305 23 43, Fax 026 305 23 36; Faune@fr.ch

Gamsbestand wohin?

3. Hauptversammlung des Glarner Jagdvereins (GJV) Die 3. Hauptversammlung des Glarner Jagdvereins fand am 8. Mai 2009 im Gasthof Freihof in Luchsingen statt. Der Verein zählte zu diesem Zeitpunkt 345 Mitglieder; über 100 stimmberechtigte Mitglieder und Gäste nahmen an der HV teil. Als Ehrengäste waren der Präsident der Gastgebergemeinde, Hansruedi Forrer, Jagdverwalter Dr. Christoph Jäggi sowie eine Reihe weiterer, mit dem Verein in verschiedenen Kapazitäten verbundenen Persönlichkeiten

anwesend. Gemeindepräsident Hansruedi Forrer hiess die Jägerschaft in Luchsingen willkommen. Seine die Aufgaben und Leistungen der Jäger würdigenden Worte wurden von der Versammlung sehr gut aufgenommen. Gamsbestand wohin? Im Zentrum der Diskussionen stand – einmal mehr – die Gamsbejagung. Der Kantonale Jagdverwalter, Christoph Jäggi, lieferte den Teilnehmenden interessante Informationen zu Fallwildzahlen, Wildzählungen, geplanten Wildräu-


Vizepräsident und Präsident mit dem neuen Ehrenmitglied Manfred Bertini (Mitte). – men und Bejagungsmodellen. Dabei erwähnte er, dass die Wildbestände (einschliesslich Gämsen) zu stabilisieren, respektive leicht zu senken seien. Dies führte von Seiten des Präsidenten des Jagdvereins zu der vorhersehbaren Reaktion. Die Jäger – wie auch viele andere Naturbeobachter – sind nämlich der Ansicht, dass insbesondere die Gamsbestände im Kanton viel zu tief sind und sprachen sich deshalb in seltener Einmütigkeit bereits das 3. Jahr in Folge für ein Bejagungsmodell aus, welches den Schutz der Gamsgeissen im Alter von 2½ und 3½ Jahren beinhaltet. Mutationen Neues Ehrenmitglied – Manfred Bertini, Engi, trat nach über 30-jähriger engagierter Tätigkeit als Vi-

zepräsident des Vereins, als Mitglied der Kantonalen Jagdkommission, der Kantonalen Hegekommission und als Hegechef Kleintal zurück. Aufgrund seiner ausserordentlichen Verdienste für Wild und Jagd wurde er mit donnerndem Applaus zum Ehrenmitglied ernannt. Manfred, herzlichen Dank, wir werden dich im Vorstand vermissen. – Vorstandsmitglied Ernst Müller, Mollis, trat aus der Kantonalen Hegekommission, welcher er seit 1998 angehörte, zurück. Dieser Einsatz wird vom Vorstand bestens verdankt. Ernst Müller wurde zum Vizepräsidenten des Jagdvereins gewählt und wird dem Regierungsrat als Mitglied in der Kantonalen Jagdkommis-

Der Vorstand ist sehr dankbar, dass alle vakanten Ämter neu besetzt werden konnten (was im heutigen Vereinsleben nicht mehr als Selbstverständlichkeit anzusehen ist). Positiv zu werten ist auch, dass der Mitgliederschwund – der nach

der Zusammenlegung der 3 ehemaligen Glarner Jagdvereine zum Glaner Jagdverein auf den 1. Januar 2007 ein Thema war – gestoppt werden konnte und die Fluktuationen heute normale Dimensionen aufweisen. Leider musste der Verein von 8 im letzten Jahr verstorbenen Kameraden Abschied nehmen. Im gleichen Zeitraum konnten 14 neue Mitglieder in den Verein aufgenommen werden. Dank Ein besonderes Dankeschön gebührt den Glarner Jagdhornbläsern für ihre ausgezeichneten Darbietungen und die einfühlsame musikalische Begleitung der Totenehrung. Herzlichen Dank auch an die Gastgebergemeinde, an die Inserenten im HV-Büchlein, an die Sponsoren der Tombola, den Vorstand für die Organisation der HV, an die Ortsgruppe für die Saaldekoration, an das Küchen- und Serviceteam des Gasthofs Freihof, an alle freiwilligen Helferinnen und Helfer sowie natürlich auch an alle Ehrengäste, Gönner und Vereinsmitglieder für ihre Teilnahme an der HV. Alexander Kubli Präsident Glarner Jagdverein

GR

95. Delegiertenversammlung des Bündner Kantonalen Patentjägerverbandes vom 16. Mai 2009 in Disentis/Mustér Die Vertreter der Sektionen waren gespannt auf die 95. Delegiertenversammlung – nicht nur wegen der 14 Anträge, die durch den Zentralvorstand oder die Sektionen gestellt wurden und behandelt werden mussten, sondern auch auf den erstmaligen präsidialen DV-Auftritt des im letzten Jahr gewählten Zentralpräsidenten Beat Angerer und seiner Vorstandskollegen. Vorweg darf festgehalten werden:

der Präsident und seine Vorstandskollegen meisterten das erste Amtsjahr und die erste Delegiertenversammlung hervorragend! Weidmannsdank. Einen speziellen Dank ist den organisierenden Sektionen des BKPJV, Péz Alpetta, Badus und Vallatscha, und deren Organisationskomitee unter der Führung von Rinaldo Giger auszusprechen. In Disentis fand damit nach 1983 und 2001 bereits die dritte Delegiertenversammlung des BKPJV statt. Die Halle war wunderbar mit Trophäen – auch seltenen

– geschmückt, die Logistik funktionierte inkl. eines guten Services. Aussergewöhnliches wurde anlässlich der Abendunterhaltung geboten – Stunden, die man nicht so schnell vergisst. Der Komödiant Peter Löhmann brachte mit seinen Sprüchen und Kunststücken die Besucher zum Lachen und Staunen und Lucien Nigg und Zora Keller vom Greifvogelpark in Buchs/SG fanden mit ihrer lehrreichen Greifvogelschau grossen Anklang. So nah hat wohl noch selten eine Jägerin oder Jäger lebende

Greifvögel beschauen können. Die musikalische Umrahmung des Anlasses wurde durch die Jagdhornbläser Sunacorns Badus bestritten. Eröffnungsansprache des Zentralpräsidenten Mit seiner Eröffnungsansprache versuchte Angerer den Anwesenden den Anstoss zu geben, etwas vertiefter und vernetzter die «Angelegenheit» Jagd im Kanton Graubünden zu betrachten und nachzudenken und sich auch in der Öffentlichkeit für die Schweizer Jäger 6/2009

73

Bund und Kantone

sion vorgeschlagen (womit das Unterland in der Jagdkommission wieder vertreten wäre). Kassier Ian Angel trat wegen einer beruflichen Weiterbildung als Kassier zurück. Madeleine Stüssi, die erste Frau im Vorstand eines Glarner Jagdvereins, übernimmt dieses Amt. Der Vorstand dankt Ian Angel für sein Engagement zugunsten des Vereins. Als neue Vorstandsmitglieder wurden Rolf Spichtig, Haslen und Martin Schneider, Obstalden, gewählt. Der Vorstand heisst sie herzlich willkommen. Vorstandsmitglied Paul Elmer, Schwanden, wird dem Regierungsrat – nach Absprache mit dem Präsidenten der Kantonalen Hegekommission, Werner Kessler – als Mitglied in dieser Kommission vorgeschlagen. Vereinsmitglied Rolf Elmer wird neu Hegechef Kleintal.


Zum dritten Mal seit 1983 fand die Generalversammlung des Bündner kantonalen Patentjägerverbandes in Disentis statt. Das OK leistete professionelle Arbeit und bot den Gästen ein unterhaltsames Abendprogramm. Patentjagd einzusetzen. Nachfolgend ein Auszug aus der Ansprache des Zentralpräsidenten Beat Angerer: «Jagd ist mit tiefen Emotionen verbunden. Jagd bedeutet intensive Auseinandersetzung mit der Natur. Tiere zu töten und die Natur zu lieben widersprechen sich nicht. Dies ist für Nichtjäger oft nur schwer oder gar nicht nachvollziehbar. Jagd heisst aber auch mit dem Druck der Öffentlichkeit umgehen zu können und diesem Druck durch weidmännisches Verhalten und Jagen entgegen zu treten. Der persönliche Ehrgeiz darf nicht auf Kosten der Kreatur ausgelebt werden. Artgerechtes und weidmännisches Jagen bedeutet ’Fairplay’ gegenüber dem Wild und den anderen Jägerinnen und Jägern. Die Einbindung von Natur- und Tierschutzorganisationen und Transparenz gegenüber der nicht jagenden Bevölkerung werden langfristig das Überleben unserer Patentjagd sichern. Die Natur- und Tierschutzorganisationen und die nicht jagende Bevölkerung möchten nicht hören, wieviel Wild erlegt worden ist. Nein, sie wollen wissen, ist es korrekt erlegt worden und wieviel Wild zurückgeblieben ist. Sie interessieren sich für die Lebensqualität der zurückgebliebenen Bestände. Nur wenn wir es schaffen, für unser Tun und Lassen als Jäger die Akzeptanz der grossen Mehrheit der nichtjagenden Bevölkerung zu gewinnen, hat die Jagd Zukunft.

74

Schweizer Jäger 6/2009

Unser höchstes Ziel muss sein, tiergerecht und weidmännisch zu jagen und nicht um jeden Preis Beute zu machen. Jagdpolitik wird nicht mehr nur von Jägern, Förstern und Landwirten am grünen Tisch gemacht. Nein, die Jagd wird heute vermehrt von Nichtjägern mit Argusaugen beobachtet sowie gewertet und bewertet.» Zu den Traktanden Das Protokoll (Hannes Parpan), die Jahresberichte des Zentralpräsidenten (Beat Angerer), des Hegepräsidenten (Paul Sprecher) und des Präsidenten der Kommission für Aus- und Weiterbildung für Jäger (Marcel Rickenbacher) wurden einstimmig genehmigt. (Die Berichte wurden in der Ausgabe Mai 2009 des «Schweizer Jäger» veröffentlicht). Die Rechnungsablage durch den Zentralkassier (Martin Carigiet) erfolgte sehr zügig. Keine Fragen, weder zur Jahresrechnung 2008 noch zum Budget 2009. Die Jahresrechnung 2008 und das Budget 2009 wurden ebenfalls einstimmig genehmigt. Anträge des Zentralvorstandes und der Sektionen Man glaubte allgemein, dass die 14 Anträge zu Diskussionen führen könnten. Dem war jedoch nicht so. Sicher war ein Grund, dass der Zentralvorstand zu den einzelnen Anträgen klar Stellung bezogen hatte und somit manche Voten verhindert werden konn-

Antrag 1 Jagdzeiten Hochjagd 2010 1. Block: Mittwoch, 1. 9. 2010 bis Sonntag, 12. 9. 2010. Jagdunterbruch: Montag, 13. 9. 2010 bis Sonntag, 19. 9. 2010. 2. Block: Montag, 20. 9. 2010 bis Dienstag, 28. 9. 2010 (Bettag 19. 9. 2010). Schluss Gämsjagd: Freitag, 24. 9. 2010. Diesem Antrag wurde mit sehr grossem Mehr zugestimmt. Antrag 2 Hirschwild / Kronenhirsch b) Kronenhirsch: An den zwei Tagen, an denen der beidseitige Kronenhirsch jagdbar ist, darf jeder Jäger insgesamt nur einen beidseitigen Kronenhirsch erlegen. Dieser Antrag fand mehrheitlich Zustimmung. Antrag 3 Benützung Funkgeräte und Mobiltelefone Mobiltelefone dürfen in eingeschaltetem Zustand mitgetragen werden. Das Verwenden von Mobiltelefonen zu nicht jagdlichen Zwecken ist erlaubt. Auch dieser Antrag fand mehrheitlich Zustimmung. Antrag 4 Bewilligung für Schweiss-

Klare Worte an die Jägerschaft. Amtsvorsteher Dr. Georg Brosi verurteilte «wilde Fütterungsaktionen», wie sie im letzten Winter vorgekommen seien. Nur koordinierte und fachgerechte Winterfütterungen würden Sinn machen.

hundeführer zur Stationierung eines Motorfahrzeuges während der Hochjagd im Jagdgebiet (während Pikettzeiten). Diesem Antrag wurde ebenfalls mit Mehrheit zugestimmt. Anträge Sektionen Praktisch alle Anträge wurden durch die Delegierten verworfen. Die Sektion Libertad stellte einen Gegenantrag zum Vorschlag des Zentralvorstandes betreffend Jagdzeiten. Sie wollten den 1. Block im 2010 nur 5 Tag ausüben. Dieser Antrag hatte keine Chance. Die Sektion Vorab schlug vor, dass die Jagd am Abend vor dem öffentlichen Jagdbeginn ab 17.00 Uhr ausgeübt werden solle. Auch dieser Antrag wurde abgelehnt. Die Sektion Madrisa schlug unter dem Titel «Massnahmen zur Erfüllung des Abschussplanes während der Hochjagd» vor, der BKPJV solle das Amt für Jagd und Fischerei auffordern, vermehrt Massnahmen zu treffen, dass der Abschussplan weitgehendst im September erfüllt werden könne. Damit würde eine «Sonderjagd» im November – Dezember grösstenteils wegfallen. Diesem Antrag stimmten 160 Delegierte zu 15 zu. Die Sektion Vorab wünscht für die nächsten fünf Jahre eine Verkleinerung der Wildasyle um 10% der Fläche. Dieser Antrag wurde mit grossem Mehr verworfen. Die Sektion Crap la Pala beantragte, dass auf der Sonderjagd nach dem Abschuss zweiter Hirschkälber kein Hirschstier erlegt werden dür-

Foto: Kurt Gansner

Foto: Kurt Gansner

Bund und Kantone

ten. (Die Anträge des Zentralvorstandes wurden in der Ausgabe April des «Schweizer Jäger» veröffentlicht.) Die Anträge werden durch den Zentralvorstand an die Kantonale Jagdkommission weitergeleitet. Diese wird die Anträge behandeln. In letzter Instanz entscheidet der Kanton.


Ehrungen Werner Wyss, Ehrenpräsident der Sektion Curvér, wurde durch die Versammlung für seine Verdienste zu Gunsten des Verbandes einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt.

Grusswort von St. Engler, Regierungsrat, Vorsteher Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement GR, anlässlich der 95. DV BKPJV in Disentis

«Wie der Steinbock Werber wurde» Die Werbe-Offensive von Graubünden-Tourismus setzt erfolgreich auf den Steinbock als Werbeträger. Dass der Tourismus das kann – wahrscheinlich wissen die Touristiker dies allerdings nicht – verdankt sie mitunter der Bündner Jagd. Nur weil es gelungen ist, einen guten Steinbock-Bestand im Kanton wieder aufzubauen, können die Touristiker unsere Steinböcke sprechen lassen. Der Jagd, der Wildhut und dem Naturschutz verdanken wir nicht nur die Rückkehr, auch die Erhaltung eines stolzen Steinbock-Bestandes in unserer weitgehend intakten Gebirgswelt. Warum gerade der Steinbock? wurden die Werber gefragt. Weil der Steinbock, so der Direktor von Graubünden Ferien, Gaudenz Thoma, ganz zentrale Werte und Botschaften des Kantons verkörpere. Grazil, trittsicher, hartnäckig und zielstrebig und mit einer gesunden Portion Sturheit versehen – das ist das Bild der Werber von den Steinböcken, aber auch von uns Bündnern. Gerne vergisst man, dass die Rückkehr des Steinbockes nach Graubünden nicht ganz frei von Komplikationen und Konflikten war. Ihre Wiederansiedlung war das eine, der Aufbau und der Erhalt eines gesunden Bestandes aber um einiges anspruchsvoller. Nach und nach konnte man von einer Schutz-, zu einer Nutzungsstrategie übergehen, in welcher Jagdplanung und Jägerschaft die zentrale Rolle besetzten. Ohne Sie – die Jäger, die Jägerverbände, die Wildhut – gäbe es in Graubünden keinen Steinbock-Bestand, wie wir ihn heute kennen, und damit auch keine Werbung mit dem Bündner Alpen-Steinbock. Die Bündner Jägerinnen und Jäger haben seit 1977 gegen 18 000 Stück Steingeissen und Steinböcke erlegt. Gestützt auf ein Stück für Stück weiter entwickeltes Bejagungskonzept haben wir erreicht, dass wir uns

über einen Steinbock-Bestand freuen können, und mit uns auch alle Einheimischen und Gäste, der dem Lebensraum angepasst und naturnah und strukturiert ist. Heute leben Gämse, Reh, Hirsch, Steinbock und Wildschwein wieder in Graubünden zusammen mit anderen ehemals ausgestorbenen Arten wie Bartgeier, Luchs, Wolf, Bär, und neuerdings auch mit dem Biber. Der Nachweis des ersten Marderhundes vor zwei Wochen zeigt aber auch, dass die Entwicklungen in der einheimischen Tierwelt genau beobachtet und verfolgt werden müssen. Dabei ist darauf zu bestehen, dass Problemarten – treten Probleme auf – von Anfang an auch bejagt werden können, ohne diese aber gleich verteufeln zu müssen. Wenn ich nochmals auf unsere bekannten Wildarten zu sprechen komme, dann stehen diesen zunehmend neue Gefahren gegenüber. Auch angepasste Wildbestände können in schneereichen und kalten Wintern durch unbedachte Störungen überhöhte Abgänge erfahren. Gerade der letzte Winter hat gezeigt, dass es die Unterstützung aller braucht, wenn das Wild in unseren Bergen trotz intensivem Tourismus überleben soll. Keine Fütterung kann die Ruhe in Rückzugsgebieten für das Wild ersetzen. Was nicht heissen soll, dass in Notsituationen wirksame Massnahmen zur Abwendung von Not durchaus möglich sein müssen.Wir alle, die ganze Bevölkerung, aber auch die Volkswirtschaft von Graubünden, müssen Interesse an der Erhaltung unserer Wildbestände haben. So betrachtet ist der Steinbock auch Symbol und Werbeträger für einen schonenden Umgang mit unserer Natur. Vor allem im Winter, ich habe es angesprochen, beweist es sich, wie ernst es uns damit ist, wenn wir auch einmal bereit sind zu verzichten, zu Gunsten störungsfreier und damit ruhiger Rückzugsgebiete für das Wild. Der Steinbock, aber auch die übrigen Wildarten, sind auch auf Rück-

sichtnahme angewiesen. Dank unseres fortschrittlichen Jagdgesetzes haben wir in den vergangenen 20 Jahren über 260 Wildruhezonen im Kanton einrichten können. Wie wichtig die Ruhe in den Wildeinstandsgebieten für das Überleben ist, konnten wir im vergangenen Winter hautnah erleben. Ich wünschte mir deshalb, dass im nächsten Winter die sprechenden Steinböcke von Graubünden Tourismus in der nationalen Werbung auch darüber berichten würden, dass sie nur überleben, wenn die Touristen Rücksicht nehmen und dass sie deshalb in Graubünden gut aufgehoben sind. Was uns in nächster Zeit beschäftigen wird, ist die bevorstehende Ausscheidung von Wildschutzgebieten. Auch hier ist der touristische Aspekt nicht ganz zu vernachlässigen. Wildschutzgebiete verhelfen dazu, dass auch nicht Jäger Hirsche und Gämsen bei Tag beobachten können. Das dies gesucht wird, zeigt das Beispiel des Val Trupchun im Nationalpark eindrücklich. Weniger bekannt ist, dass es in Graubünden mindestens 200 Gebiete von ähnlicher Attraktivität gibt. Als Jäger würden wir einen Fehler machen, die Nichtjäger als unerwünschte Voyeure des Wildes zu betrachten. Das Wild gehört allen und was allen gehört, da ist auch die Verantwortung dafür eine gemeinschaftliche. Wenn es uns – wie beim Steinbock – gelingt, innerhalb des Kantons, aber auch nach aussen aufzuzeigen, dass erst eine nachhaltig organisierte und von der Jägerschaft korrekt durchgeführte Jagd Natur pur schaffen, verhelfen wir der Jagd zu einem willkommenen Sympathiegewinn. Wenn ich kurz zusammen fasse, dann habe ich auch die wichtigsten Postulate für Wild und Jagd umschrieben: Ruhe im Winter gewährleisten, Wildverteilung im Sommer mit den Wildschutzgebieten geschickt und mit möglichst wenigen Konflikten regeln und die jagdliche Regulierung des Schalenwildes weiterhin ernst nehmen. Schweizer Jäger 6/2009

75

Bund und Kantone

fe. Dieser Antrag wurde ebenfalss abglehnt (57 Ja- gegenüber 149 Nein-Stimmen). Crap la Pala stellte zudem den Antrag, dass im Dreierkontingent nur eine weibliche Gämse erlegt werden dürfe. Dieser Antrag fand bei den Delegierten kein Gehör. Die Sektion Annarosa wollte während der Sonderjagd überhaupt keine Hirschstiere, also auch nicht Gabler und Spiesser, zum Abschuss frei geben. Eine grosse Mehrheit lehnte diesen Antrag ab. Ebenfalls stellte sie einen Antrag, dass während der Sonderjagd auch am Samstag vor einem Sonderjagdtag eine Anfrage ans Amt, ob am Sonntag und in welchen Regionen eine Jagd stattfinde, gemacht werden könne. Dieser Antrag wurde mehrheitlich verworfen. Die Sektion Madrisa wollte erreichen, dass bei der Niederjagd das Patent für den Hund nur einmal gelöst werden müsse. Das Patent soll auf den Namen des Hundes und des Besitzers ausgestellt werden. (Heute wird das Patent auf den Besitzer gelöst, somit kann nur er mit seinem Hund die Niederjagd ausüben.) Hier meldete sich Christian Schreiber, Präsident des Laufhundeclubs, und erklärte, dass der Hund kein Objekt sei, welches man hin- und herschieben könne. Die Niederjagd sei eine Perle der Bündner Jagd und solle so beibehalten werden wie sie ist. Die Vereinigten Jägersektionen des Jagdbezirkes XII schlugen vor, dass in den Jagdbetriebsvorschriften die Schusszeiten zu ändern seien. Bis und mit 20. September dürfe bis 20.30 Uhr und ab dem 21. September bis 20.00 Uhr geschossen werden. Trotz einem vehementen Votum von Lieni Hochholdinger fand der Vorschlag bei den Delegierten keine Unterstützung.


Foto: Kurt Gansner

Bund und Kantone

Zentralpräsident Beat Angerer (links) bedankte sich bei Regierungsrat Stefan Engler für dessen unermüdlichen Einsatz für die Bündner Jagd und das Wild.

Erlass von Reglementen Mit grosser Mehrheit wurde das neu gestaltete Reglement (erste Ausgabe bestand seit 1997) der Kommission Aus- und Weiterbildung der Jäger (KoAWJ) genehemigt. Rede des «Jagdinspektors» Dr. Georg Brosi Dr. Georg Brosi sprach in seiner Rede u.a. auch von den Fallwildzahlen des letzten strengen Winters. So seien in den letzten 11 Monaten 1700 Hirsche als Fallwild zu verzeichnen. Dies sei ein dreimal höherer Fallwildabgang als im Durchschnitt der vorangegangenen 15 Jahre. Bezogen auf die Monate Januar bis April gar das Vierfache. Mit 1900 Rehen, 700 Gämsen und 250 Steinböcken lägen die Fallwildzahlen doppelt so hoch wie im langjährigen Durchschnitt. Von den 1700 Stück Fallwild beim Hirsch seien zwei Drittel Kälber bezw. einjährige Tiere gewesen. Im Vergleich zu den 4400 im Jahre 2008 erlegten Hirsche sei der Abgang 38%. Jagd und Fallwild beim Hirsch ergäben eine Bestandesreduktion von 6000 Tieren. Er rechnet damit, dass der Hirschbestand in Graubünden um 500 bis 1000 Tiere abgenommen hat. Harte Winter zeigten uns die Kapazitätsgrenzen unbarmherzig auf. Insbesondere in hochgelegenen, abgeschlossenen Tälern gäben die harten Winter die obere Grenze tragbarer oder eben einen harten Winter überstehender Wildbestände vor. Er stellte fest: «Schlüsselfaktor ist und bleibt die konsequente Bejagung bezw. Umsetzung der Jagdplanung insbesondere der in den Hochlagen überwin-

76

Schweizer Jäger 6/2009

ternden Widlbestände.» Trotz Wildruhezonen und täglichen Informationen in den Medien, die Wildruhezonen und Einstände nicht zu betreten und zu befahren, sei es trotz diesen Massnahmen immer wieder zu Störungen gekommen. Die individuelle Freiheit werde von den Skitourengängern und Schneeschuhläufern oft höher gewichtet als das Überleben von Wildtieren. Allenfalls könnten geschickte Notfütterungsmassnahmen eine vorübergehende Entlastung für das Wild bringen. Diese müssten so erfolgen, dass sie folgende Voraussetzungen erfüllten: Sie dürfen keine Konzentration des Wildes zur Folge haben, so dass eine gute Verteilung im Wintereinstand bestehen bleibe. Die Zusammensetzung des Futters müsse der nährstoffarmen, rohfaserreichen Winteräsung ähnlich sein. Zwar gut gemeinte, aber falsch ausgeführte Winterfütterungen set-

ze die natürlichen, äusserst wirksamen Sparmechanismen des Stoffwechsels der Wildtiere ausser Funktion. Die Fütterungen müssten koordiniert und organisiert erfolgen. An dieser Zielsetzung hätten sich die Massnahmen zu orientieren. Fast jeder verstehe unter Notfütterungsmassnahmen etwas anderes. Hier sehe er noch Handlungsbedarf! Im vergangenen Winter seien als Notfütterungsmassnahme in verschiedenen Regionen in Absprache zwischen Wildhut, Forstdienst und Jägern Baumfällaktionen durchgeführt worden. Dezentral und über mehrere Wochen! Manche Privatperson oder auch Jäger hätten lieber spektakuläre Rettungsaktionen, beispielsweise Heutransporte per Helikopter und ähnliches gesehen. Mit Kritik an der Wildhut und an der Hege sei nicht gespart worden. Wie bei anderen Krisen mangelte es auch hier nicht an Besserwissern. Allerdings interessiere die Leserbriefschreiber in der Regel nur das Schicksal einzelner in Siedlungsnähe auftauchender Rehe und Hirsche. Es sei kaum je eine Bemerkung zum ebenfalls unter harten Winterbedingungen leidenden Gämsund Steinwild zu lesen oder zu hören. Zum Abschluss seiner Rede dankte er allen, die sich auf irgendeine Art und Weise zu Gunsten des Lebensraumes und des Wildes eingesetzt haben. Topfi

NW

Themenabend mit Anton Fichtlmeier Susanne und Werner Häcki vom Landgasthof Sternen in Buochs haben zu ihrem Themenabend am 28. April 2009 Anton Fichtlmeier als Referent zum Thema «Neue Wege der Jagdhundeausbildung» eingeladen. Louis Kesseli begrüsste ihn und die über hundert anwesenden Teilnehmer zu diesem interessanten Themenabend und

sensibilisierte die Jäger und Hundebesitzer für die geltende Kotaufnahmepflicht sowie das angeschlagene Ansehen der Hunde in der Gesellschaft und motivierte alle für eine gute Hundeausbildung. Der Jagdhund als Familienhund auf der Jagd Anton Fichtlmeier gab eine Vielzahl Anregungen, wie der

Jäger – der Veranlagung seines Jagdhundes entsprechend – mit spannenden Aufgaben gerecht werden kann. Die Themen waren unter anderem Die Prägung der Welpen, der Einsatz der Reizangel, Bogenreines Suchen, Führigkeit bei der Quersuche, Apportieren und Schlepparbeit. Fichtlmeier’s Philosophie mit viel Motivation, Herzlichkeit und Konsequenz einen verlässlichen und freudigen Jagdkameraden auszubilden. Dies erfordert aber vom Hundeführer einen hohen zeitlichen Aufwand, dem Hund abwechslungsreiche und befriedigende Arbeit anzubieten. Der Referent hat sehr viel Erfahrung mit Weimaraner und Jack Russel Terrier. Einen Vorstehhund in der Schweiz artgerecht abzuführen erfordert aber, dass man in einem Wasserrevier arbeiten darf und wenn möglich in einem Auslands-Revier, wo es noch genügend Hasen und Fasane zum Vorstehen gibt. Diese Jagdpraktik ist bei uns mit viel Enthusiasmus und Zeit (Auslandsreisen) verbunden. Fichtlmeier’s Anmerkung bezüglich der angebotenen Welpenspielstunden wurden nicht von allen Teilnehmern geteilt – denn seiner Meinung nach wird dadurch das Gespür für die Gefahren auf der Jagd beeinträchtigt, beispielsweise wird bei Welpen durch verschiedene GeschicklichkeitsParcours oder Tunnels die Angstschwelle herabgesetzt. Es schadet einem Hund aber sicher nicht – 100% Familienhund oder 10% Jagdhund – wenn man mit dem Tier aktiv ist, ob mit Agility oder Frisbee- und Stöckliwerfen. Die Hauptsache ist, man beschäftigt sich neben der Ausbildung mit dem Hund. Ich vermute, dass Anton Fichtlmeier nicht orientiert ist, dass nach dem neuen Gesetz seit dem September letzten Jahres alle Hundebesitzer, welche einen Welpen kaufen, einen obligatorischen BVETHundehalterkurs mit Sachkundeausweis absolvieren muss. Bei der Auswahl des Hun-


bei seinem Referat mit Filmsequenzen aus seinen prämierten Lern-DVD’s anschaulich, wie er seine Hunde ohne Zwang zu Höchstleistungen bringt. Bestimmt konnte jeder Teilnehmer etwas für die Erziehung seines treuen Vierbeiners mitnehmen.

Erster Nachweis eines Wolfes

Am 18. April 2009 konnte noch einmal die Fährte des vermutlich gleichen Tieres in derselben Region nachgewiesen werden. Seither wurden aber keine Spuren mehr festgestellt. Daher ist im Moment nicht bekannt, ob sich der Wolf jetzt noch im Kanton aufhält oder nicht. Wölfe können grosse Distanzen zurücklegen. Zurzeit leben in der Schweiz gemäss Schätzungen des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) rund 10 bis 15 Wölfe. Neun davon konnten mittels DNAAnalysen eindeutig nachgewiesen werden.

SZ

Der Wolf hat bei seiner Ausbreitung nun auch den Kanton Schwyz erreicht. Die genetische Analyse einer Kotprobe, die am 13. April 2009 im Raum Ibergeregg/Gschwändstock gefunden wurde, hat dies nun bestätigt. Am 13. April 2009 meldete der zuständige Wildhüter in der Region Ibergeregg eine Fährte und Kotspuren, die möglicherweise auf einen Wolf schliessen liessen. Um eine sichere Abklärung zu gewährleisten hat das Amt für Natur, Jagd und Fischerei eine Kotprobe zur genetischen Analy-

se an die Universität Lausanne geschickt. Die Resultate der Analyse liegen seit dem 13. Mai 2009 vor. Sie haben ergeben, dass es sich tatsächlich um einen Wolf italienischer Herkunft handelt. Weitere Analysen dürften bis etwa Anfang Juni Aufschluss darüber geben, ob es sich um ein männliches oder um ein weibliches Tier handelt und ob es sich um ein bereits bekanntes, oder um ein bisher noch nicht nachgewiesenes Individuum handelt. Schäden an Kleinvieh sind bisher nicht erfolgt.

Informationsveranstaltung geplant Seit Ende 2008 bereitet sich das Umweltdepartement auf die Rückkehr des Wolfes vor und ein kantonales Konzept liegt nun im Grundsatz vor. Am 2. Juni 2009 führt das Umweltdepartement nun eine Informationsveranstaltung durch, zu welchem Interessierte und direkt Betroffene aus Kleinvieh-, Jäger- und Naturschutzkreisen bereits eingeladen worden sind. Das BAFU und der Herdenschutzbeauftragte des Bundes wurden ebenfalls als Referenten eingeladen und werden anlässlich dieser Veranstaltung auch Fragen beantworten können. Amt für Natur, Jagd und Fischerei

Vereinsmeisterschaft Patentjägerverein Hubertus Am 8. und 9. Mai konnten wir bereits unsere fünfte interne Vereinsmeisterschaft auf der Jagd- und Sportschiessanlage Selgis im Ried (Muotathal) durchführen. Dabei mussten folgende Programme absolviert werden: 5 Schuss auf die Gamsscheibe 100 Meter, 5 Schuss auf den laufenden Keiler 35 Meter und 10 Schuss auf den dreiteiligen Klapphasen. Zudem standen jedem Teilnehmer 5 Probeschüsse fakultativ zur Verfügung. Zu-

sätzlich reizte wie immer der Glücksstich, wo ein Schuss stehend angestrichen, in Hunderterwertung und ohne Probe, auf den sitzenden Fuchs abgegeben werden musste. Erwartungsgemäss erreichte keiner der Teilnehmer das Maximum von 130 Punkten, denn wie alle Jahre selektionierte der laufende Keiler mit etlichen «Gümeln» enorm, aber auch der nach wie vor «strenge Selgis-Hase» trug das Seine dazu bei. Was nichts

anderes heisst, als: üben, üben und nochmals üben, «dänn äs schadet ä keim». Nur so können wir uns optimal auf die bevorstehende Jagd vorbereiten; andererseits hat jeder gewonnen, der mitmachte, denn Mitmachen kommt ja bekanntlich vor dem Rang! Unter den 88 Teilnehmern konnte der neue «Hubertusmeister» erkoren werden. Mit bravourösen 117 Punkten war dies Kurt Marggi von Schindellegi, gefolgt von Pius Su-

ter, Illgau (z’Guggälärs) mit sehr guten 115 Punkten und im dritten Rang Stefan Gwerder, Muotathal (z’Függälärs) mit 111 Punkten. Den Glücksstich mit einem sauberen «Hunderter» gewann Engelbert Lander von Rothenthurm. Er durfte einen rund sechs Kilo schweren Beinschinken mit nach Hause nehmen. Es könnte aber auch sein, dass sein schmackhaftes Ende im nahen Restaurant Schäfli stattfindet!? Allen Siegern und Besiegten recht herzliche Gratulation! Ein ganz besonderer Dank gebührt allen Gabenspendern, denn nur dank dieser grosszügigen Unterstützung gelingt es dem OK, einen so reichhaltigen und imposanten Gabentempel zusammenzustellen. Die gegenseitige Berücksichtigung durch die Vereinsmitglieder sollte selbstverständlich sein. Dem Selgisverein danken wir für die günstige Möglichkeit, auf der neu erstellten, hellen und wunderschönen Anlage schiessen zu dürfen. Darin eingeschlossen ist auch das ganze Restaurantteam, das uns mit Speis und Trank bestens verwöhnte. Ohne die dankbare Hilfe meiner Kollegen im OK und weiterer Helfer wäre ein solcher Aufwand schlichtweg nicht zu meistern. Ich freue mich jetzt schon, möglichst viele Vereinsmitglieder des PJVHS zur 6. Vereinsmeisterschaft im 2010 im Selgis begrüssen zu dürfen. In der Hoffnung, endlich die ominöse Hundertergrenze an Teilnehmern zu überschreiten, käme endlich auch der schon seit Jahren in Aussicht gestellte Spezialpreis (ab 100 Schützen) zur Abgabe. Also bis im Mai 2010 im Selgis! Markus Raschle, OKP Auszug aus der Rangliste: Kurt Marggi, Schindellegi, 117 Punkte; Pius Suter, Illgau, 115; Stefan Gwerder, Muotathal, 111; Armin Späni (44), Rothenthurm, 110; Paul Gwerder, Brunnen,109; Bruno Föhn, Muotathal, 109; Armin Laimbacher, Schwyz, 109; Ruedi Suter, Muotathal, 108; Anton Büeler, Muotathal, 108; Philipp Lüönd, Sattel, 107.

Schweizer Jäger 6/2009

77

Bund und Kantone

des muss die ganze Familie einverstanden sein, denn zu 90% ist er Familienhund, nur 10% ist er auf der Jagd. Deshalb sollte die ganze Familie bei der Erziehung mit einbezogen werden. Auf soziale Verträglichkeit und harmonisches Miteinander zwischen Mensch und Hund sollte grossen Wert gelegt werden. Anton Fichtlmeier überlässt jedem selber, wie er seinen Hund ausbildet. Er zeigt


Bund und Kantone

Hege und Pflege in Einsiedeln Der Jäger jagt nicht nur, sondern er hegt und pflegt aktiv den Lebensraum unserer Wildtiere. Getreu diesem Motto trafen sich die Mitglieder des Jägervereins Einsiedeln und Umgebung gleich an zwei Samstagen zu ihrem traditionellen Hegetag. Unter sachkundiger Leitung ihres Präsidenten und Revierförsters Roger Bisig wurden an zwei Orten Bäume und Sträucher gepflanzt. Am 18. April stand die Aufwertung eines Waldrandes in Euthal auf dem Programm. Pflanzen aller Art, vom Kirschbaum über Haseln bis zu Felsenbirnen wurden dort an sonniger, südexponierter Lage gepflanzt. Ein Waldrand ist ein wichtiges trennendes und zugleich verbindendes Element zwischen dem Freiland und dem Wald. Es dient vielen Wildtieren als Unterschlupf und Äsung. Aber nicht nur jagdbare Arten profitieren vom neu entstehenden Gebüschgürtel. Auch viele Vogel- und Insektenarten sind auf solche Lebensräume angewiesen. Das Pflanzen im steilen und z.T. steinigen Untergrund verlangte den anwesenden Mitgliedern des Jägervereins Einsiedeln und Umgebung manchen Tropfen Schweiss und ein gutes Gleichgewichtsgefühl ab. Ob sich die Mühe

gelohnt hat, wird sich in ein paar Jahren zeigen. Auch das Wild wird noch ein paar Jahre warten müssen, bevor es sich in der neu gepflanzten Fläche gemütlich machen kann. Die neu gepflanzten Bäume und Sträucher müssen zuerst etwas heranwachsen. Zum jetzigen Zeitpunkt würden die zarten Pflänzchen nur zu schnell vom hungrigen Wild abgefressen. So wurden die jungen Pflanzen mit einem Zaun umgeben. In ein paar Jahren, wenn die Pflanzen genügend herangewachsen sind, kann dieser dann entfernt werden. Am 25. April erwartete die anwesenden Jäger des Jägervereins Einsiedeln und Umgebung eine nicht minder anstrengende Arbeit. In der Bolleren bei Einsiedeln war eine breite Hecke zu pflanzen. Über tausend Pflanzen waren zu setzen. Auch eine Hecke dient einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Dem Wild dienen die Hecken als Deckung. Sie trennen und gliedern die Kulturlandschaft und verbinden einzelne Lebensräume und Biotope. Auch hier wurde durch die Jäger ein ganzes Sortiment unterschiedlicher Bäume und Sträucher gepflanzt, z.B. Stieleichen, Schwarzer Holunder oder Schwarzdorn. Natürlich soll bei den He-

Die Jäger vom 18. April vor der frisch gepflanzten Fläche. Der Zaun ist noch nicht fertig erstellt. Hinten rechts: Revierförster und Präsident des Jägervereins Einsiedeln und Umgebung, Roger Bisig, mit Sohn. Hinten Mitte: Sigi Marty, Grundeigentümer und Jäger. Auf dem Bild fehlt Markus Reinhard, Hegeobmann Jägerverein Einsiedeln und Umgebung.

78

Schweizer Jäger 6/2009

Die Jäger vom 25. April nach getaner Arbeit. Mittlere Reihe, 2. von rechts: Hegeobmann Markus Reinhard. Auf dem Bild fehlen Roger Bisig und Alt-Hegeobmann Max Heidelberger. geanlässen des Jägervereins Einsiedeln und Umgebung auch der gesellschaftliche Aspekt zum Tragen kommen. Jäger sind eben nicht nur Konkurrenten, sie können auch zusammen anpacken und vor allem zusammen Jägergeschichten austauschen. In Euthal wurden die Helfer durch Sigi Marty aufs vortrefflichste bewirtet, welcher übrigens auch das Land für die Pflanzung zur Verfügung gestellt hat. Am 25. April war zur Mittagszeit gemütliches Bräteln angesagt. Und auch das eine oder andere Bierchen dürfte dem Körper Flüssigkeit zugeführt und den verflossenen Schweiss ersetzt haben.

Der Hegetag im Frühjahr (oder in diesem Jahr eben die zwei Hegetage) ist nicht der einzige Anlass, in dem sich der Jägerverein Einsiedeln und Umgebung für unser Wild und seinen Lebensraum einsetzt. Solche Massnahmen kommen neben dem jagdbaren Wild einer Vielzahl von Tierund Pflanzenarten zugute. Insofern bleibt allen Mitgliedern des Jägervereins Einsiedeln und Umgebung zu danken, welche ihre Freizeit für diese oder ähnliche Massnahmen zum Wohle unserer Umwelt einsetzen. Für den Jägerverein Einsiedeln: Markus Reinhard, Hegeobmann

SG

DV 2009 RevierJagd St. Gallen Die Organisation der diesjährigen DV von RJSG oblag dem Jägerverein Sarganserland, der dazu ins Hotel Seehof in Walenstadt einlud. Dort konnte Präsident Hanspeter Egli am Abend des 17. April 63 Teilnehmende – darunter zahlreiche Gäste – willkommen heissen. Seine einleitenden Bemerkungen betrafen den deutlich feststellbaren Rückgang der Gamsbestände, die vorgesehene Teilrevision des Jagdgesetzes, den zu Ende gehenden extremen Winter und die damit zusammenhängenden Fragen rund um die Rotwildfütterung – hier

sah Egli dringenden Handlungsbedarf – die Ausweitung des Projekts Wildunfälle von RJCH auch auf den Kanton St. Gallen, um nur die wichtigsten Punkte kurz anzuführen. Abschliessend hielt er fest, dass der Einsatz der Jäger Anerkennung verdiene, zumal die Jagd ja einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Gleichgewichts zwischen bestimmten Arten und deren Lebensräumen leiste. Jäger würden ihren Auftrag nicht nur ohne Entgelt erfüllen, sondern dafür auch noch nicht wenig bezahlen. Diesen Faden spann dann der Walenstadter Gemeindepräsident – er über-


Foto: FJS

Der Gemeindepräsident Werner Schnider machte den Teilnehmern das Städtchen am Walensee mit viel Humor beliebt. Der Bericht des Präsidenten war den Delegierten, Vorstandsmitgliedern und Gästen zusammen mit weiteren Unterlagen zugestellt worden. Auf einzelne Punkte daraus – Egli erwähnte sie auch in seiner Begrüssung – soll auszugsweise eingegangen werden. Jagdjahr 2008 Dazu hielt Egli fest, dass – der Rehabschuss im Vergleich zum Vorjahr mit 3352 Stück leicht höher ausgefallen ist. Nach ihm scheinen sich die Bestände etwas erholt zu haben. – sich die Rothirschstrecke mit 495 Stück im Bereich des Vorjahres bewegt. – der Gämsabschuss mit 917 Stück deutlich geringer als im Vorjahr ausfiel. Durch Blindheit und Lungenentzündungen kam es zu ausserordentlich vielen Abgängen im Alpsteingebiet und Sarganserland.

– der Abschuss beim Stein mit 67 Stück eine im Vergleich zum Vorjahr deutliche Steigerung erfuhr, und die Abschusspläne weitgehend ausgeschöpft wurden. – die Abgänge beim Fuchs gegenüber dem Vorjahr etwas geringer ausfielen, beim Dachs hingegen deutlich zunahmen. – die Jagdstrecke beim Murmeltier mit 66 erlegten Munggen wie im Vorjahr deutlich unterdurchschnittlich ausfiel. – sich die Zahl der erlegten Hasen unverändert auf sehr tiefem Niveau bewegt (31 erlegte Feldhasen). – die Vogeljagd ähnliche Ergebnisse wie im Vorjahr erbrachte. Lokal ergaben sich Probleme mit Wildschweinen (Gesamtstrecke 28 Stück). Nach wie vor ausstehend ist der Verwaltungsgerichtsentscheid bezüglich Rotwildschäden im Werdenberg. Über das ganze Kantonsgebiet betrachtet geben Schäden durch Wildtiere kaum Anlass zu Besorgnis. Jägerprüfungen 2008 traten 34 Personen, davon 22 mit Erfolg, zur Schiessprüfung an. Die theoretische Prüfung bestanden von 26 Gemeldeten deren 22. Drei Kandidaten waren teilweise erfolgreich. Bestanden haben auch die sieben Nachprüflinge. Für die Schiessprüfung 2009 haben sich 60 «Interessenten» angemeldet. 24 Personen stellen sich der theoretischen Prüfung. Vier weitere unterziehen sich einer Nachprüfung. Jagdpolitik Die Schwerpunkte wurden schon anlässlich der Berichterstattungen über die HV’s einzelner Jägervereinigungen erwähnt und können dort nachgelesen werden (SJ 4/09, S. 77–82). Wild und Lebensräume – Über das zuvor erwähnte Gamssterben wurde auch im SJ an anderer Stelle ausführlich berichtet. – Der an alle Jagdgesell-

schaften versandte Flyer «Lebensraumaufwertung» fordert zur Meldung entsprechender Projekte an den dafür zuständigen Kommissionspräsidenten auf. Die Gesuchssteller erhalten auf Wunsch Unterstützung bei der Vorbereitung und Finanzierung entsprechender Initiativen. – Auf Grund zunehmender Schäden an landwirtschaftlichem Kulturland durch Schwarzwild im Raum Bernhardzell – Waldkirch bewilligte das ANJF mit Beschränkung auf das Schadengebiet die Nachtjagd. Dazu beteiligt sich neu auch der Kanton St. Gallen am Versuch der Schonzeitverkürzung für Schwarzwild durch das BAFU. Aus- und Weiterbildung, Schweisshundewesen, Jagdhornbläser, Öffentlichkeitsarbeit, Revierjagd Schweiz und JagdSchweiz bilden weitere Betrachtungspunkte der präsidialen «Rechenschaftsablage», die in Walenstadt durch den Vizepräsidenten Willi Enderli zur Diskussion gestellt und zur Abstimmung gebracht wurde. Er durfte Einstimmigkeit feststellen. Dass die Kommission für Aus- und Weiterbildung aus ihrem langjährigen Dornröschenschlaf erwacht ist, beweist ein Blick in den Rapport ihres Präsidenten Willi Enderli. So wurde der Behelf für die St. Galler Jägerschaft überarbeitet und finanziell durch das ANJF unterstützt neu aufgelegt. Als Erfolg ist die Tatsache zu werten, dass 93.1% der Jagdgesellschaften und 92.5% der Jagdpächter ihre Waffen als jährlich neu eingeschossen gemeldet haben. Über 100 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um sich im Erlenholz auf dem Gebiet der Wundballistik weiterzubilden. Erfolg war auch der Aktion «Dank Leine reicht der Platz für beide» beschieden. Dass auch im laufenden Jagdjahr viel Zeit und Aufwand in die Aus- und Weiterbildung investiert werden, vermag

der Bericht ebenfalls aufzuzeigen. «Neues Waffenrecht/ EU-Waffenpass», «Gemeinschaftsjagd», «Schwarzwild» und «Treffpunkt Jagd» bilden dabei die Schwerpunktthemen der in verschiedenen Regionen des Kantons als Kurse oder Vortragsabende durchgeführten Veranstaltungen. «Schwarzwild» gar als öffentliche Veranstaltung mit Einbezug der Landwirtschaft. Reich befrachtet war und ist auch der Kalender der Jagdhornbläser. Nachzulesen in der Berichterstattung von Erwin Müller, dem Präsidenten der Kommission Brauchtum und Jagdhornbläserwesen. So ist daraus zu erfahren, – dass seit Jahresbeginn 2008 als Folge der Änderungen im Verbandswesen neu der Verein «Jagdhornbläser Schweiz» besteht. – dass die St. Galler, Appenzeller und Liechtensteiner Jagdhornbläser sich im Verlauf des Sommers zu gemeinsamem Musizieren in der Gallusstadt trafen. – dass die einzelnen Corps an zahlreichen Hubertusmessen und auch eher weltlichen Feiern mitwirkten. Gross war die Teilnahme der St. Galler am Jagdhornbläserschiessen in Grosswangen. Und für das eidgenössische Jaghornbläserfest in Baden erwartet der kantonale Hornmeister einen ebensolchen Aufmarsch. Die Kommission Wild und Lebensräume beteiligte sich am Versuch mit ISA-Geräten zur Rettung von Rehkitzen. Da die Funktion der Geräte begrenzt ist, empfiehlt die Kommission weiterhin das Verblenden von Mähwiesen. Zusätzlich wird in der landwirtschaftlichen Fachpresse auf das Thema «Kitzrettung» eingegangen werden. In einzelnen Gebieten des Kantons sollen Speierling und Elsbeere als bedrohte Arten in Windschutzstreifen und an Waldrändern gefördert werden. Im Neckertal wird das Schweizer Jäger 6/2009

79

Bund und Kantone

nahm für ein paar Ausführungen zum Tagungsort den Platz auf der Rostra – weiter und dankte als Nichtjäger den Jägern unter den Versammelten für ihre Arbeit und ihren Idealismus. Wobei er schelmisch bemerkte, dass er in seinem Amt oft mehr Gejagter als Jäger wäre. Was auch dadurch ersichtlich wurde, dass er – kaum in Erscheinung getreten – bereits zu einer weiteren Verpflichtung gerufen wurde. Immerhin vergass er nicht, den durch die Gemeinde spendierten Kaffee anzukündigen. Was den kräftigen Applaus für seine mit viel Humor gewürzten Begrüssungsworte um etliche Dezibel verstärkte.


Bund und Kantone

Landschaftskonzept um ein weiteres Sponsoringprojekt erweitert (siehe auch SJ 8/2008, S. 65–69). Dass jede Jagdgesellschaft innerhalb der nächsten drei Jahre mindestens eine Lebensraumaufwertung realisiert, wird als weiteres Ziel angepeilt. Die Kommission will aber auch Grundlagen über die Leistungen der Jägerschaft im Bereich Wild und Lebensräume erarbeiten, die Jägervereine bei der Wahrnehmung von Aufgaben in diesem Bereich unterstützen und sich bei entsprechenden Projekten des Kantons einbringen. Schade nur, dass der initiative Kommissionspräsident Walter Mäder aus beruflichen Gründen – er bewirtschaftet einen grossen Landwirtschaftsbetrieb – auf die nächste DV hin seinen Rücktritt erklärt hat. Die Durchführung von Schweissprüfungen sowie die Revision des Regulativs und des Prüfungsreglements bildeten die Hauptaufgaben der Kommission Schweisshundewesen. Rechnungsablage, Budgetberatung und Tätigkeitsprogramm 2009 nahmen wenig Zeit in Anspruch. Einstimmig entlasteten die Delegierten den Kassier Werner Weber und verdankten die Arbeit des Vorstands mit Applaus. Dieser beantragte der Versammlung auf Grund der guten Finanzlage, den Jahresbeitrag von CHF 25.– pro Mitglied unverändert zu belassen. Auch diesem Antrag wurde einstimmig entsprochen. Das Tätigkeitsprogramm 2009 ist auch aus den Berichten der einzelnen Kommissionspräsidenten ersichtlich. Ergänzend dazu wurde im Sektor Aus- und Weiterbildung noch das Handbuch «Die Gemeinschaftsjagd» vorgestellt. Schweissprüfungen finden am 14. Juni 2009 im Raum Buchs/Sevelen und am 9. August 2009 im Raum Gossau statt.

80

Schweizer Jäger 6/2009

Das Regulativ für das Schweisshundewesen und das Prüfungsreglement über den Einsatz von Hunden zur Nachsuche wurden überarbeitet und der TKJ-PO 2008 angepasst. Kurz vor der DV eingereichte Änderungs- resp. Ergänzungsanträge wurden nach Prüfung durch die Kommission in die beiden Dokumente eingebracht. Nach zusätzlichen Erklärungen durch den Kommissionspräsidenten Heinz Nigg wurden die einzelnen Artikel der beiden Reglemente entsprechend rasch «zur Kenntnis genommen» und ohne weitere Diskussion einstimmig gutgeheissen. Traktandum 8: Auflösung Revierjagd Schweiz – Beitritt zu JagdSchweiz beanspruchte dann wieder eher mehr Zeit. Egli orientierte die Versammlung auch im Bild, PP-Folie, über die Organisation und den Leistungskatalog von JagdSchweiz. Der Vorstand von RJCH empfiehlt seinen Mitgliedern sich direkt JagdSchweiz anzuschliessen, da der DV vom 20. August 2009 die Auflösung von RJCH beantragt wird. Die Präsidenten der Revierkantone werden sich trotzdem einmal jährlich zu gemeinsamen Gesprächen und gegenseitigen Informationen treffen. Der den Delegierten vom Vorstand beantragte Beitritt von RJSG zum nationalen Verband JagdSchweiz wird einstimmig angenommen. RJSG zahlt CHF 7500.– an die Sanierung der Steinbockfelsen im Wildpark Peter und Paul Der im Herbst 2008 durch den Vorstand an die Jägerschaft ergangene Spendenaufruf erbrachte das erfreuliche Ergebnis von CHF 6415.–, der dann durch Vorstandsbeschluss auf den oben erwähnten Betrag aufgerundet wurde. Der unter den Gästen anwesende Wildparkpräsident Dr. Karl Müller zeigte sich hocherfreut über die unerwartete Spende. In seinen Dankesworten betonte er vor allem die seit Gründung des Wildparks immer wieder deutlich bewie-

sene Verbundenheit der Jägerschaft mit dem städtischen Wildpark. Der Leiter des ANJF nutzte die allgemeine Umfrage, um aus der Sicht des Amtes noch die eine und andere Ergänzung zur Jagdstatistik einzubringen. Er betonte aber vor allem, dass er bei der für ihn wichtigen Teilrevision des JG die Anliegen der Jäger möglichst miteinbringen wolle. Zum LUNO-Projekt war zu erfahren, dass die Bestandesaufnahmen mittels Fotofallen demnächst abgeschlossen würden und das Monitoring ab sofort zusammen mit den Jägern erfolge. Als weitere Aufgabe der Jägerschaft sah er Anstren-

gungen, vor allem junge Menschen für die Jagd zu motivieren. Nach ihm stünden hier die Jagdgesellschaften in Pflicht, daran Interessierte zu konkreten jagdlichen Aktivitäten einzuladen. Wie zuvor Hanspeter Egli, Dr. Müller und die Kommissionspräsidenten dankte auch er für den grossen Einsatz von Revierjagd St.Gallen und der ganzen Jägerschaft. Für die musikalische Umrahmung der DV sorgten die Sarganserländer Jagdhornbläser. Ob soviel Harmonie konnte auch die DV nie disharmonisch verlaufen. Franz-Joseph Schawalder

UR

Walter Baumann neuer Präsident 103. GV Urner Jägerverein in Silenen Präsident Sepp Hürlimann freute sich, 277 Jägerinnen und Jäger, inklusive Gäste, zur 103. Generalversammlung in der Turnhalle Silenen begrüssen zu dürfen. Das OK mit Marco Kieliger an der Spitze verwandelte das Tagungslokal in eine kleine Trophäenschau und sorgte für eine reibungslose Organisation. Gemeindevizepräsident Franz Gnos lobte in erster Linie die wertvolle Hegearbeit der Urner Jäger in der Natur und erntete speziellen Applaus für die zugesicherte Kafferunde. Musikalisch umrahmt wurde die Generalversammlung traditionell durch die Jagdhornbläsergruppe «Bärgarvä». Die im «Dr Urner Jeger» schriftlich abgefassten Jahresberichte des Präsidenten, der Schiesskommission und der Hegekommission fanden ohne Wortmeldungen Zustimmung. Unter der Regie der Hegekommission leisteten die Jäger, Hegeleute und Wildhut auch im vergangenen Jahr 3100 Stunden Hegearbeit. In der Jagdschiessanlage Standel in Wassen konnte man bereits von gewissen Erfahrungswer-

ten profitieren. An 21 Schiesstagen sorgten Adrian Planzer mit seinen Helfern für reibungslose und gute Trainingsmöglichkeiten. Eine erfreuliche Vermögensvermehrung von 7663 Franken präsentierte Kassier Bruno Planzer, auch der Schiessbetrieb in der Jagdschiessanlage lieferte Mehreinnahmen von 942 Franken. Um die Jagdschiessanlage zu betreiben und die Finanzierungskosten zu amortisieren, entschloss die Versammlung den zweckgebundenen Beitrag von 10 Franken weiterhin zu leisten. Mit der rekordverdächtigen Zahl von 25 Neumitgliedern konnten die Abgänge durch Austritte oder Todesfälle mehr als kompensiert werden, der Bestand ist nach wie vor steigend und beträgt aktuell 697 Jägerinnen und Jäger. Gesamterneuerungswahlen Die Wahlgeschäfte waren ausgezeichnet vorbereitet und konnten in Rekordtempo abgewickelt werden. Nach 10 Jahren Vorstandstätigkeit, davon die letzten vier als Präsident, demissionierte Sepp Hürlimann. Ebenfalls demissio-


Der Präsidentenwechsel stand im Zentrum der 103. Generalversammlung des Urner Jägervereins. Im Bild gratuliert Walter Baumann (links) dem neuen Ehrenmitglied Sepp Hürlimann. niert haben Fredy Arnold, Ady Bissig und Bernhard Danioth, der Vertreter des Jägervereins Ursern. Walter Baumann, der bisherige Vizepräsident, wird neuer Präsident des Urner Jägervereins und Stefan Tresch, Bruno Planzer, Paul Herger und André Planzer wurden in ihren Ämtern bestätigt. Neu im Vorstand aufgenommen wurden Peter Indergand, Erstfeld (Vertreter Wildhut), Ramon Russi, Andermatt (Vertreter Jägerverein Ursern), Beat Zurfluh, Attinghausen und Hans-Peter Schuler, Erstfeld. Die Fähnriche Max Renggli und Franz Senn, sowie die Revisoren Christian Arnold und Alois Marty bleiben in ihren Funktionen. In der Hegekommission bleibt Peter Indergand Präsident, Patrick Gisler, Schattdorf, Patrick Zgraggen, Unterschächen, und Andi Arnold, Isenthal, ersetzen die abtretenden Max Baumann, Hans Welti und Felix Infanger. Zur Wiederwahl stellten sich Martin Gnos, Josef Lussmann, Josef Müller, Karl Wyrsch, Mathias Baumann und Franz Senn. In der Schiesskommission musste lediglich die Demission von Edi Epp, Silenen, akzeptiert werden. Marco Kieliger, Silenen, wird neu in die Schiesskommission gewählt, Adrian Planzer als Präsident und alle übrigen Mitglieder, nämlich Max Baumann, Oliver Indergand, Marco Baumann, Hanspeter Dänzer, Kari Kieliger, Flavio Merenda, Robi

Tresch, Kurt Waser, Sepp Baumann, Manfred Schmid, Martin Jauch, Hanspeter Schmid und das Wirtepaar Elisabeth und Josef Zgraggen bleiben im Amt. Ja zum Beitritt «JagdSchweiz» (JCH) JagdSchweiz ist die Dachorganisation der vier angeschlossenen jagdlichen Teilverbände: Schweizerischer Patent- und Wildschutzverband (SPW), Revierjagd Schweiz, Société Suisse des chasseurs und Federazione Cacciatore Ticinesi. JagdSchweiz vertritt die Interessen von über 30 000 Schweizer Jägerinnen und Jägern. Aufgrund dieser breiten Verankerung kann Jagd Schweiz ihre Aufgaben in Bereichen Jagdpolitik und Öffentlichkeitsarbeit auf nationaler und internationaler Ebene mit Nachdruck wahrnehmen. Der Urner Jägerverein, der bisher nur dem SPW angeschlossen war, entschloss sich mit klarer Mehrheit, dem JCH beizutreten. Umstrittener war der Antrag von Oskar Eller, Arni. Sein Antrag lautete «bereits das 30. Jagdpatent als Jubiläumsgeschenk gebührenfrei abzugeben». Bisher war das 50. Jagdpatent gratis. Mit 117 Ja- zu 99 Nein-Stimmen erteilte man dem Vorstand den Auftrag, diesen Wunsch der Jagdbehörde zu unterbreiten. Damit hat die Jagdkommission an der nächsten Sitzung vier Themen zur Bearbeitung,

Jagdstatistik Jagdverwalter Josef Walker orientierte kurz über die Jagdstrecke 2008. Seit dem Jahre 2000 ist die Gämsstrecke auffallend rückläufig, sie sank von damals 955 Tieren auf 709 Gämsen. Alle anderen Jagdstrecken blieben im Rahmen der Vorjahre, nämlich 207 Hirsche, 280 Rehe, 291 Murmeltiere, 418 Füchse und 18 Dachse. Josef Walker animierte die Urner Jägerfamilie, den interessanten Vortrag Wildbrethygiene, der am 25. Mai 2009 im Pfarreizentrum St. Josef in Erstfeld über die Bühne geht, zu besuchen. Referent Philippe Volery behandelt das interessante Thema «Fachgerechte Verwertung von einheimischem Wildbret». Luchs verbreitet sich immer mehr Sicherheitsdirektor Josef Dittli machte den Silener Organisatoren ein grosses Kom-

pliment. Zufrieden zeigte er sich auch mit der Urner Jagd, mit ganz wenigen Ausnahmen wird weidmännisch gejagt. Zum Thema Grossraubtiere meinte er: «Der Luchs ist immer noch eine geschützte Tierart, er vermehrt sich im Kanton Uri immer mehr.» Wenn man weiss, dass ein Luchs pro Woche ein Reh oder eine Gämse reisst, dann wird er nach und nach eine klare Bedrohung des Wildbestandes im Kanton Uri. In den Kantonen Obwalden und Nidwalden wird die Population Luchs in einem sogenannten Monitoring (Luchsbeobachtung) genau unter die Lupe genommen, Resultate liegen aber noch keine vor. Übrigens hat Josef Dittli am 2. Januar dieses Jahres im Oberalpgebiet den Wolf mit eigenen Augen gesichtet. Im Gegensatz zum Luchs ist der Wolf im Kanton Uri aber noch nicht sesshaft geworden. Albert Stössel, der Präsident des SPW (Schweizerischer Patent- und Wildschutzverband), gratulierte der Urner Jägerfamilie zum Beitritt zu JagdSchweiz und meinte: «Auch die Urner Jägerfamilie wird früher oder später von einem starken Dachverband profitieren können.» Das Urner Jagdschiessen

Steinwild frei zum Abschuss Im Anschluss an die Versammlung gab Jagdverwalter Josef Walker die Zuteilung der Steinwildreduktionsabschüsse bekannt, die nach Alter des Jägers zugeteilt wurden. Der älteste Steinwildjäger ist 72-jährig, nämlich Hans Arnold, Schattdorf. 34 Tiere (18 Geissen und 16 Böcke) wurden zum Abschuss in verschiedenen Regionen zugeteilt. Zugeteilte Steingeissen: Hans Arnold, Schattdorf; Bernhard Scheiber, Schattdorf; Walter Herger, Seedorf; Michael Zurfluh, Seedorf; Walter Gisler, Schattdorf; Stefan Jauch, Erstfeld; Hans Tresch, Alpnach Dorf; Josef Gisler, Spiringen; Eduard Baumann, Andermatt; Eugen Arnold, Haldi; Josef Arnold, Haldi; Armin Zgraggen, Schattdorf; Ludwig Eller, Göschenen; Franz Senn, Göschenen; Heinz Herger, Attinghausen; Hermi Herger, Flüelen; Andreas Schmid, Hospental; Walter Walker, Wassen; Zugeteilte Steinböcke: Max Arnold, Erstfeld; Karl Arnold, Schattdorf; Oskar Bachmann, Schattdorf; Hans Jauch, Bristen; Martin Gnos, Erstfeld; Bruno Stadler, Sisikon; Falk Mahrow, Flüelen; Kurt Simmen, Andermatt; Franz Baumann, Gurtnellen; Stefan Furger, Andermatt; Franz Meyer, Schattdorf; Karl Muheim, Flüelen; Hermann Schmid, Hospental; Hanspeter Dänzer, Erstfeld; Klaus Bissig, Bürglen; Peter Mattli, Wassen. Schweizer Jäger 6/2009

81

Bund und Kantone

nämlich die Umsetzung der im vergangenen Jahr beschlossenen Einschiesspflicht, die Empfehlung von Landrat Max Baumann betreff Hirschnachjagd, den Antrag des Jägervereins Ursern «Schonung der Gämsgeiss» und eben den erwähnten Antrag Oskar Eller.


Ehrungen Dem neu gewählten Präsidenten Walter Baumann war es vorbehalten, die Verdienste des abtretenden Präsidenten zu würdigen. Mit der Ehrenmitgliedschaft, Urkunde, goldenem Jägerabzeichen und grossem Applaus bedankte sich die Jägerfamilie bei Sepp Hürlimann. Mit der Überreichung eines «Ess-Award’s» (ein grosser Knochen) an den abtretenden Präsidenten, sorgte Walter Baumann für eine gelungene humoristische Einlage. Auch bei den abtreten-

VS

Öffentlichkeitsarbeit angestrebt

Delegiertenversammlung des Walliser Jägerverbandes Saint Martin im Val d’Hérens war im April Austragungsort der 76. DV. Der Präsident begrüsste die 86 Delegierten und viel Prominenz wie Staatsrat Jean-René Fournier, Dr. Marco Giacometti von JagdSchweiz, Marco Mondada, Präsident der Tessiner Jäger, und Peter Scheibler, Dienstchef für Jagd, Fischerei und Wildtiere. In seinem Rückblick streifte Raphaël Papilloud das vergangene Jubiläumsjahr mit den Höhepunkten: Schaffung einer eigenen Webseite, Organisation eines kantonalen Jägertages im Zentralwallis und der zwei dezentralisierten Hubertusmessen. Mit einiger Verzögerung sollte nach Mitte Jahr das Buch «Jäger bitten zu Tisch» seine Leser finden. Sein Appell zu vermehrter Öffentlichkeitsarbeit darf nicht ungehört verhallen. Bei zukünftigen Zielen müssen sich die Jäger dafür einsetzen, das Image als Regulator der Wildtiere zu verbessern. Der Schutz und die Verbesserung der Natur ist ebenfalls Sache der Jäger. Viele Aktivitäten der Vereine und deren

82

den Vorstands- und Kommissionsmitgliedern bedankte man sich mit kleinen Geschenken für die geleistete Arbeit. Die grösste Leistung brachte hier Max Baumann, er war 34 Jahre in der Hegekommission. Für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit konnten 10 Jäger in die Reihen der Freimitglieder aufgenommen werden. Es sind dies Josef Arnold, Erstfeld, Josef Bissig, Unterschächen, Stefan Gamma-Arnold, Bürglen, Stefan Gamma-Danioth, Andermatt, Walter Gisler, Altdorf, Anton Gisler, Unterschächen, Alois Gisler, Schattdorf, Bruno Pfyl, Brunnen, Patrik von Mentlen, Altdorf und Armin Zgraggen, Schattdorf. Text und Fotos Georg Epp

Schweizer Jäger 6/2009

Mitglieder finden nicht immer genügendes Medienecho. Die «Ware» Hege und Pflege des Wildes bedarf eines besseren Verkaufs. Aus diesem Grunde fasst der Verband die Schaffung einer Informationskommission ins Auge. Erhaltung der Artenvielfalt Die Erhaltung aller Arten führt automatisch zu Regulierungsmassnahmen. Es kann nicht angehen, dass ein übertriebener Schutz einer Art zu Lasten anderer Wildtiere und Vögel geht. Auch geschützte Raubtiere bedürfen einer Regulierung. Jahresrechnung Das Vermögen beläuft sich auf Fr. 540 000.– und ver-

zeichnet trotz verschiedenen Festaktivitäten lediglich eine Abnahme von Fr. 4000.– gegenüber dem Vorjahr. Der Fonds Biotop weist ein Kapital von Fr. 178 000.– aus. Wozu dient der Fonds Biotop? Aus dem Konto des Fonds Biotop entnimmt der Verband zweckgebundene Gelder u.a. für Schaffung von Biotopen, Wildstudien, Publikationsmaterial, Ausbildung, Jagdschiessen, Ausstellungen, Trophäenwettbewerb und Öffentlichkeitsarbeit. Jungjäger 2008 bestanden 97 Jungjäger (OW 50) die Jägerprüfung. 113 Kandidaten (OW 53) schrieben sich für den 2-jährigen Lehrgang ein. Anträge Der Antrag der Diana Goms, der darauf abzielte, die Jagd auf Kleinraubwild wie Fuchs, Dachs und Marder stets auf den 15. November festzusetzen, fand einstimmige Befürwortung. Die Diana Martigny wünschte, dass bei der Erlegung einer nichtführenden Hirschkuh oder eines Schmaltieres eine weitere Kuh erlegt werden darf. Auch dieser Antrag wurde angenommen. Ehrung von Alex Schwestermann François Rossini stellte in seiner Laudatio die Verdienste (siehe «Schweizer Jäger», Ausgabe 4/09) von Alex Schwestermann vor und beantragte für ihn die Ehrenmitgliedschaft. Die Delegierten unterstützen diesen Antrag mit Applaus, sodass sich Alex Schwestermann nach dem Oberwalliser Jägerverband nun auch im Kantonalverband

Foto: Roland Walker

Bund und Kantone

geht am 20./21. Juni über die Bühne und die Hochwildjagd beginnt am 7. September und dauert bis am 19. September.

Die DV des Walliser Jägerverbandes verlief in gewohntem Rahmen.

zum erlauchten Kreis der Ehrenmitglieder zählen darf. Die Gäste kommen zum Wort Dr. Marco Giacometti überbrachte die Grüsse des Präsidenten von JagdSchweiz, Jon Peider Lemm. Es freute ihn, drei Vorstandsmitglieder von JagdSchweiz unter den Gästen zu sehen. Ein Schwerpunkt von JagdSchweiz werde u.a. dieses Jahr die Erarbeitung einer Stellungnahme über die Artenvielfalt bilden. Dazu werden alle massgeblichen Personen nach Olten zu einem Brainstorming eingeladen. Jean-René Fournier wandte sich letztmals als Staatsrat und Departementschef an die Versammlung. Die Arbeit mit den Dienststellenvorstehern Narcisse Seppey, Peter Scheibler und den Jägern hätte ihm stets gefallen. Er sei immer dafür eingestanden, dass der gesunde Menschenverstand – und von diesem aus das abgeklärte Handeln – mehr wert sei, als untaugliche Gesetze. Die heutigen zum Teil zu grossen Banngebiete mit hohem Wildbestand bedeuten einen gedeckten Tisch für Wölfe und eine Einladung zur Rudelbildung. Dieser wahrscheinlichen Entwicklung müsse mit einer geänderten Banngebietspolitik Rechnung getragen werden. Die Schaffung von kleineren und rasch wechselnden Banngebieten könnte sich als Lösung anbieten. Mit der Bekanntgabe des nächsten Tagungsortes im Val de Bagnes am 1. Mai 2010 schloss Präsident Raphaël Papilloud eine ruhige Delegiertenversammlung. r.w.


Auszüge aus der Jagdstatistik der Dienststelle Jagd, Fischerei und Wildtiere Noch nie gingen 2712 Jäger auf die Pirsch wie 2008. Ein Zeichen, dass die Wildbestände gut verteilt und in genügendem Masse vorhanden sind. Die Jagdstrecke lag etwas hinter derjenigen des Vorjahres. 518 Jäger durften mit einem Bonus-Bracelet eine weitere Gämse erlegen. Ein Zeichen, dass die selektive Bejagung des Gämsjährlings voll greift. Die Zielsetzungen des 5-Jahres-Planes wurden auch im dritten Jagdjahr weitgehend erreicht. Rotwild Bestand Gesamtabschüsse m w davon Zusatzabschüsse Fallwild

2008 2007 5580 5443 1714 1981 843 871 241 208

Schlussfolgerung Das Ergebnis der Regulierung darf als gut bezeichnet werden. Das angestrebte Ziel wurde fast erreicht. Die meteorologischen Einflüsse während der Brunft wirkten sich vermindernd auf die Strecke aus. Gämswild 2008 2007 Bestand (errechnet) 22500 22500 Gesamtabschüsse 3086 3109 m 1864 w 1072 davon Zusatzabschüsse 148 Fallwild 581 Schlussfolgerung Die ins Auge gefassten Zielsetzungen konnten verbessert werden. Es fand ein Mehrabschuss an Geissjährlingen gegenüber jungen Böcken statt. Gegenüber 2005 sparte man 185 Stück im Alter von 2.5– 4.5 ein. Die Resultate zeigen auf, dass der Jäger als Regulator vollauf gerecht wird. Dies nicht nur beim Gämswild. Im Val d’Hérens gingen 400 Gämsen an der Gämsblindheit ein.

Rehwild Bestand Gesamtabschüsse m w davon Zusatzabschüsse Fallwild

2008 2007 6600 6100 1591 1620 947 597 47 796

Schlussfolgerung Das Ergebnis der Regulierung fiel knapp genügend aus. Es wurden gegenüber 2007 mehr Geissen geschossen,

Steinwild Bestand Gesamtabschüsse m w Fallwild

2008 2007 5140 4525 329 352 179 150 212

Wildschäden Insgesamt wurden 146 Fälle im Total von Fr. 79 000.–

entschädigt. Hinzu kamen für Wildschadenverhütungen, Zäune etc. und Entschädigungen an die Wildschadenkommission Fr. 20 400.–. Die durch den Wolf verursachten Schäden in 66 Fällen beliefen sich auf Fr. 24 200.–. 80% wurden vom BAFU übernommen. Webseite Weitere Details können auf der Webseite des Departementes für Finanzen, Institutionen und Sicherheit des Staates Wallis www.vs.ch entnommen werden. r.w.

Trophäenrangierungen 2008 der Oberwalliser Jäger Name

Ort

Punkte

Hirsch Claudio Eyer Fusco Generoso Armand Stoffel Fabian Ambord Alberto Kummer Stärkstes Geweih

Termen Termen Visperterminen Ferden Riederalp

177.52 177.49 172.39 172.20 168.66 194.96

Silber Silber Silber Silber Bronze Gold

4 5 6 7 9

Bronze Bronze Bronze Bronze Bronze Silber

Gampel St. Niklaus Steg Bettmeralp Mörel Stalden Bettmeralp St. Niklaus

132.85 123.05 111.50 107.50 102.88 102.85 99.93 98.88

Gold Gold Silber Bronze

1 2 7 9 11 12 14 15

Gold Silber Bronze Bronze

Blatten Visperterminen Visp Saas-Balen Ausserberg Naters Termen

106.18 104.08 102.33 101.75 101.10 99.90 98.55 112.78

Silber Bronze Bronze Bronze Bronze

4 6 10 12 13 14 18

Silber Bronze Bronze Bronze Bronze

Reh André Schnyder * Franz Sarbach Roman Gnesa Martin Eyholzer Daniel Ittig Damian Zumstein Joel Eyholzer Kornelius Brantschen Gämse männlich Ewald Bellwald Hubert Zimmermann Jonas-Lukas Regotz Hubert Kalbermatten Michael Schmid Peter Schwitter Bernhard Imhof Stärkste Krucke Gämse weiblich Gregor Gut * Erwin Millius * Jean-Noel Lorenz Mike Kalbermatten Gaston Roth

Dallenwil Baltschieder Törbel Saas-Balen Wiler Lötschen

Rang

Gold

106.80 Gold 102.11 Silber 94.95 93.98 93.90

Nach CIC **

Gold

1 2 5 6 7

Gold Silber

* Medaillengewinner an der interkantonalen Trophäenbewertung ** Medaillenvergabe nach Wertziffern des Internationalen Jagdrates zur Erhaltung des Wildes (CIC) Schweizer Jäger 6/2009

83

Bund und Kantone

Jagdstatistik 2008

dennoch sollten höchstens zwei Böcke auf eine Geiss erlegt werden. Um den Vorgaben des Bundes gerecht zu werden, muss die Stabilisierung des Bestandes auf der Geiss-Seite geschehen.


CA

«Skandalöse» Entscheidung

Vortragsabend der Diana Brig Einmal mehr durfte der Präsident der Diana Brig, Louis Schmid, eine zahlreiche Zuhörerschaft und die Jagdhornbläser Bortelhorn begrüssen. Die Anwesenden erhielten detailliert Einblicke in das Schweisshundewesen durch die Referenten Wildmeister Hans-Joachim Borngräber, Richard Imboden, Verantwortlicher für die Ausbildung der Schweisshunde im Oberwallis, und Leo Theler, Obmann im Schweizerischen Schweisshundeclub. Hans-Joachim Borngräber, eine europäische Koryphäe und Ikone auf dem Gebiet des Schweisshundewesens, ging auf das Verhalten des Schalenwildes nach dem Schuss ein. Unter seiner Leitung wurde erstmals auf der Welt die Schweissarbeit wissenschaftlich erarbeitet. Borngräber wies mittels einer Diashow auf die verschiedenen Reaktionen eines getroffenen Wildes hin. Diese lassen Schlüsse auf den Sitz der Kugel zu. Von enormer Bedeutung seien die richtigen Verhaltensregeln, die ein Jäger nach dem Schuss zwingend zu befolgen habe. So werde eine allfällige Nachsuche nicht zum Scheitern verurteilt. Ein ausgebildeter Schweisshund bedarf des regelmässi-

gen Trainings, um Topleistungen zu erbringen. Skeptisch äusserte er sich über die Laufhunde, die zwar die Schweissprüfung bestanden haben, aber ebenfalls für die laute Jagd verwendet würden. Mit grossem zoologischen Wissen erklärte Richard Imboden die wichtigsten Sinnesorgane des Hundes und die postnatale Entwicklung bis zum Zeitpunkt der Schweisshundeausbildung. In seinem ausgezeichneten Referat ging er auf die Organisation des Schweisshundewesens im Wallis und den Lehrgang bis zur Prüfung ein. Leo Theler oblag es, die Regionalgruppe des SSC vorzustellen. Diese wurde 2006 von 17 Begeisterten gegründet und trifft sich jährlich 5 bis 6 Mal im Wallis zu Übungen. In seinem Vortrag kam er insbesondere auf die reinen Schweisshunderassen, den Bayerischen Gebirgsschweisshund und den Hannoverschen Schweisshund, zu sprechen. Anhand verschiedener Utensilien, wie Fährtenschuh, Schweissspritzstock, Fangschussgewehr, Leinen etc. erklärte er deren Anwendung und Zweck. Mit diversen Dias überbrachte er bildlich die Nachsuche bis zum weidwunden Tier. Ein überaus lehrreicher Abend, der sich hervorragend in die Vortragsreihe der Diana Brig einreiht. r.w.

Die kanadische Regierung hat in diesem Jahr insgesamt 338 200 Robben zur Tötung freigegeben, 55 000 mehr als im Vorjahr. Im Einzelnen dürfen in dieser Jagdsaison 280 000 Sattelrobben, 8200

DE

Mützenrobben und 50 000 Kegelrobben getötet werden. Tierschützer sprechen von einer «skandalösen»» Entscheidung. G.G.v.H.

Wieder mehr Hasen

Die alljährliche Hasenzählung im Rahmen des Wildtierinformationssystems Deutschlands (WILD) belegt wachsende Feldhasenbestände. Obwohl die Jäger die Hasenjagd eher zurückhaltend ausüben, erlegten sie mit 525 300 rund 13 Prozent mehr Langohren als im Jagdjahr zuvor. Wildkaninchen scheinen sich von den langjährigen Seuchenzügen sehr gut erholt zu haben. Nach dem Tiefststand mit 143 000 Stück Anfang der 90er-Jahre, kamen im vergangenen Jahr mit rund 269 100 Stück etwa 42 Prozent mehr Kaninchen wie im Vorjahr zur Strecke. Bei der Bejagung des Raubwildes erreichen die Streckenzahlen wieder ihr altes Niveau, nachdem es im letzten Jahr

aufgrund ungünstiger Jagdbedingungen einen Einbruch gab: So wurden über 23 Prozent mehr Füchse erlegt (Strecke: 534 000) und 16 Prozent mehr Waschbären (Strecke: 29 000) als im Jahr zuvor. Die Zahl der erlegten Marderhunde, neben dem Waschbären der zweite «Neubürger» Deutschlands, gingen hingegen wie schon im Vorjahr leicht um 800 Tiere auf 26 700 zurück. Während vor zehn Jahren lediglich etwa 1700 der ursprünglich aus Sibirien eingewanderten Tiere zur Strecke kamen, scheinen sich die Streckenzahlen nun auf hohem Niveau zu stabilisieren. Peter Bussmann

Jäger erlegten ein Pferd

Foto: Roland Walker

Bund und Kantone

Schweisshundewesen – quo vadis?

Louis Schmid, Präsident, Wildmeister Hans-Joachim Borngräber, Leo Theler, Obmann SSC, und Richard Imboden, Obmann Ausbildung Schweisshunde OW (vlnr).

84

Schweizer Jäger 6/2009

Mit einem Ortstermin mussten sich Richter um einen Jagdunfall kümmern. Bei einer Schwarzwilddrückjagd bei Bonn hatte ein Jäger vor einem Jahr irrtümlich ein Pferd mit einem Schuss getroffen. Erst bei einem Ortstermin konnte jetzt der Jäger ermittelt werden, der den Schuss auf das Therapiepferd eines behinderten Mädchens vermutlich unbeabsichtigt abgegeben hatte.

Es waren bei der Jagd mehrere Schüsse gefallen. Einer hatte das Pferd in die Schulter getroffen. Nach vierstündigem Todeskampf erlöste es ein Tierarzt. Die Pferdehalterin verlangte Schadenersatz und Schmerzensgeld für die achtjährige behinderte Tochter, die an ihrem Pferd hing. Eine Einigung über den Schadenersatz steht auch jetzt noch aus. P.B.


Wildschwein besetzt Wohnzimmer Einem starken Wildschwein haben im französischen Elsass Feuerwehr und Gendarmerie ein Festessen zu verdanken. Mit im Spiel war der Bürgermeister des Weinbauortes Kaysersberg. Der war von einem Hausbesitzer um Hilfe gerufen worden. Ein Wildschwein hatte sich über ein Küchenfenster in ein leer stehendes Haus ins Wohnzimmer begeben und wollte dieses partout nicht mehr räumen, als der Eigentümer mit einem Mietinteressenten das Haus besichtigen wollte. «Wenn die Sau nicht

freiwillig räumt, muss sie eben gewaltsam entfernt werden», entschied der Maire. Als das Schwein auch auf Zureden der Gendarmen nicht wich, ordnete er dessen Erlegung an. Vielleicht hatte der Bürgermeister bereits dabei im Auge, welch ein köstliches Mahl ein 70-Kilo-Schwein werden kann. Die Gendarmen genossen das inzwischen gemeinsam mit der Feuerwehr und dem Gemeinderat. Ob sie danach wieder auf eine weitere schweinische Hausbesetzung hofften, blieb offen. P.B.

Siemens-Chef will Zillertaler Jagd loswerden AT

Die Weltwirtschaftskrise macht auch vor der Jagd nicht Halt. Spitzenmanager des Siemens-Konzerns und deren Geschäftspartner müssen künftig auf die Jagd im firmeneigenen Revier verzichten. Im Zuge der Finanzkrise will SiemensChef Peter Löscher den laufenden Pachtvertrag in der österreichischen Jagd im Zillertal vorzeitig kündigen. Das Revier verschlingt pro Jahr einen hohen sechsstelligen Euro-Betrag, unter anderem für Pacht, diverse Dienstfahrzeuge, den Erhalt mehrerer Jagdhäuser

und -hütten sowie für zwei Berufsjäger Das grosse Areal war dem Unternehmen im Jahr 2000 durch die Übernahme der Mannesmann-Tochter Atecs zugefallen. Ganz aufgeben müssen die Manager ihr Jagdvergnügen vermutlich trotzdem nicht. Gleich nebenan betreibt der Stahlkonzern Thyssen Krupp ein immer noch deutlich grösseres Jagdrevier mit sieben fest bestallten Berufsjägern. Aufsichtsratschef Gerhard Cromme leitet auch das Siemens-Kontrollgremium.

Tierquäler stellt Schlingen auf Bei Himmelberg in Kärnten ist ein Schlingensteller unterwegs. In einer Drahtschlinge verfing sich eine trächtige Rehgeiss und irrte hilflos und schwer verletzt damit durch das Revier, bis sie von zwei Jägern mit einem Fangschuss

erlöst wurde. Die Drahtschlinge auf zwei Eisenstäben wurde von dem Wilderer im Jagdgebiet Tiebel Süd im Bereich des Vogelbichl in Himmelsberg aufgestellt. Dieter Kannengiesser

IN

Elefant tötet Niederländer

In einem indischen Nationalpark ist ein 60-jähriger niederländischer Tourist von einem Elefanten angegriffen und zu Tode getrampelt worden. Acht andere Touristen entkamen dem wütenden Tier nur knapp. Wie der

Parkdirektor angab, wurde die Touristengruppe trotz Begleitung durch bewaffnete Ranger vom Angriff des Bullen völlig überrascht. Schüsse auf den Angreifer konnten den Mann nicht mehr retten. Dieter Kannengiesser

Eingeschränkte Trophäenjagd

UG

Um Übergriffe von überalterten Wildtieren auf Menschen zu verringern, aber auch um Einnahmen durch Jagdtourismus zu erhöhen, hat die Wildbehörde von Uganda die Trophäenjagd im 2022 Quadratkilometer grossen Pian-Upe wildlife reserve geöffnet. 75 Prozent der Erlöse sollen den

Kommunen zur Verfügung gestellt werden. Dadurch hofft die Regierung, der ländlichen Bevölkerung einen Anreiz zu geben, die Wildtiere zu schützen. Mehrere Firmen haben bereits Interesse angemeldet, in dem Jagdgebiet Unterkünfte zu errichten. G.G.v.H.

NA

Mitglieder der Königsfamilie wilderten Nachdem sie in einer Nacht auf zwei Farmen in Namibia unter anderem auch unter Schutz stehende Wildtiere unberechtigt erlegt hatten, konnten einige Farmer im Zusammenwirken mit der Polizei drei Mitglieder einer namibischen Königsfamilie als Täter einer ganzen Wilderei-Serie ermitteln. Die Farmer waren nach einer heftigen Verfolgungsjagd, nachdem sie durch nächtliche Schüsse aufmerksam geworden waren, auf ein Fahrzeug der Regierung gestossen. Die Wilderer hatten sich fluchtartig in den Busch entfernt, haben aber ihre Personalpapiere im Pick-Up liegen gelassen. Neben dem Wagen wurden ein erlegter Oryxantilopenbulle, eine Kudukuh,

eine Kuhantilope und ihr Kalb sowie ein Kronenducker gefunden. Kudu und Oryx dürfen in Namibia mit Lizenz bejagt werden. Kronenducker und Kuhantilope sind dagegen streng geschützt. Als Täter wurden kurz darauf drei Mitglieder eines namibischen Königshauses überführt. Die werden in Kürze vor dem Richter stehen. Anhand von Spuren, insbesondere der Reifenspuren des für die Wilderei missbrauchten Regierungswagens, kommen sie für zahlreiche andere Wilddiebereien in Frage. Ein Gewehr wurde sichergestellt. Die aktuell gewilderten Tiere sollten die Speise zum Jahrgedächtnis eines verstorbenen Stammeskönigs sein. P.B. Schweizer Jäger 6/2009

85

Ausland

FR


Martin Fricker Abschied

1926–2009 Mitten im Blütenmeer seiner Kirschbäume verstarb auf seinem geliebten Bauernhof im Solb in Oberhof im Kreise seiner Familie unser über alles geschätzte Pächter und Jagdaufseher Martin. Während nicht weniger als 62 Jahren war Martin Jagdaufseher im wohl schönsten Revier im Tafeljura im Fricktal, während vielen Jahren auch Pächter. Martin war ein liebevoller Heger und Pfleger «seiner» Tiere und kannte das Revier wie seine Hosentasche. Trotz seiner äusserst grossen beruflichen Belastung in seinem Landwirtschaftsbetrieb fand er immer Zeit, alles Notwendige für das Wohl des Wildes zu organisieren und legte selbst Hand an, wo immer es nötig war. So wurde er zum Vorbild aller, ob Jagdpächter oder Gast, aber auch bei anderen Jagdaufsehern, deren Vereinigung ihn schon vor Jahren zum Ehrenmitglied ernannte. Ein grosses Anliegen waren ihm die Salzlecken, von denen er mehr als 70 Stücke anlegte, unterhielt und regelmässig bestückte. Auch die Rehkitzrettung im Frühling lag ihm am Herzen. Er erkundigte sich regelmässig bei seinen Landwirtskollegen nach den Mähdaten, um auch die fremden Wiesen rechtzeitig zu verblenden. Er war nie ein Mann von lauten Worten. Aber seine Sensibilität war nachhaltig spürbar. Wurde zum Beispiel ein unpassender Bock erlegt, genügte ein einziger Blick in die Augen seines Gegenübers, um bei dem so Gerügten die weidmännischen Grundsätze in Erinnerung zu rufen. Mit seiner ruhigen Autorität sorgte er für Disziplin und Selbstverantwortung bei uns Pächtern. Unzählige Male wurde Martin mitten in der Nacht

86

Schweizer Jäger 6/2009

aus dem Schlaf gerissen, um vor allem an der viel befahrenen Benkerstrasse Fallwild zu bergen oder – noch aufwändiger – nach verletzten Tieren zu suchen.

Mit grosser Fachkenntnis und handwerklichem Geschick organisierte und half er bei der Errichtung und dem Unterhalt aller jagdlichen Einrichtungen, was im kupierten und zum Teil schwer zugänglichen Gelände meist ein richtiger «Chrampf» war. Für ihn selbstverständlich war auch, uns bei Nachsuchen und beim Aufbrechen des Wildes tatkräftig zu helfen und es kam mehr als einmal vor, dass er allein Erfolg bei Nachsuchen hatte, obschon die Jagdschützen längst aufgegeben hatten. Noch an der Weihnachtsjagd 2007 dirigierte er die 10-köpfige Treiberschar mit seinen 81 Jahren mit unglaublicher Dynamik und durchkämmte selbst Steilhänge, kaum Zei-

chen der eigenen Anstrengung zeigend. Weit jüngere Teilnehmer keuchten schwitzend hinter ihm her. Dann zeigte sich plötzlich eine heimtückische Krankheit, gegen die er tapfer und klaglos ankämpfte. Der Tod war aber schliesslich Erlösung für ihn. Damit müssen wir uns abfinden und gönnen Martin die ewige Ruhe. Für die Jagdgesellschaft hat Martin eine kaum zu schliessende Lücke hinterlassen. Mit Hochachtung und Freundschaft bleibt er in unseren Herzen und wir versuchen, seine jagdliche Ethik weiterzutragen und auch weiterzugeben an unsere jüngeren Weidmänner. Jagdgesellschaft Oberhof

Ernst Bärenfaller-Brunner 1922–2009 Z’Erni, wie er genannt wurde, ist am 18. Oktober 1922 als Sohn des Viktor und der Luise, geb. Schumacher, in Termen geboren und aufgewachsen. Zusammen mit seiner jüngeren Schwester Olga erlebte er die harten und entbehrungsreichen 1930er-Jahre. Schon früh mussten die Kinder im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb mit anpacken. Als Hüterbube auf den Alpen entwickelte Erni seine Beobachtungsgabe und Naturliebe. Als der 2.Weltkrieg und damit auch seine Aktivdienstzeit zu Ende war, besuchte er die Zollschule in Liestal und wurde zum Grenzwächter ausgebildet. So kam es, dass er das Wallis verliess und seine ersten Jahre im Unterengadin und im St. Galler-Rheintal verbrachte. Heimatliche Urlaubsreisen bewältigte er per Töff über die Pässe Oberalp und Furka, damals noch alle ohne Asphaltbelag. Im Jahr 1958 kehrte er ins Wallis zurück, jetzt als stolzer Ehemann mit Gattin Klara und Sohn Reto. Auf den Posten Binn und Saas-Almagell erlebte er noch die Zeit, wo

die Grenzwächter tagelange Patrouillen machten. So in der Natur zu leben ist wohl etwas vom Schönsten für ein Jägerherz, was ihn wohl auch bewog auf die Jagd zu gehen. An den harten Schicksalsschlägen, zuerst Gattin Klara und später auch noch den Stiefsohn Hansruedi, beide durch Unfall verloren, hatte er zeitlebens zu tragen. Trotzdem, als humorvoller Mensch hatte Erni für fast jede Situation einen träfen Spruch oder Witz auf Lager. Das Althergebrachte bedeutete ihm mehr als das Moderne, seine Altertumssammlung zeugt davon. So ersetzte er etwa das Wort «Zielfernrohr» gerne durch «Zielfehler» und für die Sommerzeit wurde keine Uhr umgestellt. Bald nach seiner Pensionierung im Jahr 1984 wurden Hüftoperationen nötig, was seine Bewegungsfreiheit einschränkte. Später kam auch noch eine schlimme Krankheit, welche dazu führte, dass er in den letzten 2 Monaten das Bett nicht mehr verlassen konnte. Eine Woche nach der Geburt seines Urenkel’s Fabio

schloss Erni am 9. April 2009 seine Augen für immer. Dies nach langer und aufopfernder Pflege durch Therese, seiner zweiten Gattin und mit Hilfe der Spitex-Pflegerinnen. Mit dem beigefügten Bild bleibt Erni auch den Lesern des Buches «Die Gemse» von R.Schnidrig und UP. Salm in Erinnerung. Mit leuchtenden Augen hat er noch die Zweitauflage zur Kenntnis genommen. Durch die vielen gemeinsamen Erlebnisse, welche weit über die Jagd hinaus gehen, wird Erni immer in unserer Mitte sein. Deine Jagdkollegen


Die im Inhalt erwähnten Bßcher und Produkte sind im Fachhandel und beim Verlag Schweizer Jäger, Postfach 261, 8840 Einsiedeln, Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, EMail: kontakt@schweizerjaeger.ch, zu beziehen.

!" #$%" "!& '#( "&# ) $"* % ! + + ( , %- ./0- 1123 " $ 4 355 201 26 26- 7 8 355 201 26 22 " * , , 9, + 4

Hund Deutsche Wachtelhunde Welpenvermittlung Zuchtwart S.K.D.W., Anton Moser Tel. 034 413 15 26 abends. Siehe auch www.wachtelhunde.ch Zu verkaufen: Schwyzer Niederlaufhunde, geb. 25.04.09, mit SKG-Stammbaum. Abzugeben anfang Juli. Zwinger v. Baumuh R. Schmid, Tel. 032 614 16 25 Zu verkaufen: 1 Wurf Luzerner Laufhunde, geb. 15.04.2009. Tel. 034 495 57 11 Auf Mitte Juli erwarte ich einen Wurf Steirische Rauhaarbracken! H: Amira vom Hohenkapf, R: Cliff von der Hirschlau. Tel. 032 377 25 34

www. Schweizer Schweizer

Zu verkaufen: Wachtelwelpen, ohne Papiere, geboren am 09.04.09, geimpft und gechipt. Eltern sehr gute Jager. Tel. 032 955 10 56 oder 079 316 49 13 (Jura)

Jägermarkt

Bezugsquellennachweis

Weimaraner von der Vogelweide Wir haben Welpen (alle unkupiert)! Abgabe nur an Jäger. D-Rheinfelden, Tel. 0049 7627 / 922 599 www.weimaranerzucht.de Kroatische, serbische und bosnische Laufhunde aus seriĂśser Jagdzucht! Auf Wunsch Welpen oder ausgewachsene Hunde, mit SKG-Stammbaum. Jagen Hase, Reh und Schwarzwild. Ab Fr. 800.– bis Fr. 1000.–. Sehr guter Charakter, mit jagdlicher Garantie. Tel. 033 654 06 73 oder 079 73 77 4 45

Langhaardackel aus der jagdlichen Leistungszucht vom Fuchshag, ab mitte Juli Welpen abzugeben. Elterntiere hoch passionierte StĂśber-, Bau- und Schweisshunde, absolut wesensfest. SKG-Papiere. Ulli Sand, Tel. 079 644 39 83 Aus jagdlicher Leistungszucht Zwinger vom Untermarchstein abzugeben: DK Welpen, 08.02.09, Braun- und Schwarzschimmel. Markus BĂźrgisser, unt. Marchstein, 6126 Daiwil, Tel. 079 408 57 34 oder 041 970 11 12 Zu verkaufen aus jagdlicher Leistungszucht: Epagneul Breton, RĂźde, geb. 2.6.07, braunschimmel, mit SKG-Stammbaum, jagdlich angefĂźhrt, Wasser und Feld, gechipt. An Haus, Auto und Zwinger gewĂśhnt. Mit aller Garantie. 3703 Aeschi, Telefon 033 654 06 73 oder 079 737 74 45

!" ##$ %" $

.ch

Waffen Zu verkaufen: 1 Drilling Sauer u. Sohn 6,5x57/1270, mit ZF 4x42 Abs. 1, Fr. 1900.– (wie neu). 1 Zielfernrohrkarabiner 7,5x55, jagdlich abgeändert, mit ZF Zeiss 6x42, Fr. 500.– (wie neu). Tel. 071 888 36 93 Zu verkaufen: Neue Bockdoppelinte Marocchi M03 Kal. 12/76, Mobile Chockes, mit Waffenkoffer , NP Fr. 2100.–, VP Fr. 1600.–. Sehr schĂśne Waffe! Tel. 078 773 25 13

www.strasser-rs05.ch Zu verkaufen: BDF Beretta Mod. 686 Special Jagd, 1500.–. BDF Caesar Guerini Mod. Tempio Jagd, 2400.–. BDF Browning Mod. B425 Esperti Lux Hunter, 2200.–. Alle Flinten Kal. 12, Lauänge 71 cm, mit Wechselchoke, Einabzug mit Umschaltung, Neuzustand. Tel. 079 346 03 57 Zu verkaufen: Sturmgewehr 90 Neuer Lauf, Preis nach Vereinbarung. Tel. 079 644 42 16 Zu verkaufen: Blaser R93 Kal. 7x64, ZF S+B 1.5 6x42, neu, Fr. 4700.–. Drilling Simson Kal. 12/70 6.5x57, ZF Zeiss 4x32, mit Gravur, Fr. 2800.–. Tel. 026 493 20 05

SWAROVSKI feiert und Sie kĂśnnen profitieren! Swarovski Optik Ferngläser gehĂśren nun seit 60 Jahren zur absoluten Spitzenklasse. Aus diesem Anlass kĂśnnen wir bei den Top Modellen 7x42 SLC und 8.5x42 EL ein einmaliges Angebot machen. 7x42 SLC statt CHF 2'190.– netto CHF 1'930.– 8.5x42 EL statt CHF 2'920.– netto CHF 2'490.– Diese Aktion ist gĂźltig bis am 31. August 2009

Oberrieterstrasse 77, CH-9450 Altstätten Tel. 071 755 33 23, Fax 071 755 14 15 www.buechelwaffen.ch Schweizer Jäger 6/2009

87


Jägermarkt

Die Alternative zu Waffenschränken: Gewehrhalterungen fßr Auto & Haus www.gunlock.ch 076 588 00 65

!! ! "# $% !! ! "#

Zu verkaufen: Bockbßchsinte Wolf Suhl 7x65R 12–70 ZF Swarovski 8x56, Abs 4 guter Zustand, VP 2300.– Tel. 062 844 12 18 Aus gesundheitlichen Grßnden gßnstig zu verkaufen: Jagdstutzer mit ZF 9.3 und eine Bockbßchse mit Kugel und Schrot. Telefon 041 880 06 44 Zu verkaufen: Rep. Mauser Mod. 2000 7x64, mit ZF Swarovski, Fr. 800.–. Steyr Mannlicher, Kal. 222, Jagdmatch-Bßchse, ZF 6,5–20x42, mit Paralaxenausgleich, m. deut. Stecher, Schichtholzschaft, EAW-Schwenkmontage, sehr schÜne Waffe, Fr. 3000.–. Tel. 079 406 33 72 oder 071 330 03 11 Zu verkaufen: Doppelinte Simson SuhlMerkel Kal. 12/70, Reh- und Enten-Gravur, mit ca. 100 Schuss Munition, Fr. 900.–. Tel. 041 830 15 31

RĂźckenschmerzen 70'000 Menschen in der Schweiz haben Morbus Bechterew. Und Sie?

Partizan Jagdmunition Kal. 222 TM/VM 20 Stk. Fr. 22.– / 3.24 gr Kal. 243 Win. TM 20 Stk. Fr. 33.– / 6.5 gr Kal. 270 Win. TM 20 Stk. Fr. 33.– / 8.4 gr Kal. 7.64 TM 20 Stk. Fr. 33.– / 11.2 gr Kal. 7.65 R TM 20 Stk. Fr. 33.– / 11.2 gr Kal. 7 mm Rem. Mag. TM 20 Stk. Fr. 34.– / 11.3 gr Kal. 300 Win. Mag. TM 20 Stk. Fr. 39.– / 11.7 gr Kal. 9.3x62 TM 20 Stk. Fr. 38.– / 18.5 gr Saga Hase 12/70 3.5 mm 250 Stk. Fr. 120.– Saga Trap 12/70 2.8 mm 250 Stk. Fr. 90.– Fiocchi Kal. 9 mm Para 1000 Stk. Fr. 195.– Marius Joray Waffen AG T 061 761 40 55 F 061 761 42 96 info@waffen-joray.ch Zu verkaufen: BBF KRIEGHOFF Handspannung, Kal. 7x63R-12/70, mit ZF Zeiss Vari Point 15–6x42 und tasco PRO Point, VP Fr. 5250.–. Tel. 041 660 17 56 Zu verkaufen: Repetierer 7x64 Marke BSA, mit ZF Zeiss 6x42, Preis Fr. 1500.–. Telefon 041 497 10 59

Zu verkaufen (nur mit Waffenvertrag): 1 Jagdstutzer Ruger, Kal. 7 mm Rem. Mag., ZF Kahles, alt, 6x42, Abs. 4, Festmontage. Sehr gute Schussleistung. Fr. 1400.–. Tel. 079 702 16 92 ab 18 Uhr Zu verkaufen: Neuwertige Jagdwaffen: Drilling, Repetierer, Bockdoppelinte. GĂźnstige Preise. Wicki Hans, 6192 Wiggen, Telefon 034 495 57 43 Extra fĂźr Jungjäger! GĂźnstig zu verkaufen: Jagdwaffe, TopausfĂźhrung. Mobile 079 602 90 27 abends Zu verkaufen: JagdbĂźchse Ruger Kaliber 300 Win. Mag, mit Zielfernrohr 3–9x42. Preis ca. Fr. 800.–. Tel. 032 331 70 30, 079 313 85 75

Fahrzeuge Zu verkaufen: Jeep Cherokee 2.8 CRD LTD, 5-tĂźrig, 163 PS, silber, 1. Inv. 04.2008, 6’200 km, Servolenkung, Klimaanlage, Tempomat, Automat, 36 Mt. Garantie, VP Fr. 32’900.–. Jeep Cherokee 2.8 CRD LTD, 5-tĂźrig, 177 PS, silber, 1. Inv. 03.2008, 5’900 km, Servolenkung, Navi, Park Distance Control hinten, etc. 24 Mt. Garantie, VP Fr. 44’200.–. Seat Altea Freetrack TDI 2.0, 5-tĂźrig, 170 PS, bordeaux, 1. Inv. 07.2007, 19’000 Km, Klimatronic, Tempomat, abgedunkelte Scheiben, 12 Mt. Garantie, VP Fr. 31’900.–. Ford Maverick 3.0 Exec, 5-tĂźrig, 203 PS, d.grĂźn, 1. Inv. 10.2005, 56’400 km, Automat, Klimaanlage, Radio/CD etc. 12 Mt. Garantie, VP Fr. 18’600.–. Nissan X-Trail 2.5 16V, 5-tĂźrig, 165 PS, blau, 1. Inv. 07.2003, 50’000 km, Automat, Klimaanlage, Leder, 12 Mt. Garantie, VP Fr. 21’900.–. Centrum Garage AG, Tel. 056 436 80 60 Zu verkaufen: KIA Sorento 3.3 V6 Trend (SUV/Geländewagen). Gratis – 12 Mt. Mobilitäts-Versicherung! Occasion, 3.2008, 18’811 km, Automat, 248 PS, Benzin, grau, 5 TĂźren, CHF 33’800.–. KIA Sportage 2.0 CRDi Style (SUV/Geländewagen). Gratis – 12 Mt. Mobilitäts-Versicherung! Occasion, 10.2007, 43’209 km, Handschaltung, 140 PS, Diesel, schwarz, 5 TĂźren, CHF 27’800.–. Land Rover Freelander 2.2TD4 S (SUV/Geländewagen). Gratis – 12 Mt. Mobilitäts-Versicherung! Occasion, 5.2007, 15’226 km, Handschaltung, 152 PS, Diesel, orange, 5 TĂźren, CHF 39’800.–. Subaru Forester 2.5XT Ltd. (Club) (Kombi). Gratis – 12 Mt. Mobilitäts-Versicherung! Occasion, 11.2007, 39’480 km, Automat, 230 PS, Benzin, grau, 5 TĂźren, CHF 32’300.–. Suzuki Grand Vitara 2.7 24V V6 Top (SUV/ Geländewagen). Gratis – 12 Mt. Mobilitäts-Versicherung! Occasion, 6.2008, 16’470 km, Automat, 188 PS, Benzin, silber, 5 TĂźren, CHF 33’900.–. Toyota RAV-4 2.0 16V Linea Terra (SUV/Geländewagen). Gratis – 12 Mt. Mobilitäts-Versicherung! Occasion, 12.2008, 7’149 km, Handschaltung, 152 PS, Benzin, blau, 5 TĂźren, CHF 27’900.–. Emil Frey AG, Autocenter Safenwil, Telefon +41 62 788 88 88

Immobilien

Achtung Jäger!!! Landsitz / FÜrsterhaus mit Jagdgelegenheit,

Tobias Buser, LokomotivfĂźhrer

Hunter

88

Schweizer Jäger 6/2009

LĂśfďŹ ngen-GĂśschweiler, Schwarzwald, traumhafter Blick auf Schweizer Alpen sowie auf die Wutachschlucht, ruhige SĂźdlage, wunderschĂśnes GrundstĂźck 996 qm, Sonnenterrasse, Pergola, Wohnäche 176 qm, Garagen, 315.000 Euro. Herr Baumgärtner, Tel. 0049 - 7703 / 1310

Expedition Kit

www.victorinox.com


!

Jagdreisen

! "

! " # $ % & ' % $$ #

! $ #

UNGARN RehbockabschĂźsse in Ost-Ungarn mit 20–25% Ermässigung Rothirsch 6,01–7,00 kg alles inklusiv: ) 2590,– / Jäger www.sevako.hu Tel. 00 36 89 313 578

SPANIEN & PORTUGAL Private Perlen der Flintenjagd Rothßhner – Fasane – Enten

AusrĂźstung

Tausche in Ungarn 2 Rehbockabschßsse (–400 g) gegen 2 Gamsabschßsse (z.B. CH, A, D). Abschuss, Kost und Logie inklusive, Reisekosten mßssen selber getragen werden. Termin nach Absprache. Weitere Infos unter +36 30 254 47 92 (deutsch), E-Mail: fena.wellness@hotmail.com

Trophäen Zu kaufen gesucht: Hirschabwurfstangen und Damhirschabwurfstangen, zahle Fr. 8.– pro kg. Tel. 079 620 33 60 Trophäen zu verkaufen: Mehrere Hirsche, Rehe und Gämsen. Tel. 091 794 18 69

Verschiedenes

Wilhelm Kuhnat – Gemälde gesucht! Fax Nr. 0049 6571 264995

!

Der ideale Ansitz auf Schwarzwild: fahrbarer Hochsitz, transportierbar durch Anhängen am eigenen Auto. Verlangen Sie die Dokumentation. Fridolin Wicki, 5607 Hägglingen Tel. 056 624 13 71

" # $ $ % & ' # $ $ ( &&

Inserattext fßr Jägermarkt Schweizer Jäger

privat – gut – preiswert und persÜnlich deutsch gefßhrt. Beste Internationale Flinten-Jagd Referenzen. www.rimiperdiz.eu wing@rimiperdiz.eu

Optik

! " # $ %& ' ( )* + ,-

Zu verkaufen: Feldstecher Zeiss Victory 8x56 BT, VP Fr. 1800.–. Distanzmesser Leica LRF 800, VP Fr. 400.–. Beides zusammen Fr. 2100.–. Tel. 079 653 79 14

. $ / 0 " # $ ' !( # * + #

! " " & ) *

$ " 0 ,

- ./ ./0 12 34 5 ! +$ 2 .6/7 ) )

+ 3

0

1 " 2

$ 0

- 89 : 0/:;<

:

2 0

$ =

34 4 "2 5 ! +$

77072 .6/7 ) : /.> 007 ?? 70 2 @ /.> 007 ?6 A6 B :

! ""#$ %&'( % %%% ) * % %%+

Jägermarkt

! ! """ # $ %& ' ( )# *# $ %&

Jagdpacht

Nächste Nummer: 10. Juli

Inseratenschluss: 19. Jun i Schweizer Jäger 6/2009

89


Wettbewerb

Was für eine Fläche weist der Kanton Schwyz auf?

Der Experte Herzliche Gratulation den Gewinnern! Auflösung Wettbewerb Nr. 4/2009: In der Schweiz gibt es ca. 70 Orchideenarten. 1 LED-Taschenlampe «WildFinder» mit grünem Licht: Werner Christen, Menzingen. 1 Jagdbuch: Roland Simmen, Realp. 1 Jagdmesser Victorinox «Hunter»: Daniel Clavadetscher, Sta. Maria. Je 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter»: Ernst Walter, Gibswil; Gallus Hungerbühler, Düdingen.

Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich! Unter den richtigen Einsendern werden jeweils 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.– 1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.–; 1 Jagdmesser Victorinox «Hunter», Wert Fr. 44.– 2 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert je Fr. 14.– verlost. Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum 10. Juli 2009 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261, CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: kontakt@schweizerjaeger.ch

Die Gewinner/innen erhalten den Preis persönlich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und muntern Sie auf, die gestellten Wettbewerbsaufgaben weiterhin zu lösen!

Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Jagd- und Sportwaffen Munition Wiederladezubehör Jagdbekleidung Zielfernrohre / Feldstecher Jagdzubehör

4800 ZOFINGEN www.waffenwildi.ch

moderne Büchsenmacherei Einschiessstand 100 Meter aussergewöhnliche Auswahl interessante Gebrauchtwaffen kompetente Beratung guter Service

Tel. 062 752 65 65 Di-Fr 8-12 / 13.30-18.30 Sa 8-16

Offizieller KRIEGHOFF-Importeur Schweiz Schrotpatronen CHEDDITE Photodegradabler Schrotbecher Kaliber 12/70, Nr. 3, 3.5 mm, 36 g

Gian Marchet Kal. 10.3x60R Für die Bündner Hochjagd. Die neue Definition weidgerechten Jagens ohne Blei! Neu auch als Vollmantelgeschoss

500 Stück 1000 Stück

Fr. 273.– Fr. 480.–

SALZPASTE – Für die Gesundheit des Wildes – Als ideales Lockmittel Tube 400 g neutral Eimer 2 kg neutral

STAHL-Schrotpatronen CHEDDITE Photodegradabler Schrotbecher Kaliber 12/70, Nr. 7, 2.5 mm, 24 g

Tube 400 g Anis Eimer 2 kg Anis

500 Stück 1000 Stück 5000 Stück 10‘000 Stück

Speziell für Wildsauen: Tube 400 g Trüffel Eimer 2 kg Trüffel

Fr. Fr. Fr. Fr.

209.– 380.– 1800.– 3500.–


NEUH

EIT

Flexibel in jeder Jagdsituation und bei allen Lichtverhältnissen

Je nach Situation flexibel umschaltbar zwischen Punkt und Kreuz

Weltexklusiv bietet die neue Varipoint-Generation mit dem Absehen V69 erstmals die Möglichkeit individuell auf Licht- und Jagdbedingungen zu reagieren: die Modelle 2,5 - 10 x 50 T* und 3 - 12 x 56 T* bieten sowohl Leuchtkreuz in erster als auch Leuchtpunkt in zweiter Bildebene. Optional sind diese Modelle auch mit Illumination Control (iC) erhältlich.

www.zeiss.de/sportsoptics

Die n neue Varipoint-Generation Varipoint t-Generation mit V69


FEIERN SIE MIT

JUBILÄUMSANGEBOT: SPITZENFERNGLÄSER BIS ZU CHF 430 GÜNSTIGER

Vor genau 60 Jahren brachte SWAROVSKI OPTIK das erste Fernglas auf den Markt. Damals wie heute höchster Qualität und Präzision verpflichtet, bietet SWAROVSKI OPTIK Ferngläser der absoluten Spitzenklasse. Brillante Optik in perfekter Ergonomie und schlankem Design, mit einzigartiger Funktionalität und Robustheit im harten Einsatz über Jahrzehnte. Und das Beste: Gemeinsam mit teilnehmenden Handelspartnern haben wir für Sie bis 31. August ein einmaliges Angebot. Beim Kauf eines EL 42, SLC 42 oder SLC 56 Fernglases profitieren Sie von unseren Jubiläumspreisen und sparen bis zu CHF 430.

SLC 56 JUBILÄUMSMODELL

EL 42 JUBILÄUMSMODELL

SLC 42 JUBILÄUMSMODELL

SEE THE UNSEEN WWW.SWAROVSKIOPTIK.COM SWAROVSKI OPTIK SCHWEIZ Industriestrasse 28, 4622 Egerkingen, Schweiz Tel. +41/62/398 32 33, Fax +41/62/398 32 34 info@swarovskioptik.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.