Schweizer Das aktuelle Monatsmagazin für den Jäger Nr. 12 Dezember 2009 94. Jahrgang Fr. 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016
Wildtiere auf Sparflamme 30 Rothirsche im Aargau 46 Ansprechen von Steinwild 60
Dr. Armin Deutz
Wildfütterung erfordert Wissen 22
WILDFÜTTERUNGEN
JA ODER NEIN ?
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IMPRESSUM
ISSN 0036-8016
Publikationsorgan für JagdSchweiz Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa www.jagdschweiz.org Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband SPW Sekretariat: Bernstr. 65, 3175 Flamatt www.spw.ch
Editorial
Schweizerischer Laufhundclub Schweizer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Schweiz. Club für Deutsche Jagdterrier Der Grüne Bruch Jagdgruppe Schweiz. Foxterrier-Club Schweiz. Klub für Österr. Bracken Schweiz. Falkner-Vereinigung Förderverein Magyar Vizsla Organisation SPW-Vorstand Präsident Alber t Stössel Ver treter im JagdSchweiz-Vorstand Öffentlichkeitsarbeit Naasstrasse 37, 6315 Morgar ten Telefon 041 750 34 56 Fax 041 752 14 57 a.stoessel@bluewin.ch Finanzen Stefan Frischknecht, Vizepräsident Dürrhalde 24, 9107 Urnäsch Telefon P 071 364 23 31 Telefon G 071 364 16 25 frischknecht4@bluewin.ch Sekretariat Philippe Voler y Betreuung (Präsident) der SPWStiftung Naturland Bernstrasse 65, 3175 Flamatt Telefon P 031 741 36 40 Mobile 079 322 12 90 phvoler y@hispeed.ch Redaktion Kur t Gansner, Parschientsch 528 7212 Seewis Dorf Telefon P 081 325 22 02 Mobile 079 236 73 55 redaktion@schweizerjaeger.ch Konzept und Gestaltung: Rolf E. Jeker, Vreni Füchslin Druck, Verlag, Adressänderungen und Abonnement-Bestellungen Kürzi AG, PF 261, 8840 Einsiedeln PC-Konto 80-16768-7 Telefon 055 418 43 43 Fax 055 418 43 44 www.schweizerjaeger.ch kontakt@schweizerjaeger.ch Abonnementspreis (erscheint 12x jährlich) Fr. 98.– jährlich (inkl. 2,4% MwSt) Fr. 116.– Jahres-Abonnement für Ausland Einzelpreis Fr. 9.80 (inkl. 2,4% MwSt) Anzeigenverkauf RG-Annoncen GmbH, Nicole Gyr Postfach 1121, 5401 Baden Telefon 056 221 88 12 Fax 056 221 84 34 info@rgannoncen.ch Titelbild: Rotwildfütterung Foto: M. P. Stähli
Rück- und Ausblick Wie doch die Zeit vergeht. Jetzt habe ich mein erstes Jahr als Chefredaktor bereits hinter mir. Der richtige Moment also, um einen kurzen Blick zurückzuwerfen und die Erfahrungen und Eindrücke zu ordnen. Die vergangenen zwölf Monate bescherten mir viele Kontakte und auch neue, herzliche Freundschaften. Es war aber auch eine arbeitsintensive Zeit und es gab Nächte, in denen ich nicht richtig Schlaf finden konnte. Da darf ich mich glücklich zählen, dass ich auf eine ansehnliche Schar aufgeschlossener und eifriger Mitarbeiter zählen darf. Ihnen gebührt ein besonderer Dank. Ein Dank gehört aber auch den Leser/innen. Die vielen Reaktionen in Form von Mails oder in persönlichen Gesprächen zeigen, dass wir auf eine aufmerksame Leserschaft zählen dürfen und auf dem richtigen Weg sind. Die Anregungen und Wünsche fliessen soweit als möglich in meine Arbeit ein und inspirieren auch zu Neuem. Der «Schweizer Jäger» soll aktuell und kritisch, aber fundiert über ein breites Spektrum rund um die Jagd und Natur informieren. Ich denke, das gelingt uns auch, und spätestens beim Durchblättern der aktuellen Ausgabe werden Sie das feststellen. Die Themen zur Fütterung von Rot- und Rehwild im Alpenraum und der Winterschlafartikel sind topaktuell und auf dem neusten Wissensstand. Daneben steht aber auch die Information aus den Verbänden und Sektionen im Vordergrund. Scheuen Sie sich dabei auch nicht, Berichte Ihrer Vereinsaktivitäten einzusenden. Im vergangenen Jahr hat sich auch auf jagdpolitischer Ebene viel getan. Mit dem Zusammenschluss der Verbände unter der Dachorganisation «JagdSchweiz» wurde ein für uns Jäger/innen wichtiger Schritt getan. Der SPW und RevierjagdSchweiz haben weitsichtig und zukunftsweisend gehandelt. Die Arbeit wird JagdSchweiz nicht ausgehen. Bereits im Jahr 2011 kommt die Waffeninitiative zur Volksabstimmung. Mit dieser wollen die Initianten die Bundesverfassung grundlegend ändern. Hier gilt es frühzeitig zu handeln, denn die Schweizer Jägerinnen und Jäger wären von den allfälligen Auswirkungen der Initiative direkt betroffen. Dass dabei finanzielle Mittel notwendig sind und sich alle daran beteiligen müssen, steht ausser Diskussion. Aber auch diese Hürde wird der Vorstand von JagdSchweiz meistern, davon bin ich überzeugt. Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen, geschätzte Leser/innen, genügend Weitsicht, den Durchblick und natürlich ein kräftiges Weidmannsheil, verbunden mit einem herzlichen Weidmannsdank für Ihre Treue.
Mit Weidmannsgruss
Kurt Gansner Schweizer Jäger 12/2009
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6 Monatsthema Fütterung von Reh- und Rotwild Dr. Armin Deutz, regelmässiger Mitarbeiter des «Schweizer Jäger» und Buchautor des neu erschienenen Werkes «Fütterung von Reh- und Rotwild», geht im Hauptthema auf die viel diskutierten Wildfütterungen ein.
Wildkunde Auf Sparflamme Der Winterschlaf von Wildtieren ist ein faszinierendes biologisches Phänomen, bei dem einige Aspekte nach wie vor ungeklärt sind. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von neuen Erkenntnissen, die unter anderem die klassische Einteilung in Winterschlaf und Winterruhe in Frage stellen und vielleicht sogar Bedeutung für die Humanmedizin erlangen könnten. Die Wildforschung ist also «dran am Puls der Zeit» – und am Puls der Schläfer. 4
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Jagdpraxis Ansprechen von Steinwild Das Ansprechen von Steinwild will geübt sein. Birte Keil weist anhand ihrer Zeichnungen auf die Besonderheiten hin.
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INHALT Jagd & Wild Monatsthema Interview Jagdgeschichten Wildkunde Lebensraum Jagdpraxis
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Waffen & Ausrüstung Neuheiten für den Jäger Jägermarkt
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Jäger & Hund Berichte Auflösung Test Testen Sie Ihr Wissen
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Jagdspektrum
Lebensraum Rotwild im Aargau Der Rothirsch wurde im Aargau vor 200 Jahren nach der Freigabe der Jagd in der Helvetik ausgerottet. Cédric Berli, Praktikant bei Pro Natura Aargau, veröffentlichte eine Studie mit dem Titel: «Rotwild im Kanton Aargau».
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Veranstaltungen Satire Geschenke in letzter Minute Jagdschiessen Blattschuss Literatur Leser schreiben Fehlschuss Bund und Kantone Sonne, Mond, Solunar Kapitale Trophäen Abschied Schnappschuss Kalender Ausland Wettbewerb
16 16 18 36 39 50 54 54 64 67 69 72 74 76 76 82
Vorschau 1/2010 s Auf Sparflamme (2. Teil) s Neue Serie: Jägersprache Schweizer Jäger 12/2009
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Grundsätze der
REH- ROTWILD und
Bevor man sich für oder gegen eine winterliche Fütterung für Reh- oder Rotwild entschliesst, ist eine eingehende Abwägung der möglichen Vorund Nachteile vorzunehmen. Dabei sind die jeweiligen gesetzlichen kantonalen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Bei einer Entscheidung zugunsten der Fütterung ist es selbstverständlich, dass über die gesamte Fütterungsperiode hinweg genügend Futter vorhanden sein muss. Eine Fütterung hat auch höhere Abschuss-Erfordernisse zu erfüllen. Ansonsten hat die Futtervorlage eine regionale Zunahme der Wilddichte zur Folge und steigert somit die Wildschadensgefahr. 6
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Monatsthema
FÜTTERUNG
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Monatsthema
Univ. Doz. Dr. Armin Deutz Fütterungsmassnahmen, die lediglich der Aufhege von Beständen oder der Erzielung möglichst kapitaler Trophäen dienen sollen, werden keine Akzeptanz mehr finden. ONDERSCHEKA meinte dazu bereits 1984: «Ziel und Zweck von Fütterungsmassnahmen beim Rotwild, die ausnahmslos auf den Winter beschränkt bleiben müssen und lediglich einen bescheidenen Ersatz für durch den Menschen verloren gegangene Winteräsung darstellt, darf allerdings nur die Gesunderhaltung des Wildbestandes bei gleichzeitig möglichst weitgehender Verhinderung von Wildschäden sein. Fütterungsmassnahmen, deren angestrebtes Ziel primär auf die Verbesserung der Trophäenqualität oder die Vermehrung des Wildbestandes ausgerichtet ist, widersprechen den Naturgesetzen und sind ebenso abzulehnen wie jedes ausschliesslich nach einseitigen und völlig missverstandenen ökologischen Gesichtspunkten ausgesprochene Fütterungsverbot.» ... Fütterung – pro und contra Als Begründungen und Motive für eine winterliche Fütterung von Reh- oder Rotwild werden u.a. genannt und diskutiert: Vermeidung von Tierleid, Verringerung winterlicher Fallwildverluste, Verbesserung der Widerstandsfähigkeit und Stärke des Wildes, Ersatz für verloren gegangene Winterlebensräume, Verringerung von Wildschäden, räumliche Lenkung des Wildes, bessere Beobachtbarkeit des Wildes, Rechtfertigung der alljährlichen Nutzung des Wildes durch Abschüsse, Anwendung landwirtschaftlicher Nachhaltigkeits-Grundsätze aus der Nutztierhaltung, Sicherung einer ausreichenden Durchbeschäftigung für hauptberufliches Jagdpersonal, Erfüllung von Erwartungen anderer Menschen in der Region, der Wunsch, jagdlich bevorzugten Wildarten in kargen Zeiten «Gutes zu tun», Signalisierung von «Wohlstand und Gross-
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Überdachte Tröge schützen Futtermittel vor Witterungseinflüssen, eine Überdachung ist bei täglicher Futtervorlage nicht notwendig.
zügigkeit» sowie Weiterführung regionaler hegerischer Gewohnheiten. Als Argumente gegen die Fütterung von Wildtieren werden von unterschiedlichen Seiten genannt: künstlicher menschlicher Eingriff in die Lebensgemeinschaft, Füttern ist keine «moralische Verpflichtung zur Notzeit», Ausschalten der natürlichen Selektion, Erhaltung einer vermehrten Anzahl schwacher Tiere, Nachteile für andere Tierarten durch künstliche Verschiebung von Konkurrenzverhältnissen, Einbringen regionsfremder Futtermittel in das Ökosystem (z.B. Sesam, Soja), Abhängigmachen des Wildes vom Menschen (Vorwurf «Verhausschweinung»), Fütterung als Revier-Egoismus, Streben nach Trophäenmaximierung, unethisches Streben nach höheren Jagdstrecken, Nichterfüllung von Abschussplänen, erhöhtes Risiko der Krankheitsübertragung durch übermässige Wild- und Losungskonzentration an den Futterplätzen, Auslösung von Wildschäden, Auslösen von Tierleid durch Fütterungsfehler, hohe Fehleranfälligkeit der Fütterung in vielerlei Hinsicht (wie Standort, Futtermittelart, -menge und -qualität, Füt-
terungstechnik), hoher Aufwand bei erheblichen Risiken und begrenzten Erfolgsaussichten, Geld für Fütterung soll in die Biotophege gehen, Anwendung viehwirtschaftlicher Grundsätze auf Wildtiere, erschwerte Bejagbarkeit bei frühzeitigem Fütterungsbeginn, Bejagung im Bereich von Fütterungen oder Fütterungseinständen, künstliches «Anbinden» von Wild in ungünstigen Winterlebensräumen, Risiko für die Lebensmittelsicherheit des Wildbrets (Fütterungsfehler, verbotene Futtermittel), Image-Nachteil im Hinblick auf die Vermarktung von «heimischem Wildbret» (Importfuttermittel, gentechnisch veränderte Futtermittel) und nicht zuletzt die ethische Problematik, wenn Futtermittel verwendet werden, die in Entwicklungsländern Grundnahrungsmittel für die Bevölkerung darstellen. Diese Pro- und Contra-Argumente werden auch oft vermischt, vertauscht und gegensätzlich verwendet. Standortswahl und Bau von Fütterungen Der Standort einer Fütterung hat nicht nur einen Einfluss auf die Akzeptanz durch das Wild,
Massive Heuballenraufen mit abhebbarem Dach für die Beschickung mit einem Traktor für ein wöchentliches Fütterungsintervall. sondern kann auch wildschadensauslösend oder krankheitsfördernd wirken. Generelle Standortsfaktoren für Rotund Rehwildfütterungen sind: s Ruhe und Einstand: Günstigenfalls sollte Wild auch den ganzen Tag über – entsprechend der natürlichen Äsungsrhythmen – Möglichkeit haben, die Fütterung aufzusuchen (Fütterungsstandort und -einstände möglichst störungsfrei). s Übersicht für das Wild: Fütterungen dürfen nicht in finstere Einstände hineingebaut werden, hier kann das Wild sein Sicherheitsbedürfnis nicht befriedigen und ist damit nur kurz und unruhig an der Fütterung. s Ausreichend Platz: Am Fütterungsstandort ist Platz für mehrere Vorlagemöglichkeiten in ausreichenden Abständen notwendig, damit auch schwächeres Wild oder Jungtiere zugleich mit dominanten Tieren Futter aufnehmen können. s Trockener Boden: An Fütterungen, die in feuchten Senken mit tiefem Boden liegen, treten nach kurzer Zeit hygienische Probleme mit stark erhöhtem Infektionsdruck auf. s Sonne und Wasser: An sonnigen, windgeschützten Plätzen fühlt sich das Wild wohler. Wasser/Schnee sollte in der Nähe der Fütterung zugänglich sein.
Bei Rotwildfütterungen ist ein koordiniertes, revierübergreifendes Vorgehen bei der Standorts- und Futtermittelwahl wichtig. Sowohl im Wirtschaftswald als auch im Schutzwald kommt dem Aspekt der Wildschadensvermeidung zentrale Bedeutung zu. Um die Risiken für untragbare Verbissschäden gering zu halten, ist ein ausreichender Abstand von verjüngungsnotwendigen Waldbeständen, von ungesicherten Verjüngungen und von schälanfälligen Waldbeständen empfehlenswert. Besonders schälanfällig sind in Bergrevieren äsungsarme, fichtendominierte Dickungen und Stangenhölzer mit feinrindiger Fichte, in manchen Regionen auch Eschen- oder Tannenbestände und Kieferndickungen. Die waldbaulich risikoärmsten Fütterungseinstände sind demnach vor allem Baumhölzer, in denen während der nächsten 20–25 Jahre keine Verjüngung erforderlich ist; vor allem dann, wenn darin auch im Winter ein gewisses natürliches Äsungsangebot verfügbar ist. Zum Thema Standortwahl von Rotwildfütterungen ist noch anzumerken, dass die Lenkbarkeit des Rotwildes durch Fütterungen im Flach- und Hügelland grösser ist als in höher gelegenen Lebensräumen. In höher gelegenen Lebensräumen wird die Suche nach Winterlebensräumen auch von kleinklimatischen Faktoren (Schatten, Wind, Schneelage) und verbleibenden natürlichen Äsungsressourcen (z.B. abgewehte Almflächen) beeinflusst. Grundsätzliche Ziele von Fütterungsanlagen sind ein Schutz der Futtermittel vor negativen Witterungseinflüssen, eine Minimierung der Futtermittelverluste und eine Rationalisierung des Ar-
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s Wind- und lawinengeschützt: Standorte, die bekannt für hohe Schneeverwehungen oder Lawinenabgänge sind, sollten von vornherein ausgeschieden werden. s Erreichbarkeit: Es ist auch daran zu denken, dass die Fütterung in Wintern mit extremer Schneelage noch erreichbar sein muss. s Natürliche Beiäsung: Es ist verdauungsphysiologisch günstig, wenn neben dem angebotenen Futter auch viel natürliche Beiäsung (z. B. abgewehte Almflächen oder Schwarzbeere für Rotwild bzw. Brombeer-/ Himbeer-/Schwarzbeerflächen für Rehwild) verfügbar ist. Damit sinken auch Fütterungskosten.
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Monatsthema beitsaufwandes zur Fütterung. Immer zu berücksichtigen sind aber die arteigenen Bedürfnisse der zu fütternden Wildtiere. Bei schwieriger Erreichbarkeit der Fütterung im Winter ist der geschätzte notwendige Futterbedarf für die gesamte Fütterungsperiode einzulagern. Dabei ist unbedingt zu berücksichtigen, dass bei Rehwild der Tagesbedarf im Herbst deutlich über dem Bedarf im Winter liegt, beim Rotwild steigt der Bedarf gegen das Frühjahr hin stark an. Stark abhängig ist der Futterbedarf von der Verfügbarkeit natürlicher (Bei-) Äsung. Der Futterbedarf kann mit folgender Formel geschätzt werden:
Oben: Heumagazin für Rotwild, bei dem Heu von oben nachrutscht (links Witterungsschutz auf der Wetterseite).
Oben rechts: Bei zumindest 1 m breiten und entsprechend langen Futtertischen sind Futterstreitereien stark reduziert – Hirsche, Tiere und Futterabhängigkeit An Fütterungen gewöhntes Kälber an einem und davon abhängiges Wild, das Futtertisch.
Gesamtmenge FM in Tonnen = Stück Wild x Fütterungstage x Tagesbedarf* FM in kg 1000 * Der (gemittelte) Tagesbedarf eines Stückes Rotwild (100 kg Lebendmasse) liegt bei ca. 2,5 kg Futter-Trockenmasse; der (gemittelte) Tagesbedarf eines Stückes Rehwild (20 kg Lebendmasse) liegt bei rund 0,5 kg Futter-Trockenmasse.
Die Lagerung von Futtermitteln sollte geschützt vor Schädlingen und Umwelteinflüssen (Nässe, UV-Licht, hohe Temperaturschwankungen usw.) möglich sein. Angeboten werden Futtermittel je nach Futtermittelart in Raufen, Magazinen, Trögen, Automaten, Tristen oder Futtertischen. Unter den Raufen ist ein (Vor-)Trog empfehlenswert, damit das aus den Raufen gezupfte Heu nicht auf den Boden fällt und möglicherweise von dort aufgenommen wird.
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Für eine Rotwildfütterung ist eine ausreichend grosse Freifläche von günstigenfalls zumindest 1 Hektar erforderlich. Diese Fläche sollte an lichtes Altholz grenzen. Allein daraus ist schon ersichtlich, dass – ausser im Bereich der Waldgrenze – Fütterungsstandorte für Rotwild nichts ewig Beständiges sind, sondern evtl. alle 25 bis 50 Jahre aus forstlichen Gründen geändert werden müssen.
noch dazu in Revierteilen gebunden wird, in denen es sich sonst im Winter zumindest nicht in so hohen Dichten finden würde, leidet bei einer Unterbrechung der Fütterung, z. B. wegen Lawinengefahr oder extremer Schneelage, extreme Hungersnot, da es einerseits an hohe Energie- und Eiweissdichten des Futters gewöhnt ist und andererseits in diesen Revierteilen oft nicht ausreichend natürliche Äsung vorfindet. Ungefüttert würde ein Grossteil des Wildes in günstigere Wintereinstände ziehen (auch Rehe!). Daher müssen Fütterungsstandorte wohlüberlegt sein, sonst ist es besser, nicht zu füttern. Im Winter 2005/06 sind im Alpenraum viele Rehe rund um Fütterungen, die wegen der hohen Schneelagen und der Lawinengefahr nicht mehr erreichbar waren, verhungert.
«Wiederkäuergerecht», Pansen als Gärkammer Bei der Definition des Begriffes «wiederkäuergerecht» gilt es zu bedenken, dass physiologische Unterschiede zwischen Rot- und Rehwild dazu führen, dass wiederkäuergerechte Bedingungen für Rehwild nicht unbedingt wiederkäuergerecht für Rotwild sein müssen und umgekehrt. Rehe als Konzentratselektierer nehmen im Sommer sehr leicht verdauliche und energiereiche Teile von Gräsern, Kräutern, Blüten, Samen sowie Triebe, Knospen und Blätter auf. Voraussetzung zum Wiederkäuen ist ein Mindestgehalt an strukturwirksamer Rohfaser. Alleiniges Getreidefutter ist z.B. nicht wiederkäufähig. Das Vormagensystem der einzelnen Arten von Wildwiederkäuern kann man sich wie eine ausgeklügelte Gärkammer vorstellen. Der Panseninhalt ist tatsächlich ein lebendes Medium, in welchem eine Vielzahl von mikroskopisch kleinen Lebewesen ihren Dienst versehen. Die Aufgabe dieser Gärkammer besteht darin, Pflanzen oder Pflanzenteile, die für andere Tierarten nicht verdaulich sind (z.B. Zellulose), mit Hilfe der Mikroorganismen (Pansenflora) aufzuschliessen und so verwertbar zu machen. Auch wird im Pansen wertvolles Bakterieneiweiss produziert. Bei ausgewogener, wiederkäuergerechter Nahrung stellt sich immer ein Gleichgewicht zwischen jenen Mikroorganismen ein, welche die gerade aufgenommenen Nahrungsbestandtei-
le auch weiter verwerten können. Ändert sich die Nahrungszusammensetzung, so ändert sich auch die Pansenflora. Kippt das Milieu der Pansenflora, beispielsweise bei Pansenübersäuerung, so entsteht ein lebensbedrohlicher Zustand. Heu und Heuwerbung Der Schnittzeitpunkt bestimmt die Qualität des Futters. Der Schnittzeitpunkt sollte daher für den 1. Aufwuchs für die Heuwerbung von Rehwildheu früh, also beim Ähren-Rispen-Schieben (hoher Anteil von Blattteilen) und für Rotwild nicht später als zu Beginn der Blüte von Goldhafer und Knaulgras gewählt werden. Die Struktur des Futters ist bei späterem Schnitt für die Verfütterung an Rehwild zu hart (allgemein für Rehwild besser 2. und 3. Schnitt), während gröber strukturiertes Heu für Rotwild im Winter als ideales Grundfutter anzusehen ist. Zu Beginn der Fütterungszeit (Spätherbst, Frühwinter) benötigt auch Rotwild vermehrt rohprotein- und energiereiches Grundfutter, also auch blattreicheres Heu oder Grummet. Kommt Heu, insbesondere mit vermehrt stängeligen Oberkräutern, leicht feucht in das Lager, so startet eine Fermentation mit hoher Selbsterwärmung – branntiges und verschimmeltes Heu ist die Folge. Heuballen sind immer trocken zu lagern, sonst ziehen sie Feuchtigkeit an und es kommt zur Verschimmelung. Trocken eingelagertes Heu behält auch nach 2 Wintern seine Qualität, ledig-
lich der Gehalt an ß-Carotin sinkt stark. Aufgrund von Erfahrungen aus der Praxis nehmen Wildwiederkäuer bodengetrocknetes Heu allgemein weniger gerne an als künstlich getrocknetes Heu oder Heu aus Gerüsttrocknung. Die Gerüsttrocknung von Heu ist handarbeitsintensiv, sie bietet sich jedoch gerade für die Gewinnung von Wildheu besonders an. So können auch kleinere Flächen ohne maschinellen Einsatz bewirtschaftet werden. Die Akzeptanz des solcherart geworbenen Heues ist sehr gut, auch wenn es an der Oberfläche durch Verwitterung zu Braunverfärbungen kommen kann. Gärheu Das Gärheu, in Deutschland auch Heulage genannt, ist mit 50–60% Trockenmasse noch kein richtiges Heu, aber auch keine Silage mehr. Dieses angewelkte Futter wird im Ballen unter Luftabschluss mittels Milchsäurevergärung konserviert. Gut gelungenes Gärheu ist aromatisiert, weist ein hervorragendes Gefüge auf und hat auch noch eine gute Strukturwirksamkeit. Gärheuballen sind trockener, gefrieren im Winter kaum, das Gärheu staubt nicht und hat zumeist hohe Inhaltsstoffe. Grundvoraussetzung dazu ist die rechtzeitige Ernte zum Ähren-/Rispenschieben, eine saubere Werbung, festes Pressen bei tauigen Verhältnissen sowie rasches und dichtes Wickeln. Besonders der 2. und 3. Aufwuchs bieten sich zur Produktion von Gärheu an. Von Reh- und Rot-
Oben links: Heu sollte das Hauptfuttermittel sein.
Monatsthema
Oben: Silage zu jungen Schnittes kann Schälschäden provozieren.
wild wird Gärheu sehr gerne angenommen. Aufgrund seines Trockenmassegehaltes sollte Gärheu eher zum getrockneten Grundfutter als zum Saftfutter zählen. Die Bereitung von Gärheu ist die schwierigste Form der Konservierung und sollte nur von Spezialisten durchgeführt werden. «Laubheu» Ein wertvolles und von Rehen sehr gerne angenommenes, aber arbeitsintensives Futtermittel ist Laubheu, das durch Abschneiden von Ästen und Zweigen von Laubbäumen (z. B. Esche, Eberesche, Ahorn), Sträuchern (z. B. Hartriegel) und von Himbeeren gewonnen wird. Die Äste und Zweige werden in Bündeln zusammengebunden und luftig aufgehängt. Bei Transport der getrockneten Bündel muss darauf geachtet werden, dass die Blätter nicht abbrechen. Der Transport sollte in grossen Übersäcken erfolgen, damit auch die Bröckelverluste verfüttert werden können. Saftfuttermittel Saftfuttermittel werden allgemein gerne angenommen und insbesondere Silagen haben aufgrund ihres Geruches auch eine grosse Lockwirkung auf das Wild (entsprechende Qualität vorausgesetzt!). Die Lockwirkung wird jedoch auch öfters missbräuchlich genutzt. Der Einsatz von Saftfuttermitteln ist teilweise (länderweise) gesetzlich geregelt. Silagen sind aber bei Rehwildfütterungen wegen des geringen täglichen Verbrauches und der raschen VerSchweizer Jäger 12/2009
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Monatsthema
derblichkeit als problematisch anzusehen. Ist der Vorschub zu gering, so können Silagen durch Luftzutritt eine unerwünschte Nacherwärmung durch Hefepilze erfahren, Bakterien (z.B. Listerien) und (Schimmel)Pilze vermehren sich ebenfalls rasant. Zur Wildtierfütterung dürfen nur Silagen bester Qualität angeboten werden und diese Silagen dürfen nicht verderben. Grassilage von frühen Schnittzeitpunkten hat wenig strukturwirksame Rohfaser, bewirkt damit geringeres Wiederkäuen und reduzierte Speichelproduktion (als Puffer für den Pansen notwendig) und kann somit bei alleiniger Fütterung Schälschäden provozieren. Für Rehwild gibt es einige Rezepte für sogenannte «Waldsilagen» (Klee und Gras mit Weiden-, Eschen-, Ahorn-, Himbeer- und Ebereschenblättern usw.), die zwar arbeitsintensiv sind, aber gerne angenommen werden. Bei Temperaturen über 5 °C verderben Waldsilagen aber schnell und müssen daher zumindest alle 2–3 Tage frisch vorgelegt werden. Waldsilagen können in Fässern siliert werden. Trester (Apfeltrester, Traubentrester, ...) können relativ leicht einsiliert und Getreide kann beigemengt werden. Da der Gehalt an Restzucker in Trestern relativ hoch ist, ist entsprechende Vorsicht bei der Verfütterung von Trestern geboten (Gefahr der Pansenübersäuerung!), zumal Trester oft in grossen Mengen aufgenommen werden. Auch die Gefahr des raschen Verderbs (Fäulnis) oder der alkoholischen Nachgärung ist bei Einsatz von Trestern nicht unerheblich (Geruch beachten!). Hackfrüchte Hackfrüchte (Rüben, Kartoffeln, Topinambur ...) haben einen sehr hohen Feuchtigkeitsgehalt (75–90%), sind relativ kohlenhydratreich (Stärke, Zucker), aber sehr eiweiss- und mineralstoffarm. Neben den stark unterschiedlichen Gehalten an wertbestimmenden Bestandteilen gelten die Verschmutzung sowie die Lagerung als heikle Punkte. Art und
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Dauer der Lagerung von Hackfrüchten haben einen entscheidenden Einfluss auf den Gehalt an wertbestimmenden Nährstoffen. Nach 6-monatiger Lagerdauer sind etwa nur noch 10% des Nährstoffgehaltes (Energie) in Rüben vorhanden. Rüben sind frostfrei zu lagern, wobei die optimale Lagerungstemperatur 2–4 °C beträgt. Einmal gefrorene Rüben verderben nach dem Auftauen sehr rasch (Fäulnis bzw. Schimmelbildung). Was sind «Kraftfuttermittel»? Kraftfuttermittel haben einen hohen Energie- bzw. Eiweiss (Protein)gehalt. Deshalb dürfen sie nicht alleine, sondern nur in Kombination mit rohfaserbetonten Grundfuttermitteln (Heu oder Grassilage nicht zu jungen Schnittes) an Wildwiederkäuer verfüttert werden. Kraftfuttermittel stellen lediglich eine Energiebzw. Rohprotein-Ergänzung dar, wenn das angebotene Grundfutter bzw. die vorhandene Naturäsung den Bedarf des Wildes («Grund«Kraftfutter» darf umsatz und Leistung») nicht zu decken vermag. nicht in dieser Zu den in der Wildfütterung Form (Alleinfutter, eingesetzten Kraftfuttermitteln z.T. zerkleinert, Bodenvorlage) zählen: Trockenschnitzel, Me-
vorgelegt werden.
lasse, Treber, Trester und getrocknete Schlempen, Bierhefe, Maiskleber, Weizenkleie, Raps-, Sonnenblumen- und Sojabohnenextraktionsschrot, Ackerbohne, Erbse, Körnermais, Hafer, Gerste, Triticale, Weizen und Roggen. Aber auch Kastanien, Bucheckern und Eicheln sind aufgrund ihrer Gehaltswerte zum Kraftfutter zu zählen. Während Körnermais und die Getreidearten sehr energiereich sind, finden sich in den Hülsenfrüchten (Bohnen, Erbsen, Soja …) besonders hohe Anteile an Rohprotein. Diese stark unterschiedlichen Gehaltswerte sind beim Fütterungseinsatz unbedingt zu berücksichtigen. So wird es zum Beispiel nicht nur ernährungsphysiologisch unsinnig, sondern bereits tiergesundheitlich relevant, wenn rohproteinreiche Grundfuttermittel (gutes Grummet, Grassilage, Luzerneheu) mit Sojaschrot, Schlempen oder Treber, also ebenfalls rohproteinreichen Kraftfuttermitteln ergänzt würden. Der Rohproteinüberhang dieser Ration hätte negative Auswirkungen auf das Äsungsverhalten der Tiere und Schälschäden sowie Verbiss könnten die Folge sein. Weiters wären über kurz
Mais kann auch bei Rotwild zu akuten Verendensfällen fßhren (akute Pansenßbersäuerung). oder lang auch negative Auswirkungen auf die Tiergesundheit festzustellen (Leber- und Nierenschäden!). Dieser und ähnliche Fßtterungsfehler im Zusammenhang mit der Rohproteinversorgung sind in der Praxis immer wieder zu beobachten, nicht zuletzt, weil rohproteinreiche Futtermittel aufgrund ihrer hohen Schmackhaftigkeit allgemein sehr gerne von Wildtieren aufgenommen werden. Hinsichtlich ihrer pansenansäuernden Wirkung und damit der Gesundheitsgefährdung gibt es zwischen den einzelnen Kraftfuttermitteln sehr grosse Unterschiede, und so sollten insbesondere vermehrt pansenaggressive Futtermittel (Getreidearten, Melasse) nur mit Bedacht und nicht in Reinform eingesetzt werden. KÜrnermais und Getreidearten sind relativ energiereich und entfalten ihre pansenaggressive Wirkung insbesondere dann, wenn sie in Form von Bruchmais bzw. Getreideschrot vorgelegt werden. Durch Brechen/Schroten wird die Oberäche des Kornes sehr stark vergrÜssert, die Stärke ist damit schnell im Pansen verfßgbar, und dadurch kommt es zu einer sehr raschen und starken Absäuerung des Panseninhaltes (= Pansenßbersäuerung). Futtermittelhersteller bieten Kraftfutter auch in pelletierter Form an. Durch das Pelletieren (Pressen von zerkleinerten Futtermitteln) wird das Volumen reduziert, eine Entmischung der Komponenten wird verhindert, die Keimzahl wird abgesenkt, und es wird auch ein gewisser Aufschlusseffekt erzielt (hÜhere Verdaulichkeit). Der Vorteil von pelletiertem Kraftfutter liegt in der MÜglichkeit, durch Mischungen eine gewisse Ausgewogenheit herstellen zu
kÜnnen (energie- oder eiweissbetont, je nach Anwendung und Bedarf sowie den zur Verfßgung stehenden Grundfuttermitteln). Da die Qualität der Ausgangsmaterialien von Pellets nicht mehr nachvollziehbar ist, ist der Käufer besonders auf die Vertrauenswßrdigkeit des Herstellers angewiesen. Aus all den genannten Grßnden darf Kraftfutter nur in Kombination mit qualitativ hochwertigem, fßr die Wildtierart entsprechend strukturiertem Grundfutter, und das in Form einer ausgewogenen, wildwiederkäuergerechten Ration, verfßttert werden, sofern der Lebensraum nicht natßrliche Äsung als Hauptkomponente liefert. Drei Phasen-Fßtterung Der Nährstoffbedarf von Rot- und Rehwild ist während der Fßtterungsperiode nicht gleich bleibend, sondern er verändert sich relativ stark. Dem physiologischen Bedßrfnis von Wildtieren kommt man deshalb mit einer Phasenfßtterung am nächsten. Dabei sind die drei Phasen Spätherbst bis Winter-Sonnenwende, Winter-Sonnenwende bis Tag-Nachtgleiche und die dritte Phase ab der Tag-Nachtgleiche im Frßhjahr zu unterscheiden. Diese Einteilung ist nicht zufällig gewählt, sondern sie stellt einen Einklang zwischen den sich ändernden Lichtverhältnissen und dem damit zusammenhängenden, hormonell gesteuerten Stoffwechsel, der letztlich auch den Bedarf bestimmt, dar. Unter ungßnstigen Lichtbedingungen (lange Nacht, kurzer Tag) wird der Stoffwechsel ßber das nun vermehrt produzierte Hormon Melatonin (Schlafhormon) herabgesetzt. Zu Beginn der Fßtterungsperiode ist aufgrund eines erhÜhten Bedarfes eine energiereichere Versorgung zum Aufbau der wichtigen Feistdepots anzustreben. In der zweiten Phase (Jänner-Februar) soll die Versorgung vorwiegend ßber grÜbere Grundfuttermittel abgedeckt werden, wodurch auf die natßrliche Drosselung des Stoffwechsels der Wildtiere reagiert wird. In der dritten Phase sollte sich die vorgelegte Ration wieder der Zusammensetzung nähern, wie sie in der ersten Phase bestanden hat. Die Phasenfßtterung ist auch bei reiner Heufßtterung mÜglich. So kann in der ersten und dritten Phase Heu 2. oder 3. Schnittes und im Hochwinter grÜberes Heu 1. Schnittes vorgelegt ■werden.
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Tagung in Vorarlberg Monatsthema
ROTWILD-
ÜBERWINTERUNG
Auf Einladung der Vorarlberger Jägerschaft fand am 14. November eine aufschlussreiche Fachtagung zur Hirschüberwinterung statt. «Wir wollen uns das alles zuhören», so Landesjägermeister Ernst Albrich zu den in Dornbirn in grosser Zahl erschienenen Jägerinnen und Jägern. Nicht der Zwang zu Strategiewechseln sei das Ziel der Tagung, sondern das grundsätzliche Nachdenken über die verschiedenen Möglichkeiten. Dies ist gelungen. 14
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Die Tagung entwickelte sich trotz des manchmal kontrovers diskutierten Themas in einer ausgesprochen sachlichen und emotionsneutralen Stimmung. Es
Es kamen Vor- und Nachteile der zur Anwendung kommenden Strategien zur Sprache, was manch einen zu einer neuen Standortbestimmung angeregt haben mag. wurde nicht nach Patentlösungen gerungen. Vielmehr kamen Vorund Nachteile der in Österreich, Bayern, Liechtenstein und Graubünden zur Anwendung kommenden Strategien zur Sprache, was manch einen zu einer neuen Standortbestimmung angeregt haben mag. In Dornbirn wurde ein guter Überblick über die derzeit in den zentralen und östlichen Alpen zur Anwendung kommenden Überwinterungsstrategien des Rotwildes, mit und ohne Fütterung, geboten. Es ging von Überwinterungsbeispielen in einem bayrischen Nationalpark mit Winterfütterung über Grossfütterungen in der Steiermark bis zur Tristenlösung im Fürstentum Liechtenstein und zur Minimalvariante aus Graubünden. Die Vorarbeit von Tagungskoordinator Fritz Völk hat sich gelohnt: alle Referenten aus der Praxis hatten verstanden, dass es nicht darum gehen soll, die Anderen von der eigenen Lösung überzeugen zu wollen, sondern das eingesetzte Modell, mit Vor- und Nachteilen, vorzustellen. So wurden die einzelnen Beispiele meist ausgesprochen transparent und selbstkritisch vorgetragen. Bestandesanpassung ist Voraussetzung Die Zuhörerinnen und Zuhörer haben erkannt, dass die unterschiedlichen Rahmenbedingungen verschiedene Ansätze zulassen müssen und dass es vor-
ab um Zielvorgaben geht. Diese richten sich nach den klimatischen Bedingungen, den Jagdrechtssystemen, den wirtschaftlichen Vorgaben, den Ansprüchen der Gesellschaft und der Grundeigentümer an den Wald sowie nach der Nutzung der Wildeinstände durch Erholungssuchende. Von der Forschung kam der Hinweis, im Einstandsbereich von Winterfütterungen würden oft Wildschäden konzentriert entstehen. Die Problemlösung alleine auf die Optimierung der Fütterung auszurichten, sei aber nicht zielführend. «Auch die Anpassung des Wildstandes und forstliche Massnahmen sind gefragt; das Überwinterungskonzept darf niemals isoliert behandelt werden, da es nur Teil des Gesamtmanagements des Wildes ist», so Friedrich Reimoser. Bei der Wildschadensvermeidung werde
«Die Umsetzung von Massnahmen liegt bei den Menschen, dies erfordert Akzeptanz.» die Rolle der Fütterung oft überschätzt. Die Bestandeshöhe ist wichtiger; mangelnder Abschuss ist häufig der Grund für das Auftreten von Wildschäden und von erhöhten Fallwildzahlen. Die Ansätze aus Graubünden und Liechtenstein Nach Georg Brosi ist es in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft von zentraler Bedeutung, dem Wild Lebensraum zurück zu geben. Deshalb kommt
«Was Gämse und Steinwild können, kann das Rotwild auch.» in Graubünden der Ausscheidung von Gebieten mit periodisch befristeten Begehungsverboten (Ruhezonen) grosse Bedeutung zu. Ruhezonen sind auch als Instrument der Lenkung zu sehen, da sich das Wild gerne dort aufhält, wo es nicht gestört wird. Mit dem gewählten Modell der Nicht-Fütterung muss in Graubünden der Wildbestand auf ein tieferes Niveau eingependelt werden. «Was Gämse und Steinwild können,
kann das Rotwild auch», so Brosi. Gleichwohl kann es in ausserordentlich harten Wintern zu einer erhöhten Fallwildquote kommen, wie dies kürzlich in Teilen des Kantons geschehen ist. Felix Näscher zeigte beim Liechtensteiner Tristenkonzept im Sinne einer Notfütterung auf, dass die grossräumigere Verteilung des Rotwildes nicht durch Vorlage zu attraktiver Futtermittel beeinflusst werden darf. Rotwild soll dort überwintern, wo das Klima günstig ist, die Geländeform geeignet ist, die Einstände gut sind und Ruhe vorherrscht. In diesem Land, in dem die Behörde über die Nutzung des Wildes und des Waldes verfügen kann, ist man von einer intensiven Winterfütterung weg gekommen. Diese früher angewandte Praxis ist ersetzt worden durch die Notfuttervorlage in der zweiten Winterhälfte. Näscher sagte: «Extreme Winterbedingungen können durch die Notfuttervorlage von Magerheu überbrückt werden». Die wichtige Rolle des Dialogs Was an der Dornbirner Tagung zum Teil offen geblieben ist, sind Beweise für die Einhaltung von Zielvorgaben, einzelne Begriffsdefinitionen (Stichwort «Notfütterung») und Massnahmenkonzepte bei unkontrollierten Wildlenkungen durch behördlich nicht bewilligten Kleinfütterungen und bei ausserordentlich strengen Wintern. Die künstliche Anbindung von Rotwild in hoch gelegenen, schneereichen Tälern durch die Tolerierung von falsch platzierten und ungenügend betriebenen Fütterungsstandorten ist nämlich unerwünscht. Nicht nur im Bereich der Kommunikation ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Behörden und der Jägerschaft notwendig. Auch bei der Erarbeitung von Überwinterungsstrategien macht es Sinn, die Zielvorgaben und die Massnahmen miteinander zu diskutieren. «Die Umsetzung von Massnahmen liegt bei den Menschen, dies erfordert Akzeptanz», wie Friedrich Reimoser in seinen Schlussfolgerungen erinnerte. ■ Schweizer Jäger 12/2009
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Monatsthema
Von Marco Giacometti, Geschäftsführer von JagdSchweiz, www.jagdschweiz.org
Veranstaltungen
Jagdhornbläser Pelzfellmärkte Hubertusmessen Trophäenschauen Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse Bläsercorps des Aargauischen Jagdschutzvereins Beginn am Dienstag, 23. Februar 2010 19.00 Uhr im Bezirksschulhaus Schanzenmätteli, 5000 Aarau (siehe Seiten 17 und 67) 6. Januar 2010 Neujahrskonzert 2010 «Le Rendez-vous de Chasse» Johann Strauss meets Gioachino Rossini Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg, Dirigent Hansjörg Angerer 11.00 Uhr, Grosses Festspielhaus, Hofstallgasse 1, Salzburg
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12. Juni 2010 33. Kantonalbernisches Jagdhornbläsertreffen in Oeschberg/Koppigen Termine zum Vormerken: Anfangs März 2010: Zustellung der Anmeldeunterlagen an die Bläsergruppen Bis 30. März 2010: Anmeldeformular vollständig ausgefüllt ans OK zurück Bis 15. April 2010: Überweisung des Unkostenbeitrages
9. Februar Zentralschweizerischer Pelzfellmarkt in der Stadthalle Sursee 07.30 Uhr Türöffnung 10.00 Uhr GV RJL Markt, Tombola, Jägerbar mit musikalischer Unterhaltung, Auftritt Jagdhornbläser, Spezialverlosung im Wert von Fr. 1500.– (für anwesende Jagdgesellschaften RJL) Eintritt Fr. 5.–
26. Juni 2010 1. Internationaler ungarischer Jagdhornbläserwettbewerb auf 2 Austragungsplätzen, in der Fussgängerzone von Pécs/Ungarn Infos und Anmeldung: www.mecsekerdo.hu/?l=d
12./13. Februar Thuner Pelz- und Fellmarkt sowie Trophäenausstellung 12. Februar, 19 bis 22 Uhr: nur Trophäenausstellung und Losverkauf 13. Februar, 8 bis 16 Uhr: Pelzhandel (Händler: Vormittag, Private: ganzer Tag)
12./13. März Urner Trophäenschau im Mehrzweckgebäude Winkel, Altdorf UR Freitag, 18.00 – 23.30 Uhr: Trophäenschau mit Ausstellern und musikalischer Unterhaltung Samstag, 08.00 – 12.00 Uhr: Pelzfellmarkt; 08.00 – 16.00 Uhr: Trophäenschau 16. März Oberwalliser Pelzfellmarkt in 3983 Mörel 20. März 13. Bündner Fellmarkt in Thusis GR Samstag, 20. März, Fellannahme von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr Festzelt mit Unterhaltung bis 18.00 Uhr
Veranstaltungen Ausstellungen Ausflüge
5. Februar Korrespondententag «Schweizer Jäger» Für alle Korrespondenten und solche, die es werden möchten. Kontakt: Maya Kälin, Telefon 055 418 43 43
18.–21. Februar Ausstellung Fischen Jagen Schiessen BEA bern expo 19. März Rothirsch-Hegeschau des Kantons St. Gallen in der Mehrzweckhalle am See in Walenstadt Türöffnung 15.30 Uhr
9.–11. April 36. Internationale Waffen-Sammlerbörse in Luzern www.sammlerbörse.ch (siehe Text unten) 17. April Delegiertenversammlung Kantonaler Walliser Jägerverband in Bagnes
Podium zum Thema «Biodiversität» 2010 ist das internationale UNO-Jahr der Biodiversität. Auch an der Messe «Fischen Jagen Schiessen» wird die Vielfalt der Arten, Lebensräume und Gene ein Thema sein. Am Samstag, 20. Febru-
ar 2010, 13.00 bis 14.15 Uhr, findet im Rahmen der Messe «Fischen Jagen Schiessen» im Kongresszentrum, Halle 140, das grosse Podium zur Frage «Wie viel Nutzung braucht die Biodiversität?» statt.
Eine Veranstaltung von JagdSchweiz und IWMC in Zusammenarbeit mit der BEA expo bern AG.
Waffen-Sammlerbörse Luzern Vom 9. bis 11. April 2010 findet in der Messe Luzern die 36. Internationale WaffenSammlerbörse statt. Bereits heute wird die jährliche Waffen-Sammlerbörse mit grosser Vorfreude erwar-
tet. Rund 11 000 begeisterte Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Schweiz, Europa und Übersee treffen sich anfangs April zur traditionsreichen Waffen-Sammlerbörse in Luzern. Der beliebte Treff-
punkt für Schützen, Jäger und Sammler umfasst ein reichhaltiges Angebot an Jagd- und Sportwaffen, militärischen Gewehren, Pistolen und Raritäten. Mehr Info: www.sammlerbörse.ch
Veranstaltungen
28./29./30./31. Dezember Hausmesse im Felder Jagdhof, Entlebuch-Ebnet Grosse Verlosung: Preise im Wert von Fr. 10 000.– (siehe auch Seite 21)
Erwin Hofer Unter weissen Gipfeln Pirsch im Bergrevier Der Südtiroler Jäger Erwin Hofer nimmt den Leser mit auf eine faszinierende Pirsch ins Reich von Adler, Gams und Steinbock. Er zeigt die monumentale Schönheit der Berglandschaft im Wechsel der Jahreszeiten. Die Abbildungen in diesem Buch stammen von Albert Mächler. Der Schweizer Bank- und Immobilienfachmann, früher aktiver Sportler, ist ein leidenschaftlicher Jäger, vertauscht aber immer öfter das Gewehr mit der Kamera. In diesem Bildband zeigt er erstmals einen breiten Querschnitt aus seinem umfangreichen Schaffen. ca. 250 farbige Abbildungen, gebunden mit SU. Grossbildband ISBN 978-3-7022-3046-3 280 Seiten, SFr 79.90
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Unter Weissen Gipfeln ................................................. Vor-/Zuname ................................................. Straße / Nr. ................................................. PLZ/Ort
Bläsercorps des Aargauischen Jagdschutzvereins Die nächsten Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse beginnen am Dienstag, 23. Februar 2010, 19.00 Uhr, im Bezirksschulhaus Schanzenmätteli, 5000 Aarau. Für das Jagdhornspielen sind keine musikalischen Vor-
kenntnisse erforderlich. Die Kursteilnehmer und -teilnehmerinnen werden am ersten Spieltag nach deren Können eingeteilt. Die Kurse finden jeweils am Dienstag statt und umfassen 20 Lektionen. Die Kosten betragen CHF 370.–
inkl. Notenheft und Lern-CD. Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen. Anmeldung und weitere Infos: Bernhard Müller, Chratzstrasse 3, 5426 Lengnau, P 056 241 21 41, N 079 690 05 19, G 044 871 16 26, bera.mueller @bluewin.ch
................................................. Tel./Fax ................................................. Unterschrift Ausschneiden und einsenden an: Buchhandlung Benziger Klosterplatz Postfach 43 8840 Einsiedeln Tel. 055 418 30 50 Fax 055 418 30 53 E-Mail: info@benziger.ch
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werden muss, ohne dass der Schnitt bis in die Tiefe reicht: Tierhaut oder Felle, Kleidung eines Verwundeten, Gürtel. Schweizerkreuz. Dient auch zum Entsperren der Klinge. Länge: geöffnet 220 mm, geschlossen 120 mm. Das Messer von Wenger ist im Fachhandel erhältlich.
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Auf dem Markt tummeln sich eine Vielzahl von FleeceJacken in fast ebenso vielen unterschiedlichen Qualitäten. Umso besser also, dass es Polartec-Fleece gibt, denn in Punkto Qualität, Isolation und Atmungsaktivität gibt es kein besseres Fleece auf dem Markt. Die Le Chameau Fleece-Jacke «Quebec» besteht aus dem Polartec Thermal Pro 300, der wärmsten Variante von Polartec. Die Schulter- und Ellbogenverstärkungen sind aus Baumwolle/Cordura, also sehr abriebfest. Zusätzlich verfügt
diese Jacke über einen durchgehenden Reissverschluss, zwei Reissverschlusstaschen vorne sowie über eine Brusttasche mit Reissverschluss. Genau die richtige Jacke also, um auch den kältesten Jagdtag zu einem kuscheligen, unvergesslichen Erlebnis zu machen. In derselben Qualität sind auch Pullover (1/2 Reissverschluss) sowie das Gilet erhältlich. Empf. VP Jacke: CHF 269.–. Bezugsquellennachweis: Catrade Sportmarketing AG, 062 737 55 60, info@catrade.ch
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im «Zusammenschluss der Jagdschutzverbände in der EU» (FACE) und im «Internationalen Jagdrat zur Erhaltung des Wildes» (CIC). Vor Jahren
schon vertauschte er das Gewehr endgültig mit der Fotokamera, um sich ausschliesslich seiner zweiten grossen Leidenschaft, der Wildtierfotografie, zu widmen.
Eugène Reiter, «Passion». 400 Seiten, Hardcover, ca. 538 Farbfotos. Erschienen im Kosmos Verlag. Fr. 99.–. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.
ENTLEBUCH-EBNET
Das Felder-Jagdhof-Team wünscht Ihnen frohe Festtage und ein gutes neues Jahr!
Wir laden Sie herzlich ein zu unserer Hausmesse in der Altjahrswoche: Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag
28. Dezember 2009 29. Dezember 2009 30. Dezember 2009 31. Dezember 2009
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Interview
WINTERFÜTTERUNG in BERGREGIONEN ? Dr. Armin Deutz veröffentlichte in diesem Jahr ein lehrreiches Buch unter dem Titel «Fütterung von Reh- und Rotwild». Dies und die diversen Leserbriefe, die bei der Redaktion eingegangen sind, waren Grund genug, um genauer nachzufragen.
«Schweizer Jäger»: Herr Deutz, die Wildfütterung ist ein ständiges, in der Regel sehr emotionsgeladenes Thema und das nicht nur bei der Jägerschaft. Genau diese Emotionen machen es oft schwierig, einen vernünftigen Dialog zu führen. Wie erklären Sie sich diese Emotionen? Armin Deutz: Grundsätzlich ist in der Jagd vieles emotionsgeladen. Beim Thema Fütterung vielleicht noch verstärkt, weil es zu diesem Thema wirklich zahlrei-
Dr. Armin Deutz nimmt Stellung zum Thema Wildfütterung.
«Wenn Rotwild gefüttert wird wie Hochleistungs-Milchviehherden, fehlt sogar vielen Jägern dafür das Verständnis.» che Zugänge sowie Pro- und Contra-Argumente gibt. Mit Schuld an den derzeitig in Mitteleuropa hitzig geführten Diskussionen ist sicher auch die in einigen Regionen sich seit Jahren steil nach oben drehende Spirale in der Intensität der Fütterung sowie in der Auswahl der Futtermittel. Wenn Rotwild gefüttert wird wie Hochleistungs-Milchviehherden, fehlt sogar vielen Jägern dafür das Verständnis. Beim Thema Fütterung prallen oft auch Alt und Jung, Biologe und Jäger oder Forstmann und Jäger aufeinander und darü-
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ber hängt eine (oft vermeintliche) moralische Verpflichtung. Diese moralische «Verpflichtung» gipfelt oft in unsachgemässer Fütterung. Da werden Futtermittel angeboten, die mehr schaden als nützen. Aber das Wild erhält zum Teil auch ungewollt Zugang zu Saftfutter. So werden
«Unsachgemässe Fütterung ist eine der häufigsten Verendensursachen bei Rehen im Winter.» von Rotwild auf Feldern gelagerte Siloballen regelmässig aufgerissen und genutzt. Was für Auswirkungen hat solches Futter auf das Wild im Winter?
Die unsachgemässe Fütterung ist eine der häufigsten Verendensursachen bei Rehen im Winter. Ein ungewollter (oft auch nicht unerwünschter) Zugang von Rotwild zu Siloballen, die abseits von landwirtschaftlichen Betrieben gelagert werden, hat verdauungsphysiologisch dann Nachteile, wenn dieses Saftfutter verdorben ist. Silagen verderben bei Temperaturen von über 10 °C innerhalb weniger Tage. Waldbaulich können Schäden auftreten, wenn in Einständen um solche SiloLagerstätten geschält wird. Silagen von jungen Aufwüchsen sind leicht verdaulich und haben relativ wenig strukturwirksame Roh-
«Grundsätzlich kann die Rehwildfütterung wesentlich mehr hinterfragt werden als die Rotwildfütterung.» treffend das Thema «Fütterung» gibt. In Revierjagdsystemen führt das Füttern zu einem gewissen Revier-Egoismus und zu einem Anspruch auf «seine» Rehe und «seine» Hirsche. In Revierjagdsystemen mit GrundeigentümerBindung des Jagdrechts wird der Umgang mit der Fütterung durch den Grundeigentümer massgeblich beeinflusst – und oftmals zugunsten der Fütterung verstärkt, wenn sich dadurch die Jagderlöse steigern lassen. Eine flächendeckende Fütterung von Rotwild ist in Bergkantonen sehr schwierig, ausser das Wild wird in die Talsohlen gelockt. Gross angelegte Fütterungen, wie z.B. im Kanton Graubünden in den 60er- und 70er-Jahren, konnten keine Wintersterben verhindern, verursachten aber grosse Schäden an Land- und Forstwirtschaft. Dazu kommt noch der finanzielle Aspekt. Mit einem geschätzten Rotwildbestand von ca. 13 000 Stück und einem täglichen
Futtermittel-Verbrauch von etwa 5 kg über mindestens vier Monate. Ist da eine Wildfütterung von Rotwild überhaupt möglich und sinnvoll? Es ist auch möglich, oft jedoch recht aufwändig, Rotwild mit Fütterungen in meist weniger schadensanfälligen Bergwäldern (ausser Schutzwäldern), in manchen Gebieten sogar knapp unter der Waldgrenze, zu halten. Eine Rotwildfütterung ist aber natürlich arbeits- und kostenintensiv. Zudem sollte, wenn man sich für die Fütterung entschliesst, eine Sättigungsfütterung, auch über einen Spätwintereinbruch hinaus, stattfinden. Und dies wird mit Prossholz oder einzelnen Heutristen nicht immer möglich sein, zumal über jede Form der Fütterung Wild in irgendeiner Form «konzentriert» wird. Bei Notfütterungskonzepten mit Fütterungsbeginn Mitte oder Ende Jänner besteht die Gefahr, dass bei hohen Schneelagen eine «Lenkung» des Wildes nicht mehr so leicht möglich ist, zumal im Bergland Rotwild ohnedies nicht so leicht zu lenken ist wie im Flachland. Ganz spontan nachgefragt: Macht eine Fütterung, ausser mit qualitativ gutem Heu, wirklich Sinn? Eine reine Heufütterung ist beim Rotwild durchaus sinnvoll, beim Rehwild ist aber zu berücksichtigen, dass die Verdaulichkeit von Heu, selbst von bestem Kleeheu, deutlich unter jener beim Rotwild liegt. Auch im österreichischen Alpenraum haben einige Fütterungsbetreiber
«Viele Jäger sind gewohnt, bei ihrem Nachhaltigkeitsdenken in kurzen Zeiträumen zu denken und lassen Wildbestandsschwankungen nur ungern zu.» von einer ehemals breiteren Futtermittelpalette wieder auf reine Heufütterung beim Rotwild umgestellt und dies mit einem überwiegend positiven Echo. Beim Rehwild muss man sich aber die Frage stellen, ob man nicht die Heuration mit Kraftfuttermitteln
(«Ergänzungsfutter», siehe auch «Monatsthema») «aufbessert». Ansonsten läuft man aus meiner Sicht auch Gefahr, dass den Rehen gerade die Energie zusätzlich zugefüttert wird, die die Rehe zur Bewältigung des innerartlichen Stresses an Fütterungsstandorten verbrauchen. Gäms- und Steinwild wird kaum gefüttert. Es ist eine Tatsache, dass nur Tiere in Siedlungsnähe als «hungernd» wahrgenommen werden. Es ist aber auch eine Tatsache, dass Störungen in Siedlungsnähe nicht zu unterschätzen sind und dadurch der Energieverbrauch deutlich höher liegen kann als bei Gäms- und Steinwild. Wie schätzen Sie in diesem Zusammenhang die Wirkung von Wildruhezonen mit einem generellen Zutrittverbot über die Wintermonate ein. Würde «Ruhe» alleine genügen? Viele Jäger sind gewohnt, bei ihrem Nachhaltigkeitsdenken in Jagdjahren, Pachtperioden oder ähnlich kurzen Zeiträumen zu denken und lassen Wildbestandsschwankungen (z.B. durch strenge Winter) nur ungern zu. Ruhezonen in entsprechend geeigneten Winterlebensräumen würden dem Schalenwild das Überwintern – auch ungefüttert – stark erleichtern, stärkere Wildbestandsschwankungen nach strengen Wintern wären aber zu erwarten. Die Einrichtung von Ruhezonen oder überhaupt Zutrittsverbote sind eine unabdingbare Voraussetzung für eine Überwinterung ohne Fütterung. Sie sind in einer Gesellschaft, die einen sehr hohen Anspruch an die persönliche Freiheit stellt, in vielen Gegenden jedoch derzeit leider nur schwer durchsetzbar. Und dort spricht aus meiner Sicht nichts gegen eine wildwiederkäuergerechte Winterfütterung von Rotund Rehwild. Dabei dürfen aber nicht die kapitale Trophäe oder das Aufhegen von Wildbeständen die vorherrschenden Triebfedern für die Fütterung sein. Herr Deutz, ich bedanke mich für Ihre interessanten Ausführungen und wünsche Ihnen weiter alles Gute. Kurt Gansner Schweizer Jäger 12/2009
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Interview
faser und können bereits deshalb schadensauslösend sein. Unruhe oder Stress im Wildeinstand kann den Schaden noch verstärken. Eine Grundsatzfrage, in ein paar Sätzen beantwortet: Wann macht eine Fütterung von Rehwild in Bergregionen Sinn? Eine Fütterung von Rehwild in Bergregionen macht Sinn in Lebensräumen, in denen Rehwild, z.B. bedingt durch Tourismus oder Forstwirtschaft, nur wenig geeignete Wintereinstände vorfindet und wenn man Rehwild dennoch in entsprechenden Dichten hegen will. Grundsätzlich kann aber die Rehwildfütterung wesentlich mehr hinterfragt werden als die Rotwildfütterung im Alpenraum. Für beide gilt aber: wenn gefüttert wird, müssen auch die «Nutzungsraten» (= Abschüsse) ansteigen. Für mich als «Aussenstehenden» stellt sich auch die Frage, ob es nicht auch psychologische Unterschiede zwischen Revier- und Patentjagdsystemen be-
Hund
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Flatcoated Retriever Apportierhund
© D. Reck 2008
Deutscher Kurzhaar Vorstehhund
Jagdhunde im Einsatz auf der Herbstjagd Mitten in eine Gemeinschaftsjagd geraten, fand eine Hundebesitzerin, dass ihr Irish Setter auch mitjagen können soll und liess ihn laufen, zum Entsetzen der Jäger. Doch nach Gesetz müssen Stöberhunde spurlaut sein und nicht zu schnell. Das Wild soll zwar wegziehen, aber nicht hochflüchtig durch den Wald jagen – und eine gute Chance haben, an Hunden und Schützen vorbeizukommen. Mein Hund will auch mal In den Zürcher Jagdgebieten hat nun die Zeit der Gemeinschaftsjagden wieder begonnen. Gemeinschaftsjagden sind vielen Leuten ein Dorn im Auge. Laut bellende Hunde jagen durch den Wald und hetzen das Wild, wie man meint. Wenn die das dürfen, dann darf mein Setter das endlich auch mal, beschloss während einer Schrotjagd in einem Zürcher Revier eine Spaziergängerin und schickte ihren Setter los, um den Jägern zu helfen. Was er auch sofort versuchte, indem er – zum Entsetzen der Jäger – ein Reh verfolgte, in den hohen Brombeerstauden aber rasch aufgab. Zum Glück war das Treiben durch diese Parzelle schon kurz darauf
vorbei. Zur Rede gestellt, reagierte die Dame völlig frustriert und verstand die «engstirnigen» Jäger nicht. Was es für einen Unterschied mache, ob ihr Setter oder des Jägers Dachsbracke jage? Nur allzu oft kommt es im Wald zu Diskussionen zwischen Spaziergängern mit Hunden einerseits und Jägern andrerseits. Warum dürfen die einen Hunde jagen, die anderen aber nicht? Hunde müssen langsam und laut sein Auf der lauten Jagd, einer Art der Gemeinschaftsjagd, geht es darum, das Wild zu beunruhigen, so dass es vor Hunden (und Treibern) wegzieht und sich einen weniger gestörten Platz sucht – und dabei vielleicht bei einem Schützen vorbeikommt. Dies ist nur möglich, wenn das Wild den Hund kommen hört. Deshalb sind auf der Gemeinschaftsjagd nur laut jagende Hunde zugelassen. Ein solcher Hund bellt in regelmässigen, kurzen Abständen, sobald er eine frische Fährte aufgenommen hat und dieser folgt. Er ist «spurlaut». Unser Wild kann mit einem solchen relativ langsamen, kläffenden Hund hinter sich recht gut umgehen, da die Gefahr berechenbar wird.
Gesetzestext Jagdhundeeinsatz (Jagdverordnung des Kantons Zürich vom 5.11.1975, §29): Zur Jagd sind nur von Jagdhunderassen abstammende Hunde zugelassen. Schweiss-, Vorsteh- und Apportierhunde dürfen für die abgerichtete Arbeit das ganze Jahr, laut jagende Hunde (Bracken) bis zu einer Risthöhe von 36 cm, Spaniel und Terrier dagegen nur vom 1. Oktober bis 31. Januar verwendet werden. Laut kantonaler Verfügung vom 1.4.09 darf bis spätestens 2017 (Ende der jetzigen Pachtperiode) auch der Deutsche Wachtel als Stöberhund eingesetzt werden.
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Der Hund verrät ja laufend seinen Standort. Und auch der Schütze hört, wann die Jagd in Richtung seines Standortes geht. Damit das ganze nicht zur Wildhetze wird – das will auch der Jäger nicht – sind nur bestimmte langsame oder sehr niedrige Hundearten für diese Jagdform zugelassen – solche, die nicht schnell genug sind, um ein gesundes Reh hetzen zu können. Grosse, stumm jagende Hunde sind hochgefährlich für ein Reh und darum für den Jagdbetrieb unbrauchbar und nicht erlaubt. Traditionell hetzende Hunde wie z.B. Windhunde, sind in der ganzen Schweiz für den jagdlichen Einsatz verboten! Fluchtwege bleiben offen Und wer sich jetzt trotz allem Sorgen macht um die Fluchtmöglichkeiten für das Wild: Es kommt häufig vor,
dass ein Reh ruhig in die Brombeeren gedrückt stehen bleibt und von Treibern und Hunden überlaufen wird, denn viele Hunde (und Treiber) schätzen Brombeerranken nicht. Oder, allerdings seltener, dass sich ein Reh einem Stöberhund wie Dackel oder Terrier entgegenstellt und dieser nach einigem Bellen (Standlaut) aufgibt, weil ihm niemand zu Hilfe kommt. Und zu guter letzt: Bei der Gemeinschaftsjagd muss laut Gesetz 1/3 der bejagten Parzelle schussfrei und dem Wild als Fluchtweg offen bleiben. Nicht nur in einigen unserer «Lothar-Wäldern» ist mittlerweile der Unterwuchs so dicht, dass auf die Gemeinschaftsjagd und den Einsatz von Stöberhunden kaum verzichtet werden kann, da sonst das Abschuss-Soll fast nicht zu erreichen ist. Sehr gute Kenntnisse des Wildes und seines Verhaltens, erfahrene Hunde sowie viel Geduld sind notwendig, bis das «Plansoll» erfüllt ist. Martin Möhr, JagdZürich
Herzliche Gratulation Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag Dezember Zum 71. Jean-Pierre Senn, Vex (25.) Zum 72. Ernst Vögeli, Zürich (2.) Hansruedi Waldsburger, Regensdorf (20.) Max Müller, Bauma (21.) Heinrich Roduner, Birmensdorf (30.) Zum 75. Rolf Killer, Sissach (13.) Zum 76. Walter Glanzmann, Balsthal (17.) Zum 78. Hans-Rudolf Gygax, Lichtensteig (22.) Zum 80. Rudolf Peyer, Kindhausen (16.) Zum 82. Otto Engler, Romanshorn (13.) Zum 83. Hans Oettli, Bussnang (28.) Zum 96. Hans Müller, Kloten (20.) Präsident SNLC: Dr. Günther Eckstein, Oberdorfstrasse 22, 5703 Seon, Tel. 062 775 28 20 Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74 Zuchtwart: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01
Der FCI-Europapokal für Teckel fand in diesem Jahr unter der Leitung des Tschechischen Dachshundclubs am 19. und 20. September in der Umgebung von Ustek, ca. 80 km nördlich von Prag, statt. Diese einer Europameisterschaft gleichkommende Prüfung wird in Form einer Vielseitigkeitsprüfung (Vp) durchgeführt und umfasst die Fächer Schweissarbeit, Gehorsamsfächer (Leinenführigkeit, Freiablegen mit Schuss, Standruhe), Stöbern und Spurlaut. Die Länder Deutschland, Holland, Belgien, Frankreich, Italien, die Tschechei, die Slowakei, Ungarn und die Schweiz waren mit insgesamt 23 Gespannen vertreten. Für die Schweiz reisten Ulli Sand mit Kiara vom Nebelstein und Ada von Tscharner mit Foxi vom Rohrgraben in die Tschechei. Aus fast ebenso vielen Nationen setzte sich das Richtergremium, das vom deutschen Gebrauchshundeobmann Martin Zander geleitet wurde, zusammen. Die Richter und die Gespanne wurden am Freitagabend mit Jagdhornbläsern feierlich begrüsst und vorgestellt. Dabei zog jeder Teilnehmer seine Startnummer. Am nächsten Morgen fuhren die in 4 Gruppen eingeteilten Führer in die umliegenden Wälder. Das sonnige Wetter mit noch fast sommerlichen Temperaturen und die hohe Wilddichte mit Schwarz-, Rot-, Reh- und Damwild sorgten für schwierige Bedingungen. Die sehr trockenen Verhältnisse und die Verleitfährten wurden einigen Gespannen bei der Schweissarbeit zum Verhängnis. Die anschliessenden Gehorsamsfächer meisterten alle ohne Probleme. Das Stöbern hingegen – bei dem der Hund kein Wild finden, sich aber vom Führer lösen und weiträumig eine Waldparzelle selbständig absuchen muss – wurde für 4 Hunde, die beste Noten in der Schweissarbeit erhiel-
ten, zum Fallstrick. Sie lösten sich kaum vom Führer und zeigten dadurch keine bewertbare Leistung. Das zeigt, dass bei dieser Prüfung nicht Spezialisten, sondern gute Allrounder gefragt sind, die fähig sind, am selben Tag sich widersprechende Arbeiten überzeugend auszuführen. Der erste lange und heisse Tag fand seinen Abschluss in einem schönen Abend mit tschechischen Spezialitäten und vier jungen Damen, die auf ihren Parforcehörnern Jagdmelodien sehr gekonnt darboten. Die anschliessende Tanzmusik verleitete noch einige Unermüdliche, das Tanzbein zu schwingen. Das Vergnügen war für die meisten nicht von langer Dauer, denn am nächsten Morgen stand noch der Spurlaut auf dem Programm. Zum Glück blieb der Himmel bis am Mittag bedeckt. Der Hasenbesatz war sehr gut, so dass für jeden Hund genügend Hasen in kurzer Zeit gefunden werden konnten. Obwohl die teils abgemähten, teils gepflügten Getreidefelder staubtrocken waren, konnten alle 14 verbliebenen Gespanne die Prüfung erfolgreich zu Ende führen.
Resultate 1. Christiane Göhrig mit Ziska vom Dienei, RH, D, I. Preis 274 Pkt.; 2. Pavel Kovarik mit Sambor z Hermanova Domu, RH, CZ, I. Preis 266 Pkt.; 3. Ulli Sand
mit Kiara vom Nebelstein, LH, CH, I. Preis 264 Pkt.; 4. Civoch Vaclav mit Cipisek z Ledecke Zahrady, RH, CZ, I. Preis 259 Pkt.; 5. Roland Frey mit Brenneke vom Teufelsfield, RH, F, II. Preis 258 Pkt.; 6. Joseph Mück mit Fienchen vom Claashäuschen, RH, D, II. Preis 251 Pkt.; 7. Ada von Tscharner mit Foxi vom Rohrgraben, RH, CH, II. Preis 238 Pkt.; 8. Conny van Tankeren mit Abby Gail v. Boyvital, KH, NL, III. Preis 232 Pkt.; 9. Christian Müller mit Grizzly vom Bruchsee, RH, D, III. Preis 223 Pkt.; 10. Pavol Brecka mit Um od Stanovskeho, RH, SK, III. Preis 213 Pkt.; 11. Antal Petr mit Axicola z Lokte, RH, CZ, III. Preis 210 Pkt.; 12. Etienne Brassine mit Garou la Meute d’Artemis, RH, B, III. Preis 202 Pkt. ; 13. Francine Doneux-Roobroeck mit Ebony of Meerdaal Forest, LH, B, III. Preis 181 Pkt.; 14. Mare Ledoyen mit Blue des Monts du Lac d’Annecy, RH, F, III. Preis 175 Pkt.
Erfolgreiche Schweizer am Europokal für Teckel.
Prüfungsergebnisse Vizsla-Förderverein VJP – Pfälzischer JGV e. V., In Lambsheim, 18. April 2009: E+F: Marko Feldic, Chemaudin F. Z: Martin Boller. Hund: Alex vom Bollerrain MV K, geb. 24.09.2008. Bestanden mit 53 Punkten. HZP – Pfälzischer JVG e. V., In Kandel, 26/27. September 2009: E+F: Marko Feldic, Chemaudin F. Z: Martin Boller. Hund: Alex vom Bollerrain MV K, geb. 24.09.2008. Bestanden mit 177 Punkten. Ausstellungsresultat Welpenklasse CACIB, 21.06.2009 in Besancon. Schweissprüfung 500 m TKJ Zürich, 27. September 2009: Betanden: E+F: Michael Würsten, Birchwil. Z: Matthias Siegrist. Hund: Csikos von Hentschenried MV K, geb. 07.05.2006. Ohne Abruf und Selbstkorrektur vom Führer in 10 Minuten zum Stück gefunden! VJP – Verein zur Züchtung Württemberg e. V., Hellbron, 4. April 2009: E+F: Hans Schliecker, RiedBrig. Z: Stefanie Lück, Mosonmagyarovar. Hund: Belos-
Attila von den Reiten SLX, MV K, geb.15.02.2008. Bestanden mit 69 Punkten. HZP – Verein zur Züchtung Württemberg e. V., In Neudenau, 19. September 2009: E+F: Hans Schliecker, Ried-Brig. Z. Stefanie Lück, Mosonmagyarovar. Hund: Belos-Attila von den Reiten SLX, MV K, geb. 15.02.2008. Bestanden mit 176 Punkten. Walliser kantonale Schweisshundeprüfung – 600-m-Übernachtfährte mit Fährtenschuh – Kantonaler Walliser Jägerverband ( KWJV ), 12. Juli 2009: Bestanden: E+F: Hans Schliecker, Ried-Brig. Z. Stefanie Lück, Mosonmagyarovar. Hund: Belos-Attila von den Reiten SLX, MV K. Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) 10./11. Oktober 2009, Tagfährte beim Deutsch Draht-Haar e.V., Baden-Württemberg, Raum Weisweil: Bestanden, 1. Preis: Luppa-Vadász Pandur, SHSB
674004, gew. 15.02.2007. Z: Schipeck Sándor, Dunavarsány HU. E+F: Jacqueline Sitje, Solothurn. Schweissprüfung TKJ, 500-m-Übernachtfährte 16. August 2009, Berner Jägerverband, Revier Reutigen und Umgebung: Bestanden: Luppa-Vadász Pandur, SHSB 674004, gew. 15.02.2007. Z: Schipeck Sándor, Dunavarsány HU. E+F: Jacqueline Sitje, Saturnweg 2, 4500 Solothurn. Gehorsamsprüfung des Kantons Bern 20. Juni 2009, Berner Jägerverband, Revier Amt Trachselwald: Bestanden: Luppa-Vadász Pandur, SHSB 674004, gew. 15.02.2007. Z: Schipeck Sándor, Dunavarsány HU. E+F: Jacqueline Sitje, Solothurn. Bringtreue (BTR) 21. Februar 2009, Schweizerischer Vorstehhunde-Club, Zürich, Revier Egliswil: Bestanden: Luppa-Vadász Pandur, SHSB 674004, gew. 15.02.2007. Z: Schipeck Sándor, Dunavarsány HU. E+F: Jacqueline Sitje, Solothurn. Schweizer Jäger 12/2009
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Hund
FCI-Europapokal 2009 der Teckel
Die FCI-Europapokal-Prüfung 2009 fand in einer schönen und feierlichen Rangverkündigung einen würdevollen Abschluss. Mit dem sehr guten 3. Rang von Ulli Sand mit Kiara vom Nebelstein und dem 7. von Ada von Tscharner mit Foxi vom Rohrgraben schnitt die Schweiz erfolgreich ab. Ada von Tscharner
Hund
Schweizer Klub für Österreichische Bracken (SKÖBr) Zuchtwertprüfungsteil «Schweiss» Regionalgruppe Graubünden Am Sonntag, 12. Oktober 2009, startete Thomas mit seinem Brandlbrackenrüden Anuk vom Rötelstein zum 1. Teil der Zuchtwertprüfung, der 1000-m-TKJ-Schweissprüfung mit Vorsuche und Verweisen. Nach tagelangem trockenem Wetter folgten in der Nacht auf die Prüfung intensive Regenfälle. Am Prüfungstag selber wurde das Wetter wieder besser und zeigte sich von der besten Seite. Die Fährte führte durch abwechslungsreiches Gelände mit vielen Wildwechseln. Lichter Wald, Dickungen, steiles Gelände. Es war ein hartes Stück Arbeit. Anuk hat seinen Führer jedoch sicher und einem Abruf durch die Prüfung geführt. Der bekannte Satz: «Der Hund hat immer Recht!» hat sich klar bestätigt. Regionalgruppe Wallis Unter der Führung von Christian Ludi, Regionalleiter Wallis, fand am 24. Oktober 2009 der Zuchtwertprüfungsteil Schweiss des SKÖBr in Ried-Brig statt. Geprüft wurde der Teil Schweiss, eine 1000-mTKJ-Fährte mit Vorsuche, Riemenarbeit, Verweisen und Gehorsam inkl. Schussruhe und Schussfestigkeit. Die Richter Thomas Imboden, Wildhüter, und Christian Ludi hatten mit
den Anwärtern Adrian Schmid, Konrad Heinzen, Crispin Joos und Peter Ciresa am Vortag die Fährten mit dem Fährtenschuh und Gamsschweiss angelegt. Unter idealen Verhältnissen (es hatte am Vortag geregnet) gelangten alle drei Führer mit ihren Hunden ohne Abruf zum Stück. Bestanden haben: Anton Marx mit Fiora von Hirschkogel, Brandlbracke, Hündin; Basil Binner mit Ara vom Rauchenkopf, Tirolerbracke, Hündin und Tibor Rakoczy mit Carlo vom Gamsstein, Brandlbracke, Rüde. Zuchtwertprüfungsteil «Brackieren» Ergänzend zu den Zuchtwertprüfungen im Wallis und in Graubünden fand am Samstag, 14. November 2009, der Prüfungsteil «Brackieren» auf der Klewenalp in Beckenried NW statt. Ein wunderbarer Tag mit idealen Bedingungen bot sich den Teilnehmern an und wurde entsprechend genossen. Tibor Rakoczys Carlo vom Gamsstein konnte einen Schneehasen aus der Sasse stechen und folgte ihm spurlaut. In der Folge schliesst seine Zuchtwertprüfung mit einem guten 2. Preis ab. Thomas Bieris Anuk vom Rötelstein gelang es trotz intensiver Suche nicht, einen Hasen zu heben. Zur Erfüllung seiner Zuchtwertprüfung wurden, entsprechend dem Reglement, die Brackierwerte der Anlageprüfung herbeigezogen.
Brackierprüfung auf der Klewenalp, Nidwalden. Damit schliesst seine Zuchtwertprüfung mit einem sehr guten 1. Preis ab. Vorerst danke ich der Jagdverwaltung Nidwalden für ihre entgegenkommende Zusage. Dem Richterteam, bestehend aus Erhard Accola und Peter Ciresa, sowie den ortsansässigen Jägern in der Funktion als Beobachter, danke ich für die wertvolle Mithilfe bei der Durchführung der Prüfung. Louis Kesseli, Prüfungsleiter Prüfungsresultate Zuchtwertprüfung 1. Preis: Thomas Bieri, Anuk vom Rötelstein, Brandlbracke; Anton Marx, Fiora vom Hirschkogel, Brandlbracke; Basil Binner, Ara vom Rauchenkopf, Tirolerbracke. 2. Preis: Tibor Rakoczy, Carlo vom Gamsstein, Brandlbracke.
Welpentreffen Steirischer Rauhaarbrackenzwinger «vom Chrüzegg» Am 11. Oktober haben wir unsere Welpenbesitzer zu einem Treffen nach Trimmis eingeladen. Die Welpen sind gerade 6 Monate alt. Nebst der Kameradschaft
Regionalgruppe Wallis. Die Gespanne mit ihren Hunden: Tibor Rakoczy, Anton Marx und Basil Binner.
Die Welpenbesitzer des Zwingers «vom Chrüzegg».
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ist es für mich sehr wichtig, an diesem Tag, aber auch das ganze Jahr hindurch, möglichst viele Informationen seitens der Hundebesitzer zu erhalten. Mit grosser Freude konnte ich feststellen, dass sich alle Hunde bei ihren Besitzern sehr wohl fühlen und die Besitzer auch mit ihnen sehr zufrieden sind. Nach einem Spaziergang, währenddessen mir die Besitzer viele amüsante Geschichten über die Hunde erzählten, wurden noch einige Erinnerungsfotos von diesem Tag gemacht. Anschliessend haben wir bei uns zu Hause einen Brunch eingenommen und noch lange über die Steirische und ihre Vorzüge debattiert. An dieser Stelle möchte ich nochmals allen Besitzern für das Vertrauen, welches sie in den Zwinger «vom Chrüzegg» haben, danken und wünsche ihnen mit den Hunden viel Glück und Erfolg. Viele Grüsse und Brackenheil Crispin Joos
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MISTEL und STECHPALME
Herbst ist nicht gleich Herbst. Die ersten dreissig Herbstsaisons meines Lebens verbrachte ich in den Niederlanden und sie waren grau und meistens nass. Schliesslich lernte ich den Schweizer Herbst kennen: Hochnebel, farbenfroh, manchmal auch nass und … die Herbstjagd. Die Herbstjagd war etwas, woran ich mich zuerst gewöhnen musste und ehrlich gesagt, fühlte ich mich am Anfang mit nur unserer Tochter, ohne Mann, Hunde und Auto, auf unserem Berg manchmal ziemlich einsam. Es findet sich aber auch Schönheit in der Einsamkeit. Am Anfang war das unbeschränkt lange mit unserer Tochter spielen, weil ich sowieso nirgendwo anders hin konnte. Später las ich wieder einmal ein Buch, das ich be-
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reits gelesen hatte, buk Zöpfe und pfefferte Reh ein und das alles, ohne abgelenkt zu werden durch Mann oder Hund. Oft kamen Freunde und Familie zu Besuch und einmal war ich mehr als froh darüber. Unsere damals dreijährige Tochter hatte mich nämlich versehentlich in die Toilette eingeschlossen und brachte es nicht mehr fertig, den Schlüssel umzudrehen. Jetzt werden Sie denken: «Was macht der Schlüssel an der Aussenseite der Tür?» Ich habe gedacht, das wäre vernünftig, damit unsere Tochter sich selber nicht in die Toilette einschliessen konnte. Ein kleiner Denkfehler, wovon ich die harten Konsequenzen tragen musste. Ich musste die Toilette schliesslich durch das Fenster verlas-
sen und jeder, der unser Haus kennt, weiss, dass das ein gefährliches Unterfangen ist. Ausserdem war ich nachher zwar draussen, aber auf einem wackeligen Dach ohne Jacke und Schuhe war das sehr ungemütlich. In diesem Moment kamen aber zum Glück meine Eltern, um mich zu retten. Es wäre sonst gar nicht mehr angenehm gewesen, da mein Mann nicht so bald von der Jagd zurückgekehrt wäre. Als Mann und Hunde wieder gesund von der Jagd zurückgekehrt waren, haben wir uns immer besonders gefreut. Unser Niederlaufrüde lag meistens in den Armen meines Mannes, weil er fix und fertig war. Er liess sich sogar den mit Kratzern bedeckten Bauch mit Wundsalbe eincremen, was normalerweise ein heikles Unterfangen war. Und jetzt, wo er das stolze Alter von 16 Jahren erreicht hat,
bleibt er bei mir und ich teile gerne ein Mailänderli mit ihm. Somit endet die Herbstjagd immer mit der schönen Zeit von Mistel und Stechpalme, der Vorweihnachtszeit, der Zeit der Ruhe, Besinnung und Weihnachtsgutzli. Für die Zeit von Mistel und Stechpalme möchte ich Ihnen zum Schluss noch gerne einen guten Rat erteilen: Wenn die Herbstjagd zu Ende geht, nehmen Sie doch bitte für Ihre Frauen Misteln mit, sie werden Freude haben. Hängen Sie die Misteln auf und küssen Sie sie darunter nach altem Brauch so oft, bis sie sagt: «Schatz, es wird höchste Zeit, dass du wieder in den Wald gehst!», so haben beide etwas davon. Frohe Weihnachten! Louise Dräyer-de Moor
Jagdgeschichten
JAGDHUNDEERZIEHUNG vor 60 Jahren
Foto: Nina Hemmi
Bin bald 80. Beim Lesen Ihrer Zeitschrift kommen manche schönen, lustigen Erinnerungen hoch an meinen Bruder und seine Jagdkameraden. Nachfolgend eine Geschichte, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist: Es ist schon nach Mitternacht, ich liege im Bett meines Bruders. Wenn er dann mal heimkommt, muss ich ins «Gräbli» im Ehebett, mangels eines Gästezimmers. Bin 18 Jahre alt. Meine Schwägerin schimpft seit mehr als einer Stunde über ihren wahnsinnig gewordenen Mann. Seit er vor ein paar Tagen seinen ersten Keiler erlegt hat, kommt er aus dem Feiern nicht mehr heraus. «Horch, er kommt, ich hör die Hunde!» Und wirklich, auf dem Flur hört man einen gut gelaunten Jäger. Er singt «Wo der Wildbach rauscht», während er den Hunden Wasser gibt – zwei Dackel, Lumpi 6 Jahre und Waldeli 1 Jahr alt.
Dann gehts in die gute Stube gleich neben dem Schlafzimmer. Lumpi geht gleich auf seinen Schlafplatz, Opas Ohrensessel, Klein-Waldeli hat sein Körbchen hinter dem Kachelofen, wo er zärtlich hinein komplementiert wird. Kurt erklärt ihm, dass man Morgen Büsi suchen geht. Kläffend springt er aus dem Körbchen, Kurt buxiert ihn wieder hinein, beruhigt ihn mit viel Streicheleinheiten. Lumpi weiss schon lange, was Morgen heisst und rührt sich nicht von seinem Plätzchen. Kurt versucht ein zweites Mal, dem Kleinen das Wort «Morgen» beizubringen, vergeblich. So gehts 5, 6 Mal – Waldeli rennt kläffend in der Stube herum, er will jetzt Büsi suchen gehen. Nun brennt bei meiner Schwägerin die Sicherung durch. Wütend steuert sie im wehenden Nachthemd in die Stube, macht sich richtig Luft, dass man ja nicht schlafen könne bei dem Affentheater, auch deine Schwester möchte schlafen. Kurt kommt ins Schlafzimmer, Waldeli springt
aufs Bett, begrüsst mich stürmisch. Kurt fragt mich «Willst du schlafen oder kommst du mit, wir gehen schon heute Büsi suchen!» Waldeli bellt aufgeregt in der Wohnung herum. Während ich meine warmen Wintersachen anziehe, schaut mich Lumpi fragend an – muss das sein, ich hab doch noch gar nicht richtig geschlafen. Lumpi darf auf dem Beifahrersitz, eingewickelt in eine warme Decke, weiterschlafen. Ich lege mich mit Waldeli nach hinten. Kurt deckt uns mit warmen Decken zu. Wir verschlafen alle drei den Gernzübertritt nach Vorarlberg, wo Kurt Pächter eines schönen Reviers im kleinen Walsertal war. Nach drei Tagen, nach dem Abschuss eines 12-Enders, fuhren wir – ich an meine Arbeitsstelle und Kurt in sein trautes Heim. Leider erfuhr ich nicht, wie lange es dauerte, bis auch Waldeli kapierte, was «Morgen» heisst. Esther Knorr
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Foto: fotonatur.de
Wildkunde
Wildkunde
Auf
SPARFLAMME Teil 1
Der Winterschlaf von Wildtieren ist ein faszinierendes biologisches Phänomen, bei dem einige Aspekte nach wie vor ungeklärt sind. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von neuen Erkenntnissen, die unter anderem die klassische Einteilung in Winterschlaf und Winterruhe in Frage stellen und vielleicht sogar Bedeutung für die Humanmedizin erlangen könnten. Die Wildforschung ist also «dran am Puls der Zeit» – und am Puls der Schläfer. Wildbiologin Gundula Thor hat den aktuellen Stand der Forschung für den «Schweizer Jäger» recherchiert. Im Folgenden finden Sie den ersten Teil des Beitrags, die Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe des «Schweizer Jäger» (SJ Nr. 1, Januar 2010). Schweizer Jäger 12/2009
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Foto: fotonatur.de
Es ist Hochwinter. Die Landschaft versinkt unter einer dicken, weissen Schneedecke. Fichten und Tannen tragen ihren Winterpelz, der die Konturen nur erahnen lässt. Die Stille im Wald ist fast vollkommen. Da! Gedämpfte Schritte sind zu vernehmen. MĂźhsam stapfend arbeitet sich eine dick vermummte Gestalt durch den Hochwald. Vor der Brust, an einem Lederband um den Hals hängend, trägt der Mann einen Kasten, aus dem leises Piepsen ertĂśnt. Mit der Rechten hält er ein Gebilde aus blankem Metall senkrecht in die HĂśhe. Reichlich deplatziert wirkt er damit im Winterwald, beinahe wie eine Parodie der Freiheitsstatue. Seiner Umgebung schenkt der Mann kaum Beachtung. Konzentriert blickt er auf den Kasten, einen Radioempfänger. Nun macht er Halt. Mit Daumen und ZeigeďŹ nger der linken Hand dreht er an einem Knopf. Er versucht, die optimale Wellenlänge des hereinkommenden Signals einzustellen. Die tragbare Antenne in seiner rechten Hand dreht und wendet er dabei um 360 Grad. Vorsichtig folgt er der Richtung, aus der das Signal am deutlichsten kommt. Er ist mit der Methode der Radiotelemetrie auf der Suche nach einem Wildtier, das ein Halsband mit einem Radiosender trägt. Mit anderen Wildbiologen hatte er es im Sommer in freier Wildbahn gefangen und ihm einen Sender angelegt. Langsam kommt er seinem Ziel immer näher. Die tatsächliche Entfernung ist aber schwer abzuschätzen, weil das Signal nicht klar und laut wiedergegeben wird, sondern irgendwie gedämpft klingt. PlĂśtzlich eine jähe Schrecksekunde: Der Wildforscher verliert den Halt, er bricht durch die Schneedecke ein, versinkt bis zu den Achseln im weichen Weiss, gleitet immer weiter und muss mit Entsetzen erkennen, dass er durch den zugeschneiten Eingang in eine HĂśhle gerutscht ist.
Foto: Kurt Gansner
Wildkunde
Von Gundula Thor
Ist der Bär ein Winterschläfer oder ein Winterruher? Bärenforscher gehen heute von einem echten Winterschlaf aus, obwohl die KÜrpertemperatur nur um wenige Grade abgesenkt wird und der Bär sehr rasch wieder mobil werden kann.
Siebenschläfer sind typische Winterschläfer. Wenn die Tage kßrzer werden, fallen sie – unabhängig von der Umgebungstemperatur – in den Winterschlaf.
Gott sei Dank hat er sich nicht verletzt! Als er den Blick hebt, stockt ihm fast der Atem: Vor ihm liegt, zusammengerollt und schlafend, aber nun beginnend, unruhig zu zucken, das Objekt seiner Forschung. 300 Kilogramm Lebendgewicht, zwei Meter KÜrperlänge, dichter brauner Pelz, ein Schädel von der anderthalbfachen GrÜsse eines Fussballs und viereinhalb Zentimeter lange Fangzähne‌ Ein ausgewachsener männlicher Braunbär, der sich diese HÜhle fßr seinen Winterschlaf ausgesucht hat. Geistesgegenwärtig stellt der Bärenforscher das nun penetrant laute Piepsen des Empfängers ab und blickt sich hektisch nach etwas um, mit dem er sich im Notfall wehren kÜnnte. Denn aus dem Winterschlaf gerissene Bären kÜnnen äusserst ungemßtlich werden. Die Peilantenne, ohnehin nur fßr eine schlappe Drohgebärde gut, liegt oben am Rand der HÜhle. Also ist Flucht die beste Verteidigung. Schon regt und räkelt sich Meister Petz und gähnt herzhaft. Der Forscher kämpft sich so schnell es irgend geht zurßck zum HÜhleneingang. Wie ein Schwimmer rudert er mit den Armen im nachrutschenden Tiefschnee, um sich Bahn zu machen. Unter sich in der HÜhle vernimmt er nun eindeutige Aufwachgeräusche, was ihm ungeahnte zusätzliche Kräfte verleiht.
Endlich wieder oben am HÜhlenrand angelangt, greift er sich die Antenne (Forschungsgelder iessen spärlich!) und rennt, was das Zeug hält und die Schneelage erlaubt. Als er den rettenden Geländewagen erreicht und sich umblickt, sieht er den Bären wie eine Furie aus der HÜhle auftauchen und die Verfolgung aufnehmen. Er gibt Gas und ist sehr dankbar, dass die Geschichte noch einmal glimpich ausgegangen ist. Diese wahre Begebenheit erlebte ein Bärenforscher vor vielen Jahren, noch vor der Zeit von GPS und Satellitentelemetrie, bei Freilanduntersuchungen zum Winterschlafverhalten von Braunbären in Schweden. Inzwischen ist die Technik der Ortung von Wildtieren wesentlich fortschrittlicher geworden, aber auch
Schlaf-ProďŹ l s $ER 3TOFFWECHSEL WIRD iHERUNTERGEFAHRENw s %INE TIERARTSPEZIlSCHE 7INTERSCHLAFKONSTANTE WIRD ERREICHT s $IE +ĂšRPERTEMPERATUR SINKT s %INE GEWISSE 7Ă‹RMEPRODUKTION WIRD AUFRECHTERHALTEN UND GEGEBENENFALLS ERHĂšHT WENN %RFRIERUNGSGEFAHR BESTEHT s $IE !TMUNG WIRD VERLANGSAMT s $IE 0ULSRATE WIRD ABGESENKT s %S FOLGT EINE +ALTPHASE "EI SEHR NIEDRIGEN +ĂšRPERTEMPERATUREN KANN ES ZU MEHR ODER MINDER STARKER "EWEGUNGSUNFĂ‹HIGKEIT DEM SO GENANNTEN 4ORPOR +Ă‹LTESTARRE KOMMEN s $IE +ALTPHASEN WERDEN VON ALLEN 7INTERSCHLĂ‹FERN REGELMĂ‹SSIG UNTERBROCHEN DURCH KURZE 7ACHPHASEN MIT +ĂšRPERERWĂ‹RMUNG s $ANACH SCHLAFEN DIE 4IERE IN EINER 7ARMPHASE TIEF UND FEST s $ANN FOLGT WIEDER EINE +ALTPHASE GEGEBENENFALLS MIT 4ORPOR s +URZE 7ACHPHASE MIT +ĂšRPERERWĂ‹RMUNG s 7ARMPHASE MIT 4IEFSCHLAF s +ALTPHASE MIT ODER OHNE 4ORPOR s ET CETERA
teurer und – ein bisschen langweiliger? Dass die Bärenforscher auf der ganzen Welt aber nicht nur um der reinen Forschung willen ihr Leben riskieren, werden wir später noch sehen. Schlafforschung Weit komplizierter als die Kälteoder Winterstarre der wechselwarmen Tiere, hat der Winterschlaf, also das Phänomen des Ăœberwinterns einiger Säugetierarten sozusagen ÂŤauf SparammeÂť, die Biologen schon immer beschäftigt. Einer der fĂźhrenden Winterschlafforscher in Europa ist der Leiter des Forschungsinstituts fĂźr Wildtierkunde und Ă–kologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Prof. Dr. Walter Arnold. Mit modernsten Methoden sind er und sein Forschungsteam den genauen physiologischen Abläufen auf der Spur, die sich bei Winterschlaf und Winterruhe abspielen. Dies ist besonders bedeutend und auch schwierig bei frei lebenden Wildtieren unter natĂźrlichen Bedingungen. Einige der in diesem Beitrag vorgestellten Ergebnisse sind nach aktuellen persĂśnlichen Mitteilungen von Prof. Arnold zitiert. Die Einteilung in Winterschläfer und Winterruher ist zum Beispiel offenbar nicht mehr sehr sinnvoll. Vielmehr sind bei den betreffenden Tierarten graduelle Unterschiede darin festzustellen, wie weit Stoffwechsel, Pulsrate und KĂśrpertemperatur abgesenkt werden, ob eine Kältestarre eintritt und wie tief sie ist. Aber auch der normale Schlaf im Winter kann tiefer
Was läuft im Organismus ab? Was ist eigentlich Stoffwechsel? Stoffwechsel ist Leben. Lebewesen nehmen Nahrung zu sich, die durch den Stoffwechsel in ihre Bestandteile zerlegt wird. Ein Teil davon wird in Energie umgesetzt, die lebenserhaltende Funktionen ermÜglicht und bei den Warmblßtern zudem die KÜrpertemperatur aufrechterhält. Ein anderer Teil wird zum Aufbau von Zellen und Gewebe verwendet. Stoffwechsel ist also die (chemische) Umwandlung von Substanzen. Beim Winterschlaf bewirken bestimmte AuslÜser wie Aussentemperatur, Nahrungsknappheit und/ oder Tageslänge, dass zunächst der Stoffwechsel heruntergefahren wird. Ein zwischen verschiedenen Tierarten erstaunlich ähnliches minimales Niveau, beinahe eine Art Winterschlafkonstante wird erreicht, sozusagen ein Standgas des Lebens.
Wildkunde
Foto: Kurt Gansner
Murmeltiere zehren während des Winterschlafs von den im Herbst angefutterten Fettreserven.
oder weniger tief sein. Ein Bär wird zum Beispiel – im Gegensatz zu anderen Winterschläfern wie Murmeltier oder Siebenschläfer – bei StĂśrungen ziemlich schnell hellwach, beweglich und aggressiv. Lange gab es einen wissenschaftlichen Streit darĂźber, ob Bären echte Winterschläfer sind oder nicht. Zunächst ging man davon aus, dass es sich nur um eine Art Winterruher handelt, zumal die Bärin in ihrer ĂœberwinterungshĂśhle ihre Jungen zur Welt bringt. In den 1980er-Jahren kamen amerikanische Forscher dagegen zu dem Schluss, dass Bären Winterschläfer sein mĂźssen, obwohl sie ihre KĂśrpertemperatur lediglich um drei bis fĂźnf Grad Celsius reduzieren und ihre Pulsrate sowie ihren Sauerstoffverbrauch ÂŤnurÂť etwa halbieren. Bei anderen Arten sinken diese Werte dagegen zum Teil auf einen Bruchteil des Normalwerts. Nach aktuellen Ergebnissen hält der Bär, gemessen an seinem Stoffwechsel, tatsächlich eher so etwas wie einen echten Winterschlaf. Insgesamt bleibt jedoch festzuhalten, dass die Ăœbergänge iessend sind. (Siehe Ăœbersicht in Teil 2 des Beitrags, ÂŤSchweizer JägerÂť Nr. 1, Januar 2010). Die Amerikaner drĂźcken sich Ăźbrigens elegant um eine DeďŹ nition, indem sie einfach nur von ÂŤhibernationÂť sprechen, also ÂŤĂœberwinterungÂť – und zwar quer durchs gesamte Tierreich.
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Rätsel des periodischen Aufwachens Die Kaltphasen werden also von allen Winterschläfern (Winterruhern sowieso) regelmässig
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in Torpor, wenn die Tage kürzer werden. Zeitgeber ist bei den Bilchen also die Tageslänge, die so genannte Photoperiode.
Foto: fotonatur.de
Wildkunde
Bis vor kurzem war man der Meinung, dass winterschlafende Säugetiere als erstes ihre Körpertemperatur absenken und damit erreichen, Energie einzusparen, weil ja alle chemischen Reaktionen – und somit auch der Stoffwechsel – bei Kälte langsamer ablaufen. So stimmt die Reihenfolge aber nicht. Sie ist genau umgekehrt. Die eigentliche, primäre Regelgrösse ist der Stoffwechsel. Zunächst wird jener zurückgefahren, und erst dann, als Folge davon, sinkt die Körpertemperatur mehr oder weniger stark ab. Während Fledermäuse und andere winterschlafende Kleinsäuger vergleichsweise «eiskalt» werden, besitzen Bären nicht die Fähigkeit, so stark abzukühlen und senken ihre Körpertemperatur nur wenig, vor allem, weil ihr Volumen im Verhältnis zur Oberfläche sehr gross ist. Beispiel: Wenn man ein Schnitzel (Volumen im Verhältnis zur Oberfläche sehr klein) und einen kiloschweren, rundlichen Schweinebraten gleichzeitig in den Gefrierschrank legt, ist das Schnitzel viel schneller durchgefroren. Ebenfalls in sehr unterschiedlichem Mass wird die Pulsrate reduziert und die Tiere versinken in eine Kaltphase mit oder ohne «Torpor». Dabei handelt es sich um einen komaähnlichen Zustand mit Kältestarre (lateinisch «torpor» heisst «Betäubung», «Erstarrung», «Lethargie»). Die Kaltphasen werden offenbar bei allen Winterschläfern immer wieder abgelöst von kurzen Wachphasen mit Körpererwärmung, manchmal sogar mit Nahrungsaufnahme. Allerdings nimmt der Winterschläfer in der Regel kaum Nahrung auf, sondern zehrt von den im Herbst angefutterten Fettreserven. Anschliessend folgt eine Warmphase, in der die Tiere tief schlafen, um dann erneut in eine Kaltphase zu wechseln, und so weiter. (Siehe SchlafProfil, Kasten Seite 32.)
Kaltphasen mit Kältestarre werden bei allen Winterschläfern, so auch bei Fledermäusen, immer wieder von kurzen Wachphasen mit Körpererwärmung unterbrochen. Forscher vermuten, dass die Tiere den komaähnlichen Zustand von Zeit zu Zeit aufheben müssen, damit sie danach überhaupt tief und erholsam schlafen können.
unterbrochen. Dieses Phänomen ist nach wie vor unverstanden. Eine plausible Hypothese der Forscher aus Wien besagt, dass die Tiere den komaähnlichen Zustand von Zeit zu Zeit aufheben müssen, damit sie – nach einer kurzen Wachphase – danach überhaupt tief und vor allem erholsam schlafen können. Denn bei sehr niedrigen Temperaturen können die erneuernden (regenerativen) Prozesse im Gehirn nicht mehr stattfinden. Beim Winterschlaf wechseln sich also Kaltphasen und Warmphasen ab, wobei der eigentliche Schlaf (im Gegensatz zur Kältestarre) in einer Warmphase erfolgt. Hinzu kommt, dass sich durch die Unterbrechung der Kaltphasen Schäden am Gehirn vermeiden lassen, die durch zu lange Inaktivität entstehen könnten. Herauskristallisiert hat sich auch Folgendes: Je länger zuvor die Kaltphase oder je tiefer die Kältestarre waren, desto erholsamer schläft das Tier in der darauf folgenden Warmphase. Eingeleitet wird der Winterschlaf bei Bären durch Frassmangel in Kombination mit Aussentemperaturen unter dem Gefrierpunkt. Gefütterte Bären im warmen Zoo zeigen keine Winter-Lethargie. Der Siebenschläfer, ein zu den Schlafmäusen oder Bilchen gehörender Winterschläfer im klassischen Sinn, fällt dagegen im Unterschied zum Bären unabhängig von der Umgebungstemperatur automatisch
Genial gelöst Einmal im Winterlager, nimmt der Bär keinerlei Frass oder Flüssigkeit zu sich, löst sich nicht und harnt auch nicht. Wie bei allen Winterruhern oder -schläfern ist auch beim Bären der Stoffwechsel während der Winterruhe fast völlig auf den Abbau von Feist umgestellt, der bei Meister Petz bis zu 35 Prozent des Körpergewichts beträgt. Je nach Körpergrösse und Aussentemperatur werden davon pro Tag etwa 250 bis 500 Gramm abgebaut. Am Ende des Winterschlafs hat ein Bär ein Siebtel bis ein Viertel seines Körpergewichts verloren. Denn wenn keine Nahrung zugeführt wird, werden die im Körper angelegten Depots herangezogen und, wie wir bereits weiter oben gesehen haben, im Zuge des Stoffwechsels umgebaut. Dabei entstehen jedoch auch schädliche Abfallprodukte. Bei den Säugetieren wird zum Beispiel der giftige Ammoniak, der Stickstoff enthält, normalerweise in Form von Harnstoff mit dem Urin ausgeschieden. Wie machen es aber die Bären, wenn sie die ganze Zeit im Winterlager nicht harnen? Bärenforscher um Prof. Hank Harlow von der Universität Wyoming, USA, fanden heraus, dass dies auf folgender Tatsache beruht: Die Bären «recyceln» all ihre Stickstoffabfälle. Ihr Körper zerlegt den Harnstoff in einzelne Eiweissbausteine (Aminosäuren) und baut (synthetisiert) daraus neue Eiweissmoleküle, die dann für den Aufbau von Muskelgewebe genutzt werden. Bären erhalten nämlich über 80 Prozent ihrer Muskelmasse über den Winter. Als Abbauprodukte entstehen dann nur Kohlendioxid (CO2) und Wasser, die mit der Atemluft ausgeschieden werden. Und warum schwindet bei den Bären im Winterlager die Muskelkraft nicht, wie dies zum Beispiel bei bettlägerigen Patienten binnen kürzester Zeit der Fall ist?
Auch dafĂźr fanden Prof. Harlow und sein Team eine einleuchtende Erklärung: Messungen der KĂśrpertemperatur legen nahe, dass Bären im Winterlager mehrmals täglich massive Zitteranfälle haben, bei denen die Muskeln sich zusammenziehen (kontrahieren). Ă&#x201E;hnlich wie bei isometrischen Ă&#x153;bungen sollen die Bären auf diese Weise in der Lage sein, Muskelkraft und Muskelspannung (-tonus) Ăźber den Winter zu erhalten. So sind sie binnen kĂźrzester Zeit reaktionsfähig und bereit, zu ďŹ&#x201A;Ăźchten oder anzugreifen.
Nach neuesten Erkenntnissen der Wildforschung kann sich auch Rotwild im Spätwinter nachts und am frßhen Morgen stundenweise in einen winterschlafähnlichen Zustand begeben. Lesen Sie mehr dazu in Teil 2 des Beitrags in der nächsten Ausgabe des Schweizer Jäger.
die dem menschlichen Herz sehr ähnlich sind. Nach dem Vorbild des mutmasslichen Winterschlafhormons aus dem Bärenblut soll H.I.T. kßnstlich synthetisiert worden sein. Die Mediziner aus den USA behandelten offenbar entnommene Schweineherzen damit und transplantierten sie in Empfängerschweine. Damit soll das zur Verfßgung stehende Zeitfenster von vier bis sechs Stunden angeblich auf etwa 24 Stunden vervielfacht worden sein. Aber auch fßr Astronauten, Schwerverletzte, Patienten mit Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenerkrankungen etc. kÜnnten die Ergebnisse der Schlafforschung an Bären vielleicht relevant werden, behauptet zumindest Prof. Ralph Nelson von der Universität Illinois, USA.
Prof. Walter Arnold, unser europäischer Winterschlafexperte und Leiter des Forschungsinstituts fĂźr Wildtierkunde und Ă&#x2013;kologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, dämpft jedoch ausdrĂźcklich die Erwartungen. Er äussert sich sehr skeptisch zu Isolierung, Wirksamkeit und Anwendung von H.I.T. und stellt fest, hierbei handle es sich ÂŤdoch noch mehr um Fiction als um ScienceÂť (Arnold 2009, mdl. Mttlg.). Wie formuliert es der bekannte Ă&#x2013;kologe und Buchautor Prof. Josef Reichholf (2008) von der Zoologischen Staatssammlung MĂźnchen so trefďŹ&#x201A;ich? ÂŤSkepsis ist die Mutter der Wissenschaft.Âť Fortsetzung folgt Literatur zum Thema: Eine Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.
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Wildkunde
Gundula Thor mit ihrer DL-HĂźndin.
Foto: Kurt Gansner
Mehr Fiction als Science? Nicht nur in diesem Punkt bringt die Wildforschung mĂśglicherweise fĂźr die Humanmedizin Interessantes ans Licht. Vor einigen Jahren kursierte die Meldung, Prof. Harlow sei es sogar gelungen, als AuslĂśser des Winterschlafs beim Bären das so genannte ÂŤH.I.T.-HormonÂť dingfest zu machen. Die AbkĂźrzung steht fĂźr ÂŤHibernation Induction TriggerÂť und bedeutet so viel wie ÂŤdie Ă&#x153;berwinterung einleitender AuslĂśserÂť (ein etwas hĂślzernes Holz). Selbst Affen sollen spontan in leichte Kältestarre fallen, wenn ihnen H.I.T. gespritzt wird. (Auf die Affen kommen wir später noch einmal kurz zurĂźck.) Es soll den KĂśrper angeblich in eine Art ÂŤZeitlupeÂť versetzen. Sollte sich die Wirksamkeit des H.I.T.Hormons in Zukunft tatsächlich bestätigen, kĂśnnte es auch Bedeutung fĂźr den Menschen erlangen. Man denke nur an Organtransplantationen, bei denen alles in Windeseile geschehen muss. Zwischen der Entnahme aus dem Spender bis zur erfolgreichen Ă&#x153;bertragung in den Empfänger dĂźrfen nur wenige Stunden vergehen, weil sonst das nicht mit Sauerstoff versorgte Gewebe des entnommenen Spenderorgans zu zerfallen beginnt. Ein Drahtseilakt bei den komplizierten und zeitaufwändigen Operationen. Dr. Peter Oeltgen, Dr. Paul Iazzio und Kollegen von der Universität Kentucky, USA, machten Versuche mit Schweineherzen,
$IPL "IOL 'UNDULA 4HOR IST 7ILDBIOLOGIN UND *OURNALISTIN Ă&#x201E;BER ZEHN *AHRE LANG HAT SIE 2EHWILD FORSCHUNGSPROJEKTE IN FREIER 7ILDBAHN $EUTSCH LANDS GELEITET 3IE GEHT SEIT MEHR ALS *AHREN AUF DIE *AGD UND IST PASSIONIERTE (UNDEFĂ HRERIN UND :Ă CHTERIN VON $EUTSCH ,ANGHAAR
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ohne Gewähr
30. Januar 4. Jäger-Testschiessen im Schiess-Sport-Zentrum Brünig Indoor 27.–29. August Walliser Kantonales Jagdschiessen in 1890 St. Maurice
Max Baumann gewinnt das Ausschiessen topmodernen Jagdschiessanlage Standel/Wassen ging nun die vierte Neuauflage unter der Regie von Adrian Planzer, Präsident der Schiesskommission, über die Bühne. Das spezielle Programm ohne Probeschüsse lautete: fünf Schüsse auf Fuchs mit Zehnerwertung im Kugelprogramm (Stellung frei) auf elektronische Trefferanzeige und zehn Schüsse auf rollender Kipphase mit Dreierwertung im Schrotprogramm.
Mit attraktiven Fleischpreisen bis an den Schluss der Rangliste wurden die treuen Hubertusschützen belohnt. Die Schiesskommission mit Adrian Planzer an der Spitze freute sich über einen reibungslosen Ablauf des Anlasses und der ganzen Schiesssaison. Mit dem Hubertusschiessen ging die Saison im Jagdschiessstand Standel zu Ende. Es war quasi das Ausschiessen der Urner Jäger. Nicht alle Jäger versorgten ihre Utensilien, denn am 2. November begann die Niederwild- und die Wasserwildjagd. Aktuell ist auch die Hirschnachjagd im Gang, diese wird abgebrochen, sobald das Abschussplansoll der Jagdverwaltung erreicht wird. Mit der Hubertusjagd, die am 14. November in Unterschächen über die Bühne ging, beendete der Urner Jägerverein die Jahresaktivitäten. Auszug aus der Rangliste: 1. Max Baumann, Spiringen (Jg. 1944), 74 Punkte (1 Mouche Kugelprogramm / 7 Dreierwertungen Schrotprogramm); 2. Karl Wyrsch, Flüelen (Jg. 1973), 74 (1/7); 3. Hansruedi Schmid, Realp, 74 (1/5); 4. Beat Zurfluh, Attinghausen, 73 (1/5); 5. Werner Herger, Attinghausen, 73 (0/4); 6. André Planzer, Schattdorf, 72 (1/5); je 71 Punkte erreichten Manfred Schmid, Hospental; Oswald Schmid, Realp; Josef Lussmann, Bristen; Flavio Herger, Altdorf; Walter Walker, Wassen und Martin Indergand, Erstfeld. Wappenscheibengewinner 2009: Hansruedi Schmid, Realp; Beat Zurfluh, Attinghausen und André Planzer, Schattdorf.
Foto: Georg Epp
71 Urner Jäger nutzten die letzte Gelegenheit, in der Jagdschiessanlage Standel in Wassen ihre Treffsicherheit unter Beweis zu stellen. Der Spirgner Max Baumann gewann dank der Altersregel vor Karl Wyrsch, Flüelen und Hansruedi Schmid, Realp. Das Hubertusschiessen des Urner Jägervereins ist ein friedlicher und geselliger Anlass mit mittlerweilen 70 bis 80 treuen Stammkunden. In der
Adrian Planzer, der Präsident der Schiesskommission, zeigte sich rundum zufrieden mit der Schiesssaison in der Jagdschiessanlage Standel in Wassen.
Foto: Georg Epp
Jagdschiessen
Jagdschiessen Daten 2010
Viele Schützen merkten, dass es auf das eher ungewohnte Fuchsbild schwieriger war, in die Nähe des Maximums von 50 Punkten zu kommen. Schlussendlich entschied aber sehr oft das sportlichere Schrotflintenprogramm auf den bewegten Kipphasen über eine gute Platzierung. Bei Punktgleichheit entschieden die höhere Anzahl Mouchen im Kugelprogramm, dann die höhere Anzahl Dreierwertungen Kipphase und schliesslich das höhere Alter. Nach dieser Regel wurden die drei einzigen Schützen mit je 74 Punkten auch rangiert und die beiden Erstplatzierten erreichten je 1 Mouche Kugelprogramm und je 7 Dreierwertungen im Schrotprogramm, sodass Max Baumann die Altersregel mit 65 zu 38 gegen Karl Wyrsch gewann. Max Baumann war vor genau 20 Jahren sehr nahe am Sieg. Damals erreichte er in Erstfeld das Maximum von 80 Punkten, aber weniger Mouchen als der damalige Sieger. Mit ebenfalls 74 Punkten, 1 Mouche Kugelprogramm, aber nur 5 Dreierwertungen im Schrotprogramm rettete Hansruedi Schmid den letzten Podestplatz. Zusammen mit Beat Zurfluh, Attinghausen, und André Planzer, Schattdorf, gewann er auch die begehrte Wappenscheibe, die vom gleichen Schützen nur einmal gewonnen werden kann.
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Sie sicherten sich die grössten Fleischstücke am Hubertusschiessen des Urner Jägervereins.Von links: Karl Wyrsch (2.), Sieger Max Baumann, Hansruedi Schmid (3.) und Beat Zurfluh (4.).
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Jägerin an der Spitze Jagdschiessen
Siegerin Nadia Tschanz aus dem Fürstentum Liechtenstein, mit dem Zweitplatzierten, Johann Wyss aus dem Oberhasli
Das Wetter konnte nicht als Ausrede verwendet werden, um nicht am Final teilzunehmen. Bei etwas kühlen Aussentemperaturen und bedecktem Himmel haben doch 33 Jäger den spannenden Hubertus-Cup 09 Final geschossen. Ganz oben auf der Rangliste konnte sich Nadia Tschanz aus dem Fürstentum Liechtenstein feiern lassen. Fast 6 Punkte hat Nadia dem Zweitplatzierten, Johann Wyss aus dem Oberhasli, abgenommen. Auf dem dritten Schlussrang ist der letztjährige Sieger Hanspeter Stalder aus dem Luzernischen platziert. Für alle einen Preis Drei zusätzliche Preise offerierte das Restaurant Cantina Caverna, damit alle 33 Teilnehmer einen Preis abholen konnten aus dem Gabentempel. Insgesamt hatte der Gabentempel einen Wert von über CHF 4000.– und jeder konnte seinen Preis selber
Hanspeter Stalder, Gewinner der Uhr.
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aussuchen. Ebenfalls bekam jeder 5. Rangierte wieder den schönen Flachmann mit der Aufschrift «Hubertus-Cup». Im Weiteren wurde ja noch ein Spezialpreis unter allen Teilnehmern verlost und der glückliche Gewinner, Hanspeter Stalder, durfte die Uhr entgegennehmen. Dank den Sponsoren Lowa, Hotel-Restaurant Alpenrösli, Giswil, und dem SchiessSport-Zentrum Brünig Indoor konnten diese tollen Preise im Gabentempel abgegeben werden. Die beiden Wanderpreise Einzel und Gruppe gingen ins Fürstentum mit der Siegerin Nadia, die zugleich in der Gruppe Zentrum startete mit Baptist Beck und Theo Hoch. Hubertus-Cup 2010 Der Organisator vom Hubertus-Cup geht über die Bücher und möchte künftig den eher wenig gefragten Anlass neu organisieren. Aus diesem Grund werden noch keine neuen Daten bekannt gegeben. Da die Ausstellung «Fischen Jagen Schiessen» in Bern im Februar 2010 stattfindet, ist neu das Jäger-Testschiessen von der Waffenwerkstatt Ming und Brünig Indoor auf einen Zweijahres-Rhythmus festgelegt worden. Somit ist dieser spezielle Anlass für Jäger und Interessierte erst wieder im Januar 2011 im Schiess-SportZentrum Brünig Indoor.
Randschrote Frage: Auf der Niederwildjagd, auf Fuchs und so weiter, fehle ich mit meiner Flinte mehr als ich treffe. Ich kann mir das nicht erklären, denn fliegende Ziele (Tontauben, wie auch Flugwild) treffe ich zuverlässig. Woran kann das liegen? Die traditionell geschäftete Jagdflinte platziert etwa zwei Drittel der Schrote über dem Haltepunkt: «Die Flinte hat einen Hochschuss». Da die meisten Flugziele etwas steigen, ist dies ein Vorteil, denn der Schütze kann das Ziel auf dem Korn aufsitzen lassen. Bei Bodenzielen jedoch muss man mit einer solchen Flinte unter dem Ziel bleiben, um es nicht zu überschiessen. Auf vielen Rollhasenständen bemerkt man hinter der Laufebene des «Hasen» eine Mulde. In der Regel keine Spielerei des Landschaftsarchitekten, sondern die Folge ungezählter Schüsse «hoch vorbei». Um wieviel das Bodenziel mit der benutzten Flinte unterschwungen werden
Der gewünschte und übliche Hochschuss bei Jagdflinten muss vom Schützen durch Unterschwingen des Bodenzieles berücksichtigt werden. Hier ein schneller Blechhase.
Unter dieser Rubrik beantwortet der Flintenschiesslehrer MarkusUrs Felder auch Ihre Fragen über alles, was mit dem Flintenschiessen zusammenhängt. Richten Sie die Frage(n) an die Redaktion oder direkt an Markus-Urs Felder, Alte Schäferei, 8590 Romanshorn, www.flintenakademie.ch muss, erfährt man an der Anschuss-Scheibe. Ich beginne dabei gerne bei 15 Metern. Die Tendenz der Treffpunktlage hoch oder tief, links oder rechts, ist auf diese Distanz sofort ersichtlich. Einige weitere Schüsse auf 35 Meter geben Aufschluss über die Treffpunktlage auf diese Distanz. «Der Trick mit dem Knick» Es wäre nun aber falsch, bei Bodenzielen einen anderen Anschlag zu wählen als bei Flugzielen (zum Beispiel den Schaft höher an die Wange zu heben als gewöhnlich). Beugen Sie sich vielmehr in der Hüfte nach vorne, um nicht zu überschiessen. Der «Trick», der oft unmittelbar zu besseren Resultaten führt ist dieser «Knick in der Hüfte»! Flintenschiessen ist keine exakte Wissenschaft. Eine Stunde auf dem Roll- oder Kipphasenstand vor einer Treibjagd enthüllt Stärken und Schwächen des Schützen und ermöglicht es ihm, sich richtig einzuschätzen.
Beachten Sie die Oberkörpervorlage aus der Hüfte. Beinahe das ganze Gewicht ruht auf dem linken Bein.
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Aus der Rangliste Kat.A: 1. Montano Pesce, Zermatt, 94; 2. Hubert Zimmermann, Vitznau, 87; 3. Paul Zimmermann, Vitznau, 84; 4. Roger Huser, Perlen, 84; 5. Rudolf Graber, NiederĂśnz, 83; 6. Alberto Di Marzo, Moutier, 83; 7. Toni Fritschi, Regoldswil, 82; 8. Francis Egger, Biel, 80. Kat. B: 1. Armin Lehmann, Steinen, 79; 2. Antonio Albuquerque, Zermatt, 78; 3. Max Moduli, RĂźegsauschachen, 78; 4. Anton Thalmann, Entlebuch, 76; 5. Dario Di Michelangelo,Wiedlisbach, 76; 6. Franz Felder, Entlebuch, 74; 7. Alois Schnell sen.,Wahlen, 73; 8. Stephan Roos, KĂźssnacht, 72. Kat. C: 1. Rolf Vogt, Strengelbach, 75; 2. Urs Rotzetter, Aarwangen, 72; 3. Lars Vogt, Zofingen, 70; 4. Peter Schuler, Galgenen, 70; 5. Karol Susen, Schwyz, 64; 6. Joseph Gwerder, Muotathal, 64; 7. Ludwig Imboden, Zermatt, 57; 8. Alois Hediger, Greppen, 56; 9. Gerry Kuchta, Huttwil, 49; 10. Nicolas ZumbĂźhl, Rickenbach, 48.
Blattschuss
Gute Stimmung herrschte bei der 1. Internationalen Jagd & Fischerei Messe in Dornbirn. Mit rund 12 000 Besuchern ist die neue Messe erfolgreich verlaufen und hat die Erwartungen erfĂźllt, bilanzierte der Veranstalter Ulmer Ausstellungs GmbH (UAG). Als publikumsoffene Fachmesse fĂźr Jäger, Fischer, SportschĂźtzen, Naturfreunde und Hundeliebhaber stiess die Veranstaltung von Anfang an auf gezieltes Interesse. Die weit Ăźberwiegende Mehrheit der Aussteller sprach von einer guten Nachfrage und ÂŤordentlichen bis sehr guten UmsätzenÂť. Zahlreiche Besucher, welche aus Ă&#x2013;sterreich, der Schweiz sowie aus dem sĂźddeutschen Raum angereist waren, hätten gezielt AusrĂźstungsund ZubehĂśrartikel fĂźr die Jagd und Fischerei gekauft. Die MĂśglichkeit, vor dem Kauf die Angelruten auf einem eigens dafĂźr in der Messehalle erstellten Wasserbecken zu testen, wurde von vielen Fischern genutzt. Besonderen Anklang bei den Besuchern fand das von der Vorarlberger Jägerschaft schĂśn gestaltete Alpenlandschafts-Diorama. Anziehungspunkt waren auch die täglichen Präsentationen der verschiedenen Jagdhunderassen. Den fachlichen HĂśhepunkt der Messe bildete die Vorarlberger Jägertagung innerhalb der Messe. Diese Tagung war vollständig ausgebucht; hochkarätige Referenten sprachen zum Thema ÂŤRotwildĂźberwinterung im AlpenraumÂť. Vom Veranstalter wurde die gute Zusammenarbeit mit der Vorarlberger Jägerschaft besonders hervorgehoben. Attraktive Koch-Shows rund um das Thema ÂŤKĂśstliches Wildbret aus der RegionÂť rundeten das Rahmenprogramm ab. Auf der Basis dieser erfolgreichen Erstveranstaltung kĂśnne der Veranstalter Ulmer Ausstellungs Gesellschaft die Messe nun solide weiter entwickeln und nachhaltig am Messestandort Dornbirn positionieren. Mit zweijährigem Veranstaltungsturnus ďŹ ndet die nächste Jagd & Fischerei Messe wieder im November 2011 auf dem Dornbirner Messegelände statt.
Ă&#x153;ber Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten. Wir freuen uns Ăźber jede Kurzeinsendung!
Schweizer Jäger 12/2009
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Praktische Aufbrechhilfe Schon so oft konnte ich lesen, dass immer und überall grossen Wert auf ein gutes Jagdhandwerk gelegt wird. Unter diesem Titel werden im Speziellen die Wildbrethygiene und deswegen auch die Wildbretqualität angespro-
chen. Sicher muss es das Ziel eines jeden Jägers sein, dem Konsumenten die Gewähr bieten zu können, dass er eine einwandfreie Wildbretqualität, also ein hochwertiges Stück Natur, welches schonend und tierschutzgerecht bejagt, hand-
door-Einsatz erheblich. Die innovative Oberflächenstruktur verhindert das Anhaften von Staubpartikeln oder Fetten und ermöglicht eine schnelle nachhaltige Reinigung. Das tailliert geformte Gehäuse aus extrem strapazierfähigem und besonders leichtem Magnesium samt schützender Gummiarmierung ermöglicht ein konkurrenzlos geringes Gewicht. Bis zu fünf Metern Tiefe sind die APO-HG- und HG-Gläser
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werklich einwandfrei erlegt und hygienisch optimal verarbeitet wurde, auf seinem Teller erwarten kann. Zur Erreichung dieses Ziels ist jeder Jäger gefordert, höchst verantwortungsvoll zu handeln, das heisst, das Aufbrechen des erlegten Wildes und der Umgang damit, mit der nötigen Sorgfalt auszuführen. Da die Meinung herrscht, dass das erlegte Tier nicht auf dem Boden aufgebrochen wer-
den sollte, stellte ich mir die Frage, ob es im Handel eine brauchbare Aufbrechhilfe (Einrichtung zum Aufhängen) gibt, welche auch dem einzelnen Jäger oder gar einer Jagdgesellschaft einen guten Dienst erweisen würde. Bei der Firma Weiss AG in Wünnewil wurde ich fündig. Dieses Unternehmen stellt ein zerlegbares Gerät her, dessen Teile einerseits in jedem Rucksack Platz haben und anderseits mit wenig Aufwand an einem Baum befestigt werden können. Das erlegte Stück Wild kann folglich zum Aufbrechen und danach zum unbedingt erforderlichen Auskühlen an der gleichen Einrichtung aufgehängt werden. Offensichtlich ist die Aufbrechhilfe der Firma Weiss AG nicht bekannt. Sepp Laffer
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Schweizer Jäger 12/2009
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Der echt zwiegenähte Leder-Halbschuh «Stadora» vom bayerischen Traditionsschuster «Hanwag» besitzt eine klassische, schlichte Optik und edle Materialien: Als Obermaterial verwenden die Bayern gewachstes Nubukleder und innen umschmeichelt feines, chromfreies Leder den Fuss. Vor allem besticht der «Stadora» durch seine stabile, zwiegenähte Machart. Wie alle «Zwiegenähten» von «Hanwag» wird der «Stadora» von Hand in Deutschland gefertigt. Zwiegenäht heisst: Schaft, Brandsohle und Zwischensohle werden durch Einstechnähte und Zwirn miteinander verbunden. Mit dieser damals innovativen Machart begann 1921 die Geschichte von «Hanwag». Die Herstellung der «Zwiegenähten» ist sehr aufwändig und erfordert hohes handwerkliches Können. Es gibt nur noch wenige Schuhmacher, die diese Methode beherrschen. In Vierkirchen bleibt man dem Zwienähen bei einer kleinen, exklusiven Kollektion trotzdem – oder
gerade deshalb – treu. Denn Produkteigenschaften wie Langlebigkeit und Stabilität sind keineswegs von gestern. Den «Stadora» entwarf «Hanwag» als klassischen Derby mit grossem und nahtlosem Vorderblatt – ein Design mit klaren Linien und ohne Schnickschnack (in ‚reduced seams’-Bauweise). Dafür lassen die Bayern Qualität beim Material sprechen: Innen besitzt der «Stadora» ein hautfreundliches, chromfreies Lederfutter und als Obermaterial starkes, gewachstes Nubukleder. Die gedämpfte «Magnet»Sohle rollt sehr gut ab und bietet viel Gehkomfort. Ob auf Stadtsafari oder beim Herbstspaziergang, ob zu Jeans oder Lederhose: der «Stadora» ist ein unaufdringlicher, stilvoller und zuverlässiger Begleiter. Und das viele, viele Jahre lang. P.B. Gewicht: 580 Gramm (bei Gr. 7,5). Grössen: 6–13. Farbe: Marone. Bezugsquellennachweis: BUS SPORT AG, Schingasse 4a, 9470 Buchs, 081 750 03 30, info@bussport.ch
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7 mm Blaser Magnum .300 Blaser Magnum .338 Blaser Magnum .375 Blaser Magnum Ob bei der Jagd im Gebirge, in der Savanne oder auf der Hochebene – die gesteigerten Energie- und Geschwindigkeitswerte machen die neuen Blaser Magnum Kaliber zum idealen Begleiter bei weiten Schussdistanzen. Ab sofort
sind die Repetierbüchsen R93 und Kipplaufbüchsen K95 in den neuen Blaser Magnum Kalibern verfügbar. Bei dieser völlig neuen Generation leistungsstarker Patronen, die Blaser in Zusammenarbeit mit Norma entwickelt hat, wurden keine vorhandenen Kaliber kopiert, sondern alle aktuellen Erkenntnisse aus der Munitions-Technologie verar-
Die neuen Blaser Magnum Kaliber überzeugen durch: deutlich gesteigerte Präzisionswerte, höhere Leistung in Bezug auf Energie und Geschwindigkeit bei niedrigerem Gasdruck, angenehmeres Rückstossverhalten, bessere Funktionssicherheit, gute Eignung zum Wiederladen. Dank optimierter Hülsengeometrie, stabilem Hülsenboden und modernen Pulversorten wurden in Verbindung mit 4-Zug-Laufprofil und angepassten Dralllängen alle Entwicklungsziele erreicht. Aktuell bietet Blaser folgende Laborierungen an: – 7 mm Blaser Magnum: 9,1 g / 140 gr Nosler Accu-Bond
– .300 Blaser Magnum: 11,7 g / 180 gr Barnes TTSX (bleifrei) – .300 Blaser Magnum: 10,7 g / 165 gr Blaser CDP – .338 Blaser Magnum: 13,6 g / 210 gr Barnes TTSX (bleifrei) – .338 Blaser Magnum: 13,0 g / 200 gr Nosler Accu-Bond – .375 Blaser Magnum: 17,5 g / 270 gr Barnes TSX Weitere Laborierungen sind in Planung. Parallel dazu vertreibt Norma unter eigenem Namen zusätzliche Laborierungen. Die neuen Kaliber können derzeit für die Modelle R93 und K95 sowie für Wechselläufe bestellt werden (.375 Blaser Magnum nur erhältlich für R93). Ausführliche Infos und technische Daten sind erhältlich im Internet unter www. blaser.de oder im aktuellen Blaser Jagdkatalog, der kostenlos beim Blaser Fachhändler bereit liegt.
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Lebensraum
ROTWILD im Kanton
AARGAU
Die Wiedereinwanderung der grössten heimischen Säugetierart in den Aargau wäre eine kleine Sensation, eine Bereicherung für Natur, Bevölkerung und Jagd. Von den Auswirkungen einer längeren Präsenz dieser Art dürften aber auch andere, naturschützerisch bedeutende Arten profitieren, die offenere Waldstruktur bevorzugen.
In der Januarausgabe des «Schweizer Jäger» wird in einem zweiten Teil auf die Geschichte des Aargauer Rotwildes im 18. Jahrhundert eingegangen.
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Schweizer Jäger 12/2009
Die Idee zu dieser Arbeit kam bei den Co-Autoren Johannes Jenny, Rainer Klöti, Thomas Laube und Richard Zuckschwerdt schon vor einigen Jahren auf. Nachdem mehrere angrenzende Kantone die bisherige Praxis im Umgang mit dem Rotwild überprüften und die Bejagung anpassten, ist nun auch der Aargau gefordert, neue Wege zu gehen. Diese Diskussion soll mit allen Betroffenen geführt und so Konfliktpotenzial verringert werden. Mit Unterstützung von Pro Natura Aargau, Aargauischer Jagdschutz Verein (AJV), Stiftung Wildtiere, Natur, Landschaft und Leben, JagdSchweiz und dem CIC wurde eine Situationsanalyse erstellt. Interessierte können sich einen Überblick der Thematik verschaffen und auf eine mögliche Einwanderung in den Aargau wird aufmerksam gemacht.
Situation in den Aargauer Nachbar-Kantonen Seit den siebziger Jahren war das Ziel des Rothirschmanagements die Ausbreitung Richtung Mittelland zu verhindern. In den letzten Jahren fand jedoch ein Umdenken statt. Der Rothirsch soll sich seinen Lebensraum selber suchen. Die Kantone Bern, Luzern
und Zug passten ihre Jagdpraxis an. Der Rothirsch steht nun ganz oder teilweise unter Schutz und die Jagdzeiten wurden verkürzt. Erste Auswirkungen zeigen sich bereits. Im Längwald, einem Waldgebiet von ca. 15,5 km² zwischen Wangen an der Aare und Oberbuchsiten, ist der Bestand von einem Rothirsch auf 24 Tiere im Frühjahr 2009 angestiegen. Dieser schnelle Anstieg ist vermutlich auf die besondere Lage zurückzuführen. Die Autobahn A1 bildet eine unpassierbare Hürde, welche die Tiere nicht weiter Richtung Jura wandern lässt. Trotzdem scheint ihnen das Habitat zuzusagen. Auch die östlichen Nachbar-Kantone Baselland und Solothurn stellten den Rothirsch unter Schutz, um eine Besiedlung des Juras zu ermöglichen. Einwanderungsrouten Die Situation in den NachbarKantonen ergibt fünf mehr oder weniger wahrscheinliche Einwanderungsrouten. Dies sind: Jura: Der Jura birgt viel potenziellen Lebensraum. Ziel der Jura-Kantone ist die Erschliessung
Seit 2004 wurden insgesamt 15 Nachweise von Rotwild im Aargau erbracht. Dabei handelte es sich in der Regel um junge Stiere.
Foto: Pia Weber
Foto: Kurt Gansner
Geschichte Der Rothirsch war zunächst wichtige Nahrungs- und Rohstoffquelle, später gehörte das Jagen von Rotwild zu den herrschaftlichen Jagdprivilegien. Manche Landesherren förderten die Be-
stände so sehr, dass in den Wäldern und den landwirtschaftlichen Kulturen grosse Schäden entstanden. So baute sich ein Feindbild auf, das besonders von Bauern und Förstern gepflegt wurde – und bis heute nachwirkt. Kurz nach der Besetzung 1798 durch Napoleon wurde die Jagd freigegeben. Die unkontrollierte Jagd der Bürger und Bauern und das grossräumige Abholzen der Wälder führten rasch zum Verschwinden der meisten Wildarten. Der Rothirsch war vor rund 200 Jahren in der ganzen Schweiz fast ausgestorben. Erst nach dem konsequenten Schutz in der Bundesverfassung von 1874 setzte kurz nach dem Verschwinden die Rückwanderung aus Österreich ein.
Ist Rotwild im Aargau auch bald vermehrt in freier Wildbahn zu beobachten? Hirschrudel aus dem Wildpark Roggenhausen in Aarau. Schweizer Jäger 12/2009
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Lebensraum
Von Cédric Berli
Foto: Anita Moor
Lebensraum
Platzhirsch «Moritz» im Tierpark Heitern mit dem Tierwärter Urs Hirsbrunner.
der Lebensräume von Genf bis in die Wälder des solothurnischen und basellandschaftlichen Juras. Dazu wurden verschiedene Massnahmen getroffen. Werden diese Lebensräume erschlossen, so birgt dies auch für die angrenzenden Gebiete im Aargau eine Chance auf Besiedlung durch Rotwild. Bern: Dies ist die momentane Haupteinwanderungsroute der Rothirsche in den Aargau, da die meisten Rothirsche im Grenzgebiet zu Bern beobachtet wurden. Steigen die Populationen weiter an, so wird sich die Ausbreitung wohl auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Luzern: Die getroffenen Massnahmen sollten zu einer Lebensraumerweiterung führen. Wanderbewegungen Richtung Aargau sind registriert worden. Bei Schötz (ca. 8 km von der Grenze entfernt) wurde vor einigen Jahren bereits Rotwild registriert. Zug: Von ihrem bevorzugten Gebiet um den Wildspitz und die östliche Zugerseeseite sollte bei weiterführenden Schutzmassnahmen eine Verbreitung Richtung Mittelland möglich sein. Die Autobahn und der dichte Siedlungsgürtel um Zug erschweren jedoch die Ausbreitung. Zürich: Die im Aargau beobachteten Rothirsche bei Berikon, Remetschwil und – ganz aktuell vom 29. September 2009 – Niederrohrdorf dürften aus der Innerschweiz stammen und via Albis in den Aargau eingewandert sein.
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Schweizer Jäger 12/2009
Rothirschnachweise im Aargau Seit langem gab es im Aargau vereinzelte Rothirschbeobachtungen. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Meldungen an. Seit 2004 wurden 15 Nachweise, praktisch aus dem ganzen Kantonsgebiet, gemeldet. Die meisten Tiere wurden in der Region Zofingen beobachtet. Dies sind wohl Hirsche, die aus dem Längwald eingewandert sind. Drei Rothirsche im Osten des Kantons sind wohl aus der Innerschweiz über die Albiskette in den Aargau gewandert. Es handelt sich mehrheitlich um junge Stiere, was typisch für den Beginn einer Einwanderung ist. Für eine dauerhafte Besiedlung braucht es selbstverständlich mehrere Tiere beider Geschlechter. Lebensraumbedingungen und mögliche zukünftige Habitate Rotwild ist scheu und lärmempfindlich. Die starke Besiedlung machte den Bewohner von Offenlandschaften zu einer heute meist im Wald lebenden Art. Rückzugsmöglichkeiten sind sehr wichtig. Dies könnte im Aargau zum Problem werden. Zwar liegt er mit einem Waldanteil von 35% über dem schweizerischen Durchschnitt. Der Wald ist aber einem hohen Nutzungsdruck ausgesetzt. Dank Plastizität im Verhalten kann sich Rotwild veränderten Gegebenheiten anpassen. Telemetrie-Studien aus Deutschland zeigen, wie wichtig Wildruhezo-
nen sind. Rückzugsmöglichkeiten von 200 ha lassen den Rothirsch einen seinen Bedürfnissen gerecht werdenden Tagesrhythmus entwickeln. Der Rothirsch gewöhnt sich auch an gewisse Störungen: Auf dem Gebiet des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr der US-Streitkräfte in Nordbayern lebt eine grosse Anzahl Rothirsche. Dort arbeiten 2500 Soldaten. Tag und Nacht – auch an Wochenenden – wird scharf geschossen. Einerseits werden Fahrzeuge und Soldaten in unmittelbarer Nähe geduldet. Anderseits reicht zu Ende der Jagdzeit schon ein entfernter Schuss aus einer Jagdwaffe, um das Rotwild zur Flucht zu bewegen. Diese Anpassungsfähigkeit könnte die Einwanderung begünstigen. Der aargauische Jura ist ein Naturraum von hoher Qualität und mässiger Besiedelung. Hier könnte der Rothirsch, wie auch auf den südlichen Hügelzügen, durchaus Lebensraum finden. Noch in einem weiteren Punkt eignet sich der Aargau als Lebensraum. Mit seinem vorbildlichen Auenschutz setzt er hervorragende Bedingungen für eine Rückkehr der ursprünglichen Auen-Bewohner. In einem Vortrag über die Rotwildgebiete aus der Sicht der Wildtierbiologie spricht Dr. phil. Helmuth Wölfel von der Uni Göttingen davon, dass Wasserflächen eine magnetische Anziehungskraft auf Rotwild haben. Die Rothirsche der Donauauen werden offenbar besonders gross. Die Aargauer Auen kommen also als Teillebensraum durchaus in Frage. Herausforderung Rothirsch Schadensproblematik und denkbare Auswirkungen auf den Wald: Dem Rothirsch geht der Ruf eines grossen Schädlings nach. Bei einem Nahrungsbedarf von täglich 10–20 kg können – je nach Populationsdichte, Nahrung und Jahreszeit – erhebliche Schäl- und Verbissschäden sowie Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen auftreten. Wenn im Verhältnis zur Anzahl Rothirsche jedoch genügend Gras vorhanden ist, wird nur wenig andere
Meinung der Aargauer Jäger Ein Jagdverzicht wäre eine Voraussetzung, um die Besiedlung zu fördern. Um die Akzeptanz bei den Aargauer Jägern zu eruieren und ihre Meinung über eine mögliche Einwanderung zu erfahren, führte man eine Umfrage bei Obmännern von 127 Jagdrevieren des Kantons durch. Hier die Resulate:
Befürwortet ihre Jagdgesellschaft die Einwanderung des Rothirsches in den Kanton Aargau? (n = 127)
Das Moratorium soll jedoch freiwillig sein, damit im Notfall unbürokratisch eingegriffen werden kann. Wichtig ist, dass das Moratorium von allen Jagdrevieren mitgetragen wird.
■ ja ■ nein ■ unentschlossen
Die grosse Mehrheit der Aargauer Jäger befürwortet eine Rückkehr des Rothirsches. Sie würden den Hirsch mit seinem imposanten Erscheinungsbild als Bereicherung von Landschaft und Jagd betrachten. Eine mögliche Einwanderung wurde jedoch auch bei den Befürwortern mit gewissen Fragezeichen verbunden. So äusserten die Obmänner besonders Bedenken bezüglich dem möglichen Lebensraum und den Schäden sowie den daraus resultierenden Reibungsflächen mit Forst und Landwirtschaft. Ein wichtiges Anliegen ist, dass die Einwanderung ohne Umsiedlungen erfolgt. Eine Ansiedelung wird von den meisten Befragten abgelehnt. Ist Ihre Jagdgesellschaft für einen zeitlich begrenzten Jagdverzicht auf den Rothirsch? (n = 127)
■ ja ■ nein ■ unentschlossen
Auch für den Jagdverzicht resultiert eine grosse Mehrheit. Bereits jetzt gibt es verschiedene Jagdreviere, welche auf die Bejagung des Rothirsches verzichten würden, tauchte ein Tier auf.
Fazit Der Rothirsch wird wieder in den Aargau einwandern. Das Rotwild dürfte von den Anstrengungen im Auenschutz profitieren. So könnten die Auen bei entsprechender Grösse zu wichtigen Wintereinständen werden. Die wenigen noch vorhandenen Korridore zwischen den Wäldern des Juras, den Hügelzügen des Mittellandes und den Auen im Talgrund müssen konsequent erhalten und ausgebaut werden. So kann die Verbreitung weiterer Tierarten, auch des Rotwilds, gefördert und der genetische Austausch zwischen Populationen gesichert werden. Eine freiwillige Einschränkung der Jagd ist Voraussetzung für eine dauerhafte Besiedlung. Wie unsere Umfrage zeigt, ist die Aargauer Jägerschaft mehrheitlich zu diesem Schritt bereit. Angesichts der begründeten Ängste sollten unseres Erachtens in einem nächsten Schritt Gespräche geführt werden mit Forst- und Landwirtschaft über Rahmenbedingungen, Fragen rund um Schadensverhütung, die Höhe tragbarer Schäden. Das bundesweite, wie auch das kantonale Gesetz über die Jagd schreiben vor, dass die Artenvielfalt zu erhalten ist und bedrohte Arten zu schützen sind. Wir sind überzeugt, dass sich die Aargauer Bevölkerung die Rückkehr des Rotwildes in unsere Lebensräume wünscht, gleich, wie sie anderen einheimischen Vertretern wildlebender Tiere mit Sympathie und den dafür notwendigen Geldmitteln begegnet ist. Biber, Gämse und Luchs sind wieder heimisch geworden, dem Rotwild soll es nicht anders ergehen. Interessierte können die gesamte Situationsanalyse im Internet unter www.pronatura-aargau. ch, www.wnll.ch oder unter www. ajv.ch herunterladen oder die Broschüre bei der Geschäftsstelle von Pro Natura Aargau bestellen. ■ Schweizer Jäger 12/2009
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Lebensraum
Nahrung aufgenommen. Weniger Störungen führen ebenfalls zu weniger Schäden, weil sich das Rotwild seltener in den Wald zurückzieht. Am Tag wird sich der Rothirsch dennoch in den Einständen im Wald aufhalten. Umso wichtiger ist es, in der Nacht Störungen zu verhindern. Peter Schmid, Förster in Sissach, ist überzeugt, dass der Rothirsch zurückkommen wird. Seiner Meinung nach verträgt sich das durchaus mit unserem Wald. Eine höhere Belichtung des Waldbodens führt zu einer besser ausgebildeten Krautschicht. So kommt der Rothirsch zu seiner bevorzugten Nahrung und schont Rinde und Knospen. Auch von der Extensivierung der Landwirtschaft dürfte der Rothirsch profitieren, indem mehr Grasland und damit Äsung zur Verfügung steht. Allenfalls sind weitere Massnahmen nötig und möglich. Wichtig dürfte die Entwicklung der Forstwirtschaft sein. In den letzten Jahren verschieben sich die Ziele der Waldbewirtschaftung hin zur Multifunktionalität. Neben der Gewinnung von Nutz- und Energieholz soll der Wald auch Naherholungsgebiet und Naturschutzgebiet sein. Entschädigung der Kosten: Die §§ 21–26 des neuen Aargauischen Jagdgesetzes (AJGS) vom 24. Februar 2009 regeln die Grundsätze zur Verhütung und Abgeltung von Wildschäden. Kostenträger von Wildschäden sind die Jagdgesellschaften bis zu einer Obergrenze von maximal einem Viertel des jährlich zu entrichtenden Jagdpachtzinses. So bleiben die für die Jagdgesellschaften anfallenden Kosten berechenbar.
Literatur
Fütterung von Reh- und Rotwild Der nächste Winter kommt bestimmt. Und damit wird sich auch die Frage Wildfütterung ja oder nein erneut stellen. Antworten darauf erhalten interessierte Leserinnen und Leser im zur Besprechung vorliegenden Praxisratgeber «Fütterung von Reh- und Rotwild».
Die Autoren Ein hochkarätiges Autorenteam schliesst mit diesem Buch eine bestehende Lücke und schlägt damit eine ergänzende Brücke zu «Rotwild in den Bergen» von Dr. Hubert Zeiler. Univ. Doz. Dr. Armin Deutz braucht der Leserschaft des «Schweizer Jäger» nicht näher vorgestellt zu werden. Er wird von seinem Kollegen Dr. Johann Gasteiner unterstützt, der an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein das Institut für artgemässe Tierhaltung und Tiergesundheit leitet. Seine Forschungsschwerpunkte bilden die Ernährungsphysiologie und Erkrankungen des Verdauungsapparats von Wiederkäuern. Die damit erworbenen vertieften Erkenntnisse schlagen sich auch im Buch nieder, das im April im Leopold Stocker Verlag GrazStuttgart erschienen ist. Als weiterer Autor ist Dipl. Ing. Dr. Friedrich Völk zu erwähnen, der seit 2001 in der Unternehmensleitung der Österreichischen Bundesforste AG für das Geschäftsfeld Jagd zuständig ist. Zuvor war er während 14 Jahren in der Wild-
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forschung an der Vet. Med. Universität Wien und an der Universität für Bodenkunde Wien tätig. Schalenwildbewirtschaftung, Wildschadensvermeidung, Wildökologische Raumplanung und Lebensraumvernetzung bilden und bildeten seine Forschungsschwerpunkte. Zusammen mit Univ. Doz. Dr. Karl Buchgraber organisiert er auch die jährlichen Jägertagungen in Aigen im Ennstal. Buchgraber leitet das Institut für Pflanzenbau und Kulturlandschaft an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Gleichzeitig hält er auch Vorlesungen an den zuvor genannten Universitäten in Wien und der Freien Universität in Bozen. Seine Erfahrungen bezüglich Futterqualitäten und Futterbewertung, auch und gerade für die Versorgung von Wildtieren, finden Niederschlag im Fütterungsratgeber, der durch Beiträge von Bernhard Haller, dem Produktemanager von GARANTIE Tiernahrung in Pöchlarn – er leitet dort den Bereich Wild, Pferd, Klein- und Zootiere – ergänzt wird. Zum Buch «Füttern mit mangelhaftem Fachwissen ist fahrlässig. Denn Fütterungsfehler verursachen erhebliche Leiden für das Wild und Schäden am Lebensraum». Diese Feststellungen bilden nicht nur Kernaussage der Einleitung, sondern sind auch Voraussetzung, um die Thematik mit der nötigen Sachlichkeit und dem notwendigen Fachwissen anzugehen. Sie lassen sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch hindurch verfolgen, das sich dadurch deutlich von bisher Gelesenem und Gehörtem über Fütterung von Schalenwild abhebt. Zumal es ja als Ratgeber für den Praktiker gedacht ist. Und diesem Anspruch in allen Teilen genügt. Gleich zu Beginn des ersten Kapitels über «Sinn und Unsinn von Fütterungsmass-
nahmen» zwingen die Autoren den Leser (gilt durchgehend für beide Geschlechter) mittels zweier Argumentarien pro und contra Fütterung zu intensivem Nachdenken über sein allfälliges Tun und Entscheiden im eigenen, jagdlichen Umfeld. Dass hier vor allem auch Ämter, Verwaltungen, Forschung und Verbände angesprochen und miteinbezogen sind, sei doch miterwähnt. In diesem Zusammenhang sind auch die grundsätzlichen Bemerkungen über Fütterung und Aufhege, Fütterungshygiene und Revierhygiene, Absage an Kirrungen und Entwurmen von Wildtieren zu sehen, die dieses erste Kapitel abschliessen. Für den Interessierten streifen die Verfasser auch kurz die Themata Fütterung und Domestikation, Rechtliches zur Fütterung und Futtermittelsicherheit. (Diese beiden Kapitel beziehen sich zwar vordergründig auf die entsprechenden Gegebenheiten im EU-Land Österreich, sind aber auch aus Schweizer Sicht lesenswert. Erwähnt sei etwa die Meinung der Autoren zum Thema Zwischen-Fütterungsgebot und -verbot.) Grundlegende Kenntnisse sind notwendig Leiden Wildtiere Hunger? Auf diese immer wieder gehörte Frage erhält der Leser fundierte Antworten, die auch zu kritischen Überlegungen wie etwa «Herbst als Anfang des Rehjahres» Anlass bieten. Dass Wildfütterung ohne seriöse, grundlegende Kenntnisse der Anatomie der Verdauungsorgane und Verdauungsphysiologie von Wildwiederkäuern Stückwerk bleibt, stellen die Verfasser in den Kapiteln «Grundzüge der Verdauung beim Wildwiederkäuer, Wiederkäuertypen – Entwicklung des Vormagensystems und Äsungs- und Futteraufnahme» auf eindrückliche und für jedermann verständliche Art dar. Aussagekräftige Tabellen, Grafiken und Fotos ergänzen das Geschriebene und tragen damit zur besseren Verständlichkeit bei. Was im übrigen für das ganze Buch gilt. Über «Pflanzen und ihre In-
haltsstoffe» sowie «Einteilung von Futtermitteln und ihre Gewinnung» erfährt der daran interessierte Leser viel Wissenswertes, das bereits Bekanntes auffrischt oder ergänzt und so auch Fehler vermeiden hilft. Die «Beurteilung von Grundfutter» erleichtert auch dem (landwirtschaftlichen) Laien allfällige Entscheidungen, wozu auch «Praktische Rationenbeispiele» hilfreich beitragen. Dass auch diese Themen wieder durch entsprechendes Bild- und Tabellenmaterial ergänzt und illustriert werden, erhöht ihre Aussagekraft. Die Frage «Wie viel Salz benötigt Wild?» beantworten die Verfasser in einem eigenen Kurzkapitel, dem sie Ausführungen über Futtermittel- und Fütterungshygiene anschliessen. Der Leser erfährt im weiteren Grundlegendes über «Die häufigsten Fütterungs- und Futterfehler, Fallwilduntersuchung auf Fütterungsfehler und fütterungsbedingte Erkrankungen». Didaktisch gekonnt kommen so etwa die «Grundsätze der Rehwildfütterung», aber auch eine «Übersicht zu möglichen Fütterungsfehlern» zur Darstellung, die Fehler und damit nachteilige Folgen für das Wildtier vermeiden helfen. Den gleichen Zweck verfolgen die Kapitel «Fütterungsbedingte Erkrankungen» und «Im Fütterungsbereich übertragbare Infektionskrankheiten und Parasitosen». Der «Standortwahl» und dem «Bau von Fütterungen», aber auch der Thematik «Fütterung und Wildschäden», sind die letzten Hauptkapitel gewidmet. Auch mit diesen Ausführungen bringen die Autoren ihre Verantwortung – sie beruht auf langjähriger praktischer Erfahrung und fundierten Untersuchungen – für das Wildtier und seinen Lebensraum glaubwürdig zum Ausdruck. Chance oder Risiko für den Wald? – Versuch einer Bilanz Mit diesen ihren Ratgeber abschliessenden Grundsatzgedanken zeigen die Autoren auf, unter welchen fünf grundsätzlichen Bedingungen der Satz «Was an der Fütterung an
zeichnung in allen Teilen gerecht – abschliessend beiträgt. Dem Autorenteam ist es gelungen, ein viel und oft recht kontrovers diskutiertes Thema zu versachlichen und vor allem jene Grundvoraussetzungen zu schaffen, die das Füttern von Schalenwildarten wie Reh und Hirsch verantwortbar machen. Unverantwortlich wäre Fütterung aus Motiven, die auch die Verfasser ablehnen. (Aber ebenso unverantwortlich wäre und ist das Verhungern-Lassen von Wildtieren. Und diese Tatsache noch als naturgegeben zu interpretieren. Die nichtjagende Öffentlichkeit kümmert sich wenig um Gutachten und Amtsentscheide. Sie sieht und erlebt allein das leidende und verhungernde Tier und macht dafür nur einen verantwortlich. Den Jäger. Verf.) FJS
Eine wirklich gut gelungene Ergänzung, die zum hohen Stellenwert dieses Praxisratgebers – und er wird dieser Be-
Armin Deutz / Johann Gasteiner «Fütterung von Reh- und Rotwild», Ein Praxisratgeber, 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 16,5x22 cm, Hardcover. ISBN 978-3-7020-1216-8. 19,90 Euro, CHF 36.50. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.
Vom Kampf der Rivalen
Erleben und Erinnern: Jäger von heute erzählen «Die Jagd gründet auf einer tief und dauernd im Wesen des Menschen angelegten Begierde», so eine der vielschichtigen Jagd-Sichtweisen des spanischen Kulturphilosophen José Ortega y Gasset. Unsere Natur ist nach seiner Überzeugung auf Jagd angelegt, denn «sie ist ein Wettstreit oder das
Aufeinandertreffen zweier Systeme von Instinkten». 25 Mitglieder und Sympathisanten des FLJ haben mit ihren jagd-belletristischen Beiträgen, mit Jagdlyrik aber auch mit Jagdmalerei und Jagd- und Tierfotografie ein aussergewöhnliches Zeitzeugnis der Jagdkultur unserer Zeit vorgelegt. Ein inhaltlich wie optisch schwerwiegendes Jagdbuch (1,2 kg), das den Jäger wie Nichtjäger gleichermassen den Mythos des Weidwerks begreifen lässt. – Ein Muss für jede Jagdbibliothek! Vom Kampf der Rivalen. Erleben und Erinnern: Jäger von heute erzählen. ISBN 978-3-937431-62-8. Anthologie II des Forums Lebendige Jagdkultur. Red. Bearbeitung: Erich Hobusch, Berlin. 16x24 cm, 392 Seiten, 310 Abb. (davon 120 Gemälde, 85 Zeichnungen und Tiergrafiken, 105 Tierfotos). Autoren: Mitglieder des Forums Lebendige Jagdkultur. Bestellungen unter cw Nordwest Media Verlagsgesellschaft mbH, Grosse Seestrasse 11, 23936 Grevesmühlen, Telefon 0049 3881/2339, Fax 0049 3881/2339, info@nwmverlag.de. 24.80 Euro.
Selous – Wild Heart of Africa In Afrika liegen die Ursprünge der Menschheit und hier liegen auch die ursprünglichsten Sehnsüchte eines Jägers. Afrika ist der Kontinent des Jägers – nirgendwo sonst gibt es auch nur annähernd so viele interessante Wildarten wie auf dem schwarzen Kontinent. Eine der letzten Oasen jenes ursprünglichen Jagens ist «Der Selous». Im Südosten Tansanias gelegen, ist es eines der grössten Schutzgebiete Afrikas. Vom südwestlichen Zipfel bis in den hohen Nordosten sind es 700 km! Er bedeckt eine Fläche von 50 000 km2 – grösser als die Schweiz oder Dänemark. Im Selous leben 70 000 Elefanten (²/³ der tansanischen Population), 120 000 Büffel, 3–4000 Löwen. Mehrere grosse Flüsse wie im Norden der Rufiji, der Ulange oder im Süden der Luwegu und der Mbarangandu durchqueren Savannen und Berge – hier schlägt noch der Puls eines alten Afrika. Und dieser Puls hat jetzt in Form eines Buches eine ausserordentlich lebendige Gestalt angenommen. Rolf Baldus arbeitete viele Jahre im Wildlife Management im Selous und kennt dieses Schutzgebiet und seine Menschen wie kaum ein ande-
Literatur
Nahrung aufgenommen wird, wird nicht gleichzeitig im Wald weggeäst – deshalb leistet jede Fütterung einen gewissen Beitrag zur Wildschadensvermeidung» in der Praxis zutrifft. Eine dem Buch beiliegende CD enthält – Massnahmen zur Äsungsverbesserung, Futterwerttabellen und Anleitung zu deren Gebrauch – Rationenberechnungen – Verschiedene Konzepte und Erfahrungen zur Fütterung von Reh- und Rotwild – Ursachen für Fallwild – Checklisten zur Überprüfung der eigenen Fütterung – Checklisten zur sensorischen Überprüfung von Grundfuttermitteln – ein umfangreiches Verzeichnis der verwendeten und empfohlenen Literatur
rer. Er hat Kenner, Jäger, Maler und Fotografen des Selous um sich geschart und mit ihnen ein Buch geschaffen, das einen Garten Eden dieser Erde zeigt: in all seiner Schönheit, in all seiner Verletzlichkeit – das aber auch Wege aufzeigt, wie dieser Platz von Eden in die Zukunft gerettet werden kann. Ein Buch über die sich stets kreuzenden Wechsel und Wege von Menschen und Tieren – und ihr gemeinsames Ziel: ein Dasein in einem harmonischen Miteinander. «Wild Heart of Africa – The Selous Game Reserve in Tanzania» (in Englisch), Rolf Baldus (Herausgeber), 288 Seiten, über 400 Fotografien, Zeichnungen und Karten. Zwei Ausführungen: Hardcover mit Schutzumschlag ISBN 978-0-98026267-4, 65 US Dollar; Sammleredition (Lederausführung): ISBN 978-0-9802626-8-1, 130 US Dollar.
Von Burkhard Stöcker
Jagdtage mit Überraschungen Ein Jäger aus Passion und einer mit Humor noch dazu! Endlich erschienen ist das lange erwartete neue Buch des welterfahrenen Nimrods, der hier wieder eine reiche Sammlung jagdlicher Erlebnisse, Abenteuer und Anekdoten für seine grosse Fangemeinde zusammengestellt hat. In der Wüste Gobi, beim heimischen Sauenansitz, der Jagd auf den
König der Wälder in den wilden Karpaten – Pelzl lässt uns an seinen Erfahrungen teilnehmen und verschweigt auch Misserfolge und Fehlschläge nicht. Herbert Pelzl, Jagdtage mit Überraschungen. Gebunden, 168 Seiten, Preis Fr. 29.–. NeumannNeudamm. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links. Schweizer Jäger 12/2009
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Literatur
Ferm – Mit Hunden auf der Jagd
Aus dem Wolf wurde der Jagdhund. Seit der Steinzeit jagt dieser an der Seite des Menschen, mit urwüchsiger Kraft, lodernder Leidenschaft und dem unbändigen Willen, Wild auszumachen, ihm zu folgen und es zu erbeuten. Mit der Zeit änderten sich die Anforderungen an den Jagdhund. Wahre Meister wuchsen heran: weichmaulige Retriever, die Hase und Ente aus Feld und Wasser bringen; feinsinnige Schweisshunde, die unbeirrt der Wundfährte folgen; oder auch gedrungene Dackel, die sich in engen Bauten Fuchs und Dachs mutig stellen. Die Aufgaben mögen sich gewandelt haben und
Aussehen und Temperament unterschiedlich sein, aber eines haben sich Jagdhunde bis zum heutigen Tag erhalten: das Feuer der Wölfe. Markus Zeiler – spätestens seit seinem Monumentalwerk «Schweiss – Bilder der Jagd» als Natur- und Jagdfotograf bestens bekannt – ist mit der Kamera jahrelang den Jagdhunden gefolgt. Er war dort, wo es brennt. Wenn der Schweisshund nach Stunden den angeschweissten Hirsch stellt, der Pointer bis auf die letzte Sehne gespannt das Rebhuhn vorsteht oder die Meute Terrier dem wehrhaften Keiler folgt. Das Ergebnis dieser Jahre liegt nun vor: «Ferm – Mit Hunden auf der Jagd». Ein Buch, das in einzigartigen Bildern Leben und Arbeit der Jagdhunde hautnah nachzeichnet. An der Seite des Jägers. Mit dem Feuer des Wolfes. Markus Zeiler, «Ferm – Mit Hunden auf der Jagd». Fotoband, 224 Seiten. Über 300 grossformatige Farbfotos. Leinen, mit Schutzumschlag. Im Geschenkschuber. 26x32 cm; ISBN: 978-3-85208077-2; Fr. 229.–. Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite Jägermarkt, oben links.
Neuerscheinungen für den Jäger Schmidt/Hecker, Taschenlexikon der Gehölze. Ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter. Quelle & Meyer Verlag; Fr. 42.90. Für alle Arten wird angegeben, ob sie gefährdet oder besonders geschützt sind. Ob Fragen zu Höhe oder Alter, auffälligen Stämmen oder Herbstfärbung der Blätter, attraktiven Blüten oder giftigen Früchten: Das «Taschenlexikon» wird jedem Gehölzfreund die rich-
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tige Antwort geben sowie ein wertvoller Begleiter und eine unerschöpfliche Informationsquelle sein. Lüder, Gehölzbestimmung leicht gemacht. Systematische Bestimmung von Gehölzen auch für Einsteiger. Quelle & Meyer Verlag; Fr. 34.50. Entgegen den meisten bisherigen «Bestimmungsbüchern» mit farbigen Bildern und lediglich beschreibenden Texten, ermöglicht dieser Grundkurs
auch dem botanisch Ungeübten die sichere Gehölzbestimmung mit Hilfe eines vereinfachten systematischen Schlüssels. Perfahl (Hrsg.), Die schönsten Jagdgeschichten aller Völker. stv; Fr. 28.–. Urinstinkt, Natur, Jägerlatein – das sind Eckpfeiler der gehobenen Jagdliteratur, in die die Anthologie einen Einblick gibt. Eder, Abenteuer Fischen. Von Alaska bis Sibirien ... stv; Fr. 36.–. Mehr als ein Angelbuch: Der Autor verknüpft darin seine Erlebnisse beim Salmoniden-Fischen mit pointiert geschilderten Beobachtungen zu Land und Leuten. Eine reiche Bebilderung bietet die perfekte Ergänzung zu den authentischen Schilderungen. Oppermann, Die perfekte Flinte. Schaftmasse und ihre Ermittlung. Kosmos; Fr. 31.30. Ein Ratgeber für alle Flintenschützen, Büchsenmacher und Waffenschäfter. Weidinger, Alles im Grünen Bereich. Neumann-Neudamm; Fr. 28.–. Der Autor schöpft aus reicher Erfahrung und bietet Antworten zu brisanten Themen: Berechtigung und Notwendigkeit der Jagd, nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, kein Wald ohne Wild. Kittel, Jagdhunde an meiner Seite. NeumannNeudamm, Fr. 39.–. Jagdliche Hundegeschichten vom Feinsten! Der Autor zeigt in jeder Zeile, dass er genauso gewitzt und passioniert ist wie seine Hunde, die Deutschen Jagdterrier.
Menzel, Jagen ein Leben lang. Erlebnisse und Ansichten eines Hochwildjägers. Kosmos; Fr. 36.90. Kurt Menzel zählt zu den bekanntesten Autoren fachlicher und erzählender Jagdliteratur. In seinem neuen Buch lässt der Hochwildjäger par excellence sein reiches Jägerleben Revue passieren. Klotz, Schwarze Kittel. Die Leidenschaften eines Jägers – Visionen & Gefühle. NeumannNeudamm; Fr. 19.–. Natürlich geht es um S c h wa r z w i l d – aber Klotz scheut sich auch nicht, über Liebe, Jagd und Tod zu schreiben. Sachverstand und tiefempfundene Liebe zur Natur und ihren Lebewesen prägen dieses Spätwerk des Autors. Vauk, Ein Leben mit Hunden. Neumann-Neudamm; Fr. 23.–. Der Autor erzählt von den vielen Hunden, die mit ihm ein Stück des Weges zogen. Viele Leser werden das Geschriebene nachvollziehen können. Andere, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund anzuschaffen, erhalten wertvolle Tipps zur Aufzucht und Haltung eines Hundes. Schulte-Wess, Unglaublich – aber wahr. Die besten Geschichten aus dem Jägeralltag. NeumannNeudamm; Fr. 19.–. Auf der Jagd passieren einem Dinge, die normale Menschen – insbesondere aber auch die lieben Mitjäger – nicht selten als Jägerlatein abstempeln. Doch alle Geschichten in diesem Taschenbuch sind wahr, so unglaublich sie auch klingen mögen. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.
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Luchs und Wolf im Berner Oberland Beim Wandern in Bergregionen denke ich oft mit Wehmut an vergangene Zeiten, als Gämsen, Steinwild und auch Rehe fast überall in den Berglandschaften anzutreffen waren. Schafe in bescheidener Anzahl gehörten dazu und waren für das Wild nicht störend. Um das Jahr 1971 waren plötzlich Luchse in der Schweiz. Abenteuerliche und verschleiernde Versionen über die «natürliche Einwanderung» waren zu vernehmen. Jahre später stellte sich heraus, dass
alles ein Schwindel mit höchster behördlicher Rückendeckung war. Alle Luchse wurden illegal ausgesetzt. Geschichten über die «natürliche Einwanderung» sollten zur Volksberuhigung beitragen, weil man offensichtlich kritischen Diskussionen gleich von Anfang an aus dem Weg gehen wollte. Nun wiederholt sich offenbar die Geschichte Findet gegenwärtig die «natürliche Einwanderung», die 1971 so gut funktionierte, wie-
Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.
Jäger im Jura wegen Wilderei vor Gericht
Fehlschuss Wegen Wilderei standen vier jurassische Jäger in Pruntrut anfangs November vor dem Strafgericht. Sie sollen von 2002 bis 2006 in den Freibergen rund 200 Tiere illegal erlegt haben. Ein Angeklagter war Hilfswildhüter; er bestritt am ersten Prozesstag die Vorwürfe. Die Affäre gilt als einer der grössten Wilderei-Fälle in der Schweiz und als bisher grösster Fall im Kanton Jura. Den vier Männern wird vorgeworfen, 138 Rehe, 36 Hasen, 12 Wildschweine und 11 Gämsen heimlich geschossen zu haben. Zur Last gelegt werden ihnen Verstösse gegen Bundesgesetze sowie gegen das kantonale Jagdgesetz. Aufgeflogen war die Wilderei im Sommer 2006, als ein Wildhüter seinen Hilfshüter und eine weitere Person in einem Auto vorbeirasen sah. Er ging der Sache nach und stiess auf ein verstecktes Reh. Die Polizei stellte darauf Dutzende von Jagdtrophäen, Waffen, Dokumente und Wild in einer Kühltruhe sicher. Die Ermittlungen samt Einvernahmen von Personen im Umfeld der Angeklagten dauerten zweieinhalb Jahre. Der Kanton Jura macht im Prozess einen Schaden von rund 140’000 Franken geltend. Der 36-jährige Hilfswildhüter beteuerte zu Prozessbeginn, er trete für die Anliegen der Natur ein. Wilderei ist in jeder Form verwerflich und zieht die ganze Jägerschaft in Misskredit, auch die Gesetzesbewussten – und das ist die Mehrheit! KG
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der statt? Immer öfter hört man von «eingewanderten» Wölfen. Eine baldige Rudelbildung wird vorausgesagt. Massaker an Haustieren, mit oder ohne Bewachung, häufen sich. Beispiele: Bei einer Schafherde im Zentralwalliser Val des Dix, eingezäunt und bewacht von 5 Herdenschutzhunden, hat der Wolf «zugebissen», wie das verharmlost und verniedlicht aus den Medien zu entnehmen ist. «Zugebissen» bedeutet, ein Wolf reisst in der Nacht 15 Schafe. Am nächsten Tag finden sich neben toten auch noch lebende, angefressene Schafe mit herausgerissenen Innereien. – Ein Luchs reisst im Gantrischgebiet innerhalb von zwei Wochen 14 Schafe. Auch hier findet man noch lebende, angefressene Schafe. – Erwähnt sei hier noch ein Auszug aus einem Beitrag des «Schweizer Jäger» 3/2002: Mit Bitternis musste man in der letzten Märzwoche 2000 zur Kenntnis nehmen, dass ein Wolf neun trächtige Gämsgeissen und einen jungen Hirsch riss. Alles dokumentiert und nachzulesen. Wer glaubt da noch an die märchenhaften Aussagen, Luchs und Wolf fressen nur, was sie zum Überleben brauchen und vorwiegend kranke und schwache Tiere…? Es ist damit zu rechnen, dass im Kanton Bern über 40 Luchse aktiv sind, die sich ohne natürliche Feinde stetig weiter vermehren. Zur Erhaltung eines Luchses müssen jährlich mindestens 60 Gämsen oder Rehe ihr Leben lassen. Auch Kleintiere und das wenige noch frei lebende Auerwild gehören dazu. Wölfe, die den mehrfachen Beutebedarf eines Luchses haben, sollen jetzt dazukommen! Der Einfluss auf die Wildbestände insbesondere im Alpenraum wird von Jahr zu Jahr deutlicher. Das Wild wird immer seltener. Zu befürchten ist, dass schon jetzt ganze Regionen praktisch wildfrei sind. Gebiete, in denen noch Wild zu sehen ist, das seinem angeborenen Sozialverhalten entsprechend leben kann, sind zur Rarität geworden. Mitschuldig an dieser für
das Wild so fatalen Situation sind die stetig zunehmende Zahl an «Naturkonsumenten», die sich mit verschiedensten Gerätschaften zu jeder Jahreszeit gedankenlos in die Einstände des Wildes begeben. Aber auch gebietsweise übergrosse Schafherden, die das Bergwild aus den gewohnten Äsungs- und Einstandsgebieten verdrängen. Zugleich werden durch Übernutzung der Alpwiesen viele Bergblumen zerstört. Unverständlich ist, dass diese verwerfliche Grossherdenhaltung auch noch durch Subventionen angeregt und gefördert wird! Da stellen sich Fragen – Ist es wünschenswert, Grossraubwild auszusetzen, um damit Gämsen und Rehe zu «entfernen»? Wer kann sich an den unvermeidlichen Massakern erfreuen? Wem dient das? Was steckt da für ein Plan dahinter? – Wollen wir eingezäunte Berglandschaften mit Grossschafherden und Schutzhunden, die, wenn nicht Wolf und Luchs, dann jedoch ohne Zweifel Berggängerinnen und Berggänger in Angst und Schrecken versetzen? – Werden durch diese Massnahmen nicht zugleich noch vorhandenes Wild von den Alpweiden ferngehalten oder gar vertrieben? – Wer kommt für die enormen Kosten auf, die für Herdenschutzmassnahmen und zur Vergütung von gerissenen Haustieren aufgewendet werden? Soll das wieder der Steuerzahler begleichen? Müssten hier nicht die Förderer und «Einwanderungsbeschleuniger» von Grossraubwild in die Pflicht genommen werden? – Wo bleibt eigentlich der Tierschutz? Ist das Ansiedeln von Grossraubwild in der Schweiz nicht vorsätzliche oder zumindest in Kauf genommene Tierquälerei an Haustieren und am Wild? Sind diese etwa nicht schutzwürdig? Erkenntnisse Die Schweiz bietet schon wegen ihrer bescheidenen Grösse, der hohen Besied-
Wunschträume gegen jede Vernunft, mit behördlicher Unterstützung in die Praxis umsetzen dürfen. Neben den Haustieren, die vor grausamen Massakern nicht wirklich geschützt werden können, ist das heimische Wild der grosse Verlierer! Ohne jegliche wirksame und bemerkbare Unterstützung geht es einem tragisch-traurigen Schicksal entgegen. Heinz Berger 3615 Heimenschwand
Wasser auf die Mühlen der Jagdgegner «Lettre de la Romandie» von John Stucky in der Ausgabe 9/2009 Der Autor prangert im «Lettre de la Romandie» die Wolfsabschüsse im Wallis an und spricht von der behördlich verordneten Kugel oder des Jägers Flinte, die den Wolf auf die Decke legen. Diese Äusserung erweckt den Eindruck, dass Jäger dem Wolf nachstellen. Das alleinige Recht zum Abschuss ordnet das zuständige Departement des Kantons im Einklang mit der Bundesbehörde an und nicht des Jägers Flinte. Nicht nur subventionierte Schafe leiden, sondern auch gehegtes Wild Stucky spricht von subventionierten Schafen, die hinter einem idyllischen «Ferienhäuschen» auf die Wolfsangriffe warten. Mit keinem Wort erwähnt er, dass nicht nur den Schafen, sondern auch dem von den Jägern gehegten Wild grosse Leiden zugefügt werden. Seine Meinung steht im Einklang mit den Wünschen der mittelländischen RetroFundis, die den auch für sie unsichtbaren Wolf in den Bergen wünschen. Dem Wolf das Jagdregal abtreten? 1998 wütete ein Wolf im Siedlungsraum von Brig in-
nerhalb eines zwei Meter hohen Hirschfarmzaunes und tötete 2 Damhirsche und 2 Mufflons. 2000 fielen ihm im Val d’Hérens 4 trächtige Gämsen zum Opfer. 2009 riss er im Val d’Illiez in Kürze 14 Hirche. Dies sind nur einige der bewiesenen Vorkommnisse. Die Jäger der Kantone Nidwalden, Zug, Zürich, Thurgau und Freiburg sähen sich innert Jahresfrist um die Rotwildstrecke geprellt, da sie weniger als 14 Stück erlegen. Ist Herr Stucky mit von der Partie von fauna.vs, die allen Ernstes behauptet und schreibt, dass im Wallis 40 Wölfe Platz hätten? Das Weidmannsheil hätte dann auch bald für ihn und in der ganzen Romandie ausgewünscht. Ein ausgewachsener mitteleuropäischer Wolf – er kann bei einem mittleren Gewicht 40 kg schwer werden – benötigt pro Tag 10– 12% Fleisch seines Körpergewichtes. John Stuckys «Lettre de la Romandie» dürfte auch von militanten Jagdgegnern gelesen werden. Als Jäger die Jägerschaft so zu verunglimpfen, ist wahrlich Wasser auf die Mühlen der Jagdgegner und ein miserabler Dienst an der Aufbauarbeit von JagdSchweiz. Nando Mathieu, Agarn
Viel besser nie besitzen als bezahlen Vieles dreht sich im Wallis, Eingangstor zu einer neuzeitlichen Kolonisation, um den Wolf. Einiges versteckt sich im Dunklen, Handfestes aber belegen Facts und Zahlen. 2008 fielen dem Wolf nachgewiesenermassen 161 Schafe zum Opfer. Die Entschädigungen beliefen sich auf über Fr. 60 000.–. Hoher Schadenersatz – verursacht durch unerwünschte Konquistadoren. Mit dem Patentbezug bezahlen ebenfalls die Jäger einen Teil dieser Abgeltung über das Konto Schäden an Kulturen und Nutztieren. Am 7. August 2009 erhielt der Kanton die Erlaubnis, zwei schadenstiftende Wölfe abzuschiessen. Diese hatten trotz getroffenen und behördlich empfohlenen Schutzmassnahmen Schafherden angegriffen und ein Desaster ausgelöst.
Es gelang der Wildhut, in der bis zum 6. Oktober befristeten Abschusszeit, lediglich einen Wolf zu erlegen. Die «Wolfsjagd» kommt den Kanton mit Fr. 120 000.– bis Fr. 160 000.– sehr teuer zu stehen. Eine gesalzene Rechnung für einen toten Wolf. Die Dienststelle durfte trotz Kenntnis der anfallenden Kosten nicht zur Tagesordnung übergehen. «Wenn ein Wolf Schäden an Nutztieren anrichtet, obwohl Abwehrmassnahmen getroffen wurden, muss reagiert werden», sagte Peter Scheibler, Dienstchef der Jagd Wallis. Verwerflich zynisch gab sich Nicolas Wüthrich, Sprecher von Pro Natura, als er sich dahingehend äusserte, die hohen Auslagen wären Grund genug, dem Wolf nicht mehr nachzuspüren und zu erlegen. r.w.
Seltenes Weidmannsheil Den Abschuss seines Lebens machte wohl am 9. November 2009 um 07.30 Uhr der Berner Jäger Hans Schär: Eine gehörnte Rehgeiss mit Stangenlängen von 9 bzw. 11 cm und einem Jagdgewicht von 19 kg, ca. 5-jährig, trocken, hatte vermutlich nie geführt. «Hausi, di Bock het jo gar kei Secku!» – Da gingen
Hausis Augen erst richtig auf: tatsächlich! Der Bock oder eben die Geiss wurde dann tüchtig gefeiert. Das Gehörn wird voraussichtlich an der kantonalen Trophäenschau in Thun zu bewundern sein. Nochmals ein kräftiges Weidmannsheil! Dein Jagdkamerad Chlous Schweizer Jäger 12/2009
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lungsdichte, der Erschliessung und Nutzung fast jeder Ecke, keinesfalls geeigneten Lebensraum für Grossraubtiere. Wer das nicht wahrhaben will, sollte zur eigenen Information Länder bereisen, wo diese zweifelsohne schönen Tiere noch artgerecht leben können, ohne andere Tierarten zu gefährden oder beinahe auszurotten. Der Verdacht drängt sich auf, dass Befürworter und Förderer von Grossraubwild in der Schweiz, ihre Wildnis-
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Überarbeitung der Hegekonzepte betreffend Notfütterungsmassnahmen in Graubünden Was kann womit verbessert werden? Nach dem vergangenen, ausserordentlich strengen Winter, den im Frühjahr veröffentlichten hohen Fallwildzahlen und den nunmehr bekannten Abschusszahlen stellt sich mit Recht die Frage, was kann womit verbessert werden. Dr. G. Brosi (Vorsteher Amt für Jagd und Fischerei, AJF) führte anlässlich der Delegiertenversammlung des Bündner Kantonalen Patentjägerverbandes (BKPJV) vom Mai 2009 aus, dass «allenfalls geschickte Notfütterungsmassnahmen eine vorübergehende Entlastung für das Wild bringen können. Diese müssen so erfolgen, dass sie folgende Voraussetzungen erfüllen: – Sie dürfen keine Konzentration des Wildes zur Folge haben, so dass eine gute Verteilung im Wintereinstand bestehen bleibt. – Die Zusammensetzung des Futters muss der nährstoffarmen, rohfaserreichen Winteräsung ähnlich sein. Zwar gut gemeinte, aber falsch ausgeführte Winterfütterung setzt die natürlichen, äusserst wirksamen Sparmechanismen des Stoffwechsels der Wildtiere ausser Funktion. – Notfütterungsmassnahmen müssen koordiniert erfolgen. Wie diese aussehen sollen, ist im Rahmen der Hegekonzepte zu präzisieren». Gestützt auf die rechtlichen Normen besteht die Möglichkeit, aber auch die Notwendigkeit, dass Hegemassnahmen in den einzelnen Bezirken im Rahmen der Hegekonzepte festgelegt werden. Selbst wenn schlussendlich das AJF zusammen mit den einzelnen Sektionen des BKPJV die definitiven Hegekonzepte festlegen, ist statutarisch und reglementarisch vorgesehen, dass die Hegekommission des BKPJV das AJF zusammen mit ande-
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Schweizer Jäger 12/2009
ren interessierten Kreisen bei der Erweiterung und Revision der Hegekonzepte unterstützen. Da unter dem Begriff andere interessierte Kreise neben Natur- und Umweltverbänden auch Private und die Öffentlichkeit zu verstehen sind, stellen sich gestützt auf die Ereignisse aus dem letzten Winter zusammenfassend folgende Fragen: Wann beabsichtigt die Hegekommission des BKPJV die bezirksweise geregelten Hegekonzepte bezüglich Notfütterungsmassnahmen anzupassen und räumt sie der Öffentlichkeit tatsächlich die überaus gerechtfertigte Möglichkeit ein, sich dazu zu äussern? Ladina Sturzenegger, Pontresina
Stellungnahme von Georg Brosi, Amt für Jagd und Fischerei Graubünden Im Art. 23 des Jagdgesetzes ist festgehalten: «Die Regierung erlässt nach Anhören der interessierten Kreise ein Hegereglement und regelt darin die Hegemassnahmen, die Hegetätigkeit sowie die Verwendung der Hegemittel.» Die kantonale Hegeverordnung ist im Jahre 1991 erlassen worden. Aufgrund der Ereignisse im vergangenen ausserordentlichen Winter geht es gegenwärtig darum, die bestehenden regionalen Hegekonzepte zu überprüfen und im Sinne einer rollenden Planung wo nötig zu ergänzen. Art. 4, Abs. 2 der Hegeverordnung führt aus, was bei der Ausarbeitung dieser Konzepte besonders zu beachten ist: die Eigentumsverhältnisse, die Anliegen der Land- und Forstwirtschaft, des Naturschutzes sowie die weiteren Einwirkungen auf den Lebensraum. Die genannten Anliegen werden bei der Überarbeitung der Hegekonzepte berücksich-
tigt. Selbstverständlich steht es auch Ihnen frei, Ihre Anliegen zu diesem Thema zu äussern. Georg Brosi Amt für Jagd und Fischerei Graubünden
Stellungnahme des Bündner Kantonalen PatentjägerVerbandes (BKPJV) Der BKPJV dankt Frau L. Sturzenegger für ihren Leserbrief und die sachliche Fragestellung. Gerne nehmen wir dazu Stellung. Dies jedoch in einem etwas breiteren Umfang. Es ist eine natürliche Folge des letzten, harten und schneereichen Winters, dass die Hege und vor allem das Thema Notfütterung an Aktualität merklich zugenommen haben. Verschiedene Tierschicksale haben verständlicherweise aufgewühlt, sind in Köpfen nachhaltig hängen geblieben und werfen Fragen auf. Dies nicht nur bei den Jä-
gern, sondern auch in der Öffentlichkeit. Das Thema Hege und Notfütterung ist sehr komplex und wird vom BKPJV auch als sehr bedeutend erachtet. Dies zeigt allein die Tatsache, dass aufgrund des Kantonalen Jagdgesetzes (Artikel 23) eine Kantonale Hegeverordnung, daraus resultierend ein Hegereglement des BKPJV, weiter die Bezirkshegekonzepte und auch die Sektionshegereglemente hervorgehen. Der BKPJV ist sich seiner Verantwortung im Bereich Hege bewusst, weiss um deren Bedeutung, weiss aber auch um die Grenzen, welche nicht in seinem Einflussbereich stehen. Dabei spielen die weitgehenden Interessen des Forstes und der Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Ebenso sind von Seite BKPJV aus die bereits erwähnten Gesetze, Verordnungen etc. einzuhalten. Der BKPJV kann also nur ein Teil einer Lösung sein und muss auf andere Interessen Rücksicht nehmen. Wir verzichten an dieser Stelle auf die
Zu einem Thema, das im Leserbrief nicht angesprochen wurde Winterfütterungen haben in diesem Zusammenhang nichts mit Notfütterungen zu tun und werden gemäss Hegereglement des BKPJV auch nicht befürwortet. Die Erfahrungen damit sind vor allem aus der Sicht des Forstes und der Landwirtschaft negativ, da sie zu unnatürlichen Wildansammlungen führen. Zudem ergeben sich einige andere Probleme, wie z.B. dass bei Winterfütterungen das Gesetz des Stärkeren gilt und die Schwachen bei zu wenig einzelnen Fütterungsstellen meistens leer ausgehen. Der Hungertod des Schwächeren ist somit an der Futterkrippe vorprogrammiert, was eigentlich nicht die Meinung wäre. Zudem – und das ist nach neuesten biologischen (auch
logischen) Erkenntnissen entscheidend: Puls und Magenaktivität des Schalenwildes werden im Winter wesentlich heruntergefahren. Eine künstliche, auch durch unnatürliche Futtermittel erzeugte Sättigung bedeutet nicht unbedingt die Rettung für Schalenwild. Wehe, wenn dann der künstlich ausgedehnte Magen keine Nahrung mehr erhält und der Stress an den Futterstellen zunimmt. Dann ist der Hungertod sehr nahe. Winterfütterungen sind finanziell, personell und auch geographisch sehr anspruchsvoll. Sie können funktionieren, wenn sie konsequent betrieben werden. Menschlich und emotional verständlich – im Sinne der Natur sind sie aber nicht. Die Umsetzung einer Notfütterung kann nicht «im Voraus» erarbeitet werden Bei der von Frau Sturzenegger genannten anderen interessierten Kreisen handelt es sich gemäss Hegeverordnung um alle an der Hege interessierten Kreise. Was darunter zu verstehen ist, kann verschieden ausgelegt werden. Grundsätzlich müssen wir aber davon ausgehen, dass die Umsetzung einer Notfütterung nicht «im Voraus» erarbeitet werden kann. Wer weiss schon, wann, wo und wie viel es schneien wird. Gerade der letzte Winter hat gezeigt, dass regional bezüglich Schneemenge und Fallwildzahlen sehr grosse Unterschiede zu verzeichnen waren. Notfütterungen sind nicht planbar, geschweige denn vorhersehbar. Es ist deshalb sehr wichtig, dass die Zusammenarbeit zwischen der Wildhut, dem Forst, der Landwirtschaft, den Bezirkshegepräsidenten sowie den Hegeobmännern der Sektionen sehr gut koordiniert wird. Massnahmen müssen kurzfristig, punktuell und sinnvoll umgesetzt werden können. Der letzte Winter hat gezeigt, dass Verbesserungen möglich sind. Der BKPJV ist bestrebt, zusammen mit dem Amt für Jagd und Fischerei (AJF) und der Wildhut, den Forstorganen sowie der Landwirtschaft, diese Verbesserungen zu realisieren. Wenn sich
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Auflösung Seiten 58/59 1 D 2 F 3 E 4 A 5 B 6 C 7 zu den Vorstehhunden 8 A+B+C 9 A+B+C 10 grossen Hunden 11 A
Frau Sturzenegger oder andere interessierte Kreise mit Verbesserungen nun selbst einbringen wollen, so ist dies ein willkommener Beitrag. Wir bitten diese Kreise, sich bei den für sie zuständigen Bezirkshegepräsidenten (BKPJV) oder der zuständigen Wildhut und Forstorganen zu melden und entsprechende Vorschläge zu unterbreiten. Die Einsicht in die bestehenden Bezirkshegekonzepte ist bei den genannten Kreisen jederzeit möglich. Suchen Sie, sehr geehrte Frau Sturzenegger, und auch andere interessierte Personen diesen Kontakt. Alle beteiligten Institutionen und Personen sind für jeden sinnvollen Beitrag dankbar und werden sich auch bemühen, ihn um zu setzen. Eine Art öffentliche Vernehmlassung wird jedoch für die Bezirkshegekonzepte kaum in Betracht gezogen. Spagat zwischen Wildruhezonen und Tourismus Weiter muss einmal mehr betont werden, dass die Ruhe für das Wild in strengen Wintern eine der wichtigsten Voraussetzungen ist, um zu überleben. Die Ruhe ist in unserem touristisch sehr aktiven Kanton auch abseits der Pisten ein grosses Problem. Wildruhezonen sind ein Beitrag an diese Ruhe. Nur ist der Spagat zwischen Wildruhezonen und Tourismus teilweise sehr schwer, wenn gar unmöglich. Auch daran arbeitet der BKPJV aktiv mit und versucht, das Beste für Wild in Winternot zu erreichen. Gerade bei dem heiklen Thema Wildruhezonen ist die
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C A+B+C C Magyar Vizsla drahthaarig B B+C Vieräugl A+B Spurlaut (sie muss spurlaut sein)
aktive Mitarbeit von interessierten Personen sehr wichtig, damit wir gemeinsam auf die wohl bedeutendste Massnahme, die Ruhe des Wildes, hinwirken können. Auch Gäms- und Steinwild in harter Winternot Abschliessend möchten wir nun aber doch noch auf eine Problematik hinweisen, die uns immer wieder beschäftigt. Bei den teilweise sehr emotionalen Hinweisen und Äusserungen zum Thema Hege und Fütterung ist grundsätzlich immer vom Hirsch- und Rehwild die Rede. Das ist verständlich, denn die hat man auch meistens vor Augen, wenn sie sich in Dorfnähe aufhalten. Auch werden immer wieder Beispiele aus dem Ausland genannt. Auch da ist meistens das Hirschwild gemeint. Aus der Sicht der Jägerschaft ist aber bei schneereichen Wintern auch das Gäms- und Steinwild in harter Winternot. Von Fütterungen für diese Wildarten ist kaum die Rede. Gilt hier etwa – aus den Augen aus dem Sinn? Die Liste könnte beliebig ergänzt werden. Zum Thema Hege und Notfütterung gäbe es noch viel Wesentliches zu sagen und zu schreiben. Dies würde jedoch den Rahmen unserer Beantwortung des Leserbriefes von Frau Sturzenegger bei Weitem sprengen. Gerne stehen aber unser Hegepräsident, Paul Sprecher, oder ich für weitere Fragen zur Verfügung Beat Angerer Zentralpräsident BKPJV Schweizer Jäger 12/2009
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Nennung der verschiedenen Grundlagen gemäss Gesetzen, Verordnungen, Reglementen, Kreisschreiben etc. Notfütterungen als solche sind aus der Sicht des BKPJV eine wichtige und richtige Massnahme. Wie es der Name schon sagt, sind es aber Massnahmen in Zusammenhang mit einer Notsituation. Sie dienen also dazu, die Not des Wildes zu lindern und nicht unbedingt dazu, auf einzelne Schicksale des Wildes, beobachtet von Menschen, Rücksicht zu nehmen. Emotionen dazu sind verständlich, aber ergeben noch kein kantonales Rezept für Notfütterungen. Notfütterungsmassnahmen sind Bestandteil der einzelnen Bezirkshegekonzepte und erfolgen jeweils in Absprache mit dem zuständigen Bezirkschef der Wildhut. Dies ist eine logische Kompetenzregelung, da die Wildhut über die entsprechenden örtlichen Kenntnisse verfügt und vor allem über die regionalen Wildansammlungen sowie Notlagen bestens Bescheid weiss. Die Bezirkshegekonzepte werden denn auch jährlich allfälligen Erkenntnissen und Veränderungen angepasst. Dies zu Gunsten des Wildes und deren Lebensraum.
JAGDHUNDE
Ordnen Sie den abgebildeten Hunden den richtigen Namen zu!
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Weimaraner-Kurzhaar Pointer Deutsch-Kurzhaar Brandl-Bracke Ungarischer Kurzhaar Hannoverscher Schweisshund
Schweizer J채ger 12/2009
A
D
B
E
C
F
8
Zu welcher Rassegruppe gehört der Deutsch-Kurzhaar?
Welche Färbungen sind beim DK möglich?
A
braun mit und ohne Abzeichen
B
dunkler und heller Braunschimmel
C
weiss mit brauner Kopfzeichnung
9
Zu den rassetypischen Eigenschaften des DK zählen:
A
guter Verlorenbringer
B
besonders gute Feldeigenschaften
C
Raubwildschärfe
10 11
12
Welche Färbungen hat der Weimaraner?
14
A
schwarz mit weissen Abzeichen
A
blau
B
hirschrot
B
orange
C
silber-, reh- und mausgrau
C
bernsteinfarben bis weiss
13 A
Wie wird der Weimaraner bezüglich seiner Eignung für die Jagd eingewertet?
15
B
hervorragende Jagdschutzeigenschaften
C
Raubwildschärfe
16 17
B
drahthaarig
B
mittelgrossen Hunden
C
kleinen Hunden
18
Brandlbracke
B
Deutsch Kurzhaar
C
Ungarischer Kurzhaar
Auswertung: 19 Fragen 17 Fragen weniger
www.schweizerjaeger.ch
sehr gut ausreichend ungenügend
Wie wird die Brandlbracke aufgrund ihrer Kopfzeichnung noch genannt?
Zu welchen Arbeiten wird die Brandlbracke verwendet?
A
«Laute Jagd» auf Fuchs, Hase, Schwarzwild
B
Schweissarbeit
C
Vorstehen
21 Abdruck aus den Lehrheften für Jungjägerausbildung mit freundlicher Genehmigung von Heintges Lehr- und Lernsystem GmbH. (Vervielfältigung, Fotokopie und Nachdruck verboten!) Bezugsquellennachweis siehe Rubrik «Jägermarkt», Seite 1, oben links.
Welche der folgenden Rassen eignen sich für ein gemischtes Wald/Feldrevier mit Wasser und Vorkommen von Reh- und sonstigem Niederwild?
A
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21 Aufgaben 15 Minuten
Der Ungarische Kurzhaar zählt zu den grossen Hunden
19
Testlänge: Testzeit:
Der Ungarische Kurzhaar wurde auch in einer anderen Haarform gezüchtet. Welche?
A
In welcher Haarform wurde der Weimaraner noch gezüchtet? langhaarig
Wie lautet die ungarische Rassebezeichnung für den Ungarischen Kurzhaar?
Gebrauchshund für Wald, Feld und Wasser
Bezüglich seiner Grösse gehört der DK zu den...
A
Im Gegensatz zu den meisten anderen Jagdhunden ist das Auge des Weimaraners auffällig gefärbt. Es ist ...
Welche angewölfte Eigenschaft muss die Brandlbracke haben, damit sie erfolgreich zum Brackieren eingesetzt werden kann?
Antworten siehe Seite 57 Schweizer Jäger 12/2009
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DER
GRAUE
BOCK
Zu den imposantesten Schalenwildarten gehört das Steinwild.Wie hat sich der Bestand in den letzten Jahrhunderten entwickelt? Wo kommt es heute vor? Was interessiert in punkto Biologie? Und vor allem, worauf ist beim Ansprechen zu achten?
Reifer Steinbock in der Vollkraft (10,5 Jahre).
Text und Bilder: Birte Keil Die Vorfahren des heutigen Steinwildes waren bis zur letzten Eiszeit in Europa sehr viel weiter verbreitet als heute. Als sich mit dem Ende dieser Eiszeit grosse Waldgebiete ausbreiteten, zogen sich das Steinwild sowie einige andere kälteangepasste Arten in die Hochlagen der Alpen zurück. Bis in das 15. Jahrhundert war das Steinwild in den Alpen weit verbreitet. Die Weiterentwicklung der Jagdwaffen erlaubte aber bald einen ungehemmten Raubbau an den Beständen, so dass diese bereits im 18. Jahrhundert auf wenige Inselvorkommen reduziert waren. Das Unglück der Steinböcke wurde durch den Aberglauben beschleunigt, der nahezu jedem Körperteil irgendeine Heil- oder Zauberkraft zuschrieb. 1885 stellte König Vittorio Emanuele II die letzten 50 Stück Steinwild im Gebiet des heutigen Nationalparks Gran Paradiso unter Schutz, und
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Jagdpraxis
Kitze – links ein Bockkitz, rechts ein Geisskitz.
Junge Geiss (3,5 Jahre). Mittelalte Geiss.
Jährlinge – links ein Bockjährling, rechts ein Geissjährling.
Alte Geiss, noch in guter Kondition. bis zum Ersten Weltkrieg vermehrten sie sich dort wieder auf etwa 4000 Stück. Nachdem 1905 eine Anfrage der Schweizer auf Ankauf einiger Stücke abgelehnt wurde, griffen die Schweizer zur Selbsthilfe und liessen einige Kitze durch Wilderer «entführen». Diese gediehen im Tierpark so gut, dass bereits 1911 die ersten Stücke ausgewildert werden konnten. Durch weitere Aussetzaktionen wurden die Alpen wiederbesiedelt. Heute leben in Italien, der Schweiz (ca. 3/4 des Gesamtbestands), in Österreich, Frankreich, Deutschland und Jugoslawien wieder etwa 40 000 Stück. In Deutschland existieren Vorkommen bei Berchtesgaden, im Oberallgäu, bei Oberaudorf und Jachenau (Benediktenwand). Biologische Beschreibung Steinböcke sind als Ziegenartige durch ihre imposanten Hörner erkennbar. Die Hörner der Geissen sind kürzer und haben keine Schmuckleisten oder -knoten.
Ausgewachsene Böcke sind grösser und schwerer als Geissen, bei etwa 95 Zentimeter Stockmass wiegen sie aufgebrochen zur Jagdzeit etwa 70 Kilogramm (Geissen ca. 32 Kilogramm), das entspricht einem Lebendgewicht von rund 100 Kilogramm bei Böcken bzw. 40 Kilogramm bei Geissen. Ende Mai/Anfang Juni werden die Kitze nach einer Tragzeit von 150 bis 180 Tagen gesetzt; in der Regel eines, Zwillinge sind selten. Im Unterschied zu anderen Schalenwildarten ist durch das regelmässige Wachstum des Gehörns der Böcke ihr Alter auch auf grössere Entfernung relativ gut einzuschätzen, während das Gehörn der Geissen zumindest die Einordnung in eine Altersklasse zulässt. Ausserdem sind die Tiere, wo sie wenig oder gar nicht bejagt werden, so vertraut, dass sie sich auf geringe Distanz beobachten lassen. Und da sie sich meist in (grösseren) Rudeln aufhalten, ist stets die Möglichkeit zum Vergleich gegeben. Die Hörner
Sehr alte Geiss, der Abbau beginnt.
wachsen bei beiden Geschlechtern ein Leben lang. Beim Bock können sie 80 bis 90 Zentimeter lang werden, bei den Geissen erreichen sie an die 35 Zentimeter. Das Horn wächst von unten her, das heisst, die Spitzen der Hörner sind der älteste Teil. Im Winter setzt das Hornwachstum aus – zugunsten des Überlebens bei karger Äsung. Das ergibt die typischen Einschnürungen (Jahresringe). Bei Geissen wird auch durch Perioden von Trächtigkeit oder Milchproduktion das Hornwachs-
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Jagdpraxis
tum gedrosselt oder zeitweise eingestellt. An den Jahresringen lässt sich die Zahl der Winter zählen, sie erlauben also eine brauchbare Altersschätzung bzw. -bestimmung. Das Gehörn dient zum Imponieren, als (Turnier-)Waffe, als Balancierstange sowie zur Pflege schwer erreichbarer Körperstellen. Als Beschädigungswaffe ist das spitze und gerade Gehörn der Geissen jedoch ungleich wirkungsvoller als das der älteren Böcke. Ansprechen von Kitzen/ Jährlingen Beim Ansprechen berücksichtigen wir, dass die Jugendentwicklung des Steinwildes sehr lange dauert und daher mit der des übrigen Schalenwildes nicht verglichen werden kann. Der erste Eindruck von Kitzen ist, dass sie ausgesprochen flauschig und wollig wirken. Ihr Haar ist deutlich heller, das Haupt auffällig kurz. Die Hörner haben im Herbst etwa Lauscherhöhe erreicht und zeigen eine unterschiedliche Form. Bei den meisten weiblichen Kitzen zeigen sie eher nach innen gerichtet, bei Böckchen eher nach aussen gerichtet, sind stärker und deutlicher gerillt. Letzte Zweifel beseitigt nur die Haltung beim Nässen. Auch die Jährlinge haben noch recht kurze Gesichter und wirken daher kindlich. Das Haarkleid besitzt jetzt aber schon mehr Grannen, wirkt aber immer noch heller und wolliger als das der Jungböcke und -geissen. Die Ansprache nach dem Gehörn kann sich schwierig gestalten. Zwar sind die Hörner jetzt schon kräftiger als bei den Kitzen, die Ausformung des Zuwachses kann aber durchaus verschieden sein. Manche Böckchen haben schon ein bis zwei mehr oder weniger deutliche Schmuckleisten ausgeprägt, bei anderen ist kaum etwas dergleichen zu erkennen. Das gilt erst recht für die Geissjährlinge, deren Hörnchen ohne erkennbare Leisten wachsen. So sind sie je nach Entwicklung und Jahreszeit schon mal mit Zweijährigen zu verwechseln. Das Ansprechen
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Heranreifender Bock (6,5 Jahre).
junger und/oder geringer Stücke ist aufgrund der langsamen und individuell unterschiedlichen Entwicklung besonders schwierig. Das Ansprechen von Geissen Bei Geissen erfordert die Altersansprache die Berücksichtigung des ganzen Erscheinungsbildes und Verhaltens. Das Gehörn ist nur bis zum dritten, eventuell vierten Jahr eine direkte Hilfe. Nach drei langen Jahreszuwächsen wird der vierte schon kürzer, die weiteren sind nur noch gering sowie durch Bildung von Trächtigkeits- oder Laktationsfurchen unterbrochen. Bei älteren Geissen machen die Hörner (wie bei der Gams) unten «zu», das heisst, sie werden zur Basis hin wieder dünner. Junge Geissen von zwei Jahren können noch ausgesprochen unreif und gering im Wildbret sein. Erst mit dem fünften Jahr sind die Geissen körperlich ausgewachsen. Ihr Gewichtsmaximum erreichen sie aber erst mit acht bis zehn Jahren. Dann wirken sie massig und kräftig, und so bleiben sie auch bis zum 13./14. Jahr. Das erste Kitz wird im Allgemeinen mit vier bis fünf Jahren gesetzt. Häufig stehen die Kitze nicht bei der Mutter, und das Gesäuge ist nicht immer leicht zu entdecken, vor allem, wenn die Kitze schon allmählich entwöhnt werden. Andererseits ist es bei al-
Junger Bock (4,5 Jahre).
ten Stücken bzw. solchen, die ein Kitz verloren haben, durchaus noch sichtbar, wenn auch verändert. Daher ist es sehr wichtig, äusserst sorgfältig und geduldig zu beobachten, welches Stück noch führt und welches nicht, falls eines erlegt werden soll. Mit zunehmendem Alter wirken die Geissen kurzläufiger und tiefrumpfiger, auch der Träger wird stärker und immer tiefer getragen. Auch wenn alte Geissen noch sehr stark im Wildbret sein können, bekommen sie doch sichtbar mehr «Ecken», der Knochenbau wird deutlicher. Der Altersabbau beginnt erheblich später als bei den Böcken, Geissen können durchaus über 20 Jahre alt werden. Mit einsetzender Vergreisung nimmt das Gewicht (Muskelmasse) ab, daher wird auch der Träger wieder dünner. Das Stück wirkt jetzt knochig, nachlassende Aufmerksamkeit und Beweglichkeit sind zu beobachten. Das Haarkleid wird heller («fahl»), bewegt sich im Farbton zwischen isabell und hellgrau. Sehr alte Stücke halten sich meist am Rand des Rudels auf, wenn sie nicht gelegentlich auch allein stehen. Das Ansprechen von Böcken Anders als bei den Geissen ist beim Bock das Gehörn die wichtigste Ansprechhilfe. Auch wenn bei älteren Böcken das genaue Al-
Reifer Bock (8,5 Jahre). ter erst nach dem Erlegen wirklich zu bestimmen ist, bleibt die zu kalkulierende Variation nicht sehr gross. Von vorn lassen sich nur die Schmuckleisten und -knoten erkennen, die Jahresringe sind nur von schräg-hinten zu sehen, also wenn der Bock in die andere Richtung äugt. Der Hornabschnitt aus dem Kitzjahr hat noch keine Knoten oder Leisten, nur feine Rippen. Er wird durch den steten Gebrauch des Gehörns ständig abgenutzt, bis er bei alten Böcken kaum noch vorhanden oder gar abgebrochen ist. Im Jährlingsjahr wächst erst eine Längs-, dann eine Querleiste. Anschliessend erscheinen pro Jahr (meist) zwei Schmuckknoten. Ab dem zehnten Lebensjahr werden daraus immer schwächer werdende Wülste, da der Jahreszuwachs nur noch kurz (scheibenförmig) ist. Wenn der Bock älter als elf bis zwölf Jahre ist, kann die Abnutzung das Gehörn in seiner Gesamtheit fast glatt erscheinen lassen. Reichen deutliche Schmuckknoten über zwei Drittel der Hornlänge, ist der Bock höchstens neun, reichen sie nur bis auf die Hälfte des Horns, ist er älter = Zahl der Schmuckleisten und -knoten durch zwei. Variationen in der Gehörnausbildung sind aber immer möglich, da die Stärke wie bei allen anderen Trophäenträgern sehr von der Gesamtkondi-
ge Position in der Rangfolge, um Geissen beschlagen zu dürfen, erreichen die meisten Böcke aber erst mit zehn Jahren. Nun werden auch Vorschlag und Widerrist sichtbar, der äusserst massige Träger wird fast waagerecht getragen und bildet beinahe eine Einheit mit dem Rumpf. Auf diesem Gipfel ihrer Kraft bleiben sie aber nur etwa drei Jahre, dann bauen sie ab. Der Altersabbau erfolgt recht schnell, die Lebensumstände (vor allem im Winter) in grosser Höhe lassen kein langes Greisenalter zu. Wann dies beginnt, kann nach Kondition unterschiedlich sein. Manche Böcke zeigen bereits mit zwölf Jahren Defizite, andere erst mit fünfzehn. Wie bei den Geissen (allerdings früher) kündigt sich diese Phase durch den Abbau von Muskelmasse an. Selbst wenn der Bock noch rundbäuchig wirkt, beginnen Schultern und Becken sichtbar hervorzustehen. Der Träger nimmt ab, und die Decke wirkt «zu weit». Wie bei den Geissen wird sie heller und struppiger, beginnend mit einem Silbrigwerden von Rücken und Träger. ■
Sehr alter Steinbock (mindestens 14 bis 15 Jahre).
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Jagdpraxis
tion (Ernährung) abhängt. Böcke brauchen noch länger als Geissen, um ihre Vollkraft zu erreichen. Der Jährlingsbock sieht in Farbe und Körperform der Geiss noch sehr ähnlich. Solange noch grosse Schmuckknoten wachsen, ist die Stirn der jungen Böcke noch hoch aufgewölbt, wodurch das Haupt kurz und dreieckig wirkt. Der Körper ist noch nicht so massig und kurzläufig. Zweijährige stehen noch beim weiblichen Rudel. Auch wenn er schon stattlich gewachsen ist, selbst dem Fünfbis Sechsjährigen sieht man seine Jugend sofort an. Im Sommerhaar ist alles Steinwild hellgrau bis hellgraubraun. Bis zum sechsten Jahr sind die Böcke auch im Winterhaar noch hell, erst mit beginnender körperlicher Reife werden sie allmählich dunkler, um mit sieben, quasi acht Jahren die dunkelbraune Farbe des erwachsenen Bocks anzunehmen. Mit acht Jahren hat der Steinbock seine körperliche sowie soziale Reife erreicht und signalisiert dies auch durch diese Färbung. Die grösste Masse und Kraft, das heisst auch die nöti-
Bund und Kantone
Eidgenössische Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt» Im Jahr 2011 kommt die Waffeninitiative zur Volksabstimmung. Mit der Waffeninitiative wollen die Initianten die Bundesverfassung ändern. Demnach müsste, wer Feuerwaffen und Munition erwerben, besitzen, tragen, gebrauchen oder überlassen will, den Bedarf dafür nachweisen und die erforderlichen Fähigkeiten mitbringen. Ein Gesetz würde die Anforderungen und die Einzelheiten, insbesondere für die Jagd, regeln. Die Schweizer Jägerinnen und Jäger wären von den allfälligen Auswirkungen der Initiative direkt betroffen. Eine erneute Anpassung des Waffenrechts wäre nämlich die Folge. Es ist fest davon auszugehen, dass neue Einschränkungen auf uns Jäger zukommen würden. Die Behauptung der Initianten, die Jagd würde nicht tangiert, ist unehrlich. Die kommunizierte Sonderregelung für die Jäger (die Initianten sagen: die beiden zentralen Rechtsbegriffe «Bedarf nachweisen» und «die erforderlichen Fähigkeiten mitbringen» sind bei Jägern längst erfüllt) ist weder gesichert noch formuliert. JagdSchweiz ruft deshalb die Jägerschaft auf, die Initiative «Für den Schutz vor Waffengewalt» abzulehnen. Die Jägerschaft sollte geschlossen gegen die Initiative auftreten. Die Initianten sind nun daran, ausgewählte Jäger zu motivieren, sich einem Komitee «Jäger für den Schutz vor Waffengewalt» anzuschliessen. Wir bitten die Jägerinnen und Jäger, diesem Komitee nicht beizutreten. JagdSchweiz ist Mitglied der «Interessengemeinschaft Schiessen Schweiz» (IGS). In der IGS sind 16 mit dem Schiesswesen, der Jagd und weiteren mit dem Waffenbesitz befasste Landesverbände
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zusammengeschlossen. Die IGS organisiert den Kampf für die Ablehnung der Waffeninitiative. Die Jägerschaft wird die Kampagne mitfinanzieren. Nach dem Vorliegen des Abstimmungs- und Finanzierungskonzepts werden die Mitglieder über die weiteren Details informiert.
Die Schweizer mögen Wildbret – doch woher kommt es? Die Schweizer Bevölkerung konsumiert zunehmend Wildbret, das Fleisch des Haar- und Federwilds. Im Herbst dient die Jagd als Aufhänger für die Vermarktung von Fleisch in den Metzgereien und Restaurants. Die Herkunft des Wildbrets wird jedoch oft von den Verbrauchern nur ungenügend nachvollzogen. «Es gibt eine echte Lücke im Wissen über die Jagd», wirft Marco Giacometti auf, Geschäftsführer von JagdSchweiz. Weniger als 20% des in der Schweiz vermarkteten Wildbrets kommen aus einheimischer Produktion; der grösste Teil wird demnach importiert. An einem Informationstag für die Medien, der am 21. Oktober in Crissier (VD) durchgeführt wurde, haben JagdSchweiz und das Res-
In der Spitzenküche von Philippe Rochat erklärt Chefkoch Benoît Violier, selbst passionierter Jäger, die Geheimnisse der Lagerung und Zubereitung von Wildbret. taurant Philippe Rochat Informationen geliefert, die für die Verbraucher nützlich sind. Jedes Jahr werden von den Schweizer Jägern 70 000 Stück Schalenwild (Rehe, Wildschweine und andere Arten) sowie mehr als einhunderttausend Vögel erlegt. Im vorigen Jahr wurden im Kanton Genf, in dem die Jagd verboten ist, durch die kantonalen Wildhüter mehr als 500 Wildschweine erlegt. Die einheimische Wildbretproduktion beläuft sich auf insgesamt eintausend Tonnen. Ungefähr die Hälfte dieses Fleischs wird von den Familien der Jäger und deren Freunden konsumiert. Der Rest wird direkt an Metzgereien und Restaurants verkauft. Die einheimische Produktion ist seit längerer Zeit stabil geblieben. Vor einigen Dutzend Jahren war sie wesentlich geringer. Dieses ist der Tatsache geschuldet, dass die Wildpopulationen schwächer waren.
Die inländische Produktion von Wildbret aus Gehegen ist noch kleiner und beträgt 90 Tonnen. In unserem Land werden 12 000 Zuchthirsche, vor allem Damwild, gehalten; ihre Anzahl im Bereich der alternativen Landwirtschaftsproduktion ist im Ansteigen begriffen. Der Import von Wildbret ist ebenfalls ansteigend: plus 7,5% in fünf Jahren. Im Jahr 2008 wurden 4573 Tonnen an Wild importiert (Quelle Proviande). Der überwiegende Teil des in der Schweiz konsumierten Wildbrets wird demnach aus Ländern wie Neuseeland, Südafrika und anderen europäischen Ländern importiert. Lebensmittelhygiene Die 30 000 Schweizer Jägerinnen und Jäger sind ausgebildet, um den Gesundheitszustand der Wildtiere vor dem Schuss zu beurteilen. Der Abschuss selbst muss derart er-
Die Journalisten und Vortragenden vor dem Hotel de Ville in Crissier. In weiss gekleidet Inhaber Philippe Rochat, links neben ihm (mit orangem Hemd) der Kantonstierarzt von Waadt, Jacques-Henri Penseyres.
Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement
Ihr neues Blickfeld: Wildtiere und Lebensräume. Für diese naturverbundene Arbeit sprechen wir sportliche, aktive Jägerinnen und Jäger an. Ihr Idealalter liegt zwischen 30 und 45 Jahren und Ihr beruflicher Rucksack ist gut gefüllt: Mit einem handwerklichen Beruf, einer qualifizierten Weiterbildung und guten Kenntnissen in MS-Office sowie GIS. Als
Wildhüterin/Wildhüter (100%) für die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) sind Sie in erster Linie im Eidg. Jagdbanngebiet Tannhorn unterwegs. Sie unterstützen auch den Fischereiaufseher. Das Administrative erledigen Sie im Büro in Sursee. Mehr Informationen: www.stellen.lu.ch oder im Kantonsblatt vom 28.11.2009.
www.stellen.lu.ch
STIFTUNG NATURLAND
Renovierung des Beobachtungsturmes des Wildparks von Courtételle Der Beobachtungsturm des Wildparks von Courtételle, welcher vor einigen Jahrzehnten errichtet wurde, hat im Laufe der Jahre ein vielfältiges und zum Teil unerwartetes Schicksal erlebt. Er wurde anlässlich der den Hasen gewidmeten Forschung und Aufzucht aufgestellt. Dieser Aufzucht war nicht der erhoffte Erfolg beschieden. So nahmen für eine neue Studie Wildschweine den Platz ein. Zu dieser Zeit war der Turm so ausgerüstet, dass es einer Person möglich war, dort Tag und Nacht unter akzeptablen Bedingungen zu verbringen. Nachdem die Wildschweine den Park komplett umgewühlt hatten, liess man sie laufen, und andere Tierarten lösten einander im Park ab. Der Turm wurde bald Abstellraum, bald Taubenschlag, bald Voliere für Lockvögel, etc. Seit einigen Jahren beteiligt sich die FCJC aktiv beim Programm «Ferienpass», welches durch verschiedene regionale Kulturzentren organisiert wird. Auch um den jungen Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, die Tierwelt unter optimalen Sicherheitsbedingungen beobachten zu können, wurde eine Renovation des Beobachtungsturmes beschlossen und durchgeführt. Wir möchten
uns hiermit bei allen Personen bedanken, welche ehrenamtlich bei diesen Arbeiten mitgeholfen haben, insbesondere bei den Jägerkandidaten, welche eine bemerkenswerte Arbeit geleistet haben. Diese Renovation konnte dank der finanziellen Unterstützung der folgenden Institutionen realisiert werden: – Canton du Jura – Office de l’environnement – Loterie romande – délégation jurassienne – Stiftung Naturland SNL – Diana Suisse Ihnen sei herzlich gedankt. Komitee FCJC (Fédération Cantonale Jurassienne des Chasseurs)
Rénovation de la tour d’observation du parc à gibier de Courtételle Edifiée il y a plusieurs décennies, la tour d’observation du parc à gibier de Courtételle aura connu des fortunes aussi diverses qu’inattendues au fil des ans. Elle fût construite lors de l’étude et de l’élevage qui étaient consacrés au lièvre. Cet élevage n’ayant pas connu le succès escompté, ce sont les sangliers qui occupèrent les lieux pour une nouvelle étude. A cette époque la tour a connu un toilettage devant per mettre à une personne d’y passer jours et nuits dans des conditions acceptables. Après que les sangliers eurent complètement labouré le parc, ils furent lâchés et d’autres espèces se succédèrent dans le parc. La tour d’observation fût alors tantôt local de range-
Renovierter Beobachtungsturm des Wildparks von Courtételle.
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folgen, dass das Tier in der kürzestmöglichen Zeit getötet wird, und das ohne Verletzung der Muskelpartien sowie der Organe der Bauchhöhle. Dadurch soll jede Verunreinigung des Fleisches vermieden werden, die zu einer Beeinträchtigung des Wildbrets führen könnte. Während des Aufbrechens, das schnellstmöglich erfolgen muss, schätzt der Jäger den Zustand der Organe ein. Die Umsetzung einer einwandfreien Hygiene und eine schnelle Kühlung sind wesentliche Voraussetzungen für den Erhalt der Produktqualität. «Was zudem zählt, ist die Rückverfolgbarkeit des Wildbrets, was die Konsumentinnen und Konsumenten sehr schätzen», stellt Grégoire Seitert klar. Der Veterinär und Jäger erklärte das System der Anwendung der Wildmarke bei erlegten Tieren und die Eintragung der Tierdaten ins Abschussheft. Wildbret ist zu 100% ein natürliches Produkt. «Die ordnungsgemässe Produktion und Hygiene sind Garanten für ein Qualitätsprodukt wie das Schweizer Wild». Das ist die Botschaft von Philippe Volery, diplomierter Chefkoch und Autor eines Buchs über die Lebensmittelhygiene beim Wildbret. Die Beschauung des Fleisches ist durch das nationale Lebensmittelgesetz geregelt, das derzeit revidiert wird. «Die Schweizer Vorschrift hinsichtlich der Beschauung von Wildbret ist bereits jetzt eurokompatibel», sagt Jacques-Henri Penseyres, Kantonstierarzt des Kantons Waadt. Das Wildbret ist generell gesünder, weniger fetthaltig und reicher an Spurenelementen als das Nutztierfleisch, sagt Benoît Violier, Küchenchef im Restaurant Philippe Rochat in Crissier. «Die Ernährung der frei lebenden Wildtiere ist oft ein Modell von Diätetik, weit entfernt von den Entgleisungen, die gelegentlich in der Massenproduktion festzustellen sind», so Violier. Man kann sich keine gesündere Ernährung vorstellen als bei der Gämse oder beim Birkwild! JagdSchweiz
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ment, pigeonnier, volière pour appelants, etc. Depuis quelques années, la FCJC participe activement au programme «passeport vacances» organisé par les différents centres culturels régionaux. Aussi, afin de permettre aux jeunes participants d’observer la faune dans des conditions de sécurité optimale, une rénovation de la tour d’observation fût alors décidée. Nous tenons ici à remercier toutes les personnes qui ont participé bénévolement à ces travaux avec une men-
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tion particulière aux candidats chasseurs qui ont fait un travail remarquable. Cette rénovation a été réalisée grâce au soutien financier des institutions suivantes : – Canton du Jura – Office de l’environnement – Loterie romande – délégation jurassienne – Stiftung Naturland SNL – Diana CH Qu’elles en soient remerciées. Comité FCJC (Fédération Cantonale Jurassienne des Chasseurs)
Wildhüter mit eidg. Fachausweis
Mit der Diplomübergabe am vergangenen Freitag in La Sauge fand die Prüfung zum Wildhüter mit eidg. Fachausweis ihren würdigen Abschluss. Der erfolgreichen Absolventin und allen erfolgreichen Absolventen gratulieren wir herzlich zum Erfolg. Wir möchten es nicht unterlassen, allen Personen, die an der Vorbereitung und Durchführung der Prüfung beteiligt waren, herzlich zu danken. Einen ganz besonderen Dank verdient der Präsident des Schweizerischen Wildhüterverbandes, Gianni Largiadèr. Durch die umsichtige Organi-
sation der Prüfung hat er Entscheidendes geleistet, dass der Wildhüterberuf sein Ansehen und seine Stellung im gesellschaftlichen Umfeld gefestigt hat und jene Wertschätzung erfährt, die ihm auf Grund der komplexen Aufgaben auch zustehen. Wir wünschen der neu diplomierten Wildhüterin und allen diplomierten Wildhütern viel Befriedigung bei der Erfüllung ihrer Aufgaben und verbinden diesen Wunsch mit dem Dank an alle, die zum Gelingen der Ausbildung und Prüfung beigetragen haben. Josef Muggli Präsident JFK/ CSF/CCP
FR
Lettre de la Romandie Seit ich diese Kolumne für den «Schweizer Jäger» verfasse, verweise ich regelmässig auf den Sonderfall Genf, wo 1974 nach einer Volksabstimmung die Jagdhörner verstummten. Das Thema «Nichtjagd» ist ein Dauerbrenner, welcher sowohl Jagdgegner wie aktive Jäger interessiert. Und das mitunter über die Landesgrenze hinaus, wie die
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vielen Anfragen von Chefredaktoren im deutschsprachigen Raum beweisen. Kommt dazu, dass ich in Genf meinen Wohnsitz habe und deshalb mit den hiesigen Verhältnissen vertraut bin. Die über die nahe französische Grenze einfallenden Rudel von Wildschweinen bereiten den Genfer Behörden seit Jahren Kopfzerbrechen, das ist nicht von der Hand zu
weisen. Zwar wurde von seiten des Umweltinspektorats – noch ist es so lange nicht her – dahingehend informiert, dass man die Sache mit den maraudierenden Sauen langsam in den Griff bekomme. Aber zu welchem Preis? Nicht nur entgehen der Republik Genf jedes Jahr sechsstellige Beträge durch die fehlenden Jagdpatent-Einnahmen. Nun lässt der kantonale Rechtspolitiker Pierre Weiss im Rat eine Bombe platzen. Soll die Genfer Jagd wieder ihren angestammten Platz einnehmen? Der Kanton Genf, muss man wissen, will sich in den nächsten Jahren eine auf den letzten Stand gebrachte Verfassung schaffen. Will heissen, dass die Jagdbefürworter vielleicht eine Chance wittern, doch wieder – mittels entsprechender Verfassungsänderung – zu ihrem Recht zu kommen. Im Genfer Kantonsrat wird in den Ansätzen darüber diskutiert. So scheint es zumindest. Denn besagter Pierre Weiss erhält vom Genfer Finanzdirektor Schützenhilfe, weil die Finanzkommission den Genfer Umwelthütern (früher Jagdaufseher!), in Zukunft deren Nachtabschüsse nicht mehr weiter finanzieren will. Stolze 400 000 Franken macht der Budgetposten aus, keine Kleinigkeit, gewiss. Im Nichtjagdkanton Genf versuchen sage und schreibe sechzehn (16) Staatsbesoldete dafür, den Angriffen der Schwarzröcke beizukommen und wenden dafür rund einen Viertel ihrer Arbeitszeit auf. Bei den Letzteren handelt es sich laut Francois Herard, Direktor der Bauern-Lobby Agri Genf, um Feinschmecker: Die Rebsorten Gamaret, Merlot und Sauvignon scheinen es den Wildschweinen speziell angetan zu haben. Dies trotz kilometerlangen Schutzzäunen, Elektroschockdrähten und anderen Abwehrmassnahmen. Pierre Weiss macht dem Kantonsrat den Vorschlag, diese Arbeit in Zukunft von Dritten ausführen zu lassen. Spätestens jetzt sollten die Genfer Jäger Morgenluft wittern.
Denn, so Weiss, «... es sollte sich bei den Hinzugezogenen um qualifizierte Schützen handeln...». Wer anders als die Jäger könnte denn da in Frage kommen? Oder soll Bundesrat Ueli Maurer neben den ausländischen Missionen nun auch noch die Genfer Weinberge durch Füsiliere schützen lassen? Eine brisante Entwicklung, also. «Nein», schreien die Gegner laut: «Das hiesse doch nichts anderes, als auf Kantonsgebiet die Jagd wieder einzuführen». «Mitnichten», antwortet ihnen der schlaue Kantonsrat Weiss, «es geht ja nur darum, für die Eindämmung des Wildschweinproblems spezielle Bewilligungen zu erteilen». Dazu der Präsident der Finanzkommission, der Grüne Christian Bavarel: «Man schiesst die Sauen nicht, was auch immer die Methode ist». Damit wäre jedoch das Problem dann auch wieder nicht beseitigt. Denn ohne die bisherigen Abschüsse durch die «Gardes» (so verwerflich sie für uns Jäger auch erscheinen mögen), wachsen die Schäden ins Unermessliche. «Von den Geistern die man rief...» ... und welche man nicht mehr los wurde, schrieb schon der grosse Goethe. Gilles Mulhauser ist der Genfer Direktor des Departementes für Natur und Landschaft. Sagt er: «Man muss diesen Vorschlag auf seine Machbarkeit überprüfen. Es gilt, sich nicht so sehr auf die Abschüsse zu konzentrieren, sondern vor allem den erhöhten Schutz der Kulturen zu fördern». Genau das hat aber zu keinen nennbaren Resultaten geführt. 1974, im katastrophalen Abstimmungsjahr, wurde auf Genfer Kantonsgebiet gerademal eine Wildsau erlegt. 2008 waren es sage und schreibe über 500 Abschüsse. Das gibt zu denken. Und, offensichtlich, im Genfer Kantonsparlament, jetzt auch viel zu reden. Auf die Fortsetzung darf man gespannt sein. stuckjohn@hotmail.com
Bläsercorps des aargauischen Jagdschutzvereins Der diesjährige Anfängerkurs, organisiert vom aargauischen Bläsercorps, war ein voller Erfolg. Unter der kundigen Leitung von Peter Roschi aus Aarau erlernten die elf Jagdhornfrischlinge die Streckensignale, die auf der Herbstjagd gespielt werden. Die Gemütlichkeit sowie die guten Gespräche in fröhlicher Runde trugen ebenfalls zum guten Gelingen bei. Der zur Tradition gewordene Sommerhock fand im Dürrenäscher Wald statt. An einem heissen Sommerabend konnten die Teilnehmer erstmals das Gelernte unter Beweis stellen. Alle freuten sich auf das Stück zum Aser, denn die Organisatoren Andy und Gregor hatten auch für das leibliche Wohl gesorgt. Am 22. Oktober war der Schlusshock im Rest. Schützen in Aarau, wo zur Freude der dortigen Gäste ein Ständchen auf der Terrasse vorgetragen wurde. Da kam bei manch einem das Gefühl von Lampenfieber auf. Zum ersten Mal wurden in drei verschiedenen Regionen des Aargaus Signalkurse angeboten. Alle Bläserfreunde waren aufgerufen, vor der Herbstjagd die Jagdsignale aufzufrischen. So haben einige Begeisterte die Gelegenheit genutzt und das schon bald in Vergessenheit geratene Blasinstrument aus dem Schrank geholt. Manch schönes Jagdhorn hängt traurig an der Wand und wartet darauf, gespielt zu werden. So waren alle aktiven und passiven Bläser aufgerufen, an einem der Gratis-Kurse teilzunehmen. Mit dieser Aktion soll der Fortbestand der jagdlichen Tradition gewahrt werden. In guter Erinnerung bleibt auch das Eidgenössische Jagdhornbläserfest vom vergangenen Juni in Baden. Das «Jägerfüür», die Aussteller, das Festzelt, die Jagd-Infostände usw. Einmalig war, dass die Vorträge mitten in der Fussgängerzone im Stadtzentrum stattfanden. So gelang es, die
Bevölkerung hautnah mit den Jagdhornklängen und dem Umfeld der Jagd in Kontakt zu bringen. Die Ständchen, die vielerorts in den Gassen vorgetragen wurden, sorgten für Begeisterung. Die Gruppen ernteten viel Lob und Beifall. Allen Beteiligten, die in irgendwelcher Form zum guten Gelingen des Jagdhornblasens beigetragen haben, ein herzliches Dankeschön. Ein grosser Dank gilt den stillen Helfern, die meist vergessen im Hintergrund unermüdliche Arbeit geleistet haben. Es gibt
nichts Schöneres als ergreifende Jagdhornklänge, auch in der heutigen Zeit. Interessierte können eine Lern-CD für Anfänger und Fortgeschrittene erwerben. Das Sammelwerk enthält in den einzelnen Stimmlagen alle Stücke eines Jagdtages sowie alle Streckensignale. Aufgrund der zahlreichen Nachfrage ist bereits eine Fortsetzung in Bearbeitung. Der neue Tonträger mit weiteren Spielstücken wird demnächst erhältlich sein. Die nächsten Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse begin-
nen am Dienstag, 23. Februar 2010, 19.00 Uhr, im Bezirksschulhaus Schanzenmätteli, 5000 Aarau. Für das Jagdhornspielen sind keine musikalischen Vorkenntnisse erforderlich. Die Kursteilnehmer und -teilnehmerinnen werden am ersten Spieltag nach deren Können eingeteilt. Die Kurse finden jeweils am Dienstag statt und umfassen 20 Lektionen. Die Kosten betragen CHF 370.– inkl. Notenheft und Lern-CD. Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen. Bernhard Müller Anmeldung und weitere Infos: Bernhard Müller, Chratzstrasse 3, 5426 Lengnau, P: 056 241 21 41 / N: 079 690 05 19 / G: 044 871 16 26 / bera. mueller@bluewin.ch. Lern-CD 1 CHF 15.–, Lern-CD 2 CHF 20.–. Buch «Jagdhornblasen für Frischlinge und alte Hasen» mit 2 CDs, Blastechnik, Atmung usw. CHF 35.–.
Sonne Mond Solunar Aufgang
Untergang
Aufgang
Untergang
Dezember Mi 16. Do 17. Fr 18. Sa 19. So 20. Mo 21. Di 22. Mi 23. Do 24. Fr 25. Sa 26. So 27. Mo 28. Di 29. Mi 30. Do 31.
08.06 08.07 08.07 08.08 08.08 08.09 08.09 08.10 08.10 08.11 08.11 08.11 08.11 08.12 08.12 08.12
16.38 16.38 16.38 16.39 16.39 16.39 16.40 16.41 16.41 16.42 16.42 16.43 16.44 16.45 16.46 16.47
08.16 09.02 09.39 10.09 10.33 10.53 11.11 11.29 11.46 12.05 12.26 12.53 13.27 14.12 15.12 16.25
16.24 17.24 18.28 19.33 20.38 21.43 22.47 23.51 – 00.57 02.06 03.18 04.32 05.47 06.57 07.57
05.39 00.15 01.13 02.05 02.56 03.44 04.30 05.13 00.05 00.47 01.07 01.50 02.37 03.29 04.25 05.26
11.52 06.32 07.25 08.17 09.07 09.55 10.40 11.23 05.55 06.37 07.19 08.03 08.51 09.44 10.41 11.42
18.05 12.18 13.37 14.28 15.18 16.05 16.50 17.33 12.26 – 13.31 14.16 15.06 15.59 16.57 17.58
– 18.57 19.49 20.40 21.29 22.15 23.00 23.43 18.26 18.58 19.43 20.29 21.20 22.40 23.13 –
Januar Fr 1. Sa 2. So 3. Mo 4. Di 5. Mi 6. Do 7. Fr 8. Sa 9. So 10. Mo 11. Di 12. Mi 13. Do 14. Fr 15.
08.12 08.12 08.12 08.12 08.12 08.11 08.11 08.11 08.11 08.10 08.10 08.09 08.09 08.08 08.08
16.47 16.48 16.49 16.50 16.51 16.53 16.54 16.55 16.56 16.57 16.59 17.00 17.01 17.02 17.04
17.50 19.16 20.40 22.01 23.20 – 00.36 01.50 03.03 04.13 05.19 06.16 07.05 07.44 08.16
08.50 09.27 09.57 10.21 10.43 11.04 11.26 11.49 12.17 12.51 13.32 14.22 15.19 16.21 17.26
– 01.47 02.49 03.48 04.43 05.36 00.37 – 01.22 02.08 02.54 03.41 04.28 05.16 00.15
06.28 07.32 08.35 09.35 10.31 11.24 06.01 06.48 07.35 08.21 09.07 09.54 10.41 11.28 06.03
12.44 13.18 14.22 15.22 16.19 17.12 12.13 13.01 13.47 14.34 15.20 16.06 16.53 17.40 12.38
18.59 20.02 21.02 22.01 22.56 23.48 18.25 19.13 20.00 20.46 21.33 22.19 23.06 23.52 18.26
Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse entgegen. Die Redaktion Schweizer Jäger 12/2009
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Bund und Kantone
«Spurensuche» in Meiringen
Ökumenischer Jägergottesdienst in der Michaelkirche Meiringen, 15. November 2009 Zum 6. Mal sorgten die Jagdhornbläsergruppe Oberhasli und das Jägerchörli Oberhasli gemeinsam über die Kantonsgrenze hinweg mit den Obwaldner Jagdhornbläsern für die feierliche Untermalung des Gottesdienstes, den Radio Berner Oberland Beo aufzeichnete und 2010 oder 2011 senden wird.
ren von Bösewichten übersehen werden, womit Pfarrer Imobersteg auf die beiden Spürnasen und Weltverbesserer Old Shatterhand und Winnetou hinweist. Die Übung macht es, dass Jäger und Hund das Jagen weidgerecht betreiben und nicht blindwütig vorgehen, von ihrem Wolfsinstinkt, ihrer Macht und Gier beherrscht. Der Hund übt Gehorsam und lernt, sich nicht auf die Beute zu stürzen, sie zu zerfetzen. Die feinnervi-
bedeutet, etwas, den die Oberhasler Jagdhornbläser sich und den anderen mit «Weidmannsheil» wünschen. «Und wir alle stehen einst vor dem Richterstuhl Gottes, um zu bekommen, was jeder verdient, für das, was er bei Lebzeiten getan hat, sei es gut oder böse.» Damit leitete Pfarrer Schär seine Betrachtungen mit dem Zitat aus einem Brief Paulus an die Korinther ein und ergänzt: «Der Test wird zum Fest» bei der Spurensuche. Es geht um die Prüfung unseres Verhaltens gegenüber anderen Menschen, mit denen wir es ja ständig zu tun haben, Spurensuche beim Umgang mit ih-
Jägergottesdienst in der Michaelkirche Meiringen. Vor der herrlichen Kulisse des alljährlichen Kirchenschmuckes mit meterhohen Nadel- und herbstlich bunt gefärbten Laubbäumen stimmten die beiden Jagdhornbläsergruppen mit «Das Ganze – Das Hohe Wecken – Introitus» den Gottesdienst ein. Und dann nahmen Hanspeter Imobersteg, reformierter Pfarrer in Meiringen, sein methodistischer Amtskollege Ernst Schär aus Interlaken und der römisch-katholische Pfarreileiter Dirk Günther aus Lungern die über 800 Anwesenden mit auf Spurensuche. Doch diese will gelernt sein, soll kein Indiz beim Aufspü-
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ge Hundenase spürt das Wild auf und weist den Jäger hin zum hegenden Abschuss. Der Wolf schlummert auch in uns. Lernt der Mensch nicht, seinen Wolfsinstinkt, seine Eigeninteressen rücksichtslos auf Kosten anderer durchzusetzen, zu zügeln, ist das verheerend fürs Zusammenleben, wie Wirtschafts- und Finanzkrise zeigen. Im Psalm 37 rät bereits der alttestamentarische David zu Gelassenheit, auch wenn’s mal nicht so rund läuft. Im Glauben, Vertrauen und in der Achtung der Schöpfung liegen Segen und Heil, ein Wort, das aus dem Gotischen kommt, und «ganzheitliches Wohl»
nen. Lassen wir die Muskeln spielen? Milde walten? Wie sehen wir uns im Spiegel unseres Umfeldes, und wie werden wir gesehen? Test vor dem Richterstuhl, dem Prüfstand Gottes, bestanden? Haben wir uns auf unserer Tal- und Bergfahrt des Lebens bewährt, wird uns vor dem Richterstuhl vergeben werden? Dann wird der Test zum Fest. Und welche Rolle spielt nun die Kirche dabei, wenn es mit dem Test nicht so recht klappt? Pfarrer Günther spinnt den Faden mit dem Gedanken Ezechiels weiter. Der gute Hirte hat sich bei
Wind und Wetter um seine Schafe zu kümmern, er erfüllt seine Aufgabe auf der Weide, draussen, unzimperlich, anpackend. Die Kirche, eigentliche Seelsorge, betreibt ihr Kerngeschäft längst drinnen, und vielen Menschen sagt ein Kirchgang heute nichts mehr, draussen jedoch spürten sie eine tiefe Gottverbundenheit: Spurensuche. Achtung vor der Schöpfung heisst Achtung vor dem Mitgeschöpf. Der Mensch ist ein Teil von ihr – neben anderen Geschöpfen. Und Gott ist in allem, was lebt und stirbt. Das Geschick der Menschen gleicht dem Geschick der Tiere. Der Mensch hat nichts dem Tier voraus. Hirten müssen handeln, wollen sie ihren Schafen helfen, können sich nicht in Debatten verlieren. Bewegt sich die Kirche, um ihre Schafe zu retten? Rennt sie hinter den Verirrten her, um sie heim in den Stall zu holen? Sie muss sich raus wagen, statt hinter verschlossenen Türen fromme Nabelschau zu betreiben, will sie die Hilferufe von draussen überhaupt hören. Sonst werfen sich die Hilfesuchenden obskuren Heilsverkündern an den Hals statt an die Brust der Alma Mater. Die Kirche muss unkonventionelle Wege gehen, sich raus wagen, in den Stall gehen, Schmutz und Geruch nicht scheuen, will sie nicht selber auf der Strecke bleiben. Die Obwaldner Bläser blasen das «Sanctus», beide Gruppen gemeinsam den «Hubertusmarsch», und das Jägerchörli besingt «Den Jäger in dem Grünen Wald», so wie «Nach dem Berge». Nach dem Segen der Dreieinigkeit und der «Echofanfare» als Zugabe, folgte nun schon traditionsgemäss der Apéro im Kirchgemeindehaus, organisiert vom Jagdverein Oberhasli JVO und offeriert von der Kirchgemeinde Meiringen, der Garage Wenger, Interlaken und dem JVO und das alles bei Hörnerklang und Jagdgesang, fein abgeschmeckt mit einer gehörigen Portion Hirschsalami. Gisela Straub, Meiringen
Hochjagd 2009 – grosse regionale Unterschiede
Das Ergebnis der diesjährigen Hochjagd ist regional unterschiedlich ausgefallen. Der ausserordentlich warme September hat die Hochjagd auf Hirschwild erschwert, dafür für eine gute Gämsjagd gesorgt. Eine Herbstjagd auf Hirschwild findet nur dort statt, wo nach wie vor hohe Hirschbestände eine Reduktion der in den Wintereinstand ziehenden Rudel erfordern. Auf eine Herbstjagd auf Rehwild wird im ganzen Kanton verzichtet. Die Hochjagd im September war eine Schönwetterjagd bei ausserordentlich warmem und schönem Herbstwetter: gute Voraussetzungen für die Gäms-, eher schlechte für die Hirschjagd. Der Jagderfolg fiel regional sehr unterschiedlich aus. 5419 Jäger, davon 133 Jägerinnen, haben an der Bündner Hochjagd teilgenommen. Mässig bis gute Hirschstrecke, grosse regionale Unterschiede Das Resultat der Hochjagd ist je nach Region sehr unterschiedlich ausgefallen. Das warme Herbstwetter und der späte Brunftbeginn waren insbesondere im Grenzgebiet von Wildschutzgebieten und um den Nationalpark für eine mässige Jagdstrecke verantwortlich. In einigen Regionen (Surses, Avers, Rheinwald, obere Surselva) hat der letzte Winter deutliche Spuren hinterlassen, entsprechend tiefer fielen dort die Jagdstrecken aus. Andererseits gibt es Regionen, die Hochjagdstrecken in der Grössenordnung der Vorjahre verzeichneten (Herrschaft-Seewis, Vorderprättigau, Heinzenberg, Mesolcina). Die gesamte Hirschstrecke ist zwar deutlich tiefer als in den beiden Vorjahren, liegt aber in der Grössenordnung der Jahre 2001, 2004 und 2006. Rehjagd mässig bis schwach Die Rehjagd ist im ganzen Kanton als mässig bis schwach zu bezeichnen. Die tiefe Reh-
strecke widerspiegelt die auch im Feld festgestellte Abnahme der Rehbestände in fast allen Regionen des Kantons. Zusätzlich war das Angebot an jagdbaren Rehböcken reduziert. Der Jagderfolg ist deutlich tiefer als in den letzten beiden Jahren. Allerdings war schon die Jagddauer von 21 auf 17 Tage verkürzt worden. Gämsjagd profitiert vom guten Wetter Das schöne Jagdwetter hat sich positiv auf die Gämsjagd ausgewirkt. Eine gute nach Geschlecht und Altersklassen ausgeglichene Strecke ist die Folge der guten Jagdbedingungen. Die Verkürzung der Jagd auf Gämsgeissen um 4 Tage, hat sich infolge des gu-
Hirsch Reh Gämse Wildschwein
Geschlechterverhältnis
Total
männlich
weiblich
2659 (3200) 1700 (2906) 3086 (3252) 11 (15)
1486 (1784) 1040 (1775) 1549 (1658) 3 (6)
1173 (1416) 660 (1131) 1537 (1594) 8 (9)
1 : 0.79 (0.79) 1 : 0.63 (0.64) 1 : 0.99 (0.97)
Total Schalenwild 7456 (9373) Murmeltier
6333 (4273)
ten Jagdwetters und des hohen Jagddruckes auf Gämswild wenig auf die Strecke ausgewirkt. Diese Massnahme erwies sich aber gerade bei diesen Jagdbedingungen als sehr wichtig. Eine reduzierte Herbstjagd auf Hirschwild wird notwendig, allerdings nicht in allen Regionen Die Herbstjagd hat zum Ziel, die Wildbestände an ihre
Wintereinstände anzupassen. Damit wird die wichtigste Hegemassnahme umgesetzt, nämlich die Anpassung der Bestandesgrösse eines Wildbestandes an die Kapazität des Lebensraumes. Der letzte Winter hat in einigen Regionen deutliche Spuren an den Hirschbeständen hinterlassen. Regional wirkte sich dies sehr unterschiedlich aus, worauf schon bei der Jagdplanung und der Fest-
Kapitale Trophäen Rehbock Gross ist die Freude, wenn ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service der Trophäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau, konnten dafür zwei anerkannte Juroren gewonnen werden. Damit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft daraus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto. Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436 Muotathal. Notieren Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf dem Bewertungsblatt erwähnt haben wollen. Bei grossen Trophäen und
Vollpräparaten vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung der Trophäe und detailliertes Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die Veröffentlichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge.
Erleger: Daniel Grichting, Grengiols VS Datum: 2003 Messung
Stangenlänge
links rechts
25.8 26.3 326.3 130.2 12.1
Gewicht Gehörnvolumen Auslage Farbe Perlung Rosen Spitzen der Enden Regelmässigkeit und Güte Abzüge Gesamtsumme
cm cm g ccm cm
Durchschnitt
Faktor
Punkte
26.05
x 0.5
13.025
x 0.1 x 0.3
32.630 39.060 4.000 2.500 2.500 3.000 2.000 4.000 0.000 102.715
46.4% 0–4 P. 0–4 P. 0–4 P. 0–2 P. 0–5 P. 0–5 P.
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Hubertus hat in die Natur hineingehört LU
Die «Entlebucher Gämsjäger» zelebrierten ihre Hubertusmesse. Mit Jagdmusik vom Feinsten und besinnlichen Gedanken von Jäger Max Thürig gestalteten die fünf Jagdgesellschaften von Flühli-Sörenberg eine eindrückliche Hubertusfeier. «Was du willst, das man dir tut, das tue auch andern – dann gelingt das Leben». Unter diesen Satz stellte Kaplan Simon Zihlmann die Hubertusmesse in der, wie immer, bis auf den letzten Platz voll besetzten
Kirche in Flühli am vergangenen Sonntag. Es ist jeweils der Ehrentag der Jäger des Waldemmentals. Sie loben den Schöpfer und besinnen sich auf ihre Verantwortung in der Natur und im Alltag. Der feierliche Gottesdienst wurde umrahmt von den Darbietungen der «Entlebucher Gämsjäger», unter der musikalischen Leitung von Lukas Balmer. Mit ihren Parforcehörnern boten sie ein beeindruckendes Kirchenkonzert und wurden ihrem Ruf ge-
Die «Entlebucher Gämsjäger», unter der musikalischen Leitung von Lukas Balmer.
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des Bestandes genommen. In den vom letzten Winter besonders hart betroffenen Regionen Surses, Avers, Rheinwald und obere Surselva wird keine Herbstjagd durchgeführt. Auf Rehwild findet im ganzen Kanton keine Herbstjagd statt. In der Mesolcina findet auch eine Herbstjagd auf Wildschweine statt. Für die Herbstjagd haben sich 2268 Jägerinnen und Jäger angemeldet. Die an der Herbstjagd teilnehmenden Jägerinnen und Jäger erfüllen mit der Anpassung der Wildbestände an ihre Wintereinstände eine wichtige Aufgabe. Mit einer konsequenten Bejagung werden aber auch Schäden am Wald und an landwirtschaftlichen Kulturen reduziert bzw. verhindert. Amt für Jagd und Fischerei Graubünden
Foto: Hermann Büttiker
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legung der Abschusszahlen Rücksicht genommen wurde. Nicht zu vergessen ist allerdings, dass gesamtkantonal trotz hartem Winter der Hirschbestand im Frühling immer noch auf 13 000 Hirsche geschätzt wurde. Die nach wie vor guten Hirschbestände in den meisten Regionen, verbunden mit einem eher durchschnittlichen Hochjagdresultat, verlangen demzufolge in zahlreichen Regionen die Durchführung einer wenn auch reduzierten Herbstjagd. Die Anzahl der noch zu erlegenden Tiere liegt in den meisten Regionen deutlich tiefer als in den Vorjahren (gesamthaft 619 Tiere). Mit der nachträglichen Korrektur des Abschussplans wird, wie bereits mit der Jagdplanung 2009 angekündigt, Rücksicht auf die veränderte Zusammensetzung
Sie gestalteten den Hubertusgottesdienst mit Hans Emmenegger, Max Thürig und Franz Portmann. recht, dass sie schweizweit das «Mass aller Dinge» sind, wie in einer Jagdzeitung nach dem Eidgenössischen Bläserfest in Baden geschrieben stand. Zum Einzug erklang der Jägerchor aus der Oper «Der Freischütz» von Carl Maria v. Weber. Zur Ehrung der verstorbenen Jagdkameraden trugen sie das Grosse Halali und das Kameradenlied vor. Weitere Höhepunkte waren das Offertorium von Hermann Maderthaner, das Gebet der Jäger von Josef Schantl, Départ des Chausseurs von Henri Kling und Rambouillet von Fernand Adrieux. Erstaunlich, wie jedes Jahr das Konzert neu gestaltet wird und immer wieder neue Stücke im grossen Repertoir Aufnahme finden. An Stelle einer Predigt flocht Max Thürig, Jäger und Obmann der Jagdgesellschaft Schlierbach, besinnliche Gedanken ein, wie er sie erlebte auf einer Jagd, wo er hinein hören konnte in die Stille des Waldes und dabei die Klänge der Natur wahrnahm – Vogelstimmen, das Rauschen des Wassers, das Klopfen des Spechtes. «Wenn wir unsere Augen und Ohren auftun, be-
kommen wir Antworten auch auf unsere Lebensfragen. Auch der heilige Hubertus hat in die Natur hineingehört, als sich ihm der Hirsch mit dem Kreuz im Geweih zeigte. Er senkte den gespannten Bogen mit dem Pfeil, der dem Hirsch galt und wurde sich seiner eigenen Vergänglichkeit bewusst.» Und weiter sagte Thürig: «Im Wissen, dass wir auf der Jagd nichts erzwingen können, werden wir uns bewusst, dass wir nicht der Mittelpunkt sind.» Hans Emmenegger, Obmann der «Entlebucher Gämsjäger», gab seiner Freude Ausdruck über den guten Besuch. Auch viele auswärtige Jagdkollegen und Freunde der Jagdkultur waren angereist. Er durfte sie alle zum Apéro einladen. Bevor Kaplan Simon Zihlmann die Gottesdienstbesucher mit seinem Segen entliess, entlockte er ihnen mit aktuellen Witzen ein Schmunzeln. Der Applaus galt nicht nur den Bläsern, sondern auch dem Zelebranten Kaplan Zihlmann, Max Thürig für seine besinnlichen Worte und Franz Portmann für die Organisation. Hermann Büttiker
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Präsidentenkonferenz
Dienstchef Peter Scheibler gab zu den Abschusszahlen ergänzende Fakten bekannt. Die Minder-Abschüsse waren nach dem langen und harten Winter zu erwarten. Die Todesrate beim Reh- und Rotwild lag zweimal, beim Stein- und Gämswild dreimal höher als in den üblichen Jahren. Trotzdem steht man vor der interessanten Tatsache, dass beim Fallwild grosse regionale Un-
terschiede zu verzeichnen waren. So gingen im Oberwallis weniger Hirsche und Rehe ein als im Unterwallis, währenddessen im Unterwallis mehr Steinböcke und Gämsen als im Oberwallis dem Winter (teilweise auch der Blindheit wegen) zum Opfer fielen. Im Obergoms verringerte sich der Rehbestand drastisch. Es gab 60–70% weniger Abschüsse zu verzeichnen.
kordjahren» 2006–2008 dürfen die Erwartungen nach höheren Strecken nicht mehr allzu hoch geschraubt werden. Das Planziel, während des 5-Jahres-Beschlusses den Anfangsbestand von 6000 Elementen auf 5000 zu stabilisieren, wurde trotz weniger Abschüsse im 2009 erreicht. Zukünftig dürfte sich die Strecke zwischen 1300 bis 1400 einpendeln. Die Hirschbejagung fordert vom Jäger heute mehr ab, da durch den Jagddruck, gezielte Eingriffe in die Bestandesstruktur und eine bessere regionale Verteilung die Konzentrationen teilweise verschwunden sind. Der Hirsch ist heute überall anzu-
treffen. Die früheren herbstlichen Jägerprozessionen ins Goms finden in einem wesentlich kleineren Ausmass statt. Unter dem Traktandum Verschiedenes gab der Wolf viel zu reden. Der Präsident hielt die Versammelten an, die parteipolitische Zugehörigkeit zu vergessen und die Meinung des Nationalrats Oskar Freysinger überall zu vertreten. Das Wallis übernimmt in der Wolfproblematik die Winkelriedrolle. N.B. In Frankreich dürfen bewaffnete Hirten den Wolf mit Schüssen vergrämen, aber nicht treffen. Die Kehrseite ist aber, dass sich der Wolf
von den Nutztieren abwendet und vermehrt dem Wild nachstellt. Schweisshundereglement Schweisshunde sollten im ganzen Wallis gleich ausgebildet und gleichberechtigt sein. Es darf nicht angehen, dass ein Oberwalliser Schweisshund abschätzig auf seinen Unterwalliser Kumpan herabschaut, weil dieser die Prüfung nicht TKJ-regelkonform absolvieren konnte. Wieder einmal setzt man sich zusammen und hofft, am 22. Februar ein einheitliches, verbindliches kantonales Prüfungsreglement vorstellen zu können. r.w.
Kantonale Hubertusmesse im Pfynwald Dieses Jahr fand die Walliser Hubertusfeier wiederum, am Patronatstag des heiligen Hubertus, im historischen Pfynwald statt. Die Feier, welche erstmals am 3. November 1979 unter dem Patronat vom «Silbernen Bruch» durchgeführt wurde, erfreut sich bei Jägern und Naturfreunden sehr grosser Beliebtheit. Trotz dem Regenwetter fanden sich etwa 400 Personen zur Besinnung unter freiem Himmel ein. Bereits vor der Feier begrüssten die Jagdhornbläser «Saas», unter der Leitung von Serge Andenmatten, mit ihrem harmonischen Hörnerklang die Leute. Die Dianas mit ihren Standarten sowie der prächtige Hubertushirsch verliehen der Feier einen würdigen Rahmen. Kapuzinerpater Nestor Werlen und Wanderprediger Jules Sep-
pey wussten mit ihren treffenden Worten die Anwesenden in den Bann zu ziehen. Den zweisprachigen Gottesdienst umrahmte neben den Jagdhornbläsern «Saas» auch der Oberwalliser Jäger- und Naturfreundechor musikalisch. Es war beeindruckend, wie die Chorleiterin Manuela Mutter die strammen Sänger jederzeit fest im Griff hatte. Im Anschluss an die Feier, welche nach den Satzungen «Die Hubertusfeier soll schlicht, einfach, in einem würdigen Rahmen und unter keinen Umständen zu einem folkloristischen Fest ausarten. Sie soll einzig und allein als Stunde des Dankes, der Besinnung und der echten Kameradschaft dienen» abgehalten wurde, folgte noch die schmackhafte Bouillon. Jean-Louis Borter
Die Vereinsstandarten und der prächtige Hubertushirsch verleihen dem Anlass einen würdigen Rahmen.
Jules Seppey (links) und Nestor Werlen fanden mit ihren treffenden Worten breite Zustimmung bei den Anwesenden.
1. GV – Oberwalliser Jagdschiessverein Präsident Florian Eggel durfte an die 60 «Neumitglieder» zur GV begrüssen. Innert Monatsfrist meldeten 130 Interessierte ihre Mitgliedschaft an und täglich stossen neue dazu. Zum ersten Mal durften die Anwesenden vom Werdegang bis zur vorläufig teilweisen Realisierung des Jagdschiessstandes Kenntnis nehmen. Was am 13. April 2004 mit
Leo Mengis und dem Oberwalliser Jägerverband begann, mündete am 23. Oktober in die Gründungsversammlung. Heute steht nicht mehr der Oberwalliser Jägerverband als Eigner der bestehenden und noch zu schaffenden Anlagen da, sondern der Oberwalliser Jagdschiessverein. Der Weiterausbau der Anlagen richtet sich nach der finanziellen Situation. Wie sich Schweizer Jäger 12/2009
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Verschiedene Anzeichen deuten darauf hin, dass nicht allein die geschlossene Schneedecke und allfällige Störungen durch Wintersportler die Ursachen für den sinkenden Bestand sein dürften. Untersuchungen, deren Auswertung noch nicht abgeschlossen ist, deuten auf zusätzliche Faktoren (Prädatoren) hin. Die Wildzählung 2009 abzüglich der Abschuss- und Fallwildzahl verglichen mit der Wildzählung 2010 dürfte es an den Tag legen. Beim Rotwild – man möchte den Bestand auf 5000 halten – gab es weniger Abschüsse zu verzeichnen. Nach den «Re-
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Vorstandsmitglied Manfred Schmid ausdrückte: «step by step». Das Schiessprogramm für 2010 steht. Ab März bis Oktober kann jeweils am Freitag ab 17.30 – 19.30 Uhr und voraussichtlich jeden Samstag von 14.00 – 17.00 Uhr an der Schiessfertigkeit geübt werden. Es scheint, dass für die Jäger und Sportschützen an die 40 Tage zur Verfügung stehen. Der Gemeindevertreter Ewald Furrer zeigte sich hoch erfreut, dass nach fast fünfjährigen Verhandlungen ein Jagd-
schiessstand steht und benutzt werden kann. Für das Schiesscenter Riedertal eine Bereicherung. Er legt Wert darauf, dass es sich um einen regionalen und multifunktionalen Schiessstand handelt, der schweizweit in dieser Form als einziger dastehen dürfte. Vermehrt dürften es die bestehenden Schiessstände dereinst aus Umweltverträglichkeitsgründen schwer haben, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Eine Alternative steht mit den Jagdschiessanlagen im Regionalen Schiesscenter Riedertal da. r.w.
Hermann Brun 1939 – 2009
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Rehwildjagdtag mit Reinhard Schnidrig Am 19. Oktober 2009 konnte unsere Rehjagdgruppe wiederum Reinhard Schnidrig, Sektionschef Jagd, Wildtiere und Waldbiodiversität des BAFU, als Gast im Kanton Zug begrüssen. Das wunderschön verschneite Ägerital und das dazugehörige herrliche Wetter liessen uns einen unvergesslichen Jagdtag erleben. Auch arbeiteten unsere Hunde bestens und unsere wunderschöne laute Jagd konnte bestens präsentiert werden. Auch wurde unser Gast von der Jagdgöttin Diana speziell beschenkt, hatte er doch gleich zweifaches Jagdglück! Während dem Mit-
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tagsaser hatten wir mit unserem Gast interessante sowie auch lustige Diskussionen. Auch erhielten wir so direkte Informationen über seine nicht immer einfache Arbeit in Bern. Wir danken Reini, dass er den weiten Weg in den Kanton Zug nicht gescheut hat. Auch danken möchten wir ihm an dieser Stelle für seine wertvolle Arbeit, die er in Bern auch für uns Jäger macht! Wir wünschen Reini alles Gute für die Zukunft und auf Wiedersehen auf der schönen Zuger Jagd! Alfred Meier, Präsident Zuger Kant. Patentjägerverein
Am ersten Jagdtag im kleinen Seetaler-Revier RetschwilHerlisberg klaffte eine Lücke in den Reihen der Pächter, Gäste und Treiber, als Obmann Theo Meierhans begrüsste und das Zeichen zum Aufbruch zur Jagd gab. Am 9. Juli 2009 hatte Hermann Brun still und leise den letzten Wechsel angetreten. Sein Herz hatte unerwartet aufgehört zu schlagen und Hermann hat uns, ohne festen Händedruck, verlassen. Er, der als Gast immer willkommen war, der auch kräftig zupackte, wenn Arbeiten zu erledigen waren, der immer dienstbereit seine Unterstützung und Hilfe anbot. Er war seit Jahren auch Mitpächter im Revier Wikon und gern gesehener Gast in zahlreichen Revieren des Kantons Luzern. Insbesondere schätzte er das Weidwerken in seiner engeren Heimat im Entlebuch. Ein engagierter, ja leidenschaftlicher Jäger ist nicht mehr unter uns. Er fehlt uns. In Erinnerung bleiben viele erlebnisreiche Stunden, Tage und lange Abende im Freundeskreis, seine träfen Witze und heiteren Anekdoten. Hermann Brun war ein Heger und Pfleger und wenn er sich zum Schiessen entschloss, dann kam das Wild auch zur
Strecke. Ein korrekter Jäger und ein Freund des Wildes. Viel bedeuteten ihm auch die beiden Hundeli «Arco» und «Barco», die ihn auf seinen Reviergängen und überall hin begleiteten. Schliesslich reihte er sich auch ein in die wechselnden Formationen der Jagdhornbläser, die jeweils zu Jagdbeginn und zum Streckelegen die Signale ertönen lassen. Als Mitglied der Jagdhornbläser Luzerner Hinterland machte ihm dies keine Mühe. Das Jagdhornblasen gehörte für ihn zur Pflege der Jagdkultur. Geboren wurde Hermann Brun in der Schwändi bei Schüpfheim am 8. Oktober 1937 als zweites Kind von Josef und Josefine BrunEmmenegger. Zusammen mit fünf Geschwistern wuchs er auf dem elterlichen Bauernhof auf. Nach der Schulzeit erlernte er den Buchdruckerberuf in Entlebuch. Seinen ersehnten Berufswunsch erfüllte sich, als er 1965 die Zentralschweizerische Polizeischule in Luzern absolvierte. Als Beamter der Kantonspolizei Luzern war er auf verschiedenen Posten im Sicherheitsdienst eingesetzt, um dann bei der Verkehrspolizei im Unfall-Pikettdienst Führungsaufgaben zu übernehmen. Dank seiner Gradlinigkeit und Kompetenz wurde er bis zum Feldweibel befördert. Als Sportler – Langläufer, Skifahrer, Pistolenschütze – war er bei Polizeimehrkämpfen erfolgreich und wurde auch als Ausbildner beigezogen. Nach der Pensionierung im Jahre 1999 verbrachte er die letzten Jahre mehrheitlich in Wikon, seinem Jagdrevier, half kräftig mit auf dem benachbarten Bauernhof und
raden aus dem Luzerner Hinterland, erklangen für ihn zum letzten Geleit. Weidmannsdank und Weidmannsruh Hermann. Du bleibst uns in guter Erinnerung. Namens deiner Jagdkameraden Hermann Büttiker
Urs Stumpf 18. Oktober 1946 – 29. September 2009
Urs Stumpf wurde am 18. Oktober 1946 im Spital Baden geboren und auf den Namen Urs Viktor getauft. Er war der Erstgeborene von Robert und Rosa Stumpf-Jetzer. Die Eltern waren stolz auf ihren Stammhalter. Urs besuchte die Grundschulen in Nussbaumen und die Bezirksschule in Baden. Danach begann er eine Lehre als Chemielaborant in der Elektrochemie Turgi. In den folgenden Jahren lebte er seine Liebe zu Motoren aus und suchte nach einer Aufgabe, die ihm Befriedigung bereiten würde. Unter anderem trat er der Musikgesellschaft Obersiggenthal bei und nahm an Blasmusikfesten teil. Er heiratete und wurde glücklicher Vater einer Tochter. Urs fühlte sich in guter Gesellschaft am wohlsten, mit Kollegen, Freuden oder Verwandten beim gemeinsamen Essen und Trinken oder auf Ausflügen, die ihn häufig ins Ausland führten. Seinem Vater folgend, absolvierte er die Jagdprüfung. Die Geselligkeit liess ihn auch in die Feuerwehr Obersiggenthal und den Kegelclub eintreten. 1984 begann
er seine Aufgabe in der Strafanstalt Regensdorf. Er schätzte diese Arbeit sehr und blieb deshalb dem Strafvollzug bis zu seiner offiziellen Pensionierung Ende Juli 2009 treu. Seine Liebe zu Maschinen und Motoren hat er als begeisterter Autofahrer ausgelebt. Genauso haben es ihm aber die Dampflokomotiven, Schiffe und Flugzeuge angetan. Urs machte den Bootsführerschein und verbrachte viele schöne Wochenenden auf seinem Boot auf dem Zuger See. Ausserdem engagierte er sich bei der Instandsetzung einer alten deutschen Dampflok und wurde Mitglied im Verein zur Erhaltung der Lok. Für ein paar Monate wurde Urs ein grosser, geheimer Wunsch erfüllt. Er, der immer die Natur liebte und ein begeisterter Jäger war, wurde am 1. April 2009 als Jagdpächter in das Revier der Jagdgesellschaft Lengnau links der Surb aufgenommen. Darüber hat er sich sehr gefreut und mit grossem Stolz konnte er vom Abschuss seines ersten Sommerbocks als Pächter berichten. Bereits zuvor war Urs in der Jagdgesellschaft ein gerngesehener Gast. Als musik- und jagdbegeisterter Mann war es für ihn eine einfache Entscheidung, als er gefragt wurde, ob er Mitglied der Jagdhornbläsergruppe Lengnauer-Füchse werden wolle. 2004 kaufte er sich ein neues Jagdhorn und spielte fortan mit Freude die tiefen Töne auf seinem Parforce-Horn. An Geburtstagen, Hubertusmessen usw. war er
zur Stelle, um mit einzustimmen in die Musik, die ihm viel bedeutete. Auch deshalb war er ein sehr zuverlässiger Probenbesucher. Ein Höhepunkt seines musikalischen Engagements bei den Lengnauer-Füchsen war mit Bestimmtheit der 3. Rang (benotet mit einem «vorzüglich») am eidgenössischen Jagdhornbläserfest am 13. Juni in Baden. Zum letzten Mal liess er sein Horn am Grillhock im Kreis seiner Bläserfreunde bei einer Probe am 22. Juli erklingen. Mit grossem Bedauern müs-
sen wir zur Kenntnis nehmen, dass ihm die Freude daran, als stolzer Pächter bei der Jagdgesellschaft links der Surb dabei sein zu dürfen, so bald genommen wurde. Urs Stumpf hat das Leben in vollen Zügen ausgekostet. Leider war ihm das in den letzten Wochen nicht mehr vergönnt und der Tod kam als eine Erlösung für ihn. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren! Weidmannsruh. Jagdgesellschaft Lengnau links der Surb, Bernhard Müller
Rudolf Summermatter 1929 – 2009
Am 11. Oktober 2009 hat unser allseits beliebter Mitpächter und Jagdkamerad Rudolf Summermatter nach langwieriger und heimtückischer Krankheit, aber dennoch überraschend, die Augen für immer geschlossen und wurde in die ewigen Jagdgründe abberufen. Rudolf Summermatter übte das Weidwerk seit dem Jahre 1971 aus. Im Jahre 1981 ist er als Pächter in die Jagdgesellschaft Wessenberg eingetreten, wo er bis zu seinem Ableben mitwirkte. Er war ein Mensch von eigener Prägung und stellte in der Gesellschaft einen wichtigen Eckpfeiler dar. Nicht nur das äussere Erscheinungsbild des hochgeachteten Jagdkameraden war beeindruckend, sondern auch seine Gradlinigkeit. Die Achtung vor jedem Geschöpf die-
ser Erde war beispielhaft. Der Heimgegangene hatte grosse Freude an der Natur und schätzte das kameradschaftliche Beisammensein in der Jagdgesellschaft sehr. Ruedi war kein Mensch der Halbheiten. Was er tat, tat er mit Überzeugung. Dies rührte sicher auch von seiner früheren Tätigkeit als Generaldirektor der Neuen Aargauer Bank her, welche er während über 30 Jahren mit vollem Einsatz massgeblich mitgeprägt hat. Nicht unerwähnt soll auch seine militärische Laufbahn sein, welche er seinerzeit als Oberst und Kommandant eines Radfahrer-Regimentes beendet hat. Der liebe Verstorbene hinterlässt in der Jagdgesellschaft Wessenberg eine grosse Lücke, die nicht leicht zu schliessen ist. Lieber Ruedi, wir danken dir für die Kameradschaft und die gemeinsamen schönen Stunden, welche wir mir dir erleben durften. Du hast uns allen, vor allem menschlich, sehr viel gegeben. Wir sind dankbar, dass wir ein schönes Wegstück mit dir gehen durften. Jagdgesellschaft Wessenberg Werner Vogt, Ehrenpräsident Schweizer Jäger 12/2009
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Abschied
pflegte enge Kontakte mit den Freunden und Kollegen. Eine grosse Trauergemeinde nahm von Hermann Brun in der Franziskanerkirche in Luzern Abschied und begleitete ihn ins Friedental. «Jagd vorbei» und «Auf Wiedersehen», gespielt von den Bläserkame-
Gruss aus dem Wallis Bärenstark Der Bär ist ins Wallis zurückgekehrt! Dieses Grussfoto sandte uns der Verleger des «Schweizer Jäger» aus Bellwald. Im Hintergrund ist das Eggishorn zu sehen.
«Wildbiologisch unerklärlich»: Abnormer Gämsbock Den abgebildeten Gämsbock konnte Hans Anderegg auf der Berner Hochjagd im Jahr 2006 erlegen. Er wog aufgebrochen 30 Kilogramm und war 3½-jährig. Das rechte Krickel war nur bis zum Jährling gewachsen und blieb dann stehen. An der Trophäenschau in Thun wurde Hans Anderegg erklärt, dass dies wildbiologisch unerklärlich sei.
Jägernachwuchs? Unser jüngster Leser Die Bilder im Rotwildbuch von M. P. Stähli und die Rothirschfotos im «Schweizer Jäger» inspirierten den vier Jahre alten Luis aus Nänikon ZH bei der Zeichnung dieses kapitalen 18-Enders.
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Zur Strecke gebracht Angehende Jungjäger
Schnappschuss
Die angehenden Jungjäger Léon & Noel Zentriegen, welche den sagenhaften Panthera syntheticus auf der Brandalp im Wallis zur Strecke gebracht haben. Luchs und Wolf müssen sich fortan nicht mehr fürchten... Das Foto schickte uns Leser und Abonnent Fabian Zentriegen
Seltenes Gehörn Laune der Natur? Weidmannsheil hatte der Wiedlisbacher Jäger Ulrich Allemann. Der Rehbock konnte im Emmenthal auf der lauten Jagd mit Jura Laufhund Alinghi erlegt werden. Das seltene Gehörn entstand vermutlich durch einen Wildunfall. Der Bock wog 19½ Kilo. Das Foto schickte uns Barbara Danz.
Hochjagd 2009 Pirschbegegnung Diesen schönen Steinbock konnte Reto Summermatter während der Walliser Hochjagd 2009 fotografieren.
www.schweizerjaeger.ch
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Kalender
Kalender für den Jäger
Rien Poortvliets grosser Tierkalender 2010. Der Kunstkalender für Tier- und Naturfreunde. 43x50 cm, Paul Parey, Fr. 51.50.
Wild 2010, Wild und Hund. Illustrator Bernd Hanrath zählt zu den grossen deutschen Wildtiermalern. 43x50 cm, Paul Parey, Fr. 47.30.
Jagdkalender 2010, Wild und Hund. Bild für Bild vermittelt dieser Kalender dem Betrachter die Stimmung und Spannung der freien Wildbahn. 21x24,5 cm, Fr. 26.60.
Unsere Jagd 2010, Wandkalender. Aufgeklappt und aufgehängt bleibt seine obere Hälfte für Grossfotos reserviert, während die untere Hälfte Fachinformationen vorbehalten ist. 12 Kalenderblätter, mit Spiralbindung, aufgeklappt 48x68 cm, Monatskalendarium, Fr. 30.50.
Treue Freunde 2010, Wild und Hund. Unbestechlich, liebenswert, treu und auch noch schön. Herrliche Fotos und einmalige Illustrationen. 21x24,5 cm, Paul Parey, Fr. 26.60.
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Jagen in Frankreich
Grosser Erfolg: Kurse 2009 in Basel, Bern und Zürich Herr Leclancher vom Office Nationale de la Chasse in Paris leitete als hauptamtlicher Experte der Republik Frankreich die Prüfungen in Cernay bei Mulhouse. Er wurde von Francis Gros, Mitglied des Vorstandes des departementalen Jägervereins Haut-Rhin, kompetent unterstützt. Den Prüfungen war in diesem Jahr wiederum ausserordentlicher Erfolg beschieden. Von den 27 Kandidatinnen und Kandidaten haben 10 mit der Maximalpunktzahl 21 abgeschlossen. Dabei besassen 2 Kandidaten praktisch keine Französischkenntnisse. Nur mit viel Willen, Aufwand und speziellen, strengen Lernmethoden konnten sie ihr Ziel erreichen. Leider haben vier Kandidaten nicht bestanden. Sie werden die Prüfung gegen Ende Jahr wiederholen. Begeisterung und Motivation waren im Kurs 2009 sehr gross. Ist es doch ein ganz an-
deres Gefühl, mit fundiertem Wissen und guten Kenntnissen u. a. der Rechtsgrundlagen eines Jägers von Frankreich in Frankreich zu weidwerken, entsprechend von den einheimischen Jägern anerkannt und geachtet zu werden, als nur so als fremder Gast. Thomas Achermann*, Zürich; Rocco Altiere*, Dällikon;Walter Bollier, Zürich; Tanino Chiavaro*, Bad Ragaz; Gaudens von Deschwanden, Adelboden; Manfred Dirren, Vallemand; Andrew Ertl, Basel; Gerorge Geigy*, Hergiswil; Arthur Gerber, Kiental; Grischa Alexis Schmidt-Ley, Brislach; Katarina Hauser*, Zürich; Hanspeter Konrad, Riehen; Selina Lüthi-la Roche*, Riehen; Andreas Meury, Blauen; Freddy Neuschwander, Mümliswil; Laurent Peter, Sissach; Rocco Prezi, Zürich; Timo Salvisberg*, Zürich; Herbert Schmuki, Ittigen; Rocco Sinsi, Dietlikon; Donato Stanco*, Winterthur; Werner Testa, Lützelflüh; Raoul Thiébaud, Wohlen; Christof Trauffer*, Uster; Hugo Walker, Oberweiningen; Fabian Zentriegen, Zürich; Regina Zimmermann*, Brügg. * Kandidatinnen und Kandidaten mit Maximalpunktzahl 21
Die nächsten Kurse beginnen Ende März 2010. Ruedi Studer, Kursleiter, 3145 Niederscherli 031 849 06 12 / 079 754 25 18 studerru3@bluewin.ch
Wilde Elefanten trampeln zwei Menschen zu Tode ID
Unsere Jagd 2010, Taschenkalender. Das perfekte Geschenk für jeden passionierten Jäger und Naturfreund. 352 Seiten, Druckbleistift, abwaschbarer Folienumschlag, 10,5x14,5 cm, dlv, Fr. 23.50.
Der Jäger-Kalender 2010. 13 farbige Blätter mit Motiven des bekannten Jagdmalers Rudi Kohl. Fr. 38.70.
Mit meinen Augen 2010. Zeichnungen und Bilder von Steen Axel Hansen. 50x43 cm, Paul Parey, Fr. 47.30.
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Wild und Hund Taschenkalender 2010. Ein auf die Bedürfnisse des Jägers zugeschnittener Kalender. 352 Seiten, flexibler Plastikeinband, mit Bleistift, 11x15,5 cm, Paul Parey, Fr. 25.20. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links. Alle Kalender zuzüglich Versandkosten!
Auf der indonesischen Insel Sumatra hat eine wilde Elefantenherde zwei Menschen tot getrampelt. Die beiden hatten mit anderen Bewohnern eines Dorfes versucht, die etwa 80 Dickhäuter unter Einsatz von Trommeln, Taschenlampen und Speerspitzen von ihrer Palmölplantage zu vertreiben. In die Enge getrieben, griffen die Tiere plötzlich an, töteten die Menschen und verwüsteten mehr als ein Dutzend Hütten des Dorfes. An der Grenze der Provinzen Riau und Jambi wird der
Lebensraum der rund 3000 wilden Elefanten auf Sumatra durch immer neue Rodungen des Regenwaldes und die Anlage von Palmöl- und Nutzholzplantagen immer geringer. Auf der Suche nach Nahrung sind die Tiere gezwungen, in die Plantagen einzudringen. Dabei kommt es dann immer wieder zu Konflikten mit deren Eigentümern. Dieter Kannengiesser
Wir töten was wir lieben
Feldkirchner Jagdrunde am 4. November 2009 in Feldkirchen Die Feldkirchner Jagdrunde, zu der der Präsident des Bayerischen Jagdverbandes (BJV), Prof. Dr. Jürgen Vocke, in unregelmässigen Abständen lädt, soll als ausgewählte Gesprächsrunde gesellschaftlicher Repräsentanten in ungezwungener Diskussion wichtige Aspekte der Jagd beleuchten. Dieses Mal stand am 4. November 2009 in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Jagdkultur, und damit nicht nur auf bayerische Jäger beschränkt, ein äusserst schwieriges Thema an: Wir töten, was wir lieben – Die Jagd und ihre ethische Verpflichtung. Die Frage, was eine gelebte Jagdkultur und damit vor allem die Ethik der Jagd bedeutet, bildete diesmal den Themenschwerpunkt. Dahinter steckt eine grundsätzliche Erwägung: Wie gehen die Jägerinnen und Jäger mit der Tatsache um, dass sie beim Erlegen des Wildes töten, was sie lieben? «Was erwartet die Gesellschaft von der Jagd», fragte Prof. Vocke in seiner Begrüssung vor etwa 50 ausgesuchten Gästen und Diskutanten, «und welches Selbstverständnis pflegt sie, was kann sie leisten? Jagd als blutrünstiges Edelhobby oder als gelebtes Bürgerengagement im Dienste für Natur und Gemeinwohl?» Prominente Referenten konnten gewonnen werden: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paul Müller, Universität Trier, Fachbereich Biogeographie (Rheinland-Pfalz), Dipl. Volkswirt Dieter Stahmann aus Voerde, NRW, Dr. Jean-Loup Rousselot, Staatl. Völkerkundemuseum München, Dr. Gero Kollmer, Rechtsanwalt aus Regensburg. Die Moderation übernahm der bekannte Jagdmaler und Vorsitzender des BJV-Kulturausschusses, Dr. Jörg Mangold.
Schon in der Einführung wurde klar, dass die Jagd viel mehr ist als nur Trophäenkult und Wildbestandsregulierung: «Wir Jäger», so Vocke weiter, «betreiben die Jagd als Kultur. Diese ergeht sich eben nicht allein in der materiellen Nutzung von Wildtieren, sondern ist bei allem Nutzen für Grundeigentum, Gesellschaft und Kulturlandschaft immer auch ein Freiheitsraum, der uns hilft, den Alltag für kurze Zeit hinter uns zu lassen. Wo aber Freiheit besteht, dort gibt es selbstverständlich auch Verantwortung. Eine verantwortungsvolle Jagdausübung sind wir den Wildtieren und unserem Selbstverständnis als Jäger schuldig. Tierschutz und jagdlicher Anstand sind unerlässlich.» In seinem weitausholenden Vortrag zum Thema «Das Erlegen des Wildes – Psychologie eines Jägers» – wurde Prof. Müller insofern sehr konkret, als er die wirklichen Feinde der Jagd in den schlechten Jägern sah. Jagd sei immer eine Gratwanderung zwischen Leidenschaft und Vernunft. Das Phänomen Jagd als Lebensform, so Müller, müsse bei guter und aufrichtiger Öffentlichkeitsarbeit sowohl von der Jägerei als auch von Politik und Gesellschaft akzeptiert werden. Sein Credo: «Wir lieben, was wir töten! Oder lieben wir, was wir töten? Indem sich Jagd immer zwischen Lust und Leidenschaft auf der einen, und Pflicht und Verpflichtung auf der anderen Seite abspiele und zu beweisen habe, müssen Jäger gleichermassen Advokaten der Wildtiere und der Lebensräume sein – und es bleiben!» Dieter Stahmann fasste sein Thema zur Weidgerechtigkeit im folgenden Satz zusammen: «Der würdige Jäger findet seine Bestätigung und Erfüllung in einer würdevollen Behandlung des Wildes.» Der Völkerkundler Dr. JeanLoup Rousselot zeigte anhand von Beispielen der Naturvöl-
ker – überwiegend der amerikanischen Ureinwohner – auf, dass die heutige deutsche Jägerei mit ihrem Brauchtum und ihrer gelebten Jagdkultur immer noch auf der Basis der Tierverehrung der Naturvölker stehen. So sei der «letzte Bissen» oder die Verehrung des erlegten Wildes beim Streckelegen, der Totenwacht und das Verblasen bis zu jenen jägerischen Ureinwohnern Amerikas zurückzuverfolgen. Spannend, sehr aktuell und praxisnah ging es beim Thema «Rechte der Tiere» von Dr. Gero Kollmer zu. «Tiere haben keine Grundrechte», so Kollmer, «aber Rechte!» Und aus der Tierschutzgesetzgebung gehe auch hervor, dass das Töten von Tieren eben nicht zur «kommerziellen Sache verkommen dürfe».
In der anschliessenden Diskussion kam die bayerische Aktion Wald-Wild-Mensch des engagierten Jägers und Tierschützers Ludwig Fegg insofern etwas zu kurz, als er von einem Zuhörer als «Verleumder» tituliert wurde und der Moderator dieses Thema fortan mied. «Die Jagd und die Jagdkultur sind ein gutes Stück unserer bayerischen Heimat», so Prof. Vocke in seinem Schlusswort. «Das zeigt auch der heutige Diskussionsabend, in dem insbesondere bei den nichtjagenden Teilnehmern klargeworden sein müsste, dass Jagd mehr ist als emotionsloses Totschiessen.» Wolfram Martin
Jäger verliert Bein nach Jagdunfall Nach einem Jagdwochenende gemeinsam mit seiner Frau bei einem Freund am Hirschenstein im Burgenland verlud ein 40-jähriger Jäger seine Waffen in seinem Auto. Als er seine Jacke aus dem Wagen holte, löste sich aus einem der Gewehre ein
Schuss und verletzte den Mann schwer am Oberschenkel. Frau und Freund leisteten sofort Erste Hilfe und ein Rettungshubschrauber brachte den Verletzten in eine Klinik. Dort musste das Bein amputiert werden. Dieter Kannengiesser
Kapitaler Hirsch im «Russengatter» gewildert Ein kapitaler Hirsch wurde in Österreich in der Nacht zum 3. Oktober gewildert. Die Tat ereignete sich im sogenannten «Russengatter», einem 140 Hektar grossen eingezäunten Jagdrevier. Als Täter vermutet die Polizei einen Insider, der sich mit den Verhältnissen in dem Gatterrevier bei Falkenstein (Bezirk Mistelbach) im Weinviertel nahe Wien bestens auskannte. Das Haupt war fachgerecht abgeschlagen, der
kapitale 24-Ender mit einem sauberen Trägerschuss erlegt worden. Eigentümer des Jagdgatters bei der Burg Falkenstein ist heute ein Österreicher, nachdem der Vorbesitzer, ein wohlhabender Russe, der es in eine in Liechtenstein registrierte Stiftung eingebracht hatte, vor knapp zwei Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Die Wilderei ereignete sich in der Nacht zum 3. Oktober, Schweizer Jäger 12/2009
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mitten in der Hirschbrunft. Nach den Ermittlungen hat der Wilderer von aussen in das Gatter auf den Hirsch geschossen. Danach kletterte der Schßtze ßber den Wildzaun und trennte das geschätzt etwa 25 Kilo schwere Haupt des 190 Kilo schweren 24-Enders sauber beim vierten Nackenwirbel ab und verschwand mit seiner Beute. Ob zu Fuss oder mit einem grossen Fahrzeug ist unklar. Den Kadaver des Tieres liess er zurßck. Das Geschoss, das in der Wirbelsäule des Hirsches stecken blieb, wurde von der Tatortgruppe der Polizei ebenso sicher gestellt wie zahlreiche DNASpuren und Fussabdrßcke, die der Täter hinterliess. Die Fahnder sind optimistisch, den Fall bald klären zu kÜnnen. Mit dem Geweih kann der Jäger kaum protzen. Jeder in weitem Umkreis kennt es bis in die letzte Sprosse. Das Geweih ist sehr markant, ähnelt dem Mast-Hirschen Burlei, ebenfalls ein Gatterhirsch,
um den sich vor wenigen Jahren eine Jagdposse drehte. Der zahme Hirsch war damals aus einem Ăśsterreichischen Mini-Hausgatter in ein Revier in Osteuropa transportiert worden, wo ein deutscher Adliger fĂźr eine hohe Summe Burlei als vermeintlich frei lebenden Hirschen schoss. Er liess sich stolz als Erleger eines der weltbesten Hirschen feiern, bis der gigantische Betrug aufďŹ el. Das Revier, in dem jetzt die Wilderei passierte, war vor Jahren Gegenstand heftiger Kritik. Nachdem der russische Millionär das Gelände fĂźr eine hohe Summe gekauft hatte, liess er die 140 Hektar komplett einzäunen. Seither hiess es das ÂŤRussengatterÂť. Ob es sich um einen Racheakt handelt oder um pure Wilderei, darĂźber wird noch gerätselt. Tatsache ist, dass sich einige Bewohner der Region bis heute noch nicht mit dem ÂŤRussengatterÂť anfreunden konnten. P.B.
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Schweizer Jäger 12/2009
DE
UngewĂśhnlicher Polizeieinsatz
In Goslar/Harz schlief kĂźrzlich ein Dachs seinen Rausch mitten auf einer Strasse aus. Meister Grimbart hatte sich bei seiner Naschtour durch einen Obstgarten die Ăźberreifen
FrĂźchte schmecken lassen, die sich dann in seinem KĂśrper in Alkohol verwandelten. Polizeibeamte konnten den bezechten Schmalzmann retten. G.G.v.H.
Elf Pistolen aus Tresor gestohlen Nach der schrecklichen Amoktat von Winnenden D, bei der ein SchĂźler 15 Menschen und sich selbst erschoss, wurden alleine im an die Schweiz angrenzenden Bundesland Baden-WĂźrttemberg Ăźber zehn Tonnen nicht mehr benĂśtigte Schusswaffen freiwillig von BĂźrgern bei BehĂśrden fĂźr eine kĂźnftige Vernichtung abgegeben. Dazu hatten BĂźrgermeister und Landräte aufgerufen. Der Aufruf ďŹ el auf fruchtbaren Boden. Dennoch kam es zu einem Skandal, in dessen Folge ein OberbĂźrgermeister zurĂźck trat und sich ein Amtsleiter das Leben nahm. In der Stadt Crailsheim, 100 Kilometer von Winnenden entfernt, kam es am Fronleichnamstag zu einem Einbruch in das Rathaus. Die Einbrecher fanden in einer Schublade den
Tresorschlßssel, den sie aber gar nicht benÜtigten. Denn der Tresor stand offen, die Beamten hatten verschlampt, ihn mit Schlßssel und Ziffernkombination zu verschliessen. Im Tresor befanden sich zahlreiche von Bßrgern freiwillig abgegebene Schusswaffen. Die bisher nicht ermittelten Einbrecher nahmen elf Pistolen samt Munition mit. Wenig später offenbarte sich ein weiterer Skandal: Die Stadt Crailsheim hatte einige Waffen, die Bßrger freiwillig zur Vernichtung abgegeben hatten, zu Geld gemacht, indem sie diese verkaufte. Das hat die Landesregierung inzwischen verboten. Der verantwortliche Amtsleiter nahm sich inzwischen das Leben. Der Oberbßrgermeister trat unter dem Eindruck der EmpÜrung der Bßrgerschaft zurßck. P.B.
Ă&#x201E;ltester Storch trägt DDR-Ring In VeelbĂśken bei Gadebusch in Nordwestmecklenburg entdeckten Naturfreunde einen ganz besonderen Storch. Nach vierstĂźndigem ÂŤAnsitzÂť stellte sich der Vogel in seinem Nest endlich so, dass Dr.Stefan Kroll und Hans-Heinrich ZĂśllick mit einem Spezialfernrohr die Ringnummer DDR B0217 erkennen konnten. Eine Anfrage bei der Beringungsstation
Hiddensee bestätigte dann, dass der Storch 23 Jahre alt und damit der älteste in diesem Jahr in Ostdeutschland gemeldete seiner Art ist. Das gilt als Sensation, zumal der Ring vorher auch nie abgelesen wurde. 1986 wurde der Storch in Langenhagen bei Lßbz beringt. StÜrche in der freien Wildbahn kÜnnen bis zu 30 Jahre alt werden. Dieter Kannengiesser
Die im Inhalt erwähnten Bßcher und Produkte sind im Fachhandel und beim Verlag Schweizer Jäger, Postfach 261, 8840 Einsiedeln, Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, EMail: kontakt@schweizerjaeger.ch, zu beziehen.
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Inseratenschluss: 13. Dezember Schweizer Jäger 12/2009
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Der Experte
Wettbewerb
WEIHNACHTSWETTBEWERB 1
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Herzliche Gratulation den Gewinnern!
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Auflösung Wettbewerb Nr. 10/2009: Das gesuchte Lehrmittel heisst «Treffpunkt Jagd» Die Gewinner: 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht: Hans Fischer, Eschenbach.
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Die Gewinner/innen erhalten den Preis persönlich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und muntern Sie auf, die gestellten Wettbewerbsaufgaben weiterhin zu lösen!
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Die Anfangsbuchstaben in der Reihenfolge der abgebildeten Baum- und Straucharten ergeben das Lösungswort. Dieses ist ein Natur produkt, welches auch in der weihnachtlichen Backstube oft Verwendung findet.
1 2 3 4 5 Mitmachen beim Weihnachts-Wettbewerb lohnt sich! Unter den richtigen Einsendern werden jeweils 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.– 1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.– 3 JägerTool von Victorinox, Wert Fr. 52.– 3 Jagdkalender 2010, Wert Fr. 40.– 7 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert je Fr. 14.– verlost. Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum 10. Januar 2010 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261, CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: kontakt@schweizerjaeger.ch
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