Schweizer Das aktuelle Monatsmagazin f체r den J채ger Nr. 12 Dezember 2010 95. Jahrgang Fr. 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016
Treibjagd mit Hindernissen 56
Jagdausstellung in Freiburg 72 Achtung! Tuberkulose beim Schalenwild 66
Interview: Meinrad Husi 34
JAGEN WELTWEIT
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IMPRESSUM
ISSN 0036-8016
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Editorial
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Über 1100 Seiten Während ich hier im Büro sitze und die Dezemberausgabe vorbereite, fällt draussen der erste Schnee und hüllt die Natur in ein weisses, alles verhüllendes Kleid. Adventszeit – Zeit der Besinnung. Ich geniesse diese Vorweihnachtstage alljährlich, auch um ein bisschen Ruhe zu finden, etwas mehr Zeit für die Familie zu haben und mich gedanklich auf das kommende Jahr vorzubereiten. Dieses bewusste «sich Zeit nehmen» gestaltet sich aber gar nicht immer so einfach in unserer hektischen Welt – aber wem erzähl ich das. Inzwischen habe ich mein zweites Jahr als Redaktor sozusagen absolviert. Wir, meine Partnerin und ich, waren in den letzten Monaten viel unterwegs, besonders oft auch ausserhalb der Landesgrenze. Neue Kontakte, auch viele freundschaftliche und herzliche Bekanntschaften durften wir schliessen. So entsteht nach und nach ein riesiges Netzwerk und das ohne Facebook! Und doch ist es kaum möglich, neben der Arbeit im Büro an allen Anlässen und Veranstaltungen dabei zu sein. Deshalb bin ich «heilfroh», auf meine freien Mitarbeiter zählen zu dürfen. Insgesamt über 1100 Seiten produzierte der «Schweizer Jäger» in diesem Jahr in den zwölf Ausgaben. Das wäre alleine nicht zu schaffen. Darum gehört der Dank an dieser Stelle all jenen, die durch ihre Beiträge und Mithilfe unsere Zeitschrift mitgestaltet haben. Natürlich gehören da auch unsere treuen Inserenten und Leserinnen und Leser dazu. Deren Meinungen sind uns sehr wichtig, auch ist aber klar, dass nicht immer alle Wünsche und Anregungen berücksichtigt werden können. Trotzdem: der «Schweizer Jäger» ist bemüht, möglichst breit um und über die Jagd zu informieren. Dazu gehören Beiträge über Ausrüstung, Wildverwertung und Wildbrethygiene, aber auch jagdpolitische Themen und nicht zuletzt Fachbeiträge, die vertieft auf die Biologie unseres Wildes eingehen. Diese vielfältige Palette an Beiträgen vermittelt übers Jahr ein grosses Wissen und soll unsere Zeitschrift abwechslungsreich gestalten. Ich wünsche Ihnen mit unserem «Schweizer Jäger» weiterhin viel Freude und Ihren Familien jetzt schon eine besinnliche Adventszeit – für das bevorstehende Jahr alles Gute, Gesundheit und natürlich ein kräftiges Weidmannsheil! Mit Weidmannsgruss
Kurt Gansner
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6 Monatsthema Jagen weltweit Das Angebot an Jagdreisen ist riesig. Möchten Sie gerne nach Afrika auf die Big Five? Oder soll es nur in die Slowakei auf Rotwild gehen? Erfahrungsberichte der Leser des «Schweizer Jäger» aus erster Hand.
Unterwegs Eine Ausstellung über die Jagd In der zweiten Oktoberhälfte fand im ehrwürdigen Lapidarium des Freiburger «Museums für Kunst und Geschichte» die Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung «Jagd. Von Menschen, Tieren und Sagen» statt. Ein Besuch lohnt sich. 4
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INHALT
Jagd & Wild
Monatsthema Interview Jagdpraxis Wildkunde
6 34 56 66
Waffen & Ausrüstung Optik Neuheiten für den Jäger Jägermarkt
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Jäger & Hund Jagdpraxis
Kurse 53 Erdhundekommission des FCI 55
Treibjagden mit Hunden Von fremden Kontinenten zurück in die Schweiz: Zur Zeit laufen Treibjagden auf Reh- und Schwarzwild. Dass dies jagdlich nicht immer ganz einfach zu lösen ist, zeigt uns der Bericht von Peter Pulver am Beispiel «Hardwald».
Wildkunde Tuberkulose – Kehrt eine tot geglaubte Krankheit in die Schweiz zurück? Manch älterer Jäger und Landwirt mag sich noch an die Zeit erinnern, als die Tuberkulose in der Schweiz ein Thema war. Ein aktueller Beitrag der Universität Bern.
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Jagdspektrum Veranstaltungen Satire Zur Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt» Geschenke in letzter Minute Lebensraum Leser schreiben Blattschuss Literatur Unterwegs Jägersprache Jagdschiessen Jagdgeschichten Bund und Kantone Sonne Mond Solunar Fehlschuss Kapitale Trophäen Ausland Abschied Weihnachts-Rätsel
24 24 29 30 36 62 65 70 72 76 78 80 84 85 86 89 91 93 98
Vorschau 1/2011 s Aus der Jagdpraxis s Wildschweine Schweizer Jäger 12/2010
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Monatsthema 6
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JAGEN WELTWEIT
Foto: Helge Schulz
Die Jagdmöglichkeiten sind heute fast unbegrenzt und auf allen fünf Kontinenten auf die verschiedensten Wildarten möglich. Dieser Boom hat aber auch zur Folge, dass die Angebote vielfältig und die Wahl entsprechend schwer fällt. Natürlich erwartet jeder Jäger, dass seine Jagdbuchung zu den erfolgreichen gehört. Wir lassen die Leser des «Schweizer Jäger» von ihren Jagderlebnissen – sozusagen als Berichterstattung aus erster Hand – selbst erzählen.
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Monatsthema
NEW BRUNSWICK’S LEGENDÄRE ELCHJAGD In der kleinen Ostprovinz New Brunswick findet Ende September jedes Jahres eine dreitägige Elchjagd statt. Über dreitausend Jäger kommen in den Genuss einer Abschussbewilligung; Ausländer können sich genau so an der Lotterie beteiligen wie die lokalen Grünröcke. Auch Schweizer können sich auf die Elchjagd in New Brunswick anmelden. Die Zuteilung erfolgt durch Losziehung.
Von John Stucki Der Jagd kommt in Kanada immer noch enorme Bedeutung zu. Für die Inuit-Indianer des hohen Nordens (früher Eskimo) ist die
Beschaffung von Fleisch bis zum heutigen Tag überlebenswichtig. Aber auch in südlicheren Breitengraden Kanadas strömen jedes Jahr zehntausende von (Hobby)Jägern in die Wälder und Steppen: Antilope, Rentier, Wapiti, Elch,
Weisswedelhirsch, Maultierhirsch, Schwarzbär, Braunbär, Grizzly und Polarbär sind die erklärte Beute der Nimrode. Auch das Flugwild geniesst hohes Ansehen: Kanadagänse, Schneegänse, Enten, Moorhühner und Schnepfen. Viele Einheimische sind in dieser wirtschaftlich benachteiligten Gegend auf das Wildfleisch angewiesen. Ein durchschnittlicher Elch ernährt eine vierköpfige Familie während der Dauer eines langen Winters. Dass in New Brunswick deshalb gerade auch Wilderer unterwegs sind, liegt auf der Hand: Wo das Wildbret so begehrt ist, kann dem Freveln kaum Einhalt geboten werden. Die Mörder-Elche Der Lokalzeitung musste ich gerademal 48 Stunden nach Abschluss der diesjährigen Elchsaison eine traurige Nachricht entnehmen. Auf der Hauptstrasse Nord-Süd sterben zwei Menschen. Die toten Eltern hinterlassen ein zweijähriges Kind, welches – angeschnallt auf dem Hintersitz des Kleinwagens – aus dem Totalwrack geborgen wird. Praktisch unversehrt zwar, aber fortan Vollwaise. Der Vater stirbt auf der Unfallstelle, die Mutter erliegt am nächsten Tag im Spital ihren tödlichen Verletzungen. Tragische Bilanz eines Strassenunfalls, wie er leider in Kanada zum Alltag gehört. Die beiden
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erwachsenen Autoinsassen auf dem Frontsitz des Kleinautos haben nicht den Hauch einer Chance. Nachts, bei schlechter Sicht, endet die Frontalkollision mit einem Elch tödlich. 500 kg Fleisch, Knochen und Haut – einmal abgesehen vom mächtigen Geweih – kommen den Wageninsassen durch die Windschutzscheibe entgegen. Auf den Strassen New Brunswick’s warnen grosse, gelbe Tafeln mit Blinklichtern vor der lauernden Gefahr. Aber ist ein Ausweichmanöver bei entgegenkommendem Verkehr im letzten Moment überhaupt noch möglich? «Ohne Jäger kein Wild …» … heisst es auf der Vignette des Bernischen Jägerverbandes. Ja, richtig, geht es mir durch den Kopf. Aber trotz Jagd gibt es jedes Jahr (zu)viele Wildunfälle. In der Schweiz genauso wie in der kanadischen Wildnis. Wildzäune, wie man sie in der Schweiz entlang den Autobahnen anbringt, wie will man das in einer gewaltigen Landmasse wie in Nordamerika schaffen? Hier ist jeder auf sich angewiesen, muss lernen, die Risiken richtig einzuschätzen. Vor allem Schwarzbären, Weisswedelhirsche, aber eben leider vor allem der mächtige Elch, verursachen schreckliche Unfälle. Denn der Elch (lat. Alces alces) hat in New Brunswick Fuss gefasst. Dort, wo vor hundert Jahren noch grosse Rentierherden zogen, findet heute vor allem der Elch ein bevorzugtes Habitat, welches den Fortbestand dieser gewaltigen Tiere sichert.
bergauf, bergab … Der Sch huss im Gebiirgee Kodiak-©-2010 · www.kodiak.de
New Brunswick ist eine von zehn kanadischen Provinzen, die einzige mit offiziell zweisprachigem Charakter, (Französisch und Englisch). Auf einer Fläche von 73 000 Quadrat-Kilometern leben rund 730 000 Einwohner, wovon viele im Westen des Landes ihrer Arbeit nachgehen. (Im Vergleich dazu die Schweiz: Fast 8 Mio. Menschen drängen sich auf 42 000 Quadrat-Kilometern!). Die Temperaturen fallen im Winter auf minus 40 Grad Celsius, die Sommermonate Juli und August sind mit durchschnittlichen Temperaturen um die 25 Grad eher warm. New Brunswick verfügt über 6 Millionen Hektaren Waldfläche, die höchste Erhebung (Mount Carleton) ist 820 m ü.M. New Brunswick grenzt im Westen an den US-Bundesstaat Maine, südöstlich an die Provinz Nova Scotia, im Norden an Quebec. Die östliche Grenze bildet das grosse Einzugsgebiet des St. LorenzStroms. Grosse Flusssysteme mit entsprechend wichtigen Deltas münden in den Atlantik. Der grösste Fluss, der St. John, ist 670 km lang. Die Verarbeitung von Holzprodukten (Papiermühlen), Minen (Zink, Kupfer, Blei), Mineralien (Erdgas) sowie die Fischerei (Hummer!) und die Landwirtschaft gehören zu den wichtigsten Industrien New Brunswick’s. Frankreichs Jacques Cartier gehört die Ehre, 1534 als erster Europäer auf die Küstenlandschaft New Brunswick’s gestossen zu sein. 1604 etablierte sich sein Landsmann Champlain mit ersten Siedlungen. Die Franzosen, im Gegensatz zu den Engländern, verstanden es, sich die Dienste der Indianer, Malesite und Micmac zu Nutze zu machen (Pelzgeschäft). Bei der gewaltigen Waldfläche New Brunswick’s erstaunt der hohe Stellenwert der Jagd – bis zum heutigen Tag – nicht. Die Flugjagd auf Schnepfen und Grouse und Enten beginnt am 1. Oktober, einige Tage nach Abschluss der Elchjagd. Gegen Ende Oktober beginnt die vierwöchige Jagd auf den Weisswedelhirsch. Der Schwarzbär ist häufig anzutreffen in den Wäldern New Brunswick’s. Er wird im Frühjahr und Herbst bejagt. New Brunswick rühmt sich seiner produktiven Fliessgewässer. Hier regiert der Atlantiklachs. Ihm wird heute nur noch von den Sportfischern nachgestellt, kommerzielle Lachsfänge sind untersagt. Neue Fischfarmen im Südwesten (Bay of Fundy) sollen die Fänge ersetzen.
Natürliche Feinde kennt der Elch keine. Mag sein, dass ein Rudel Wölfe oder ein Pack Kojoten einmal ein schwaches oder junges Tier zu fassen bekommt. Von Elchkühen weiss man, dass sie auch Menschen anzugreifen gewillt sind, vor allem dann, wenn sie zu Beginn des Sommers Kälber führen. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, entlang den Strassen und Autobahnen Elche, meist Einzelgänger, zu erspähen. Um den Mückenschwärmen zu entweichen, treten sie gerne aus dem dichten Waldwerk aus. Entlang der offenen Strassen finden sie etwas Linderung vor den blutsaugenden Moskitos. Die Gefahr ist gross, dass die grossen Tiere in der Nacht über die Strassen wechseln und das Unfallpotenzial ist entsprechend hoch. Hier ist der Jäger als Regulator einmal mehr gefordert. Spannendes Umfeld Wer eine Abschussbewilligung für einen Elch erhält, stellt nicht zu viele Fragen. Göttin Diana als Losfee nickt beileibe nicht jedes Jahr. Nicht vielen (Schweizer) Jägern ist das Glück beschert: der Moment unopportun, zu teuer, zu umständlich, zu aufwändig, der Gegenargumente sind viele. Zwar ist das alles nur bedingt richtig, denn kaum irgendwo auf der Welt kommt der willige Jäger günstiger zu einem Elchabschuss als in New Brunswick. Weil der Verfasser dieses Artikels seit einigen Jahren in Kanada etabliert ist, fällt es ihm allerdings wesentlich
Das neuestte Me Meist Mei isterwer erk k vo von Kameramann und nd R Regisse seur ur O Otm t ar Pen enke k r: ke $ Sp pekktakulä läre Nattur uraauf ufnahm hmen e und ndd Gaamsjaagdsze zen nen nen $ Was Wa isst zu u beach chte ten be beim i Sch c ieß ßen bergaauf ? $ „ „B Bergrrauf, f, bergr grunteer – haalt dru ru unterr“? $ Is st diee Höhe h nl he n agee en enttscheidden end?? … … und vi vieles mehr
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Monatsthema leichter, der Aufforderung zur Elchjagd nachzukommen. Am 19. September geht’s los: Mit der Swiss von Genf über Zürich nach Montreal, dort gleichentags weiter nach Halifax. Meinen Pickup habe ich Ende August beim Mechaniker abgestellt. Dieser liefert mir das Fahrzeug liebenswürdigerweise am Flughafen ab. Nach fünfstündiger Nachtfahrt erreiche ich um 3 Uhr morgens mein Camp. Bereits am Folgetag geht’s früh aus den Federn. Schnell ist das Feuer entfacht, das kanadische Holzfäller-Frühstück mundet nach der langen Anfahrt himmlisch. Drei Tage bis zur Elchjagd. Da kommt schon ein bisschen Fieber auf, auch wenn es sich nicht um eine Ouvertüre handelt. Heute gilt es, die Gegend auszukundschaften. Der Elche sind viel unterwegs, halten sich nicht wie die Hirsche und Rehe an bestimmte Äsungsplätze. Am Abend habe ich hundertfünfzig Kilometer mehr auf dem Tacho. Der Morgen hat mir Anblick beschert in Form einer Elchkuh mit zwei Jährlingen. Am frühen Abend gelingt es mir, einen Elchbullen heranzurufen. Schön anzusehen, wie der beachtliche Schaufler vorsichtig durchs Geäst äugt. Zwar sind die Lauscher wie Antennen auf Empfang gestellt, mit den Lichtern hat der Elch aber Mühe, vor allem dann, wenn der Jäger es versteht, sich im Ansitz regungslos zu verhalten.
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Ab morgen läuft der Countdown. 48 Stunden bis zur Jagderöffnung. Die Spannung steigt. Eine logistische Herausforderung Ich habe die Möglichkeit, die Jagdzone erst am Vorabend des ersten Jagdtages zu bestimmen. Davon mache ich Gebrauch, will sicher sein, dass ich dann dort pirsche, wo sich die Elche aufhalten. Erst am Vortag entscheide ich mich auch für einen Jagdpartner. Dieser hat zwar Anrecht auf einen Teil der Beute, darf aber keine Waffe tragen. Der Abschuss ist rein und einzig dem Inhaber der Bewilligung vorbehalten. Die Jagdzone ist weit, fast so gross wie der Kanton Waadt. Zur Ortung des Wildes ist man auf das Fahrzeug angewiesen. Dann aber heisst es aussteigen. Ende September ist Brunftzeit für den Elch – die männlichen Tiere folgen dem Lockruf der Kühe. Letztere so zu imitieren, dass sich der Elchbulle aus dem tiefen Unterholz herausschält, das gehört zu dieser Jagd, ja, ist ein substanzieller Teil dessen. Dementsprechend verhalten wir uns. In einer grossen Waldlichtung, in der Grösse von vier bis fünf Fussballfeldern, stellen wir uns an. Mit einem aus Birkenrinde gefertigten, trichterförmigen Instrument imitiert der Jäger den Brunftruf der Elchkuh. Dann heisst es warten. Nach mehrmaligem Ruf vernehme ich
Oben: Auch Sportfischer kommen auf ihre Kosten an den fischreichen Gewässern von New Brunswick. Oben links: Jagddestination New Brunswick, Kanada – landschaftlich reizvoll.
Die Bergung des Elches bedeutet Schwerstarbeit und ist nur mit Hilfe zu bewältigen.
ein entferntes Knacken im Unterholz, ein verheissungsvolles Signal. Wen wundert’s, dass der Puls ruckartig nach oben schnellt. Indes, der Bulle lässt sich Zeit, will von verschiedenen Windrichtungen die Witterung prüfen. Jetzt folgt auch ein Rennen gegen die Uhr – um halb acht ist Ende Feuer. Dann gilt es einzupacken und unverrichteter Dinge ins Camp zurückzukehren. Zu allem Unheil zieht jetzt auch noch eine Nebelschwade über die weite Lichtung. Ein Blick auf die Uhr, dann wieder aufschauen. Die Nerven sind angespannt. Hier muss sich doch ein Bulle herumtreiben, der Weg ist mit frischen Huftritten bedeckt, mein Partner weist auf die frische Losung im Moos.
Dann, klammheimlich, auf dreihundert Meter steht er plötzlich da. Das Fernglas zum Auge, spiegeln, abwägen. Aber viel Zeit bleibt nicht. Um das Tier im Bann zu halten, imitiere ich den Grunzruf eines männlichen Widersachers. Das funktioniert. Der Elch dreht seitwärts, kommt sogar ein paar Schritte näher. Dann wirft er unwirsch das schwere Geweih auf, stellt sich breit. Das ist die Sekunde der Wahrheit. Zu vorgerückter Zeit – es ist schon dunkel – verrichte ich beim Licht einer Taschenlampe die Blutarbeit. Wir werden den Elch heute Nacht nicht mehr bergen können. Das Tier wird mit einer Blache und Kleidungsstücken zugedeckt. Das soll zum ersten Bär, Kojoten und Füchse abhalten. Dann geht’s schweren Herzens zurück ins Camp. Es wird eine kurze Nacht. Im Morgengrauen sind wir zurück. Mit dabei: der Quad, Haflinger der kanadischen Wälder, 200 Meter Hanfseil und drei junge Helfer, am Vorabend noch rekrutiert. Schwerstarbeit wartet auf uns. Packen wir es an. Die Erinnerung an eine spannende Jagd Alleine ist das nicht zu bewältigen. Die Herausforderung liegt in der gesetzlichen Vorschrift, dass die Beute beim Ranger-Office vorgezeigt werden muss. Dazu braucht es ein zuverlässiges Fahrzeug und eben zusätzliche Man-
Jeder erlegte Elch muss beim RangerOffice vorgezeigt werden, so die gesetzlichen Vorschriften.
power. Der Wildhüter schätzt das Gewicht des Tieres ein, der Elch wird vermessen, ein Zahn zur Analyse ausgebrochen. Die zusätzlich angeforderten Helfer erhalten nach getaner Arbeit einen Kasten Bier, der Jagdpartner hat Anrecht auf ein Hinterviertel. Trotzdem, es bleibt viel Fleisch. Der Elch hängt einen Tag ab, dann steigen die Temperaturen auf über zwanzig Grad. Ab zum Metzger, damit die WildbretHygiene gewährleistet ist. Ich bestehe darauf, mein Hinterviertel, etwa die Grösse wie der eines Rindes, selber zu zerlegen. Wir Europäer schneiden und portionieren die Fleischstücke anders als es die Kanadier tun. Neben einem Tiefkühler randvoll mit hochwertigem Fleisch, bleibt vor allem die Erinnerung an eine spannende Jagd. Das Anrufen der brunftigen Elchbullen ist für jeden Jäger ein einmaliges Erlebnis. Kommt dazu, dass sich die unendlichen Mischwälder im Osten Kanadas gegen Ende September in ein Farbenmeer verwandeln. Während der Dauer von drei Jagdtagen (schlussendlich waren es in meinem Fall nur deren zwei …) denkt der Jäger an nichts anderes. Er ist total absorbiert, verschmilzt in seiner Umgebung. Irgendwo kommt dieser Trieb ja her. Die Jagd, sagen viele, sei ein brachiales Relikt aus anderen Zeiten. Mag sein. Indes, der schmerzliche Unfallbericht in der lokalen Zeitung spricht eine andere Sprache: Der Jäger ist auch hier gefordert, seine wichtige Regulierungsrolle wahrzunehmen. ■
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AUF HIRSCH Monatsthema
IN DER
SLOWAKEI
Die reizvolle Landschaft der Tatra verspricht in der Brunftzeit abenteuerliche Jagderlebnisse auf den König der Wälder.
Text und Fotos: Dr. Frank B. Metzner
Das Jagdrevier mit ca. 9500 Hektar liegt in unberührter Natur, mit ursprünglichen Mischwäldern, im Übergang von der niederen zur hohen Tatra.
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Den Anschluss eines Universitätsbesuchs nutzend, plante ich schon im vergangenen Jahr eine Auslandsjagd in der Slowakei. Dass ein befreundeter Uni-Berater mit von der Partie war, sogar in dem Jagdgebiet aufwuchs, also perfekt die Landessprache und die örtlichen Gegebenheiten kennt, unterstützte nur das Vorhaben. Mitte September 2009 war es dann soweit. Zuerst ging es mit dem Auto von Frankfurt aus nach Süden und über Wien in die Slowakei. Die Slowakei, direkt an Österreich grenzend, ist ein aufstrebendes Land mit Blick nach Westen und Wohlstand. Erst seit 1992 ist die Slowakei eigenständig, hat nun auch den Euro als Zahlungsmittel und zählt ca. 5,5 Millionen Einwohner.
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Über die Hauptstadt Bratislava (Pressburg) ging es mit dem Auto ca. 300 km ins Landesinnere in den Bezirk Liptov, in das Dorf Podsucha. Dort stand unser gebuchtes, stabiles, zweistöckiges Jagdhaus. Über fünf Einzelzimmer, ein grosser Wohnbereich mit Küche, offenem Kamin und vielen Trophäen liessen keinen Komfort zu wünschen übrig. Einzelzimmer kann man in dieser Gegend ab ca. Fr. 22.– (ehemals 500 Kronen) bekommen, dieses luxuriöse Haus kostete komplett und pauschal Fr. 450.– die Woche. Die Preise sind im Vergleich zu Bratislava sehr günstig, dort liegt ein Hotelzimmer in etwa auf Schweizer Niveau, mit ca. Fr. 180.– die Nacht. Auch die Gastronomie ist sehr günstig, für vier Personen habe ich nach einem opulenten Abendmahl mit Getränken keine Fr. 30.– bezahlt.
Als Jagdgast bei Vlado Unser Jagdrevier mit ca. 9500 Hektar lag in unberührter Natur, mit ursprünglichen Mischwäldern, im Übergang von der niederen zur hohen Tatra und einem guten Wildbestand. Nach dem Zerfall der Ostblockstaaten bis Mitte der 1990er-Jahre hatte es einige Jahre keine staatliche Forstaufsicht mehr gegeben, so dass in vielen Gebieten kaum noch Wild anzutreffen war. Hier kann man aber sehen, wie mit einem ordentlichen Abschussplan innerhalb kürzester Zeit das Wild sein abgestammtes Gebiet wieder einnimmt. Starke Hirsche und Rehe, Wildschweine, Auerhähne, Luchs, Bär und Wolf sind hier in einer gesunden Natur wieder anzutreffen. Die einfachste Möglichkeit eine Jagdreise in die Slowakei durchzuführen, sind kombinierte Jagdreisen von Reiseveranstalter, die sich das jedoch gut bezahlen lassen. Wer keine Sprachprobleme hat, kann die nötigen Lizenzen direkt bei der Behörde erstehen und bekommt dort auch einen Guide zugeteilt. Unsere Methode war noch besser: Durch den örtlichen Kontakt zur Kreisjägerschaft konnten wir den jahrzehntelangen, nun im Ruhestand befindlichen Berufsjäger Vlado begleiten, der auch mögliche Abschüsse auf sein Kontingent nahm. Das musste zwar auch bezahlt werden, war allerdings erheblich günstiger. Vlado ist ein Mann mit grosser Erfahrung, der seine Wälder seit mehr als fünf Jahrzehnten durchstreift und über sein jagdliches Leben Bände schreiben könnte.
Sein Wohnzimmer repräsentiert viele Trophäen und Medaillen, die er erringen konnte. Der 69-Jährige liebt deutsche Technik und hat daher auch Waffen in 8x64 und 8x68 S, die für die dortige Bergjagd prädestiniert sind. Auch der bayerische Gebirgsschweisshund hat es ihm angetan und stolz erzählt er von seinen Leistungen und Mut bei der Nachsuche auf Hirsch und Bär. Unser Begleiter erhält nach einem langen Arbeitsleben nur Fr. 750.– Rente, was ihn aber nicht resignieren lässt. Er nimmt nach wie vor am brauchtümlichen Leben teil und ist teilweise zweimal am Tag im Revier. Überhaupt gibt es in den ländlichen Gegenden der Slowakei eine starke Tradition der örtlichen Jäger, mit guter Kameradschaft und regelmässigen Treffen. Als Jagdgast wird man ebenso schnell zu solchen Festen eingeladen, muss sich aber über die Folgen (Standfestigkeit und Trinkleistung) im Klaren sein. Auch sollte man die örtlichen Gepflogenheiten und andere «rustikale Methoden» (Taufe neuer Jäger, Ehrung des besten Schützen, pp.) kennen und besser vermeiden. Wir gaben Vlado Fr. 150.– als Begleitgeld, Abschüsse sollten gesondert berechnet werden. Als Orientierungspunkt hatten wir Fr. 1500.– für einen mittleren Hirsch vereinbart. Auf Hirsche sollte es in dieser Brunftzeit auch hauptsächlich gehen, die Abschussquoten gaben für dieses Jahr noch einiges her.
che.
sein Gewehr, eine ältere Brünner im Kaliber .30-06, von der Schulter. Der Bär erschrak aber ebenso und trollte sich in eine (für beide) sichere Richtung weg. Die Bärenjagd findet in der Slowakei traditionsgemäss am Luder statt. Erst wenn der Bär sicher angesprochen ist, wird er mit weiterer Fütterung von Jagdhelfern an der Stelle gehalten und der Jäger verständigt. Möglichst bei Vollmond wird er dann erwartet und von einer geräumigen Kanzel aus erlegt. Nach deutschem Brauch ist das etwas unverständlich, dort gilt es als praktisch und sicher. Bis vor wenigen Jahren gab es zudem auch kaum gute Jagdmunition, die so einen Riesen, der leicht 200 kg überschreitet, sicher stoppen kann. Dass die meisten Jäger dort einen Background als Bauern haben und dies auch so sehen, sollte klar sein. Die Jagd auf Bär kostet ca. Fr. 4500.– und gilt in der Slowakei als Königsdisziplin. Chance auf Rehbock Die Hirschjagd findet dort entweder im Ansitz oder auf der Pirsch statt. Wir hatten uns für den ersten Abend für einen Ansitz entschieden, dann sollte gepirscht werden. An der Kanzel angekommen, untersuchte ich zuerst die Standfestigkeit und stieg dann in die geräumige Kanzel, die für drei Personen Platz bot. Sie hatte drei grosse Fenster und einen Eingang
Die Trophäen im Wohnzimmer von Vlado lassen auf bewegtes Jägerleben schliessen.
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Monatsthema
Bärenbegegnungen Auf dem Weg ins Revier bekam ich von ihm noch einige Jagderlebnisse zum Besten gegeben. Besonders wurde mir von den dortigen Bären erzählt, deren Population stark zugenommen hat. Im Revier werden ca. 16 Tiere gezählt, von denen zwei zum Abschuss freigegeben sind. Da die Ortschaften meist direkt an der Waldgrenze liegen, sind Begegnungen mit der dortigen Bevölkerung recht häufig und meist auch folgenlos. Man sollte aber Das idyllische bei Spaziergängen die Augen offen halten, was z. B. beim BeerenDorf Podsucha und Pilzsammeln oft nicht leicht liegt im Landesinneren im Bezirk ist. Es wurde uns erklärt, dass daLiptov. bei die meisten Angriffe stattfanden. Der Bär wird meist beim Fressen überrascht, der unachtsame Mensch hat die nötige Distanz unterschritten. Bären verteidigen zudem aggressiv ihr Revier oder ihre Jungen, was weitere Angriffe erklärt. Im letzten Jahr flüchtete ein junges Mädchen auf einen Baum und blieb der Legende nach einen Tag und eine Nacht sitzen, bis sie sicher war, dass der Bär weitergezogen war. Zwei Tage vor unserer Ankunft war mit Vlado ein anderer JagdDas zweistöckigast unterwegs und nach Anbruch ge Jagdhaus mit über fünf Einzel- der Dämmerung an einer Hecke verabredet. Da es länger dauerte, zimmern, grossem Wohnbereich kam eine gewisse Ungeduld auf mit Küche und of- und das Herannahen des alten Jäfenem Kamin liess gers wurde entsprechend komkeine Wünsche of- mentiert. Auf drei Meter Entfernung sah dieser allerdings, dass fen. Ebenso der Preis mit pauschal ein grosser Braunbär den Weg Fr. 450.– die Wo- auf ihn zu kam und er zog schnell
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Der Wildreichtum der Tatra verspricht in der Brunftzeit abenteuerliche und erfolgreiche Jagderlebnisse auf den König der Wälder.
Monatsthema
ohne Türe/Abhängung. Ich bemerkte sofort, dass dies einen unangenehmen Windzug für uns und eine Witterungsübertragung an das Wild bedeutete. Wir sassen keine 20 Minuten, als Vlado auf einen starken Rehbock deutet, der ca. 20 Meter von der Kanzel aus entfernt äste. Er stand kurz darauf breit, ideal für einen sicheren Treffer. Da es eigentlich nicht auf Bock gehen sollte, fragte ich nach dem Preis. Er meinte Fr. 1500.– pauschal, was mir zuviel war und ich den Finger gerade liess. Der Bock, ein schöner Sechser, stand noch ca. 10 Minuten und man konnte sehen, wie er langsam unsere Witterung aufnahm, sicherte und dann flüchtete. Im Nachgang wurde sein Gehörn auf ca. 450 Gramm geschätzt, eine Medaille wäre mir sicher gewesen. Da ich kein Trophäenjäger bin und nur das Erlebnis als solches suche, machte es mir nicht viel aus. Das änderte sich aber 30 Minuten später, als der Bock am Waldrand wieder auftauchte. Vlado fragte mich, was ich bereit sei zu zahlen und um ihn nicht zu verärgern sagte ich geradeheraus Fr. 750.–. Er gab sofort sein Okay. Nachdem ich kurz stutzig war, wollte ich nun die Sache angehen und nahm meine Waffe auf. Ich hatte mein schönstes Jagdgewehr, eine Sauer Bockbüchsflinte 54, dabei, ein dezent graviertes Stück, mit 7x65 R Kugellauf, 16er-Schrot und 6-fach variablem Zielfernrohr von Schmidt & Bender. Obwohl es mein Vater ca. 30 Jahre lang verwendet und über 100 Stück Wild damit schoss, ist es noch in einem sehr guten Zustand. (Ich hatte die Waffe vor der Reise genau getestet und war über die Präzision des Laufs und das immer noch brillante Bild des Zielfernrohrs sehr erstaunt. Echte Wertarbeit eben…) Ich nahm die Waffe hoch und sah den Bock, der nun spitz zu mir stand, beim Naschen. Er stand für einen sicheren Schuss ungünstig in ca. 130 Meter Entfernung und langsam kam Seitenwind auf. Ich entschied mich gegen einen Schuss, was wohl auch das Beste war. Nach wenigen Minuten verschwand der Bock im Wald.
Die Brunftrufe der Hirsche, die aus mehreren Richtungen des Waldes nun zu hören waren, weckten mich aus meinen Überlegungen. So deutlich und laut hatte ich sie selten gehört. Es war nun gegen 18.00 Uhr, die Dämmerung begann langsam. Man hörte es knacken und krachen aus dem Wald, die Spannung stieg. Nach einer weiteren halben Stunde trat ein ca. 5-jähriger Hirsch aus dem Wald, gefolgt von zwei weiblichen Stücken. Hier gab es keine Verweildauer, die drei Tiere zogen langsam aber stetig an uns vorbei und verschwanden im Wald. Obwohl es noch viele Brunftrufe zu hören gab, sahen wir an diesem Abend nichts mehr. Nichts mehr … bis auf einen Bären. Gegen 19.00 Uhr, es dämmerte schon stärker, machte mich mein Guide auf ein junges männliches Exemplar, mit ca. 120 kg Lebendgewicht, aufmerksam, welches aus dem Wald kam und in unsere Richtung sah. Nach einem kurzen Verhoffen spurtete der Bär über eine Lichtung in den Wald. Ich sah ihn zwar nur kurz, dennoch war es fantastisch anzusehen. Mit diesen Erlebnissen ging es dann kurz darauf ans Abbaumen. Leider meinte es das Wetter nicht mehr gut mit uns, ein beständiger Nieselregen setzte ein, der eine weitere Jagd vereitelte. Wir versuchten es noch mal mit einer Pirschjagd, wobei mit einem Auto verschiedene Lichtungen in der Dämmerung auf der Suche nach Wild abgefahren wurden – wir
blieben jedoch erfolglos. Die restlichen zwei Tage wurden für kurze Spaziergänge mit Bekannten, Besichtigungen und tolle Fotos verwendet. Erholung pur – und das hat auch seine Berechtigung. Im Fazit kann es als ein schönes Erlebnis gewertet werden, auch wenn das Wetter nicht ganz mitspielte. Eine ordentliche Organisation, klare Absprachen im Vorfeld und eine optimale Ausrüstung, abgestimmt und getestet bei heimatlichen Bedingungen sind anzuraten. Ich hatte z. B. zwiegenähte Bergstiefel von Hanwag dabei, die sich hervorragend bewährten. Ein anderes Ausrüstungsteil, ein moderner Regenponcho der deutschen Bundeswehr, zeigte klare Schwächen. Er hielt zwar über die Jacke gezogen im Nieselregen trocken, aber wenn der neuartige Drei-Lagen-Laminat-Verbundstoff klamm wurde, war es doch sehr geräuschintensiv. Der gute alte Jagdloden, den ich später auch unter gleichen Bedingungen testete, ist einfach besser geeignet. Ansonsten ist noch die Standardausrüstung im Rucksack zu empfehlen, auch wenn die dortigen Jäger eher wenig mitführen und auch den kompletten Aufbruch meist an Jagdhütten im Wald erledigen. Als Waffe würde ich bei dem dortigen wehrhaften Wild auf jeden Fall einen mehrschüssigen Repetierer empfehlen. … ich habe nun eine neue Heym SR 30, Kaliber 8 x 68 S und mit diesem werde ich bald wieder in der schönen Slowakei sein. ■ Schweizer Jäger 12/2010
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Monatsthema
NAMIBIA
Naturschauspiel der besonderen Art
Namibia ist eines der faszinierendsten Länder und liegt im südwestlichen Teil Afrikas, zwischen Angola, Sambia, Botsuana, Südafrika und dem atlantischen Ozean. Jagdlich hat dieses Land einiges zu bieten und bescherte Toni Bearth aus Bonaduz/GR unvergessliche Momente.
Text: Toni Bearth Fotos: Toni Bearth jun.
Das Land beeindruckt jeden Besucher durch unberührte Natur, die unendliche Weite und die abwechslungsreichen Landschaftsbilder. Auf einer Landfläche von 824 292 km2 (mehr als doppelt
Ein Traum geht in Erfüllung – uralter, kapitaler Oryxbulle.
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so gross wie Deutschland) leben nicht mehr als 1.5 Mio. Menschen oder weniger als zwei Personen pro Quadratkilometer. Der Landeanflug auf den Flughafen von Windhoek ermöglicht einen tiefen Blick auf die karge Landschaft der Halbwüste. Ebenso vielfältig wie das Land und seine Bewohner sind die Jagdmöglichkeiten in Namibia. Zahlreiche
Säugetiere und noch mehr Vogelarten können beobachtet werden. Ein Jäger hat es nicht leicht, sich zu entscheiden, wo und was er jagen möchte. Die Angebote sind zahlreich, aber auch sehr unterschiedlich. Im April 2010 war ich das zweite Mal auf Jagd in Omaruru bei der Familie Herzog. Ich hatte das Glück, dass mein Sohn Toni mich diesmal begleitete. Da-
Monatsthema rüber war ich sehr froh, denn der Flug und die zehntägige Jagd war für mich 78-Jähriger eine besondere Herausforderung. Das Abenteuer konnte beginnen Die Bahnfahrt am 12. April 2010 von Chur nach Basel bis Frankfurt a.M. verlief in gespannter und freudiger Erwartung. Der Check-In in Frankfurt war problemlos und der Flug nach Windhoek haben wir zwei Jäger gut überstanden, obwohl es enger war als auf manchem Hochsitz. Das Warten auf den Chauffeur am Flughafen frühmorgens um 05.00 Uhr ging länger als erwartet. Maximilian, der Sohn des Farmers und seine Freundin, hatten sich verspätet. Dafür war aber die Fahrt auf die Farm Ojompaue mit dem Top-Geländefahrzeug sehr angenehm. Nach dieser vierstündigen Autofahrt durch Buschwälder und Ebenen, enge Schluchten und wenig besiedelte Gegenden wurden wir auf der Farm sehr herzlich von der Gastgeberfamilie und dem ganzen Team begrüsst: Vater Hubert und Mutter Ulrike, die Söhne Maximilian und Ferdinand, die Küchen-, Zimmer- und Gartenmannschaft sowie die Jagdführer wurden uns vorgestellt. Sohn Maximilian unterstützt den Vater bei der Jagd. Ferdinand besorgt den Mineralwasser-Abfüllbetrieb Oasis. Der dritte Sohn studiert und arbeitet in Zürich.
Nach dem Apéro wurde uns die Farm vorgestellt. Eine wahre Schönheit mitten im Gebüsch. In der Mitte ein mit Strohdach gedeckter Sitzplatz. Das Schwimmbad und ringsherum der grüne Rasen mit Liegestühlen lud zum Ferien geniessen ein. Die Einzelzimmer gross und geräumig, alles wunderbar. Auch mein Sohn war überrascht und sehr zufrieden. Erfolgreiche Jagd Nach dem Einschiessen der Waffe ging’s auch schon auf einen ersten Pirschgang in die herrliche Umgebung. Überall Spuren von Wild, aber falls nun jemand glaubt, dass die Jagd in Namibia einfach sei, täuscht sich gewaltig. In dem riesigen Gebiet von 30 000 ha ist das Wild genau so vorsichtig wie bei uns. Jagd ist eben überall gleich und im Dornengebüsch ist die Deckung und Tarnung der Tiere sehr gut. Nach einem währschaften Nachtessen und einer ersten erholsamen Nacht ging es am Morgen noch bei Dunkelheit los. Meine Einstellung, nur alte, reife Tiere zu erlegen, wurde vom Jagdführer Maxi gerne akzeptiert. Nach einer unendlich langen Fahrt mit dem Geländefahrzeug über Stock und Stein ging es hinauf in die höher gelegene steinige Region. Plötzlich konnte der Buschführer namens Kanemann in weiter Ferne einen Kudu-Bullen ausmachen. Für uns Europä-
Oben: Die Jagd in Afrika verlangt nach körperlicher Fitness und Ausdauer. Oben links: Die Unterkunft bei Familie Herzog durfte sich sehen lassen.
er erforderte der Gesuchte ein langes Suchen. Auf meine Frage, ob der Bulle auch alt sei, war die Antwort des Führers lediglich «sehr». Ein Pirschen und Kriechen auf allen Vieren im Dornengebüsch war unumgänglich. Bis auf die Distanz, wo unser Führer Maxi meinte, dass es nicht mehr weiter ginge, schaute er mich fragend an. Ich verstand und nickte nur. Eine sorgfältige Auflage und ein genaues Zielen wurden auf diese Distanz von mir verlangt. Das schwere Geschoss (Kaliber 300 WIN MAG) verfehlte seine Wirkung nicht. Ein Wanken und eine kurze Fluchtdistanz war die Folge. Nach einem Umweg gelangten wir zum längst verendeten Wild. Ein kapitaler Kudu-Bulle von 12–15 Jahren war meine Beute. Mein Sohn Toni und unsere Führer Maxi und Kanemann wünschten mir von Herzen Weidmannsheil. Meine Freude war riesig. Eine Bergungsgruppe wurde über Funk herbeigerufen. Sie zerlegten das Wild an Ort und Stelle und transportierten das gesamte Fleisch zur Farm. Mit einem guten Schluck Namibia-Wein wurde der gelungene Abschuss gefeiert. Weitere Jagdtage und Erfolge folgten. Abwechslungsweise mit Maxi oder dem Buschführer wurde gepirscht und abends angehockt. Am Morgen in der Früh jagen, über Mittag eine Erfrischung im Swimmingpool, dann gut esSchweizer Jäger 12/2010
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Monatsthema
Ohne Geländewagen wäre ein Transport unmöglich.
sen und am Abend auf dem Hochsitz «anhocken», das sind Jagdferien und Erholung pur. In den folgenden Tagen konnte ich einen uralten Oryx, einen afrikanischen Gämsbock, erlegen und einen sehr guten Springbock. Toni, mein Sohn und besorgter Begleiter, konnte auch noch einen kapitalen Warzenkeiler erlegen. Seine Freude war gross und ich meinerseits wünschte ihm diesmal Weidmannsheil. Unvergesslicher Ausflug Dank der guten Führung war unsere Jagd frühzeitig zu Ende. So fanden wir noch Zeit für einen Ausflug auf die Nachbarslodge der Familie Herzog. Ulrike Herzog führte uns dorthin. Die Abendstimmung auf dem Berg
war einmalig. Auch konnten wir die Prähistorischen Felsmalereien der Urbevölkerung bestaunen. Gespenstisch erlebten wir die Touristenlodge AiAiba in der Dunkelheit. Auf der Rückfahrt war ich eher wehmütig gestimmt, weil am übernächsten Tag bereits wieder die Rückreise bevorstand. Aber alles geht einmal zu Ende, doch die Erinnerungen kann einem niemand nehmen. Die Heimreise Beinahe hätten wir die Heimreise verschieben müssen, denn die Aschewolke aus Island legte exakt während der Dauer unseres Aufenthaltes in Namibia etliche Flughäfen in Europa still. Viele Flüge wurden annulliert. Wir hatten grosses Glück. Präzise an un-
Neben einem Kudu und Springbock wurde auch dieses kapitale Warzenschwein erlegt.
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serem Rückreisetag öffneten die gesperrten Flughäfen in Europa und von einer Stunde auf die andere hiess es, alles reisefertig bereithalten. Unser Flug war der erste, der seit geraumer Zeit wieder Flugerlaubnis erhalten hatte. Reiseutensilien einpacken, essen, sich verabschieden und schon ging es im Eiltempo nach Windhoek zum Flughafen. Was immerhin eine Fahrt von vier Stunden bedeutete. Aber es klappte alles. In einem mit Menschen vollgestopften Flugzeug konnten wir mit einer Stunde Verspätung starten. Aufgrund der Turbulenzen während des zehnstündigen Fluges mussten zahlreiche Fluggäste den im Sitz verstauten «Brechsack» zur Hand nehmen. Glücklich und zufrieden betraten wir am 22. April 2010 in Frankfurt a.M. wieder europäischen Boden. Die Bahnfahrt nach Chur verlief ohne Schwankungen und unser Magen konnte sich wieder erholen. Im Bahnhof von Chur wurden wir von unseren lieben Frauen freudig in Empfang genommen. Rückschau und Dank Es war eine ereignisvolle und unvergessliche Zeit. Ein grossartiges Erlebnis, dessen Bilder uns noch lange im Gedächtnis haften bleiben. Dank meinem Sohn Toni und durch die Organisation seiner Frau Manuela konnte ich diese Jagdferien in Namibia wirklich ausgiebig geniessen. Ohne seine Begleitung, Hilfe und Mitfreude wären die ganzen Jagderlebnisse nur halb so schön gewesen. Weidmannsdank meinem Sohn Toni. Weidmannsdank auch dem ganzen Team von Herzog Hunting in Namibia. Hauptsächlich Ulrike und Hubert Herzog für die ausgezeichnete individuelle und familiäre Betreuung. Die reifen Trophäen bei mir an der Wand erinnern mich an diese glücklichen Jagdtage und auch an das herrlich raue Land Namibia mit den lieben, einfachen Leuten, die dort wohnen. Ob es noch ein Wiedersehen gibt, steht in den Sternen geschrieben. ■
Monatsthema
EIN ABENTEUER AM ANDEREN ENDE DER WELT Nach 15 Jahren Jagd in eigenen Gefilden hatte ich mich entschlossen, etwas Anderes zu erleben. Da ich auch leidenschaftlicher Fischer bin, war meine Entscheidung bald einmal getroffen – Kamtschatka sollte das Traumziel sein. Die Vorbereitungen für dieses Abenteuer zogen sich über ein Jahr hinaus und es stellte sich im Nachhinein heraus, dass sich das gelohnt hat.
Text und Fotos: Fabian Molinari, Simplon-Dorf Geografie Mit ca. 370 000 km² ist Kamtschatka die grösste Halbinsel Ostasiens und befindet sich zwischen dem Beringmeer und dem Nordpazifik im Osten und dem Ochotskischen Meer im Westen. Sie erstreckt sich von Ostsibirien nach Süden; ihre Fortsetzung in Richtung Japan ist die Inselkette der Kurilen. Die wichtigste Stadt Kamtschatkas, PetropawloskKamchatka, liegt an der Awatscha-Bucht, die zu dem grössten Naturhafen der Welt zählt. Die Halbinsel ist 1200 km lang und bis zu 450 km breit. Auf ihr befinden sich 29 aktive Vulka-
ne (von mehr als 160 insgesamt) und viele Geysire (heisse Quellen). Jährlich brechen etwa sechs der Vulkane aus. Die höchste Erhebung ist die Kljutschewskaja Sopka mit 4750 m, diese liegt allerdings ausserhalb des Sredinny-Höhenrückens, des Hauptgebirgszuges, der die Halbinsel von Norden nach Süden durchzieht. Der grösste Fluss ist die 758 km lange Kamtschatka, die östlich des Sredinny-Höhenrückens, in dem sie auch entspringt, und nördlich des Chrebet Wostotschny (Ost-Kamm) in den nördlichen Pazifik mündet. 1996 wurde die Vulkanregion von Kamtschatka, die grösstenteils als Naturpark ausgewiesen ist, von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
Bevölkerung Heute leben etwa 380 000 Menschen auf Kamtschatka. Die Halbinsel ist relativ dünn bevölkert. Ca. 65 Prozent der Einwohner leben in der grössten Stadt Petropawlosk-Kamchatka, die Hauptstadt der Region Kamtschatka und wirtschaftliches Zentrum der Halbinsel ist. Der grösste Teil der Bevölkerung besteht aus Russen. Nur etwa 2,5 Prozent stammen von den ursprünglich hier lebenden Ureinwohnern ab und gehören zu den Volksgruppen der Korjaken, Itelmenen und Ewenen. Geschichte Die Kamtschatka-Halbinsel wurde von Kosaken auf ihren Streifzügen in den Osten Russlands im Jahre 1697 entdeckt. Da Schweizer Jäger 12/2010
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es hier vor allem sehr viele Zobel gab, wurde das Gebiet kurz darauf von Russland annektiert. Die dort lebenden Ureinwohner, die Korjaken, Itelmenen, Ewenen, Tchuktschen und Unangan, wurden blutig unterworfen und fast ausgerottet. Der Däne Vitus Bering, nach dem auch die Meerenge zwischen Ostsibirien und Alaska benannt ist, hatte 1725–1730 und 1733– 1743 grosse Expeditionen nach Kamtschatka und nach Norden zum Beringmeer geführt. Erst seit 1990 ist die Kamtschatka-Halbinsel für Touristen zugänglich. Über 50 Jahre lang war sie militärisches Sperrgebiet. Sowjetbürger brauchten eine Sondergenehmigung, wollten sie nach Kamtschatka reisen oder dort leben.
Der Flughafen erinnerte mich an die Tankstelle von «Shell-Toni» in Glis, so klein mutete er an. Trotz des «Micro»-Flughafens war die nötige Infrastruktur vorhanden. Mit einem A4-Blatt, auf dem mein Name stand, empfing mich schon meine Kontaktperson Andrey beim Ausgang. Gleich darauf ging es zu meinem Quartier, in dem ich die erste Nacht verbringen sollte. Am nächsten Tag holte mich Andrey ab und es stand eine zwölfstündige Busfahrt nach Klutchj vor uns. Von der Pracht und Schönheit der Gegend beeindruckt, konnte ich die holperige Busfahrt hinter mich bringen. Gegen acht Uhr abends kamen wir in Klutchj an. Der Vulkan Kljutschewskaja Sopka empfing uns fauchend mit einer Rauchwolke. Ich liess mich von Andrey zu seinem Haus führen, wo wir die nächste Nacht verbrachten. Aber bevor wir zu Bett gingen, gab es noch Besuch von Alexey und Sergey. Schlussendlich ging’s leicht angeheitert ins Bett.
Es geht los! Am 8. September 2010 war es endlich soweit und das lang ersehnte Abenteuer konnte beginnen. Der Flug von Moskau nach Petropavlosk war mit der Aeroflot gebucht worden. Eine russische Fluggesellschaft, deren Service unserer Swiss in nichts nachsteht. Die Flugzeit war mit etwas mehr als acht Stunden bewältigt. Schwer zu verstehen, dass die Zeitverschiebung von Moskau nach Petropavlosk neun Stunden beträgt und man sich noch im selben Land befindet. Am nächsten Morgen landete der Airbus im Flughafen von Elizov-Kamchatka.
Das Fischen auf die Silberlachse war ein besonderes Erlebnis.
Das dürfte jedes Fischerherz höher schlagen lassen!
Mit dem Guide ins Basiscamp Der Morgen liess nicht lange auf sich warten. Vitaly, mein Jagd- und Fischguide, war auch schon in Klutchj eingetroffen. Nach einem Schluck Kaffee und einem Stück Brot brachen wir mit dem Schlauchboot flussaufwärts auf. Nach vier Stunden Bootsfahrt trafen wir endlich beim Basecamp ein. Olga, die Frau von Vitaly, erwartete uns schon mit einem kräftigen Mittagessen. Das Camp bestand aus typisch russi-
schen Holzhäusern, versehen mit einer Bagna (Trocken-Sauna). Am nächsten Morgen ging’s dann endlich auf zum langersehnten Abenteuer. Vollbepackt mit zwei Fischerruten, Stühlen und einem Grillrost fuhren wir vom Basecamp mit dem Schlauchboot ungefähr eine halbe Stunde zu einem kleinen Fluss. Vitaly machte einen ersten Versuch mit der Angel in dem ruhig fliessenden Gewässer. Und siehe da, bereits beim dritten Wurf biss schon ein prächtiger Silberlachs von ca. vier Kilo. War das normal? Wie es sich in den folgenden Tagen herausstellte, war es durchaus normal, dass die Lachse so rasch bissen. Drei Stunden später war der Suppentopf gerüstet und es gab die berühmte russische Fischsuppe «Ucha». Am späteren Nachmittag kehrten wir zurück zum Camp, um die Fische zu versorgen. Denn es sollte am Abend bereits auf die Suche des Bären gehen. Denn das Hauptreiseziel war, einen der berühmten Kamtschatka-Bären zu erlegen. An diesem Abend konnten wir aber keinen Bären beobachten. Dafür wurden wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt. Erste Bären Am nächsten Morgen ein erneuter Aufbruch zu den Fischgewässern. Diesmal ging es aber in eine andere Richtung, einem grossen See, der in etwa die Fläche des Zürichsees hatte. Nur mit dem Unterschied, dass keine Menschenseele ausser Vitaly, Olga und ich hier waren. Gegen Mittag, als Olga das Feuer entfachte, gab es einen lauten Aufschrei: «Vitaly, Vitaly, ich sehe Bären», rief Olga auf Russisch. Und tatsächlich, eine Bärenmutter mit zwei Jungen und kurz darauf sahen wir auch noch einen ca. fünf- bis sechsjährigen Bären. Vitaly meinte, am Abend könne es losgehen. Abendpirsch Es dauerte nicht lange und wir sahen den gleichen Bären von heute Mittag. Aber der war noch
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Monatsthema eindeutig zu jung. Wir legten mit dem Schlauchboot an eine kleine Insel von 20 Meter Länge und 10 Meter Breite an. Hier konnten wir auf ca. 100 Meter die gegenüberliegende Bucht gut beobachten. Langsam brach die Nacht herein. Auf einmal ein Brechen im Wald. Es dauerte nicht lange, bis tatsächlich ein Bär den Kopf aus dem Gebüsch streckte. Er stand auf seine Hinterbeine und frass die jungen Zweige eines Baumes. Wir bewegten uns nicht und beobachteten das Prachtstier. Schliesslich spazierte der Bär dem Ufer entlang davon. Was war nun die Strategie von Vitaly? Als Meister Petz aus unserer Sicht war, ging alles sehr schnell. Wir legten mit dem Boot von der Insel ab und fuhren zum Ufer des Sees. Eine gefährliche Situation und mein erster Bär Die Waffen waren bereits durchgeladen und natürlich gesichert. War der Wind ok? Genügend Schusslicht? Diese Gedanken schossen mir, wie immer in solchen Situationen, durch den Kopf. Nun, was kann noch schief gehen? Für mich war eigentlich alles klar. Der Kamtschatka-Bär wird in den nächsten paar Minuten liegen! Alles Käse! Der Bär hatte die Richtung gewechselt und kam wieder zurück! Im Wallis wäre diese Situation bei einer Gämse, Hirsch oder Reh ja kein Problem, aber ein Bär von fast drei Meter und die Tatzen so gross wie mein Kopf
und das alles mit einem Gewicht von 500 Kilogramm?! Jetzt hatten wir ein ernsthaftes Problem. Was jetzt? Der Abstand von ca. 50 Meter zum Bär war ein Risiko. Zu unserer Überraschung und Erleichterung änderte Meister Petz seine «Meinung» und ging nun wieder in die entgegengesetzte Richtung dem Ufer entlang. Auf Anordnung von Vitaly wurde der Bär nun von hinten angepirscht, mit der Hoffnung, dass er die Richtung beibehält. Die Distanz betrug jetzt 50 bis 60 Meter, aber von hinten konnte ich den Bären nicht beschiessen. Mit der Waffe im Anschlag folgten wir dem Bären weiter. Der erste Schuss musste sitzen, ansonsten würde es ziemlich «eng» werden. Linkerhand war der See und rechts von uns eine steile Felswand. Also kaum eine Fluchtmöglichkeit. Wir folgten dem Bären weiter und siehe da, er hielt an und stellte sich quer zu uns, um Wasser zu trinken. Das war der entscheidende Moment! Mit einem mehr oder weniger gezielten Blattschuss traf ich den Bären. Vitaly reagierte nervös: «Chio adin, Chio adin», «schiessen, schiessen»! Er weiss mit seiner 15-jährigen OutfitterErfahrung, von was er redet. Als der zweite Schuss fiel, sackte der Bär ins Wasser und gab ein Knurren von sich. Vorsichtig näherten wir uns dem Bären, in der Hoffnung, dass kein dritter Schuss nötig ist. Zum Glück – er war verendet.
Mein Kamtschatka-Bär, ein Prachtsexemplar. Die Tatzengrösse war beeindruckend.
Wir beeilten uns, um das Schlauchboot zu holen. Jetzt erst fiel mir auf, dass wir sicherlich mehr als einen Kilometer dem Bären nachgepirscht waren. Nächtlicher Transport und Abschied Als wir wieder zurück beim erlegten Bären ankamen, war die Nacht bereits hereingebrochen. Mit Hilfe der Stirnlampe und dem alt bewährten Schweizer MilitärTaschenmesser wurde der Bär zerlegt. Nach zwei Stunden war das Schlauchboot beladen und die Bootsfahrt konnte in Angriff genommen werden. Die schwache Taschenlampe erlaubte lediglich eine Sicht von etwa zehn Meter. Das beunruhigte doch etwas. Als aber Vitaly gleich darauf ein Garmin GPS aus der Tasche zog, war mir die Nacht in meinem Bett wohl sicher. Der unvergessliche Jagdtag wurde im Camp mit einem halben Liter Vodka in gemütlicher Runde abgeschlossen. Am nächsten Tag wurde das Fell des Bären bearbeitet und eingesalzen. Die folgenden Tage waren gemütlich und die Zeit wurde mit Fischen und Entenjagd ausgefüllt, Vulkane bestaunen und auch weitere Bärenbeobachtungen waren möglich. Nach einem herzhaften Abschied von Olga ging’s mit Vitaly und dem Motorboot zurück in die Zivilisation. Glücklich wieder zu Hause angekommen war es für mich klar: Kamtschatka sehe ich ■ wieder! Schweizer Jäger 12/2010
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Monatsthema
RIESENBÄR IM KÖNIGREICH SCHWEDEN Im bärenreichsten Gebiet Schwedens, in Härjedalen, «The home of the brown bear» in Skandinavien sind auch grosse Bären etwas Besonderes. Bericht: Horst Kühne Fotos: Karl-Gunnar Karlsson
Glückliche und erfolgreiche Jäger in Schweden.
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Am Sonntag, 22. August 2010, dem zweiten Tage der offiziellen Bärenjagd in Schweden, bekam ich eine SMS-Mitteilung von meinem
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jungen Freund Erik Larsson aus dem benachbarten Dorf Långå in Härjedalen. Er schrieb, etwas spöttisch, dass ich mich wohl ins nächste Mäuseloch verkriechen könne, zusammen mit all den über zehn Kilogramm wiegenden Hechten, die ich gefangen hätte. Ein MMS
war beigefügt, auf welchem man aber nicht viel erkennen konnte. Dann las ich weiter und sah, dass er um 10.55 Uhr einen grossen Bär erlegt hatte. Ich schickte sofort eine Nachricht zurück und fragte, ob er nun zu Hause wäre und ob ich kommen könnte, um den
Auslandjagd 2011/12 Bewährte Jagdprogramme für ein klares Jagdziel: Jedem Jagdgast seine ganz persönliche Trophäe aus freier Wildbahn und nachhaltiger Jagd
«grossen Alten» zu bestaunen und zu begutachten. Prompt kam die Antwort: Komm rüber! Ich setzte mich sofort in den Wagen und zischte mit Vollgas los. Schliesslich passiert es nicht jeden Tag, dass jemand einen grossen Bären auf den Hintern legt, auch nicht bei uns, im bärenreichsten Gebiet Schwedens, in Härjedalen, in Skandinavien. Ausserdem war ich schon deshalb interessiert, da ich seit vielen Jahren Mitglied im besten bekannten und respektierten Jagdverein der Welt bin: im «Safari Club International». Als «Master Measurer» in diesem Verein wollte ich natürlich vor Ort sein, um den «Brocken» zu vermessen und mich über alle Details der Jagd zu informieren. Laut Auskunft vom Schützen und vom Revierbesitzer kam der grosse Bär zuerst auf einen anderen Jäger zu. Der Riese blieb stehen und Bär und Jäger standen sich auf nur 15 Meter Auge-inAuge gegenüber. Daraufhin bekam der Jäger das «grosse» Zittern und Angst und vergass vor lauter «Shake, Rattle and Roll» total, dass er eine Waffe in der Hand hatte! Der Bär trottete doch unbeeindruckt und gemächlich weiter auf den nächsten Jäger, Erik Larsson, zu. Der hörte den Bär ärgerlich schnaufend und pustend kommen. Als der dann in einem kleinen Weg kreuzend in Sicht kam, hob der Jäger Erik die Waffe und feuerte einen einzigen Schuss aus seiner Husqvarna, Kaliber 8x57 JS. Der Bär stürmte in eine Dickung und erlag dort seiner Wunde, getroffen in Herz und Lunge. Als ich den grossen Bär und den Riesenschädel sah, begann ich etwas schneller und härter zu atmen. Ich habe ja auch einen Bär in Schweden geschossen, aber der hier, das war ein
echter Brocken. Gewicht 228 kg, Länge 2,18 Meter, Mass zwischen den Vorderklauen 2,56 Meter. Ich konnte es zuerst nicht glauben und habe noch zweimal nachgemessen, aber es stimmte. Bemerkenswert ist, dass der Riese (ausser dem braunen Gesicht) im übrigen kohlschwarz war, genau wie ein Schwarzbär aus Nordamerika. Der grösste Anteil der Arbeit bei dieser Jagd wurde aber vom Hund getan, der schon 21 Bären auf dem Gewissen hat. Sein Name ist «Ursus Big» und sein Besitzer und «Herrchen» der bekannte Grosswildjäger Rasmus Boström. Der Hundeführer bei dieser Jagd war Manolio Rodriguez. Der Jäger, der den Bär zuerst sah, war unfähig, einen Schuss abzugeben. Auch mit einem tödlichen Schuss hätte der Bär diese 15 Meter zum Jäger hin in ein paar Sekunden hinter sich legen und diesen in die «ewigen Jagdgründe» befördern können. Nachladen in einer solchen Situation ist natürlich unmöglich. Die Zuteilung von Bären für den Landkreis Jämtland/Härjedalen ist für dieses Jahr auf 90 Stück festgelegt. Bis jetzt sind 24 Bären gefallen. Der grösste Teil der Zuteilung wird wahrscheinlich noch vor der Eröffnung der Elchjagd anfangs September fallen. Einige werden jedoch wie gewöhnlich übrig bleiben, sodass auch die Elchjäger Gelegenheit haben, einen Bär zu erlegen. Jäger, die an einer Elch- und Bärenjagd oder Auer- und Birkwildjagd interessiert sind, können sich an folgende Adresse wenden: www.bokaharjedalen.se info@bokaharjedalen.se ■
NAMIBIA
Jagd- & Fotosafari
ab 1. Februar
RUSSLAND Auer- & Birkhahn
Balzjagd ab 15. April
POLEN Rehbock
ab 10. Mai Blattjagd ab 1. August
POLEN Rothirsch
Brunftjagd ab 10. September
Frühzeitiges buchen nützt und zahlt sich für Sie aus!
CH-8606 Greifensee / ZH Tel. 044 940 89 32 www.bavetia.ch
Veranstaltungen
Veranstaltungen Ausstellungen Ausflüge 10.–12. Dezember Katharina RückerWeininger: Jubiläumsausstellung im Galeriesaal des Gasthofs Flösserstuben, Seestall Die professionelle Malerin und Illustratorin stellt aus unter dem Titel: «Bewegtes Leben – Mein Blick auf die Tiere dieser Welt» (siehe auch Seite 27) 11. Februar Weiterbildungsveranstaltung ab 19.30 Uhr, Referat 20.00 Uhr, im Schützenhaus Glarus «Der Rothirsch: geliebt und gehasst – unterschiedliche Perspektiven auf eine eindrückliche Tierart» Referent: Dr. Flurin Filli, Schweizerischer Nationalpark
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15./16. Februar Österreichweite Jägertagung 2011 In der Puttererseehalle in Aigen im Ennstal Zweitägige Tagung mit dem Generalthema «Wildtiere unter Druck – Ursachen, Entwicklungen, Massnahmen» Anmeldung und Programm: www.raumberg-gumpenstein.at 20.–23. Januar 12. Baden-Württembergische «Jagd & Fischerei» Messe 2011 auf dem Ulmer Messegelände Jäger, Fischer, Sportschützen, Natur- und Hundefreunde treffen sich wieder Bilderausstellung von Josefine Studer, Malters Täglich zu den Öffnungszeiten im Restaurant Z’Matt, Bitsch VS (Montag geschlossen)
2. April Weiterbildungsanlass für interessierte Jäger und Jägerinnen 10.15 Uhr Hotel Drei Könige, Chur «Von der Zwergspitzmaus zum Braunbär – Die Vielfalt der einheimischen Säugetiere», Referat von Jürg Paul Müller, anschl. Weindegustation, gemeinsames Mittagessen und gemütliches Beisammensein OK Jägerinnenstamm Chur 14. Mai Delegiertenversammlung JagdSchweiz im Seehotel Waldstätterhof, Brunnen 16. Mai Delegiertenversammlung Walliser Jägerverband in Ried-Brig
Museum für Kunst und Geschichte, Freiburg bis 27. Februar 2011 Ausstellung «Jagd. Von Menschen, Tieren und Sagen» Öffnungszeiten: Di–So 11–18 Uhr, Do 11–20 Uhr www.fr.ch/mahf/fr/pub/index.htm (siehe auch Seite 72) Galerie «Arche de Noé», Vicques Grösstes Privatmuseum für präparierte Tiere in Europa Öffnungszeiten: Mi 13.30–17.30 Uhr, Sa 14–17.30 Uhr, für Gruppen nach Anfrage www.arche-noe.ch (siehe auch Seite 27) Natur- und Tierpark Goldau Parkstrasse 40 Telefon 041 859 06 06 www.tierpark.ch Täglich geöffnet 1. April bis 31. Oktober: Mo– Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr 1. November bis 31.März: täglich 9–17 Uhr
Museum für Urgeschichte(n) Hofstrasse 15, 6300 Zug Tel. 041 728 28 80 Öffnungszeiten: Di–So 14–17 Uhr Fische – Ressourcen aus dem Wasser Sonderausstellung vom 7. November 2010 bis 15. Mai 2011 Ausstellung 2 Grad – Das Wetter, der Mensch und sein Klima Dauer: 21. August 2010 bis 20. Februar 2011 Ort: Kunstfreilager Dreispitz, Florenzstrasse 1, Tor 13, 4023 Basel. Kontakt unter Tel.: 061 222 22 12. Informationen zu Preisen, Anfahrt, etc.: www.2grad.ch. Trägerverein: Stiftung Mercator Schweiz, Christoph Merian Stiftung, Kanton Basel-Stadt, Kanton Basel-Landschaft, Avina Stiftung, NFS Klima, Museumsdirektorenkonferenz Basel, Universität Basel Natur-Museum Luzern Kasernenplatz 6, 6003 Luzern 041 228 54 11 Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mo geschlossen, geöffnet an Feiertagen www.naturmuseum.ch Naturama, das Aargauer Naturmuseum Bahnhofplatz, Aarau Öffnungszeiten: täglich ausser Montag 10–17 Uhr Führungen auf Anfrage www.naturama.ch Bündner Naturmuseum Masanserstrasse 31, Chur Telefon 081 257 28 41 Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr Mo geschlossen www.naturmuseum.gr.ch
Naturmuseum St. Gallen Museumstrasse 32 Tel. 071 242 06 70 www.naturmuseumsg.ch Öffnungszeiten: Di–So 10–17, Mi 10–20 Uhr. Das Museum zeigt in der Dauerausstellung eine Vielzahl einheimischer Vögel und Säugetiere sowie Präparate der ausgestorbenen und z.T. wieder eingeführten Beutegreifer. Waffenmuseum Suhl Öffnungszeiten: täglich von 10.00–18.00 Uhr info@waffenmuseum.eu 0049 36 81 74 22 18 Schweiz. Alpines Museum Bern Helvetiaplatz 4. Öffnungszeiten: Mo–So 10–17 Uhr; an allen Feiertagen geöffnet. Anmeldung: 041 480 20 22. Schweiz. Nationalpark Zernez Auskunft: Tel. 081 856 83 78 Fax 081 856 17 40 Aktuelle Zusammenstellung aller Anlässe und Tagesprogramm unter: ww.nationalpark.ch/ veranstaltungskalender Wildpark Peter und Paul Kirchlistrasse 92, St. Gallen Telefon 071 244 51 13 www.wildpark-peterundpaul.ch Der Wildpark ist bei freiem Eintritt 7 Tage in der Woche geöffnet. Hunde sind an der kurzen Leine zu führen! Internationales Baumarchiv (IBA), Winterthur Öffnungszeiten: Fr 10–12, 15–18 Uhr, Sa 11–17 Uhr Schulklassen-Workshops und Gruppenführungen nach Absprache Telefon 052 212 61 00 www.naturmuseum.tg.ch Naturmuseum Thurgau Freie Strasse 26, Frauenfeld Telefon 052 724 22 19 www.naturmuseum@tg.ch Öffnungszeiten: Di–Sa 14–17 Uhr, So 12–17 Uhr
Jagdhornbläser Hubertusmessen 11. Dezember 19.00 Uhr Waldweihnacht mit Hubertusmesse in der «Hinteren Untersteiglen», Stöckalp Jagdschutz-Verein Obwalden Obwaldner Jagdhornbläser (siehe Seite 28)
16. Januar 2011 10.00 Uhr Jägermesse in der katholischen Kirche Sachseln Jagdhornbläser SonatES
Veranstaltungen
Naturkundemuseum mit Wildlife-Show in Bad Säckingen am Hochrhein Modernes Schiesskino und Nutzungsmöglichkeit des Konferenzraumes durch Jagdgesellschaften Öffnungszeiten: Montag–Freitag 14–18 Uhr Samstag/Sonntag 10–16 Uhr www.golfwelt-hochrhein.de
21. Mai 2011 27. Eidgenössisches Jagdhornbläserfest in Goldach
Pelzfellmärkte Trophäenschauen 13. bis 16. Januar Obwaldner Trophäenschau 2011 im Mattlischulhaus, Sachseln mit grosser Sonderschau (siehe auch Seite 28) 29. Januar Pelzfellmarkt 2011 10.00 bis 17.00 Uhr im Schützenhaus Glarus 12. Februar 51. Kantonal Bernische Trophäenausstellung, Pelz- und Fellmarkt Thun 2011 Trophäenausstellung ist auch am Freitag Abend, 11. Februar, 19.00 bis 22.00 Uhr geöffnet Festzelt mit diversen Verkaufsständen – Naturausstellung «Das Schwarzwild» – Konzert auf dem Rathausplatz (neu um 10.00 Uhr) mit den Jagdhornbläsern Rabeflue, Diana Jagdhornisten Burgdorf, Jägerchörli Oberhasli und den Parforcehorn-Bläsern Berner Oberland – reich bestückte Jägertombola – Sonderverlosung eines Steingeiss-Abschusses im Kanton Wallis
24. bis 26. Februar Schwyzer Trophäen- und Pelzfellmarkt 2011 im Schulhaus Stumpenmatt, Muotathal 1. März ab 08.00 Uhr Zentralschweizer Pelzfellmarkt Stadthalle Sursee 19. März 14. Bündner Fellmarkt in Thusis Fellannahme von 10.00 bis 12.00 Uhr; Festzelt mit Unterhaltung bis 17.00 Uhr
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Veranstaltungen
Erste Bündner Jagd- und Fischereimesse 2011 Im Kanton Graubünden gibt es über 6000 Jägerinnen und Jäger und ebenso viele Fischerinnen und Fischer. Für sie entsteht in diesen Tagen die «Jagd- und Fischereimesse», die am 4.–6. Februar 2011 in der Stadthalle Chur Premiere feiert. Die Messe steht für den Startschuss der Jagd- und Fischereisaison 2011 und findet am ersten Februar-Wochenende statt. Messe-Organisator ist Stefan Ziltener, welcher selbst passionierter Jäger ist. Die Tore der Stadthalle werden am Freitag und Samstag von 10 bis 20 Uhr (24
Uhr Festwirtschaft) sowie am Sonntag von 10 bis 17 Uhr offen sein. In dieser Zeit informieren sich Jäger und Fischer traditionell über Neuheiten, bevor sie, im Frühling, Sommer und Herbst in der freien Natur aktiv werden. Demzufolge soll eine spezialisierte Messe in Chur Interessierte aus der ganzen Region mit Ausstellern und Organisationen zusammenbringen. Internationale Aussteller wie Swarovski Optik oder Didriksons Jagdbekleidung haben ihre Beteiligung zugesagt, aber auch einheimische Aussteller wie Falk Fischereibedarf oder Vasel-
la Waffen werden diese Plattform nutzen. Unterstützung erhält die Messe von kantonaler Seite durch das Amt für Jagd und Fischerei. Plattform, Podiumsgespräche, Freude Geplant sind spannende Diskussionen mit interessanten Themen aus Jagd und Fischerei, denn die Messe soll eine Plattform für den fachlichen Austausch bieten. Auch die emotionale Seite wird nicht zu kurz kommen. So ist als musikalischer Höhepunkt ein Jagdhornbläsertreffen geplant, es wird eine kantonale
Trophäenschau geben und für das leibliche Wohl sorgt die Festwirtschaft. Hier soll die Freude über die gemeinsame Leidenschaft dominieren! Für alle Jäger, Fischer und Naturliebhaber gibt es nebst dem Messebesuch auch die Möglichkeit, selbst als Aussteller an der Messe präsent zu sein. Der Messe-Organisator beantwortet alle Anfragen um die Messe und sendet Interessierten auch die Anmeldungsunterlagen zu. Stefan Ziltener Kontakt: WWW.JAF-CHUR.CH Ziltener@jaf-chur.ch
Wildkundliche Kurse 2011 im Bündner Naturmuseum Die wildkundlichen Kurse des Bündner Naturmuseums vermitteln fundierte Kenntnisse über die einheimischen Wildtiere, ihre Lebensweise und ihren Lebensraum. Die Referenten sind Mitglieder des Arbeitskreises der Bündner Wild- und Fischereibiologen und mit den Wildtieren in Theorie und Praxis vertraut. Die Kurse eignen sich besonders für die Vorbereitung auf die Jagdeignungsprüfungen. Sie sind für diese nicht obligatorisch und stehen grundsätzlich jedermann – also allen Jägern und Naturfreunden – offen. Für alle Kurse ist eine telefonische Anmeldung beim Bündner Naturmuseum zwingend! Tel. 081 257 28 41. Bitte rufen Sie während der Museumsöffnungszeiten an: Dienstag – Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr. Sollten Sie an der Kursteilnahme verhindert sein: Bitte umgehend abmelden! Kursgeld: CHF 20.– (inkl. Unterlagen) pro Kurs. Die Teilnehmerzahl pro Kurs ist beschränkt. Berücksichtigung des gewünschten
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Datums in der Reihenfolge der Anmeldungen! Anmeldeschluss jeweils spätestens 1 Woche vor Kursbeginn. Zur optimalen Vorbereitung der Jagdprüfung und zur Vertiefung der Kursthemen empfiehlt es sich, die Ausstellungen des Bündner Naturmuseums anzuschauen. Im Demoraum (1. UG) wird vom 8. Februar bis 3. April 2011 ein Parcours mit Bestimmungsübungen aufgebaut, der alle Vogelarten umfasst, welche die Jagdkandidaten kennen sollten. Interessenten melden sich bitte an der Museumskasse. Für CHF 20.– können alle Kursteilnehmer ein EintrittsAbonnement lösen, das ein Jahr lang gültig ist. Zudem sind diverse Broschüren zum Thema «Wildtiere» und «Vögel» im Museumsshop erhältlich!
Bündner Naturmuseum, Masanserstrasse 31, 7000 Chur, Tel. 081 257 28 41, Fax 081 257 28 50, info@bnm.gr.ch, www.naturmuseum.gr.ch
Kursort Chur, Bündner Naturmuseum Nager, Hasen und Raubtiere: Merkmale und Lebensweise Freitag, 14. Januar 2011 19.00 – 22.00 Uhr oder Samstag, 15. Januar 2011 09.00 – 12.00 Uhr oder Samstag, 15. Januar 2011 13.30 – 16.30 Uhr Schalenwild: Merkmale, Lebensweise,Vorkommen Freitag, 21. Januar 2011 19.00 – 22.00 Uhr oder Samstag, 22. Januar 2011 09.00 – 12.00 Uhr oder Samstag, 22. Januar 2011 13.30 – 16.30 Uhr Vögel: Erkennen und Bestimmen Freitag, 28. Januar 2011 19.00 – 22.00 Uhr oder Samstag, 29. Januar 2011 09.00 – 12.00 Uhr oder Samstag, 29. Januar 2011 13.30 – 16.30 Uhr Schalenwild:Altersbestimmung und Geschlechtsmerkmale Freitag, 11. Februar 2011 19.00 – 22.00 Uhr oder Samstag, 12. Februar 2011 09.00 – 12.00 Uhr oder Samstag, 12. Februar 2011 13.30 – 16.30 Uhr Wild und Umwelt Dienstag, 15. Februar 2011 Mittwoch, 16. Februar 2011
19.00 – 22.00 Uhr oder 19.00 – 22.00 Uhr
Kursort Zernez Schweizerischer Nationalpark, «Auditorium im Schlossstall» Vögel: Erkennen und Bestimmen Donnerstag, 3. März 2011 20.00 – 22.00 Uhr Schalenwild: Merkmale, Lebensweise,Vorkommen Samstag, 5. März 2011 10.00 – 12.00 Uhr Schalenwild: Altersbestimmung, Bestandesentwicklung, Eingriffe Samstag, 5. März 2011 14.00 – 16.00 Uhr Nager, Hasen und Raubtiere: Merkmale und Lebensweise Samstag, 12. März 2011 10.00 – 12.00 Uhr Wild und Umwelt Samstag, 12. März 2011 14.00 – 16.00 Uhr Die Kurse in Chur und Zernez werden von folgenden Mitgliedern des Arbeitskreises der Bündner Wild- und Fischereibiologen erteilt: Marco Brandt, Malans René Gadient,Trimmis Natalina Signorell, Chur Flurin Camenisch, Chur Ueli Rehsteiner, Chur Seraina Campell, Zernez
Die berufliche Laufbahn von Christian Schneiter ist seit über 20 Jahren von Erfolg gekrönt. Die letzten zwei Jahre markierten einen wichtigen Wendepunkt in seiner Karriere. Christian Schneiter gewann bei der Europameisterschaft der Präparatoren in Langarone (Italien) den ersten Preis und schuf «Manimal», eine Ausstellung, die Tierköpfe mit menschlichen Modellkörpern vereint und an der Foire du Valais sensationelle Erfolge feierte und weltweit ein grosses Medienecho auslöste. Grösstes Privatmuseum Gegenwärtig ist Christian Schneiter daran, mit der Eröffnung der Galerie «Arche Noah», dem grössten Privatmuseum für präparierte Tiere in Europa, einen seiner grössten Träume zu verwirklichen. Mit der Unterstützung der Stiftung Arche Noah (Fondation «L’Arche de Noé») wurde ein Gebäude errichtet, in dem seine reichhaltige Sammlung auf pädagogisch und didaktisch sinnvolle Art und Weise ausgestellt werden kann. Auf einer Fläche von über 1000 Quadratmetern werden über 3000 Tiere in ihrer natürlichen Umgebung ausgestellt. So können die Besucher auf einer Reise rund um die Welt die Zebras, Gazellen und Löwen, die den afrikanischen Kontinent bevölkern, entdecken. In der Arktis sind Eisbären, Moschusochsen und Eisfüchse anzutreffen, und im Alpenraum können die Besucher Steinböcke, Gämsen und Mufflons bewundern. Albatrosse, Möwen, Kormora-
ne und Pinguine entführen die Besucher auf eine Reise an den Südpol. Ebenfalls in der Ausstellung vertreten sind Australien und der Amazonas. Die Kulisse der Galerie wurde mit besonders grosser Sorgfalt gestaltet: Die grossen Fresken auf dem Boden der Ausstellungsräume sorgen für ein gigantisches Panorama der besuchten Regionen. Der Kilimandscharo, Alpenlandschaften und Nordlichter zieren die Wände. Bei der Dekoration konnte Christian Schneiter auf die Mitarbeit eines Experten zählen: Mit Stéphane Druppel, einem Dekorateur aus Belgien, hat er einen Spezialisten für Dekorationen jeder Art gefunden. Jedes ausgestellte Tier wird sorgfältig vorgestellt. Damit beim Besuch der Ausstellung die wissenschaftliche Seite nicht zu kurz kommt, finden die Besucher zu jedem Tier eine Informationskarte mit der französischen, lateinischen, deutschen, englischen und italienischen Bezeichnung und der geografischen Herkunft des Tiers. Weitere Highlights Die Ausstellung im Untergeschoss widmet sich den Katzen und wartet mit über 100 Vertretern aus dieser Familie auf. Des Weiteren können die Besucher hier verschiedene Papageienvögel (Sittiche, Papageien, Kakadus) bewundern. Ein speziell eingerichteter Ausstellungsraum entführt die Besucher in die Welt der Fabeln von Jean de la Fontaine und in die Fantasiewelt
Über 3000 Tiere aus verschiedenen Kontinenten sind in der Galerie «Arche Noah» zu bewundern.
Christian Schneiter mit einem seiner Ausstellungsexponaten. des Präparators. Hier werden rund 15 Fabeln und das aussergewöhnliche Bestiarium des Präparators mit über 35 Fantasietieren ausgestellt. Zwei weitere Besonderheiten zur Besucherfreundlichkeit des Museums: Die Galerie «Arche Noah» ist für Personen mit eingeschränkter Mobilität vollständig zugänglich. Zudem können sich die Besucher durch ein grosses Fenster die Präparationswerkstatt ansehen. Hier werden auch Veranstaltungen organisiert, in denen das Publikum beobachten kann, wie Tiere präpariert werden. Zum Schluss wird den Besuchern auf einem Grossbildschirm gezeigt, wie eine Kuh präpariert wird. Anschliessend besteht die Möglichkeit, sich im Shop ein Andenken an
Öffnungszeiten Mittwoch von 13.30 bis 17.30 Uhr. Samstag und Sonntag von 14 bis 17.30 Uhr. Für Gruppen ist das Museum nach Anfrage geöffnet. Preise Erwachsene: Fr. 12.–; AHV/IV: Fr. 10.–; Kind (ab 4 Jahren): Fr. 5.–. Anreise Vicques befindet sich 5 km von Delémont entfernt. Nach der Durchfahrt durch Vicques in Richtung Vermes. Arche de Noé Christian Schneiter, Präparator La Filature, 2824 Vicques,Tel. 032 435 58 81, info@arche-noe.ch www.arche-noe.ch
den Besuch zu kaufen oder im Empfangsbereich, der Gruppen von über 100 Personen Platz bietet, ihren Durst zu löschen.
Katharina Rücker-Weininger:
Jubiläumsausstellung Katharina Rücker-Weininger präsentiert erstmals umfassende Werkschau in ihrer Heimat: Jubiläumsausstellung in Seestall Katharina Rücker-Weininger ist eine professionelle Malerin und Illustratorin, die sich seit 1999 konsequent mit dem Thema «Tier» im Kontext mit seiner Umwelt auseinandersetzt. In den letzten elf Jahren fanden ihre Arbeiten in 39 Ausstellungen auf nationaler und internationaler Ebene, z.B. in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien grosse Aufmerksamkeit. Über ihre Kunst wurde in zahlreichen Tageszeitungen, Magazinen und Fernsehsendungen berichtet, u.a. in der «Süd-
deutschen Zeitung», in der «Landlust», dem erfolgreichen Magazin aus Münster, beim Bayerischen Rundfunk im Rahmen der Serie «Menschen im Portrait» des wöchentlichen Magazins «Unser Land», in der «Wild & Hund», und beim Schweizer Fernsehen SF. Ihre 40. Ausstellung wird erstmals in ihrer Heimatgemeinde Seestall stattfinden. Titel der Ausstellung: Bewegtes Leben – Mein Blick auf die Tiere dieser Welt. Dauer der Ausstellung: 10. – 12. Dezember 2010. Ort: «Galeriesaal», Gasthof Flösserstuben, Kalkbrennerweg 2, 86925 Seestall (Gemeinde Fuchstal – an der B17) – Kreis Landsberg am Lech. www.ruecker-art.de Schweizer Jäger 12/2010
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Veranstaltungen
Einweihung der Galerie «Arche Noah»
Veranstaltungen
Kantonale Obwaldner Trophäenschau Alle zwei Jahre findet unter der Obhut der Hegegemeinschaft Obwalden die Kantonale Trophäenschau statt. Der Anlass wird abwechselnd in einer anderen Obwaldner Gemeinde durchgeführt. So organisieren die Sachsler Jäger die Trophäenschau vom 13. bis 16. Januar 2011 im Mattli-Schulhaus nach 1999 zum zwei-
ten Mal. Sie steht unter dem Motto «Natur und Tierwelt im Mittelpunkt der Schweiz» und wird mit einer grossen Sonderschau bereichert. Aus der Wengenhöhle zeigt und erläutert Martin Trüssel, Alpnach, von der Stiftung «Naturerbe Karst und Höhlen Obwalden» (NeKO) unter anderem erstmals der Öf-
Programm Donnerstag, 13. Januar 2011 17.00 Uhr Empfang der Haupt-Sponsoren, Co-Sponsoren und geladenen Gäste mit Führung durch die Ausstellung 18.00 Uhr Türöffnung 19.00 Uhr Eröffnung mit den Jagdhornbläsern Obwalden 19.15 Uhr Festansprache durch den OK-Präsidenten Freitag, 14. Januar 2011 16.00 – 02.00 Uhr Ausstellung mit Sonderschau 20.00 Uhr Unterhaltung mit den Entlebucher Gemsjägern, dem Jägerchörli Oberhasli und dem Echo vom Loiwital Samstag, 15. Januar 2011 09.00 – 02.00 Uhr Ausstellung mit Sonderschau 20.00 Uhr Unterhaltung mit dem Sattnitz-Trio aus Kärnten und mit dem Echo vom Hittlidach Sonntag, 16. Janunar 2011 09.00 – 16.00 Uhr Ausstellung mit Sonderschau 10.00 Uhr Bläsermesse mit Pfarrer Daniel Durrer und der Parforcegruppe «Sonat Es» in der Pfarrkirche Sachseln 13.00 Uhr Auftritt mit der Parforcegruppe «Sonat Es» 14.00 Uhr Ziehung der Tombola-Hauptpreise 15.00 Uhr Auftritt Jagdhornbläser Obwalden 16.00 Uhr Ende der Ausstellung Eintrittspreise Tageskarte Erwachsene 10.–, Dauereintritt (4 Tage) 15.–, Kinder und Jungendliche bis 16 Jahre gratis. Sonderschau Wengenhöhle: Martin Trüssel, Alpnach, von der Stiftung «Naturerbe Karst und Höhlen Obwalden» zeigt und erläutert erstmals die jahrtausend alten Braunbärenskelette, Bärenschliffspuren sowie die Obwaldner Klimageschichte. Handwerkliche Arbeiten von Schulkindern: Die Kinder und Jugendlichen haben sich in verschiedenster Weise mit dem Motto der Trophäenschau auseinander gesetzt. Flurnamenkarte: Die Sachsler Jäger präsentieren ihren Entwurf der ersten Flurnamenkarte von Sachseln. Stopfpräparate einheimischer Wildtiere: Alois Rohrer, Präparator, hat seine natürlichen Präparate für die Schau zur Verfügung gestellt. Trophäen der Jagdjahre 2009 und 2010: Jagdtrophäen von Hirsch, Steinwild, Gämse und Reh werden präsentiert. Jagdprüfung in Obwalden: Die Jagdverwaltung stellt deren 50-jährige Geschichte vor. Obwaldner Patentjäger- und der Jagdschutzverein sowie die Hegegemeinschaft: Die Vereine präsentieren ihre Organisation und deren vielfältigen Aufgaben. Ornithologischer Verein Obwalden: Der Verein gibt Einblick in die heimische Vogelwelt. Vom Speer zum Jagd-Stutzer: Wir zeigen alte und neue Jagdwaffen. Sachsler Forst: Der Forstbetrieb gibt Einblick in seine umfangreichen Tätigkeiten. Der Schuljugend wird die Möglichkeit geboten, am 13. und 14. Januar 2011 geführte Besichtigungen in der Ausstellung zu besuchen.
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Das Organisationskomitee bilden Max Roth, Bruno Probst, Kari von Moos, Glois della Torre und Hans Spichtig (hinten von links nach rechts) sowie Toni Spichtig, Fredy Spichtig, Peter Garovi, OK-Präsident Ernst Rohrer, Martin Spichtig, Paul della Torre (vorne von links nach rechts) und Thomas Omlin (nicht im Bild). fentlichkeit Jahrtausend alte Braunbären-Skelettfunde, Bärenschliff-Spuren sowie die Obwaldner Klimageschichte. Präsentiert wird ein Entwurf der von den Sachsler Jägern erstellten ersten Flurnamenkarte von Sachseln. Der Obwaldner Patentjäger- und der Jagdschutzverein sowie die Hegegemeinschaft Obwalden stellen ihre Organisation und Aufgaben vor. Die Jagdverwaltung präsentiert 50 Jahre Geschichte der Jagdprüfung Obwalden. Zu besichtigen sind vom Speer zum Jagd-Stutzer alte und neue Jagdwaffen und der Sachsler Forst gibt Einblick in seine umfangreichen Tätigkeiten. Der Ornithologische Verein Obwalden stellt die heimische Vogelwelt vor. Und natürlich sind die Trophäen der Obwaldner Jäger von den Jagden 2009 und 2010 zu besichtigen. Die Aufmerksamkeit des Publikums verdienen auch die natürlichen Stopfpräparate einheimischer Wildtiere des Präpa-
rators Alois Rohrer sowie die Werke von Sachsler Schulkindern, welche sie für die Ausstellung erarbeitet haben. Diverse Aussteller, Festwirtschaften, eine grosse Tombola und Abendunterhaltungen runden das Programm ab. Am Sonntag, 16. Januar, gestaltet die Parforcegruppe «Sonat Es» den Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche Sachseln mit. Die Organisatoren freuen sich auf ein reges Interesse und viele Besucher. Aussteller – Waffen-Werkstatt Ming Schiesskino für Jung und Alt – Jagdhof Felder Entlebuch – Brünig Indoor Schiess-Sport-Zentrum – Sattlerei Hess – Conny’s Mode präsentiert Trachtenmode – Verlag «Schweizer Jäger» Jagdzeitschrift – Rossmetzgerei Pius Omlin Näheres zur Kantonalen Trophäenschau 2011 finden Sie unter www.jagdobwalden.ch
Einladung zur Waldweihnacht mit Hubertusmesse Samstag, 11. Dezember, um 19.00 Uhr Geschätzte Jagdkameradinnen und Jagdkameraden Auch dieses Jahr feiern wir die Waldweihnacht mit einer Hubertusmesse in der «Hinteren Untersteiglen», Stöckalp.
Die besinnliche Feier wird umrahmt durch die Klänge der Obwaldner Jagdhornbläser. Es sind alle Verwandten, Bekannten sowie Freunde recht herzlich eingeladen. Jagdschutz-Verein Obwalden Obwaldner Jagdhornbläser
Wir wollen uns nicht bevormunden lassen! mit 103 : 66 Stimmen klar abgelehnt. Hier ein kurzer Auszug aus meinem Votum aus der letzten Sommersession:
Als Nationalrat und als passionierter Jäger habe ich mich klar und deutlich gegen die Waffenverbotsinitiative ausgesprochen. Unser Rat hat sie am Ende einer Monsterdebatte
«Schutz vor Waffengewalt» – wer kann da schon dagegen sein? Aber kann diese Initiative das erfüllen, was sie verspricht? Jede Volksinitiative muss darauf hin hinterfragt werden, ob die angestrebte Wirkung erreicht wird oder nicht. Diese Initiative widerspricht zutiefst meiner liberalen Grundhaltung. Das sage ich als freier und freiheitsliebender Schweizer Staatsbürger und als passionierter Bündner Patentjäger.
Diese Initiative schiesst weit über das Ziel hinaus. Sie visiert nicht ein Ziel an, sondern sie zielt gleichzeitig auf eine ganze Reihe von Zielscheiben – auch auf solche, wo es überhaupt nichts zu treffen gibt, wie beispielsweise bei der Jagd. Diese Initiative behindert das Jagdwesen in der Schweiz. Ich spreche jetzt für die 35 000 Schweizer Jägerinnen und Jäger: Wir halten uns an ethische Grundsätze! Wir bilden uns für unsere Tätigkeit gründlich aus! Wir weisen der Sicherheit höchste Priorität zu! Diese Initiative schafft keine zusätzliche Sicherheit – im Bereich des Jagdwesens am
allerwenigsten! Schweizer Schützinnen und Schützen, Jägerinnen und Jäger empfinden diese Initiative als eine Bevormundung! Unsere gesetzlichen Voraussetzungen zum Waffenbesitz und Waffenerwerb sind die strengsten in Europa. Eine effektive Bekämpfung von Waffenmissbrauch braucht keinen neuen Verfassungsartikel, sondern eine konsequente Anwendung der geltenden Gesetze!» Mit einem deutlichen Nein am 13. Februar 2011 bekennen wir Farbe und ersparen uns unermessliche Komplikationen und Kosten in dieser Angelegenheit. Tarzisius Caviezel
Irreführende Initiative muss abgelehnt werden! Die Initiative «Zum Schutz vor Waffengewalt» geht an ihrem Ziel vorbei, baut ein fundamentales Prinzip der nationalen Verteidigung ab, demontiert die individuelle Verantwortung und schafft eine nutzlose, schwerfällige und teure Bürokratie. Als Bürger und Soldat, Sport- und Freizeitschütze, Jäger, aber auch als Mediziner-Psychiater, der für die Vorbeugung von Gewalt und Selbstmord sensibel ist, fühle ich mich befugt, meinen Standpunkt zu den Absichten und vorhersehbaren Ergebnissen einer solchen Initiative, die an die Gefühle und Vorurteile der Nichteingeweihten appelliert, darzulegen. Die direkte Demokratie stützt sich auf das Prinzip der Macht und des Vertrauens, die dem Bürger entgegengebracht werden. Dieser muss das letzte Wort haben und vor allem aktiv für das Gemeinwohl, die individuellen Freiheiten, die Verantwortung und die Verteidigung seiner Rechte einstehen, die zivile und nationale Verteidigung eingeschlossen.
Dem Staat das Monopol für den Zugang zu Waffen zu überlassen ist ein Fehler, den in der Geschichte schon viele teuer bezahlt haben (Kambodscha, Ruanda, Dafour). Der verantwortungsvolle Zugang für den freien Bürger zu Waffen ist ein authentisches Menschenrecht und ein Sicherheitsgarant. Wird die Aufbewahrung der Dienstwaffe in einem gesicherten Raum zur Pflicht gemacht, bedeutet dies das beschleunigte Ende des Prinzips der obligatorischen Schiessübungen und des sportlichen Schiessens, welche durch Hindernisse gefährdet werden, die unnötig, aber für viele Bürger abschreckend sind. Die Gewalt ist nicht in der Waffe, sondern liegt bei demjenigen, der sie benutzt. Die Gewalt unserer Gesellschaft ohne Grenzen, ohne geistige Werte und ohne Orientierungspunkte wird sich zu anderen Mitteln verlagern (Hieb- und Stichwaffen, die von bestimmten Migrationskulturen oder Gangs sehr geschätzt werden), und der ent-
waffnete Bürger riskiert, noch verwundbarer zu werden, derweil sich der Staat abmüht, wegen unangebrachter, übertriebener Gesetzestreue und naiver Weltfremdheit die Aufgaben der Vorbeugung und Sicherheit zu erfüllen. Der impulsive Selbstmord, auf den die Betreiber der Initiative abzielen, ist weder die Regel noch ist er einfacher als der geplante und organisierte Selbstmord. Das gewählte Mittel ist oft symbolisch, aber auch durch ein anderes ersetzbar. Die Rolle der fördernden Substanzen (Alkohol, psychotrope Substanzen, illegale Drogen) ist erheblich bedeutender als das Mittel, und diese wird von der Initiative nicht berührt. Die soziale Hilflosigkeit, die Isolation, die Ungewissheit und schwere oder erniedrigende Krankheiten bleiben trotz des erschwerten Zugangs zu Waffen die aktuellen, brennenden Probleme. Die Gründe des Selbstmords sind nicht mit den Mitteln zum Selbstmord zu verwechseln! Die schwerfällige und starre Bürokratie zur Kontrol-
le wird kein Problem für die missbräuchlichen und illegalen Nutzer sowie die Straftäter werden, die sich nicht um die Gesetze scheren. Sie wird jedoch legale Nutzer, Erben, Sportschützen und Jäger kriminalisieren. Wer definiert die Fähigkeit zum Führen einer Waffe und beurteilt die Rechtmässigkeit eines Antrags auf Erwerb? Diese willkürlichen Bremsen halten einige davon ab, sich legal eine Waffe zu besorgen und fördern eine unerwünschte Untergrundaktivität. Diese irreführende Initiative muss abgelehnt werden... Dominique Baettig, Mitglied des Nationalrats Schweizer Jäger 12/2010
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Waffeninitiative
Zur Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt»
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Geschenke
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Neues Wii-Spiel Die Jagd ist eröffnet – auch in der guten Stube Der bekannte Hersteller Bigben Interactive hat für Nintendo Wii ein unterhaltsames Jagdspiel für den angehenden Jägernachwuchs und Junggebliebene auf den Markt gebracht. DeerDrive reiht sich be-
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treffend Ausführung zum bereits bekannten Spiel wie «Moorhuhn» und schickt virtuelle Wii-Jäger mit spezieller Flinte auf die Pirsch. Durch das Spielen mit dieser Flinte, die zum Nachladen sogar stilecht aufgeklappt werden kann, wird eine besondere Jagdatmosphäre vermittelt. Je grösser das eigene Heimkino ist, umso mehr Spass bereitet es, auf Hirsch und diverses Niederwild zu jagen. Gesteuert wird wahlweise mit dem Gewehr (Fernbedienung und Nunchuck werden im Gewehr verbaut) oder mit der normalen Wii-Fernbedienung. Zur Auswahl stehen ein Singleplayermodus sowie mehrere
Multiplayermodi. Dabei darf nicht wahllos alles geschossen werden, was sich bewegt, und Fehlabschüsse werden entsprechend mit Strafpunkten geahndet. Zielsicherheit und Schnelligkeit bringen dem Weidmann neue Waffen, Munition und spezielle Sichtarten, die dabei helfen, sich gegen Grizzlybären und wütende Elche zu verteidigen. Insgesamt 30 verschiedene Levels bieten Abwechslung und aufregende Jagdsituationen. Im Mehrspielermodus gehen bis zu vier Spieler gemeinsam auf die Pirsch. DeerDrive Collector Edition, CHF 99.– (UVP), erhältlich im Fachhandel. Freigegeben ab 12 Jahren (USK).
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Spurensuche in der Surselva Vergessene Wildnis
Unberührte Natur, wilde Landschaften: solche Begriffe werden heute gerne im modernen Tourismusmarketing benutzt. Doch solche Regionen werden immer rarer. Peter Dettling hat sich in seiner Heimat Surselva (Bündner Oberland) auf die Suche gemacht. Auf seiner Suche nach vergessener Wildnis wurde er mit vielen unbequemen Fragen und Themen konfrontiert, welche weit über die Grenzen der Surselva Gültigkeit haben. «In deren Beantwortung
liegt schlussendlich nicht nur die Zukunft von Wolf, Bär und Co., sondern allen voran unsere eigene», schreibt der in der Surselva aufgewachsene und nun in Kanada lebende Naturfotograf und Kunstmaler. Seine eindrücklichen Bilder werden ergänzt mit authentischen Texten, in denen er die Bedrohung der Artenund Landschaftsvielfalt thematisiert und für einen grossen Respekt des Menschen im Umgang mit der Natur plädiert. Über den Verlag Terra Grischuna ist für CHF 28.– auch der gleichnamige Naturkalender mit Peter Dettlings Aufnahmen aus dem Bündner Oberland erhältlich.
Terra Grischuna Buchverlag, 132 Seiten mit zahlreichen Farbfotos, gebunden. CHF 58.–. ISBN 978-3-7298-1162-1. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.
Europa ist mehr als nur eine geografische und politische Einheit. Es ist ein Kontinent mit einer unglaublichen Naturfülle und Artenvielfalt. Eugène Reiter, ein begnadeter und leidenschaftlicher Fotograf, hat die Wildbahnen vom Atlantik bis zum Ural und von Lappland bis ans Mittelmeer jahrelang mit der Kamera bereist. Hier legt er zusammen mit den bedeutendsten europäischen Jagd- und Wildtierschutzorganisationen das Ergebnis vor – einen hochwertigen Bildband mit atemberaubenden Fotos der faszinierenden Wildtiere Europas. Verblüffende Hintergrundinformationen über die Arten und die überwältigende Naturfülle dieses Teils der «Alten Welt» liefern die Begleittexte. Verfasst wurden sie von FACE, dem «Zusammenschluss der Jagdschutzverbände in der EU», und CIC, «Internationaler Jagdrat zur Erhaltung des Wildes».
Fotograf Eugène Reiter war jahrzehntelang passionierter Jäger und vertritt Luxemburg im «Zusammenschluss der Jagdschutzverbände in der EU» (FACE) und im «Internationalen Jagdrat zur Erhaltung des Wildes» (CIC). Vor Jahren vertauschte er das Gewehr endgültig mit der Fotokamera, um sich seiner zweiten grossen Leidenschaft, der Wildtierfotografie, zu widmen.
Eugène Reiter, «Passion». 400 Seiten, Hardcover, ca. 538 Farbfotos. Erschienen im Kosmos Verlag. Fr. 99.–. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.
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ten Platz für Ihre Ausrüstung. Mit Langwaffenhalterung und lebensmittelechtem Trinkbehälter mit Trinkschlauch im Inneren des Rucksacks. Das belüftete Tragesystem an der Rückenpartie und die gepolsterten, individuell einstellbaren Gurte sorgen für einen angenehmen Tragekomfort über Stunden (Lieferung ohne Waffe). Bisher 69,99 Euro, Weihnachtsaktions-Preis jetzt 49,99 Euro. Artikel-Nr. 123280.
Bezug: Askari Sport GmbH, 4017 Basel 17, Tel. 061 3 22 27 74, Fax 061 3 22 27 75, www. askari-jagd.ch.
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Geschenke
Die perfekte Jacke fürs ganze Jahr Ein Bildband zum Schwelgen Damen-Wachsjacke MONACO Traumfotos von Europas Wildtieren
Meinrad Husi Interview
Rückblick über ein Jahrhundert
«WILD & JAGD»
Mit der Buchveröffentlichung «Wild & Jagd im Kanton Schwyz im 20. Jahrhundert» (siehe Seite 70) hat der ehemalige Jagdverwalter des Kantons Schwyz ein zeitgeschichtliches Meisterwerk realisiert. Der «Schweizer Jäger» fragte nach. Über 30 Jahre im Dienste des Kantons Schwyz. Ehemaliger Jagdverwalter und Buchautor Meinrad Husi.
«Schweizer Jäger»: Herr Husi, mit Ihrem Buch erhalten Sie der Nachwelt ein wichtiges Zeitdokument. Was gab den Ausschlag, ein solches Buch zu realisieren? Meinrad Husi: Im Jahre 1904 publizierte der damalige Staatsarchivar Alois Dettling eine Schrift mit dem Titel «Geschichtliches über das schwyzerische Jagdwesen». Darin bot er einen fundierten historischen Überblick über das Jagdwesen im Kanton Schwyz, besonders die rechts- und wirtschaftsgeschichtlichen Aspekte
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bis rund 1900. Weil die Nachfrage nach diesem Werk immer grösser wurde, beschloss der Historische Verein des Kantons Schwyz, eine Reprint-Ausgabe herauszugeben. Dabei äusserte der damalige Präsident, Staatsarchivar Dr. Josef Wiget, bei mir das Ansinnen, als Pensioniertenarbeit ein ergänzendes Werk über die Jagdgeschichte des 20. Jahrhunderts zu verfassen. Die Begeisterung und Freude für eine solche Arbeit wuchs bei mir je länger je mehr und wurde schlussendlich zur Tat.
Ein solches Werk zusammenzustellen benötigt Zeit, viel Geduld und umfangreiche Recherchen. Gab es da keine Momente, in denen Sie an der Realisierung zweifelten? Die grundlegende Arbeit lag darin, das Material zusammenzusuchen. So ab dem Jahre 1960 konnte ich dabei auf die Akten der Jagdverwaltung und später zusätzlich auch auf meine eigenen Kenntnisse als Jagdverwalter zurückgreifen. Da vor diesem Zeitraum die Jagdverwaltung
«Manchmal war ich der Verzweiflung nahe, aber Beharrlichkeit und ’Meister Zufall’ halfen mir vielfach und führten schlussendlich zur Werkvollendung.» noch nicht institutionalisiert war und somit praktisch keine Unterlagen vorhanden waren, musste zur Grundlagenerhebung primär auf die Amtsblätter und Rechtsbücher des Kantons Schwyz und des Bundes sowie auf die Rechenschaftsberichte des Regierungsrates an den Kantonsrat zurückgegriffen werden. Die darin gefundenen Texte liessen jedoch viele Löcher offen, die ich mit
Als persönliches Highlight und zugleich abschliessender Meilenstein darf der Einsatz der vier Steinböcke und sechs Steingeissen am 5. Mai 2005 im Gebiet der Chaiserstockkette im Riemenstaldnertal erwähnt werden. Damit konnte die Gründung einer
«Als persönliches Highlight und zugleich abschliessender Meilenstein darf der Einsatz der vier Steinböcke und sechs Steingeissen am 5. Mai 2005 im Gebiet der Chaiserstockkette im Riemenstaldnertal erwähnt werden.»
Nachdem Sie ab 1973 Vorsteher des Rechtsdienstes des Militär- und Polizeidepartements des Kanton Schwyz waren, übernahmen Sie 1975 zusätzlich die Fischereiverwaltung und 1981 auch die Kantonale Jagdverwaltung im Kanton Schwyz, die Sie bis 2005 geleitet haben. Haben Sie in Ihrer neuen Steinbockkolonie ins LeDienstperiode auch grosse «Mei- ben gerufen werden. Erfreulich ist natürlich, dass der Einsatz Erfolg lensteine» erlebt? Meilensteine sind Ereignisse zeigte und sich der Bestand heivon besonderer Bedeutung, die misch fühlt und gut entwickelt. längerfristig oder punktuell sein 20 Jahre als Jagdverwalter gekönnen. Als Jagdverwalter lag mir dies- währen einen grossen Einblick bezüglich in erster Linie daran, in das politische Jagdgeschehen. die Jagdgesetzgebung zum Woh- Was hat sich verändert und wie le unseres Wildes und der Natur, sehen Sie den gesellschaftlichen aber auch der Jäger umsetzen zu Stellenwert der Jagd heute? können. Mit der neuen BundesGesamtschweizerisch betrachgesetzgebung über die Jagd und tet hat sich in diesen gut 20 Jahden Schutz wildlebender Säu- ren jagdpolitisch einiges bewegt. getiere und Vögel von 1986, die Glücklicherweise ist der Kanverstärkt den Schutz des Lebens- ton Schwyz davon praktisch verraumes und der Erhaltung der Ar- schont geblieben. Dies ist in erstenvielfalt der Wildtiere in den ter Linie darauf zurückzuführen, Vordergrund stellte, wurde der dass die Jagd bei uns Berglern Aufgabenbereich vielfältiger, beheimatet und im Volk seit algleichzeitig aber auch schwieri- ters her verankert ist. Sie wird ger. Dazu den Grundstein setzen nicht nur als Aufgabe des Staazu können, war für mich speziell tes zur Regulierung der Wildherausfordernd. bestände, sondern als Hege des Dass der Tollwut nach mehre- Wildes und Pflege der Natur quaren Fehlversuchen mit der damals si als Teil unserer Kultur gewerneuesten Wildkrankheitsbekämp- tet. Entsprechend angesehen ist fungsmethode (gezieltes Auslegen «Die Jagd bei uns ’Berglern’ von Impfstoffen in Hühnerköpfen) der ist im Volk seit alters her stark Garaus gemacht verankert.» werden konnte, darf sicher auch als Meilenstein gewertet werden. Der demnach auch heute noch der genicht unbedeutende Aufwand hat- sellschaftliche Stellenwert, was te sich gelohnt. Nach mehr als 20 beispielsweise der rege Besuch Jahren konnte der Kanton Schwyz des Pelzfellmarktes und der Troim Jahre 1984 als tollwutfrei er- phäenschau zeigt. klärt werden.
Jetzt, nach Veröffentlichung des Buches, lehnen Sie sich wieder zurück und geniessen die wohlverdiente Pensionierung, oder liegt schon ein weiteres Projekt in der «Schublade»? Sicher lehne ich mich inskünftig nicht nur zurück, sondern will die Natur nach wie vor geniessen, Wanderungen unternehmen und natürlich auch die Jagd ausüben. Ob ich nochmals historisch-schriftstellerisch tätig werde, steht noch nicht fest. Es ist jedoch nicht auszuschliessen, dass ich ein ähnliches Projekt über die Fischerei im Kanton Schwyz, worüber noch nichts vorhanden ist, in Angriff nehmen werde. Vorerst gilt es aber noch abzuklären, ob und wie viel Materialien vorhanden sind. Eine letzte und persönliche Frage. Was bedeutet für Sie die Jagd? Die Jagd ist für mich in erster Linie ein Beitrag zur Erhaltung der Natur allgemein und zur Ökologie oder modern ausge-
«Die Jagd soll helfen, mit einer nachhaltigen Nutzung die bestehenden Werte der Natur in einem für alle tragbaren Mass zu erhalten.» drückt Biodiversität (Vielfalt des Lebens) im Speziellen. Die Jagd soll helfen, mit einer nachhaltigen Nutzung die bestehenden Werte der Natur in einem für alle tragbaren Mass zu erhalten. Materielle Werte dürfen nicht im Vordergrund stehen. Jagd soll nebenbei aber auch einem gesellschaftlichen Rahmen dienen, der die Kameradschaft fördert, der aber auch aufklärend wirken soll. Geschätzter Herr Husi, ich bedanke mich für das ausführliche und interessante Gespräch und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und natürlich ein kräftiges Weidmannsheil. Kurt Gansner
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Interview
Nachfragen bei alten Jägern und Nachforschung in Zeitungen und Zeitschriften zuzudecken versuchte. Manchmal war ich dabei der Verzweiflung nahe, aber Beharrlichkeit und «Meister Zufall» halfen mir vielfach über das Tief hinweg und führten schlussendlich zur Werkvollendung. Umso grösser ist heute die Freude, dass die Schrift nun vorliegt.
Lebensraum
JAHR DER BIODIVERSITÄT Es erfreut jedes Jägerherz, wenn auf einem Pirschgang im Jagdgebiet ein Schmetterling, Käfer, Vogel oder selbst eine Maus den Weg kreuzt. Da ist eine grosse gelbe Blüte, dort eine unscheinbare Orchidee. Der Aufenthalt in der Natur ist für uns Jäger/innen jedes Mal eine Erholung. Wir atmen die Luft des Waldes ein und erfreuen uns am Anblick der schönen Natur. Da sind wir kaum enttäuscht, wenn wir den ersehnten, kapitalen Bock den wir erwarteten, nicht zu sehen bekommen.
Text und Fotos: Josef Griffel Das Jahr 2010 wurde von der UNO zum Jahr der Biodiversität ausgerufen. Endlich, nachdem anerkannte Naturschützer – und da gehören wir Jäger auch dazu – vehement auf die ständig schwindende Artenvielfalt hingewiesen haben. Regelmässig verschwinden auf unserer Erde Tier-, Pflanzen- und Insektenarten, die unwiederbringlich ver-
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loren sind. Den meisten Menschen ist es aber nicht bewusst, dass wir selbst auch zu dieser Artenvielfalt gehören. Da bleibt zu hoffen, dass bei den Verantwortlichen der «Groschen gefallen» ist und man versucht, den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen. Wir Jäger leisten mit unserer HegeJagd einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung. Das dürfte nicht allen bekannt sein. Dies ist Grund genug, vermehrt Öffentlichkeitsarbeit für Jagd und Jäger
zu leisten. In Zusammenarbeit mit örtlichen Vogel- und Naturschutzverbänden schaffen wir z.B. in unseren Revieren und Jagdgebieten neuen Lebensraum, oder pflegen und verbessern vorhandene Biotope. Wir Jäger wissen, was Biodiversität bedeutet und wie wertvoll diese ist. Es ist auch eine Aufgabe der Jäger, die Bedeutung der Artenvielfalt unseren Mitmenschen mitzuteilen. ■
Lebensraum
Laubfrosch.
Junge Feldsperlinge.
Mehlschwalbe beim Sammeln von Lehm f체r den Nestbau.
Zauneidechse mit Beute.
Gelbhalsmaus, heimlicher Waldbewohner.
M채nnertreu, bunter Farbfleck der Alpwiesen. Ein seltener Anblick, das Tagpfauenauge.
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«…UND ER WAR EIN GEWALTIGER JÄGER VOR DEM HERRN…» Jäger, Jagd und Wild in der Bibel Die Bibel, das «Buch», wie dieses Wort zu übersetzen wäre, wird in vielen christlichen Familien besonders in der Vorweihnachtszeit aus dem Bücherregal geholt, um die Geschichte von den Geschehnissen in Bethlehem einmal nachzulesen und vor allem den Kindern nahezubringen. Wer dabei als jagdlich interessierter Leser etwas tiefer in den sprachlichen Reichtum der Heiligen Schrift einsteigt, wird feststellen, dass – namentlich im Alten Testament – Jäger, Jagd und Wild gar nicht selten erwähnt sind. Die Bibel, hier ein Exemplar der Gutenberg-Bibel (15. Jahrhundert) aus der Kongressbibliothek der Vereinigten Staaten in Washington, hält auch für Jäger und Freunde des Wildes interessante Informationen und einige Überraschungen bereit.
Foto: Mark Pellegrini, Quelle: Wikipedia Creative Commons
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Von Klaus Böhme Die Bibel, das am weitesten verbreitete schriftliche Werk der Welt, ist das «Buch der Bücher» auch im literarischen Sinn. Während eines Zeitraums von etwa 1200 bis 1500 Jahren wurde sie von einer Vielzahl von Verfassern geschrieben und vereint ebenso eine Vielzahl literarischer Gattungen in sich wie Gedicht, Hymnus und Liebeslied, Paradoxon, Rätsel und Ellipse, Brief, Monolog und Dialog, Gleichnis und Parabel, natürlich das Gebet und nicht zuletzt Geschichtsschreibung. Als Geschichtsbuch beschreibt das Alte Testament neben historischen Ereignissen auch Leben und Alltag im Heiligen Land vor etwa 4000 Jahren. Doch die Historiographie der Bibel beginnt viel früher, in der mythischen Ur-
Jäger – Gewaltherrscher und Männer von geringem Ansehen Schon bald findet sich auch der erste namentlich bekannte Jäger in der Bibel, nämlich bereits unter den Nachkommen Noahs, dem Urahnen aller heutigen Völker. Als ein Urenkel des Herrn der Arche taucht jener Nimrod auf, der gern bei der ironischen Beurteilung der jagdlichen Fähigkeiten eines Weidgenossen genannt wird: «…und er war ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn». Bemerkenswert ist, das dies unter Jägern offenbar schon zu biblischen Zeiten als «geflügeltes Wort» gebräuchlich war, denn es wird als solches schon im Bibeltext angeführt: «Daher spricht man: Das ist ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn wie Nimrod.» Dieser war nach den Ausführungen im 1. Buch Mose ein mächtiger Herrscher über Babel und Assur und wird von manchen Bibelforschern mit dem um 2300 v. Chr. lebenden König Sargon von Akkad personifiziert. Nach der hier zitierten Lutherbibel war er jedenfalls auch «der erste, der Macht gewann auf Erden». Eine andere Übersetzung reisst das Wort vollends aus jeglichem schalkhaften Zusammenhang und sagt es deutlicher: «Er war der erste Gewaltherrscher auf Erden.» Diese gedankliche Verbindung von «gewaltigem Jäger» und kriegerischem Despoten, von Jagd und Krieg überhaupt, ist historisch nachvollziehbar. Im assyrisch-babylonischen Kulturkreis, der über fast drei Jahrtausende vor Christi Geburt eine Grossmacht repräsentierte, war die Jagd vor allem eine Machtdemonstration der herrschenden Klasse und der
Lebensraum
Vom Paradies zur Sintflut – des Menschen Weg zum Jäger Im Paradies, dem legendären Garten des Glücks und des Friedens, waren Mensch und Tier noch gleichrangige Partner im neu geschaffenen Weltengebäude. Adam und Eva, die ersten Menschen, wurden zwar von Gott erschaffen, um zu «herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes…». Dieser «Herrschaftsauftrag über die Erde», «dominium terrae» genannt und mit den einleitenden Worten: «Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan…» unmittelbar an Adam und Eva weitergegeben, zeigt aber gleichwohl ein differenziertes Verhältnis zur Tierwelt und ist wohl einer der für die Geschichte der Menschheit und der Erde folgenschwersten Bibelverse überhaupt. Ausdrücklich jedoch heisst es in der Genesis, dem 1. Buch Mose zunächst weiter: «… ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.» Von Fleisch und Wildbret kein Wort; Adam selbst durfte vielmehr allen Tieren ihre Namen geben, kannte aber keinerlei Waffen und undenkbar war es, dass er ein Tier tötete, um es zu verspeisen. Diese «paradiesischen Zustände» aber fanden, wie wir wissen, ihr Ende mit dem – von einem Tier, nämlich der Schlange provozierten – Sündenfall und der Vertreibung des ersten Menschenpaares aus dem «Garten Eden». Der Friede zwischen Mensch und Tier endete schliesslich unwiderruflich nach der kollektiven Rettung aus der Sintflut: «Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden und über allen Vögeln unter dem Himmel, über allem, was auf dem Erdboden wimmelt, und über allen Fischen im Meer; in eure Hände seien sie gegeben. Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise.»
Die Bibelverse «nach der Sintflut» symbolisieren den endgültigen Niedergang der harmonischen Weltordnung, «denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.» Für die Tiere hiess das, dass sie von nun an dem Menschen in die Hand gegeben waren und ihm ausdrücklich zur Nahrung dienen sollten. Man könnte sagen: Die Jagd war eröffnet.
Repro: Verfasser
zeit mit der Erschaffung der Welt und aller ihrer Lebewesen.
Dieses Palastrelief aus der antiken Ruinenstadt Ninive in Mesopotamien zeigt den assyrischen König Assurbanipal im Kampf mit einem Löwen und ist ein Beispiel für die Jagd als demonstrative Selbstinszenierung, die Mut und Kraft, letztlich aber die Macht zur Schau stellen soll.
Heerführer. Jagdveranstaltungen wurden wie Feldzüge organisiert und der provozierte Kampf mit wilden und gefährlichen Tieren, vom Streitwagen herab oder auch zu Fuss und mit Kriegswaffen geführt, war zum einen aufwändige Propaganda und eine Schau der Überlegenheit und Stärke, eine Drohgebärde mithin, sollte zum anderen aber auch die Unerschrockenheit fördern und der mentalen und körperlichen Ertüchtigung zur Vorbereitung auf den nächsten Eroberungszug dienen. Reliefs aus einem Palast in Ninive zeigen beispielsweise den assyrischen König Assurbanipal (668 – 631 v. Chr.) in eindrucksvollen Posen während solcher Kampfjagden. Für die Könige Israels und Judas hingegen war die Jagd offenbar ohne Bedeutung. Lebensgrundlage war die Jagd in dieser Zeit schon lange nicht mehr, spielte aber zur Ernährung der Bevölkerung immer noch eine gewisse Rolle und war insbesondere zum Schutz der Anpflanzungen vor Wildschäden und der Ziegen- und Schafherden vor den noch häufig anzutreffenden Raubtieren notwendig. Die Jäger aber, die sich kaum an der täglich anfallenden Arbeit auf den Feldern und Weiden beteiligten, standen allgemein nicht mehr in hohem Ansehen. Dies zeigt die sehr bekannte Erzählung von Esau, dem Schweizer Jäger 12/2010
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Quelle: Wikipedia public domain
Lebensraum
Arten, Raben, Strauss, Nachteule, Kuckuck und Sperber, Käuzchen und Uhu und Fledermaus (!), Rohrdommel, Storch und Schwan, Reiher, Häher, Wiedehopf und Schwalbe. Dieser so genannte «Wildbretkatalog», für die meisten Wildund Vogelarten die einzige Erwähnung in der Bibel, lässt einen erstaunlichen Artenreichtum vermuten und nennt viele Tiere, die heute im Nahen und Mittleren Osten nicht vorkommen. In der Region des Heiligen Landes, dem historischen Palästina, das sich vom Libanon im Norden bis zum Golf von Eilat im Süden, von der östlichen Mittelmeerküste im Westen bis zu den Bergländern östlich des Jordangrabens erstreckte, berühren sich jedoch Aus der «Holedie drei Kontinente Europa, Asiman Bible», einer en und Afrika und damit auch deum 1890 im ang- ren unterschiedliche Ökosysteme, loamerikanischen Vegetationszonen und Wildtierpopulationen. Viele eurasische Sprachraum erschienenen Ausga- Wildarten hatten bzw. haben hier die südliche Grenze ihres Verbe, stammt eine der seltenen Dar- breitungsgebietes, während die stellungen des Jä- Nordgrenze des Lebensraumes gers Esau, der hier typisch afrikanischer Tiere wie von seinem Vater auch die Westgrenze für einige Isaak ausgesandt Tierarten des indischen Subkontinents ebenfalls bis in diese Rewird, um «ein Wildbret zu jagen». gion reicht. So könnte ein Tierfilmer, der sich auf eine Zeitreise ungefähr viertausend Jahre in die Vergangenheit begibt, irgendwo in der Levante, nahe den östlichen Gestaden des Mittelmeers, fast unwirkliche Szenerien aufnehmen: Ein Sprung Rehe sucht nicht weit entfernt von einer kleinen Herde syrischer Elefanten auf der Steppe nach Nahrung, während am nahen Wasserloch, in dem sich Flusspferde suhlen, eine Rotte Wildschweine von Krokodilen angegriffen wird; durch die ausgedehnten Wälder, die sich hoch hinaus ins Gebirge erstrecken und von riesigen Zedern, aber auch Eichen und Pinien geprägt werden, zieht unfern eines Wolfsrudels ein Braunbär seine Fährte und auf einer Wiese am Rand des Waldes versucht ein Löwe sein Glück und schleicht äsendes Damwild an. Eine doch nahezu noch para-
zweiten und zugleich schon letzten in der Bibel namentlich genannten Jäger, und seinem Bruder Jakob. Schon bei seiner Geburt wird Esau, dessen Name schon etwa mit «der Behaarte, der Struppige» zu übersetzen wäre, als «rötlich, ganz rauh wie ein Fell», also als hässlich und abstossend geschildert. «Und als nun die Knaben gross wurden, wurde Esau ein Jäger und streifte auf dem Feld umher, Jakob aber ein gesitteter Mann und blieb bei den Zelten.» Rigoros macht der Verfasser des Bibeltextes hier einen direkten Unterschied zwischen einem Jäger und einem «untadeligen» Mann, wie es in einer anderen Übersetzung heisst. Wildbret aber war zur Bereicherung des oft kargen Speisezettels durchaus beliebt und die Jäger wurden, zumindest bei den Männern, nicht durchwegs unbeliebt. «Und Isaak hatte Esau lieb und aß gern von seinem Wildbret; … So nimm denn dein Gerät, Köcher und Bogen, und geh aufs Feld und jage mir ein Wildbret …». Genau diese Vorliebe Isaaks für Wildbret führte aber zum – von der Mutter Rebekka inszenierten – Betrug Jakobs, der seinem fast blinden Vater einen Hammelbraten als Wildbret und sich selbst als Esau verklei-
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det präsentiert, sich segnen lässt und das Erbe antritt, mächtig und reich wird. Sein Bruder, meist als von Gott ungeliebter Sünder gezeichnet, verzeiht trotz finsterer Rachepläne dies alles dann viele Jahre später grossmütig und so steht dann letztlich der verachtete Jäger Esau dennoch nicht ohne positive Charakterzüge im Buch der Bücher verzeichnet. Der «Wildbretkatalog» – Die Tierwelt im Heiligen Land vor 4000 Jahren? Die Bibel gibt deutliche Hinweise darauf, dass die Jagd im Ursprungsland von Ackerbau und Viehzucht auch noch lange Zeit nach der «neolithischen Revolution» in gewissem Rahmen zum Lebensunterhalt beitrug. Im 5. Buch Mose, auch Deuteronomium genannt, verkündigt dieser die von Gott übermittelten Gesetze und verbietet oder gestattet dabei auch den Genuss bestimmter Arten von Fleisch. Erlaubt war danach an Wildbret ausdrücklich «Hirsch, Reh, Damhirsch, Steinbock, Gämse, Auerochs und Antilope»; nicht erlaubt waren Kamel, Hase und Klippdachs. Fast alle Vögel hingegen, von denen über zwanzig Arten genannt werden, galten als unrein, darunter Adler, Habicht und Fischaar, Taucher, Weihe und Geier in allen
Foto: Leonid Mamchenkov, Quelle: Wikipedia Creative Commons
Die Bestände der vor vier- bis fünftausend Jahren das Landschaftsbild der Levante bestimmenden Libanon-Zeder – hier ein Bild aus einem winterlichen Wald – sind im Heiligen Land schon seit der Antike auf Restbestände und Inselvorkommen geschrumpft und werden in neuerer Zeit mühselig wieder aufgeforstet.
etwa 3000 Hektar Zedernwald – von ursprünglich wohl mehr als einer halben Million und die grossen Wälder, die noch zu biblischen Zeiten die küstennahen Regionen der Levante charakterisierten, sind bis auf Restbestände und Inselvorkommen verschwunden. Nicht anders ging es vielen Tierarten. Der syrische Elefant, eine Unterart der indischen Spezies, war durch die brutale Bejagung zur Erlangung des begehrten Elfenbeins im 8. Jahrhundert v. Chr. vollkommen ausgerottet, sein afrikanischer Verwandter, der ursprünglich ebenfalls bis in den östlichen Mittelmeerraum vorkam, schon in der Antike durch die Jagd bis nach Zentralafrika zurückgedrängt worden und selbst das Nilpferd war, ebenfalls wegen seiner überaus begehrten Zähne, um diese Zeit bereits aus Palästina verschwunden. Andere Arten, wie etwa der Auerochse, verschwanden später, zu nicht datierbaren Zeiten oder sogar erst, wie der syrische Braunbär, vor einigen Jahrzehnten. Aber noch heute zeigt sich im Heiligen Land die durch das Zusammentreffen der Kontinente bedingte Vielfalt und so kann dort etwa eines der letzten Wolfsrudel, charakteristische Tiere der nördlichen Hemisphäre, am Rande der Negev oder der Wüste Juda bei der Jagd auf Hasen und Kaninchen auf einen vereinzelten Leoparden treffen. Zu bedenken ist allerdings
auch, dass viele der insgesamt etwa – einschliesslich der Hausund Nutztiere – 130 in der Bibel genannten Tierarten von dem hebräischen Ursprungsbegriff her nicht eindeutig bestimmbar sind und in den zahlreichen Bibelübersetzungen die deutschen bzw. in der jeweiligen Landessprache verwendeten Bezeichnungen für bestimmte Tierarten nicht selten voneinander abweichen, spezifischer sind oder auch allgemein umfassender – oder letztlich auch einfach falsch. So werden etwa Hirsche und Gazellen teilweise als Reh, teilweise aber auch als Antilope bezeichnet, das Damwild sogar als Büffel und beim Adler handelt es sich tatsächlich fast ausnahmslos um den Gänsegeier. Darüber hinaus werden Tiere in der Bibel – und dies gilt besonders für Wildtiere – sehr häufig in verallgemeinernd symbolischem, bildhaftem Zusammenhang genannt und nicht aus konkreten Lebenssituationen heraus erwähnt. Es ist daher bis auf wenige gesicherte Ausnahmen kaum sinnvoll, wie es dennoch manchmal geschieht, den in den Bibelübersetzungen genannten Tierarten einfach auch gleich die wissenschaftliche Artund Gattungsbezeichnung zuzuordnen. Hirsch, Reh und Damhirsch werden in der hier zugrunde gelegten lutherischen Übersetzung ausdrücklich unterschieden und könnten tatsächlich in allen dieSchweizer Jäger 12/2010
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In der Negev, einer Wüste, die dem gesamten Süden Israels den Namen gegeben hat, zeigt sich auch, namentlich wie hier im Frühling, lebensspendende Vegetation, die zahlreichen Tierarten das Überleben ermöglicht.
Foto: Nikola Herweg, Quelle: Wikipedia Creative Commens
diesische Idylle – aber nur zum Schein. Denn an kaum einem anderen Ort auf unserem Planeten als im so genannten «Fruchtbaren Halbmond», der als «Wiege der Kultur» auch das Heilige Land einschliesst, zeigt sich die Geschichte der Zivilisation auch als eine Geschichte des rücksichtslosen Raubbaus an der Natur, der Vernichtung der Landschaft und ihrer Geschöpfe und letztlich des eigenen Lebensraumes. «… machet euch die Erde untertan…» – wohl kein anderes Bibelwort hatte solch katastrophale Folgen. Die berühmten Zedern des Libanon, die bis zu 50 Meter hoch und über 1000 Jahre alt werden können, wurden bereits vor 5000 Jahren in grossen Mengen gefällt und waren schon im 12. Jahrhundert v. Chr. knapp geworden; sie wurden zum Bau der Paläste und Tempel, vom Seefahrervolk der Phönizier auch zum Schiffsbau gebraucht. Heute finden sich in Syrien und im Libanon nur noch
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re wird der insgesamt ebenfalls stark gefährdete Bestand jedoch nur auf 300 bis 400 Exemplare geschätzt. Der Nubische Steinbock, von brauner Färbung, etwas kleiner und graziler als der Alpensteinbock, hat sich in einigen Wüstengebieten des Heiligen Landes bis heute erhalten, so auch bei dem aus der Geschichte von David und Saul bekannten «Steinbockfelsen» nahe der Höhle von En Gedi, in einer wasserreichen Oase in der Wüste Negev gelegen. Dort, wo heute ein touristisch erschlossener Kibbuz und ein Naturschutzgebiet zu finden sind, wurden offensichtlich schon in vorchristlicher Zeit Steinbockgottheiten verehrt. Steinböcke wurden jedoch wohl nur recht selten bejagt, denn dies war zum einen in den schroffen Felsen schwierig, zum anderen wurde Psalm 104 sogar als eine Art von «Schutzvorschrift» angesehen, weil es dort heisst: «Die hohen Berge geben dem Steinbock Zuflucht …». Gämse, Auerochse und Antilope finden sich in anderen Ausgaben als der Lutherbibel auch als Wildziege, Wisent und Wildschaf und dies verdeutlicht die erwähnten Probleme mit den unterschiedlichen Übersetzungen. Darüber hinaus erscheint es angesichts der Schwierigkeiten, die zoologische Systematiker mit der Einordnung von Gämsenartigen, Wild- und Waldziegen und diversen Antilo-
penarten, aber auch Wildrindern bis heute haben, äusserst problematisch, hierzu aus den sehr spärlichen und in den Übersetzungen eben unsicheren Angaben in der Bibel konkrete Aussagen zum Vorkommen dieser Arten in biblischer Zeit im Heiligen Land zu treffen. Eher unwahrscheinlich ist es jedenfalls, dass es unsere aus den Alpen bekannte Gämse jemals im alten Palästina gab. Der Auerochse hingegen stammt in seiner Urform vermutlich aus Südasien, ein früheres Vorkommen in der Levante ist somit wahrscheinlich, der Wisent allerdings dürfte weiter südlich als im Kaukasus nicht in Erscheinung getreten sein. Ausserhalb des Wildbretkatalogs finden sich an weiteren bekannten Wildtierarten vereinzelt der Fuchs, das Wildschwein in Gestalt der «wilden Säue» in Psalm 80, 14 und – neben dem im Katalog als unrein erwähnten Hasen, mit dem die syrische Unterart des europäischen Feldhasen gemeint sein dürfte – das Wildkaninchen und das Rebhuhn, ferner, oft in symbolischer Bedeutung für Bedrohung und Gefahr, der Wolf und der Bär sowie Löwe, Leopard und Panther. Alle diese Tiere kamen im Land der Bibel vor; der letzte Löwe Palästinas soll im 13. Jahrhundert nahe der berühmten Bergfestung Armageddon, dem heutigem Megiddo, erlegt worden sein. Neben dem Rotfuchs kommen dort heute noch der Sandfuchs
Foto:Yair Rand, Quelle: Wikipedia Creative Commons
Lebensraum
sen drei Arten bekannt gewesen sein. Denn auch die Gattung der Cerviden hat im Nahen Osten die äusserte südöstliche Grenze ihres historisch bekannten Verbreitungsgebietes; das Europäische Reh kommt, wenn auch nur in geringen Populationen, bis nach Kleinasien und in den östlichen Mittelmeerraum vor. Rothirsche der europäischen Unterarten hingegen waren zumindest in historischer Zeit in der Levante nicht mehr anzutreffen; möglich ist aber, dass Unterarten, die heute nur noch aus mehr oder weniger weit vom Heiligen Land entfernten Regionen bekannt sind, in biblischer Zeit dort vorkamen. Zu denken wäre an den Kaukasusmaral, der nicht nur in diesem Gebirge, sondern auch südlich des Kaspischen Meeres und in Anatolien lebt, den Berberhirsch, der in wieder anwachsenden Beständen in den nordwestafrikanischen Ländern Algerien, Marokko und Tunesien vorkommt, oder den Bucharahirsch, dessen Populationen in Afghanistan, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan heute als stark gefährdet angesehen werden müssen. Vorderasien ist entwicklungsgeschichtlich wohl als ursprüngliche Heimat des Damwildes anzusehen und zu biblischen Zeiten war der Mesopotamische Damhirsch weit verbreitet, der von manchen Zoologen als eigene Art angesehen wird und tatsächlich grösser und beeindruckender als die europäische Form. In alten Kulturen, insbesondere bei den Dieser Nubische Sumerern und Assyrern als Kult- Steinbock wurde im und Opfertier bekannt, galt die Jahre 2009 im Art bereits sehr frühzeitig als ausNaturschutzgebiet gestorben, um 1875 tauchten noch von En Gedi im einmal einige Exemplare auf, die Norden der israeliman jedoch aus den Augen verlor schen Wüste Negev und erst im Jahre 1957 wurde in am Westufer des der iranischen Provinz Khusestan Toten Meeres aufgeerneut eine Herde entdeckt. Die nommen; doch schon militärischen Auseinandersetzun- zu biblischen Zeiten gen in der Region führten wiedegab es hier einen rum beinahe zur Ausrottung, den «Steinbockfelsen», iranischen Behörden gelang es der in der Geschichjedoch, die letzten Exemplare für te von David und eine Erhaltungszucht einzufanSaul erwähnt wird. gen. Einschliesslich der in zoologischen Gärten lebenden Tie-
und der Fennek, der Wüstenfuchs, vor; der Rotfuchs ist leicht mit dem Goldschakal zu verwechseln und mit dem entsprechenden hebräischen Wort können beide Tiere gemeint sein. Die zimtfarbene syrische Unterart des Braunbären ist seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts aus den letzten Bergwäldern der Levante verschwunden und kann nur noch selten in entfernteren Regionen beobachtet werden, noch seine Fährte hingegen zieht in den Steppengebieten Palästinas in geringen Populationen der Wolf, als einziges überlebendes Grossraubtier neben vereinzelt auftretenden Leoparden. Jagdwaffen und Jagdmethoden Als übliche und zugleich einzige Jagdwaffen werden bereits in der Geschichte von Jakob und Esau der Köcher, in dem also die Pfeile aufbewahrt wurden, und der Bogen genannt. Andere Jagdwaffen, wie etwa Speere und Lanzen, werden nicht erwähnt, wurden aber als gebräuchliche Waffen im Kampf sicher auch bei der Jagd verwendet. Vögel jagte man mit Wurfhölzern, die dem australischen Bumerang ähnelten. Hinweise auf weitere, waffenlose Jagdmethoden finden sich, wenn auch zumeist in gleichnishafter Form, vor allem in den Psalmen. Hier wird etwa in Psalm 91,3 – als Übel gleichgesetzt mit
der «verderblichen Pest»! – der «Strick des Jägers» genannt, was auf Schlingen oder Netze hinweisen kann. Auch im Buch Hiob ist in symbolischer Bedeutung vom «Jagdnetz» Gottes zu lesen. Zur Hetzjagd auf Hirsche baute man zaunartige Stellnetzanlagen auf und auch auf die Verwendung von Zug- und Klappnetzen lassen zwei Bibelstellen schliessen. Löwen und auch anderes Grosswild wurde in Fallgruben gefangen und anschliessend mit Steinschleudern getötet. Bei den Siedlern im alten Palästina war also offenbar die Fangjagd verbreitet und üblich, weil man für andere, direkte Jagdmethoden – neben der Bearbeitung der Felder und der Versorgung der Herden – kaum noch Zeit erübrigen konnte und wollte. Darin ist eine typische Entwicklung für jene Völker zu sehen, die die Schwelle zu einer neuen Zeit mit neuen Werten überschritten hatten und für die das Jagen zur beiläufigen Nebenbeschäftigung, wenn nicht gar als Schutzjagd zum notwendigen Übel geworden war. Jagdtaten schildert dann die Bibel auch meist nur als Notwehr zur Verteidigung von Leben oder Besitz. Im Buch der Richter tötet Simson den Löwen, um sich und seine Eltern vor dessen Angriff zu schützen: «… und er zerriss ihn, wie man ein Böcklein zerreißt,
Nicht viel anders als dem Mesopotamischen Damhirsch geht es dem Syrischen Braunbär. Der fast nur noch in Tierparks und zoologischen Gärten – wie hier in Nürnberg – bewundert werden kann.
und hatte doch gar nichts in seiner Hand …». Auch der junge David wehrte die Löwen und Bären nur ab, um seine Herde zu schützen. So geben diese wenigen Textstellen doch ein Bild von der Jagd und der Tierwelt im Heiligen Land vor drei- oder viertausend Jahren. Beim Lesen und Nachdenken sollte sich jedoch mehr ergeben als die Feststellung, dass die Jagd auch in biblischen Zeiten und Ländern schon – oder noch – ihre Bedeutung hatte: Die Erkenntnis nämlich, dass das Bibelwort von der Unterwerfung der Erde nicht länger so verstanden werden darf, dass der Schöpfer damit der globalisierten Profitgier und der materialistischen Rücksichtslosigkeit gegenüber unseren Mitgeschöpfen, seien es Bäume, Tiere oder Menschen, Tür und Tor geöffnet hat. Vielmehr ist es, nicht nur zu Weihnachten, für jeden – und ganz besonders für jene, die diese Welt regieren wollen – an der Zeit, sich zu besinnen und Wege zu suchen und zu finden, diese fatale Entwicklung aufzuhalten, um die Grossartigkeit der Schöpfung, der Natur und letztlich unseres Planeten für uns und unsere Kinder und Enkel zu bewahren. ■ Literatur und Quellen: Dinzelbacher, Peter (Hg.): Mensch und Tier in der Geschichte Europas. Stuttgart 2000. Giebel, Marion: Tiere in der Antike. Darmstadt 2003. Schroer, Silvia: Die Tiere in der Bibel. Freiburg im Breisgau 2010. www. bibelserver.com. www.bibelwissenschaft.de. Die Bibelzitate erfolgten nach der Übersetzung Martin Luthers, Ausgabe 1956/1964. Schweizer Jäger 12/2010
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Quelle:Wikipedia, public domain
Foto: Eyal Bartov, Quelle: Wikipedia Creative Commons
Der Mesopotamische Damhirsch, hier während der Brunft in einem Naturreservat am Berg Karmel bei Haifa dargestellt, ist in seinem Bestand trotz intensivierter Erhaltungs- und Rettungsmassnahmen extrem bedroht.
Ausrüstung
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Wichtige Informationen auf Knopfdruck: Entfernung in Meter oder Yard, Winkel zum Ziel oder Haltepunktkorrektur in Zentimetern.
am heimischen Kirchturm ergab 1250 Yard. Ein kurzer Druck auf die «Mode-Taste» links schaltet auf Meter um: 1143 Meter! Nicht schlecht! Im Revier wurden einzelne Fichten bei nicht optimalen Lichtverhältnissen bis 850 Meter korrekt gemessen, ziehende Rehe im Scan-Modus mit automatisch aktualisierter Anzeige auf gut 390 Meter. Messungen von hinter Ästen liegenden Objekten sind dank dem sogenannten «Brush-Modus» problemlos möglich. Die Messgeschwindigkeit ist erstaunlich und um einiges besser als die der zwei- oder dreimal teureren Konkurrenzprodukte. Die Anzeigehelligkeit kann dabei den herrschenden Lichtverhältnissen manuell angepasst werden. Doch der Entfernungsmesser kann mehr: Die jagdlich gebräuchlichen Kaliber und Laborierungen, in acht Ballistikgruppen eingeteilt, sind einzeln abrufbar. Selbst für Vorderlader und Schwarzpulver findet man entsprechende Angaben. Nachdem zusätzlich die Fleckschussentfernung der verwendeten Büchse ausgewählt wurde (100, 150, 200 oder 300 Meter), bestimmt die Elektronik anhand von Distanz, Winkel, Kaliber und weiteren ballistischen Daten den Haltepunkt in Zentimetern sowie den Winkel zum Ziel. Die gan-
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ze Angelegenheit mutet zunächst etwas kompliziert an, kann aber ganz einfach über die zwei roten Knöpfe auf der Brücke erledigt werden. Dass vergleichbare Informationen zu Haltepunkt und Winkel auch für Bogenschützen abrufbar sind, sei hier nur am Rande erwähnt. Die Robustheit im Reviereinsatz schliesslich steht ausser Zweifel. Nebst den üblichen Unbilden im Geländewagen und im täglichen Einsatz, steckte das Fusion das einstündige Wasserbad (30 cm Wassertiefe) und die Nacht im Kühlschrank mit anschliessendem schnellen Auftauen auf Zimmertemperatur ohne Murren weg. Fazit Robust und führig, hochwertige Optik mit guter Schärfe und Kontrastleistung und einem hellen Bild, kombiniert mit einem Entfernungsmesser der Spitzenklasse – mit einem offiziellen Verkaufspreis von unter Fr. 1500.– mit hervorragendem Preis-/Leistungsverhältnis! ■ Schweizer Jäger 12/2010
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Ausrüstung
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tem. Der Adapter wird einfach in das Filtergewinde der Leica X1 eingeschraubt und am Okular des Spektives mit einer Schraube arretiert. Eine weitere Anpassung der Kamera ist nicht notwendig. Der X1-Digitaladapter ist ab Dezember im Leica-Fachhandel erhältlich und kostet CHF 160.–.
Panzerglas-Waffenschränke der Extraklasse Im Oktober hat die Firma Hartmann Tresore AG in Winterthur neue Räumlichkeiten bezogen. Der Umzug wurde mit einem grossen Eröffnungsevent über zwei Tage gefeiert. Die Gäste wurden mit einer grossen Festwirtschaft ver-
wöhnt und konnten tolle Preise beim Glücksrad gewinnen. Musikalisch untermalt wurde der Anlass mit Jagdhornbläsern und ein Panzerknacker zeigte sein Können bei einer aussergewöhnlichen Show. «Wir haben uns sehr ge-
freut, mit so vielen Leuten auf unseren Umzug und die neuen Räumlichkeiten am Deutweg in Winterthur feiern zu können», sagt Stefan Schürch, Geschäftsführer und Inhaber von Hartmann Tresore AG. Ein weiteres Highlight in
Das Team von Hartmann Tresore freut sich auf Ihren Besuch.
Winterthur war die Ausstellung von über 100 Tresoren. Dabei stellte Hartmann Tresore auch ihre exklusiven Panzerglaswaffenschränke vor. Die Tresore in edler Holzoptik sind in vielen Variationen erhältlich. Ob als Eckschrank oder in diversen Grössen. Grossflächige Panzerglasscheiben in der Tür – und je nach Modell auch an den Seiten – sowie entsprechende Innenbeleuchtungen setzen Waffensammlungen oder sonstige Exponate ins rechte Licht. Bei diesen hochwertigen Sicherheitsschränken, die nach strenger europäischer Norm zertifiziert sind, bleiben keine Wünsche offen. Die «Exclusive Line» von Hartmann Tresore kann in den neuen Räumlichkeiten am Deutweg in Winterthur besichtigt werden. Das Team von Hartmann Tresore freut sich auf Ihren Besuch. www.hartmann-tresore.ch
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Schweizer Jäger 12/2010
GESCHENKIDEEN Auch in diesem Jahr finden Sie in Ihren Fachgeschäften eine Auswahl an hochwertigen Geschenkartikeln, die jeden Beschenkten freuen werden. Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein gutes und gesundes 2011. Glaser Handels AG Winterthur
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Jagd Baselland Welpenkurs Halteprämie: 1000 Franken pro Hund und Jahr Sie haben richtig gelesen, aber als Schweisshundeführer dürfen Sie sich nicht darüber freuen. Das ist die Prämie, die wir Steuerzahler für die Halter von Herdenschutzhunden aufbringen. Aktuell sind das jährlich schon über Fr. 800 000.–, welche für subventionierte Hundekämpfe ausgegeben werden. Nach dem Abschuss des Wolfes im Wallis hat das Schweizer Fernsehen Aufnahmen aus Frankreich gezeigt, welche mit einer Infrarotkamera aus der Distanz gemacht wurden. Dabei sah man eine grosse Schafherde,
beschützt durch mehrere Herdenschutzhunde, welche durch ein Wolfsrudel angegriffen wird. Das Wolfsrudel hat sich mit den Hunden in Tuchfühlung beschäftigt und einer der Wölfe hat sich in die flüchtende Herde gestürzt. Die Herde flüchtete weiter und deutlich war zu sehen, wie der Wolf mit einem Schaf als Beute wieder zum Vorschein kam... Diese Aufnahmen waren für mich sehr faszinierend. Brutal, wie die Hunde angegriffen wurden. Als ich das sah, war ich mir sicher, dass das in den Medien aufgegriffen wird oder sonst wie einen Aufschrei auslöst. Aber keine pro Wolfoder Tierschutz-Organisation
hat sich danach in den medialen Vordergrund gewälzt. So oder so, irgendwie kommt Neid auf. Wir Jäger setzen unsere Hunde auch zugunsten der Allgemeinheit ein und sind schon froh, wenn einige Gemeinden auf die Hundesteuer verzichten, wohlverstanden nur für ausgewiesene und geprüfte Hunde... Aber stattdessen zahlen wir für unsere Pflichten und falls im Jahr der Biodiversität ein Lebewesen wie die Wildsau am falschen Ort einen Schaden macht, haben wir auch noch dafür gerade zu stehen. Situationsgerechte Ausbildung steht im Vordergrund Sie werden jetzt denken, was hat denn das mit der jagdlichen Welpenausbildung zu tun. Nun, nach jeder Lektion sitzen wir gemütlich um das Feuer und meistens sprechen
KEINE VFKlGOLFKHQ .RQVHUYLHUXQJVPLWWHO KEINE )DUEVWRIIH KEINE JHQWHFKQLVFK YHUlQGHUWHQ %HVWDQGWHLOH kaltgepresst PLW wertvollen %DOODVWVWRIIHQ PLW GHQ wichtigsten %HVWDQGWHLOHQ HLQHU QDW UOLFKHQ %HXWH perfekt DXI GLH %HG UIQLVVH YRQ -DJGKXQGHQ DEJHVWLPPW
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Jäger, die ihren Hund auf Schweiss führen wollen! Kursausschreibung: Die Einarbeitung des Gebrauchshundes zur Nachsuche mit dem Fährtenschuh!
Fuchs in Sicht, was soll ich machen? wir über unsere Hunde und welche Freude sie uns bereiten. Aber auch solche Themen wie oben kommen zur Sprache. Sicher ist die Cervelat und das Diskutieren nicht das wichtigste, nein vorher werden die Hundeführer von Billy Schneitz, Werner Muster und mir im Gelände in jagdliche Situationen gebracht, um Welpen und Meister zusammen lernen zu lassen. Nebst der Gewöhnung an das Gelände, lernen die Welpen auch mit unangenehmen Situationen um zu gehen. Mit der Gewöhnung an den Schuss haben wir immer weniger Probleme. Ich denke, die jagdliche Leistungszucht inklusive die Erfahrungen beim Züchter helfen da enorm. Auf den Schleppen und Fährten lernen die Kleinen ihre Nase einzusetzen. Die Nase hilft auch, um den Meister zu suchen. Die gleiche Nase muss sich auch an ungewohnte Düfte gewöhnen. Nicht alle finden einen toten Fuchs zum knuddeln schön. Ein Federvieh zwischen den Zähnen macht am Anfang auch nicht allen Spass. Dies muss immer situationsgerecht vermittelt werden. Keiner reagiert gleich und keiner darf überfordert werden. Auch begleiten wir Halter und Welpe mit Tipps zum Gehorsam. So nach dem Motto, vermeiden von unerwünschtem und fördern von ge-
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Schweizer Jäger 12/2010
wünschtem Verhalten. Was der Welpe noch darf, ist beim erwachsenen Hund schwerer zu korrigieren. Daher werden Kommandos wie Sitz, Platz und Fuss nur angewendet, wenn diese unmittelbar durchgesetzt werden können. Auch für eine gute Leinenführigkeit wird jetzt der Grundstein gelegt. Die Welpen sind ja schon sehr schlau und wissen sehr gut, wie der Meister um den Finger gewickelt wird, ohne dass dies bemerkt wird. Chef sein ist gar nicht so einfach. Aber wenn Sie es nicht sind, wird der Hund sicher diese Rolle übernehmen. Der Welpenkurs 2010 war ein sehr guter Jahrgang. Uns haben im Revier Liestal während 16 Abenden total 16 Welpen besucht. Das Rassenspektrum war sehr gross und die Teilnehmer haben weite Wege nicht gescheut. Wir machen das für wenig Geld, aber mit viel Freude. Den Steuerzahler kostet das nichts. Die Jagdgesellschaft Liestal verwöhnt uns mit einem grosszügigen Gastrecht. Billy und Werner stehen mir immer tatkräftig zur Seite und die Teilnehmer erfreuen uns mit freudigem Einsatz, auch bei schlechtem Wetter. Allen ein herzliches Dankeschön. Hugo Bürki, Leiter Welpenkurs für Jagdhunde, Hundekommission Jagd Baselland
Referent: Wildmeister Hans Joachim Borngräber. Im kommenden Jahr bieten wir wieder einen Drei-Tageskurs mit Wildmeister Hans Joachim Borngräber als Referent an. Der Kurs findet in der Zeit vom 30. März bis 1. April 2011 statt und kostet CHF 400.– pro Gespann (Preis exklusiv Verpflegung und Unterkunft). Am Samstag, 2. April 2011, findet ein Tagesseminar mit weiteren Referenten statt. Einzelheiten dazu werden in Kürze gesondert publiziert. Vom 4.–6. April 2011 wird der Kurs «Techniken der Nachsuche» von Hans Joachim Borngräber angeboten. An
drei Lehrgangstagen werden verschiedene Techniken der Nachsuche wie z.B. Arbeiten in einem Bachlauf, in Theorie und im Revier in der Praxis unterrichtet und demonstriert. Voraussetzung für den Kurs ist die bereits erfolgte Teilnahme an einem Grundkurs bei Hans Joachim Borngräber oder eine adäquate Praxiserfahrung in der Nachsuche. Der Preis für diesen Kurs beträgt CHF 400.– exklusiv Unterkunft und Verpflegung. Beide Kurse finden in der Stockberghalle in Siebnen (SZ) statt. Details und Einzelheiten zu beiden Kursen können bei Oliver Brandt unter der Mail brandt@becon.ch erfragt werden. Wildmeister Hans Joachim Borngräber und Dr. Oliver Brandt
Herzliche Gratulation Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag Dezember Zum 60. Walter Schwarb, Münchwilen AG (25.) Zum 65. Franz Waltenspühl, Gränichen (13.) Zum 70. René Schlatter, Reinach (1.) Max Straub, Feldmeilen (11.) Franz Grüter, Sempach (14.) Zum 71. Urs Anliker, Worben (31.) Zum 72. Dr. Jean-Pierre Senn, Vex (25.) Zum 73. Ernst Vögeli, Zürich (2.) Hansruedi Waldsburger, Regensdorf (20.) Max Müller, Bauma (21.) Heinrich Roduner, Birmensdorf (30.) Zum 76. Rolf Killer, Sissach (13.) Zum 79. Hans-Rudolf Gygax, Lichtensteig (22.) Zum 81. Rudolf Peyer, Kindhausen (16.) Zum 84. Hans Oettli, Bussnang (28.) Zum 97. Hans Müller, Kloten (20.) Präsident SNLC: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01 Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74 Zuchtwart: Samuel Kaderli, Kreuzfeldstrasse 44, 4932 Lotzwil, Tel. 062 922 16 87
Der Weltverband der Kynologie verfügt für die verschiedensten Sparten Kommissionen (deren 16 von A wie Ausstellungswesen bis Z wie Zucht- und Zuchtbuchwesen), die die FCI und dessen Vorstand berät und Empfehlungen zur Einsichtnahme und allfälligen Inkraftsetzung zukommen lässt. Die Kommissionen besitzen keine Beschlusskraft. Eine dieser zahlreichen Kommissionen vertritt die Interessen der Erdhunde. Der Name der Kommission sagt aus, dass hier der Arbeitsbereich von Jagdhunden, die unter der Erde auf Raubwild arbeiten, vertreten wird. Die Voraussetzungen für solche Arbeiten schränken die Rassen mit den notwendigen angewölften Veranlagungen stark ein. Schlussendlich verbleiben hier die Dachshunde sowie einige wenige Terrierrassen, die die geforderten angeborenen Anlagen wie Raubwildschärfe, Mut, Härte, entsprechende anatomische Konstellation und körperliche Stärke wie auch Jagdverstand aufweisen. Die der FCI angeschlossenen nationalen Landesverbände können auf Ersuchen einen Sitz in die Erdhundekommission beantragen. Jeder berechtigte nationale Landesverband bestimmt einen Sachverständigen, der die Interessen seiner Institution vertritt. Vordringlich soll jedoch das Interesse der FCI im internationalen Bereich vorangestellt werden. Sucht man im Archiv der FCI nach der Erdhundekommission, so findet man im Protokoll der Vorstandssitzung von Kopenhagen des Jahres 1936 Anmerkungen über Prüfungen für Dachshunde, jedoch kein Wort über eine Erdhundekommission. 1949 erscheint in den Protokollen eine Kommission für Bauhunde. 1950 taucht in den Unterlagen eine Kommission für Teckel auf. 1976 wird zum ersten Mal
– Internationale Vielseitigkeitsprüfung (InterVp) der FCI für Dachshunde. Neue PO
die Erdhundekommission erwähnt. Folgende Kynologen haben seit dem Ende des zweiten Weltkrieges die Geschicke der Erdhunde innerhalb der FCI präsidiert: 1950–1975 Dr. Robert Bandel, D 1976–1996 Fritz Flückiger, CH 1997–2009 Gerhard Held, A Seit 2010 Robert Osterwalder, CH Hauptaufgabe der Erdhundekommission ist die Erarbeitung von Prüfungsordnungen, bei denen eine Anwartschaft für den Titel «Champion International de Travail» (CIT) der FCI vergeben werden darf. Das Kürzel der Anwartschaft für diesen begehrten Titel lautet «CACIT» und bedeutet «Certificat d’Aptitude au Championnat International de Travail». Eine Anwartschaft an einen Hund für hervorragende Leistung kann nur an einer Prüfung vergeben werden, die von der FCI genehmigt wurde. Die Prüfungsordnungen, bei denen ein CACIT vergeben werden kann, sind von der Erdhundekommission erarbeitet, von der Delegiertenversammlung der Erdhundekommission verabschiedet und von der FCI genehmigt und in Kraft gesetzt worden. Die Auflistung der Prüfungsordnungen sind in einem Anhang bei der FCI hinterlegt. Als Beispiele sei hier erwähnt: – Internationale Prüfung nach dem Schuss für die Deutschen Jagdterrier (InterPndS) – Internationale Vielseitigkeitsprüfung für Dachshunde (InterVp) – Vollgebrauchsprüfung für Dachshunde (InterVGP) Den Titel «Champion International de Travail» haben im Jahr 2009 weltweit nur
Präsident Robert Osterwalder. ein Deutscher Jagdterrier, vier glatthaarige Foxterrier und 19 Dachshunde verliehen bekommen! Die Erdhundekommission vergibt und beaufsichtigt die jährlich durchgeführten Europa-Cup-Prüfungen der FCI. Z.Z. führen nur die Verbände der Deutschen Jagdterrier und der Dachshunde solche Prüfungen, die unter der Schirmherrschaft der FCI stehen, durch. Gastgeber sind wechselnd nationale Landesverbände, die bezüglich Wildbesatz und Infrastruktur in der Lage sind, eine solch hochkarätige Prüfung, bei der Gespanne aus allen Herrenländer anfahren, durchzuführen. Zu dieser Prüfung sind nur die nationalen Landesverbände berechtigt, Gespanne zu melden. Hund und Führer haben bereits im voraus sich über eine hohe Leistungsbereitschaft ausgewiesen. Die Zulassungsbedingungen werden in jeder Prüfungsordnung der FCI festgeschrieben. Neue Reglemente und Prüfungsordnungen der FCI Anlässlich seiner Sitzung vom Oktober 2010 hat der Vorstand der FCI drei neue Regelungen auf den 1. Januar 2011 in Kraft gesetzt. Es sind dies: – Internationales Arbeitschampionat (CIT). Sonderbestimmungen für Erdhunde – Europa-Cup-Prüfungen (ECP) für Erdhunde. Reglement
Alle relevanten Reglemente und Prüfungsordnungen der FCI betreffend Erdhunde werden baldmöglichst auf die Web-Site der FCI aufgeschaltet. Die FCI Web-Site finden Sie unter www.fci.be Grundsätzlich kann festgehalten werden: Ein CACIT kann nur noch an Prüfungen vergeben werden, bei denen die FCI die Bewilligung zur Durchführung einer solchen Prüfung erteilt hat und die FCI-PO, die beim Sekretariat der FCI hinterlegt ist, zur Anwendung gelangt. Für Dachshund-Klubs, die Vielseitigkeitsprüfungen mit Vergabe der Anwartschaft (CACIT) für den FCI-Titel CIT organisieren und durchführen wollen, ist es von ausserordentlicher Wichtigkeit, zur Kenntnis zu nehmen, dass die Internationale Vielseitigkeitsprüfungsordnung (IntVp), gemäss PO DTK Seite 55, ab dem 1. Januar 2011 als FCIPrüfung keine Gültigkeit mehr hat! Ab diesem Datum hat der Organisator die FCI-PO «InterVp» anzuwenden. Sie differiert in einigen wenigen Punkten erheblich von der PO des DTK. Wir bitten die Verantwortlichen, sich rechtzeitig zu informieren und die involvierten Hundeführer, die eine «InterVp» der FCI mit ihrem vierbeinigen Kameraden absolvieren möchten, über den neuen Sachverhalt aufmerksam zu machen. Ein spezieller Dank gebührt Graziella Soravia, die sich nicht gescheut hat, in die tiefsten Katakomben des FCIArchivraums hinunter zu steigen, um die oben verwendeten Daten aus der Versenkung ans Tageslicht zu hieven. Robert Osterwalder Präsident der FCIErdhundekommission Schweizer Jäger 12/2010
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Hund
Die Erdhundekommission der Fédération Cynologique Internationale (FCI) stellt sich vor
Jagdpraxis
SCHROTTREIBJAGDEN im Hardwald
mit Niederlaufhunden
Zurzeit werden in vielen Kantonen Treibjagden mit Hunden auf Reh- und Schwarzwild durchgeführt. Dass dies nicht immer ganz einfach ist, zeigt Peter Pulver am Beispiel des Hardwaldes (ZH) mit Rückblick auf die letzten vier Jahre. Text und Fotos: Peter Pulver Seit einigen Jahren stellten wir fest, dass tagsüber kein Rehwild mehr beobachtet werden konnte. Noch um 1995 konnte praktisch zu jeder Tageszeit innert Kürze Rehwild erspäht und beobachtet werden. Dies praktisch ohne Ausnahme. Die Einzeljagd war erfolgreich und konnte mühelos nach selektiven Auswahlkriterien betrieben werden.
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Schweizer Jäger 12/2010
Das änderte dramatisch nach dem Jahrhundertsturm Lothar im Jahre 1999. Seither ist es die Ausnahme, wenn Rehwild in der freien Wildbahn gesehen wird. Das fällt insbesondere den mehr als reichlich vorhandenen FreizeitNutzern des Hardwaldes auf. Wir Jäger werden immer häufiger von Spaziergängern darauf angesprochen und verdächtigt, alle Rehe weggeschossen zu haben. Mit anderen Worten: Die Rehe bewegen sich innerhalb dichten
Bewuchses von Farnen, Brennnesseln, Brombeerstauden etc., welche z.T. über mannshoch sind. Auch auf den bisher üblichen Treibjagden, mit menschlichen Treibern, waren die Rehe nur schwer aus ihren Einständen zu bewegen. Der Einsatz von Stöberhunden wurde durch den regen Betrieb auf der durch den Wald führenden Verkehrsachse Kloten – Wallisellen ausgeschlossen. Stöberhunde sowie andere Hundearten auch sind quasi blind für
Hier eine Zwischenbemerkung: Im Hardwald sind die Dickichte zum Teil so verwachsen, dass selbst die kleinen Niederlauf-Hunde davor kapitulieren und den Umgehungsweg wählen! Quintessenz: Auch eine zahlenmässig respektable Treiberwehr ist deutlich weniger effizient im Aufstöbern und Bewegen von Rehwild, als es ein einziger Hund vermag.
Die Treiberproblematik Treiber können durchaus interessante Leute sein. Das gilt insbesondere auch für weibliche Angehörige dieser Gattung. Wenn trotzdem Wild bewegt wird, ist das zumeist nicht der Treiberwehr zu verdanken. Ich stelle immer wieder fest: In offenem Wald, mit hohen Bäumen und wenig Verbuschung, fliehen die Rehe oft schon bei Annäherung der Jäger. Da gehen anschliessend die Treiber bedächtig durch den Wald und wundern sich, dass sie kein Wild sehen. In offenem Gelände könnte viel schneller getrieben werden. In buschigem und schwer durchdringbarem Gelände sind die Treiber durchaus erfinderisch im umgehen solcher Hindernisse, was zu verstehen ist. Solche Skrupel kennt der Hund nicht. Wenn die von ihm verfolgte Fährte ins Dickicht führt, folgt er dieser unbeirrt. Der Treiber wird das Reh nicht aus seinem sicheren Einstand bringen, der Hund schon…
Die Jagd mit Laufhunden – lernen von den Patentjägern… Diese uralte Form von Jagd mit Hunden, das sogenannte Brackieren, wird heute noch in diversen Kantonen – vor allem Gebirgskantonen – erfolgreich praktiziert. Die dabei eingesetzten Hunde nehmen die Fährte eines einzelnen Tieres auf. Verfolgt wird es aufgrund seines während der Flucht abgesonderten Individualgeruches. Die Verfolgung läuft daher langsam und unter lauten (bellen) ab. Das verfolgte Tier fühlt sich weder sonderlich beunruhigt noch gestresst. Es hat daher das Bestreben, zu seinem ursprünglichen Standort zurückzukehren. Das macht es auf einer willkürlich gewählten Bahn. Dabei kann oder wird es einen oder mehrere Jäger passieren. Nun kann es, weil es gemächlich daherkommt, und sofern die Umstände passen, von einem der Jäger erlegt werden. Der ruhige gemessene Ablauf ist der Vorteil dieser Jagdart.
Bei der Jagd mit mehreren Stöberhunden hingegen «spritzen» die Rehe hochflüchtig aus ihren Einständen. Das begünstigt allfällige Fehlschüsse. Bei der mit dem (Nieder)Laufhund praktizierten Jagd bleiben andere Rehe, auch im gleichen Einstand, unbehelligt und stressfrei.
Hier kann pirschenderweise nicht mehr gejagt werden.
Voraussetzungen für die Jagd mit Lauf- bzw. Niederlaufhunden Primäre Voraussetzung ist ein ruhiges Umfeld. Ein aus seinem Einstand getriebenes Reh sucht nach Möglichkeit zu seinem bisherigen Einstand zurückzukehren. Wenn es nun permanent auf Fussgänger, keuchende Jogger, schnelle Biker, andere Hunde etc. stösst, wird es mit Sicherheit gezwungen werden, seinen Weg zu ändern. Die Anforderungen an Hundeführer und Niederlaufhund sind gross. In kleinräumigen Verhältnissen sind die umstellten Parzellen zwangsläufig relativ klein. Ein Hund, der sich grossräumige Verhältnisse gewohnt ist, wird einem Tier entsprechend weiter folgen. Das könnte bei uns dazu führen, dass die Jagd in den Bereich anderer Reviere führt. Das war vermutlich auch der Grund dafür, dass mit in Kraft setzen des Zürcher Jagdgesetzes anno 1929 die Jagd mit Laufhunden verboten wurde. Dies in der irrigen Meinung, dass hochläufige Hunde auch schneller sein müssten als die kurzläufigen Niederlaufhunde. Bei der früher üblichen Pa-
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Jagdpraxis
Gefahren aller Art, wenn sie Wild verfolgen. Die Hundeführer setzen ihre mit viel Aufwand ausgebildeten Jagdgehilfen dort nicht ein, wo diese Gefahren drohen. Das ist im Bereich von Strassen absolut der Fall. Dass da noch diverse waldbauliche Zwischenkapitel vorliegen, macht die Sache nicht besser. Die Borkenkäfergeschichte und das Fichtenquirlschildlausdebakel sind noch nicht fertig.
Jagdpraxis
tentjagd war weiträumiges Jagen mit Laufhunden normal. Genau dies ist aus verschiedenen Gründen, z.B. Revierüberschreitungen, nicht erwünscht. Der Hundeführer muss daher in der Lage sein, seinen Hund ausserhalb der Schützenlinie mittels Hornsignal abrufen zu können. Laufhund – Niederlaufhund Die Niederlaufhunde sind Abkömmlinge der ursprünglichen schweizerischen Laufhunde, eine kurzläufig gezüchtete Rasse. Mit einer Risthöhe unter 36 cm werden sie speziell als sogenannte Kurzjager ausgebildet, d.h. wenn das Wild weit ausser Reichweite der Jäger zu fliehen gedenkt, setzen sie die nun sinnlos gewordene Verfolgung ab – oder auch nicht – und kehren zu ihrem Führer zurück. Nun kann der Hund erneut auf eine Fährte angesetzt werden. Die oben angesprochene Problematik des revierübergreifenden Jagens ist, wie gesagt, vermutlich der Grund, dass in Zürcher Revieren die Jagd mit dem Laufhund untersagt ist, bzw. das Ristmass der Stöberhunde auf 38 cm begrenzt ist. Verschiedene Überlegungen zeigen, dass diese Einschränkung nicht mehr zeitgemäss ist. Die Fortbewegungsgeschwindigkeit eines Hundes mit dem Windfang auf der Fährte hängt nicht von
der Länge seiner Läufe ab, sondern vom Zustand der Fährte und der Nasenleistung des Hundes. Im Bündnerland wird der grosse Laufhund vor allem zur Hasenjagd gebraucht. Der kurzläufige Hase hätte wohl bei der Jagd auf Sicht keine Chance, dem Hund zu entkommen. Warum fängt sich der Hund keinen Hasen? Weil er keinen erwischt – er ist mit tiefer Nase auf der Fährte schlicht zu langsam.
Eine der eingesetzten niederläufigen Dachsbracken.
Massnahmen für die Jagden Die diversen angegangenen Behördenstellen haben die vorstehend beschriebenen Probleme begriffen und entsprechende Massnahmen bewilligt. Da ist erstens die Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons, welche uns 16 bis 18 Jäger anstatt der üblichen zwölf, eine zusätzliche Schrotjagd und den Einsatz von maximal neun Treibern bewilligt hat. Die Hardwaldgemeinden haben in einmaliger Art und Weise die Sperrung der Verkehrsachse Wallisellen – Kloten (durch den Wald) verfügt. Die Jagdgesellschaft hat mit Anschlägen und Zeitungsberichten die Bevölkerung ersucht, den Hardwald während den publizierten Zeiten zu meiden. Wir haben drei kleine, autonome Jagdgruppen – je unter Führung eines Pächters – gebildet und mit je ei-
nem Niederlauf-Hundeführer und einem Schweisshundeführer ausgestattet. Diese Jagdgruppen operieren in geografisch genau zugeteilten Gebieten. Nach einem präzisen Zeitplan wurde gleichzeitig gewechselt, so dass jeweils die maximale Distanz zwischen den Jagdgruppen eingehalten wurde. Für die Wildverwertung wurde im Forsthaus Wallisellen ein zentraler Platz zum Aufbrechen und Versorgen des Wildes gefunden. Das ist ein umzäuntes Areal, fernab unnötiger Blicke und quasi Privatgrund. Die vorhandene Infrastruktur – z.B. mit fliessendem Wasser – gestattet die Einhaltung der Wildbrethygiene nach den unseres Erachtens weit übertriebenen EU-Normen. Um die Jäger nicht unnötig mit Aufbrecharbeit zu belasten, werden die erlegten Tiere sofort abgeholt und durch einen nur für diese Arbeit zuständigen Helfer ausgeweidet. Erwartungen an diese Jagden Etwas grundsätzlich Neues auszuprobieren ist naturgemäss immer mit stark divergierenden Erwartungen verbunden. Bei den in den letzten 20 Jahren durchgeführten klassischen Treibjagden lag das Mittel der Strecke bei etwa dreieinhalb erlegten Rehen, mit einem Minimum von zwei und einem Maximum von
Strassensperrung ist erforderlich… und nicht überall unproblematisch.
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Erfordernisse für diese Jagdart Voraussetzung sind ein oder gegebenenfalls mehrere Hunde, welche sich ausschliesslich auf einer Fährte bewegen und dies durch Laut anzeigen. Die Zusammenarbeit mit dem
Führer muss so sein, dass der Hund zu jedem Zeitpunkt auch von der Fährte abgerufen werden kann. In vielen Jagdrevieren sind kleine verstreute Waldstücke von wenigen Hektaren vorhanden. So ein Waldstück kann mit einer Gruppe umstellt werden. Die Chance ist da gross, dass ein Reh zwischen den Jägern durch in einen neuen Einstand in einem benachbarten Waldstück flieht. Mit einem lang jagenden Hund dürfte das aktuelle Treiben als Fiasko enden. Der Hundeführer muss
Behelfsmässige Einrichtung für das Aufbrechen durch einen «Profi».
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sieben Stück. Eine Strecke von über sechs durfte bereits als gut beurteilt werden. Die Zürcher Jäger sind es gewohnt, dass mehrere Stöberhunde gleichzeitig mit den Treibern freudig lautend den Wald durchqueren (Doppelsinn unbeabsichtigt). Das gezielte Verfolgen einer individuellen Fährte ist meist nicht der Fall. Das ist unschwer an der Fortbewegungsgeschwindigkeit der Hunde festzustellen. Der auf der Fährte laufende Hund hat eine max. Geschwindigkeit von etwa 7–8 km/h. Das sind ca. 2 m/s. Freilaufende Stöberhunde sind deutlich schneller. Die beunruhigten Rehe sind denn auch oft hochflüchtig. Das ist vor dem langsamen, lautenden, auf der Fährte arbeitenden Hund nur ausnahmsweise der Fall. Häufig ist es bei der Jagd mit Stöberhunden so, dass die Rehe das zu bejagende Waldstück frühzeitig verlassen und erst zurückkehren, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist. Dann kann sich die Treiberwehr ihre Arbeit sparen. Das Schema auf der nächsten Seite erklärt das grundsätzliche Vorgehen.
Einsatzplan für die drei Jagdgruppen Blau, Rot und Gelb.
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also durch ein Signal den Hund stoppen können. Wenn der Hund zurückkommt, kann er neu auf einer Fährte angesetzt werden. Was kann schiefgehen? Der Hund verfolgt ein Reh. Dieses flüchtet gemächlich zwischen den Jägern durch und sucht sich einen neuen Einstand ausserhalb der Jägerkette. Nun wird der Hund durch seinen Führer abgerufen und kehrt – so er will – zu diesem zurück. Da gehen nur wenige Minuten verloren. Der Hundeführer setzt seinen Vierbeiner erneut an und dieser sucht eine neue Fährte. Diese verfolgt er, wie er es gelernt hat.
Nach dem Anstellen der Jäger wird der Laufhund losgelassen. Dieser «reviert» in Bogen und Schlaufen, auf der Suche nach einer frischen Fährte. Beim roten Kreuz stösst der Hund auf die Fährte von Reh 3. Dieses verfolgt er nun auf dessen Fährte unter ständigem Lautgeben (bellen). Das Reh nimmt einen ihm genehmen – nicht voraussehbaren – Fluchtweg auf (rote Linien mit?) Meist benützen die Rehe vertraute Wechsel, die Kunst liegt darin, den richtigen zu erahnen… Nimmt das Reh den Weg zwischen Jäger 3 und Jäger 4, kann es unter Umständen erlegt werden.
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Beurteilung der Jagd aus Sicht der Teilnehmer Einige Gast-Jäger kennen das Revier und die da praktizierte Jagd seit Jahren. Alle sind sich in der Beurteilung weitgehend einig. Das Revier war ruhig wie nie, praktisch hunde- und menschenleer. Na ja, bei schönem Wetter waren doch recht zahlreiche Spaziergänger unterwegs. Die Jäger empfanden die Jagd mit dem kleinen, gezielt jagenden Niederlaufhund als ausgesprochen angenehm, nicht zuletzt, weil die Rehe gemächlich, fast gelangweilt, vor dem Hund auftauchten und somit sicher zu beschiessen waren, sofern die äusseren Bedingungen stimmten. Die Jagd kann in überblickbaren Räumen ausgeübt werden. Die Jagd mit zweibeinigen Treibern ist aus verschiedenen Gründen obsolet. Der Treiber neigt – verständlicherweise – dazu, dichte Einstände grosszügig zu umgehen. Der Hund geht da hindurch... In einem ohnehin stark von Fussgängern frequentierten Wald vermögen einige gesetztere Herren, welche gemächlich den Wald queren, kein Wild zu beunruhigen. Dementsprechend hat der Jäger wenig oder keinen Anlauf.
Der Trick am Ganzen… Wo liegt die frappante Zunahme der jagdlichen Effizienz? Es sind drei wesentliche Punkte. Anstelle einer Gruppe, jagen 3 Gruppen zu 6 Jägern an verschiedenen Orten. 18 Jäger für ein Treiben zu verstellen erfordert dreimal mehr Zeit, als dreimal sechs Jäger zu verstellen. (Bei gleichen Abständen zwischen den Jägern.) Wenn in einem Treiben mit 18 Jägern eine Friktion entsteht, stehen 18 Jäger Gewehr bei Fuss. Im gleichen Fall mit Ausfall einer Gruppe jagen zwei Gruppen = 12 Jäger weiter.
Das Reh hat das Bestreben, wieder in seinen vertrauten Einstand zurückzukehren. Dazu zieht es in einem Bogen zurück. Die Grösse – und Form – dieses Bogens kann nicht vorausgesehen werden. Die Jäger hören das Geläut (bellen) des Hundes und können den – momentanen – Standort des Rehes erahnen. Wichtig Der Hund jagt nur hinter einem Reh her. Es kann aber sein, dass durch das Hundegeläut weitere Rehe beunruhigt werden und ihren Einstand – sicherheitshalber – verlassen.
Prinzip der Jagd mit Laufhunden (Brackieren)
Beurteilung aus der Sicht des Hardwaldjägers Diese Art der Jagd scheint für einige Zeit – je nach Waldzustand – eine mehr als valable Alternative zu den bisherigen Methoden zu sein. Der einzige Nachteil dieser Jagdmethode ist darin zu sehen, dass der Hund nicht in der Lage ist, nach «weidmännischen» Kriterien zu selektionieren. Das heisst, er jagt die Rehgeiss, wo der Jäger lieber das Kitz erlegen würde. Aber die Strasse, welche früher über 50% unseres Abgangs zu verantworten hatte, kennt da auch keine Skrupel. Zudem kann/ könnte, sofern der vorgeschriebene Abgang in greifbare Nähe rückt, auch mal ein Tier nicht geschossen werden. Beeindruckend ist im Gegensatz zur Jagd mit der stöbernden Hundemeute, dass die Tiere den Jäger ruhig anwechseln.
Daher resultiert auch die geringe Rate an Fehlschüssen. Im Ganzen waren auf neun Jagden drei Fehlschüsse zu verzeichnen. Sechs Schüsse waren nicht sofort tödlich, was beim Schrotschuss immer wieder vorkommt. Die Nachsuchen mit dem zugeteilten Schweisshund endeten sicher und erfolgreich.
Jagdpraxis
Quintessenz Wir glauben, mit den vom Forst in Aussicht gestellten Freihalteflächen und den daselbst platzierten Hochsitzen, den Frühjahrsabschuss erfolgreich zu tätigen. Diese Phase endet, sobald Brennnesseln und Farne in die Höhe schiessen. Der Aufwand für diese Jagden ist gross. Wir brauchen pro Jagdtag drei Niederlaufhundeführer und drei Schweisshundeführer. Solche, speziell mit firmen Hunden, sind nicht leicht zu finden... Dann braucht es sechs bis acht Jagdgehilfen, welche vom Treiber zum blossen «Gehilfen» degradiert werden. Für das Aufbrechen und Versorgen des Wildes – bei grösserer Strecke – sind ausgebildete Metzger oder sehr routinierte Jäger zu suchen. Es ist festzuhalten, dass sich der entsprechende Aufwand erstmalig gelohnt hat. Wir sind gespannt auf die Fortsetzung. Der eminente Vorteil dieser Jagdart ist die Gewissheit, dass Rehe auch aus dem dichtesten
Rehwildstrecke 2005–2009 Revier 232 Wallisellen
Dickicht, vor dem Hund in Bewegung gesetzt werden. Jeder Jäger kennt zur Genüge die immer wieder kehrende Story vom Reh, welches sich um die Treiber herum drückt. Argumentarium für Diskussionen mit jagdkritischen «Naturliebhabern» Für Wildtiere ist es seit Jahrtausenden normal und im genetischen Bauplan verankert, dass sie Beutetiere für Bär, Wolf, Luchs, Fuchs etc. sind. Das ständige auf der Hut sein vor Verfolgern aller Art ist quasi Lebensinhalt und wird die Tiere kaum Stress aussetzen. Das rechtzeitige Wahrnehmen ungewöhnlicher Geräu-
Diese Grafik zeigt die Effizienz dieser Jagdmethode deutlich.
sche oder Hundegebell lässt die Tiere rechtzeitig den Standort wechseln. Tierquälerisch ist das sicher nicht. Tierquälerisch – aus menschlicher Optik – wäre allenfalls die Art, wie z.B. der Luchs Rehe anspringt und abwürgt. Dieser würgt das Reh an der Drossel soSorgfältiges lange bis es verendet. Es kann Briefing und Ein- dabei vor Angst umkommen, und weisung der Jäger bis es totgebissen ist, können Minuten verstreichen. Definitionsist wichtig. Über gemäss würde das den Tatbestand die Verwendung von Leuchtwesten der Tierquälerei erfüllen. Dem kann man geteil- Jäger würde bei ähnlich stümperter Meinung sein. hafter Tötung ein entsprechendes Wir haben uns aus Verfahren drohen. Jeder, der sich einem Wildtier Sicherheitsgrünnähert und dabei seine Fluchtdisden dafür enttanz unterschreitet, würde nach schieden. Meinung der Tierschützer das Tier unnötigem, strafwürdigem Stress aussetzen. Das heisst, jeder Spaziergänger, welcher eine Rabenkrähe oder einen Taubenschwarm aufschreckt, könnte oder müsste deswegen belangt werden. Der Irrwitz dieser Überlegungen führt dazu, dass die meisten mit normaler Vernunft begabten Naturliebhaber diese Zusammenhänge zu erkennen vermögen. Für die anderen gilt das Schiller Wort: «Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens...» ■
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Abnorme Trophäen In der letzten Ausgabe des «Schweizer Jäger» haben die Redaktion und Frau Gundula Thor abnorme Trophäen vorgestellt. Ich hatte das grosse Glück und konnte auf der Herbstjagd 2007 in Muotathal auf über 1400 m ü.M. diesen abnormen Rehbock erlegen. Er wog aufgebrochen 22 kg. Seit damals diskutieren wir in unserer Jagdgruppe, wie diese abnorme Trophäe überhaupt entstehen konnte. An der linken Stange ist sogar ein durchgehendes Loch vorhanden. Der Bock hängt nun als Präparat in meinem Büro. Vielleicht haben Sie einmal kurz Zeit und können mir eventuell den Grund für diese Abnormität erklären. Walter Imhof Antwort von Frau Gundula Thor Meines Erachtens ist diese aussergewöhnliche, abnorme Rehbocktrophäe durch ein Zusammenwirken von zwei Faktoren entstanden. Der Bock hatte (offenbar relativ früh)
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während der Kolbenzeit beidseits einen Stangenbruch, zum Beispiel durch Anfliehen eines Hindernisses oder Kollision mit einem Kraftfahrzeug. Infolge dieser Verletzungen kam es dann vermutlich zu massiven eitrigen Entzündungsprozessen während des Schiebens und zu einem ausgeprägten Blasengeweih/-gehörn im unteren Teil der Stangen. Insektenbefall an den verletzten Stellen kann auch noch eine Rolle gespielt haben. Anscheinend hatte der Bock aber eine sehr robuste Konstitution, und möglicherweise waren zudem auch das Wetter beziehungsweise die Temperaturen (Meereshöhe!) im weiteren Verlauf des Schiebens günstig für den Heilungsprozess; daher konnten die Entzündungen vergleichsweise schnell wieder ausheilen und der Rest der Stangen sich fast normal weiterentwickeln. Auf jeden Fall ein kräftiges Weidmannsheil zu dieser äusserst bemerkenswerten Trophäe! Dipl.-Biol. Gundula Thor
Beitrag punkto Baujagd
Schweizer Jäger 11/2010 Bau- oder Bodenhundejagd, ohne und mit OrtovoxBauhunderetter: Ich fröne der Baujagd seit 1975. Zu jener Zeit waren die Bauhunde- oder einfach gesagt Hunderetter unbekannt. Wenn der Hund im Bau war, wurde gewartet, bis der Fuchs sprang. Meistens konnte er auch erlegt werden. Nach einiger Zeit kam auch der Hund aus dem Bau und schüttelte den erlegten Fuchs. Konnte der Fuchs fliehen, suchte der Hund eine Zeit lang und kehrte wieder zum Bau zurück. Kam der Hund nach einer oder gar mehreren Stunden nicht vom Bau heraus, dann konnte man nur warten und hoffen. Eine Kiste bereit stellen mit Futter und Wasser, und am nächsten Tag nachsehen, ob der Jagdhelfer schon aus dem Bau herausgekommen war – wenn nicht, konnte man in der Regel nur warten, denn wo graben, wenn man nicht weiss wo? 1988 verlor ich einen sehr guten Bauhund. Es war ein deutscher Jagdterrier, er hatte schon viele Füchse gesprengt und war ein erfahrener Bauhund. Mit meinen Jagdkollegen gruben wir einmal da, einmal dort. Von Zürich liess ich noch einen Mann mit einem speziellen Hörgerät kommen. Alles mögliche war zu hören,
nur kein Lebenszeichen von meinem Hund. Ich hatte einen treuen Jagdgefährten verloren. Durch Zufall stiess ich auf die Firma Ortovox in Deutschland, welche die bekannten Ortovox-Lawinenverschütteten-Suchgeräte herstellt. Diese Firma war bereit, einen Sender und Empfänger versuchsweise herzustellen, mit welchem man Bauhunde orten konnte. Nun haben die Bauhundejäger ein Gerät, mit welchem bei jedem Wetter festgestellt werden kann, wo sich der Hund im Bau befindet und in welcher Tiefe. Seit Winter 1989 gibt es diese Geräte. Sie wurden im Laufe der Zeit verfeinert, sodass der Hund im Bau schon von einer Entfernung von rund 40 Metern geortet werden kann.
Es brummt der Bär! Von Östreich und Italien här kommt hie und da ein brauner Bär. Kaum sind sie über unsere Gränzen da füllen sie sich ihre Ränzen mit feinen, dicken Schweizer Bänzen. Was mich da immer Wunder nimmt ob bei der Sach alles stimmt? Denn kaum ist Meister Petz im Land passieren Sachen – allerhand! Um alles richtig ein-zu-rahmen gibt «Blick» dem Bär sofort einen Namen. Dann ist auch schon tati-tata das Fernsehn mit Herrn Moser da und der probiert mit allen Tücken dem Volk aufs Tränenseckli z’drücken. Man pflegt den Bär mit ganz viel Geld denn es gibt wenig auf der Welt.
Zur gleichen Zeit im Bärengraben da tummeln sich zwei Bärenknaben. Der mit dem etwas kleinern Ranzen, so sagt das Büro für Emanzen, behalte seinen Mädchennamen. Gleichheit auch hier und Schluss und Amen. Doch plötzlich wie ein Paukenschlag trifft uns an einem Julitag die Meldung von den Bärenknaben kein Mensch will diese beiden haben. Man würd sie schenken, will kein Geld s’gibt drum zu viele auf der Welt. Und die Moral von der Geschicht: Vertraue «Bio-Logen» nicht denn hier ist es im gleichen Stil da gibt es eben auch zuviel. Doch kann man diese nicht wie Bären in einem Restaurant «verzähren».
Ich weiss es nicht, doch scheint es mir ist nur der Bär ein echtes Tier. Sind Bänzen, da frag ich mich jetzen, dem Vogelfutter gleich zu setzen? So dass, was Bauer produziert, man Luchs und Wolf und Bär serviert?
Kuschi Wüthrich, Grindelwald
Antwort zum Leserbrief «Auslandjäger, seid auf der Hut!» Mit über 30-jähriger, fundierter Erfahrung in der Jagdreisevermittlung muss bzw. kann ich immer wieder feststellen, dass mit auffälliger Regelmässigkeit immer wieder gerade solche Schweizer Jäger in die «Fänge» solcher Scharlatane geraten, welche von den finanziellen Voraussetzungen her gar nicht dazu «angewiesen» wären, auf solche selbst vom Laien ohne lange Abklärungen etc. durchschaubaren und klar betrügerischen Lockangebote etc. reinzufallen. Die Regelmässigkeit und der hohe Anteil, mit welcher gerade Schweizer Jäger auf solche Lockangebote reinfallen, sind erschreckend und lassen Rückschlüsse zu, welche klar im Bereich des krankhaften Geizes anzusie-
deln sind. Die «Geiz ist geil»Mentalität ist seit langem auch schon beim Thema Jagd angekommen – auch wenn die Geschädigten in der Regel mit der teuersten und aktuellsten Jagdausrüstung wie Hightech-Jagdwaffen, Gläsern und 4x4 Geländewagen etc. anreisen. Dort spielt die investierte Summe und die zur Schau getragenen Vermögensverhältnisse kaum eine Rolle. Doch die Jagd selber, besonders die Auslandjagd, sollte möglichst streckenreich und vor allem billig sein. Gerechte «Beute» für Scharlatane. «Qualität» hat weltweit ihren Preis. Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am
Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften. Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Daniel M. Hess VEPAR Jagdreisen www.vepar.ch
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Grundsätzliches zur Baujagd Zur Arbeit im Bau wird jeweils nur ein Hund verwendet, denn mit einem Hund kann der Fuchs schneller fliehen und es besteht nicht die Möglichkeit, dass beide Hunde den Fuchs bedrängen können. Die Schützen stellen sich in einer gewissen Entfernung vom Bau auf und schiessen nur, wenn sie den Fuchs sicher erlegen können. Denn ein unbeschossener Fuchs kehrt nach ein paar Tagen zum Bau zurück, ein angeschossener nicht. Wer an einer Baujagd teilnimmt, muss immer damit rechnen, dass gegraben werden muss. Daher ist es unbedingt nötig, dass das entsprechende Werkzeug mitgeführt wird. Wenn ein Bodenhund rund ein Jahr alt ist, ist es sinnvoll und wichtig, den Hund dachsrein zu machen. Der Bodenhund soll den Fuchs aus dem Bau sprengen und nicht stundenlang mit dem Dachs kämpfen, diese Kämpfe sind reine Zeitverschwendung. Im Kanton Bern muss ein im Bau verwendeter Bodenhund zwingend einen Sender tragen. Wenn gegraben werden muss, dann muss vorgängig die Wildhut verständigt werden. Es wäre sicher sinnvoll, wenn sich die für die Jagd verantwortlichen Personen das «Modell Bern» punkto Bodenjagd näher ansehen würden. Denn die Bauhundejagd betreiben wie vor hundert Jahren, ist alles andere als zeitgemäss. Jagdwaffen und die diversen Zielvorrichtungen wurden und werden ja auch immer verbessert. Ich war bei einigen Bauhunderettungen dabei, alle wurden erfolgreich beendet. Dank dem Bauhunderetter konnten die Hunde aus ihrer misslichen Lage wohlbehalten geborgen werden. Unter www.jagdterrier.ch, Werbung, können alle nötigen Informationen bezogen werden. Alexander Wendl, Bützberg
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Christian Schmassmann tritt ins Glied zurück
Christian Schmassmann war Eidg. Bläserobmann bzw. später Präsident des Vereins JagdhornbläserCH von anfangs 1999 bis am 15. Oktober 2010. In dieser langen Zeit (12 Jahre) hat er vieles bewegt, vieles vollbracht. Er hat, wenn man so will, Geschichte geschrieben. Die Geschichte von den Anfängen der Kommission bis zum heutigen selbständigen Verein. Darauf darf er stolz sein. Anfangs 1999 hat er die 1998 von Bernhard Spörri ins Leben gerufene Eidg. Bläserkommission übernommen, diese organisiert und aufgebaut. Kein einfaches Unterfangen. War doch diese Kommission am Anfang ziemlich gross und zusammengesetzt aus vielen Vertretern aus verschiedenen Verbänden. Sie war zunächst nichts anderes als ein Debattierclub, in welchem Strukturen und Strategien völlig fehlten. Es wurde viel geredet und wenig erreicht. Ihm ist es aber gelungen, die Kommission nach und nach zu verkleinern und aus dieser reinen Vertreterversammlung eine effiziente, motivierte und schlagkräftige Organisation zu schaffen, die unter seinem Vorsitz einiges erreicht hat. Ursprünglich wurde die Kommission vom ASJV und SPW getragen und auch finanziell unterstützt. Nach und nach versiegten aber nicht nur die Geldquellen – was ja vor-
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gesehen war –, sondern auch das Interesse an dieser Kommission, insbesondere seitens des SPW. Das ging soweit, dass sich dieser weigerte, die vom SPW in die Kommission delegierten Personen in einer Wiederwahl zu bestätigen. Christian hat dann einen einsamen Entschluss gefasst: Er setzte das Traktandum «Wiederwahl der Kommissionmitglieder aus dem SPW» auf die Liste und liess die Kommission die Vertreter des SPW in die Kommission wählen. Basta! Inzwischen begannen die Gründungsbestrebungen für JagdCH mit der Auflösung von RevierjagdCH. Auch der SPW zeigte Auflösungserscheinungen, und es war lange unklar, was mit diesem geschehen würde. So wurde der Kommission der Boden entzogen, ein Gremium ohne Trägerschaft und ohne Legitimation, was tun? Zunächst gründeten die in der Kommission verbliebenen Mitglieder einen Verein, bestehend aus den Mitgliedern der Kommission; dies vor allem aus haftungstechnischen Gründen. Danach wurde der Aufbau der heutigen Statuten und des heutigen Vereins an die Hand genommen, hin bis zur Mitgliedschaft unseres Vereins bei JagdCH. Nicht nur organisatorisch hat während der Amtszeit von Christian Schmassmann eine tiefgreifende Umwälzung des Bläserwesens stattgefunden. Es wurde ein neues Reglement für das Bläserfest geschaffen, mehr Kategorien zwecks Förderung der Basis ohne die Spitzen zu vernachlässigen war die Zielrichtung. Bessere Beurteilung der Arbeiten durch mehr Juroren und Streichresultaten. Heute kann man sagen: Das Niveau der Gruppen hat sich merklich gesteigert. Nur die logische Fortsetzung dieser Arbeit war die Integration des Bläserschiessens unter die Fittiche unseres Vereins. Christian Schmassmann
zeichnete für sechs Bläserfeste verantwortlich, nämlich: 1999 Zürich, 2001 Interlaken, 2002 Kartause Ittingen, 2004 Basel, 2006 Châteaud‘Oex und 2008 Baden. Schliesslich darf ein ganz grosses Verdienst von Christian Schmassmann nicht unerwähnt bleiben, nämlich die Schaffung der Bläserschule und der Notenhefte mit fast ausschliesslich schweizerischer Literatur. Das alles ist ein ausserordentlich eindrücklicher Leistungsausweis, der sich sehen lässt und der Christian mit Stolz erfüllen darf. Natürlich wird er jetzt sofort einwenden, dass das nicht er war, sondern alle zusammen. Natürlich hat er recht. Aber ohne ihn wäre
dieser Leistungsausweis nicht entstanden, vielleicht wäre etwas anderes entstanden, vielleicht wäre auch viel nicht entstanden oder zerstört worden. Wir wissen es nicht. Wir wissen nicht was geschehen wäre, wenn… Er hat die Verantwortung für diesen Leistungsausweis übernommen und er hat sie getragen. Ohne ihn wären wir nicht hier, wo wir jetzt sind, nämlich am Anfang einer ganz neuen Ära im Bläserwesen. Sein Anteil an dieser Leistung ist erheblich. Daher gebühren ihm die Anerkennung und der Dank der gesamten Bläsergemeinschaft! Christian, wir danken dir, aufrichtig und von ganzem Herzen! Andri Vital, Zuoz
Wo ist der weisse Kolkrabe? Im letzten August habe ich von meinem Sohn ein Bild zugesandt bekommen, welches er auf dem Brienzer-Rothorn, mit nur kleiner Digitalkamera, aufgenommen hatte. Darauf waren einige schwarze Kolkraben und ein weisser zu sehen. Um ebenfalls mein Glück zu versuchen, hielt ich mich an insgesamt drei Tagen in der Gegend auf. Leider mit nur mässigem Erfolg, denn ich sah ihn nur einmal für etwa 1–2 Minuten aus dem Nebel auftauchen, einige Runden kreisen und wieder im Nebel verschwinden und das auch noch auf eine Distanz von 800 bis 1000 m (siehe Foto). Begleitet von etwa einem Dutzend krähender normalschwarzer Kolkraben verzog er sich in Richtung Sörenberg.
Interessant ist auch eine Beobachtung meines Bruders, ebenfalls vom BrienzerRothorn. Der Weisse hatte sich auf einem Felsvorsprung in der Nähe des Berghotels niedergelassen, wurde aber sofort und heftig von 2 Schwarzen attackiert, bis er flüchtete. Wie mir gesagt wurde, war er auch im Raume Sörenberg sowie in Meiringen-Schwarzwaldalp mehrmals gesehen worden. Nun wäre es interressant zu wissen, ob der Weisse noch in anderen Gegenden beobachtet wurde. Für eventuelle Meldungen auf mein Telefon: 027 923 94 65 oder E-Mail: peter.schild@ sunrise.ch bedanke ich mich im Voraus bestens. Peter Schild
Nach Abschluss eines Junghundekursabends bat Hundeobmann Stefan Zwygart zu einem Meinungsaustausch über verschiedene Entwicklungstendenzen auf der Bernerjagd. Überalterung der Jägerschaft Der Rückgang der Teilnehmerzahlen bei der Jungjägerausbildung hat eine Überalterung zur Folge. Zeitgeist mit Jagdfeindlichkeit und freiheitlicher Lebensgestaltung mögen die Gründe sein. Immer weniger, immer ältere Jäger – die Jungen oftmals mit Reviereinladungen, weniger mit Verantwortung für den Erhalt der Bernerjagdkultur belastet. Letztes Jahr wurden noch 2610 Basispatente gelöst. 1175 frönten der Gämsjagd, 2339 gingen auf die Niederjagd. Die vom Kanton vorgegebene Strecke von 6520 Rehen wurde mit 5698 erlegten Rehen bei weitem nicht erreicht. Dieses Jahr versucht man, mit ethisch unverantwortbaren Abschussmöglichkeiten von 8 Rehen pro Jäger den Forderungen des Forstes nachzukommen. Man ist sich einig: Kaum einer wird mehr als 4 Rehe lösen und dem ist gut so. Wildschweine als Kameradschaftskiller Kaum tauchten in unserem Gebiet vermehrt Wildschweine auf, entwickelte sich mit der Ansitzjagd von überall erstellten Hochsitzen eine Tendenz zur Einzeljagd. Der Jagdkamerad wurde zum Konkurrenten, Geheimniskrämerei zum Neidansporn. Die Kommunikation untereinander seltener, verkrampfter. Gefördert wurde dies noch durch den Wegfall der Wildkontrolle. Sie sorgte für das Treffen nach einem erfolgreichen Jagdtag. Mit oft geheuchelter Freude gratulierte man, nahm Kenntnis vom Erfolg. Zudem war der Wildhüter tags darauf über die Ab-
schüsse im Bild, konnte Jagdgruppen oder Vereinsjagden in Schadgebiete lenken. Dem Kanton stand nach Abschluss der Jagdsaison tausendfaches statistisches Material zur Verfügung, das in Jahresvergleichen für die Planung sinnvoll gedeutet werden konnte. Gruppenzerfall und Anstandsverlust Wer jagt noch in einer kompletten Fünfergruppe? Auch diese Tradition geht verloren. Früher war sie eine Rechtseinheit und musste gemeldet werden. Heute sorgen Gästekarten für Ergänzungsmöglichkeiten. Aber der Halt der Gruppe, die Familienverbundenheit leidet. Fehlende Offenheit behindert auch die Anstandsregeln. Am ersten und zweiten Jagdtag wusste man früher, welche Gebiete durch welche Jagdgruppen bejagt wurden. Heute fahren die meisten auf den Morgenansitz, treffen die Gruppe lange nach Tagwerden und erwarten, dass ihr Jagdgebiet noch unbesetzt ist. Wer auf den Ansitz verzichtet, behindert mit frühem Treiben den Ansitzjäger. Dass eine Jagdgruppe über vierzig Jahre den ersten Jagdtag immer im gleichen Gebiet, nämlich in der Nähe ihrer Wohnstätten verbringt, entspricht früherem Brauchtum. Darauf wird schulterzuckend keine Rücksicht mehr genommen. Eingeschränktes Jagdhundewesen Seit Jahrzehnten haben die Jäger das Jagdhundewesen gepflegt, den neusten Anforderungen angepasst. Aber trotzdem werden die Einsatzmöglichkeiten immer mehr eingeschränkt. Da ist einmal die gesetzlich vorgeschriebene zeitliche Einsatzmöglichkeit. Noch in den 70er-Jahren konnte im Grossen Moos im September auf Fasane, Rebhühner und Wachteln mit Hundeeinsatz gejagt werden. Nun ist für die Hunde Jagdbeginn
lösen meist auch das Basispatent. So werden geplante Abschusszahlen kaum je erreicht. Und zudem: In der Gruppe wird ein gemeinsamer Jagderfolg angestrebt und löst eine mehrfach geteilte Erfolgsfreude aus. Auch auf dieser Ebene ist ein Verlust von Kultur festzustellen. Die Gesprächsrunde war sich einig: Die Warnsignale müssen rechtzeitig erkannt werden. Auch von den Jägern. Ein Zerfall der Einheit erleichtert das Eindringen von zersetzenden Argumenten. Eine Minderheit wird so immer mehr vom Diktat der Gesellschaft, der Politik beeinflusst und gesteuert. Toni Beyeler
Objektive Berichterstattung im Appenzeller Magazin
Blattschuss In der Novemberausgabe des AppenzellerMagazins erschien unter dem Titel «Natur, Tier, Mensch» ein mehrseitiger Beitrag über die Jagd im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Die Redaktorin Christine König und der Fotograf Andreas Butz begleiteten drei Urnäscher Jäger auf der Pirsch und abends in die Jagdhütte. Daraus entstanden ist ein objektiver und unterhaltsamer Beitrag mit ebensolchen Fotos. Die überlegten und fundierten Aussagen der drei Jäger und des Ausserrhoder Wildhüters Roland Guntli geben dem Artikel dabei das nötige Gerüst. Die Redaktorin betont in ihrem Editorial, mit welcher Achtung und mit welchem Respekt die Jäger den Tieren begegnen. Es ist leider eine Tatsache, dass die Medien in solchen Berichterstattungen mehr sensationshascherisch als authentisch berichten und Jäger und Jagd bewusst verzerren. Hier ist das nicht geschehen und darum gebührt der Blattschuss dem Appenzeller Magazin und den beteiligten Personen. Kurt Gansner
Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten. Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung! Schweizer Jäger 12/2010
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Kulturverlust auf der Bernerjagd
erst im Oktober und dauert höchstens vier Monate, denn im Februar hat der Hund auch auf der Fuchsjagd Einsatzverbot. Die Laufhunde mit ihren urjagdlichen Lauten sind am Verschwinden. Zeitliche und verkehrsbedingte Einschränkungen sind die Gründe. Aber auch die persönliche Lebensgestaltung hält immer mehr Jäger von der Hundehaltung ab. Galt früher Karl Gygax’s Spruch: «Ein Jäger ohne Hund ist ein Lumpenhund», so sprechen heute Aufwand und Nutzen gegen die Vierbeiner. Kaum in einer Gruppe wird noch eine Hundemeute eingesetzt. Viele hundelose Jäger ziehen die Ansitzjagd ohne Gruppe vor. Sie
Kehrt eine tot geglaubte Krankheit im Wildpelz in die Schweiz zurück?
Manch älterer Jäger und Landwirt mag sich noch an die Zeit erinnern, als die Tuberkulose in der Schweiz ein Thema war und ganze Rinderbestände dem Ausrottungsprogramm zum Opfer fielen. Die Rindertuberkulose ist auf den Menschen übertragbar und nach Gesetz eine auszurottende Krankheit. Mirjam Pewsner, Janne Schöning und Marie-Pierre Ryser Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin, Universität Bern Auch Wildtiere können betroffen sein Die Rolle der Wildtiere bei der Rindertuberkulose ist insofern speziell, als dass sie nicht nur er-
kranken, sondern in einigen Fällen auch zu einer Infektionsquelle für die Rinder und somit auch für die Menschen werden können. In 22% der Länder der Welt ist die Tuberkulose bei Wildtieren nachgewiesen worden, in Europa zum Beispiel beim Dachs in England und Irland, beim Wildschwein und Hirsch in Spanien und Frankreich und, für uns von besonderer
© U. Büchler, kantonaler Wildhüter
Wildkunde
TUBERKULOSE
Hochgradig abgemagertes Rotwild, das tuberkuloseverdächtige Veränderungen an der Lunge zeigte. Weiterführende Laboruntersuchungen lieferten allerdings keinen Hinweis auf eine Infektion mit Mykobakterien.
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Bedeutung, bei Hirschen im angrenzenden Österreich. Die Tuberkulose auf dem Vormarsch Seit 1960 ist der Schweizer Rinderbestand amtlich anerkannt frei von Tuberkulose und es sind keine Fälle bei Wildtieren bekannt. Doch verzeichnen unsere Nachbarländer seit einigen Jahren vermehrt Fälle bei Wildtieren, v.a. bei Hirschen und Wildschweinen. So sind im Beispiel von Westösterreich im Tiroler Lechtal seit den 1990er-Jahren und im Vorarlberg seit 2005 Fälle beim Rotwild bekannt. Da Wildtiere sich frei bewegen und keine Landesgrenzen kennen, ist anzunehmen, dass in Zukunft auch bei uns Tuberkulose-Fälle auftreten werden. Als erstes dürften infizierte Tiere in den Grenzregionen zu erwarten sein. Eine hochansteckende bakterielle Erkrankung Die Tuberkulose wird durch Bakterien der Familie der Mykobakterien hervorgerufen. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit können Monate bis Jahre vergehen. Die Übertragung erfolgt über feine erregerhaltige Lufttröpfchen, die ausgehustet werden, oder über den Kot. Eine hohe Tierdichte begünstigt die Ausbreitung der Tuberkulose. Bei Ansammlungen von Tieren,
Der «Kugelhirsch» Im frühen Krankheitsstadium sind infizierte Tiere unauffällig oder sie weisen nur winzige Veränderungen in den Lymphknoten auf, die für das ungeübte Auge unerkennbar sind. Ist die Krankheit fortgeschritten, leiden erkrankte Tiere zunehmend an Schwäche und Abmagerung. Beim Ansprechen fällt dem Jäger die schlechte Kondition der erkrankten Tiere im Vergleich zu anderen noch gesunden Tieren auf. Beim Aufbruch sind Abszesse in inneren Organen (v.a. den Lungen) sichtbar und/oder weisse Knoten unterschiedlicher Grösse (v.a. im Kiefer-, Rachen-, Lungen- und Darmbereich). Bei letzteren handelt es sich um vergrösserte Lymphknoten. Lymphknoten sind Organe des Abwehrsystems, die sich im ganzen Körper verteilt befinden. Schneidet man diese Veränderungen an, erscheint die Schnittfläche trüb-grau bis gelblich-weiss und trocken. In Österreich werden an Tuberkulose erkrankte Tiere «Kugelhirsche» genannt, da sie grosse, weisse, kugelige Lymphknoten aufweisen. Bei Wildschweinen ist aus Spanien bekannt, dass in erster Linie die Lymphknoten am unteren Kieferwinkel, die so genannten Kieferlymphkoten, mit feinen Abszessen durchsetzt sind. Gefahr für den Jäger beim Ausweiden? Obwohl die klassische menschliche Tuberkulose nicht durch die-
Vergrösserte Darmlymphknoten und zahlreiche Lungenabszesse (Pfeile) bei einem Rotwild aus dem Vorarlberg.
Die Spitze des Messers zeigt einen vergrösserten Rachenlymphknoten eines Wildschweines, deren Schnittfläche zahlreiche weisse Herde aufweist.
Diagnostik der Tuberkulose: eine Herausforderung Die Diagnose der Tuberkulose lässt sich nicht wie bei vielen anderen Krankheiten mit der Untersuchung einer Blutprobe stellen. Verdachtsfälle melden Bitte wenden Sie sich im Verdachtsfall vor Entsorgung jeglicher Organe an die Wildhut oder direkt an das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin der Universität Bern. Ihre wertvolle Mithilfe ist für die Überwachung des Gesundheitszustandes unserer Wildpopulation sowie für die Aussagekraft der laufenden Untersuchung von zentraler Bedeutung. Kontakt: Janne Schöning (Doktorandin), janne.schoening@itpa.unibe.ch, Telefon 031 631 24 00, http://www.itpa.vetsuisse.unibe.ch/fiwi/html/de/1_0.html
Eine sichere Diagnostik bedeutet viel mehr Aufwand und ist beim frei lebenden Wildtier nur nach dem Erlegen, anhand von Proben bestehend aus infizierten Lymphknoten, Mandeln und veränderten Organen möglich. Deshalb sind für die Überwachung der Tuberkulose spezifische Gewebeproben zu entnehmen und zur Untersuchung einzusenden. Laufendes Forschungsprojekt Zur Abklärung der heutigen Situation der Tuberkulose beim Wildtier und beim Rind in der Schweiz läuft zur Zeit ein Projekt am Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI) der Universität Bern. Dafür werden auf der diesjährigen Jagd in den Grenzkantonen Thurgau, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Genf Proben von unauffälligen Hirschen und Wildschweinen untersucht. Zusätzlich ist es von grosser Bedeutung, dass Organe von allen Tieren (unabhängig von ihrer geographischen Herkunft) mit den oben beschriebenen Veränderungen untersucht werden. Dabei fällt allen Jägern eine wichtige Rolle zu! ■ Schweizer Jäger 12/2010
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Wildkunde
© M. Netzer, Österreich
selben Mykobakterien wie beim Rind oder Wildtier hervorgerufen werden, sind Ansteckungen beim Menschen durch diese Erreger tierischer Herkunft bekannt. Der Mensch ist allerdings für die «tierischen» Mykobakterien viel weniger empfänglich. Kommt es dennoch zur Ansteckung, sind die Krankheitssymptome in beiden Fällen gleich. Die Übertragung vom Tier auf den Menschen erfolgt über Schnittverletzungen, den Verzehr von infektiösen tierischen Produkten wie Rohmilch oder ungenügend erhitztem Fleisch, oder durch eingeatmete, feine, erregerhaltige Partikel. Für den Jäger, der in Kontakt mit einem an Tuberkulose erkrankten Tier kommt, geht die Hauptgefahr von den erwähnten Schnittverletzungen aus. Es ist also wichtig, sich mit Handschuhen zu schützen und allfällige Verletzungen ärztlich zu versorgen. Des Weiteren ist auf eine korrekte Zubereitung (gutes Kochen) des Wildbrets zu achten. Tierkörper, die erkennbar tuberkuloseverdächtig sind, sollten zur Untersuchung eingeschickt werden und nicht konsumiert werden. Die Meldung tuberkuloseähnlicher Veränderungen bei Wildtieren ist also nicht nur für die allgemeine Seuchenüberwachung wichtig, sondern ist auch für die Gesundheit der Menschen von Bedeutung.
© S. Maeder, Frankreich
wie zum Beispiel an Futterstellen und Salzlecken, ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch, da die Tiere in engen Kontakt kommen. So wurde weltweit dokumentiert, dass Winterfütterungen und künstliche Wasserstellen eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung der Tuberkulose sowie anderer Wildkrankheiten spielen: Sie bringen viele Tiere zusammen, führen zu höheren Tierdichten im Gebiet und tragen zum Überleben schwächerer, möglicherweise erkrankter Tiere bei, die wichtige Infektionsquellen für die anderen darstellen.
Wildkunde
AUFBAU DER VOGELFEDER Die Federn ermöglichen den Vögeln nicht nur das Fliegen, sondern schützen sie zusätzlich vor Kälte, Nässe und vor Feinden. Das Gefieder wird durch wiederholtes Pflegen instand gehalten.
Von Rolf Giger Das Federkleid oder Gefieder der Vögel besteht aus zwei unterschiedlichen Federgrundtypen. Den grösseren Anteil bilden die Konturfedern, die den äusseren Mantel bilden. Unter den Deckfedern befinden sich die Unterfedern, die so genannten Daunen. Die sehr weichen Daunen bilden unter den Deckfedern die wichtigste Isolierschicht. Das Nestlingsfederkleid bei Küken wird nicht den echten Daunen zugeordnet, denn dieses besteht aus modifizierten Konturfedern. Unterteilung der Konturfedern Da die Konturfedern verschiedene Funktionen erfüllen und sich auch im Aufbau unterscheiden, werden sie in weitere vier Typen unterteilt. Den Grossteil machen die Körperfedern, die Deckfedern des Rumpfs, aus. Die Schwungfedern an Hand und Unterarm bilden die eigentliche Tragfläche. Als Steuerfedern werden die Schwanzfedern und als Deckfedern alle übrigen Federn an den Flügeln und am Schwanz bezeichnet. In der Vogelwelt haben sich auch verschiedene Spezialfedern entwickelt. Unter anderem finden sich die Borstenfedern, die die Augenwimpern ersetzen. Oder die sehr feinen Fadenfedern, die in Verbindung mit Tastsinnes-
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Für Vögel ist ein intaktes Federkleid überlebenswichtig.
organen unter der Haut stehen. Durch Impulse über das Nervensystem wird der Vogel jederzeit über Fehlstellungen seines Gefieders informiert. Aufbau der Konturfedern Die Basis der Konturfedern ist ein langer und fester Federkiel. Der Kiel wird in Federschaft und Federspule unterteilt. Die kräftige Spule verengt sich zum Schaft hin, von dem die Fahne nach beiden Seiten ausgeht. An der Spule befinden sich zwei Öffnungen, der obere und der untere Nabel. Aus dem Schaft treten Federäste hervor, aus diesen ragen wiederum auf der einen Seite Bogen- und auf der anderen Hakenstrahlen heraus. Wie der Name bereits verrät, befinden sich an den Hakenstrahlen winzige Häkchen. Sie verhaken sich mit den Bogenstrahlen
der benachbarten Federäste, was der Federfahne die notwendige Stabilität und Festigkeit verleiht. Die Daunen sind ähnlich wie die Konturfedern aufgebaut, nur dass sie einen deutlich kürzeren Schaft aufweisen. Auch Bogenund Hakenfedern sind vorhanden, da diese jedoch nicht miteinander verhakt sind, können sie auch keine Federfahne bilden. Jährlicher Gefiederwechsel Das Gefieder wird einmal jährlich vollständig erneuert. Diesen Zustand nennt man die Mauser. Unter Einfluss von Schilddrüsenhormonen werden die alten Federn abgeworfen und durch neue ersetzt. Die neuen Federn wachsen wiederum aus den selben Poren, aus denen die alten ausgefallen sind. ■
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Literatur
Wildnisse Europas Entdeckungsreisen für Naturliebhaber Spektakuläre Orte, urtümliche Landschaften, faszinierende Natur – in Europa findet sich auch heute noch eine Fülle von vielfältigen und oft wenig bekannten Urlandschaften. Emmanuel Berthier und Laurianne Gandon laden mit «Wildnisse Europas» ein zu einer Reise in die letzten Gebiete Europas, in denen die Natur noch wild ist. Abseits der üblichen touristischen Routen lenken die Autoren das Augenmerk auf elf Gegenden, in denen sich die Tier- und Pflanzenwelt bis heute ungehindert entfalten konnte und zur Entstehung einzigartiger und urtümlicher Landschaften geführt hat. Das Besondere an diesem Buch ist die Präsentation nach Jahreszeiten, in der die jeweilige Landschaft in ihrer spektakulärsten Pracht steht. So zeigen sich die blühenden Bergwiesen vor den verschneiten Gipfeln der Tatra im Frühjahr, die herbe Land-
schaft rund um den Varangerfjord mit ihrer einzigartigen Vogelpopulation in der Mitternachtssonne des nordischen Sommers, das schottische Hochland im Herbstlicht und die niederländischen Watteninseln im Winter von ihrer schönsten Seite. Die informativen Texte bieten einen idealen Einstieg in die Naturkunde der beschriebenen Regionen. Fantastische Fotografien zeigen die urtümlichen Landschaften sowie die Vielfalt von Flora und Fauna in diesen Wildnissen. Karten und viele praktische Tipps für die eigenen Reisevorbereitungen runden die Texte ab und wecken das Fernweh. Haupt Verlag, Bern. 140 Seiten, 196 Farbfotos, gebunden. CHF 49.– (UVP). ISBN 978-3-258-07543-3. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.
Tolle Zeiten & Grosse Jäger Klaus Neuberger
TOLLE ZEITEN & GROSSE JÄGER Erzählungen, Erlebnisse und Lebenserinnerungen bekannter Jagdpersönlichkeiten BAND II KRAL VERLAG
Prof. Gerhard Tötschinger: «Das ist wieder ein köstliches Buch, mit teilweise humorvollen Erzählungen, aber auch ein profund kulturhistorisches Werk, welches das Phänomen der Jagd anhand einiger grosser Persönlichkeiten eindrucksvoll beleuchtet.
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Die Jagd und das Weidwerk waren und sind Bestandteil der Kultur, speziell in Österreich. Die im Buch Genannten und Beschriebenen waren und sind allesamt Träger des Feuers und der Jagdtradition und nicht die Bewahrer der Asche. Allen Porträtierten war und ist eine stete Unermüdlichkeit für die Jagd gemein. Einige der Protagonisten zählen, der Vergleich sei hier gestattet, zur internationalen «Champions-League» der Jagd. Band I gelesen zu haben ist zwar keine Voraussetzung für dieses Buch, aber es könnte da und dort hilfreich sein. Der Herstellung sind ein langes Bemühen und eine umfangreiche
Recherche grundlegend. Autor Klaus Neuberger schreibt wieder umfangreich über das Weidwerk vergangener Tage und berichtet Wissenswertes und Anekdoten. Porträtiert werden – der grosse ungarische Jagdschriftsteller Zsigmond Graf Széchenyi (der auch öfters in Österreich jagte); Albrecht Herzog von Bayern, der im steirischen Weichselboden sein unvergleichliches Reh-Revier unterhielt (in beiden Kapiteln sind viele bis dato unveröffentlichte Fotos); Franz «Feri» Meran (Ur-Urenkel von Erzherzog Johann), der 18 Jahre als White Hunter in Afrika tätig war; Friedrich Baron MayrMelnhof, Salzburg und die Familie Mayr-Melnhof-Saurau, Steiermark; Ernst Graf Stubenberg; die jagenden Politiker Ing. Leopold Figl und Bruno Marek; weiter die deutschen Herren Carl Hubertus Under-
berg und Dr. Friedrich Karl Flick, die beide sehr viel in Österreich jagten, sowie Philipp Graf Meran und Hans Ulrich Graf Goess. Beschrieben wird auch der «Seewinkel» (und die früheren jagdlichen Verhältnisse dort) mit seinen herausragenden Jagdpersönlichkeiten Paul Baron Waldbott-Bassenheim, Dipl. Ing. Karl Ratzenböck und KR Helmut Niedermeyer. Abgerundet ist das Buch durch Anekdoten über Jagdhunde und Jagdliche Textilien, sowie über Bienen- und Wespenstiche auf der Jagd und das Schiessen. Weiter gibt es viele Aufnahmen von «Jagdlichen Haushalten», «Hochständen» und eine «Rothirsch-Hommage» mit kapitalen und abnormen Geweihen. 320 Seiten, 625 Fotos (bisher unveröffentlichtes Archivmaterial), Grossformat 23,5x28,5 cm, Einband 5-farbig, ISBN-13:978-3-9020447-81-4, Kral-Verlag (E-Mail: office@kral-verlag.at, www.kral-verlag.at), Preis: 49,90 Euro
Wild & Jagd im Kanton Schwyz im 20. Jahrhundert Mit dem Buch des ehemaligen Jagdverwalters des Kanton Schwyz, Meinrad Husi, ist ein umfassendes Nachschlagewerk über die Schwyzer Jagdgeschichte auf dem Büchermarkt erschienen. Aber nicht nur das. Das Buch ist ein zeitgeschichtliches Dokument, das auf 180 Seiten gezielt Themen aufgreift, die anno dazumal grosse Wellen warfen. Sei es z.B. die Tollwutbekämpfung oder die Einbürgerung von Stein- und Rotwild. In weiteren Artikeln wird auf die Jagdgesetzgebung, Jagdprüfungen, die Wildschadenverhütung und -vergütung, die Organisation des Jagdwesens und auf die Jagdwaffen eingegangen. So wurde beispielsweise 1905 der Einsatz von Kugelgewehren unter 9 mm verboten. Oder wer weiss noch, dass zur selben Zeit Flinten über dem Kaliber 12 verboten wurden, um den damals zum Einsatz gekommenen «Entenkanonen» Einhalt zu bieten? Das Buch besticht durch
eine klare Gliederung und genaue Recherchen, die manches Staunen und Schmunzeln beim Leser auslösen. Es zeigt sich auch, dass Probleme rückblickend und unter heutigen Gesichtspunkten in einem ganz anderen Licht erscheinen. Das Buch sollte in keinem Büchergestell eines Jägerhaushaltes fehlen und ist durchaus auch für zeitgeschichtlich interessierte Nichtjäger eine empfehlenswerte Lektüre. Das Buch kann über den Autor Meinrad Husi, Wysistrasse 10, 6430 Schwyz, Tel. 041 811 58 25 oder per Mail: m.husi@gmx.ch zum Preis von CHF 25.– (plus Verpackung und Porto) bezogen werden.
Jäger, Falkner, Hundeführer – Wörterbuch der Jägersprache Deutsch-Englisch/ Englisch-Deutsch
Mehr als 10 000 Stichwörter und Redewendungen rund um das Thema Jagd. Das erste zweisprachige Wörterbuch, das ein Gesamtverzeichnis von A–Z enthält und alle jagdlichen Sachgebiete behandelt.
Auch bestens für das Selbststudium geeignet. Die Illustrationen zu jedem Kapitel laden buchstäblich zum Nachschlagen ein. Der ideale Begleiter für Jäger, Falkner, Hundeführer, jagdliche Schützen, Sportschützen, Waffensammler, Jagdreisenveranstalter und alle Personen, die sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Waffen, Jagdausrüstung etc. befassen. Die Autorin ist Übersetzerin und Dolmetscherin, Jägerin, begeisterte Hundeführerin und Parforcehornbläserin. Die Idee zu diesem Buch entstand bei der Vorbereitung von Seminaren «English for Hunting». ISBN 978-3-00-032162-7. Format: 12,5x18,5 cm. 349 Seiten. Das Buch ist für CHF 46.90 zu beziehen bei: Verlag Annerose Scheidel,Vogesenstrasse 23, D-63456 Hanau, Tel. 06181/65221, Fax 06181/3692888, info@verlag-annerose-scheidel.de, www.verlagannerose-scheidel.de
Neue Literatur für den Jäger Witzel, In fernen Jagdgründen. Waidwerk im Zauber fremder Länder. Kosmos; Fr. 34.90. In diesem Buch entführt der Erfolgsautor seine Fa n g e m e i n d e nach Osteuropa, Kanada, Afrika und Neuseeland. Seine Schilderungen sind so ausdrucksstark, dass man sich ihrer Faszination kaum entziehen kann. Bessel, Auweia – Püttmann jagt! Waidmann Williken will’s wissen. Kosmos; Fr. 34.90. Das ideale Geschenk für alle Jäger und andere Menschen mit belastbarem Zwerchfell.
Siebeneicher-Hellwig, Messer machen wie die Profis.Kosmos; Fr. 30.90. Schritt für Schritt zum eigenen Messer. Für Einsteiger wird die Messer-Fer tigung aus Bausätzen erklärt, für Fortgeschrittene gibt es Anleitungen, um Messer komplett selbst zu entwickeln und herzustellen. Informationen zur Verzierung von Messern und der Reparatur von Lederscheiden runden das Buch ab. von Cramer-Klett, Die Heuraffler und Im Gamsgebirg. Vom Jagen in den Bergen. Kosmos; Fr. 34.90. Der Klassiker der Jagdliteratur wieder lie-
Neue Audio-CD stellt Lautäusserungen von 24 Hirscharten vor Sie leben das ganze Jahr über friedlich zusammen, doch dann, ab September herrscht bei den Hirschen Ausnahmezustand. Der Testosteronspiegel steigt rasant an und leitet die Brunft ein. Die Paarungszeit beginnt. Aus friedlichen Hirschen werden für mehrere Wochen harte Konkurrenten. Oberstes Ziel: die Hirschkühe beeindrucken und die männlichen Artgenossen einschüchtern. Ihr lautstarkes Röhren nutzen die Hirsche dabei als Imponier- und Drohgebarden. Weit dröhnt ihr markanter Brunftruf durch die Herbstlandschaft. Jetzt gibt es das beeindruckende Röhren der Hirsche auf Knopfdruck: Die neue Audio-CD «Die Stimmen der Hirsche», die im Musikverlag Edition AMPLE erschienen ist, stellt in 123 Tonaufnahmen die Rufe und Lautäusserungen von 24 Vertretern der Familie der Hirsche vor. Den Schwerpunkt bilden dabei die europäischen Arten wie zum Beispiel der Rothirsch und Damhirsch. Ergänzend werden charakteristische
ferbar! Auf unnachahmliche Weise erzählt der Vollblutjäger darin vom Jagen auf aussergewöhnliche Rothirsche in den Chiemgauer Alpen und lässt den Leser an seinen reichhaltigen Erfahrungen mit dem Weidwerk auf Hochgebirgsgams teilhaben. Zeiler & Herberstein, Rot wild-Ansprechfibel. Österr. Jagd- und Fischerei-Verlag, Wien. Fr. 35.–. Kein Buch mit sieben Trittsiegeln, sondern eine praxisnahe Ansprechfibel, die in die Hand eines jeden Rotwildjägers gehört!
Literatur
Jäger, Falkner, Hirsch-Röhren Hundeführer auf Knopfdruck
Stimmen der nächsten Verwandten unserer heimischen Arten vorgestellt. Dabei sind anhand der Brunftrufe deutliche Artenunterschiede zu erkennen. Während unsere Rothirsche röhren, stecken ihre nordamerikanischen Verwandten mit pfeifenden Rufen ihr Revier ab. Natürlich kommen auch die weiblichen Tiere auf der Audio-CD zu Wort. Wenngleich ihre Rufe nicht ganz so markant und stimmgewaltig sind wie die der brunftigen Männchen. Die Stimmen der Hirsche, Audio-CD von K.H. Dingler und K.-H. Frommolt, Spieldauer 79:05 Minuten, ISBN 978-3-938147-66-5, Preis: EUR 14,95, Musikverlag Edition AMPLE, Vertrieb + Auslieferung Kellerstr. 7a, D-83022 Rosenheim, Tel. (08031) 26 94 12, Fax (08031) 46 37 87, E-Mail: vertrieb@ample.de, www.tierstimmen.de
Rittershofer/Richarz, Kochgenuss mit Wildvögeln. NeumannNeudamm; Fr. 25.50. Das ultimative Vogelkochbuch – nicht alles zum Nachkochen! Hier gibt es einen Rückblick und auch eine Vorschau über die praktischen Seiten der Vogelforschung à la culinaire. Ein Kochbuch der besonderen Art und ein Leserschmakerl für alle Vogelfreunde.
Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links. Schweizer Jäger 12/2010
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Unterwegs
Ölgemälde von Johannes Leemans, Stillleben mit zeitgenössischem Jagdgerät, 1677 (Fondation du Château de Gruyères).
SPANNENDE PIRSCH
in die Urgeschichte und die Gegenwart
In der zweiten Oktoberhälfte fand im ehrwürdigen Lapidarium des Freiburger «Museums für Kunst und Geschichte» vor einem grossen Publikum die Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung «Jagd. Von Menschen, Tieren und Sagen» statt. Was der Titel verspricht, wird in der Ausstellung auch umgesetzt. Sie ist nicht eng, sie ist in dem, was sie den Besuchern bietet, breit angelegt. Und – dies vorweggenommen – sie ist museumsdidaktisch modern konzipiert und reichhaltig. Sie ist sehenswert. Ein Besuch lohnt. Von Prof. em. Dr. Edgar Marsch Ein mutiges Unternehmen Die Jagd ist heute in der Öffentlichkeit mit grosser Zurückhaltung, ja mit Ablehnung konfrontiert. Sie steht immer wieder unter Rechtfertigungsdruck. Man sollte es daher eigentlich nicht für machbar und möglich halten,
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dass in einer Zeit geharnischter, manchmal geradezu feindseliger Kritik an der Jagd die Direktion des Freiburger «Museums für Kunst und Geschichte» es auf sich nimmt, ja wagt, eine grosse Ausstellung zum Thema Jagd zu präsentieren. Wie Verena Villiger Steinauer, Direktorin des Museums, in ihrer Eröffnungsrede ausführte, waren
– was durchaus zu erwarten war – die ersten Reaktionen auf die Veröffentlichung des Projekts einer solchen Ausstellung reserviert bis negativ. Aber angesichts der Vielzahl und des Reichtums der Objekte im Bestand des Museums drängte es sich auf, das Vorhandene zu ordnen, systematisch zu erfassen, alles, ergänzt durch Leihgaben (u.a. aus Museen in Bern,
Jagd und Jagdkultur mit langer Geschichte In ihrer Ansprache begrüsste es Staatsrätin Isabelle Chassot, Kultusdepartement, dass die Ausstellung über ein eigentlich heikles Thema zustande gekommen ist, und sie beglückwünschte das Museum dazu. Sie hob den wichtigen kulturgeschichtlichen Aspekt der Jagd hervor. Funde belegen es: die Jagd ist so alt wie die Menschheit und sie ist heute immer noch lebendig. Sie unterstrich, dass Jagdausübung immer auch bestimmt sein müsse durch Respekt gegenüber der Natur, jagdbarem Wild und der Beute. Das dokumentiere die Ausstellung auch überzeugend. Auf der anderen Seite zeigte sie auch Verständnis für bestimmte Vorurteile und den Vorwurf der «Grausamkeit» von Seiten einer sensib-
Zu erwähnen, aber leider in der Ausstellung nicht vertreten und auch nicht erwähnt, sind die zwei schreibenden und filmenden alt Wildhüter aus Freiburg: Robert Cotting mit zwei Filmen und einem Buch (mit eigenen Erlebnissen aus der aktiven Zeit und hervorragenden Illustrationen des Naturmalers Marcel Mooser) und Venanz Peissard mit seinem grossartigen Film über die zauberhafte Wildbahn, der leider – zu Unrecht – beinahe in Vergessenheit geraten ist. Das ausgezeichnete Buch zur Ausstellung (von Jean Steinauer herausgegeben) mit dem Titel «Chasse. Des hommes, des bêtes, des fables» mit 12 Originalbeiträgen ist lesenswert und eine wertvolle Ergänzung zur Ausstellung. Es hat nur einen Makel: Es hätte dem guten Freiburger Label «Zweisprachigkeit» durchaus entsprochen, die vier deutschsprachigen Beiträge auch auf Deutsch abzudrucken. So gibt es leider nur eine französischsprachige Fassung. Schade!
len Öffentlichkeit. Unbestritten sei jedoch die Notwendigkeit der Regulierung des Wildbestandes, eine Aufgabe, die von Jägern und Jägerinnen verantwortungsvoll übernommen werde. Diese Aufgabe müsse pflichtbewusst erfüllt werden, Grenzen seien zu respektieren. Roman Eyholzer betonte in seiner kurzen Ansprache die gute Zusammenarbeit mit dem Museum in der Vorbereitung der Ausstellung. Jäger seien Naturfreunde, Jagen sei eine Passion, aber auch eine wichtige Aufgabe, die verantwortungsvoll nach Regeln auszuüben sei. Dabei komme auch den Wildhütern eine bedeutende Rolle zu. Verena Villiger vermittelte in einem längeren Statement Einblick in das Konzept der Ausstellung. Wichtig sei es gewesen, die Jagd in ihren vielen Facetten als altes Element der Kulturgeschichte der Menschheit und als Spiegel der Gesellschaft sichtbar zu machen. So wird das umfangreiche Material als «muséographie animée» dargeboten. Was die Aus-
stellung so reizvoll macht, ist das multimediale Konzept. Eine kurze Pirsch durch die Ausstellung Die Darbietungsformen reichen vom klassischen musealen Konzept des Zeigens der Objekte in Vitrinen bis hin zum Film (erster Jagdfilm: Gämsjagd bei Jaun, 1926) und zu abspielbaren Videoaufzeichnungen von Interviews über das Thema Jagd. Die Bandbreite reicht von jagdlichen Gebrauchsgegenständen bis hin zu hervorragenden Kunstwerken (Malerei, Wandteppiche, Graphik, Buchkunst). Sie vermittelt Einblick in die Entwicklung der Jagdreglemente. Sie demonstriert den sozialen Aspekt, indem sie das Thema von der ursprünglich für das Überleben der ersten Menschen wichtigen alltäglichen Tätigkeit über Phasen der Privilegierung bestimmter jagdberechtigter Stände bis hin zur Demokratisierung der Jagd im 19. Jh. entfaltet. Natürlich kommt auch der Aspekt «freie Jagd» (Wilderei) zum Zuge. Beide Seiten des Themas sind in der Visualisierung der Exponate vereinigt, Gefühl und Verstand, Wirklichkeit und Legende, Affekt und Fertigkeit, Ausrottungsgeschichten (Bär, Wolf, Hexenverfolgung) und Religion (Eustachius- und Hubertus-Legende). Man betritt die Ausstellung durch einen dichten Vorhang aus grünen Lamellen, der Wald und Natur bedeutet. Der Schritt über
Staatsrätin Isabelle Chassot und Sektorchef Roman Eyholzer verfolgen schmunzelnd die humorvollen Ausführungen von Verena Villiger über das Wildern.
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Unterwegs
Bulle, Schloss Landshut, Murten, Sitten, Vevey und Zürich), der Öffentlichkeit vorzustellen und sich damit in die Diskussion um die Jagd, die durch Polarisation bestimmt ist, einzumischen. Mit der Erweiterung des Kernthemas «Jagd» durch kulturhistorische, volkskundliche, wildbiologische, literarische, kunst- , brauchtumsund sozialgeschichtliche Aspekte bereichert die Ausstellung die zuweilen etwas zu simpel verlaufende Diskussion über das Thema und gibt ihm eine Ausrichtung, die sicher der Versachlichung der Diskussionen dient. Verena Villiger unterstrich in ihrer Einführung, dass die Ausstellung vor allem auch durch die gute Zusammenarbeit mit Jägern und mit Roman Eyholzer, Wildbiologe und Sektorchef für die Jagd und das Wild im Forstdepartement, zustande gekommen sei. Durch die Breite der Ausstellung und die Vielzahl der Aspekte der Jagd, auf welche sie hinweist, rechtfertigt sich das mutige Unterfangen von selbst und bedarf keiner zusätzlichen Begründung. Die Ausstellung ist als Parcours angelegt, als spannende Pirsch zurück in die Urgeschichte der Jagd und dann voran bis in die Gegenwart.
Für Interessierte, die die Ausstellung im Museum in Freiburg besuchen möchten:
Unterwegs
22. Oktober 2010 bis 27. Februar 2011 Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr Donnerstag 11 – 20 Uhr Link für Informationen über das detaillierte und sehr interessante Anschluss- und Begleitprogramm zur Ausstellung und die kommentierten Führungen: www.fr.ch/mahf/fr/pub/index.htm
diese Grenze führt zurück in die Frühgeschichte der Jagd mit Fundgegenständen aus vorchristlicher Zeit (3. Jahrtausend bis zur Bronzezeit): mit Pfeil- und Speerspitzen, einem Jagddolch und anderen frühen Objekten. Eine grosse gusseiserne Ofenplatte (16. Jh.) zeigt «den letzten Ritter», Kaiser Maximilian I, auf der Gamsjagd, ein Gemälde des Spätromantikers Moritz von Schwind von 1860 stellt die Rettung des Kaisers durch einen Engel dar, nachdem sich jener auf der Gamsjagd verstiegen hatte. Bemerkenswert ist ein Gemälde des Holländers Johannes Leemans von 1677: es zeigt vollständig alles Jagdgerät, das zur Zeit des Künstlers üblich war. Neben Handbüchern zur Jagd, Kacheln und Porzellan mit Jagdmotiven, Jagdszenen auf Familienwappen und Jagdtapeten, Jagdbestecken, Jagdwaffen und prächtigen Trophäen aus verschiedenen Epochen beeindrucken zahlreiche Kupferstiche (u.a. von M. Merian) und Gemälde. Vertreten ist auch der Maler Xavier de Poret, den altWildhüter Robert Cotting auf der «Jagd» nach Motiven mehrmals in den Freiburger Voralpen begleitete. Bedeutend ist die Reproduktion eines Wandgemäldes ( von 1535) aus dem alten Bürgerhaus Zähringerstr. 13: Es zeigt Hans von Englisberg auf der Hirschjagd, zusammen mit seiner Gattin. Interessant ist in diesem Zusammenhang die sozialgeschichtliche Interpretierbarkeit vieler Exponate: die Rolle der
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Frauen etwa, die gerade in der Barock- und Rokokozeit immer wieder bei der Jagd anwesend sind, das Gegenüber (Gegeneinander?) von Jägern höheren Standes und den Bauern, das möglicherweise auch im Zyklus der Bildteppiche aus Aubusson angedeutet ist. Jagd und Musik … und was sonst noch? Natürlich werden auch Jagdhörner gezeigt, die eng mit der Tradition der Jagd verbunden sind, in älterer Zeit als Signalinstrumente, in neuerer Zeit als wichtige Bestandteile jagdlichen Brauchtums. Mit dem Jagdhorn werden die Jäger begrüsst, wird die Jagdgesellschaft unterhalten, wird aber auch dem erlegten Wild Referenz erwiesen. Verena Villiger bewies eine glückliche Hand, als sie zur Eröffnung der Ausstellung eine
Jagdhornbläsergruppe aus dem Sensebezirk einlud, die Jagdhornbläsergruppe «Hubertus Sense». Unter Leitung von Pius Käser (St. Antoni) spielte sie eingangs Jagdhornbläser«Begrüssung» und «Jägerfreundgruppe Hubertus schaft» und lockerte im weiteren Sense, unter mit gekonnt vorgetragenem Spiel die Abfolge der drei Ansprachen Leitung von Pius auf – bis zum «Auf Wiedersehen» Käser. am Schluss. Die Gruppe wurde mit dankbarem Beifall belohnt. Zieht man die Bilanz eines Besuchs der Ausstellung, so ist man begeistert von der Vielfalt des Gebotenen. Lohnend ist auch der Gang ins Untergeschoss, wo sich Bildteppich aus verschiedene Personen in Kurzviden Werkstätten von Aubusson deos zur Jagd äussern, unter ihnen natürlich Roman Eyholzer, (Creuse, 17. J.): Verbindung einer auch Bruno Fasel, Präsident des feudalen Jagdszene Freiburger Jägerverbandes, eine (links vom Bach) Jägerin, ein Jäger, der Direktor des Naturhistorischen Museums mit einer ländlichen Hirtenidylle und Anne Golaz, Fotografin, de(die bald durch die ren Fotos über Jagd und Jäger, Jagd «gesprengt» Ergebnisse der «Fotografischen Ermittlung: Thema Freiburg» wird). Sozialer (2009/2010) in der BCU zu sehen Konflikt oder ■ sozial-harmonische sind.
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GAMS- UND
STEINWILD
Gams- und Steinwild gehören zu den Boviden, den Hornträgern. Vornehmlich im Alpen-Raum verbreitet, hat die Jägersprache besonders hier einige spezielle Begriffe entwickelt. Bartgams(bock) im Winterhaar Bart (Wachler)
Schlauch Brunftfeigen
Hakelung Licht
Blume, Wedel Stern, Spiegel
Äser Zügel
Schalen Pinsel Geäfter
Geiss mit Kitz im Sommerhaar
Krucke, Krickel Luser Haupt
Aalstrich Windfang Feige, Feuchtblatt
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Text und Bilder: Birte Keil Beim Gamswild stehen die Geissen (Gaisen) mit ihren Nachkommen und jungen Böcken im Rudel. Bock- und Geisskitze, Schmalgeissen und Jahrlinge (Jährlinge) bzw. Flegel (2. bis 3. Lebensjahr) vertrauen dort auf die Wachsamkeit und Erfahrung der Leitgams (Wachgeiss, Kopfgams), fast immer eine Kitzgais (mit Kitz). Diese Rudel von Mutterwild & Co. werden Scharwild, Geraffel (Graffel) oder Faselzeug genannt. Auch Geltgeissen finden sich da, während die Halbstarken (4. bis 5. Lebensjahr) am liebsten unter sich bleiben. Ausserhalb der Brunft bevorzugen reife, starke oder Kapitalböcke Einstände ausserhalb der Rudel. Es gibt auch reine Bockrudel. Waldgams stellen sich im Wald ein, Grat- oder Keesgams oberhalb der Baumgrenze bzw. in der Gletscherregion. Latschen(Zunder-) Gams bewohnen die Latschenregion. Bei den Böcken gibt es Einsiedler (Eingänger), die alleine ziehen. Stehen sie in den Latschen – als Latschenbock, ziehen sie ihre Fährte im Tal – als Laubbock. Schon ab
Steinbock
Schmuck- oder Hornwülste Gehörn
Jägersprache
dem 2. Monat werden Krucken geschoben, zwei hornige Schläuche auf knöchernen Stirnzapfen. Jahresringe markieren die Zahl der Winter. Ab dem 6. Monat ist die Krucke (das Krickel) gehakelt. Die Hakelung ist bei Böcken stärker, die Spitzen zeigen abwärts, bei Geissen eher nach hinten. Sind die Krucken eines Bockes vom häufigen Hornen mit Ringen von Latschenharz (Pech) besetzt, spricht man von einem Pechbock. Zuweilen wachsen auf der Decke, meist am Grind (besser Haupt), Hauthörner. Nur im schwarzen Winterhaar haben Böcke und Geissen den begehrten Bart (Wachler), der aus verlängerten Leithaaren des Blumenziemers besteht. Bei den Böcken ist er stärker und als Trophäe besonders geschätzt, wenn er bei einem Bartgams weisse Spitzen (Reif, Reim) hat, das heisst, er ist angereimelt, (gut) gereimelt. Nach dem Rupfen fertigt man daraus den Gamsbart oder ein Gamsradel. Eine ungewöhnliche «Trophäe» sind die Bezoarsteine (Gamskugeln), die gelegentlich im Weidsack gefunden werden, früher ein begehrtes Heilmittel. Die Geissen kitzen (setzen) abseits vom Rudel und bleiben etwa acht Wochen mit ihren Kitzen allein. Dann folgen sie wieder mit dem Rudel alten Riegeln (Wechsel im Hochgebirge) zur Äsung, die an Trittsiegeln und Losung erkennbar sind. Sie klettern nicht, sondern steigen. Bock und Geiss kann man unter anderem an der Haltung unterscheiden, die sie beim Nässen (Feuchten) einnehmen. Zum Wiederkäuen tun sich alle nieder, werden wieder hoch zum Äsen und Schöpfen. Mit genügend Feist treten die Gams in die Brunft. Die Böcke markieren ihren Brunftplan (-einstand) durch Reiben der Brunftfeigen (-kappen), Duftdrüsen hinter der Krucke, an Pflanzen. Sie bewachen und sprengen «ihre» Geissen und umwerben sie mit Blädern (leises Meckern). Das Recht zum Beschlag wird erbittert verteidigt. Im Ernstfall wird der Gegner schon mal gehakelt.
Schlauch
Bart
Gamswild wird meist auf der Pirsch (oder Ansitz) bejagt. Oftmals rettet sie aber der Gamshüter (Nebel) oder das Gamsläuten (klirrender Bergstock). Auch wenn es wo steinelt, sind sie sofort rege. Statt kopflos davonzustürmen, machen Gams nach kurzer Flucht ein Haberl (Standerl), das heisst sie verhoffen und äugen zurück. Zu Zeiten als das Gamswild in schweizerischen Bergen noch einfach Thiere hiess und mit der Thierbüchse erlegt wurde, erjagte man sie beim (Gams-) Riegeln, bei einem Riegler (Drückjagd im Hochgebirge) mit wenigen Schützen auf den Riegeln. Man versuchte, die Rudel auf den Gämsenklemmen, Treibstöcke (blind endende Riegel) zu drücken. Damals wie heute konnte (kann) es passieren, dass getroffene Gams den Hang hinab walken (walgen) und nur unter Schwierigkeiten zu bringen sind.
Als «lebende Apotheke» fast ausgerottet, ist das Steinwild heute wieder weit verbreitet. Der kleine deutsche Bestand wird mittlerweile vorsichtig bejagt. Für die stattlichen Bergziegen gelten fast ausnahmslos dieselben Bezeichnungen wie beim Gamswild. Man sagt Steinbock, Steingeiss, Bockkitz, Geisskitz usw. Bock und Geiss tragen ein Gehörn, bei denen sich das Alter an den Jahresringen (Winterfurchen) ablesen lässt. Das sehr viel stärkere Gehörn des Bockes hat ausserdem Hornwülste (Schmuckknoten), die nur bedingt mit dem Alter zusammenhängen. Im Gegensatz zum Gams hat er den Bart nicht auf dem Ziemer, sondern unter dem Kinn. ■
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Jagdhof Felder Entlebuch Jagd- und Sportwaffen – Schiesszentrum – Schiessschule Die Innenschiessanlage ist während der Geschäftszeit geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00 und 13.30 –18.00 Uhr, Sa 9.00–15.00 durchgehend, Do Abendverkauf bis 20.30 Uhr, Mo geschlossen 30. April 100 Jahre Jagdschutzverein Küssnacht am Rigi Jubiläums-Jagdschiessen im Selgis Muotathal 09.00–12.00, 13.30–17.30 Uhr Unter allen Schützen wird ein Lebendpreis verlost, nach Wahl Gams oder Reh (nur an Patentinhaber Kt. Schwyz)
ohne Gewähr
5./6. August Pirschgang Rouchgrat Fr 14.00–19.00 Uhr Sa 08.00–17.00 Uhr Auskunft: Franco Catocchia, Tel. 079 235 43 43 20./21. August Pirschgang Susten Sa 08.00–19.00 Uhr So 08.00–17.00 Uhr Auskunft: Ruedi Rohrbach, Tel. 079 222 40 04 26./27./28. August Kantonales Walliser Jagdschiessen im Riedertal bei Visp (Details folgen)
Heinz Merenda mit Traumergebnis Urner Jäger vor Martin Indergand und Alois Stadler. Das Hubertusschiessen des Urner Jägervereins ist ein friedlicher und geselliger Anlass mit mittlerweilen 70 bis 80 treuen Stammkunden. In der topmodernen Jagdschiessanlage Standel/Wassen ging
Am 20. November führten die Berkener Jagdschützen das Winterjagdschiessen um den Wanderpreis «Goldener Fuchs» von Berken durch. Alle Teilnehmer konnten etwas «Geräuchertes» als Preis mit auf den Heimweg nehmen. Herzlichen Dank allen Teilnehmern und Gratulation dem Gewinner Anton Gruber aus Euseigne. An dieser Stelle möchten die Jagdschützen Berken allen Teilnehmern recht herzlich danken für ihr Mitmachen an unseren Anlässen das ganze Jahr hindurch. Wir wünschen allen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Gut Schuss im 2011! Fritz Gertsch
Aus der Rangliste 1. Anton Gruber, Euseigne, 201; 2. Max Moduli, Rüegsauschachen, 199; 3. Rudolf Graber, Niederönz, 197; 4. Urs Schnell, Wahlen, 193; 5. Franz Felder, Entlebuch, 192; 6. Silvio Donati, Gretzenbach, 189; 7. Erwin Preuschoff, Naters, 181; 8. Alois Schnell sen., Wahlen, 179; 9. Urs Rotzetter, Aarwangen, 175; 10. Klaus Schmid, Heiligkreuz, 154; 11. Martin Fridli, Kyburg-Buchegg, 92.
nun die fünfte Neuauflage unter der Regie von Adrian Planzer, Präsident der Schiesskommission, über die Bühne. Das spezielle Programm ohne Probeschüsse lautete: Fünf Schüsse auf Scheibe Gämse mit Zehnerwertung im Kugelprogramm auf elektronische Trefferanzeige und zehn Schüsse auf rollender Kipphase mit Dreierwertung im Schrotprogramm. Viele Schützen hatten auf das gewohnte Gämsbild keine Mühe, in die Nähe des Maxi-
mums von 50 Punkten zu kommen. Schlussendlich entschied aber sehr oft das sportlichere Schrotflintenprogramm auf den bewegten Kipphasen über eine gute Plazierung. Hier legte Heinz Merenda, seines Zeichens Ehrenmitglied und alt Präsident des Urner Jägervereins, den Grundstein zum Sieg. Als einziger Schütze schaffte er das Maximum im Schrotprogramm, und mit 49 Punkten im Kugelprogramm gab es ein Traumergebnis von 79 Punkten. Diese Punktezahl
Foto: Georg Epp
Hubertusschiessen Urner Jägerverein 2010 71 Urner Jäger nutzten die letzte Gelegenheit, in der Jagdschiessanlage Standel in Wassen ihre Treffsicherheit unter Beweis zu stellen. Mit einem Traumergebnis gewann Heinz Merenda das Ausschiessen der
«Goldener Fuchs» von Berken
Adrian Planzer, Präsident der Schiesskommission, zeigte sich rundum zufrieden mit der Schiesssaison in der Jagdschiessanlage Standel in Wassen.
Foto: Georg Epp
Jagdschiessen
Jagdschiessen Daten 2011
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Im Bild links die besten Hubertusschützen (vl): Daniel Zgraggen, Martin Indergand, Flavio Herger, Sieger Heinz Merenda, Marco Baumann und Alois Stadler.
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Im Bild gratuliert Schiesskommissionspräsident Adrian Planzer den besten Hubertusschßtzen.Von links: Martin Indergand (2.), Sieger Heinz Merenda, Alois Schuler (3.) und Adrian Planzer. wurde noch nie annähernd erreicht, dies bestätigte auch der zweitplatzierte Altmeister Martin Indergand. Der 72-jährige Veteran erreichte zusammen mit Alois Stadler, Marco Baumann, Karl Pßntener und Pius Tresch je 78 Zähler. Fßr Heinz Merenda hat der Sieg eine besondere Bedeutung, denn nach einem Waffendiebstahl im Jahre 2008 musste er sich an eine neue Jagdinte gewÜhnen. 74 Punkte von Präsident Walter Baumann hätten im vergangenen Jahr noch zum Sieg gereicht, diesmal aber lediglich noch zu Platz 18. Adrian Planzer meinte: Es ist schÜn, dass beim Hubertusschiessen die Rangliste immer wieder durcheinander gewirbelt wird, hier kennt man keine Seriensieger. Bei Punktgleichheit entschieden die hÜhere Anzahl Mouchen im Kugelprogramm, dann die hÜhere Anzahl Dreierwertungen Kipphase und schliesslich das hÜhere Alter. Die Wappenscheiben, die vom gleichen Jäger nur einmal gewonnen werden kÜnnen, gingen an Marco Baumann, Flavio Herger und Daniel Zgraggen. Mit attraktiven Fleischpreisen bis an den Schluss der Rangliste wurden die treuen Hubertusschßtzen belohnt. Die Schiesskommission freute sich ßber einen reibungslosen Ablauf des Anlasses und der ganzen Schiesssaison. Mit dem Hubertusschiessen ging die Saison im Jagdschiessstand Standel zu Ende, es war
quasi das Ausschiessen der Urner Jäger. Nicht alle Jäger versorgen ihre Utensilien, denn am 6. November 2010 beginnt die Nachjagd auf Hirschwild, die Vorgabe der Abschussplanung wurde um 28 Tiere unterschritten. Bekanntlich gilt ab dem Jahre 2012 die Einschiesspicht der Jagdwaffen. Die Schiesskommission wird sich vorbereiten, ab August 2011 die Schiessnachweise auszustellen, die dann zur Jagdberechtigung 2012 Gßltigkeit haben werden. Mit der Hubertusjagd, die am 20. November in Gurtnellen ßber die Bßhne ging, beendete der Urner Jägerverein die Jahresaktivitäten. Mit einem Weidmannsdank fßr die Gaben der SchÜpfung bedankten sich die Urner Jäger am Samstag, 30. Oktober 2010, mit einem Hubertusgottesdienst in der Pfarrkirche Erstfeld. Georg Epp
Auszug aus der Rangliste 1. Heinz Merenda, Altdorf, 79 Punkte/ 0 Mouchen; 2. Martin Indergand, Erstfeld 78/5; 3. Alois Stadler, Altdorf, 78/3; 4. Marco Baumann, GĂśschenen, 78/3; 5. Karl PĂźntener, Erstfeld, 78/2; 6. Pius Tresch, GĂśschenen, 78/0; 7. Falk Mahrow, FlĂźelen, 77/1; 8. Max Baumann, Spiringen, 76/1; 9. Adrian Planzer, Attinghausen, 75/3; 10. Josef Zgraggen, Schattdorf, 75/1; 11. Flavio Herger, Altdorf, 75/1; 12. AndrĂŠ Planzer, Schattdorf, 74/4; 13. Pius Jauch, Bristen, 74/3; 14. Daniel Zgraggen, Schattdorf, 74/3; 15. Stefan Zurfluh, Altdorf, 74/3; 16. Bruno Planzer, BĂźrglen, 74/2; 17. Oswald Schmid, Realp, 74/1; 18.Walter Baumann, GĂśschenen, 74/1. Wappenscheibengewinner 2010: Marco Baumann, GĂśschenen; Flavio Herger, Altdorf und Daniel Zgraggen, Schattdorf.
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100-Taubenmatch von Berken Am 31. Oktober fĂźhrten die Berkener JagdschĂźtzen den 26. Herbst-100-Taubenmatch durch. Am Schiessen massen sich SchĂźtzen aus der ÂŤhalbenÂť Schweiz in drei Kategorien um schĂśne Fleischpreise und Medaillen. Der Tagessieg ging mit 96 Tauben an Hubert Zimmermann aus Vitznau. Herzlichen Dank allen Teilnehmern und Gratulation den Gewinnern. Ein spezieller Dank geht an alle Sponsoren und Helfer des Vereins. Fritz Gertsch
Aus der Rangliste Kat. A: 1. Hubert Zimmermann, Vitznau, 96; 2. Montano Pesce, Zermatt, 95; 3. Franco Brognara, Moutier, 92; 4. Raimund Lauber, Täsch, 91; 5. Rudolf Graber, NiederÜnz, 90; 6. Roger Huser, Perlen, 90; 7. Stephan Imboden, Täsch, 90; 8. Alberto Di Marzo, Moutier, 89; 9. Willy Matti, Mßlenen, 87; 10. Franz Felder, Entlebuch, 86. Kat. B: 1. Francis Egger, Biel, 88; 2. Paul Zimmermann, Vitznau, 87; 3. Gyaiz Iviza, Zermatt, 86; 4. Werner Leu, Biel-Benken, 85; 5. Ludwig Imboden, Zermatt, 85; 6. Toni Fritschi, Reigoldswil, 84; 7. Urs Rotzetter, Aarwangen, 83; 8. Bruno Fßrst, Gunzgen, 83; 9. Kilian Lagnaz, Schattdorf, 82; 10. Ernst Fahrni, Eggiwil, 81; 11. Alois Schnell sen., Wahlen, 79; 12. Claudio Arnold, Silenen, 77. Kat. C: 1. Christian Ulrich, Ried-Muotathal, 73; 2. Dario Di Michelangelo, Wiedlisbach, 73; 3. Beat Kßbler, Oberwil, 72; 4. Daniela Fahrni, Eggiwil, 72; 5. Thierry Hirth, Roches, 70; 6. Roli Langenstein, Engelberg, 70; 7. Igor Zilincan, Sarnen, 67; 8. Sven Lienhard, Zug, 67; 9. Michael Wßthrich, Bßtzberg, 66; 10. Arthur Bieri, Herzogenbuchsee, 64; 11. Klaus Schmid, Heiligkreuz, 46. Schweizer Jäger 12/2010
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Foto: Georg Epp
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Jagdgeschichten
FUCHSIGES AUS DEM OSTLAND
Andreas Gautschi mit altem Fuchs. Als ich vor zwanzig Jahren aus der Schweiz in die Gegend übersiedelte, wo Litauen, Polen und Russland zusammenkommen – in das frühere Ostpreussen nämlich – kannte ich die Fuchsbilder des exilrussischen Tiermalers Prof. Dimitrij Prokofieff noch nicht, die dieser in den dreissiger und vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in der Jagdpresse erscheinen liess. Und doch schwebte in meiner Fantasie immer das Bild weiter Nadelwälder in schneebedeckter Landschaft, durch die in einsamer Winternacht der hungrige Fuchs schnürt, als eines Ideals. Und so, wie ich mir das dachte, fand ich es dann in Prokofieffs Ölbildern, nur noch viel schöner. Aber mit dem Ansitz auf Reineke an den Bauen im Innern der Rominter Heide, wie ich es von meinem Lehrmeister Hans Rudolf Merz gelernt hatte, wurde es nichts: In zwanzig Jahren habe ich nur zweimal einen Fuchs am Bauansitz geschossen, trotz anfänglich vielen Versuchen.
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Der Grund liegt darin, dass Baue hier nur ausnahmsweise angenommen und unregelmässig wieder verlassen werden. Genau so, wie es auf den Meisterwerken Prokofieffs aus Ostpreussen zu sehen ist, bot sich auch mir der Anblick des Fuchses in dem verschneiten Ostland, besonders als ich im Herbst 1999 in einem an die Rominter Heide grenzenden Feldrevier zu jagen begann. Hatte ich den Fuchs im Wald bislang eher nur zufällig gesehen und geschossen, so änderte sich das nun auf den weit einsehbaren Flächen, wo die Rotröcke bei Sonnenschein den ganzen Tag über zu sehen sind. «Wie bei Prokofieff» mausen sie, schnüren vorbei, blicken in scheinbar tiefsinnige Betrachtungen versunken über das gewellte Land oder liegen zusammengerollt auf freiem Feld, wo sie von den Anhöhen aus auf kilometerweite Entfernungen auszumachen sind. Für dieses ursprüngliche Verhalten des Fuchses zur Tageszeit braucht es Ruhe, und die ist hier noch gegeben.
Frostwetter – Fuchswetter Im Februar 2005 hatten wir wochenlang hohen und verharrschten Schnee. Da beobachtete ich tagsüber vom Fenster aus schon seit einiger Zeit aus der Rominter Heide kommende Füchse über die Felder streichen. Eines Morgens um neun Uhr wurde es aufregend: Einer der Rotröcke schnürte am Gartenzaun entlang, besah sich diesen mit fachmännischem Blick und überkletterte dann das 1.80 m hohe Drahtgeflecht, um etwa 15 Gänge vor dem Haus zu erscheinen und auf Frass Ausschau zu halten. Etwas später verliess er das Grundstück wieder und gesellte sich zu einem zweiten Fuchs, der zwanzig Gänge ausserhalb der Umzäunung einen Morgenschlaf hielt. Als sich der Störenfried diesem näherte, machte der einen Katzenbuckel und schien sich sehr zu ärgern. Bei dieser Gelegenheit entdeckte ich, dass der Schläfer praktisch auf oder dicht neben einem zuvor in der Nacht gerissenen Hasen gedöst hatte.
Nachdem sich der andere Interessent entfernt hatte, träumte der Fuchs bei seinem Hasen weiter. Gegen elf erhob er sich und begann, am Vorderrumpf desselben einige Wildbretstücke zu verspeisen, griff sich dann den schweren und steifen Braten und schleppte ihn mit sichtlicher Mühe in Richtung des Waldes. Dieses Erlebnis bestimmte mich in den folgenden Jahren, bei Schnee und grosser Kälte täglich als «Ablenkfütterung» etwas Hundekuchen vor den Zaun zu streuen. Bis zu vier Füchse gemeinsam konnte ich an dieser Körnung vom Küchenfenster aus im Mondlicht beobachten. Ein anwesender Steinmarder wartete auf dem Zaunpfahl und kam erst herunter, wenn diese das Feld räumten. Geschossen habe ich hierbei nichts. Das dargereichte Futter wurde sofort verschmäht, wenn Tauwetter eintrat. Während die Füchse diese Futterquelle annahmen, beobachtete ich sie tagsüber kaum mehr, sie waren wohl satt genug und hatten es nicht mehr nötig, nach Frass zu su-
chen, der eh nicht vorhanden war. Ungefähr seit jenem Winter ist auch das wohl letzte Rebhuhnvolk der Gegend verschwunden. Im vergangenen harten Winter 2009/10 kam ich in den Besitz von drei mittelgrossen … (um was für Tiere es sich handelte, muss hier leider verschwiegen werden), die steifgefroren waren und von mir wiederum vor den Gartenzaun geschleppt wurden, wo ich sie mit der Axt in jeweils drei Teilstücke zerschlug. Die gesamte fleischverzehrende Tierwelt war derart hungrig, dass es nicht lange dauerte, bis sich etwa dreissig Kolkraben miteinander sowie mehrere Bussarde und zwei Seeadler einstellten. Natürlich kam auch der Fuchs. Als sich eines Vormittags die beiden Seeadler aus Missgunst in die Wolle gerieten, eilte aus einem etwa hundert Schritt entfernten Busch ein Fuchs herbei und schnappte sich ein längeres Stück Wirbelsäule. Doch ehe er das Gehölz damit wieder erreicht hatte, schwebte einer der majestätischen grossen Greife herbei und nahm ihm den Knochen wieder ab, wobei er noch sehr aufpassen musste, dass ihm nichts geschah. Um richtig Strecke zu machen, ist es am besten, vor geschlossenen Hochsitzen oder
Lauerhütten in einer Entfernung von etwa vierzig Gängen täglich etwas Fressbares auszubringen. Es gelingt dann im Mondschein oft, zwei Füchse an einem Abend zur Strecke zu bringen, bei härterem Sitzleder zweifellos noch mehr. Hilfreich war mir einstmals ein grosser Bauernhund, der quadratmeilenweit hetzte, was sich vorfand und deshalb meiner Kugel anheimfiel. Diesen schuldbeladenen Burschen legte ich vor eine Kanzel, und als ich wenige Tage später dort nachschaute, waren von ihm nur noch Schädel, Wirbelsäule und ein Hinterlauf vorhanden. Ein Ansitz am Abend brachte noch zwei Füchse zur Strecke, und einen dritten verpasste ich leider. Gewiss ist das Heranschleichen des Fuchses im Mondesschimmer eine spannende Sache. Da man aber in aller Ruhe einen absolut sicheren Schuss anbringen und bei Beherrschung des Nervenkostüms kaum fehlen kann, ist man in derart überlegener Position, dass sich die ganze Jagd oft nur auf den Kampf gegen Kälte, Zappeligkeit und Müdigkeit beschränkt. Wenn ich den Fuchs längere Zeit langsam heranschnüren sehe und er dann seine charakteristischen Vorstösse und Rückzüge in der Nähe des Luderplatzes ausführt, schüttelt mich re-
gelmässig ein starkes Jagdfieber, das erst bezwungen werden muss. Zieht er hingegen zügig heran, habe ich gewissermassen keine Zeit für Jagdfieber. Im letzten Winter schoss ich von einem einzigen Hochsitz aus bei Mondlicht zehn Füchse mit der Kugel Kaliber .222 und ergötzte mich zudem am Anblick eines Marders, dem ich aber nichts zu leide tat. Ganz anders die Suche auf den Fuchs am Tage, die zwar weniger ergiebig, jedoch schöner und aufregender ist, aber auch höhere Künste verlangt. Da es oft schnell gehen muss, ist die Gefahr des Anschweissens und von Fehlschüssen höher. Fuchsreizen am Nachmittag Gewiss ist der Gebrauch der Hasenklage in Mondnächten am sichersten, jedoch ist der sehr bewegliche Fuchs erst aus der Nähe auszumachen, was es schwierig macht, sich rechtzeitig geräuschlos in Position zu bringen und einen sicheren Schuss loszuwerden. Und je kälter es ist, umso schwieriger. Man hat es ja hierzulande mit Minustemperaturen zu tun, die oftmals zehn Grad unter denjenigen in der Schweiz liegen. Von den zahlreichen mit der Hasenklage am Nachmittag oder frühen Abend auf ver-
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Jagdgeschichten
Die Dagutschwiese in der Rominter Heide. schneiter offener Flur herangeholten Rotröcken habe ich zwar einige erlegt, mehrere aber auch mit der Kugel vorbeigeschossen. Glücklicherweise gingen von den letzteren sämtliche gesund ab, was ja im Schnee leicht festzustellen ist, nur einer hat von einem Streifschuss etwas Wolle gelassen. Nach meinen Erfahrungen ist es erforderlich, den Wind möglichst von hinten im Nacken zu haben und mindestens einen Zielstock oder noch besser eine Auflage, wie sie etwa ein grosser runder Strohballen bietet, zu benutzen. Das Gelände, wo der Fuchs sich Wind holend auf fünfzig bis achtzig Gänge oft auch in forschem Tempo erscheint, muss gut einsehbar sein, darf also keine Gräben oder Büsche aufweisen, wo er sich unbemerkt kundig machen kann, um dann zu verschwinden. Selbstverständlich geht das alles sehr schnell, und man darf beim Zielen und Schiessen keine Zeit verlieren. Letzten Winter gelang es mir auf diese Weise, drei Füchse mit der genannten kleinen Kugel auf etwa 40 Gänge auf den Stich zu schiessen, was keinerlei Ausschuss verursachte und jagdlich sehr zufriedenstellte. Man muss natürlich höllisch genau und schnell zielen. Noch mehr befriedigt es den Jäger, den Fuchs mit der Klage nicht vor den Büchsenlauf, sondern vor die Flinte zu bekommen. Hierzu eignet sich die Pirsch besonders, selbstverständlich wie immer weiss angezogen, aber nicht mit im Wind flatterndem Schneemantel, sondern in einem Kleid, das auch Röhren für die Bei-
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ne aufweist. Wenn der Fuchs von einer Stelle aus, wo er sich kurz zuvor aufhielt, angereizt wird, ist er meist völlig arglos und kommt auf die Klage ziemlich zügig. Wie hungrig der Fuchs in diesen Zeiten ist, konnte ich einmal feststellen, als ich mich gezwungen sah, bei etwa –20 °C auf einem Quadratkilometer grossen Schneefeld an der russischen Grenze ein unaufschiebbares Geschäft abzuwickeln. Als ich nach einigen Tagen wieder dort vorbeikam, hatte sich unterdessen ein Fuchs der Mahlzeit bemächtigt. Nachgepirscht – herangeholt Nach längerem Hinterherschleichen über eine dünne, verharrschte Schneedecke – was nur wegen dem stetigen leichten Wind gelang, der die Geräusche verschluckte und die mit Eis überzogenen Büsche und Birken in den Mooren leise knacken und glöckeln liess – kam ich an einem Dezembernachmittag auf etwa 120 Gänge an einen Fuchs heran. Am Rand eines kleinen Aspengehölzes konnte ich mich gerade noch einschieben und die Hasenklage hervorziehen, bevor Reineke hinter der nächsten Bergkuppe verschwinden wollte. Auf die Klagelaute Lampes riss es den Roten auf der Stelle herum. Flüchtig kam er an; der Schuss auf 20 Gänge liess ihn schnell verenden. Einen anderen Fuchs hatte ich schon mehrfach mittags auf einer grossen, von Gräben durchzogenen und mit vereinzeltem Buschwerk bestandenen Wiesenfläche beobachtet.
Das Wigwam von Andreas Gautschi, umgeben von Fuchsjagdgründen. Es lag eine mächtige verharrschte Altschneedecke, die aber teilweise trug, überstreut von einer daumendicken Neuschneeschicht. Wohl kam auch der Fuchs in Anblick, als ich mich dort auf dem Jagdstock auf ihn angesetzt hatte, näherte sich aber nicht auf Flintenschussweite. Mit der Mauspfeife hatte ich bislang nur schlechte Erfahrungen gemacht, Vogelangstgeschrei und dergleichen beherrsche ich nicht. Also zog er von dannen. Nach einiger Zeit beschloss ich zu sehen, wo er geblieben sei. Die frische Spur hatte ich bald ausgemacht, sie führte dem gewundenen, teilweise tief ausgewölbten Abzugsgraben eines grösseren Moores entlang in eine Schilffläche, die sich langsam in dem lückigen Baumbestand des Moorwaldes verlor. Die Ecke einer Viehkoppel mit etwas Stauden umgeben bot notdürftige Deckung. Nach kurzem Warten liess ich Lampes Todesklage erschallen. Und gleich nochmals! Es dauerte nur einen Augenblick, bis der Fuchs, der in dem Schilf gesteckt hatte, eilig erschien, um nachzusehen, was sich denn hier gerade auf seinem Einwechsel abspielte. Der Schrotschuss halbspitz bot keine Schwierigkeiten. Ein andermal verriet mir eine aus einem Feldgehölz aufsteigende Waldohreule, wo der gesuchte Fuchs geblieben war, die Hasenklage holte ihn schnell hervor und die Kugel fällte den spitz auf mich Zustehenden. Der «Eisfuchs» Ausserhalb des Schilfgürtels eines einsam gelegenen
Sees sah ich des öftern einen Reineke, der auf der Eisfläche herumlief. Ein Ansitz an einer Erle am Steilufer der rechten Seeseite brachte keinen Erfolg, er schien jetzt mehr in der hinteren Ecke des Sees, die spitz auslief, seinem Gewerbe nachzugehen. Also machte ich mich eines Tages dorthin auf und wählte zur Abkürzung den etwa einen Kilometer langen Anmarsch quer über den See. Etwa mitten drin entdeckte ich mit grossem Schrecken, dass sich meine Fussstapfen sofort mit Wasser vollsogen, wenn ich den Fuss wieder abhob! Diese gefährliche Zone, wohl durch eine aufquellende warme Strömung verursacht, war aber glücklicherweise bald passiert. Das wäre zu späterer Zeit ein interessanter Fund geworden: «Vollständiger Jäger mit Flinte und Jagdstock aus dem beginnenden einundzwanzigsten Jahrhundert aus Seegrund geborgen!» Es waren dort übrigens auch auffällig viel Fuchsspuren zu sehen. Erleichtert darüber, nicht «ersoffen» zu sein, erreichte ich meinen Ansitzplatz, der sich in einem lückigen Erlenwäldchen ganz am Eis befand. Ich pflanzte mich auf dem Jagdstock auf und harrte der kommenden Dinge. Es ging auch nicht lange, so löste sich der Fuchs vom anderen Ufer und betrat die Eisfläche. Nachdem er einige Male hinund hergeschnürt war, überquerte er den See und kam mir ideal. Die Schrote auf 25 Gänge warfen ihn in den Schnee. Auf dem Rückweg wählte ich aber eine andere Route!
Ein alter deutscher Obstbaum, am Durchbruch eines kleinen Flusslaufes, der Joduppe, durch einen Geländeriegel gelegen, bescherte mir schon manchen Kugelfuchs, mit und ohne Hasenklage. An dem genannten Panzergraben liegen noch drei gesprengte Bunker des «Ostwalls», die dem Fuchs Baue und geeignete Ruheplätze bieten. Schon öfters habe ich nachmittags auf den von Buschwerk überwachsenen Betonstufen in der Sonne schlafende Reinekes angetroffen. Da man weniger nahe heran muss, ist die nachmittägliche Kugelpirsch auf den Fuchs natürlich erfolgversprechender als diejenige mit der Flinte. Auch dabei ist die Kombination mit dem Ansitz und der Gebrauch der Hasenklage bisweilen lohnenswert. Zehn solche Pirschfüchse sind aber das höchste gewesen, was mir bisher in einem Winter gelang, während dagegen die Jagd an
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der Fuchskörnung bei geringem abendlichen Zeitaufwand leicht ein oder anderthalb Dutzend Rotröcke in einem Winter beschert. Bei guten Schneeverhältnissen und einer grösseren Zahl solcher Körnungen sind gewiss auch höhere Strecken zu erzielen. Die wirkliche, unvergleichliche Prokofieff ’sche Fuchsologie in der weiten Schneelandschaft des Ostens ist einem aber nur am Tage bei Frost und Sonne vergönnt. Dann sind Fuchs und Jäger selbst Teil eines Gemäldes. Wenn hier wiederholt vom Schuss spitz von vorn die Rede war, so muss ich dazu bemerken, dass vor ihm nur eindringlichst zu warnen ist. Einzig dann, wenn es nicht anders geht und der Fuchs wirklich so nahe heran ist, dass nichts schiefgehen kann, darf er praktiziert werden. Zum Schluss möchte ich dem Leser noch ein schönes Erlebnis mitteilen: Mit meinem Schweisshund «Hermann» und dessen Sekretär
«Schnapp», einer Art polnischem Stubenwolf, befand ich mich zu Anfang März im Ort «Bibergraben» auf einem Waldgang. Auf einer von jungen Eichen bestockten sonnigen Böschung entdeckte ich einen rötlichen Stein, der mir verdächtig schien. Da hier öfters Findlinge derselben Farbe aus dem Schnee ragen, wollte ich mir die Sache näher ansehen. Mit beträchtlichem Gekratze gelangten wir drei schliesslich auf dem hartgefrorenen Schnee bis auf wenige Schritte in die Nähe eines Fuchses. Erst als «Schnapp» durch unruhiges Hin- und Hertreten der Sache noch einen obendrauf setzte, erwachte der Fuchs und blinzelte geblendet und mit wie ich mir einbildete verärgertem Ausdruck in die Sonne, die hinter unserem Rücken am blauen Himmel stand, um dann schleunigst zu verschwinden. Text und Fotos: Andreas Gautschi, Polen
Jagdgeschichten
Auf der Lauer am Ostwall Es gibt wohl in jedem Revier «fuchsige» Punkte, Schnittpunkte verschiedener Landschaftselemente wie Moore und Waldränder, Gräben und Zwangswechsel. Das sind oft Fuchspässe und deren Kreuzungen, wo sich der Ansitz speziell lohnt, besonders wenn etwa eine zur Hochzeit geneigte Fähe in der Nähe steckt. Eine solche Ecke ist beispielsweise das Ende eines verwachsenen Panzergrabens unweit der ehemaligen deutschen Reichsgrenze, beziehungsweise die Kreuzung des Panzergrabens mit einem querliegenden Moor unweit der Landstrasse. Ein Durchlassrohr verbindet dieses mit einem zweiten auf der anderen Seite der Landstrasse. An drei aufeinanderfolgenden Tagen erlegte ich dort mit der Kugel kurz nach drei Uhr nachmittags je einen Fuchs und auch in den folgenden Wintern hatte ich dort Erfolg.
Bund und Kantone Ordensoberst Dr. Jürgen Siegert aus Graz bei der Rede zur Aufnahme der neuen Ordensbrüder. CH
56. Konvent des Ordens «Der Silberne Bruch»
Über 200 Ordensbrüder des «Silbernen Bruch – Orden zum Schutz von Wald, Wild und Flur und zur Förderung von weidgerechtem Jagen» trafen sich am 22./23. Oktober 2010 in Weiden/Oberpfalz (D) zum 56. Ordenskonvent und zur Hubertusfeier 2010. Aus fünf Ländern – Österreich, Schweiz, Frankreich, Liechtenstein und Deutschland – angereist, erkundeten Ordensbrüder und Gäste am Freitag die schöne Oberpfalz. Exkursionspunkte waren das Wildgehege Pfremtsch des Zentrums Almesbach, der Teichwirtschaftliche Beispielsbetrieb Wöllershof und das Geo-Zentrum an der Kontinentalen Tiefbohrung in Windischeschenbach. Anschliessend pflanzte der Ordensoberst, Dr. Jürgen Siegert aus Graz, zusammen mit dem Weidener Oberbürgermeister Kurt Seggewiss, eine Linde vor dem örtlichen Gymnasium. Am Samstag wurden nach den Regularien 16 neue Ordensbrüder feierlich in den Orden aufgenommen.
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Schweizer Jäger 12/2010
Erich Schmidt (links),Vorstandsvorsitzender der Stiftung «Wald, Wild und Flur in Europa», bei der Preisverleihung. Anschliessend vergab die «Stiftung Wald, Wild und Flur in Europa» an den «Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald e.V.» die Antaios-Medaille und eine finanzielle Zuwendung für die zahlreichen hervorragenden Naturschutzprojekte des Vereins. Weitere Zuwendungsempfänger waren: Naturschutzgruppe Trabitz im LBV, Ortsgruppe Pressath im LBV und die Jägerschaft Tännesberg
für Jugendarbeit und Lebensraumförderung. Am Nachmittag führte dann eine ausgedehnte Exkursion in den von der US-Armee betriebenen Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Auf den rund 23 000 ha finden intensive militärische Übungen statt und gleichzeitig hat sich eine vielfältige Natur entwickelt. Die Liste der vorkommenden Arten liest sich wie ein «who’s who» der Roten Listen. See-
adler und Fischadler brüten, der ganz seltene Brandkäfer kommt in einer stabilen Population vor, die Liste liesse sich weit verlängern. Auch Schalenwild kommt in grosser Zahl vor und kann weitgehend artgerecht leben. Mitarbeiter des zuständigen Bundesforstamtes und Angehörige der Bundeswehr zeigten auf, wie sich durch geschicktes Management militärische Ansprüche, Naturschutz, Forstwirtschaft und Jagd zu einem weitgehenden Konsens und Erfolg führen lassen. Es war für alle Ordensbrüder und Gäste eine hochinteressante und beeindruckende Exkursion. Am Abend erlebten dann Ordensbrüder und Gäste gemeinsam die Hubertusfeier am Basaltkegel in Parkstein. Alle Ordensbrüder und Gäste fuhren dann am Sonntag begeistert von der schönen Oberpfalz und zufrieden mit dem Erlebten heim. Jürgen Rosemund
Lettre de la Romandie
Jagen in Frankreich
Kursabend in der Region Zürich. Im März 2011 beginnen die neuen Kurse Bezüglich der Jagdvorschriften und der Jagdorganisation gibt es in Frankreich jedes Jahr Erneuerungen. Im Departement Bas-Rhin z.B. dürfen neu bei Treibjagden Rehe mit Schrot Nr. 1 oder 2 auf empfohlene 25 m beschossen werden. Organisatorisch wurden die Prüfungen terminlich vorgeschoben, so dass wir mit unseren Kursen schon gegen Ende März 2011 beginnen müssen. Vorgesehen sind die Kursorte: Basel: Mittwoch, 19.30 bis 21.30 Uhr; Rest. Rössli, Hauptstr. 24, 4153 Reinach; 061 711 20 88. Bern: Donnerstag, 19.30 bis 21.30 Uhr; in der südlichen Agglomeration von Bern (Ort wird kurz vor Kursbeginn bekannt gegeben). Zürich: Dienstag, 19.00 bis 21.00 Uhr; Obergeschoss des Migrosgebäudes Ladengasse, Zürcherstr. 125, 8102 Oberengstringen. Die Kursdaten wurden auch schon festgelegt, damit auch beruflich stark engagierte frühzeitig planen können. Basel: 23.3., 30.3., 13.4., 27.4., 4.5., 18.5., 25.5. Bern: 24.3., 31.3., 14.4., 28.4., 5.5., 19.5., 26.5. Zürich: 22.3., 29.3., 12.4., 26.4., 3.5., 17.5., 24.5. Der Unterricht der 3 Kurse wird parallel geführt. Wer an einem bestimmten Kursabend verhindert ist, kann den Unterricht in der gleichen Woche an einem andern Tag an einem andern Ort besuchen. Damit
ein Kurs durchgeführt werden kann, müssen sich mindestens fünf Kandidatinnen/Kandidaten einschreiben. Ruedi Studer, Kursleiter 3145 Niederscherli 031 849 06 12 / 079 754 25 18 studerru3@bluewin.ch
Man erlaube mir einen kurzen Blick über die Schweizer Grenzen. Diese Meldungen betreffen nicht zuletzt uns Jäger. Erstens: Moritz Leuenberger kehrt von seiner letzten Mission als Bundesrat aus Nagoya, Japan, zurück. Im Gepäck die Verträge zum Schutz der Artenvielfalt. Insgesamt wird die Schweiz dazu angehalten, der Natur in den nächsten Jahren bis zu 17% an Artenvermehrung abzuringen. Kein leichtes Unterfangen. Bleibt zu hoffen, dass es nicht nur bei der Absichtserklärung bleibt. Alle
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sind gefordert, nicht nur Bundesrätin Doris Leuthard, Nachfolgerin Leuenbergers. Die Schweizer Jäger dürfen indes ruhig behaupten, ihren aktiven Teil seit Jahren schon beizusteuern. Die Jungjägerausbildung in den Kantonen erfordert Hegestunden in freier Natur, wo die angehenden Grünröcke für solche Projekte eingespannt werden: Jäger als Trendsetter. Zweitens: Nicht nur das Parlament wurde anfangs November in den USA neu bestellt. Die Bürger des Teilstaa-
Sonne Mond Solunar Aufgang
Untergang
Aufgang
Untergang
Dezember Do 16. Fr 17. Sa 18. So 19. Mo 20. Di 21. Mi 22. Do 23. Fr 24. Sa 25. So 26. Mo 27. Di 28. Mi 29. Do 30. Fr 31.
08.06 08.06 08.07 08.08 08.08 08.09 08.09 08.10 08.10 08.11 08.11 08.11 08.11 08.12 08.12 08.12
16.38 16.38 16.38 16.38 16.39 16.39 16.40 16.40 16.41 16.42 16.42 16.43 16.44 16.45 16.45 16.46
13.16 13.44 14.17 14.59 15.52 16.56 18.09 19.26 20.45 22.03 23.21 — 00.37 01.54 03.10 04.24
02.59 04.06 05.13 06.20 07.22 08.18 09.04 09.43 10.14 10.41 11.06 11.29 11.53 12.19 12.49 13.26
01.48 02.28 03.12 04.00 04.52 — — 01.35 02.36 03.35 04.32 05.25 00.28 — 01.39 02.28
07.59 08.41 09.25 10.14 11.06 05.49 06.48 07.49 08.50 09.48 10.44 11.37 06.15 07.04 07.53 08.42
14.11 14.53 15.38 16.27 17.21 12.32 13.02 14.03 15.03 16.01 16.57 17.50 12.53 13.17 14.06 14.55
20.22 21.05 21.51 22.41 23.35 18.18 19.17 20.17 21.16 22.14 23.09 — 18.41 19.30 20.20 21.09
Januar Sa 1. So 2. Mo 3. Di 4. Mi 5. Do 6. Fr 7. Sa 8. So 9. Mo 10. Di 11. Mi 12. Do 13. Fr 14. Sa 15.
08.13 08.13 08.13 08.13 08.13 08.13 08.13 08.12 08.12 08.12 08.11 08.11 08.10 08.10 08.09
16.47 16.48 16.49 16.50 16.51 16.52 16.53 16.55 16.56 16.57 16.58 16.59 17.01 17.02 17.03
05.31 06.33 07.26 08.09 08.44 09.12 09.35 09.56 10.15 10.34 10.53 11.14 11.39 12.09 12.46
14.07 15.00 16.01 17.07 18.15 19.22 20.27 21.31 22.34 23.37 –– 00.40 01.44 02.50 03.56
02.17 03.09 04.01 04.54 05.46 00.26 01.16 02.04 02.50 03.35 04.18 05.01 05.44 00.16 01.01
08.31 09.23 10.15 11.07 11.30 06.37 07.27 08.15 09.00 09.45 10.28 11.11 11.55 06.28 07.15
14.46 15.37 16.28 17.20 18.11 12.49 13.38 14.25 15.10 15.55 16.38 17.22 18.07 –– 12.41
21.00 21.51 22.42 23.33 –– 19.00 19.48 20.35 21.20 22.05 22.49 23.33 –– 18.53 19.41
Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse entgegen. Die Redaktion Schweizer Jäger 12/2010
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Bund und Kantone
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Bund und Kantone
tes Arizona durften sich an der Urne darüber auslassen, ob das Recht zur Ausübung der Jagd und der Fischerei fortan in der Verfassung des Bundesstaates Arizona verankert werden solle. Eine Annahme hätte zukünftige Gesetzes-Eingriffe praktisch verunmöglicht. Die Anti-Jäger-Lobby hat es im Vorfeld der Abstimmung (besser) verstanden, die Wähler zu mobilisieren; die Vorlage wurde an der Urne arg zerzaust.
Was hat der Bundesstaat Arizona im Lettre de la Romandie zu suchen, fragen Sie ? Nun, auch die Republik Genf, wo die Jäger 1974 ihr Jagdbüchlein an der Urne verloren, will sich eine neue Verfassung geben. Ein langwieriges und schwieriges Unterfangen. Gab es da einen kitze-kleinen Hoffnungssschimmer, dass das Recht zur Ausübung der Jagd wieder in der Genfer Verfassung auftaucht? Wohl kaum.
Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.
Österreich: Wilderei massiv gestiegen
Fehlschuss In Österreich nehmen «Wilderei» und «Schwarzfischen» stark zu. Immer mehr geht es offensichtlich um Jagdlust und Trophäen. Zunehmend werden Häupter abgetrennt, die Wildkörper liegen gelassen. Gefordert wird ein schärferes Vorgehen gegen Wilderer und eine rechtssoziologische Studie zur Motivforschung. Kopfzerbrechen bereiten mutmassliche Serientäter, die in mehreren österreichischen Bezirken offensichtlich nur auf Trophäen aus sind. Auch «Schlingenstellen» nimmt wieder zu. Statistiken belegen die Zunahme der Wilderei: In 2009 gab es 507 Strafanzeigen bei den Staatsanwaltschaften wegen Eingriffs in fremdes Jagdrecht. Das ist eine Zunahme um 131 gegenüber 2008 (376). In den Jahren 2000 bis 2009 gab es insgesamt 357 Gerichtsverfahren mit 120 rechtskräftigen Verurteilungen. Meist wurden nur Geldstrafen verhängt, in wenigen Fällen bedingte Freiheitsstrafen. Die meisten Strafanzeigen gingen 2009 in Innsbruck (77), Salzburg (55), St. Pölten (52) und Wels (42) ein. Die Zahl der Verurteilungen ist nicht sehr hoch: 2009 liefen 43 Strafverfahren gegen 47 Beschuldigte (2008: 30/32), 16 rechtskräftige Verurteilungen wurden ausgesprochen (2008: 10). Der Anteil von Personen mit Jagdprüfung ist gering: 2009 wurden acht angezeigt (2008: zwölf), von 2000 bis 2009 betrafen die Anzeigen 124 in- und ausländische Jagdberechtigte. Das «Ausländer-Wildererranking» führt Rumänien mit 18 an. Bei der Staatsanwaltschaft Salzburg haben sich die Anzeigen wegen Wilderei mit 55 gegenüber 24 im Jahr 2008 mehr als verdoppelt. Peter Bussmann
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Dazu ist die Jagd-Lobby in Genf zu schwach, die Gegner übermächtig. Ein Abgeordneter des Kantonsparlaments, Pierre Weiss, vertrat noch im November 2009 die Ansicht, 400 000 Franken für die Wildregulierung im Kanton Genf seien nun wirklich zu viel des Guten, man möge diese Aufgabe an «Dritte» abtreten. Die Klatsche kam postwendend: Am 18. Dezember 2009, bei einem Stimmenverhältnis von 71 gegen 5 und 6 Enthaltungen schoss das Genfer Kantonsparlament die Vorlage rüde ab. Unter den Gegenargumenten finden sich veritable Stilblüten: «Bei den Jägern handelt es sich um Menschen mit psychologischen Problemen …» oder «Die Wildhut braucht ein bis zwei Patronen, um ein Wildschwein zu treffen, die Jäger deren 10–15 … (!)». Fazit: Einer Handvoll Genfer Umwelthüter ist es weiterhin vorbehalten, die dringenden – von der Landwirtschaft geforderten – Regulierungsabschüsse in der Genfer Campagne zu tätigen, während die Jäger ausgeschlossen bleiben. Die Nimrode anderer Schweizer Kantone dürfen sich am «Fall Genf» ruhig ein Beispiel nehmen. Auf dass sich das Schlamassel anderswo nicht wiederhole. Sehenswerte Jagdausstellung im Freiburger Museum für Kunst und Geschichte «Der Herbst hält Einzug, die Jagd ist eröffnet». In der Tat. Seit Ende Oktober und bis Ende Februar herrscht im Freiburger Museum für Kunst und Geschichte Jagdstimmung. Die Ausstellung zeigt wertvolle und kuriose (Kunst)Gegenstände
aus der Welt der Jagd: Bilder, Fotografien und Filme. In Zusammenarbeit zwischen dem Freiburger Jagdinspektor, Roman Eyholzer, und den Museums-Verantwortlichen, soll den Besuchern «eine der fundamentalen Aktivitäten der Menschheit» vorgeführt werden. Alle Schweizer Jäger geniessen unter Vorweisung ihrer Jagdbewilligung freien Eintritt, vernehme ich auf meine telefonische Anfrage. Bravo! Erster Schlusspunkt Ende Feuer, vorläufig, für drei jurassische Wilderer (in dieser Kolumne war davon die Rede), einer von ihnen ein freiwilliger Jagdaufseher. Schlussendlich rang sich die jurassische Justiz dazu durch, die Freveltaten mit bis zu fünf Jahren Patententzug auf helvetischem Boden zu bestrafen. Noch im August des Vorjahres sprach sich das Kantonsgericht in zweiter Instanz für vermilderte Strafen aus, was im Kanton – gerade unter Jägern – für Entrüstung sorgte. Meine Meinung: … aber lassen wir das. Zweiter Schlusspunkt Alt Bundesrat Pascal Couchepin, Walliser, Naturfreund und Wanderer, liess in einem kürzlichen Interview diese Meinung durchblicken: «Ich bin überzeugt davon, dass der Wolf [auf Schweizer Hoheitsgebiet] zurückkehren wird. Ihn zu töten, wird [auf die Dauer] keine Lösung sein.» Auch dazu habe ich eine dezidierte Meinung. stuckjohn@hotmail.com
Die Genfer Jäger müssen weiterhin auf den Nachbarskanton Waadt ausweichen.
Wir bringen den Wald in die Kirche!
Ökumenischer Jägergottesdienst am 14. November 2010 in der Meiringer St. Michaelkirche Wenn sechs Männer Baum um Baum, insgesamt sind es achtzehn Fichten, durchmischt mit Buchenästen in buntem Laub, in die Kirche tragen, dann ist es wieder soweit: Zum siebten Mal verwandelt sich das Kircheninnere in eine herrliche Waldkirche, und das ist nicht nur den Meiringer Bläsern Peter Abplanalp, Fritz Boss, Ruedi Straub, Heinz Trutmann und Alexander Zumbrunn zu verdanken, sondern auch unserem reformierten Pfarrer Hanspeter Imobersteg, der für den Herbstschmuck selbst mit Hand anlegte. Vor dieser grossartigen Kulisse spielen die Obwaldner und Oberhasler Bläsergruppen gemeinsam vor vollbesetzten Rängen zum Auftakt «Das Ganze / Das hohe Wecken / Introitus», und Pfarrer Imobersteg leitet den konfessionsübergreifenden Gottesdienst mit 2 Taufen, verbunden mit den alljährlichen Gedanken über Hunger und Durst, ein: «Wie der Hirsch nach frischer Quelle…», heisst es dazu im Tauflied, das von allen gemeinsam gesungen und von Hans Künzler, u.a. Leiter der Jugendmusik Meiringen,
mit dem Euphonium begleitet wird. Und nach Gedanken zur Lesung, vorgetragen vom Pfarrleiter in Lungern, Dirk Günther, besingt das Jägerchörli des Jagdvereins Oberhasli mit dem Gadmer-Liedli die Schönheit unserer Landschaft, die herrliche Schöpfung und preist sie als «Geschenk aus Gottes Händen», und die gefühlvoll von Alex Zumbrumm vorgetragene Jodelpartie entführt die Zuhörer geradewegs ins besungene Paradies. Vor der Predigt führt uns die Meiringer Bläsergruppe mit ihrem neu eingeübten Stück «Waldtreiben» zurück auf den Wald-, respektive Kirchenboden, wo Martin Rüd, Pfarrer der Methodistenkirche in Thun, mit sonorer Stimme seine Predigt dem Gleichnis vom Lahmen, der im Hause Simons in Kapernaum von Jesus geheilt wird, seine Bahre ergreift und fortgeht, widmet. So weit der Tatbestand. Wichtiger scheint aber der «Prolog»: Alle rennen an dem hilflosen Lahmen vorbei, um Jesu Worte zu hören, nur 4 Männer nehmen sich die Zeit, den Lahmen auf seiner Bahre mit zu transportieren. Weil sie sich dadurch verspäten, ist das Haus schon voll Zuhörern. Doch die Männer, nicht zimperlich, reissen Teile des
Hausdaches ab und bringen so von oben den Lahmen vor Jesus` Füsse. Die Männer selber verharren wegen Platzmangels auf dem Dachrest. Hätten wir wohl auch so gehandelt? Hätten wir unter ähnlichen Zuständen auch Zeit geopfert? Und was sieht der Lahme, nachdem ihm, zum Missfallen der anwesenden Pharisäer, seine Sünden vergeben waren, aus seiner Froschperspektive? Direkt in den Himmel und in
die Gesichter seiner vier Träger: Er sieht Himmel und Erde miteinander verbunden! Wie schön passt dazu im Anschluss die nur von den Obwaldner Bläsern gespielte «Hubertusfanfare». Danach führen uns die sehnsuchtsvollen Klänge des vom Jägerchörli vorgetragenen Liedes «Nach den Bergen» mit dem Refrain: «Wo die Alpenrosen blüh’n, dahin, dahin möchte ich zieh’n.» in die Schönheiten der heimatlichen Bergwelt. Nach dem gemeinsam gesungenen Lied: «Nun danket alle Gott», verabschieden sich beide Bläsergruppen zusammen mit «Auf Wiedersehen», und als Zugabe, wie alljährlich, unter brausendem Applaus mit der «Echofanfare». Seine Fortsetzung findet das fröhliche Treiben beim vom Jagdverein Oberhasli, von der Kirchgemeinde und von Hanspeter Wenger, Interlaken, spendierten Apéro im Kirchgemeindehaus bei Hörner-, Gläserklang und Jagdgesang und viel, viel weidgerecht Erlegtem, mit Liebe und Können präsentiert von Christian und Isabelle Philipp und ihren Helfern. Gisela Straub, Jagdhornbläsergruppe Oberhasli
Hörnerklang und drei Taufen Hubertus-Familiengottesdienst, 31. Oktober 2010, in der Dorfkirche Frutigen In jedem «Miesch», in jedem «Ambeissihuuffe», in jeder Tanne sieht man die Handschrift von Gott! ... starke Worte in der Predigt, musikalisch umrahmt mit dem Klang der Parforcehörner und direkt übertragen im RadioBeo. Der Glockenklang der Kirche Frutigen verklingt und wird im Kirchenraum abgelöst durch den Hörnerklang der Parforcehornbläser Berner
Oberland, unter der Leitung von Andrea Signer. Ihr Stück «Einzug» begrüsst die drei eintretenden Tauffamilien und die grosse Festgottesdienstgemeinde. Die herbstlich geschmückte Kirche, bestückt mit einigen Wildtieren, lässt sofort eine spezielle, ehrwürdige Stimmung aufkommen. Auf die Einleitung von Pfarrer Ruedi Heinzer antwortet die Gemeinde mit dem Lied «Grosser Gott wir loben dich ...». Mit dem «Gebet des Waldes an den Menschen» (siehe Kasten) werden die HörerinSchweizer Jäger 12/2010
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Bund und Kantone
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gen Vergleich ist bei der diesjährigen Jagd ein guter Erfolg bei Hirsch, Reh und Gämse zu verzeichnen. Dieser fiel allerdings regional recht unterschiedlich aus. 5431 Jäger, davon 148 Jägerinnen, haben an der Bündner Hochjagd teilgenommen.
Bund und Kantone
Gebet des Waldes Mensch! Ich bin die Wärme deines Heims in kalten Winternächten, der schirmende Schatten, wann des Sommers Sonne brennt. Ich bin der Dachstuhl deines Hauses; das Brett deines Tisches. Ich bin das Bett, in dem du schläfst und das Holz, aus dem du deine Schiffe baust. Ich bin der Stiel deiner Haue, die Tür deiner Hütte. Ich bin das Holz deiner Wiege und deines Sarges. Ich bin das Brot der Güte, die Blume der Schönheit. Erhöre mein Gebet: zerstöre mich nicht! nen und Hörer in den engen Bezug von Mensch und Natur geführt. Nach dem Gebet erschallt das «Kyrie» aus der Jagdhornmesse von Hermann Maderthaner, welche im Gottesdienstverlauf vollumfänglich dargeboten wird. Die drei Mädchen, die getauft werden, geben sich auf ihre Weise schon eindrücklich dem «Gesang» hin. Mit Humor und markigen Worten In der Predigt wird der Bezug des Menschen zur Schöpfung und zum Schöpfer von Pfarrer Ruedi Heinzer mit Humor und markigen Worten vertieft. Er erinnert daran, dass in der Natur das «Gesetz des Stärkeren» gilt. «Aber unter euch Menschen darf es nicht so sein!» ermahnt er. Mit blu-
migen Worten erklärt er, wer St. Hubertus, der Schutzpatron der Jagd, war und welche Begebenheit sich ihm zugetragen hat, um im gleichen Zusammenhang zu erwähnen, dass die Jäger die einzige Berufsgattung mit einem eigenen Gottesdienst sind. Nach dem Segen schliessen die Parforcehornbläser den Gottesdienst mit vollem Hörnerklang ab. Erinnerungen ausgetauscht Der Jägerverein Kandertal hat die Festgemeinde anschliessend zu einem Apéro eingeladen. Da wurden wohl noch viele schöne und dankbare Erinnerungen an die vergangene Jagd, Gänge und Begegnungen in der Natur ausgetauscht. Jägerverein Kandertal
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Gute Hochjagd 2010
Das Ergebnis der diesjährigen Hochjagd ist gut ausgefallen. Gute Jagdstrecken bei der Hirsch-, Gäms- und Rehjagd sorgen für weitgehend zufriedene Bündner Jäger. Der Hirschabschussplan ist bereits zu drei Vierteln und jener für das Rehwild zu über 90% erfüllt. Eine Herbstjagd auf Hirschwild findet in mehreren Teilen des Kantons, auf Rehwild nur in wenigen Regionen statt. Für einmal hat das Wetter gepasst. Schneetage am An-
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fang und am Ende der Hochjagd haben für gute Bedingungen für die Hirschjagd gesorgt, während die Schönwetterphasen dazwischen sich positiv auf die Gämsjagd ausgewirkt haben. Im langjähri-
Hirsch Reh Gämse Wildschwein
Rehjagd mittel bis gut Das Resultat der Rehjagd ist im ganzen Kanton als mittel bis gut zu bezeichnen. Die Rehbestände haben sich mit Ausnahme des Winters 2008/09 deutlich erholt. Trotz nach wie vor reduzierter Jagddauer von 17 Tagen, wurde eine gute Bockstrecke erzielt. Die Jagd auf Rehgeissen brachte nicht ganz das erhoffte Resultat. Gämsjagd profitiert vom guten Wetter Das schöne Jagdwetter hat sich positiv auf die Gämsjagd ausgewirkt. Eine gute, nach Geschlecht und Altersklassen recht ausgeglichene Strecke ist die Folge guter Jagdbedingungen. Trotz des gegenüber
Total
männlich
weiblich
3086 (2659) 2133 (1700) 3120 (3086) 3 (11)
1709 (1486) 1363 (1040) 1652 (1549) 3 (3)
1377 (1173) 770 (660) 1468 (1594) 0 (8)
Total Schalenwild 8342 (7456) Murmeltiere
Abschussplan beim Hirsch zu drei Vierteln erfüllt Mit fast 3100 auf der Bündner Hochjagd erlegten Hirschen liegt das Resultat über dem langjährigen Mittel. Allerdings ist die Hirschstrecke je nach Region unterschiedlich ausgefallen. In Nordbünden war eine gute, in Mittelbünden eine durchschnittliche und in den Bündner Südtälern eine eher unterdurchschnittliche Hirschjagd zu verzeichnen. Die guten Vegetationsverhältnisse innerhalb des Nationalparkes waren dafür verantwortlich, dass im Grenzgebiet desselben die Jagdstrecke mässig ausfiel. Hohe Jagdstrecken verzeichneten hingegen die Regionen Herrschaft-Seewis, Vorderprättigau und Schanfigg.
5709 (6333)
Geschlechterverhältnis 1 : 0.81 (0.79) 1 : 0.56 (0.64) 1 : 0.89 (0.99)
dem Vorjahr bewusst reduzierten Jagddrucks auf Gämsgeissen wurden nur gut 100 weibliche Tiere weniger erlegt als im Vorjahr. Hirschbestände erfordern eine Reduktion der in den Wintereinstand ziehenden Rudel Hirsch- und Rehbestände zeichnen sich im Gegensatz zum Gäms- und Steinwild durch eine hohe Reproduktionsleistung aus. Bei diesen beiden Arten wächst der Bestand jährlich um gut einen Drittel des Frühlingsbestandes an. Dies bedeutet beim Hirsch einen jährlichen Zuwachs von rund 5000 Tieren. Entsprechend hoch muss die jährliche Entnahme sein, um mindestens eine Stabilisation der Hirschbestände im Kanton zu erreichen. Die Herbstjagd hat zum Ziel, die Wildbestände an ihre Wintereinstände anzupassen. Damit wird die wichtigste Hegemassnahme umgesetzt, nämlich die Anpassung der Bestandesgrösse an die Kapazität des Lebensraumes. Die Anzahl der noch zu erlegenden Tiere liegt in den meisten Regionen im Bereich der Vorjahre. Etwas höhere Eingriffe sind dieses Jahr rund um den Nationalpark und in der Mesolcina erforderlich. In 9 von 21 Regionen findet eine Herbstjagd auf Rehwild statt. Damit wird eine nach Geschlechtern ausgeglichene Bejagung angestrebt. In der Mesolcina werden während der Herbstjagd auch die Wildschweine bejagt. Für die Herbstjagd haben sich 2283 Jägerinnen und Jäger angemeldet. Diese Teilnehmer erfüllen mit der Anpassung der Wildbestände an ihre Wintereinstände eine wichtige Aufgabe. Mit einer konsequenten Bejagung werden auch Schäden am Wald und an landwirtschaftlichen Kulturen reduziert bzw. verhindert. Amt für Jagd und Fischerei Graubünden
Präsidentenkonferenz Walliser Jägerverband
vom 25. Oktober 2010 Die Versammlung richtete ihren Fokus auf die vergangene Jagd und auf den kommenden 5-Jahresplan. Die gute Zusammenarbeit und der Wille, die Jagd gemeinsam zu gestalten, zeigte sich darin, dass der Dienstchef Peter Scheibler und sein Stellvertreter Jacques Blanc an der Sitzung teilnahmen. Peter Scheibler wies darauf hin, dass Jagd, Forst-, Landwirtschaft, Tourismus und Bevölkerung zusammenarbeiten und Synthesen schaffen müssen. Eine diesbezügliche Auflistung des Bestehenden und Wünsche seitens der Beteiligten dürften ergeben, ob Änderungen notwendig sind oder die Zielsetzungen erreicht wurden. Die diesjährige Jagd galt u.a. der Stabilisierung der Wildbestände, wie sie auch vom zuständigen Bundesamt und von den Forstverantwortlichen gefordert wird. Rotwild Beim Rotwild scheint dies zu gelingen. Der Bestand von 5000 Stück liegt im Bereich des Angestrebten, zumal sich die Hirsche über das ganze Kantonsgebiet verteilen. Das Forstamt steht der erfolgten Regulation positiv gegenüber. Einzig der hohe Anteil an Spiesser- und männlichen Kälberabschüssen, vor allem des starken Spiessers, liegt nicht im Sinne der Jagdplanung. Rehwild Der Rehwildbejagung kann im Prinzip ein gutes Attest ausgestellt werden. Allerdings wünscht das Bundesamt ein verbessertes Geschlechtsverhältnis (heute 1:05). Gämswild Sowohl Bestand als auch Abschuss blieben stabil. Der Bockabschuss trug zum guten Geschlechtsverhältnis bei. Die Jäger haben bei 55% der Jähr-
lingsabschüsse 270 schwache Jährlinge erlegt. Ein weiteres positives Zeichen, dass der Jäger seine Regulierungsfunktion bestens wahrnimmt. Wildruhezonen Die Dienststelle möchte dem Wild vermehrt Ruhe angedeihen lassen. Freizeitaktivitäten seien in diesen Gebieten zu unterbinden oder auf ein Minimum zu reduzieren. Pro Wolf und contra Jagd Gewisse Kreise nehmen mit ihren Kampagnen pro Wolf vermehrt die Jagd ins Visier. Dienten früher der nicht getätigte Herdenschutz (Behirtung und Schutzhunde), eine ihrer Ansicht nach übermässige Bestossung der Alpenweiden, die
Subventionen usw. als Argumente gegen eine Regulation des Wolfes, so prangern die Wolfsbefürworter neuerdings an, die Jagd sei ein Nahrungskonkurrent des Wolfes. Allfällige Änderungen ab 2011 Gemäss Peter Scheibler geniesst die Jagd im Wallis einen hohen Stellenwert und ist in allen Bevölkerungsschichten verankert. Die Zahl der Patentlöser steige kontinuierlich. Die Dienststelle regt für den neuen 5-Jahresplan einige Verbesserungen an. Das Geschlechtsverhältnis 1:1 beim Reh ist anzustreben. Der Spiesser bedarf eines grösseren Schutzes. Die Verkleinerung der
Banngebiete zum Schutze des Wildes, vor allem gegen den Wolf, wird ins Auge gefasst. Der Jagdbeginn sollte wegen der Hirschbrunft nach hinten verlegt werden. Aller Voraussicht nach dürfte die Jagd gemäss Wunsch der Dienststelle am 19. September 2011 beginnen. Kommission Grossraubtiere Jean Bonnard als Sekretär der Kommission Grossraubtiere orientierte über die Vorbereitungsarbeiten in Sachen Wolf. Er und Fernand Pitteloud nahmen an drei Sitzungen teil. Nach Ausarbeitung eines Aktionsplanes sollte dieser an der nächsten Delegiertenversammlung des Jägerverbandes verabschiedet werden. Der Vorstand trifft sich am 7. Dezember 2010 in Bern mit den Walliser Parlamentariern. Vorgesehen sind danach Treffen mit den Walliser Grossräten und Vertretern der Nutztier-
Kapitale Trophäen Rehbock Gross ist die Freude, wenn ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service der Trophäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau, konnten dafür zwei anerkannte Juroren gewonnen werden. Damit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft daraus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto. Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436 Muotathal. Notieren Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf dem Bewertungsblatt erwähnt haben wollen. Bei grossen Trophäen und
Vollpräparaten vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung der Trophäe und detailliertes Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die Veröffentlichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge.
Erleger: Arnold Tiri, Masein Datum: 5. September 2009 Messung
Stangenlänge
Durchschnitt
Faktor
Punkte
links rechts
24.1 cm 24.15 x 0.5 12.075 24.2 cm Gewicht 338.5 g x 0.1 33.850 Gehörnvolumen 139.5 ccm x 0.3 41.850 Auslage 15.6 cm 64.6% 4.000 15 Gramm Abzug wegen etwas zu grossem Schädel Farbe 0–4 P. 3.000 Perlung 0–4 P. 1.500 Rosen 0–4 P. 3.000 Spitzen der Enden 0–2 P. 1.500 Regelmässigkeit und Güte 0–5 P. 5.000 Gesamtsumme 105.775 Schweizer Jäger 12/2010
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halter. Das Zusammengehen der Jäger mit den Nutztierhaltern und weiteren betroffenen Kreisen wird allseits begrüsst. Die Zusammenarbeit mit JagdSchweiz ist mit der Person von Adrian Zumstein bestens gewährleistet. Leider müssen im Wallis die Behörden, die Dienststelle, die Jäger- und die Landwirtschaft zur Kenntnis nehmen, dass beim Thema Wolf kein grosser Wille für eine grenzüberschreitende Zusammen-
arbeit mit anderen Kantonen vorhanden ist. Das Wallis als Wolfspforte und Korridor ist gefordert, bereit zu sein, um am Tag X, an dem der Kanton die Kompetenz erhält, die Bestandesregulation an die Hand zu nehmen. Die Kommission steht für die Regulation und nicht um die Ausrottung des Wolfes ein. r.w.
Walliser Kantonale Hubertusfeier im Pfynwald Jedes Jahr, am Patronatstag des heiligen Hubertus, findet die Kantonale Hubertusfeier im historischen Pfynwald statt. Die zweisprachige Feier wurde durch den Oberwalliser Jäger- und Naturfreundechor und von den Jagdhornbläsern der Diana Mettelhorn musikalisch umrahmt. Durch Leo Imboden und den damaligen Präsidenten, Daniel Lauber, wurde 1978 die erste Oberwalliser Bläsergruppe, die Jagdhornbläsergruppe der Diana Mettelhorn, gegründet. Neun Gründungsmitglieder bildeten die Bläsergruppe. Unter dem Obmann
Marcel Imboden wurde als erster Dirigent und Spielleiter Thomas Lauber, sowie als Spielleiter Stellvertreter Kurt Brantschen ernannt. Mit der Zeit kamen weitere Bläser dazu und es bildete sich eine ansehnliche Gruppe mit aktiven Bläsern, die bis heute an diversen öffentlichen Auftritten ihr Können zum Besten geben. Die Dianas mit ihren Standarten sowie der prächtige Hubertushirsch verliehen der Feier einen würdigen Rahmen. An der Sprachgrenze, in Gottes freier Natur, lauschten wiederum 400 bis 500 Personen den
Der stramme Fähnrich Urban Stern freut sich über den prächtigen Hubertushirsch der Diana Aletsch. Nach der Feier wird der Hirsch verwertet. Der Erlös kommt den gemeinnützigen Institutionen, der Stiftung Tanja in Bitsch und der betreuten Alterswohnung de Sepibus in Mörel zugute. Die Trophäe bleibt Eigentum der Diana Aletsch. besinnlichen und treffenden Worten von Kapuzinerbruder Titus und Wanderprediger Jules Seppey. Die zwei Pfarrherren erinnerten uns an unsere Aufgaben und Ziele: Die Pflege, Erhaltung und nachhaltige Nutzung einer von der Natur hervorgebrachten Fauna und deren Lebensraum. Diesen Lebensraum zu erhalten, da und dort zu regenerieren und den Tie-
Aufmerksam lauschten die Anwesenden den wohlklingenden Tönen der Jagdhornbläser der Diana Mettelhorn und den gesanglichen Einlagen vom Oberwalliser Jäger- und Naturfreundechor.
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ren den ihnen vom Schöpfer zugedachten Raum im gesamten Naturgefüge unserer Erde zu bewahren. Das ist eine der vornehmsten Aufgaben jener Frauen und Männer, die sich der Jagd verschrieben haben. In diesem Sinne sollen wir die Jagd verstehen und soll der Hubertusgedanke Leitmotiv unseres Handelns sein. Text und Bilder: Jean-Louis Borter
Mit nachdenklichen Worten und einer Prise Humor wussten die beiden Pfarrherren Jules und Titus (von links) die Anwesenden in ihren Bann zu ziehen.
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Wieder schlugen in Österreich autonome Tierschützer zu und verhinderten eine Drückjagd auf Schwarzwild. Die erzwangen Anfang November eine vom Wiener Forstamt organisierte Wildschweinjagd im Lainzer Tiergarten, einem grossen Wildgatter, nahe Wien. Dazu hatten sich zahlreiche Wiener Jäger eingefunden, die für die Jagd hohe Gebühren bezahlt hatten. Die Mitglieder des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) überkletterten die Mauern des Tierparks, protestierten gegen die Jagd und wollten mit Kameras «bewaffnet» das «perverse Massenschlachten» dokumentieren und das Leben der Wildschweine retten. Der
absurde Vorwurf: «Es geht den Jägern nur um Tötungslust und der Stadt Wien um die Einnahmen». Nachzulesen auf der Homepage des VGT. Dem Forstamt war es um die Reduzierung der hohen Schwarzwildbestände gegangen. Die Förster riefen die Polizei um Hilfe, die die Personalien der Störer feststellte. Die Jäger blieben ohne Jagdstrecke, weil die Jagd abgebrochen werden musste. Wie hoch nun der Verlust an den Einnahmen für das städtische Säckel von Wien ist, wird noch errechnet. Das Fortsamt bereitet eine Schadenersatzklage gegen die Jagdstörer vor. Peter Bussmann
40 Jahre FUST-Tirol FUST-Tirol, der Förderungsverein für Umweltstudien, ist die einzige privat getragene gemeinnützige Forschungseinrichtung, die sich über einen Zeitraum von 4 Jahrzehnten kontinuierlich und konsequent den Fragestellungen, die sich mit Schutz und Nutzung der alpinen Umwelt ergeben, widmet. Mit grossem Weitblick und Idealismus legten Christiane und Emil Underberg bereits 1970 den Grundstein für dieses einzigartige Langfristprojekt in Achenkirch/Tirol. Es ging ihnen darum, die durch Übernutzung der Alpen durch Landund Forstwirtschaft, durch Jagd und Tourismus entstandene Probleme zu analysieren und Lösungen aufzuzeigen. Stand am Anfang vor allem die Wald- und Wildproblematik im Vordergrund, so erweiterte sich das Aufgaben-
spektrum laufend um Fragestellungen, die Fauna, Flora, Boden, Wasser, Luft und Klima betreffen. Es wurden Versuchsflächen angelegt, die heute noch Aufschlüsse über die langfristige Waldentwicklung und deren Einflussfaktoren ermöglichen. Neben einer eigenen Schriftenreihe entstanden in Kooperation mit Universitäten weit mehr als hundert Publikationen, Diplomarbeiten und Dissertationen, die sich durch engen Praxisbezug auszeichnen. Die Arbeit des FUST-Tirol hatte massgeblichen Einfluss auf behördliche Entscheidungen und auf das Handeln von Personen, die das Gebot der Nachhaltigkeit bei ihren Tätigkeiten im Alpenraum praktisch umsetzen. Heute stellt sich FUST-Tirol als eine vitale Forschungseinrichtung dar, die zu Recht mit
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Tierschützer verhindern Wildschwein-Jagd
Optimismus an neue Aufgaben herangeht. Mit den Österreichischen Bundesforsten wurde vereinbart, in Zukunft bei ökologischen, ökonomischen und sozialen Fragestellungen im Schulterschluss zusammen zu arbeiten. Dies betrifft auch internationale Abkommen, wie die Alpenkonvention und
länderübergreifende EU-Programme. FUST-Tirol ist eine lange Erfolgsstory, die zeigt, dass privates Engagement ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Faktor zur Entwicklung von konsensfähigen Lösungen bei Landnutzungskonflikten ist. Dr. Richard Lammel
Jäger auf Treibjagd angeschossen Ein 48-jähriger Jäger aus Mistelbach in Niederösterreich wurde bei einer Treibjagd in Vorderweissenbach (Bezirk Urfahr-Umgebung, in Oberösterreich, angeschossen und schwer verletzt. Wie der ÖAMTC mitteilte, ereignete sich der Unfall Samstagvor-
mittags bei einer Hasenjagd. Der 48-jährige wurde dabei von einem Jagdkameraden angeschossen und im Hals- und Bauchbereich getroffen. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber Christophorus 10 ins AKH nach Linz geflogen. Dieter Kannengiesser
Bären graben Särge aus
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Um sich den für den Winterschlaf nötigen Speck anzufressen, gingen im Norden Russlands Bären auf Friedhöfen auf Nahrungssuche. Nach Berichten der Zeitung «Moskowska Komsomolets» haben sie dabei mindestens eine Leiche gefressen. In der Teilrepublik Komi wurden auf ländlichen Friedhöfen bereits
mehrfach Särge ausgegraben. Von der diesjährigen Rekordhitze verursachte Waldbrände und Dürren hatten Waldgebiete und Erntefelder zerstört und zu Nahrungsmangel für die Bären geführt. Für den Winter müssen sie sich aber eine starke Speckschicht anfressen. Dieter Kannengiesser Schweizer Jäger 12/2010
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Kopfschuss bei Wildschweinjagd
Bei einer Drückjagd auf Sauen ist in einem Waldgebiet bei Jauernick im sächsischen Landkreis Bautzen ein 73-jähriger Jäger nach Mitteilung der Polizeidirektion OberlausitzNiederschlesien angeschossen, am Kopf getroffen und schwer
verletzt worden. Die Kriminalpolizei will nun die Vorgänge bei der Jagd in der Lausitz rekonstruieren, um die näheren Umstände zu klären. Dieter Kannengiesser Quelle: SZ online.de
Wildkatzen im Aufwind Im deutschen Bundesstaat Rheinlandpfalz, der an Frankreich, Belgien und die Niederlande grenzt, leben bis zu 3000 Wildkatzen – mehr als in anderen Regionen Deutschlands. Die Bestände nehmen wieder zu. Hauptvorkommen sind die Wälder der Eifel, Hunsrück und Pfälzer Wald. Wanderkorridore, die mit Unterstützung des Landes entstanden, erlauben den Tieren inzwischen ausgedehnte Wanderungen. Auf dem Soonwaldrücken, in der Eifel, dem Ahrgebirge und im Pfälzerwald – Nordvogesen bestehen diese Korridore. Die Katze mit dem charakteristischen Kolbenschwanz benötigt grosse Areale naturnaher Wälder, bis zu 4000 Hektar für ein männliches Tier. Charakteristisch für die Wildkatze ist das langhaarige, dichte gelblich-graue Fell mit einer eher verwaschenen, oftmals kaum sichtbaren Tigerzeichnung beim erwachsenen Tier. In der Rückenmitte verläuft eine dunkle Linie (Aalstrich). Weitere Merkmale sind ein fleischfarbener Nasenspiegel, weisse, kräftig ausgebildete Schnurrhaare und häufig ein weisser Kehlfleck. Auffallend ist der buschige Schwanz mit den typischen dunklen Ringen und seinem stumpfen, ebenfalls dunklen Ende. Der Kuder (männliche Wildkatze) wiegt zwischen 3 und maximal 8 kg, während das Weibchen nur zwischen 2,5 und 5 kg auf die Waage bringt.
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Die Europäische Wildkatze ist durchschnittlich etwas grösser als die Hauskatze. Die Körperlänge beträgt an die 80 cm, die Schulterhöhe liegt bei 40 cm. Sie wirkt auf Grund ihres langhaarigeren Fells recht massig. Im Freiland erreicht die Wildkatze ein Alter von 7–10 Jahre, in Gefangenschaft kann sie über 15 Jahre alt werden. Die Wildkatze fängt vor allem Mäuse. Seltener im Nahrungsspektrum vorhanden sind Kaninchen, Junghasen, Siebenschläfer, Kleinvögel, Insekten, Eidechsen, Fische und Amphibien. In winterlichen Notzeiten fressen Wildkatzen auch Aas. Im Allgemeinen sind die Streifgebiete der männlichen Wildkatzen deutlich grösser als die der weiblichen Wildkatzen. Die Gebietsgrösse von Katzen liegt zwischen 200 bis 1100 Hektar, Kuder können ein Gebiet bis 4000 ha durchstreifen. Natürliche Feinde der Wildkatze sind Luchs, Wolf und möglicherweise auch der Uhu. Unbewachten Jungtieren können auch Fuchs, Baummarder und Hermelin gefährlich werden. Die Wildkatze ist durch wichtige internationale Abkommen, wie dem Washingtoner Artenschutzabkommen (1973), der Berner Konvention (1979) und der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (1992, FFH-Anhang IV) streng geschützt. In der Roten Liste Deutschlands wird sie als stark gefährdet eingestuft. P.B.
Der Bundesvorsitzende Gregor Klein (links) stand nach acht Jahren Amtszeit nicht mehr für eine Neuwahl zur Verfügung. Als Nachfolger wurde Ralf Karthäuser gewählt.
Führungswechsel beim Orden Deutscher Falkoniere Vom 29. bis zum 31. Oktober 2010 fand im bayrischen Schwabmühlhausen die Bundesverbandsbeize des Ordens Deutscher Falkoniere statt. Der Bundesvorsitzende Gregor Klein stand nach 8-jähriger Amtszeit nicht mehr für eine Neuwahl zur Verfügung. Er repräsentierte den Verein in dieser Zeit mit viel Enthusiasmus, Liebe zur Falknerei, Fachwissen und Diplomatie gegenüber den anderen deutschen Falknerverbänden sowie gegenüber der Politik. Für dieses verantwortungsvolle Amt stellten sich Dieter Hübner, Komturei Hessen, sowie Ralf Karthäuser, Komturei NRW, am Freitag bei der Mitgliederversammlung zur Wahl. Bei der geheimen Abstimmung wurde Ralf Karthäuser mit einer komfortablen Mehrheit von den Mitgliedern des Verbandes zum Vorsitzenden gewählt. Karthäuser, Falkner aus Leidenschaft und beheimatet im Münsterland, freut sich auf die grosse Herausforderung, den Verein im Sinne der Mitglieder gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit zu vertreten. Ralf Karthäuser konnte bereits seit einigen Jahren als Tressler sowie als stellvertretender Vorsitzender der Kom-
turei Nordrhein-Westfalen Erfahrungen in der Ordensarbeit auf Bundes- und Landesebene sammeln. Die praktische Falknerei liegt ihm sehr am Herzen und der freundschaftliche Kontakt zu den Vorsitzenden des Deutschen Falkenordens sowie dem Verband Deutscher Falkner wird im Rahmen verschiedenster Anlässe gepflegt, um auch gemeinsam für die Erhaltung des Kulturgutes Falknerei einzustehen. Natürlich begrüssten der alte und der neue Grosskomtur die Mitglieder nicht nur zur Ordensversammlung, sondern auch zur diesjährigen Bundesverbandsbeize des Ordens. Diese fand seit fast 30 Jahren erstmals wieder in Bayern statt und wurde federführend vom bayrischen Komtur Walter Heidler hervorragend geplant und durchgeführt. Die zur Verfügung gestellten Reviere, das wunderbare Herbstwetter, die erstklassige Verpflegung und Unterbringung, das von Adlern, Habichten, Bussarden und Falken gebeizte Wild und die abschliessende, feierliche Hubertusmesse sorgten für eine in guter Erinnerung bleibende Veranstaltung. Michael Lömke www.falknerverband.de
Löwen töten Touristen
Im Norden von Simbabwe ist ein 59-jähriger Tourist Opfer eines Löwenrudels geworden. Der Mann duschte in einem abgelegenen Lager und wurde von den Löwen aus der Dusche gezerrt und verschleppt. Andere Touristen versuchten, die Löwen zu vertreiben. Erst als ein Wildhüter Warnschüsse abfeuerte, liessen die Löwen von ihrem Opfer ab. Dem Mann war nicht mehr zu helfen. Er verstarb an einer schweren Halsverletzung.
Die zunehmende Wilderei mache die Tiere immer aggressiver, sagte der Leiter der Naturschutzorganisation «Zimbabwe Conservation Task Force» Johnny Rodrigues. Schon im vergangenen Monat war ein Tourist durch einen Elefanten getötet worden. Kurz darauf tötete ein verwundeter Büffel einen Naturschützer. Dieter Kannengiesser
Josef Hofstetter-Studer Escholzmatt LU 16.09.1956 – 08.06.2010 Ein letzter Blick zu den Bergen ein letzter Gang durch Wald und Feld Es war so schön zu leben doch alles hat ein End
Quelle: sueddeutsche.de
Rekordbestand an Grizzly-Bären im Yellowstone-Park USA
Die Zahl der Grizzly-Bären im Yellowstone-Nationalpark hat einen neuen Höchststand während der letzten Dekaden erreicht. Damit einher gehen auch mehr Konflikte mit der Bevölkerung, da einige Bären die Wildnis verlassen und bevölkerte Gebiete aufsuchen. 251 wurden registriert – von umgeworfenen Mülltonnen bis zum Angriff auf Jäger. Wissenschaftler erklärten,
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dass nach vorsichtigen Schätzungen mindestens 603 Grizzlies im Yellowstone-Gebiet in Wyoming, Montana und Idaho leben. Das sind mehr als dreimal soviel Bären wie 1975, als die Jagd geächtet und die Art auf der Roten Liste stand. Trotz wachsender Population bleiben die Yellowstone-Bären weiterhin streng geschützt. Dieter Kannengiesser
Tod nach Fledermausbissen
In Peru sind mindestens fünf Kinder nach Bissen von blutsaugenden Vampirfledermäusen an Infektionen mit Tollwut gestorben. Die zwischen fünf und zehn Jahre alten Kinder lebten in einer entlegenen Region des Amazonas-Regenwaldes an der Grenze zu Ecuador. Sie gehörte den Indianerstämmen der Awajun und Wampis an, teilte das Gesund-
heitsministerium in Lima mit. Seit Beginn des Jahres sind mindestens 20 Kinder und Erwachsene an Tollwut gestorben. Mindestens 3500 Menschen wurden gebissen. Die Vampirfledermäuse ernähren sich hauptsächlich von Rinderblut, beissen aber auch Menschen, die in der Nähe von Rindern leben. DK
Am 8. Juni 2010 erreichte uns die Nachricht, dass Josef Hofstetter nach längerer Krankheit verstorben ist. Damit starb auch die Hoffnung, dass sich Sepp noch einmal von seinen gesundheitlichen Problemen erholen könnte. Josef Hofstetter wurde am 16. September 1956 hoch über dem Dorfe Escholzmatt auf der Liegenschaft Rothenfluh geboren. Die langen Schulwege zu Fuss und die Mithilfe in Wald und Feld brachten Sepp die Natur näher. Erblich in Sachen Jagd zusätzlich noch etwas vorbelastet, war es nicht verwunderlich, dass Josef die Luzerner Jägerprüfung absolvierte. Danach war er erst als Jagdgast, dann als Pächter sowie privater Jagdaufseher im Revier Escholzmatt-Glichenberg aktiv tätig. Sepp war Jäger mit Leib und Seele. Dank vielen Reviergängen kannte er die Einstände und Wechsel des Wildes. Sein Sitzfleisch und seine Geduld verhalfen ihm im Jahre 1997 zum Abschuss
eines Hirschspiessers in Wiggen, was damals einer Sensation gleich kam. Die anschliessende Feier im Kreise seiner Angehörigen und Jagdkameraden genoss er in vollen Zügen. Überhaupt war Josef ein geselliger Mensch. Bei einem Jass und mit einem Stumpen konnte er lange ausharren. Die Hubertusgesellschaft Escholzmatt war für Sepp immer eine Herzensangelegenheit. Viele Jahre war er als Aktuar im Vorstand tätig. Bei Anlässen half er immer tatkräftig mit. Als Gründer des bekannten Hubertusjasses wird sein Name für immer mit der Hubertusgesellschaft verbunden bleiben. Leider machte sich bei Josef eine Erkrankung bemerkbar, welche sein Verhalten stark veränderte. Dies war für seine Mitarbeiter, die Angehörigen sowie uns Jagdkollegen eine schwierige und belastende Zeit. Da sich sein Zustand noch verschlimmerte, musste er, trotz fürsorglicher Betreuung zu Hause, in die Heimstätte Bärau, Föhrenhaus, eingewiesen werden. Obwohl auch dort bestens für ihn gesorgt wurde, konnte sich Sepp nicht mehr erholen. So verstarb er am 8. Juni 2010 im Beisein seiner Angehörigen. Diesen entbieten wir nochmals unsere aufrichtige Anteilnahme. Sepp, wir danken dir für alles, was du für uns und die Jagd geleistet hast. Wir werden dich in ehrendem Andenken bewahren und wünschen dir Weidmannsruh.
Für die Jagdgesellschaft Escholzmatt-Glichenberg und die Hubertusgesellschaft Escholzmatt Philipp Schmidiger
Quelle: AFP Schweizer Jäger 12/2010
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Abschied
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Kalender 2011
Kalender für den Jäger
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Unsere Jagd 2011, Wandkalender. Der Kalender für Jäger und andere Naturfreunde. 12 Kalenderblätter mit grossformatigen Porträts heimischer Wildtiere, jeweils mit Monatskalendarium. Fr. 26.90.
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Natur Pur 2011, Jäger der Nacht. Zwölf meisterhafte Tieraufnahmen – der stimmungsvolle Kalender für alle Naturfreunde. 50x43 cm, Fr. 41.20.
Treue Freunde 2011. Hunde erfüllen im Dienst des Menschen recht unterschiedliche Aufgaben. Diese, sowie einen Querschnitt durch die vielen Rassen und Schläge, bringt Ihnen der Kalender in herrlichen Fotos und einmaligen Illustrationen näher. 21x24,5 cm, Fr. 26.60.
Der Jäger-Kalender 2011. Der Maler Heinrich Wissner kommt aus Bayern und dies prägt auch die Motivwahl seiner Bilder. Die Motive, die für diesen Kalender ausgewählt wurden, zeigen überwiegend die Wildtiere der Alpen wie Steinbock, Gams, Berghirsch und Murmeltier. 42x48 cm, Fr. 45.60.
Wild und Hund Taschenkalender 2011. Mit Kalendarium, Tabellen, Informationen zur Jagdpraxis, Vordrucken, Adressen und Checklisten, Anleitungen, Vertragsentwürfen und vielem mehr. 10,5x15 cm, Fr. 24.50.
Fisch&Fang Anglerkalender 2011, Wandkalender. Die Welt des Fischens von ihrer schönsten Seite. 33x48 cm, Fr. 28.40.
Rien Poortvliets grosser Tierkalender 2011. 13 faszinierende Blätter mit Reproduktionen nach Gemälden des grossen, unvergesslichen Tierund Jagdmalers Rien Poortvliet. 43x50 cm, Fr. 51.50. Unsere Jagd 2011. Der Taschenkalender für Jäger und andere Naturfreunde. Der Kalender im handlichen Einsteckformat mit Informationen zur Jagdpraxis und Platz für eigene Notizen. Fr. 23.50.
Fisch&Fang Taschenkalender 2011. Handlicher Taschenkalender und Nachschlagewerk in einem: Im Fisch&Fang-Taschenkalender findet der Angler neben dem Kalendarium viele Praxistipps. Fr. 19.10.
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