Schweizer Jäger 9/2010

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Schweizer Das aktuelle Monatsmagazin für den Jäger Nr. 9 September 2010 95. Jahrgang Fr. 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016

Höckerschwan die HighSociety-Gans 18

Auffälligkeiten beim Aufbrechen 48 Beilage Merkblatt Wildbrethygiene

Interview: Peter Steiner «Vater» der Schweizerischen Wildtierwarte 16

GRUPPENBILDUNG VOR-

UND

NACHTEILE

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ISSN 0036-8016

Publikationsorgan für JagdSchweiz Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa www.jagdschweiz.org Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband SPW

Sekretariat: Bernstrasse 65, 3175 Flamatt www.spw.ch Schweizerischer Laufhundclub Schweizer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Schweiz. Club für Deutsche Jagdterrier Der Grüne Bruch Jagdgruppe Schweiz. Foxterrier-Club Schweiz. Klub für Österr. Bracken Schweiz. Falkner-Vereinigung Förderverein Magyar Vizsla Organisation SPW-Vorstand Präsident Tarzisius Caviezel Mattastrasse 48, 7270 Davos Platz Telefon 081 413 22 56 Fax 081 413 22 57 t.caviezel@burkhalter.ch Finanzen Stefan Frischknecht, Vizepräsident Dürrhalde 24, 9107 Urnäsch Telefon P 071 364 23 31 Telefon G 071 364 16 25 frischknecht4@bluewin.ch Sekretariat Philippe Voler y Betreuung (Präsident) der SPWStiftung Naturland Bernstrasse 65, 3175 Flamatt Telefon P 031 741 36 40 Mobile 079 322 12 90 phvoler y@hispeed.ch Redaktion Kur t Gansner, Parschientsch 528 7212 Seewis Dorf Telefon P 081 325 22 02 Mobile 079 236 73 55 redaktion@schweizerjaeger.ch Konzept und Gestaltung: Rolf E. Jeker, Vreni Füchslin Druck, Verlag, Adressänderungen und Abonnement-Bestellungen Kürzi AG, PF 261 8840 Einsiedeln PC-Konto 80-16768-7 Telefon 055 418 43 43 Fax 055 418 43 44 www.schweizerjaeger.ch kontakt@schweizerjaeger.ch Abonnementspreis (erscheint 12x jährlich) Fr. 98.– jährlich (inkl. 2,4% MwSt) Fr. 116.– Jahres-Abonnement für Ausland Einzelpreis Fr. 9.80 (inkl. 2,4% MwSt) Anzeigenverkauf RG-Annoncen GmbH, Nicole Gyr Postfach 1121, 5401 Baden Telefon 056 221 88 12 Fax 056 221 84 34 info@rgannoncen.ch Titelbild: Jetzt werden sie unruhig Foto: Kur t Gansner

Editorial Jagd beinhaltet nicht alles – Naturschutz auch nicht Dass Pro Natura in der Ausgabe ihres aktuellen Magazins gezielt das Thema «Jagd» aufgreift, ist wohl kein Zufall. Zum einen dürfte sich die Organisation an der Haltung des Bundesrates im Bezug auf das Grossraubwild brüskieren und natürlich ist der Herbst, sprich Jagdbeginn, ein idealer Zeitpunkt, um den wissenshungrigen (Z)eidgenossen etwas Fleisch vorzulegen. Biologie, die grüne «Disziplin» mit all ihren Facetten, ist keine exakte Wissenschaft und zeichnet sich gerade dadurch aus. Ein wunderbarer Nährboden für Theorien und Ansichten, dem sich das Redaktionsteam mit einseitigem Blickwinkel scheinbar hingibt. Pro Natura versucht der Bevölkerung offensichtlich weiszumachen, dass sich die Jagd einem grundsätzlichen Wandel unterziehen sollte. Dass sich die Jagd, besonders unter dem Einfluss der Wildbiologie, in den letzten Jahrzehnten stark verändert hat, ist anscheinend bereits in Vergessenheit geraten. Die nachhaltige Nutzung steht dabei richtigerweise im Vordergrund und dass dies alle Wildarten mit einschliesst, steht nicht im Widerspruch zum Naturschutz. Ist die Aktion von Pro Natura nur ein Ablenkungsmanöver? Während Jagdorganisationen die Zeichen der Zeit erkannt haben und sich seit vielen Jahren aktiv für die Anliegen verschiedener – auch geschützter – Tierarten einsetzen, drehen sich andere scheinbar im Kreis. Während die Jagdorganisationen seit Jahren diverse Projekte im Bereich Biotophege oder Öffentlichkeitsarbeit mit eigenen Mitteln finanzieren, versuchen Naturschutzorganisationen, ihre Spender mit zweifelhaften Aktionen bei guter Laune zu halten. Mit gutem Gewissen dürfen wir festhalten, dass durch unseren Obolus in das Jagdregal die öffentliche Hand nicht beansprucht wird, um etwa Wildschäden zu begleichen. Ganz im Gegensatz zur Land- und Forstwirtschaft oder dem jagdfreien Kanton Genf. Es ist pure Ignoranz und Verdrängung von Tatsachen, wenn gerade das Beispiel Genf als mögliche Wegbeschreitung aufgeführt wird. Ich für meinen Teil übe die Jagd mit Freude nach geltendem Gesetz und bestem Wissen und Gewissen aus – auch mit dem vordergründigen Ziel, ein Stück Wild zu erlegen. Das Recht zu Jagen und Beute zu machen ist nichts Abwegiges. In diesem Sinne wünsche ich meinen Weidkameradinnen und -kameraden ein kräftiges Weidmannsheil.

Mit Weidmannsgruss

Kurt Gansner

Schweizer Jäger 9/2010

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Foto: Sandra Gansner

IMPRESSUM


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Monatsthema Sprung, Rudel, Rotte «S Beilage zum Merkblatt

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WILDBRENT-E HYGIE

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Beilage Merkblatt Wildbrethygiene Speziell für die Abonnenten des «Schweizer Jäger».

Uhr 16:52:54 26.8.2010

Wildkunde Höckerschwan – die High-Society-Gans Der Jäger erlebt die Natur als Ganzes und so intensiv wie nur wenige andere. Als Natur-Allrounder hat er auch Interesse für nicht jagdbares Wild – wie zum Beispiel für den Höckerschwan, der in der gar hitzigen Debatte um tierliche Ausländer nun ungewollt zum Zünglein an der Waage wird. 4

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Warum leben manche Wildtierarten als Einzelgänger, während sich andere mit Artgenossen zusammenschliessen? Was sind Vor- und Nachteile der Gruppenbildung und nach welchen Grundregeln funktioniert sie? Wildbiologin Gundula Thor bietet einen Einblick ins Gesellschaftsleben des Wildes.

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Jagdpraxis Auffälligkeiten beim Aufbrechen

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Für das Erkennen von Organveränderungen im Zuge des Aufbrechens ist es notwendig, dass einem Grösse, Lage, Farbe und Konsistenz sowie Oberfläche von gesunden Organen bekannt sind. Univ. Doz. Dr. Armin Deutz beschreibt einige Auffälligkeiten und ihre wildbrethygienische Relevanz.

INHALT

Jagd & Wild

Monatsthema Interview Wildkunde Jagdpraxis

6 16 18 48

Waffen & Ausrüstung Neuheiten für den Jäger Steyr-Mannlicher Classic Light im Test Jägermarkt

38 42 94

Jäger & Hund

Lebensraum Naturschützer kontra wilde Jäger – gibt es Gemeinsamkeiten? In einem breit angelegten Zyklus von Veranstaltungen gelingt es in einem stark frequentierten Vorstadtrevier, den Dialog mit der Bevölkerung zu verstärken. Ziel dabei: Verständnis für die Bedürfnisse der Wildtiere und die Jagd zu erhalten. Ein interessantes Fallbeispiel aus Basel.

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Prüfungsresultate

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Jagdspektrum Veranstaltungen Satire Blattschuss Jagdschiessen Literatur Sonne, Mond, Solunar Fehlschuss Leser schreiben Wildbretpreise Tierarzt Kapitale Trophäen Lebensraum Jagdgeschichten Jägersprache Bund und Kantone Ausland Abschied Wettbewerb

12 12 29 44 55 55 59 60 60 61 61 62 72 74 76 92 93 98

Vorschau 10/2010 s Der Jagdfasan – Ein Leben vor der Flinte und für die Pfanne s Bündner Jäger im letzten Jahrhundert Schweizer Jäger 9/2010

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Warum leben manche Wildtierarten als Einzelg채nger, w채hrend sich andere mit Artgenossen zusammenschliessen? Was sind Vor- und Nachteile der Gruppenbildung? Nach welchen Grundregeln funktioniert sie? Wildbiologin Gundula Thor bietet einen Einblick ins Gesellschaftsleben des Wildes.

Foto: Helge Schulz

Monatsthema

SPRUNG RUDEL ROTTE

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Monatsthema

Lautlos pirscht das Wolfsrudel durch die Nacht. Die Bewegungen sind gleitend, alle Sinne aufs Äusserste gespannt. Der Leitwolf setzt sich an die Spitze. Auf einmal, wie auf Kommando, teilt sich das Rudel und umschlägt einen unsichtbaren Kreis. Nun biegt ein Wolf nach dem anderen Richtung Mitte ab. Das Ganze wirkt wie ein präzise einstudiertes Manöver. Auf einer kleinen Waldlichtung äst friedlich im Mondschein ein Rotwildrudel bestehend aus Tieren, Schmaltieren und Kälbern. Plötzlich wirft das alte, schon fast eisgraue Leittier auf. Weitere Häupter schnellen in die Höhe. Als Übersprungshandlung wird noch ein-, zweimal nervös auf halb aus dem Äser hängenden Grashalmen gekaut oder scheingeäst. Mit kurzen, ruckartigen Bewegungen sichert das Leit-

Die Gruppenbildung beim Wolf ist vor allem ein Mittel zur Steigerung des Jagderfolgs und ermöglicht ein optimiertes KostenNutzen-Ergebnis.

Foto: Stefan Meyers

Von Gundula Thor

tier im Halbkreis. Der Windfang bebt beim Einsaugen der kalten Nachtluft. Die Lauscher spielen aufmerksam. Da, ein tiefes Schrecken zerreisst die Stille. Blitzartig schlägt das Leittier um, verhofft noch einmal kurz, schreckt weiter und geht dann hochflüchtig zum Waldtrauf ab. Das Kahlwildrudel folgt in weiten Fluchten – ein Synchronballett aus fliegenden Läufen. Binnen Sekunden ist der Spuk vorbei. Nur von Ferne

vernimmt man das Knacken von Ästen im Unterholz. Langsam trollen Wölfe von verschiedenen Seiten aus dem Wald auf die Lichtung. Ihre Bewegungen wirken jetzt lässig und entspannt. Fast desinteressiert werden die frischen Rotwild-

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Gemeinsam stark Beide Wildtierarten, Wolf wie Rotwild, bilden zwar Rudel, aber es gibt weit mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten, was Zweck und Struktur der Gruppe betrifft. Bei sozial lebenden Raubtieren ist eine Hauptaufgabe des Verbands das gemeinsame Jagen. Die Gruppenbildung (Aggregation) ist in diesem Fall vor allem ein Mittel zur Steigerung des Jagderfolgs – ganz ähnlich wie bei unseren Gesellschaftsjagden. Jedes Gruppenmitglied hat bei der Jagd bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Das funktioniert, weil diese Arten sehr intelligent sind und ein ausgefeiltes Kommunikationssystem besitzen. Ein Wolfsrudel kann nach gemeinsamer Pirsch und durch anschliessende, ausdauernde Hetzjagd auch grosse und schnelle Beutetiere wie Wapitis, Karibus oder Elche zur Strecke bringen. Löwen, die keine guten Langstreckenläufer sind, erbeuten

Foto: Helge Schulz

Selbst grosse und schnelle Beutetiere wie Wapitis, Karibus oder Elche kann ein Wolfsrudel gemeinsam zur Strecke bringen.

Hoch sozial organisiert: Kooperative Aufzucht durch erwachsene Gruppenmitglieder in so genannten Kindergärten.

durch geschicktes Hinterhalt-Legen, Umzingeln und gegenseitiges Zutreiben selbst starke Büffel. Der Vorteil der Gruppe besteht also darin, dass selbst schwer erreichbare Beutetiere verfügbar sind. Die Ausnutzung der Beutemasse ist effektiv und das KostenNutzen-Ergebnis günstig. Einzelgänger und Ansitzjäger wie Luchs und Fuchs erbeuten dagegen bei höherem Aufwand im Verhältnis kleinere Tiere. Sie müssen allerdings auch nicht teilen. Einzelgänger oder nicht? Das Schicksal fast aller Pflanzenfresser ist es dagegen, stets potenzielle Beute irgendwelcher Beutegreifer zu sein. Hier dient der Zusammenschluss in erster Linie der besseren Feindvermeidung. Einzelgänger und in kleinen Gruppen lebende Arten findet man eher unter den Waldbewohnern, hochgesellige dagegen in halboffenen Landschaften, Step-

pen oder Tundren. Besonders anschaulich nachgewiesen wurde dies bereits vor mehr als 30 Jahren bei afrikanischen Antilopenarten und ihren Anpassungsstrategien an unterschiedliche Lebensräume (Leuthold 1977): Die Waldbewohner unter ihnen leben meist einzeln oder in Paaren, sind sehr standorttreu, ernähren sich überwiegend von hochwertiger Äsung wie Knospen und Früchten und besitzen deshalb einen kleinen Pansen wie unser heimischer Konzentratselektierer, das Rehwild. Bei Gefahr versuchen sie, unbemerkt zu bleiben, indem sie sich drücken. Die Steppenantilopen hingegen leben in Herden, die weit umherziehen. Ihre Äsung ist wegen des höheren Anteils an Gräsern schwerer verdaulich und daher ist ihr Pansen grösser. Bei Gefahr flüchten sie über weite Strecken. Die Evolution hat also Waldund Steppenantilopen in verschiedene Richtungen selektiert. Das Foto: Helge Schulz

Monatsthema

fährten bewindet. Diesmal, wie so oft, schlug die Jagd fehl. Als letzter taucht der Leitwolf auf. Er war beinahe in der Fluchtrichtung des Kahlwildrudels postiert. Aber die anderen waren noch zu weit entfernt und alleine hatte er keine Chance. Auch das eine oder andere jüngere Stück aus dem Kahlwildrudel hätte ohne seine Einbindung in den Sozialverband und die Erfahrung des Leittiers keine Chance gehabt – keine Chance, den Beutegreifern zu entkommen.

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Foto: Helge Schulz

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Aus Ăœberzeugung

Den Sprung geschafft Am interessantesten ist, dass das Wald-Steppen-Prinzip sogar innerhalb ein und derselben Art verwirklicht werden kann. Und zwar sogar bei einer uns wohlbekannten Wildart: Das Rehwild ist ursprĂźnglich ein typischer Bewohner der mit GebĂźsch bewachsenen Randbereiche zwischen Wald und Feld (ÂŤBuschschlĂźpferÂť). Es ist eine exible, hochgradig anpassungsfähige, sehr erfolgreiche Wildtierart und besiedelt die unterschiedlichsten Lebensräume vom Hochgebirge bis zur MeereskĂźste.

Der Zusammenschluss zu einer Gruppe bei Pflanzenfressern dient in erster Linie der besseren Feindvermeidung. Zur Feindvermeidung verlässt sich dieser kleine Trughirsch auf gute Tarnung, geschicktes Nutzen von Deckung und inke Beweglichkeit im dichten Buschwerk. In vielen einschlägigen LehrbĂźchern ďŹ nden wir die Aussage: Rehwild ist ein Einzelgänger. Zutreffender wäre allerdings die Formulierung: Den grĂśsseren Teil des Jahres lebt Rehwild eher einzelgängerisch. Denn im Winter schliesst es sich zu SprĂźngen zusammen. Dies sind meist Mutterfamilien aus eng miteinander verwandten Rehen: Zum Beispiel eine Geiss mit ihren Kitzen und ihrem Nachwuchs vom vorigen Jahr, also Jährlingen und Schmalrehen, die nicht abgewandert sind, sowie gelegentlich weiterer Verwandtschaft. Feldrehe wiederum sind ein besonderes Phänomen. Sie stehen zu jeder Jahreszeit in grossen bis sehr grossen Gruppen in der offenen Feldur zusammen und ßchten bei Gefahr geschlossen Ăźbers offene Gelände. Sie suchen nicht mehr Schutz in FeldgehĂślzen, Hecken oder Wald, wie es diese Schalenwildart ursprĂźnglich tat, sondern sie haben ihr Verhalten an drastisch veränderte Umweltbedingungen angepasst. In der ausgeräumten Agrarsteppe hat Rehwild sozusagen den Sprung vom Einzelgänger zur gesellig lebenden Art vollzogen. Und dies beginnt sich offenbar bereits im Erbmaterial als eigener Typus festzusetzen. Ă„hnliches kann man Ăźbrigens bei den Rentieren beobachten, die ebenfalls Trughirsche und nähere Verwandte unseres Rehwilds sind: Wald-

Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.

bedeutet aber nicht, dass sie deshalb absolut gegensätzlich wären. Denn ‌ebenso, wie es zwischen Wald und Steppe einen gleitenden Ăœbergang gibt, so gibt es den auch innerhalb der Antilopen.Âť (Remmert, 1992). Damit hat, wie ich ďŹ nde, der ÂŤalte RemmertÂť den Nagel auf den Kopf getroffen und eine ganz wichtige und zentrale Erkenntnis zum Thema Geselligkeit beim Wild zum Ausdruck gebracht. Auf Anhieb wird uns das Schema des Gruppenlebens der Wildtiere klar: Es gibt kein Schema. Oder jedenfalls kein striktes. Es ist eben wie so oft in der Natur: Zwar kann man ein bestimmtes Prinzip dingfest machen, aber es gibt graduelle Unterschiede, iessende Ăœbergänge und jede Menge Ausnahmen. Wenn wir dennoch immer wieder versuchen, etwas Ordnung ins GetĂźmmel zu bringen und uns Kategorien zu schaffen, so ist dies mehr als verständlich. Denn wir alle brauchen einfach gewisse Schubladen; sonst verlieren wir allzu leicht den Ăœberblick im Dschungel der Biologie beziehungsweise des Lebens.

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Monatsthema rentiere leben einzeln, lassen Feinde relativ nahe an sich herankommen und drücken sich. Rentiere der Tundra bilden dagegen riesige Herden und haben eine grosse Fluchtdistanz. Wie die Antilopen in Afrika – nur eben innerhalb der gleichen Spezies. Im Schutz der Gruppe Ein Einzelgänger kann es sich nicht leisten, unentwegt nach Gefahren Ausschau zu halten; er muss ja schliesslich auch äsen, ruhen und sich fortpflanzen. In der Gruppe können die Funktionen zeitlich aufgeteilt werden nach dem Motto «Viele Lichter eräugen mehr, viele Lauscher vernehmen eher». Daraus folgt eine gesteigerte Wachsamkeit gegenüber Raubfeinden. Ein weiterer Vorteil der Gruppenbildung ist der so genannte Verdünnungseffekt. Je mehr Gruppenmitglieder versammelt sind, desto grösser ist für das ein-

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zelne Individuum die statistische Chance, nicht Opfer eines Beutegreifers zu werden. Ein analoges, einleuchtendes Beispiel: Untersuchungen an halbwilden Pferden der Camargue ergaben, dass die Zahl der Attacken durch Bremsen pro Pferd umso niedriger lag, je grösser die Herde war. Auf Englisch heisst der Fachbegriff «to outnumber» oder «crowding out the enemy», was so viel bedeutet wie den Feind von der Anzahl her zu überfordern. Beide Vorteile, also gesteigerte Wachsamkeit und zahlenmässige Überlegenheit, gelten auch für die Gruppenbalz, wie sie beispielsweise für Birkwild und Hasen typisch ist. Für Einzelgänger dagegen ist die Gefahr, erbeutet zu werden, statistisch betrachtet einfach grösser. Das spielt natürlich für Tierarten, die kaum oder keine Raubfeinde haben, wie zum Beispiel Bären, nur eine untergeordnete Rolle.

Leittiere zeichnen sich durch Erfahrung, Durchsetzungsvermögen und Intelligenz aus, was der Gruppe zugute kommt.

Feldrehe stehen in grossen bis sehr grossen Gruppen zusammen und flüchten bei Gefahr geschlossen übers offene Gelände.

Guter Start ins Leben Das Gruppenleben verbessert die Überlebenschancen des Nachwuchses. Dies kann durch gemeinsame Verteidigung von Jungtieren erzielt werden wie zum Beispiel bei Moschusochsen oder Karibus, die bei Bedrohung die bekannten Ringwälle um die Kälber bilden. Eine weitere Strategie ist die so genannte kooperative Aufzucht: Elternfunktionen werden von mehreren erwachsenen Gruppenmitgliedern übernommen wie zum Beispiel im Wolfsrudel; es werden abwechselnd Kindergärten (der Fachbegriff lautet wirklich so) betreut wie in den grossen Rotten des Schwarzwilds, manchmal vielleicht sogar Halbwaisen adoptiert; oder es werden zumindest Mütter-Jungen-Gruppen gebildet wie in den Kahlwildrudeln des Rotwilds. Ein Rotkalb lernt nicht nur durch das Nachahmen des Muttertiers, sondern es kann auch andere Tiere und


Kälber beobachten. Traditionen wie Fernwechsel, Sommer- und Wintereinstandsgebiete, gute Ă„sungsgrĂźnde und Feindvermeidungsstrategien werden nicht nur jeweils von einem Muttertier an seine eigenen Jungen weitergegeben wie zum Beispiel beim Rehwild, sondern Ăźberhaupt an alle jĂźngeren Rudelmitglieder. Und zwar nicht nur eine Saison lang bis zur nächsten Setzzeit wie beim Rehwild, sondern Ăźber einen längeren Zeitraum. Entsprechend anspruchsvoll sind die Lerninhalte.

Foto: Stefan Meyers

Auch Nachteile Nachteile des Zusammenlebens in Gruppen ergeben sich vor allem aus der innerartlichen (intraspeziďŹ schen) Konkurrenz um Frass, respektive Ă„sung oder um Fortpanzungspartner. Rangordnungskämpfe sind an der Tagesordnung. Bei Einzelgängern beschränken sich Auseinandersetzungen mit Artgenossen dagegen meist auf relativ seltene Turniergefechte unter Rivalen während der Paarungs-

zeit. GrĂśssere Rudel oder Herden mĂźssen zudem oft weite Wanderungen zwischen jahreszeitlich geeigneten Ă„sungsächen oder zumindest zwischen Tages- und Nachteinständen in Kauf nehmen, damit alle genĂźgend Nahrung ďŹ nden. Diese Konkurrenz untereinander ist nicht zu unterschätzen und kann das einzelne Individuum sehr stark beeinträchtigen. Eine spezielle Strategie haben die WĂślfe entwickelt: Damit ein Wolfsrudel seine Frassressourcen nicht Ăźbernutzt, herrscht Geburtenkontrolle. Durch die Dominanz der AlphaWĂślďŹ n kann bei den in der Rangordnung niedriger stehenden WĂślďŹ nnen des Rudels die Empfängnisbereitschaft (Ă–strus, Eisprung) unterdrĂźckt werden. Auf diese Weise panzt sich meist nur das Alpha-Paar fort. Und viele Jungtiere mĂźssen abwandern, um sich entweder in einem anderen, kleineren Rudel ihre Mitgliedschaft zu erkämpfen oder selbst ein neues Rudel zu grĂźnden. Chefqualitäten Bei den meisten sozial organisierten Wildtierarten besteht eine klare Rangordnung. Manchmal wird sie nur durch Alter und Geschlecht bestimmt. FĂźhrungsaufgaben Ăźbernimmt dagegen häuďŹ g ein bestimmtes, besonders gut geeignetes Tier. Damit ist gewährleistet, dass zum Beispiel im Falle einer Beutegreiferattacke die Rudel- oder Herdenmitglieder dem Raubfeind nicht blindlings ins offene Messer laufen. Und was macht die Chefqualitäten aus? Alter, Erfahrung, DurchsetzungsvermĂśgen und Intelligenz sind entscheidend, nicht kĂśrperliche Ăœberlegenheit. Leittiere sind zum Beispiel beim Rotwild oder in Stutenherden oft ÂŤalte TantenÂť, die ihren kĂśrperlichen Zenit längst Ăźberschritten haben. Einzelgänger dagegen haben keinen Chef; sie sind sozusagen ÂŤselbstständigÂť, tragen aber ein hĂśheres Riâ– siko. Wie im richtigen Leben.

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Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis!

Foto: Helge Schulz

Wildbiologin und Rehwildexpertin Gundula Thor ist unseren Lesern bereits aus zahlreichen Beiträgen bekannt. Sie ist passionierte Jägerin und schreibt in der Schweiz exklusiv fßr den Schweizer Jäger.


Veranstaltungen

Veranstaltungen Ausstellungen Ausflüge 11. September 10.00 bis 16.00 Uhr Tag der offenen Tür in der Stiftung Wildstation beim Schloss Landshut, Utzenstorf BE

3.–5. Dezember 17. Internationale Waffenbörse Sonderausstellung «Minenräumung» Palais Beaulieu, Lausanne

18. September bis 18. November Sonderausstellung mit Wildmaler Marcel Moser zu seinem 80. Geburtstag im Restaurant und Ferienhaus Wasserwendi Hasliberg Telefon 033 971 33 36 www.wasserwendi-hasliberg.ch (siehe Seite 51)

Bilderausstellung von Josefine Studer, Malters Täglich zu den Öffnungszeiten im Restaurant Z’Matt, Bitsch VS (Mo geschlossen)

9.–10. Oktober 18. Europameisterschaft der Laufhunde in Martigny 9.–17. Oktober Wild, Tracht und Volksmusik im Hotel Grossarler Hof im Salzburger Land A (siehe Seite 14)

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Ausstellung 2 Grad – Das Wetter, der Mensch und sein Klima bis 20. Februar 2011 Kunstfreilager Dreispitz, Florenzstrasse 1, Tor 13, 4023 Basel. Kontakt+Infos: 061 222 22 12, www.2grad. ch. Trägerverein: Stiftung Mercator Schweiz, Christoph Merian Stiftung, Kanton Basel-Stadt, Kanton BaselLandschaft, Avina Stiftung, NFS Klima, Museumsdirektorenkonferenz Basel, Universität Basel

Natur-Museum Luzern Kasernenplatz 6, 6003 Luzern 041 228 54 11 Sonderausstellung Dauer bis 31. Oktober: Biodiversität: Die Vielfalt des Lebens. Eine Ausstellung des Forums Biodiversität und der Naturhistorischen Museen Bern und Genf. Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mo geschlossen, geöffnet an Feiertagen www.naturmuseum.ch Naturkundemuseum mit Wildlife-Show in Bad Säckingen am Hochrhein Neu: Modernes Schiesskino und Nutzungsmöglichkeit des Konferenzraumes durch Jagdgesellschaften Öffnungszeiten: Montag–Freitag 14–18 Uhr Samstag/Sonntag 10–16 Uhr www.golfwelt-hochrhein.de

Wildpark Peter und Paul Kirchlistrasse 92, St. Gallen Telefon 071 244 51 13 www.wildpark-peterundpaul.ch Der Wildpark ist bei freiem Eintritt 7 Tage in der Woche geöffnet. Hunde sind an der kurzen Leine zu führen! Natur- und Tierpark Goldau Parkstrasse 40 Telefon 041 859 06 06 www.tierpark.ch Täglich geöffnet 1. April bis 31. Oktober: Mo– Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr 1. November bis 31.März: täglich 9–17 Uhr Alpengarten Schynige Platte Öffnungszeiten: täglich 08.30 bis 18.00 Uhr www.alpengarten.ch Schweiz. Nationalpark Zernez Auskunft: Tel. 081 856 83 78 Fax 081 856 17 40 Agenda Natur Anlässe und Tagesprogramm unter: ww.nationalpark.ch/ veranstaltungskalender


Naturama, das Aargauer Naturmuseum Bahnhofplatz, Aarau Öffnungszeiten: täglich ausser Montag 10–17 Uhr Führungen auf Anfrage 24. November: Heckenpflegekurs mit Maschinendemo Der Kurs informiert über ökologische Aspekte, Sicherheitshinweise und gesetzliche Rahmenbedingungen der Heckenpflege. Die rationelle Heckenpflege mit Maschinen wird vorgeführt und deren Resultat mit konventionellen Methoden verglichen. Anmeldung erwünscht unter Thomas Baumann, Naturama Tel. 062 832 72 87, t.baumann@naturama.ch www.naturama.ch Bündner Naturmuseum Masanserstrasse 31, Chur Telefon 081 257 28 41 Rendez-vous am Mittag jeweils von 12.30–13.30 Uhr: 15. September: Einfach Spitze; Führung durch die aktuelle Ausstellung mit Flurin Camenisch, Museumspädagoge. Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mo geschlossen www.naturmuseum.gr.ch

Jagdhornbläser Hubertusmessen 11. September 19.30 Uhr Hubertusmesse in der Pfarrkirche Täsch Jagdhornbläser Diana Mettelhorn, Parforcehörner in ES www.diana-mettelhorn.ch 12. September 09.45–17.00 Uhr 50 Jahre Jagdhornbläser Munot auf dem Munot, Schaffhausen Hubertusmesse und jagdliche Klänge von verschiedenen Bläsergruppen, Speis und Trank, Eintritt frei 19. September 10.30 Uhr Hubertusmesse der Jagdhornbläser Hubertus St. Gallen, Grotte, Libingen SG bei schlechter Witterung in der Pfarrkirche, anschliessend Aser 26. September 11.00 Uhr Ökumenischer Waldgottesdienst Gehren, 5018 Erlinsbach Jagdhornbläser SonatES 3. Oktober 10.00 Uhr Hubertusmesse Alpwirtschaft Horben, Beinwil Freiamt. Die Jagdhornbläser Freiämter Dachse, Leitung Josef Konrad, Sins, und die Jagdgesellschaft Beinwil freuen sich auf Ihren Besuch.

30. Oktober 17.15 Uhr Jägermesse Besammlung beim Hotel Bad, Schwarzsee Die Jägermesse findet bei trockenem Wetter unter freiem Himmel statt. Sie wird von den Jagdhornbläsern der Diana Sense Oberland umrahmt.

31. Oktober 09.30 Uhr Jägergottesdienst in der reformierten Kirche Vordemwald mit den Jagdhornbläsern Freiwild/Wiggertal 31. Oktober 09.30 Uhr Hubertusmesse der Jagdhornbläser Hubertus St. Gallen, in der katholischen Kirche St. Otmar St. Gallen 31. Oktober 10.00 Uhr Hubertusmesse in der katholischen Kirche Sins Die Jagdhornbläser Freiämter Dachse, Leitung Josef Konrad, Sins, und die Jagdgesellschaft Sins freuen sich auf Ihren Besuch. 6. November 17.00 Uhr Hubertusmesse in der Kirche St. Silvester, mit Begleitung der Jagdhornbläser – Jägertee. Jagdschutzverein Hubertus Sense

6. November 19.15 Uhr: Hubertusfeier in der Pfarrkirche St. Agatha Neudorf LU musikalisch begleitet durch die Jagdhornbläser Diana Willisau; mit Theologe Franz Meyer, Willisau; anschliessend herbstabendlicher Jägerapéro für alle 7. November 09.30 Uhr Jägergottesdienst in der reformierten Kirche Schwarzenegg BE mit Pfarrer Thomas Burri und den Gürbetaler Parforcehorn-Bläsern 14. November 10.00 Uhr: Gottesdienst Michaelskirche Meiringen Musikalische Umrahmung mit Jagdhornbläser/ Jägerchörli Oberhasli, Obwaldner Jagdhornbläser 14. November 17.00 Uhr: Jäger- und Familiengottesdienst Es laden ein: Pfr. Claude Hämmerly, Habkern, Parforce-Jagdhornbläser Gürbetal, Jägerverein Interlaken und Umgebung, Reformierte Kirchgemeinde Interlaken

Baujagd-Seminar Die Sektion Seetal von RevierJagd Luzern lädt auf Freitag, 24. September 2010, 19.00 Uhr, Jägerinnen und Jäger zu einem «Baujagd-Seminar» nach Sulz (Gde. Hitzkirch) ein. Der Sektionsvorstand konnte für diesen Anlass mit Michael Mester (siehe auch «Schweizer Jäger» 2/2010) einen europäisch anerkannten Fachmann verpflichten. Wann, Wo, Kosten Freitag, 24. September 2010, ab 19.00 Uhr, in der Turnhalle Sulz (Gemeinde Hitzkirch).

Kosten: 30 Franken für Mitglieder von RevierJagd Luzern (Zuschlag für Nicht-Mitglieder: 10 Franken). Anmeldung: Thomas WyssChristen, Dorf, 6234 Kulmerau, Tel. 041 933 33 92, wyss. christen@bluewin.ch Programm 19.00 Öffnung Tagungslokal 19.30 «Faszination Baujagd» mit Michael Mester 21.30 Abschluss offizieller Teil und «Waldfest»

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Veranstaltungen

Schweizer Museum für Wild und Jagd Schloss Landshut 3427 Utzenstorf BE Saison 2010: 9. Mai bis 17. Oktober Sonderausstellung 2010: «Mit Grossraubtieren leben – Herausforderung und Chance» Abendführungen (19.30–20.30 Uhr): 30. September: Was Sie schon immer über die Jagd wissen wollten. Was stimmt wirklich und was gehört ins Reich der Legende? In einer angeregten Diskussionsrunde erfahren Sie mehr. Marianne Blankenhorn, Bibliothekarin Schweiz. Jagdbibliothek, und Hansjörg Blankenhorn, Biologe, a. Eidg. Jagdinspektor, Säriswil. Öffnungszeiten: Di–Sa 14–17 Uhr; Sonntage 10–17 Uhr; Montags, und Eidg. Bettag (19. September) geschlossen


Bild: AWT

Veranstaltungen

In der Steinzeit, bevor der Mensch das Pferd vor den Kriegswagen spannte, stellte er ihm jagend nach und malte es, neben Auerochs und Hirsch, an die Höhlenwand.

Altamira bald wieder begehbar! Die Höhle von Altamira in Nordspanien (bei Santillana del Mar, südwestlich von Santander) erwacht nach acht Jahren aus dem Dornröschenschlaf. Bekannt und berühmt wurde sie durch die grosse Zahl gut erhaltener, prähistorischer Felsenmalereien und -gravuren mit Tierdarstellungen von Auerochs über Urpferd bis zu Hirsch und Wildschwein. Das fast 300 Meter lange, 1879 entdeckte Höhlensystem war 1977 geschlossen, 1982 für eine begrenzte Besucherzahl wieder geöffnet und dann aber 2002 erneut dicht gemacht worden. Grund war ein Pilzbefall, verursacht durch die künstliche Beleuchtung für die Touristen, der die Kunstwerke zu zerstören drohte. Nun soll – nach erfolgten Sanierungsarbeiten – dieses Eldorado mit den aus dem altsteinzeitlichen Magdalénien stammenden, rund 14 000 Jahre alten Höhlenmalereien (von denen sich seit 1962 eine Nachbildung im Deutschen Museum in München befindet) wieder zugänglich gemacht werden. Eine Fachkommission prüft bis Ende Jahr das weitere Vorgehen.

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Dank dem Hund eines Jägers Das Europa der vorgeschichtlichen Höhlenkünstler war ein Steppenland mit wenig Waldbestand und einem Klima vergleichbar jenem des heutigen Sibirien. Herden grosser Säugetiere sicherten den verstreuten Menschengruppen die Existenz und regten sie zu ihren Künsten an. Spätere klima-

tische Veränderungen brachten ein mild-feuchtes Klima, die grossen Säuger wanderten ab oder starben aus, und der Mensch baute zunehmend Wohnstätten über der Erde. Das war das Ende der altsteinzeitlichen Höhlenkunst. Bei verschiedenen Höhlenmalerei-Entdeckungen im vorletzten Jahrhundert war man sich der Bedeutung die-

ser frühen kulturgeschichtlichen Zeugnisse noch nicht bewusst. Altamira ist dafür ein sprechendes Zeugnis: 1868 verschwand der Hund eines Jägers in einem Loch. Der Grünrock folgte ihm und entdeckte so den Eingang zur Höhle von Altamira, ging jedoch nicht hinein, erzählte aber von seinem Erlebnis. Jahre später besuchte ein örtlicher Grundbesitzer die Weltausstellung in Paris, bewunderte dort vorgeschichtliche Kunstgegenstände und fragte sich, ob die vom Jäger entdeckte Höhle nicht ähnliche Schätze bergen könnte. Er betrat sie, doch die Felsmalereien entdeckte sein ihn begleitendes Töchterchen. Er meldete dies einem Professor in Madrid, der jedoch vergeblich eine Erforschung vorschlug. Die Skepsis war noch zu gross. Erst zusätzliche Entdeckungen in Südwestfrankreich Ende des 19. Jahrhunderts weckten das Interesse erneut: 1906 wurde Altamira durch Cartailhac und Breuil konkret erforscht – womit die Existenz vorgeschichtlicher Wandmalereien endlich anerkannt wurde. Heini Hofmann

Wild, Tracht und Volksmusik im Grossarler Hof im Salzburger Land A Vom 9.–17. Oktober sind die Gäste des Grossarler Hofes dem guten Geschmack auf der Spur – bei der Wild, Tracht und Volksmusik-Woche des neuen 4-Sterne-Deluxe-Hotels Grossarler Hof im Salzburger Land stehen Hirsch und Wein nicht nur auf der Speisekarte. Selbst im Spa Erlenreich Relax & Spa locken Behandlungen mit Chardonnay und Co. Fesche Dirndl und Buam sind bei der exklusiven Trachtenmodenschau im Hotel auf der Jagd nach neuer Trachtenmode. Das Programm beinhaltet nicht nur einen Jagahoagascht zur 500-jährigen Jagdgeschichte des Grossarltales, sondern auch eine

Hubertusmesse. Highlight der Wild, Tracht und VolksmusikWoche wird der exklusive Jägerball am 16. Oktober sein. Besonderes Schmankerl: Gäste mit Jagdschein haben sogar

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Interview

Peter Steiner

«VATER» DER

SCHWEIZERISCHEN WILDTIERWARTE

Der Name Peter Steiner ist ein Begriff für die meisten Schweizer Jäger. 1974 gründete Steiner eine Jagdschule, welche 2007 in eine Stiftung umgewandelt wurde. Peter Steiner kann durchaus als Pionier der modernen Jägerausbildung bezeichnet werden. In diesem September darf er bei bester Gesundheit seinen 80. Geburtstag feiern. Grund genug für den «Schweizer Jäger», ihn in Niedergösgen SO zu besuchen. «Schweizer Jäger»: Geschätzter Peter, du hast 1974 im Alleingang, sozusagen in einer Pionierrolle, eine Jagdschule gegründet. Daraus entstand 2007 die SWWStiftung (Schweizerische Wildtierwarte). Was gab damals den Anstoss dazu und aus welchen Überlegungen wurde später eine Stiftung gegründet? Peter Steiner: Der Anstoss zum Jäger werden kam schon zu meiner Schulzeit, mein Grossvater war Landwirt und Wildhüter im schönen Luzerner Sursee-Revier. In den Schulferien durfte ich ihn auf den Kontrollpirschgängen begleiten – zu Fuss natürlich, keine «Pirellifahrten». Zu dieser Zeit herrschte in Europa Krieg und die Wilderei hatte Blütezeit, da die Lebensmittel rationiert waren. Mit Schlingen wurden die Rehe gewildert. Nach beruflichem Erfolg (ich war in leitender Stellung in einem Grossbetrieb) stellte ich mich 1973 zur Jägerprüfung im Kanton Solothurn und fiel prompt durch. Es gab damals im Kanton Solo-

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Über 2000 Jagdkandidaten besuchten in den letzten 36 Jahren die Kurse bei Peter Steiner.

thurn noch keine Möglichkeit, an einer Jägerschule die Ausbildung zu machen. Für den zweiten Anlauf besuchte ich im Aargau gleichzeitig die ehemaligen Jägerschulen Bertschi, Baden, und Dietiker, Biberstein. Da ich zudem in der Erwachsenen-Ausbildung tätig war, war es für mich naheliegend, im Kanton Solothurn ebenfalls eine Jägerschule zu gründen. Zu Beginn besuchten drei und später bis 103 Kandidaten pro Jahr meine Jägerschule

«Hubertus». Insgesamt absolvierten über 2000 Jagdkandidaten aus 13 Kantonen meinen Jagdlehrgang. Zeitweise haben wir sogar einzelne Klassen in Winterthur und Emmen (LU) betreut. Die Jägerschule Hubertus in eine Stiftung zu überführen lag darin begründet, dass mein Sohn als Professor an der Uni Bern kein Interesse an der Jagd zeigte. Ich wollte der Schweizer Jägerschaft eine personen-unabhängige Ausbildungsstätte mit der notwen-


Vom Muffel bis zum Marderhund – die schweizerische Wildtierwarte verfügt über eine grosse Sammlung an Präparaten.

«In Europa herrschte Krieg und die Wilderei hatte Blütezeit, da die Lebensmittel rationiert waren.» die über 400 Fachbücher umfasst, erstellt. Die Prüfungs-Anforderungen habe ich an den Orientierungsabenden der Prüfungs-Experten in den Kantonen Aargau, Baselland, Solothurn und Zürich gesammelt. Bei den Schreibarbeiten wurde ich freundlicherweise unterstützt. Die Öffentlichkeitsarbeit ist für die Stiftung, neben der Ausbildung, ein weiterer Schwerpunkt. Davon profitieren Schulen, Vereine und andere Institutionen. Wie sind die Reaktionen der nichtjagenden Bevölkerung gegenüber der Jagd und wie wird das Angebot genutzt? Meine Erfahrungen bei diversen Führungen durch die Ausstellung und Vorträgen über die Notwendigkeit der Jagd zeigten, dass die Öffentlichkeitsarbeit für jeden Jäger ein Muss ist und nicht nur den Jagdorganisationen überlassen werden sollte. Eine ehrliche Aufklärung über die Notwendigkeit der Jagd wird von der nichtjagenden Bevölkerung mehrheitlich begrüsst. Ich erlebe immer wieder, dass kritische Besucher nach meinen Vorträgen ihre grundsätzlich negative Meinung gegenüber der Jagd ändern. Wie sieht die Zukunft der Stiftung aus und was für Schwergewichte werden gesetzt?

Interview

digen Infrastruktur und ausreichendem Anschauungsmaterial übergeben. Deine Ausbildungsmodule mit Einbezug kantonaler Gesetze für alle Schweizer Kantone setzen grosse Grundkenntnisse und entsprechendes Lehrmaterial voraus. Rund 50 Jungjäger/innen absolvieren jährlich den Jagdlehrgang und profitieren von diesem Angebot. Ein riesiger Aufwand, wirst du personell unterstützt? Nein und Ja. Den Ausbildungsordner – übrigens der erste dieser Art in der Schweiz – habe ich in vielen Stunden Arbeit mit eigenem Fachwissen und aufwendigen Recherchen in meiner Bibliothek,

Wir werden die schuleigenen Ausbildungsunterlagen an die in nächster Zeit von den Kantonen abgegebenen neuen Ausbildungsmodule anpassen. Die Weiterführung der Stiftung ist nicht in Frage gestellt, da sie juristisch gesehen nicht rückgängig gemacht werden könnte. Personell gesehen haben wir im Stiftungsrat nur Jäger, sogar einen jagenden Nationalrat. Dasselbe trifft auch beim Leitungs-Team zu und solange es mir meine Gesundheit erlaubt, werden sie weiterhin auf meine Unterstützung zählen dürfen.

«Ich erlebe immer wieder, dass kritische Besucher nach meinen Vorträgen ihre grundsätzlich negative Meinung gegenüber der Jagd ändern.»

len Jagdkandidaten und auch Jägern nicht mehr, ohne weiteres an den Herbstjagden teilzunehmen. Zudem haben junge Familien heutzutage Mühe sich mit der Tatsache abzufinden, dass die Ausübung der Jagd mit grossem Zeitaufwand verbunden ist. Auch hat man seinerzeit in den meisten Kantonen die Jagdprüfungs-Anforderungen verschärft, um dem grossen Andrang an Jagdkandidaten Einhalt zu bieten. Die Wirkung war entsprechend gross und die Anmeldungen gingen um zwei Drittel zurück. Eine letzte und persönliche Frage. Was war rückblickend gesehen das schönste Erlebnis für dich, bezogen auf deine Arbeit für die Schweizerische Wildtierwarte? 1999 wurde mir als erster und bisher einziger Schweizer der goldene Verdienstorden des 300-jährigen böhmischen SanktHubertus-Ordens (Kuks, CZ) für uneigennütziges Engagement für eine artenreiche sowie gesunde Tier- und Pflanzenwelt überreicht.

Die Jungjägerzahlen gehen in etlichen Kantonen schleichend zurück. Wo siehst du die Gründe für diese Entwicklung? Die heutigen Prüfungsanforderungen sind hoch, vielleicht sogar zu hoch. Für einige Interessenten ist der Zeitaufwand für die Jagdprüfung zu gross, insbesondere die obligatorischen Stun- «Für einige Interessenten ist der den in Wald und Zeitaufwand für die Jagdprüfung zu Feld. Ein weiterer gross, insbesondere die obligatoriPunkt ist, dass die Stadtbevölkerung schen Stunden in Wald und Feld.» und Tierschutzorganisationen das Geschätzter Peter, ich bedanTöten von frei lebenden Tieren ke mich für das ausführliche und vermehrt in Frage stellt. Dadurch interessante Gespräch und wünbringen wohl einige Interessierte sche dir für die Zukunft alles Gute den Mut nicht auf, das Jagdhand- und natürlich ein kräftiges Weidmannsheil. werk zu erlernen. Die gegenwärtige Situation Kurt Gansner am Arbeitsmarkt erlaubt es vieSchweizer Jäger 9/2010

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HÖCKERSCHWAN die HIGH-SOCIETY-GANS

Wildkunde

Der

Schönhalsiger Ruderer im Jugendstil-Look

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Schweizer Jäger 9/2010


Der Jäger schaut nicht nur über Kimme und Korn auf das, was Wildbret verspricht. Er erlebt die Natur als Ganzes und so intensiv wie nur wenige andere. Als Natur-Allrounder hat er auch Auge und Interesse für nicht jagdbares Wild – wie zum Beispiel für den auf unsern Gewässern omnipräsenten Höckerschwan, der in der gar hitzigen Debatte um tierliche Ausländer (Neozooen) nun ungewollt zum Zünglein an der Waage wird.

Denn er steht zwischen den Fronten, da er zwar auch ein Fremdling ist, aber inzwischen assimiliert und naturalisiert – und seiner Schönheit und Eleganz wegen allseitig bewundert. Dies ganz im Gegensatz zu seinem Verwandten, dem Schwarzschwan, dem das Bleiberecht verweigert wurde (s. Kasten Seite 24 und vgl. «Schweizer Jäger» 1/08).

Mein lieber Schwan «Nun sei bedankt mein lieber Schwan», lässt Richard Wagner den Schwanenritter in der Oper Lohengrin sagen. Persiflierenderweise sprach Friedrich Schiller seinen Verleger Christian Friedrich Schwan schon viel früher mit «Mein lieber Schwan» an. Doch bezogen auf die leibhaftigen Höckerschwäne ist solche Anrede heute zweideutig, seit man von einem «Schwanenproblem» spricht. Ursprünglich gehörten die «schönhalsigen Ruderer», wie sie der deutsche Dichter Rudolf Alexander Schröder nannte, nicht zur einheimischen Avifauna. Es waren wohl in erster Linie Ästheten, welche den Höckerschwan mit seinem anmutigen Jugend-

stil-Look auf unseren Gewässern ansiedelten (ähnlich der beliebten Anschaffung der rosaroten, hochbeinigen Schönhälse namens Flamingos in den Tiergärten). Schwäne – die schöneren Gänse Als der kleine Hansli vom Bauerndorf zusammen mit seinen Eltern erstmals an die Gestade eines Sees gekommen war, meinte er angesichts der dort majestätisch dahinsegelnden Schwäne: «Schau Vater, da hat’s auch Gänse». Worauf der Stammesälteste den kleinen Naseweis überlegenlächelnd korrigierte: «Hansli, das sind doch keine Gänse, das sind Schwäne!». Und die Moral von der Geschicht’? Recht hatte auch

Bild: Kurt Gansner

Von Heini Hofmann

Schweizer Jäger 9/2010

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Eingebürgert und verwildert Die Ansiedlung von ursprünglich bei uns nicht heimischen Höckerschwänen aus Nordosteuropa und Kleinasien reicht bis ins 19. Jahrhundert (in England sogar bis ins 13. Jahrhundert!) zurück. Der schneeweisse, wohlgeformte, majestätisch schwimmende, leicht züchtbare und zudem noch sagenumwobene Wasservogel diente vorerst zur verzierenden Belebung all der verträumten Weiher in Landgut-, Schloss- und Stadtpärken. Von hier fand er den Weg in träge Fliessgewässer, gestaute Flussstrecken und schliesslich auf die Seen hinaus. Heute findet man den weissen Langhals auf vielen grossen und kleinen Seen, meist bis zu Höhen unter 600 m ü.M., gelegentlich bis auf 1000 m ü.M., in den Alpen – ausgesetzterweise – sogar bis über 1700 m ü.M. (so früher im Bündnerland auf den Seen von St. Moritz und Arosa). Allerdings müssen Schwäne auf solcher Höhe im Winter infolge Vereisung abwandern oder eingefangen werden. Auf einen Nenner gebracht kann man sagen: Bei den Schwä-

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nen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, ja in ganz Mitteleuropa, handelt es sich praktisch durchwegs um mehr oder weniger verwilderte Nachkommen eingesetzter Parkschwäne. Während die Höckerschwäne im kontinentalen Bereich ihres Verbreitungsgebietes Zugvögel sind, gelten sie in Europa als Stand- und Strichvögel; ein Umherstreichen im Frühjahr und Herbst ist wohl hauptsächlich nahrungsbedingt. Von halbwild bis zahm Weil sie keine natürlichen Feinde haben und jagdlich bedeutungslos sind, und weil sie sich im Sommerhalbjahr infolge der zivilisationsbedingten Eutrophierung (Überdüngung) unserer Gewässer reichlich ernähren und zudem das Winterhalbjahr dank ihrer Robustheit gut überdauern können, zumal sie sich als Kulturfolger mit dem futterspendierenden Menschen arrangiert haben, gedeihen die Schönhälse derart munter, dass sie zum Ökoproblem werden können. Auf Schweizer Gewässern tummeln sich heute 5000 bis 6000 schwimmende Märchenfiguren, während es Mitte letztes Jahrhundert erst deren 2000 waren. Allerdings befinden sich darunter nur etwa 600 Brutpaare; der Rest sind noch nicht fortpflanzungsfähige Jungtiere, alte Einzelgänger sowie Paare, welche kein Brutrevier erobern konnten. Die stärksten Höckerschwan-Populationen finden sich auf dem Bodensee (Erstaussetzung 1917), dem Neuenburger- und dem Genfersee (seit 1837). Auf dem Zürichsee ist die Art seit 1929 heimisch. In ganz West- und Mitteleuropa leben momentan knapp 200 000 Höckerschwäne. Allerdings pflegen nicht alle dasselbe Verhältnis zum Menschen und gehen deshalb auf unterschiedliche Distanz: Während die halbwilden eutrophe Gewässer mit seichten Ufern, dichtem Unterwasserpflanzengürtel, ausgedehnter Verlandungszone und breitem Schilfgürtel bevorzugen, halten sich die zahmen und somit vom Menschen abhängigen Lang-

Als Schwäne noch Delikatesse waren Früher, als Schönheit und Nützlichkeit sich noch nicht bissen, wurden Höckerschwäne an Fürstenhöfen an besonderen Festen und speziell zu Weihnachten als kulinarische Köstlichkeit aufgetischt. Besonders beliebt waren Jährlinge mit zartem Fleisch. Allerdings bekam die gebratene Gans namens Schwan im 17. Jahrhundert dann plötzlich Konkurrenz von einem Riesenhuhn aus Amerika, dem noch köstlicherenTruthahn.Während der beiden Weltkriege allerdings wanderten da und dort in Europa noch etwa ein Schwan oder ein Schwanenei verbotenerweise in der Bratpfanne. HH

hälse gerne an besiedelten Gestaden auf, bis hinein in Städte, wo sie sich auch nicht scheuen, vor aller Augen zu brüten.

Auf Schweizer Seen gibt es 5000 bis 6000 Schwäne; Brutpaare jedoch lediglich rund 600.

Bild: Heini Hofmann

Wildkunde

der kleine Wicht! Denn die stolzen Schönhälse namens Schwan sind – zoologisch betrachtet und mit Verlaub gesagt – nämlich nichts weiter als Gänse, wenn auch zugegebenermassen die High-Society unter den Schnattertieren, nur dass sie sich, ihres Standes bewusst, des Schnatterns enthalten. Das hinderte Heinrich Heine nicht, den Umstand, dass Göttervater Zeus seiner geliebten Leda unkenntlich in Schwanengestalt nahte, zoologisch-sarkastisch zu kommentieren, indem er Leda rügt: «Welch eine Gans bist du gewesen, dass ein Schwan dich konnt betören!». Doch was Heine nicht bedachte und die schöne Leda halbwegs entschuldigt: Die Verführung geschah an Land. Was das bedeutet? Ferenc Molnar sagt’s in seinem Lustspiel «Der Schwan», wenn er postuliert: «Schwäne sollten immer majestätisch in der Mitte des Wassers bleiben; denn sie sehen an Land wie Gänse aus»...

Die mit der «weissen Weste» Die schönhalsigen Ruderer gleiten, weissen Papierschiffen gleich, majestätisch und lautlos übers Wasser, den Schwanz leicht angehoben und den Hals anmutig gebogen, mit leicht abwärts weisendem Schnabel. Fast könnte man meinen, die «stolzen» Gesellen wüssten um ihre Schönheit und Anmut. Ihre «saubere Weste», das schneeweisse Gefieder, dominiert die Gesamterscheinung der imposanten Schwimmvögel, pointiert durch einige auffallende Attribute. Der orangerote Schnabel, der mit feinen Hornlamellen versehen ist, die ein Herausfiltrieren der Nahrung aus dem Wasser ermög-


Die «Unveränderlichen» Beine und Ruderfüsse der erwachsenen Schwäne schliesslich sind von grau-schwarzer Farbe, und die Zehen zwei bis vier sind durch Schwimmhäute verbunden, wie das für alle Gänseartigen typisch ist, zu welcher Ordnung neben Gänsen, Enten und Sägern auch die Schwäne gehören. Das Jugendkleid der Schönhälse ist braun, im Übergang zur Adultfärbung scheckig, weil dann die weissen Federbasen sichtbar werden. Seit wenigen Jahrzehnten beobachtet man bei den halbdomestizierten Schwänen unter Jungtieren gelegentlich ein bereits im Jugendkleid reinweiss gefärbtes Individu-

um. Dabei handelt es sich um eine streng alternativ vererbte Mutante, bedingt durch ein rezessives Gen im Geschlechtschromosom. Man nennt solche Tiere «Unveränderliche» («immutabilis»), oder, weil diese Spielerei der Natur zuerst in Polen gesehen wurde, auch «Polenschwäne». Ihre Beine und Füsse bleiben zeitlebens fleischfarben. Doch Genaueres weiss man nicht. Vermutet wird, dass diese «unveränderlichen» Jungschwäne, weil sie kein Jugendkleid tragen, das bei den älteren Artgenossen schonendere Behandlung auslösen würde, einem stärkeren Selektionsdruck ausgesetzt sind. Tierliches Tragflügelboot Schwäne sind, obschon wir Menschen sie meistens am Tag zu sehen pflegen, sowohl tag- als auch nachtaktiv. Während Jungschwäne bei Gefahr auf Tauchstation gehen, tun dies ältere nicht. Denn erwachsen sind sie so etwas wie Alfatiere unter dem Wassergeflügel, und als solche geziemt es sich nicht, die Flossen zu klopfen... Im Gegenteil, man stellt sich stolz der Gefahr. Die häufig eingenommenen «prahlerischen» Droh- und Imponiergebaren des Höckerschwans sind denn auch jedermann bestens bekannt. Mit S-förmig zurückgelegtem Hals, angehobenen Ellenbogen, so dass sich die Flügel weissen Segeln gleich über den Rücken wölben, unter gereiztem Zischen und – besonders imposant – mit schäumender Bugwelle erfolgt der Angriff respektive das «Imponierschwimmen». Wenn das tierliche Tragflügelboot dabei ruckartig vorschiesst, so kommt das daher, weil in solch «dringenden Fällen» mit beiden Füssen gleichzeitig gerudert wird.

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lichen, ist ein Mehrzweckinstrument, das sowohl zum Fressen wie zum Putzen und Verteilen des Bürzeldrüsensekrets, ja sogar zum Eierwenden dient. Am Schnabelgrund sitzt ein mehr oder weniger grosser, schwarz gefärbter Höcker, der dem Tier den Namen gab; er ist beim Männchen – zumal in der Brutzeit – stärker ausgebildet als beim Weibchen, das sich auch sonst, mit Ausnahme vielleicht der Körpergrösse, kaum vom männlichen Partner unterscheidet. Maskenhaft wirken die «Zügel» am Kopf des weissen Ruderers. Gemeint sind nicht jene, die der Held der Gralssage in Richard Wagners Oper Lohengrin in Händen hält, wenn er auf Geheiss des Königs Artus in einem von einem Schwan gezogenen Nachen der bedrängten Herzogin Elsa von Brabant zu Hilfe kommt, sondern die – wie der Höcker ebenfalls schwarzen – unbefiederten Partien seitlich am Kopf, Zügel genannt, die sich nach hinten bis zu den nussbraunen Augen verjüngen.

Bild: Heini Hofmann

Typische Attribute am Schwanenkopf sind der Höcker und die seitlichen schwarzen Zügel.

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Schweizer Jäger 9/2010

Fressen nach Entenmanier Einen grossen Teil der Nahrung holen sich die Schwäne schnatternd von der Wasseroberfläche. Durch Eintauchen des langen Halses, durch Gründeln oder im Extremfall gar «Kopfstehen» können Wasserpflanzen abgeweidet werden. Über den Wasserspiegel ragende Pflanzen oder Gräser auf dem Festland werden nicht nach Gänseart seitlich abgebissen, sondern nach Entenmanier abgerupft. Um die im untiefen Seegrund verborgenen Kleintiere oder oberflächlichen Pflanzensprossen zu erreichen, bedienen sich die Schwäne eines Tricks: Mit paddelnden Ruderbewegungen der Füsse wühlen sie den Grund auf, um nachher den Filtrierschnabel in Aktion zu setzen. Jungschwäne können – als Nestflüchter – sogleich selbständig fressen; von den Alttieren werden sie lediglich in gute Futtergründe geführt. 35 Tage Brutzeit Schwanenpaare verhalten sich zur Brutzeit territorial, im Winter dagegen sind sie gesellig. Während Wildschwäne meist grosse Territorien beanspruchen – bis gegen 1 km², wobei es an günstigen Brutplätzen selten auch kolonieartige Konzentrationen geben kann –, begnügen sich halbwilde und zahme Höckerschwäne mit wesentlich kleineren Territorien (auf der Hamburger Alster, wie eine Untersuchung zeigt, durchschnittlich 4,5 ha). Nur gelegentlich liegen zwei Nester nahe beieinander. Nichtbrütende Schönhälse finden sich in Gruppen zusammen. Verwilderte Höckerschwäne pflegen ihr Nest im Röhricht zu bauen, mit einer Zugangsschneise vom Wasser her. Halbzahme Artvertreter sind da weniger wählerisch; zwar achten auch sie auf Wassernähe, jedoch nicht besonders auf Deckung – sogar Flosse sind ihnen genehm und auch ein naher Uferweg stört sie nicht. Der Nestbau setzt frühestens im

Zu Beginn des Brütens sind die Eier graugrün; später werden sie schmutzig-braungelb.

Fürsorglich rupfen die Alten den Jungen Gräser ab und reissen ihnen Wasserpflanzen aus.

Februar ein, meist jedoch später. Gewöhnlich beginnt die Schwanenfrau im April zu legen: fünf bis sieben oder gar neun grosse, graugrüne Eier, die im Verlauf des Brütens, welches 35 Tage dauert, schmutzig-braungelb werden. Der Bruterfolg liegt allerdings kaum über fünfzig Prozent. Kinderliebe – Kindstötung Den Brutbereich verteidigt der Schwanenmann kompromisslos. Sind die grauen Daunenjungen geschlüpft, werden sie von den Eltern betreut, wobei die Mutter gewöhnlich an der Spitze des Schwimmzügleins führt, dieweil der Vater überwachend hinterher schwimmt. Fürsorgend werden der Jungmannschaft von den Altvögeln Gräser abgerupft und Wasserpflanzen ausgerissen. Kleine Schwanenkinder dürfen gelegentlich – wohl meist bei Frau Mama – nach Haubentaucherart auf dem Rücken mitreiten. Kurz und gut: Um die eigenen Jungen kümmern sich die Schwa-

Bild: Heini Hofmann

Ganze 25 Halswirbel An Land ruht der Höckerschwan liegend oder stehend; im Wasser lässt er sich treiben. Beim Schlafen wird der Schnabel nicht «unter den Flügel», sondern unter das Schultergefieder gesteckt. Dabei wird oft ein Bein rückwärts angehoben. Wenn sich ein Schwan putzt, imponiert die extreme Geschmeidigkeit seines Halses, beruhend auf der stolzen Zahl von 25 Halswirbeln (kein anderer Vogel hat deren mehr) und einer genial koordinierten Muskulatur. Das Sichputzen, das an Land wesentlich länger dauert als im Wasser, besteht aus einem vielschichtigen Zeremoniell: Schwanzwedeln, Kopf-Halsreiben, Sichflügeln, Putzknabbern, Gefiederglätten, Schnabeleintauchen, Schnabelschleudern, Kopfkratzen, Kopfschütteln, Streckschütteln, Federndurchziehen, erneut

Kopfschütteln, Flügelwinkeln – und dann wieder Schwanzwedeln. Wer weiss trägt, putz länger...

Bild: Heini Hofmann

Wildkunde

Imposanter Schwanenflug Der Höckerschwan ist nicht nur das grösste wildlebende Federtier Mitteleuropas, sondern auch einer der mächtigsten unter den flugfähigen Vögeln überhaupt, sozusagen der Jumbo der nautischen Avifauna. Im Schnitt wiegen die Weibchen etwa zehn, die Männchen rund zwölf, in Ausnahmefällen bis zu zwanzig Kilogramm. Um mit solchem Gewicht vom Wasser (oder selten mal vom Land oder vom Eis) abzuheben, bedarf es einer langen Anlaufstrecke unter Einhaltung einer fliegerischen Grundregel: Start gegen den Wind. Dabei sind die kraftvollen Schläge der ausladenden Flügel, zumal sie vor dem Takeoff noch aufs Wasser klatschen, weit herum hörbar. Der Flug der Schwäne ist eindrücklich: nach vorn gestreckter und leicht nach unten geneigter Hals, nicht über den Schwanz hinausragende Beine, langsame, aber kräftige Flügelschläge und ein sausend-pfeifendes, metallisch-rauschendes Fluggeräusch. Fliegen mehrere Tiere in Formation, bilden sie eine schräge Linie. So oder so: Der Schwanenflug ist sowohl ein biotechnisches als auch ein ästhetisches Naturwunder!


neneltern wunderbar; fremde dagegen werden oft kaltblütig durch Flügelhiebe und Ertränken umgebracht. Dies ist die Kehrseite der Schwanenromantik. Doch zurück zur Familienidylle; sie dauert bis in den Winter hinein. Dann, beim Wiedererwachen des Bruttriebs, geben die Altvögel den Jungschwänen den Lauf- oder besser gesagt den Schwimmpass. Nun müssen sie sich selbst durchschlagen. Wenn sie – gewöhnlich mit drei Jahren – geschlechtsreif geworden sind, beginnt der Reigen von vorn. Diskrete Schwanenhochzeit Die eleganten Weisskittel finden sich ohne grosses Getue zum Paar. Das Liebesvorspiel jedoch, die Balz, ist streng ritualisiert: Kopfwenden, Schnabelsenken, Schnabelrucken, Scheinputzen, Schnabeleintauchen (das heisst eine Art «Scheinfressen»), «Dippen» (= Halsstrecken über dem Wasser), «Schnarchen» – und schliesslich die Zärtlichkeitshaltung mit Kopfberührung bei gesträubten Kopffedern. Oder anders gesagt: Liebeswerben bei den Schwänen bedeutet Aufwand! Wenn Friedrich Hölderlin von den «holden Schwänen» schreibt «... und trunken von Küssen tunkt ihr das Haupt ins heilig-nüchterne Wasser», so beschreibt er in der überschwänglichen Sprache des Romantikers nichts anderes als das «Doppelhalstauchen» im Kopulationsvorspiel. Manchmal, so will einem dünken, könnte ein kleiner Spritzer solcher Sprachfarbe im nüchternen, unromantisch-realistischen Wortschatz der Wissenschafter nicht schaden. Die Paarung dauert wenige

Sekunden, wobei das Männchen das Weibchen im Nackengefieder festhält, um sich nach der Paarung seitwärts runterfallen zu lassen. Einem kurzen Aufrichten beider Vögel Brust an Brust folgt die normale Schnabelsenkhaltung. Dann hat die Liebe ein Ende – und das Putzen nimmt seinen Fortgang. So reiht sich denn auch die Schwanenhochzeit in die Realität biomechanischer Abläufe... Schwanengesang mit Dissonanzen Das Thema Höckerschwan ist in den letzten Jahren zum ökologischen Schwanengesang mit Dissonanzen arriviert. Denn der Homo sapiens ist rasch und gerne bereit, zu glauben, dass es ohne ihn nicht geht – so auch beim «Schwanenproblem», das tatsächlich eines ist, jedoch vornehmlich ein hausgemachtes. Und ebenso vorschnell greifen wir zu Vorurteilen und machen unüberprüfte Hypothesen zu Thesen. Zum Beispiel die falsche Behauptung, der Schwan konkurrenziere die andern pflanzenfressenden Wasservogelarten wie Tauchenten und Blässhühner. In Tat und Wahrheit richtet sich die Unterwasserweide nach der Halslänge: Gründelnde Enten nutzen die ufernahe Flachwasserzone, dieweil der Schwan – seinem Langhals entsprechend – Unterwasserschichten zwischen 30 und 120 cm bevorzugt. Das universale Blässhuhn dagegen kann metertief tauchen und somit konkurrenzlose Unterwasserweiden in Beschlag nehmen. Ein anderes unüberdachtes Dogma ist die Behauptung, ohne

terfütterung führt zu Populationsüberdruck und dadurch zu vermehrtem Weidegang – nicht zur Freude der Bauern, da weidende Schwäne das Viehfutter verkoten.

Vertierlichte Menschlichkeit Mehr noch: Durch gut gemeinte, versentimentalisierte Tierliebe im Sinne vertierlichter Menschlichkeit – sprich: übertriebene Winterfütterung – verhilft der Mensch dem «Schwanenproblem» erst recht zum Durchbruch. Dies führt zu Massierungen an kleinen Gewässern und Überdüngung derselben durch grosse Kotfrachten. Der künstlich erzeugte Populationsüberdruck dürfte zumindest mitverantwortlich sein für den zunehmenden Weidegang von Schwänen auf gewässerangrenzendem Acker- und Wiesland. Folge: zertretene Jungpflanzen, abgefressene Sprösslinge von Wintergetreide und Verkotung des Viehfutters. Natürlich ist es nicht bloss die menschliche «Winterhilfe», die durch Reduktion der natürlichen Mortalität den Schwanensegen vergrössert, sondern auch die – durch indirekte Menscheneinwirkung hervorgerufene – Eutrophierung vieler Seen, welche das Nahrungsangebot multipliziert (typischerweise zeichnen sich weniger belastete Seen mit relativ steilen Ufern durch geringere Schwanendichte aus als agglomerationsbeeinflusste Gewässer). Weil überdies auch noch – nebst dem Fehlen natürlicher Feinde – ein Überfluten der Nester dank Seespiegelregulierungen dahinfällt, greift der Mensch in seiner Hilflosigkeit zum nur bedingt tauglichen Mittel «bestandesregulatorischer Massnahmen» (Eierstechen, Hegeabschüsse) – und bleibt dabei alleweil Zauberlehrling. ■ Schweizer Jäger 9/2010

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Wildkunde

Bild: Heini Hofmann

menschliches Eingreifen (Dezimieren der Schwanengelege beispielsweise durch Anstechen der Eier) würden sich die Langhälse grenzenlos vermehren. Dagegen spricht schon ihr strenges Territorialprinzip. Zudem wird durch solches «Management» die Zahl der brütenden Paare nicht reduziert, wohl aber das bewährte, natürliche Ausleseprinzip gestört und damit der Überbevölkerung Übertriebene Win- Vorschub geleistet.


Vandalen köpfen in Thun eine Schwarzschwan-Skulptur

Man erinnert sich an die avifaunistische Tragikomödie auf dem Thunersee (s. «Schweizer Jäger» 1/08), die für Negativschlagzeilen bis weit über die Schweiz hinaus sorgte und im September 2009 mit der durch die Gegner erzwungenen Entfernung der Black Beautys endete. Ein aktueller Vandalenakt versetzt die Gemüter nun erneut in Wallung. Auf dem lieblichen See am Tor zum Berner Oberland schwammen während eines Vierteljahrhunderts Schwarzschwäne friedlich zusammen mit Weissen Höckerschwänen – zur Freude von Einheimischen und Touristen und ohne irgendwelche Probleme zu verursachen. Freilebende Schwarzschwankolonien gibt es seit langer Zeit auf verschiedenen Gewässern in Europa, so auch in unseren Nachbarländern Deutschland und Frankreich. Natürlich handelt es sich um Neozoen, die aber bisher nirgends weder zu unkontrollierter Vermehrung noch zu Konflikten mit anderen Wasservögeln führten. Dass auch der Höckerschwan ein assimilierter Ausländer ist, den heute jedoch keiner mehr missen möchte, geht dabei gerne vergessen. Aber schwarze Vögel, ob Rabenkrähe, Kormoran oder Schwarzschwan, geraten leicht ins Visier. Obschon das Bernische Jagdinspektorat den schwarzen Schönheiten auf dem Thunersee eine offizielle, bis heute nicht widerrufene Ausnahmebewilligung erteilt hatte, mussten die Fremdlinge den See im September 2009 verlassen, da der Druck ausgerechnet von extremen Natur-, Tierschutz- und Vogelschutzkreisen auf die Behörden und auf den für die Tiere verantwortlichen Schwanenverein zu gross wurde und sich auch die Stadt nicht hinter die Tiere stellte, was für deren Verbleiben Voraussetzung gewesen wäre. Ob es nun hinterher das schlechte Gewissen war, dass ausgerechnet die Stadt Thun selber durch Stadtgrün, die städtische Grünabteilung, den ver-

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Bild: Heini Hofmann

Wildkunde

Aus Schwarzschwan wurde Trauerschwan

Weisser und geköpfter Schwarzschwan im Blumenbeet vor dem Lachenkanal in Thun. Was denkt sich wohl die Höckerschwanfamilie im Hintergrund, die zwar unschuldig weiss ist, aber auch Migrationshintergrund hat? bannten Neozoen vor kurzem in einem blau-blühenden, den See symbolisierenden Blumenbeet vor dem Lachenkanal ein Denkmal errichten liess? Zwei überlebensgrosse, aus Holz geschnitzte Schwäne, der eine weiss, der andere schwarz, erinnerten an die attraktive Black-and-White-Idylle aus vergangenen Zeiten. Jedoch nicht lange; denn bereits in der darauffolgenden Nacht wurden dem Schwarzschwan Kopf und Hals abgesägt, womit er zu dem wurde, als was ihn die Zoologie früher bezeichnet hatte: zum Trauerschwan. Dass verblendete Schwarzschwangegner den schwarzen Vogel entfernen könnten, damit hatte Stadtgrün gerechnet und ihn deshalb entsprechend gut verankert. Dass aber fanatischer Naturschutz zu solch verwerflicher Kulturschändung führen könnte, hatte

niemand erwartet. Die Stadt, die mit Meldungen und Reaktionen über diese «kranke Tat» überhäuft wurde, hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Und die Moral von der Geschicht’: Natürlich gehört die Schweiz zu den Signatarstaaten der UN-Biodiversitätskonvention, was sie verpflichtet, die heimische Artenvielfalt zu schützen und unkontrollierte Verbreitung gebietsfremder Arten mit unvorhersehbaren Folgen zu verhindern. Das sollte aber nicht dazu führen, das Augenmass zu verlieren; denn Extremdenken ist immer falsch und schadet dem Naturschutz als Ganzes, und nicht nur diesem: «Besonders heftig», so schrieb der Spiegel schon vor Jahren bezüglich Neozoen-Problematik, «wird die Ausländerdiskussion in der Schweiz geführt.» HH


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Wildkunde

DER

LISTIGE Von Martin Möhr, Präsident JagdZürich

Nicht mehr nur im Wald zu Hause...

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Lässt man den Luchs und den Wolf ausser Betracht, so ist der Fuchs unser einziges «grosses Haarraubwild». Von keinem Tier gibt es so viele bezeichnende Sprichwörter und Fabeln wie vom Fuchs; er überlistet alle Tiere und ist im indischen Mythos die Verkörperung des Abenddämmerungshimmels, sowohl seiner Farbe als auch seiner Schlauheit wegen. Die Stunde des Zwielichts ist die Zeit der Ungewissheiten und Täuschungen. Auch Griechen und Römer ergehen sich in unzähligen Betrachtungen über die Schlau-

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FUCHS heit und Falschheit des Fuchses. In deutschen Sagen, Sprichwörtern, Gedichten und Kinderliedern hat er Berühmtheit erlangt. Was mich am Fuchs immer wieder fasziniert, ist die Art und Weise, wie er mit uns Menschen umgeht. Nur wenige Wildarten verhalten sich einerseits so vorsichtig, ja direkt «intelligent» und scheuen wiederum so wenig die direkte Nähe des Menschen. Kaum ein anderes Tier ist in der Lage, die Absichten des Menschen so präzise vorauszuspüren und sich entsprechend zu verhalten. Der Fuchs (Vulpes vulpes) ist ein Landraubtier aus der Ordnung

der Raubtiere (Carnivora), zählt zoologisch zur Familie der hundeartigen Raubtiere (Canidae) und zur Unterfamilie der echten Hunde (Caninae). Den Fuchs gibt es in ganz Europa, in Nordamerika und Nordafrika, um 1850 wurde er in Australien eingebürgert. Er fehlt auf den Balearen, auf Malta und Kreta und kommt in den Alpen bis 3000 m vor. Die Gesamtlänge beträgt bei männlichen Füchsen (Rüden) bis zu 130 cm, die Schulterhöhe bis zu 40 cm, das Gewicht bis 12 kg. Das häufig «fuchsrote» Fell des Fuchses im Winter mit dichten Wollhaaren und den langen Grannen ist seidenweich, warm und wun-


Füchse sind Allesfresser und Nahrungsoptimisten Ihre Hauptnahrung besteht vorwiegend aus Mäusen, besonders die des Jung-Fuchses. Der Fuchs nimmt jedoch alles, was für ihn erreichbar ist und ihm mundet, z.B. Insekten, Würmer, Käfer, Larven, Schnecken, Eidechsen, Maulwürfe, sämtliches Jungwild (Junghasen, Rehkitze), auch Federwild und vor allem schwaches und krankes Wild bis zur Grösse des Rehs sowie pflanzliche Nahrung, Obst und Beeren und Aas. Müllplätze in Siedlungsnähe werden regelmässig besucht. Fest steht, dass Füchse als ausgeprägte Opportunisten bevorzugt das fressen, was sich in kürzester Zeit mit dem geringsten Energieaufwand erbeuten oder sammeln lässt. Wovon selbst Jäger wenig wissen, ist die Vorliebe des Fuchses für Regenwürmer. Kein Wunder: Regenwürmer stellen mit bis zu 70% Eiweiss und bis zu 10% Fett ein äusserst nahrhaftes Futter dar. Wie der Fuchs selbst werden auch die Würmer vorwiegend

am Abend und in der Nacht aktiv. Hat eine Fähe Mühe, ihr Geheck satt zu bekommen, macht sie auch vor kleinen Haustieren (z.B. Hühnern) nicht halt; diese holt sie dann auch bei Tage. Bei Überfluss wird die Beute auch verscharrt. Findet man totes Federwild oder Reste davon und sind die Kiele der Federn zerbissen, handelt es sich um den Riss von Haarwild und hierbei meist vom Fuchs. Die Beute wird meist angeschlichen, angesprungen (hauptsächlich Mäuse) und durch Genick- oder Kehlbiss getötet oder tot geschüttelt. Die Fuchslosung ist in der Regel wurstförmig – ähnlich wie beim Hund – und läuft an einem Ende in einer gedrehten Spitze aus. Besteht die Losung aus mehreren Teilen, hat nur das letzte Stück eine Spitze. Sie ist normalerweise 8 bis 10 cm lang und 2 cm dick. Die Farbe der Losung ist je nach Frass verschieden. Im Frühjahr, Sommer und Herbst ist sie überwiegend dunkelgrau bis fast schwarz und im Winter hellbraun bis grau. Sie enthält auch Chitinteile (Flügeldeckenreste) von Käfern, Haarreste oder Knochenteile von Vögeln und kleinen Nagern (hauptsächlich von Mäusen). Häufig finden sich auch die Reste von Beeren und Obst; sie ist dann entsprechend gefärbt. In frischem Zustand hat sie einen leichten Schleimüberzug. Die Losung behält Form und Farbe einige Zeit bei und zerfällt dann. Zurück bleiben dunkel schimmernde Teilchen, Knochenteile und graue Haarreste. Je mehr Haarreste sie enthält, umso länger bleibt ihre Form bestehen. Der Fuchs setzt seine Losung nicht überall, sondern mit Vorliebe an bestimmten, meist erhöhten Stellen (z.B. Wegsteine, Baumstümpfe, Hügel, Grenzsteine o. ä.) ab. Füchse sind nicht gerne nass und lieben Wärme Lange Zeit galten Füchse als Einzelgänger. Erst in den 1970erJahren entdeckten britische Wissenschaftler, dass Füchse in günstigen Lebensräumen in Familiengruppen leben, was später auch im Schweizer Jura und in

Wildkunde

derschön. Da die Färbung sehr schwankt, gibt es Farbvarietäten, die als sogenannte Birk- oder Goldfüchse, Brand-, Moor- oder Kohlfüchse und als Kreuzfüchse bezeichnet werden. Fähen mit Geheck haben oft bis in den Juni hinein einen ruppigen Balg. Das Sommerhaar ist kurz und stumpf, das Fell ist dann nicht verwertbar. Der Fuchs sieht, riecht und vernimmt ausserordentlich scharf und weiss mit überraschender Geistesgegenwart und Schlauheit jede gemachte Beobachtung zu nutzen. Er ist sehr vorsichtig und misstrauisch, kann sich lautlos vorwärts bewegen. Wie alle hundeartigen (Raub-) Tiere benutzt auch der Fuchs Losung (Kot) zur Markierung seines Reviers und zur Verständigung. An Stellen, wo der Fuchs genässt (uriniert) hat, «füchselt» es. Auch frisch abgesetzter Losung, besonders vor und nach der Ranz, haftet dieser süssliche Duft an. Zum Markieren benützt er auch die Afterdrüsen.

Stadtfüchse zeigen oft wenig Scheu vor dem Menschen.

der Stadt Zürich beobachtet werden konnte. Dabei sind Füchse für die Jagd und die Nahrungssuche alleine unterwegs, nutzen aber mit anderen Familienmitgliedern ein gemeinsames Territorium. Schlafund Ruheplätze werden häufig gewechselt und befinden sich oft an geschützten Stellen, zum Beispiel in Gebüschen, im Siedlungsraum häufig auch in Hohlräumen unter Gebäuden. Der Lebensraum des Fuchses sind dünn besiedelte Landschaften mit grösseren Waldungen und angrenzenden Wiesen und Feldern, zunehmend aber auch Siedlungen und selbst Städte. Seine Wohnung sind der Wald und (nacht-)ruhige Teile im Siedlungsgebiet (Industriebrachen, Friedhöfe, Schrebergärten, öffentliche Grünanlagen), sein Jagdrevier sind Wiesen, Felder, Gärten und Orte mit Kehricht. Auf dem Weg in sein Jagdrevier und zurück in den Wald benutzt er stets die gleichen Wege, den sogenannten Pass; meist eine Bodenvertiefung, Büsche oder hohes Gras oder auch den Waldrand, wo er etwas gedeckt ist. Wo er seinen Tag verbringt, hängt vorwiegend vom Wetter ab. Wie der Hund hält auch er die Wärme hoch. Bei schönem Wetter legt er sich zusammengerollt auf einen Baumstamm, einen Stein oder ein ruhiSchweizer Jäger 9/2010

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Wildkunde ges Vordach, um sich zu sonnen. Dort, wo er sich sicher fühlt, überlässt er sich auch an wenig oder nicht gedeckten Stellen ziemlich sorglos dem Schlafe. Bevorzugt steckt er aber tagsüber in Laubholzverjüngungen, Nadelholzdickungen, Hecken oder Feldgehölzen. Im Herbst trifft man ihn auch gelegentlich auf Feldern an, wenn ihm die Feldfrüchte genügend Deckung bieten. Bei schlechtem Wetter sucht er Schutz unter Bäumen. Bei Regen, Nebel oder nach dem ersten Schneefall steckt er in der Regel im Bau. Ist sein Balg jedoch nass vom Regen oder Tau, lässt er ihn im Freien trocknen. An stürmischen Tagen, während des Laubfalls im Herbst, in stark belebten Gegenden (z.B. Erholungsgebieten) und zur Ranzzeit (Paarungszeit) im Januar / Februar ist er meist auch im Bau anzutreffen. Da Rüde und Fähe einzeln leben und zur Ranzzeit einander suchen, sind sie zu dieser Zeit, besonders nach Neuschnee, auch tagsüber unterwegs. Auch im Frühjahr, wenn die Fähe ihr hungriges Geheck mit Frass zu versorgen hat, ist sie tagsüber auf den Läufen (Beinen). Im Allgemeinen zieht der Fuchs aber, um zu jagen, die Nacht dem Tage vor. Mit Einbruch der Dämmerung beginnt er dann mit seinen Schleichund Raubzügen und schnürt äusserst vorsichtig, meist gegen den

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Wind, dahin und äugt und windet von Zeit zu Zeit. Er ist ein sehr anpassungsfähiger Kulturfolger. Die Ranzzeit (Paarungszeit) der Füchse fällt in den Winter (Januar, Februar). Nach etwa 52 Tagen werfen unsere Fuchsfähen schon Ende März oder Anfang April 1 bis 12 Junge, im Mittel 5. Auch deshalb wird der Fuchs im Kanton Zürich vom 1. März bis zum 15. Juni nicht bejagt. Der Mutterbau befindet sich in Dachsbauten, Höhlen, Röhren, unter Gebäuden usw. Die Welpen kommen blind zur Welt und sind kaum grösser als ein Maulwurf. Sie haben ein schiefergraues wolliges Fell und eine weisse Schwanzspitze. Mit etwa 2 Wochen öffnen sie die Augen und bald danach verlassen sie erstmals den Bau, zuerst unter Aufsicht der Mutter, später dann auch allein. Zuerst bleiben sie in der Nähe des Baus. Im Alter von 2 bis 3 Monaten beginnen sie mit eigenen Streifzügen.

Bei sich auffällig verhaltenden Wildtieren sollte die Wildhut, oder die Jagd- und Fischereiverwaltung informiert werden.

Bei der Räude (Scabies) oder Krätze (bei Menschen) handelt es sich um eine recht weit verbreitete parasitäre Hauterkrankung, die Säugetiere und Vögel befallen kann. Verursacht wird sie von der Sarcoptesmilbe, deren Weibchen sich in die Oberhaut bohren und dort in Kanälen Kot und Eier ablegen. Dadurch entstehen heftig juckende Bläschen und Pusteln. Kratzt sich das befallene Tier, entstehen häufig Kratzwunden; das Fell fällt aus, und im Endstadium sind einzelne Körperteile völlig nackt. Unbehandelt führt die Krankheit bei Füchsen und anderen Hundeartigen meist zum Tode. Die Inkubationszeit beträgt etwa drei bis sechs Wochen.

Anfangs verlässt die Fähe die nur knapp behaarten und kälteempfindlichen Welpen nur selten und ungern. Längere Abwesenheiten gestattet sie sich erst so zwei Wochen nach der Geburt. Die überwiegende Anwesenheit der Fähe wird ermöglicht durch die aktive Beteiligung des Vaterrüden (obwohl sich Fähen von verschiedenen Rüden begatten lassen). Er versorgt die Fähe – zumindest teilweise – mit Nahrung. Es gibt aber Fähen, die ihre Welpen ganz ohne Hilfe aufziehen. Dies fast zwangsweise, denn mancher Rüde fällt nach der Paarung noch der Jagd, dem Strassenverkehr oder Seuchen zum Opfer. Andererseits sind Fälle verbürgt, in denen Rüden – nachdem die Fähe ums Leben gekommen ist – die Aufzucht der Jungen auch ganz übernahmen. Solche Hilfe ist jedoch nur wirksam, wenn die Jungen beim Verlust der Mutter etwa vier Wochen alt sind, denn in den ersten drei Wochen nehmen sie ausschliesslich Milch zu sich. Führende Fähen reagieren auf menschliche Störungen am Bau mitunter empfindlich und wechseln mit ihrem Nachwuchs (auch Geheck genannt) in einen Nachbarbau oder in ein anderes Versteck. In den ersten Lebenswochen fallen die Jungen dabei in eine Tragstarre. Dadurch kann sie die Mutter mühelos am Nacken fassen und mühelos tragen, ohne dass sie mit dem Hinterteil auf der Erde schleifen. Typische Fuchskrankheiten und Seuchen: Tollwut, Staupe und Räude Die Fuchsdichte in der Schweiz ist nicht erfassbar. Hingegen liegen die jährlichen Abgänge (AbStaupe ist eine ansteckende Viruserkrankung, die insbesondere bei Hunde- und Marderartigen (Hund, Fuchs, Dachs, Marder, Iltis, Wiesel, Frettchen) aber auch bei anderen Raubtierarten (z.B. Luchs, Waschbär) vorkommt. Am Staupevirus erkrankte Wildtiere fallen vor allem durch ihr verändertes Verhalten (mangelnde Scheu, Apathie) auf. Hundehaltern wird empfohlen, im Wald und in Waldnähe ihren Hund anzuleinen und allenfalls den Impfschutz des Hundes zu erneuern. Menschen sind nicht gefährdet.


Quellen: Raubwild heute, Bruno Hespeler, BLV 1999. – Stadtfauna, Ineichen/Ruckstuhl, Haupt 2010. – UnterFüchsen, David Macdonald, Knesebeck 1993. – Der Rotfuchs, Felix Labhardt, Paul Parey, 1990.

Blattschuss

schüsse und Fallwild) seit etwa 20 Jahren mehr oder weniger stabil auf hohem Niveau (rund 3300 im kantonalen und rund 35 000 im nationalen Jahresmittel. Erwiesen ist, dass der Fuchsbestand über die Jagd kaum wesentlich beeinflusst werden kann. Der Bestand kann sich aber schnell ändern, wenn sich Seuchen wie Staupe und Räude verbreiten, was aufgrund des hohen Fuchsbestandes durchaus möglich ist. In den letzten Monaten wurden bei zahlreichen Wildtieren in der Ostschweiz und in den Kantonen Zürich und Aargau Infektionen durch das Staupevirus nachgewiesen. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Erkrankung in nächster Zeit bei den Wildtieren weiter ausbreiten wird. Bei Beobachtungen von sich auffällig verhaltenden Wildtieren sollte man deshalb sofort die zuständige Jagdgesellschaft oder die Fischerei- und Jagdverwaltung informieren (Telefon 052 397 70 70). Heute – 20 Jahre nach dem Verschwinden der Tollwut – sind Füchse in der Schweiz wieder häufig und kommen selbst im Siedlungsraum in hoher Dichte vor. Dies weckt die Angst vor dem kleinen Fuchsbandwurm – ein Fuchsparasit, der beim Menschen eine schwere Lebererkrankung auslösen kann, dem Fuchs selbst aber nicht schadet. In einer gesamtschweizerischen Untersuchung der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich wurde nun eine Zunahme der Krankheitsfälle festgestellt. Das Risiko einer Erkrankung für den Menschen ist nach wie vor klein, insbesondere wenn gewisse Verhaltensregeln beachtet werden. Möglichkeiten zur Bekämpfung des Fuchsbandwurms untersucht jetzt eine neue, vom Bundesamt für Veterinärwesen finanzierte Studie. Die Tollwut selbst ist zur Zeit (noch) kein Thema, sie ist jedoch in Italien wieder auf dem Vormarsch.

Gruppen-Foto Diana Goms (es fehlen einige Teilnehmer). Jäger sind Heger

Blattschuss Am Samstag, 26. Juni, trafen sich 28 Jäger/innen und Jungjäger/innen aus den Jagdortsgruppen der Diana Goms, namentlich aus der Grafschaft und Reckingen-Gluringen zu einem gemeinsamen Hegetag. In den Biotopen der Bieliger-Eye, am Ufer des Rottens und den kleinen Inseln bei der Wasserfassung in Gluringen wurden Brutkästen für die heimischen Stockenten und andere Vögel erstellt. Beide Standorte gelten als Auenschutzgebiete von nationaler Bedeutung. Unter kundiger Führung von Revierförster Fredy Zuberbühler in Biel und Wildhüter Hugo Guntern in Gluringen entstanden so wahre Natur-Kunstwerke. Sowohl die Stockenten, wie auch die anderen Nistplatzbenutzer dürfen sich nun vor dem Fuchs und anderen Räubern sicher fühlen. Ganz nebenbei erweiterte so mancher Grünrock unter kundiger Anleitung der Hauptverantwortlichen sein Wissen über die Flora an Flussläufen und stehenden Gewässern. Im Chastenbiel (Blitzingen) widmeten sich die dort Zugeteilten ihnen eher bekannten Aufgaben: Sie brachten Wildheu ins «Trockene», um damit im harten Bergwinter des Goms den Waldtieren über die schwere Zeit hinwegzuhelfen. Dieser Hegetag hat es bewiesen: Die Jäger und Jägerinnen der Diana Goms sind im Herbst nicht nur im Wald bei der Ausübung ihres Hobbys anzutreffen, nein, sie hegen und pflegen auch die anderen heimischen Tiere während des ganzen Jahres, genau so, wie es ihrem Leitsatz entspricht. Nach getaner Arbeit durfte auch das gemütliche Beisammensein im «Ritzinger-Barmaggi» nicht fehlen. Dieses hatten sich die fleissigen Helfer und Helferinnen auch redlich verdient, wie Revierförster Fredy Zuberbühler und Wildhüter Hugo Guntern einmütig bestätigten. Bei solchen Einsätzen zeigt sich immer wieder: Jäger sind wirklich Heger, sie bedienen sich nicht nur aus der Natur, sondern sie geben ihr und der heimischen Fauna und Flora auch wieder viel zurück. Ein Hegetag ist in vielerlei Hinsicht ein sehr wertvoller Tag, einerseits profitieren Pflanzen und Tiere von der Arbeit der Jägersleute, andererseits wird der Zusammenhalt unter den Grünröcken gestärkt – deshalb ist auch der nächste bereits in Planung! Die Organisatoren sind sich sicher: Auch nächstes Jahr werden wieder zahlreiche und engagierte Jäger und Jägerinnen mittun und mit ihrem Einsatz auch den Hegetag 2011 zu einem vollen Erfolg werden lassen. Für den Vorstand Diana Goms: Toni Biderbost

Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten. Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!

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Fotopirsch auf den Wildkunde

BRUNFTHIRSCH

Zweifellos ist die Hirschbrunft eines der eindrucksvollsten Naturschauspiele in den Alpen. Kahlwild und Geweihte ziehen im Herbst zu den traditionellen Brunftplätzen. Die Luft vibriert vom lauten Röhren der Platzhirsche und ihrer Herausforderer, die in diesen hektischen Tagen kaum Zeit zum Äsen finden. Meist lassen sich die weiblichen Tiere nur von den stärksten Bewerbern beschlagen. Heftige Rivalenkämpfe enden zuweilen tödlich. Text und Bilder: Martin Merker

Die Hirsche röhren nur in der Paarungszeit.

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Der Hirsch ist aufgeritten.


Wildkunde Schweizer J채ger 9/2010

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Wildkunde In der Brunft wird oft gesuhlt. Der Platzhirsch kontrolliert das Feuchtblatt.

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Gelegentlich wird ein Rivale zu Tode geforkelt.


Wildkunde Ein etwa 12-jähriger Hirsch.

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Unser Eichhörnchen in der Kulturgeschichte… und in der Zukunft?

Teil 2

Wer kennt es nicht, das Eichhörnchen? Das putzige Nagetier in unseren Wäldern ist bekannt für seinen Fleiss beim Anlegen des Wintervorrats und bei jedem Waldspaziergang ist seine Anwesenheit in Form von angenagten Tannenzapfen klar zu erkennen. Doch die Existenz des einheimischen Waldbewohners ist bedroht. Seit einiger Zeit breitet sich das Grauhörnchen, eine eingeschleppte Nager-Art aus Amerika, in Mitteleuropa aus und sorgt in weiten Gebieten für das Verschwinden der einheimischen Art. Im November 2006 wurde dieses Grauhörnchen im St. James-Park in London aufgenommen. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zum Eichhörnchen sind die fehlenden Pinsel, also Haarbüschel an den Spitzen der Ohren.

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Von Klaus Böhme Ein neuer Feind – und auch noch aus der Verwandtschaft Eichhörnchen haben sich wie alle kleinen Nagetiere alltäglich und ihr Leben lang vor vielerlei Feinden in Acht zu nehmen. Ist der Mensch als Jäger nur noch in einigen Regionen auf seiner Spur, so dezimiert er in den westlichen Ländern als Autofahrer die Bestände. Erzfeind ist der Marder, der annähernd genau so geschickt klettern und dem Eichhörnchen fast überall hin folgen kann, und auch Greifvögel schätzen Eichhörnchen durchaus; in Parks und Gärten kommen die oft übermässig zahlreichen Katzen hinzu. All dies jedoch hat die Existenz der Art, und sei es auch nur regional, niemals in Frage gestellt und würde sich auch zukünftig nicht zu einer Bedrohung auswachsen. Im Jahre 1889 aber verwirklichten Männer in der englischen Grafschaft Bedfordshire einen Gedanken, auf den man angesichts der vielen negativen Erfahrungen mit Einbürgerungen fremder Tierarten in mehreren Regionen der Erde schon vor 120 Jahren eigentlich nicht mehr hätte kommen dürfen. 350 Exemplare des Grauhörnchens Sciurus carolinensis, das im Osten der Vereinigten Staaten

Quelle:Wikipedia, Creative Commons-Lizenz, Foto: Diliff

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SCHATTENSCHWANZ und GRAUES FEH

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Zwei Eichhörnchen im Geäst eines knorrigen alten Baumes zeigt diese Zeichnung aus dem «Thierbuch» von Conrad Gesner.

bevorzugen. Ein Nebeneinander beider Arten in einem Habitat ist ganz offensichtlich nicht möglich, Grauhörnchen verdrängen die Eichhörnchen ausnahmslos. Die Bekämpfung der Tiere, die sich – allerdings nur in ihren europäischen Habitaten – auch als Forstschädlinge erweisen, durch Fangen und Töten oder durch Einsatz eines speziellen Giftes erwies sich als ebenso teuer wie uneffektiv und ein Impfserum, das wenigstens der Ausbreitung und Übertragung des Parapox-Virus Einhalt gebieten könnte, wurde bisher trotz einiger Ansätze nicht konsequent entwickelt. Hinzu kommt zu all dem Desaster, das in England vor über 100 Jahren angerichtet wurde, dass sich die Existenz des Grauhörnchens in Europa längst nicht mehr auf das Inselvorkommen zwischen Nordsee und Atlantik beschränkt, sondern dass es sie bereits seit mehr als 60 Jahren auch auf dem Festland gibt. Im Jahre 1948 nämlich gefiel es, wie verschiedentlich zu lesen ist, einem reichen Italiener, sich ein Pärchen der putzigen Tierchen von einer Reise nach England mitzubringen und im Park seiner Villa in Turin auszusetzen; nach einer anderen Version dieser Geschichte war es ein italienischer Diplomat, der zwei Pärchen direkt aus Washington mitbrachte. Wie auch immer es war, die Hörnchen blieben natürlich nicht lange im Garten der Turiner Villa, darüber hinaus wurden 1966 weitere fünf Tiere in einem Park in Norditalien frei gelassen und nochmals drei Paare 1994 in einer städtischen Grünanlage, die jedoch aufgrund des Eingreifens umsichtiger Biologen gerade

noch rechtzeitig wieder eingefangen werden konnten. Eine weitere verantwortungsbewusste Initiative, die im Jahre 1997 eine flächendeckende Ausrottung der Grauhörnchen in Italien durch Lebendfang und Einschläferung zum Ziel hatte und äusserst erfolgreich begann, wurde nach Erhebung einer gerichtlichen Klage durch drei radikale Tierschutzgruppen und die darauf folgende kontroverse Diskussion in Presse und der Öffentlichkeit eingestellt. Trotz Freispruchs der verantwortlichen Personen, der allerdings erst drei Jahre später im Berufungsverfahren erfolgte, wurde die Kampagne nicht wieder aufgenommen, obwohl massgebliche nationale und internationale Organisationen und Gesellschaften die Ausrottungsaktion unterstützten. Die wohl grösste und auf jeden Fall letzte Chance zum Erhalt der Lebensräume des Europäischen Eichhörnchens war damit vertan. So sind die Nachkommen der in 1948 und 1966 ausgesetzten Grauhörnchen in Norditalien mittlerweile in drei Populationen, nämlich im Piemont südwestlich von Turin, am Ticino in der Lombardei und in Ligurien an der östlichen Peripherie von Genua in der Stadt Nervi verbreitet. Bestandsschätzungen aus dem Jahre 2009 gehen von 12 000 Exemplaren aus und erwarten ein Anwachsen auf bis zu 150 000 Tieren bis etwa zum Jahre 2014; weitere Hochrechnungen der Universität Turin kommen auf wahrhaft astronomische Zahlen: Danach könnten bis zum Endes dieses Jahrhunderts in Italien 11 Millionen und in der Schweiz 3,5 Millionen Grauhörnchen leben! Besonders das Vorkommen am Ticino ist für eine Ausbreitung in die Schweiz geradezu prädestiniert; das Tal des Ticino, der als Tessin im gleichnamigen Schweizer Kanton entspringt und den Lago Maggiore auf ganzer Länge durchfliesst, brauchen sie eigentlich nur bis zu diesem See und an dessen Ufern beiderseits hinauf zu wandern. Tatsächlich sind in der südöstlichen Schweiz Schweizer Jäger 9/2010

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Wildkunde

Repro Verfasser

und im Südosten Kanadas heimisch ist, wurden dort ausgesetzt. Die Tiere, die mit zwei, unter guten Voraussetzungen sogar drei Würfen pro Jahr mit jeweils bis zu sieben Jungen eine höhere Reproduktionsrate aufweisen als Eichhörnchen, vermehrten sich prächtig und wurden dennoch in ihrem Bestand durch weitere Auswilderungen verstärkt. Heute leben im Norden der britischen Inseln einschliesslich Irlands mehrere Millionen dieser Tiere und wo sie leben, sind die europäischen Eichhörnchen verschwunden. Grauhörnchen vermehren sich nämlich nicht nur schneller, sondern sind auch grösser und kräftiger, treten in grösserer Zahl, oft sogar in Gruppen auf, sind zur Winterszeit aktiver, finden ihre Nahrungsverstecke – und auch die der Eichhörnchen – aufgrund bestimmter Fähigkeiten besser und gezielter wieder, sind weniger wählerisch und verzehren Eicheln und andere Früchte bereits vor dem Reifestadium. Zu dieser übermächtigen Nahrungskonkurrenz kommt eine höhere Widerstandskraft gegen Krankheiten, die das Eichhörnchen hinwegraffen und hier spielen die so genannten «Eichhörnchen-Pocken«, die durch das Parapox-Virus übertragen werden, eine besonders verhängnisvolle Rolle: Der Erreger wurde von den Grauhörnchen eingeschleppt, die aber selbst immun dagegen sind; wird der Virus aber – etwa durch aufeinander folgende Nutzung des gleichen Kobels, also Nestbaues zum Schlafen – auf ein Eichhörnchen übertragen, überlebt dieses die nächsten zwei Wochen nicht mehr. Das stellt nach Meinung von Fachleuten die grösste Bedrohung für unser Europäisches Eichhörnchen dar und es wird befürchtet, dass es in Grossbritannien schon in fünf bis sechs Jahren überhaupt keine Europäischen Eichhörnchen mehr geben wird. Schon jetzt leben die «Roten» nur noch in den Nadelwäldern im Norden des Landes, während die Grauhörnchen – bisher noch – die tiefer gelegenen Laubwaldregionen


Wildkunde

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auch bereits die ersten Exemplare gesichtet worden, das Überwechseln aus dem Piemont nach Frankreich dürfte, sofern nicht bereits unbemerkt geschehen, unmittelbar bevorstehen und selbst das Überschreiten der Alpen wird mittel- und langfristig befürchtet. Es wird eng für unser Eichhörnchen. Schlussplädoyer – pro Eichhörnchen Mit dem Blick in die Vergangenheit und auf die vielfältige Rolle des Europäischen Eichhörnchens in der Kulturgeschichte konnte hier aufgezeigt werden, dass dieses kleine Tier – unter welchen Gesichtspunkten auch immer – wie nur ganz wenige andere im Bewusstsein nahezu aller Menschen in seinem riesigen Verbreitungsgebiet vom Westen Europas bis in den Osten Asiens von Kindheit an einen grossen, festen und besonderen Platz hat – der niemals von einer fremden Art, die von Menschenhand willkürlich und ohne jeglichen Sinn in die heimische Natur ausgebracht worden ist, eingenommen werden könnte. In unserer Zeit, am Beginn des Dritten Jahrtausends, wächst nahezu täglich die Verantwortung des Menschen für die Erhaltung der Natur als Grundlage allen Lebens auf der Erde. Naturschutz kann aber nur bedeuten, die Natur so erhalten zu wollen, wie sie geschaffen ist, Eingriffe, Störungen und Zerstörungen weitestgehend zu vermeiden und, sofern sie bereits erfolgt sind, möglichst rückgängig zu machen – Prozesse, die bei jeder Siedlungs-, Städteund Industrieplanung in unserem

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Bei seiner Lieblingstätigkeit, dem Nüsseknacken, wird ein Eichhörnchen hier in einer Abbildung aus Conrad Gesners «Thierbuch» in der Ausgabe aus dem Jahre 1669 dargestellt.

dicht besiedelten Europa alltägliche Praxis sind, auch wenn man es manchmal kaum glauben kann. Diese Maximen müssen für alle Menschen, die sich dem Schutz der Natur und der Wildtiere widmen, in gleicher Weise von Bedeutung sein. Es ist erschreckend, zu beobachten und als ein verhängnisvolles Paradoxon anzusehen, wenn Natur- und Tierschützer jeweils völlig entgegen gesetzte Standpunkte vertreten. Mit dem Gedanken des Naturschutzes verträgt es sich nicht, menschliche Eingriffe in die Natur zu sanktionieren. Das Aussetzen einer fremden Tierart aber, die einheimische Populationen verdrängt, stellt nicht anders als jede tatsächliche Vernichtung natürlicher Lebensräume durch Baumassnahmen oder Versiegelung eine durch menschliches Tun verursachte, künstliche Zerstörung der Natur dar. Mit dem Gedanken des Wildtierschutzes verträgt es sich ebenso wenig, eine solch unbedachte und unter jedem Gesichtspunkt absurde Auswilderung zu Lasten einer endemischen Tierart hinzunehmen oder auch nachträglich zu unterstützen. Tierschützer, die eine Bekämpfung des Grauhörnchens ablehnen, können keine Antwort auf die Frage geben, warum sie das Eichhörnchen nicht schützen wollen und bewusst der künstlichen – und nicht etwa evolutionären – Verdrängung aus seinem Lebensraum aussetzen. Die Geschichte, für die sich Befürworter der Grauhörnchen-Ausbreitung vielleicht einmal interessieren sollten, ist voller ausschliesslich negativer Beispiele, welch immensen Schaden an einheimischen Wildtierpopulationen unüberlegte Auswilderungen fremder Tierarten angerichtet haben. Wildtierschutz kann nur gleichzeitig auch Naturschutz sein – und umgekehrt! Tierschutz ohne Naturschutz verdient den Namen nicht! Wildtiere aller Art, vom Käfer bis zum Bären, gehören – und dies muss das gemeinsame Ziel aller Natur- und Tierschützer sein und bleiben – unabdingbar zur Natur, die ansonsten zur

unbelebten Einöde werden würde. Natur aber ist etwas Gewachsenes, das «nicht vom Menschen Gemachte», wie es Prof. Dr. Bernhard Grzimek im äusserst lesenswerten Schlusskapitel seines Buches «Wildes Tier – weißer Mann» schon vor 45 Jahren formuliert hat. Und so gesehen wird es überaus deutlich: In die Natur als Lebensraum gehören grundsätzlich nur Wildtiere, die nicht vom Menschen dorthin gebracht und, im Bewusstsein aller heute notwendigen Ausnahmen von diesem Grundsatz, jedenfalls nicht willkürlich, ohne jeden Sinn dort ausgesetzt worden sind und angestammten Arten diesen Lebensraum bis zur Existenzvernichtung streitig machen. Die Grauhörnchen in England und Italien jedoch sind willkürlich und sinnlos dort ausgesetzt worden. Somit gehören sie – und das ist einfach eine unwiderlegbare Logik – nicht in die Natur, nicht in den Lebensraum, den sie besetzen. Die weitere Logik kann also nur dahin führen, dass alle noch möglichen Massnahmen ergriffen werden, um die Bestände des Grauhörnchens in Europa wieder zu eliminieren oder – da es dazu vermutlich doch längst zu spät ist – zumindest die weitere Vermehrung und Ausbreitung nach Kräften zu verhindern und so auf eine allmähliche Reduzierung der Populationen hinzuwirken. Ansonsten nämlich wird es nur noch wenige Generationen dauern, bis man das Europäische Eichhörnchen nur noch aus Büchern kennt und den alten Legenden aus Finnland, Norwegen und Sibirien ein neues Märchen aus Italien und der Schweiz hinzufügen kann: «Es war einmal …» Literaturverzeichnis: Böhme, Klaus: Illustrierte Jagdgeschichte – Vom Steinwurf des Vormenschen zum Waidwerk der Antike. Melsungen, 1991. Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben, Faksimile-Ausgabe der 1. Auflage Hildburghausen 1864, Band 1: Die Säugethiere, Stuttgart, 1979. Gesner, Conrad: Thierbuch, Nachdruck der Ausgabe von 1669. Hannover 1980. Grzimek, Bernhard u.a. (Hrsg.): Grzimeks Tierleben, Band 12: Säugetiere 3. München 1979/1980. Grzimek, Bernhard: Wildes Tier – weißer Mann. München 1965. Lindner, Kurt: Geschichte des deutschen Waidwerks, Band II: Die Jagd im frühen Mittelalter. Berlin 1940. www.aeb.unibas.ch («Das Rothörnchen sieht grau». Univ. Basel, Juni 2008). www.humi.mita.keio.ac.jp (HumiProjekt der Univ. Keio, Japan zum Werk Conrad Gesners). www. zeno.org (Literaturdatenbank) und weitere Internet-Quellen (auf Wunsch vom Autor nachweisbar).


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Ausrüstung

GEODOG – Ortungssysteme für Hunde

GEODOG ist ein Hochleistungsgerät zur Positionsbestimmung und Aufzeichnung von Wegstrecken mittels globalen Positionsbestimmungssystems (GPS). Die Positionsmitteilung erfolgt über das GSM-Netz (Mobilfunk) mit einer SMS. Das Design wurde in seiner Form einem Hundehalsband nachempfunden und bietet dadurch einen hohen Tragekomfort. Das Halsband kann in der Länge angepasst werden und zeichnet sich

durch robuste Verarbeitung sowie hochwertige Materialien aus und ist wasserdicht. GEODOG bietet als einziges Ortungssystem für Hunde die Möglichkeit, Areale (Hot Spots) zu definieren. Läuft ein Hund aus diesen heraus (z.B. Wohnhaus) oder in eines hinein (Problemzone, z.B. Nachbarhund) wird man umgehend per SMS informiert. Somit wird vermieden, dass erst nach zwei Stunden bemerkt wird, dass sich der Hund entfernt hat. Oft enthalten InformationsSMS von Hunde-Ortungssystemen nur die Koordinaten, unter denen man sich wenig vorstellen kann. Die GEODOG-SMS enthält daher auch Ortsangaben, die einem eine schnelle Orientierung ermöglichen.

GEODOG bietet zudem die Möglichkeit, im Internetportal ein gewünschtes Gebiet als Landschaftsfoto mit bereits zugeordneten Längenund Breitengraden auszudrucken. Mit dieser Karte kann sich der Hundehalter leichter im Gelände orientieren. Das gelegentliche Suchen eines Hundes nach der Jagd erspart so viele Telefonate, wer den Hund gesehen haben könnte, oder Runden mit dem Auto. Der Hund kann über das GEODOG-Halsband schnell und zuverlässig geortet und gefunden werden. Lieferumfang Halsband mit Ladestation, Computer-Software zum Auslesen der Wegstrecken, USBLadeadapter und ein USBKabel. Schraubenzieher und Schrauben. UVP ab 299.– Euro

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Infos über: www.geodog.de

Marlin wagt den Einstieg in den Markt der Jagdrepetierer 2008 überraschte Marlin, bislang vor allem für seine Unterhebelrepetierer und Kleinkalibergewehre bekannt, mit dem Bau eines Jagdrepetierers. Die ursprüngliche Palette bestand aus sechs Modellen mit Kunstoffschaft in den Kalibern 30-06 Sprg, .270 Win. und 25-06. Auf der ShotShow 2009 wurde dann die erweiterte Palette mit Walnuss- und Schichtholzschaft sowie in den Kalibern 7mm-08 Rem. .243 Win. und .308 Win. präsentiert. Seit 2009 auch in der Schweiz erhältlich, bietet dieser Repetierer ein hervorragendes Preis/Leistungs-Verhältnis. Je nach Ausführung

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wird das XL-7 zu Preisen zwischen CHF 649.– bis 963.– angeboten. Die Montageschiene für die Zieloptik ist bereits im Lieferumfang enthalten. Dabei hat man bei Marlin nur hochwertige Komponenten verbaut. Speziell zu erwähnen das Pro-Fire-Abzugssystem, bei dem das Abzugsgewicht eingestellt werden kann, sowie die Soft-Tech-Schaftkap-

pe. Die angesenkte Laufmündung darf wohl heutzutage als Standard betrachtet werden. Die Waffe verfügt über ein fest eingebautes Magazin mit 4 Schuss Kapazität. Die ersten Auflagen waren in den USA im Nu ausverkauft. Seit Mitte 2009 haben die ersten Modelle nun auch ihren Weg in den schweizerischen Markt gefunden.

Marlin XL-7 Preis ab CHF 649.– mit Kunstoffschaft ab CHF 963.– mit Holzschaft Kaliber 30-06, .308, .243, .270, 25-06, .308 7mm-08 Kapazität 4+1 Schuss Länge 1080 mm Lauflänge 560 mm Gewicht 2980 g Erhältlich ist die Waffe beim Importeur Grünig & Elmiger AG sowie im gut sortierten Fachhandel.


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Fersenbereich arbeiten integrierte EVA-Inserts in zwei verschiedenen Komponenten für perfekte Dämpfung und Auftritt, unterstützt vom bewährten Meindl Multigriff® 2 Profil von Vibram®. Den Vakuum gibt’s im Damen- und Herrenleisten, sowie mit oder ohne Gore-Tex.

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Kettner kommt ins Ländle Kettner, der Traditionsanbieter für Jäger und naturverbundene Menschen, eröffnet am 30. September im «Vinomnacenter» im Herzen von Rankweil, Vorarlberg, seinen 10. Österreich-Shop. Auf knapp 400 Quadratmeter Verkaufsfläche wird nicht nur Jägerinnen und Jägern ein umfangreiches Sortiment geboten, sondern auch all jenen, die Landhausmode oder Tracht schätzen. Österreichs breitestes Sortiment für das «Abenteuer Natur» Mit über 40 000 Artikeln führt Kettner ein breitestes Sortiment für Jagd, Jagdausstattung, Funktionskleidung sowie Landhausmode und sonstige Ausrüstung für Jäger und Naturliebhaber. Dabei bietet Kettner seinen Kunden Qualitätsmarken, die eine stilvolle Mischung aus Trend und Tradition, zur Extraklasse haben reifen lassen. Marken wie Fjäll Räven, Blaser, Luis Trenker, Wallmann, Schneiders, Meindl oder Astri sind fixer Bestandteil des Warenangebotes ebenso wie funktionale dekorative Accessoires und wertige Geschenkartikel mit dem es Kettner gelingt, Ursprung und Zeitgeist modisch zu vereinen. Auch Kid’s kommen bei Kettner nicht zu kurz, für sie gibt es ein eigenes Junior-Sortiment.

Top-attraktive Eigenmarken – «Elch is back» Nach dem erfolgreichen Neustart von Kettner im vergangenen Jahr liegt der Fokus nun auf dem Relaunch der Kettner-Eigenmarken wie z.B. den Kettner-Schrotpatronen. Unter dem Motto «Elch is back» wird bei der Eröffnung des neuen Shops in Rankweil auch die traditionsreiche Kettner-Eigenmarke «Elch», unter der jagdliche Funktionsbekleidung und Zubehör zu einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis angeboten wird, präsentiert werden. Dieses umfassende Produktprogramm wird ab Ende September im Vinomnacenter erstmals in einem völlig neuen Storekonzept vorgestellt. Kettner wird als Spezialist im Bereich Jagd, Trachten und Landhausmode sowie Outdoor natürlich gezielt auf die spezifischen regionalen Bedürfnisse seiner Kunden eingehen und das Sortiment den Erfordernissen anpassen. Interessanter Standort für Schweizer Kunden Die Eduard Kettner GmbH blickt auf eine sehr lange Tradition (Gründungsjahr 1884) in Sachen Jagd- und Sportwaffen, sowie Zubehör und Bekleidung zurück. Seit Herbst 2008 ist Kommerzialrat Fried-

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Der neue Askari JagdKatalog ist da!

Rechtzeitig zur bevorstehenden Jagdsaison präsentiert Askari den neuen Jagd · Angeln · Outdoor-Katalog. Hier findet der Jäger und Naturbegeisterte auf 140 Seiten ein ausgesuchtes Spezial-Sortiment für Weidwerk, Revierarbeiten oder den Aufenthalt in der Natur.

Der Katalog bietet neben neuen, funktionellen Jagdanzügen ein weites Bekleidungs- und Schuhsortiment speziell für Outdoor-Einsätze. Das Hochsitzsortiment wurde um eine geschlossene Kanzel ebenso wie der Optikbereich um weiteres Gerät namhafter Hersteller ergänzt. Vielseitige Jagdmesser, Hundeausrüstung, Pflegeutensilien, Lockjagdzubehör, Trophäenbehandlung und Wildverwertung sind weitere Bereiche des speziell abgestimmten Sortiments! Alle Produkte sind auch über den Online-Shop unter www.askari-jagd.ch erhältlich. Den Katalog mit 140 Seiten gibt es gratis. Anforderungen über Askari Sport GmbH, 4017 Basel 17, Tel. 061 322 27 74, Fax 061 322 27 75 oder im Internet www.askari-jagd.ch

Remington ist der älteste Waffenhersteller der USA. Seit Generationen vertrauen Jäger weltweit auf die Qualitätsprodukte des Traditionsunternehmens. - Ob Regen, Schnee oder Sand Remington Jagdrepetierer sind zuverlässig, robust und präzise. Gebaut für Einsätze in Gegenden, in denen der nächste Büchsenmacher nicht gleich um die Ecke wohnt. Remington Munition ist die beste Wahl für Ihr Jagdgewehr - präzise, zuverlässig und vielfältig - und das zu einem sehr guten Preis-Leistungs Verhältnis. Überzeugen Sie sich selbst...

Mitsubishi L200 bereits zum elften Mal auf dem Siegerpodest. L200 mit Auszeichnung Der Mitsubishi L200 Pickup ist von den Lesern der deutschen Fachzeitschrift «AUTO BILD Allrad» erneut zum «Allrad Pickup des Jahres» gewählt worden. Somit erhielt der beliebte Pickup L200 diese begehrte Auszeichnung von Europas grösstem Allradmagazin bereits zum elften Mal. Der kürzlich überarbeitete L200 als universell einsetzbares und zuverlässiges «Zugpferd» präsentiert sich massgeschneidert für die Schweiz mit drei Karosse-

rieversionen/Brückenlängen ab preiswerten CHF 29 990.– (CHF 27 872.– ohne MWSt.). Optional angeboten werden die Auflastung für eine erhöhte Nutzlast, eine erhöhte Anhängelast von 3,5 Tonnen sowie ein Umbau für den WinterEinsatz mit Schneepflug (L200 Komplettfahrzeug mit Zaugg Schneepflug ab CHF 59 833.– ohne MWSt.) www.mitsubishi.ch

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rich Schmid neuer Eigentümer von Kettner in Österreich und Deutschland. Als passionierter Jäger setzt er mit Kettner wieder auf Kompetenz, Service und ein umfangreiches Sortiment. «Ich denke, dass wir mit dem neuen Geschäft in Rankweil nicht nur Jäger in Vorarlberg, sondern auch in Liechtenstein und der angren-


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Schnittig und leicht: Die «Classic Light» im Kaliber 30-06 Spr.

Steyr-Mannlicher Jagdrepetierer Modell Classic Light im Kaliber .30-06 Spr. Die neuen Klassiker der österreichischen Waffenschmiede sieht man in unseren Revieren eher selten. Zu Unrecht, wie Markus-Urs Felder meint. Von Markus-Urs Felder Der Auftritt traditionsbezogen und solide: Dunkelbraunes, geöltes Nussbaumholz mit schöner Maserung, Schaft mit Schweinsrücken und bayrischer Backe, angenehmer, ergonomisch perfekter Pistolengriff mit griffiger, mittelfeiner Fischhaut, eleganter Halbschaft mit Tropfnase in Rosenholz. Die schnittige Testwaffe wurde uns von der Firma Blaser Trading in Interlaken, dem Schweizer Importeur für SteyrMannlicher, im bewährten Kaliber .30-06 Spr. zur Verfügung gestellt.

Der Schaft: Geöltes Nussbaumholz, Schweinsrücken, bayrische Backe. Der erste Eindruck Leicht, gut balanciert und mit einem 36,5 cm langen Schaft kommt die Waffe wie von selbst an Backe und Schulter. Das optional

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erhältliche Flüchtigvisier (normal Standardvisierung) macht, nach einigen Probeanschlägen, schnelle, präzise Schüsse auf kürzere Entfernungen leicht: Sehr gut! Führig ist die «Classic Light» in der Tat! Dank speziell ausgesuchtem, leichtem Nussbaumholz und geflutetem 508 mm langem Lauf bringt unser Repetierer bei einer Gesamtlänge von 1060 mm und guter Balance lediglich 2,9 kg auf die Waage. Das KunststoffKastenmagazin fasst vier Patronen und lässt sich geräuschlos einsetzen. Der justierbare, hervorragend trocken stehende Abzug löst den Schuss eingestochen bei ca. 180 g und als Flintenabzug bei ca. 1900 g Widerstand: Ausgezeichnet! Bis auf den hell belassenen Verschlusszylinder wurden die Metallteile mattschwarz Mannox-beschichtet (100% Korrosionsschutz). Wie von SteyrMannlicher gewohnt, wurden alle Passarbeiten, wie die gesamte Waffe selbst, ausgezeichnet verarbeitet.

Etwas Technik … Das System basiert auf dem Safe-Bolt-System aus dem Jahre 1996 (SBS 96), das als äusserst robust und sicher gilt. Vier im Hülsenkopf auf zwei Reihen angeordnete Warzen sorgen für eine sichere Verriegelung. Ist die Waffe gespannt, tritt an der Ver-

In der Normalstellung lässt sich der Kammergriff auch mit Handschuhen gut bedienen. Dreistellungssicherung in Feuerposition.

Die Transportstellung erlaubt bequemes Tragen der Waffe. Der Kammergriff liegt dicht an.


Der im Kalthämmerverfahren hergestellte Jagdlauf liegt frei. Mit 50,8 cm Länge und einem Mündungsdurchmesser von 15,3 mm wirkt er äusserst schlank, auf Kanzel und Pirsch sehr angenehm. Der Verlust an Geschossgeschwindigkeit und Energie durch den kurzen Lauf ist für jagdliche Entfernungen vernachlässigbar. Die für Steyr-Waffen typischen Hämmerspuren werden im vorderen Laufbereich durch fünf Kannelierungen ergänzt, die etwas Gewicht einsparen und die Abkühlung des Laufes beschleunigen.

Steyr-Mannlicher Classic Light Auf einen Blick Importeur Schweiz

Blaser Trading, Postfach 14, 3800 Interlaken www.waffenmarkt.ch

Art

Repetierer mit Drehzylinderverschluss

Kaliber Testwaffe

.30-06 Springfield

Weitere erhältliche Kaliber .243 Win., .308 Win., .270 Win., 7x64

Jagdlauf mit Hämmerspuren und Kannelierungen. Der Vorderschaft schliesst mit leichter Tropfnase in Rosenholz ab.

Verschlussart

Steyr SBS 96, Repetiersystem mit 4-Warzenverriegelung in spezieller Hülse im Hülsenkopf

Magazin

Kunststoff Kastenmagazin für 4 Patronen

Sicherung

Dreistellungssicherung, zuschaltbare Transportsicherung (Schlagbolzensicherung)

Abzug

Kombiabzug mit Rückstecher

Lauf

Teilweise gefluteter, kaltgehämmerter Jagdlauf

Schaft

Nussbaum-Ölschaft, Schweinsrücken, bayrische Backe, Pistolengriff, Pistolengriffkäppchen in Rosenholz, Gummischaftkappe,Vorderschaft mit Tropfnase in Rosenholz

Schaftlänge

36,5 cm inkl. 1,5 cm schwarze Zwischenlage und Gummischaftkappe

Optik

Docter 2,5–10x48 mit Leuchtabsehen

Gesamtlänge der Waffe

106 cm

Gewicht ohne ZF Gewicht mit ZF

2,9 kg 3,6 kg

Preis ohne ZF Preis mit ZF (Steyr-Mannlicher Schwenkmontage)

Fr. 3350.00 Fr. 6110.00 (im Komplettpaket Fr. 5180.00) Weitere Infos über Komplettpakete beim Importeur: www.waffenmarkt .ch

Schwenkmontage aufgesetzt wird. Führigkeit und gute Balance fallen sofort auf. Auch mit Optik wiegt der Repetierer kaum mehr als 3,5 Kilogramm. Der Rückstoss war mit der Testmunition deutlich fühlbar, aber gut zu verkraften. Angestrichen wird der Lauf merklich ausgelenkt, so dass der folgende Schuss etwas mehr Zeit benötigt. Die Präzision mit verschiedenen Laborierungen jedoch war schlichtweg phantastisch. Mit den Werkseinstellungen wurden je nach Laborierung Streukreise von 8 bis 15 Millime-

tern bei fünf Schüssen auf 100 Meter erzielt: Hervorragend! Fazit Seit 1864 produziert das österreichische Traditionsunternehmen Steyr-Mannlicher sichere und präzise Jagdwaffen. Die «Classic Light» macht hier keine Ausnahme. Die hervorragende Schussleistung des sehr leichten und führigen Jagdrepetierers macht das gut fühlbare Rückstossverhalten wett. Der ausgezeichnete Kombiabzug, die bewährte Dreistellungssicherung mit zusätzlicher Schlagstiftsicherung und das solide System sprechen für sich selbst. Die kompakten Abmessungen der Classic Light machen sie zum idealen Begleiter auf Kanzel oder Pirsch und durch das geringe Gewicht – wo erlaubt – auch zur guten Wahl für die Bergjagd. ■

Schussleistung auf 100 Meter Patrone / Laborierung RWS – H-Mantel – Kupferhohlspitz – 11,7 g / 180 gr

Auf dem Stand Die Testwaffe ist mit einem lichtstarken Docter Zielfernrohr, Modell Classic, 2,5–10x48, mit Leuchtabsehen 4LP ausgerüstet, das mit einer original Steyr-

Streukreis in mm* 8

RWS – H-Mantel – Kupferhohlspitz – 11,7 g / 180 gr Demontage und Montage des Zielfernrohrs nach jedem Schuss. Die Original Steyr-Schwenkmontage hält, was sie verspricht!

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Geco – Teilmantel Rundkopf – 11,0 g / 170 gr

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Norma Oryx – Teilmantel 11,7 g / 180 gr

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* Fünf Schuss – gemessen von Schusslochmitte zu Schusslochmitte – aus warmem, z.T. heissem Lauf.

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Ausrüstung

schlusskappe ein Signalstift aus, der auch mit Handschuhen noch auszumachen ist. Die Dreistellungssicherung in der Form eines Halbrades befindet sich auf der Scheibe. Sie blockiert die Kammer und die Abzugsstange zuverlässig. Beim Sichern wird automatisch entstochen. In der Mittelstellung wird geladen und entladen. Eine unbeabsichtigte Schussauslösung ist so unmöglich. Zusätzlich kann der gut geformte Kammergriff in der «Transportstellung» näher an den Schaft gebracht werden. In dieser Position sind Kammergriff und Schlagstift gesperrt. Durch Drehen des Sicherungsrades in die Mittelstellung springt der Kammergriff selbständig in die Arbeitsposition zurück (mit etwas Übung auch ohne wahrnehmbares Geräusch). Steuerelemente sorgen schliesslich dafür, dass auch bei starker Verschmutzung die Transportsicherung wieder deaktiviert werden kann. Eine Vereisungs- und Versandungsrille in der Kammer ermöglicht gemäss Hersteller auch bei gefrierender Nässe oder starker Verschmutzung das Öffnen der Kammer.


Jagdschiessen

Jagdschiessen Daten 2010 Jagdschiessanlage Mattmark Saas-Almagell Jeden Dienstag und Freitag ab 18.00 Uhr Übungsschiessen auf laufenden Keiler, Rollhasen, Kipphasen, Tontauben und Gams. Am Freitag, 10. September, ist die Anlage das letzte Mal geöffnet. Kontaktadresse: Karl Venetz, Saas-Grund Tel. 079 511 85 47 karl.venetz@rhone.ch Jagdschiessanlage Mattwald Schrotkurs und Kugelschiessen nach Anmeldung an Heinz Gruber, 079 221 19 07, 027 956 19 07 Bei extremen Witterungsverhältnissen bleibt die Schiessanlage geschlossen. Jagdschiessanlage Oberboden Zumdorf, Hospental Übungsschiessen für Jedermann jeden Mittwoch ab 17.00 Uhr Kontakt: Peter Schmid, Hotel Rössli, Hospental am Gotthard, Tel. 041 887 13 76 Fax 041 887 02 82 Andreas Schmid, Rest. zum Dörfli, Zumdorf, Hospental, Tel. 041 887 01 32 a.i.schmid@bluewin.ch www.zumdoerfli.ch Jagdhof Felder Entlebuch Jagd- und Sportwaffen – Schiesszentrum – Schiessschule Die Innenschiessanlage ist während der Geschäftszeit geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00 und 13.30 –18.00 Uhr, Sa 9.00–15.00 durchgehend, Do Abendverkauf bis 20.30 Uhr, Mo geschlossen

10. September Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr

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ohne Gewähr

10. September Übungsschiessen 16.30–19.30 Uhr St.Gallischer Jägerverein Hubertus; Jagdschiessanlage Erlenholz, Wittenbach www.jagd-sg.ch/hubertus 10. September 17.30–19.30 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp. Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser. jagdschiessverein@gmx.ch 11. September Einschiessen Jagdgewehre 08.00–12.00 Uhr: Kugel + Schrot, ab 13.30 Uhr nur Kugel Jagdschiessanlage Mattwald Auskunft: 079 221 19 07 Jagdverein Hubertus, St. Niklausen 11. September 13.30–16.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess verein@gmx.ch 15. September Übungsschiessen 17.30–20.30 Uhr Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac 17. September Übungsschiessen 16.30–19.30 Uhr St.Gallischer Jägerverein Hubertus; Jagdschiessanlage Erlenholz, Wittenbach www.jagd-sg.ch/hubertus 18. September Übungstag 13.00–18.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch 18. September Übungsschiessen 13.30–18.00 Uhr Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac

18. September Übungsschiessen 14.00–17.00 Uhr St.Gallischer Jägerverein Hubertus; Jagdschiessanlage Erlenholz, Wittenbach www.jagd-sg.ch/hubertus 24. September Übungsschiessen 16.30–19.30 Uhr St.Gallischer Jägerverein Hubertus; Jagdschiessanlage Erlenholz, Wittenbach www.jagd-sg.ch/hubertus 30. September Trainingsschiessen 18.00–20.00 Uhr Jagdschiessanlage Standel www.urnerjaegerverein.ch 1. Oktober 17.00–19.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess verein@gmx.ch 2. Oktober 13.30–16.00 Uhr nur Kugel Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess verein@gmx.ch 4. Oktober 17.00–19.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess verein@gmx.ch 7. Oktober Trainingsschiessen 17.30–19.00 Uhr Jagdschiessanlage Standel www.urnerjaegerverein.ch 8. Oktober 17.00–19.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess verein@gmx.ch

Die Schiessnadel an Hut oder Kittel ist das sichtbare Zeichen des weidgerechten Jägers, dass er auch seine Waffe beherrscht. Die Nadel trägt Jahrzahl und das Logo von JagdSchweiz. Sie kann an den bezeichneten Jagdschiessen erworben werden. Bestellungen der Schiessnadel (es werden nur Sammelbestellungen für Schiessanlässe ausgeführt) sind so früh als möglich zu richten an Verlag Schweizer Jäger, Pf. 261, 8840 Einsiedeln, Tel. 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, E-Mail: kontakt@ schweizerjaeger.ch, wo auch jede gewünschte Auskunft erhältlich ist.

9. Oktober 13.30–16.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess verein@gmx.ch 11. Oktober 17.00–19.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess verein@gmx.ch 15. Oktober 17.00–19.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess verein@gmx.ch 16. Oktober 13.30–16.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess verein@gmx.ch

An Schiessen mit blauem Punkt ● kann die Schiessnadel erworben werden. Auskünfte über die Schiessnadel und Bestellungen: Verlag Schweizer Jäger, PF 261, 8840 Einsiedeln, Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, kontakt@schweizerjaeger.ch


31. Oktober 100 Taubenmatch Jagdschützen Berken 08.30–17.00 Uhr Auskunft bei F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 oder www.jagdschuetzen-berken.ch

31. Oktober Hubertusschiessen 10.00–12.00 Uhr, 13.00–16.00 Uhr Jagdschiessanlage Standel www.urnerjaegerverein.ch

Jagd- und Sportschützenverein Selgis 6436 Ried-Muotathal www.selgis.ch info@selgis.ch

Jagdschiessen

22. Oktober 17.00–19.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess verein@gmx.ch

31. Oktober Kugelübung 09.00–12.00 Uhr www.jagdschuetzen-berken.ch

Besuchen Sie unsere moderne Schiessanlage im schönen Muotathal SZ NEU!! Waffen-Ulrich im SELGIS ______________________________________________________________________________________

Öffnungszeiten

30. September Trainingsschiessen 18.00–20.00 Uhr Jagdschiessanlage Standel www.urnerjaegerverein.ch 6. November Hubertusschiessen 10–12, 14–16 Uhr Schiessplatz Alpnach

Schiesstunnel

während des ganzen Jahres rund um die Uhr für Vereinsmitglieder mit Vereinbarung, ausser montags von 08.00-16.00 Uhr (Unterhaltsarbeiten)

Aussen-, Jagdparcours- Dienstag bis Samstag, 08.00-12.00 und 13.30 bis und Trapanlage Dämmerung, max. 20.00 Uhr

Instruktion

Für die selbständige Benützung der verschiedenen Anlagen ist eine Instruktion obligatorisch; Termine auf Anfrage bei Waffen-Ulrich, Selgis, Tel. 041 811 64 40 oder waffen-ulrich@bluewin.ch Vereinsmitglieder mit Vereinbarung können die Anlagen nach Anmeldung bei Waffen-Ulrich selbständig nützen.

Schiessdaten für Aussen-, Jagdparcours- und Trapanlage ĺ neu: ‚Schützenhock‘ nach jedem öffentlichen Schiessen

20. November Goldener Fuchs Jagdschützen Berken 12.30–17.00 Uhr Auskunft bei F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 oder www.jagdschuetzen-berken.ch

Fr

17. Sept. 07.30 – 17.30

Sa

18. Sept. 07.30 – 17.30

Übung Metallsilhouetten (intern) Übung Metallsilhouetten (intern)

Fr

24. Sept. ab 17.00

Öffentliches Schiessen für alle

Sa

25. Sept. 08.00 – 17.30

Anlass

Mo

27. Sept. 18.00 – 21.00

Anlass

Mi

29. Sept. ab 17.00

Öffentliches Schiessen für alle

Sa

09. Okt.

09.00 – 15.00

Anlass

Fr

15. Okt.

07.30 – 17.30

Übung Metallsilhouetten (intern)

Sa

16. Okt.

07.30 – 17.30

Übung Metallsilhouetten (intern)

Fr

29. Okt.

07.30 – 17.30

Übung Metallsilhouetten (intern)

Sa

30. Okt.

07.30 – 17.30

Übung Metallsilhouetten (intern)

Anzeige

18. Oktober 17.00–19.00 Uhr Kugel und Schrot Oberwalliser Jagdschiessverein, Schiesscenter Riedertal, Visp Kontakt: 079 609 31 20, oberwalliser.jagdschiess verein@gmx.ch

1. Jagdschiessen des Oberwalliser Jagdschiessvereins Die Türe zum Tag der «Offenen Türe» war kaum ins Schloss gefallen und schon organisierte der Oberwalliser Jagschiessverein sein erstes Jagdschiessen. Der Veranstalter entschloss sich für folgende Austragungen: Kugelmatch: Gämsscheibe 150 m, 5 Schuss, 10er-Wer-

tung, liegend aufgelegt. Rehscheibe 150 m, 5 Schuss, 10erWertung, sitzend angestrichen. Tontaubenmatch: 75 Tauben. Die ausgezeichnet in die Landschaft eingefügte Schiessanlage Riedertal stand im Zeichen spannender Wettkämpfe. Die Schützen durften sich am wertvollen Gabentempel er-

Tontaubenmatch (vlnr): Pascal Marty (3.), Ricardo Cina (Sieger), Anton Gruber (2.).

freuen. In der Kategorie Tontauben flossen 60% des Einsatzes in Form von Preisen an die Teilnehmer. Der Anlass bestand die Feuerprobe. Den Organisatoren dürfte für die Durchführung des Kantonalen von 2011 nichts mehr im Wege stehen.

Die Ranglisten: Tontaubenmatch: 1. Ricardo Cina, 71; 2. Anton Gruber, 65; 3. Pascal Marty, 63; 4. Raimund Lauber, 62; 5. Dionys Imboden, 62; 6. Stefan Amherd, 61; 7. Christian Sahli, 58; 8. Antonio Albouquerque, 54; 9. Michel Imboden, 52; 10. André Venetz, 49. Kugelmatch: 1. José Mabillard, 100; 2. Anton Gruber, 100; 3. Raimund Lauber, 99; 4. Pius Ebener, 99; 5. Bernhard Lauber, 98; 6. Claudio Burgener, 98; 7. Michael Heinzmann, 98; 8. Hermann Imboden, 97; 9. Anton Schreiner, 97; 10. Anton Nellen, 97.

Kugelmatch (vlnr): Raimund Lauber (3.), José Mabillard (Sieger), Anton Gruber (2.). Schweizer Jäger 9/2010

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Jagdschiessen

Kugelmeister Franz Felder, mit OK-Präsident Toni Oberholzer (l) und JVSG-Schützenmeister Silvio Luck (r).

Schrotmeister Hanspeter Lehmann, mit OK-Präsident Toni Oberholzer (l) und JVSG-Schützenmeister Silvio Luck (r).

Meisterschaft: Der OK-Präsident gratuliert Franz Rouss, 3. Rang, Michi Freuler, Sieger Meisterschaft/Gabenstich und Alois Stucki, 2. Rang.

JG Goldingen, Sieger Reviermeisterschaft JVSG (vl): Toni Glaus, Werner Bertschinger, JVSG-Schützenmeister Silvio Luck und Josef Hofmann.

54. Jagdschiessen Goldingen Traditionsgemäss führte der Jagdverein Goldingen am ersten Juliwochenende das Jagdschiessen in Hintergoldingen durch. Trotz verlockendem Badewetter trafen sich wiederum 220 Schützinnen und Schützen zum friedlichen Wettstreit im Töbeli, unweit vom Freizeitpark Atzmännig. Im Rahmen dieses Anlasses trug der Jägerverein See und Gaster (JVSG) auch seine Vereinsmeisterschaft im Einzelund Revierwettkampf durch. Aber nicht nur die Jäger und Jägerinnen aus der Region fanden den Weg ins Goldingertal, denn die Kontrollschilder an den Fahrzeugen auf dem Parkplatz stammten aus mehreren Kantonen und auch aus dem benachbarten Ausland. An allen drei Wettkampftagen herrschten für Alle faire, ideale Bedingungen und diese erlaubten auch hervorragende Schiessresultate. So erreichten im Pirschstich, der praxisnah ohne Probeschüsse mit Büchse und Flinte absolviert werden musste, 9 Teilnehmer das Maximalresultat und der Sieger in der Meisterschaft (Gabenstich) musste lediglich einen Verlustpunkt hinnehmen. Kein Wun-

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Schweizer Jäger 9/2010

der also, war die Stimmung im Töbeli wie in den früheren Jahren gemütlich, und manch einer blieb nicht nur wegen der täglich nach Schiessende durchgeführten Auslosung eines Käselaibs – gestiftet von den Käsermeistern aus dem Goldingertal – etwas länger in der Festwirtschaft. Beim Absenden dankten Toni Oberholzer als OK-Präsident und Silvio Luck als Schützenmeister des JVSG nicht nur den zahlreich anwesenden Schützinnen und Schützen, sondern auch den vielen Helferinnen und Helfern, den Grundbesitzern und benachbarten Landwirten sowie den Sponsoren und Inserenten im Programmheft, ohne deren Unterstützung dieser Anlass kaum in diesem Rahmen durchführbar wäre. Die Organisatoren freuen sich darauf, im kommenden Jahr, vom 1.–3. Juli 2011, zum 55. Mal Gastgeber im Töbeli zu sein. (amr) Auszug aus der Rangliste Jagdmeisterschaft (Gabenstich): 1. Michi Freuler, Glarus, 174; 2. Alois Stucki, Niederurnen, 171; 3. Franz Ruoss, Buttikon, 170; 4. Robert Durnig, Sevelen; 5. Ruedi Keller, Mollis, 170; 6. Giovanni Barzan, Cadenazzo, 169; 7. Ulrich Müller, Goldingen, 169; 8.

Rolf Wälle, Wald/ZH, 169; 9. Armin Lehmann, Steinen, 168; 10. Reto Felder, Rengg, 168. Pirschstich: 1. Res Schiesser, Obstalden; 2. Jakob Eicher, Eschenbach; 3. Josef Mächler, Schübelbach; 4. Hans Grass, Klosters Dorf; 5. Rolf Fischli, Näfels; 6. Claudio Vogt,Wangen; 7. Thomas Fankhauser,

Balgach; 8. Georg Weiber, Gersau; 9. Andrea Degiacomi, Davos Dorf (alle mit Maximum 35). Kugelmeisterschaft (Bock und Hirsch): 1. Franz Felder, Entlebuch, 245; 2. Matti Morelli, Ernetschwil, 244; 3. Thomas Elmer, Glarus, 240; 4. Max Schaufelberger, Adetswil, 239; 5. Samuel Beer, Bludenz/A; 239. Schrotmeisterschaft: 1. Hanspeter Lehmann, Steinen, 136; 2. Santino Küenzi, Schlieren, 133; 3. Armin Lehmann, Steinen; 4. Markus Weber, Glarus; 130; 5. Dionys Imboden, Täsch, 129; 6. Emil Frei, Riein, 129. Einzelstich Hase: 1. Emil Frei, Riein, 6x10; 2. Hugo Oetiker, Vorderthal, 6x10; 3. Markus Weber, Glarus, 5x10, 1x8; 4. Hanspeter Lehmann, Steinen, 5x10, 1x8; 5. Karl Steiner, Alpthal, 5x10, 1x8; 6. Santino Künzi, Schlieren, 5x10, 1x8. Einzelstich Taube: 1. Dionys Imboden, Täsch, 3x15, 3x12; 2. Hanspeter Lehmann, Steinen, 3x15, 2x12; 3. Armin Lehmann, Steinen, 3x15, 1x12; 4. Flavio Merenda, Schattdorf, 3x15, 1x12; 5. Emil Frei, Riein, 3x15. Einzelstich Bock: 1. Heinz Lanz, Remetschwil, 6x50; 2. Dionys Imboden, Täsch, 5x50, 1x49; 3. Reto Zampatti, Seewis-Pardisla, 4x50, 1x49; 4. Daniel Hitz, Hütten, 4x50; 5. Alois Stucki, Niederurnen, 3x50, 1x49. Einzelstich Hirsch: 1. Matti Morelli, Ernetschwil, 1x49, 1x45; 2. Michi Freuler, Glarus, 1x49; 3. Manfred Bertini, Engi, 1x49; 4. Franz Felder, Entlebuch, 1x48, 1x47; 5. Max Schaufelberger, Adetswil, 1x48, 1x46. Vereinsmeister JVSG: 1. Jakob Eicher, Eschenbach, 35; 2. Werner Bertschinger, Dürnten, 33; 3. Benedikt Kaufmann, Uetliburg, 32/10; 4. Christoph Haller, Jona, 32/10; 5. Josef Hofmann, Goldingen, 32/8. Reviermeisterschaft JVSG: 1. Goldingen, 97, Werner Bertschinger, Josef Hofmann, Anton Glaus; 2. Eschenbach, 95, Jakob Eicher, Andreas Bollhalder, Sepp Kuriger; 3. Jona, 90, Christoph Haller, Matthias Iten, Othmar Köpfli. Die vollständige Rangliste kann unter www.jagdsg.ch (Sektionen - See&Gaster - Jagdschiessen) abgerufen werden.

Dreifacher Erfolg in den USA Im Juni fanden in den USBundesstaaten Kansas, Tennessee und Texas die Meisterschaften im Parcoursschiessen statt. In allen drei Bundesstaaten hiess die Flinte der Sieger Blaser F3, wobei die F3-Schützen beim grössten dieser Wettbewerbe in Texas neben dem 1.

Platz auch die Ränge zwei und drei belegten. Für das deutsche Jagdwaffenunternehmen stellt dies einen eindrucksvollen Erfolg dar und ist Bestätigung, dass Blaser mit der F3 längst an der Spitze des internationalen Flintensports angelangt ist.


dem Kassier und Organisator des Anlasses, die Konkurrenz trotz Bürostress zu übertrumpfen. Der Hospentaler distanzierte den Entlebucher Louis Felder um zwei und Dionis Imboden von Täsch bereits um 4,5 Punkte. Für die Urschner Meisterschaft wurden Hauptund Nachdoppel gewertet (je 5 Schuss auf Gams, Fuchs in 10er-Wertung, Mungg in 5erWertung, sowie Hase und Tontaube in 3er-Wertung). Den Grundstein zum Sieg legte Beat Schmid in der Schrotmeisterschaft, die er ebenfalls vor Louis Felder klar dominierte. Der Entlebucher Louis Felder revanchierte sich für die beiden Niederlagen mit Siegen in der Kugelmeisterschaft, sowie im lukrativen Ehrengabenstich. Das OK und die

oder Sohn Beat Schmid mehr Freude über den Gewinn der Urschner Jagdmeisterschaft ausstrahlte. Auszug aus den Ranglisten Ehrengaben: 1. Louis Felder, Entlebuch, 153 Punkte; 2. Beat Schmid, Hospental, 152; 3. Marco Kieliger, Silenen, 150; 4. Franz Felder, Entlebuch, 149; 5. Werner Arnold, Silenen, 149; 6. Italo Cauzzo, Manno, 149; 7. Kilian Lagnaz, Schattdorf, 149; 8. Dionis Imboden, Täsch, 148; 9. Reto Felder, Rengg, 146; 10. Dario Vanbianchi, Olivone, 146. Urschner Meisterschaft: 1. Beat Schmid, Hospental, 304 Punkte; 2. Louis Felder, Entlebuch, 302; 3. Dionis Imboden, Täsch, 299,5; 4. Kilian Lagnaz, Schattdorf, 298,5; 5. Hansruedi Schmid, Realp, 295,5; 6. Dario Vanbianchi, Olivone, 294; 7. Romano Beffa, Airolo, 290; 8. Werner Arnold, Silenen, 290; 9. Italo Cauzzo, Manno, 289,5; 10. Marco Kieliger, Silenen, 289,5. Kugelmeisterschaft: 1. Louis Felder, Entlebuch, 250 Punkte /10 Mouchen; 2. Franz Felder, Entlebuch, 250/9; 3. Beat Schmid, Hospental, 250/9; 4. Dionis Imboden, Täsch, 250/6; 5. Romano Beffa, Airolo, 250/6; 6. Hansruedi Schmid, Realp, 250/4; 7. Davide Toscanelli, Dino, 249; 8. Adrian Imwinkelried, Naters, 248; 9. Kilian Lagnaz, Schattdorf, 248; 10. Dario Vanbianchi, Olivone, 247. Schrotmeisterschaft: 1. Beat Schmid, Hospental, 54 Punkte; 2. Louis Felder, Entlebuch, 52; 3. Kilian Lagnaz, Schattdorf, 50,5; 4. Dionis Imboden, Täsch, 49,5; 5. Claudio Arnold, Silenen, 49; 6. Dario Vanbianchi, Olivone, 47; 7. Italo Cauzzo, Manno, 46,5; 8. Ramon Russi, Andermatt, 46,5; 9. Marco Kieliger, Silenen, 46,5; 10. Hansruedi Schmid, Realp, 45,5.

Georg Epp

Foto: Georg Epp

Sie strahlen um die Wette, links der neue Urschner Jagdmeister Beat Schmid und Vater Peter Schmid.

Foto: Georg Epp

Die Medaillengewinner der Kugelmeisterschaft.Von links: Franz Felder (Silber), Louis Felder (Gold) und Romano Beffa (Bronze).

Foto: Georg Epp

Im Bild zwei Medaillengewinner Schrotmeisterschaft, von links: Claudio Arnold (Silber) und Dario Vanbianchi (Bronze). Es fehlt Kilian Lagnaz (Gold).

Foto: Georg Epp

24. Urschner Jagdschiessen in Zumdorf Am 24. Urschner Jagdschiessen, das auf der Jagdschiessanlage Zumdorf bei Hospental ausgetragen wurde, beteiligten sich rund 80 Jagdschützen aus verschiedenen Regionen und Kantonen. Die Sieger heissen Beat Schmid, Hospental (Urschner Meisterschaft + Schrotmeisterschaft) und Louis Felder, Entlebuch (Ehrengaben + Kugelmeisterschaft). Am Wochenende vom 24./25. Juli 2010 ging in Zumdorf zwischen Hospental und Realp das traditionelle Urschner Jagdschiessen über die Bühne. Der Urschner Jagdschützenverein freute sich über gute Bedingungen, aber auch über gute Beteiligung. Erstmals gelang es Beat Schmid,

Jagdschützen freuten sich unisono über einen wunderschönen Gabentempel, treue Sponsoren ermöglichten über 50 Preise zu präsentieren. Spannend verlief die Kugelmeisterschaft, bei der nicht weniger als sechs Schützen das absolute Maximum von 250 Punkten totalisierten. Nach Reglement entscheiden bei Punktegleichheit die Anzahl Mouchen, dann das höhere Alter die Rangierung. Mit 10 Mouchen verhinderte ausgerechnet Bruder Louis Felder den dritten Sieg von Franz Felder und damit den endgültigen Wanderpreisgewinn. Franz Felder und Beat Schmid erreichten je 9 Mouchen. Die spezielle Munggoder Murmeltierscheibe verhinderte bei diversen Schützen das angestrebte Maximum im Kugelprogramm. Am Absenden bedankte sich Peter Schmid, der Präsident der Urschner Jagdschützen, für die grossartige Unterstützung. Unklar war, ob Peter

Die Medaillengewinner der Urschner Meisterschaft, von links: Sieger Beat Schmid, Dionis Imboden (Silber) und Hans-Ruedi Schmid (Bronze). Schweizer Jäger 9/2010

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Jagdschiessen

Beat Schmid erstmals Urschner Jagdmeister


AUFFÄLLIGKEITEN Jagdpraxis

BEIM AUFBRECHEN

Für das Erkennen von Organveränderungen im Zuge des Aufbrechens ist es notwendig, dass einem Grösse, Lage, Farbe und Konsistenz sowie Oberfläche von gesunden Organen bekannt sind. Nur ein auf das «Normalbild» geschultes Auge erkennt dann auch geringgradige Abweichungen. Univ. Doz. Dr. Armin Deutz beschreibt einige Auffälligkeiten und ihre wildbrethygienische Relevanz.

Text und Fotos: Univ. Doz. Dr. Armin Deutz

Vergrösserte Milz: Schockorgan oder Reaktion auf eine Infektion?

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Schweizer Jäger 9/2010

Vielzahl von Auffälligkeiten Bei der Untersuchung des erlegten Wildes hat der Jäger auch auf Auffälligkeiten zu achten, die darauf hindeuten, dass das Wildbret gesundheitlich bedenklich sein könnte. Diese auffälligen Merkmale rund um das Aufbrechen sind insbesondere Geschwülste oder Abszesse, Schwellungen von Organen oder Gelenken, Rötungen (Entzündung?) oder Farbveränderungen von Organen, Fremdinhalt in den Körperhöhlen, Verfärbungen oder Verklebungen des Brust- oder Bauchfelles oder Verklebungen von Organen untereinander bzw. mit dem Brust- oder Bauchfell sowie Abweichungen der Muskulatur in Farbe, Konsistenz oder Geruch. Zu berücksichtigen sind beim Aufbrechen besonders Verände-


Beispiel Bauchfellentzündung Abgebildet ist beispielhaft eine Bauchfellentzündung mit Bauchhöhlenwassersucht eines schwerkrankes Rottieres, das auf der Forststrasse festliegend einen Fangschuss erhielt. Die rund eine Woche alte hochgradige Bauchfellentzündung ging von einer 1x2 cm grossen Perforation, d.h. Durchtrennung der Scheide neben dem Muttermund, im Zuge einer Brunftverletzung aus. In der Folge kam es durch das Eindringen von Bakterien in die Bauchhöhle zu einer massiven Bauchfellentzündung mit mindestens 5 Liter serös-eitriger Bauchhöhlenflüssigkeit. Derartige Veränderungen führen selbstverständlich zu einer Untauglichkeit des gesamten Stückes. Es ist beim Aufbrechen aber auch auf geringgradigere Veränderungen zu achten. Milzvergrösserung Zu einer Vergrösserung der Milz kommt es entweder im Verlauf einer akuten Infektionskrankheit oder die Milz ist als

Oben links: Rotwildleber mit zahlreichen Abszessen – Tuberkuloseverdacht! Oben Mitte und rechts: Bauchfellentzündung mit massivem Flüssigkeitserguss (Aszites) und Entzündung der Leberkapsel.

sog. «Stauungs- oder Schockmilz» Symptom eines Schockes im Zusammenhang mit der Erlegung. Beim Schockgeschehen versackt viel Blutvolumen in die Gefässe des Darmtraktes sowie in Bauchorgane. Im abgebildeten Fall war auch die Leber gestaut und stumpfrandig und die Darmgefässe stark gefüllt. Es handelte sich demnach um eine Stauungsmilz (schussbedingtes Schockgeschehen) und nicht um ein akutes Infektionsgeschehen. Vergrösserte Harnblase Eine Vergrösserung der Harnblase tritt im Zuge einer Harnabflussstörung auf, hervorgerufen beispielsweise durch Harnsteine oder Verletzungen (z.B. Forkelverletzung). Folge eines Harnstaues ist eine Harnvergiftung (Urämie); diese Stücke werden dann hin und wieder festliegend in einem narkoseähnlichen Zustand aufgefunden, was bereits eine Auffälligkeit beim Ansprechen darstellt. Wildbret solcher Stücke hätte insbesondere nach der Zubereitung durch die Erhitzung einen starken Harngeruch. Diese Stücke sind natürlich un-

tauglich für den menschlichen Verzehr. Nierenbeckenentzündung Beim Aufbrechen eines hochgradig abgemagerten Hirsches, der einen Fangschuss erhielt, waren Verletzungen an der Innenseite des linken Oberschenkels und an der Brunftrute, eine geringgradig vergrösserte rechte Niere und ein verdickter rechter Harnleiter feststellbar. Mit hoher Sicherheit handelt es sich dabei um eine aufsteigende Harnwegsinfektion, die von einem Forkelstich im Bereich des linken Innenschenkels und einer Mitverletzung der Vorhaut bzw. des Penis ausging. Nierenbecken- und Nierenentzündungen treten am häufigsten bei Rindern auf, bei Wildtieren liegen erst wenige Berichte vor. Überwiegend erkranken weibliche Stücke, da aufgrund der kürzeren harnableitenden Wege eine aufsteigende Infektion leichter stattfinden kann. In diesem Falle haben Grössenunterschiede der Nieren und der verdickte Harnleiter zu einer genaueren Untersuchung der Nieren geführt. Allgemein müssen ältere Verletzungen (hier Forkel-

Kindskopfgrosse Harnblase bei einem Hirsch nach Forkelverletzung im Beckenbereich.

Eitrige Nierenbeckenentzündung nach Forkelverletzung, Hirsch. Schweizer Jäger 9/2010

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Jagdpraxis

rungen wie Knoten bzw. Abszesse sowie vergrösserte Lymphknoten, die u.a. auf Tuberkulose hinweisen können oder beim Schwarzwild auch auf Veränderungen, die einen Verdacht auf Wildschweinepest begründen, wie punktförmige bis stecknadelkopfgrosse Blutungen in den Nieren, am Herzen, in der Harnblase, auf dem Kehldeckel und im Darm. Tuberkulose ist derzeit ein Problem bei Rotwild in Südwestdeutschland und Westösterreich. Unbedingt notwendig sind beim Aufbrechen gute Lichtverhältnisse, wobei erforderlichenfalls eine Stirnlampe gute Dienste leistet.


Jagdpraxis

verletzung) immer dazu führen, dass beim Aufbrechen besonders genau auf weitere Auffälligkeiten und Organveränderungen hin untersucht wird. Lebererkrankungen Erkrankungen der Leber treten bei allen Wildtierarten aus sehr unterschiedlichen Ursachen auf. Die weitaus häufigste Leberveränderung ist eine Leberentzündung (Hepatitis). Als Ursachen kommen toxische, infektiöse oder parasitäre Einwirkungen in Betracht. Bei Befall mit Kleinen oder Grossen Leberegeln sind am Leberanschnitt verdickte Gallengänge sichtbar und meist rinnt missfärbige, flockige Galle ab, Parasiten quellen vor oder sind aus den Gallengängen ausdrückbar. Brustfellentzündung Brustfellentzündungen entstehen entweder als Folge schwerer Lungenentzündungen oder nach perforierenden Brustkorbverletzungen (meist Forkelverletzungen). Recht häufig findet man sie bei Gamswild im Gefolge von parasitär bedingten Lungenent-

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Schweizer Jäger 9/2010

zündungen durch Lungenwürmer. Zu erkennen sind Brustfellentzündungen am besten, wenn beim Aufbrechen der Brustkorb im Bereich des Brustbeines geöffnet wird und somit eine gute Übersicht gewährleistet ist. Beim Aufbrechen kann die Lunge bei einer Brustfellentzündung nur unter Zug entnommen werden und Lungenteile können an der Brustwand kleben bleiben. Falls solche Stücke verwertet werden sollten, ist eine tierärztliche Untersuchung vonnöten. Lungenveränderungen An der Lunge sind bei Befall mit Kleinen Lungenwürmern Veränderungen in Form von Wurmund Brutknoten sichtbar, wobei das Aussehen oftmals typisch für die vorhandene Lungenwurmart ist. Bei den meist vorliegenden Mischinfektionen oder bakteriellen Sekundärinfektionen ist das Aussehen der Veränderungen nicht mehr so charakteristisch. Typisch sind beetartige, milchig-gelbliche, «fleischige» Vorwölbungen, die beim Tasten und Anschneiden von fleischiger Konsistenz sind. Ein Lungenwurmbefall macht sich im All-

Oben links und Mitte: Chronische Leber- und Gallengangsentzündung durch Befall mit Kleinen Leberegeln. Oben rechts: Brustfellentzündung mit verklebten Lungenteilen, Reh.

Befall mit Kleinen Lungenwürmern, Reh (re) und Grossen Lungenwürmern, Luftröhre Rotwild (li).

gemeinen erst bei sehr starkem Befall, z.B. in Form von trockenem Husten, bemerkbar. Ein Befall mit Grossen Lungenwürmern bleibt vermutlich häufig vom Jäger unbemerkt, da die Luftröhre selten aufgeschnitten wird. Bei knotig-eitrigen Veränderungen und Lymphknotenvergrösserungen sowie Verkalkungen muss auch an Tuberkulose gedacht werden. Falls ein Stück mit Auffälligkeiten nicht entsorgt wird, sondern in Verkehr gebracht werden soll, so sind veränderte Organe unbedingt zur Untersuchung durch einen Tierarzt (Fleischuntersuchungstierarzt) mitzunehmen. Auch wenn das Stück entsorgt wird, wäre es in vielen Fällen interessant, eine weiterführende Untersuchung der veränderten Organe einzuleiten, um einen Überblick über die in einer Region vorkommenden Wildkrankheiten sowie allfällig damit verbundene Gefahren für die menschliche Gesundheit (Thema Zoonosen) zu erlangen. ■


Sonderausstellung mit Wildmaler Marcel Moser zu seinem 80. Geburtstag

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Jagdpraxis

KOPFSCHULTERPRÄPARAT Tipps für die Praxis Im zweiten Teil unserer Reihe «Trophäenpräparation» geht Peter Niederklopfer auf die Vorbereitung des Felles bei Kopf-Schulterdermoplastiken ein. Das richtige Abbalgen und die Behandlung bilden die Grundvoraussetzung für ein gelungenes Präparat.

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Text und Fotos: Peter Niederklopfer Bei einem Kopf-Präparat ist es sehr wichtig, dass die Haut so schnell wie möglich abgebalgt und richtig bearbeitet wird. Besonders wichtig ist aber, dass genügend Haut abgeschnitten wird. Ein Präparat mit Schulter und Brust wirkt an der Trophäenwand viel mächtiger und imposanter als ein Kopf mit kurzem Hals. Ich habe schon einige sehr kapitale Kopfpräparate gesehen, die leider einen zu kurzen Hals hatten. Daher möchte ich in ein paar Schritten aufzeigen, wie viel abgeschnitten werden soll und wie die Haut optimal für den Pelzzurichter oder den Präparator vorbereitet wird.

Wichtig für ein schönes Kopfpräparat ist auch, dass die Haut nach dem Schuss sorgfältig behandelt wird. Die Haut sollte keine Schleif- und Schürfspuren aufweisen und nach dem Aufbrechen sollte man darauf achten, dass das Fell nicht überall mit Schweiss verschmutzt ist. Die Haut kann grundsätzlich überall im Feld, in der Jagdhütte oder in der Metzgerei abgezogen werden.

Jagdpraxis

Von links nach rechts: Ansetzen des Schnittes im Nacken. Fell bis hinters Blatt abbalgen. Auf das vorsichtige Ablösen der Haut ohne diese zu verletzen sollte geachtet werden.

und dann auf der anderen Seite mit derselben Schnittführung hinauf bis zur Rückenlinie. Dann wird um beide Vorderläufe ein Schnitt gemacht, wo die Haut dann später durchgeschoben wird. Ablösen der Haut Jetzt kann die Trägerhaut vorsichtig mit dem Messer abgelöst werden, es muss darauf geachtet werden, dass möglichst wenig Fleischreste und Bindegewebe an der Hautseite bleiben. Man sollte sich beim Abbalgen genügend Zeit lassen, damit der Präparator nicht Löcher in der Haut, die durch schlampiges Arbeiten entstanden sind, nähen muss. Danach wird die Haut um das Geweih oder die Hörner vorsichtig abgelöst, dann kommt noch das Abtrennen des Gehörganges. Be-

Schnittführung Das Messer wird mit der Klinge nach oben hinter dem Geweih oder den Hörnern angesetzt, der Schnitt führt über den Nacken bis hinter die Schulterblätter. Der nächste Schnitt führt vom Rücken hinter dem Blatt und dem Vorderlauf vorbei bis zur hinteren Brust

Von links nach rechts: Die Haut wird bis zum letzten Halswirbel gelöst. Abtrennen des Hauptes. Die Augenlider dürfen nicht verletzt werden. Das fertig abgelöste Fell.

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Jagdpraxis

Vorbereiten für den Pelzzurichter oder Präparator Die Haut wird nun sorgfältig zusammengerollt und in einer Schachtel oder Papiertasche zur Weiterverarbeitung an den Fachmann abgegeben. Bitte nie Plastiksäcke verwenden, diese fördern das Bakterien- und Schimmelwachstum.

vor man zum Auge kommt, wird die Stirnseite gelöst. Um das Augenlid nicht zu verletzen, greift man mit dem Zeigefinger unter das Lid und zieht die Haut heraus. Nach dem Abziehen des Nasenrückens und der Backenhaut wird die Lippenhaut abgelöst. Der knorpelige Teil am Ende des Nasenbeins wird von oben nach unten durchschnitten und der Rest der Haut ganz dicht am Schädel abgelöst. Nachbearbeiten der Haut Der Nasenknorpel wird genau in der Mitte gespalten, die Lippen und die Lauscher werden mit einem Skalpell gespalten. Die Hautseite wird noch einmal kontrolliert und restliche Fleischteile beseitigt, eventuelle Verunreinigungen und Schweissreste noch ausgewaschen. Trockensalzen Den Trocknungsprozess der Haut beschleunigen wir mit Salz, das der Haut das Wasser entzieht,

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Von links nach rechts: Spalten der Lauscher. Auch die Lippen müssen gespalten werden.

Von links nach rechts: Zum Salzen vorbereitet. Das Salz wird grosszügig verteilt. Bereit für die Abgabe an den Präparator.

welches für die Bakterienentwicklung verantwortlich wäre. Es wird Kochsalz oder Streusalz verwendet. Die Haut wird mit der entfleischten Seite nach oben ausgebreitet, für eine Trägerhaut verwende ich ca. 2–2.5 kg Salz. Das Salz wird auf der ganzen Hautseite regelmässig verstrichen. Wichtig ist, dass die Lippen, Nase und Ohren auch eingesalzen werden. Nach dieser Behandlung wird das Fell ca. 30 Minuten liegen gelassen, dann grob abgeschüttelt. Dieser Vorgang des Einsalzens wird mit frischem Salz so lange wiederholt, bis dieses nicht mehr viel Wasser zieht. Einfrieren Wer sich die Arbeit mit dem Lippen- und Ohrenspalten und dem Einsalzen der Haut ersparen möchte, der rollt die Haut nach dem Abbalgen zusammen und friert die Haut bei Minus 15–20º Celsius ein und bringt sie ein paar Tage später zum Fachmann.

Wenn die Haut vom Jäger selbst so vorbereitet wird, gewinnt das fertige Präparat noch mehr an Wert und der Jäger darf sein Präparat mit Stolz seinen Jagdkollegen präsentieren. ■

Peter Niederklopfer Geboren 1965 in Chur. 1981–1985 Ausbildung zum Zoologischen Präparator am Bündner Natur-Museum, Chur. Einjährige Beschäftigung in der Pelzzurichterei W. Zahnd, Chur. Seit 1989 in der Naturkundlichen Sammlung des Fürstentums Liechtenstein, Amt für Wald, Natur und Landschaft tätig. Neben dermoplastischen Arbeiten gilt sein berufliches Interesse der Knochenpräparation und der Hautkonservierung. Seine wichtigsten Freizeitbeschäftigungen sind Fischen mit seinen beiden Kindern und Jagen.


Arjes, Pulverdampf im Garten Eden. Momente – Gedanken – Emotionen. Neumann-Neudamm; Fr. 49.50. «Pulverdampf im Garten Eden» klingt provokant und ist es auch. Dieses Buch ist eine Mixtur aus beeindruckenden Bildern, erlebten Momenten, Gedanken und Emotionen aus Jagd und Natur. Gautschi, Wilhelm II. und das Waidwerk. Jagen und Jagden des letzten Deutschen Kaisers. NeumannNeudamm; Fr. 109.–. Die hier vorliegende Dokumentation zeigt Wilhelm II. als Jäger in nie dagewesener Weise. Wilhelm II. gilt als einer der letzten Grossen der Jagd – ein Punkt, der dem Kaiser insbesondere in jungen Jahren sehr wichtig war und die auch einen Teil seiner Politik im Wettstreit zur Österreichisch-Ungarischen Verwandtschaft prägt. Zeitler, Wiederladen für Jagd und Sport. NeumannNeudamm; Fr. 49.50. Das Buch ist als Arbeitsbuch konzipiert. So findet der Leser neben den allgemeinen Grundlagen des Wiederladens auch eine umfassende Sammlung an Detailwissen und technischen Daten für nahezu alle bekannten Kaliber. Klub für Bayerische Gebirgsschweisshunde 1912 e.V. (Hrsg.). Der Bayerische Gebirgsschweisshund. Neumann-Neudamm; Fr. 49.50. Das Buch beschreibt den Bayerischen Gebirgsschweisshund von der Entstehungsgeschichte über die Zucht, die Erziehung, Ausbildung und Haltung sowie die Prüfungen bis zum Einsatz auf der Wundfährte. Es kann dem Erstlingsführer

eines BGS Leitfaden und Hilfe sein, dem erfahrenen BGSFührer als Nachschlagewerk dienen und dem generell am BGS interessierten Leser eine aufschlussreiche Lektüre sein. Bauer/Dörter, Mein Herz ist in den Highlands. Neumann-Neudamm; Fr. 49.50. Malte Dörter und Wolfgang Bauer sind ausgewiesene Kenner der Jagd in Schottland. Beide berichten regelmässig in

historische Bildmaterial einen unmittelbaren Einblick in das Geschehen. Klups, Wiederladen für Jäger. Jagdmunition für Hochund Grosswildjagd. Neumann-Neudamm; Fr. 34.50. Behandelt werden Jagdpatronen für die Jagd auf Schalenwild, wobei der Schwerpunkt auf leistungsstarken Hoch- und Grosswildpatronen liegt. Die Laborierungen sind praxiserprobt und die Messdaten wurden aus Jagdwaffen und nicht aus Messläufen ermittelt. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.

Sonne Mond Solunar Aufgang

Untergang

Aufgang

Untergang

September Do 16. Fr 17. Sa 18. So 19. Mo 20. Di 21. Mi 22. Do 23. Fr 24. Sa 25. So 26. Mo 27. Di 28. Mi 29. Do 30.

07.05 07.06 07.07 07.09 07.10 07.11 07.13 07.14 07.15 07.16 07.18 07.19 07.20 07.22 07.23

19.36 19.34 19.32 19.30 19.28 19.26 19.24 19.22 19.20 19.18 19.16 19.14 19.12 19.10 19.08

16.18 16.53 17.21 17.45 18.05 18.24 18.42 19.01 19.21 19.44 20.11 20.44 21.26 22.17 23.19

— 01.01 02.05 03.10 14.14 05.17 06.20 07.23 08.27 09.33 10.39 11.46 12.51 13.52 14.45

— 02.39 03.22 04.02 04.40 05.17 — 00.45 01.28 — 02.41 03.34 04.30 05.28 00.40

08.05 08.51 09.34 10.13 10.51 11.27 05.55 06.34 07.17 08.03 08.53 09.47 10.44 11.42 06.26

14.17 15.03 15.45 16.24 17.01 17.37 12.25 13.05 13.58 14.14 15.05 16.00 16.57 17.56 13.09

20.30 21.15 21.57 22.35 23.11 23.47 18.15 18.55 19.38 20.26 21.17 22.12 23.10 — 18.54

Oktober Fr 1. Sa 2. So 3. Mo 4. Di 5. Mi 6. Do 7. Fr 8. Sa 9. So 10. Mo 11. Di 12. Mi 13. Do 14. Fr 15.

07.24 07.26 07.27 07.29 07.30 07.31 07.33 07.34 07.35 07.37 07.38 07.40 07.41 07.42 07.44

19.06 19.04 19.02 19.00 18.58 18.56 18.54 18.53 18.51 18.49 18.47 18.45 18.43 18.41 18.39

00.30 — 01.46 03.05 04.26 05.48 07.10 08.32 09.54 11.12 12.23 13.24 14.13 14.52 15.23

15.30 16.07 16.39 17.06 17.31 17.56 18.21 18.50 19.23 20.03 20.51 21.48 22.50 23.55 —

01.37 02.04 02.55 03.43 04.29 05.16 00.19 01.14 01.41 02.48 03.52 04.56 — 01.02 01.51

07.23 08.18 09.08 09.56 10.42 11.29 06.06 07.00 08.00 09.03 10.07 11.10 05.55 06.50 07.39

— 14.31 15.22 16.10 16.55 17.42 12.46 13.42 14.14 15.17 16.21 17.24 12.35 13.27 —

19.51 20.45 21.36 22.23 23.08 — 18.33 19.28 20.28 21.32 22.36 23.38 18.22 19.15 20.02

Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse entgegen. Die Redaktion Schweizer Jäger 9/2010

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Literatur

Interessante Bücher für den Jäger

Fachmagazinen über die Jagd in Schottland und haben sich nun zusammengetan, um Eindrücke und Erlebnisse dieser Jagden in einem Buch zu verarbeiten. Stubbe, Kein Pulver – keine Feder. Ein Jahr unter sibirischen Berufsjägern. Neumann-Neudamm; Fr. 34.50. In diesem Buch verarbeitet der Autor seine Reiseerinnerungen an ein Zusatzstudium im sibirischen Irkutsk, wo er intensiven Einblick in das Leben sibirischer Berufsjäger und deren Lebensgewohnheiten nehmen konnte. Der Leser gewinnt durch das begleitende


Hund

Eine grosse Vielfalt von Jagdhunden nahm an der Prüfung teil.

Schweissprüfung «Der Silberne Bruch»

Hektaren grossen Revier und mit dem Jagdobmann Richard Zihlmann einen ausgezeichnet funktionierenden Mitarbeiterstab ernannte.

7 von 12 Gespannen fanden an der Schweissprüfung «Der Silberne Bruch» im Revier Reiden am 21. August in der vorgegebenen Zeit von 90 Minuten zur Decke. Jede Hundeprüfung hat ihre Geschichte und ihre Vorlaufzeit. Der Prüfungstag ist nur noch die Bestätigung, dass die Vorbereitungen der Prüfung und der Hunde gut war. Für die Hundeführer bedeutet die Zeit vor der Prüfung eine Intensivierung der Trainingsarbeit mit ihren Hunden. Die Organisatoren sind schon einige Monate

17 Anmeldungen Obwohl die Vorgaben an die Hunde sehr hoch sind, eine bestandene 500-Meter- und 1000-Meter-Prüfung auf einer Übernachtfährte, haben sich 17 Gespanne aus der ganzen Schweiz angemeldet. Bei der Auswahl der zur Prüfung zugelassenen Gespanne werden, so Ruedi Hauser, die verschiedenen Landesgegenden und eine möglichst vielfältige Hunderassegruppe berücksichtigt. So waren in diesem Jahr aufgeboten: Kleine Münsterländer, Bayrische Gebirgsschweisshunde, eine Tiroler Bracke, ein Labrador, Steirische Rauhaarbracken, ein Vizsla, eine Dachsbracke, ein Hannoverscher Schweisshund, ein Springerspaniel und eine Brandlbracke. Alle Hunderassen wurden vom Prüfungsleiter Ruedi Hauser sehr kompetent und umfassend vorgestellt.

vor dem Tag X am Planen, Einteilen, Anfragen und Bestellen. Der Prüfungstag wird so für alle zum eigentlichen Höhepunkt. Genau dieses Prozedere lief ab bei der Schweissprüfung «Der Silberne Bruch» am 21. August im Revier Reiden. Ruedi Hauser, der Jagdhundespezialist im Silbernen Bruch, griff auf seine grosse Erfahrung zurück, gab die Leitplanken für die Prüfung vor. Die organisierende Regionalgruppe Innerschweiz ernannte Hubert Felber zum OKChef, der seinerseits mit seinen 13 Mitpächtern aus dem 1200

Ruedi Hauser überreicht einem erfolgreichen Teilnehmer die Urkunde.

Nach harter Arbeit für Hund und Führer an der Decke.

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Schweissarbeit ist Fleissarbeit Einen Tag vor der Prüfung präparierten Helfer aus Hubert Felbers Stab die Fährten, die bereits den Fährtenlegern eine gehörige Portion Schweiss abforderten. Die Prüfungsordnung schreibt eine Länge von ungefähr einem Kilometer und drei Winkeln vor. Erstmals kam der Fährtenschuh mit Hirschläufen bestückt und unterstützt von einem Deziliter Schweiss zum Einsatz. Schweiss und Hirschläufe lieferte in verdankenswerter Weise der Direktor des Tierparks Langenthal, Peter Ruckstuhl. Auf der Fähr-

te wurden drei Verweiser ausgelegt, die schlussendlich die Prüfung entschieden. Traditionsgemäss wird keine Rangliste erstellt, das Gespann mit den meisten zurückgebrachten Verweisern und Einhaltung der vorgegebenen Laufzeit hat bestanden. Ruedi Hauser: «Wir wollen kein Wettrennen, sondern sorgfältige Nasen- und Fährtenarbeit». «Liebe Hunde» Am Absenden, das von der Bläsergruppe Wildschütz Wiggertal, unter der Leitung von Adolf Gut, einen würdigen Rahmen erhielt, begrüsste der Landesobmann des Silbernen Bruches, Ruedi Hausammann, zuerst die Hunde und dann ihre Führer. «Ihr habt alles gute Hunde, die gezeigt haben, was sie können». Den sieben erfolgreichen Gespannen gratulierte er, die ersten drei bekamen einen Zinnbecher, alle eine Urkunde, die sie an diese schwere Prüfung erinnern soll und die Hauptakteure, die Hunde, ein Cervelat. «Der Silberne Bruch», schloss der Landesobmann, «ist nicht nur die erschwerte Schweissprüfung ohne Richterbegleitung, nein, es ist ein Jagdorden, zum Schutz von Wald, Wild und Flur und zur Förderung von weidgerechtem Jagen, der seit Jahren diese erschwerte Schweissprüfung organisiert». Die Schweissprüfung 2011 findet im Raum Basel statt. Erfolgreich waren: Xina vom Eusternbach, Kleiner Münsterländer, mit Heinz Fehr; Aika vom Hohenkopf, Steirische Rauhaarbracke, mit Fritz Trümpi; Dimo von der Oberlose, BGS, mit Sandro Suter; Dena von der Postweide, Kleiner Münsterländer, mit Beat Caspar; Bastia vom Dürrnberg, Steirische Rauhaarbracke, mit Chrispin Joos; Baya von der Fritzner Eggn, Tirolerbracke, mit Thomas Zimmermann; Olorun Once Upon A Time, Labrador Retriever, mit Daniel Schirato.


Revier Lüsslingen-Nennikofen SO Die alljährliche durch den SCDJT durchgeführte Schweissprüfung fand dieses Jahr am 10. Juli 2010 erstmals im Jagdrevier LüsslingenNennikofen SO statt. Ein ideales Gelände mit verschiedenen Baum-, Pflanzen- und Bodenstrukturen stand zur Verfügung. Bei sommerlicher Hitze wurden die Fährten nach den Richtlinien der SKG/TKJ am Vortag in drei verschiedenen Waldpartien des Reviers angelegt. Am Prüfungstag konnte der Prüfungsleiter 9 Gespanne begrüssen. Eine Anmeldung musste wegen Erkrankung des Hundes zurückgezogen werden. Um der angemeldeten grossen Wärme vorzukommen, ging es nach der Auslosung der Fährten unverzüglich zur Arbeit ins Gelände. Erstaunlicherweise konnten trotz den hohen Temperaturen 8 Gespanne mit dem begehrten Bruch ausgezeichnet werden. Es muss festgestellt und erwähnt werden, dass die Hunde gut vorbereitet zur Prüfung antraten.

Nach getaner Arbeit wurde der von der Jagdgesellschaft zubereitete Aser aus Wildschweinebratwurst und Risotto beim Jagdhüsli «Tanzbödeli» verspeist. Nach Speis und Trank konnte der Richterobmann, Jürg Jäggi, im Auftrag des Prüfungsleiters, folgenden Führern und ihren Vierbeinern Suchenheil wünschen:

Als Prüfungssieger durfte Roger Leuenberger mit seiner Hündin Undra vom Goldacker den Wanderpreis für die beste Schweissarbeit für ein Jahr in Empfang nehmen. Als Richter amteten: Walter Beyeler, Alex Wendl, Andreas Bieri, Christian Pfister, Jürg Jäggi, Alois von Rotz. Als Richteranwärter: Mario Hänsli, Oliver Läuchli. Gleichzeitig fand die Formund Haarbewertung statt. Die

Hunde wurden in einwandfreiem Zustand vorgeführt. Das Resultat war hervorragend. Die Formwertrichterin Elsbeth Clerc hatte zum ersten Mal das Vergnügen, im SCDJT zu richten. Am Schluss dankte der Präsident des SCDJT, Josef Sticher, der Jagdgesellschaft und seinen Helfern für ihren Einsatz und das zur Verfügung gestellte Gelände. Dank sehr guter Organisation des Prüfungsleiters und den sachkundigen Richtern fand die Prüfung in freundschaftlicher Art ihren Abschluss. Valentin Jäggi, Prüfungsleiter

Erfolge im Hundewesen

Vlnr: Niklaus Stucki, 500 m (Deutsch-Drahthaar), Cristina Köppel, 1000 m (Magyar Vizsla), Rolf Wyss, 500 m (Jura Laufhund).

An der diesjährigen kantonal-bernischen Schweisshundeprüfung vom 15. August 2010 nahmen auch vier Gespanne des Jägervereins des Amtes Konolfingen teil. Drei Hundeführer wurden auf der 500-Meter-Fährte und eine Hundeführerin auf der 1000-Meter-Fährte geprüft. Die seriöse Vorbereitung, unter der Leitung des neu gewählten Hundeobmanns Beat Kohli, Rubigen, hat sich offensichtlich gelohnt: Drei der vier Gespanne haben die Prüfung bestanden. Dies ist umso lobenswerter, da die Schweiss-

arbeit bei starkem Regen eine besonders grosse Herausforderung war. Dies bestätigt auch das Gesamtresultat: Von den 26 angetretenen Gespannen bestanden deren 13 die anspruchsvolle Prüfung. Die erfolgreichen Gespanne Cristina Köppel, 1000 m (Magyar Vizsla); Rolf Wyss, 500 m (Jura Laufhund); Niklaus Stucki, 500 m (DeutschDrahthaar). Ihnen allen gebührt ein herzlicher Glückwunsch zu dieser grossartigen Leistung, und für kommende Einsätze Schweizer Jäger 9/2010

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Hund

Schweissprüfung des SCDJT

Markus Annen mit Berry vom Foxberg, DJT; Nick Bäbler mit Yanka vom Obermayerhofen, DJT; Christoph Köppel mit Nora vom Sachsenholz, DJT; Roger Leuenberger mit Undra vom Goldacker, DJT; Michael Ming mit Aisha, KLM; Arnold Netzer mit Henk vom Schmittenweiher, DD; Dino Paratore mit Elin vom Untermarchstein, DK; Marcel Roos mit Axel vom Foxberg, DJT.


Hund

wünscht der Jägerverein des Amtes Konolfingen ein kräftiges Suchen-Heil! Weitere Erfolge Was die Erfolge des Jägervereins Konolfingen im Hundewesen, unter der Leitung von Beat Kohli anbelangt, so kann hier angefügt werden, dass bereits bei der Gehorsamprüfung im Juni 2010 alle 9 Gespanne bestanden.

Hier die Namen der erfolgreichen Hundeführer der Gehorsamprüfung: Werner Ballat, Samuel Fankhauser, Werner Lädrach, Alfred Liechti, Walter Lüthi und Rolf Wyss (alle mit Laufhunden), Erica Gerber und Johann Stalder (Deutscher Wachtel) sowie Samuel Gäumann (Kleiner Münsterländer). Gabi Eschler, Medienverantwortliche JVK

Obwaldner Schweisshundeprüfung Die 36. Obwaldner Schweisshundeprüfung stand dieses Jahr unter der Leitung des Jagdschutzvereins. Am Samstag, 19. Juni, konnten die 8 Hundeführer beim Forstgebäude Chalchhofen in Sachseln begrüsst werden. Nach dem Vorstellen

der Richter – Prüfungsleiter Alois von Rotz, Richter: Paul Annen, Fredy Kuster, Suzanne Luginbühl, Tony Schmidiger, Andreas Stauber – wurden die am Vorabend angelegten Fährten ausgelost. Nach der Kontrolle der Chipnummern konnten sich die zu Prüfenden ins Gelände verschieben und mit der Riemenarbeit beginnen. Nachdem alle Gespanne geprüft waren, traf man sich wieder in der Forsthütte, wo der von Thomas Omlin und dessen Küchenbrigade zubereitete Aser serviert wurde. Später, als alle satt waren, wurde das mit Spannung erwartete Absenden eröffnet. Erfreulicherweise haben sechs der acht angetretenen Gespanne bestanden. Gewinner des begehrten Wanderpreises wur-

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de Werner Vogler-Ming mit seinem Kleinen Münsterländer Aykon. Die hervorragende Arbeit von Hund und Führer konnte mit der Note 4 Plus bewertet werden. Weiter bestanden haben: 1000-Meter-Fährte: Sepp Kathriner, Stalden, und Edy Epp,

Silenen. 500-Meter-Fährte: Eugen Gasser, Lungern; Thomas Amrein, Eich; Toni Rossacher, Kerns. Ein Dankeschön an alle Beteiligten für das Gelingen dieser Prüfung. Dank gebührt auch den Richtern und den Fährtenlegern der Übungsund Prüfungsfährten und auch der Küchenmannschaft. Speziellen Dank an die Firma Mera‘ Doc, die es jedem Hundeführer ermöglichte, einen Sack Hundefutter mit nach Hause zu nehmen. Gedankt wird auch dem Sachsler Forst für die Benützung der Räumlichkeiten in der Forsthütte Chalchhofen. Für die kommende Jagd wünsche ich allen ein Suchund Weidmannsheil. Urs Kathriner, Hundeobmann JSV

Herzliche Gratulation Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag September Lucie Wirth, Wallisellen (13.) Zum 60. Rudolf Rüegg, Zumikon (19.) Zum 65. Walter Vontobel, Dielsdorf (5.) Zum 70. Albert Berbier, Embrach (20.) Viktor Werren, Adelboden (16.) Zum 71. Jean-Jacques Devez, Prilly (22.) Walter Graf, Glattfelden (22.) Dieter Hurlin, Dussnang (10.) Zum 72. Hans Brügger, Schönenwerd (18.) Zum 75. Robert Hotz, Dällikon (11.) Heinz Sommer, Räterschen (20.) Zum 76. Arthur Schmid, Siebnen (12.) Zum 77. Max Grossenbacher, Pfäffikon (10.) Zum 80. Alfred Schneider, Zürich (15.) Zum 83. Rolf Schäuble, Rüdlingen (15.) Präsident SNLC: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01 Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74 Zuchtwart: Samuel Kaderli, Kreuzfeldstrasse 44, 4932 Lotzwil, Tel. 062 922 16 87

Erfolgreiche Schweissprüfung der Zürcher Jagdaufseher und Jagdschutzverein Winterthur 2010 Um 7.30 Uhr begrüsste Prüfungsleiterin Bettina Engeli die Anwesenden zur Schweissprüfung, die dieses Jahr unter dem Patronat des Zürcher Jagdaufsehervereins zusammen mit dem Jagdschutzverein Winterthur durchgeführt wurde. Sie richtete ihren besten Dank an die Revierpächter von Hegi-

berg/Schlatt, die Richter, die Anwärter und die Helfer. Nachdem die Fährten ausgelost waren, machten sich die beiden Richtergruppen mit den insgesamt 6 Gespannen, welche alle für die 500-m-Übernachtfährte nach TKJ gemeldet waren, auf den Weg: Gruppe 1 Richter: Hans Schläppi, Ruedi Leu. Ri-Anwärter: Ad-


reiches Ergebnis bekanntgeben.

Gruppe 2 Richter: Reto Mugler, Stephan Pfeiffer. Ri-Anwärterin: Susanne Driscoll. Revierführer: Marcel Engeli.

Die Prüfung haben bestanden: Jörg Kägi, Beagle; Hans Matzinger, Grosser Münsterländer; Martin Bühler, Kleiner Münsterländer; Hermann Kälin, Deutsch Drahthaar; Andy Wolfensberger, Cocker Spaniel.

Tags zuvor waren alle Fährten bei etwa 15°C und aufklarendem Wetter, nach 3-wöchigem Dauerregen, fachgerecht gelegt worden. Am Prüfungstag selbst betrug die Temperatur am Morgen etwa 10°C. Es war trocken, bei hochnebelartiger, sich auflösender Bewölkung mit viel Feuchtigkeit im Boden und es versprach, ein schöner Tag zu werden. Am späten Vormittag waren die Gespanne zumeist erfolgreich wieder zurück und fanden sich bei der Jagdhütte ein, wo vom Aserfeuer, über einen Apéro mit feinen Lachsbrötli bis zum Aser für die Richter und Anwärter, schon alles vorbereitet war – dieser Jagdgesellschaft und Prüfungsleitung ein grosser Weidmannsdank für ihre wirklich sehr grosszügige Gastfreundschaft. Kurz vor Mittag konnte PL Bettina Engeli den offiziellen Teil der Prüfung bereits verabschieden und ein sehr erfolg-

Sie gratulierte den erfolgreichen Gespannen und dankte allen Richtern, Pächtern, Revierführern und speziell ihrer Freundin Margrit, ohne deren Hilfe und Unterstützung sie die Prüfung nicht machen könnte, denn eine gute Truppe ist das A und O eines solchen Anlasses. Das an diesem Tag nicht vom Erfolg gekrönte Gespann munterte sie auf, weiter zu üben und wieder anzutreten. Allen Anwesenden wünschte sie zum Schluss viel Weidmannsheil und viel Freude bei der weiteren Arbeit mit den Hunden. Seitens der Zürcher Jagdaufseher bedankte sich Urs Hilfiger ebenfalls bei allen und mit einem Präsent speziell bei Bettina Engeli für die zuvor ausgerichteten Schweissübungen und die von A bis Z perfekte Prüfungsorganisation. Worte, denen sich die Schreibende gerne anschliesst. Susanne Driscoll

Kombination SLC Rangliste Kombination Hase: 1. Gismo-Vion, Jura, SHSB 586226, B: Raymond Rausis, Martigny, 237 Punkte. 2. Eika-Weisshorn, Luzerner, SHSB 629190, B: Walter Jäger, Domat Ems, 236. 3. Mina-Mikisa, Luzerner, SHSB 589674, B: Marino Duschän, Thusis, 236. 4. Miki-Canaria, Luzerner, SHSB 617989, B:Walter Corozza, Motto, 235. Kombination Reh: 1. Ino-Mooi Maarkel, Schwyzer, SHSB 658731, B: Hansruedi Tschirren, Belp, 254. 2. Max-Vion, Jura, SHSB 666861, B: Stéphane Maillat, Rebeuvelier, 248. 3. Gismo-Vion, Jura, SHSB 586226, B: Raymond Rausis, Martigny, 243. 4. DanaKramburg, Schwyzer, SHSB 613736, B: Hansruedi Tschirren, Belp, 234.

Hund

rian Stutz. Revierführer: Martin Weirauch, Heinz Meier.

Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.

Jagdkritik.ch

Fehlschuss Die Redaktion wurde von verschiedener Seite auf die Internetseite Jagdkritik.ch aufmerksam gemacht. Der Verein «Wildtierschutz Schweiz» hielt anfangs Jahr in Klosters/GR die Gründungsversammlung ab und sieht sich laut Statuten als Interessensvertreter der Wildtiere. Ebenfalls ist unter dem Zweckartikel folgendes nachzulesen: «Der Verein Wildtierschutz Schweiz ist dagegen, dass man Konflikte mit den Wildtieren, wenn es sie denn auch tatsächlich geben sollte, nur mit dem primitivsten Instrument der Waffen, sprich Gewalt, löst. Er fordert vermehrte geschützte, jagdfreie und natürliche Lebensräume für die Wildtiere, Toleranz und Hilfestellungen». Leider scheint die Toleranz gegenüber den Jäger/innen aber nicht zu bestehen. Wer sich durch die Internetseiten klickt, findet massenweise undifferenzierte und einseitig dargestellte Aussagen, sowie Negativbeispiele gegen Jagd und Jäger. Der Fehlschuss gebührt deshalb dem Verein «Wildtierschutz Schweiz». Etwas Positives zum Schluss: Der Auftritt des Vereins wird auch von Mitgliedern aus schweizerischen Naturschutzorganisationen verurteilt. KG

Der Kombinationssieger Reh

Waidmanns Heil Victorinox AG, CH-6438 Ibach-Schwyz, Switzerland T +41 41 81 81 211, F +41 41 81 81 511, info@victorinox.ch MAKERS OF THE ORIGINAL SWISS ARMY KNIFE I WWW.VICTORINOX.COM

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reiches Ergebnis bekanntgeben.

Gruppe 2 Richter: Reto Mugler, Stephan Pfeiffer. Ri-Anwärterin: Susanne Driscoll. Revierführer: Marcel Engeli.

Die Prüfung haben bestanden: Jörg Kägi, Beagle; Hans Matzinger, Grosser Münsterländer; Martin Bühler, Kleiner Münsterländer; Hermann Kälin, Deutsch Drahthaar; Andy Wolfensberger, Cocker Spaniel.

Tags zuvor waren alle Fährten bei etwa 15°C und aufklarendem Wetter, nach 3-wöchigem Dauerregen, fachgerecht gelegt worden. Am Prüfungstag selbst betrug die Temperatur am Morgen etwa 10°C. Es war trocken, bei hochnebelartiger, sich auflösender Bewölkung mit viel Feuchtigkeit im Boden und es versprach, ein schöner Tag zu werden. Am späten Vormittag waren die Gespanne zumeist erfolgreich wieder zurück und fanden sich bei der Jagdhütte ein, wo vom Aserfeuer, über einen Apéro mit feinen Lachsbrötli bis zum Aser für die Richter und Anwärter, schon alles vorbereitet war – dieser Jagdgesellschaft und Prüfungsleitung ein grosser Weidmannsdank für ihre wirklich sehr grosszügige Gastfreundschaft. Kurz vor Mittag konnte PL Bettina Engeli den offiziellen Teil der Prüfung bereits verabschieden und ein sehr erfolg-

Sie gratulierte den erfolgreichen Gespannen und dankte allen Richtern, Pächtern, Revierführern und speziell ihrer Freundin Margrit, ohne deren Hilfe und Unterstützung sie die Prüfung nicht machen könnte, denn eine gute Truppe ist das A und O eines solchen Anlasses. Das an diesem Tag nicht vom Erfolg gekrönte Gespann munterte sie auf, weiter zu üben und wieder anzutreten. Allen Anwesenden wünschte sie zum Schluss viel Weidmannsheil und viel Freude bei der weiteren Arbeit mit den Hunden. Seitens der Zürcher Jagdaufseher bedankte sich Urs Hilfiger ebenfalls bei allen und mit einem Präsent speziell bei Bettina Engeli für die zuvor ausgerichteten Schweissübungen und die von A bis Z perfekte Prüfungsorganisation. Worte, denen sich die Schreibende gerne anschliesst. Susanne Driscoll

Kombination SLC Rangliste Kombination Hase: 1. Gismo-Vion, Jura, SHSB 586226, B: Raymond Rausis, Martigny, 237 Punkte. 2. Eika-Weisshorn, Luzerner, SHSB 629190, B: Walter Jäger, Domat Ems, 236. 3. Mina-Mikisa, Luzerner, SHSB 589674, B: Marino Duschän, Thusis, 236. 4. Miki-Canaria, Luzerner, SHSB 617989, B:Walter Corozza, Motto, 235. Kombination Reh: 1. Ino-Mooi Maarkel, Schwyzer, SHSB 658731, B: Hansruedi Tschirren, Belp, 254. 2. Max-Vion, Jura, SHSB 666861, B: Stéphane Maillat, Rebeuvelier, 248. 3. Gismo-Vion, Jura, SHSB 586226, B: Raymond Rausis, Martigny, 243. 4. DanaKramburg, Schwyzer, SHSB 613736, B: Hansruedi Tschirren, Belp, 234.

Hund

rian Stutz. Revierführer: Martin Weirauch, Heinz Meier.

Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.

Jagdkritik.ch

Fehlschuss Die Redaktion wurde von verschiedener Seite auf die Internetseite Jagdkritik.ch aufmerksam gemacht. Der Verein «Wildtierschutz Schweiz» hielt anfangs Jahr in Klosters/GR die Gründungsversammlung ab und sieht sich laut Statuten als Interessensvertreter der Wildtiere. Ebenfalls ist unter dem Zweckartikel folgendes nachzulesen: «Der Verein Wildtierschutz Schweiz ist dagegen, dass man Konflikte mit den Wildtieren, wenn es sie denn auch tatsächlich geben sollte, nur mit dem primitivsten Instrument der Waffen, sprich Gewalt, löst. Er fordert vermehrte geschützte, jagdfreie und natürliche Lebensräume für die Wildtiere, Toleranz und Hilfestellungen». Leider scheint die Toleranz gegenüber den Jäger/innen aber nicht zu bestehen. Wer sich durch die Internetseiten klickt, findet massenweise undifferenzierte und einseitig dargestellte Aussagen, sowie Negativbeispiele gegen Jagd und Jäger. Der Fehlschuss gebührt deshalb dem Verein «Wildtierschutz Schweiz». Etwas Positives zum Schluss: Der Auftritt des Vereins wird auch von Mitgliedern aus schweizerischen Naturschutzorganisationen verurteilt. KG

Der Kombinationssieger Reh

Waidmanns Heil Victorinox AG, CH-6438 Ibach-Schwyz, Switzerland T +41 41 81 81 211, F +41 41 81 81 511, info@victorinox.ch MAKERS OF THE ORIGINAL SWISS ARMY KNIFE I WWW.VICTORINOX.COM

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Im Internet bin ich auf die Internetseite www.jagdkritik. ch gestossen. Mich würde es freuen, wenn der «Schweizer Jäger» sich dieser und anderen Seiten einmal annimmt, und alle widersprüchlichen und falschen Argumente aufdeckt. Auch wenn dies dann vorwiegend nur Jagdbefürworter lesen, informiert es doch über solche Quellen, die zum Streit zwischen Tierschützern und Jägern führen. Eventuell kann man da ja ein geringes, gegenseitiges Verständnis hervorrufen. Zwei Beispiele: 1. Auf der Seite ist eine Abstimmung, wo man anklicken kann:

Jäger sind: a Tierschützer b Tierquäler Meiner Ansicht nach ist das Ziel dieser nicht repräsentativen Abstimmung, die Jägerschaft blosszustellen. 2. Das wird über die Entstehung des «Jägerlateins» geschrieben: «Um zu verhindern, dass einen Jäger angesichts des Tierleids die Gefühle überkommen, hat sich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte die sogenannte Jägersprache entwickelt. Ziel dieser Jägersprache ist es, eine tiefgreifende Distanz zwischen Tier und Mensch zum Ausdruck zu bringen, um den Tötungsakt bei der Jagd zu verharmlosen.» Kommentar überflüssig. Sam Keller, Dipl. Tierpfleger, Tierschutzmitarbeiter, Jagdlehrgänge

Foto: Arthur Dietiker

Leser schreiben

Jagdgegner im Internet

Begegnung auf dem Bözberg In den Monaten Juli und August ist beim Rehwild die so genannte Blattzeit – das heisst die Brunft – angesagt. In dieser Zeit suchte auch dieses Jahr der Bock die Geiss zur Paarung. Und im nächsten Frühling wird dann der Jahrgang 2011 geboren. Das weib-

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liche Reh, die Ricke, bringt ein, meistens zwei, selten drei Kitze zur Welt. Bereits 20 Minuten nach der Geburt beginnen Rehkitze mit den ersten Gehversuchen. Das hier gezeigte «Hochzeitsbild» gelang dem Reporter bei Egenwil auf dem Bözberg. (adr)

Wildbretpreise Die Ankaufspreise für ganze Wildtierkörper sind regional sehr unterschiedlich. Die Preise basieren vor allem auf «Angebot und Nachfrage», die Fleischigkeit, das Alter und die Qualität des erlegten Wildes.

Richtpreise (Aufgebrochen, in der Decke jedoch ohne Haupt und Läufe) Gamswild Rotwild Rehwild Schwarzwild Steinwild

ca. CHF 8–12 ca. CHF 9–13 ca. CHF 12–16 ca. CHF 5– 9 ca. CHF 8–10

Dachs weidmännisch bejagen und nutzen Früher sagte man: Die Schwarte für den Sattler, das Rote zum Essen, das Weisse für den Apotheker. In der August-Ausgabe des «Schweizer Jäger» ist der Dachs mit allen weidmännischen Ausdrücken gut beschrieben. Nun möchte ich einiges sagen zur Jagd und zur Verwertung des Dachses, der ein ausgesprochenes Nachttier ist. Die Jagd auf Dachse beginnt in den meisten Patentkantonen im September, im Kanton Glarus speziell Oktober und November (Nachtjagd). Bei Mondschein kann man den Dachs weiden sehen, im Tal und auf den Bergweiden gut erkennbar. Manchmal scheint er recht dunkel und, wenn er sich wendet, leicht silbern. Er hat kleine Lichter und sieht darum schlecht. Man muss sehr auf den Wind achten, denn hat der Dachs den Menschen in der Nase, ist er schnell weg. Kann man einen Dachs erlegen, heisst es ausweiden und auskühlen lassen. Will man das Fleisch verwerten, ist eine Trichinenschau angesagt. Zu Hause die Schwarte abziehen und – wenn man sie lidern lassen will – gut salzen. Das Fett mit möglichst wenig Fleisch dran sauber vom Tierkörper entfernen. Das Fleisch kann man als Voressen oder geräuchert als Trockenfleisch verwenden. Das ausgelassene Fett für Apotheken wird dort mit Kräu-

tern und Zusätzen angesetzt und für Arthrose, Gicht und verschiedenes mehr verwendet. Hildegard von Bingen hat sehr ausführlich über Dachsschwarte und -fett im Gesundheitswesen geschrieben. Die Dachsschwarte kann für die gleichen Leiden gebraucht werden wie das Fett. Auch wurde sie früher als Kumet für die Pferde der Fuhrleute gebraucht, da sie das wundscheuern und Druckstellen vermeiden half. Tipp zum Auslassen des Dachsfettes Das Fett zu kleinen Stücken schneiden. Bei ca. 110° unter Rühren auslassen. Die Grüben absieben. Das flüssige Fett in geeignete Kessel füllen. Nicht in Flaschen, da das Fett dickflüssig wird! Ich kaufe Dachsfett, Preis siehe Inserat. Weidmannsheil! Sigi Noser, Schuh-, Jagdund Fellboutique, Oberurnen


Fotos: Max Pfiffner

Die nachstehenden Bilder einer Rehgeiss mit einer auffallenden Deckenveränderung wurden mir durch den Leser Max P. zur Beurteilung zugesandt. Ich habe sie anschliessend auch meinem Freund, Univ. Doz. Dr. Armin Deutz, vorgelegt und ihn gebeten, meine Verdachtsdiagnose Haarlingsbefall zu überprüfen. Er kam zum gleichen Ergebnis. Da Haarlinge nach Boch/Schneidawind bei rund 20% der Rehe (Kitze im Frühjahr bis 44%) zu finden sind, wird auf die Thematik kurz eingegangen.

Cervicola meyeri (Taschenberg 1822), auch c. tibialis genannt, ist der eigentliche 1,3 bis 1,6 mm lange Rehwildhaarling, der von Hautschuppen, Haarteilen und Blut lebt. Die Weibchen legen alle 1 bis 2 Tage ein Ei auf den Haargrund, aus denen nach 5 bis 6 Tagen Larven schlüpfen. Diese entwickeln sich in der Folge im Verlauf von 3 bis 4 Wochen zu erwachsenen Tieren, wobei sie sich dreimal häuten. Die Lebensdauer von Weibchen beträgt im Schnitt 60 Tage, wobei im Winter (eigenartigerweise: Boch) ein Befallsminimum festgestellt wurde. Nester von Nymphen und geschlechtsreifen Haarlingen wurden nach Angaben der erwähnten Verfasser vor allem an den Kniegelenken und während der Sommermonate auch in der Region des Brustbeins gefunden. Die abgebildete Ri-

HAARLINGSBEFALL

cke zeigt entgegen diesen Angaben auffallenden Haarausfall im Kruppen- und linken Oberschenkelbereich. Auffällig ist aber auch die für die Jahreszeit – die Fotos wurden gegen Ende Juli gemacht – die doch etwas unregelmässige und struppige Behaarung. Im Vergleich mit dem ihr folgenden Bock auch deutlich sichtbar. Die gut zu erkennende Spinne ist Hinweis darauf, dass sie führt. Starker Haarlingsbefall führt vordergründig nicht zu einem starken Gewichtsabfall. Die befallenen Tiere aber wirken unruhig und scheuern sich auch häufig. Da massives Auftreten von Haarlingen aber stets als Hinweis auf andere Erkrankungen zu werten ist, sollten befallene Rehe

im Auge behalten und allenfalls im Rahmen der normalen Jagdzeiten auch erlegt werden. Das Wildbret kann verwertet werden, wenn sich beim Aufbrechen keine einschränkenden Befunde ergeben. Die Verdachtsdiagnose liesse sich allerdings nur erhärten, wenn die Erreger der Auffälligkeiten am toten Tier auch wirklich gefunden und bestimmt werden könnten. Mit Sicherheit kann Räude und Lausfliegenbefall ausgeschlossen werden.

Max P. danke ich einmal mehr für die Überlassung auch dieses «Falls» und die aussagekräftigen Bilder. Wenn auch Sie, liebe/r Leser/in Ähnliches beobachten oder feststellen, so lassen Sie durch ihre Mitteilung auch die übrige Leserschaft daran teilnehmen. Und sich weiterbilden. fjs

Fragen an den Tierarzt Unter dieser Rubrik gibt der Tierarzt, Jäger und Jägerausbildner Franz-Joseph Schawalder Auskunft auf Ihre Fragen. Richten Sie bitte die Fragen direkt an: Franz-Joseph Schawalder Weidlistrasse 8, 9607 Mosnang

Kapitale Trophäen Rehbock Gross ist die Freude, wenn ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service der Trophäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau, konnten dafür zwei anerkannte Juroren gewonnen werden. Damit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft daraus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto. Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436 Muotathal. Notieren Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf dem Bewertungsblatt erwähnt haben wollen. Bei grossen Trophäen und

Vollpräparaten vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung der Trophäe und detailliertes Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die Veröffentlichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge. Erleger: Viktor Gähwiler SG Datum: 5. Mai 2009 Messung

Stangenlänge

Durchschnitt

Faktor

Punkte

links rechts

23.5 cm 23.45 x 0.5 11.725 23.4 cm Gewicht 405 g x 0.1 40.500 Gehörnvolumen 173.1 ccm x 0.3 51.930 Auslage 17.1 cm 72.9% 4.000 20 Gramm Abzug wegen etwas zu grossem Schädel Farbe 0–4 P. 2.000 Perlung 0–4 P. 4.000 Rosen 0–4 P. 4.000 Spitzen der Enden 0–2 P. 2.000 Regelmässigkeit und Güte 0–5 P. 4.500 Abzüge 0–5 P. 1.000 Gesamtsumme 123.655 Schweizer Jäger 9/2010

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Tierarzt

Verdachtsdiagnose


Lebensraum

NATURSCHÜTZER KONTRA WILDE JÄGER Gibt es vielleicht Gemeinsamkeiten? In einem breit angelegten Zyklus von Veranstaltungen gelingt es, in einem stark frequentierten Vorstadtrevier den Dialog mit der Bevölkerung zu verstärken. Ziel dabei: Verständnis für die Bedürfnisse der Wildtiere und die Jagd zu erhalten. Unterstützt wird die Öffentlichkeitsarbeit mittels Aufklärungs- und Verhaltenshilfsmittel mit Informationen über das Revier. Von Lucia Moreno, Basel In der Stadt Basel leben ca. 170 000 Personen, in der Gemeinde Reinach ca. 18 000 Personen. Die Gemeinde liegt am Fusse des

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Bruderholzes und grenzt unmittelbar an die Stadt. Bei der Betrachtung konzentriere ich mich auf die Gemeinde Reinach, in deren Wald wir die Jagd ausüben. Die zu bejagende Fläche ist ca. 700 ha gross, wovon lediglich

124 ha jagdlich nutzbar ist. Diese Fläche ist durchzogen von gut gepflegten Wanderwegen, Wildwechseln, die von den Spaziergängern als Spazierwege angesehen werden. Ebenso von befahrbaren Strassen, die – obwohl verboten


Waldschrat oder Gutmensch Die Jäger sind scheu und üben ihre Tätigkeit zurückgezogen in

Kinder – unsere Zukunft In erster Linie haben wir unterschiedliche Schulen mit dem Erlebnismobil angesprochen. Das mobile «Klassenzimmer» steht ausgebildeten Jägern des Kantons Baselland zur Verfügung.

Politische Ebene Weitere Aktionen wurden für eine politisch relevante Gruppe durchgeführt. Wir haben Naherholungsgebiet und Gemeindeentwicklung aus Sicht des Waldes und dessen Bewohnern erlebbar gemacht. Aufgezeigt, was für ein Kosten/Nutzenverhältnis durch die Arbeit der Jagd erbracht wird. Damit legen wir einen weiteren Grundstein, um mögliche jagdlich relevante Themen in Gegenwart und Zukunft zu verbessern – wir wollen Gehör für unsere Anliegen schaffen!

Das Reinacher Revier umfasst ca. 700 ha, wovon lediglich 124 ha jagdlich nutzbar sind.

To be a TV Star! Zweifellos erreicht man mit Medienpräsenz eine grosse Wirkung. Die Kinder der Rudolf Steiner-Schule Münchenstein haben grossen Einsatz gezeigt und für eine gute Verbreitung gesorgt. Man muss diese Arbeit allerdings sorgfältig begleiten und den Medien Richtlinien für die Ziele der Berichterstattung geben. So wurde die Aktion «Kids retten Kitze» zusammen mit der Landwirtschaft und dem regionalen TV-Sender durchgeführt.

Foto: Lucia Moreno, Basel

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Lebensraum

der Dämmerung aus. Man meint, es sind verschrobene Gesellen, Frauen wären in der Minderheit. Ihre Fachsprache sei überholt und nur schwer verständlich und sie würden nur im Wald hocken um zu schiessen, daran hätten sie Freude. Die Hunde sollen blutrünstige und schlecht gehaltene Bestien sein, die nur während der Jagd aus ihren Verliessen kommen würden. Ob man diese Eröffnung vor gebannten Kinderaugen oder Erwachsenen wählt, ist ein Unterschied. So entgegnete mir eine politisch aktive Frau, dass sie das auch so sehe und gespannt sei, ob es gelingen würde, diese Sicht zu ändern. Kinder hingegen werden still und erinnern sich an die geheimnisvollen Geschichten über Jäger, Wolf und Co.

Foto: Christoph Burkhardt, Reinach

– als Abkürzungen vom Durchgangsverkehr benutzt werden. Die vielen gepflegten Picknickplätze und Feuerstellen werden während des ganzen Jahres von den Einwohnern und den Städtern rege genutzt. Partywillige verteilen sich leider auch im Wildschutzgebiet, um dort Feuerstellen zu entfachen. Es ist an schönen warmen Abenden eine wahre Sysiphusarbeit, die Benutzer zu bitten, diese zu räumen. Der Rehbestand schwankt. Durch die starke Nutzung wandern die Rehe in Gebiete, die ruhiger sind. Das Revier ist aber durch Strassen so stark begrenzt, dass diese eine Art «Zaun» um das Gebiet bilden. Weichen also die Rehe, müssen wir sie oftmals auf den stark befahrenen Strassen als Fallwild wegräumen. Fazit: Wir müssen bei der Bewirtschaftung aktiv aufklären, um Waldbenutzern zu zeigen, dass wir hier Lebensraum für Wildtiere haben.


Foto: Christoph Burkhardt, Reinach

Foto: Lucia Moreno, Basel

Wir haben aufgezeigt, wie man mit Wildtieren umgeht, um Fehlhandlungen zu verhindern. Es kommt vor, dass der Wildhüter gerufen wird, um sich um Füchse zu kümmern, die zu nah an die Picknickstelle gehen, weil sie während des Jahres dort mit Würsten gefüttert wurden und nun handzahm sind. Irgendwann werden sie zu dreist und die Angst vor Fuchsbandwurm oder Tollwut mahnt die Menschen, dass dies Wildtiere sind, die sich unnatürlich verhalten. Von Bambis auf dem Balkon und Füchsen am Picknickplatz In Basel haben vor einigen Wochen Polizisten ein gefundenes Rehkitz in eine Wildtierstation gebracht, um es vermeintlich zu retten. Sie ahnten nicht, dass das wahrscheinlich aus dem angrenzenden Elsass stammende Muttertier dieses selbst wieder abholen würde und ein Eingriff für das Tier wohl eher ein Todesurteil sein kann. Selbst auf dem Land werden Jungtiere oft aus Unkenntnis über die Lebensweise zum Tierarzt gebracht. Die stetige Aufklärung darüber, dass Tischabfälle nicht in den Kompost gehören, wie man mit Jungtieren umgeht, warum die Landwirtschaft intensiv mit Jägern arbeitet, weshalb Hunde nicht im Gras spielen sollen, man nicht wilde Feuerstellen unterhalten soll. Es ist immer wieder zu wiederholen, stetig und geduldig.

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Verschroben oder einfach still? Um die Jagd ausüben zu können, müssen Jäger geschärfte Sinne haben. Sie beobachten genau. Hören die feinsten Unterschiede von Geräuschen der Zivilisation und der Natur, sie sollten fähig sein, umschwirrt von Mücken still zu sitzen, um eine Beobachtung geniessen zu können, auf welche sie vielleicht Stunden gewartet haben. Insgesamt gibt es im Kanton Baselland ca. 1000 Jäger und Jägerinnen, die das Weidwerk ausüben. Frauen sind dabei nicht mehr Minderheiten, sie haben ihren Platz neben und mit den Männern ganz selbstverständlich gefunden. Erleben lassen Begreifen entsteht im sinnlichen Kontext. Man greift, entwickelt ein Gefühl, das nicht ausschliesslich vom Verstand geleitet ist. Es ist das Erleben, womit die Menschen von unserer Arbeit gefesselt werden. Haben sie den Bürotisch hinter sich, spüren sie den Regen im Genick und die peitschenden Äste im Gesicht, erfassen sie schnell den Unterschied zwischen Joggingrunde und Pirsch. Man kann nicht alle Interessierten an der Jagd teilhaben lassen, aber man kann sie mittels einem «simulierten Demoprogramm» etwas daran «schnuppern» lassen. Schnell bemerkt ein junger, der Jagd kritisch gegenüberstehender Mann, dass der forstliche Eingriff in ein Rückzugsgebiet von

Oben links: Die Aktion «Kids retten Kitze» war für den regionalen TV-Sender ein Grund mehr, um eine Reportage zu erstellen. Oben: Der präparierte Fuchs darf auch angefasst werden. Etwas, was ansonsten kaum möglich ist und Emotionen weckt.

Rehen nun die Tiere vertreibt. Die Frage, ob sich die Tiere im restlichen Wald verteilen und ob das ausreicht, lässt ihn aufmerksam unserer Erläuterung über den notwendigen Lebensraum und Platzbedarf folgen. Denn in unserem stark zersiedelten und durch verkehrsreiche Strassen zerschnittenen Revier ist das eines der Hauptprobleme. Auch die Kinder erkennen, dass sie in ihrem wilden Spiel und freien Toben quer in den Büschen in die «Wohnungen» der Tiere eindringen und wollen wissen, was sie tun müssen, damit diese nicht verschwinden. Die eigentliche Kunst ist, bei der Führung zwischen der weit verbreiteten Verniedlichung und Vermenschlichung und der fachlich korrekten Ansprache zu wechseln. Gleichwohl ist unsere Tradition und Ausdrucksweise ein wichtiger Teil unseres Handwerks. Weidmannsheil, Hundsgeläut, Brüche und Schweiss So kann die Weidmannssprache mit einem Quiz gut erfasst werden. Wir haben den Teilnehmern Sätze in der Weidmannssprache zum übersetzen gegeben. Sie waren fasziniert von der Vielfalt der Sprache und deren Geschichte. Zum Beispiel: «Die Hannoversche Jägermethode wird nur noch bei roten Hunden… Zwischen den bunten Feldblumen blitzte eine weisse Blume auf, war es gar…» usw. Gemäss Wikipedia ist die Weidmannssprache ein Jargon, der sich aus rund 3000 gebräuch-


Foto: Christoph Burkhardt, Reinach

Kinder und Waffen – für viele ein Tabuthema. Zum Erlegen eines Stück Wildes braucht es ein Gewehr, das sollte klar kommuniziert werden. lichen und weiteren nahezu 10 000 dem passiven Wortschatz zuzurechnenden Fachwörtern aus dem jagdlichen Brauchtum zusammensetzt. Sie zählt zu den ältesten Fachsprachen und ist eine der Standessprachen mit den meisten Begriffen überhaupt. Die Jägersprache hat ihre Ursprünge in der präzisen Beschreibung von Naturbeobachtungen und Zeichen des zu erlegenden Wildes. Manche behaupten, auch die Sondersprache führe auf Aberglauben zurück, der bei fast allen Völkern herrschte. Die Verwendung und Pflege der Jägersprache gehört zum jagdlichen Brauchtum. Nichtjägern gegenüber verwendet der (rücksichtsvolle) Jäger die Jägersprache nach Möglichkeit nicht, um Verständnisprobleme zu vermeiden. Der Tod – macht töten Spass? Es ist ein verantwortungsvoller Eingriff, der die Beherrschung der Waffe und seiner selbst erfordert. Man ist sich bewusst, welche Folgen ein schlecht angetragener Schuss hat. Doch wie ist es nun mit dem Schiessen auf ein Reh. Es ist nicht einfach. Meist hat man Stunden damit zugebracht, zu schauen, welche Rehe überhaupt aus dem Bestand genommen werden können. Die Zeit, wo die Rehe austreten, fällt in etwa mit dem Sonnenuntergang zusammen. Das heisst, es dauert ca. 30 Minuten, bis es ganz dunkel ist und man nicht mehr schiessen darf. Dies ist auch die Zeit, wo die letzten Jogger, Hündeler usw. aufdrehen und sich lautstark im schwindenden Licht

verlustieren. Anders, jedoch schwieriger wird es, wenn man kranke Tiere erlegen will. Ein angefahrenes Reh muss erst mal gefunden werden. Im ganzen Kanton Baselland sind immerhin 930 Tiere, die durch die Strasse, Krankheiten, Hunderisse, Mähtod usw. verenden. Aber auch der Moment, wo alles stimmt, ist ein Moment höchster Konzentration. Man zielt, schiesst, betet – auch wenn man ein ausgezeichneter Schütze ist – das Tier möge sofort liegen. Gleichwohl hat man ein Tier aus dem Leben gerissen, das keinen Stress durch schlechte Haltung, Transport und den Prozess der Schlachtung im Schlachthof erleben muss. Nebenbei, eine beeindruckende Zahl für unsere Fleisch verzehrenden Naturschützer. Im Schlachthof Basel werden täglich durchschnittlich 1800 Schweine geschlachtet. Diese Ausführungen hat die «Jagdgegnerin» verwundert entgegengenommen. Die Antwort auf ihre Frage, wer denn diese Aufwände bezahlt, hat sie nachdenklich gestimmt, zählt sie doch mit zu jenen, die unseren Pachtzins ermitteln. Kinder und Waffen Es ist schwierig, diesem Thema gerecht zu werden, mir ist meist etwas mulmig dabei. Meist sind ca. 30% der Kinder aus ehemaligen Krisengebieten. So ist die Begierde dieser Kinder nach der Waffe gross und es ist an uns Jäger/innen, ihnen zu vermitteln, dass diese Präzisionsgeräte ausschliesslich in die Hände von Erwachsenen gehören. Dass man eine Waffe nie an sich nehmen darf und man sie sichern muss, niemals auf einen Menschen oder ein Lebewesen zielen darf, dass man die Waffe sofort bricht, wenn sich ein Mensch darauf zu bewegt. Lasse ich das Thema aus, schaffe ich ein Tabu und dies ist aus pädagogischer Sicht eher noch gefährlicher. Kläffende Bestien Seit Anfang der Domestikation wurden Jagdhunde als Begleiter auf der Jagd benötigt. In den königlichen Höfen waren sie oft besser gehalten als die Menschen. Sie hatten eigene Anlagen und Bedienstete, die für spezielle Aufgaben zuständig waren. Heute muss ein Jagdhund ein Allrounder

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Gottes Lohn Vielleicht sind wir nicht Naturschützer im Sinne von freundlichen Gutmenschen. Aber wir sind Naturliebhaber, die sich im Wald wohl fühlen und Verantwortung für diese übernehmen. Unterscheiden tun wir uns vielleicht dadurch, dass wir die Waffe mit uns tragen. Die anfänglich skeptische Jagdgegnerin hat sich übrigens als Treiberin einladen lassen. Die Wildsauwürstli, welche am Schluss im gemütlichen Aser gereicht wurden, fanden reissenden Anklang. Wir sind lange am Feuer gesessen und haben uns unterhalten. Gar ein schönes Jagdlied wurde uns von den Gästen vorgetragen. Dank an jene, die sich immer wieder zur Verfügung stellen und solche Aktionen möglich machen. Seien es Jagdkameraden, Medienschaffende, Landwirte, Lehrer, Eltern oder Naturliebhaber. Ohne

Foto: Lucia Moreno, Basel

Lebensraum

sein. Die Reviere sind klein, man lebt in Stadtwohnungen. Die Ausbildung eines Hundes dauert ca. 3 Jahre, man muss stetig üben und sich immer bewusst sein, dass man einen Arbeitshund und Gefährten an der Leine führt. Das heisst, er kann, wenn er verletzt wird, nicht sofort ersetzt werden. Er soll sich in der Öffentlichkeit ruhig und gehorsam verhalten und muss auf Abruf gehorchen. Gleichwohl ist er ein Tier mit eigenem Willen, das oftmals mutig selbst entscheiden muss und demzufolge nie den «Kadavergehorsam» eines anderen Hundes haben wird. Das Verhalten unseres Jagdhundes hat die Kinder dazu bewogen, sich ausführlich mit seinem Verhalten zu beschäftigen. Zu verstehen, dass er nicht immer gestreichelt werden möchte und dass man einen Hund im Auto nicht anfassen soll.

Glückliche aber müde Gesichter nach dem Absuchen der Wiesen nach Rehkitzen.

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Verflixt und verflochten Lebensraum

WEIDE UND

WEIDMANN zwei Ökoarbeiter

Natürlich ist es nur ein Wortwurzelspiel – und trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten: Der Weidmann pirscht durch die Wildbiotope, sorgt mit Jagd und Hege für biologische Gleichgewichte und kümmert sich um die Natur als Ganzes. Die Weide erobert als Pionierpflanze neue Areale, ist Wegbereiter des Waldes und zugleich Lebensraum unzähliger Lebewesen. Beide obliegen einer vernetztökologischen Funktion. Deshalb scheint es angebracht, dass sich Weidmänner auch mal über Weiden Gedanken machen. 68

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Lebensraum Die Ausstellung zum Thema Das Naturmuseum Winterthur an der Museumsstrasse 52 zeigt noch bis am 24. Oktober die vom Botanischen Garten St. Gallen konzipierte Ausstellung «Von Weiden und Korbflechtern», ergänzt durch einen Weidengarten in Natura der Stadtgärtnerei. Öffnungszeiten: täglich, ausser montags, von 10–17 Uhr. Weitere Infos: www.natur.winterthur.ch

Von Heini Hofmann

Bienen an Salweide-Kätzchen: Weiden tragen entweder nur männliche (l) oder nur weibliche (r) Blüten, sind also zweihäusig und nicht zwittrig.

Als Kosmopoliten sind Weiden weltweit verbreitet (ausser Australien und Malaiischer Archipel). Tropische Meeresküsten behagen ihnen ebenso wie kalte Regionen und unwirtliches Gebirge. In der Schweiz leben mehr als 30 Arten, was rund einem Zehntel des Gesamtvorkommens entspricht. Speziell Kopfweiden sind ein traditionelles Element der Kulturlandschaft, deren Ruten seit der Bronzezeit genutzt werden. Das Handwerk des Korbers ist uralt und zeitlos. Früher pflanzten Bauern Weiden entlang von Bä-

chen, stutzten sie zu Kopfweiden und nutzten die Ruten zur Herstellung ihrer Körbe. Denn so wie Weidenkätzchen zum Frühling gehören, dürfen geflochtene Körbe auf dem Bauernmarkt nicht fehlen. Nach einer Durststrecke erlebt die Flechtkunst heute ein eigentliches Revival. Weiden sind Vagabunden Als anspruchslose, lichthungrige Pionierpflanzen lieben sie offene Landschaften und bevorzugen eher feuchte Böden. Sie sind eigentliche Vorboten der Waldbildung, werden durch diese dann aber auch wieder verdrängt. Daher sind sie, im Vergleich zu andern Gehölzen, so etwas wie botanische Zigeuner und haben auch keine extrem hohe Lebenserwartung, maximal 50 bis 100 Jahre. Vier Lebensräume sagen ihnen ganz besonders zu: Rohböden und Rutschhänge, Flussauen und Kiesbänke, Sümpfe sowie alpine Geröll- und Felshänge. Einer Überschüttung des Wurzelraumes begegnen sie durch rasche Wurzelneubildung, und weil ihr Holz von Hohlräumen durchzogen ist, Schweizer Jäger 9/2010

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Lebensraum

Die strauchartige Ohrweide liebt staunasse Böden in der Moorlandschaft.

Knorrige Kopfweiden sind ein traditionelles Element der Kulturlandschaft. durch welche Sauerstoff bis zu den Wurzeln gelangt, gedeihen sie auch in übernässten Böden. Zum Pioniergeist der Weiden passt ihre vielfältige Gestalt. Zwar sind alle Weiden Laubgehölze, und fast alle werfen im Herbst ihre Blätter ab. Doch sie variieren von stattlichen Bäumen bis zu krautigen Zwergsträuchern. Im alpinen Raum, wo über 50 Prozent der einheimischen Weiden vorkommen, passen sie sich mit Kleinwuchs dem rauen Klima an und ertragen locker eine acht- bis zehnmonatige Schneebedeckung. Kleinster Baum der Welt Typischer Vertreter der bis zu 25 Meter hohen Baumriesen unter den Weiden ist die Silberweide, die sich als hochwüchsigste einheimische Art gegenüber andern Bäumen des Auwaldes durchzusetzen vermag. Umgekehrt begegnet man auf Riedflä-

chen der Grauweide als typische Vertreterin der bis zu 6 Meter hohen Sträucher. Beispielhaft dagegen für die Winzlinge unter den Weiden, das heisst die im Gebirge beheimateten Zwerg- oder Teppichsträucher, ist die Krautweide der «kleinste Baum der Welt». Sie kann es sich leisten, weil Lichtkonkurrenten fehlen, über den Boden zu kriechen und dabei die Erdwärme zu nutzen und zugleich den Sturmwinden zu trotzen. Die Weiden der warmen Tieflagen und der kalten Gebirgszonen unterscheiden sich aber nicht nur in der Grösse, sondern auch in verschiedenen botanischen Details, so unter anderem darin, dass die Kätzchen, das heisst die ährenförmigen Blütenstände der ersteren vorwiegend von Insekten, jene der letzteren mehrheitlich vom Wind bestäubt werden. Die nächsten Verwandten der Weiden, die Pappeln, unterschei-

Weiden als Heilpflanzen Die Weidenrinde enthält Salicin, das im Körper zur schmerzlindernden und fiebersenkenden Salicylsäure umgewandelt wird. Die heilende Wirkung von Weidentee war schon Hippokrates bekannt. 1874 wurde Salicylsäure erstmals synthetisch hergestellt, war aber ungeniessbar, da die Magenschleimhaut schädigend. 1897 gelang Dr. Felix Hoffmann eine verträgliche Synthese namens Acetylsalicylsäure – woraus zwei Jahre später das Medikament Aspirin entstand, ein Allerwelts-Remedium, das, gleich wie das später dazugekommene Alka-Seltzer, wohl die meisten kennen. Wollte man heute den gewaltigen Verbrauch an Salicylderivaten noch mit Weidenrinde decken, bräuchte es weltweit eine Anbaufläche in der Grösse Europas! HH

den sich unter anderem durch hängende Blütenkätzchen.

Berufsmässig verflochtene Weiden müssen leider noch importiert werden.

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Herr und Frau Weide Die meisten Pflanzen dieser Erde – über 90 Prozent – tragen zwittrige Blüten. Anders die Weide; sie hat entweder nur weibliche oder männliche Blüten, was fachsprachlich Zweihäusigkeit bedeutet. (Ausnahme: WeidenKreuzungen wie etwa die Trauerweide.) Vorteil solch strikter Geschlechtertrennung: keine Inzucht fördernde Selbstbestäubung. Nachteil: Rund die Hälfte aller Weidengehölze produzieren keine Samen. Die mit einem Haarschirm ausgestatteten Weidensamen sind federleicht (10 000 wiegen 1 Gramm!) und können vom Wind kilometerweit verfrachtet werden. Weil sie kein Nährgewebe enthalten, sind sie nur wenige Tage keimfähig. Die Flughaare kleben nach der Landung am Boden fest und bringen dadurch den Keimling in aufrechte Lage – ver-


DRAUSSEN GRILLEN, KOCHEN, GENIESSEN.

gleichbar den StĂźtzen einer Mondlandekapsel. Anders bei der ungeschlechtlichen Vermehrung, die es bei Weiden ebenfalls gibt; denn Weidensprossen bewurzeln sich bei Bodenkontakt rasch, egal, ob sie von der Panze getrennt sind oder nicht. Diesem Umstand verdankt die Bruchweide sogar ihren Namen: Die WasserstrĂśmung reisst Sprossen dieser brĂźchigen Auwaldweide ab und schwemmt sie später wieder an Land, wo sie rasch Wurzeln schlagen. Vielseitiger Nutzen Weil sie als Pionierpanzen geringe AnsprĂźche stellen und weil ihre Wurzeln tief ins Erdreich vordringen, eignen sie sich im Landschafts-

Weiden tauchen häufig in Flurnamen und auch in Ortswappen auf: Wittenbach SG, Widnau SG (Abbildung), Widen AG, Weiden (Oberpfalz). Weiden als Wappenzier Weil sie ein Charakteristikum der Landschaft sind und frßher wirtschaftliche Bedeutung hatten, verwundert es nicht, dass Weiden auch in Ortsnamen aufscheinen. Zum Beispiel Wittenbach SG, dessen Name sich vom mittelalterlichen Lehenshof Widenbächli ableitet. Das Gemeindewappen zeigt diesen von Weiden gesäumte Bach. Ebenso Widnau SG, das als Hofbezeichnung Widenouwe (mit Weiden bestandene Aue) in einer Urkunde von 1303 erwähnt wird. Oder Widen AG, wo in einem Dokument des 12. Jahrhunderts auf ein Landgut namens Wyda (bei den Weidenbäumen) hingewiesen wird. Und schliesslich Saulcy JU, das sich vom franzÜsischen saule (= Weide) ableitet. Aber auch in der Oberpfalz gibt es eine Ortschaft namens Weiden. HH

Quendelblättrige Weide: wächst langsam und steigt im Gebirge am hĂśchsten. bau zur Stabilisierung vernässter Rutschhänge. Junge Zweiglein der Silber- und Purpurweide dienen zum Aufbinden von Panzen, speziell Reben, weil sie den Vorteil haben, nicht einzuschneiden. Am bekanntesten ist der Nutzen der Kopfweiden. Um geeignete Ruten zum Binden und Flechten zu erzeugen, werden die Weiden alljährlich auf BrusthĂśhe zurĂźckgeschnitten, wodurch kopfartige Verdickungen entstehen; daher der Name. Als Bau- und Brennholz eignet sich das weiche Holz der Weiden nicht; lediglich die Holländer verwenden das Holz von Silberweiden zur Fertigung ihrer Klompen (Holzschuhe). Und im FrĂźhling, wenn die Weiden im Saft stehen, basteln Kinder die beliebten Weidenpfeifen und die Honigbienen erlaben sich an den Weidenkätzchen. Knorrige Kopfweiden bieten zudem Nischen fĂźr HĂśhlenbrĂźter unter den VĂśgeln und fĂźr Fledermäsue sowie Nahrung fĂźr unzählige Insekten, von Blattwespen Ăźber die Raupen des Weidenbohrers (Nachtfalter) und verschiedener Schmetterlinge wie Grosser Fuchs, Abendpfauenauge oder Trauermantel bis hin zu Käfern wie Weberbock und Rosenkäfer, Wildbienen und Ameisen, ja sogar Pilzen und Misteln. Nicht zu vergessen der Biber, der eine Vorliebe fĂźr weichholzige Weiden hat und dabei gleich ganze Arbeit leistet.

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Jagdgeschichten

Di WISSI Zu früh wie immer zum Aufstehen – ich tu’s nur gern, wenn es zur Jagd geht. Das Wetter schont. Regen ist angesagt, meinem Gspüri nach wird es aber nicht regnen. Längst sind die Jagdsachen verstaut und der Hund versäubert, ich mache mich auf den Weg zum Basler Hafen – Wie jetzt? Nun, nicht nur ich habe das Jagdfieber, in Basel gibt es einige davon, doch wir alle müssen unser Glück auswärts finden. Heute darf ich in ein kleines feines Jagdgebiet im Luzernischen. Und ich habe einen Fahrgast aus der Stadt, den Josef. Mein Onkel aus dem Bündnerland, der dort schon lange nicht mehr lebt, hat mich eingeladen. Er hat zusammen mit den Luzernischen Jagdfreunden schon viele Jagdstunden erlebt und auch beim Bau des schönen Jagdhauses geholfen. Der Alfons, mein Onkel, und ich sind die einzigen übrig gebliebenen «Führer Jäger», die das Weidwerk noch lieben und ausüben. Da sind wir glücklich, wenn wir das schöne Handwerk miteinander ausüben dürfen. Zügig geht es Richtung Luzern und im Flug schwin-

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GAIS

im Luzernischä

det die Distanz. Dank der guten Ortskenntnis lotst mich Josef zielsicher in das kleine Dorf. Früh schon haben sich die Pächter parat gemacht und erwarten die Basler Fracht gespannt vor einem schönen Hof. Es sind freundliche Leute mit blitzenden Augen, roten Wangen und wettergegerbten Gesichtern, die wohl auch stur sein können, wie ich erahne. Die hübschen Hunde sind in die Gruppe integriert, laufen lose. Jagdterrierblut ist dabei, eigentlich gerne mal etwas dominant. Aber sowohl ich als auch mein kleiner Rüde werden freundlichst aufgenommen und ich staune, denn mir scheint, es muss nur wenige Einwohner geben, oder sie heissen fast alle gleich.

Es ist anders als im Jura, ebenfalls aber ein verschworenes und geordnetes und von Vizejagdleiter gut geführtes Trupp. Sauber wird der Jagdvorgang erklärt und ich staune ein wenig über die freie Strecke. Am ersten Stand angekommen, bin ich noch sehr vorsichtig, habe meine Signalweste dabei und auch die von Zoom, der mit mir auf dem Stand sein wird. Hin und her überlege ich, soll ich ihn loslassen und bei Ankunft des Triebs mitjagen lassen oder soll er angeleint bleiben, sei-

ne Signalweste streife ich ihm erst mal über, missmutig und angeleint hockt er wie ein Geprügelter neben mir. «Was soll das, du weisst, ich brauche eine klare Anweisung, was ich tun soll, hier sitze ich nun und frier mir ohne Sinn die Pfoten ab…» Mein Stand ist sehr übersichtlich, schöner Waldrand, hinter mir hoher und lichter Buchenwald, vor mir eine Wiese und in etwa 150 Metern eine Strasse sowie eine Waldböschung. Dort höre ich schon bald die Hunde laut jagen. Die Flinte ist parat. Und ich beschliesse, den Hund loszulassen, da ja der Trieb jetzt in die Nähe kommt. Ich höre Hundegeläut den Hang hochkommen, es rauscht im Blätterwald. Vergessen mein Zoom. Seltener Anblick «ä wissi Gais» Ich konzentriere mich und nehme meine Flinte hoch. Doch was ist das? Ein starkes Reh, doch die Farbe ist ungewöhnlich. Ich überlege, was haben die hier für Rehe, verflixt, niemand hat etwas von weissen Rehen erzählt. Dieses ist aber weiss. Zuviel geht mir in der kurzen Zeit durch den Kopf und mein Vierbeiner, der mich anschaut, ist ausser sich, «was isch los, was muss ich tun» – von mir keine Antwort, also entscheidet er selbst, als er weitere Hunde sieht, die die Geiss treiben, leider Gottes weg von mir. Jo hä nu… Immer noch am Nachdenken, erstaunt. Einerseits hätte ich ja gerne eine solch spezielle Jagdbeute gemacht, anderseits ist es doch ein wunder-


barer Anblick und ein weiteres schönes Erlebnis. Der älteste Jäger fragt, ob ich Anblick hatte. Ich erzähle offen von meinem ungewöhnlichen Anblick und mich dünkt, er lächelt milde, weil er das ja genau beobachtet hat. Mein Onkel beisst sich fast in den Zeh, dass ich nicht geschossen habe. Ja nu, das konnte ich unmöglich, zu weit. Nun, mich beruhigt, dass die Geiss ein weisses Kitz hatte, welches auch gesehen aber nicht geschossen wurde. Lassen wir diese schöne Laune der Natur stehen und sind wir bescheiden. Es ist wie es ist, neu, jeden Tag und alleweil anders. Fuchs tot! Es ist kalt und der Wind pfeift über den Bergrücken, um einem das Jagen aus den Knochen zu treiben. Wie so oft frage ich mich, fast an der Büchse festgefroren, warum ich um Himmels Willen hier stehe. Insgeheim weiss jeder von uns, der die Situation kennt, dass es einem viel Ruhe und Zeit schenkt, wenn man gezwungen ist, still zu stehen, in sich zu gehen und gleichzeitig die Sinne zu schärfen, um all die schönen Eindrücke und Geräusche wahrnehmen und einordnen zu können. Ein Schuss! Was wird es sein, kein Horn erklingt und erst am Ende des Triebs sehen wir einen schönen Fuchs auf der Strecke. Der Rote hat sein Leben gelassen. Heutzutage leider meist, um in der Entsorgung zu landen. Hier nimmt sich dem Fuchs einer

der erfahrenen Jäger an und weiht mich sorgsam in die Kunst des Abbalgens ein. Fingerfertigkeit ist gefragt und ich muss zugeben, ich glaube, ich müsste noch üben, um auch annähernd ein gutes Ergebnis zu bekommen. Sicher werden manche sagen, diese Arbeit mag ich nicht tun, es gibt kaum einen anständigen Betrag für einen schönen Balg. Mein «Lehrer» erklärt, dass er es dem Roten schuldig sei, ihn einer sinnvollen Verwendung zukommen zu lassen. Sein Gang zum jährlichen Pelzmarkt ist für ihn gepflegte Tradition. Das Geld reicht für einen Kaffee, mehr nicht. Ja gut, so verläuft der schöne Jagdtag mit vielen spannenden Erlebnissen. Und vielen Dank meinen Gastgebern, gerne auf ein anderes Mal. Lucia Moreno

Der Künstler Marcel Moser wird 80

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ROTWILD Da der Rothirsch als Jagdbeute seit jeher höchstes Ansehen geniesst, gibt es für das Edelwild eine besonders hohe Zahl von weidmännischen Fachbegriffen. Auf den nächsten Seiten finden lediglich die wichtigsten Erwähnung. Text und Bilder: Birte Keil Rotwild steht im Revier (hat seinen Stand, ist Standwild). Zieht es nur gelegentlich durch, ist es Wechselwild. Es lebt gesellig in Rudeln, deren Zusammensetzung wechselt. Ein Kahlwildrudel besteht aus mehreren Familienverbänden, die aus Alttier (Kälbertier), Hirsch- oder Wildkalb und dem Vorjahreskalb: Schmaltier bzw. (Schmal-) Spiesser, bestehen. Jedes Kahlwildrudel wird von einem Leit-

Alttier mit Kalb Licht

Lauscher

Windfang Äser

Drosselknopf Aalstrich

Stich Brustkern

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oder Kopftier geführt, das immer ein Kalb bei sich hat. Ein in der Brunft nicht beschlagenes Schmaltier ist ein übergehendes (übergangenes) Schmaltier, analog das ältere Stück: übergehendes Tier. Ein Gelttier ist ein Stück, das aus Alters- oder Krankheitsgründen keine Kälber mehr setzen kann. Das Wildkalb wird am 1. April zum Schmaltier, das Hirschkalb zum Schmalspiesser (1. Kopf = 1. Geweih) bis zum 31. März des folgenden Jahres. Zu den Kahlwildrudeln gesellen sich oft geringe Hirsche bis zum 4. Kopf (4. Geweih = 4 Jahre alt). Nach der Brunft geht das Tier beschlagen (es hat ein Kalb in der Tracht). Die Setzzeit ist im Mai/Juni. Hoch beschla-

Blattziemer

Blumenziemer (-zimmer)

gen trennt es sich vom Rudel, um an einem ruhigen Setzplatz das Kalb zu setzen. Wird es tot geboren, hat sie (es) versetzt. Das Kalb legt sich in den ersten Tagen ab und drückt sich. Das Tier sucht es nur zum Säugen auf, hat es aber immer im Wind. Bald gesellen sich beide wieder zum Rudel. Sollte ein verwaistes Kalb bei einem anderen Tier an die Spinne wollen, wird es abgeschlagen. Kranke Stücke kümmern (werden schlecht, kommen ab). Rotwild tritt aus (aus dem Wald), um (sich) zu äsen. Es schält und verbeisst auch Rinde und Triebe, oder es plätzt Mast oder Kräuter von Laub und Schnee frei. Es löst sich, setzt Losung ab, es nässt (feuchtet). Hat es den Weidsack (Pansen) gefüllt, zieht es ein (zu Holze). Will es ruhen, sucht es ein Lager, ein Bett. Es tut sich dort nieder, dann sitzt es, solange es vertraut ist. Mit äusserst scharfen Sinnen begabt, windet, äugt und vernimmt es ausgezeichnet. Erscheint ihm etwas verdächtig, wird es hoch und ist sofort rege. Es wirft auf und sichert. Erkennt es eine Gefahr, trollt es ab oder wird flüchtig (springt ab). Falls nötig, überfällt (überflieht) es Hindernisse und durchrinnt Gewässer. Hirsche und Tiere schrecken (schmälen), wenn sie sich gestört fühlen. Mit Mahnen warnt und lockt das Tier sein Kalb. Verletzt und in aussichtsloser Lage klagen meist Kälber. Ausserhalb der Brunft stehen die Hirsche zusammen. Man


Haupt

Widerrist

Dünnung

Spiegel

Tränengrube Wedel trifft dort auf junge Hirsche (geringe Hirsche, Beihirsche, Schneider) wie auf angehende (nicht jagdbare = heranreifende) Hirsche, die als Abschussoder Zukunftshirsche beurteilt werden. Auch jagdbare (gute) bis hoch jagdbare Geweihte (auf die Trophäe bezogen) können im Rudel stehen. Die starken bzw. Kapitalhirsche ziehen es im Alter vor, allein zu stehen, oft in Gesellschaft von Adjutanten (jüngerer Hirsch). Zwischen Februar (Hornung) und Ende März wird das Geweih abgeworfen. Unmittelbar darauf schiebt der Hirsch innerhalb von zirka 85 Tagen ein neues. Die Kolben wachsen unter dem Bast während der Kolbenzeit (der Hirsch ist rau). Das neue Geweih wird gefegt (vom Gefege befreit). Farbe erhalten die weissen Stangen durch Schlagen an Bäumen. Die Feistzeit beginnt. Die Hirsche werden faul und erscheinen heimlich. Im ersten Frühlicht sind sie vielleicht beim Kirchgang, der Wandlung (Einziehen vom Feld zu Holze) zu sehen, oder man findet Spuren des Wimpelschlagens (Ameisenhaufen forkeln). Die geringeren Hirsche scherzen (spielerische Kämpfe). Alle legen jetzt viel Feist auf (an). Der abgebildete Brunfthirsch zeigt Imponierstatur: Der Umriss wirkt vorderlastig, vergrössert durch Brunftmähne (-kragen) und Kinnbart, mit betontem Vorschlag. Die Wamme (Hauptfalte zwischen Kinn und Träger) lässt das Haupt älterer Hirsche kurz und dreieckig erscheinen. Am dunklen Geweih sind die Spitzen der Enden weiss geschliffen: er hat Kerzen aufgesetzt (aufgesteckt). Zur Brunft ist auch Färbezeit, daher ist das bereits gewachsene graubraune Winterhaar oberseits noch von rotem Sommerhaar durch-

Jägersprache

Geweih

Rothirsch

Träger mit Mähne Wamme Blatt Kinnbart Kurzwildbret

Vorschlag

Brunftfleck, Pinsel -brand Hesse (Hächse, Heese)

setzt. Das Fell mit dem Haar (Farbe) ist die Decke. Anfang September suchen die Hirsche das Kahlwild auf, wobei die Brunftplätze durch dessen Aufenthalt bestimmt werden. Sie warten, dass ihnen die Brunftwittrung der Tiere, die von Feuchtblatt (Feigenblatt) und Brunftfalte (Drüse in der Kopfhaut) ausgeht, verrät, wann das erste Stück brunftig wird. Der Platzhirsch versucht, sein Brunftrudel zusammenzuhalten und verkündet seinen Anspruch durch Schreien (Röhren, Orgeln) oder (leiser) Trenzen und Knören. Je nachdem wieviel und in welcher Tonlage er schreit, meldet er gut oder schlecht. Mit dem abgehackten Sprengruf sprengt er Beihirsche (verjagt sie) oder Tiere (treibt sie zum Rudel zurück).

Mit Gleichstarken kämpft er. Meist wird nur geschoben, aber gelegentlich wird geforkelt, um den Gegner abzukämpfen (abzuschlagen). Ist das Tier hoch brunftig, steht es dem Hirsch, es lässt den Beschlag zu. Danach fällt der Hirsch vom Tier ab. Der beschossene Hirsch zeichnet, er stürzt oder bricht (im Feuer, im Schuss, in der Fährte) zusammen und verendet. Ist er angeschweisst, weidwund, schont oder ist anderweitig krank, wird er früher oder später im Wundbett sitzen. Sollte der Hund ihn aufmüden, stellt er sich oft und legt das Geweih ein (droht damit). Abgefangen wird er mit Fangschuss oder Hirschfänger, dann aufgebrochen, später aus der Decke geschlagen und zerwirkt. ■ Schweizer Jäger 9/2010

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Bund und Kantone

Argumente für die Regulierung der Grossraubtiere in der Schweiz Die Argumente von JagdSchweiz auf einen Blick – Der Erhaltungszustand der Grossraubtiere ist günstig; die Voraussetzungen für ihre Regulierung sind gegeben. – Die Regulierung erlaubt es, die wildlebenden Beutetiere wie auch die Grossraubtiere zu erhalten. – Die Regulierung der Grossraubtiere führt zu einem verträglichen Gleichgewicht zwischen Schutz und Nutzung. – Die Regulierung steigert die Akzeptanz der Landbevölkerung für die Grossraubtiere. Der Erhaltungszustand der Grossraubtiere ist günstig; die Voraussetzungen für ihre Regulierung sind gegeben Unsere Grossraubtiere sind weltweit nicht gefährdet Die in den Alpen lebenden Grossraubtiere (eurasischer Luchs, Wolf und Braunbär) sind weltweit keine gefährdeten Arten. In der Liste der internationalen Naturschutzunion IUCN (www.iucn.org) gehören alle drei Arten zu den wenig betroffenen Tieren («least concern»), also zur niedrigsten aller vorgesehenen Gefährdungsstufen. In Europa ist der Zustand der Grossraubtiere günstig Auch in Europa ist der Zustand der Grossraubtiere (Verbreitung, Verteilung, Dichte, Gesundheit, Genetik) zufriedenstellend. So begnügt sich die Europäische Union bei ihren Bemühungen um die Erhaltung der Grossraubtiere mit dem Ziel, die Populationen auf dem Stand von 1992 halten zu wollen, als die Habitatdirektive der EU (92/43/ EEC) in Kraft getreten ist. In Europa gibt es heute insge-

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samt mehr als 10 000 Luchse, 17 000 Wölfe und 25 000 Bären. Die Grossraubtierbestände der Alpen sind gesichert Grossraubtiere wandern sehr weit. Ihre Populationen nehmen deshalb Flächen ein, die weit über die Grenzen der Alpen hinausgehen. Bei den Wölfen haben wir es mit einer apenninisch-alpinen Population (über 1000 Wölfe) zu tun, beim Luchs umfasst die Population das Gebiet des Jura und der Alpen (mit gegen 200 erwachsenen Luchsen) und beim Bär reicht das Verbreitungsgebiet von den Zentralalpen bis nach Griechenland (mit mehreren Tausend Bären). All diese Populationen sind lebensfähig und gross genug, um unter den gegebenen Umständen langfristig zu überleben. Zum Schutz der Grossraubtiere spielt die Schweiz keine besondere Rolle Die ehemals einheimischen Grossraubtiere der Alpen sind vom Menschen ausgerottet worden. Die ursprünglichen Genpools sind also unwiederbringlich verloren gegangen. Das Erbgut (Genotyp) aller drei derzeit heimischen alpinen Grossraubtier-Arten ist nicht einzigartig. So stammen unsere Luchse aus den Karpaten, unsere Wölfe aus Italien und unsere Bären aus Südosteuropa. Daher spielen die Alpen allgemein – und die Schweiz im Speziellen – keine besondere Rolle in der Erhaltung der Grossraubtiere. Die Regulierung erlaubt es, die wildlebenden Beutetiere wie auch die Grossraubtiere zu erhalten Nicht regulierte Grossraubtiere gefährden die Biodiversität In mehrfach genutzten und zerschnittenen Lebensräumen können Prädatoren einen markanten Einfluss auf die Artenvielfalt ausüben. Grossraub-

tiere können die Bestände ihrer wild lebenden Beutetiere regional stark dezimieren. Dies gilt bei Paarhufern wie Rehe, Gämsen und Hirsche; ganz besonders problematisch ist die Situation aber auch bei gefährdeten, am Boden brütenden Vogelarten (z. B. Auerhuhn). Grossraubtiere sind ausserdem sehr mobil. Sind ihre Beutetiere an einem Ort stark reduziert, ziehen die Prädatoren einfach weg und (über)nutzen neue Futtergründe. In fragmentierten Lebensräumen sind Grossraubtiere im Vorteil gegenüber ihren wilden Beutetieren Genügende Beutetierpopulationen sichern die Erhaltung der Grossraubtiere. Für ihr Wohlbefinden und für ihre optimale Entwicklung sind Grossraubtiere auf gesunde und vitale Beutetierpopulationen angewiesen. Dies hat die Entwicklung des Wolfes in Italien klar gezeigt: erst als viele Wildschweine und Rehe die Apenninen bevölkert haben, hat sich die Wolfspopulation dort gut entwickelt und ausgebreitet. Die Erhaltung starker Beutetierpopulationen sichert die Ernährungsbasis der Grossraubtiere und mindert den unerwünschten Prädationsdruck auf Nutztiere. Es kann nicht das Ziel eines verantwortungsbewussten Wildtiermanagements in der Schweiz sein, Grossraubtiere auf Kosten ihrer wilden Beutetiere zu bevorzugen. Die Regulierung der Grossraubtiere führt zu einem verträglichen Gleichgewicht zwischen Schutz und Nutzung Extensive Tierhaltung ist die Basis nachhaltiger Berglandwirtschaft Die Grossraubtiere kehren in dicht bevölkerte und mehrfach genutzte Gebiete zurück. Die ländliche Bevölkerung hat über Jahrhunderte wertvolle und vielfältige Landschaften geschaffen und erhalten. Dazu trägt eine nachhaltige Berglandwirtschaft ganz wesentlich bei, die auf eine umweltverträgliche extensive Haltung

von Nutztieren (Schafe, Ziegen, Rinder) angewiesen ist. Diese arbeitsintensive Form der Landschaftspflege ist auf die Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen und kann nur schwer mit zusätzlichen erschwerenden Elementen auskommen. Ist der Aufwand für einen effizienten Herdenschutz zu gross oder ist dieser aufgrund des Geländes sogar unmöglich, kann die Regulierung der Grossraubtiere zur nötigen Entschärfung der Probleme beitragen. Es reicht nicht aus, mit den Grossraubtieren leben zu lernen, die Koexistenz muss auch verkraftbar sein. Verantwortliche Regulierung von Wildtieren ist in der Schweiz etabliert Moderne Jagd ist nachhaltig. Die Schweizer Jäger haben im Verlauf von über 100 Jahren gelernt, nur das zu nutzen, was die Natur hergibt. Sie haben aber auch die Rückkehr und die Ausbreitung von vielen Tierarten vorangetrieben (z. B. Steinbock, Gämse, Reh, Rothirsch, Wildschwein). Die Jäger haben also bewiesen, dass ihnen die Erhaltung der einheimischen Fauna ein wichtiges Anliegen ist. Nun geht es darum, das Management durch die Regulierung von geschützten – aber häufigen und nicht gefährdeten – Beutegreifern so zu verfeinern, dass auch ihre wild lebenden Beutetiere eine Chance haben und ihre Populationen vital bleiben. Die Regulierung steigert die Akzeptanz der Landbevölkerung für die Grossraubtiere Die wichtigste Voraussetzung für die Integration der Grossraubtiere ist ihre Akzeptanz Leute sind bereit, die Anwesenheit von Wildtieren zu akzeptieren. Voraussetzung dafür ist aber, dass die durch sie verursachten Unannehmlichkeiten und Schäden tragbar sind. Wichtig ist auch, dass Massnahmen möglich sind, wenn die Grenzen überschritten sind. Denken wir an Mäuse in den Haushalten, an Schnecken und Dachse in Gärten, an Tauben in den Städten. Die


den Alpen! Nicht Totalschutz, sondern die Erhaltung von Populationen ist die tragende Strategie für den Schutz einer reichhaltigen Biodiversität in der Zukunft. JagdSchweiz

CH

Der grüne Bruch: Familienwanderung

Familienwanderung der unabhängigen Jägervereinigung «Der grüne Bruch» An der im Jahresprogramm durch die Sektion Ost ausgeschriebenen Familienwanderung nahmen 12 Erwachsene, 2 Kinder und 2 Hunde teil. Am Sonntag, 27. Juni 2010, Punkt 09.00 Uhr, begrüsste uns Präsident Max Baumann im Urnerboden. Einmal mehr war der Wettergott auf Seiten der Grünbrüchler. Wie sagt man so schön: «Wenn Engel reisen lacht der Himmel»... Mit der Gondelbahn fuhren wir zum Fiesetengrat. Die Leitung führte uns auf rund 2100 m ü. M. in einer angenehmen Wanderung entlang dem Grat zum Kammerstock. Unterwegs wurde der im Rucksack mitgebrachte Mittagsaser verzehrt. Die rundum imposante Bergwelt verzauberte manchen Teilnehmer.

Vor dem Abstieg wurde auf dem Kammerstock erneut eine Rast eingelegt (siehe Abbildung). Der gut 3-stündige Abstieg und die Rückkehr zu den Autos fuhren manchem Teilnehmer in die Waden. Ich jedenfalls hatte am andern Tag meinen üblichen Muskelkater. Beim Ausgangspunkt fuhren wir, gespendet aus der Vereinskasse, einen kleinen Vesper ein. Wiederum genossen wir im Urnerland einen schönen und geselligen Ausflug. Schade, dass nicht mehr Mitglieder von dieser Gelegenheit Gebrauch machten. Einen herzlichen Dank an die Organisatoren für diesen schönen Tag im Urnerland. Die Teilnehmer der Sektion West kommen auch nächstes Jahr wieder gerne ins Urnerland. Hans-Peter Wälti

Eine irreführende und nutzlose Initiative Im Februar 2011 wird das Schweizer Volk wahrscheinlich über eine Initiative abstimmen müssen, die den Titel «Für den Schutz vor Waffengewalt» trägt. Der Bundesrat hat entschieden. Er schlägt vor, diese ohne Gegenentwurf abzulehnen. Nach einer intensiven Debatte hat der Nationalrat diesen Entwurf mit 103 zu 66 und 6 Stimmenthaltungen abgelehnt. Der Ständerat müsste es diesem in seiner Herbstsitzung gleichtun. Diese Initiative ist irreführend. Die Urheber dieser Initiative sind bekannt und wünschen seit langem die Abschaffung der Armee. Dieser Entwurf ist demnach Teil eines Plans, um dieses Ziel zu erreichen, so wie die Initiative gegen den Export von Waffen, die in diesem Jahr vom Volk in breiter Front abgelehnt wurde. Des Weiteren gibt sie vor, die Sicherheit zu verstärken und eine bestimmte Anzahl an Unfällen und Selbstmorden zu verhindern. Es ist wahr, dass eine Waffe töten kann, aber wird der Verkauf von Seilen verboten, der Zugang zu Schienenwegen unterbunden oder der Verkauf von Küchenmessern untersagt?

Wie Sie feststellen können, ist dieses Argument ebenfalls nicht aufrecht zu erhalten. Dieser Entwurf behauptet auch, die kleine und grosse Kriminalität zu bekämpfen. Haben die Banden, die aus der Region von Lyon oder von woanders her kommen, ihre Waffen bei unseren Waffenhändlern gekauft? Die Antwort ist natürlich Nein. Das Recht, als Schütze, Jäger oder einfach als Sammler eine Waffe zu erwerben, ist wichtig. Es ist Teil unserer Traditionen. Ein Bürger, der seinen Militärdienst unter grossen Anstrengungen und manchmal unter grossen Opfern geleistet hat, muss, wenn er es wünscht, seine Waffe behalten können. Die Schweizerinnen und Schweizer sind verantwortungsvolle Leute, und der Staat kann ihnen nicht das Recht verwehren, eine Waffe zu besitzen. Liebe Weidkameraden, diese Initiative ist gefährlich. Sie erschwert uns unnötig das Leben als Jäger, indem sie ihnen unnütze Formalitäten auferlegt. Helfen Sie uns, gegen sie anzugehen. Jean-François Rime, Nationalrat und Jäger

FR

Lettre de la Romandie Nach zwei Monaten in den Wäldern Kanadas ist man geprägt vom täglichen Kontakt mit der Natur, von den Beobachtungen, der absoluten Stille, der Weite des Himmels. Davon aber später in diesem Brief. Ein (Jagd)Kollege hat sich kürzlich so geäussert über den zu Ende gegangenen Monat August: «Eine unnötige Wiederholung des Vormonats

VD

GE

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Möglichkeit der Schadensbegrenzung muss auch bei Grossraubtieren möglich sein. Dazu kann die Regulierung nötig sein. Die Akzeptanz der ländlichen Bevölkerung gegenüber den Grossraubtieren ist überhaupt der Schlüssel zur Integration dieser Arten in

NE

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Juli ist das, nichts als verlorene Zeit, zu heiss und zu trocken». Ich sehe das nicht ganz so. Aber mein Kollege wird sich als Jäger geäussert haben, in Erwartung der unvergesslichen Herbsttage in Wald und Flur. Wie viele andere Nimrode sehnt er den Eröffnungstag herbei. Sein Hund, sagt er, ist auch unruhiger, weckt ihn nächtlicherweise und gibt ihm durch sein Verhalten zu versteSchweizer Jäger 9/2010

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hen, dass die schönste Zeit des Jahres bald anbricht. Ja, gewiss, denn wenn Sie diese Zeilen lesen, sind die Waadtländer Jäger schon von der ersten Ansitzjagd auf die Schwarzröcke zurück. Die lange Waadtländer Wildschweinhatz dauert von anfangs September bis Ende Januar (2011). Damit wollen die Verantwortlichen, sprich die Jagdkommission des Kantons, den arg gebeutelten Landwirten in gewissen Gegenden des Kantons unter die Arme greifen. A propos Jagdkommission: Der oberste Waadtländer Grünrock, Jean-Louis Grivet, hat an der Delegiertenversammlung durchblicken lassen, dass er 2011 einem anderen Jäger Platz machen will. Jean-Louis ist ein engagierter Präsi; er hat – wie wohl alle Menschen, welche sich durch ihr Engagement exponieren – sicher nicht nur Freunde. Aber niemand wird ihm seine Passion als Jäger, seinen Einsatz zu Gunsten der Jägerschaft absprechen wollen. Der Nachfolger (die Nachfolgerin), wird in ein Paar grosse Jagdstiefel schlüpfen. Ebenfalls an der Delegiertenversammlung hat es sich die tüchtige «Jagdministerin» des Kantons nicht nehmen lassen, die folgenden Worte an die Delegierten zu richten: «…Ich stehe ein für die Erhaltung einer harmonischen Jagd. In diesem Sinn habe ich in Bern den Wunsch deponiert, dass man die Waadtländer das Problem mit den Wölfen selber anpacken lasse. Die jetzige Situation ist unbefriedigend».

ton Jura sagen, wo insgesamt 18 Jungjäger-Kandidaten die jurassische Jagdtradition weiterpflegen wollen. Das gelesen und dies speziell notiert: 100 Hegestunden werden den Kandidaten abverlangt, im Mittel leisteten die Jungjäger 207 Stunden. Bravo! Brouhaha an der Feier der frischgekrönten Jungjäger im Kanton Freiburg, wo Prüfungskommissions-Präsident Toni Honegger 41 Prüflingen das begehrte Diplom übergeben durfte. Theorie und die praktischen Prüfungen im Feld forderten «ein Opfer», an der Schiessprüfung verfehlten fünf Kandidat/innen das geforderte Resultat. Zu reden gaben im Freiburgischen jedoch vor allem die deplatzierten und unfairen Worte des Kommissionsmitglieds (und Wildhüters) François Equey. Er konsternierte die Anwesenden mit Aussagen wie «eine selten schwa-

Neuenburg, Freiburg und Jura Die Neuenburger-Preise für die präsentierten Trophäen der vergangenen Saison sind vergeben. Nachfolgend in aller Kürze die Kategoriensieger: Gämsbock: Christian Feuvrier, 108.98 Punkte; Gämsgeiss: Oscar Aquilar, 93.84; Rehbock: Philippe Dryer, 109.93; Wildsau: Yves Leplatenier, 106.27. Die Neuenburger Jagd lebt, und das gewiss nicht nur wegen der vergebenen Trophäenpreise. Das Gleiche lässt sich vom wildromantischen Kan-

Personal und Lehrlinge mit der Chefin des Gasthauses Rütihof in Gränichen (eine Person fehlt auf dem Bild).

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che Gruppe an neuen Jägern, deren Kenntnisse von Fauna und Flora eines Jägers unwürdig sind». Nicht gerade ein Blumenstrauss an die Prüfungskommission … Equey liess sich in seiner Ansprache dann noch zur Bemerkung hinreissen, «er hätte grosse Zweifel, diese Jäger im Herbst in die Natur zu entlassen». Hier ist einer der weiss, wie man sich Freunde schafft. Also. Vom gewaltigen Land Kanada zurück in der kleinen Schweiz, wo sich die Menschen aufgrund der geographischen Kleinheit halt an einander reiben, wo man in städtischen Gefilden eine Stunde um einen Parkplatz kämpft, und – wie könnte es anders sein – wo ein Jäger dem andern über die Schulter schaut. Willkommen zu Hause. Ich werde mich wieder gewöhnen müssen. stuckjohn@hotmail.com

AG

Treffpunkt Jagd in Gränichen

Am 28. Juni 2010 traf sich das Personal des Wirtshauses Rütihof, um einiges über Jagd, Jäger und Wildbret zu erfahren. Das Gastwirt-Ehepaar Rosmarie und Klaus Fetscher-Wildi des Wirtshauses Rütihof bei Gränichen hatte den Wunsch – da die Wildsaison bevorsteht – sein Personal

über Jagd, Jäger und das Drum und Dran der Jagd informieren zu lassen. Die Köche – besonders Kochlehrlinge und das Service-Personal – sollten erfahren, wo das Wildbret herkommt, woraus sie verschiedene feine Wildgerichte zubereiten und ihren Gästen in gediegener Atmosphäre

servieren. Man wandte sich an die Jäger der örtlichen Jagdgesellschaften Süd und Ost von Gränichen. Dort nahmen sich sofort einige Pächter der guten Idee des Wirte-Paares an, und organisierten einen «Treffpunkt Jagd», um dem interessierten Personal die Sache mit der Jagd und den Jägern erklären und lehren zu können. Es waren Joseph Stirnimann, Obmann der Jagdgesellschaft Gränichen Süd, Rolf Suter, Pächter und Jagdaufseher der Jagdgesellschaft Gränichen Ost und Leiter der Jägerschule Weierbach in Gränichen, Franz Waltenspühl, Revierförster a.D. und Jagdleiter der Jagdgesellschaft Gränichen Ost, Rolf Arber, Pächter und stellvertretender Jagdaufseher von Gränichen Ost und Gemeinderat von Gränichen. Sie sehen, es war sich niemand zu schön, um diese wichtige und nachahmenswerte Aufgabe zu übernehmen. Ein Beispiel, das für die Jagd und Jäger Schule machen sollte. Um 9 Uhr traf man sich in einer Waldhütte im Rütihof, einem Waldgebiet bei Gränichen. Es erschienen 12 Personen, um an diesem «Jagdseminar» teilzunehmen (eine Person fehlt auf dem Gruppenfoto). Die Personen wurden in zwei Gruppen eingeteilt und der Rundgang begann pünktlich um 09.30 Uhr. Mit dem Stück «Begrüssung» und Aufbruch zur Jagd eröffneten die Jäger das Seminar «Treffpunkt Jagd». Das Ziel war, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die verschiedenen Themen in


Franz Waltenspühl erklärt die verschiedenen Jagdarten. kurzer Zeit auf einfache Art möglichst gut zu erklären. Es ging um das Kennenlernen der Wildtiere der Region, um Jagdwesen und Hege, die Jagdarten wie Pirsch, Ansitz und Gemeinschaftsjagd, den Einsatz der verschiedenen Schusswaffen und Munition und die Wirkung am Wildkörper, die Eigenschaften von Wildbret in Bezug auf die wichtigsten Punkte wie Qualität, Hygiene, Umgang, Lagerung und Verarbeitung. Die Teilnehmer begaben sich auf die Posten, wo man ihnen die verschiedenen Themen erklärte. Zum Beispiel die Schusswaffen: Man nahm die Gelegenheit wahr, mal eine Schusswaffe in der Hand zu haben und ein Ziel anzuvisieren. Als «Model» stand der fast weltberühmte Keiler Bruno. Einige der Teilnehmer waren erstaunt zu erfahren, dass die Jagd Tradition ist und hat, und auch ein Stück Kulturgut von uns Menschen sowie auch aktiver Naturschutz ist, dass Jagdhunde treue Gefährten der Jäger sind und eine wichtige Aufgabe erfüllen, und dass das Jagdhornblasen nicht nur Tradition ist, sondern mit ver-

schiedenen Jagdsignalen und Stücken auch zur Verständigung während der Jagd dient. Das alles wurde den Teilnehmern eindrücklich demonstriert, besonders auch mit der gelegten Fährte von Franz Waltenspühl mit seinem auf Schweiss abgeführten Jagdgefährten. So konnte das Gespann auch einen interessanten Beitrag zu diesem lehrreichen Anlass leisten. Am Ende des Seminars, es war kurz nach 13.00 Uhr, war «Brötle» angesagt, mit feinen Salaten, Desserts und den passenden Getränken. Und – das halte ich für sehr wichtig – es fand ein Wettbewerb statt, an dem man sich sehr rege beteiligte, was dem wichtigen und lehrreichen Anlass einen Hauch von Freundschaft und Zufriedenheit gab. Anlässe wie diesen möchte ich allen Jagdgesellschaften und Jagdgruppen zur Nachahmung empfehlen. Den Wert, so denke ich, kann sich jeder Jäger selbst vorstellen. Öffentlichkeitsarbeit jeder Art haben wir bitter nötig, um das oft düster gezeichnete Bild von Jagd und Jäger aufzuhellen. Josef Griffel

Die Kursleiter (vl): Franz Waltenspühl, Jagdleiter von Gränichen Ost, Rolf Arber, stellvertretender Jagdaufseher und Gemeinderat von Gränichen, Revier Gränichen Ost, Josef Stirnimann, Obmann vom Revier Gränichen Süd, und Rolf Suter, Jagdaufseher von Gränichen Ost und Leiter der Jägerschule Weierbach in Gränichen.

…so auch geschehen bei den Fünftklässlern der Schule Rupperswil in ihrer ersten Woche im neuen Schuljahr! Sie verbrachten am Freitag, 13. August, einen interessanten Tag mit den Jägern des Lenzhards im Wald. Von Aberglauben keine Spur, war doch dieser traditionelle Anlass – wenn auch an einem Freitag, den 13. durchgeführt – ein besonderes Highlight für die neuen Schülerinnen und Schüler von Irene Pauli und Sybille Richner und für die Lenzhardjäger wiederum ein voller Erfolg.

mit seinem Suchhund originalgetreu nachgestellt werden. Es war für uns Lenzhardjäger eine grosse Freude, wie sich die Jugend für die wildbiologischen Zusammenhänge interessierte und im bewusst geführten Dialog manch knifflige Frage an die Jägerschaft stellte. Kein Monolog, sondern interaktiver Unterricht war angesagt! Wir sind fest davon überzeugt, dass die Kinder zurück bei ihren Eltern einiges davon zu erzählen haben. Das erfreuliche Resultat des begleitenden Wettbewerbs mit

Pünktlich kamen die jungen Gäste mit ihren Fahrrädern beim Waldhaus angefahren und verteilten sich nach der Begrüssung durch den Obmann der Jagdgesellschaft diszipliniert auf die fünf verschiedenen Posten. Von halbstündig dozierten Themen aus der Tierkunde unserer einheimischen Wildtiere, über die Weidmannssprache, den Umgang mit Waffen, den forstwirtschaftlichen Problemen bei Wildschäden bis hin zu den Aufgaben des Jägers, aber auch das korrekte Verhalten der Waldbesucher, haben den wissenshungrigen Nachwuchs voll in den Bann gezogen. Nach einem anspruchsvollen Morgen gab es am Grill die wohlverdiente Mittagspause, bevor das Nachmittagsprogramm in Angriff genommen wurde. Abschliessend konnte auch das korrekte Verhalten des Autofahrers bei einem Unfall mit Wildtieren und die Aufgaben des herbeigerufenen Jägers

den Themen aus dem gesamten Tagesablauf war für uns Jäger der Beweis dafür, dass sich die Vorbereitungen und das persönliche Engagement einmal mehr gelohnt haben. Rund ein Fünftel aller Kinder konnte auf alle zweiundzwanzig gestellten Fragen die richtigen Antworten geben. Wahrlich ein tolles Resultat! Die korrekt beantwortete, nicht einfache Stichfrage nach der Anzahl Töne einer von den Jagdhornbläsern vorgetragenen Melodie entschied schlussendlich bei Punktgleichheit darüber, dass Chantal Pierer den wertvollen Fuchsbalg als Siegertrophäe mit nach Hause nehmen durfte. Alle Kinder konnten aus einem vielfältigen Gabentisch von verschiedenen Sponsoren etwas auswählen, sodass der Besuch bei den Lenzhardjägern für alle Beteiligten bestimmt ein unvergessliches Erlebnis sein wird. Ruedi Holliger, Jagdleiter JG Rupperswil-Lenzhard Schweizer Jäger 9/2010

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Alle Jahre wieder…


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Gewinner und Verlierer Neuste Jagdstatistik und Feldhasenzählung 2010 analysiert Unsere Wildtiere kämpfen mit ungleich langen Spiessen. Während die Wildschweine und Rehe in der von Menschenhand geprägten Kulturlandschaft profitieren, geraten Feldhasen immer stärker unter Druck. Eine Herausforderung für das Wildtiermanagement. Die Auswertung der jüngsten Jagdstatistik zeigt, dass die Wildschweinjagdstrecke im Vergleich zu den Vorjahren regelrecht eingebrochen ist: Im Jagdjahr 2009/2010 wurden gerade noch 558 Wildschweine geschossen; in der Vergleichsperiode des Vorjahres waren es 1548 Tiere. Dieser Rückgang widerspiegelt zweifellos die Bestandsgrösse. Der jagdliche Eingriff der vorletzten beiden Jagdjahre hat offenbar zu einer wesentlichen Bestandsreduktion geführt. Wirksam waren auch natürliche Faktoren wie die späten Kälteeinbrüche im März. «Der ausgedünnte Sauenbestand wird sich aber bei Reproduktionsraten von bis zu 300 Prozent schnell erholen», meint René Urs Altermatt, Leiter der Sektion Jagd und Fischerei im Departement Bau, Verkehr und Umwelt. «Die diesjährige Freude an etwas weniger durch Wildschweine verursachte Schäden wird deshalb wohl nur von kurzer Dauer sein.» Wichtigster Aspekt der Schadenverhütung ist und bleibt die grenz- und fachübergreifende Zusammenarbeit aller betroffenen Partner. Das bestätigt sich auch im Rahmen der Erfolgskontrolle des kantonalen Projekts Wildschweinmanagement. Diese und weitere Erkenntnisse werden in einen kantonalen Massnahmenplan resultieren, der zusammen mit überarbeiteten Weisungen zur Wildschadenverhütung ab Frühjahr 2011 zur Anwendung kommen wird. Von Jahr zu Jahr weniger

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schwankend zeigt sich die Jagdstrecke des Rehwilds. Im vergangenen Jagdjahr 2009/2010 wurden 4864 Rehe erlegt. Rund 750 Rehe fielen dem Strassenverkehr zum Opfer und 74 Rehe wurden von Hunden gerissen. Feldhasenbestand weiter rückläufig Ganz anders stehen die Vorzeichen beim Feldhasen. Die Aargauischen Jagdgesellschaften haben im Frühjahr 2010 nach 2001, 2003, 2005 und 2008 zum fünften Mal den Feldhasenbestand erfasst. Das Resultat der diesjährigen Scheinwerfertaxation ist einmal mehr ernüchternd. Die Anzahl der beobachteten Feldhasen ist seit der ersten Zählung im Jahr 2001 von 3009 auf 1544 Tiere gesunken. In 50 Jagdrevieren − das sind doppelt so viele wie im 2008 − konnten gar keine Hasen mehr gezählt werden. Im Bezirk Lenzburg sank der Bestand von 2001 bis 2010 um 90 Prozent, im Bezirk Bremgarten um 81 Prozent, im Bezirk Zofingen um 61 Prozent und in den Bezirken Aarau, Baden, Muri und Rheinfelden um über 50 Prozent. Weiterer Indikator für den Bestandesrückgang ist die Anzahl Feldhasen pro 100 Hektaren Feldfläche. Diese Zahl sank im Aargau von 3,8 (2001) über 3,3 (2003), 3,2 (2005) und 2,6 (2008) auf neu 2,0 im Frühjahr 2010. Sie liegt damit unter dem schweizerischen Mittel von 2,7 Feldhasen pro 100 Hektaren (2009). Intensive Landwirtschaft, Lebensraumzerschneidung und zahlreiche Beutegreifer machen dem Hasen das Leben schwer. Hier steht das Wildtiermanagement vor einer grossen Herausforderung. «Gezielter als bisher muss der Feldhase gefördert werden, sonst droht er auszusterben», stellt René Urs Altermatt fest. Weitere Informationen: http://www.ag.ch/ jagd_fischerei/de/pub/aktuell.htm

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11Jahre im Dienst der Jagdaufsicht

Während 11 Jahren war der heute 60-jährige, in Speicher wohnhafte Hans Bodenmann als Jagdaufseher des Kantons Appenzell Ausserrhoden tätig. Im Jahr 1999 wurde Hans Bodenmann vom Regierungsrat als «Nebenamtlicher Jagdaufseher» gewählt. Mit grossem Engagement hat er sein Amt zum Wohle des Wildes und dessen Lebensräume vorbildlich ausgeübt. Aus beruflichen Gründen musste er leider diese Tätigkeit beenden. Anlässlich der ordentlichen Sommerzusammenkunft der Jagdaufseher mit dem Wildhüter und dem Jagdverwalter wurde Hans Bodenmann als Jagdaufseher in würdigem Rahmen verabschiedet. Ich danke Hans für seinen treuen Einsatz sehr herzlich, wünsche ihm weiterhin gute Gesundheit und als Jäger ein kräftiges Weidmannsheil. Willi Moesch, Kantonaler Jagdverwalter

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Hans Bodenmann (rechts) erhält von Jagdverwalter Willi Moesch einen Jagdzinnteller mit persönlicher Widmung.

Wildhüter war mein Traumberuf

Ende September 2010 geht Wildhüter Heinz Rindlisbacher aus Trachselwald in Pension. Er wirkte während 32 Jahren in den Emmentaler Gemeinden Affoltern, Hasle b.B., Lützelflüh, Oberburg, Rüegsau, Sumiswald und Trachselwald an der Schnittstelle zwischen Wildtier, Mensch und Umwelt. «Am 1. Mai 1978 wurde ich im Schloss Trachselwald offiziell als Wildhüter vereidigt – dieses Zeremoniell bleibt, wie so viel anderes, das ich seither in meinem Amt erlebt habe, unvergesslich», erzählt Heinz Rindlisbacher. Wildhüter zu werden war für ihn ein Bubentraum. Die Möglichkeit, diesen zu verwirklichen, eröffnete sich ihm aber dann doch eher

überraschend und erst, nachdem er bereits einige Jahre erfolgreich in seinem Erstberuf als Lehrlingsausbildner und Fachlehrer tätig gewesen war. Und siehe da, der Traumberuf hat auch während 32 Dienstjahren nichts von seiner Faszination eingebüsst. Einzelgänger und Teamplayer Was ist es denn, was diesen Beruf für Heinz Rindlisbacher und wohl auch für seine Berufskollegen so besonders macht? Die Nähe zur Natur und die grosse Selbständigkeit, die der Wildhüterberuf bietet, sind wohl zwei Aspekte. Die mit dem Beruf verbundenen Pflichten sind sehr verantwortungsvoll und vielschichtig


Veränderungen Konkret registrierte er, dass sich zum Beispiel die Verkehrsunfälle mit Wild in den letzten drei Jahrzehnten im Aufsichtskreis 18 des Kantons Bern vervielfacht haben. Musste er anfangs zwei Mal wegen einer Kollision mit Wild ausrücken, war er zuletzt pro Monat ungefähr zwölf Mal im Einsatz, um verunfalltes Wild zu bergen. Das Bevölkerungswachstum, das Aufkommen immer neuer Trendsportarten, die vielen Hunde in der Natur, aber auch die intensiv betriebene Landwirtschaft, beurteilte er als weitere Stör- und Stressfaktoren für das Wild. «Ja, selbst auf die ’Apotheke des Waldes’ kann es nicht mehr zurück greifen, weil diese infolge Übersäuerung des Bodens langsam verschwunden ist», stellt der professionelle Naturbeobachter nachdenklich fest. Alles sei halt schnelllebiger geworden; habe früher das Telefon zu Hause, das erst noch vielfach von seiner Frau gehütet werden musste, genügt, könnte sich der erfahrene Wildhüter jetzt ein effizientes Arbeiten ohne mobile Telefonie kaum mehr vorstellen. «Weidmanns Dank» Wenn im Oktober in den Emmentaler Wäldern die Jagd-

Wildhüter Heinz Rindlisbacher aus Trachselwald tritt Ende September 2010 in den verdienten Ruhestand.

hörner erklingen, hat also für Heinz Rindlisbacher bereits ein neuer Lebensabschnitt begonnen. «Nicht nur für mich, auch für meinen 11-jährigen Diensthund Argus», wendet der Noch-Wildhüter ein und schaute zum kräftigen, lang-

haarigen deutschen Vorstehhund an seiner Seite. Pläne mag Heinz Rindlisbacher zum Voraus nicht gross schmieden, er möchte in erster Linie das Familienleben, das manchmal berufsbedingt etwas zu kurz gekommen sei, pflegen,

sicher bleibe er auch mit der Natur und der Jagd verbunden und in Bewegung halten werde ihn bestimmt Argus, sein alter Diensthund. «Ja, und wer weiss, welche Träume plötzlich sonst noch wach werden …, ich lass’s jetzt einfach auf mich zukommen», sinnierte er. Der Jagd- und Wildschutzverein Trachselwald, allen voran Präsident Peter Meister und die Vorstandsmitglieder, wünschen «ihrem» Wildhüter für die Zukunft nur das Beste und sagen: «Weidmanns Dank, lieber Heinz, für deinen unermüdlichen Einsatz und die stets gute, konstruktive und motivierende Zusammenarbeit!» Elisabeth Pfäffli-Feldmann

Zuhören, zusehen und anfassen Zuhören, zusehen, anfassen sind drei Faktoren für ein gutes Verständnis und eine effiziente Ausbildung. Die Confrérie St Hubert du Grand-Val (Region Moutier, BE) hat im Konzept seiner Tätigkeiten im Rahmen des Passeport Vacances (Ferienpass) zusätzlich auf das Erleben gesetzt. Während der ganzen Woche vom 9. bis 13. August haben die Leiter dieser kleinen Jägergruppe die Kin-

der des Ferienpasses auf den Höhen des Graitery (Eschert), des Raimeux (Crémines) und des Montagne de Moutier begleitet, um Spuren von einheimischen Wildtieren zu suchen. Kurze Theorieblöcke in Worten und Bildern bildeten das Programm. Das Berühren von Gämskrickeln, Rehstangen und Schwarzwild-Eckzähnen, sowie andere interessante Funde waren für die Kinder

unvergessliche Momente. Das reale Ansprechen und Anpirschen von Rehen und Gämsen war sicher ein weiterer Höhepunkt. Dazu kam natürlich der obligate Aser am Feuer. Der Gründer und Präsident der Confrérie St Hubert du Grand-Val, René Kaenzig aus Crémines, zieht eine sehr positive Bilanz. Das Konzept ist leider auch Opfer seines Erfolges. Es gibt mehr interessierte Kinder als freie Plätze. Zwei Tage nach Eröffnung der Anmeldefrist war die Woche schon komplett ausgebucht. Was die Mitglieder der Confrérie natürlich entsprechend motiviert. Die strahlenden Kinderaugen sind ein zusätzlicher Dank und zeigen den Erfolg der seit vier Jahren durchgeführten Ausflüge. Diese werden auch im Rahmen der Université populaire jurassienne (Volkshochschule) und an Privatpersonen/Gruppen angeboten. Schweizer Jäger 9/2010

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und dadurch sehr abwechslungsreich, aber natürlich bedeuten sie auch harte Arbeit. Sie reichen von der Überwachung der wild lebenden Tiere, der Pflege ihrer Lebensräume bis hin zu jagdpolizeilichen und administrativen Aufgaben. «Als Wildhüter bin ich Visionär, Manager und Coach und gleichzeitig sowohl Einzelgänger wie auch Teamplayer», fasst Heinz Rindlisbacher das Spektrum seiner Tätigkeiten in prägnante Begriffe. «Ich kann nur sagen, dass mir nie langweilig wurde und dass keine Routine aufkam. Es ist ganz einfach ein Beruf, der gelebt sein will, denn die Natur kennt keine Blockzeiten, keinen Feierabend und auch keine Ferien – sie ist allgegenwärtig und latent in Veränderung», hält er rückblickend fest.


Bund und Kantone

Mehr Raum für Rothirsche Der Rothirsch soll im Kanton Bern alle geeigneten Lebensräume besiedeln können, postuliert das Berner Rotwildkonzept. Für dessen Umsetzung will man sich die langjährige Erfahrung Graubündens im Umgang mit dem Hirsch und der Errichtung von Wildruhezonen zunutze machen. Wer Rothirsche sehen will, geht am besten ins Val Trupchun im Schweizer Nationalpark. In den ganzen Alpen sind wohl nirgends vergleichbar grosse Hirschherden am helllichten Tag und im offenen Gelände so schön zu beobachten wie in diesem Seitental des Engadins. Die mässig steilen alpinen Weiden mit weitgehend geschlossenem Bewuchs auf 2300 bis 2450 Metern Höhe bieten den Huftieren vom Sommer bis in den Frühherbst vorzügliche Äsungsbedingungen. Die beliebten Futterpflanzen grünen grossflächig und sind in den vorherrschenden nordostexponierten Lagen auch im Spätsommer noch frisch. Um die 400 Hirsche haben ihren Sommereinstand im Val Trupchun. Zahlreicher sind bisweilen nur die Menschen mit Feldstecher und Fernrohr. Doch das kümmert die Hirsche nicht. Im Nationalpark können sie sich zu Recht sicher fühlen, und das Weggebot hält die Besucher auf Distanz. Berner Wildhüter auf Besuch im Engadin Das Val Trupchun war denn auch das erste Exkursionsziel im Weiterbildungskurs für die Berner Wildhüter sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des kantonalen Jagdinspektorats im Frühsommer dieses Jahres. «Rothirsch und Wildschutzgebiete» war das Kursthema. Man kam trotz suboptimaler Witterungsbedingungen voll auf die Rechnung. Mehrere Dutzend Stiere, Kühe und Kälber zeigten sich an diesem Tag, äsend, wieder-

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käuend oder gemächlich über die Matten ziehend. Der Ausflug ins Engadin hat einen triftigen Grund. Bern hat vor einigen Jahren seine Hirschpolitik neu formuliert: Der Hirsch soll sich in alle geeigneten Gebiete des Kantons ausbreiten können, postuliert das 2006 erlassene Berner Rotwildkonzept. Für dessen Umsetzung will man sich die Erfahrung Graubündens zunutze machen, wo sich die Art nach ihrer Ausrottung im 19. Jahrhundert zuerst wieder niederliess und heute nahezu die Hälfte ihres Schweizer Bestandes lebt. Im Kanton Bern begann die Rückkehr des Hirschs hundert Jahre später als im östlichen Teil der Schweizer Alpen. Zwar wurde bei Guttannen im Oberhasli bereits 1914 ein junger Stier geschossen, doch das war bloss ein einsamer Kundschafter. Er war seiner Zeit um Jahrzehnte voraus: Erst in den 1960er-Jahren liessen sich die ersten Hirsche bleibend auf Berner Boden nieder. Sie waren über den Brünig aus der Innerschweiz eingewandert, wo die Art inzwischen Standwild geworden war. Neue Hirschpolitik Die Freude über das Comeback wurde nicht von allen geteilt. Sein schlechter Ruf als Forst- und Landwirtschaftsschädling, der massgeblich zu seiner Ausrottung beigetragen hatte, haftete dem Hirsch immer noch an. 1979 wurde er im Kanton Bern wieder bejagt. Wegleitend war das «Hirschkonzept 1977». Es teilte den Kanton in drei Zonen ein: Hirschgebiet, Pufferzone, hirschfreies Gebiet. In erster Linie wollte man verhindern, dass die Tiere sich ins Mittelland ausbreiten. Das Konzept galt bis 1997. Doch auch danach war man bestrebt, das Mittelland hirschfrei zu halten. Zudem sollte die Population stabilisiert werden. Jetzt gilt eine andere Phi-

losophie: Die Artenvielfalt zu erhalten ist ein Ziel, das heute ohne räumliche Einschränkungen Gültigkeit hat. Wo geeignete Lebensräume vorhanden sind, soll auch die entsprechende Fauna leben können. Waldverträgliche Ausbreitung Allerdings soll die Ausbreitung waldverträglich erfolgen: Die Forst- und Landwirtschaftsschäden sind auf ein tragbares Mass zu begrenzen. Das kantonale Amt für Wald hat die Toleranzen bezüglich Hirschschäden und die Kriterien zur Beurteilung kritischer Situationen festgelegt. Am wenigsten erträgt es in den wichtigen Schutzwäldern: Das Risiko, dass die Verjüngung der Hauptbaumarten durch Wildverbiss gefährdet wird, will man hier nicht eingehen. Auch in bedeutenden Nutzwäldern ist die Toleranz begrenzt: Hier soll eingegriffen werden, wenn Schäden auftreten, welche die Erfüllung der Waldfunktionen in Frage stellen − wobei die Palette der Massnahmen neben jagdlichen Eingriffen auch Massnahmen zur Reduktion von Störungseinflüssen innerhalb und ausserhalb des Waldes sowie Lebensraumverbesserungen umfasst. Im übrigen Wald will man Hirschschäden bloss abgelten, und dies erst, wenn sie für den Waldbesitzer untragbar werden. Derzeit leben 900 bis 1000 Hirsche im Gebiet des Kantons Bern. Das sind viereinhalb Mal mehr als vor zehn Jahren. Die Kerngebiete liegen in den Räumen Brienz/Oberhasli und Grindelwald/Iseltwald, nördlich des Thuner- und Brienzersees im Raum Sigriswil/ Habkern/Sigriswil sowie – als Sommereinstand – im Simmental und Saanenland. Sie decken sich weitgehend mit kantonalen Wildschutzgebieten mit partiellem oder totalem Jagdverbot. Geeignete Lebensräume im Jura und im Mittelland Nebst diesen bereits heute besiedelten Gebieten werden namentlich der Berner Jura sowie – im Mittelland – das Emmental und der Raum

Schwarzenburg als hirschtauglich eingestuft. Das Vorhaben, dem Hirsch die Besiedlung von Neuland zu erleichtern, fordert nicht zuletzt die Jagdplanung. Damit eine Ausbreitung überhaupt möglich ist, braucht es einen ausreichenden Populationsdruck in den Quellgebieten; damit sie waldverträglich erfolgt, muss andererseits dafür gesorgt werden, dass die Bestände eine gewisse Dichte nicht übersteigen. Dieser Zielkonflikt zeigt sich derzeit im Längwald bei Aarwangen, wo sich weit abseits von den heutigen Vorkommen in den letzten Jahren ein Bestand von rund zwei Dutzend Tieren etabliert. Hier endet die Fernwanderroute, die von den Voralpen nördlich des Brienzersees via Emmental und Oberaargau Richtung Jura führt, am Zaun der Autobahn A1. Der direkteste Ausbreitungsweg von den Voralpen in den Solothurner und Berner Jura ist damit blockiert. Ein Wildtierübergang über die A1 ist hier erst für das Jahr 2019 geplant. So lange sollen die Hirsche im Längwald nicht warten müssen. Gemeinsam mit den Kantonen Bern und Solothurn beschloss das Bundesamt für Umwelt (BAFU), im kommenden Winter ein Dutzend Tiere einzufangen und in den Solothurner Jura zu verpflanzen. Umstrittener Abschussbeschluss Aufgrund von Klagen der örtlichen Förster hat die Berner Jagdkommission aber entschieden, in diesem Gebiet für die diesjährige Hirschjagd im September erstmals auch fünf Tiere zum Abschuss freizugeben – eine Massnahme, die sich der zuständige Regierungsrat Andreas Rickenbacher bei seiner Zustimmung zum Umsiedlungsprojekt ausdrücklich ausbedungen hatte. Kritiker der geplanten Abschüsse befürchten nun, dass der Jagdbetrieb im Längwald die Hirsche derart scheu machen könnte, dass die Einfangaktion danach massiv erschwert würde. Doch Rickenbacher will am Beschluss


Ruhezonen in Wintersportgebieten Nebst einer sorgfältigen Jagdplanung braucht es aber auch Massnahmen zur Erhaltung der potenziellen Hirschlebensräume in den Ausbreitungsgebieten. Eine entscheidende Lebensraumqualität ist Störungsfreiheit. Hirsche brauchen Räume, in denen sie weder von Jägern noch vom Freizeitbetrieb behelligt werden. Im Rahmen der laufenden «Überarbeitung der Wildschutzgebiete» des Kantons Bern (siehe dazu auch «Schweizer Jäger» 3/2010) wird deshalb auch geprüft, wo allenfalls neue Jagdbanngebiete und Wildruhezonen errichtet werden sollen. Am zweiten Tag des Berner Wildhüterkurses im Engadin stand denn auch der Besuch einer Wildruhezone, begleitet von Vertretern des Forstes und des Tourismus auf dem Programm. Die Wildruhezone

Rosatsch bei St. Moritz liegt in einem der touristisch intensivst genutzten Gebiete der Alpen. An lichteren Stellen hat man hier Ausblick auf das zur Kleinstadt angewachsene Dorf und die Villen am Gegenhang, wo für Grundstücke Quadratmeterpreise bezahlt werden wie in Zürich am Paradeplatz. In der Höhe schliesst sich die Wintersportarena des Corvatsch an, mit 17 Bergbahnen und Skilifts und über 100 Kilometern präparierten Pisten eine der grössten in der Schweiz. Die Wildruhezone Rosatsch grenzt an die Hahnensee-Abfahrt vom Corvatsch nach St. Moritz Bad. Menschen haben hier vom 1. Dezember bis zum 30. April keinen Zutritt. Davon ausgenommen sind bloss die Tätigkeiten des Forst- und Jagddienstes, Skitourengänger auf der markierten Route Laviner Grand sowie die Langlaufloipe über den Waldweg zur Alp Staz. Gegen Surlej und Sils Maria folgen zwei weitere Wildruhezonen im Bereich der Talabfahrten vom Corvatsch. Und auch talabwärts bis nach Zernez zieht sich eine Serie solcher beruhigter Wintereinstandsgebiete wie eine Perlenkette dem Inn entlang. Vorreiterkanton Graubünden Der Kanton Graubünden war in der Schweiz ein Vorreiter in Sachen Wildruhezonen und hat damit landesweit am meisten Erfahrungen ge-

macht. Seit 1989 können die Bündner Gemeinden den Zutritt zu Wildeinstandsgebieten örtlich und zeitlich einschränken. Anfang 2010 existierten im ganzen Kanton 264 rechtskräftige Wildruhezonen. Die meisten gelten bloss im Winterhalbjahr, die Zutrittsverbote betreffen hauptsächlich Schneesportler. In einigen Fällen werden aufgrund von Vereinbarungen auch Zonen mit Überflugeinschränkungen für Gleitschirmflieger und Deltasegler erlassen. Die Wildruhezonen sind einheitlich signalisiert und auf den Panoramabildern von den Pisten und Transportanlagen der Schneesportgebiete ebenso wie auf den Skitourenkarten markiert. Unter www. wildruhe.gr.ch sind zudem sämtliche Wildruhezonen des Kantons online zu finden. Grundsätzlich habe sich das Instrument der Wildruhezonen bewährt, hält das Bündner Amt für Jagd und Fischerei fest. Sie würden namentlich dann gut eingehalten, wenn sie das Ergebnis einer guten Zusammenarbeit aller Beteiligten seien. Vollzugsprobleme Das tönt ermutigend. Doch lehrreicher als die positiven Erfahrungen sind die Fälle, wo es Probleme gibt. So gesehen war eine Wildruhezone unterhalb des Corvatsch ein optimales Ziel für den Berner Wildhüterkurs. Um die Wildruhe massiv zu stören, reichen wenige Schneesportler, die sich nicht an die

Direkt von der Piste zum Bankomat Dass in der Diskussionsrunde der Touristiker am stärksten für griffige Massnahmen zur Umsetzung der Wildruhezonen plädierte, ist doch bemerkenswert. Vielleicht müsse man dem Gast im Gegenzug mehr Freerider-Abfahrten anbieten, wo dies problemlos möglich sei. Aber wer verbotenes Gebiet befahre, müsse man an Ort und Stelle zur Rechenschaft ziehen können: Bezahlung der Busse sofort oder beim nächsten Bankomat: «Wenn ich auf der Strasse zu schnell fahre, gibt es auch keine Diskussion». Allerdings: Dass deswegen die Tempolimiten von allen eingehalten würden, kann man auch nicht behaupten. Die Einsicht in den Sinn von Regeln ist immer noch die beste Voraussetzung dafür, dass diese auch eingehalten werden. Zu informieren und das Verständnis für die Ruhebedürfnisse der Wildtiere zu wecken, bleibt eine Daueraufgabe. Hansjakob Baumgartner

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der Jagdkommission festhalten. Die Umsiedlungsaktion könne lediglich als «eine vorgezogene Hilfsmassnahme» gewertet werden, «welche zwar die natürliche Ausbreitungstendenz dieser Wildart unterstützen kann, die örtlichen Probleme jedoch nicht lösen wird», hielt er Ende 2009 in einem Schreiben an das BAFU fest. «Der Bau einer Wildbrücke wäre die einzige Massnahme, welche die Problematik grundsätzlich lösen könnte. Hier ist der Bund ganz klar gefordert».

Bestimmungen halten. Und solche gebe es am Corvatsch täglich, räumte Markus Moser, Geschäftsleiter der Corvatschbahnen ein. Die Drohung einer Busse oder des Abonnementsentzugs schrecke sie offenbar nicht genügend ab – zumal das Risiko, erwischt zu werden, nicht sehr gross sei. Für eine wirksame Kontrolle fehlten das Personal und eine klare Regelung der Zuständigkeiten. Wird jemand dennoch ertappt, erfolgt eine Anzeige, und die betroffene Gemeinde spricht die Strafe aus. Der fehlbare Tourist erhält dann Wochen nach der Tat den Strafbescheid mit Rechtmittelbelehrung. Vielfach schicke er dann ein Schreiben zurück, in dem wortreich begründet werde, wieso er irrtümlich und aufgrund höherer Umstände am falschen Ort durchgefahren sei, sagt Markus Moser. Und ob er dann irgendeinmal eine Busse bezahlen müsse, stehe in den Sternen.


FR

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Grandhotel im Galmwald

Mit dem Titel «Auch die kleinen Tiere brauchen unsere Unterstützung» haben sich 27 interessierte Kinder vom FerienSpass Gurmels bei der diesjährigen Aktivität der Jagdgruppe Galm-Eichelried angemeldet. Ziel dieses Anlasses im Wald war es, im Jahr der Biodiversität etwas zu bauen, das der Natur nützt. Mit tatkräftiger Unterstützung von Kindern, der Revierkörperschaft Galm, den Mitgliedern der Jagdgruppe Galm-Eichelried und zusätzlichen Helfern wurde beim Pflegeheim Jeuss ein Wildbienenhotel gebaut. Dieses soll nun über Jahre den Wildbienen als Unterschlupf und Nisthilfe dienen. Am Samstagmorgen wurden die Kinder mit dem Fahrrad in Gurmels abgeholt und in den Galmwald geführt. Dort erwartete sie eine Postenarbeit. Auf dem ersten Posten wurde ihnen erklärt, was die Wildbienen tun und weshalb wir diese vermehrt unterstützen sollten. Jedes Kind konnte sein eigenes kleines Wildbienenhotel verzieren und später mit nach Nachhause nehmen. Der Imker Kurt empfing etwas später die Kinder in einem Schleier

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verpackt im Bienenhaus. Hier wurde der Unterschied zwischen Zucht- und Wildbienen genauestens aufgezeigt. Am letzten Posten musste mit Bohrmaschine, Bambus, Schilf usw. hantiert werden. Das Grandhotel wurde mit den vielen kleinen Händen erbaut. Nachdem die Glut vorbereitet war, durften sich die Kinder mit selbstgemachter Butter, Brot und Honig stärken. Zum Abschluss war mit den Eltern ein gemeinsames Bräteln angesagt.

Unter der Aufsicht von Wildschweinen, Lamas, Mufflons und vielen anderen Tieren, konnten die Kinder mit ihren Eltern das «Grandhotel Galm» einweihen. Die Jagdgruppe Galm-Eichelried möchte den Kindern für den tollen Einsatz danken und die Wildbienen werden sich freuen.

Freiburger Jungjäger 2010 74 Kandidaten hatten vor 18 Monaten die Ausbildung zum Erwerb des Freiburger Jagdfähigkeitsausweises begonnen. 55 von ihnen absolvierten die Ausbildung ganz. 50 stellten sich der theoretischen Prüfung und bestanden (alle!) und – dieses Mal leider keine Damen! – 46 von ihnen wurden nach bestandener praktischer Prüfung (mit der Büchse) am Freitag, 2. Juli, in der Kaserne am Schwarzsee, zu Füssen von Kaiseregg und Spitzfluh, den Wahrzeichen des senseoberländischen Kleinods, diplomiert. Grusswort und Glückwünsche Leichte Gewitterwolken über dem idyllischen Talkessel am Rand der Freiburger Voralpen und einige Spritzer von oben konnten die frohe Erwartung der künftigen Jäger nicht mindern. In grosser Zahl waren sie mit Freunden, Partnerinnen und Angehörigen gekommen, um das Diplom – Zeugnis der bestandenen «grünen Matura» – entgegenzunehmen. Im jagdlich stilvoll dekorierten Saal leiteten die Bläser von Diana Sense Oberland, unter Leitung von Bruno Schafer, mit «Begrüssung» die Feier ein. Toni Honegger (Châtel-St.-Denis), Chef der Jungjägerausbildung und Präsident von Diana Sense Oberland, begrüsste die Versammelten, unter ihnen Nicolas Bürgisser, Oberamtmann des Sensebezirks, Otto Lötscher, Ammann von Plaffeien, als Vertreter der gastgebenden Gemeinde, Roman Eyholzer, Abteilungsleiter im Departement und zuständig für Jagd und Wild, Bruno Fasel und Philippe Voléry, Präsident und Vizepräsident des Freiburger Jägerverbands, und die Wildhüter François Equey und Martin Jelk. Einige Augenblicke des stillen Gedenkens wurden Lukas «Luki» Käser gewidmet, der während der Ausbildungszeit aus dem Leben schied.

Otto Lötscher entbot namens der Gemeinde Plaffeien den Willkommensgruss. Er betonte, wie wichtig es sei, dass es Nachwuchs gebe, bei der Jägerschaft wie beim Wild. Er stellte kurz die Gemeinde vor und beschrieb auch das neue, für die touristische und landschaftliche Entwicklung wichtige Label der Region: Plaffeien ist mit seiner wunderschönen Landschaft Mitglied des «Naturparks Gantrisch» geworden. Kritische Anmerkungen machte er zu Luchs und Wolf und zur Sperrung der Alpstrassen für den privaten motorisierten Verkehr, die von den betroffenen Oberländer Gemeinden nicht unwidersprochen hingenommen wurde. Roman Eyholzer freute sich über den Prüfungserfolg «seiner» ersten Jungjägergeneration nach Amtsantritt. Er lobte die sehr gut organisierte Ausbildung, die ausgezeichnete Durchführung und gratulierte den Jungjägern zum Erfolg. Eine grössere Prüfung stehe ihnen allerdings, so unterstrich er, noch bevor: die Jagd selbst als verantwortungsvolle Umsetzung dessen, was sie gelernt haben. Wichtig seien innerhalb der Jagdausübung Hege und Einsatz für die Pflege und Erhaltung der Natur. Nur wenn dies vor der Öffentlichkeit sichtbar werde, erfahre die Jagd im engeren Sinn auch ihre Anerkennung. Ein herzliches Dankeschön richtete Roman Eyholzer an Toni Honegger und seine Equipe für die aufwändige und intensive Arbeit bei der Ausbildung. Bruno Fasel entbot den Jungjägern die herzlichen Glückwünsche des Verbands und mahnte, dass sich mit der Jagdausübung die Ausbildung fortsetze. Dazu sei es auch nötig, dass sich der Jungjäger einer erfahrenen Jagdgruppe und einer Sektion innerhalb des Verbands anschliesse. Es sei wichtig, aus der Erfahrung älterer Jäger weiter zu lernen.


Erstes Gebot bei der Jagdausübung seien die strenge Beachtung der Regeln jagdlicher Ethik, Engagement bei der Hege und Anstand und Respekt in der Begegnung mit anderen Jägern. Bruno Fasel dankte abschliessend Toni Honegger für das Geleistete und Roman Eyholzer für die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Dienst. Philippe Voléry, Vizepräsident, wies in seinem Grusswort daraufhin, dass die Jäger, mit einem Anteil von 0,4% an der Gesamtbevölkerung, in ihrem Auftreten besonders gefordert seien. Jäger würden bei der Jagdausbildung und in ihrem Auftreten von der Öffentlichkeit scharfäugig beobachtet. Jeder Jungjäger müsse sich dessen bewusst sein, dass er mit seinem Auftreten auf der Jagd und bei der Hege im Jahreslauf das Bild von der Jagd, das sich die Öffentlichkeit mache, mit präge. Leider ein Misston! François Equey richtete als Vertreter der Freiburger Wildhut Grussworte an die Jungjäger. Er wünsche ihnen eine gute Jagd und appellierte an sie, die Reglemente zu beachten. Wildhüter Martin Jelk, seit vergangenem Jahr im Amt, las die deutsche Fassung des Textes vor. Respekt, so führt Equey aus, sei geboten gegenüber dem Wild ebenso wie gegenüber den anderen Nutzern der Natur. Zu scharf und in der Form inakzeptabel fiel sein Kommentar zu den Prüfungsresultaten aus. Hier äusserte er «Sorge» und «Skepsis», was die bevorstehende Jagdpraxis anbetref-

fe. Dieser völlig deplatzierte Kommentar, unter anderem zu den Ergebnissen im Distanzschätzen, führte zu irritiertem Raunen im Saal und die damit entstandene atmosphärische Störung eines im übrigen harmonischen und schönen Anlasses war auch Thema beim Apéro. Es ist fragwürdig, bei einer Feier mit einer Kritik an Prüfungsergebnissen und gerade beim Distanzenschätzen anzusetzen. Weit mehr als die Hälfte aller Grünröcke verlässt sich heute nicht mehr aufs Schätzen, sondern bedient sich vor dem Schuss der verschiedenen elektronischen Hilfsmittel. Steinschleuder, Saufeder und Pfeil-und-Bogen sind längst keine tauglichen Jagdwaffen mehr. Der Daumensprung bei der Distanzmessung ist aus der Mode gekommen. Bei der Einschätzung der Distanz zum Wild ist zunehmend für die Jäger die Lasermessung ein unersetzliches Hilfsmittel. Sie macht die verantwortungsvolle Entscheidung «Schuss oder Verzicht auf den Schuss» leicht, zumindest, was die Schussdistanz anbelangt. Der Dienst sollte bei einer Revision des Prüfungsreglements über die Bücher gehen und Wert und Sinn des Distanzenschätzens als Prüfungsaufgabe überdenken. Schade, dass der unbedachte Kommentar eines Wildhüters zur Prüfung die Freude am Anlass minderte! Die frisch Diplomierten Nach den Grussadressen wurden die Diplome übergeben. Die Verleihung wurde von Roman Eyholzer, Toni Honegger und Bruno Fasel

vorgenommen. Bestanden haben die Prüfungen (die zehn deutschsprachigen Jungjäger am Anfang der Liste!) und damit Anrecht auf das «komplette Patent» (Jagd im Flachland und im Gebirge): Manuel Andrey (Rechthalten), René Bertschy (Tafers), Hansruedi Beyeler (Schwarzsee), Erich Brülhart (Tentlingen), Kuno Egger (Sugiez), Marc Furer (Jeuss), Alfons Kolly (Giffers), Cédric Imhof (Courtaman), Mark Schenk (Bösingen), Andreas von Niederhäusern (Oberschrot); Marc Baeriswyl (La Corbaz), Laurent Berset (Grandvillard), Stéphane Bielmann (Treyvaux), Yvan Bosson (Vuarmarens), Etienne Currat (St. Martin), Denis Dunand (Botterens), Christophe Duvoisin (Oberried), David Feusi (Châtel-St.-Denis), Cédric Fragnière (Bulle), Justo Garcia (Fribourg), Rodolphe Genoud (Châtel-St.-Denis), Steven Girard (Vuippens), Tilmann Kehren (Remaufens), Romain Meyer (Châtel-St.-Denis), Frédéric Michel (Remaufens), Grégoire Overney (Belfaux), Nicolas Passaplan (Fribourg), Pierre Passaplan (Fribourg), Sébastien Pequegnat (Vil-

lard-sur-Glâne), Fabrice Piazza (Botterens), Emile Pilloud (Châtel-St.-Denis), Jean-Luc Pochon (Cugy), Marc Progin (Vuadens), Sébastien Progin (Vuadens), Neoît Remy (Posieux), Jean-Philippe Remy (Sorens), Francis Repond (Villars-sur-Glâne), Daniel Rime (Le Tour-de-Trême), Julien Risse (La Roche), Luc Roulin (Semsales), Hubert Sallin (Romont), Frédéric Savoy (Fribourg), Cédric Schouwey (Botterens), Dominique Suard (Billens). Beim anschliessenden Apéro, der deutlich im Zeichen der Erleichterung und der Entspannung stand, galt bei den Jungjägern der Blick schon dem Künftigen, dem ersten Jagdpatent und der Herbstjagd. Präsident Bruno Fasel und Jagdvorsteher Roman Eyholzer ihrerseits gaben sich überzeugt, dass die guten, inzwischen eingespielten Beziehungen zwischen Verband und Behörde durch die Irritation während der Diplomfeier keinen Schaden nehmen würden – vorausgesetzt, dass die Anstrengungen dazu von allen Seiten, auch von der Wildhut, nicht nachlassen würden. Dr. Edgar Marsch

Jagdhornbläser Diana Sense Oberland, unter Leitung von Bruno Schafer (ganz rechts). Schweizer Jäger 9/2010

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Die Jungjäger 2010


Bund und Kantone

GL

Vorstands- und Funktionärencup

des Glarner Jagdvereins Zum Abschluss der Trainings-Saison führt der Glarner Jagdverein im Jagdstand Aeschen im Oberseetal jeweils ein internes Jagdschiessen für Vorstand, Funktionäre und Helfer durch. Das anspruchsvolle Programm bestand am 13. August 2010 aus je einem Schuss auf Fuchs, Reh, Mungg, Keiler (je100 m), Gams (ca. 160 m), Hirsch (ca. 170 m).

GR

Die Rangliste (Auszug): 1. Engelbert Mächler, 59,3 Punkte; 2. Josef Schwitter 58,2; 3. Josef Mächler 58,1; 4. Ruedi Keller, 56,1; 5. René Allenspach, 50,0; 6. Ernst Müller, 49,4.

Der Glarner Jagdverein bedankte sich beim anschliessenden Aser bei allen Funktionären und Helfern. Er hofft, auch im kommenden Jahr auf ihre Mitarbeit zählen zu dürfen. Alexander Kubli, Präsident, Glarner Jagdverein

Freie Jägerveteranen-Landsgemeinde der Bündner Jäger

Wohl eine einzigartige «Landsgemeinde» in der Schweiz! Der alle zwei Jahre stattfindende Anlass erfreut sich unter den Bündner Jägern aus der ganzen Schweiz grosser Beliebtheit. Teilnehmen kann, wer 60 Jahre und älter ist und die Bündner Jagd ausübt oder ausgeübt hat. Beim Munggenstich erhält jeder Teilnehmer eine Naturalgabe. Am diesjährigen Anlass beteiligten sich 124 Schützen auf den 50-mMunggenstich und 88 Teil-

nehmer schossen den Steinbock-Spezialstich auf 150 m Distanz. René Schuhmacher konnte als OK-Präsident (Sektion Hubertus) auch namhafte Vertreter aus der Politik, so Nationalrat Tarcisius Caviezel, Regierungsrat Stefan Engler (oberster Jagdherr des Kantons Graubünden) sowie den Gemeindepräsidenten von Bonaduz, Christian Theus, und selbstverständlich auch Dr. Georg Brosi, Chef des Amtes für Jagd und Fischerei (allesamt

auch Jäger) begrüssen. Unter den Gästen befand sich auch Beat Angerer, Zentralpräsident des BKPJV, und Heinz Guler, Präsident des Verbandes der Wildhüter, Jagd- und Fischereiaufseher Graubündens. Leider verstarb der bisherige Landammann Hans Strub am 23. Dezember 2008 mit erst 68 Jahren auf dem Heimweg von der Passjagd an einem Herzstillstand. In der Person von Toni Bearth, Bonaduz, einem langjährigen Aktivmitglied der Sektion Hubertus und ehema-

OK-Präsident René Schuhmacher.

Der neue Landammann Toni Bearth.

Die Freie Jägerveteranen-Landsgemeinde lockte viele Weidmänner nach Bonaduz.

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liger Jagdaufseher, wurde ein Nachfolger als Landammann gefunden. Verschiedene Redner kamen zu Wort. So unter anderen auch der Zentralpräsident des Bündner Kantonalen Patentjägerverbandes. Mit Nachdruck und klaren Worten verwies er auf die vier wichtigsten Säulen der Bündner Jagd (siehe Auszug aus der Ansprache). Ein wichtiger Teil dieses Anlasses ist auch das Gespräch untereinander, manchmal auch mit «Jägerlatein» durchmischt. Der rei-


Auszug aus der Ansprache des Zentralpräsidenten des Bündner Kantonalen Patentjägerverbandes, Beat Angerer «Die ökologische und nachhaltige Bündner Patentjagd wird von vier Säulen getragen.» Eine Säule ist die Jagdplanung: Bei der Jagdplanung verfügen wir heute in Graubünden über eine riesige Datenbank mit tausenden Daten und Zahlen. Diese sind genau erfasste Abschusszahlen, Wildzählungen, gutachterische Einschätzungen, verbunden mit Erfahrungen und die neusten Forschungsergebnisse. Mit diesen Zahlen und Daten können wir die Jagden planen und Abschusspläne erstellen. Wir können aber auch auf Änderungen der Voraussetzungen, auf Änderungen der äusseren Einflüsse und den daraus gemachten Erkenntnissen schnell reagieren. Mit diesen Daten sind wir auch in der Lage, der nicht jagenden Bevölkerung, der Öffentlichkeit und vor allem den Schutzorganisationen wie WWF, Pro Natura, Tierschutz, Vogelschutz und wie sie alle heissen, mit Fakten zu belegen, dass wir die Wildbestände nachhaltig bewirtschaften. Eine zweite Säule ist die Aus- und Weiterbildung und die Öffentlichkeitsarbeit: Seit 1997 verfügt der BKPJV über eine subinterne Ausbildungskommission, der KOAWJ. Diese Kommission organisiert flächendeckend über den ganzen Kanton, Kurse und Weiterbildungstage. Diese Aus- und Weiterbildungen werden den Jagdprüflingen sowie den Jägerinnen und Jägern und allen Interes-

sierten angeboten. Auch hier streben wir laufend Verbesserungen an. Die Aus- und Weiterbildung wird in Zukunft eine immer wichtigere Aufgabe des Verbandes werden. Eine zweite wichtige Aufgabe ist die Öffentlichkeitsarbeit. Wenn wir die Patentjagd erhalten wollen, müssen wir die nicht jagende Bevölkerung und die Schutzorganisationen in das Jagdgeschehen integrieren. Wir müssen sie aufklären und informieren. Gerade mit unserer hochmodernen Jagdplanung sind wir in der Lage, der Öffentlichkeit aufzuzeigen, dass wir ihren Auftrag erfüllen. Die Öffentlichkeitsarbeit wird mittel- und langfristig eine sehr wichtige Aufgabe der Jägerschaft und des Verbandes sein. Eine dritte Säule ist die Hege: Die Bündner Jägerinnen und Jäger leisten zusammen mit den Jagdprüflingen jährlich über 25 000 Hegestunden. Diese Hegestunden bestehen zum grössten Teil aus Biotophege. Biotophege bedeutet Lebensraumverbesserung für das Wild. Wir verbessern mit der Biotophege nicht nur den Lebensraum von jagdbaren Wildarten, sondern auch den Lebensraum von geschützten und bedrohten Wildarten. Das Ausscheiden von Wildruhezonen in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Interessensgruppen ist ebenso ein wesentlicher Teil der Hege. Die ausgeschiedenen Wildruhezonen verbessern die Lebensqualität des jagdbaren Wildes, sie verbessern aber auch die Lebensqualität der nicht jagdbaren Wildarten. Die Hege, wie wir sie heute betreiben, ist aktiver Tier- und Naturschutz. Man kann uns heute, mit der Biotophege, nicht mehr den Vorwurf machen, dass wir die Hegeaktivitäten nur aus Eigennutz machen, damit wir im Herbst mehr oder stärkere Tiere erlegen können. Nein, die heutige Hege dient auch den nicht jagdbaren Wildarten. Unsere Hege findet zum grössten Teil bei der Bevölkerung und den Schutzorganisationen hohe Beachtung. Aber

auch die Hege muss sich laufend anpassen und weiterentwickeln. Die vierte Säule ist das Schweisshundewesen: Das Schweisshundewesen wird im Kanton Graubünden vom Bündner Schweisshundeclub, dem BSC, organisiert. Uns Jägerinnen und Jägern stehen während der Jagd rund um die Uhr, flächendeckend über den ganzen Kanton verteilt, ca. 150 ausgebildete und geprüfte Hundegespanne zur Verfügung. Der BSC ist stetig bestrebt, durch Steigerung der Anforderungen an die Hundeführer und ihrer Vierbeiner, die Qualität der Hundegespanne zu verbessern. Durch laufende Anpassungen der Vorschriften werden auch die Einsatzmöglichkeiten der Gespanne optimiert. Aus tierschützerischen, ethischen und wildbrethygienischen Gründen ist es unsere weidmännische Pflicht, alles daran zu setzen, beschossenes Wild so schnell wie möglich zu erlösen und zu bergen. An allen vier Säulen ist noch Verbesserungspotenzial vorhanden. Diese Säulen müssen stetig verbessert und angepasst werden. Um unsere Patentjagd zu

erhalten, müssen wir uns den neusten Erkenntnissen und Anforderungen anpassen und stellen. Wir müssen Allianzen mit dem Forst, mit der Landwirtschaft, den Schutzorganisationen und der Öffentlichkeit eingehen. Auch wenn wir uns manchmal über die neuen Jagdbetriebsvorschriften ärgern und wir die Wildbiologen, inklusive dem Jagdinspektor, am liebsten auf den Mond schiessen würden, wenn wir schimpfen und jammern, so jammern wir in Graubünden immer noch auf einem sehr, sehr hohen Niveau. In den letzten zweieinhalb Jahren bin ich mit vielen Verbandsvertretern und Jagdbehörden der verschiedenen Kantone zusammen gekommen. Ich kann Ihnen versichern, die Bündner Patentjagd geniesst heute schweizweit, aber auch über die Landesgrenze hinaus, ein sehr hohes Ansehen. Viele beneiden uns um unsere freie und doch geplante Jagd. Alle, die Jagdplanung betreiben, schauen immer mit einem Auge nach Graubünden, was wir tun. Bei der Jagdplanung spielen wir vielmals eine Vorreiterrolle, aber auch bei der Umsetzung dieser geniessen wir Bündner Jäger heute hohes Ansehen.

Unterengadiner Bär identifiziert Der Braunbär, der vom 17. bis 24. Juni 2010 den Kanton Graubünden besucht hat, konnte genetisch identifiziert werden. Zwei Haarproben aus dem Schweizerischen Nationalpark und aus dem Val Plavna sowie eine Speichelprobe eines Schafrisses aus dem Val d’Uina konnten erfolgreich genetisch analysiert werden. Sie stammen alle vom gleichen Individuum. Dabei handelt es sich um den männlichen Bären M2, einem direkten Nachkommen der beiden seinerzeit aus Slowenien eingeführten und in der Adamello-Brenta-Gruppe ausgesetzten Bä-

ren Daniza und Gasper. Geboren wurde er im Jahre 2008 im Trentino. Seither konnte er nur wenige Male genetisch nachgewiesen werden, was schon darauf hindeutet, dass er eher diskret unterwegs ist und bisher nur zu wenigen Konflikten Anlass gab. Seit dem 24. Juni 2010 konnten in Graubünden keine Nachweise von Bären bestätigt werden. Im Gegensatz zum angrenzenden Südtirol, wo in den letzten Wochen wiederholt einzelne Tiere ihre Spuren hinterliessen. Amt für Jagd und Fischerei Graubünden Schweizer Jäger 9/2010

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bungslose Ablauf des Tages, die Freude der Teilnehmer und Gäste bewies einmal mehr, dass das OK mit seinen Helfer/innen sich minutiös vorbereitet hatte. Weidmannsdank! Die Ranglisten können auf der Homepage des BKPJV (www. bkpjv.ch) eingesehen werden. ToPfi


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NW

Jäger bilden sich weiter

Kurs für Nachsuchegespanne Die strengen Tierschutzrichtlinien wollen auch die Jäger einhalten. Deshalb spielt auch für sie Weiterbildung eine wichtige Rolle. Kürzlich trafen sie sich in Emmetten, um mit ihren Hunden gemeinsam die Fährtenarbeit zu verbessern. Unter der Regie des neuen Jagdverwalters Fabian Bieri war nach einer guten Lösung gesucht worden, um das Nachsuchewesen im Kanton Nidwalden auch gegenüber dem Tierschutzgesetz optimal zu

LU

BaujagdSeminar

Die Sektion Seetal von RevierJagd Luzern lädt auf Freitag, 24. September 2010, 19.00 Uhr, Jägerinnen und Jäger zu einem «Baujagd-Seminar» nach Sulz (Gde. Hitzkirch) ein. Der Sektionsvorstand konnte für diesen Anlass mit Michael Mester (siehe auch «Schweizer Jäger» 2/2010) einen europäisch anerkannten Fachmann verpflichten. Wann, Wo, Kosten Freitag, 24. September 2010, ab 19.00 Uhr, in der Turnhalle Sulz (Gemeinde Hitzkirch).

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regeln. Nach einigen Sitzungen war man nun zum Schluss gekommen, einen Weiterbildungskurs durchzuführen. Inhalt solle die Fährtenarbeit und weitere Themen zur Schweissarbeit sein. Auch soll er jedes Jahr ausgeschrieben und realisiert werden. Die Premiere fand nun statt. Am Vortag bereits wurden die Fährten von den Richtern Hans-Ruedi Amstad und Louis Kesseli für den Samstag vorbereitet. Auch wurden vom Wildhüter Hubert Käslin und von Ruedi Merz Anschüsse getätigt, um den Gespannen zu zeigen,

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Kosten: 30 Franken für Mitglieder von Revierjagd Luzern (Zuschlag für Nicht-Mitglieder: 10 Franken). Anmeldung: Thomas WyssChristen, Dorf, 6234 Kulmerau, Tel. 041 933 33 92, wyss. christen@bluewin.ch Programm 19.00 Öffnung Tagungslokal 19.30 «Faszination Baujagd» mit Michael Mester 21.30 Abschluss offizieller Teil und «Waldfest»

Diese Gespanne haben die Prüfung erfolgreich abgelegt (stehend vlnr): Werner Zumbühl, Christian Lussi, Erich Niklaus, Ruedi Merz, Andy Murrer, Sepp Waser, Hansruedi Amstad, Hubert Käslin, Fabian Pieri, Fred Emmenegger und Rene Lussi; (kniend vlnr) Arnold Odermatt, Erwin Thalmann, Kurt Würsch, Peter Odermatt und Louis Kesseli. was für Pirschzeichen sie nach dem Schuss noch finden. Denn die Anatomie des Wildes ist ein weiteres wichtiges Thema für die Jäger. Am Samstagmorgen absolvierte jeder Teilnehmer eine zugeloste Schweissfährte, welche mit dem Fährtenstock gelegt worden war. Erfreulich für die Veranstalter: Man konnte allen Gespannen zur erfolgreichen Arbeit gratulieren. Diese sind nun berechtigt, im Kanton Nidwalden Nachsuchen zu tätigen. Nach dem Weiterbildungskurs kam auch der gesellige

SG

und theoretische Teil nicht zu kurz. Die Jäger setzten sich zusammen, und es wurde lebhaft diskutiert und viele Fragen wurden gestellt, welche auch alle beantwortet werden konnten. Herzlichen Dank sprechen die Jäger der Jagdverwaltung für den spendierten Aser und dem Wildhüter Hubert Käslin für das perfekte Grillieren aus. Beatrice Merz

Faszination Natur

Die WWF-Sektionen AR/ AI, SG und TG verleihen jedes Jahr den «Grünen Zweig». Wer sich mit speziellem Engagement für die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen einsetzt, sich für Lebewesen oder eine nachhaltige Entwicklung stark macht, gehört zu den Anwärterinnen und Anwärtern des mit 5000 Franken dotierten Ostschweizer Umweltpreises. Der Preis soll Anreiz für ökologische Leistungen bringen, die in der Öffentlichkeit kaum Beachtung finden. Zur Teilnahme sind auch Schulen eingeladen.

2009 nahm auch die zweite Realschulklasse des Oberstufenzentrums von Bad Ragaz am Wettbewerb teil und verpasste dabei nur ganz knapp die Auszeichnung. Was motivierte Jugendliche aus eigenem Antrieb zu leisten im Stande sind, gelangt nachfolgend zur Darstellung. Die angeführten Textbeispiele werden aus dem Projektbeschrieb der Klasse zitiert. Faszination Natur Als «spiritus rector» fungierte wohl der Klassenlehrer Amadeus Muoth, ein in Mit-


Kampf gegen die Verarmung der Feldflur «In Bad Ragaz hat die JG Pardiel mit ihrem Obmann Urs Thomann und mit dem einheimischen Landwirt Markus Zindel einen Rotwildablenkungsfütterungsacker in der winterlichen Wildruhezone bestellt. Dieser Maisacker ist eine Allmeindparzelle und liegt ausserhalb unseres Dorfes. Dieser Acker hat die Funktion, das Rotwild während des Winters von der Hauptstrasse Bad Ragaz – Vilters abzulenken. Die Feldflur, ein wesentlicher Bestandteil für unsere Fauna und Flora, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten drastisch verändert. Aus diesem Grunde haben wir versucht, dieser Situation entgegenzuwirken. Wegen der intensiven Bewirtschaftung herrscht heute vor allem in offenen Kulturlandschaften ein Notstand für die Natur.» (Zitat) Das Vorgehen Die Schüler begannen den Acker zu entsteinen, wobei sie die aufgelesenen Steine am Ufer des nahen Baches zu zwei nach Osten gerichteten Haufen aufschichteten. Unter einen davon wurden verschiedene Kräuter, als Beispiel findet sich Thymian erwähnt, deponiert. Im zweiten Fall unterblieb diese Massnahme. Unkräuter wurden als Nahrungsquellen oder aber De-

ckungsmöglichkeiten für die verschiedensten Tierarten im Acker belassen. Im Bericht werden als Beispiele Hasen, Dachse, Vögel, Amphibien, Reptilien, Insekten, Schmetterlinge, Falter und Spinnen erwähnt. Für Wildbienen wurden durch die Mädchen Brut- und für Greifvögel durch die Knaben Ansitzmöglichkeiten geschaffen. Am Bachufer nach Osten ausgerichtete Aluminiumplatten sollten die von Knaben dort gesichtete Ringelnatter zum Sonnenbad aus ihrem Versteck locken. Gesonnt hat sich dann nicht die Schlange, sondern Grillen und andere Insekten. Der Mäusebussard nutzte schon bald den «Hochsitz» zum Erspähen von möglicher Beute. Nur fotografieren liess er sich zum Leidwesen der Schüler nicht. Was übrigens auch für die von ihrer Behausung schon bald Besitz nehmenden Wildbienen gilt.

Der WWF schrieb «Eure Eingabe war eine Besonderheit: Sie war die einzige, hinter der nicht Erwachsene, sondern ihr als Schülerinnen und Schüler standen. Gerade heute, da man gerne über die ’faule Jugend’ schimpft, setzt eure Einsatzfreudigkeit ganz andere Akzente. Durch eure Initiative habt ihr ja nicht nur den ursprünglichen Zweck des Ackers hergestellt, sondern darüber hinaus mit zahlreichen andern Massnahmen eine grosse Bereicherung bewirkt. Raubvögel, Ringelnatter, zahllose Insekten werden es euch danken!» (Zitat)

legte seine Schüler zur Fährte und liess ihnen beim Ausarbeiten aber alle Freiheiten. Zwar da helfend, wo sie seinen Rat und seine Erfahrung brauchten. Den Grundstein für dieses Interesse und die damit verbundene Ausdauer hat aber er in die Herzen dieser jungen Menschen gelegt. Als leuchtendes Beispiel dafür, dass wir uns als Jäger für die Schöpfung als Gesamtheit engagieren. Und dazu gehören auch lernwillige und für ihre Grossartigkeit begeisterungsfähige, junge Menschen. fjs

Danken möchten auch wir diesen initiativen jungen Ragazern. Sie haben einen Stein ins Wasser geworfen, der bestimmt noch immer weite Kreise nach sich zieht. Unser Dank gilt aber auch ihrem engagierten Lehrer Amadeus Muoth. Er

Die Schüler ziehen folgende Schlüsse «Unser Projekt zum Wettbewerb der ’Grüne Zweig’ war für uns alle sehr lehrreich, spannend und interessant. Wir haben betreffend Fauna, Flora und über vieles mehr sehr viel gelernt. Es ist uns wohl bewusster worden, dass wir alle zur Natur Sorge tragen müssen. Die Natur ist so vielfältig und bewundernswert, dass es ausserordentlich schade und unverantwortlich wäre, wenn etwas nicht mehr stimmen täte und sie nie mehr im Lot stünde.» (Zitat)

Die zweite Realschulklasse des Oberstufenzentrums aus Bad Ragaz.

Lesesteinhaufen als Unterschlupf.

Eine Bussardstange wird aufgestellt. Schweizer Jäger 9/2010

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telbünden aufgewachsener Rätoromane mit Bündner und St. Galler Jagdpatent, der seine Klasse auf das entsprechende Informationsblatt aus dem kantonalen Schulblatt aufmerksam machte, den Entscheid über die Wettbewerbsteilnahme aber seinen Schutzbefohlenen überliess. Er ist Mitpächter der JG Pardiel, über deren Umweltengagement, unter der Regie ihres rührigen Obmanns Urs Thomann, im SJ schon mehrfach berichtet wurde. Die Klasse entschied sich schlussendlich aus einem reichhaltigen Ideenkatalog für das Projekt «Faszination Natur». Doch lassen wir die Schüler auszugsweise selbst sprechen.


Bund und Kantone

Mit den Jägern in den Wald… Bei herrlichem Wetter besuchten am 7. August über 60 Erwachsene und Kinder auf Einladung der Frauengemeinschaft Grub SG und der Frauen Gemeinschaft Eggersriet die Jäger der Jagdgesellschaft Eggersriet. Nach der Begrüssung mit Jagdhornklängen wurden sechs Gruppen gebildet. An den verschiedenen Posten erhielten Kinder und Eltern spannende Einblicke ins Leben der Wildtiere im Jagdrevier Eggersriet, von Jagdeinrichtungen, gesetzlichen Voraussetzungen, den Jagdbetrieb, die Ausrüstung der Jäger und den Einsatz der Jagdhunde. Die neun Monate alte kleine Münsterländer Jagdhündin des Jagdpächters Ludwig Hörmann zeigte, – obwohl erst in der Ausbildungsphase – wie gut sie bereits Fährten von Wildtieren aufnehmen und auch apportieren kann. Die Besucher waren beeindruckt über das grosse Fachwissen, welches von Jägern verlangt und das hohe Engagement welches gefordert wird, wie beim Ausrücken zu Wildunfällen auf der Strasse zu jeder Tages- und Nachtzeit, bei Massnahmen zur Erhaltung und Verbesserung des Lebensraumes und bei der Schadensabwehr. Unterstützt wurde die Jagdgesellschaft durch den Eggersrieter Vogelexperten Hansruedi Rechsteiner, welcher an seinem Posten viel Wissenswertes über unsere einheimischen Vögel berichten konnte. Die Präsenz des zuständigen Revierförsters Hansruedi Ammann zeigte auch das

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Schweizer Jäger 9/2010

gute Einvernehmen zwischen Wald- und Forstwirtschaft und der Jagd. Nach der spannenden Arbeit genossen es Gross und Klein, am Feuer bei der Jagdhütte zu grillieren und den Jägern Fragen zu Wild und Jagd zu stellen. Auch für die Kinder verging die Zeit im Fluge, boten doch Hütte, Wald, Wiese und Bach viele spannende Spielmöglichkeiten. Die Lieblinge der Kinder waren natürlich

VS

die beiden Rauhaardackel Rico und Yora. Mit ganz neuen Eindrücken von der Jagd war allen

klar, dass ein solch schöner Tag mit den Jägern im Wald erneut wiederholt werden soll!

Hegetag des Hubertusvereins Randa

Mitte Juni kamen die Randäer Jäger im Ort «Heuspiel» oberhalb von Randa zu ihrem diesjährigen Hegetag zusammen. Im Kreise der Teilnehmer konnte auch der ortsansässige Wildhüter Bruno Tscherrig begrüsst werden.

Dadurch, dass die vorhandenen Weideflächen im Gebiet des Hegeeinsatzes landwirtschaftlich nicht mehr genutzt werden, verganden diese zusehends. Ziel der ausgeführten Arbeiten war es daher, eine Aufwertung des Gebietes für

das einheimische Wild zu erreichen. In der Woche zuvor hatten Mitarbeiter des Forstbetriebs «Inneres Nikolaital» am Rande der Weideflächen eine Reihe von Jungbäumen gefällt, deren Äste nun zusammenge-

Die Weidmänner nach geleisteter Arbeit.


Trank und gemütlichem Beisammensein einen würdigen Abschluss. Durch den grossen Einsatz der Jäger konnte ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung der einheimischen Fauna und Flora geleistet werden. Hiermit sei nochmals allen Teilnehmern für die tatkräftige Mithilfe recht herzlich gedankt. Daniel Brantschen, Hubertusverein Randa

2. Walliser Jägertag Stellte die Idee, einen Jägertag zu veranstalten, 2009 noch ein Wagnis dar, so scheint er auf dem besten Weg zu sein, sich im Kalender der Jäger zu etablieren. Das «Herbstfestival» ist eine Informations- und Verkaufsveranstaltung rund um das Outfit der Jäger. Das Bergsportcenter in Brig-Gamsen bietet eine Branchen-NewsPlattform für die Endkonsumenten. Ein besonderes Plus der Ausstellung besteht darin, optimale Vergleichsmöglichkeiten zu Qualität und Preis, sowie ein vielfältiges Rahmenprogramm mit künstlerischen und unterhaltsamen Angeboten zu bieten. Die Interessierten dürfen aktuelle Trends und neueste Kreationen vor Ort testen. Das Team des Bergsportcenters steht seit jeher im Ruf, vorzügliche Beraterdienste zu leisten.

Der rege Besucherandrang verhiess einen erfolgreichen Messeverlauf. Neu im Sortiment wurde dieses Jahr Jagdbekleidung von BERGANS aufgenommen. Eine gelungene Ergänzung zu MENCO SVIZRA. «Hardware» stellten die OptiLink AG mit Bushnell, Foto Studio Fux mit Swarovski Optik und Gaby Dayer mit Jagdwaffen aus. Ein Schiesskino liess die Besucher jagdliches Schiessen praxisnah erleben. Für künstlerische Glanzpunkte sorgte Elisabeth Imhof mit ihren Scherenschnitten und die Tiermalerin Josefine Studer. Glücklicher Gewinner des ersten Tombola-Preises, ein Steingeissabschuss, war Leo Rieder. Sehr zufrieden äusserten sich am Schluss sowohl die Aussteller als auch die Besucher. r.w.

Hegetag der Diana Westlich Raron Unter der Leitung von Richard Bellwald und der Mithilfe des Forstbetriebes Lötschental organisierte die Diana Westlich Raron im Juli ihren Hegetag. Im Jahr der Biodiversität folgte der Jagdverein dem Aufruf des Kantonalen Jägerverbandes und der Jagdabteilung und leistete seinen Beitrag. Mit dem Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe werden viele einst genutzte Weiden, Wiesen und Alpen der Vergandung preisgegeben. Dass die Aufgabe Landwirtschaft und Waldbewirtschaftung dem Wild mehr und alleinige Nutzungsmöglichkeiten biete, ist eine irrige Annahme. Das Schalenwild benötigt sowohl Ruhezonen als auch

Äsungsflächen im und ausserhalb des Forstes. Der Hegetag hatte zum Ziel, Aufwertungsmassnahmen in Form von Waldlichtungen zu schaffen. An den Orten Bifig und Riti in der Gemeinde Kippel bot sich eine Fläche von 1,2 ha Schutz-, Nutz- und Erholungswald an, um eine ökologische Aufwertung zu erstellen. Der Waldwuchs wurde zurückgedämmt und somit Freiflächen geschaffen. Teilweise wurde das geschlagene Holz aufgeschichtet und als Verbissmöglichkeit liegen gelassen. Dem Ruf nach Biodiversität dürfte die Diana Westlich Raron auch in den kommenden Jahren Folge leisten. r.w.

In ein paar Jahren dürfte keine Lichtung mehr zu sehen sein. Das Wild hätte seinen Äsungsplatz verloren. Gemeinsam wird die Fläche entbuscht.

Vor dem Schiesskino. Schweizer Jäger 9/2010

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tragen und aufgehäuft wurden. Die verbliebenen grösseren Baumstämme, die für die Verwendung als Brennholz vorgesehen waren, wurden zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Hubschrauber aus dem Gebiet abtransportiert. Des Weiteren wurden die Weideflächen von Totholz befreit und das Gras mit einer eigens für diesen Zweck ins Gebiet geflogenen Mähmaschine geschnitten. Nach geleisteter Arbeit fand der Hegetag bei Speis,


DE

Ausland

Bund Deutscher Jagdaufseherverbände Die selbständigen Jagdaufseherverbände der Bundesländer, die bisher in der Arbeitsgemeinschaft der Jagdaufseherverbände Deutschlands AGJaDe organisiert waren, haben am 24. Juli 2010 in Garbsen, LK Hannover, die bundesweite Vereinigung «Bund Deutscher Jagdaufseherverbände e.V.» (BDJV) gegründet. Damit ist der «Bund Deutscher Jagdaufseherverbände e.V.» mit ca. 2600 Mitgliedern die mitgliederstärkste Jagdaufsehervereinigung in Deutschland. Der neue Bund sieht seine Aufgaben vor allem darin, überregional, d.h. auf Bundesbzw. Europaebene, für seine regionalen Mitgliedsverbände zu agieren und eine angemessene Vertretung ihrer Interessen gegenüber Legislative, Judikative und Exekutive zu sein, eine gemeinsame Sprache in der Öffentlichkeit zu finden und hierbei die Autonomie der angeschlossenen Mitgliedsverbände zu wahren. Mitglieder sind die unabhängigen Jagdaufseherverbände der Bundesländer, des weiteren können auch Verbände und Vereine Mitglied werden, die sich dem Jagdschutz verpflichtet fühlen, sowie Pri-

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AU

2000 Wildpferde zum Abschuss frei

vatpersonen aus Bundesländern, in denen kein eigener unabhängiger Landesjagdaufseherverband existiert, der im BDJV Mitglied ist. Damit soll auch Jagdaufsehern aus Bundesländern ohne selbständigen Jagdaufseherverband die Möglichkeit gegeben werden, in einem Jagdaufseherverband Mitglied zu sein. Zum Vorsitzenden wurde Werner Bixler aus Fassberg gewählt, der schon seit langen Jahren als Erster Vorsitzender den «Verband der Jagdaufseher Niedersachsen e.V. (VJN)» erfolgreich führt. Stellvertreter ist Hans Dieter Kache (2. Vorsitzender «Jagdaufseherverband NRW e.V.»). Schatzmeister: Waldemar Becker (Geschäftsführer «Wildhüter Sankt Hubertus e.V.»). Schriftführer: Manfred Siefridt (Vorsitzender «Jagdaufseher-Verband BadenWürttemberg e.V.»). Beisitzer sind: Sibylle Erbut (GeschFhrin VJN), Günter Knippscheer (Vors. JAShrVerb NRW), Günter Lössnitzer (Vors JAShrVerb Hessen). Der BDJV wird in Kürze unter der Internetadresse www.bdjv.de zu finden sein.

Die australischen Behörden von Queensland stehen unter Kritik von Tierschützern. Sie genehmigten den Abschuss von mindestens 2000 Wildpferden, sogenannten Brumbies. Hierbei ist den Jägern auch der Einsatz von Hubschraubern für die Jagd gestattet. Bei den Tötungsaktionen werden viele Wildpferde nur

Anschrift: Bund Deutscher Jagdaufseherverbände e.V. (BDJV), Birkenheide 30, 27711 OsterholzScharmbeck, Tel. 04795-956088, Fax 04795-956082.

Nach Meldungen der schwedischen Presse haben die Jäger nach Beginn der ersten legalen Jagd auf Wölfe seit mehr als 40 Jahren in den ersten Tagen bereits 20 Wölfe erlegt. Bis Mitte Februar waren insgesamt 27 Grauhunde freigegeben. Da die Jäger aber besonders erfolgreich waren, konnte die Jagd bereits vier Tage nach ihrer Eröffnung schon beendet werden. Grund für die Freigabe war nach Umweltminister Andreas Carlgreen die Notwendigkeit zur Erneuerung der Wolfspopulation von insgesamt 220 Tieren. Genetisch bedingte Herz- und Nierenkrankheiten gefährden langfristig das Überleben der Tiere. DieWolfspopulation in Skandinavien lässt sich auf nur drei Wölfe zurückführen, die während der 80er- und 90er-

verletzt und verenden später. Oder brechen sich die Beine auf der Flucht vor dem Hubschrauber. Tierschützer halten die Tötungen für völlig sinnlos. Die Populationen erholen sich meist wieder sehr schnell. Stattdessen möchten sie alternative Methoden wie Geburtenkontrolle einführen. P.B.

DE

Wilderer flüchtete vor Jäger

Mit dem geschossenen Rehbock flüchtete in Deutschland ein Wilderer vor einem Jäger. Der hatte unweit seines Ansitzes einen grosskalibrigen Schuss vernommen, sah noch wie ein Reh im Schuss

SE

zusammenbrach. Kurz darauf erschien ein Mann, ergriff das tote Reh und flüchtete, bevor der Jäger ihn stellen konnte. Der Wilderer trug einen Tarnanzug, einen Rucksack und ein Gewehr. P.B.

Jäger sind auf der Wolfsjagd Jahre aus Russland und Finnland eingewandert waren. Sie ist daher durch Inzucht belastet. Im vergangenen Jahr hatte das schwedische Parlament die lizenzierte Jagd als Mittel zum Wolfs-Management gestattet. Zudem soll der Bestand für die nächsten fünf Jahre auf 20 Rudel und 210 Tiere begrenzt werden. Tierschützer kritisierten dies und fordern ein Ende der Jagd. Zudem sei alles sehr schlecht koordiniert und einige Wölfe seien vor der Erlegung erst verwundet worden. Die Wölfe sind in Schweden aber nicht unumstritten, da sie öfters Zucht- und Haustiere reissen und bereits in grösseren Städten sowie den Vororten von Stockholm gesichtet wurden. Dieter Kannengiesser


ES

Dass auf der zu Spanien gehörenden Inselgruppe westlich von Marokko wilde Frettchen leben, geht auf eine alte Jagdtradition zurück: Das Frettieren. Die Kanaren halten etwa 20 000 der marderartigen Tiere in Gefangenschaft und besitzen insgesamt über 9500 Lizenzen für die Kaninchenjagd. Häufig entkommen die kleinen Jagdhelfer ihren Haltern oder werden bewusst freigelassen und vermehren sich in freier Wildbahn. In Nadelwäldern und landwirtschaftlich bebauten Gebieten fühlen

sie sich dann besonders wohl, vor allem im Norden und im Zentrum der Insel, wo es auch die meisten Karnickel gibt. Forscher gehen davon aus, dass eine weitere Zunahme wilder Frettchen das Ökosystem beeinflussen wird und am Boden brütende Vögel wie Lorbeertaube oder die eurasische Waldschnepfe gefährdet werden. Sie fordern daher strengere Gesetze, wie eine Kontrolle der Leinenpflicht bei Frettchen und deren Sanktionierung bei Nichteinhaltung. G.G.v.H.

CG

Gorilla-Waisen ausgeflogen Vier Gorillas der bedrohten Westlichen Flachlandgorillas sind per Hubschrauber in ein neues Reservat im Osten der Demokratischen Republik Kongo geflogen worden. Ihre Eltern waren von Wilderern getötet worden. Zwei Helikopter der UNO brachten die vier und fünf Jahre alten Tiere in ein Schutzgebiet in Tana in der Provinz Nord-Kivu, teilte das Kongolesische Institut für den Naturschutz ICCN mit. Da die Gefahr bestand, dass die Gorillas bei einem Transport mit LKW, der länger als

einen Tag gedauert hätte, traumatisiert worden wären, wurde der Transport von der UNMission im Kongo (MONUC) übernommen. Der ICCN schätzt, dass im Kongo noch zwischen 2000 bis 3000 Westliche Flachlandgorillas leben. Regelmässig werden Tiere von Milizionären und Soldaten in den Provinzen Nord-Kivu und Süd-Kivu gewildert, um als Nahrung zu dienen. In den Provinzen befinden sich zwei Nationalparks. Dieter Kannengiesser

DE

Vogelschützer und Jäger appellieren Ein gutes Beispiel: Die Kreisgruppen Neumarkt des Landesbundes für Vogelschutz und des Bayerischen Jagdverbandes veröffentlichten gemeinsam eine Resolution, Wegränder entlang der Flurwege nicht während der Blüte-

zeit zu mähen und zu mulchen, um Vögel, Insekten und Wildtiere zu schützen. Sie baten die Gemeinden, Landwirte auf die Thematik hinzuweisen. P.B.

Franz Landolt «Geisser Fränz 3. Oktober 1931 – 4. Juni 2010 Näfels GL

Am 8. Juni 2010 füllte eine grosse Trauergemeinde die Hilariuskirche in Näfels. Es galt Abschied zu nehmen von einem besorgten Familienvater, einem Freund und einer grossen Persönlichkeit in mancher Hinsicht. Franz Landolt war ein leidenschaftlicher Jäger mit grosser Passion und spezieller Freude für das Schöne. Er konnte während fast 50 Jahren die Jagd im Kanton Glarus mit viel Freude und Elan bei seinem Ferienhäuschen auf der Lachenalp geniessen und pflegen. Im Kreise seiner Frau Elisabeth, seinen Kindern, Enkelkindern und den Freunden (die Lachner Jäger) wurde mancher Schwatz und Jass im Lachnerhüüsli genossen. Wer mit Franz als Freund gemeinsame Wege begehen durfte, der spürte eine intensive innere Verbindung von und zu ihm. Seine besondere Aufmerksamkeit widmete er der Gamsjagd, die ihm sehr am Herzen gelegen war. Keine Gelegenheit liess er aus, um nach seinen Gämsen zu achten. Die Jagd und das Weidwerken hatte den Verstorbenen bis kurz an sein Lebensende begleitet. Zu einer kleinen Anekdote: Vor Jagdbeginn der Hochjagd (früher 7. September) wurde diese in gemütlicher Runde mit den Lachner Jägern bei einem gemütlichen humorvollen Jass eingestimmt. Doch es kam auch gelegentlich vor, dass das Tageslicht vor Jassende anbrach und die Kameraden sich mit Mühe auf die Pirsch begaben. Nur Franz konnte die Situation richtig abschätzen und begab sich frühzeitig zu Bette, damit der Pirschgang voller Erlebnisse gekrönt wurde. Die Kollegen mussten den Kater

mittragen, was sich auf den gewünschten Jagderfolg negativ ausgewirkt hatte. Nur einer konnte mit einem lachenden Gesicht seinen Jagderfolg präsentieren, Franz, was der Geselligkeit nichts anhalten konnte.

Vor zirka 3 Jahren wurde es allmählich stiller um Franz Landolt. Man begegnete ihm weniger oder gar nicht mehr. Seine Kräfte, mit denen er einst so reichlich beschenkt war, liessen nach. Die Krankheit hat ihn nicht mehr losgelassen. Seine Frau und seine Kinder ermöglichten ein langsameres Leben und eine sehr liebevolle Pflege bis an sein Lebensende. An dieser Stelle möchte ich der ganzen Familie sowie seinem Schwager Hardy und dessen Frau für die Jahre der Verbundenheit mit Franz meinen besten Dank aussprechen. Franz ist vorausgegangen, wir wünschen ihm Weidmannsruh! Dein Lachner Jagdkamerad (Roger Herta)

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Abschied

Leinenpflicht für Frettchen


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Bezugsquellennachweis

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Schweizer Jäger 9/2010

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Inseratenschluss: 17. September Schweizer Jäger 9/2010

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