Schweizer Das aktuelle Monatsmagazin für den Jäger Nr. 5 Mai 2009 94. Jahrgang Fr. 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016
Wildbrücken sichern die genetische Vielfalt 6 DV SPW Jahresberichte 18
Antonio Righetti Vernetzung – Zentraler Punkt im Artenschutz 56
PENDELSTANGENBOCK
SELTENE
BEOBACHTUNG 38
ENTLEBUCH-EBNET
JungjägerAngebot
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IMPRESSUM
ISSN 0036-8016
Publikationsorgan für JagdSchweiz Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa www.jagdschweiz.org Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband SPW Sekretariat: Bernstr. 65, 3175 Flamatt www.spw.ch
Editorial Brücken verbinden
Schweizerischer Laufhundclub Schweizer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Schweiz. Club für Deutsche Jagdterrier Der Grüne Bruch Jagdgruppe Schweiz. Foxterrier-Club Schweiz. Klub für Österr. Bracken Schweiz. Falkner-Vereinigung Förderverein Magyar Vizsla Organisation SPW-Vorstand Präsident Alber t Stössel Ver treter im JagdSchweiz-Vorstand Öffentlichkeitsarbeit Naasstrasse 37, 6315 Morgar ten Telefon 041 750 34 56 Fax 041 752 14 57 a.stoessel@bluewin.ch Finanzen Stefan Frischknecht, Vizepräsident Dürrhalde 24, 9107 Urnäsch Telefon P 071 364 23 31 Telefon G 071 364 16 25 frischknecht4@bluewin.ch Sekretariat Philippe Voler y Betreuung (Präsident) der SPWStiftung Naturland Bernstrasse 65, 3175 Flamatt Telefon P 031 741 36 40 Mobile 079 322 12 90 phvoler y@hispeed.ch Redaktion Kur t Gansner, Parschientsch 528 7212 Seewis Dorf Telefon P 081 325 22 02 Mobile 079 236 73 55 redaktion@schweizerjaeger.ch Konzept und Gestaltung: Rolf E. Jeker, Vreni Füchslin Druck, Verlag, Adressänderungen und Abonnement-Bestellungen Kürzi AG, PF 261, 8840 Einsiedeln PC-Konto 80-16768-7 Telefon 055 418 43 43 Fax 055 418 43 44 www.schweizerjaeger.ch kontakt@schweizerjaeger.ch
Nach einem langen und schneereichen Winter zieht spät, aber umso heftiger der Frühling ein. Für den Jäger und Naturfreund eine Zeit, in der es im Revier viel zu entdecken gibt. Starke Böcke sind bereits verfegt und den trächtigen Geissen ist es anzusehen, dass es nicht mehr lange dauert, bis eine neue Rehgeneration Wald und Flur belebt. Es ist auch die Zeit, in der das Rotwild die Wintereinstände verlässt und auf traditionellen Wanderrouten in die Sommerresidenz zieht. Dabei werden Strassen, Flüsse, ja sogar Landesgrenzen überwunden. Was auf den ersten Blick als bekanntes Phänomen von uns wahrgenommen wird, erweist sich für die Tiere als wahrer Hindernislauf. Die schleichende Zerschneidung unserer Landschaft in den letzten Jahrzehnten blieb nicht ohne Folgen. Konnten z.B. vor dem Bau der A13 oder A1 die Rothirsche noch von einer Talseite auf die andere wandern, stehen sie heute gezwungenermassen an den Bergflanken – vielfach im Schutzwald. Zu grosse Populationen in immer kleiner werdenden Winterlebensräumen und die zunehmenden Störungen einer freizeitgeprägten Bevölkerung kumulieren sich zu einem gefährlichen Mix. Dass dies zu Spannungen zwischen den verschiedenen Interessensgruppen führt, kennen wir ja in der Zwischenzeit und wiederholt sich jährlich – wie die Jahreszeiten. Dabei lösen Schuldzuweisungen das Problem kaum. Es ist bekannterweise leichter Symptome zu beklagen, als das Übel gemeinsam an der Wurzel anzupacken. Klar, bei geschätzten Kosten von 5 Millionen Franken pro Grünbrücke ist das eine kostspielige Wiedergutmachung. Dass es aber durchaus geht, beweisen die bereits ca. dreissig erstellten Wildbrücken in der Schweiz. Das alleine wird aber nicht genügen und es wäre zu einfach, mit ein paar Bauwerken das Rad der Zeit zurückdrehen zu wollen. Der Themenbeitrag in der vorliegenden Ausgabe von Peter Bussmann und das Interview mit Antonio Righetti, Mitarbeiter beim BAFU, zeigen eine mögliche Richtung auf. Übrigens: Brücken verbinden nicht nur, sie erweitern auch den Horizont – egal, was darüber schreitet. Genau diese Weitsicht ist auch nötig, um gemeinsame Ziele zu erreichen.
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Mit Weidmannsgruss
Anzeigenverkauf RG-Annoncen GmbH, Nicole Gyr Postfach 1121, 5401 Baden Telefon 056 221 88 12 Fax 056 221 84 34 info@rgannoncen.ch
Kurt Gansner
Titelbild: Abnormer Rehbock Foto: Dieter Hopf
Schweizer Jäger 5/2009
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Monatsthema Lebensräume vernetzen Mobilität ist für Wildtiere überlebenswichtig. Sie sichert die saisonalen Wanderungen und den genetischen Austausch zwischen den Populationen. Hindernisse, wie zum Beispiel Autobahnen oder Bahnlinien, verunmöglichen dies zunehmend. Wildkorridore sollen dieser negativen Entwicklung entgegenwirken.
Wildkunde Pirsch mit der Kamera Abnorme Böcke sind der Traum jedes Rehjägers und stellen etwas Besonderes dar. Dieter Hopf «erlegte» einen Pendelstangenbock mit der Kamera.
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INHALT Jagd & Wild
Jagdpraxis Von irdenen und anderen Tauben Im frühen 20. Jahrhundert nahm die Entenjagd eine wichtige Stellung ein. Die Ausrüstung war dabei mehr als nur abenteuerlich. Im vierten und zugleich letzten Teil erfahren Sie mehr über Enten-Kanonen und Jagdtechnik.
Monatsthema Wildkunde Interview Lebensraum Zielstachel Testen Sie Ihr Wissen
6 38 56 64 66 70
Waffen & Ausrüstung Waffen Ausrüstung Jagdpraxis Jägermarkt
52 54 72 97
Jäger & Hund
DV SPW
Programme und Berichte Porträt
Der SPW im Rückblick 2008 Die Delegiertenversammlung des SPW findet vom 3.–5. Juli 2009 in Einsiedeln statt. Details zum vergangenen Verbandsjahr und zur DV finden Sie in diesem Beitrag.
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Jagdspektrum Veranstaltungen Satire SPW DV Jahresberichte Jagdschiessen Leser schreiben Literatur Fehlschuss Bund und Kantone Blattschuss Kapitale Trophäen Sonne, Mond, Solunar Abschied Schnappschuss Wettbewerb
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Vorschau 5/2009 s Luchs und Reh – Ein spannender Beitrag von Dr. John Linnell s Der Kanton Schwyz stellt sich vor Schweizer Jäger 5/2009
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Foto: HP. Breitenmoser
Foto: HP. Breitenmoser
Monatsthema
LEBENSRAUM
Schweizer J채ger 5/2009
gefährdet die
ARTENVIELFALT
Foto: Nina Hemmi
Die Zerschneidung der Landschaft hat Auswirkungen, die weit über die bebaute Fläche hinausgehen. Betroffen sind alle sich am Boden bewegenden Tierarten, von Wirbeltieren bis Insekten.Tierarten mit grossen Raumansprüchen reagieren am empfindlichsten. Das Problem bezieht sich nicht nur auf die Schweiz, sondern ist europaweit ein Thema. Mit sogenannten Grünbrücken wird versucht, die Situation zu entschärfen.
Die N13 zerteilt das Bündner Rheintal. Schweizer Jäger 5/2009
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Monatsthema
ZERSCHNEIDUNG
Foto: Kurt Gansner
Schleichender Prozess Die Fragmentierung unserer Landschaft bedroht Tiere und Pflanzen auf eine schleichende und recht unauffällige Art und Weise. Durch die vom Menschen geschaffenen, vorwiegend linearen Strukturen (Strassen, Bahnlinien, Kanäle, Leitungstrassen) beginnt mit dem Moment der Bauausführung ein sich über Jahre und Jahrzehnte hinziehender Prozess, der zum regionalen Verschwinden bestimmter Arten und zu schweren Beeinträchtigungen der betroffenen Biotope führen kann. Der Lebensraum der Wildtiere wird durch Strassenausbau zunehmend eingeengt. In Deutschland werden allein mit Kraftfahrzeugen jährlich 872 300 000 000 Kilometer zurückgelegt – Tendenz steigend. Nur an 36 Stellen führen Wildbrücken über die Strassen, insgesamt hat Deutschland 230 000 km Strassen und 40 800 km Eisenbahnlinien. Im Durchschnitt kommt auf alle 1480 Kilometer eine Wild- oder Grünbrücke (Erhebung Sommer 2007). Bildlich gesprochen wird jeder einzelne Quadratkilometer der Bundesrepublik täglich 1600 mal von einem Fahrzeug umrundet. Offenkundig wird das Problem der Wildtiere mit einem Beispiel: Fahren im Mittel auf einer Strasse im 24-Stunden-Schnitt rund 1000 Autos, schafft es nur einer von 100 Fröschen, die Strasse zu überqueren. Jährlich sterben auf deutschen Strassen 202 000 Rehe, 16 000 Wildschweine und 3100 Hirsche. Die fortschreitende Zerschneidung der Landschaft durch Europas dichtestes Strassennetz ist eine der grössten Gefahren für den Fortbestand wildlebender Tiere. Daher hat der Deutsche Jagdschutz Verband (DJV) in einem bisher einmaligen Projekt «Barrieren überwinden, Lebensräume wieder vernetzen!» zusammen mit Fachleuten umfassende Planungshilfen für eine tierfreundliche Verkehrsinfrastruktur erarbeitet.
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Auf den Strassen sterben jedes Jahr hunderttausende Tiere. Wahrgenommen wird dies meist nur wenn Sachschäden entstehen.
Reh- und besonders Hirschwild wandert zwischen Sommerund Wintereinstand oft weite Strecken. Dabei sind viele Hindernisse zu überwinden.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat das Projekt mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt und Reaktorsicherheit (BMU) unterstützt und gefördert. In einem gemeinsamen Positionspapier «Wildtierkorridore jetzt» von Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Deutscher Jagdschutz-Verband (DJV) und Naturschutzbund (NABU) werden an die deutsche Bundesregierung unmissverständliche Forderungen erhoben. 40 Milliarden Euro hat die zur Konjunkturhilfe in der Finanzkrise bereitgestellt. Dieses Geld soll auch in Infrastrukturmassnahmen wie Strassenbau fliessen. Hier fordern die Verbände jetzt, Überquerungshilfen für die Tierwelt mit einzubauen. Auch das Nachbarland Österreich hat Probleme mit Wildver-
kehrsunfällen: Laut Jagdstatistik wurden im Jahr 2006 in Österreich im Strassenverkehr 100 000 Wildtiere getötet. Betroffen sind in erster Linie Hasen und Rehe (jeweils knapp 40 000 pro Jahr), viele Füchse, Marder und Dachse, vereinzelt auch streng geschützte Arten wie Fischotter oder Biber. Artenvielfalt gefährdet Lebensraumzerschneidung ist eine der wichtigsten Ursachen für die Gefährdung der biologischen Vielfalt in Industrieländern. Lebensgemeinschaften können sich nur an den Klimawandel anpassen, wenn Arten wieder grossräumig wandern können. Dazu gehören Wolf, Luchs und Wildkatze, aber auch Rotwild, die auf die grossräumige Vernetzung ihrer Lebensräume angewiesen sind. Foto: Kurt Gansner
Monatsthema
Peter Bussmann
nalen Wildkorridoren und Kategorie C (Richtwert 25 Meter) an lokal bedeutsamen Wildwechseln errichtet werden. Bei optimaler Lage, Ungestörtheit und Einbettung ins Gelände kann die Breite auf minimal 50 m (A), 30 m (B) und 15 m (C) reduziert werden. Bei Wildunterführungen ist eine lichte Höhe von mindestens vier Metern geboten. Auch Beschaffenheit und Bepflanzung der Wildtierpassage wird vorgeschrieben. Grösstes Problem: Rotwild Das Rotwild zeichnet sich durch eine grossflächige Lebensweise aus. Saisonal bedingt wandert es oft weit. Zu den auslösenden Faktoren zählen Witterung, Feinde, Ernährung, Fortpflanzung und der artinterne Populationsdruck. Letzterer beschreibt die Individuendichte. Ist sie zu gross, kommt es zur Abwanderung vor allem von Jungwild in andere oder bisher nicht besiedelte Gebiete. Diese Wanderungen sind wichtig für den Gen-Austausch. Rotwild orientiert sich bei der Wanderung an Leitstrukturen, die Deckung aber auch Orientierung bieten. Zu ihnen gehören Hecken, Waldränder und Wasserläufe. Wurden diese Wanderrouten durch Duftmarken, Nachahmung und die Merkfähigkeit des Wildes von Generation zu Generation weitergegeben, kommt es zur Ausbildung fester Fernwechseln. Diese brachten die nötige «Blutauffrischung». Mit zunehmender Zergliederung der Landschaft verkleinern sich die Lebensräume, es droht die genetische Verarmung oder gar das Erlöschen des ganzen Vorkommens. In Deutschland existieren zurzeit 75 voneinander getrennte Rotwildpopulationen in 139 isolierten Gebieten. Die Lebensräume bemessen sich von 3000 bis maximal 250 000 Hektar. Um die genetische Verarmung zu stoppen, sind bauliche Hilfsmittel erforderlich, die die Einstandsgebiete wieder verbinden. Zu ihnen gehören Grünbrücken, auch Wildbrücken genannt. Überlegungen bei der Planung Die Errichtung einer Grünbrücke kostet je nach Bauweise und Dimension zwischen 2,5 und 5 Millionen Euro. Damit das Geld richtig angelegt wird und aus dem Bauwerk keine Fehlinvestition erwächst, muss die Planung sehr sorgfältig betrieben werden. Die Verbände der Jägerschaft sind gut be-
Komfort ist seine Stärke Kodiak-©-2008 · www.kodiak.de
In 2002 haben DJV, NABU und WWF Deutschland erstmals gemeinsam gefordert ● noch unzerschnittene verkehrsarme Lebensräume zu erhalten, ● neue Zerschneidungen zu vermeiden, ● negative Auswirkungen von Verkehrswegen zu lindern, ● einen nationalen Biotop-Verbund einzurichten und ein nationales Entschneidungsprogramm zu beschliessen, bei dem auch die Anknüpfungspunkte zum Ausland berücksichtigt werden. Hier beispielhaft einige Forderungen: – Bestehende unüberwindbare Strassen, Schienen und Kanäle müssen von Wildtieren wieder gequert werden können. Bis 2020 sollen jährlich 15 Querungshilfen (z.B. Grünbrücken) an erkannten, besonders kritischen Konfliktstellen gebaut werden. – Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Wildtieren soll auch zum Schutz des Menschen um jährlich 5% verringert werden. – Bei Aus- und Neubau von Verkehrswegen ist die Isolation von Wildtieren stärker zu berücksichtigen. – Ein grossräumiger Biotopverbund mit Trittstein- und Vernetzungshabitaten muss wieder hergestellt werden. Inzwischen schreibt das österreichische Bundesverkehrsministerium verbindlich vor, dass künftig bei Neu- und Ausbau von Strassen mit Vollbarrierewirkungen mindestens alle drei Kilometer (durchschnittlich alle zwei Kilometer) eine Wildquerungshilfe zu schaffen ist. Unter einer Vollbarriere verstehen sich Strassen mit vier oder mehr Fahrstreifen, Strassen, die auf einer Länge von zwei Kilometern und mehr gezäunt sind, Strassen mit einem jährlichen durchschnittlichen Verkehr von mehr als 5000 Fahrzeugen pro Tag oder wenn eine parallele Bahnlinie mit 120 bis 300 Zügen pro Tag im Abstand von bis zu 50 m verläuft. Die Grösse der zu bauenden Wildtierpassagen richtet sich nach der Bedeutung. Wildtierpassagen der Kategorie A (Richtwert 80 Meter Breite) sind an allen überregionalen Wildtierkorridoren oder Migrationsachsen für Grosswildarten zu errichten. Kategorie B (Richtwert 50 Meter) soll an regio-
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Monatsthema
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raten, bereits in früher Phase mitzuwirken. Bei der Projektierung von Grünbrücken sind folgende Punkte zu beachten: ● Die Bauwerke zur Vernetzung von Lebensräumen wild lebender Arten müssen zum einen auf die jeweilige Tierart ausgerichtet werden, die von der Zerschneidung des Lebensraumes besonders betroffen ist, aber auch für eine möglichst grosse Anzahl anderer Arten attraktiv sein. ● Von entscheidender Bedeutung ist der richtige Standort. Hier muss im Vorfeld geklärt werden, wo sich die früheren Fernwechsel befunden haben bzw. wo die gegenwärtigen verlaufen. ● Die fachgerechte Anbindung des Bauwerkes an die umgebenden Landschaftselemente muss gewährleistet sein. Kein Tier, das vornehmlich den Wald als Lebensraum bevorzugt, wird über eine grössere Freifläche wechseln oder die Grünbrücke überhaupt finden, wenn es nicht «hingeleitet» wird. ● Die Grünbrücke muss mindestens in einer Breite von 30, besser 50 Metern gestaltet sein. Das Bauwerk darf das Wild nicht abschrecken. ● Auf der Brücke muss eine «genügend mächtige» Bodenschicht vorhanden sein, die
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Grünbrücken sollen verhindern, dass Populationen genetisch verarmen oder im schlimmsten Fall eingehen.
das Keimen und Aufwachsen der Vegetation ermöglicht, sowie dem Wild einen natürlichen Untergrund zum Wechseln bieten. Die Oberflächengestaltung muss der Umgebung nachempfunden sein, dass heisst, der Brückenbewuchs muss auf jeden Fall dieselben Landschaftselemente wie die nähere Umgebung aufweisen und ausreichend Schutz und Deckung bieten.
Richtiger Standort entscheidet Eine Grün-/Wildbrücke darf nur ausschliesslich (!) dem Wild als Querungshilfe dienen und nicht für den Menschen als bequeme Verbindung herhalten, z. B. zum Befahren von land- oder forstwirtschaftlichen Flächen. Einen Wirtschaftsweg über das Bauwerk zu führen, ist also nicht zulässig. Weiterhin muss überprüft werden, ob die Brücke durch das Wild und in welcher Häufigkeit angenommen wird. Eine Erfolgskontrolle ist unerlässlich. Falls sich negative Ergebnisse feststellen lassen, die Brücke nicht oder nur sporadisch angenommen wird, ist Ursachenforschung zu betreiben. Nur so können mögliche Fehler bei anderen Bauvorhaben ausgeschlossen werden: ● Steht die Grünbrücke an der richtigen Stelle? ● Ist eine Anbindung gegeben? ● Kann das Wild überhaupt an die Grünbrücke heran (sind die Wechsel durch Gatter abgeschnitten)? ● Ist die Erdschicht auf der Brücke stark genug, dass die Vegetation Fuss fassen kann, die dem Wild Schutz und Sicherheit bietet? ● Sind die Dimensionen richtig gewählt worden? Damit die «Akzeptanz» von schlecht angenommenen Brücken verbessert wird, muss nachgearbeitet werden. Selbstverständlich dürfte sein, dass in der Nähe der Querungshilfe die Jagd ruht, damit das Wild ungehindert und störungsfrei über die Brücke wechseln kann.
Untersuchungen zur Funktionsfähigkeit der ersten Wildbrücke Brandenburgs Im deutschen Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin wurde 2005 Brandenburgs erste Grünbrücke über die Bundesautobahn A11 fertig gestellt. Wissenschaftliche Untersuchungen begleiten seither zur Erfolgskontrolle in einem zehnjährigen Projekt die Funktionsfähigkeit der Grünbrücke als Wildtierpassage. Mit Hilfe einer Video-Überwachungsanlage wurden die Wildbewegungen auf der Grünbrücke im Zeitraum von Mai 2005 bis April 2006 ermittelt. Häufigster «Nutzer» der Grünbrücke ist das Damwild. Daneben wechselt Rehwild, Schwarzwild, Feldhase, Rotfuchs, Dachs, Marder und Marderhund über die Brücke. Die Überquerung der Autobahn erfolgt überwiegend nachts, die meisten Wildtiere ziehen ruhig oder sogar äsend über die Grünbrücke. Ein Nachweis der Brückennutzung durch Rotwild konnte nicht erbracht werden. Störende Einflüsse von Menschen auf der Grünbrücke nahmen im Verlauf der Untersuchungen ab. Im Bereich der Grünbrücke ist die Autobahn teilweise wilddicht gezäunt. Die Tendenz von Wildunfällen ist rückläufig. Gegenwärtig laufen im Bereich der Grünbrücke ausserdem Telemetrie-Projekte an Rot- und Damwild sowie Markierungsarbeiten an Schwarzwild zur Untersuchung des Raum-Zeit-Verhaltens der Wildtiere. Um die Durchlässigkeit der Landschaft im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin zu erhalten und damit grosse, unzerschnittene Wanderungs- und Ausbreitungsräume zu sichern, wurde die Grünbrücke über die A11 errichtet. Sie soll einen Beitrag leisten, der grössten einheimischen Säugetierart, dem Rotwild, langfristig gesunde Populationen zu sichern und auch anderen Raum beanspruchenden Arten, wie beispielsweise dem Wolf, Möglichkeiten zur Wiederansiedlung offen halten. Mit einer Fundamentlänge von 78 m und
Fertiggestellte Grünbrücke bei der A1, westlich von Kirchberg.
12 Marderhunde (0,5%) sowie 5 Marder (0,5%) registriert werden. Anhand der Kameraaufzeichnungen wurden 1134 Stück weibliches Damwild, 270 Stück männliches Damwild sowie 642 Kälber beiderlei Geschlechts registriert. Weibliches Damwild gemeinsam mit seinen Kälbern machte am häufigsten von der Grünbrücke Gebrauch. Obwohl männliches Wild im Allgemeinen grössere Streifgebiete nutzt und höhere Aktivitäten zeigt, betrug der Anteil an Damhirschen auf der Grünbrücke nur 13%. Die Auswertung der jahreszeitlichen Frequentierung der Grünbrücke nach Geschlechtern zeigt, dass weibliches Damwild und Kälber die Grünbrücke das ganze Jahr über in unterschiedlicher Häufigkeit nutzen, während Damhirsche nur zwischen September und November 2005, also nur zur Brunftzeit, registriert wurden. Rehwild nutzte die Grünbrücke nur sporadisch und überwiegend tagsüber, insgesamt nur 33 Mal. Auch Schwarzwild wechselte nicht regelmässig über die Grünbrücke. Zwischen Juli und Oktober 2005 erfasste die Über-
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Monatsthema
Damwild interessierte sich bereits in den frühen Bauphasen für die Baustelle und benutzte seit Fertigstellung der Erdauflage die Grünbrücke regelmässig zur Querung der Autobahn. Es wechselte wiederholt nachts zwischen den Baufahrzeugen hindurch. Auch Beutegreifer (Fuchs, Dachs, Marderhund) wurden gespürt. Ab 2005 wurden die Aufnahmen der Kameras ausgewertet. Insgesamt wurden in einem Jahr 2286 Wildtiere auf der Grünbrücke registriert und ausgewertet. Darin sind Mehrfachzählungen. Die lassen keine quantifizierbaren Aussagen zu Populationshöhen oder Wilddichten zu, was auch nicht beabsichtigt ist. Mit Abstand am häufigsten auf der Grünbrücke registrierte Wildart ist Damwild. Von Mai 2005 bis April 2006 konnten 2046 Stück Damwild durch die Kameras registriert werden, fast 90% aller beobachteten Wildtiere. Neben Damwild (89,5%) nutzten in der Zeit sieben weitere Wildarten (zusammen ca. 10%) die Grünbrücke als Querungshilfe. Im Einzelnen konnten 62 Stück Schwarzwild (2,8%), 58 Rotfüchse (2,5%), 45 Feldhasen (2,0%), 35 Stück Rehwild (1,5%), 23 Dachse (1,0%),
Foto: PiU GmbH
einer Scheitelbreite von 52 m ist diese Grünbrücke in Brandenburg hinsichtlich Dimension und Gestaltung gegenwärtig einmalig. Nach erster Erdaufschüttung auf der Grünbrücke wurden ab 2004 regelmässig Fährten bzw. Spuren zur Nutzung der Brücke durch Wildtiere nachgewiesen. Im Frühjahr 2005 erfolgte auf dem Scheitelpunkt der Grünbrücke die Installation von 2 Kameras mit Infrarot-Scheinwerfern und Bewegungsmeldern. Sie werden mit Solarzellen versorgt. Die Videobilder werden auf einem Festplattenrecorder gespeichert. Die Weitwinkelkameras überwachen seit Mai 2005 den Scheitelpunkt der Grünbrücke. In regelmässigen Abständen erfolgt der Wechsel der Festplatte sowie die Auswertung der Videobilder. Bereits während der Bauphase wurden Schalenwildfährten im Bereich der Aufschüttungen an den Brückenköpfen registriert, die durch verschiedene Sichtbeobachtungen, insbesondere von Damwild, untermauert wurden. Mit der Fertigstellung der Erdauflage auf der Brücke und nach Neuschnee liessen sich die Beobachtungen durch systematisches Abfährten ergänzen.
ren während der Brückennutzung sowie der hierfür gewählte Zeitpunkt. Insgesamt wurden 2708 Querungen von Wildtieren ausgewertet. Bei 55% der Querungen zogen die Wildtiere ruhig über die Grünbrücke, bei weiteren 27% konnte zudem eine Nahrungsaufnahme registriert werden. Lediglich 18% der die Brücke nutzenden Wildtiere überquerte sie flüchtig. Daraus lässt sich zumindest für diesen Teil der Wildpopulation ableiten, dass die Grünbrücke als Teil des Lebensraumes akzeptiert und das Bauwerk als Wildpassage wahrgenommen wird. Ihrer an die dicht besiedelte und vielfach genutzte Kulturlandschaft sowie dem daraus resultierenden Sicherheitsbedürfnis angepassten Lebensweise entsprechend nutzte die Mehrzahl der Wildtiere die Grünbrücke nachts. Zwischen Mai 2005 und April 2006 erfassten die Überwachungskameras neben 2286 Wildquerungen auch 342 mal tagsüber Menschen auf der Grünbrücke. Lässt man die unvermeidlichen Aktivitäten zur Wartung des Bauwerkes, der sich anschliessenden Wildzäune, der Anpflanzungen und der Videoüberwachungsanlage unberücksichtigt, sind 272 mal Menschen grundlos auf der Grünbrücke gewesen; es wurden Spaziergänger mit und ohne Hund, Jogger, Rad-, Moped- und Autofahrer registriert. Inzwischen sind die Zufahrten durch Schilder und
Schranken gesperrt. Seither kann der «Brückentourismus» erfolgreich eingegrenzt werden. Nutzung durch Rotwild Obwohl sich die Grünbrücke zur Wildtierpassage eignet, nutzte Rotwild sie nicht, obwohl es in stabilen Populationen vorkommt. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Rotwild ist gegenüber menschlichen Störeinflüssen (menschliche Witterung, Licht, Lärm und Stoffeinträge durch den Verkehr) deutlich sensibler als beispielsweise Damwild. Mit einiger Wahrscheinlichkeit hat es das Bauwerk bislang nicht als Bestandteil seines Lebensraumes akzeptiert. Die Autobahn ist nur im unmittelbaren Brückenbereich auf ca. 2,2 km Länge gezäunt, so dass Rotwild über die Autobahn wechseln kann, ohne die Brücke zu nutzen. Offenbar bevorzugte es diese Variante. Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Rotwild gab es bis 2006 vier Mal. Insgesamt ist aber ein Sinken der Wildunfallzahlen im untersuchten Bereich zu verzeichnen. Die Grünbrücke wird ihre volle Funktionsfähigkeit erst bei kompletter Zäunung der Autobahn erreicht haben.
Das Bundesamt für Strassen geht von rund 5 Millionen Franken Baukosten pro erstellte Brücke aus.
Foto: PiU GmbH
Monatsthema
wachungskamera insgesamt 61 Mal Sauen. Allein im August waren es 42, die nachts meist einzeln die Autobahn auf der Brücke überquerten. Rotten wurden nicht festgestellt. Die häufige Nutzung während der Sommerund Herbstmonate steht mit einiger Sicherheit mit dem Wechsel der Einstände aufgrund sich ändernder Äsungs- und Deckungsverhältnisse im Zusammenhang. Feldhasen nutzten die Grünbrücke zwischen Mai und September 2005 mit steigender Tendenz zur Querung, aber auch zur Äsung. Anschliessend liess sich bis Februar 2006 kein Feldhase nachweisen. Von den registrierten Raubwildarten war der Rotfuchs häufigster Brückennutzer (58 Mal). Zur Ranzzeit wurden im Januar 2006 mit 11 die häufigsten Frequentierungen festgestellt. Auch der Dachs wurde mit Ausnahme der Wintermonate Januar und Februar regelmässig auf der Grünbrücke nachgewiesen. Der aus Ostasien stammende Marderhund ist dort ein besonders häufiger Neubürger. Im Untersuchungszeitraum erfolgten 12 Nachweise. Schliesslich erfassten die Überwachungskameras auch 5 mal Marder auf der Grünbrücke. Anhaltspunkte für die Akzeptanz der Grünbrücke im Lebensraum von Wildtieren bieten die Verhaltensanalyse von Tie-
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Telemetrie-Projekt Im Bereich des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin laufen Untersuchungen zum RaumZeit-Verhalten des Rotwildes. Mit Hilfe der GPS-Satelliten-Telemetrie erfolgt die Analyse der Lebensraumnutzung dieser Wildart unter besonderer Berücksichtigung des Einflusses der BAB 11. Erste Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Autobahn einen Lebensraum begrenzenden Einfluss auf das Rotwild ausübt. Parallele Untersuchungen werden auch beim Damwild durchgeführt. Erste Tiere wurden mit Sende-Halsbändern ausgestattet. Um quantitative Aussagen zur Lebensraum- und Grünbrückennutzung durch Schwarzwild zu erarbeiten, erfolgt die Markierung von Frischlingen beiderseits der Autobahn. Die Erfolgskontrolle zur Funk-
tionsfähigkeit der Grünbrücke über die BAB 11 ist auf 10 Jahre festgelegt. Die ersten Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Brücke ihrem Namen (Grünbrücke) und ihrer Funktion im ersten Jahr nach ihrer Fertigstellung gerecht wird. Mittelfristig sind Analysen zur Nutzung des Bauwerkes durch Kleinsäuger und Fledermäuse geplant.
all wo Grün draufsteht ist auch Grün drin. Immer häufiger werden Umweltverbände instrumentalisiert, wenn es um wirtschaftliche Interessen geht. In Deutschland gibt es bereits einige Beispiele, wo Grünbrücken am tatsächlichen Bedarf vorbei gebaut wurden. Daher wird inzwischen ein Monitoring nach dem Bau verlangt, um Bausünden auf zu decken.
Andere Untersuchungen In Thüringen wurde in 2003 ein Jahr lang die Frequentierung der Wildbrücke über die Autobahn A 71 durch heimische Wildarten untersucht. Dabei wurden 178 Querungen der Schalenwildarten Rot-, Muffel-, Schwarz- und Rehwild sowie der jagdbaren Arten Fuchs, Dachs, Marder und Hase festgestellt. Die Wildquerungshilfe wurde von Fuchs (105 mal), Hase (22 mal), Rehwild (21 mal), Schwarzwild (11 mal) und Rotwild (7 mal) am häufigsten frequentiert. Bei Versuchsreihen auf einer Brücke in Kroatien über die Autobahn zwischen Karlovac und Rijeka haben Forscher mit Infrarotschranken die Tierwanderungen gemessen. Dabei wurden Tiere ab Grösse eines Fuchses erfasst. Innerhalb eines Jahres passierten rund 6000 Tiere, darunter Bären, Wölfe und Luchse diese Brücke.
Mitwirkung der Jäger Jäger sollten sich für die Errichtung von Querungshilfen für das Wild einsetzen. Hier erschliesst sich ein Betätigungsfeld, das auf breites Wohlwollen der Öffentlichkeit stösst. Jäger sind Experten der regionalen Wildbewirtschaftung. Sie kennen die Gewohnheiten des Wildes am besten und können dadurch eine möglichst nützliche Standortfestlegung der Wildbrücke garantieren. Die Jagdverbände müssen vorher offen kundtun, dass sie die Experten und Interessenverwalter des Wildes sind und von daher mehr als nur ein Wort mitzureden haben. Bei Planungen müssen sie sachgerecht zuarbeiten. So können viele Fehler bereits im Vorfeld ausgeschlossen werden. Ein positives Vorbild gibt in Deutschland die Arbeitsgemeinschaft Rotwild, die sich seit Anfang der 90er-Jahre für eine Vernetzung der Rotwildgebiete in Deutschland einsetzt. Sie hat insgesamt bei 25 konkreten Grünbrücken-Projekten in Deutschland mitgearbeitet und in Kooperation Stellungnahmen abgegeben. Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) in Bonn hält eine Fülle unterschiedlicher Positionspapiere und gutachterischer Stellungnahmen im Internet bereit. ■
Kritische Stimmen Gegen Grünbrücken gibt es kritische Stimmen. Manche teure Grünbrücke und Querungshilfe dient weniger der Tierwelt und der Natur als mehr der «notleidenden» Bauwirtschaft und mit ihr verbundenen Politikern. Angesichts der Baukosten von 2,5 bis 5 Millionen Euro pro Grünbrücke verwundert es nicht, dass auch die Betonindustrie massiv für Grünbrücken wirbt. Doch nicht über-
VERTRAUEN WELTWEIT
Jäger rund um den Globus wissen, warum sie auf Munition von RWS vertrauen: Sie ist konsequent hochwertig gefertigt und deshalb auch in Grenzbereichen zuverlässig und äußerst wirksam. Dieses Vertrauen bestätigt unser Ziel: Beste Performance – bei der technischen Konzeption, der Materialauswahl und der Verarbeitung unserer Munition. So können Sie sich bei der Jagd auf das Wesentliche konzentrieren – auf Ihr Ziel. RWS - Die Munition entscheidet. Mehr Informationen unter: www.rws-munition.de Bezug über den Fachhandel Importeur: Glaser Handels AG
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Veranstaltungen
Veranstaltungen Ausstellungen 20. Juni 1. DV JagdSchweiz in Zofingen 4./5. Juli DV SPW in Einsiedeln 18.–21. Februar 2010 Ausstellung Fischen Jagen Schiessen BEA bern expo Jagdausstellung in Salgesch Jägerverein Diana Leuk bis 31. November 2009 im Natur- und Landschaftszentrum von Salgesch Öffnungszeiten: Mo–Fr 8.30–12, 13–17 Uhr, Sa 10–16 Uhr Naturama, das Aargauer Naturmuseum Bahnhofplatz, Aarau Öffnungszeiten: täglich ausser Montag 10–17 Uhr Führungen auf Anfrage Kostenloser Weiterbildungsanlass: 13. Mai, Ehrendingen: «Waldweide als Chance für die Natur» www.naturama.ch Die eine wilde Jagd Maria-Rickenbach Freilichtspiel der Theatergesellschaft Dallenwil 20. Juni bis 19. Juli jeweils Samstags und Sonntags, 14.00 Uhr und 17.00 Uhr Tickets ab 18. Mai unter: www.theaterdallenwil.ch Naturkundemuseum mit Wildlife-Show in Bad Säckingen am Hochrhein Neu: Modernes Schiesskino und Nutzungsmöglichkeit des Konferenzraumes durch Jagdgesellschaften Öffnungszeiten: Montag–Freitag 14–18 Uhr Samstag/Sonntag 10–16 Uhr www.golfwelt-hochrhein.de
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Schweizer Museum für Wild und Jagd Schloss Landshut 3427 Utzenstorf BE Saison 2009: 10. Mai bis 18. Oktober Sonderausstellung 2009: «Die Tierwelt des Zeichners Jörg Kühn» (s. Seite 17) Öffnungszeiten: Di–Sa 14–17 Uhr; Sonntage, Auffahrt (21. Mai) und Pfingstmontag (1. Juni): 10–17 Uhr Abendführungen 2009: jeweils 19.30–20.30 Uhr, Schloss-Café geöffnet von 19.00–21.30 Uhr, Eintritt: 7.– / 6.– / 1.– 28. Mai: Ein Konzert der besonderen Art. Auf Vogelstimmenpirsch im Schlosspark mit Manuel Schweizer, Biologe, Bern Jagdhof Felder Entlebuch Jagd- und Sportwaffen – Schiesszentrum – Schiessschule Die Innenschiessanlage ist während der Geschäftszeit geöffnet
Jagdhornbläser 21.–24. Mai Europäischer Jagdhornbläser-Wettbewerb Kaiserliches Barockschloss «Hof», Niederösterreich www.noeljv.at/jagdhorn/ 21. Mai Gottesdienst 09.30 Uhr, Ref. Kirche Schöftland Jagdhornbläser SonatES 7. Juni Hubertusmesse 10.30 Uhr, Kath. Kirche Laufenburg Jagdhornbläser SonatES 13. Juni 26. Eidgenössisches Jagdhornbläserfest mit Internationaler Beteiligung in Baden www.jagdhornblaeser.ch
3.–5. Juli 1. Offizieller Ungarischer JagdhornbläserWettbewerb im Jagdhausgelände in Meszkemence Generalprobe zum 1. Internationalen Ungarischen Jagdhornbläserwettbewerb 2010 in der Stadt Pecs (Fünfkirchen) Für alle Jagdhornbläsergruppen in B sowie Es, auch für Solisten (siehe auch Seite 17) www.mecsekerdo.hu 17. Oktober 25-jähriges Jubiläum der Jagdhornbläser «Cornists Scuol» mit Engadiner Jagdhornbläsertreffen 16.00–03.00 Uhr, Gemeindesaal Scuol Hinweis: www.scuol.ch/de/ event_calendar/event_display. cfm?event_id=4401637&date from=2009-10-17 00:00:00& resortid=439 (siehe auch Seite 15)
Grosser Hubertusball – Wildspezialitäten – grosse Jubiläumstombola – Laserschiessen – Ballmusik – Frevler-Bar. Hinweis: www.scuol.ch/de/ event_calendar/event_display. cfm?event_id=4401637&date from=2009-10-17 00:00:00& resortid=439
Veranstaltungen
zum 25-jährigen Jubiläum der Jagdhornbläser «Cornists Scuol» mit Engadiner Jagdhornbläsertreffen am Samstag, 17. Oktober 2009, 16.00– 03.00 Uhr im Gemeindesaal Scuol. Verschiedene Jagdhornformationen – Trophäenschau
«DAS SCHÖNSTE IST DIE ERWARTUNG - DAS SCHLIMMSTE IST DIE ENTTÄUSCHUNG. ABER OHNE BEIDES FEHLT DIE SPANNUNG.»
Natur-Erlebnis-Messe für die ganze Familie 14. Internationale Ausstellung Jagen und Fischen für Jäger, Fischer und Naturliebhaber in der Messe München vom 1.–5. April 2009 Obschon sie nur alle zwei Jahre stattfindet, ist die NaturErlebnis-Messe für die ganze Familie zur Nummer 1 in Süddeutschland avanciert. Unter dem Motto «Natur erleben und Natur erhalten» wurden Neuheiten von hochwertigen Produkten und aktuelle Trends in Jagdbekleidung, an Offroadfahrzeugen und Werkzeugen (Zieloptiken, Jagd- und Sportwaffen) sowie Auslandsjagdund Fischereireisen bis hin zu Raritäten präsentiert. Eine attraktive Einkaufswelt mit einem bunten, ansprechenden Rahmenprogramm charakterisierte die diesjährige Messe. Auch die zur Tradition gewordene Pelzmodenschau machte es deutlich – der Pelz meldet sich in der Modewelt wieder definitiv zurück.
Die Natur-Erlebnis-Messe für die ganze Familie Mittlerweile ist die «Jagen und Fischen» mit 300 Ausstellern aus 14 Ländern zu einer Natur-Erlebnis-Messe für die ganze Familie geworden, vor allem für Jungfamilien zum gemeinsamen Geniessen. Begeisterung und Faszination wie sie Jäger und Fischer in der Natur und im Umgang mit ihr live erleben, spiegeln sich in den zahlreichen spannenden Sonderschauen und versuchen die junge Generation für die Anliegen von Flora und Fauna zu sensibilisieren. Auf ihre Kosten kamen alle, ohne auch unbedingt Jäger oder Fischer zu sein. In einer globalisierten Welt, die vielen immer unnatürlicher und beinahe bedrohlich erscheint, suchen alle nach Natürlichkeit, Ursprünglichkeit und Geborgenheit. Die Bewunderung galt den Stars des Events, den über 30 Jagdhunderassen, den
Kaum ein Sport stellt so hohe Anforderungen an die Ausrüstung wie die Jagd. Anstrengende und schweisstreibende Aktivitäten wechseln sich mit Wartezeiten ab. Ein Zusammenspiel von kalt und warm - von schnell und langsam - von nass und trocken. Eine Formel auf diese Gegensätze zu finden - das ist unser Ehrgeiz. Deshalb verwenden wir nur die neusten Technologien der TextilTechnik, und kombinieren sie mit über 30 Jahren Erfahrung aus der Bündner Hochwildjagd. Das Resultat sind kompromisslose Produkte auf technisch hohem Niveau. Aber wir wissen auch: Jäger ist man das ganze Jahr. Also muss unsere Bekleidung auch schön sein.
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Ohne Pelz geht neuerdings gar nichts mehr – Jagd trifft Mode in Pelz Und eben, die diesjährige Pelzmodenschau – unter dem Motto «Jagd trifft Mode in Pelz», die wiederum von aktiven Jägerinnen und Jägern präsentiert wurde – machte es deutlich: «Frau» trägt wieder Pelz. Der Inhaber in 3. Generation von Berchtold Pelz und Leder aus Fürstenfeldbruck, Wolfgang Lastner, informierte einleitend die Zuschauer, dass sich in der Mode jetzt vieles bewegt, und ohne Pelz nun gar nichts mehr geht. Lange waren Pelze in der Mode verpönt. Diese Zeiten sind jetzt endgültig vorbei. Heute entdecken immer mehr kreative Designer Fuchs und Nerz neu. Vielleicht sind die kratzigen Kunstfellzotteln schuld, oder der Hang zu Luxus könnte die Ursache sein, vielleicht auch wieder die Sehnsucht nach der Natur. Oder es war einfach mal wieder Zeit für etwas ganz Verrücktes; das Comeback des Pelzes. Im letzten Winter waren sie alle wieder da: die
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Füchse, der Bisam, Lamm, Persianer, Waschbären und Nerze. Erlaubt ist, was bequem ist und schön macht. Insgesamt rückt der Pelz immer mehr an den Stoff heran. Es gibt heute zum Beispiel immer mehr Pelzblousons, sogar in bunten Modefarben… Die Oberflächen zeigen sich variabler, die Materialien wirken edel und hochwertig, zweifelsohne ein Bekenntnis zur Qualität. Heimische Pelze verarbeitet Lastner als Besätze und hübsche Accessoires. Hierfür werden vor al-
lem die langhaarigen Materialien verwendet. Aber auch als Innenfutter, als reversible Modelle, im Materialmix mit vielerlei Stoff und Leder, im Mix mit anderen Fellarten – oder als Pelz pur. Die Einflüsse aus den 60er- und 80er-Jahren spielen in der neuen Mode mit und lassen neue Modelle entstehen. Dem Aufruf um erneute Mitwirkung als «Amateur-Models» durch Renate Weber, der Sprecherin des Bayerischen Jägerinnenforums, folgten aktive Jägerinnen und Jäger aus
Bayern und auf kurzfristige Einladung hin auch aus Graubünden. Wiederum war es eine ideale Gelegenheit, sich einerseits über das Neueste in Sachen Jagen und Fischen zu informieren und andererseits, nicht zuletzt um das gut funktionierende Netzwerk, das wir Jägerinnen seit etlichen Jahren unter uns hegen, aufrechtzuerhalten und unsere so entstandenen Freundschaften weiter zu pflegen. Arlette Meisser-Müller, Chur
Staunen an der WaffenSammlerbörse Luzern Am 5. April 2009 ist auf der Messe Luzern die 35. Schweizer Waffen-Sammlerbörse mit 10 300 Besuchern erfolgreich zu Ende gegangen. Die 100 Aussteller zeigten dem internationalen Publikum ein eindrückliches Sammlerangebot. Passionierte Sammler, Schützen und Jäger durften sich über die grosse Auswahl freuen, die es am vergange-
nen Wochenende auf der Luzerner Allmend zu sehen gab und durch alle Preiskategorien führte. Besonderes Interesse galt den drei ProbeschiessStänden, wo die begeisterten Sportschützinnen und -schützen sogar anstehen mussten. Gestaunt über die bemerkenswerte Qualität der Gewehre wurde am erstmals in der Schweiz an einer Messe prä-
Foto: Kurt Gansner
Kochtipps vom Promikoch – wild wachsende, essbare Kräuter Für jedes Familien-Mitglied war etwas dabei, vor allem auch aus dem spannenden Rahmenprogramm: Aus der Wild- und Fischküche, Kochshow von Promi Koch Bayerns, Starkoch Alfons Schuhbeck, traditionelles, edles Handwerk, vom Gämsbartbinder bis zum Ferlacher Büchsenmacher. Auch ein Schwerpunkt der Messe galt der Liebe zur Natur und der nachhaltigen Nutzung, was Wild und Gewässer hervorbringen. Wildbret und Fisch aus der Region kann man mit gutem Gewissen kochen und geniessen, am Besten zusammen mit wild wachsenden, essbaren Kräutern.
Jagdmode von aktiven Jägerinnen vorgestellt, darunter auch eine Bündnerin.
Bildnachweis: Messe München GmbH
Veranstaltungen
Greifvögeln, u.a. der SchneeEule, welche die Kinder heute nur noch aus den Harry PotterFilmen her kennen und den bedrohten, heimischen Fischen in deren Element, wie sie Fischer heute nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Über 10 000 Besucher besuchten die Waffen-Sammlerbörse in Luzern.
sentierten Airsoft-Parcours, der gleichzeitig das ShowHighlight bildete. Ab 2010 neu mit Antikbörse Die nächste Waffen-Sammlerbörse Luzern findet vom 9. bis 11. April 2010 wie immer in der Messe Luzern statt. Durch den Neubau der Messehallen wechselt der bisherige Standort von der Halle 2 in die benachbarte Halle 4. Die ZT Fachmessen AG sieht neu die ideale Möglichkeit, das Angebot um die «Antikbörse» – sie fand 2004 das letzte Mal statt – auszubauen. Sie soll mit einem vielfältigen Angebot an Uhren, Schmuck und Raritäten in der Halle 3 aufwarten. «Mit den neu zur Verfügung stehenden Hallen 3 und 4 sind optimale Räumlichkeiten vorhanden, um zwei eigenständige, thematisch sich ergänzende Messen stattfinden zu lassen», so Messeleiter Marco Biland.
Das Schweizer Museum für Wild und Jagd, Schloss Landshut, öffnet seine Tore für die Saison 2009 am Sonntag, den 10. Mai, mit der diesjährigen Sonderausstellung Die Tierwelt des Zeichners Jörg Kühn Einer Ausstellung, die dem Schaffen des Aargauer Künstlers (geboren 1940 in Wettingen, gestorben 1964 in Zürich) gewidmet ist, einem der begabtesten zoologischen Illus-
tratoren seiner Zeit. Sie zeigt in einem repräsentativen Ausschnitt sonst nicht zugängliche Werke aus dem in seinem Umfang beeindruckenden Nachlass Jörg Kühns. Tierzeichner gehören zu den Menschen, die das genaue Beobachten zu ihrer Berufung, und nicht selten auch, zu ihrem Beruf machen. Nicht das gelegentliche Hinschauen und Kopieren, sondern das Erfassen einer Bewegung, einer Stimmung oder eines Ausdrucks, aber ebenso das Erkennen der kleinsten anatomischen Details, zählt. Das Gesehene umzusetzen, auf Papier zu bringen, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen, das braucht Geschick, Geduld und Talent. Jörg Kühn war ein solcher Zeichner. Aufgewachsen in Wettingen (AG) zeichnete er bereits in jungen Jahren mit unglaublicher Sicherheit und Vielfältigkeit. Nach sei-
Schloss Landshut,Abendführungen 2009 Das Schweizer Museum für Wild und Jagd, Schloss Landshut, bietet in der Regel am letzten Donnerstag der Monate Mai bis September, von 19.30 bis ca. 20.30 Uhr, eine öffentliche Führung an. Für den Eintritt werden die üblichen Eintrittspreise von Fr. 7.– / 6.– / 1.– erhoben, die Führung ist gratis. Das Schloss-Café ist an diesen Tagen zusätzlich von 19.00 bis 21.30 Uhr geöffnet. Treffpunkt im Schlosshof. 28. Mai:
Ein Konzert der besonderen Art. Auf Vogelstimmen-Pirsch im Schlosspark mit Manuel Schweizer, Biologe, Bern
25. Juni:
«Es klappert die Mühle am rauschenden Bach . . . » Die Bäche im Schlosspark – Trinkwasser? Brauchwasser? Abwasser? Auf Spurensuche mit Barbara Kummer, Lokalhistorikerin, Utzenstorf
30. Juli:
Vom lebenden Modell zur lebensechten Skizze Die faszinierenden Tierdarstellungen des Zeichners Jörg Kühn. Rainer Foelix, Biologe, Aarau
27. August:
Wenn sich die Blätter verfärben im Park… Die zahlreichen Baumarten im Park halten eine vielfältige Farbpalette bereit für einen frühherbstlichen Rundgang mit Thomas Wullimann, Direktor Gartenbauschule Oeschberg
24. September: «Truhen-Geschichten» Einblicke in die «Wunderkiste» eines Möbelrestaurators. Daniel Gerber, Antikschreiner, Bern Schloss Landshut erreichen Sie via Bahn S44 (ab Bern und Solothurn) oder BLS (ab Thun und Solothurn) bis Station Utzenstorf; via RBS (ab Bern und Solothurn) bis Station Bätterkinden. Fusswege von ca. 20 Min. zum Schloss. Mit dem Auto von Bern via A1 Ausfahrt Kirchberg (Nr. 39); von Basel/Zürich via A1 Ausfahrt Kriegstetten (Nr. 40). Parkplätze vorhanden.
nem Lehrabschluss als Grafiker in Zürich spezialisierte er sich auf das wissenschaftliche Zeichnen. Jörg Kühn war nicht nur ein profunder Tierkenner, er war auch ein hervorragender Ornithologe, der sein Wissen und Können unter anderem als Beringer der Vogelwarte Sempach einsetzte. In kurzer Zeit fanden seine Arbeiten die Anerkennung der Fachwelt: er zeichnete im Auftrag von Pro Natura, Pro Juventute, WWF und dem Hallwag-Verlag. Kurz nach Lehrabschluss 1961 arbeitete er als wissenschaftlicher Zeichner für das Zoologische Museum der Universität Zürich. Ab 1963 erhielt er einen Auftrag zur Illustration des Handbuchs der Vögel Mit-
teleuropas – einem Standardwerk der Ornithologie. Bereits mit 18 Jahren war Jörg Kühn an der Hodgkinschen Krankheit erkrankt. Er wurde dadurch zunehmend geschwächt und längere Spitalaufenthalte schränkten ihn stark ein. Umso mehr staunt man über die in den letzten Lebensjahren entstandenen, trefflichen Verhaltensstudien mit ihrer sicheren Strichführung, die präzisen Federzeichnungen und die wunderschönen Farbtafeln mit der minutiösen Wiedergabe von Strukturelementen und bewundert den unerschütterlichen Optimismus des Künstlers, den sein Werk ausstrahlt. Rosemarie Althaus
1. Offiz. Ungarischer Bläser-Wettbewerb 3. bis 5. Juli 2009, Meszkemence im Jagdhausgelände Generalprobe zum 1. Internationalen Ungarischen Jagdhornbläser-Wettbewerb 2010 in der Stadt Pecs (Fünfkirchen) im Rahmen der Veranstaltungen «Pecs – Kulturhauptstadt Europas – 2010» von Freitag, 25. bis Sonntag, 27. Juni 2010. Für alle Jagdhornbläsergruppen in B sowie Es, auch für Solisten. Die Informationen und Unterlagen für die Jagdhornbläserwettbewerbe werden ab sofort von der Forst- und Jagdwirtschaft Mecsek AG unter www.mec-
sekerdo.hu zur Verfügung gestellt. Sofortige Anmeldung bei Peter Paul Maierhofer, Feldgasse 8/39, A 8020 Graz, peter.maierhofer@inode.at, peter.maierhofer@gmx.net; Fax +43 (0)316 – 877 – 3058; Telefon für alle Auskünfte und Informationen +43 664-344 2952. Infos auch unter jagd hornblaeserwettbewerb@mec sekerdo.hu und www.pecs.hu sowie www.baranyai-vadasz kamara.hu. Die ungarischen Jagdhornbläser und die Mecsek Forst- und Jagdwirtschafts AG Schweizer Jäger 5/2009
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Veranstaltungen
Schloss Landshut öffnet seine Tore
SPW DV
DELEGIERTENVERSAMMLUNG SPW im Kanton Schwyz, 3.–5. Juli 2009 Der Kanton Schwyz ist geschichtlich gesehen einer der drei Schweizer Urkantone. Der Name entwickelte sich im Laufe der entstehenden Eidgenossenschaft als Gesamtname für die heutige Schweiz. Der gleichnamige Kantonshauptort Schwyz, welcher im Jahre 970 zum ersten Mal erwähnt wird, erscheint in alten Schriften von Anfang an als eine Gemeinde meist freier Bauern. Der Fischreichtum im See und in den das Tal durchfliessenden Gewässern ergab nebst der Landwirtschaft und der Jagd eine gute Ernährungsquelle. Der Ort Einsiedeln selbst, einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte der Schweiz, liegt auf einer Hochebene von ca. 880 m ü. M. Das Kloster Einsiedeln, als Wahrzeichen und Benediktinerabtei, ist eine bedeutende Station auf dem Jakobsweg. Die 94. Delegiertenversammlung des SPW, die in dieser Form durchgeführt wird, findet an diesem geschichtsträchtigen Ort statt. 18
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Programm Freitag, 3. Juli 2009 16.30 Vorstandssitzung SPW, Hotel Drei Könige Samstag, 4. Juli 2009 09.30 Begrüssungskaffee im Hotel Drei Könige 10.00 Präsidentenversammlung SPW, Hotel Drei Könige 12.00 Mittagessen im Restaurant Drei Könige 13.45 Begrüssung durch den SPW-Präsidenten vor dem Hotel Drei Könige 14.15 94. Delegiertenversammlung SPW, Hotel Drei Könige 14.15 Partner/innenprogramm 17.00 Apéro im Park vor dem Gemeindesaal 19.00 Abendprogramm mit Essen und Unterhaltung im Dorfzentrum Einsiedeln Sonntag, 5. Juli 2009 09.00 Fahrt ins Alpthal bis Talstation Brunni-Holzegg Wanderung auf die Holzegg (gutes Schuhwerk!) alternativ per Luftseilbahn 10.00 Brunch im Berggasthaus Holzegg 12.00 Abschluss der 94. Delegiertenversammlung des SPW Die Einladungen zur DV wurden den Delegierten, Präsidenten und Gästen persönlich zugestellt. Nachmeldungen bitte an das Sekretariat, Frau Maya Kälin, c/o Verlag Schweizer Jäger, Postfach 261, 8840 Einsiedeln, Tel. 055 418 43 43 oder elektronische Anmeldung: www.spw.ch/anmeldung
Datum und Zeit: Samstag 7. Juni 2008, 14.00–15.35 Uhr. Ort: Au Parc Hotel, 1700 Fribourg. Teilnehmer: Vorstand SPW, Vorsitz Präsident Albert Stössel; 29 Delegierte aus allen SPWKantonen exkl. ZG; Ehrenmitglieder (W. Siegenthaler, A. Schwestermann, D. Schmidt). Anzahl Stimmberechtigte 37; Absolutes Mehr 19. Gäste: Walter Schwab, Jagdverwalter FR; Pierre Alain, Stadtpräsident FR; Koni Homberger, RevierJagd Schweiz; Hans-Peter Breitenmoser, Verleger «Schweizer Jäger»; Werner Grond, Redaktor «Schweizer Jäger»; Christian Schmassmann, Eidg. Bläserkommission; Tibor Rakoczy, Präsident SKÖBr. Entschuldigungen: Es sind diverse Entschuldigungen eingegangen. 1. Begrüssung / Traktandenliste / Mitteilungen Die Jagdhornbläser Sense haben die 93. Delegiertenversammlung musikalisch umrahmt. Für die wohlklingenden Töne ein kräftiger Weidmannsdank! Ebenfalls wird die Organisation des Anlasses unserem Vorstandskameraden Philippe Volery bestens verdankt. Mit diesen Dankesworten und einem herzlichen Willkommen an unsere Gäste und Delegierten eröffnet Präsident Albert Stössel die Delegiertenversammlung. Als Stimmenzähler wird Florian Eggel vorgeschlagen und gewählt. Die Versammlung beschliesst, Traktandum 5 und 6 gemeinsam zu behandeln. 2. Protokoll der Delegiertenversammlung vom 26. 5. 2007 Das Protokoll der 92. Delegiertenversammlung wurde im SJ 4/2008 veröffentlicht. Auf das Verlesen desselben wird verzichtet. Das Protokoll wird ohne Änderungsanträge genehmigt.
3. Jahresbericht des Präsidenten Der Jahresbericht des Präsidenten war im SJ 4/2008 veröffentlicht. Robert Hartmann stellt den Bericht zur Diskussion, diese wird nicht genutzt. Die von Albert Stössel geleistete Arbeit wird verdankt und zusammen mit dem Bericht mit einem kräftigen Applaus genehmigt. 4. Rechnung 2007 und Revisorenbericht Stefan Frischknecht präsentiert die im SJ 4/2008 veröffentlichte Verbandsrechnung per 31. 12. 2007. Das Rechnungsjahr schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 33 798.95. Das Verbandsvermögen beträgt per 31. 12. 2007 CHF 230 340.05 Die Rechnung wird zur Diskussion gestellt, diese wird nicht genutzt. Jörg Guler GR verliest stellvertretend den Revisorenbericht und Albert Stössel lässt über die Rechnung abstimmen. Einstimmig wird die Rechnung genehmigt und dem Kassier samt Vorstand Decharge erteilt. Philippe Volery und Albert Stössel erläutern in kurzen Zügen die Rechnung der SPWStiftung Naturland (SNL), welche per 31. 12. 2007 über ein freies Stiftungskapital von CHF 167 244.90 sowie über gebundene Rückstellungen von CHF 46 500.– verfügt. Hanspeter Breitenmoser ruft die Sektionen und deren Mitglieder auf, das führende Schweizer Jagdmagazin – den «Schweizer Jäger» – zu abonnieren. Aus dem Verlag sind 2007 erneut rund CHF 60 000.– in die Kasse des SPW geflossen. 5. Jahresbeiträge 2009 6. Beschlussfassung über eingereichte Anträge Albert Stössel stellt den Antrag der Sektion Nidwalden vor und teilt mit, dass die Prä-
sidentenversammlung die Delegierten ersucht, den Antrag zu unterstützen. Die Delegierten beschliessen einstimmig die Annahme des Antrages inkl. Verzicht auf Einzug vom «Stiftungs-Franken» pro 2009. 7. Wahlen a) Präsident: Als Präsident wird Albert Stössel gewählt. b) Übriger Vorstand: Als Mitglieder im Vorstand werden Stefan Frischknecht und Philippe Volery gewählt. c) Rechnungsrevisoren: Als Rechnungsrevisoren werden Hans Spichtig und Hans-Peter Rhyner gewählt. Als Rechnungsrevisor-STV wird Andreas Brunold gewählt. d) Vorschlag 2. Vorstandsmitglied JagdSchweiz: Als 2. Mitglied in den Vorstand von JagdSchweiz wird Peter Zenklusen BE nominiert. 8. Reorganisation SPW / Beschlussfassung über das weitere Vorgehen Der Vorstand und die Präsidentenversammlung erachten einen gemeinsamen Übertritt der SPW-Sektionen zu JagdSchweiz als richtig und sinnvoll. Ob dies per 1. 1. 2010 oder bereits per DV am 6. 6. 2009 erfolgen wird, das bleibt z. Zt. offen. Die in Berücksichtigung der erfreulichen Entwicklung des Einheitsverbandes erfolgten Demissionen von RAM und HA bilden den ersten Schritt der Reorganisation des SPW. Künftig werden sich die Aufgaben des SPW auf die Verwaltung des Verlagsrechtes sowie des Vermögens beschränken. Zusätzlich ist das Vorschlagsrecht für Vorstandsmitglieder bei JagdSchweiz beim SPW. Für Fragen, die im speziellen die Patentjagd betreffen, kann der SPW nach wie vor Ansprechpartner sein. Die Statuten des SPW werden revidiert und sollen an der DV 2009 verabschiedet werden.
Die Präsidentenversammlung hat weiters festgehalten, dass der SPW bestehen bleibt, die Strukturen jedoch schlank gestaltet werden. In der Kasse soll ein Vermögen von zwischen CHF 50 000.– und 100 000.– bleiben. Ein Teil des heute vorhandenen Vermögens sowie die wiederkehrenden Einnahmen aus dem Verlagsrecht sollen anhand der Abo‘s an die heutigen A-Sektionen des SPW verteilt werden. Details werden jeweils durch das künftig zuständige Organ beschlossen. Die Stiftung Naturland des SPW könnte auf den Zeitpunkt «Gesamtanschluss» konsequenterweise evtl. der Stiftung von JagdSchweiz angeschlossen werden. Dieser Schritt erfolgt bewusst ohne Auflage betr. Stiftungen der weiteren Teilverbände – wir wollen einmal mehr ein Zeichen setzen. Die Delegierten erklären sich mit dem aufgezeigten Weg einstimmig einverstanden! 9. Ehrungen Albert Stössel freut sich, der Delegiertenversammlung auf Antrag der Präsidentenversammlung folgende Personen zur Aufnahme in die Reihen der Ehrenmitglieder vorzuschlagen: Rainer Mathier, Vorstandsmitglied im SPW; Robert Hartmann, Vizepräsident des SPW; Hans-Peter Breitenmoser, Verleger «Schweizer Jäger», Werner Grond, Redaktor «Schweizer Jäger». Dieser Vorschlag erfolgt mit einem kurzen Rückblick auf die Tätigkeiten der zu Ehrenden. Die Delegierten würdigen die Verdienste von Mathier und Hartmann sowie von Breitenmoser und Grond mit einem kräftigen Applaus. Der Präsident übergibt den sichtlich erfreuten neuen Ehrenmitgliedern die Ehrenurkunde.
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Protokoll der 93. DV SPW 2008 in Freiburg
SPW DV
Jahresbericht des SPW-Präsidenten 10. Verschiedenes Walter Schwab, Jagdverwalter FR, überbringt die besten Grüsse des Kantons. Voller Stolz und Freude empfiehlt er seinen Kanton für Ausflüge und Wanderungen. Koni Homberger, als Vertreter von Revierjagd Schweiz, bedankt sich für die Einladung und hält kurz Rück- und Vorschau über die letzten Jahre vom Verband Revierjagd Schweiz. Er schliesst mit den besten Grüssen vom Vorstand und bedankt sich für die angenehme Zusammenarbeit. Christian Schmassmann weist auf das kommende Bläserschiessen hin und empfiehlt den Anlass. Die Bläser wollen mit ihren Tönen nicht nur begeistern, sie wollen auch Brücken schlagen. Die Bläserkommission befindet sich in einer Entwicklung mit noch vorzunehmenden Strukturanpassungen. Das führt denn auch dazu, dass sich personell derzeit keine grösseren Veränderungen ergeben. Nachdem die Diskussion nicht weiter genutzt wird, schliesst der Präsident die Tagung und bittet die Delegierten, noch beim Apéro zu verweilen und den Tag ausklingen zu lassen. Termine 21./22. 6. 2008: Bläserschiessen in Grosswangen 31. 8. 2008: 75 Jahre OberVS-Jägerverband 6. 6. 2009: 1. DV JagdSchweiz 2. Hälfte Juni 2009: letzte DV SPW im Kanton Schwyz Für das Protokoll: Robert Hartmann
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Albert Stössel, Präsident des Schweizerischen Patentjäger- und Wildschutzverbandes SPW
Da in unserem Verbandsorgan «Schweizer Jäger» und auf unserer Homepage www. spw.ch laufend über unsere Verbandstätigkeiten informiert wird, gestatten Sie mir, sehr geehrte Mitglieder des SPW, dass ich meinen Bericht auf das Wesentliche beschränke. Verbandsstruktur Das Jahr 2008 stand ganz im Zeichen des Umbruchs des Schweizerischen Jagdverbandwesens. Mit der Absichtserklärung, dass alle SPW-Kantonalsektionen JagdSchweiz beitreten wollen, öffneten die SPW-Kantonalpräsidenten im Berichtsjahr definitiv den Weg zum Einheitsverband «JagdSchweiz». Zu einem Verband, der nicht mehr nur aus den vier Teilverbänden besteht, sondern in welchem die Kantonalsektionen und -vereine direkt Mitglied werden können und neu die Delegiertenversammlung das oberste Organ des Verbandes ist sowie eine Geschäftsstelle sich dem operativen Geschäft annimmt. Nachdem auch alle Sektionen von Revierjagd Schweiz diesen Schritt beschlossen haben, wird JagdSchweiz zur gemeinsamen Heimat des Grossteils der Schweizerischen Jägerschaft, bestehend aus allen Teilen der vier Landesspra-
chen. Ich bin froh, dass dieser notwendige Schritt nun gelungen ist. Nachdem bereits frühere Versuche dies zu erreichen, nicht zuletzt auch an unserem Verband scheiterten, unternahm ich Ende 2005 einen neuen Anlauf und suchte das Gespräch mit dem Präsidenten von Revierjagd Schweiz, Werner Fluder. In ihm fand ich einen Gleichgesinnten. Gemeinsam strebten wir dieses Ziel an und stehen nun kurz vor dieser Realisierung. Dementsprechend werden die Aufgaben, die unser Verband zu erfüllen hat, zukünftig weniger. Diese reduzieren sich auf die Interessenvertretung der dem SPW angeschlossenen Sektionen, jedoch nur, wenn dies nicht durch JagdSchweiz erfolgt, sowie als Eigentümer des Verlagsrechtes am «Schweizer Jäger» für dessen Erscheinen. Verbandstätigkeit Die Delegiertenversammlung fand in Freiburg statt. Über deren Verlauf gibt das Protokoll Auskunft. Dem OK des Freiburger Jägerverbandes gebührt mein Weidmannsdank für die gute Organisation des Anlasses. An den zwei Präsidentenversammlungen wurden die statutarischen Geschäfte erledigt und Absichtserklärun-
gen für die künftigen Aufgaben unseres Verbandes sowie der Stärkung von JagdSchweiz verfasst. Der Vorstand erledigte an fünf Sitzungen seine Geschäfte. Der Kontakt zu der lokalen Jägerschaft wurde – wo möglich – durch den Besuch durch Vorstandsmitglieder an deren Generalversammlungen gepflegt. Jagdpolitik und Öffentlichkeitsarbeit Anhand den mir vorliegenden Informationen blieb es in unseren Verbandskantonen jagdpolitisch mehr oder weniger ruhig. Erwähnenswertes wurde laufend in der Jagdpresse behandelt. Auf eidgenössischer Ebene drehen sich die jagdpolitischen Diskussionen weiterhin hauptsächlich um die Grossraubtiere und deren Regulierung. Nachdem JagdSchweiz mit einem Rechtsgutachten die heute bereits bestehenden Regulierungsmöglichkeiten aufgezeigt hat, und sich ein vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) beauftragter Gutachter auch zum Schluss kam, dass das heutige Eidg. Jagdgesetz dazu genügend Interpretations- resp. Handlungsspielraum zulässt, hat der Bundesrat von der beabsichtigten Revision des Eidg. Jagdgesetzes abgesehen. Für die Jägerschaft kann dies nur von Vorteil sein, hätten doch gewisse Kreise eine Gesetzesrevision zum Anlass genommen, die Jagd noch mehr einzuschränken. Die nationale Öffentlichkeitsarbeit wird durch JagdSchweiz wahrgenommen. Hier verweise ich auf die entsprechenden Informationen auf der Homepage www.jagdschweiz.org Ausblick Eine neue Herausforderung kommt mit der Eingabe der Eidgenössischen «Volksinitiative für den Schutz vor Waf-
fengewalt» auf alle legalen und verantwortungsbewussten Waffenbesitzenden zu. JagdSchweiz ist Mitglied der Interessengemeinschaft Schiessen Schweiz (IGS), welcher 16 Organisationen angeschlossen sind und diese Initiative bekämpfen. JagdSchweiz ist der Ansicht, dass das heutige Waffenrecht nach der Schengen-Anpassung absolut genügend ist und spricht sich gegen diese Initiative aus. Die Jägerschaft ist aufgerufen, zu gegebener Zeit dieser sinnlosen Initiative entgegenzutreten und im persönlichen Umfeld für möglichst viele Gleichgesinnte besorgt zu sein. Da unser Verband nach dem Beitritt unserer Kantonalsektionen und -vereine an JagdSchweiz seine Statuten und Struktur an die neue Situation anpasst, findet am kommenden 4. Juli in Einsiedeln unsere letzte Delegiertenversammlung statt. Auch wenn die Delegiertenversammlungen eine wichtige gesellschaftliche Bedeutung hatten, gilt es von dieser Tradition Abschied zu nehmen. So wie die Jagd bereit sein muss, sich geänderten Rahmenbedingungen anzupassen, muss es auch die Struktur eines Verbandes sein, sofern dies zum Wohl der Sache beiträgt. Mit der zukünftigen «JagdSchweiz» wird dies erreicht. Bei deren künftigen Delegiertenversammlungen finden wir uns in einer grösseren «Familie» wieder und können uns auf viele Begegnungen unter Gleichgesinnten freuen. Weidmannsdank Allen, die sich für die Sache der Jagd, in eigener Initiative oder organisiert für die wildlebenden Tiere und für deren Lebensraum eingesetzt haben, spreche ich meinen herzlichen Weidmannsdank aus. Speziellen Dank gebührt meinen Vorstandskollegen und dem Verleger sowie dem Redaktor unseres «Schweizer Jäger» für die gute Zusammenarbeit. Ebenfalls danke ich meinen Kollegen im Vorstand von JagdSchweiz und dessen Geschäftsführer für die umsichtige und zukunftsgerichtete Arbeit für den Verband. Ich wünsche Ihnen, sehr verehrte Jägerinnen und Jäger, eine gute Gesundheit und bei Ihren jagdlichen Aktivitäten guten Anblick und viel Weidmannsheil. Albert Stössel, Morgarten Präsident
Gewinn- und Verlustrechnung Ertrag
Jahresbeitrag A-Mitglieder SPW Pressestelle Stiftung Naturland JagdSchweiz Jahresbeitrag B-Mitglieder Diverse Erträge Zinserträge Verlag «Schweizer Jäger» Verkauf SPW-Artikel Total Ertrag
2008 Budget
2008 Rechnung
2009 Budget
Fr.
Fr.
Fr.
65 000.00 12 300.00 12 300.00 24 600.00 800.00 – 1 500.00 60 000.00
65 000.00 12 340.00 12 340.00 24‘680.00 – – 2 798.25 60 441.65 93.00
– – – – – – 3 000.00 60 000.00 –
176 500.00
177 692.90
63 000.00
6 000.00 10 000.00 20 000.00 7 500.00 10 000.00 4 800.00 2 500.00 15 000.00 3 000.00 2 500.00 3 000.00 1 500.00 44 044.00 20 000.00 12 300.00 12 300.00
5 000.00 5 096.20 16 724.10 6 770.00 9 579.20 1 100.00 250.00 13 500.00 936.10 2 500.00 516.05 5 000.00 44 044.00 20 000.00 12 340.00 12 340.00
– – 4 000.00 5 000.00 15 000.00 2 400.00 1 000.00 – 1 000.00 – 1 000.00 1 500.00 85 000.00 – 12 340.00
174 444.00
155 695.65
128 240.00
2 056.00
21 997.25
–65 240.00
Aktiven
Passiven
Aufwand Sekretariat Aufwand Einheitsverband Tagungen, Entschädigungen Ressortentschädigungen Delegiertenversammlung Entschädigung Kantonalpräsidenten Beiträge allgemein Öffentlichkeitsarbeit SPW-Homepage Stiftung Naturland Verwaltungspauschale Diverse Unkosten Steuern Beitrag JagdSchweiz a.o. Beitrag JagdSchweiz Mitgliederbeiträge Stiftung Naturland Mitgliederbeiträge Pressestelle Total Aufwand Ertragsüberschuss
Bilanz per 31. Dezember 2008 Flüssige Mittel Wertschriften Verrechnungssteuer Transitorische Aktiven/Debitoren Rückstellungen Transitorische Passiven Vermögen am 31. 12. 2007 Gewinn 2008
119 338.92 170 000.00 979.38 199.00 20 000.00 18 180.00 230 340.05 21 997.25
Vermögen am 31. 12. 2008
252 337.30 290 517.30
290 517.30
Schweizer Jäger 5/2009
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SPW DV
Jahresrechnung 2008 des SPW
Jahresberichte
Jahresberichte der Sektionen Die Vorstände und Jägersektionen leisten jedes Jahr grosse Arbeit zu Gunsten unserer Jagd und das nicht zum Selbstzweck. Die folgenden Jahresberichte gestatten einen Einblick in die Vereinstätigkeiten und lösen vielleicht auch Impulse aus. Geschätzte Leser/innen, nehmen Sie sich die Zeit und studieren Sie die Berichte. An dieser Stelle möchte ich als neuer Redaktor den Präsidenten,Vorstandsmitgliedern und der Jägerschaft ein grosses Dankeschön für die bisherige Zusammenarbeit aussprechen. Viele neue Kontakte sind zustande gekommen und die positive Grundstimmung lässt mich die Arbeit mit Freude ausführen.
Kant. Patentjägerverein Appenzell A. Rh.
AR
Jagdverlauf Die Hoch- und die Niederwildjagd verliefen im vergangenen Jahr erfreulicherweise wiederum unfallfrei. 47 (47) Patente wurden auf der Hochjagd gelöst. Der Regierungsrat hat folgende Abschussvorgaben erlassen: Gamswild: 5 Böcke, 2 Geissen und 2 Jährlinge im Hochjagdgebiet, 3–5 Gämsen im Jagdbezirk Hinterland und je 2 Gämsen in den Jagdbezirken Mittel- und Vorderland. Beim Gamswild konnten die Abschussvorgaben grossmehrheitlich erfüllt werden. Die Abschussvorgaben beim Rotwild im Hochjagdgebiet lauteten auf mindestens 21 und max. 24 Tiere bei einem Verhältnis 1 Stier / 2 Stück Kahlwild. Leider konnten die Abschussvorgaben während der ordentlichen Hochjagd nicht erfüllt werden. Eine erste Nachjagd von zwei Wochen zeitigte ebenfalls keinen Vollerfolg, sodass die Sicherheitsdirektion eine nochmalige Verlängerung anordnete. Nach wenigen Tagen konnte die Hochjagd infolge Erreichung der minimalen Abschussvorgaben von 21 Tieren abgeschlossen werden. Das Niederwild-Patent haben 139 (132) Jäger gelöst. Die Abschussvorgaben des Regierungsrates von 1 Rehbock, 1 Rehgeiss, 1 Kitz pro Jäger + Pool in den beiden Hegeringen Hinterland und Mittelland konnte durch die Jägerschaft sehr gut erfüllt werden. Auch im Hegering Vorderland erfüllte die Jägerschaft die Vorgaben mit 1 Kitz und wahlweise 1 Bock oder 1 Geiss + Pool sehr gut. Total wurde im ganzen Kanton eine Abschussquote von 94,3% (89,6%) erreicht.
22
Schweizer Jäger 5/2009
Hegetätigkeit Unter der Leitung des neuen Hegeobmannes Michael Künzler und der Hegeringobmänner Peter Jäger, Stefan Signer, Felix Lutz und Peter Rinderknecht konnten verschiedene nachhaltige Hegeprojekte realisiert werden. Für den grossen Einsatz für die Umwelt, das Wild und uns Jäger danken wir den Hegeverantwortlichen und ihren Helfern bestens. Aus- und Weiterbildung In der hinteren Au wurden die Schiessübungen wiederum erfreulicherweise gut besucht. Leider nahmen nur wenige AR-Jäger am Kantonalen Jagdschiessen teil. Die Verantwortlichen geben sich jeweils grosse Mühe, einen attraktiven Gabentempel bereit zu stellen. Sie hoffen – auch bedingt durch eine Terminänderung, neu 5./6. Juni 2009 – wiederum auch wieder viele einheimische Jäger für eine Teilnahme zu motivieren. Ich hoffe auf mindestens 50% all unserer Vereinsmitglieder am Kantonalen Jagdschiessen 2009! Unter der Leitung von Aus- und Weiterbildungschef Hans Baldegger und Wildhüter Rolf Kellenberger fand am 22. Oktober eine gut besuchte Weiterbildung in Trogen statt. Die beiden Referenten haben es sehr gut verstanden, die Raubwildjagd allen Anwesenden sehr viel näher zu bringen. Wir hoffen, dass in den kommenden Jahren weitere derart informative Weiterbildungen durchgeführt werden können. Besten Dank an die Verantwortlichen.
Vorstandstätigkeit Unsere an der Hauptversammlung neu gewählten Vorstandsmitglieder Hegeobmann Michael Künzler, Kassier Hans Jörg Blaser, Schützenmeister René Frischknecht, Hundeobmann Kurt Bossard, sowie Hochjagdpräsident Hanspeter Gantenbein haben sich sehr gut im Vorstand integriert und eingebracht. Anlässlich der ordentlichen Sitzungen konnten verschiedene Probleme diskutiert und erledigt werden. Die Zusammenarbeit mit den neuen Hegeringobmännern Peter Jäger, Hinterland, und Stefan Signer, Mittelland, war genau so erfreulich und problemlos wie mit den bisherigen Felix Lutz und Peter Rinderknecht. Leider konnte für mich noch kein Nachfolger gefunden werden, sodass ich mich bereit erklärt habe, das Vereinsschiff noch weiter zu steuern. Um jedoch in einem Jahr nicht wiederum vor der gleichen Situation zu stehen, hat der Vorstand beschlossen, ein 3erGremium für die Suche eines neuen Kantonalpräsidenten einzusetzen. Ich hoffe, dass Hans Baldegger, Dorothee Rüsch und Michael Künzler im kommenden Jahr bei der Suche erfolgreich sein werden. Möglicherweise können wir unseren Mitgliedern bereits anlässlich der HV vom 20. März 2009 eine Lösung aufzeigen. Als nicht selbstverständlich durften wir anlässlich unserer HV vom 9. Mai 2008 in Gais den Eidgenössischen Jagdinspektor, Dr. Reinhard Schnidrig, den Geschäftsführer von JagdSchweiz, Dr. Marco Giacometti, und den Verleger des «Schweizer Jäger», Hanspeter Breitenmoser, begrüssen. Wir danken diesen wichtigen Jagdrepräsentanten für ihre geschätzte Anwesenheit und ihre klaren Worte in verschiedenen jagdlichen Belangen.
Weidmannsruh Im vergangenen Jahr mussten wir leider vom kurz zuvor brevetierten Neujäger Peter Flück für immer Abschied nehmen. Es war ihm leider nicht vergönnt, seine Kenntnisse erstmals auf der Jagd im Jahre 2008 in die Tat umzusetzen. Peter verstarb im Alter von 57 Jahren. Wir wünschen ihm den ewigen Frieden. Öffentlichkeitsarbeit Im vergangenen Vereinsjahr durften wir wiederum hervorragende Berichte unseres Pressechefs Hans Hürlimann zur Kenntnis nehmen. Die Öffentlichkeitsarbeit der Jäger wird in den kommenden Jahren immer wichtiger sein, sind sie doch sehr oft einigem Gegenwind in der Bevölkerung ausgesetzt. Allgemeines Unser Internet-Verantwortlicher, Ausbildungschef Hans Baldegger, bemüht sich, unsere Homepage www. jagd-ar.ch möglichst aktuell zu präsentieren. Allfällige Beiträge zur Veröffentlichung nimmt er gerne entgegen. Ende November 2008 wurde unser verdienstvoller Wildhüter Rolf Kellenberger in den Ruhestand verabschiedet. Der Kantonalvorstand hat es sich nicht nehmen lassen, Rolf Kellenberger anlässlich eines speziellen Anlasses für sein grosses Engagement herzlich zu danken. In diesen Dank haben wir auch seine geschätzte Gabi mit eingeschlossen. Wir wünschen den beiden eine schöne Zeit, gute Gesundheit und nur das Beste. Unseren neuen Wildhüter Roland Guntli heissen wir herzlich willkommen. Wir wünschen ihm einen guten Start, viel Erfolg, viele schöne Erlebnisse und möglichst wenig Ärger. Bedingt durch die Reduzierung des SPW-Vorstandes auf drei Mitglieder, findet am 4./5. Juni 2009 in Einsiedeln die letzte SPW-Delegiertenversammlung statt. Die Revier- und Patentjagdkantone haben bekanntlich seit einiger Zeit mit JagdSchweiz eine neue Dachorganisation. JagdSchweiz wurde in den letzten Jahren kontinuierlich gestärkt und ausgebaut. Auf Grund der neuen Statuten findet somit am 20. Juni 2009 in Zofingen die erste Delegiertenversammlung von JagdSchweiz statt. Offene Probleme Leider konnten die Wildruhezonen noch nicht definitiv umgesetzt werden. Es ist jedoch zu hoffen, dass die noch vorhandenen Widerstände innert nützlicher Frist abgebaut werden können und die Umsetzung erfolgen kann. Dank Der Sicherheitsdirektion, der Jagdverwaltung, den Wildhütern, den nebenamtlichen Jagdaufsehern, allen Helfern, den Hegeringen und dem Kantonalvorstand möchte ich einmal mehr für ihren grossen Einsatz herzlich danken. Nur miteinander sind wir stark und erfolgreich. Auch 2009 zähle ich auf eure Mithilfe und Unterstützung. Ernst Menet, Kantonalpräsident
Wie schon in den Vorjahren wurden Anfang Mai die Innerrhoder Milchzentralen durch mehrere Jäger und Jungjäger besucht und die Landwirte im Gespräch auf den Mähtod der Rehkitze aufmerksam gemacht. Erfreulicherweise folgten wieder viele Bauern unserem Appell und somit konnten etliche Wiesen vor dem ersten Mähschnitt verblendet und manch Rehkitz gerettet werden. Auch in diesem Jahr werden wir diese «Rehkitzrettungs-Aktion» wieder im gleichen Rahmen durchführen. Am 14. und 15. Mai 2008 traten 8 Jungjäger nach dem dreijährigen Lehrgang zur theoretischen Prüfung an. Ende Mai durften dann 7 von ihnen (6 Jungjäger und 1 Jungjägerin) auf dem Hohen Hirschberg die InnerrhoderJagdfähigkeitsausweise in sehr feierlichem Rahmen entgegennehmen. Es sind dies: Paul Büchler, Corina Enzler, Hampi Fässler, Christoph Inauen, Andreas Moser, Thomas Rempfler und Damian Signer. Noch einmal herzliche Gratulation und «Wöllkomm im Patentjägerverein AI». An dieser Stelle auch einen speziellen Dank an die Jungjägerausbildner des Lehrganges 2005–2008: Urban Signer, Ralph Etter, Alfred Baumann, Jürg Zech, Armin Broger und Thomas Gelbhaar. Für den nächsten Jungjägerlehrgang 2008–2011 haben sich erfreulicherweise sieben Jungjäger angemeldet. Thomas Gelbhaar zieht sich als Ausbildner im Fach ökologische Zusammenhänge zurück und wir konnten mit Thomas Rempfler auch einen sehr kompetenten Ausbildner in diesem Fach gewinnen. Weidmannsdank an Thomas Gelbhaar für seine Einsätze, Dank an Thomas Rempfler für seine Bereitschaft und herzlichen Dank an die fünf «altbewährten» Ausbildner, dass wir wieder auf ihre Mithilfe zählen dürfen. Mit Dr. med. vet. Marco Giacometti, Geschäftsleiter von Jagd Schweiz, konnten wir am 20. Juni einen sehr fachkompetenten Referenten zum Thema «Aktuelle Wildtierkrankheiten» in der Krone-Haslen begrüssen. Zum öffentlichen Vortrag bei freiem Eintritt fanden sich rund 65 Jäger, Nichtjäger und Interessierte ein und lauschten dem sehr interessanten Referat des Fachmanns und Jägers aus dem Bergell. Einen kräftigen Weidmannsdank an Marco Giacometti und auch ein Dankeschön an unsere «Vereinsdekorateurin» und Frau des Hegeobmanns, Sonja Signer, für die schöne Saalgestaltung. Bei strahlend warmem Wetter führten wir am Sonntagvormittag, 29. Juni, eine Jägermesse bei der Kapelle Bildstein in Eggerstanden durch. Rund 200 Personen wohnten dem von Pastoralassistent Michel Corminboeuf geführten Gottesdienst bei. Die Jagdhornbläser «Freiheit» sorgten für die wunderschöne musikalische Umrahmung. Nach dem besinnlichen Teil offerierte der Patentjägerverein einen
Apéro und der Vereinsvorstand sorgte bei der anliegenden Grillstelle mit Wurst und Getränken für das Wohl der Gäste. Jung und Alt genossen den Schatten des Waldes und das gemütliche Zusammensein im Kreis der Innerrhoder Jäger, teils bis in die frühen Abendstunden. Auch bei diesem Anlass bin ich allen beteiligten Helfern, den Jagdhornbläsern, unter der Leitung des Bläserobmanns Bruno Dörig, und Michel Corminboeuf für die schöne Gestaltung zu einem kräftigen Weidmannsdank verpflichtet. Der dritte und vorläufig letzte Flintenschiesskurs beim dipl. Flintenschiesslehrer Bruno Achermann aus Stans fand am Samstag, 16. August, auf dem Jagdschiessstand Eggli statt. Da in den beiden Vorjahren schon insgesamt 32 Mitglieder diesen Kurs besuchten, kam die Mindestteilnehmerzahl in unserem Verein nicht mehr zustande, wobei wir auch Ausserrhoder Patentjäger gerne zu diesem Anlass einluden. Dieser Einladung folgten dann 8 Ausserrhoder Jäger und 6 AI-Jäger. Alle Teilnehmer zeigten sich wiederum sehr begeistert von diesem lehrreichen, interessanten Kurs. Das obligatorische Jagdschiessen fand am 22./23. August statt. Unserem «neuen» Standchef Kurt Zeller und seinen Helfern gebührt ein herzliches Dankeschön für den reibungslosen und unfallfreien Ablauf dieses jährlichen Anlasses. Weidmannsdank auch an Astrid und Emil vom Restaurant Eggli für ihr Wohlwollen und die Gastfreundschaft vor und während dem Jagdschiessen auf dem Schiessstand Eggli. Am 2. September konnte «AltLandammann» Bruno Koster einen Steinbock der Altersklasse 12+ erlegen. Weidmannsheil, Bruno ! Hochwildjagd – weniger Gämsen Der Hochwildjagdbeginn war auf Montag, den 8. September, festgelegt und 69 Hochwildpatente wurden gelöst. Bei den Gämsen musste der geplante Abschuss von 85 Stück nach der HV 2008 drastisch nach unten korrigiert werden, da dem grossen Frühlingsschnee sehr viele Gämsen durch Schwäche und Lungenentzündungen zum Opfer fielen. Im Laufe des Sommers zeigten die verschiedenen Bestandeskontrollen einen Gämsbestandesrückgang von bis zu 50%. Der rund vier Wochen lange Aufenthalt des Luchses im Raume SigelSämtis bewirkte drei nachgewiesene Luchsrisse. Da die Trendfeststellung bei den Rehen gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 10% zeigte, wurde die Gäms-Jagdplanung folgendermassen festgelegt: Höchstens 36 Gämsen (22 Böcke, 14 Geissen, wovon 8 Gämskitze) und 36 Rehe (12 Böcke, 12 Geissen, 12 Kitze), die als Kompensation für den reduzierten Gämsabschuss freigegeben wurden. Die Gämsgeissen waren erst ab dem Alter 4+ jagdbar. Der Abschuss wurde dann folgendermassen getä-
tigt: Total 22 Gämsen, wovon 4 Geissen, kein Kitz. Die erlegten Geissen dürfen als Hegeabschüsse eingestuft werden, da sie ein hohes Alter oder Schwäche aufwiesen. Die 12 Hochwild-Rehböcke waren am Mittwochabend der ersten Woche erlegt, die 12 Rehgeissen wurden bis am zweiten Samstagabend gestreckt und von 12 möglichen Rehkitzen wurden nur deren 4 erlegt. Den besorgniserregenden Zustand des Gämswildes gilt es mit allen möglichen Mitteln zu verbessern. Sei es durch Vermindern der fast während des ganzen Jahres wiederkehrenden Störungen oder auch durch Verbessern des gesamten Lebensraums durch Wildruhezonen. Der geplante Abschuss beim Rotwild wurde im Wissbachtal auf mindestens 22 Stück festgelegt, da verschiedene Zählungen und Beobachtungen eine leichte Bestandeszunahme zeigte. Zur Strecke kamen dann auf der ordentlichen Jagd bei gutem Jagdwetter: 20 Stück im Wissbachtal (8 Kälber, 3 Schmaltiere, 3 Tiere, 3 Spiesser, 3 Stiere) und im Raume Eggerstanden 4 (1 Kalb, 2 Spiesser, 1 Stier). Der Abgang im Banngebiet beträgt 2 Kälber und 1 Stier. Reh- und Hirschabschuss zu 100% erfüllt Für die Niederwildjagd meldeten sich 84 Jäger an. Das Abschussziel von total 168 Rehen wurde zu 100% erfüllt und die erlegten Rehe waren in guter körperlicher Verfassung. Ein Luchsriss wurde im Raume Sämtis festgestellt und die Anzahl Fallwild betrug 68 Stück. Ein Verzicht der lauten Jagd auf Füchse nach erfülltem Rehabschusskontingent wäre dem Wohlbefinden der Rehe sehr dienlich, denn oftmals werden die Rehe unnötig aus der Ruhe getrieben und somit den notwendigen Fettreserven beraubt! Am 21. Oktober konnten bei der Gämszählung noch 330 Gämsen erfasst werden. Dies zeigt gegenüber dem Vorjahr einen Rückstand von 265 gezählten Stück. Vergleicht man die Bestandeszahlen jeweils vor der Jagd, waren es gar 314 Stück weniger als im Vorjahr. Der Jagdverwalter Alfred Moser und drei Mitglieder vom Vorstand
des KPJV-AI trafen sich am 8. Oktober, um über eine allfällige RotwildNachjagd zu diskutieren. Man kam zum Schluss, dass – nach definitivem Entscheid des Bauherrn – auf der kommenden Nachjagd noch vier Geweihträger (wovon max. drei Kronenhirsche) und 3 Stück Kahlwild freizugeben sind. Am 31. Oktober wurden dann die 62 Hochwildjäger, welche sich zur Nachjagd angemeldet haben, zum Informationsabend ins Rest. Alpenrose, Wasserauen, eingeladen und durch Jagdverwalter Alfred Moser eingehend über die kommende Rotwild-Nachjagd informiert. Am Abend des letzten Rehjagdtages (Samstag, 8. November) fand der Jägerhock im Rest. Schäfli, Haslen, statt. Standchef Kurt Zeller konnte beim Jagdschiess-Rangverlesen dem diesjährigen Schützenkönig Fritz Enzler den Wanderpreis überreichen. Herzliche Gratulation, Fritz! Bruno Sutter von der Helvetia-Versicherung sponserte einen grosszügigen Beitrag an das Essen und Sonja Signer war mit ihren drei Töchtern wieder einmal sehr bemüht, das Restaurant gemütlich zu dekorieren. Weidmannsdank! Der erste, starke Schneefall am Samstag, 22. November, ermöglichte den Rotwild-Nachjagdbeginn am darauf folgenden Montag, 24. November. Die ganze Woche war es kalt und der liegen gebliebene Schnee bescherte uns optimale Bedingungen für diese Jagd. Am Dienstag der ersten Woche widerfuhr einem Jäger durch den Abschuss von drei kapitalen Stieren nacheinander aussergewöhnliches Weidmannsheil und ein anderer Jäger konnte am gleichen Abend auch einen kapitalen Stier erlegen. Am darauf folgenden Freitag, am Montag und am Mittwoch der zweiten Woche fielen noch drei Kälber und ein Tier, womit die Nachjagd bei erfülltem Soll-Abschuss nach genau 1½ Wochen wieder eingestellt werden konnte. (Rotwildabschuss 2008 = total 32 Stück). Die laufenden Geschäfte im Verein wurden an drei Vorstandssitzungen diskutiert. Auf die kommende Hauptversammlung gibt Rico Roncoroni nach 15 Jahren als Beisitzer, Jungjägerobmann und Jagdkommissionsmitglied seinen Rücktritt bekannt. Ralph Et-
Schweizer Jäger 5/2009
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Jahresberichte
Kant. Patentjägerverein Appenzell I.Rh.
A AI
Jahresberichte
ter demissioniert als Aktuar und Vizepräsident nach 7 Amtsjahren und auch Hans Fässler gibt seinen Rücktritt nach mehrjähriger Tätigkeit in der Kantonalen Jagdkommission auf die kommende HV. Ein kräftiger Weidmannsdank an Rico, Ralph und Hans im Namen des Patentjägervereins für ihren Einsatz zugunsten des Vereins und der Innerrhoder Jagd! Im vergangenen Jahr mussten wir unsere Weidkameraden Emil Haas, Franz Dörig, Franz Koster, Johann Koster und Albert Dörig auf ihrem letzten Weg begleiten. Ich entbiete den fünf verstorbenen Weidmannsruh. Mögen sie in Frieden ruhen. Die drei Nachsuchengespanne (Paul Büchler, Karl Jordan, Mar-
B BE
Berner Jägerverband BEJV
Es freut mich, über die Aktivitäten des verflossenen Verbandsjahres berichten zu dürfen. Das Jahr 2008 war ausgesprochen intensiv, teilweise hektisch, aber für alle von uns spannend und lehrreich. Zum Abschluss gab uns das bernische Kantonsparlament gute Noten und sprach der Jägerschaft mit überwältigendem Mehr das Vertrauen aus und steht somit voll und ganz hinter unserer Berner Jagd. Das tut gut! Dafür danke ich allen von ganzem Herzen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Für mich persönlich war es eine grosse Herausforderung, welche ich mit sehr grosser Freude angenommen habe, immer mit dem Ziel vor Augen, unsere Berner Jagd so zu erhalten, damit auch unsere Nachkommen ebenfalls noch die Möglichkeit haben werden, die Jagd zu betreiben. Allgemeine Informationen Das abgelaufene Verbandsjahr hat mit aller Deutlichkeit gezeigt, wie wichtig und unabdingbar es ist, dass wir Jägerinnen und Jäger uns auf der Jagd korrekt, weidmännisch und gegenüber der nichtjagenden Bevölkerung jederzeit zuvorkommend und verständnisvoll verhalten. Es hat uns aber auch vor Augen geführt, wie unerlässlich es ist, sich mit praktisch geeinten Kräften (Abweichler und Brunnenvergifter gibt es halt überall!) für unsere Sache einzusetzen und ab und zu auch Kanten zu zeigen. Aber auch Netzwerke zu nutzen und Lobbyarbeit zu betreiben, damit die Aussichten auf Erfolge mehr Chancen haben. Diese Fakten haben es wohl ausgemacht, dass die Motion der beiden Grossräte Kilchherr SVP und Staub FDP, beide aus Thun, keinen Erfolg hatte und mit einem wuchtigen Mehr (82:47) vom Grossen Rat bachab spediert wurde! Das Thema der Vorweisungspflicht für alles Schalenwild in frischem Zustand sollte nun endgültig vom Tisch sein. Dieser Vertrauensbeweis durch das bernische Parlament ist ein starkes Zeichen dafür, dass wir die Jagd weidmännisch und mit grossem Sachverstand betreiben und alle diejenigen Lügen strafen, die uns das Leben
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kus Koster), welche sich letztes Jahr für ihre Mithilfe bei einer allfälligen Nachsuche angeboten haben, sind auch auf der kommenden Jagd wieder bereit, krank geschossenem Wild durch euer telefonisches Aufgebot nachzustellen. Bitte nutzt dieses «Angebot» der drei Hundeführer. Abschliessend einen kräftigen Weidmannsdank an meine fünf Vorstandskollegen für die tolle, kameradschaftliche und zuverlässige Zusammenarbeit. Danke auch an alle anderen, die sich in Appenzell für den Lebensraum, das Wild, die Jagd und die gute Vereinskameradschaft eingesetzt haben. Weidmannsheil! Sepp Koller, Präsident
Schweizer Jäger 5/2009
aus irgendeinem nicht immer nachvollziehbaren Grunde schwer machen wollen. Unser Verbandsschiff war in einem heftigen Sturm und wurde kräftig durchgeschüttelt! Aber wir haben das Steuer fest im Griff behalten und das anvisierte Ziel wurde erreicht. Das vereint und gibt Mut! Nun hoffe ich, dass eine Zeit kommen wird, die uns allen wieder mehr Raum lässt für die Jagd selbst mit all ihren wunderbaren Facetten. Aber auch die Zeit für den gemeinsamen Weg mit Volkswirtschaftsdirektion und Jagdbehörde anzupeilen und im Konsens und Vertrauen Lösungen zu erarbeiten, die ausschliesslich zum Wohle unserer Fauna und Flora, aber auch der Jagd selbst sind. Es gilt aber nach wie vor, auch auf die kleinste Minderheit von schwarzen Schafen unter uns ein scharfes Auge zu halten und diese bei jeder sich passenden Gelegenheit konsequent und unmissverständlich in die Schranken zu weisen. Das Fotofallenmonitoring im Kompartiment VI (westl. Oberland) ergab wiederum 17 adulte Luchse (+/–2,8), dies entspricht einer Dichte von 1.39 Luchsen auf 100 km2! Also, der Bestand ist in etwa gleich wie vor zwei Jahren. Die Kriterien für einen Eingriff in den Luchsbestand wären somit eigentlich erfüllt. Die Präsidenten der Jägervereine Niedersimmental, Obersimmental und Saanenland haben in Absprache mit dem Verband im November beim Volkswirtschaftsdirektor schriftlich interveniert und verlangt, dass nun in den Bestand eingegriffen werden soll. Da zurzeit eine Teilrevision der eidgenössischen Jagdverordnung anläuft, will man laut Antwort von RR Rickenbacher nun abwarten, bis im Konzept «Luchs Schweiz» und in der übergeordneten Bundesgesetzgebung die Kriterien und Voraussetzungen für Eingriffe in die Luchsbestände klarer verankert werden. Also, warten wirs wohl ab! Das Strafverfahren wegen angeblicher Luchswilderei im Oberland Ost musste mangels Beweise eingestellt werden! Es ist in letzter Zeit auch schon vorgekommen, dass angeblich verschollene (sog. ge-
wilderte) Luchse plötzlich in einer anderen Ecke der Schweiz wieder auftauchten! Welch ein Wunder! Die geänderten Jagdvorschriften haben sich nur zum Teil bewährt und Feinjustierungen für die kommende Jagd sind absolut zwingend. Der BEJV hatte sofort nach Mitteilung der Änderungen im April 2008 kommuniziert, dass gewisse Änderungen nicht nachvollziehbar sind. Die Jagd 2008 wurde unnötigerweise eingeschränkt, dies vor allem im Winter (ab 1. Dezember) auf Fuchs, Marder und Wildschweine. Es geht um die 100-m-Grenze, die Schusszeiten (inkl. Bodenjagd) sowie den Hundeeinsatz. Die Infizierung von Menschen mit dem gefährlichen Fuchsbandwurm hat sich im letzten Jahr verdoppelt! Im Gebiet Dangel bei Wilderswil hat der BEJV zusammen mit Pro Natura Berner Oberland Einsprache zum Projekt «Blocksteinabbau» gemacht. Wir konnten erreichen, dass eine sanftere Variante zugunsten der Natur und des Wildes gefunden wurde. Zudem gehen allfällige Wildschäden während der Zeit des Abbaues (ca. 3–5 Jahre) zulasten der Bauunternehmung. Aktivitäten des BEJV Allgemeines Hans Egger, langjähriger Vizepräsident, hat per Delegiertenversammlung 2009 seine Demission eingereicht. Ich danke Hans für seinen unermüdlichen und sehr engagierten Einsatz zugunsten unserer Berner Jagd. An fünf ordentlichen Vorstandssitzungen, zwei Präsidentenkonferenzen sowie zahlreichen bilateralen Gesprächen und Sitzungen konnten die laufenden Verbandsgeschäfte behandelt und mehrheitlich erledigt werden. Die Aktivitäten unseres Verbandes stehen zurzeit im Fokus der gemachten Erfahrungen und Analyse mit den geänderten Jagdvorschriften. Nach wie vor ist auch das Grossraubwild (z.Z. vor allem der Luchs im Oberland West) ein Thema. Die Situation muss genau verfolgt werden. Der Wolf wird ebenfalls früher oder später auf die Wildbestände einen nicht zu unterschätzenden Einfluss haben. An einer ausserordentlichen Vorstandssitzung im Dezember wurde
über den kommenden Schiessnachweis ab dem Jahre 2011 diskutiert. Dieser Nachweis wird ab dann zur Bedingung, damit das Jagdpatent gelöst werden kann. Die Präsidentenkonferenz wünschte grossmehrheitlich, dass ein Treffernachweis erbracht werden muss, der Vorstand steht für ein Modell ohne Treffernachweis ein. Der Grundsatz der hohen Eigenverantwortung und der Selbstdeklaration gilt es in jedem Falle zu respektieren. Pendent ist immer noch eine mögliche Wiederbejagung des Hasen! Ich bin überzeugt, mit ein bisschen gutem Willen könnte ein verträgliches und akzeptiertes Modell in Form einer Mindestvariante (z.B. nur limitierte Anzahl Schneehasen in einzelnen Wildräumen!) gefunden werden. Zu diesem Punkt sind die Wildraumkommissionen aufgefordert, die Diskussion nun endlich aufzunehmen. Ich appelliere an das Jagdinspektorat, diese Diskussionen in den Wildraumkommissionen zu lancieren. Ständige Kommissionen Detaillierte Informationen finden Sie in den Jahresberichten aller Kommissionspräsidenten. Medien: Der BEJV liess ein Medienkonzept ausarbeiten mit dem Ziel, direkter und vermehrt in der Öffentlichkeit, der Politik sowie bei den Jägerinnen und Jägern präsent zu sein. Bereits ab diesem Jahr werden verschiedene vorgeschlagene Massnahmen eingeführt. Mitglieder der Medienkommission waren an allen wichtigen Anlässen präsent und haben anschliessend objektiv informiert. Hege/Wildschaden: Unsere Hegerinnen und Heger leisteten wiederum total rund 32 000 Stunden. Alles Fronarbeit! Zudem zahlten wir Jäger noch total CHF 135 000.– in die Hegekasse ein. Wer leistet ähnliches in diesem Umfang zugunsten Fauna und Flora? Nebst Wildschaden- und Unfallverhütung waren die Schwerpunkte ganz klar bei der Biotophege (Erhaltung und Schaffung von Lebensräumen) und der Rehkitzrettung. Aus wildbiologischen Gründen muss auf die Winterfütterung zukünftig ganz verzichtet werden. In den Wildschadenfonds wurden in diesem Jahr von der Jäger-
schaft total rund CHF 405 000.– einbezahlt. Ausbezahlt für die Abgeltung von Wildschäden sowie für die Abgabe von Wildschadenverhütungsmitteln wurden total CHF 528 000.–. Es sind im Kanton Bern die Jägerinnen und Jäger, die für alle Aufwendungen der Wildschadenverhütung und für den Wildschaden, verursacht von jagdbaren Tierarten, aufzukommen haben. Es ist nicht mehr zeitgemäss und grenzt an Diskriminierung, dass wir Jagenden alleine für sämtliche Wildschäden und das notwendige Verhütungsmaterial finanziell aufzukommen haben. Die entsprechende Verordnung muss angepasst werden! Jagdhunde: Die Nachsuchevereinbarung mit dem Jagdinspektorat wurde per 31. 12. 2008 gekündigt. Zurzeit laufen die Verhandlungen zum Abschluss einer neuen Vereinbarung. Die Nachsucheorganisation NASU ist flächendeckend über den ganzen Kanton aktiv, gut organisiert und erfolgreich. Die Koordination und Zusammenarbeit mit der Wildhut ist kooperativ, aber die Abläufe müssen in der einen oder anderen Region überprüft werden. So kommen unsere Nachsuchegespanne noch vermehrt zum Einsatz. Denn nur die praktische Erfahrung macht den Meister und gibt Gewähr für möglichst viele erfolgreiche Nachsuchen. In gewissen Gebieten scheint jedoch die Tel. Nr. 033 228 26 76 unserer NASU-Einsatzzentrale noch zu wenig bekannt zu sein! Jägerinnen und Jäger, greift im Bedarfsfall unbedingt auf unsere bewährten und bestens ausgebildeten NASU-Gespanne zurück. Sämtliche Vereine boten wiederum Ausbildungskurse für Jagdhunde an (Gehorsam, Schweiss, Apportieren und Schleppe). Total wurden 163 Hunde in den Fächern Gehorsam, Schweiss, Apportieren und Schleppe erfolgreich geprüft. Ausbildung: 60 Kandidatinnen und Kandidaten haben im Frühjahr mit Erfolg die Jägerprüfung bestanden. Ihnen allen herzliche Gratulation und ein kräftiges Weidmannsheil. Dieses Jahr haben 68 Jungjägerinnen und Jungjäger mit ihrer einjährigen Ausbildung begonnen. Das sind zwölf weniger als im Vorjahr. Trotz neuem Ausbildungskonzept nimmt die Jungjägerzahl kontinuierlich ab. Was
machen wir falsch? Bewährt sich das neue Ausbildungsmodell evtl. nicht? Es lohnt sich, diese Frage im nächsten Jahr vertieft zu analysieren. Zur Prüfung 2009 sind total 93 Kandidatinnen und Kandidaten angemeldet. Schiessen: Die Pirsch am Rouchgrat und Susten erfreute sich auch in diesem Jahr einer guten Beteiligung mit zunehmender Tendenz. Total nutzten 826 Jägerinnen, Jäger und Jungjäger diesen Anlass, um sich im jagdlichen Schiessen zu üben und ihre Waffen vor der Jagd einzuschiessen. Zusätzlich boten alle Vereine des BEJV ihren Mitgliedern ergänzende Übungsmöglichkeiten an. Ab dem Jahre 2011 ist der Schiessnachweis Pflicht und Voraussetzung für die Erlangung des Jagdpatentes. Dabei muss der Kanton jedoch die Garantie abgeben, dass genügend Schiessplätze zur Verfügung stehen werden. Jagdhornblasen/Kultur: An allen wichtigen Verbandsanlässen waren die Jagdhornbläser präsent und erfreuten die Herzen immer wieder mit ihren schönen Klängen. Ganz, ganz herzlichen Dank. Jagd und Jagdverlauf Die Anzahl der gelösten Jagdpatente geht kontinuierlich zurück! Entweder ist die Berner Jagd aus irgendeinem Grunde nicht mehr attraktiv oder der Nachwuchs und das Interesse fehlen. Oder waren es diesmal die Änderungen des Jagdrechts? Die Herbstjagd verlief, wie ich es beurteilen kann, ruhig und zur Hauptsache in geordneten Bahnen. Die Gämsjagd im Berner Oberland wurde während längerer Zeit durch Nebel stark eingeschränkt. Die Reh- und Gämsbestände im Berner Oberland und auch im Berner Jura sind teilweise auf einem ausgesprochen tiefen Niveau und können sich nicht erholen (Beispiel Oberland West). Die Gründe dafür sind vielfältig (Wetter, Krankheiten, Grossraubwild und Störungen durch Tourismus). Hirschjagd: Vom 16.–30. November fand im Wildraum 11 eine Sonderjagd statt. Es konnten zusätzlich 26 Hirsche erlegt werden. Die Organisation durch das Jagdinspektorat war ausgezeichnet und die Disziplin der Jäger lobenswert. Gewisse mögliche Anpassungen werden zurzeit in der
Ausblick Das Verbandsjahr 2009 beinhaltet wiederum sehr vielfältige Aktivitäten, allen Jägerinnen und Jägern sei die Teilnahme an folgenden Veranstaltungen wärmstens empfohlen: – Jagdliche Übungsschiessen am Susten und Rouchgrat – Jagdliche Übungsschiessen in den Sektionen – Jagdhundeausbildung in allen Sektionen mit anschliessenden Prüfungsmöglichkeiten – Hegeeinsätze in allen Sektionen (Biotophege, Unfallverhütung etc.) – Weiterbildungsseminare (An- und Fangschussseminare) – Beitritt zu JagdSchweiz (schweizerische Dachorganisation) per 27. Juni
einheimischen Wildes und der Hebung und Förderung unserer bernischen Patentjagd eingesetzt haben. Ich danke aber auch allen, die die Jagd im Kanton Bern ausüben, für ihr vorbildliches und weidmännisches Verhalten. Besten Dank der Volkswirtschaftsdirektion mit ihrem Direktor, Regierungsrat Andreas Rickenbacher, dem Amtsvorsteher LANAT, Willy Gerber, unserem Jagdinspektor Peter Juesy und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Büro und im Felde für die Unterstützung und Kooperation. Mein bester Dank geht auch an Hansruedi Walther, Vorsteher des Amtes für Wald, und seinen Mitarbeiterstab für das Verständnis, das sie unseren Anliegen immer entgegenbringen. Ohne die tatkräftige Unterstützung der Sektionsverantwortlichen sowie meiner Vorstandskollegen und Kollegin wäre eine Verbandsführung schlicht nicht möglich. An sie alle ein ganz herzliches Dankeschön. Dank auch an Peter Knöri für das ehrenamtliche Management der Gästekarten. Peter Zenklusen, Präsident
Schlusswort, Dank Ich danke allen Jägerinnen und Jägern, welche sich für das Wohl unseres
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Freiburger Jägerverband
Vertiefung der Zusammenarbeit und offenen Information Nach seinem ersten Präsidialjahr zieht Bruno Fasel Bilanz und legt zugleich die Ziele, die er mit dem Vorstand in Zukunft erreichen will, fest. Jagdverlauf In der vergangenen Jagdsaison 2008/09 haben 742 Jäger Patente für die verschiedenen Jagdarten gelöst. Erlegt wurden 1368 Rehe, 338 Gämsen, 14 Stück Rotwild und 7 Steinböcke. Die Jäger/innen haben diszipliniert und weidmännisch gejagt. Die Jagd verlief deshalb ohne grösseren Unfall. Die Strecken von Schwarzwild, Füchsen, Mardern und Wasserwild waren beim Verfassen des Jahresberichtes noch nicht bekannt. Tätigkeit des Vorstandes Das für das vergangene Jahr formulierte Ziel des Präsidenten «Zusammenarbeit und offene Information unter den Sektionen, den Arbeitsgruppen, dem Amt für Wald, Wild und Fischerei, im Besonderen mit dem Sektor Jagd und Wild sowie der Wildhut» war noch nicht in allen Teilen befriedigend. Es sind wohl gute Ansätze vorhanden, es braucht aber noch mehr Überzeugungsarbeit. Die Jagd, die Mentalität der Jägerschaft, die Einstellung der Bevölkerung zur Jagd, die Jagdpolitik, die Aufgaben des Amtes und der Wildhut, das Klima und schlussendlich die Beziehung zur Natur, zur Tierwelt und zu den Wildtieren, alles hat sich in den letzten 20 bis 30 Jahren wesentlich geändert. Diese Neuausrichtung war im vergangenen Jahr für alle Jagdverant-
wortlichen eine grosse Herausforderung. Das Strategiepapier soll aufzeigen, in welche Richtung der Verband in Zukunft gehen will. Die Arbeitsgruppe zur Erarbeitung des Jagdreglementes 2009–2011 hat seriös gearbeitet. Die gemachten Vorschläge werden nun hoffentlich vom Amt, der Wildhut und von der Konsultativkommission offen aufgenommen. Die Jagdverantwortlichen trafen sich im vergangenen Jahr einige Male, um die laufenden Geschäfte zu erledigen. Der Präsident war zudem an Versammlungen von DIANA und JagdSchweiz anwesend. Besondere Beachtung fand die Ausstellung im «Forum» im Herbst 2008, die in Zusammenarbeit mit den Waldverantwortlichen realisiert werden konnte. Ausblick Es wartet noch viel Arbeit auf alle, die mit der Natur und der Jagd zu tun haben. Die sechs Ziele, die kurz-, mittel- und langfristig erreicht werden müssen, sind: – Festlegen des Auftrages und der Vorgehensweise zur Harmonisierung der Jagd. – Fertigstellen und respektieren des Strukturpapiers der Zusammenarbeit. – Einigung in den vorgeschlagenen Änderungsanträgen, formuliert im Dokument vom 7. März 2006. – Angliederung an JagdSchweiz. – Totalüberarbeitung aller Jagdreglemente. – Vertiefung der Kommunikation zwischen Amt und Jägerschaft. Bruno Fasel, Präsident
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Jahresberichte
Begleitgruppe Rotwild und anschliessend in den Wildraumkommissionen diskutiert. Der BEJV unterstützt ohne wenn und aber das Rothirschkonzept aus dem Jahre 2006.
Jahresberichte
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Glarner Jägerverein
Rückblick auf das Jagdjahr Während der Hochwildjagd vom 1. bis 14. September 2008 wurden erlegt: – 543 Gämsen (2007 = 510), wovon 328 Böcke, 177 Geissen und 38 Jährlinge – 75 Hirsche (2007 = 79, inklusive Nachjagd), wovon 43 Stiere, 22 Kühe und 10 Kälber – 78 Murmeltiere (2007 = 132). Der Kanton Glarus gab für die Hegejagd auf Steinwild 16 Böcke und 16 Geissen frei. Erlegt wurden 11 Steinböcke und 13 Steingeissen (2007 = 23). Während der Herbstjagd (Nachjagd) auf Rotwild konnten nochmals 12 Stiere, 12 Kühe und 10 Kälber erlegt werden. Zusammen mit der Hochjagd betrug der Jahresabschuss somit 109 Hirsche (2007 = 79). Auf der Niederwildjagd ergab sich folgende Strecke: – Rehwild 288 (2007 = 231, 2006 = 135), wovon 145 Böcke, 85 Geissen und 58 Kitze – Feldhasen 4 (2007 = 5, 2006 = 8) – Schneehasen 31 (2007 = 27, 2006 = 42) – Birkhähne 3 (2007 = 1, 2006 = 6) Die Fallwildzahlen: – Gamswild 70 (2007 = 22) – Rotwild 17 (2007 = 11) – Rehwild 84 (2007 = 64) Im Rahmen des Schweisshundepiketts wurden 45 Nachsuchen durchgeführt (2007 = 45). Davon verliefen 21 erfolgreich (7 Stk. Gamswild; 7 Stk. Rotwild; 4 Stk. Rehwild, 3 Füchse). 392 Jägerinnen und Jäger lösten das Jagdpatent (2007 = 387, 2006 = 398). Während der Hochwildjagd wurden 24 Jagdgäste während total 52 Jagdtagen eingeladen. Die Glarner Jagd verlief im Jahr 2008 unfallfrei. Öffentlichkeitsarbeit 19. Juni 2008: Wald-, Wasser-, Wildtag für die Schüler von Schwanden (Beteiligung des GJV). 23. August 2008: Jagdkonzert in der Kirche von Schwanden (Beteiligung der Glarner Jagdhornbläser und des GJV). 9. November 2008: Hubertus-Messe in der Stadtkirche von Glarus (Glarner Jagdhornbläser). 31. Januar 2009: Pelzfellmarkt des GJV in Glarus. Es wurden aufgeführt: 174 Fuchs- und 29 Marderbälge, 7 Dachs- und 2 Wildschweinschwarten, Decken: 6 Hirsch, 7 Gams, 1 Steinbock. 6. Februar 2009: Vortrag in Glarus «Der Bartgeier – Niedergang und Aufstieg eines Alpenbewohners» (Naturforschende Gesellschaft des Kantons Glarus und GJV). 11. Februar 2009: Vortragsnachmittag in Schwanden «Wildtiere im Kanton Glarus – Hege und Bewirtschaftung» (Jagdverwaltung, Wildhut, GJV).
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Jagdlehrgang Im Jahr 2008 haben 8 Prüflinge mit der theoretischen Prüfung den Jagdlehrgang erfolgreich abgeschlossen, 11 Interessenten und 1 Interessentin haben sich für den neuen Lehrgang angemeldet. Hegetage Die im Kanton geleisteten 216 Hegetage hielten sich im Rahmen der Vorjahre (2007 = 217, 2006 = 209). Schiessbetrieb Vereinsjagdschiessen Der Schiessbetrieb verlief im Jahr 2008 unfallfrei. Am 31. Mai 2008 wurde im Jagdstand Aeschen das Vereinsjagdschiessen durchgeführt. Um mehr Jägerinnen und Jäger zur Teilnahme zu animieren, änderte der GJV die Modalitäten. Der Vereinsmeister wurde durch die Kombination aus Gams- und Hasenstich ermittelt, der Taubenstich wurde separat gewertet.
G GR
Der angestrebte Teilnahme-Zuwachs blieb aus (2008 = 51 Schiessende, 2007 = 53). Vereinsmeister: Franz Ruoss. Taubenmeister: Ruedi Keller. Gamsstich: Franz Ruoss. Hasenstich: Hanspeter Blumer. Herzliche Gratulation an die Sieger und besten Dank an alle Teilnehmenden. Überdies haben mehrere Mitglieder des GJV mit bemerkenswerten Erfolgen an Jagdschiessen inner- und ausserhalb des Kantons teilgenommen. Der Vorstand dankt den Mitgliedern des Glarner Jagdvereins für ihre Vereinstreue und wünscht allen Jägerinnen und Jägern für die kommende Saison «Jeger’s Glügg» und guten Anblick. Er bedankt sich bei allen Funktionären, Jagdkommissionsmitgliedern, Sponsoren, Gönnern und freiwilligen Helferinnen und Helfern für die Unterstützung im vergangenen Vereinsjahr. Der Unterzeichnete dankt den Vorstandsmitgliedern für ihr grosses Engagement zugunsten des Vereins sowie den Repräsentanten der Hege, des Jagdhundewesens und der Jagdhornbläser für die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Verein. Alexander Kubli, Präsident
Bündner Kantonaler Patentjäger-Verband
Verband Verbandsorgan Homepage Nach der Wahl des neuen Zentralvorstandes anlässlich der Delegiertenversammlung vom 17. Mai 2008 in Trimmis konstituierte sich der Vorstand an seiner ersten Sitzung wie folgt: Präsident Beat Angerer, Vizepräsident Jörg Guler, Aktuar Hannes Parpan, Kassier Martin Carigiet, Schützenmeister Hanspeter Ambühl und Ressortleiter Mutationen Enrico Cola. Als Hegepräsident verblieb der bisherige Amtsträger Paul Sprecher. Es wurden verschiedene Verantwortungsbereiche festgelegt, und der Vorstand ist mit Stellvertretern so organisiert, dass bei einem Ausfall eines Mitgliedes die Verbandsgeschäfte nahtlos weiter laufen. Der engere Zentralvorstand traf sich zu 12 Vorstandssitzungen. An alle Vorstandssitzungen werden der Präsident der KoAWJ, Marcel Rickenbacher, und der Redaktor des Bündner Jäger, Peter Vonow, mit beratender Stimme eingeladen. Mit dem erweiterten Zentralvorstand traf man sich zu vier Sitzungen. Anfang Juli 2008 fand in der Region Davos der traditionelle Ausflug mit den Mitgliedern des erweiterten Zentralvorstandes, verschiedenen Chargenträgern und Vertretern des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden statt. Weil der Vertrag mit dem Betreiber unserer Homepage ausgelaufen war, musste ein neuer Web-HostingVertrag mit Peter Nold und Marcel Rickenbacher erarbeitet und ausgehandelt werden. Ebenso konnten wir den Domain Name «bkpjv», der im Besitze der beiden war, übernehmen. Wir
werden uns bemühen, alle Formulare und Informationen auf unsere Homepage aufzuschalten, damit die Jägerinnen und Jäger sich jederzeit über Neuigkeiten informieren können. Anfang Juni 2008 fand in Thusis die zweite Jungjägerfeier statt. Der von der Jägersektion Traversina, unter der Führung von Präsident Noldi Tiri mit seinem Team, organisierte Anlass in der feierlich geschmückten Turnhalle und der vom Amt für Jagd und Fischerei gestiftete Aperitif waren tiefgreifende Erlebnisse für mich und sicher auch für die Geladenen. Nach der Ansprache von Jagdinspektor Dr. Georg Brosi und einigen Worten meinerseits übergab Dr. Georg Brosi den Jungjägerinnen und Jungjägern persönlich das langersehnte Patentbüchlein. Vielen war der Stolz ins Gesicht geschrieben. Manch einer konnte sich nicht verkneifen, einen Jauchzer über seine Lippen zu lassen. Für mich ein bewegender Moment, diese Freude
und Erleichterung miterleben und spüren zu dürfen. Die Unzufriedenheit des Kantonalen Fischereiverbandes Graubünden mit seinem Auftritt im Bündner Jäger hat uns gezwungen, nach neuen Lösungen zu suchen. In Zusammenarbeit mit dem neuen Redaktor des Fischereiverbandes, Walter Candreia, unserem Redaktor Peter Vonow und der Südostschweiz Print AG (SOPRA) haben wir nach neuen Lösungen gesucht. Der Fischereiverband forderte eine Titelseite und einen Auftritt von zehn Seiten. Wir wollten an unserem qualitativen Auftritt festhalten. Auf Grund dieser Voraussetzungen entstand die Idee einer Kehrbroschüre mit je einem Deckblatt «Bündner Jäger» und «Bündner Fischer» und einer Seitenzahl von 4 Ausgaben mit 48 und 8 Ausgaben mit 64 Seiten. Auf Grund der beiden Deckblattseiten muss die Zeitung foliert und auf der Folie adressiert werden. Bereits sind einige dieser neu konzipierten Ausgaben «Bündner Jäger/Bündner Fischer» erschienen und haben bei den Jägern, aber auch bei den Fischern guten Anklang gefunden. Aufgrund der neuen Voraussetzung musste der Produktionsvertrag mit der SOPRA neu verhandelt werden. Ebenso wurde die Vereinbarung mit dem Kantonalen Fischereiverband Graubünden den neuen Voraussetzungen angepasst. Durch die Anpassung des Waffengesetzes an die EU Waffen-Richtlinien und das Inkrafttreten des SchengenAbkommens trat am 12. Dezember 2008 das neue Schweizerische Waffengesetz in Kraft. Für uns Jäger haben sich dadurch einige wesentliche Änderungen ergeben, an die wir uns anpassen müssen. Ende Januar 2009 waren der Hegepräsident Paul Sprecher, Hansruedi Ryffel und ich an die Preisverleihung der ARGEN Alpenländischer Forstverein nach Götzis/Österreich eingeladen. Die ARGEN Alpenländischen Forstvereine setzen sich aus Forstverwaltungen und Forstleuten der Regionen Vorarlberg, Tirol, Südtirol, Bayern, Kärnten, Liechtenstein und Graubünden zusammen. Die Preisverleihung geniesst einen sehr hohen Stellenwert, waren doch aus allen Ländern hohe Politiker anwesend. Für Graubünden war es Regierungspräsident Stefan Engler. Der alpine Schutzwaldpreis wird in fünf verschiedenen Kategorien verliehen. Diese waren Erfolgsprojekte, Innovation, Öffentlich-
Wild in Winternot Durch die intensiven Schneefälle war das Wild an vielen Orten des Kantons in grosser Not. In Absprache und Zusammenarbeit mit der örtlichen Wildhut, den Forstorganen und den Jägern wurde durch dezentrales Fällen von Prossholz wie Laub und Nadelhölzern dem Wild natürliches Äsungsangebot geschaffen. Durch diese Aktionen versuchte man das Wild in seinen Einstandsgebieten zu halten, damit es nicht in den bewohnten Siedlungen und in Strassennähe nach Nahrung suchte. Jagden / Jagdverlauf Die hohen Wildbestände insbesondere bei Reh und Hirsch liessen ein gutes Resultat erwarten. Die zweite Hochjagd nach der Revision des Jagdgesetzes, mit einem Unterbruch von fünf Tagen, wurde geprägt von speziellen Wetterbedingungen. Der starke Wind in der ersten Jagdphase und dann Nebel, Regen und Schnee in der zweiten Jagdperiode haben sicher zu einem negativen Einfluss auf die Jagdstrecke geführt. Bei vielen Jäger/ innen kam dadurch das Hüttenleben nicht zu kurz, und man konnte, ohne ein «schlechtes Gewissen» zu haben, einige Male richtig ausschlafen. Trotz diesen eher schlechten Voraussetzungen wurden auf der Hochjagd 9353 Schalentiere erlegt. Mit 3200 Hirschen wurde der Abschussplan von 4450 Hirschen um 1250 Hirsche nicht erreicht. Die Herbstjagd auf Hirschwild verlief kurz und erfolgreich. In allen Regionen konnte sie nach höchstens 6 Tagen abgeschlossen werden. Mit insgesamt 4400 erlegten Hirschen wurde die angestrebte Entnahme in fast allen Regionen erreicht. Die Rehstrecke war mit 2906 Rehen die höchste der letzten zehn Jagden. Diese hohe Rehstrecke beweist, dass sich die Rehbestände in fast allen Regionen des Kantons erholt haben. Die Rehjagd wurde dieses Jahr wieder von 17 auf 21 Tage verlängert. Auf der Herbstjagd wurden noch 250 Rehe erlegt, was mit den von der Wildhut erlegten Tieren eine Gesamtstrecke von 3274 Rehen ergab. Beim Reh ist der Fallwildanteil gegenüber der jagdlichen Entnahme immer noch zu hoch. Vor allem auf der Herbstjagd darf in der Jugendklasse (Kitz) noch stärker eingegriffen werden. Mit 3252 Gämsen lag der Gamsabschuss um 83 Gämsen tiefer als im Vorjahr. Unter Berücksichtigung der Voraussetzung, dass in den Regionen Surselva, Calanda, Surses, Schams, Avers, Oberengadin und Bergell wegen Bestandeseinbrüchen infolge der Gamsblindheit die Jagd um 3 Tage verkürzt und auf eine weibliche Gämse pro Jäger beschränkt wurde und das Wetter vielfach schlecht war, kann die Strecke sicher als gut bezeichnet werden. Erstaunlich ist, dass in den Gebieten, in denen keine Einschränkungen sind, der Gämsabschuss zugenommen hat. Die Gämsjagd muss sicher in Zukunft vermehrt regional gesteuert werden, damit schnell und effizient auf die Ergebnisse der Bestandesaufnahmen reagiert werden kann. Durch das schlechte Wetter war
Jahresberichte
keitsarbeit, Schulprojekte und Schutzwaldpartnerschaften. Je nach Qualität der eingereichten Projekte waren pro Kategorie 1–3 Projekte nominiert. Unser Projekt «Aktionsprogramm Weisstanne» war mit zwei Mitbewerbern in der Sparte Schutzwaldpartnerschaften Delegiertenversammlung nominiert. Schon die Nomination war eine Ehre und ergab einen Preis. In einer internationalen Jury wurde dann noch der Sieger in jeder Sparte gekürt. Unser Projekt, das mit dem Amt für Wald Graubünden, dem Amt für Jagd und Fischerei und dem BKPJV zusammen erarbeitet wurde, erhielt zu unserer grossen Freude den ersten Preis. Ein spezieller Dank gebührt in diesem Zusammenhang den Jagdprüflingen und den Jägerinnen und Jägern, welche aktiv Hand angelegt haben. Mit diesem Projekt haben wir Bündner Jäger wieder einmal bewiesen, dass wir bereit sind, uns freiwillig und unentgeltlich für den Lebensraum unseres Wildes einzusetzen. Am Samstag, 24. Januar 2008, fand die Präsidentenversammlung des SPW in Einsiedeln statt. Die Hauptthemen der Sitzung waren die Statutenrevision des SPW, der Beitritt aller deutschsprachigen Mitgliedersektionen zu JagdSchweiz und die letzte Delegiertenversammlung des SPW vom 4./5. Juli in Einsiedeln. Die Statuten wurden nach heftigen Diskussionen gekürzt und werden in einer schlanken Form der letzten DV des SPW zur Annahme empfohlen. Weiter haben sich alle zwölf deutschsprachigen Mitgliedersektionen für einen gemeinsamen Beitritt zu JagdSchweiz ausgesprochen. Alle werden bis zum 20. Mai ein Beitrittsgesuch einreichen. Dies gab uns die Grundlage, dass wir gemäss dem DV-Beschluss von Trimmis ebenfalls das Beitrittsgesuch einreichen konnten. Der SPW wird den Jahresbeitrag aller Mitgliedersektionen für das Jahr 2009 an JagdSchweiz übernehmen. Am 21. Februar 2009 fand die erste Präsidentenversammlung des BKPJV unter der Führung des neuen Zentralvorstandes statt. Die Mehrzweckhalle in Thusis wurde wieder von der Jägersektion Traversina, unter der Leitung von Noldi Tiri, seiner Frau Uschi und ihrem bewährten Team festlich hergerichtet. Ebenso waren sie um unser leibliches Wohl bemüht. Die beiden Referenten Dr. Georg Brosi und Hannes Jenny vom Amt für Jagd und Fischerei haben uns kompetent die Abschusszahlen von 2008 präsentiert und uns transparent über die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Konsequenzen orientiert. Am 23. Februar 2009 wurde in Bern die Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt» nach einer Unterschriftensammlung von 17 Monaten eingereicht. Die Initianten verlangen ein restriktiveres Waffengesetz, die Entwaffnung der Bevölkerung und einen Bedürfnisnachweiss für Waffenbesitzer. Diese Initiative verbirgt Gefahren, die uns Jäger im Gebrauch von Jagdwaffen gravierend einschränken können. Bei einer Volksabstimmung sind wir aufgerufen, aktiv zu werden und uns für unser noch liberales Waffenrecht einzusetzen.
der Murmeltierabschuss mit 4273 Tieren um 800 Tiere tiefer wie im letzten Jahr. Wildschweine wurden in diesem Jahr nur im Misox bestätigt und erlegt. Durch die Jäger wurden im September 15 Tiere und auf der Herbstjagd 5 Tiere erlegt. Aufgrund der Wildschäden wurden zusätzlich von der Wildhut 13 Tiere erlegt. Dies ergab mit 33 Wildschweinen die bisher höchste Strecke. Erfreulicherweise konnte bei den 5544 (5476) gelösten Hochjagdpatenten wieder eine Zunahme verzeichnet werden. Sicher ein Zeichen, dass die Bündner Jagd an ihrer Attraktivität nichts eingebüsst hat und nach wie vor eine der schönsten und freiesten Jagd auf der Welt ist. Der durchschnittliche Abschuss pro Jäger/in betrug 1,7 Stück Schalenwild und lediglich 977 Jäger/innen gingen leer aus. Leider hatten wir auf der Hochjagd einen tödlichen Unfall zu verzeichnen. Ich spreche der Trauerfamilie und den Jagdfreunden des Verunfallten mein aufrichtiges und tief empfundenes Beileid aus. Der Steinwildbestand befand sich im letzten Frühjahr auf einem Höchststand mit 6368 gezählten Tieren. Dies beweist, dass der reduzierte Abschuss der letzten Jahre Wirkung zeigt, und dass durch eine geplante Bejagung der Bestand reguliert wird. Auf Grund der Bestandesaufnahme konnten 271 Steinwildjagdpatente herausgegeben werden. Gute Bedingungen und ideales Bergwetter ermöglichten 97% der Steinwildjäger/innen eine erfolgreiche Steinwildjagd. Auch bei den Niederjagdpatenten konnte mit 1739 gelösten Paten-
ten eine leichte Steigerung festgestellt werden. Jagdhundebewilligungen wurden 866 gelöst. Sowohl beim Feldhasen mit 1457 wie auch beim Schneehasen mit 1146 zeichnet sich eine hohe Konstanz ab. Die Strecken liegen bedeutend höher als in den 1980er-Jahren. Sie widerspiegeln, zusammen mit den bis zum Jagdende recht konstant bleibenden Tagesstrecken, die gute Bestandessituation. Beim Birkhuhn (117) und beim Schneehuhn (363) wurde eine reduzierte Jagdstrecke erzielt. Nicht weil die Bestände abgenommen haben, sondern weil die Bejagung der bevorzugten Gebiete infolge intensiven Schneefalls eingeschränkt wurde. Beim Birkhahn erfolgte das bereits Ende Oktober mit dem ersten grossen Schnee und beim Schneehuhn mit dem Ende der Hasenjagd. Bei den Füchsen wurde mit 3935 Tieren (Hoch-, Nieder- und Passjagd) die höchste Strecke überhaupt erzielt. Beim Dachs wurde mit 416 Tieren die zweithöchste Strecke erzielt. Bei den Füchsen liegt der Hauptabschuss bei der Passjagd, und für die gute Dachsstrecke ist die Oktober-Nachtjagd verantwortlich. Die hohe Raubwildstrecke stellt uns Bündner Jägern/innen ein sehr gutes Zeugnis aus, ist Raubwildbekämpfung doch aktive Hege. Insgesamt wurden 25 355 Tiere (im Vorjahr 23 763) auf allen Jagden erlegt. Die Schalenwildstrecke belief sich auf 11 498 Tiere und lag somit 802 Tiere über dem Vorjahr. Nachsuchen / Schweisshundewesen In meinem Jahresbericht erlaube Schweizer Jäger 5/2009
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Jahresberichte
ich mir auch einige Gedanken zum Schweisshundewesen. Aus tierschützerischer, jagdethischer und wildbrethygienischer Sicht ist heute der Schweisshund auf der Jagd nicht mehr wegzudenken. Wir Jäger sind verpflichtet, das beschossene Wild so schnell wie möglich aufzusuchen, es zu erlösen oder es so schnell wie möglich zu bergen (Wildbrethygiene). Liegt ein Stück nicht im Feuer, erfüllen die Schweisshundegespanne eine sehr wichtige und wertvolle Aufgabe. Während der Hochjagd führten die 158 Schweisshundeführer 696 Nachsuchen durch. In 388 Fällen oder 56% waren sie erfolgreich. Dazu kamen 191 Kontrollsuchen. Auf der Herbstjagd wurden 96 Nachsuchen, davon 64 (66%) erfolgreich durchgeführt. Bei den Hundeführern und ihren Vierbeinern bedanke ich mich für ihre grosse und sehr wichtige Arbeit. Grossraubtiere Der Jungbär MJ4 wurde das letzte Mal am 18. April 2008 in Buffalora beobachtet. Zwei Tage später hinterliess er die letzten Spuren in St. Maria im Val Müstair. Dann verliess MJ4 Graubünden in Richtung Bozen. In der zweiten Jahreshälfte 2008 blieb Graubünden bärenfrei. Hingegen haben die Wolfsbeobachtungen im Jahre 2008 zugenommen. Der bereits seit 2002 vorwiegend auf der linken Talseite der Surselva lebende Wolfsrüde verbrachte das Berichtsjahr praktisch im gleichen Territorium. Auf mehreren Schafalpen in Obersaxen und dem Lugnez riss oder verletzte ein zweiter Wolf insgesamt 20 Schafe. Im November erfolgte gar die DNA-Bestätigung eines dritten Wolfes in Graubünden, diesmal im Val Müstair. Die Luchshinweise beschränken sich auf einzelne wenige Tiere in der Surselva, im Raume Herrschaft/ Prättigau, im Schweizer Nationalpark und neu im Misox. Das Auftreten dieser Einzeltiere führte bis anhin zu keinen wesentlichen Konflikten mit dem Wild. Im Dezember ist bei Landquart ein Jungluchs von einem Auto überfahren und getötet worden. Das weibliche Jungtier war der erste Luchs, der seit seiner Ausrottung 1872 in Graubünden tot aufgefunden worden ist. Man kann sicher davon ausgehen, dass sich die Mutter des überfahrenen Jungluchses ebenfalls im Grossraum Herrschaft/ Prättigau aufhält. Hegetätigkeit / Ausbildung Die Jahresberichte des Hegepräsidenten Paul Sprecher und des Präsidenten der KoAWJ, Marcel Rickenbacher, sind publiziert. An dieser Stelle danke ich Paul und Marcel für ihre grosse und wertvolle Arbeit zu Gunsten des Wildes und des BKPJV, aber auch für die stets gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit im Zentralvorstand. In diesen Dank einschliessen möchte ich aber auch die Bezirkshegepräsidenten mit allen ihren vielen und fleissigen Helfern, dann die Koordinatoren und die Ausbilder der KoAWJ. Sie alle leisten in ihrer Freizeit an der Front sehr wertvolle Arbeit, ohne die unsere geliebte Bündner Jagd nicht mehr funktionieren könnte.
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Schweizer Jäger 5/2009
Hubertusmesse Mit grossem Einsatz hat die Ortsgruppe Büren die diesjährige Hubertusmesse organisiert. Eine wunderschöne Dekoration mit vielen in unserer Gegend lebenden Tieren (Tierpräparate), darunter sogar ein Hirsch. Die bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche war sicher die beste Anerkennung, welche die Bürer Jäger unter der Führung von Hanspeter Scheuber für ihre Arbeit erfahren durften. Den anschliessenden Apéro möchte ich speziell verdanken.
Öffentlichkeitsarbeit Die Jagdausstellung, die seit 2002 in enger Zusammenarbeit mit dem Bündner Naturmuseum, dem Amt für Jagd und Fischerei Graubünden und dem BKPJV gestaltet und seither immer weiter entwickelt wird, erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Im Berichtsjahr konnte sie in deutscher Sprache in Scuol, Bergün und Versam und in italienischer Sprache in Roveredo gezeigt werden. Durch zusätzliche Führungen konnte die Jägerschaft in Zusammenarbeit mit der Wildhut das «Phänomen Bündner Jagd» verschiedenen Interessensgruppen und Schulklassen näherbringen. Während der Hochjagd erhielten wir die Möglichkeit vom Schweizer Fernsehen, mit der Wissenssendung «Einstein» eine Informationssendung über die Bündner Jagd zu drehen. Das Thema war: «Wieso müssen auf der diesjährigen Jagd 4400 Hirsche erlegt werden?» Für zwölf Minuten Sendezeit wurde rund zwei Tage gedreht. Der eine Teil fand im Schlappintal bei Klosters und der zweite Teil im Vorderprättigau statt. Alle Mitwirkenden waren spontan bereit, zu Gunsten dieser Öffentlichkeitsarbeit ihre Freizeit zu opfern. Erwähnen möchte ich aber auch die etlichen von Jägersektionen organisierten öffentlichen Vorträge und Trophäenschauen, an denen der nicht jagenden Bevölkerung aufgezeigt und erklärt wurde, was wir Jäger tun. Ich danke allen, die sich aktiv an der immer wichtiger werdenden Öffentlichkeitsarbeit beteiligt haben. Nur wenn
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wir aufzeigen, dass wir keine schiesswütigen «Grünröcke» sind, sondern geplant die Wildbestände bewirtschaften und uns auch für die nicht jagdbaren Lebewesen einsetzen, können wir das Ansehen der Jagd ins richtige Licht rücken. Dank Mit der Delegiertenversammlung vom 16. Mai 2009 geht das erste Verbandsjahr des neuen Zentralvorstandes zu Ende. Vieles war neu für uns, wir mussten uns näher kennen lernen und uns einarbeiten. Ich bin überzeugt, dass wir in diesem Jahr zu einem Team zusammengewachsen sind, bei dem nun jeder weiss, auf welcher Position er «spielt». Ich danke meinen Kameraden vom engeren Zentralvorstand für ihre kameradschaftliche Zusammenarbeit und ihren Einsatz zu Gunsten der Bündner Patentjagd. In meinen Dank einschliessen möchte ich aber auch die Mitglieder des erweiterten Zentralvorstandes sowie alle Chargenträger des Verbandes. Nicht vergessen möchte ich die Jäger/innen, die sich aktiv für den Lebensraum des Wildes, für das Wild und unsere Patentjagd eingesetzt haben. Einen ganz speziellen Dank richte ich aber an Herrn Regierungsrat Stefan Engler, den Jagdinspektor Dr. Georg Brosi, den Wildbiologen Hannes Jenny und das Personal des Amtes für Jagd und Fischerei. Sie alle hatten stets ein offenes Ohr für meine Fragen und unsere Anliegen. Beat Angerer, Zentralpräsident
Nidwaldner Patentjägerverein
Auf ein eher ruhiges Jahr darf ich zurückblicken. Nicht weil die Arbeit weniger war, nein, vielmehr weil das neue Gesetz erstmals angewendet wurde und die vielen Sitzungen des verflossenen Vereinsjahres Vergangenheit sind. Vorstandstätigkeit An sieben Sitzungen hat der Vorstand die anfallenden Vereinsgeschäf-
te bereinigt und die verschiedenen Ressortchefs haben ihre Aufgaben mit viel Herzblut und Sorgfalt bewältigt. Jagdpassübergabe Am 20. Juni wurde in Wolfenschiessen die Jagdpassübergabe organisiert. Herzlichen Dank an Josef Gabriel für die Bereitstellung und Mithilfe in der Wolfschlucht.
Ortsdelegiertenversammlung Anregende Diskussionen, Meinungsverschiedenheiten und alles, was eine solche Sitzung bringt, sind wegweisend für eine gute Zusammenarbeit. Mir ist es sehr wichtig, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um das Beste für den Verein zu bewirken. Kritik ist ein Weg, um besser zu werden und so will ich allen Ortsdelegierten nochmals danken für die Offenheit am «runden Tisch» im Kreuz in Ennetbürgen und ihre Arbeit als Delegierte in den Gemeinden. Dank und Schlusswort Ein ganz besonderer Dank gilt meinen Vorstandskollegen für ihren grossen Einsatz im verflossenen Vereinsjahr. Ohne ihre Unterstützung wäre es mir gar nicht möglich, diese Aufgabe zu bewältigen. Ein grosser Dank gehört auch den Vereinsmitgliedern, Helfern und Gönnern, welche auf ihre Weise immer wieder unseren Verein unterstützen. Ich hoffe auf eine gut besuchte Generalversammlung und verbleibe mit kameradschaftlichem Weidmannsgruss. Ruedy Christen, Präsident
Kassenbericht 2008 Nach Abschluss der Vereinsrechnung 2008 darf ein Teil des Betriebsertrages im Plus der Vereinsvermögen gebucht werden. Die Einnahmen wie die Ausgaben verhielten sich in diesem Jahr zu Gunsten des Vereins. Bis auf einen Mitgliederbeitrag wurden alle eingetrieben, so hoch war diese Summenzahl noch nie. Die übrigen Ertragskonten bewegen sich durchaus im erfreulichen Rahmen. Im Aufwandteil liegt ausser der Reparatur im Konto «Unterhalt Jagdschiessanlage» keine ausserordentliche Buchung zu Grunde. Tief liegt der Vorstandsaufwand, weil keine Zeit für ein geselliges Essen gefunden wurde, dafür werden in diesem Jahr zwei in einem verpackt. Neu in der Vermögensrechnung ist das Munitionslager aufgenommen. Bis anhin sind die Munitionseinkäufe in etwa aufgegangen. Anders ist es im verflossenen Vereinsjahr. Wenn möglich, wird jedoch das Lager auch in Zukunft minimal gehalten. Für das Jahr 2009 wird beantragt, den Mitgliederbeitrag auf Fr. 40.– zu belassen. Früher oder später bedarf die Jagdschiessanlage einer örtlichen Korrektur. Für diesen Mehraufwand oder für unvorhergesehene Kosten scheint mir das «Polster» Vereinsvermögen nicht zu hoch. Niklaus Durrer, Kassier
O OW
Schützen versuchten wir, den Aufschlag über die Vereinskasse aufzufangen. Die Übungsschiessen wurden rege besucht, nicht zuletzt auf Grund des erforderlichen Schiessnachweises. Für die tatkräftige Unterstützung an den Trainingsschiessen und am Jagdschiessen danke ich all jenen, die zum Gelingen beigetragen haben. Für die kommende Saison steht mit dem Flintenschiesskurs 2009, den Trainingsschiessen und der Jagdmeisterschaft ein reichhaltiges Angebot zur Verfügung, welches sicher jedem Jäger die Möglichkeit gibt, sein Können zu festigen. Walter Würsch, Schiessobmann
Obwaldner Patentjägerverein
«Ich stehe am Schluss meines sechsjährigen Präsidiums vom Obwaldner Patentjägerverein und blicke auf meine Amtszeit zurück.» So begann der im vergangenen Frühling zurückgetretene Präsident Peter Vogler. Bereits ist seit meiner Wahl ein Jahr vergangen und ich darf auf mein erstes Präsidiumsjahr zurückblicken. Ein Jahr, an welchem keine aussergewöhnlichen Anlässe auf dem Programm standen. Und ein Jahr, in welchem ich aufgrund meiner Ausbildung noch in der Schule weilte und diese dann im Sommer mit der Bundesprüfung abschloss. Dadurch waren meine zeitlichen Ressourcen stark eingeschränkt und es waren vor allem meine Vorstandskollegen, welche den Grossteil der anfallenden Arbeiten erledigten. Dafür bereits an dieser Stelle ein ganz grosses Dankeschön für die Unterstützung. Vorstandstätigkeit Der Vorstand traf sich an verschiedenen Sitzungen, um die laufenden Geschäfte wie Jahresprogramm, Schiesswesen, Jagdplanung und die jagdpolitischen Pendenzen zu besprechen, planen und die Umset-
zung zu organisieren. Schwerpunkte im vergangenen Vereinsjahr bildeten dabei vor allem das Schiesswesen in Alpnach mit den jährlichen Wettkämpfen im Frühling (Kantonales Jagdschiessen) und Herbst (traditionelle Hubertusschiessen) und die rund 10 Trainingsschiessen vom Frühling bis zur Jagdzeit, der Planungsbeginn der Standsanierung sowie der Übertritt der Schweizerischen Patentjägervereine zu JagdSchweiz. Schiesswesen An den Wettkämpfen verspürt man nach wie vor eine Stagnation der Teilnehmerzahl. Gesamthaft gesehen nahmen an beiden Anlässen mit rund 180 Schützen wieder rund 10 Prozent weniger Wettkämpfer teil. Meine Bitte geht an dieser Stelle an alle Vereinskameraden/innen: Nehmt an den Anlässen teil, denn dies fördert das Vereinsleben und die Geselligkeit unter der Jägerschaft. Gut bis sehr gut besucht wurden die Übungsschiessen. Bewährt hat sich auch das durch Peter Vogler eingeführte System, dass jeweils eine Gemeinde ein Übungsschiessen betreut und die Helfer stellt. An dieser Stelle danke ich allen Helfern, welche
Amtsübergabe von Peter Vogler an den neu gewählten Präsidenten René Geisser.
an den Übungsschiessen mitgeholfen haben und natürlich auch allen Helfern, welche jeweils die Schiesswettkämpfe ermöglichen. Denn neben den Teilnehmern braucht es auch immer die guten Kräfte, welche im Hintergrund mit ihrer Arbeit die Durchführung der Anlässe ermöglichen! Anlässlich der letzten Generalversammlung wurde ein Kredit über CHF 3000.– für die Planung der Sanierung des Schiessstandes Alpnach genehmigt. Seitens des Bundes werden künftig verschärfte Auflagen, was den Betrieb einer Schiessanlage betrifft, gemacht. Es geht dabei um die Altlastensanierungen, konkret um die Kugelfänge. Das Erdreich der Kugelfänge wird durch die Projektile und Bleie belastet. Künftig müssen die Geschosse in konformen Kugelfängen aufgefangen werden, um eine Verunreinigung des Bodens zu verhindern. Dies zieht natürlich höhere Investitionen für den Standort Alpnach nach sich. Berechtigterweise wurde an der letzten Generalversammlung nach der Standortsicherheit für den Schiessstand Alpnach gefragt. Dies ist mitunter ein wichtiger Punkt, welcher in die Planungsarbeit einfliessen muss. Denn was bringt eine kostspielige Sanierung, wenn diese nur von kurzer Zeit sein wird. Diesbezüglich sind die Aussagen der kantonalen Behörden erfreulich. Sie sehen einerseits die Notwendigkeit (nicht zuletzt bedingt durch den gesetzlich vorgeschriebenen Schiessnachweis) der Trainingsmöglichkeiten für das jagdliche Schiessen und unterstützen damit andererseits den bisherigen Standort mit all seinen Schiesseinrichtungen. Auch der Vorstand steht primär zum Standort Alpnach. Dennoch braucht es alleine zugunsten der Standortsicherheit weitreichende Abklärungen und Berücksichtigungen wie die Sanierungsprojekte der Chli Schliere, die Anwohner oder die Zufahrt zu den betroffenen im Schlierental liegenden Liegenschaften. Daher können wir zum jetzigen Zeitpunkt sagen, dass wir die nötigen Abklärungen treffen, die Planung aufgleisen und weiter informieren werden. Jagd Die Jagd 2008 verlief über das Ganze gesehen gut. Dies bestätigen die Abschusszahlen, welche die-
sem Heft entnommen werden können. Die Rehjagd wurde erstmals in einem leicht abgeänderten Modus durchgeführt. Dadurch wurden rund 140 Rehe mehr als im Vorjahr erlegt. Augenmerklich dabei war, dass der Jagddruck in den Sondergebieten stark zunahm. Zu welchen Anpassungen dies für das kommende Jahr führen wird, wird sich zeigen. Weiter ist man aufgrund der Wildzählungen wohl von einem etwas höheren Rehbestand ausgegangen, als dass er schliesslich auf der Jagd angetroffen wurde. Die Rotwildjagd verlief ruhig. Der Hirschabschuss konnte erfüllt werden, wogegen die sehr hoch angesetzten Abschusszahlen beim Kahlwild deutlich nicht erfüllt wurden, was dann wiederum über die Regulationsjagd zu erfolgen hatte. Nun genau hier scheiden sich die Geister wohl am Stärksten. Am 4. April 2008 konnten wir einen interessanten Vortrag des Bündner Jagdverwalters geniessen. Aber Hand aufs Herz; entspricht unsere Regulationsjagd tatsächlich dem Bündner-Modell, wie es jeweils zitiert wird? Meines Erachtens dürfte dies wohl kaum der Fall sein. Unsere Regulationsjagd wird bis in den Januar gezogen. Sehr oft kann man in verschiedenen Fachzeitschriften nachlesen, dass von einer Winterbejagung des Rotwildes abzusehen sei, da dadurch zu starke Unruhe in die Rudel komme. Zweifelsohne versuchen wir die Abschüsse so schonungsvoll als auch möglich zu tätigen. Aber wie stark dann die effektive Unruhe auf das Rudel und damit auch den Rest der Wildtiere ist, kann wohl nur schwer beurteilt werden. Die lange Jagdzeit wird wohl auch schwer gegenüber anderen Waldbenützern begründbar sein, welchen in Zukunft eben gerade um der Ruhe Willen das Betreten von Einstandsgebieten verboten werden soll, was übrigens eine sehr gute und wichtige Sache ist, denn bekanntlich sei ja Ruhe die beste Winterfütterung. Die bis in den Winter reichende Bejagung richtet sich nach dem «Zugverhalten» der Rotwildrudel nach Obwalden. Dies ist verständlich, denn in den milden Wintern wie wir sie zurzeit antreffen, kommen Rotwildrudel sicherlich später in die Wintereinstände. Nur glaube ich kaum, dass beim Beschuss von
Der frisch gewählte Vorstand 2008 vlnr stehend: Glois Halter, Lungern (bisher), der ausgetretene Präsident Peter Vogler, Sarnen, der neu gewählte Präsident René Geisser, Engelberg, Paul Amstutz, Alpnach (neu), Martin Spichtig, Sachseln (bisher); vlnr vorne kniend: Peter Burch, Sarnen (neu), Franz Röthlin, Kerns (bisher), Peter Ming, Giswil (bisher). Schweizer Jäger 5/2009
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Jahresberichte
Jahresbericht Schiessobmann Mit den Instruktionen und Übernahme der Schiessanlage von Hampi Christen starteten wir in die neue Schiesssaison 2008. Mit dem Forstverantwortlichen bestimmten wir den definitiven Standort der Tontaubenanlage. Mitsamt der neuen Schutzhaube lässt sich nun die Maschine problemlos in den etwas weiter entfernten Standort transportieren. Diesen Komfort verdanken wir einmal mehr unserem unermüdlichen Idealisten Kari Rohrer. Einen erheblichen Aufschlag erlebten wir beim Munitionspreis, welchen wir im Laufe der Zeit auch kontinuierlich anpassen müssen. Für die laufende Saison und zu Gunsten der
Jahresberichte
Rotwild zwischen Standwild und Wintergästen unterschieden werden kann. Zum Teil rudeln bis zu 60 Stück Rotwild in den tieferen Lagen des Sarneraatals zusammen. Nur bedenken wir die Grösse des Sommereinstandes im ganzen Sarneraatal, relativiert sich diese Zahl wohl von alleine. Anders dürfte es da in Engelberg sein. Denn das im Winter nach Grafenort ziehende Rotwild dürfte wohl klar Sommereinstandswild aus Engelberg und dem Engelbergertal sein. Viele Patentjägerkolleginnen und -kollegen äusserten sich bei mir sehr nachdenklich gegenüber der Regulationsjagd, da sie das Gefühl hätten, der Kahlwildbestand sei rückläufig und die Brunft verlaufe zusehends ruhiger. Für mich kritische, bedenkliche Aussagen, welche aufzeigen, dass wir mit der jetzigen Rotwildbewirtschaftung auf einem dünnen Grat gehen. Es geht mir hier keineswegs darum, nach Verantwortung zu suchen oder Personen zu kritisieren. Vielmehr stelle ich Fragen und Fragezeichen zu einem Jagdsystem, dem ich persönlich nicht sehr viel abgewinnen kann. Seit nun rund fünf Jahren wird die Regulationsjagd in diesem System durchgeführt. Ich glaube es wäre nun an der Zeit, Weiterentwicklungen anzugehen. Für die Zukunft aber dürfte es wichtig sein, weiterhin eng zusammenzuarbeiten, zu diskutieren und weiter zu entwickeln. Dafür stossen wir auch jeweils auf offene Türen und Ohren und genau dafür bedanke ich mich auch ganz herzlich. Zum ersten Mal wurde dieses Jahr ein Wolf in Obwalden registriert. Weiter sind nach wie vor Luchse heimisch. In Grafenort wurde sogar ein ausgehungerter Jungluchs in einem Stall erschlagen, weil er die Geissen attackieren wollte. Wie sich das Grossraubwild weiterentwickelt ist seitens der Jägerschaft weiterhin gut zu beobachten und wir sind auf die Reaktionen und Konzepte auf Bundesstufe gespannt. Mutationen Seit der GV 2008 sind neun Vereinsmitglieder verstorben. Es sind dies Albert Feierabend, Engelberg; Josef Amstad, Sarnen; Otto Eberli, Giswil; Emil Omlin, Sachseln (Ehrenmitglied); Thade Aufdermauer, Kerns; Alois Schrackmann, Giswil; Josef
Müller, Giswil; Ruedi Rymann, Giswil (Ehrenmitglied); Jakob Zumstein, Stalden. Wir gedenken den Verstorbenen an dieser Stelle und wünschen ihnen Weidmannsruh. Begleitet wurden die Beisetzungen wiederum durch unsere Vereinsfahne. Leider war unser Fähnrich Toni Bünter krankheitshalber zeitweilig verhindert, persönlich an die Beerdigungen zu gehen. In dieser Zeit wurde er in verdankenswerterweise durch Sepp Amstutz unter Hilfe von weiteren Engelberger Jägern vertreten. Ich danke an dieser Stelle allen, die Toni und seinen zeitweiligen Vertreter Sepp unterstützt und mitgeholfen haben. Zwischenzeitlich hat sich unser Fähnrich Toni gut erholt und er ist wieder fit. Er hat zugesagt, das Amt des Fähnrichs auch im kommenden, seinem 16. Jahr als Fähnrich, auszuführen. Ganz herzlichen Dank für die Zusage und die Arbeit als Vereinsfähnrich. Martin Spichtig, Vizepräsident, wird per kommende GV zurücktreten. Martin bestellte sein Vorstandsamt insgesamt neun Jahre. In all diesen Jahren hat er den Verein mitgeprägt und als stiller «Chrapfer» im Hintergrund stets eine verlässliche Stütze zum Gelingen sämtlicher Anlässe gebildet. Martin, ganz herzlichen Dank für deine Unterstützung und deine grosse Arbeit! Fredy Wallimann gab seinen Rücktritt aus der Schiesskommission bekannt. Auch er war ein stets verlässlicher Helfer, welcher immer für einen reibungslosen Ablauf an den Schiessanlässen zur Seite stand. Nach seiner Vorstandstätigkeit hat er damit als Mitglied der Schiesskommission noch viele Stunden für unseren Verein gearbeitet. Auch dir, Fredy, ganz herzlichen Dank für deine Arbeit und Unterstützung. Anlässe Neben den Schiessanlässen führte der OPJV dieses Jahr wieder einen Jägerabend durch. Der gemütliche Abend fand im Landgasthof Sand statt. Der Anlass wurde von 110 Mitgliedern besucht. Sie alle konnten neben dem feinen Nachtessen ein humorvolles Rahmenprogramm mit der traditionellen Tombola geniessen. Es wurde viel gelacht, geplaudert, gejodelt und getanzt. Herzlichen Dank allen, die den Anlass besuchten und al-
len, welche zum Gelingen des Abends beigetragen haben. Schweizerischer Patentjägerund Wildschutzverband SPW, JagdSchweiz Wie im Jahresbericht meines Vorgängers vorgestellt, zeichnete sich eine jagdpolitische Änderung auf der Stufe des nationalen Dachverbandes SPW ab. Nun ist es soweit: an der Delegiertenversammlung vom Juni 2008 sowie der Präsidentenversammlung vom 24. Januar 2009 stimmten alle Patentkantone geschlossen dem Beitritt zu Jagd Schweiz zu (vorbehalten der Genehmigungen durch die Generalversammlungen) und verabschiedeten zuhanden der Delegiertenversammlung 2009 den Vorschlag für die neuen Statuten des SPW. Was wird dies für uns bedeuten? Der Vorstand schlägt anlässlich der GV 2009 vor, als A-Mitglied dem nationalen Dachverband Jagd Schweiz beizutreten. JagdSchweiz wird künftig die operativen und ideellen Ziele des SPW wahrnehmen. Der SPW wird das SPW-Vereinsvermögen und das Verlagsrecht des «Schweizer Jäger» verwalten. Im Unterschied zum SPW können wir bei JagdSchweiz von einem grösseren Netzwerk mit rund 30 000 Jägern profitieren und die nationalen Belange werden künftig durch JagdSchweiz anstelle des SPW wahrgenommen. Der SPW wird weiterhin bestehen bleiben und wir werden weiterhin wie auch alle anderen Patentkantone dem SPW angehören. Denn wir sind ja teilweise am vorhandenen Kapital des SPW beteiligt und werden demnach auch künftig daran beteiligt bleiben. So auch am Verlagsrecht des «Schweizer Jäger», welches weiterhin beim SPW und somit den Patent-
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Schweizer Jäger 5/2009
Ausblick Im kommenden Jahr steht neben dem ordentlichen Vereinsprogramm, welches wir wieder an der GV vorstellen werden, die Weiterarbeit am Sanierungsprojekt des Schiessstandes Alpnach, die Mitarbeit bei der Gestaltung der Jagdvorschriften und der Übertritt zu JagdSchweiz im Mittelpunkt unserer Vorstandsarbeit. Dankeschön Ich danke zum Schluss allen für das im vergangenen Vereinsjahr entgegengebrachte Vertrauen und die Unterstützung. Ein spezieller Dank geht an meine Vorstandskollegen, den Fähnrich, die Revisoren, die Helfer an den Anlässen und der Schiesskommission für die geleistete Arbeit. Ebenfalls danke ich dem Departement Amt für Wald und Raumentwicklung mit der Jagdverwaltung und der Wildhut für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Ich freue mich auf ein spannendes neues Vereinsjahr. René Geisser, Präsident
Schwyzer Kantonaler Patentjägerverband
Jagdpatente Hochwildjagd Niederwildjagd Wasserwildjagd Total gelöste Patente
2008 416 451 63 930
2007 1998 416 397 445 430 58 40 919
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Jagdlehrgang 2008 / 2009 Zur Jägerausbildung, die alle zwei Jahre regelmässig erfolgt, haben sich anfangs 25 interessierte Personen angemeldet, die zuerst in einem Eignungstest auf die Tauglichkeit geprüft wurden. Nach dem erfolgreichen Prüfungsschiessen am 28. Juni 2008 konnten 18 Kandidaten den weiteren Verlauf des Lehrganges in Angriff nehmen. Die schriftliche Prüfung erfolgte am 25. April 2009 und die mündliche zuletzt am 8. Mai 2009. Den wohlverdienten Fähigkeitsausweis erhalten diejenigen, die die letzte Hürde erfolgreich zu Ende führen am 28. Mai 2009 und werden erstmals im September 2009 auf die erste persönliche Pirsch gehen!
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kantonen bleibt. Neu werden aber die Jahresbeiträge, welche früher an den SPW flossen, an JagdSchweiz bezahlt. Für das Jahr 2009 werden diese Beiträge für alle dem SPW angeschlossenen Patentkantone aus dem Vermögen des SPW bezahlt, was uns für das kommende Jahr Ersparnisse von ca. CHF 3000.– bringen wird. Ab 2010 werden wir diese Beiträge wieder aus unserer Vereinskasse an JagdSchweiz überweisen, vorbehalten, die GV stimmt dem Beitritt zu JagdSchweiz zu. Detaillierter werden wir den Antrag noch anlässlich der kommenden GV vorstellen.
Die Jagdstrecke 2008 Rotwild 2008 Mehrendige Hirsche 46 Spiesser 14 Hirschkälber 16 Galttiere 13 Melche Kühe 14 Schmaltiere 24 Wildkälber 16 Aufgefunden mit Schussverletzung 5 Hirschstrecke Total 148
2007 1998 40 10 23 14 5 26 16
40 17 24 27 25 19 24
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Das gesteckte Ziel von total 130 Stück Rotwild wurde mit den regulären Abschüssen um 10% übertroffen, ist aber in der Abschussplanung vorgesehen. Das Geschlechterverhältnis ist unter Einbezug aller Altersklassen 1:0,81 (Vorjahr 1:0.88). Im Gebiet Riemenstalden wurde an den beiden Samstagen, 8. und 15. November 2008, eine Nachjagd durchgeführt. Grund dieser erstmals wieder ausgetragenen Nachjagd war das Resultat der geringen Abschüsse
Gämswild 2008 2007 1998 Böcke 2½ + 177 187 236 Jahrtier männl. 85 81 45 Geissen 99 85 93 Jahrtier weibl. 70 73 47 Gämsstrecke Total 431 426 421 Insgesamt wurden 8 Stück führende Gämsgeissen erlegt! Mit dem Abschuss einer jagdbaren Gämse pro Jäger, wie das seit Jahren ausgeübt wird, fällt das Geschlechterverhältnis eher negativ aus, aber etwas besser als im Vorjahr 1:0.64 (1:058). Rehwild 2008 2007 1998 (1998: drei Rehmarken) Böcke 371 344 358 Kitz männl. 79 71 202 Geissen 294 297 357 Kitz weibl. 69 98 224 Geissen melch 26 18 37 Rehstrecke Total 839 828 1178 Das Geschlechterverhältnis ist einseitiger ausgefallen im Vergleich zum Vorjahr; 1:086 (Vorjahr 1:1). Nachdem der abtretende Winter für unser Rehwild recht hart ausgefallen ist, können wir davon ausgehen, dass der Rehbestand massiv zurückgegangen sein wird! Eine Zusammenfassung aller Wildarten bezüglich der Fallwildzahlen wird zeigen, dass das Rehwild sicher den grössten Verlust hinnehmen muss! Hegetätigkeit / Lebensraum Wie schon erwähnt, sind diesen Winter recht grosse Herausforderungen an unsere Wildtiere gestellt worden. Immer wieder konnte man bei diesen massiven Schneemassen das Wild beobachten, mit welchen Mühen es zu kämpfen hatte. Dazu kommen unsere menschlichen Bedürfnisse mit Hund, Fahrzeugen zu allen Tages- und Nachtzeiten. Schützen wir doch den Lebensraum unserer Wildtierarten! Mit einer gezielten Winterfütterung wurde versucht, eine kleine Minderheit an Wildtieren über die harten Wintertage zu begleiten. Am Jägerinformationstag vom letzten Jahr wurde mit einem vollumfänglichen Beitrag über die Wildräume im Kanton Schwyz und deren Verschiedenheit von Claudine Winter aufgezeigt (Vorsteherin des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei). Ein grosses Interesse zeigte die Jägerschaft mit der grossen Präsenz an diesem Informationsabend. Der Informationstag 2009 wurde aus terminlichen Gründen auf den 27. März 2009 festgesetzt. Als Referenten konnte der Vorsteher des Amtes für Jagd und Fischerei Kanton Graubünden, Dr. Georg Brosi, verpflichtet werden. Das Thema «Grossraubwild», das im Kanton Graubünden schon mehrmals aktuell gewesen ist, wird auch
für die Zukunft im Kanton Schwyz geltend sein! Das Interesse unserer Jägerschaft dürfte anhanden der aktiven Jagenden besser sein! Die Hegeorganisationen über den ganzen Kanton haben im vergangenen Jahr wieder etliche Arbeiten zur Erhaltung unserer schönen Fauna und Flora ausgeführt. In den regionalen Hegebezirken wurden über das ganze Jahr diverse Arbeiten ausgeführt wie Unfallverhütungsmassnahmen auf den Strassen, Wildschutz im Walde (Wildschadenbekämpfung), Biotopschutzverbesserungen und auch die alljährliche Rehkitzrettung im Frühjahr. Für die Winterfütterung wurden wiederum grosse Vorräte an Waldsilage bereitgestellt und im November schnitten die Heger noch die Brombeeren, die gebündelt versorgt wurden. Der Schweisshunde-Pikettdienst wurde auch wie andere Jahre durch die Verwaltung organisiert. Mittlerweilen haben sich 16 Schweisshundeführer zu dieser Arbeit mit ausgebildeten Hunden zur Verfügung gestellt. Für die Hoch- und Niederjagd wurde ein Einsatzplan erstellt, welcher über die Zentrale aufgerufen werden konnte. Herzlichen Dank an die Schweisshundeführer für ihre Einsätze! Der Jäger im Jagdstand Die vierte Auflage der Schwyzer Kantonalen Jagdmeisterschaft im Selgis, Muotathal, wurde am 6./7. Juni 2008 ausgetragen. Durch den Kanton wurde wiederum ein Lebendpreis (Gams- oder Rehabschuss) dem Erstrangierten übergeben. Zugleich wurden unter allen Teilnehmern noch zwei Lebendpreise (Gams- oder Rehabschuss) ausgelost. Der Kantonale Jägerverband als Organisator dankt Claudine Winter, Vorsteherin des Amtes Natur, Jagd und Fischerei, ganz besonders für die Vermittlung dieser Lebendpreise. Die fünfte Auflage der Schwyzer Kantonalen Jagdmeisterschaft im Selgis wird am 5./6. Juni 2009 ausgetragen. Ich möchte alle Weidmänner und -frauen auffordern, an diesem Anlass teilzunehmen. Öffentlichkeitsarbeit Wie alle Jahre wieder wurde auch letztes Jahr die Trophäenschau im Muotathal zu einem Jäger-Grossanlass! Diese Ausstellung wurde wie-
derum vom Verein Hubertus Schwyz und den Jagdhornbläsern Hubertus Schwyz organisiert und durchgeführt. Es sind erfreulicherweise wieder mehr Trophäen an die Ausstellung ins Muotathal geliefert worden im Vergleich zum Vorjahr. Zum «100-jährigen Vereinsjubiläum» des Jagdvereins Einsiedeln und Umgebung wird die Trophäenausstellung 2010 am 12./13. März, zusammen mit der Jubiläumsfeier im Baumeli, Unteriberg, durchgeführt. Der Jagdverein Einsiedeln und Umgebung möchte jetzt schon alle nach Unteriberg einladen und willkommen heissen. Vorstandstätigkeiten Wiederum hat der Vorstand an vier Vorstandssitzungen diverse Geschäfte behandelt. Die wichtigsten Themen sind wohl der Übertritt 2009 aller Patentkantone zu JagdSchweiz. Der Verband SPW (Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband) wird aber nicht aufgelöst, sondern bleibt bestehen. (Verlagsrecht «SchweizerJäger» und die Schweizerische Naturlandstiftung SLN). Turnusgemäss ist der Kanton Schwyz wieder an der Reihe, die De-
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legiertenversammlung des SPW vom 3.–5. Juli 2009 zu organisieren. Unter der Leitung von Franz Räss, OKP, wird in einem engeren OK auf diesen Anlass gearbeitet. Wir möchten den Verband unter der Leitung von Albert Stössel, Präsident SPW, alle Kantonalpräsidenten, Gäste, Delegierten, Jägerfrauen und Jäger jetzt schon recht herzlich willkommen heissen. Dank Für die gute Zusammenarbeit über das ganze Jahr möchte ich allen danken. Einen besonderen Dank möchte ich RR Andreas Barraud, Claudine Winter, Vorsteherin im Amt Natur, Jagd und Fischerei, allen Wildhütern und meinen Vorstandskollegen aussprechen. Ich wünsche dem Schwyzer Kantonalen Jägerverband, meinem Nachfolger im Präsidium, Aloys von Reding, alles Gute und danke für das Vertrauen und die Zusammenarbeit über die viele Jahre. Allen Weidmännern und -frauen ein gutes 2009, guten Anblick und erfolgreiche Jagd im Herbst. Franz Räss, Präsident
Urner Jägerverein
Auch in meinem letzten Vereinsjahr als Präsident des Urner Jägervereins ist es meine Aufgabe, euch Rechenschaft über die Vereins- und Vorstandstätigkeit abzulegen. Gleichzeitig verstehe ich diesen Beitrag als Rückblick auf kameradschaftliche Stunden, an die wir uns gerne erinnern. Vorstandstätigkeit Der Vorstand traf sich zu fünf Vorstandssitzungen. Behandelt wurden folgende Geschäfte: Ausrichtung und Zielsetzung – Delegiertenversammlung des SPW in Freiburg – Naturpark UR/NW/OW – Einschiesspflicht – Vereinszeitschrift «Dr Urner Jeger» Nr. 56 und 57 – Hubertusjagd, Meiental – Hubertusmes-
se, Attinghausen – Hubertusschiessen – Hirschnachjagd November 2008 – Diverse Öffentlichkeitsarbeiten (Konzept 2006) – 103. GV in Silenen vom 24. April 2009 Im ablaufenden Vereinsjahr muss unser Verein leider fünf Todesfälle verzeichnen. Es sind dies: Ruedi Baumann, Altdorf, Ernst Berchtold, Birsfelden, Walter Bissig, Isenthal, Walter Danioth, Andermatt, Richard Dittli, Amsteg. Den Hinterbliebenen entbieten wir nochmals unser herzliches Beileid. Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband (SPW) Die Präsidenten der SPW-Kantonalsektionen haben anlässlich der SPW-Delegiertenversammlung in Schweizer Jäger 5/2009
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Jahresberichte
in diesem Tal, gegenüber von Wildschadenausgaben an Landeigentümer! Zugleich wurde aber auch an den gleichen beiden Tagen eine Nachjagd im benachbarten Kanton Uri durchgeführt. Mit dem Abschuss von 7 Hirschen an den beiden Tagen haben die ortskundigen Jäger das gesteckte Ziel erreicht und es wird sich zeigen, in welchem Ausmass der Kulturschaden verringert wird!
Jahresberichte Freiburg den Grundsatzentscheid über einen Gesamtbeitritt der SPWKantonalsektionen zu JagdSchweiz entschieden. Jägerprüfung/Jagdlehrgang 25 Kandidaten bestanden im Mai 2008 die Jägerprüfung. An der Schlussfeier im Restaurant Brügg in Bürglen durfte André Planzer den Prüflingen die Grussworte des Vorstandes des UJV überbringen und überreichte den drei Erstplatzierten traditionsgemäss einen kleinen Zinnbecher. Öffentlichkeitsarbeit Unter dem Label «Konzept 2006– 2007» bezeichnet der Vorstand – vertreten durch André Planzer, Ady Bissig und Fredy Arnold – weitere Massnahmenpakete, die zur Förderung der Öffentlichkeitsarbeit beitragen. Im vergangenen Vereinsjahr und darüber hinaus waren und sind dies in loser Folge Zeitungsartikel rund um die Themen Hege, Jagd und Wild. Vereinsanlässe Am 25. April 2008 fand in Unterschächen unter Anwesenheit von 264 Mitgliedern und Gästen die 102. Generalversammlung statt. Die Klausenjägergruppe mit Toni Gisler an der Spitze verstand es, diesen Anlass hervorragend vorzubereiten und durchzuführen. An dieser Stelle besten Dank an die Verantwortlichen. Die Hubertusjagd fand am 15. November 2008 im Gebiet Meiental statt. Bei schönstem Herbstwetter konnten wir 65 Jäger zu diesem traditionellen Anlass begrüssen. Die Jagdbeute fiel in diesem Jahr gänzlich aus, was die anwesenden Jäger auch nicht störte. Am Abend wurde den hungrigen Jägern im «Jägerstübli» der Jagdschiessanlage Standel, Wassen, von Lisbeth und Sepp Zgraggen und ihrer Crew ein hervorragend zubereiteter Gämspfeffer serviert. Am 25. Oktober 2008 fand in Attinghausen die Hubertusmesse statt. Gemeinsam mit der Urner Jagdhorn-
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bläsergruppe «Bärg-Arvä» wurde dieser Anlass organisiert. Nebst der Messe und den harmonievollen Klängen der Jagdhornbläser wurde im Anschluss ein kleiner Apéro serviert. Nach Jahren mit durchzogener Beteiligung zeigt diese jagdliche Tradition einen deutlichen Aufwärtstrend. Die Jagdhornbläsergruppe «BärgArvä» und der Vorstand des Urner Jägervereins organisieren diesen Anlass im gleichen Rahmen weiter. Am 13./14. März 2009 fand der traditionelle Urner Fellmarkt mit der Trophäenschau statt. Erfreulich war einmal mehr der Grossaufmarsch der Jäger, Nichtjäger und Familien zu diesem hervorragend organisierten Anlass. Der einsatzfreudigen Mannschaft, unter der Leitung von Max
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Baumann, danke ich für diese aussergewöhnliche Leistung. Nach vorausgegangener Publikation wurde vom April bis Oktober in der vereinseigenen Jagdschiessanlage «Standel» die Möglichkeit geboten, die Jagdwaffen einzuschiessen. Die Schiesskommission, unter der Leitung von Adrian Planzer, verstand es, die verschiedenen Schiessanlässe bestens organisiert in unserer neuen Jagdschiessanlage durchzuführen. Zum Schluss danke ich all jenen Leuten, die den Urner Jägerverein und somit die Jagd im Kanton Uri unterstützen. Einen ganz speziellen Dank richte ich hiermit an meine Vorstandskollegen für die stets gute und angenehme Zusammenarbeit. Sepp Hürlimann, Präsident
Kantonaler Walliser Jägerverband
www.chasse-valais.ch www.jagd-wallis.ch Die neue Webseite des Kantonalen Walliser Jägerverbandes ist aufgeschaltet. Sie ist Ausdruck des Bestrebens nach Kommunikation und ein unverzichtbares Werkzeug für den Kontakt unter den verschiedenen Jagdinteressierten. Erste Schritte im Internet... Die Internetseite ist in ständiger Entwicklung. Aktuell ist sie noch in der Anfangsphase. Sie dürfte aber schnell ein interaktives Mittel zur horizontalen und vertikalen Verbreitung der Information werden. Eine Internetseite kann dank den Benützern sehr leistungsfähig werden. Wir laden Sie deshalb ein, sie häufig zu benützen, uns alle Vorschläge und Bemerkungen mitzuteilen. Das ist unbedingt nötig, um aus der Webseite ein wettbewerbsfähiges Kommunikationswerkzeug zu machen, mit dem wir alle notwendigen Auskünf-
te und nützlichen Informationen über die Aktualität aus der Walliser Jagdszene austauschen können. Wir werden uns bemühen, sie so gut wie möglich zu gebrauchen und den Inhalt regelmässig zu verbessern, damit euren Anliegen vollständig entsprochen werden kann und euch alle Neuigkeiten zur Entwicklung der Jagd mitgeteilt werden. Wir haben diese Internetseite im Rahmen des Jubiläums des KWJV eröffnet. Dieses Jahr wurden für unseren Verband, der den 75. Jahrestag seiner Gründung feiern kann, verschiedene Veranstaltungen für die Jagd und die Jäger organisiert. Zunächst wurde ein Jägertag veranstaltet, der unter dem Zeichen der Gemütlichkeit und der Gastronomie stand. Es war ein unvergessliches Erlebnis in der Mehrzweckhalle Conthey. Der Anlass war ein voller Erfolg. Einzig die Beteiligung der Jäger liess zu wünschen übrig. Die Abwesenden
haben immer Unrecht. Auf alle Fälle behalten diejenigen, die an diesem Tag teilgenommen haben, eine unvergessliche Erinnerung zurück. Alle Beteiligten an diesem Fest sind zu beglückwünschen: die Organisatoren, die Animatoren, diejenigen, die den Anlass verwirklicht und daran mitgearbeitet haben, und alle Teilnehmer. Auch die Hubertusmessen waren ein Volltreffer. Sowohl für den deutschsprachigen als auch für den französischsprachigen Kantonsteil waren sie ein absoluter Gewinn. Auch hier ist den Organisatoren, die keine Arbeit gescheut haben, zu gratulieren. Die beiden Messen waren perfekt inszeniert und ermöglichten einem breiten Bevölkerungsteil, die Jagdszene und ihre Traditionen kennenzulernen und mit Jägern Freundschaften zu schliessen. Viele Familien und Freunde nahmen teil und haben so aus diesen beiden Veranstaltungen ein Schlüsselereignis unseres 75-Jahr-Jubiläums gemacht. Im November dieses Jahres wird die traditionelle Hubertusmesse wieder im Pfynwald abgehalten, und man kann hoffen, dass wir unter den Teilnehmern Personen finden, die die Messen zum 75-Jahr-Jubiläum geschätzt haben und sich weiter an den Traditionen der Jäger beteiligen. Mit dem Buch zum 75-Jahr-Jubiläum geht es ebenfalls vorwärts. Es handelt sich um eine langwierige Arbeit, und es ist unerlässlich, dass man die erforderliche Zeit aufbringt, damit ein Werk herauskommt, das alle Leser glücklich macht. Wir erinnern daran, dass unter dem Titel «Tables de chasse», «Die Jäger bitten zu Tisch», Jagdgerichte verschiedener Wildarten vorgestellt werden. Die Menüs stammen von bekannten Walliser Küchenchefs, welche von den Dianas vorgeschlagen wurden. Ein grosser Platz wird auch den Dianas eingeräumt, damit sie sich vorstellen können. Daneben enthält das Buch auch einige Bilder der Jagd im Land des Rottens. Wir wünschen dem Werk schon jetzt den erhofften Erfolg. Jagd 2008 Bei den Ergebnissen der Jagd 2008 wurden die Ziele, die in den neuen Bestimmungen des Fünfjahresbeschlusses 2006–2010 festgelegt wurden, zur Zufriedenheit aller Beteiligten im Grossen und Ganzen erreicht. Die ausführliche Statistik der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere steht Ihnen zur Verfügung und kann auf der Internetseite des KWJV abgerufen werden (www.chassevalais.ch) (www.jagd-wallis.ch). Im Folgenden gebe ich Ihnen einige zusammenfassende Zahlen über das vergangene Jagdjahr. Hirschjagd: Ergebnisse: 1473 Hirsche (31% des Bestands von 5582 Hirschen), darunter 745 Stiere. Wir verfolgen sehr aufmerksam die Zahl der geschossenen Spiesser in bestimmten Regionen, damit die künftigen Zuchttiere nicht gefährdet werden. Gämsjagd: 2938 erlegte Gämsen, 1864 Böcke (63%) und 1072 Geissen (36%). Gesamtbestand 22 500. Die Zahl der eingesparten Böcke beträgt 213. Der Abschuss der Geissen
chen uns wieder ans Werk, damit man über unsere Organisationen die Meinung der Jäger berücksichtigt. Sie verfügen über angemessene Ortskenntnisse und beherrschen oft eine Anzahl von Parametern, die einer allzu globalen Sicht verborgen bleiben. «Die nachhaltige Bewirtschaftung der Wildtiere ist der beste Schutz» überschrieb Jean-Pierre Boegli einen seiner Leitartikel. Die Jagd hat fast keine Auswirkungen auf den Erhalt der Arten wie beispielsweise des Birkhuhns oder des Hasen. Andere Nutzer der Natur verursachen weit grössere Schäden, nämlich einige Menschen über ihre Aktivitäten in der freien Natur, oder die übertrieben geschützten Raubtiere mit der fehlenden Regulierung. Uns scheint, dass Letztere sich immer mehr ausbreiten. Ihre Anwesenheit macht uns Sorgen und wird uns in Zukunft noch mehr Sorgen bereiten. Man kommt nicht darum herum, weiterhin alle Arten, wirklich alle Arten zu regulieren. Es darf keinen übertriebenen Schutz für die einen zulasten der anderen geben. Nur damit erreicht man, dass die Artenvielfalt erhalten bleibt. Wer vom Erhalt der Wildtiere spricht, ist auch für die Bewahrung ihrer natürlichen Lebensräume. Auch das ist eine Aufgabe der Jäger, in Zusammenarbeit mit den übrigen Beteiligten und Nutzern der Natur. Der Jäger verpflichtet sich, die für die Jagd notwendigen Massnahmen zu ergreifen: Artgerechte Abschusspläne sind zu erstellen, der Gebrauch von Motorfahrzeugen einzuschränken, Banngebiete zu schaffen. Aber seine Tätigkeit muss noch weitergehen. Namentlich die Schaffung von Wildruhezonen, die Aufwertung und die Schaffung von Biotopen sowie die Förderung aller Tätigkeiten einschliessen, die zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Natur beitragen. Die Jagd verändert sich beständig, und wir kommen nicht darum herum, uns anzupassen. Ich danke den Verantwortlichen der verschiedenen Gruppierungen für ihre Anstrengungen und die ganze Arbeit, die sie für die Verteidigung ihrer Leidenschaft leisten. Bei den künftigen Zielen müssen wir uns dafür einsetzen, unser Image
als Regulator der Wildtiere ständig zu verbessern. Wir müssen zu aktiven Beteiligten am Schutz und an der Verbesserung der Natur werden. In dieser Hinsicht ermöglicht der «Fonds Biotop» den Walliser Jägern, zahlreiche Tätigkeiten auf sehr vielen und verschiedensten Ebenen durchzuführen. Viele Aktivitäten finden nicht immer genügendes Medienecho, um die ausgeführten Arbeiten in ein gutes Licht zu rücken. Wir müssen unsere Ware unbedingt besser verkaufen, Werbung für unsere ausgeführten Arbeiten machen, auch alle Sachen zeigen, die wir unternehmen und die der ganzen Bevölkerung zugute kommen. Zahlreiche Dianas nehmen auch Veranstaltungen im Zusammenhang mit den Jubiläen ihrer Gründung zum Anlass, umfangreiche Tätigkeiten durchzuführen. Einige von ihnen befassen sich mit ihrer Geschichte, andere mit der Entwicklung der Jagd, wieder andere behandeln aktuelle Probleme oder organisieren Ausstellungen, usw. Wir wünschen ihnen viel Glück und vollen Erfolg. Fonds Biotop Wenn auch der «Fonds Biotop» noch zuwenig benützt wird, ermöglicht er doch die Finanzierung von Projekten zur Erhaltung und Schaffung von Biotopen. Einige interessante und nachhaltige Projekte sind dennoch entstanden. Es ist erfreulich festzustellen, dass dies in Zusammenarbeit mit weiteren interessierten Kreisen geschieht. Wir werden die Entwicklung dieser Art von Projekten weiterverfolgen, wie wir auch empfänglich sind für alle Probleme, welche die verschiedenen Wildarten betreffen. In unserer Gesellschaft entstehen immer mehr Zwänge. Waffenhaltung oder Hundehalter, um nur zwei Beispiele zu nennen. Das führt dazu, dass wir uns mit der Ausbildung und der Information beschäftigen. Ziel: Diese Anforderungen so gut wie möglich in die Grundausbildung oder in Weiterbildungskurse zu integrieren. Im selben Bestreben, die Öffentlichkeit über die Jagd zu informieren, wird eine Ausbildungs- und Informationskommission geschaffen, um am Bild des Jägers zu arbeiten und es aufzuwerten. Werkzeuge, Lehrmittel be-
stehen, und mit ihnen können Lösungen für verschiedene Werbetätigkeiten angeboten werden. Diese Veränderung unserer Tätigkeit ist JagdSchweiz nicht entgangen, und im Bestreben nach eidgenössischer Einheit, findet die erste Versammlung von JagdSchweiz in der neuen Form im kommenden Juni statt. Die überarbeitete und verbesserte Rolle als Dachverband bietet Strukturen an, mit denen das Sekretariat verstärkt wird und so unsere Interessen wirksamer vertreten kann. Die Besonderheit der Walliser Zweisprachigkeit läuft auf die folgende Situation hinaus: Die deutschsprachigen Jäger im Kanton sind Teil des SPW, dessen Strukturen vereinfacht wurden. Die französischsprachigen Jäger gehören zu Diana Suisse, die ihre Arbeitsweise noch überprüfen muss. Mit der direkten Mitgliedschaft der kantonalen Sektionen und der strategischen Leitung der Jagd, für die JagdSchweiz zuständig ist, wird die Rolle der dazwischen stehenden Vereine beträchtlich verändert. Eine Übergangssituation zur Mitgliedschaft der Mitglieder unseres Verbands bei JagdSchweiz dürfte uns Zeit verschaffen, damit wir eine kohärente Lösung für die Gleichheit und die Einheit der Walliser Jäger finden. Die Ausrichtung von JagdSchweiz geht in Richtung einer Stärkung des Dachverbands und eine vermehrte Zusammenarbeit mit den kantonalen Jagdverbänden, damit sie sich für den Weiterbestand der Jagd einsetzen können. Es gilt weiterhin am Bild des Jägers zu arbeiten – Informieren und der ganzen Öffentlichkeit erklären, dass die Jagd im Interesse der Gesellschaft ist. – Die ethischen Grundsätze, die Zeit der Jagd und der Ausbildlung müssen beachtet werden. – Wir müssen konkrete Tätigkeiten durchführen und ein positives Bild vermitteln. Es gibt noch vieles zu vollbringen in Zusammenarbeit mit möglichst vielen Interessierten. Wir finden diese Zusammenarbeit. Namentlich mit der Dienststelle für Jagd, ihrem Vorsteher, Peter Scheibler, seinem Adjunkten und allen seinen Mitarbeitern. Danke für ihre Offenheit und ihre Transparenz. Ein besonderer Dank allen Jägern, die sich in einem konstruktiven Geist im Dienst ihrer Diana, ihres Vereins, des Verbands einsetzen. Ich danke auch allen Personen, die uns ihre Sorgen und ihre Vorschläge mitteilen. Ein Dank geht an die Präsidenten der Dianas, echte Triebkräfte der Jagd im Wallis, für die Arbeit, die in ihren Sektionen geleistet wird, und die offene Zusammenarbeit, die sie bei unseren verschiedenen Treffen an den Tag legen. Ein Dank auch an die Vorstandskollegen für ihren Einsatz und ihre aktive Mitarbeit und an alle Personen, die uns von nah und fern ihre wertvolle Mitarbeit zuteil kommen lassen und die Jagd verteidigen. Raphaël Papilloud, Präsident des Kantonalen Walliser Jägerverbands Schweizer Jäger 5/2009
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nimmt nicht zu, wir sparen weiterhin Böcke ein und der selektive Abschuss des Jährlings wird erreicht. Rehjagd: Bestand 6605 Rehe. 1544 wurden erlegt, nämlich 947 Böcke (61%) und 597 Geissen (39%). Das Geschlechterverhältnis wurde erreicht. Wir müssen diese Situation bestätigen, indem wir weiterhin Rehgeissen erlegen. Wildschweinjagd: Die Zahl der geschossenen Wildschweine beträgt 95 Tiere (55 Stück Patent S). Die Kommission, die von der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere und der Dienststelle für Landwirtschaft im Einvernehmen mit dem Verband eingesetzt wurde, prüft noch immer verschiedene Massnahmen, damit man einen interessanten und ausgewogenen Bestand erreicht. Gleichzeitig sollen die Schäden, die von diesen Wildtieren verursacht werden, in einem annehmbaren Verhältnis gehalten werden. Man scheint sich auf einen Status quo für die Bejagung dieser Art zuzubewegen. Verschiedene Jagden: Beim Kleinwild bleibt der Abschuss der Schädlinge, Füchse und übrigen Raubtiere immer aktuell. Es wird sogar zu einem erhöhten Druck geraten. Aufgrund der Zahlen ist die Bilanz befriedigend. Der Jäger erfüllt seine Rolle als bewusster und selektiver Regulierer gemäss den beschlossenen Kriterien. Vor diesem Hintergrund haben wir im Einvernehmen mit der Dienststelle das Ende des 3. Jahres im 5-Jahres-Beschluss abgewartet, um eventuell nötige Anpassungen vorzunehmen. Der äusserst strenge Winter dürfte dazu führen, dass wir den Jagdplan nicht wesentlich ändern. Das nächste Jagdjahr wird sehr interessant und wird uns den Einfluss des Klimas auf den Abschussplan des Wildes aufzeigen. Da das Ziel auch nicht darin bestehen kann, den Fünfjahresplan im Rhythmus von Hü und Hott zu ändern, werden nur einige kleinere Änderungen beantragt. Die Politik des KWJV, der Dianapräsidenten und der Vereine besteht darin, den nächsten Fünfjahresbeschluss rechtzeitig vorzubereiten und die Absicht der Dienststelle für die Regulierung der verschiedenen Arten zu erfahren. Ich danke deshalb der kantonalen Dienststelle für Jagd, Peter Scheibler und allen seinen Mitarbeitern für die Vorstellung ihrer Zwischenbilanz und für die Änderungen, die sie für die künftigen Jagdjahre vorgeschlagen haben. Dadurch können wir konstruktiv an der Vorbereitung des nächsten Fünfjahresbeschlusses arbeiten. Eine fruchtbare Zusammenarbeit geht über ein gegenseitiges Anhören und einen Austausch in allen Bereichen. Da in jedem Haushalt nicht alles vollkommen ist, wünschten wir uns aufmerksameres Gehör und mehr Transparenz beim Verfahren zur Ernennung der Hilfswildhüter und bei den Öffnungen von Teilbanngebieten. Zurzeit hat man uns spüren lassen und sogar bestätigt, dass diese Themen der Dienststelle vorbehalten sind. Im Übrigen verzweifeln wir nicht und ma-
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Zuger Kantonaler Patentjägerverein
Wieder ist ein interessantes und arbeitsreiches Jahr vergangen, das ich nachfolgend aus der Sicht als Präsident des ZKPJV zusammenfassen möchte. Generalversammlung und Trophäenschau Die Generalversammlung wurde am 1. März 2008 in der Maienmatt in Oberägeri durchgeführt. Von den 145 Anwesenden konnten speziell die Vorsteherin des Innern des Kantons Zug, Regierungsrätin Manuela Weichelt, der Jagdverwalter Dr. Peter Ulmann, die drei Wildhüter des Kantons Zug, Albert Stössel, Präsident des Schweizerischen Patentjäger- und Wildschutzvereins, Dr. Martin Winkler, Kantonsförster, und im speziellen Franz Räss, Präsident des Schwyzer Kantonalen Patentjägerverbandes begrüsst werden. Genehmigt wurden von der Versammlung die einzelnen Jahresberichte, die Rechnung 2007 sowie das Jahresprogramm. Auch wurde der Vorstand für weitere zwei Amtsjahre bestätigt. Auf Antrag des Vorstands wurde beschlossen, dass dieses Jahr zum ersten Mal keine Sommerversammlung durchgeführt wird. Die Vereinsmitglieder wurden im Mai vom Präsidenten direkt mit den Daten der Frühjahrszählungen des Rehwildes und dem daraus resultierenden Anschusskontingent informiert. Wildzählungen Die Rehwildzählungen wurden erneut im gewohnten Rahmen durchgeführt. Der gute Frühjahresbestand von 1058 (2007: 996) Stück Rehwild stimmte für die nächste Jagd zuversichtlich. Der milde Winter hat das Wild vor grossen Verlusten verschont und in den Vorjahren wurde nur umsichtig in den Bestand eingegriffen. Das neue Bejagungskonzept des Rehwildes hat zudem bewirkt, dass die Bestandesschwankungen von Jahr zu Jahr um ein vielfaches kleiner geworden sind. Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband (SPW) Auch dieses Jahr wurden zwei Präsidentenversammlungen und eine Delegiertenversammlung durchgeführt. Diese waren geprägt durch die Stärkung von JagdSchweiz und der damit notwendigen Neuorganisation des SPW. Das Verlagsrecht der Zeitschrift «Schweizer Jäger» wurde um weitere 10 Jahre verlängert. Dieses Recht sichert dem SPW (und somit allen Patentjägern!) jährlich einen beträchtlichen Gewinn! Weiter ist geplant, dass sich 2009 die Kantonalverbände aller Patentkantone gemeinsam direkt an JagdSchweiz anschliessen. Der SPW würde so in Zukunft in erster Linie zur Verwaltung des Verlagsrechts. JagdSchweiz Am 19. Januar 2008 wurde in Bern eine ausserordentliche Präsidenten-
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konferenz von JagdSchweiz abgehalten. Diese war eine eigentliche Arbeitstagung mit dem Ziel, die Differenzen zwischen den Sprachregionen zum Einheitsverband zu diskutieren und Brücken zu schlagen. Diese Tagung war erfolgreich. Bereits bei der nächsten Präsidentenversammlung vom 29. März 2008 im Seminarhotel in Unterägeri konnten die Statuten des Einheitsverbandes der Schweizer Jäger präsentiert werden. Für einen Direktanschluss aller Kantone zu JagdSchweiz waren somit die Weichen gestellt. Neben den Präsidenten aller Jagdkantone und diversen Gästen konnten der Eidgenössische Jagdinspektor, Reinhard Schnidrig, die Präsidenten der vier Teilverbände der Schweiz, die Vorsteherin des Innern, Regierungsrätin Manuela Weichelt und der Gemeindepräsident von Unterägeri, Josef Ribary, begrüsst werden. Festlich umrahmt wurde dieser Anlass von den Zuger Spielhähnen. Gebührenerhöhung Jagd Der Vorstand hat in seiner Stellungnahme zur Vernehmlassung die Direktion des Innern des Kantons Zug aufgefordert, von einer Erhöhung der Jagdgebühren abzusehen und auf den Wildschadenbeitrag zu verzichten. Nach einer Aussprache mit der Direktion des Innern und einer anschliessend sorgfältigen Analyse, sind wir aber zur Ansicht gekommen, dass dieser Standpunkt im Regierungsrat politisch kaum durchgesetzt werden kann. Die Gebühren waren in erster Lesung vom Regierungsrat schon genehmigt worden und Änderungen waren aus diesem Grund und Aufgrund der gesetzlichen Grundlage kaum durchsetzbar. Aus diesem Grund hat sich der Vorstand mit einer Erhöhung von max. CHF 10.– pro Patent einverstanden erklärt. Dies ist weit weniger als die Teuerung seit der letzten Anpassung. Über die genaue Erhöhung entschied schlussendlich der Regierungsrat des Kantons Zug. Die Gebührenerhöhungen werden ab 2009 wirksam. Vereinsjagdschiessen Am 23. August 2008 wurde unser traditionelles Vereinsjagdschiessen zum 10. Mal in der Chuewart in Unterägeri durchgeführt. Das Gabenteam hat mit viel Arbeit einen Rekord-Gabentempel zusammengestellt. Jeder, der an der Rangverkündigung teilnahm, konnte neben den wertvollen Gaben und der Teilnahme an der Verlosung einer Wahlmarke für die nächste Rehjagd, zusätzlich ein VictorinoxJagdmesser in Empfang nehmen. Der grosse Aufwand wurde leider nicht belohnt, da wir nicht mehr Teilnehmer als die letzten Jahre zum Schiessen motivieren konnten. Vielleicht lag es am nicht gerade schönen Wetter! Trotzdem ein kräftiger Weidmannsdank allen Helfern für ihre zuverlässige und umsichtige Arbeit und den zahlreiche Sponsoren für ihre Grosszügigkeit.
Jagd (in Klammern Zahlen der Vorjahre) Die Strecke der Hochwildjagd war wiederum über dem Durchschnitt der letzten Jahrzehnte. Erlegt werden konnten 8 männliche Tiere und 2 weibliche Tiere: 1 (0) 12-Ender, 1 (2) 10-Ender, 1 (8) 8-Ender, 1 (1) 6-Ender, 4 (4) Spiesser und 2 (0) Schmaltiere. Beim Rehwild wurden 361 (346) der total 400 (350) ausgegebenen Rehwildmarken eingelöst. Erlegt wurden 161 (149) Böcke, 137 (129) Geissen und 63 (68) Kitze. Das Geschlechtsverhältnis (exkl. Kitze) war bei 1,17:1. Zur Verhinderung der Übernutzung mussten nur in den Jagdbezirken 3 (24.10.08) und 6 (24.10.08) die Bejagung von überjährigen männlichen Tieren geschlossen werden. Die Berechtigung zum Zweitabschuss (Zusatzkontingent) war bis zum Schluss der Rehwildjagd erlaubt. Die Zahl der Abschüsse entspricht in etwa denen der Vorjahre, obwohl ein grösseres Kontingent frei gegeben wurde! Leider war der Fallwildanteil (inkl. Hegeabschüsse) beim Rehwild dieses Jahr aus unerklärlichen Gründen ausserordentlich gross. Somit wurde der Fehlbetrag der Abschüsse von der Natur selber ausgeglichen! Am 22. Oktober begleitete Reinhard Schnydrig («Eidgenössischer Jagdinspektor») unsere Rehjagdgruppe auf dem Zugerberg. Er jagte aufgrund einer persönlichen Einladung mit unserer Gruppe. Er konnte sich so als Jagdpraktiker vor Ort von einer gut funktionierenden und schönen Zugerjagd überzeugen. Jagdlehrgang Bei der Wiederholung der Schiessprüfung des Jagdlehrganges 2006/2008 konnte eine Person die Prüfung erfolgreich bestehen. Zwei müssen leider den Jagdlehrgang wiederholen. Im Juni wurden die Abschlussprüfungen des Jagdlehrgangs durchgeführt. Von den 7 Angetretenen konnten leider nur deren 3 die Prüfung erfolgreich ablegen. Zwei Personen haben nur ein Fach nicht bestanden und können Anfang 2009 nochmals
in einer speziell für sie organisierten Wiederholungsprüfung antreten. Weitere zwei Personen müssen leider den Jagdlehrgang wiederholen. Im Herbst 2008 begann der Jagdlehrgang 2008/2010. Vorgängig wurden mit dem AFJ zwei Orientierungsabende durchgeführt, bei denen sich die Interessierten direkt informieren konnten. Der Anmeldeschluss für den Jagdlehrgang war der 12. September. Es haben sich 23 Personen angemeldet, davon sind 4 Repetenten des letzten Jagdlehrgangs. Zwei Personen haben sich leider schon wieder abgemeldet! Ratenpfad Der neue Sinnespfad der VOLG, der neu auf einem grossen Teil des bestehenden Ratenpfads errichtet wurde, konnte im Frühling 2008 eröffnet werden. Ich bin gespannt, ob dieser neu gestaltete Rundgang so viele Besucher anziehen wird, wie es sich die Betreiber erhoffen! Am 4. Juli 2008 konnten der verkürzte und neu gestaltetete Ratenpfad feierlich wiedereröffnet werden. Der gelungene Anlass hat zahlreiche Interessierte angelockt. Es ist der Korporation Oberägeri, dem Zuger Vogelschutz und dem ZKPJV gelungen, den Pfad in einem festlichen Anlass wieder zu eröffnen. Gleichzeitig wurde eine neue Homepage www.ratenpfad. ch erstellt, die in Zukunft von den drei Betreibern des Ratenpfads gemeinsam unterhalten wird. Die Korporation als Waldbesitzer und Nutzer (Besitzer des Restaurants) hat einen Grossteil der Kosten ordentlich budgetiert und übernommen. Der Zuger Vogelschutz hat mit einer Einmaleinlage (Spende) ihren Anteil übernommen. Der ZKPJV wird über die nächsten sechs Jahre wie bis anhin die jährlichen Fr. 250.– ins Unterhaltsbudget zahlen und hat dann ihren Anteil ebenfalls bezahlt. Bauprojekt Hirschgatter Sunnhalde/Pfyffersweid Rotkreuz Unsere Beschwerde gegen das unsinnige Projekt hatte diesmal nur einen indirekten Nutzen. Gegen die Ver-
Nutzungs- und Gestaltungsstudie Bellevue-Gottschalkenberg Per Zufall bekamen wir von der obigen Studie Kenntnis. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass ohne unsere Mitarbeit die Belange der Wildtiere und deren Lebensräume zuwenig berücksichtigt werden. Bei der Studie konnten das Amt für Raumplanung, das Kantonsforstamt, die Eigentümer, Nutzer (Pächter) und die Militärhistorische Stiftung mitarbeiten. Aus uns unerklärlichen Gründen wurden weder wir noch das Amt für Fischerei und Jagd zur Mitarbeit miteinbezogen, noch über die entstandene Studie informiert. Fakt war, dass die Wildtiere explizit nur Flächen zugestanden bekamen, für die niemand Verwendung hatte: Die nördlich stark abfallenden Waldzonen und das Naturschutzgebiet hinter dem Gottschalkenberg-Weiher! Der Erholungsschwerpunkt Gottschalkenberg ist im Richtplan fixiert. Wir konnten aber durch Verhandlung mit dem Amt für Raumplanung erreichen, dass die Erholungslandschaft nur noch entlang den bestehenden Rundwegen definiert wird und nicht über weite Waldgebiete. Auch haben wir nahegelegt, in der Projektgruppe einen Leinenzwang für Hunde in den Wäldern zu diskutieren. Eingebracht haben wir auch, dass die Freizeitaktivitäten im Winter unbedingt von den Wäldern ferngehalten werden müssen. Neues Waffengesetz Seit dem 12. Dezember 2008 ist das revidierte Schweizer Waffengesetz in Kraft. Alle schweizerischen Jagdzeitungen haben darüber berichtet und eine Kurzfassung des Bundesamts für Polizei mit den Neuerungen in ihrem aktuellen Heft beigelegt. Das Wichtigste in Kürze: Alle von bereits im Besitz stehenden Jagdwaffen müssen dem Kantonalen Waffenbüro innerhalb eines Jahres gemeldet werden. Verkauf von Jagdwaffen nur an andere Personen mit schriftlichem Kaufvertrag. Diese müssen dem Kantonalen Waffenbüro gemeldet werden und sind mindestens 10 Jahre aufzubewahren. Für die Jagd ausserhalb der Schweiz ist ein Europäischer Waffenpass erforderlich. Formulare dazu sind beim Kant. Waffenbüro oder im Internet erhältlich. Für alle diese Punkte, oder für weitere Fragen, ist das Kantonale Waffenbüro (Zuger Polizei, Fachbereich Waffen/Sprengstoff, Postfach 1360, 6301 Zug, Josef Huwyler, Tel. 041 728 44 48, Fax 041 728 44 09) zuständig. Wir trauern Am 5. März 2008 verstarb unser Ehrenmitglied und Fahnengotte Leonie Merz, Morgarten (Jg. 1930) bei einem schrecklichen Autounfall. Unser Ehrenmitglied und Alt Wildhü-
ter Ernst Haldemann, Baar (Jg. 1920) verstarb nach längerer Krankheit am 2. Oktober 2008 im Alter von 88 Jahren. Am 17. November 2008 verstarb unser Freimitglied Karl Schicker-Hegglin aus Baar im Alter von 93 Jahren. An Weihnachten, 24. Dezember 2008, verstarb unser Passivmitglied Hans-Rudolf Schmid aus Baar nach langer Krankheit im Alter von 85 Jahren. Alle Verstorbenen begleitete unsere Vereinsfahne auf ihrem letzten Weg. Wiederum möchte ich alle dazu aufrufen, den Vorstand möglichst frühzeitig über das Ableben von Vereinsmitgliedern zu informieren.
Weidmannsdank Zum Schluss möchte ich den vielen Helfern im Hintergrund für ihre Mithilfe ganz herzlich danken. Nicht vergessen möchte ich dabei auch meine Vorstandskollegen. Vielen Dank für die hervorragende und kollegiale Zusammenarbeit. Ich wünsche allen Jägern Gesundheit sowie ein erfolgreiches neues Jagdjahr mit viel Anblick und Kameradschaft! Alfred Meier, Präsident
Schweizerischer Laufhundclub SLC Die 31. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Laufhundclubs fand am 26. April 2008 im Restaurant Bahnhof in Sachseln im Kanton Obwalden statt. Als Gäste konnten wir Wildhüter Hans Spichtig als Vertreter der kantonalen Jagdverwaltung und Peter Vogler als Vertreter der Jägerschaft des Kantons Obwalden unter uns begrüssen. Speziell erwähnt werden kann von der letzten Delegiertenversammlung, dass sich die Delegierten ohne Gegenstimmen für die Durchführung des Europacups für Laufhunde im Jahre 2010 in unserem Land ausgesprochen und dafür eine Defizitgarantie aus der Zentralkasse von Fr. 15 000.– bewilligt haben. Da im Jahre 2008 die Schweizerische Kynologische Gesellschaft ihr 125-jähriges Jubiläum feierte, haben wir auf die Durchführung einer clubinternen Ausstellung verzichtet und unsere Spezialausstellung in die IHA in St. Gallen integriert. An den beiden Ausstellungstagen wurden insgesamt 59 Schweizer Laufhunde den Richtern Jean-Pierre Boegli und Manfred Pircher vorgeführt. Sicher kommt bei einer clubinternen Spezialausstellung mehr Stimmung auf und auch die Anzahl der ausgestellten Hunde ist um einiges grösser. Trotzdem ist es für unsere Rasse wichtig, dass wir unsere Hunde von Zeit zu Zeit auch an Internationalen Ausstellungen vorführen. Dies vor allem dann, wenn eine Ausstellung im Rahmen eines speziellen Jubiläums stattfindet. In diesem Sinne lade ich euch ein, geht mit euren Hunden an die Spezialausstellung 2009, die am 7. Juni 2009 im Rahmen des Jubiläums des Bernhardinerclubs in Martigny stattfindet. Diese Ausstellung zählt für den Kombinationspreis 2009 und somit für die Qualifikation für den Europacup 2010 in der Schweiz. In sämtlichen Regionalgruppen wurden im vergangenen Clubjahr Jagdprüfungen durchgeführt. Insgesamt hatten wir 56 erfolgreiche Prüfungen auf Hase und deren 26 auf Reh. Die Sieger der Kombinationspreise heissen Leo Duschèn mit Mina Mikisa auf Hase und Martin Sarrazin mit Sahra-Horde Bois Noir auf Reh.
Der Richtertag 2008 fand in Ovronnaz im Wallis statt und wurde durch die Regionalgruppe Romandie organisiert. Auch im vergangenen Jahr führte die Regionalgruppe Zentralschweiz eine Schweissprüfung nach TKJ für alle Jagdhunderassen durch. Der Europacup für Laufhunde fand im Jahre 2008 in Schweden statt. Die Luzernerhündin Mina Mikisa von Leo
und Adriana Duschèn erreichte dort den feinen dritten Schlussrang. Insgesamt sind im vergangenen Jahr 33 Würfe mit 181 Welpen gefallen. Die Nachfrage nach Hündinnen ist nach wie vor sehr gross, was von den Rüden nicht gesagt werden kann. Bedingt durch einige eher späte Wurftermine und einen deutlichen Überhang an geworfenen Rüden hatten mehrere Züchter Mühe, diese zu verkaufen. Anlässlich der Versammlung der Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen der SKG sind unsere beiden Mitglieder Manfred Pircher und Dr. Christian Schreiber ehrenvoll wieder in die Technische Kommission für das Jagdhundewesen der SKG gewählt worden. Diesem Gremium kommt in Zukunft gerade mit Blick auf den im vergangenen Jahr Tatsache gewordenen Sachkundenachweis für Hundehalter eine grosse Bedeutung zu. Denn es gilt eine auf die Bedürfnisse der Jagdhunde und der Jägerschaft angepasste Ausbildung einzuführen. Zum Schluss möchte ich allen, die sich für unsere Laufhunde und für die Laute Jagd einsetzen, recht herzlich danken. Einen ganz besonderen Dank gebührt meinen Kameraden vom Zentralvorstand und den Präsidenten der Kommissionen. Christian Riffel, Zentralpräsident
Schweizerischer Club für Deutsche Jagdterrier Nicht ganz so turbulent wie in der Finanz- und Wirtschaftswelt verlief unser Clubgeschehen. Nebst einigen Höhepunkten, verbunden mit schönen und freundschaftlichen Begegnungen, mussten ein paar einschneidende Veränderungen im Zusammenhang mit der Jagd zur Kenntnis genommen werden. Seit September haben wir eine neue Tierschutzverordnung. Für bisherige und neue Hundebesitzer beinhaltet es einige Neuerungen. Prüfungen/Ausstellungen Erfreulich war das Interesse und die Teilnahme an der Frühjahrs-Zuchtprüfung. Deshalb wurde der Spurlaut an separaten Tagen geprüft. Dank guten Kontakten durften wir einige Hunde in Italien und Österreich am Hasen prüfen. Das grosse Moos in Müntschemier nutzen wir selbstverständlich weiterhin gerne. Aber es ist unmöglich, 12 Hunde an einem Tag da zu prüfen. Maximal 6 Hunde pro Tag ist meiner Ansicht nach vertretbar, mehr ist zuviel. Es muss möglich sein, bei 2 «schlechten» Hasen dem Hund einen weiteren Hasen anzubieten. Ansonsten können wir möglicherweise die Arbeit des Hundes nicht fair beurteilen. Dies auch deshalb, weil in vielen Revieren die Übungsmöglichkeiten wegen akutem Hasenmangel und Verboten fehlen. Die Ankörung, verbunden mit der Form- und Haarbewertung und der Wesensprüfung, wurde ebenfalls anlässlich der Zuchtprüfung vorgenom-
men. Einmal mehr durften wir dabei auf die Mithilfe von Stefan Rahner zählen. Die Schweissprüfung konnten wir dieses Jahr im Revier Romoos beim Prüfungsobmann durchführen. Besten Dank allen Pächtern für das zur Verfügung stellen ihres Revieres und der tatkräftigen Mithilfe. Nach 20 Jahren führte unser Club erstmals wieder eine Gebrauchsprüfung durch. Dass nur 2 Gespanne zur Prüfung antraten war für mich nebensächlich. Viel erfreulicher war, dass die 1992 geschaffene PO erstmals angewandt werden konnte. Nicht nur aus unserer Sicht war die Int. Prüfung «Arbeit nach dem Schuss» im August in Ebersberg/Oberbayern ein voller Erfolg. Mit 34 Gespannen war die Prüfung so gut besucht wie noch nie. Es war eine grosse Herausforderung für die Prüfungsleitung, welche bravourös gemeistert wurde. Auch unser Club war mit 6 Hunden überdurchschnittlich gut vertreten und alle haben die Prüfung bestanden. Ich danke allen Führern für das aufwändige und zeitintensive Vorbereiten ihrer Hunde. An der Verbandsschweissprüfung in Zeil am Main war unser Club einmal mehr vertreten. Die zwei teilnehmenden Gespanne haben die Arbeit auf der 20-Stunden-Fährte erfolgreich bestanden. In Sachsen-Anhalt sind 2 Hunde zur Zuchtprüfung angetreten und für Hunde und Führer hat sich die weite Reise auch gelohnt. Sehr gefreut hat mich auch, dass Schweizer Jäger 5/2009
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fügung des Amts für Raumplanung auf Nichterteilen der Baubewilligung wurde vom Gesuchsteller Beschwerde vor Verwaltungsgericht erhoben. Dieses hat aber dem Projekt eine klare Absage erteilt und das Baugesuch wurde sistiert.
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verschiedene Hundeführer ihre Hunde an Ausstellungen gezeigt haben. An der IHA in Luzern traten 2 Deutsche Jagdterrier zur Beurteilung im Ring an. Bei den nationalen CACAusstellungen in Weiach und Eiken liessen 6 Führer ihre Jagdterriers bewerten. Unsere Präsenz an Ausstellungen ist in letzter Zeit recht gut, dies wird von den Organisatoren sehr geschätzt. Besten Dank. Zuchtgeschehen Die Nachfrage nach dem Deutschen Jagdterrier ist momentan leicht steigend. Die Züchter konnten ihre Welpen problemlos platzieren, die Nachfrage war grösser. Dies hat zu unserem Bedauern den einen oder andern Interessenten zum Kauf aus einer «Schwarzzucht» verleitet. Das ist zwar schade, ist nicht in unserem Interesse, ist aber leider nicht zu verhindern. Es ist mir persönlich lieber so, als auf «Vorrat» Hunde zu züchten. Auch das Zuchtmaterial steht nicht immer wie gewünscht zur Verfügung, oder der Zuchterfolg bleibt aus. Qualität soll immer vor Quantität stehen. Betreffend Zucht mache ich mir oft Gedanken. Was für Hunde wollen wir züchten? Wollen wir Zuchthunde züchten oder wollen wir Jagdhunde züchten? Was nützen mir die besten Zuchtwerte, wenn mein Jagdhund nach keiner Jagd zurückkehrt? Was nützen mir führige Hunde, die sich nicht vom Führer oder Treiber lösen, keine Passion mehr haben und kein krankes Reh oder einen kranken Fuchs mehr abwürgen? Oder umgekehrt, was nützt mir der Hund mit hohen Zuchtwerten in der Schärfe, wenn nach jeder Bau- oder Saujagd der Tierarzt aufgesucht werden muss? Bin ich glücklich mit einem Hund mit sehr hohen Noten in Nase und Spurlaut, der bei jeder kleinsten Wildwitterung oder beim Anblick von Wild anfängt Laut zu geben? Richterausbildung Die Richterfortbildung fand im Frühling und im Sommer an der Kunstbauanlage statt. Für die gute Präsenz der Richter und Richteranwärter möchte ich mich bestens bedanken. Meines Erachtens war es sehr sinnvoll, die Abläufe und die Beurteilung der Arbeit am Bau wieder einmal
zu erläutern. Wie schon in den letzten Jahren erwähnt, ist es mir ein Bedürfnis, die Arbeiten innerhalb des IV-DJT gleich zu beurteilen und zu bewerten, soweit dies vom Gesetz her möglich ist. Die Arbeit im Feld auf der Hasenspur wird als nächstes eines der Richterfortbildungsthemen sein. Nationales Von grossem Interesse war die neue Eidgenössische Tierschutzverordnung, welche am 1. September 2008 in Kraft getreten ist. Die wichtigsten Neuerungen waren in unserer Clubzeitung sowie in der Jagdpresse aufgeführt. Als erfreulich erachte ich den Beschluss des Bundesrates, auf die bereits angekündigte Revision des Bundesgesetzes über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel zu verzichten. Dies hat uns veranlasst, auf Anpassungen in der Prüfungsordnung zu verzichten und uns auf eine neue, zukunftsorientierte PO zu konzentrieren. Im Juli hat der Vorstand beschlossen, dass der Russel Terrier Club Schweiz (RTC-CH) unsere PO übernehmen kann. Dem darauffolgenden Antrag des RTC-CH hat die TKJ zugestimmt. Internationales Anlässlich der Sitzung des IVDJT in Ebersberg (D) sind die Länder Frankreich, Slowenien und Kroatien mit dem Gästestatus im IV-DJT aufgenommen worden. Wir hoffen alle auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Meine Hoffnung ist da natürlich speziell auf Frankreich gerichtet. Zukunft/Dank Ich hoffe sehr, dass sich trotz neuer Vorschriften in der Tierschutzverordnung auch zukünftig neue, junge Hundeführer entschliessen, einen Jagdhund anzuschaffen. Es ist zu wünschen, dass sie den zusätzlichen Aufwand an Zeit und Geld nicht scheuen und uns dadurch in den nächsten Jahrzehnten das Hundegeläut erhalten bleibt. Es ist mir ein Bedürfnis, allen Mitgliedern des SCDJT für ihr Engagement im Club herzlich zu danken. Insbesondere den stillen Helfern, den Hundeführern, den Richtern und speziell meinen Kollegen im Vorstand. Sepp Sticher, Präsident SCDJT
Schweizerischer Niederlaufund Dachsbracken-Club Auch unter dem neuen Namen Schweizer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club ist unser Club – Gottseidank – der Alte geblieben. Das heisst: mit viel Engagement wurde unseren Mitgliedern im abgelaufenen Vereinsjahr und selbstverständlich damit auch unseren Jagdhunden wieder sehr viel geboten. Es ist mir deshalb ein Bedürfnis, zu Beginn meines Jahresberichtes allen zu danken, die sich für unseren Club engagiert haben, seien es die Funktionäre, seien es Richter und
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Richteranwärter, Helfer und Helfershelfer, ohne die die Aktivitäten eines Clubs wie dem unsrigen gar nicht möglich wären. Wir danken allen mit einem herzlichen Applaus. Selbstverständlich danke ich auch den lieben und treuen Mitgliedern, die mit ihrem finanziellen Beitrag die Existenz unseres Clubs überhaupt erst sichern. Mit dem eher bescheidenen Mitgliederbeitrag von Fr. 65.– für Einzelmitglieder, bzw. für Ehepaare mit Fr. 100.– kann viel erreicht und finanziert werden. Lassen Sie mich, verehrte Mitglie-
der, in einer kurzen Zusammenfassung Revue passieren, was im abgelaufenen Vereinsjahr alles geboten wurde. Ausbildungs- und Übungsveranstaltungen Das Schwergewicht dieser Veranstaltungen liegt seit einigen Jahren bei unseren Regionalgruppen, so die Regionalgruppen Bern, Mittelland und Zürich. Dabei wurden insgesamt fünfzehn Kurse angeboten, die hervorragend besucht und genutzt wurden. Das Angebot kommt offenbar bei unseren Mitgliedern an, denn es wird von uns, den Mitgliedern von der Basis, her entwickelt und praxis- und bedürfnisgerecht gestaltet. Es freut den Betrachter, wenn er selber an diesen Gruppen teilnimmt, zu erleben, welche Kollegialität, Kameradschaft sich dabei entwickelt, wie Aktionen und Bewegungen in diesen Gruppen entstehen. Um diese Gruppen braucht man sich keine Sorgen für die Zukunft zu machen, sie sind jetzt schon der Teig, aus dem die Zukunft unseres Clubs geformt wird. Richterausbildung Auch die zweitägige Richterausbildung in Hasle-Heiligkreuz war mit fünfzehn Teilnehmern sehr gut besucht Gebrauchsprüfung in Luthern LU Diese zweitägigen Prüfungen gelten ja gewissermassen als Höhepunkt unseres Vereinsjahres, sieht man dort doch an 2 Tagen, zu welchen Leistungen unsere Hunde fähig sind, welche spezielle Anlagen sie haben und wie sie sich im fremden Gelände bewähren. Gerade für die Zucht unserer Jagdgebrauchshunde sind diese Prüfungen von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht, insbesondere die jagdlichen Leistungen zu beurteilen und potenzielle Deckpartner unserer Zuchthunde zu begutachten. Bei dieser Gelegenheit danke ich unserem Mitglied und aktiven Züchter von Niederlaufhunden, Urs Kunz aus Luthern, recht herzlich dafür, dass wir – bedingt durch seine Aktivitäten in Luthern – diese Prüfungen dort abhalten konnten und während 2 Tagen nicht nur Gastrecht hatten, sondern äusserst zuvorkommend betreut wurden. In Luthern fanden auch die Anlageprüfung für unsere Junghunde statt und als Novum wurde eine Anlageprüfung in Bütschelegg von der Regionalgruppe Bern organisiert und durchgeführt. Am 29. Juni fand die Schweissprüfung in Wattwil statt.
Körtag Am 15. Juli 2008 führte unser Körmeister Fredy Kuster die Körtagung durch, bei der 10 Niederlaufhunde und 6 Dachsbracken beurteilt wurden. Hundeausstellungen Unsere Richter stellten sich an zwei Internationalen Hundeausstellungen zur Verfügung, nämlich in St. Gallen und in Luzern. Auch hier dankt der Schweizer Niederlaufhundund Dachsbracken-Club den Richtern recht herzlich. Gesellschaftliche Anlässe Die traditionelle Auffahrtswanderung fand im vergangenen Jahr am 1. Mai statt und führte auf den Lindenberg im Luzernisch-Aargauischen Seetal. Organisiert hat sie unser sehr engagiertes Mitglied Fredy Kuster zusammen mit seiner Familie. Fredy, dir und deiner Familie recht herzlichen Dank. Dies, sehr geehrte Damen und Herren, in Kürze über das, was unser Club alles veranstaltet hat, für unsere Mitglieder und für unsere Hunde. Ich glaube wir dürfen zufrieden aber auch stolz sein angesichts dieses Leistungsausweises. Zum Vorstand Der Vorstand war auch dieses Jahr wieder sehr aktiv. An sechs Vorstandssitzungen wurden neben operativen normalen geschäftlichen Entscheidungen hauptsächlich die Aktivitäten der Kommissionen für das Zuchtwesen, das Richterwesen und das Ausstellungswesen begleitet. Diese Organisation und die entsprechende Arbeitsteilung hat sich sehr bewährt und verdient Anerkennung. Die Vorsitzenden der Kommissionen haben ihre Berichte in der heutigen Einladung publiziert und sind gerne bereit, anschliessend dazu Stellung zu nehmen. Für die intensiven, aufwändigen Arbeiten, für den Einsatz für unsere Jagdhunde ist der Kommissionspräsidentin und den Kommissionspräsidenten sowie deren Mitgliedern unser herzlichster Dank sicher. Ebenso danke ich – unserem Kassier Ruedi Tanner für seine hervorragende Arbeit in Sachen Finanzen; – unserem Beisitzer Marc Beuchat für seine konstruktive Mitarbeit im Vorstand nebst der Leitung der Gruppe BE und neu als Vorstandsmitglied der TKJ; – der PR-Verantwortlichen Crista Niehus für ihre Öffentlichkeitsarbeit; – und last but not least, unserem Se-
Ausblick auf das Jahr 2009 Wo steht der SNLC heute? Mit knapp 500 (475) Mitgliedern ist der SNLC einer der bedeutendsten Kynologischen Vereinigungen der Schweiz. Als Jagdgebrauchshundeverein geht es uns hauptsächlich darum, die ZUCHT unserer Hunde so zu fördern, dass sie auch für die praktische Jagd zu gebrauchen sind. Dieses Ziel ist nur dann zu erreichen, wenn die Führer und Züchter von Niederlaufhunden und Dachsbracken Aktivitäten entwickeln, welche dem Ziel entsprechen. Eine wesentliche Massnahme zur Zielerreichung und damit zur verstärkten Aktivität, war die Idee der Regionalisierung unseres Clubs und damit die Gründung unserer Regionalgruppen. Dort kann – seit 2000, dem Jahrtausendwechsel – in nächster Nähe, bequem erreichbar, heute nicht nur in drei Gruppen geübt und trainiert werden, nämlich in den Regionalgruppen Mittelland, Bern, Zürich, sondern auch ganz aktuell in der seit diesem Jahr bestehenden Regionalgruppe Ostschweiz. Wir wachsen um 25% und heissen mit einem herzlichen Applaus unsere Freunde der Regionalgruppe Ostschweiz recht herzlich willkommen. Wir wünschen dieser Regionalgruppe viel Freude und Erfolg. Ein ganz besonderer Dank geht an Daniela Weber, der Initiantin dieser Gruppe und ihren Mann Marcel. Beide zusammen werden die Gruppe in die Zukunft führen. So, liebe Mitglieder, kann es weiter gehen in unserem Club, wir warten auf die nächste Gründung. An Regionen, wo noch Platz an Aktivitäten ist, mangelt es nicht. Was es braucht, sind lediglich initiative Mitglieder, die sich zusammentun, um gemeinsam mit ihren Hunden noch besser zu üben und arbeiten zu können. Ich wiederhole mich, sehr verehrte Damen und Herren: Wachsen und in der Zukunft bestehen, wird der Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club nur, wenn wir weiterhin unser Leistungsangebot in unserer bestehenden Qualität bieten und dieses Angebot in den Regionen etablieren. Die Zucht Wie unser Zuchtwart Fredy Kuster in seinem schriftlichen Bericht bereits feststellte, sind die Würfe, insbesondere der Niederlaufhunde, im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Im 2007 wurden total 68 Welpen gewölft, davon 25 Dachsbracken und 43 Niederlaufhunde. Während sich die Dachsbracken ziemlich konstant entwickelten (Vorjahr 27), sind die Niederlaufhunde von 83 Welpen im Vorjahr doch deutlich auf 43 in diesem Jahr zurückgegangen. Zurecht spricht unser Zucht-
wart dabei von einem Einbruch, auch wenn wir im Sechsjahresvergleich seit 2003 doch deutlich Fortschritte machten (Niederlaufhunde: 2003/31, 04/54, 05/56, 06/30, 07/83, 08/43). Trotzdem müssen wir wachsam bleiben und alles unternehmen, dass insbesondere das genetische Gut, das Schweizer Gut der Niederlaufhunde, sich weiter entwickelt. Hoffnung und Mut gibt uns dabei ganz deutlich die Nachfrage nach Niederlaufhunden aus Deutschland, wo deren Wert bei den Bewegungsjagden mehr und mehr geschätzt wird. Wir sind voll der Hoffnung, dass sich die Entwicklung in Deutschland weiter in die positive Richtung bewegen wird und wir werden uns in den nächsten Jahren zu überlegen haben, wie wir verstärkt die Freunde von Niederlaufhunden in Deutschland unterstützen können. Es hat uns besonders gefreut, dass sich die Niederlaufhündin Alfa von der Elbisfluh (Züchterin Käthi Zemp, Romoos) mit ihrer Besitzerin Ilka Becker in Deutschland mit grossartigen Preisen wie Deutscher Jugendcham-
pion und Deutscher Bundesjugendsieger sowie jagdlichen Arbeitsprüfungen auf sich aufmerksam machte. Wir hoffen und wünschen, dass die Bemühungen der Besitzerin Ilka Becker in Jägerkreisen auf fruchtbaren Boden fallen und sie im Raume Berlin, Mecklenburg-Vorpommern mit ihrer Zucht Erfolg haben wird. Ich komme zum Schluss Liebe Hundefreunde, verehrte Damen und Herren, der Schweizer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2008 zurück. Das Jahr 2009 wird für uns alle anspruchsvoll werden, es warten noch viele Aufgaben auf uns. Ich appelliere an die Mitglieder, dass sie mithelfen, wo immer sie auch können und ganz gleich in welcher Funktion, damit dieser Club sich weiter entwickelt im Sinne und zum Wohle unserer Jagdhunde und damit ebenfalls im Sinne einer weidgerechten Jagd. Ich danke allen für ihre Mitarbeit, für ihre treue Mitgliedschaft und für ihre Aufmerksamkeit. Dr. Günther Eckstein, Präsident
Schweizer Klub für Österreichische Bracken Unser Vereinsjahr begann am 3. Mai 2008 mit der Jahreshauptversammlung in Spitzen/ Hirzel im Kanton Zürich. Gleich 23 Neumitglieder konnten im SKÖBr begrüsst und aufgenommen werden. Am Nachmittag wurde wie jedes Jahr eine Pfostenschau durchgeführt, welche von unserem Zuchtwart, Roman Wieser, eindrücklich präsentiert wurde. Hierbei ist festzustellen, dass unsere Hunde sich in Punkto Schönheit nicht vor der ausländischen Konkurrenz zu scheuen brauchen. Anschliessend konnten Roman Wieser und Tibor Rakoczy, unter den kritischen Augen von Jacques Bosshard, den praktischen Teil der Formwertprüfung des Schweizerischen Klubs für Österreichische Bracken ablegen. Seminar für Junghundeführer 2008 Am 14. Juni 2008 fand in Stans NW das zweite Brackenseminar für Junghundeführer des SKÖBr statt. Auch in diesem Jahr war das Interesse gross. Während die Damen und Kinder einen Ausflug auf den schönen Bürgenstock unternahmen, führte Organisator Louis Kesseli die Teilnehmer durch den hervorragend gestalteten Parcours. Unterstützt wurde er dabei durch Prüfungsleiter Erhard Accola, Zuchtwart Roman Wieser sowie Kassier Christian Ludi. Unter den Hunden befanden sich alle vom SKÖBr betreuten Rassen, Brandl-, Tiroler, sowie Steirische Rauhaarbracke, vom 9 Wochen alten Welpen bis zum 1.5 Jahre alten Junghund. Die Themen Gehorsam, Verweisen, Schleppe, Schweissarbeit wurden ausgiebig besprochen und jeder hatte Gelegenheit, das Erlernte mit seinem Jagdgefährten zu üben. Auch das
zweite Brackenseminar für Junghundeführer konnte dank grossem Einsatz und der Kompetenz unserer Organisatoren und Referenten als Erfolg gebucht werden. Die Teilnehmer waren sich einig, dass das Erlernte eine gute Vorbereitung für die kommende Ausbildungszeit mit ihren Bracken sein wird. Ausländische Brackenvereine Die guten Kontakte zum Mutterklub des Österreichischen Brackenvereins sind uns immer ein grosses Anliegen. Unterstützt uns dieser doch in Züchterfragen und ist uns bei der Welpenvermittlung eine grosse Hilfe. So nahm auch in diesem Jahr eine Schweizer Delegation an der Jahreshauptversammlung am 31. Mai in Uttendorf/Salzburg teil. Wie immer wurden wir herzlich aufgenommen und manch gutes Gespräch konnte geführt und alte Kontakte gepflegt werden. Am 18. Oktober 2008 fand anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des DBV in Krün im Wallgau die 3. Internationale Vergleichs-Schweissprüfung der drei Brackenzuchtvereine Deutscher Brackenverein, Österreichischer Brackenverein und Schweizerischer Klub für Österreichische Bracken statt. Die Organisatoren des DBV hatten im Vorfeld beste Arbeit geleistet und am Prüfungstag zeigte sich das Wetter von der schönsten Seite. Zur Prüfung waren sieben Gespanne gemeldet (2 Österreich, 2 Deutschland und 3 Schweiz), von denen fünf unter den schwierigsten Bedingungen zum Stück fanden. Prüfungssieger mit einem 1A-Preis wurde Peter Ciresa mit seiner Steirischen Rauhaarbrackenhündin Aischa vom Hohenchapf aus der Enetlinth GL. Mit einem sehr guten 1D-Preis wurde Urs Beat Wa-
ser, Zillis GR, mit seiner Brandlbrackenhündin Elina vom Ronthaler-Gütl belohnt. Der HV vom Klub Tirolerbracke mussten wir leider fern bleiben, da diese zur selben Zeit wie die unsrige statt fand. TKJ und SKG Zuchtwert- und Anlagenprüfungsreglemente wurden neu überarbeitet und von der TKJ für gut befunden. Ebenfalls wurde das angepasste Zuchtreglement von der SKG genehmigt. Der SKÖBr begrüsst den Entscheid der TKJ, beim Sachkundennachweis der SKG nichts zu überstürzen und die Kommerzialisierung des Jagdhundewesens nicht zu fördern. Neu ist ab 1. Januar 2009 eine kostenlose Rechtsschutzversicherung für alle SKG-Mitglieder. Sicher auch ein Grund, sich für einen rechtmässig gezüchteten Hund zu entscheiden. Prüfungswesen Auch in diesem Jahr wurden verschiedene Zuchtwert- und Anlagenprüfungen durchgeführt. Leider ist es nicht allen Teilnehmern gelungen, diese zu bestehen. Zum Teil mangelte es an Hasen, manchmal wurden die noch recht jungen Hunde zu wenig auf der Hasenspur eingearbeitet. Die Berner Prüfung musste wegen starkem Schneefall im November auf nächstes Jahr verschoben werden. In der ganzen Schweiz wurden unsere Bracken erfolgreich auf diversen Schweissprüfungen geführt. Mitgliederbewegung Unser Klub erfreut sich einer erfreulichen Zunahme von Neumitgliedern. Die magische Zahl von 100 wurde bereits überschritten. Ein Grund hierfür sind sicher die guten Leistungen unserer Hunde und Führer auf der roten Fährte und lauten Jagd, aber inzwischen sind Bracken ihrer Schärfe wegen auch für den Einsatz auf Schwarzwild bekannt geworden, was gerade in der Nordwestschweiz zu einem Anstieg von Neumitgliedern geführt hat. Auch hier werden wir wohl bald eine neue Regionalgruppe gründen können. Zuchtgeschehen und Welpenvermittlung Im Mai 2009 erwartet unser Mitglied Crispin Joos mit seiner Bastia vom Dürrnberg einen Wurf Steirische Rauhaarbracken. Als Deckrüden wurde Birko vom Hasltal aus Luxemburg gewählt. Die Paarung lässt auf leistungsstarke Welpen hoffen. Gerade bei den Brandlbracken fehlt es in der Schweiz leider an willigen Züchtern. Deshalb appellierte ich erneut an alle Hündinnen-Besitzer, sich beim Zuchtwart zu melden und einen Wurf zu wagen. Die Aufzucht von Welpen ist für die ganze Familie ein anstrengendes, aber freudiges Ereignis. Im Übrigen konnten zahlreiche Hunde aus Österreich und Deutschland vermittelt werden, da wir die Nachfrage an Bracken zurzeit nicht mit eigenen Würfen zu decken vermögen. Tibor Rakoczy Präsident SKÖBr Schweizer Jäger 5/2009
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kretariat, Gertrud Fehlmann, für ihre hervorragende Arbeit. Sie ist das «gute Gewissen» unseres Vorstands, aber auch eine ganz entscheidende «treibende Kraft» unseres Clubs. All meinen Kolleginnen und Kollegen gebührt herzlicher Applaus, den beiden anwesenden Damen dazu noch ein Blumenstrauss.
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REH-REVIER Pendelstangenböcke sind selten zu beobachten und entsprechend schwer zu fotografieren. Dieter Hopf gelang es im Allgäu, eine solche Abnormität auf die Chipkarte zu bannen.
Text und Fotos: Dieter Hopf Am Sonntagabend, den 21. September 2008, rief mich ein befreundeter Bauer an und teilte mir mit, dass er bei einem «Kontrollgang» durch seinen Wald in einer umzäunten Anpflanzung einen Rehbock mit einer Stange gesehen habe. Eine kurze Beschreibung des Grundstücks genügte, und da ich um mein Heimatdorf Mkt. Rettenbach im Allgäu (genau auf halber Strecke zwischen München und Lindau gelegen) jeden Baum und Strauch kenne, war ich am nächsten Tag an besagter Stelle. Da die Anpflanzung (Ahorn und andere Laubbäume) in einer Senke lag, konnte ich von oben herab den grössten Teil des etwa Fussballfeld grossen Areals überblicken. Zu sehen war vorerst gar nichts und so setzte ich mich auf einen Baumstubben und wartete. Über eine Stunde verging, ehe ich eine Bewegung in dem hohen Bewuchs bemerkte und der Blick durchs Fernglas bestätigte tatsächlich einen noch roten Rehbock mit einer Stange auf dem Kopf. Erst als der Bock sich drehte und durch den Bewuchs zog, sah ich deutlich die zweite Stange, welche ihm – nur noch an Haut und Fellfetzen hängend – über das linke Licht herabbaumelte. Ich ging an der Umzäunung entlang und fand ein schlecht geflicktes, grösseres Loch
im Maschendrahtzaun, durch das der Bock vermutlich geschlüpft war. Das Loch wurde mit einigen Ästen verstopft, damit der Bock nicht rauskonnte, während ich aus dem nahen Auto mein Tarnversteck holte. In wenigen Minuten war das Versteck in der Nähe des Loches an einer günstigen, übersichtlichen Stelle aufgestellt, ich verkroch mich darin und das Warten begann.Aber an diesem Tag liess er sich nicht mehr blicken. Am nächsten Morgen schlich ich noch bei völliger Dunkelheit in mein Versteck. Leider kam ich nicht unbemerkt hinein, denn ein Knacken und anschliessendes Schrecken des Bockes war der Beweis, dass er mich wahrgenommen hatte. Trotzdem wollte ich es wagen und einige Stunden ansitzen. Das Schrecken hörte irgendwann auf und das Warten begann erneut. Gegen 9 Uhr entdeckte ich ihn im hohen Gras etwa 50 Meter entfernt. Verdeckt durch Büsche und Gras war aber deutlich die zweite Stange zu sehen, welche ihm über das linke Licht herabhing. Plötzlich war er verschwunden. Er konnte sich eigentlich nur niedergetan haben, denn es war nichts mehr zu sehen. Nach knapp einer Stunde leuchtete es auf einmal wieder rot zwischen den Büschen und er stand wieder an derselben Stelle. Ungeduldig wartete ich, dass er näher kommen würde, aber er liess sich doch viel Zeit, bis er endSchweizer Jäger 5/2009
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lich auf passende Fotodistanz heranzog und ich die ersten Bilder machen konnte. Etwa eine halbe Stunde hielt er sich in der Nähe meines Versteckes auf und ich konnte ihn in aller Ruhe als etwa 2-jährig ansprechen. Rechte Stange gut lauscherhoch, deutliche Vordersprosse, keine Perlung. Ebenso die linke, herabbaumelnde Stange, die ihm bis unter den Äser reichte. Dank digitaler Technik konnte ich noch in meinem Versteck die gemachten Bilder betrachten und erst jetzt gewahrte ich, was für seltene Aufnahmen mir da gelungen waren. Als sich der Bock wieder weiter entfernt aufhielt, verliess ich mein Versteck, baute es ab, öffnete das Loch im Zaun und verliess hocherfreut den Ort des Geschehens. Wo sich der Bock diesen Rosenstockbruch zuzog, ob bei der zurückliegenden Brunft oder beim Durchschlüpfen in die Umzäunung, wird nie geklärt werden können. Auf jeden Fall bekam ich tolle Bilder, wie sie wirklich nicht alle Tage zu sehen sind. Einige Tage später kontrollierte ich die Anpflanzung noch mal, aber von dem Bock war nichts mehr zu sehen.
Der Tierarzt antwortet Durch Sturz auf ’s Geweih, durch Anrennen gegen Hindernisse und durch kämpferische Auseinandersetzungen kommt es beim Rehbock immer wieder zum teilweisen oder totalen Bruch eines oder auch beider Rosenstöcke. Die abgebrochene Stange bleibt dabei in der Regel mit dem obern Rest des von der Rosenstockhaut umschlossenen Rosenstocks lose in der Decke hängen und wird durch ihr Eigengewicht nach unten gezogen. Diese Pen-
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LEGENDE delstange wird später wie die normal verbliebene Stange abgeworfen. An der Decke verbleibt nur der abgetrennte Teil des ursprünglichen Rosenstocks, aus dem sich eine neue aber abnorm geformte Stange entwickeln kann. Im Frühjahr gebrochene Stangen werden in der Regel wie die Verbliebene erst im Herbst abgeworfen und unter Umständen unter Einfluss des nun wieder aktiven Wachstumshormons neu geschoben. Vorausgesetzt, das Rosenstockrelikt wird noch von der funktionsfähigen Knochenhaut des ursprünglichen Rosenstocks mit Blutgefässen versorgt. Diese allenfalls neu gebildeten Stangen befinden sich aber stets in pendelnder Bewegung und können sich als Folge auch nicht normal entwickeln. Dies zeigt sich im fehlenden «Höhenwachstum» und vor allem durch Kümmerformen. Der im Bild abgebildete Bock zog sich seine Verletzung wohl am ehesten im Verlauf der Brunft zu. Diese (meine) Vermutung beruht auf der genauen Betrachtung
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der Bruchstelle im Rosenstockbereich der Stange, wobei ich das Bild über PP stark vergrösserte. Die Bruchstelle erscheint dabei recht frisch und ich werde den Eindruck nicht los, dass sich bereits Kallusgewebe zu bilden beginnt, das sich später in Knorpel und Knochengewebe umwandelt, so dass es zu einer Verbindung der beiden Bruchstücke und unter Umständen sogar zur Ausbildung eines Scheingelenks kommen kann. Für die Brunftverletzung spricht auch das Datum des «Fotoshootings» vom 21. September letzten Jahres. Erfolgen Rosenstock-/Stangenbrüche während der Bastzeit, der untere Teil der Stange ist schon verknöchert, so bilden sich je nach Wachstumsstadium keine oder nur angedeutete und verformte Sprossen/Enden. Kommt es kurz vor dem Verfegen zum Bruch, lassen sich an der pendelnden Stange keine Veränderungen feststellen. Sie ist aber teilweise noch von der inzwischen eingetrockneten Basthaut überzogen, da dem Bock ein normales Fegen nicht möglich war (Schmerzen, wenig Stangenwiderstand). Wer mehr über Abnormitäten von Rehgeweihen nachlesen möchte, der sei auf die Augustund Septemberausgabe 2007 des «Schweizer Jäger» verwiesen. In 8/07 wird auf den Seiten 46/47 über Ursachen und Folgen von Bastverletzungen berichtet. In 9/07 wird auf Seite 60 auch auf den Rosenstock- und Stangenbruch eingegangen. Interessantes finden der/die Leser/in auch im empfehlenswerten Buch «Abnorme Böcke» von Ulrich Herbst oder «Das Rehwild» von Ferdinand von Raesfeld. Franz-Joseph Schawalder, Tierarzt i. R. ■
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Der Bartgeier in Geschichte(n) und Legenden (2. Teil)
GESCHMINKTER KNOCHENBRECHER «Er besass auch die Verwegenheit Menschen anzugreifen und diese wurden Opfer seiner Raubgier.» Solch überlieferte Schauermärchen über den «geschminkten» Knochenbrecher halten sich bis in die heutige Zeit. Lesen Sie mehr dazu im 2. Teil.
Klaus Böhme In dem weitgehend alphabetisch aufgebauten Werk aber noch einmal zu den Adlern zurück blätternd, findet man als «Adler Ossifraga» jedoch, auch «Stein- oder Beinbrecher genannt», sodann einen Vogel «genennet», der «die Beine in die Höhe trägt / dieselben herab auff die Steine wirfft / und also zerbricht.» Als Lebensraum wird auch hier das «Gebürg des Schweitzerlands» angegeben und weiter bezieht sich Gesner auf einen «guten Freund auß dem berühmten Orth der Eydgenoßschafft Glaris», den er zitiert: «Der Ossifraga, welchen ich gesehen habe / war Jährig / bloß auff seinem Haupt / und gelb von Farb / mit einem krummen Schnabel / weissen Federn / die Flügel hatten hie und da schwartze Feder wie die Störche. Der Vogelfänger sagt / sie würden bey nahe so groß als ein Geyer / und gantz gelb / und auß seinen innern Federn / so gar zart sind / mache man köstliche Beltz / gleich wie auß den
Geyern / den schwachen und kalten Magen darmit zu erwärmen.» Über die Grösse wie auch über die Färbung macht er dann aber noch verschiedene Angaben, auch dass er «habe von einem andern vernommen / dieser Vogel sey so groß / dass die Weite von dem eussersten des einen Flügels biß zum andern / mehr denn einer Elen lang sey / er greiffe mancherley Thier an / als Murmelthier / kleine Gemsen / und niste auff den Felsen / lebe allein / und seye schwärtzlich=kastanienbraun.» Unter Berufung auf den grossen italienischen Naturforscher Ulisse Aldrovandi (1522–1605), der neben Gesner selbst als Mitbegründer der modernen Zoologie gilt, beschreibt er dann noch einen anderen «Ossifraga», dessen «Federn an dem gantzen Leib seyen dreyerley Farben gewesen als weiß/roth und Eisenfarb / außgenommen die Schwingfedern / welche sich mehr auf braunroth gezogen. Die Bein seyen fast gantz mit rothen Federn bekleidet / habe gelbe Füß und kohlschwartze Klauen gehabt.»
Der geschminkte Knochenbrecher Es kann als sicher angenommen werden, dass es sich gerade bei diesen beiden von Gesner als Adler abgehandelten «Beinbrechern» tatsächlich um keine andere Spezies als den Bartgeier handelte. Dieser Name nämlich, öfter noch als «Knochenbrecher» zu lesen, kennzeichnet eine nicht nur in der Vogelwelt, sondern im gesamten Tierreich einmalige Art des Nahrungserwerbs. Der Bartgeier besetzt hier eine Nische, in der er von keinem anderen Tier, sei es vierfüssig oder gefiedert, Konkurrenz zu befürchten hat: Er ernährt sich zum weitaus überwiegenden Teil, im Erwachsenenstadium sogar fast ausschliesslich, von Knochen. Diese werden bis zu einer erheblichen Grösse in einem Stück heruntergeschluckt; eine aussergewöhnlich grosse Mundspalte ermöglicht es dem Geier, Knochen bis zu einer Länge von 18 Zentimetern und einer Dicke von drei Zentimetern unzerkleinert aufzunehmen. Aber auch vor Schweizer Jäger 5/2009
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grösseren Knochen schreckt er nicht zurück: Mit seinen Greiffüssen, die zwar noch nicht wie Adlerklauen ausgebildet, aber deutlich beweglicher und mit spitzeren Krallen ausgestattet sind als die Schreitfüsse anderer Geier, ergreift er die Knochen, steigt dann auf eine Höhe von 60 bis 80 Metern und lässt sie von dort auf eine Felsplatte fallen, um sie auf diese Weise zu zerschmettern. Aus einer solchen Höhe trifft ein erfahrener «Boanbrüchl», wie er in Österreich auch genannt wird, selbst bei Wind zielsicher eine Felsplatte von nur etwa 30 Quadratmetern Grösse. In ihrem riesigen Lebensraum, der mehrere hundert Quadratkilometer umfassen kann, benutzen die Geier traditionell stets die gleichen Steinplatten, die so genannten Knochenschmieden. Gelingt die Zersplitterung der Knochen nicht sogleich, wird das Ganze wiederholt und man hat u. a. in Spanien, wo er deshalb als «Quebranta huesos» bezeichnet wird, beobachtet, wie Bartgeier mit einem Knochen bis zu fünfzig Mal aufsteigen und besonders intelligente Vögel darü-
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Obwohl Gesner diesen Vogel als «Adler ossifraga» bezeichnet, kann es sich dabei, wie der Knochen im Schnabel beweist, nur um einen «Beinbrecher» handeln, der sich als einziger Vogel überwiegend von Knochen ernährt. (Repro: Verfasser)
ber hinaus den Knochen erst aus einem Sturzflug heraus regelrecht auf die Platte schleudern, um die Aufprallenergie zu erhöhen. Begehrt ist natürlich vor allem das überaus gehaltvolle Knochenmark, aber auch die Knochen selbst, die von den ausserordentlich aggressiven, fast salzsäureartigen Magensäften des Vogels restlos verdaut werden, sind mit einem Durchschnittsgehalt von 12% Eiweiss, 16% Fett und 23% Mineralstoffen keineswegs nährstoffarm. Nach einer Legende, die allerdings meistens und wohl fälschlich – so auch im Vogelbuch Conrad Gesners – dem Adler zugeschrieben wird, soll dieses «Knochenbrechen» übrigens den bekannten griechischen Tragödiendichter Aischylos (525–456 v. Chr.) das Leben gekostet haben. Aus Furcht vor der Erfüllung eines Orakels, das ihm dem Tod beim Zusammenstürzen eines Hauses vorausgesagt hatte, hielt dieser sich fast nur noch im Freien auf. Nach der berühmten «Naturalis historia» des römischen Offiziers, Gelehrten und Schriftstellers Plinius d. Ä. (24– 79 n. Chr.) wurde er jedoch dort von einer herab fallenden Schildkröte tödlich auf den Kopf getroffen, die ein Adler gezielt auf das blosse Haupt des Dichters, das er wohl mit einem grossen weissen Stein verwechselt hatte, fallen gelassen haben soll. Typisch aber wäre dieses Verhalten allein für den Bartgeier, der sich im mediterranen Teil seines Verbreitungsgebietes nämlich tatsächlich von Landschildkröten ernährt, die er anscheinend für grosse, rundliche Knochen hält und – als einzige bekannte lebende Beute – ebenso herabfallen lässt, um sie zu zerbrechen. In dem von Gesner genannten Bericht des Ulisse Aldrovandi deutet im Übrigen noch ein anderer Umstand darauf hin, dass es sich bei dem beobachteten Vogel um einen Bartgeier gehandelt haben könnte, nämlich die «dreyerley Farben» des Gefieders, darunter vor allem auch «Eisenfarb». Aus bisher völlig unbekannten
Gründen hat der Bartgeier nämlich ein merkwürdig ausgeprägtes Interesse an einer bestimmten Art von Kosmetik: Er färbt sich die hellen, fast weissen Gefiederpartien an Brust und Bauch durch Bäder in eisenoxidhaltigem Schlamm oder Wasser rostrot ein und sucht dafür gezielt Tümpel und Lachen auf, die diese chemische Substanz enthalten, die bei der Verwitterung eisenhaltigen Gesteins entsteht. Dieses aussergewöhnliche Verhalten ist offensichtlich angeboren, wie Versuche mit Vögeln in Zuchtstationen und Tierparks eindeutig gezeigt haben: Bartgeier, denen kein Elternteil dies demonstriert haben konnte, fühlten sich von rostrotem Badewasser offenbar unwiderstehlich angezogen und färbten ihre Federn ebenso ein wie die frei lebenden Geier. Warum sie dies jedoch tun, ob es zum Schutz für das Federkleid oder aus anderen gesundheitlichen Gründen erfolgt, eine Tarnung sein soll oder ein Signal, konnte bisher nicht geklärt werden. Legenden und Schauermärchen Doch nun endlich zu den «Unthaten», die in Brehms «Thierleben» mehr oder weniger nur angedeutet werden, aber ansonsten den Bartgeier selbst in allgemeinen Nachschlagewerken jener Zeit charakterisierten. So konnte man zum Beispiel 1834 im «Damen-Conversations-Lexikon» mit einigem Schaudern lesen, dass der Lämmergeier «alles Aas verschmäht und wie ein Pfeil aus der Luft herabstürzt, um Gemsen, Schafe, Ziegen und selbst Kinder zu rauben» und auch in «Herders ConversationsLexikon« aus dem Jahre 1854 wird er als «dem Menschen gefährlich» geschildert. «Pierer’s Universal-Lexikon» aus dem Jahre 1857, eine stets interessante Fundgrube für Historiker aller Interessengebiete, schildert ausführlich, anschaulich und mit viel Phantasie die «Jagd» des Bartgeiers und zeigt damit, wie grundlegend seine Ernährungsweise – wohl vor allem wegen seiner Grösse – damals verkannt
worden ist: ‌ ist ein gewaltiger Räuber, welcher Gemsen, Ziegen, Schafe u. dergl. anfällt u. sogar kleine Kinder rauben soll ‌ durchspähet mit seinen funkelnden Augen die Felsen, KlĂźfte und Thäler nach Beute, auf die er sich, wenn er sie erblickt, in pfeilschnellem Falle u. mit den mächtigen FlĂźgeln durch die LĂźfte sausend, herabstĂźrzt. Die am Rande des Abgrunde stehende Gemse stĂśĂ&#x;t er, sie plĂśtzlich ergreifend u. mit FlĂźgelschlägen betäubend, in denselben hinab, stĂźrzt sich dann ihr nach u. zerreiĂ&#x;t u. verschlingt sie.Âť Wo mĂśgen diese Legenden ihren Anfang gefunden haben, wie sind sie entstanden? In Gesners ÂŤVogelbuchÂť ďŹ nden sich nur vage Hinweise auf Verhaltensweisen, die später dem Bartgeier zugesprochen wurden und wohl kaum als tatsächliche Quelle fĂźr die Erzählungen vom ÂŤfurchtbarsten aller RaubvĂśgelÂť, wie es bei Brehm heisst, gedient haben kĂśnnten. So ist von einem mit dem zunächst harmlos klingenden Namen ÂŤHasengeyerÂť versehenen Raubvogel die Rede, der so genannt wird, ‌ dieweil er diese Thier alle angreifft oder frisset. Dieser nimmt auch Lämmer und BĂścklein: er schiesset auff die junge SteinbĂścklein auff den Felsen / stĂśsset sie mit dem Schnabel / damit sie hinab fallen / und ihm also zum Raub werden.Âť Es muss somit davon ausgegangen werden, dass die GerĂźchte, die sich bis in die Gegenwart halten, tatsächlich späteren Ursprungs sind. Deutliche Hinweise, ja bereits ausfĂźhrliche Schilderungen der angeblichen Missetaten des Bartgeiers, ďŹ nden sich dann auch in den zoologischen und ornithologischen Schriften des frĂźhen 19. Jahrhunderts, die zum Teil schon erwähnt worden sind. Hier ist vor allem eine umfangreiche und selbst aus heutiger Sichtweise noch Ăźberaus interessante Monographie Ăźber den ÂŤFalco barbatusÂť aus der regen Feder des in Glarus geborenen Pfarrers und Naturforschers Johann Rudolph SteinmĂźller (1773–1835) zu nennen. Im ersten Band der ÂŤAlpinaÂť, einer ÂŤSchrift der genaueren KenntniĂ&#x; der Alpen gewiedmetÂť, deren Mitredaktor er auch war, aus dem Jahre 1806 ist in dem Kapitel Ăźber die Nahrung des ÂŤblutdĂźrstigen WĂźrgersÂť nach einigen Seiten der Beschreibung aller mĂśglichen Beutetiere zu lesen:
ÂŤOb wohl der kĂźhne Lämmergeyer auch die Verwegenheit habe, den Menschen anzufallen und zu tĂśdten? – SprĂźngli läugnet zwar die MĂśglichkeit nicht, doch sagt er: nach aller angewandten MĂźhe nur ein einziges zuverläĂ&#x;iges Beyspiel darĂźber aufzubringen, sey es ihm dennoch unmĂśglich gewesen, und immer nur als ein bloĂ&#x;es von den Alpbewohnern erfundenes Mährchen, ihre Kinder damit zu erschrecken, erschienen. Mir hingegen scheinen die vielen schriftlichen und mĂźndlichen Nachrichten, die beweisen: daĂ&#x;, obwohl hĂśchst selten, auch schon der Fall eingetreten seye, wo Menschen ein Opfer der Raubbegierde dieses Raubthiers wurden – von einer solchen Art zu seyn, daĂ&#x; man diese Wahrheit unmĂśglich länger bezweifeln kann. Da es dem Muth und der Verwegenheit unsers Helden gleichsam noch die Krone aufsezt, wenn er es wagt, sogar mit dem Menschen einen Zweykampf zu bestehen, so verdienen nachstehende Thatsachen, zur Vervollständigung seiner Naturgeschichte, hier auch noch eine Stelle.Âť Ganz ausdrĂźcklich ignoriert der Autor hier also die wesentlich vorsichtigere und eher zurĂźckhaltende Auffassung eines anderen ausgewiesenen Fachmannes. Bei diesem handelte es sich um Daniel SprĂźngli (1721–1801) aus Bern, der im Brotberuf Ăźbrigens ebenfalls Pfarrer war, sich jedoch aus gesundheitlichen GrĂźnden ab 1775 als Privatgelehrter zurĂźckgezogen und durch die von ihm verfasste ÂŤOrnithologia HelveticaÂť und seine einmalige, fast vollständige Sammlung der damals in der Schweiz nachgewiesenen VĂśgel zu einem der fĂźhrenden Ornithologen des Landes im 18. Jahrhundert entwickelt hatte. Sodann erwähnt SteinmĂźller die recht vagen Jugenderinnerungen eines Ziegenhirten im ÂŤHelvetischen Calender 1790Âť, der ÂŤein Paar Mal in Gefahr gewesen sey, von einem solchen Vogel angegriffen und weggetragen zu werdenÂť und zitiert einen anderen Autor, der ohne jegliche Angaben zu Ort und Zeit des Geschehens ausfĂźhrt: ÂŤVor wenigen Jahren packte ein Lämmergeyer ein dreyjähriges Kind an, welches er weggetragen hätte, wenn nicht auf dessen Angstgeschrey der Vater mit einem PrĂźgel herbeygeeilt wäre und den Räuber getĂśdtet hätte.Âť Aus den ÂŤAbhandlungen der Natur-
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forschenden Gesellschaft in Zürich» wird ein Bericht des vielseitig bewanderten Mediziners Dr. Laurenz Zellweger wiedergegeben, der allerdings ebenfalls keineswegs auf eigenem Erleben beruht und wonach «vor einiger Zeit ein solcher Vogel zu Hundweil ein Kind im Angesichte seiner Eltern, welche auf dem Felde gearbeitet, von der Erde aufgehoben und weggetragen habe, das jezt noch lebende alte Leute als eine wirkliche Thatsache auch mündlich erzählen.» «Am deutlichsten» so schliesst Steinmüller seine Ausführungen in dieser Zeitschrift – nach Schilderung eines «wahrhaft komischen Vorfalls», der hier eher belanglos erscheint – vorerst ab, «wird meine Behauptung durch nachstehende traurige Thatsache bewiesen. Im Jahr 1778 wurde auf der Silbern Alp im Kanton Schwyz ein Hirtenbube, der auf einem hervorstehenden Felsenkopf saß, und das Vieh hütete, unversehens durch einen Lämmergeyer heruntergestürzt, von ihm angefressen und von den Sennen dabey verjagt, weswegen man an den Ort, wo der Junge gesessen, und unten, wo sein Körper hinfiel, ein Kreuz hinsteckte, welche in den neunziger Jahren noch gestanden sind. Ein Freund, der die Überbleibsel des verunglückten Körpers gesehen, und die nähern Umstände von den Sennen, die
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Augenzeugen davon waren, auf der Alp selbst vernommen, bürgt mir für die Wahrheit dieses Vorfalls.» Eine weitere Quelle aus dem frühen 19. Jahrhundert ist die 1817 erschienene Schrift «Das Museum der Naturgeschichte Helvetiens in Bern» von Friedrich Meisner, Professor der Naturgeschichte ebenda. Dieser erklärt zunächst, dass der Geieradler «nach Hunden besonders lüstern zu seyn» scheint und diese Behauptung dürfte auf die Schilderungen Conrad von Baldensteins zurückzuführen sein, der berichtet hatte, dass seine Hunde auf der Jagd mehrfach von Bartgeiern sehr dicht überflogen wurden oder die Vögel sogar auf die Hunde stiessen, ohne allerdings, wie er ausdrücklich betont, jemals tatsächlich nach den Hunden zu greifen. Anschliessend heisst es: «Daß er nicht nur kleine Kinder, sondern selbst erwachsene Menschen angreift, wenn er Gelegenheit dazu hat, ist durch mehrere Thatsachen erwiesen.» Im weiteren Verlauf werden die Berichte mehrerer Personen wiedergegeben, die sich auf der Gamsjagd von Geieradlern bedroht und unmittelbar angegriffen gefühlt hatten, aber zum Schluss schreibt Meisner, mit einem recht deutlichen Seitenhieb auf die Schilderungen Steinmüllers in der «Al-
Stolz präsentieren auf diesem mehrfach veröffentlichten Foto – hier aus einer späteren Ausgabe von Tschudis «Thierleben der Alpenwelt» von 1890 – die beiden schwärzbärtigen Jäger ihren erlegten Bartgeier mit einer gewaltigen Spannweite; es dürfte schon einer letzten gewesen sein.
pina» seine vorherige Aussage relativierend: «Doch scheint mir bei mehrern nicht erwiesen, ob sie wirklich dem Geieradler zuzuschreiben sind. Diejenigen wenigstens, wo von einem Anpacken mit den Klauen und einem Aufheben und Wegführen der Kinder durch die Lüfte die Rede ist, dürften wohl eher auf Rechnung des Adlers zu setzen seyn, als auf die des Geieradlers, dessen Füße und Krallen mir dazu nicht geeignet zu seyn scheinen. Auch werden diese beiden Vögel, nämlich der Steinadler und der Geieradler im Jugendkleide, von den Alpenbewohnern immer verwechselt und beide unter dem Namen Gyr begriffen.» Ungeachtet selbst der Meinung dieses namhaften Gelehrten rückt Johann Rudolph Steinmüller, der im übrigen nicht nur Pfarrer und Naturforscher war, sondern auch noch vor Pestalozzis Reformen als fortschrittlicher Erneuerer und Umgestalter des Schulwesens in die Geschichte der Schweiz einging, nicht von seiner Meinung ab. Fünfzehn Jahre nach seiner ersten Publikation zum Bartgeier ergänzt er im ersten Band der nachfolgenden Zeitschrift «Neue Alpina – eine Schrift der Schweizerischen Naturgeschichte, Alpen- und Landwirthschaft gewiedmet» aus dem Jahre 1821 seine Beispiele, «daß der Lämmergeyer auch Kinder und erwachsene Menschen angreife,» noch um folgende Überlieferung: «Anna Zurburg von Habchern, einem Bergdorf im Kanton Bern, wurde als Kind von einem Geyeradler weggetragen; dieser ließ sie in einiger Entfernung wieder fallen, und sie blieb daher am Leben; sie ist jetzt verheiratet und heißt gegenwärtig noch, wegen jenes Ereignisses, das Geiren-Anni.» Diese Schilderungen, zunächst nur in gelehrten Fachkreisen verbreitet, wurden jedoch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von bekannten Autoren in ihre populärwissenschaftlichen Werke übernommen, um nicht zu sagen kolportiert und fanden dadurch weite Verbreitung bis in
log der Schweizerischen Vögel» von Dr. Theophil Studer und Dr. Victor Fatio, der im Jahre 1889 in Bern erschien, «Notizen über den Lämmergeier von Benedikt Henzen, früher Bergmann bei der Mine im Rothen Berg bei Goppistein, Lötschental» wiedergegeben, die das Verhalten eines Bartgeierpaares schildern, das in den 50er-Jahren dort lebte. «Eines Tages stiess einer der Geier mehrere Male auf den Jungen eines Italieners, der bei der Mine beschäftigt war, dicht unter dem Knappenhaus; als die Mauer desselben gemauert wurde, fuhr der Geier mit aller Gewalt gegen den Knaben, um ihn über die steilen Felsen unter der Barake herunterzustürzen. Der kleine Junge legte sich nieder und schrie mörderlich, indem er sich an den Steinen festhielt, sonst hätte ihn der Vogel heruntergestürzt. Herr Bovier, der Contremaître der Mine, hatte ein Gewehr geladen, flüchtete jedoch vor dem Vogel in die provisorische Barake.« Selbst in dem bereits erwähnten Baseler Vortrag aus dem Jahre 1904 wird noch recht ausführlich auf solche Geschehnisse eingegangen. «Längst sind die Zeiten verschwunden», führte Prof. Friedrich Zschokke damals aus, «da der wehrbare Pfarrer von Gadmen in seinem Garten sein eigenes Kind vor dem Angriff eines Lämmergeiers schützte und den frechen Angreifer erschoss (1794). Doch lange noch taucht nachher der Raubvogel da und dort im Berneroberland einzeln oder paarweise auf, so 1870 und 1871 in Oberhasli, wo er ein Kind von rückwärts überfällt und zu überwältigen sucht …» Sodann schildert er noch ein weiteres Ereignis, ebenfalls aus dem Jahre 1870, als «der 14jährige Knabe Hans Betschen von Reichenbach bei Kandergrund von einem alten Lämmergeier überfallen (wurde). Der Vogel griff von hinten an und suchte den Bedrohten durch mächtigen Flügelschlag zu betäuben und in die Tiefe zu stossen. Krallen und Schnabel traten zugleich in Tätigkeit. Wiederholt wurde der Angriff erneuert und
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das 20. Jahrhundert hinein. Hier ist vor allem Friedrich von Tschudi mit seinem «Thierleben der Alpenwelt» zu nennen, das ab 1853 bis weit ins neue Jahrhundert hinein in zahlreichen Neuauflagen, Bearbeitungen und Teilausgaben erschien. Auch Alfred Edmund Brehm trägt seinen Anteil daran, wenn er sich in seinem «Illustrirten Thierleben» zwar zunächst nur kurz und anspielend auf die zitierten Autoren aus der frühen ornithologischen Literatur der Schweiz bezieht, dann aber beispielsweise von einem seinerzeit berühmten Gamsjäger namens Colani berichtet, der mit einem Naturforscher in den Bergen unterwegs war und darauf schwört, dass ein heranrauschender Bartgeier den Wissenschaftler in die Tiefe stossen wollte. Brehm vermerkt ferner, dass die meisten dieser Geschichten fast ausschliesslich aus der Schweiz stammen und in anderen Ländern, wo der Bartgeier sogar häufiger ist, eher selten oder, wie in Spanien, den Hirten und Jägern, die den Vogel als völlig harmlos ansehen, sogar rundweg unverständlich sind. Andererseits erwähnt er allerdings, dass es auch aus Sardinien sowie den arabischen Ländern einige Erzählungen von angreifenden und Kinder raubenden Bartgeiern gibt und die riesigen Vögel im Himalaya neben Weidetieren sogar junge Bären (!) davongetragen haben sollen. Im Übrigen macht er sich letztlich jedoch Meisners Ansicht zu eigen, dass alle diese «Unthaten», sofern sie nicht ohnehin der Phantasie entsprungen sind, nicht vom Bartgeier, sondern vom Steinadler verübt worden sind, der häufig mit dem grossen Geier verwechselt wurde und wollte damit offenbar gleich wieder einen Schlussstrich unter dieses Kapitel ziehen. Die dunklen Legenden um den Bartgeier sind jedoch ein Beispiel dafür, dass solche Geschichten wohl auch zu gern gelesen und gehört werden, um der Realität Raum zu geben und sie einfach als erfunden abzutun und zu vergessen. So sind im «Kata-
Aus dem Werk des Forstmanns und Jagdschriftstellers Otto von Riesenthal (1830–1898), der auch den bekannten Waidspruch «Das ist des Jägers Ehrenschild …» schuf, stammt diese anschauliche Darstellung eines Bartgeierpärchens.
nur der Hilfe einer in der Nähe arbeitenden Frau verdankte der Knabe sein Leben.» Beim Versuch einer kurzen Analyse der Erzählungen und Überlieferungen fällt zunächst auf, dass in vielen Fällen die betroffenen Personen sich durch das schnelle, auch noch von einem als bedrohlich empfundenen, zirrenden Luftgeräusch begleitete Heranfliegen des gewaltigen Vogels nahezu in Kopfhöhe eigentlich lediglich angegriffen fühlten. Diese Beobachtung ist durchaus realistisch und denkbar ist auch, dass Personen dabei vielleicht sogar vor Schreck hinfielen oder einen Hang hinabstürzten. Es gehört zu den Eigenarten des Bartgeiers, Tiere und auch Menschen sehr dicht zu überfliegen – in Flugschauen von Greifenwarten kann dies übrigens auch bei anderen Geiern beobachtet werden – und als Grund dafür wird seine ausgeprägte Neugier und sein Interesse für alles, was sich in seinem weiten Gesichtskreis bewegt, angenommen. Solche im Grunde zwar ungewöhnlichen, aber doch harmlosen und ungefährlichen Erlebnisse, mehrfach erzählt und auch von den Zuhörern weitergegeben und ausgeschmückt, wurden dann mehr und mehr zu einem tatsächlichen Angriff, dem man nur mit Mühe entrinnen konnte. Fortsetzung folgt Schweizer Jäger 5/2009
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Jagdschiessen Daten 2009 Jägerverein Kandertal Schiessplatz «Unter dem Bühl», 3717 Blausee-Mitholz Übungen jeden Mittwoch bis 2. September jeweils 08.00–20.00 Uhr sowie Samstag, 27. Juni, und 15. August, 13.30–18.00 Uhr Jagdschiessen: So 28. Juni, 09.00–16.30 Uhr Herbsttaubenmatch: So 4. Oktober, 10.00–16.00 Uhr. Fragen oder Anmeldungen: Willy Matti, 3711 Mülenen, Tel. 079 295 30 79 willy.matti@bluewin.ch Jagdschiessanlage Oberboden Zumdorf, Hospental Übungsschiessen jeden Mittwoch bis 2. September sowie 7. Oktober Kontaktadressen: Peter Schmid, Hotel Rössli, Hospental am Gotthard, Tel. 041 887 13 76 Andreas Schmid, Rest. zum Dörfli, Zumdorf, Hospental, Tel. 041 887 01 32
8. Mai Erstes Training Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr 8. Mai Trainingsschiessen Diana Aletsch Schiessstand Ried-Mörel 17.00–20.00 Uhr Kontaktperson: Fritz Schalbetter jun. Tel. 079 301 11 13 8. Mai Übungsschiesstag, Jagdparcours Schaniela, Küblis, 17.00–20.00 Uhr 9. Mai Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 13. Mai Training Kugel, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr
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ohne Gewähr
An Schiessen mit blauem Punkt ● kann die Schiessnadel erworben werden. Auskünfte über die Schiessnadel und Bestellungen: Verlag Schweizer Jäger, PF 261, 8840 Einsiedeln, Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, kontakt@schweizerjaeger.ch 13. Mai Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 17.30–20.30 Uhr 15. Mai ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00–20.00 Uhr, Kugel- und Schrotschiessen 15. Mai Übungsschiesstag, Jagdparcours Schaniela, Küblis, 17.00–20.00 Uhr
23. Mai Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 13.30–18.00 Uhr 27. Mai Übungsabend, Jagdschützen Berken, 17.30–20.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 30. Mai ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 09.00–12.00 Uhr, Kugel- und Schrotschiessen 30. Mai Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 30. Mai Schiesstraining für Anfänger und Fortgeschrittene, Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 13.30–17.00 Uhr Anmeldung an Heinz Gruber, 079 221 19 07 3. Juni Parcours-Training / Kugelübung, Jagdschützen Berken, 17.30–20.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch
16. Mai 75 Taubenmatch, Jagdschützen Berken, 12.30–19.30 Uhr, Auskunft: F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 www.jagdschuetzen-berken.ch
3. Juni Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 17.30–20.30 Uhr
16. Mai Kugelübung, Jagdschützen Berken, 13.00–18.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch
5. Juni Training Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr
17. Mai Tontauben-Match Jagdschiessverein Gampel 09.00–15.00 Uhr
5. Juni Trainingsschiessen Diana Aletsch Schiessstand Ried-Mörel 17.00–20.00 Uhr Kontaktperson: Fritz Schalbetter jun. Tel. 079 301 11 13
22. Mai Trainingsschiessen Diana Aletsch Schiessstand Ried-Mörel 17.00–20.00 Uhr Kontaktperson: Fritz Schalbetter jun. Tel. 079 301 11 13 22. Mai Training Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr
5./6. Juni Hubertusschiessen in der KKL-Anlage Gstipfji in Glis. Gewehre werden zur Verfügung gestellt – Jeder Teilnehmer nimmt an der Verlosung eines Steingeiss-Abschusses teil und erhält einen Preis. Rückfragen: Klaus Biderbost, Tel. 079 611 68 49
5./6. Juni Kantonales Jagdschiessen Appenzell A.Rh. Patentjägerverein, Schiessstand Hintere Au, Schwellbrunn Fr 16.00–20.00 Uhr Sa 08.30–12.00 Uhr, 13.30–17.00 Uhr Für die Besten, Ehrenscheibe: Sa 17.00–18.00 Uhr 40 Franken Schrot muss im Stand bezogen werden. Alle weiteren Regeln sind im Schiessstand angeschlagen. 6. Juni Jagdparcours und Taubenmatch, Jagdschützen Berken, 12.30–19.30 Uhr, Auskunft: F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 www.jagdschuetzen-berken.ch 10. Juni ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00–20.00 Uhr, Kugel- und Schrotschiessen 13. Juni Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 13./14. Juni 29. Jagdschiessen Pfannenstiel, Schiessanlage Auf der Büelen, Meilen www.jagdschützen-meilen.ch 17. Juni Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 17.30–20.30 Uhr
Die Schiessnadel an Hut oder Kittel ist das sichtbare Zeichen des weidgerechten Jägers, dass er auch seine Waffe beherrscht. Die Nadel trägt Jahrzahl und jährlich ein anderes Kantonswappen (Reihenfolge Beitritt in den Bund). Sie kann an den bezeichneten Jagdschiessen erworben werden. Bestellungen der Schiessnadel (es werden nur Sammelbestellungen für Schiessanlässe ausgeführt) sind so früh als möglich zu richten an Verlag Schweizer Jäger, Pf. 261, 8840 Einsiedeln, Tel. 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, E-Mail: kontakt@ schweizerjaeger.ch, wo auch jede gewünschte Auskunft erhältlich ist. Solange vorrätig, sind auch noch die Schiessnadeln früherer Jahre (SG, SO) lieferbar.
17. Juni Training Kugel, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr 18. Juni Trainingsschiessen Diana Aletsch Schiessstand Ried-MĂśrel 17.00â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr Kontaktperson: Fritz Schalbetter jun. Tel. 079 301 11 13 19./20. Juni Ă&#x2013;ffentliches Jagdschiessen als Jagdparcours in Vättis SG Jägerverein Sarganserland Fr 13.30â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr Sa 09.00â&#x20AC;&#x201C;16.30 Uhr Anmeldestelle: Vättis, 300-m-SchĂźtzenhaus Spina Auskunft: Karl Kohler, 079 476 11 60 20. Juni Schiesstraining fĂźr Anfänger und Fortgeschrittene, Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 13.30â&#x20AC;&#x201C;17.00 Uhr Anmeldung an Heinz Gruber, 079 221 19 07 20. Juni Ă&#x153;bungstag, JagdschĂźtzen Berken, 13.00â&#x20AC;&#x201C;18.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 20./21. Juni ZĂźrcher Oberländer Jagdschiessen Sa 13.30â&#x20AC;&#x201C;18.00 Uhr So 08.00â&#x20AC;&#x201C;12.00, 13.30â&#x20AC;&#x201C;15.30 Uhr 20./21. Juni Urner Jagdschiessen 2009 im Standel Wassen Sa 10.00â&#x20AC;&#x201C;19.00 Uhr So 09.00â&#x20AC;&#x201C;18.00 Uhr So 16.00 Uhr letzte Standblattausgabe Schiessstand 079 225 97 81 Max Baumann 079 425 62 64 www.urnerjaegerverein.ch
27. Juni Vereinsjagdschiessen Glarner Jagdverein (GJV) Jagdstand Aeschen, Oberseetal 09.00â&#x20AC;&#x201C;15.00 Uhr
Jagd- und SportschĂźtzenverein Selgis Muotathal 6436 Ried (Muotathal) www.selgis.ch info@selgis.ch
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27. Juni Jagdschiessverein Gampel 17.30â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr
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28. Juni Jagdschiessen, Jägerverein Kandertal, ÂŤUnter dem BĂźhlÂť, Blausee-Mitholz 09.00â&#x20AC;&#x201C;16.30 Uhr Fragen oder Anmeldungen: Willy Matti, 3711 MĂźlenen, Tel. 079 295 30 79 willy.matti@bluewin.ch
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1. Juli Ă&#x153;bungsabend, JagdschĂźtzen Berken, 17.30â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 3./4./5. Juli Jagdschiessen Goldingen ÂŤTĂśbeliÂť, Goldingen Programme: T. Oberholzer, Tel. 055 284 16 72, jagd.goldingen@bluewin.ch 3. Juli Training Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr 8. Juli Ă&#x153;bungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 17.30â&#x20AC;&#x201C;20.30 Uhr 10. Juli â&#x2014;? Ă&#x153;bungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr, Kugel- und Schrotschiessen 10. Juli Ă&#x153;bungsschiesstag, Jagdparcours Schaniela, KĂźblis, 17.00â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr 13. Juli Kugel reserviert PJV / Nur SchrotĂźbung! JagdschĂźtzen Berken, 17.30â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 17. Juli Training Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr
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24. Juli Ă&#x153;bungsschiesstag, Jagdparcours Schaniela, KĂźblis, 17.00â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr
7. August Training Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr
25. Juli Ă&#x153;bungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 13.30â&#x20AC;&#x201C;18.00 Uhr
7. August Ă&#x153;bungsschiesstag, Jagdparcours Schaniela, KĂźblis, 14.00â&#x20AC;&#x201C;20.00 Uhr
25./26. Juli â&#x2014;? 23. Urschner Jagdschiessen 2009 im Oberboden, Zumdorf Jagdschiessanlage zwischen Hospental und Realp Kontakt: Peter Schmid, Hotel RĂśssli, Hospental am Gotthard, Tel. 041 887 13 76 Fax 041 887 02 82 Andreas Schmid, Rest. zum DĂśrďŹ&#x201A;i, Zumdorf, Hospental, Tel. 041 887 01 32 a.i.schmid@bluewin.ch www.zumdoerďŹ&#x201A;i.ch
7./8. August Pirsch Rouchgrat Fr 14.00â&#x20AC;&#x201C;19.00 Uhr Sa 08.00â&#x20AC;&#x201C;17.00 Uhr Schiessplatz ab 3538 RĂśthenbach i.E. signalisiert Auskunft: 079 235 43 43 OK, F. Catocchia 8. August 25. Jubiläum ÂŤGrĂźner BruchÂť Jagdschiessstand Standel, Wassen/Uri 10.00â&#x20AC;&#x201C;12.00, 13.00â&#x20AC;&#x201C;16.00 Uhr Standblattausgabe bis 15 Uhr Kontaktadresse: Heinz Merenda, Altdorf 079 572 36 23 heinz.merenda@nationale suisse.ch Schweizer Jäger 5/2009
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Jagdschiessen
14. Juni 2009 100 Tontaubenmatch, SportschĂźtzen Fuchs-Balma, Täsch Training: 13. Juni 2009 ab 14.00 Uhr SchĂśner Gabentempel, Wert Fr. 2500.â&#x20AC;&#x201C; Voranmeldung erwĂźnscht: Tel. 079 653 40 86
Jagdschiessen
8. August Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 8./9. August 9. Int. Jagdparcours-Jagdschiessen Schaniela, Küblis Samstag: 09.00–11.30, 13.00–18.00 Uhr (Standblattausgabe bis 17.00 Uhr) Sonntag: 09.00–11.30, 12.30–16.00 Uhr (Standblattausgabe bis 15.00 Uhr) 10. August Kugel reserviert PJV / Nur Schrotübung! Jagdschützen Berken, 17.30–20.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 12. August Letztes Training Kugel, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr 12. August Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 17.30–20.30 Uhr 21. August Trainingsschiessen Diana Aletsch Schiessstand Ried-Mörel 17.00–20.00 Uhr Kontaktperson: Fritz Schalbetter jun. Tel. 079 301 11 13 22. August ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 09.00–12.00 Uhr, Kugel- und Schrotschiessen 22. August Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 22. August Diana-Jagdschiessen, Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 08.00–17.00 Uhr 22. August Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 13.30–18.00 Uhr 22. August Übungstag, Jagdschützen Berken, 13.00–18.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch
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22./23. August 5. Walliser Jagdparcours in Oberwald (Gerental) Sa 11.00–19.00 Uhr So 08.00–17.00 Uhr Programm: Kugel und Schrot Organisation: Diana Goms Kontakt: Adrian Imwinkelried, 3904 Naters, 079 608 08 77 22./23. August Pirsch am Sustenpass Sa 08.00–19.00 Uhr So 08.00–17.00 Uhr Schiessplatz ab Hotel Steingletscher (3863 Sustenpass, Berner Seite) signalisiert Auskunft: 079 222 40 04 OK, R. Rohrbach 26. August Parcours-Training / Kugelübung, Jagdschützen Berken, 17.30–20.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 28. August Trainingsschiessen Diana Aletsch Schiessstand Ried-Mörel 17.00–20.00 Uhr Kontaktperson: Fritz Schalbetter jun. Tel. 079 301 11 13
4. September ● Übungsschiessen im Stand Zollhaus, Diana Sense 17.00–20.00 Uhr, Kugel- und Schrotschiessen, Einschiessen der Jagdwaffen 5. September Jagdschiessen Diana Aletsch Schiessstand Ried-Mörel 08.00–12.00, 13.00–16.30 Uhr Kontaktperson: Fritz Schalbetter jun. Tel. 079 301 11 13 5. September Einschiessen Jagdgewehre (nur Grächen und St. Niklaus), 08.00–12.00 und 13.30–17.00 Uhr Auskunft: 079 221 19 07 5. September Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 7. September Jagdwaffeneinschiessen Schiessstand Raron ab 17.00 Uhr, ohne Anmeldung. Fragen: 079 301 60 05, Alex Schwestermann
29. August Einschiessen Jagdgewehre (nur Grächen und St. Niklaus), 08.00–12.00 und 13.30–17.00 Uhr Auskunft: 079 221 19 07
7. September Kugel reserviert PJV / Nur Schrotübung! Jagdschützen Berken, 17.30–20.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 11. September Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr 16. September Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 13.30–20.30 Uhr 19. September Übungstag, Jagdschützen Berken, 13.00–18.00 Uhr, www.jagdschuetzen-berken.ch 19. September Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 13.30–18.00 Uhr 4. Oktober Herbsttaubenmatch, Jägerverein Kandertal, «Unter dem Bühl», Blausee-Mitholz 10.00–16.00 Uhr Fragen oder Anmeldungen: Willy Matti, 3711 Mülenen, Tel. 079 295 30 79 willy.matti@bluewin.ch
29. August Rebeschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein des Seebezirks, Diana du Lac, 13.30–18.00 Uhr 30. August Jagdparcours, Jagdschützen Berken, 08.30–17.00 Uhr, Auskunft: F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 www.jagdschuetzen-berken.ch 31. August + 7. September Jagdwaffeneinschiessen Schiessstand Raron ab 17.00 Uhr, ohne Anmeldung. Fragen: 079 301 60 05, Alex Schwestermann 4. September Jagdschiessverein Gampel 17.30–20.00 Uhr
Praxisgerechte Jagdvorbereitung Pirsch am Sustenpass 22./23. August 2009 Samstag 08.00–19.00 Uhr Sonntag 08.00–17.00 Uhr Schiessplatz ab Hotel Steingletscher (3863 Sustenpass, Berner Seite) signalisiert. Auskunft: 079 222 40 04 (OK, R. Rohrbach).
Pirsch Rouchgrat 7./8. August 2009 Freitag 14.00–19.00 Uhr Samstag 08.00–17.00 Uhr Schiessplatz ab 3538 Röthenbach im Emmental signalisiert. Auskunft: 079 235 43 43 (OK, F. Catocchia).
Zusätzlich zu den Pirschgängen stehen wiederum die Anlagen für den Schrotschuss zur Verfügung (Rollhasen/Wurftauben).
In Amerdingen, Frankonia Jagd-Schiessanlage, fand am 20. März 2009 das ganztägige Grosskaliberschiessen des Safari Club International Bavaria Chapter e.V. statt. Unter der sachkundigen Anleitung des Standpersonals konnten über 40 Vereinsmitglieder und Gäste ihre Schiessfähigkeiten überprüfen. Es wurde auf mehreren Ständen gleichzeitig geschossen: Standscheiben auf 50 und 100 Meter; Bewegungsschiessbahn mit Schwarzwildparcours, sowie «annehmende» Klappscheiben; ebenso zum Überprüfen der Flintenfertigkeit nach der
Winterpause waren der Jagdparcours und die Trap- und Skeetanlage für diese Veranstaltung geöffnet worden. Der Höhepunkt des Tages war das Wettkampfschiessen «auf den annehmenden Büffel». Alle Teilnehmer mussten mit der gleichen Waffe, Repetierbüchse Kaliber .416 Rigby, zwei Schuss auf die Bewegungsscheibe abgeben. 1. Schützenkönig, wie in den beiden Vorjahren auch, wurde Hermann Valtl, gefolgt von Franz Hermann Zambelli Sopalú und Hubert Bodächtel. Mehr Informationen unter www.scibavaria.de
Die glücklichen Schützenkönige des diesjährigen «Schiessens auf den annehmenden Büffel» des Safari Club International Bavaria Chapter in der Waffen Frankonia Schiessanlage in Amerdingen (vlnr): 3. Schützenkönig Hubert Bodächtel, 1. Schützenkönig Hermann Valtl, Chapter-Präsident Norbert Ullmann, 2. Schützenkönig Franz Hermann Zambelli Sopalú.
Frage: In einem Ihrer Artikel bemerken Sie, dass der Schütze, welcher mit beiden Augen offen schiesst, bei anfliegenden Überkopfzielen wesentlich im Vorteil ist. Im Gegensatz zum Jäger, der das linke Auge schliesst, soll der Lauf beim «zweiäugigen» Schützen «transparent» werden, wenn das Ziel abgedeckt und überholt wird. Ich kann das nicht nachvollziehen. Es wird doch wohl eher so sein, dass das linke Auge in einem solchen Fall die Kontrolle übernimmt und der Schuss danebengeht! Dem anstreichenden Überkopffasan oder der Überkopftaube können Sie auf zwei Arten zu Leibe rücken. Durch einen etwas schluddrigen Anschlag (beachten Sie dazu allenfalls den Artikel «Auf den hohen Fasan» unter www.flintenakademie.ch – Publikationen) oder durch den «transparenten Lauf». Für die zweite Technik ist ein eindeutiges, rechtes Meisterauge beim Anschlag von der rechten Schulter Bedin-
Resultate 11. Jagdparcours von Berken Am 19. April 2009 führten die Berkener Jagdschützen den 11. Frühlings-Jagdparcours durch. Die Schützen massen sich bei schönem Wetter im Wettkampf um schöne Fleischpreise. Der Tagessieger heisst Gyula Széchényi aus Thun mit 86 Treffern von total 100! Herzlichen Dank allen Teilnehmern und Gratulation den Gewinnern. Besten Dank ebenfalls allen Sponsoren und Helfern des Vereins. Fritz Gertsch
Aus der Rangliste Kat. Senioren: 1. Ruedi Meyer, Langenthal, 80; 2. Rudolf Graber, Niederönz, 70; 3. Joseph Gwerder, Muotathal, 67; 4. Beat Ryf, Attiswil, 63; 5. Ueli Lischer, St. Niklausen, 62; 6. Ivana Mellon, Thun, 62; 7. Bruno Fürst, Gunzgen, 56; 8. Peter Kelich, Lungern, 54; 9. Marco Allenbach, Adelboden, 52; 10. Urs Rotzetter, Aarwangen, 44. Kat.Veteranen 1 & II: 1. Gyula Széchényi, Thun, 86; 2. Andreas Schälchli, Adlikon, 85; 3. Hans Wenger, Hinterkappeln, 77; 4.Werner Gasser, Heimenschwand, 75; 5. Toni Fritschi, Reigoldswil, 70; 6. Arthur Bieri, Herzogenbuchsee, 52. Kat. Junioren: 1. Philippe Pfister,Villeneuve, 81; 2. Florian Schälchli, Adlikon, 80.
Schluddriger, nachlässiger Anschlag mit aufrechtem Kopf und entsprechend hohem Blick über die Schiene: Auch eine Taktik für die anstreichende, hohe Ente …
Unter dieser Rubrik beantwortet der Flintenschiesslehrer MarkusUrs Felder auch Ihre Fragen über alles, was mit dem Flintenschiessen zusammenhängt. Richten Sie die Frage(n) an die Redaktion oder direkt an Markus-Urs Felder, Alte Schäferei, 8590 Romanshorn, www.flintenakademie.ch
Der «transparente Lauf» bei einem einigermassen streichenden Fasan in mittlerer Höhe. gung (oder ein linkes Meisterauge beim Anschlag von der linken Schulter). Ein einfaches Experiment wird zeigen, was es mit dem «transparenten Lauf» auf sich hat: Setzen Sie sich mit Ihrer (ungeladenen) Flinte an einen Tisch vor einem «Fenster mit Aussicht». Stützen Sie die Ellbogen bequem auf den Tisch, schlagen Sie die Flinte an und visieren Sie – beide Augen geöffnet – ein klar definiertes Objekt in 20 bis 40 Metern Entfernung an. Nun heben Sie die Mündung der Läufe leicht an und verdecken Sie damit das Ziel, so wie das bei einem anfliegenden Überkopfziel der Fall wäre. Halten Sie die ganze Angelegenheit ruhig, und beachten Sie, dass das Zielobjekt, obwohl vom Lauf verdeckt, nach wie vor sichtbar ist ohne dass dadurch die korrekte Zielerfassung beeinträchtigt wird. Auf diese Weise ist es dem Schützen, der mit beiden Augen offen schiesst, möglich, den richtigen Moment zur Schussabgabe bei diesem nicht einfachen Schuss korrekt abzuschätzen. In der Tat ein Vorteil!
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Jagdschiessen
SCI Bavaria Chapter Flintenschiessen: Grosskaliberschiessen Randschrote
Ausrüstung
Disziplin und Understatement
BLASER F3 ATTACHÉ Seit der Markteinführung im Jahre 2004 hat die F3 einen bemerkenswerten Weg zurückgelegt. Heute ist sie in den Ausführungen «Competition», «Game Competition» und «Game», für Skeet, Trap oder JagdparcoursSchützen, wie auch für den Jäger eine erste Wahl. Markus-Urs Felder hat die F3 Attaché für den «Schweizer Jäger» getestet. Von Markus-Urs Felder Bei der fabrikneuen Testflinte aus Isny handelt es sich um eine F3 in der Sonderausführung «Attaché». Basierend auf der bewährten F3 «Competition Sporting», eine Flinte mit Ausrichtung Jagdparcours, Compak Parcours und Olympic Skeet. Die «Attaché» besticht auf den ersten Blick durch ein gewis-
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ses Understatement. Tatsächlich entwickelt die Kombination des schieferschwarzen Finishs von Basküle, Läufen und Abzugsbügel zusammen mit dem sehr schönen türkischen Wurzelmaserholz und der schnörkellosen Linienführung eine disziplinierte Eleganz, die gefällt. Der ausgewogen proportionierte Jagdschaft des Testmodells mit der Standardlänge von 37cm und einer Senkung von 40 mm an
der Schaftnase und 55 mm an der Oberkante des Schaftendes, entspricht heute wohl den Idealmassen der Schützen unserer Breiten (ohne Aufpreis ist auch eine geringere Senkung erhältlich). Der ergonomisch perfekt geformte Pistolengriff mit nicht zu engem Radius, zusammen mit dem einfach zu verstellenden Abzugszüngel lässt kaum Verbesserungsmöglichkeiten offen.
Vorderschaft mit «modernistischem Schnabel».
Vom Abzugssystem zur Kombisicherung … Ein ganzes Bündel von Ideen floss bekanntlich in die Realisierung der F3. Für mich zunächst herausragend ist der hervorragende Abzugsmechanismus mit etwa 1,5 Kilogramm Abzugsgewicht: Wunderbar trocken, absolut verlässlich. Er vermittelt dem Schützen das gute Gefühl, dass der Gedanke tatsächlich der Vater des Tref-
Verstellbarer Abzugszüngel und Umschalthebel.
Die Testflinte im Überblick Blaser F3 Competition Sporting Sonderausführung Attaché
Auf dem Stand Die etwas über 3,6 Kilogramm schwere Flinte kommt flüssig an Gesicht und Schulter. Die Gum-
mischaftkappe verheddert sich nicht im Jackett und erfüllt ihren Zweck gut. Sofort fällt die neutrale Balance auf. Das Gewicht scheint gleichmässig von der Mündung zum Schaftende verteilt zu sein und ermöglicht eine ruhige und akkurate Führung der 76 Zentimeter langen Läufe. Obwohl üblicherweise an eine Gewichtsverteilung mit «Schwergewicht» zwischen Abzugs- und Führhand gewöhnt, freunde ich mich spontan mit der «neutralen Variante» an. Dank dem F3-Balancer-System wäre es wohl auch möglich, die Gewichtsverteilung den individuellen Wünschen anzupassen. Die sich zur Mündung hin verjüngende Laufschiene mit der auswechselbaren Visierung unterstützt die spontane Zielerfassung diskret. Auch schnelle Ziele entgehen mir am Testtag auf dem Jagdparcours «Dornsberg» nicht. Geschossen mit einer 28 GrammWeicheisen-Ladung, schien mir der gefühlte Rückstoss in Anbetracht des Gewichtes der Waffe jedoch etwas höher als erwartet. Die Deckung der Garbe auf 20, 30 und 40 Meter war mit den mitgelieferten ¼ und ½ Wechselchokes und Weicheisenschrot Nr. 7 hervorragend. Fazit Die technisch wie ergonomisch gründlich durchdachte F3 ist nach wie vor zu recht auf Erfolgskurs. Für den ambitionierten Parcoursund Skeet-Schützen eine ausgezeichnete Wahl. ■
Kaliber: 12/76 (auch im Kaliber 20 erhältlich) Lauflänge: 76 cm (auch in 71, 81 und 86 cm erhältlich) Choke: zwei mündungsbündige Briley Wechselchokes. Mit uneingeschränkter Stahlschrot-Tauglichkeit bis Halbchoke. Stahlschrotbeschuss: in Serie – HiViz-Visierung mit konischer Schiene (10,5 mm breit, zur Mündung hin verjüngend auf 8,5 mm) – Schaftholz Klasse 7 – Schnabel-Vorderschaft (Standard: English Style) – Hinterschaft «Game Competition» (Standard: Competition Sporting) – Senkung 40/55 – Schaftlänge 370 mm (Schaftlängen von 345 – 390 mm gegen Aufpreis) – Schränkung 3/6/8 mm – Pitch: 85° Gewicht: 3,67 kg Schweizer Jäger 5/2009
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Ausrüstung
Der ausgewogen proportionierte Hinterschaft.
fers sein könnte … Ausgezeichnet gelöst auch die Umschaltung vom unteren auf den oberen Lauf durch einen kleinen Hebel unmittelbar vor dem Abzugszüngel. Durch eine rein mechanische Konstruktion ist sie unabhängig vom Rückstoss: Eine gute Sache. Betrachtet man die Konstruktion des Ejektorsystems, wird klar, warum sich die Attaché so komfortabel leicht schliessen lässt. Die Ejektorferdern werden nämlich, im Gegensatz zu den meisten Systemen, nach erfolgter Schussauslösung aktiviert und beim Öffnen der Waffe gespannt. Bei der Lagerung der Flinte sind die Ejektorfedern daher immer entspannt: Eine allfällige Federermüdung gehört der Vergangenheit an. Durch dieses System wird ein müheloses Schliessen ermöglicht. Es entlastet den Wettkampfschützen in der wichtigen Konzentrationsphase unmittelbar vor dem Schiessen und lässt auch den weniger ambitionierten Schützen seine Flinte mit einem Lächeln, anstatt mit mahlenden Kiefermuskeln schliessen: Ein Beitrag zur Ästhetik auf den Schiessplätzen, zu Komfort und Sicherheit. Sicherheit auch in der Kombisicherung von Abzug und Schlagstücken. Selbst bei einem Rastenbruch, durch Stoss oder Fall, werden die Schlagstücke arretiert und ein Malheur verhindert: Ausgezeichnet.
Ausrüstung
Blaser F3 virtuell zusammenstellen
Neuer Flintenkonfigurator auf www.blaser.de Der im Jahr 2008 vorgestellte R93-Konfigurator auf der Blaser-Internetseite erwies sich als voller Erfolg. Nun hat Blaser das Angebot erweitert und bietet seit April 2009 die Möglichkeit, auch die Bockflinte F3 individuell zu konfigurieren. Mit nur wenigen Mausklicks kann jedes F3-Modell, ob für Jagd, Sport oder Jagdparcours, auf das persönliche Einsatzprofil zugeschnitten werden.
Beim Einsatz des Konfigurators wird klar, dass den Kombinationsmöglichkeiten im F3Programm fast keine Grenzen gesetzt sind. Dem Besucher stehen neben der Auswahl von Modellausführung, Kaliber, Lauflänge, Schaftlänge und Senkung unter anderem auch Auswahlmöglichkeiten von Schaftholzklasse, Gravurmotiv und Zubehör offen. Jede Modifikation wird direkt im Bild und in der Zusammenfassung angezeigt. Hat sich der Besucher für seine individu-
elle Ausführung entschieden, so kann er sich eine detaillierte Auflistung seiner Ausstattungsmerkmale zusammen mit dem Bild seiner F3 ausdrucken oder per E-Mail an den zuständigen Fachhändler versenden. Der Waffenkonfigurator kann von jedem schnellen Internet-Zugang aus genutzt werden, es ist keinerlei Anmeldung oder Registrierung erforderlich. Mit diesem interaktiven Beratungs-Instrument hat Blaser eine im Jagdwaffenbereich bisher einzigartige Plattform geschaffen, die die Vielfalt an Ausstattungs- und Kombinationsmöglichkeiten sowohl bei der R93 als auch bei der F3 eindrucksvoll und übersichtlich darstellt. Voraussetzung für die Nutzung des Blaser WaffenKonfigurators – Adobe Flash-Player Version 9in – Breitband-Internet-Verbindung (DSL oder ähnliches) – Bildschirm-Auflösung min. 1024×768 – Moderner Web-Browser, JavaScript aktiviert Internet-Adresse: www.blaser.de/konfigurator
TRUNS-Original, «The new generation» Die Geschichte Der Name TRUNS stand jahrelang für Herrenanzüge von höchster Qualität, die für das In- und Ausland konfektioniert wurden. TRUNS war in der Textilindustrie ein Begriff im In- und Ausland. Aus der Geschichte kennt man die Krise der Textilindustrie in der Schweiz und ganz Europa. Auch die Tuchfabrik TRUNS AG musste damals ihre Tore schliessen. Damit gingen nicht nur unzählige Arbeitsplätze verloren, auch der traditionelle Bündner Jagdanzug verschwand. Heute tragen die Jägerin und der Jäger funktionelle technische Bekleidung um auf die Pirsch zu gehen.
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Schweizer Jäger 5/2009
Die Marke Mit dem Label TRUNSOriginal wird die alte Marke TRUNS nun wieder lanciert. Der Name TRUNS-Original will dort anknüpfen, wo es mit der Produktion aufgehört hat, nämlich in den gleichen Hal-
len am selben Standort, doch unter anderen Voraussetzungen. Wie der Name sagt, ist es das «Original», eine Schweizer Marke aus der Region, eben «Original» und nicht im Nah- oder Fernosten produziert. TRUNS-Original steht
für qualitativ hochstehende, bis ins Detail exakt ausgearbeitete Massanfertigungen für Damen und Herren. Die Anwendung Für gesellige und offizielle Jagdanlässe wie Hubertusmesse, Versammlungen, Hochzeiten etc. gibt es eine reiche Auswahl an ausländischen Trachten. Dies will die Marke TRUNS- Original nun ändern. Mit dem Bündner Jagdmassanzug wird ein Stück «Bündner Tradition» wieder neu belebt. Diesmal aber nicht nur für die Jäger, sondern auch für die Jägerinnen. Das ursprüngliche Design wurde übernommen und für einen DamenJagdanzug neu konzipiert. Die Weiterentwicklung Als Auftragsarbeit hat nun die Jungdesignerin Iris Betschart, St. Gallen, aus der traditionellen Bündner Jagdbekleidung eine CasualCollection für die Businessfrau und -mann kreiert. Drei bis fünf Modelle werden auf Wunsch massgeschneidert angefertigt. Mit diesem Spagat zwischen Tradition und Moderne ist es dem ganzen Team gelungen, eine spezielle Linie für selbstbewusste Menschen im Alltag zu kreieren. Die ganze Inspiration der Modelle stammt aus den Eindrücken, welche die Designerin im letzen Jahr in der Surselva gesammelt hat. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GRITEX AG haben die Kollektion fachkundig konfektioniert. Die Zukunft TRUNS-Original steht für Leidenschaft, Treue zum Detail und handwerkliches Geschick in der Anfertigung
limitierter Auflagen von speziellen Kleidungsstücken. Accessoires, welche zur Kollektion kombiniert werden können, bis hin zum Jagdrucksack, erweitern das Angebot. Durch spezielle Massnahmen im Service- und Leistungsbereich wird das handwerkliche Geschick weiterentwickelt und setzt sich vom Massengeschäft ab. Ein Beispiel dafür ist die spezielle Kundenbetreuung. Kundinnen und Kunden, die
einen Massanzug bestellen möchten, werden am Produktionsstandort in Trun willkommen geheissen, wo sie sich in aller Ruhe Mass nehmen lassen und den Produktionsablauf ansehen können. Falls gewünscht, kann das mit einem Ausflug in der Surselva kombiniert werden. Der Weiterausbau und Vertrieb über spezielle Verkaufsstellen ist in Planung.
Neuer Vertriebsleiter LAPUA Schweiz
Norma Oryx
Norma Alaska
Norma Vulkan Zum neuen Repräsentanten der finnischen Firma Lapua für den Bereich Schweiz, Österreich und Deutschland wurde jetzt Ralf Winter ernannt. Er ist zuständig für Vertrieb, Kundenbetreuung und Marketing ziviler Lapua-Zentralfeuerpatronen und Vihtavuori-Pulverprodukten. Der 40-Jährige lebt mit Frau und zwei Kindern im hessischen Städtchen
Butzbach/Deutschland und ist seit vielen Jahren Jäger im heimischen Revier und seit Jugendtagen aktiver Sportschütze (Pistole/Gewehr). Er kennt sich daher bestens darin aus, was Schützen und Jäger an Patronen und Pulverprodukten benötigen und welche Anforderungen sie daran stellen. Ralf Winter ist erreichbar unter Telefon mobil: 0172 584 3201 und ralf.winter@lapua.com
Jagdpatronen von Norma berühmt für Präzision und Zuverlässigkeit - Weltweit www.norma.cc Bezug über den Fachhandel Importeur:
Glaser Handels AG
www.glaser-handels.ch
Interview
VERNETZUNG ist für Wildtiere
(ÜBER) LEBENSWICHTIG
Artenschutz beinhaltet auch die Pflege von Lebensräumen. Unsere Kulturlandschaft ist übersät mit Hindernissen, die für Tiere vielfach unüberwindbar sind und im schlimmsten Fall eine Isolierung für einzelne Populationen darstellt. Antonio Righetti, Mitarbeiter beim BAFU, nimmt Stellung dazu. «Schweizer Jäger»: Herr Righetti, Sie führen ein Umweltbüro und arbeiten zudem für das BAFU. Können Sie die Leser/innen über Ihre Person informieren und Ihren Arbeitsbereich näher umschreiben? Antonio Righetti: Vernetzung in all seinen Bedeutungen und Anwendungen spielt in meinem Leben eine grosse Rolle! – In einem gewissen Sinn heisst dies nichts anderes, als «alles unter einen Hut zu bringen». Bezogen auf den Arbeitsbereich bedeutet dies, in einer räumlich beschränkten Landschaft möglichst die Bedürfnisse aller Bewohner/innen zu erfüllen. Menschen und Tiere sollen Lebensraum finden und sich bewegen können. So wie wir Menschen das Recht haben, sich in den Zug oder ins Auto zu setzen und via Lötschbergtunnel oder der Autobahn in die Ferien zu reisen, soll etwa der Rothirsch Möglichkeiten erhalten, sein Verbreitungsgebiet vom Voralpenraum in den Jura ausdehnen und seine jährlichen Wanderungen «ohne Stau» durchführen zu können. Umgekehrt schafft eine ökologisch wertvolle Landschaft, welche Strukturen wie Hecken, Einzelbäume oder offene, möglichst naturnah fliessende Bachläufe besitzt, nicht nur Lebensraum und Vernetzungsachsen für die Tierwelt, sondern steigert auch die Lebensqualität von uns Menschen. Als Berater (Um-
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weltbüro) oder beurteilende Fachstelle (BAFU) bilden solche Projekte das Schwergewicht meiner beruflichen Tätigkeit. Die Vernetzung der Lebensräume ist ein zentraler Aspekt im Artenschutz. Wie schätzen Sie die Situation in der Schweiz grundsätzlich ein? Ein Blick auf die Bodennutzungskarte der Schweiz oder auf Google Earth machen deutlich, dass es punkto Vernetzung aus Sicht der Tiere in vielen Landesteilen nicht zum Besten steht. Das ganze Mittelland ist übersät mit kleineren und grösseren Siedlungen und durchzogen von einem dichten Strassennetz. Die übrige
«Vernetzung spielt in meinem Leben eine grosse Rolle!» Landschaft wird durch meist intensive Landwirtschaft geprägt. Einzig die Wälder bringen etwas Struktur in diese Monotonie. Besser sieht es im Jura und Voralpenbzw. Alpenraum aus. Hier sind es meist nur die Täler, welche Vernetzungsbarrieren bilden. Bei der Betrachtung aus der Sicht Artenschutz muss man zwischen den einzelnen Tiergruppen differenzieren. Für Arten mit mittleren bis grossen Raumansprüchen – also z.B. das Schalenund Haarraubwild – ist unsere Landschaft übersät von Barrieren. Diese Arten können sich in
den oben beschriebenen Landesteilen eigentlich nur noch in den Wäldern mehr oder weniger frei bewegen. Aber auch hier werden sie immer wieder vom Menschen gestört.
Zahlen und Fakten: wie viele Wildtierpassagen wurden in der Schweiz bisher erstellt und wie viele Projekte stehen an? Gemäss einer bei den kantonalen Tiefbauämtern und Jagdverwaltungen sowie beim Bundesamt für Strassen (ASTRA) durchgeführten Befragung wurden bislang rund 30 «Unsere Landschaft ist Bauwerke errichtet, welche übersät von Barrieren.» in erster Linie für Wildsäuger errichtet wurden. Dabei handelt es sich aber nicht nur um die bekannten, grösseren
Gemäss dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) belaufen sich die Kosten pro Wildtierpassagen auf ca. 5 Mio. Franken. Wer trägt diese Kosten? Der Betrag von 5 Mio. Franken ist ein grober Richtwert. Viele der realisierten Bauwerke waren deutlich billiger. Seit dem Inkrafttreten des NFA (Finanzausgleich) im Jahre 2008 kommt der Bund, resp. das ASTRA für die anfallenden Kosten auf. Als wie erfolgreich schätzen Sie Wildtierpassagen tatsächlich ein? Gibt es eine begleitende Erfolgskontrolle über die ersten Jahre nach dem Bau? Nur schon der Gedanke an ein Bauwerk, das eigens für die Tiere gebaut wird, stellt einen Schritt in die richtige Richtung dar! Damit ist jede Querungshilfe – Wildtierpassage wie Amphibienquerung – für die Tierwelt grundsätzlich als Erfolg zu werten. Allgemein kann man sagen, dass alle mir bekannten Bauwerke in der Schweiz «funktionieren». Die durchgeführten Kontrollen innerhalb der ersten 3 bis 4 Jahre nach Abschluss der Bauarbeiten zeigen, dass alle Zielarten – in der Regel Reh, Rothirsch, Wildschwein und/ oder Haarraubwild – die Bauwerke regelmässig nicht nur zur Querung der Verkehrsträger nutzen, sondern die künstlich hergestellte Umgebung als eigentlichen Lebensraum nutzen. So können häufig Verbiss- und Fegespuren vom Schalenwild festgestellt werden. Man hat zudem zahlreiche Hinweise, dass auch andere Tierarten die Bauwerke nutzen: neben Amphibien und Reptilien auch zahlreiche Insektenarten. Die zwei Wildtierpassagen beim Grauholz bei Bern und bei Brienzwiler wurden zudem 10 Jahre nach Inbetriebnahme nochmals kontrolliert. Beim Grauholz etwa konnte dabei festgestellt werden, dass sich im Gebiet west-
lich der Autobahn, wo vor dem Bau der Wildtierpassage der Rehbestand völlig zusammengebrochen war, sich dieser – trotz massiver Freizeitnutzung des Waldes – langsam wieder erholt. Auf ein Strassennetz von mehreren Tausend Kilometern bezogen, sind einige wenige Grünbrücken nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Was für Massnahmen sind langfristig unbedingt notwendig?
«Nur schon der Gedanke, ein Bauwerk für die Tiere zu bauen, stellt einen Schritt in die richtige Richtung dar.» Die bestehenden und geplanten Bauwerke stellen auf den ersten Blick tatsächlich nur den berühmten Tropfen dar. Bezogen auf die grösseren Wildsäuger – wie etwa der Rothirsch oder das Wildschwein – ist dies vielerorts bereits «ein rechter Gutsch Wasser»! Wenn man etwa das fast durchgehende Siedlungsband entlang des Juras zwischen Neuenburg und Olten betrachtet, würden hier auch 100 weitere Bauwerke über die Autobahn für diese Arten kaum eine Verbesserung der Situation nach sich ziehen.
Ich will damit die negative Wirkung von Strassen auf die Vernetzung nicht herunterspielen, doch sind diese nur ein Teil. Die bereits erwähnte Zersiedlung weiter Teile des Landes oder die intensive Landwirtschaft trugen auch ihren Anteil zu der heutigen Situation bei. Wurde dies lange nur von wenigen Teilen der Bevölkerung wahrgenommen (etwa Jagd und Naturschutz), sind sich jetzt weite Bevölkerungskreise des Problems bewusst geworden. Entsprechend haben auch gezielte Gegenschritte an Akzeptanz gewonnen. So etwa bei der Landwirtschaft, wo die so genannte Ökoqualitätsverordnung (ÖQV) bereits wenige Jahre nach Inkrafttreten Früchte trägt. Dank den damit verbundenen Zahlungen wurden schon viele Landwirte motiviert, auf ihrem Land Massnahmen zur Vernetzung umzusetzen. Das BAFU hat
«Die bestehenden und geplanten Bauwerke stellen auf den ersten Blick tatsächlich nur den berühmten ’Tropfen auf den heissen Stein’ dar.» 2004 mit dem Nationalen Ökologischen Netzwerk REN ein Hilfsmittel geschaffen, das nicht nur aufzeigt, wo es in der Schweiz aktuell Naturwerte hat und die Vernetzung funktioniert, sondern – was von zentraler Bedeutung ist – wo die Landschaft dazu noch Potenzial besitzt. Gleichzeitig wurden Normen geschaffen – vom VSS (Verband Schweizerische Verkehrsfachleute) und dem SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein) –, die aufzeigen, auf was es bei der Planung von Bauvorhaben bezüglich der Vernetzung zu achten gilt und wie diese Projekte dann auch richtig umgesetzt werden. Herr Righetti, ich danke Ihnen für das ausführliche und interessante Interview. Kurt Gansner
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Interview
Bauwerke, sondern teilweise auch um kleinere, wenige Meter breite Über- und Unterführungen. Die meisten Bauwerke werden mitunter auch von Menschen benutzt.
Hund
Neues Ortungssystem für Hunde GEODOG bietet als einziges Ortungssystem für Hunde die Möglichkeit, Areale (Hot Spots) zu definieren. Läuft ein Hund aus diesen heraus (z.B. Wohnhaus) oder in eines hinein (Problemzone, z.B. Nachbarhund), wird man umgehend per sms informiert. Das heisst, begibt sich der Hund in eine Gefahrensituation, erhält man sofort und automatisch eine Rückmeldung und kann eingreifen. Damit wird vermieden, dass man erst nach zwei Stunden merkt, dass der Hund weg ist und man nicht einschätzen kann, wie weit der Hund schon weg sein könnte und wo.
Oft enthalten Informationssms von Hunde-Ortungssystemen nur die Geokoordinaten, unter denen man sich gewöhnlich im ersten Moment wenig vorstellen kann. Die GEODOG-sms enthält daher auch Ortsangaben, die einem eine schnelle Orientierung ermöglichen: 150 m N (Nord) zu «Brunnen» (gesetzter Hot Spot), 20 m S (Süd) zu «Parkplatz». Ein übliches Problem für diejenigen, die nicht über ein mobiles Navigationsgerät oder ein internetfähiges Handy verfügen oder es im Gelände beispielsweise nicht einsetzen können, ist auch, dass man dank dem Ortungssystem zwar die Koordinaten des
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Hundes hat, diese aber dem Gelände nicht zuordnen kann. GEODOG bietet hier im Internetportal die Möglichkeit, ein gewünschtes Gebiet als Landschaftsfoto (Google) mit bereits zugeordneten Längen- und Breitengraden auszudrucken. Mit dieser Karte kann man sich dann leicht im Gelände orientieren (an Strassen, Hecken, Wäldern, Häusern, usw.), die Koordinaten des Hundes zuordnen und ihn finden. Das besondere ist aber, dass die Ortung des Hundes nicht nur über die ausgedruckte GEODOG-Karte oder über Geo-Koordinaten oder Navigationsgerät oder Kartenausschnitt bei internetfähigem
Handy möglich ist, sondern über alle diese Möglichkeiten. Das gelegentliche Suchen eines Hundes nach der Jagd erspart so viele Telefonate, wer den Hund gesehen haben könnte, oder Runden mit dem Auto. Der Hund kann über das Halsband schnell und zuverlässig geortet und gefunden werden. Die im Kaufpreis enthaltene Software bietet ein umfangreiches Leistungsspektrum: Man kann zum Beispiel Routen auslesen, um zu erfahren, welche üblichen Runden der Hund dreht, und diese speichern, den Hund suchen oder bequem Hot Spots setzen.
Das Gerät aktualisiert sich aber auch automatisch über einen Firmeware-Abgleich. Noch etwas Besonderes? Das Gerät kostet im Vergleich zu anderen Geräten insgesamt (GEODOG-Halsband, Ladestation, Software und Zugang Internetportal) nur 299,– Euro. Darüberhinaus fallen keine weiteren monatlichen Kosten an. Mal abgesehen von all diesen Features ist es am Ende wohl das Design, das den GEODOG von allen anderen Produkten deutlich unterscheidet. Kontakt: www.geodog.de oder Julian Hölscher, Vetriebsleiter, +49 891 578 07 45
Obwaldner Schweisshundeprüfung 13. Juni 2009, Obwaldner Schweisshundeprüfung / TKJ. Austragungsort: Sachseln. Anmeldeformulare: Pascal Rohrer, Oberdorfstr. 3, 6078 Lungern, Tel. 079 651 39 17, pascalrohrer79@bluewin.ch
Anmeldeschluss: 18. Mai 2009. Teilnehmerzahl beschränkt! Pascal Rohrer, Hundeobmann OPJV
Schweissprüfung «Der Silberne Bruch» auf der künstlichen Wundfährte Ohne Richterbegleitung – Mit Fährtenstock und Wildschweiss gespritzt – Fährtenlänge 1000–1100 Meter – Min. 3 Winkel und 3 Wundbetten sowie gekennzeichnete Pirschzeichen auf der Schweissfährte – Stehzeit mindestens 20 Stunden. Die Prüfung ist offen für alle gemäss TKJ zur Jagd erlaubten Hunde im Alter von mindestens 2 Jahren. Datum: Samstag, 22. August 2009. Ort/Raum: Wattwil/ Lichtensteig im Toggenburg. Anzahl: Maximal 12 Gespanne. Meldeschluss: 1. Juli 2009. Anmeldungen: Ruedi Hauser, Spittel 11, 8762 Schwanden.
Zulassungsbedingungen Nachweis der bestandenen Schweissprüfungen 500 m und 1000 m Übernacht. Nachweis einer Jagdberechtigung des Schweisshundeführers, resp. -führerin. Anmeldungen sind schriftlich zusammen mit den nachstehend aufgeführten Unterlagen an den Prüfungsleiter einzureichen. – Fotokopie der Ahnentafel mit dem Namen des Besitzers und den genauen Daten (Zuchtbuch-Nr., Rasse, Geschlecht, Name und Zwingername sowie Wurfdatum) des Hundes.
– Fotokopien der bestandenen Schweissprüfungen 500 m und 1000 m Übernacht. – Fotokopie einer Jagdberechtigung des Schweisshundeführers, resp. -führerin. Die beigelegten Kopien werden nicht retourniert. Die Prüfungsleitung entscheidet in eigener Kompetenz über die Auswahl der 12 Gespanne und der Reserve-Gespanne. Dies unter Berücksichtigung des Alters, der Rasse und der bestandenen Prüfungen des Hundes sowie der Landesgegend. Es wird kein Nenngeld erhoben.
Beschlussprotokoll der Generalversammlung vom 28. März 2009 im Landgasthof Wallberg, Volketswil Den Jagdhornbläsern vom Bachtel, unter der Leitung von Matthias Kägi, wird vom Präsidenten die musikalische Umrahmung dieses Anlasses herzlich verdankt. Der Präsident begrüsst die anwesenden Damen und Herren, Jagdkameraden und Hundefreunde sehr herzlich. Ein spezieller Gruss richtet er an den neuen Präsidenten der TKJ, Dr. Walter Müllhaupt. Der Dank des Präsidenten richtet sich dann an alle Vorstandsmitglieder, Funktionäre und Helfer für ihren Einsatz und ihr Engagement – und an die Mitglieder für ihre Treue und die aktive Teilnahme an Veranstaltungen und Prüfungen. 1. Protokoll der 103. GV vom 5. April 2008 Das Protokoll wurde vom Vorstand genehmigt und im «Schweizer Jäger» 6/2008 sowie in «Jagd&Natur» 6/2008 veröffentlicht. Nachtrag zu diesem Protokoll: Gemäss Antrag von Jacques Bosshard wurde der neue Name unseres Clubs «Schweizerischer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club» von der Versammlung einstimmig angenommen. Die Bezeichnung «Schweizerischer» wurde aber vom Vorstand im Nachhinein als zu lang und unpraktisch empfunden. Nach Rücksprache mit Jacques Bosshard und seinem Einverständnis wurde der Name auf «Schweizer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club» festgelegt. Diese Namensänderung bedingte eine Teilrevision unserer Statuten bei der SKG. Diese wurde umgehend beantragt und vom Zentralvorstand der SKG am 21. Mai 2008 genehmigt. Das Wort dazu wird nicht verlangt und das Protokoll wird einstimmig genehmigt
und Gertrud Fehlmann verdankt. 2. Jahresberichte a) des Präsidenten b) des Kommissionspräsidenten für das Zuchtwesen c) des Kommissionspräsidenten für das Richterwesen d) der Kommissionspräsidentin für das Ausstellungswesen e) des Kommissionspräsidenten für das Schiesswesen Diese Jahresberichte sind im Clubheft publiziert und werden von der Versammlung einstimmig genehmigt. 3. Mitgliederbewegungen im Jahr 2008 Austritte 26 Streichungen 4 (gem. Art. 10 der Statuten) Ausschluss 2 Verstorben 10 Neumitglieder 26 Mitgliederstand per 31. 12. 2008 473 Mit einer Schweigeminute und «Jagd vorbei» der Bläser wird den folgenden, im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder gedacht: Jörg Argast, Karl Büchler, Aldo Fanchini, Fritz Flückiger, Pedro Grossert, Peter Mennel, Johann Müller, Rico Sandhofer, Erich Zingg. (Josef Sutter verstarb im Januar 2008, ein Nachruf erschien bereits im letzten Clubheft). 4. Abnahme der Jahresrechnung und Bericht der Revisoren Die Jahresrechnung und der Revisorenbericht werden einstimmig genehmigt. 5. Budget für das Jahr 2009 Das Budget für 2009, welches in der Beilage zum Clubheft enthalten ist, wurde vom Vorstand genehmigt und wird der Versammlung zur Genehmigung beantragt; es wird einstimmig gutgeheissen.
6. Festsetzung des Mitgliederbeitrages für das Jahr 2010 Dem vom Vorstand beantragten Einzelmitgliederbeitrag von Fr. 65.– für das Jahr 2010 wird von der Versammlung zugestimmt. Ab 2009 kann gemäss Beschluss an der GV 2008 ein Ehepaarmitgliedbeitrag zu Fr. 100.– beim Kassier beantragt werden. 7. Clubanlässe für das Jahr 2009 Die Clubanlässe für das Jahr 2009 werden von der Versammlung einstimmig genehmigt. 8. Antrag des Vorstandes Wahl Leistungsrichter Gemäss Ueli Eicher haben die beiden L-Richteranwärter Werner Hunziker, Moosleerau, und Andreas Stauber, Zetzwil, die nötigen Anwartschaften erfüllt und können zur Wahl als Leistungsrichter des SNLC vorgeschlagen werden. Die beiden werden mit Applaus von der Versammlung gewählt. Ferner ist Samuel Kaderli vom Vorstand des SNLC als neuer Prüfungsleiter (PL) ernannt worden. 9. Verschiedenes Die Vorstandsmitglieder Crista Niehus und Marc Beuchat sind in den Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen der SKG (AGJ/TKJ) gewählt worden. 10. Ehrungen Ein besonderes Jubiläum: 50 Jahre SNLC-Mitglied ist Dr. Vital Hauser, er durfte Anfang März zudem noch seinen 90. Geburtstag feiern! a) Ernennung von Ehrenveteranen (Eintrittsjahr 1969) b) Ernennung von Veteranen des SNLC (Eintrittsjahr 1989) c) Ernennung von SKG- Veteranen (Eintrittsjahr 1984) d) Abgabe der Wanderpreise für das vergangene Jahr
a) Zu Ehrenveteranen wurden ernannt: Jacques Bosshard, Bruno Giger, Jean Herbst, Walter Meierhofer, André Meyer, Reinhard Schmidt, Alois Zürcher. b) Zu SNLC-Veteranen wurden ernannt: Ottavio Danieli, Charly Ender, Hansjörg Grob, Rudolf Ruf, Lucie Wirth. c) Zu SKG-Veteranen wurden ernannt: Karl Jordan, Heinz Schüpbach, Rainer Spühler, Bruno Zweifel. d) Die Wanderpreise haben gewonnen: Erfolgreichster Zwinger: Vom Grundwald, Jura NLH, Markus Roos, Knutwil. Relief mit Hund in Holz geschnitzt, gestiftet von Josef Brülisauer, Oberegg. Erfolgreichster Hund, Form und Leistung: Blanka v. PflödlKogel, Alpenl. Dbr., Rudolf Steinmann, Haslen. Statue Jäger m. Hund, Eisen gegossen, gestiftet von Max Grossenbacher, Pfäffikon. Höchster Ausstellungserfolg: Blanka v. Pflödl-Kogel, Alpenl. Dbr., Rudolf Steinmann, Haslen. Saufeder, gestiftet von Jacques Bosshard, Gibswil. Den Jubilaren und Gewinnern der Wanderpreise herzliche Gratulation! Die nächste Generalversammlung des SNLC findet am 27. März 2010 statt. Die Jagdhornbläser leiten mit fröhlichen Klängen über zum gemütlichen Aser und der offizielle Teil dieses Anlasses wird um 16.30 Uhr mit Applaus beendet. Für das Protokoll: Gertrud Fehlmann Das vollständige Protokoll sowie die Jahresberichte können von unserer HP unter www.snlc.ch heruntergeladen werden.
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Hund
104. ord. GV des Schweizer Niederlaufhundund Dachsbracken-Clubs
Hundeporträt Hund
Der Deutsche Jagdterrier Er ist mutig, hart und intelligent, vielseitig und treu, arbeitsfreudig und ausdauernd, vital und temperamentvoll, ehrlich und zuverlässig, kinderlieb und umgänglich, weder scheu noch aggressiv. Der Deutsche Jagdterrier ist ein Gebrauchshund erster Güte, der über sehr gute jagdliche Anlagen verfügt und für viele Jäger ein unentbehrlicher Helfer darstellt. Kurzer geschichtlicher Überblick Nach dem Ersten Weltkrieg trennten sich einige deutsche Jäger vom Foxterrier-Club, da sich die Rasse immer stärker vom Jagdgebrauchshund zum Begleit- und Ausstellungshund wandelte. Man wollte eine Zucht aufbauen, die sich rein an jagdlichen Fähigkeiten orientierte. So beschlossen die erfahrenen Jagdkynologen Rudolf Friess, Walter Zangenberg und Carl-Erich Grünewald, einen schwarz-roten Jagdhund für die Arbeit unter der Erde zu züchten. Ihren Bestrebungen kam ein Zufall zu Hilfe. Zoodirektor Lutz Heck/Hagenbeck schenkte Walter Zangenberg vier schwarz-rote Terrier, die aus reingezüchteten Foxterrierstämmen stammen sollten. Mit diesen Hunden wurde die Zucht des Deutschen Jagdterriers begründet. Zu der Zeit stiess Dr. Herbert Lackner zu den Begründern der Rasse. Gemeinsam gelang es durch geschicktes Einkreuzen des altenglischen rau-
haarigen Urterriers sowie des Welsh Terriers nach jahrelangen intensiven Zuchtbemühungen, das Erscheinungsbild dieser Rasse zu festigen. Man bevorzugte explizit «einen dunklen Mantel, dunkle Maske und helle Läufe». Gleichzeitig legte man grossen Wert darauf, einen vielseitig veranlagten, harten, spurlauten und wasserfreudigen Hund mit ausgesprochenem Jagdinstinkt und bester Abrichtefähigkeit zu züchten. Im Jahr 1926 wurde der Deutsche Jagdterrier-Club gegründet, und lange Jahre blieb die Rasse ein echter Geheimtipp. In den 50erJahren gelang es ihr jedoch, die Grenze zu andern europäischen Ländern zu überschreiten und Freunde zu finden. In Fachkreisen wird der Jagdterrier hoch geschätzt, doch es dauerte lange, bis auch der inSteckbrief Deutscher Jagdterrier Ursprung: Deutschland. Verwendung: Vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund, besonders für die Baujagd und als Stöberhund. FCI-Gruppe 3, Sektion 1, hochläufige Terrier, mit Arbeitsprüfung. Lebenserwartung: 10–12 Jahre
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ternationale Verband auf ihn aufmerksam wurde: Erst 1968 erhielt die Rasse ihre offizielle Anerkennung. Der Schweizerische Club für Deutsche Jagdterrier wurde 1953 gegründet. Zucht Züchten heisst nicht «Vermehren und Verdienen», sondern «Verbessern und Veredeln». Bei der Zucht des Deutschen Jagdterriers wird nach wie vor allergrössten Wert auf jagdliche Brauchbarkeit, Wesensfestigkeit und Gesundheit gelegt. Es ist das Ziel, leistungsstarke Hunde für den Jäger zu züchten, ausgestattet mit einem intelligenten Jagdverstand – keine Raufer oder aggressiven Begleiter. Schärfe muss vorhanden sein, gleichzeitig dürfen aber auch angenehme Haushundeigenschaften nicht fehlen. Den «Tophund» zu züchten, ist nicht möglich, da die genetischen Zusammenhänge und Kombinationen zu vielfältig und kompliziert sind. Die Zucht konzentriert sich insbesondere auf: Härte, Nase, Spurlaut, Wasserfreude, Führigkeit, Wesensfestigkeit, Körpergrösse, Farbe, Haarkleid, Gebiss, Erbkrankheiten. Seine jagdlichen Qualitäten Wenn am Anfang der Einsatz unter der Erde auf Fuchs
und Dachs im Vordergrund stand, so wird er heute weit häufiger oder hauptsächlich für die Stöberarbeit auf Schalenwild eingesetzt. Seine sprichwörtliche Härte und Beharrlichkeit lassen ihn selbst vor wehrhaftem Wild nicht zurückschrecken. Aber auch seine Eignung für die Arbeit nach dem Schuss hat in Jägerkreisen seine Anerkennung gefunden. Seine feine Nase und der absolute Finderwille, gepaart mit Ausdauer und Schärfe, lassen ihn auch bei Nachsuchen auf krankes Wild erfolgreich sein. Er eignet sich zur Wasserjagd, wo er durch ausdauerndes Stöbern im Schilf und Bringen aus tiefem Wasser seinem Führer Freude macht. Das Apportieren von kleinem Niederwild ist für ihn kein Problem. Während er in der Schweiz in deutlich geringerer Anzahl vorkommt als im Nachbarland Deutschland, bedeutet der Deutsche Jagdterrier für «Insider» den Jagdhund schlechthin. Insbesondere in einem Revier mit Schwarzwild, denn er ist dafür bekannt, dass er wehrhaftes oder verletztes Wild zu attackieren vermag – oft ohne Rücksicht auf Verluste. Auf Drückjagden mit Schwarzwildvorkommen ist der Deutsche Jagdterrier heute schlicht nicht mehr wegzudenken. Er ist klein, wendig und kräftig, deshalb wird er auch nur selten verletzt. Um all diese geforderten Eigenschaften zu erhalten und zu fördern, muss jeder Deutsche Jagdterrier die Anlagenprüfung bestehen, bevor er zur Zucht eingesetzt werden darf. Es soll nicht geprüft werden, was durch Abrichten und Kunst des Führers aus dem Hund gemacht worden ist, sondern was von Natur aus in ihm steckt. Erziehung und Haltung Er ist als Welpe formbar, anpassungsfähig und neugierig, braucht aber meist eine konsequente Führerhand. So
gern er mit ihnen rauft, so gern sucht er ihre Nähe und Zuneigung. So hart und ausdauernd er als Jagdgebrauchshund ist, so liebesbedürftig kann er auf der andern Seite sein. Er besitzt ausgesprochen viel Jagdpassion und eignet sich daher nicht als Familienhund par excellence. Dieser Hund muss zwingend jagdlich beschäftigt werden. Er braucht viel Auslauf und Bewegung. Er fühlt sich im Freien am wohlsten und ist nicht geeignet für eine Stadtwohnung. Wer diesen Hund vernachlässigt oder ihn im Zwinger versauern lässt, wird von ihm nicht als «Rudelführer» anerkannt. Seine angeborene Schärfe und Härte sowie der ausgeprägte Freiheits- und Bewegungsdrang und eine gute Portion Hartnäckigkeit machen eine konsequente Führung notwendig. Seine Pflege ist denkbar einfach, denn sein Haarkleid ist schnell trocken und lässt sich leicht bürsten. Auf Äusserlichkeiten legt der Jagdterrier überhaupt keinen Wert, für eine «Schönheitspflege» braucht es nur wenig Zeit. Erscheinungsbild Der Deutsche Jagdterrier wird zwischen 33 und 40 cm gross und wiegt als Rüde etwa 9 bis 10 kg, als Hündin 7,5 bis 8,5 kg. Der Brustumfang ist 10–12 cm grösser als die Widerristhöhe. Der Körper ist geringfügig länger als die Höhe am Widerrist. Die Farbe ist schwarz, dunkelbraun oder schwarzgrau meliert, mit rotgelben, scharf abgegrenzten sauberen Abzeichen an Augenbrauen, Fang und Brust, Läufen und Weidloch. Sein Haarkleid ist schlichtes, dichtes, hartes Rauhaar oder derbes Glatthaar. Josef Sticher, Präsident SCDJT
63 Mitglieder nahmen am 28. Februar 2009 den Weg nach Lupfig AG unter die Räder, um sich mit Gleichgesinnten im Gasthof Ochsen zur jährlichen Hauptversammlung zu treffen. Alle Richter trafen sich bereits um 13.30 Uhr, um von Hans Benzinger in die neu in Kraft tretende Prüfungsordnung eingeschult zu werden. Um 17.00 Uhr führte zum ersten Mal der letztes Jahr neu gewählte Präsident Walter Stoller durch die ordentlichen Geschäfte. Nichts Aussergewöhnliches musste behandelt werden. Das Vereinsschiff fährt in ruhigen Gewässern. Die Jahresberichte vom Präsidenten, dem Zuchtwart und vom Prüfungswart wurden mit grossem Applaus genehmigt und die grosse Arbeit verdankt. Auch die Finanzen hält unser Kassier Heinz Namnick trotz immer höher werdenden Vereinskosten super im Lot. Die Versammlung konnte der Jahresrechnung sowie dem Budget 2009 einstimmig zustimmen. Das Jahresprogramm verspricht wieder einiges. Allen Engagierten wird im Namen aller Wachtelhündeler im Voraus für die zur Verfügungstellung der Reviere sowie die Weitergabe ihrer Erfahrung bestens gedankt. Unter dem Traktandum Ehrungen konnte Walter Stoller zwei engagierte Vereinsmitglieder ehren. Paul Berliat trat 1977 in den Wachtelklub. In seiner 32-jährigen Mitgliedschaft amtete er 15 Jahre als Sekretär und Protokollführer und 28 Jahre als Leistungsrichter. Mit seiner ruhigen und fachkompeten Art wird er immer sehr geschätzt. Werner Ziörjen trat 1975 in unseren Klub. Auch er richtet seit 28 Jahren an unseren Prüfungen mit und vertritt seit 2001 die Anliegen der Zucht in der Zuchtkommission. Seit 3 Jahren gehört er der TKJ an und setzt sich für die Anliegen der Wachtelhunde ein. Beiden en-
gagierten Wachtelhündelern wurde auf Vorschlag des Vorstandes mit grossem Applaus die Ehrenmitgliedschaft erteilt. Auch dieses Jahr konnte der Züchterpreis mit der höchsten Punktzahl der Anlageprüfung von den drei besten Wachtelhunden aus demselben Wurf vergeben werden. Zum vierten Mal nach 2004, 2005 und 2008 ging dieser an die Zuchtstätte von der Dorschnei von Suzanne + Hans Luginbühl, Kriens, mit dem J-Wurf und 363 Punk-
ten. Der Führerpreis konnte an Urs Saxer, Nussbaumen, mit dem Rüden >Zeus vom Sandberg mit JP 1. Preis und 128 Punkten, EPB 2. Preis mit 108 Punkten und Härtenachweis vergeben werden. Nach knapp einer Stunde schloss unser Präsident Walter Stoller die Hauptversammlung und der Abend konnte bei Speis und Trank mit interessanten Gesprächen und geselligem Beisammensein ausklingen. Suzanne Luginbühl
Foxterrier-Club SFC
Prüfungen 2009
Meldeschluss
26. Sept.
28. August
Schweissprüfungen (SwP) 500 m + 1000 m Nennigkofen SO 26. Sept. Zuchtprüfung (ZP) Nennigkofen SO 26./27. Sept. Gebrauchsprüfung (GP) Nennigkofen SO
28. August 28. August
Bezug- und Abgabestelle der Anmeldeformulare: Hans-Peter Bürki, Amselweg 26, 3400 Burgdorf, Telefon 034 422 64 59. Die Anmeldeformulare können auch unter www.foxterrier.ch (Jagdgruppe) heruntergeladen werden. Hans-Peter Bürki, Jagdhundeobmann SFC
Herzliche Gratulation Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag Mai Zum 60. Zum 65. Zum 71. Zum 74. Zum 75. Zum 84. Zum 93. Zum 96.
Huldi Bosshard, Gibswil (22.) Samuel Kaderli, Lotzwil (6.) Heinz Mutti, Selzach (21.) Norbert Winter, Adliswil (19.) Fritz Meier, Gütighausen (14.) Karl Ryser, Hinterkappelen (12.) Alfred Liechti, Grünenmatt (13.) Alois Metz, Altishofen (7.) Rudolf Leuenberger, Riedholz, (5.) Alex Rattin, Tagelswangen (20.) René Noser, Küsnacht (31.) Robert Isler, Horgen (8.) Jean Herbst, Zürich (15.)
Präsident SNLC: Dr. Günther Eckstein, Oberdorfstrasse 22, 5703 Seon, Tel. 062 775 28 20 Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74 Zuchtwart: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01 Schweizer Jäger 5/2009
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HV 2009 des Schweizer Klubs für Deutsche Wachtelhunde
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Blick zurück mit Frust und Freude Jagdliches Brauchtum Eine der schönsten Seiten jagdlichen Brauchtums ist das Jagdhornblasen, welches zudem einen nicht zu unterschätzenden Beitrag an Öffentlichkeitsarbeit leistet. Zum Existenzbild der Jägerschaft gehört ebenso sehr der Jagdhornbläser. Als ich 1973 in den Kantonalvorstand des Sol. Jagdschutzvereins gewählt wurde, ist mir das Ressort Jagdhornblasen übertragen worden. Bei den Jagdhornbläsern grassierte damals viel Unstimmigkeit und Verärgerung. Im Einverständnis mit meinen Vorstandskollegen war ich bereit, Abklärungen und Vorschläge für eine Reform im Bläserwesen zu machen. Solothurner Modell Für die Mitarbeit im kleinen Team konnte ich die hochkarätigen Kenner der Blasmusik, Walter Spieler, Fritz Hagmann und Walter Gebistorf gewinnen. In unzähligen Besprechungen und Sitzungen entstand das «Solothurner Modell», welches in einer 16-seitigen Broschüre zeitgemässe Anregungen und Vorschläge enthielt. Es wurde vom Kantonalvorstand genehmigt, in die Vernehmlassung geschickt und dann an den Zentralvorstand des ASJV (heute Revierjagd Schweiz) weitergeleitet. An einer Sitzung in Zürich durfte ich das Modell persönlich vorstellen. Zu meiner grossen Enttäuschung wurde meiner aufwändigen Arbeit kein Gütesiegel verliehen, im Gegenteil: Wir hätten in der Schweiz keine Tradition im Jagdhornblasen und andere fadenscheinige Argumente wurden vorgebracht. Offenbar war man noch nicht bereit für Neuerungen und die im Modell geforderte Aufhebung der Diskriminierung gegenüber den Jagdhornbläsern aus den Patentkantonen. Umso mehr kann ich heute mit Freude feststellen, dass
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unsere Anträge inzwischen sinngemäss umgesetzt worden sind. Notenbüchlein An die 70 Jahre sind es her, seit der Solothurner Jäger Dr. Willy Gressly die «Jagdsignale, Märsche und Tänze» für das Jagdhorn gesammelt und erstmals herausgegeben hat. Ende der 70er-Jahre war auch die 7. Auflage vergriffen, und so wurde ich beauftragt, eine neue Ausgabe an die Hand zu nehmen. In jener Zeit hatte das Jagdhornblasen einen überaus erfreulichen, kaum erhofften Aufschwung genommen. Auch das grosse Horn hielt in vielen Bläsergruppen Einzug. Somit war bei einem Neudruck ein grösseres Format angesagt, um die 1. und 2. Stimme für das Fürst-Pless- und das Parforcehorn aufzunehmen. Man hielt sich an die bewährte Grösse der Notenhefte vom bekannten deutschen Leiter und Komponisten Reinhof Stief. Es war höchst erfreulich, wie viele neue Stücke uns zugestellt wurden. Als neues Streckesignal konnte «Steinbock tot» in einer Bündnerund in einer Bernerfassung aufgenommen werden, ein Novum, welches an die Tradition der deutschen Signale anschliessen konnte. Das gefällige, 72 Seiten umfassende Notenheft wurde 1972 in einer Auflage von 2000 Stück herausgegeben und war nach ca. 10 Jahren vergriffen. Im Jahr 2006 erschien die lang ersehnte Edition in einem 100-seitigen Ringbuch mit dem vielversprechenden Titel «Jagdhornblasen für Frischlinge und alte Hasen». Das gut aufgemachte Werk ist offenbar von Musikpädagogen für Profis gedacht. Aber in erster Linie sind wir doch Jäger und nicht Bläser. Die zwei beigegebenen CDs wären eine gute Idee, wobei ich kein Verständnis habe für die lang anhaltende Trommlerei. Leider
fehlt auch die komplette Aufnahme der Jagdsignale. Schade. Es wäre bedauernswert, wenn sich dieser Musikband für künftige Neueinsteiger im Jagdhornblasen kontraproduktiv auswirken würde. Rückkehr der Grossraubtiere Der Wolf ist da, der Bär wird (wieder)kommen und die Aussetzung des Luchses hat man 1992 erzwungen. Ohne Zweifel ist die Rückkehr dieser Raubtiere eine Bereicherung der einheimischen Artenvielfalt. Wir werden lernen müssen damit umzugehen. Nichts gegen übereifrige BiologieTheorie und Legalitätsansprüche, aber vielleicht sollten zuoberst auf der Jagdkanzel mehr Vollblutjäger sitzen. Bei allem Respekt vor dem Management für Grossraubtiere ist ein To-
talschutz von Luchs, Wolf und Bär auf die Dauer nicht haltbar. In nicht zu ferner Zeit werden auch die Raubtierpopulationen auf eine erträgliche Dichte reguliert werden müssen. Dann ist es angebracht, dass auch diesen prächtigen Raubtieren die weidmännische Ehre zuteil wird. Das Signal «Bär tot» existiert bereits. Für Luchs und Wolf erlaube ich mir, zu Handen der Eidg. JagdhornbläserKommission auf diesem Weg die nachfolgenden Vorschläge zu machen. Die 2 neuen Streckesignale mögen die intensiven Proben für das Eidg. Jagdhornbläserfest vom 13. Juni in Baden etwas aufzulockern. Gut Ansatz und frohen Hörnerklang! Die Notenblätter können beim Autor angefordert werden: Leonhard von Däniken, Vorzielstrasse 50, 5015 Erlinsbach.
Aufruf zum Nachlass von Otto Braun
Das Jagdschloss Gross Schönebeck in der Schorfheide plant eine Ausstellung mit dem Thema «Jagd und Macht». Dazu werden die Trophäen des ehemaligen preussischen Ministerpräsidenten Otto Braun gesucht. Braun musste 1932 Deutschland verlassen und lebte mit seiner kranken Frau bis zu seinem Tod 1955 in der Schweiz. Auf Grund finanzieller Nöte sah er sich 1937 gezwungen, seine u.a. in der Schorfheide und Rominten erbeuteten Jagdtrophäen zu verkaufen. Es existiert ein Schreiben vom 25. Februar 1937, in dem er die Firma Glaser um Vermittlung bittet. Eine An-
frage an die Firma Glaser ergab leider keine weiterführenden Hinweise. Es wäre für unser Vorhaben sehr interessant, zu erfahren, ob sich in einer Jagdsammlung der Schweiz Trophäen von Otto Braun erhalten haben. Es war damals üblich, dass die Trophäen, so auch die von Braun, mit dem Abschussrevier und Datum versehen wurden. Er erbeutete in den Jahren 1919– 1932 einige Trophäen. Es handelte sich dabei um mindestens zwei Elchschaufler, 18 Rotwildgeweihe, 12 Damwildschaufler und 31 Rehgehörne. Für das Ausstellungsvorhaben wäre es sehr interessant zu erfahren, ob sich bis heute diese Trophäen erhalten haben. Vielleicht können die Leser/ innen des «Schweizer Jäger» in dieser Angelegenheit weiterhelfen. Kontakt: Museumsleiter H. Suter, Jagdschloss Gross Schönebeck, Schlossstr. 6, D-16244 Schorfheide OT, Gross Schönebeck, Tel. +033393/6 52 72.
Zum Abschuss der Schneehühner Was mich einleitend äusserst stark bedrückt, ist der Umstand, dass ein Jäger bekanntlich täglich ab ca. 15. Oktober zwei Schneehühner während der Niederjagd erlegen darf. Diese Tatsache ist beim heute in starkem Ausmass reduzierten Bestand dieser Vogelart sehr übertrieben und nach meiner Ansicht kaum vertretbar und nicht zu verantworten. Die Anzahl dieser graziösen Tiere, welche auf Bergtouren sommers- und wintersüber in verschiedenen Tälern unseres Kantons anzutreffen sind, ist nach meiner Ansicht zurückgegangen. Und was soll ich zum «Fleischkonsum» dieser bedrohten Tierart noch sagen? Zudem werden die Schneehühner mit Schrotpatronen während ihres Fluges geschossen, was eine Verletzungsgefahr für die mitfliegenden Vögel bedeutet. Immerhin ist die Dunkelziffer der nachträglich verendeten Tiere beträchtlich. Ebenfalls ist eine Zunahme des Raubwildes nicht ausser Acht zu lassen. Dieser Umstand gilt für die verschiedenen Raubvögel, speziell die vielen Krähen, die es speziell im Frühling auf die Jungbrut der Raufusshühner abgesehen haben. Soweit mir bekannt ist, ist das Erlegen von Schneehühnern nur noch in 4 Schweizer Kantonen erlaubt.
Unser Schneehuhn-Bestand vermindert sich von Jahr zu Jahr, weil die Schiesslust gewisser Schweizer- und Auslandjäger mit Settern an erster Stelle kommt. Dieser Zustand wird von der Kantonalen Jagdbehörde nie zugegeben. Ganz allgemein muss der Artenschutz einer notwendigen Überprüfung unterlegt und viel strengere Vorschriften ausgearbeitet werden. Die Abschuss-Statistiken sollen nicht mehr darüber hinwegtäuschen, dass die verantwortlichen Verfasser derselben entlastet werden. Zudem soll der Verkauf von einer vermehrten Anzahl Jagdpatenten der finanzielle Aspekt nicht mehr vordergründig sein. Hierbei verurteile ich nicht den Jäger, sondern bloss mit gebührender Ausdruckskraft die vorhandene, jetzt noch gültige Kantonale Gesetzgebung und ersuche deshalb mit diesen Äusserungen sehr dringend die verantwortlichen Instanzen, diesem leidigen Problem nachzugehen und das Schneehuhn unter den ihm gebührenden Schutz zu stellen, und auf alle Fälle eine massive Reduktion des Abschusses zu verwirklichen. Fridli Wyss, Champfer
Merkel KR 1 In kurzer Zeit hat die Merkel KR1 viele Jäger mit ihrer individuellen Linie und praxisgerechten Technik überzeugt. Die besonders führige Stutzenversion besticht mit ihrer traditionellen und prägnanten Erscheinung. Zum Erfolg gehört mehr als ein attraktives Styling. Das einmalige Kurzsystem mit herausnehmbarem Magazin zum Beispiel. Oder der zuverlässige Verschluss, der mit sechs Warzen sicher verriegelt. Die KR1. Kurz und gut.
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Auflösung Seiten 70/71 1 Waldhühner (obwohl nicht alle Arten ausschliesslich im Wald leben) 2 D 3 C 4 A 5 B 6 der Haselhahn 7 B 8 C 9 A+B+C
10 11 12 13 14 15 16
B A B A+C C A+B Haselhuhn, Alpenschneehuhn 17 am Boden 18 Rackelwild 19 A
Bezug über den Fachhandel
Importeur: Glaser Handels AG www.glaser-handels.ch
Lebensraum
Zugvogelkampagne «Born to Travel» gestartet Vogelschutzorganisationen von BirdLife in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika haben ihre erste gemeinsame und internationale Zugvogelkampagne «Born to Travel» lanciert. Die vierjährige Kampagne dient dem Schutz der Zugvögel wie der Rauchschwalbe und des Gartenrotschwanzes und vielen anderen vor Gefahren unterwegs, im europäischen Brutgebiet und in den Überwinterungsgebieten. Der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz ist bei «Born to Travel» an vorderster Front dabei und widmet das ganze Jahr dem Zugvogelschutz. Zu diesem Zweck hat er eine eigene grosse Vogelzugkarte herausgegeben. Dank der Zugvogelkampagne von BirdLife sollen auch künftige Generationen das Naturwunder Vogelzug erleben können. Wie bedroht Zugvögel sind und wie wichtig ihr Schutz über die einzelnen Landesgrenzen hinaus ist, zeigte an Weihnachten 2008 eine Rauchschwalbe in Südafrika. Die Rauchschwalbe wurde im Rahmen eines Schutzprojektes im Feuchtgebiet von
Mount Moreland gefangen. Der beringte Vogel stammte aus Finnland und hatte auf seinem ersten Zug mindestens 11 000 Kilometer zurückgelegt. Im Überwinterungsgebiet von Mount Moreland schlief der Jungvogel jeweils im Schilf zusammen mit über 3 Millionen anderen Rauchschwalben, also 8 Prozent des europäischen Brutbestandes. Doch dieses Feuchtgebiet war gefährdet durch den Bau eines Flughafens, den Südafrika als Gastland der Fussball-Weltmeisterschaft 2010 errichten muss. Erst internationaler Protest, darunter auch vom Schweizer Vogelschutz SVS, brachte eine Lösung und rettete die Rauchschwalben, die mit dem Frühling nun nach Europa zurückkehren. Schutz über alle Grenzen hinweg Die BirdLife-Zugvogelkampagne «Born to Travel» will zeigen, wie einmalig und faszinierend das Naturwunder Vogelzug ist. Sie will erreichen, dass auch künftige Generationen den Vogelzug erleben und bewundern können. Die mehrjährige Kampagne
soll zeigen, was nötig ist, um das Überleben sowohl von besonders gefährdeten wie auch noch recht häufigen Zugvogelarten zu sichern. Die BirdLifePartner von Europa, des Mittleren Ostens und von Afrika wollen durch ihre Zusammenarbeit dringende Massnahmen zum Zugvogelschutz über Ländergrenzen hinweg umsetzen. So steht in diesem Frühling die Förderung der Brutgebiete in Europa und die Information der Bevölkerung im Vordergrund. In der Schweiz ist der SVS mit seiner 30-jährigen Erfahrung im Zugvogelschutz an vorderster Front dabei und stellt das ganze Jahr unter das Motto des Zugvogelschutzes. Konkret engagiert sich der SVS für bessere Lebensräume des Gartenrotschwanzes, des Vogels des Jahres 2009. Der Gartenrotschwanz ist ein Zugvogel und verbringt den Winter westlich der Sahara. Im Schweizer Brutgebiet ist der farbenfrohe Vogel auf traditionelle Obstgärten mit Hochstämmern und lückige Wiesen angewiesen. Der SVS unterstützt aber auch andere Zugvogelarten im Rahmen der Artenförderung.
Im Überwinterungsgebiet in Südafrika versammeln sich die Rauchschwalben an ihren Schlafplätzen im Schilf.
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Berühmte Zugvögel, maximale Leistungen Die berühmteste Pfuhlschnepfe der Welt legte im Frühling 2007 auf ihrem Zug ganze 10 200 Kilometer Flugstrecke zurück – nonstop! Der Vogel flog von Neuseeland zum Gelben Meer in China und legte diese Rekordstrecke in 9 Tagen zurück. Darauf flog er ins Brutgebiet Alaska weiter. Im gleichen Jahr brach diese Pfuhlschnepfe sogar noch ihren eigenen Rekord: Von Alaska zog sie direkt übers Meer nach Neuseeland zurück: 11 600 Kilometer in 8 Tagen. Dank Satellitentelemetrie wurde diese ungeheure Flug- und Navigationsleistung überhaupt bekannt.
Neues Zugvogelposter «Naturwunder Vogelzug» Die neusten Zahlen von BirdLife International zeigen, dass die Zugvögel dringend Schutz brauchen: Etwa 10 Prozent der Zugvögel sind weltweit vom Aussterben bedroht. In Europa-Afrika nehmen von gut 500 ziehenden Wasservogelpopulationen 42 Prozent im Bestand ab, nur 22 Prozent nehmen zu. Die wichtigsten Faktoren für den Rückgang der Vögel sind die Zerstörung des Lebensraumes in den Brutgebieten und in den Rastgebieten und Winterquartieren (z.B. Überbauungen, Trockenlegungen, Rodungen). Vor allem Bestände der Langstreckenzieher sind deswegen zum Teil stark geschrumpft. Hinzu kommt der Klimawandel, der sich ebenfalls auf die Zugvögel auswirkt. Um die Bevölkerung auf das Wunder und die Faszination des Vogelzuges aufmerksam zu machen, hat der SVS zudem neu ein attraktives Zugvogelposter «Naturwunder Vogelzug» herausgegeben, das bei der Geschäftsstelle in Zürich bezogen werden kann. Das reich bebilderte Poster im A1-Format gibt Einblick in die Welt des Vogelzugs und zeigt anhand verschiedener Arten, welch grossartige Leistung die Vögel erbringen, welche Zugrouten sie benützen, wie sie sich orientieren und wie dringend ihr Schutz über die Landesgrenzen hinaus ist. Das Poster kann für 5 Franken in Briefmarken bezogen werden beim SVS/BirdLife Schweiz, Postfach, 8036 Zürich, svs@birdlife.ch.
Band 1: WILD Die Alpen sind als Lebensraum für Mensch und Tier so vielfältig und unterschiedlich wie die Lebewesen, die ihnen durch ihr kulturelles und natürliches Dasein markante Züge verleihen. Natur, Tier und Mensch treffen auf knappem Raum mit entgegengesetzten Bedürfnissen aufeinander. Konflikte sind vorprogrammiert – auch durch die Jagd. Sie prägt das Geschehen im Lebensraum Alpen, seit Menschen auf Nahrungssuche sind. Im ersten Buch des auf drei Bände ausgelegten Werkes «Jagd in den Alpen» wird die Dialektik von Lebensraum und Wild in ernsthafter und einfühlsamer Art und Weise dargestellt. Ohne aufdringlich
oder wertend zu sein, gelingt es, die oft delikaten Fragestellungen im sachlichen Kontext zu diskutieren. Damit können Jäger, Naturliebhaber und Interessierte gleichermassen beginnen, sich Gedanken über eine kulturhistorische Seinsfrage zu machen. In beeindruckenden und noch nie gesehenen Bildstrecken werden die einzelnen Arten vorgestellt: Steinbock, Hirsch, Wolf und Bär, Hase, Kormoran, Bartgeier und Eisvogel – um nur einige zu nennen. Zum Greifen nah; sympathisch, natürlich, Juwele aus dem Wunder Natur und Elemente der Faszination Jagd. Mehr als 295 spektakuläre, grossformatige Farbbilder der besten Naturfotografen Europas. Renommierte Experten schreiben fesselnde Beiträge über Lebensraum, Wildarten, Wildverhalten und allgemeines Jagdwissen. Unter den Autoren befinden sich auch Schweizer Persönlichkeiten wie Doz. Dr. Marco Giacometti und Martin Merker. Ein Erlebnisbildband für Jäger/innen und Naturfreunde mit ausdrucksstarken, einmaligen Naturaufnahmen. Herausgeber: Ingeborg Lanthaler und Johann Waldner.Verlag: Ideal / Athesia, Meran. Format: 24x32 cm. Seiten: 224 farbig, durchgehend grossformatig vollfarbig bebildert. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links. Preis: Fr. 83.90.
Drei neue Kurzporträts Wir Menschen haben zu Wildtieren oft eine recht ambivalente Haltung. Wir bewundern ihre Schönheit, ihre Eleganz und ihr freies Leben. Sobald sie aber unseren Lebensraum nutzen, ihre Spuren in unserem Umfeld hinterlassen oder gar unsere Haustiere gefährden, schlägt die Bewunderung nicht selten in Ablehnung um. Doch keine Regel
ohne Ausnahme. Gegenüber einem Wildtier ist das anders: Der Igel hat nicht nur den menschlichen Siedlungsraum, sondern auch unsere Herzen erobert. Seine dunkel glänzenden Augen und das frech vorgestreckte Näschen lassen den nächtlichen Wanderer putzig und keck erscheinen, und in Fabeln wird er als bedächtig, aber klug dargestellt. Er
Literatur
Neuerscheinung: Jagd in den Alpen Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.
Gefährliche Plattform
Fehlschuss Die Technik macht’s möglich. Mit dem Handy oder der Digitalkamera lassen sich Videoclips aufnehmen und über das Filmportal YouTube ins Internet stellen. Unter dem Suchwort «Jagd» und weiteren jagdbezogenen Begriffen lassen sich Filme jeder Art herunterladen. Dabei sind auch sehr fragwürdige Jagdsequenzen, für die sich jeder aufrichtige Weidmann schämen würde. Ausschnitte von Abschüssen auf Fütterungen, über Wände stürzende Gämsen und Zeitlupenaufnahmen von Murmeltierabschüssen. Ein wahrer Fundus für Jagdgegner. Nachdenklich stimmt, dass die Filme von Jagdbegleitern oder Jägern selbst – auch aus der Schweiz – hochgeladen werden. Mit solch unüberlegten Veröffentlichungen wird der Jagd ein Bärendienst erwiesen. kg
ist der Liebling vieler Kinder, und der erste Igel nach dem langen verschlafenen Winter ist immer wieder ein Erlebnis. Trotz aller Sympathie drohen jedoch dem Stacheltier durch den Menschen auch die grössten Gefahren. Da nützen selbst Stachelkleid und blitzschnelles Einrollen zu einer gepanzerten Kugel wenig. Der jüngste «Wildbiologie»-Artikel stellt den Igel jenseits aller Fabeln und Mythen vor. Er liefert eine profunde Biologie des Igels, mit Betonung auf sein Verhalten, und zeigt, dass das urtümliche Stacheltier oft ganz anders als vermutet und gerade deshalb interessant und schützenswert ist. Die oben angesprochene Ambivalenz der Menschen gegenüber Wildtieren trifft dagegen auf die Elster zu, welcher ein zweiter Artikel der Frühjahrsausgabe gewidmet ist. Als ehemals typischer Feldvogel hat sich die Elster in den letzten Jahrzehnten zunehmend in
Gärten und Parkanlagen angesiedelt und ist damit vermehrt auch in unser Bewusstsein vorgedrungen. Trotz ihrer Popularität: Die Elster hat oft nicht den besten Ruf. Sie gilt gemeinhin als frech, diebisch und dreist. Schon früh wurde sie intensiv verfolgt, regional bisweilen auch ausgerottet. Der Artikel überrascht mit hochinteressanten Fakten zur Biologie dieses intelligenten und anpassungsfähigen Rabenvogels. Elstern-kritische Leserinnen und Leser könnten durch den Beitrag ihre Meinung zurechtrücken, und diejenigen, die bisher schon von Elstern fasziniert waren und sind, werden zusätzliche wissenswerte Details erfahren. Als dritter Artikel ist ein Kurzporträt über das Wildkaninchen erschienen. Die drei Artikel sind erhältlich zu jeweils Fr. 7.– bzw. Fr. 2.50 (Kurzporträt) bei WILDTIER SCHWEIZ (Strickhofstr. 39, 8057 Zürich, Tel. 044 635 61 31). Ein Abonnement WILDBIOLOGIE mit viermal 2–3 Artikeln pro Jahr kostet Fr. 58.– (Ausland: Euro 45.–). Schweizer Jäger 5/2009
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ZAREN und KÖNIGE als JÄGER Berühmte Jäger aus zwölf Jahrhunderten (6) Ein Blick in die Vergangenheit soll Zukunftsvisionen anregen. Zu jeder Zeit hat der Mensch gejagt aus Existenznotwendigkeit, aus gesellschaftlichen Verpflichtungen und aus der Verpflichtung der Tierwelt und der Natur gegenüber. Der «Schweizer Jäger» publiziert diese einmalige Show in die Geschichte in loser Folge. Text und Fotos: Walter Rohdich
Die russischen Zaren als Jäger Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kommt eine jagdliche Unsitte auf, die die Nordamerikaner auf ihrem Kontinent schon vorexerziert haben: Mit dem Bau der
«Auf Tödtung eines Wildstiers steht eine furchtbare Strafe.» Eisenbahnen durch die russischen Steppen beginnt das Schiessen aus den Zügen. In einem speziellen Jagdzug – Erster Klasse für den Jagdherrn und seine Gäste, Zweiter für die Jäger – fuhr man durch die Gegend, schoss vom Zug aus oder benutzte den Zug einfach, um rasch von einem Revier ins andere zu eilen. Neben 681 Wölfen und 743 Füchsen mussten in den Jahren 1887 bis 1913 8656 Hasen ihr Leben lassen. Wer über Jagden in Russland berichtet kann eine Wildart nicht übergehen: den Wisent; darf eine Gegend nicht aussparen: den Urwald von Bialowicza. Über den politischen Werdegang dieses Waldgebiets soll hier nur soviel gesagt werden, dass es viele verschiedene Herren hatte: Polen, Lithauer, Russen, dass es seit der Teilung Polens von 1795 zu Russland gehörte und heute zwischen Polen und Weissrussland aufgeteilt ist. Eine Beschreibung die-
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Ablieferung des Pelztributs in Russland aus dem 17. Jahrhundert.
ses Reviers hat Alfred Brehm 1865 gegeben: «Die russische Provinz Grodno in Litthauen beherbergt auf 630 Geviertmeilen nur eine halbe Million Menschen. Zum grössten Teil ist sie eine waldlose Ebene; in der Mitte aber enthält sie ein Kleinod eigenthümlicher Art. Das ist der allen Thierfreunden wohlbekannte Wald von Bialowicza, ein echt nordischer Urwald von sieben Meilen Länge und sechs Meilen Breite... Mitten im Walde das Dorf gleichen Namens, es besteht blos aus mehreren Blockhäusern und einem hölzernen Jagdschlosse, welches August III., König von Polen und Kurfürst von Sachsen, erbauen liess... Ausserhalb der gebahnten Wege ist der Wald kaum zu betreten. Der Wald von
Bialowicza ist nämlich noch heutigen Tages der Zufluchtsort einer Menge Thiere, welche in anderen Gegenden bereits ganz ausgerottet sind. Er beherbergt heute noch das grösste Säugethier des europäischen Festlands, den Wisent... Strenge Gesetze schützen den Wisent dort; nur auf besonderen kaiserlichen Befehl darf ein Stück des Standes geschossen werden; und hätten nicht schon seit mehreren Jahrhunderten die wechselnden Besitzer dieses wunderbaren Thiergartens solchen Schutz gewährt, der Wisent hätte sicherlich schon aufgehört, ein europäisches Thier zu sein... Auf Tödtung eines Wildstiers steht eine furchtbare Strafe.» Ehe die hier von Brehm geschilderten Zustände galten, verlief die wechselvolle Geschichte des Urwaldes durch alle Höhen und Tiefen, jagdliche Ereignisse wechselten mit kriegerischen, Könige, Fürsten, Soldaten und Wilderer sorgten für das Auf und Ab des Wildbestandes – genau genommen ist Ruhe erst seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eingekehrt. Schon bevor das Waldgebiet im Zuge der dritten polnischen Teilung 1795 an Russland ging, verlieh Zarin Katharina II. grosse Teile des Urwaldes an ihre zahlreichen Günstlinge und Liebhaber, und erst Nichtjäger Alexander I. erklärte Bialowicza zum Bannforst für die Erhaltung der Wisente. Im Jahr 1809 wurden
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350 Wisente registriert, 1811 wütete ein riesiger Waldbrand, 1812 waren es Napoleons Truppen und die Wölfe, die unter den Tieren aufräumten. Aber schon 1813 begann man mit einer richtigen Hege in Form von Abschussbegrenzungen und winterlichen Wildfütterungen, die den Bestand hochschnellen lässt: 1832 leben 770, 1857 1898 und 1861 1447 Wisente in Bialowicza; das blieben freilich die höchsten Zahlen. In den Jahren 1843 bis 1846 wird der Urwald neu vermessen und in 541 verschiedene Jagdreviere eingeteilt, der gesamte Bezirk wird direkt dem Zarenhof unterstellt, die von Brehm erwähnten «furchtbaren» Strafen werden jedem Wilderer zugesagt. Der nächste Zar mit jagdlichen Ambitionen ist Alexander II., der von 1855 bis 1881 regierte. 1860 findet die erste grosse Hofjagd statt, zu der, wie in alten Zeiten, die ausländischen Gesandten und Würdenträger geladen sind. 28 Wisente bleiben auf der Strecke. Um es den herrschaftlichen Nimroden nicht zu schwer und gefahrvoll werden zu lassen, hat man ein 400 Hektar umfassendes Gebiet in ein Gehege verwandelt, in das schon Monate lang vorher die Wisente eingetrieben worden waren. Wie zu Zeiten der sächsischen Könige Polens schiessen die hohen Jäger unter Bewachung des Jagdpersonals oder von sicheren Hochsitzen aus. Die Deutsche Jäger-Zeitung brachte eine Übersetzung aus dem Russischen von dieser Zarenjagd am 6. und 7. Oktober 1860: «Nach einigen Minuten voller Erwartung hörte man auf den Ständen das Brechen des Reisigs, und gleich darauf zeigten sich mehrere kolossale Wisente vor dem Kaiserstand. Es erdröhnte der erste Schuss, und einer dieser Bewohner des Urwalds brach, auf den Stich getroffen, verendend zusammen. Diesen Meisterschuss hatte Se. Majestät abgegeben. Gleich darauf erlegte Hochdieselbe den zweiten Wisent auf 75 Schritte durch einen Kopfschuss. Auf dem Nachbarstand ?erlegte Prinz Karl von
Schloss und Gut Perchino bei Tula.
Preussen gleichfalls einen Wisent mit wohlgezieltem Schuss... Nach dem Wisent zeigte sich auch das andere Wild. Es entwickelte sich nun ein höchst malerisches und belebtes Bild: bald flüchtete ein Stück Damwild wie ein Pfeil bei den Schützen vorbei, bald zeigte sich wie ein Schatten die Silhouette eines Rehes zwischen den Baumstämmen. Eingeschüchterte Hasen huschten im Gesträuch he-
«Nach einigen Minuten voller Erwartung hörte man auf den Ständen das Brechen des Reisigs, und gleich darauf zeigten sich mehrere kolossale Wisente vor dem Kaiserstand.» rum, vergeblich einen sicheren Zufluchtsort suchend. Ungefüge Sauen stürzten blindlings dem bergenden Dickicht zu...» Diese Jagden finden bis 1913 statt, dann werden sie durch die politischen Wirren abgebrochen, um nie wieder aufgenommen zu werden. 1914 gab es 735 Wisen-
Zarin Anna als Jägerin.
te in Bialowicza, 1917 121, 1919 nur noch sieben – in unserer Zeit müssen die ersten Tiere, um zu hohe Bestände zu vermeiden, zum Abschuss freigegeben werden... In der Zeit vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Untergang des Zarenreichs findet in Russland eine Jagdart ihre Vollendung und den letzten Höhepunkt: die von uns schon erwähnte Jagd auf Wölfe, Füchse und Hasen mit den schnellen Barsois. Initiator ist Grossfürst Nikolai Nikolaijewitsch, ein alter Bekannter und Züchter der Perchinorasse, die nach dem gleichnamigen Gut, das der Grossfürst erwarb, benannt wurde. 1873 wurde die Kaiserliche Gesellschaft zur Verbreitung der Jagdhunde wie regelrechter Jagdführung gegründet. Der Aufwand ist noch einmal enorm und übersteigt alle Vernunft der Zeit, denn um die grossangelegten Jagden, zu denen stets ausländische Gäste geladen werden, unterhalten zu können, existiert eine Hundekoppel von 365 Stück, ein Marstall von 87 Pferden und ein Mitarbeiterstab von 78 Mann. Nur wenige Jagden im Jahr finden statt, die übrige Zeit aber muss die komplette Einrichtung erhalten und durchexerziert werden. Der Riesenaufwand rechtfertigte sich nicht: Zwei Füchse und 36 Hasen an einem Jagdtag, es war der 10. Oktober 1912, hätten auch zehn Prozent der aufgebotenen Jäger erlegen können! Nun, gut fünf Jahre später ist es mit solcher Jagdherrlichkeit Russlands für immer vorbei... Schweizer Jäger 5/2009
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Königliche Jagd in England Die Insel jenseits des Kanals ist Jagdland seit Urzeiten. Sie ist aber auch jenes Land, in dem die Jagd schon lange kein königliches Privileg mehr war, als die französischen Könige noch auf dieses Vorrecht pochten und deutsche Fürsten ei- fersüchtig und gewaltsam jeden Mitbewerber aus den Revieren heraushielten. Immerhin: In England sassen die königlichen Köpfe wesentlich lockerer als auf dem Festland, was das Beispiel Karl I. ja drastisch beweist, und das Königtum musste der landbesitzenden Bevölkerung schon früh in der Geschichte Zugeständnisse machen. Doch liegt auch in England die Jagd mit dem ersten Auftreten der Köni- ge in deren Händen, sie verfügen hierüber Verordnungen und Gesetze, die an Härte und Konsequenz nichts zu wünschen übrig lassen. Dem «Sportsgeist» dieser Bevölkerung entsprechend, die sich ja aus den verschiedensten Menschenschlägen Europas gebildet hat, wird die Jagd bald eine
Eduard VII. und seine «WochenendJagdgesellschaft».
«Übt alle menschlichen Künste und Fertigkeiten, besonders aber Jagen und Reiten ...» Angelegenheit von körperlicher Ertüchtigung und kriegerischer Ausbildung. Mit dem Rückzug der Römer von der Britannischen Insel entsteht hier eine Leere. Land und Leute leiden im Streit der Mächtigen untereinander und unter den zahlreichen Überfällen von aussen, so dass es jede Gesetzgebung schwer hat. Erst unter König Alfred dem Grossen, 848 bis 901, nimmt die Bedrohung der Insel ab und eine gewisse erste Einigung kam zustande. Alfred liebt besonders die Falkenbeize und die Jagd mit Hunden, zwei Jagdarten, die überhaupt in England früher Bedeutung ?erlangten als auf dem Kontinent. Die Römer haben in England den Fasan eingeführt, der sich neben Rebhuhn und Reihern gut zur Falkenjagd eignet
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und auch das ideale Wild zum Einsatz der Vorstehhunde war. «Übt alle menschlichen Künste und Fertigkeiten, besonders aber Jagen und Reiten...» Dies ist die Ermahnung Alfreds an seine Kinder. Eine besondere, wenig sportliche Methode, um eine grosse Menge Wild zu erbeuten, wurde damals in England eingeführt: Zwei lange, in die Landschaft gesetzte Zäune aus Weidengeflecht bildeten ein offenes Dreieck, in das die Wildrudel einwechselten oder getrieben wurden, also einem trichterförmigen Ausgang zu, wo die Jäger warteten oder Fallen angebracht waren, in die das Wild stürzte. Aber auch ganz reguläre Überlistungs- mittel, die noch heute gültig sind, wurden von den Jägern der Zeit angewandt: Anlage von Wildäckern, um das Wild an die gewünschten Stellen zu locken, Nachbildungen von Wasserwild als Lockvögel, Täuschen
Grosse Bedeutung hatte auf der Insel vor tausend Jahren auch die Jagd auf Wölfe ... und Locken des Wildes durch Nachahmung der Paarungslaute, Anschleichen mit Hilfe von Attrappen, mit Vieh oder auch zahmen Wildtieren, Ansitz an den Zwangswechseln, die auch künstlich geschaffen wurden. Man bedenke, dass Speer- und Bogen-
schützen viel näher an die Beute heran mussten als die späteren Benutzer der Feuerwaffen. Die Jagd mit Pferden und Hunden, dem flüchtigen Hirsch nach, ist die Haupt- und Lieblingsbeschäftigung der Könige gewesen. «Wenn sie den Wald erreichten, zogen sie in verschiedenen Richtungen auf den Waldwegen dahin. Von dem Gebell der Hunde und dem Getön der Hörner wurden ganze Rudel von Hirschen flüchtig. Von diesen wählte der König mit seiner Meute einen aus und verfolgte ihn lange auf verwickelten Pfaden mit grosser Schnelligkeit der Hunde und Pferde.» Ein Vorsuchen und Zusammentreiben findet offenbar noch nicht statt, man reitet aufs Geradewohl ins Revier und sucht dort nach Fährten und Spuren, die von den Hunden aufgenommen werden können. Es sind immer wieder die schnellen Hunde, an denen Fürsten wie Eduard der Bekenner ihren grössten Spass haben: «Eduards Hauptvergnügen waren die Feldjagden und die Freude an seinen schnellen Hunden, wenn ihr Laut durch den lichten Wald erscholl. Jeden Tag nach seiner Morgenandacht widmete er sich diesem Vergnügen.» Grosse Bedeutung hatte auf der Insel vor tausend Jahren auch die Jagd auf Wölfe, die ja nicht nur den Viehbestand des Menschen, sondern auch das Wild bedrohten und dauernd beunruhigten. Von
1135, im Jahr 1110 in einem Walderlass bestimmt: «Ich behalte durch die allgemeine Zustimmung Meiner Barone Meine Wälder, wie Meine Vorväter die Ihren behielten.» Wer Gesetze erlässt gerät prompt in den Zwang, sie durch-
«Wer einen Hirsch, ein Wildschwein oder auch nur einen Hasen tötet, dem sollen die Augen herausgerissen werden.» setzen und überwachen zu lassen; wer dem Volk das Jagen verbietet, muss es also auch beaufsichtigen, und Gesetze ziehen ja nicht nur diese Aktivitäten nach sich, sondern auch Strafen in mannigfacher Ausführung. Immer gab es Menschen, die sich nicht abschrecken liessen: Wie leicht ist es doch für einen Dorfbewohner oder Moorbauern, in den stillen, unendlichen Weiten, sich Wild anzueignen, zumal alle Waffen noch lautlos arbeiten und die Kunst des Fallenstellens und Schlingenlegens in den Breiten damals jedermann bekannt war. Im Einerlei der täglichen, meist kargen Nahrung lockt ein fetter Braten besonders nachhaltig...
Rebhuhnfang in England.
Mit dem Regierungsantritt Richard I., 1157 bis 1199, beginnen die Jagdgesetze das Land zu drangsalieren, da nun auch die Jagd eine eigene Gerichtsbarkeit und besondere Gesetze erhält, sowohl zum Schutz des Wildes als auch der Forsten, neue Behörden entstehen mit all ihren Vor- und Nachteilen. Eduard I., 1239 bis 1307, verleiht zum Beispiel ein Jagdrecht mit folgenden Worten: «An Peter de Moresby, Pfarrer der Kirche von Aykenskarth, dass er zu allen Jahreszeiten ausser den Schonzeitmonaten Hasen, Füchse und Katzen mit seinen eigenen Hunden in der Jagd des Johann von Britannien, des Ältesten zu Wensledale, jagen darf. Diese Jagd gehört dem König, und die Bewilligung geschieht unter der Voraussetzung, dass er nicht des Königs grosses Wild erlegt oder dort die Hetzjagd ausübt.» Die ersten gesetzlichen Regelungen der Schonzeiten waren noch keine echten Hegemassnahmen in unserem Sinn, verfolgten zwar den Zweck der Erhaltung des Wildes, aber nicht unter biologischen Gesichtspunkten, sondern nur, um immer genug zum Jagen zu haben. König Johann, 1167 bis 1216, der als letzter noch Wilderer, die sich an seinem Rotwild vergriffen haben, hinrichten lässt, informiert uns in einem Schreiben vom 28. Dezember 1213 über den Aufwand, der bereits bei seinen Jagden getrieben wird: «Der König an Roger de Neville. Wir senden Euch William de Ireby mit seinen Gefährten, sieben Hunden, fünfzehn Dienern, 28 Windhunden und 44 stumm jagenden Hunden, um Wildschweine im Park von Bricstoc zu jagen. Ihr habt dafür zu sorgen, dass das Wildpret eingesalzen und im guten Zustand erhalten wird. Die Häute habt Ihr bleichen zu lassen und aufzubewahren, wie es der besagte William Euch aufträgt. Wir befehlen Euch ferner, für Verpflegung und Unterkunft zu sorgen, solange er und seine Leute auf Unseren Befehl bei Euch sein werden...» Fortsetzung folgt Schweizer Jäger 5/2009
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König Edgar ist überliefert, dass er den Walisern die jährliche Abgabe von 300 Wolfsfellen auferlegte. Das erste englische Jagdgesetz wurde durch König Knut im Jahr 1016 erlassen: «Ich befehle, dass jeder auf dem Land oder in den Wäldern, die sein Eigentum oder Herrschaftsgebiet sind, das Weidwerk nach Belieben ausüben kann.» Eine einschneidende Änderung der englischen Jagdmethoden findet erst mit der Eroberung der Insel durch die Normannen statt. Diese pflegen das Wild zu hetzen und sehr hart zu verfolgen, damit entfällt allmählich die Methode des Zutreibens. Hirsche werden mit Hilfe eines Leithundes aufgestöbert und in der Parforcejagd zur Strecke gebracht. Diese Jagdart ist von einer guten Verständigung abhängig: Ohne Jagdhorn geht es nicht, das System der akustischen Signale, in Kriegen und Schlachten längst angewandt, wird nun in der Jagd vervollkommnet. Immer bedeutender wird die Jagd im Spiel der politischen Kräfte, indem die Könige da- rangehen, ihre Reviere und Forsten auf Kosten anderer Bodenbesitzer zu vergrössern und/ oder verdiente Männer mit Jagdrechten zu belohnen. Ein Meister dieses Fachs ist Wilhelm I., etwa 1027 bis 1087, der die Jagdgesetze Englands an die des Festlandes anglich – wodurch sie nicht besser und bürgerfreundlicher wurden. Seine brutale Gesetzgebung formulierte so: «Wer einen Hirsch, ein Wildschwein oder auch nur einen Hasen tötet, dem sollen die Augen herausgerissen werden.» Ohne Rücksicht auf bestehende Rechte und in bewusster Konfrontation zu den Baronen, die stets mit dem jeweiligen Königshaus um die Macht rangeln, erklärt Wilhelm weite Gebiete zu Bannforsten, also königlichen Jagdrevieren, um diese dann in untergeordneten Rechten weitergeben zu können. Dass hier die Ursachen für nicht endende Streitigkeiten liegen ist einleuchtend, und so wundert es nicht, dass ein König wie Heinrich I., 1068 bis
R AUFUSS-
=
HÜHNER
=
Raufusshühner sind eine besondere Gruppe der Hühnervögel, gekennzeichnet durch ihre vollständig befiederten Ständer. Alle Raufusshühner sind heute durch Zerstörung ihrer Lebensräume in ihrem Bestand bedroht und haben deshalb bei uns ganzjährige Schonzeit.
=
A
<
= balzend
B
=
1
= <
Wie werden Raufusshühner noch genannt?
7 A B
Von den Raufusshühnern leben das Alpenschneehuhn ständig und das Birkwild teilweise ausserhalb von Wäldern. Ordnen Sie richtig zu:
balzende Hähne
C =
Winter <
Herbst
Sommer
Sommer
= =
< Sommer Winter =
D 70
=
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2 3 4 5 6
Alpenschneehuhn
C
8
Birkwild
Der Stoss der Auerhenne ist leicht gegabelt. Der Stoss der Birkhenne ist leicht gegabelt. Es gibt keinen Unterschied.
Welches Raufusshuhn ist etwa so gross wie ein Rebhuhn?
A
das Birkhuhn
B
das Alpenschneehuhn
C
das Haselhuhn
Auerwild Haselwild
Welcher Hahn trägt einen aufrichtbaren Federschopf?
An welchem Merkmal unterscheiden sich Auer- und Birkhenne im Flugbild?
Welche Raufusshühner zählen zum Niederwild?
A
das Birkwild
B
das Alpenschneehuhn
C
das Haselwild
10
A B C
Raufusshühner sind
A
Kulturfolger
B
Kulturflüchter
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Worin liegt die Hauptursache für den Bestandsrückgang der Raufusshühner?
15
Welche Massnahme zur Sicherung bzw. Anhebung der Restbestände an Raufusshühnern ist vordringlich?
16
Welche Raufusshuhnarten leben in Einehe?
grossflächiges Aussetzen der betreffenden Wildarten
17
Winterfütterung
Wo brüten die Hennen der Raufusshühner?
Schaffung bzw. Sicherung geeigneter Lebensräume In welchen Zeiten reagieren die Raufusshühner besonders empfindlich auf menschliche Störungen?
A
im Winter
B
zur Balz- und Brutzeit
C
im Herbst
18 19
Wie bezeichnet man die Kreuzung zwischen Birk- und Auerwild?
Sind die Jungen aller Raufusshühner Nestflüchter?
A
in der Zerstörung des Lebensraumes
B
in den natürlichen Feinden
A
ja, ausnahmslos
C
in der Bejagung in früheren Jahren
B
nein, die des Birkwilds nicht
C
nein, die des Haselwilds nicht
12
Wie verbringen die Raufusshühner den Winter?
A
Sie verstreichen in mildere Gebiete.
B
Alle Arten sind Standvögel.
C
13
Das Haselwild ist Zugvogel, die übrigen Arten sind Teilzieher.
Wovon leben die Raufusshühner im Winter?
A
von Knospen und Beerenkraut
B
von Eicheln, Bucheckern, Zirbelnüssen
C
Testen Sie Ihr Wissen
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das Auerwild weitgehend von Nadelholztrieben
Testlänge: 19 Aufgaben Testzeit: 10 Minuten Auswertung: 17 Fragen sehr gut 15 Fragen ausreichend weniger ungenügend
www.schweizerjaeger.ch
Abdruck aus den Lehrheften für Jungjägerausbildung mit freundlicher Genehmigung von Heintges Lehr- und Lernsystem GmbH. (Vervielfältigung, Fotokopie und Nachdruck verboten!) Bezugsquellennachweis siehe Rubrik «Jägermarkt», Seite 1, oben links. Antworten siehe Seite 63 Schweizer Jäger 5/2009
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Jagdpraxis
K AHN-JÄGER und ENTENKANONEN Von irdenen und anderen Tauben – Teil IV Von Markus-Urs Felder «Es war halb zehn Uhr abends. Die Februar-Kälte biss wie ein Hund in Füsse, Beine und Hände. Seit drei Stunden manövrierte ich den Kahn, Die ganze Kunst der auf dem Bauche Entenjagd besteht darin, liegend, durch Schilf, über die Vögel in Reichweite Sandbänke und zu bekommen. (C.T. Dalgety) offenes Wasser. Endlich, wohl 80 Meter voraus in guter Schussposition, unzählige Enten, Gänse und Schwäne. Ich drehe an der Kurbel, die Läufe heben sich über den Bug,
Abzugsschnur ziehen, gewaltiger Donner. Das kleine Boot erzittert und schwankt bedrohlich, beide Läufe senden je 450 Gramm 4,75 mm-Schrot übers Wasser. 24 Stockenten, 16 Pfeifenten, vier Krickenten und eine Kanadagans sind mein.» Man weiss heute kaum mehr etwas über die professionellen Wasserwildjäger des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Weniges haben sie aufgeschrieben, weniges hinterlassen. Manch einer, der im Sommer als Landarbeiter oder Korbflechter sein Auskommen fand, kam dank der ordentlichen Preise für Enten oder
Gänse, die der Dorfmetzger zahlte, mit Anstand über den Winter. Ihre Waffen, die in den besten Ausführungen damals auch von vielen Amateuren mit Passion geführt wurden, scheinen aus der Burgunderbeute zu stammen, doch waren es renommierte Firmen wie Greener in Birmingham oder Holland&Holland in London, welche die so genannten Kahn- oder Puntflinten bis etwa 1913 mit Erfolg herstellten und verkauften. Benutzt und eingesetzt wurden sie von vielen Adepten bis in die neunzehnhundertsechziger Jahre. Wenige gab es in der Schweiz, hier war Kali-
«Eine sternenklare Nacht ist das Allerbeste. Selbst bei Vollmond kann man sich Pfeifenten und Stockenten leichter nähern als bei Dunst oder Dunkelheit. Der Neuling meint, es sei genau umgekehrt. Die Vögel, vor allem Pfeifenten, sind dann aber viel argwöhnischer. So empfehle ich jedem Kahn-Jäger bei nebliger und dunkler Nacht wieder ins Bett zu gehen.»1
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Schweizer Jäger 5/2009
Jagdwaffen von CZ Robuste Waffen Fairer Preis Eine Kahnflinte wird getestet. Holland Shooting Grounds um 1910. ber 4 – das kleinste Kahnflintenkaliber – die ultima ratio, häufiger in den angrenzenden Ländern, vor allem in Frankreich und dann besonders in England. Die Kahn-Flinte oder vielleicht besser Enten-Kanone in Aktion würde wohl heute jedem Vogelfreund die Tränen in die Augen oder denselbigen auf die Barrikaden treiben. Tatsächlich scheint man weder Geschick noch sonstige Tugenden besitzen zu müssen, um mit einer zwei bis drei Meter langen und 80 Kilogramm schweren «Flin-
Perfekte Schussleistung
te» im Kaliber 4,5 Zentimeter, mit 20 oder 25 Zentimeter langen Patronen, welche bis zu 480 Gramm Postenschrot enthalten, einige Enten zu erbeuten – zumal aufgelegt auf einer speziellen Lafette in einem ruderbootähnlichen Kahn. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Für eine handvoll Federn Es war die Zeit, als alles, was übers Wasser flog, in vielen Gebieten zur Jagd freigegeben war. Entsprechend gross war der Zulauf an Jägern und solchen, die
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«The London», eine der damals populärsten Kahnflinten im Kaliber 3,8 Zentimeter. Lauflänge 2,55 Meter, Gewicht ca. 50 Kilogramm. In obenstehender Skizze sehen Sie die Flinte mit eingesetztem Extraktor und Patrone. Über den Unterhebel (4) kann die Waffe nun geschlossen werden und ist dann einsatzbereit. Zwei Stifte (2) werden durch Verschluss und Extraktor geführt und schliessen sicher. Nachdem die Waffe abgefeuert wurde, kann die Patrone durch Ziehen des ExtraktorGriffes (3) bequem entfernt werden. Der Rückstoss wird zusätzlich zu den verwendeten Tauen (siehe unten) über Gummiringe (5) gedämpft. Nach einigen Unfällen mit diesem System, wurde der «verschraubbare Extraktor» als «Admiral Invention», als bahnbrechende Neuerung von kapitalem Ausmass gepriesen. Da bei der Kahnjagd pro Tag oder Nacht kaum mehr als drei Schüsse abgegeben wurden, spielte die Zeit, welche der Schütze zum Nachladen benötigte, tatsächlich keine Rolle. Der verschraubbare Verschluss blieb die letzte Neuerung von unmittelbarem Nutzen.
Der verschraubbare «Extraktor-Verschluss» C: Extraktor mit Griff D: Patrone (mit Clips am Extraktor befestigt) Aus dem Holland&Holland Hauptkatalog von 1904
Bezug über den Fachhandel Importeur:
Glaser Handels AG
www.glaser-handels.ch
Jagdpraxis
Die Patrone für Kaliber 3,81 cm mit einer Länge von 20,3 cm im Vergleich mit einer 12/65’er.
es gerne gewesen wären. Die professionellen Wasserwildjäger, die ihre Existenz bedroht sahen, sprachen gar bei den zuständigen Behörden vor und verlangten eine Reglementierung und die Einführung einer Art Lizenz zur Wasserjagd. Der Druck auf die Gefiederten war jedenfalls gross und entsprechend alarmiert verhielten sie sich. Es verlangte grosses Geschick, um in offenem Wasser das Boot in eine Erfolg versprechende Schussdistanz von 60 oder 70 Metern zu manövrieren. Stundenlanges rudern, meist nachts und in Nässe und Kälte, war harte Arbeit und der Erfolg war keineswegs gewiss. Nach einem Schuss war die Sache in der Regel gelaufen. Falls man sich dabei in der Distanz vertan hatte – und diese konnte bei Mondschein, nahe der Wasseroberfläche liegend, sehr leicht unterschätzt werden – ruderte man, tiefgefroren und ohne Beute, ans Ufer. Hin und wieder hörte man von bedauernswerten Kahnjägern, die beim Einsammeln der Enten in knietiefem Wasser bei dunkler Nacht ihr Boot aus den Augen verloren, von der Flut eingeholt wurden und ertranken. Von einem wird berichtet, dass ihm der enorme Rückstoss zum Verhängnis geworden sei, weil sich die Waffe im Schuss aus ihrer Verankerung gelöst hatte. Wie dem auch sei. Oft kam der Kahnjäger ohne Beute nach Hause, weil die Pirsch nicht erfolgreich war oder das Wetter plötzlich umschlug. Letzteres war wiederum nicht ungefährlich, da die Reling des Stakkahns bei voller Beladung kaum 20 Zentimeter über der Wasserlinie lag.
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Laufzapfen und Stricke fangen den Rückstoss auf – Kapitän Ahab lässt grüssen …
«Er mag den Kopf heben und in die Runde schauen …»
Die bewährte Faustregel für das Gewicht der Schrotvorlage in Relation zum Gewicht der Waffe für einen moderaten Rückstoss, gilt auch für Kahnflinten mehr oder weniger: Schrotvorlage in Gramm mal 100 ergibt das Gewicht der Waffe. Trotzdem begeisterten sich nicht wenige Amateure und Herrenjäger für diese Art Jagd. Wo aber um alles in der Welt lag, jenseits der kommerziellen Gründe, die Faszination dieser eher seltsamen Beschäftigung? «Wenn den Jäger am Fluss während des langen Wartens hinter einer Deckung die Melancholie übermannt, wenn den Flugwildschützen die getriebenen Fasanen nicht mehr begeistern können und der dazu nötige Aufwand nicht mehr mit Freude aufgewogen wird, so nehmt diesen Mann mit an die Küste. Nehmt ihn an die Küste mit ihren Myriaden von herrlichen, wilden Vögeln. Da wird er begrüsst vom Schrei der Sturmmöve, vom Ruf der Ente, der Wildgänse und vom Trompeten des Schwans. Dort wird seine Könnerschaft gezählt und gewogen. Kenntnis von See, Wind und Kreatur werden geprüft, Härte und Ausdauer, Geduld und Passion vorausgesetzt oder der Beutel bleibt leicht. Er mag den Kopf heben und in die Runde schauen – was für ein Unterschied! Welche Szenerie verglichen mit dem langweiligen Rübenfeld oder dem kahlen Winterwald des heimischen Reviers!» Bei einem Schuss in einen Schwarm, wie gut gezielt auch immer, konnten verwundete Vögel nicht ausbleiben. Die 12’er-
Flinte gehörte daher zur Standardausrüstung des Kahnjägers, und man kann sich wohl vorstellen, dass sie bei vielen angeschossenen Tieren zum Einsatz kommen musste. Diese Tatsache erregte bereits in viktorianischen Tagen die Gemüter der Tierschützer und war DAS Argument gegen die Puntflinten. Sir Ralph Payne-Gallwey Bt, damals das literarische Sprachrohr einer ganzen Generation von Flugwildjägern, verteidigt die Kahnjagd mit folgenden Worten: «Nur Stümper verwunden Vögel, welche sie dann nicht unmittelbar von ihrem Leiden erlösen können durch einen Schuss aus zu grosser Distanz, den sie aufs Geratewohl abgeben. Der Mann, der seine Arbeit versteht jedoch, wird neun von zehn verwundeten Tieren ebenfalls zur Strecke legen können. Schliesslich bringt das blosse Echo einer Kahnflinte heutzutage Mann und Hund seewärts. Falls es tatsächlich der einen oder anderen Ente gelingt, verwundet die Küste zu erreichen, werden sie diese Gespanne mit Freude empfangen und ihrem Leiden ein Ende setzen.» Interessant, dass die Kahnjagd in England nach wie vor von einer wenn auch verschwindend kleinen Minderheit ausgeübt wird und dies mit voller Unterstützung der BASC, der «British Association Of Shooting And Conservation», der traditionsreichsten Vereinigung von Jägern und Naturschützern in England. ■ 1 Hawker Peter Lt. Col. / «Instructions To Young Sportsmen» / Longman 2 Payne-Gallwey Bt, Sir Ralph / «The Fowler in Ireland» / Ashford Press Publishing
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Bund und Kantone
Die EU-Vogelrichtlinie, Spielball der Verbände und Gerichte Bericht über eine Tagung zum 30-jährigen Bestehen des Gesetzes zum Schutz der Vögel in Europa Am 2. und 3. April fand im deutschen Trier eine Konferenz über die EU-Richtlinie zur Erhaltung der wildlebenden Vogelarten statt. Anlass dafür war der dreissigste Geburtstag dieser Richtlinie, der ältesten Umweltschutzbestimmung Europas. Rund 70 Teilnehmer – insbesondere Juristen, aber auch Vertreter von Behörden, Jagdverbänden und Vogelschutzorganisationen – erörterten die Erfolge und die Auswirkungen des Gesetzes sowie die Probleme mit dessen Interpretation vor dem Hintergrund der europäischen Rechtssprechung. Organisiert wurde die Tagung von der Europäischen Rechtsakademie in Zusammenarbeit mit BirdLife International und der FACE. Nicht aufeinander abgestimmte Naturschutzgesetze Allgemein waren sich die Teilnehmer darüber einig, dass es sich bei der Vogelrichtlinie um eine bedeutende Rechtsgrundlage handelt. In vielen Ländern hat sie die Bestrebungen zur Erhaltung der Vögel und ihrer Lebensräume überhaupt erst in Gang gebracht. Einig waren sich die Teilnehmer aber auch darüber, dass sehr grosse Unklarheiten bei der Interpretation des Gesetzestextes herrschen. Mitte März 2009 hat nun die EU-Kommission eine Interpretationshilfe für eine nachhaltige Jagd im
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Schweizer Jäger 5/2009
Sinne der Vogelrichtlinie herausgegeben, die auf einer Vereinbarung zwischen der FACE und BirdLife International aus dem Jahr 2004 basiert. Ein Problem ist, dass der Leitfaden der Kommission nicht Deckungsgleich mit der Interpretation des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) ist. Ein weiteres Problem der Vogelrichtlinie ist, dass wichtige Vorschriften nicht mit jenen der danach erlassenen Habitatrichtlinie übereinstimmen. Die Vogelrichtlinie schützt alle Arten, während die Habitatrichtlinie nur die bedrohten Arten schützt. Im Gegensatz zur Habitatrichtlinie sieht die Vogelrichtlinie auch keine Ausnahmeregelungen für Massnahmen im überwiegenden öffentlichen Interesse vor, was sich insbesondere bei wichtigen Infrastrukturprojekten verhängnisvoll auswirken kann. Ausserdem ist gemäss Vogelrichtlinie der Schutz einzelner Exemplare viel zu streng. Gleichwohl forderten keine der direkt betroffenen Interessenverbände eine Harmonisierung der Richtlinien. Der Unterschied zwischen «Erhaltung» und «Schutz» Die Vogelrichtlinie wird oft fälschlicherweise mit Vogelschutz- statt mit Vogelerhaltungsrichtlinie abgekürzt, um damit zu suggerieren, dass es in erster Linie um Schutzbestimmungen gehen soll. Tatsächlich geht es aber um die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten, und der Schutz von Lebensräumen wäre nur einer der dafür möglichen Instrumente. Die Richtlinie zählt explizit auch die Bewirtschaftung und die Re-
gulierung dieser Arten auf. BirdLife versucht aber mit einigem Erfolg, die Vogelrichtlinie ganz eng durchzusetzen, indem die Schutzorganisation immer wieder Fälle aus den Mitgliedsstaaten direkt vor dem EuGH bringt. Damit wird die Rechtsprechung in den einzelnen Staaten ausgehebelt und die Schutzdimension zu stark in den Vordergrund gerückt. «Das EuGH hält Erhaltung und Schutz nicht immer klar genug auseinander», so die Einschätzung eines Teilnehmers. Dabei geht es um die Erhaltung von bedrohten Arten und von bedeutenden Lebensräumen, was von allen Seiten auch unterstützt wird. Vogelrichtlinie geht am Ziel vorbei Über die Auswirkungen der Richtlinie schieden sich in Trier die Geister. Während die EU-Kommission und BirdLife International das Gesetz in den höchsten Tönen lobten, machten andere auf enorme Umsetzungsdefizite und den weiterhin ungebremsten Rückgang der Biodiversität in Europa und auf die missverständliche Formulierung des Gesetzestextes aufmerksam. EU-Richter Nicholas James Forwood sagte beispielsweise: «Menschen werden angehalten, das Gesetz zu verletzen; die Bestimmungen der Vogelrichtlinie gehen am Ziel vorbei!» Die Vogelrichtlinie sei für das EuGH wegen der schwierigen Interpretation eine echte Herausforderung, zumal das Gericht nicht über lokale Kenntnisse verfügt und auch keine wildbiologischen Gutachten veranlasst. Professor Chris Backes von der Universität Maastricht führte aus: «Die politischen Ziele, den Rückgang der Biodiversität bis 2010 zu stoppen, können trotz Vogelrichtlinie nicht eingehalten werden. Es gibt nicht einmal ein An-
zeichen für eine Verlangsamung des Artenrückganges!» Es besteht die Vermutung, so Backes weiter, dass dieses Gesetz nicht nur unwirksam, sondern auch hinderlich ist! Naturschutzdiktat aus Brüssel Mit der Vorschrift für das Netz «Natura 2000» auf der Basis der Vogel- und Habitatrichtlinie werden die Mitgliedsstaaten verpflichtet, natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse zu bezeichnen, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Auch für besonders aufgeführte Tier- und Pflanzenarten müssen die entsprechenden Habitate unter Schutz gestellt werden. Die EU-Kommission erwartet, dass jeder Mitgliedstaat im Verhältnis zu seinem Hoheitsgebiet am ökologischen Netz beiträgt. Bei diesem Prozess werden die Bürgerinnen und Bürger oft «kaum mitgenommen», wie es ein Tagungsteilnehmer festhielt. Die Auswahl der Gebiete werde von oben herab festgelegt, oft ohne Mitsprache der Grundeigentümer. In den Städten wird bestimmt, wie ein Grundbesitzer auf seinem Land zu agieren hätte, ohne entsprechende finanzielle Kompensationen. Dies trägt ganz und gar nicht zur Akzeptanz der Naturerhaltungsmassnahmen Europas in den ländlichen Gebieten bei. Als Hauptproblem für die Erhaltung der Biodiversität sind die Lebensräume ausserhalb der Schutzgebiete identifiziert worden, insbesondere die landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen. Da könne die Vogelrichtlinie aber nichts aussetzen, waren sich die Teilnehmer der Tagung einig. Es muss also noch viel getan werden, um die Erhaltungsmassnahmen der Vögel und Lebensräume in Europa zu verbessern. Die divergierenden Ansätze und die ungenügende Berücksichtigung der Grundeigentümer und der Nutzer werden aber auch in den nächsten Jahren kaum entscheidende Fortschritte zulassen. Marco Giacometti, Geschäftsleiter JagdSchweiz
CH
127 Menschen sind 2008 in der Schweiz infolge eines Zeckenbisses an FrühsommerMeningoenzephalitis (FSMEZecken-Hirnhautentzündung) erkrankt, und immer mehr Regionen in der Schweiz gelten gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) als FSME-
Risikogebiete. Eine Sensibilisierungskampagne in der Deutschschweiz, unterstützt durch das Bundesamt für Gesundheit, soll nun die Gefahr durch Zecken erneut ins Bewusstsein rücken. G.G.v.H
Bevölkerung will die Bären zurück
Revierjagd Schweiz Neues Lehrmittel «Die Gemeinschaftsjagd»
Blattschuss Anlässlich einer Vernissage wurde am 1. April in Embrach den durch Revierjagd Schweiz geladenen Gästen das Lehrmittel «Die Gemeinschaftsjagd» vorgestellt. Das umfassende Werk beinhaltet auf 70 grossformatigen Seiten Grundregeln zur Sicherheit auf der Jagd, aber auch alle Gesetze und Verordnungen. Revierjagd Schweiz ist es gelungen, ein umfassendes Werk für eine einheitliche Ausbildung in ihren Kantonalsektionen zu schaffen. Es kann – in gewissen Punkten – auch für die im Patentsystem übliche Gruppenjagd verwendet werden. Hauptautor und Herausgeber ist Andreas Rippmann aus Küsnacht. Unterstützt wurde er von einer Arbeitsgruppe, der Werner Fluder, Hanspeter Egli, Karl Lüönd, Martin Möhr und als Grafischer Gestalter Bruno Kümin angehörten. kg Das Handbuch kann über Revierjagd Schweiz, Mühlethalstrasse 4, 4800 Zofingen revierjagd@sandona.ch, zum Preis von Fr. 30.- bezogen werden.
Foto: Kurt Gansner
Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten. Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!
Laut einer aktuellen Umfrage begrüsst die Schweizer Bevölkerung die Rückkehr des Braunbären. 85 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer befürworten die Rückkehr des Bären in die Schweiz. Dies zeigt eine neue Umfrage, die der WWF anlässlich des Todestages von «JJ3» in Auftrag gegeben hat. Sein Ende hat vor einem Jahr die Schweiz bewegt: JJ3 wurde am 14. April oberhalb von Thusis GR von Wildhütern erlegt, nachdem dieser als Risikobär eingestuft wurde. Der berühmteste Bär der Schweiz ist nun ausgestopft im Bündner Naturmuseum in Chur zu bewundern. Doch Bären haben ein besseres Schicksal verdient als in Museen zu
stehen oder auf Wappen und Wirtshausschildern verewigt zu werden. Der Bär gehört in unser Land und die Schweizerinnen und Schweizer sind auch bereit, die Rückkehr dieses Grossraubtieres zu akzeptieren. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des WWF Schweiz. Das LINK Institut für Markt- und Sozialforschung hat 1012 Personen befragt. Resultat: 85 Prozent befürworten die natürliche Rück-Einwanderung des Bären. Besonders gross ist die Akzeptanzrate in der Deutschschweiz (87 Prozent), etwas geringer fiel sie in der Romandie aus (81 Prozent).
In der Voralpen- und Alpenregion liegt die Zustimmung mit 85 Prozent genau im schweizerischen Schnitt. «Der Bär wird nicht nur schweizweit, sondern auch von der Bevölkerung in der betroffenen Region gut akzeptiert», freut sich Joanna Schönenberger, Bärenexpertin beim WWF Schweiz. Der nächste Bär kommt bestimmt Dass nach JJ3 weitere Bären in die Schweiz kommen werden, gilt als sicher: In der italienischen Alpenregion sind zurzeit etwa vier Jungtiere wanderbereit. «Deshalb muss die Schweiz endlich bärentauglich werden», fordert Schönenberger. Konkret braucht es einen besseren Herdenschutz, damit die Schafe auf den Alpweiden sicher sind. Zudem muss ein konsequentes Abfallmanagement reali-
siert werden. So wie zum Beispiel in der Biosphärenregion Münstertal: «Das Aufstellen von bärentauglichen Abfalleimern und die Entfernung anderer Futterquellen ist vorbildlich und vielversprechend», sagt Joanna Schönenberger. «Jetzt muss das bärensichere Abfallkonzept auch in anderen künftigen Bärenregionen konsequent umgesetzt werden.» Mit einem besseren Abfallmanagement und einem flächendeckenden Herdenschutz kann in Zukunft vermieden werden, dass Bären dem Menschen zu nahe kommen oder grössere Schäden anrichten und sich so die Geschichte von JJ3 wiederholt. Weitere Informationen zum Bär: www.wwf.ch/baer
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Bund und Kantone
Alle 3 Tage eine FSME-Erkrankung
Dass der «Schweizer Jäger» auch im Bundeshaus eine Fangemeinde hat, zeigt das Bild von Josef Griffel. Der Freiburger Nationalrat François Rime nutzt die Pause, um die
neuste Ausgabe des «Schweizer Jäger» zu studieren. Es ist beruhigend zu wissen, dass im Bundeshaus auch aktive Jäger ein und aus gehen.
Lettre de la Romandie In der Region Nyon (VD) macht der Genfersee noch einen letzten, lang gezogenen Bogen Richtung Süden. Von dort ist man mit dem Auto in wenigen Minuten auf Hoheitsgebiet des Kantons Genf. Bereits im Dezember wurde in der Nähe von Nyon ein einzelner Storch gesichtet. Der Bedauernswerte überlebte den allzu harschen Winteranfang nicht, man fand ihn später tot auf der französischen Seite der Grenze in Divonne. Schwierig für die Störche, bei gefrorenen Böden Nahrung aufzunehmen. Besser erging es seinem Kollegen, welcher infolge einer Schlechtwetterfront seinen Flug nach Süden in der Genfer Campagne unterbrach. Die Störche und andere Wandervögel, so sagen uns die Orni-
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FR
VD
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thologen, fliegen in Windkorridoren gen Süden, sehen sich aber manchmal zur Zwischenlandung gezwungen, sei es zur
Wo sind die Jäger/innen ? 70 Kandidaten, davon null weibliche (wo ist Diana?), trafen sich Ende Januar im Kanton Freiburg, um sich über Drum und Dran bezüglich Jagdausbildung zu orientieren. Die (strikte zweisprachig gehaltene) Informations-Sitzung fand im Beisein des neuen Sektionschefs für Jagd des Kantons Freiburg, Roman Eyholzer, statt. Der Präsident der Freiburger Jäger, Bruno Fasel, liess es sich nicht nehmen, die Jagdinteressierten zu begrüssen. Ebenso anwesend war eine Gruppe von Kantonalen
Foto:Alain Rossier
Bund und Kantone
«Schweizer Jäger» im Bundeshaus
Nahrungsaufnahme oder ganz einfach, weil das Wetter ihnen einen Strich durch die Rechnung macht. Die Ornithologen der Station Genf-Genthod nahmen sich in der Folge des verirrten Storchs an, ebenso eine «Gruppe von Freiwilligen». Adebar wurde gefüttert und also erfolgreich überwintert. Schön das, gäll? Weniger schön, dass nun plötzlich für des Vogels monatlichen Nahrungsaufwand Rechnungen von 500 Franken vorliegen, was für die Periode Dezember bis Ende März sage und schreibe 2000 Stutz ergäbe. Ein bisschen viel, scheint mir, zumal das Wort «Freiwillige» noch in den Ohren nachklingt. Der beringte, 2002 in Deutschland geborene Storch ist den Ornithologen verschiedener europäischer Länder bekannt. Ob er überall solch horrende Rechnungen für sein Pensionärsdasein hinterlassen hat?
Jagdaufsehern sowie diverse Sektionspräsidenten der Vereinigungen Diana und Hubertus. Die Freiburger Jägerschaft ist, so wie das auch in anderen Westschweizer Kantonen praktiziert wird, mit der Ausbildung der Jungjäger betraut. In der Ausbildungskommission nehmen 24 Personen Einsitz, davon 20 aktive Jäger. Die theoretische Ausbildung umfasst die Fächer Naturkunde, Jagdbares Wild, Naturschutz, Wildbret-Behandlung, Gesetz, Waffenkunde, sowie Jagdhunde und Jagdmethoden. Die angehenden Jäger begleiten im Zuge ihrer Ausbildung sowohl Förster wie Jagdaufseher auf deren Gängen in Feld und Wald: In der Praxis werden im Anschauungs-Unterricht z.B. Jagd-Methoden sowie die Jagdhundearbeit näher unter die Lupe genommen. Der erfolgreiche Prüfling muss sich am Ende seiner Ausbildungszeit über 50 absolvierte Hegestunden ausweisen, dazu gehören die Biotop-Pflege, Wildzählungen und sonstige Arbeiten unter Aufsicht bestandener Jäger und/oder der Jagdaufseher. «Passe-moi les jumelles ...» … heisst ein sehr populäres Sendegefäss des Westschweizer Fernsehens. Im Feuilleton geht es um Landschafts-Porträts und Naturthemen. Eine kamera-bewaffnete Equipe der Télévison Suisse Romande belauschte im französischsprachigen Berner Jura den Jäger und Naturfreund René Känzig aus Le Rémieux (BE) auf dem Ansitz, liess sich am offenen Feuer von einer Jagdgruppe verpflegen und verfolgte drei Jägerinnen (es gibt sie also doch, siehe oben) auf der Pirsch. Zehn Tage Dreharbeit ergaben eine Netto-Sendezeit von rund einer halben Stunde. Das ist natürlich beste PR für die Jagd, räumt bei der Bevölkerung Missverständnisse aus dem Weg und schafft Goodwill für unsere Passion. Dem Westschweizer Fernsehen und Jagdkollege René Känzig sei an dieser Stelle für ihre Initiative herzlich gedankt. stuckjohn@hotmail.com
AG
Luchs unterwegs im Aargauer Jura Nun ist es erwiesen: Der Luchs ist im Aargau angekommen. Ein Exemplar dieser freilebenden Wildkatze tappte Mitte März 2009 in der Region Aarau in eine Fotofalle. Aufgrund der Bedürfnisse des Luchses an seinen Lebensraum wird sich die Verbreitung der scheuen Wildkatze im Aargau voraussichtlich auf wenige Gebiete im Jura beschränken. In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Hinweise gehäuft, wonach sich der Luchs von Westen her dem Aargau nähert. Mehrfach meldeten Jäger, auf der Ansitzjagd oder sogar auf der Treibjagd einen Luchs gesehen zu haben. Nachweise wie Fotos, Todfunde oder genetische Spuren fehlten jedoch bisher. Auch gerissene Wild- und Haustiere,
die man auf Luchs-Spuren untersuchte, wurden zumeist als Hunde- oder Fuchsrisse identifiziert. Nun ist der Beweis erbracht. Mitte März tappte ein Luchs unweit der Stadt Aarau in eine Fotofalle, welche lokale Jagdgesellschaften in Zusammenarbeit mit der kantonalen Jagdverwaltung entlang von Wildwechseln installiert hatten. Luchse können aufgrund ihres Fellmusters individuell unterschieden werden. Laut Aussage von Mitarbeitern der KORA (koordinierte Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz) wurde das im Aargau gesichtete Tier jedoch noch nie fotografisch nachgewiesen, auch nicht im Solothurner Jura, wo die nächste Luchs-Population lebt. Woher der Luchs einwan-
derte, bleibt somit unbekannt. Luchse nutzen im Jura ein Gebiet von 120 bis 220 km2. Die Tiere sind es gewohnt, weite Distanzen zurücklegen. So wanderte im Jahr 2003 das im Toggenburg freigelassene und mit einem Sender versehene Luchsweibchen Aika bis in den Raum Baden, wendete danach und lebt seither in den Kantonen Glarus und Schwyz. In der Schweiz besiedelt der Luchs vorzugsweise fels-
durchsetzte Wälder in den Alpen sowie im Jura. Der Aargau bietet für die scheue Wildkatze deshalb einen nur wenig geeigneten Lebensraum. «Der Luchs ernährt sich zur Hauptsache von Rehen und Gämsen», so René Urs Altermatt, Leiter der Sektion Jagd und Fischerei des Departements Bau, Verkehr und Umwelt. «Bei der Regulation des Wildschweinbestands spielt er keine Rolle». Und weiter: «Wir bleiben dem Luchs auf der Spur».
Bund und Kantone
Auf nächtlicher Pirsch fotografiert
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AR
Zwei wichtige Themen an der Hauptversammlung des Ausserrhoder Patentjägervereins Wolfhalden Die Jägerinnen und Jäger müssen sich daran gewöhnen, dass seit einigen Monaten neue Vorschriften gelten für den Umgang mit Hunden und Waffen. Darum standen diese Themen im Zentrum des Interesses an der Hauptversammlung. Ernst Menet, der Präsident des Patentjägervereins von Appenzell Ausserrhoden, hatte als externen Fachreferenten Oberleutnant Hans Thörig, den Chef der Sicherheitspolizei, zu einem Referat über die neue Waffengesetzgebung eingeladen und hätte angesichts der Bedeutung des Themas gerne mehr Jägerinnen und Jäger dazu begrüsst. Leider mussten sich aber viele der 179 Mitglieder entschuldigen lassen. Immerhin verfolgten 72 Stimmberechtigte und acht Gäste, unter ihnen der Sicherheitsdirektor Hans Diem und Oberförster Heinz Nigg, die Verhandlungen im Saal des Hotels Krone in Wolfhalden. Die Jagdhornbläsergruppe «Waldkauz» war für die musikalische Umrahmung besorgt. Streben nach Sicherheit Immer dann, wenn irgendwo ein Aufsehen erregendes Verbrechen mit Schusswaffen die Schlagzeilen dominiert, wird der Ruf nach strengeren Gesetzen und rigorosen Einschränkungen des Waffenbesitzes laut. Hans Thörig hat als Polizeioffizier viel Verständnis für das Anliegen, beklagte aber zu Beginn seines interessanten Vortrags, dass das vorliegende Gesetz noch etliche Unsicherheiten in sich berge, weil es sehr überraschend und ohne sorgfältige Information der Betroffenen auf Ende 2008 eingeführt worden sei. Dazu seien die Gesetzestexte so kompliziert abgefasst, dass der Normalverbraucher
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grosse Mühe habe, überhaupt zu verstehen, was denn da gemeint sei. Damit sei die Gefahr gross, dass der Vollzug nicht einheitlich gehandhabt werde, denn die ursprüngliche Idee der Missbrauchsbekämpfung, die mit der EU abgestimmt ist, werde nicht von West bis Ost gleich interpretiert. Immerhin für die Jagd innerhalb der Schweiz ändere sich nicht sehr viel, wohl aber im Handel mit Waffen und im internationalen Verkehr. Jene Jägerinnen und Jäger, die ihre Waffen ins Ausland mitnehmen möchten, tun gut daran, die Vorschriften genauestens einzuhalten, wenn sie nicht riskieren wollen, dass sie irgendwo auf dem Weg in die beliebten osteuropäischen Jagdgebiete von Zollfahndern festgehalten werden, weil der Waffenpass nicht genau genug ausgefüllt ist, oder weil ein Waffen-Mitführschein fehlt. Hans Thörig befasste sich dann ausführlich mit der Vererbung von Waffen, dem Erwerb, der Aufbewahrung und dem Transport von Jagd- und Fangschusswaffen, alles Dinge, die sehr streng und mit al-
Stefan Frischknecht im Vorstand Letztes Jahr hatte der Präsident Ernst Menet angekündigt, dass er zurückzutreten wünsche. Weil kein Nachfolger in Sicht war, liess er sich erweichen, noch ein Jahr anzuhängen. Inzwischen zeichnet sich aber eine Lösung ab: Stefan Frischknecht, Urnäsch, ist bereits Finanzchef des SPW (Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband). Weil diese Organisation seit Kurzem Mitglied des Dachverbands «JagdSchweiz» geworden ist, haben sich seine Verpflichtungen wesentlich reduziert. Er liess sich darum in den Vorstand wählen, vorerst als Mitglied. Wenn es die Umstände zulassen, besteht die Möglichkeit, dass er in einem Jahr das Präsidium übernimmt.
lerhand Papierkram geregelt sind. Umgang mit Hunden Jagdverwalter Willi Moesch zeigte anhand von Tabellen und Grafiken für die letzten vier Jagdjahre auf, an welchen Wochentagen während der «lauten Jagd», der Jagd mit Hunden, die besten Abschussergebnisse erzielt wurden. Der Mittwoch ist Schontag, Dienstag und Freitag erwiesen sich als die schwächsten Jagdtage, Montag und Samstag als die beliebtesten und der Donnerstag als Durchschnitt zwischen den letzten beiden. Die Untersuchung wurde deshalb gemacht, weil darüber diskutiert wird, ob die Anzahl Jagdtage mit Treibhunden reduziert werden sollte. Die Jäger waren grossmehrheitlich dafür,
Das neue Vorstandsmitglied Stefan Frischknecht zeigt, wie schon nach den heutigen Gesetzen Jagdwaffen in einem Panzerschrank aufbewahrt werden. Vor ihm sein Stöberhund «Cara», eine Alpenländische Dachsbracke.
Foto: Hans Hürlemann
Bund und Kantone
Vom Umgang mit Hunden und Waffen
der Jagdkommission die alte Regelung mit Montag, Dienstag, Donnerstag und Samstag zu empfehlen. Der Freitag ist deshalb weniger wichtig, weil er vor allem für die Ansitzjagd vorgesehen ist, und die findet ohne Hunde statt. In einer Hauruck-Übung wurden auf den 1. September des letzten Jahres als Folge der bösen Vorfälle mit Kampfhunden die gesetzlichen Vorschriften für Hundebesitzer verschärft. Kurt Bossard, der Hundeobmann, machte die Jäger darauf aufmerksam, dass jene, die nach dem 1. September 2008 einen Hund erworben haben, je nach Erfahrungsstand Ausbildungskurse zu belegen haben. Der Haken ist nur, dass es noch kaum Ausbildungsplätze gibt. Immerhin sind Kurt Bossard und seine Frau nächstens in der Lage, mit solchen Kursen zu beginnen. Am Sonntag, 7. Juni, bieten sie um 9 Uhr im Restaurant Taube in Urnäsch eine allgemeine Orientierung über die neue obligatorische Ausbildung an. (www.bvet.admin. ch) Schützenmeister René Frischknecht zeichnete die besten Schützen aus Im Hegeringschiessen Hauptdoppel mit 42 Teilnehmern waren das: 1. Hans Roderer, 2. Hansueli Frischknecht, 3. René Büchel, 4. Sepp Lenherr, 5. Marcel Lenherr, 6. Sepp Keller, 7. Kurt Sturzenegger, 8. Hanspeter Gantenbein, 9. Alois Katschnig, 10. Ernst Menet, 11. Hans Ammann, 12. Hans Gufler. Im Nachdoppel siegten punktgleich Sepp Lenherr und Hansueli Frischknecht. hn
Urnäsch Die erste Hauptversammlung, die Hanspeter Gantenbein als neuer Hochjagdpräsident souverän leitete, hatte es in sich. Neben den üblichen Traktanden standen drei happige Hauptthemen zur Debatte: Die Regeln, die gelten sollen, wenn ein angeschossenes Tier über die Kantonsgrenze oder ins Jagdbanngebiet wechselt, der schrumpfende Gamsbestand und die widersprüchlichen Ansichten über die Jagd auf Hirschstiere in der Kernzone und im übrigen Kantonsgebiet. Jagdverwalter Willi Moesch gab zu Beginn seines Referats die Daten der nächsten Jagd bekannt: Sie beginnt wie üblich am 8. September und dauert bis 26. September. Nach den Erfahrungen der letzten Zeit werde wohl eine Nachjagd nötig werden, sagte er. Sie ist frühestens ab 9. November vorgesehen. Dann aber kam er auf sein Hauptthema zu sprechen: Die Probleme, die entstehen, wenn ein getroffenes Tier über die Kantonsgrenze flüchtet und dort liegen bleibt. Tod jenseits der Grenze Nach dem Jagdgesetz gehört so ein Tier dem Kanton, in dem es liegt. Wenn das angeschossene Wild irgendwo im Unterholz jenseits der Grenze verschwindet, dann darf der Schütze nicht einfach eine Nachsuche mit einem Hund organisieren. Er hat sofort den Wildhüter zu verständigen, der dann die Sache an die Hand nimmt. Wenn das Tier nur knapp jenseits der Grenze liegt, dann unterscheiden sich die Auffassungen von Kanton zu Kanton. Willi Moesch wird nächstens mit den Kollegen der Nachbarkantone Kontakt
aufnehmen, damit hier Klarheit herrscht. Der neue Wildhüter Roland Guntli schlug vor, dass man dem Schützen das Haupt eines Geweih- oder Hornträgers, die Leber und die Grandeln überlassen könnte, der Rest wäre dann Eigentum des Kantons, wo das Tier gefunden wurde. Eine Erklärung für Laien: Grandeln nennt man die Eckzähne von Wiederkäuern, vor allem von Hirschen. Sie werden als Schmuck verwendet. Willi Moesch wird solche Überlegungen in seine Verhandlungen einfliessen lassen. Roland Guntli hatte ein Merkblatt mit einer Landkarte vorbereitet, das in knapp und klar formulierten Merksätzen festhält, was zu tun sei, wenn so ein angeschossenes Tier in das Jagdbanngebiet wechselt. Da gelten scharfe Vorschriften: Es ist untersagt, so ein Gebiet mit der Waffe zu betreten oder mit einem Hund die Nachsuche einzuleiten. Nur dann, wenn das Tier tot in unmittelbarer Nähe der Grenze liegt, darf es der Jäger holen. In allen anderen Fällen ist der Wildhüter beizuziehen. Regeln für die Hirsch- und Gämsjagd Schon seit einiger Zeit wurde auf der rechten Talseite der
Präsident Hanspeter Gantenbein, Mitte, begutachtet mit den neuen Amtsträgern Aldo Dalle Case, links, und Hans, besser bekannt als «Häsi» Zellweger zwei schöne Trophäen. Urnäsch auf die Gamsjagd verzichtet, weil die Bestände leider nicht mehr das sind, was sie einmal waren. Als weitere Einschränkung wurde beschlossen, nur noch vier Böcke und drei Geissen, die mehr als acht Jahre alt sind, zu schiessen und die Jungtiere gänzlich zu schonen. Der zweite Antrag an die Jagdkommission, die das Abschusskontingent beschliesst, betraf die Jagd auf Hirschstiere. Bislang wurde unterschieden zwischen dem Kerngebiet in Urnäsch und Hundwil und dem Rest des Kantons. In Anbetracht der grossen Zahl von 54 Jägern mit Hochwildpatent wurde beschlossen, dass jene Jäger, die einen Geweihträger erlegt haben, das nächste Jahr auf die Jagd auf Stiere verzichten.
Neue Amtsträger An der Hauptversammlung des Hochjagdvereins von Appenzell Ausserrhoden im Restaurant Ochsen in Urnäsch nahmen 41 Mitglieder teil, davon acht neu Eintretende, die einstimmig aufgenommen wurden. Dieter Balmer trat nach sieben Jahren als Aktuar aus dem Vorstand zurück. Er wurde ersetzt durch Aldo Dalle Case. Toni Cecchinato hatte seit 22 Jahren als Revisor geamtet und wünschte nun ebenfalls zurückzutreten. An seine Stelle wurde Hans, genannt «Häsi» Zellweger gewählt. Jagdleiter René Büchel schilderte die Situation bei den Drückjagden, die ausserhalb von Jägerkreisen meistens Treibjagden genannt werden. An vier Terminen schaute nicht viel Zählbares heraus, weil entweder der Nebel oder andere Unwägbarkeiten einen Erfolg verhinderten. Immerhin verlief die Jagd unfallfrei. Zum Schluss wurde der 85-jährige Kurt Mildner verabschiedet, der nach mehr als 40 Jahren aktiver Jagd im Kanton beschlossen hat, dieses eine Hobby aufzugeben.
Erschreckende Fallwildzahlen Der Hege-Obmann Peter Rinderknecht berichtete, dass 506 Arbeitsstunden Hegearbeit geleistet wurde, vor allem mit der Bereitstellung von Wildheu und der Verteilung von 85 Salzlecksteinen. Der ungewöhnlich strenge Winter mit den grossen Schneemengen setzte dem Wild sehr zu. Darum wurden an den Notfütterungsstellen rund tausend Laubheubüschel vom Wild sehr gerne angenommen. Weil das Wetter nicht so mitmachte, wie man es gerne gehabt hätte, und weil die Drückjagden nicht sehr erfolgreich verliefen, wurden die geforderten Abschüsse nur mit Mühe erreicht. Gesamthaft wurden 21 Stück Rotwild, darunter 9 Geweihträger erlegt, was gesamthaft mit der Nachjagd der minimal geforderten Zahl entspricht. Auch die Gämsjagd war schwierig wegen der viel zu warmen Witterung zu Beginn und wegen der später folgenden Nebeltage. Im ganzen Kanton wurden zwölf Gämsen erlegt. Zu denken geben die unglaublich hohen Fallwildzahlen: Im ganzen Kanton wurden 414 Wildtiere vor allem vom Strassen- und Schienenverkehr getötet, darunter drei Hirsche, 14 Gämsen, 209 Rehe, drei Hasen und der Rest Raubwild. hn
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Bund und Kantone
Die Ausserrhoder Hochwildjäger befassten sich mit Jagdwild, das nach dem Schuss über die Grenze in einen Nachbarkanton oder ins Jagdbanngebiet wechselt.
Bild: Hans Hürlemann
Wildtiere als Grenzgänger
Bund und Kantone
BE
Viele Felle und Jägerlatein
Jagdgruppe Rohrbachgraben Zum 14. Mal wechselten am Donnerstag, 5. März, Fuchs-, Marder- und Dachsfelle ihren Besitzer und gelangten zum Fellhändler Peter Hofstetter. Auch Jäger aus dem Oberland, Emmental und aus dem Jura fanden den Weg nach Rohrbachgraben. Buntes Treiben herrschte schon am frühen Morgen beim Gasthaus Linde, Rohrbachgraben. Trotz intensivem Schneefall trafen nach und nach Jägerinnen und Jäger ein – beladen mit wunderschönen glänzenden Fellen von Rotfuchs, Marder und Dachs. Peter Hofstetter, Pelzhändler aus Flawil SG, begutachtete sorgfältig jedes Stück, taxierte es und legte dann den Preis fest. Pelze sind an der internationalen Börse gesucht. Der grösste Teil dieses Naturproduktes wird im Ausland zu Stofftieren, Kleidungsstücken, Mützen, Decken und vielem mehr verarbeitet. Erste Jagdordnung Im 17. Jahrhundert erschienen verschiedene Jagdordnungen, die erste gedruckte anno 1620. Sie enthielt Vorschrif-
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ten über Verhaltensregeln bei der Jagdausübung. Insbesondere wurden «Fallen, Garne und andere derglychen Mittel gentzlich abgestrickt und verbotten, der Hoffnung dass hiedurch dem verderben, usrütten und vertryben derglychen Gewilds vorkommen werden sollte» (Auszug aus alten Schriften). Vor gut 150 Jahren ging bei uns das Verfügungsrecht über das Jagdregal endgültig an das Volk über. Die Regelung steht längst den Kantonen im Rahmen des Bundesgesetzes zu und muss periodisch den Verhältnissen angepasst werden. Während an der nördlichen Periphere Helvetiens das Reviersystem eingeführt wurde, blieb eine Mehrzahl der schweizerischen Kantone der Pachtjagd treu, unter ihnen auch der Kanton Bern. Neues Gesetz Auf der Jagd muss jetzt unter anderem wieder ein Mindestabstand von 100 Metern zu ständig bewohnten Gebäuden gehalten werden. Auch darf nur noch bei genügender Sicht – eine Stunde vor Sonnenaufgang bis eine Stunde nach Sonnenuntergang – geschossen werden. Mit dieser
Regelung hofft man, die Anzahl Fehlschüsse zu vermindern. Wohl deshalb wurden heuer bedeutend weniger Marderfelle am Fellmarkt in Rohrbachgraben abegliefert, da sich diese Tiere ja mit Vorliebe in Scheunen und Dachstöcken aufhalten und ein Ansitzen auf die flinken Vierbeiner äusserst zeitraubend ist. Fellmarkt ja oder nein? Die Jäger begrüssen den alljährlichen Fellmarkt und stehen zu ihm. Die schönen Felle einfach zu vernichten, wäre doch schade, auch wenn der Preis in diesem Jahr recht tief sei, argumentieren einige von ihnen. Die Jagd diene den Tieren, nur mit «kurz halten» (dezimieren ) können Überbestände und Krankheiten wie Staupe, Räude oder Tollwut weitgehend vermieden und die Wildtiere gesund gehalten werden. Das Wild wird
gehegt und der Wald stetig gepflegt. Damit wird versucht, das Gleichgewicht in Fauna und Tierwelt zu halten. Jägerlatein Bis am Nachmittag konnte Peter Hofstetter Felle entgegen nehmen. Er zeigte sich über Menge und Qualität zufrieden. Es wechselten 1122 Fuch-, 48 Dachs- und 106 Marderfelle den Besitzer, hergebracht von etwas über 100 Jägerinnen und Jägern. Gegenüber dem ersten Markt im Jahr 1995 hat sich die Menge verzehnfacht. In der Gaststube und im Zelt traf man sich anschliessend zum gemütlichen «Zämehöckle», gut versorgt vom emsigen «Linde»-Team. Am späteren Nachmittag ging es mit Tanzmusik los, worauf sich doch einige darauf einliessen, zu den volkstümlichen Klängen das Tanzbein zu schwingen.
Runder Tisch über Jagdvorschriften Der Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Bern, Andreas Rickenbacher, hat am 7. April 2009 die Berner Jägerschaft zu einem Runden Tisch eingeladen. Vertreter des Berner Jägerverbandes BEJV und das Jagdinspektorat diskutierten in einer konstruktiven Atmosphäre die Erfahrungen mit den neuen Jagdvorschriften auf der Jagd 2008. Entscheide wurden keine gefällt. Am 25. April 2009 wird die Öffentlichkeit anlässlich der Delegiertenversammlung des BEJV über das weitere Vorgehen informiert. Die verschärften Vorschriften wurden für die Jagd 2008 nötig, nachdem verschiedene Vorfälle rund um die Bernerjagd bekannt wurden. Am Dienstag, 7. April 2009, hat nun der Volkswirtschaftsdirektor eine Delegation des Vorstands des BEJV, alle Jagdvereinspräsidenten des Berner Jägerverbandes und Vertreter der Verwaltung zu einem
Runden Tisch nach Bern eingeladen. Das Ziel des Runden Tisches bestand darin, die Erfahrungen auf der Berner Jagd 2008 im Zusammenhang mit den geänderten Jagdvorschriften zu diskutieren. Zudem wurde darüber diskutiert, inwiefern die Jagd im Kanton Bern den Ansprüchen der Weidgerechtigkeit, der Jagdethik und der Tierschutzgesetzgebung genügt. Der Volkswirtschaftdirektor hat die verschiedenen Standpunkte angehört und wird nun den Handlungsbedarf sorgfältig analysieren. Er wird beurteilen, in welchen Bereichen des Jagdrechts allenfalls eine Feinjustierung vorgenommen werden muss. Anlässlich der Delegiertenversammlung des Berner Jägerverbandes am 25. April 2009 in Langenthal wird Regierungsrat Andreas Rickenbacher die Jägerinnen und Jäger über das weitere Vorgehen informieren.
Jagdlehrgang gestartet
Am 24. März 2009 durfte Jagdlehrgangs-Obmann Reto Oeler 18 Jagdlehrgänger zum 1. Kursabend begrüssen. Erfreulich ist heuer diese hohe Anzahl, zumal sich in den letzten Jahren eher weniger Interessenten für den Jagdlehrgang angemeldet haben. Im ersten Teil des Jagdlehrganges, unter der Führung von Kursleiter Hans Oeler, geht es um die Schiessfertigkeit, Waffenhandhabung, Sicherheit sowie Ballistik. Die entsprechende Prüfung werden die
Lehrgänger bereits zu Beginn des Sommers ablegen, bevor sie sich im 2. Teil des Lehrganges – im sogenannten Hegejahr (Sommer/Herbst/Winter) – um die Rehkitzrettung, Futterbeschaffung und -aufbereitung, Biotophege, Wildfütterung sowie Jagdbegleitung kümmern werden. Der 3. Teil des Lehrganges wird im folgenden Frühjahr starten. In diesem letzten Lehrgangsteil wird den Lernenden an mehreren Kursabenden in den Fächern Jagdrecht, Jagdkunde,
Wildkunde, Waffenkunde sowie Hundewesen das nötige Wissen vermittelt. Mit gut 150 Stunden Aufwand aus dem gesamten Lehrgang werden so die Lehrgänger auf die verschiedenen Prüfungen umfassend vorbereitet. Mit dem erfolgreichen Prüfungsabschluss wird der JagdFähigkeitsausweis erlangt, was berechtigt, ein entsprechendes Jagdpatent zu lösen. Im Namen der LehrgangsKursleiter wünsche ich allen neuen Lehrgängern einen interessanten, lehrreichen Jagdlehrgang und hoffe, dass alle optimal und gut vorbereitet am 13. Juni 2009 zur Schiessprüfung im Klöntal antreten und diese erfolgreich ablegen können. Gleichzeitig wünschen wir allen Jagdlehrgängern aus dem Vorjahres-Lehrgang 2008/09 für die bevorstehende Abschluss-Theorieprüfung vom 26. Juni 2009 viel Glück und ruhig Blut. Sicher werden sich auch dieses Jahr wieder Lerngruppen bilden. Für Lernende mit dem nötigen Lernwillen hat sich dies in der Vergangenheit sehr positiv ausgewirkt. Reto Oeler, Obmann
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GR
Neue Wege zur Schweisshundeausbildung
Der Bündner Schweisshunde Club (BSC) hat am 28. März 2009 anlässlich einer Weiterbildung in Landquart «neue Fährten» gelegt. Die Bündner Schweisshundeführer honorierten dies mit einem Grossaufmarsch. Insgesamt 72 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten diese äusserst lehrreiche Veranstaltung. Die Einladung des Bündner Schweisshunde Clubs machte auf den ersten Blick «gluschtig». Das Programm war so interessant aufgebaut, dass ich die Fahrt von Luzern nach Landquart und zurück für diese freiwillige Weiterbildung in Kauf nahm. Primär interessierten mich dabei die beiden Themen «Totverbellen»
und «Hetzen». Zwei Themen, welche sicher für jeden Hundeführer wichtig und notabene auch nicht so einfach zur Umsetzung in der Junghundeausbildung sind. In seiner Begrüssungsansprache hielt BSC-Präsident Jürg Obrist fest, dass es ihn sehr freue, dass so viele Hundeführer an diesem freiwilligen Weiterbildungstag teilnehmen. Gerechnet habe man damit nicht. Es zeige ihm aber, dass solche Weiterbildungstage geschätzt werden und sicher weitere – in welcher Art und Weise auch immer – folgen würden. Der äusserst kompetente und erfahrene Kursleiter, Guido Picenoni, welcher zur Zeit
die Ausbildung Sachkundeausweis BVET absolviert, erläuterte die nachfolgenden Inhalte vorerst in einem theoretischen Block, aufgeteilt in 7 Kapitel: Körpersprache und Gehorsam – Bindung und Beziehung – Beziehung Mensch–Hund – Dominanz – Belohnung Warum ein Hund Schläge nicht verstehen kann Aggression Die sechs Bestandteile der Wundfährte – Ausbildungsfährten – Eigenfährten vorwärts und rückwärts – Kunstfährten – Fehler des Führers – Fährtentreue – Motivation für die Kunstfährte – Widergänge – Ständig im Training bleiben
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Bund und Kantone
GL
Bund und Kantone
Eine grosse Schar von interessierten Zuhörern fand sich in der Ganda bei Landquart ein. Beschwichtigungssignale – Richtig reagieren Totverbellen (2 Schritte) Hetzen (2 Schritte) – Entfernen des Hundes auf der Warmfährte – Hetzen auf der echten Wundfährte – Fluchttendenzen – Fährtenlängen und Hetzen Wie funktioniert Mantrailing (Individualgeruch) Im Anschluss an die Theorie erhielten die Anwesenden ein 10-seitiges Script. Darin sind die Kapitel sehr gut beschrieben und für die Praxis leicht nachvollziehbar. Im nachfolgenden praktischen Teil konnten sich die Teilnehmenden von der grossen Erfahrung des «Hundeflüsterers» und dessen Team überzeugen lassen. Insbesondere die Übungen zu den Themen «Hetzen» und «Totverbellen»
werde ich beim nächsten Junghund mit Sicherheit anwenden und austesten. Alles in allem eine tolle Weiterbildung, welche der Bündner Schweisshunde Club angeboten hat. Chapeau! Ich wünsche mir weitere solche lehrreiche Veranstaltungen, denn bekanntlich hat Mann und Frau auch beim «Schweisshündele» nie ausgelernt. Guido Picenoni steht für Auskünfte gerne zur Verfügung. Er kann unter folgender E-Mail-Adresse erreicht werden: dogmambo@bluewin.ch Ich möchte meinen Bericht mit einem Zitat des Kursleiters abschliessen: «Es gibt nur zwei Dinge im Leben, wo man nicht weiss, wie lange es dauert und wie es ausgeht, nämlich 1. die Ehe und 2. die Nachsuche. Franco Scodeller
Hegebericht 2008 der Kantonalen Hegekommission des Bündner Kantonalen Patentjägerverbandes Der Nachfolger von Gusti Möckli als Hegepräsident, Paul Sprecher, hat sich – wie sein erster Jahresbericht zeigt – bereits vertieft in die Aufgaben eingearbeitet. Eine spezielle, auch zeitraubende Aufgabe war wohl die Revision des Hegereglementes des BKPJV, welches anlässlich der Delegiertenversammlung den Delegierten zur Genehmigung unterbreitet wird. Hervorzuheben ist die vorbildliche Zusammenarbeit mit dem Zentralvorstand und mit der Kommission Aus- und Weiterbildung für Jäger.
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Der nachfolgende Hegebericht wird der DV vom 16. Mai 2009 zur Genehmigung unterbreitet. ToPfi Hegekommission Im letzten Verbandsjahr mussten keine Mutationen im Vorstand vorgenommen werden. Administration Im organisatorischen und administrativen Bereich ist das vergangene Hegejahr ruhig verlaufen. Der Vorstand hat sich zu einer Sitzung getroffen. Die Kommission ist zu zwei Versammlungen einberufen worden.
An der Frühjahrsversammlung stand das Aktionsprogramm Weisstanne auf der Traktandenliste. Dr. Ueli Bühler vom Amt für Wald Graubünden, verantwortlich für die Biodiversität, stellte das Projekt vor. Näheres finden wir unter «Aktionsprogramm Weisstanne» in diesem Bericht. Die Überarbeitung vom Hegereglement des BKPJV war an der Herbstversammlung traktandiert. Es ist nun richtig, dass das Reglement der Kantonalen Hegeverordnung angepasst wird. Zwischenzeitlich hat der ZV beschlossen, die gesamten Strukturen unseres Verbandes zu überprüfen. Zu diesem Zweck ist eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden. Die Überarbeitung des Hegereglements wird in die gesamten Strukturen eingebunden. Die Verantwortlichen haben sich zum Ziel gesetzt, mit der Überprüfung Doppelspurigkeiten auszuschalten.
Hegeauszeichnungen Es gibt sie noch, die Jagdkameraden, welche sich überzeugt während Jahren an vorderster Front für Flora und Fauna einsetzen und die sich über Jahre als Verantwortliche in der Hegeorganisation ihrer Sektionen und den Hegebezirken zur Verfügung stellen und einen Teil ihrer Freizeit einer guten Sache widmen. Die DV 2008 konnte einen Kameraden mit der wohlverdienten Hegeauszeichnung auf Antrag der Sektion Prättigau und der Hegekommission ehren. Kamerad Lorenz Casutt, Grüsch, Mitglied der Sektion Prättigau, wird mit dieser Ehrung der Dank für die grosse Arbeit, welche er für den Hegebezirk XI aber auch für den Verband geleistet hat, ausgesprochen. Herzliche Gratulation. Hegeleistungen Jagdprüfungsanwärter: Die Daten entsprechen der Leistung der Prüfungsteilnehmer, die anlässlich der Theorieprüfung 2008 erfasst wurden und können dem Jahresbericht KoAWJ 2008 entnommen werden. Totale Leistung von 232 Prüfungsteilnehmern im Frühjahr 2008: 12’513 Stunden, was einer durchschnittlichen Leistung von 54.0 Stunden pro Kandidat entspricht (2007: 205 Kandidaten mit 11’379.0 Stunden = 55.5 Stunden/Kandidat).
Hegekommission Vorstand Präsident Vizepräsident Aktuar Abrechnungen Wildruhezonen
Paul Sprecher Reto Zanetti Andrea Clalüna Mario Lombris Toni Cavelti
In dr Gassä 7D, Calfreisen Metzgerei, Sent Muntac, Stampa Via Dulezi, Mustér Fuschina 10, Bergün
Präsidenten in den Hegebezirken Bezirk I II III IV V Va VI VII VIII.1 VIII.2 IX X XI XII
Renaldo Lutz Roland Casanova Hansruedi Andreoli Walter Jörg Flavio Gruber Georg Flury Othmar Capeder Corado Niggli Andrea Clalüna Claudio Menghini Alfred Barbüda Andrea Carpanetti Lorenz Casutt Andri Wäger
Via Luzzas 9, Mustér Via Cudriala,Vignogn Parschins 30A, Masein Acubona, S. Bernardino Hauptstrasse 29, Surava Zum Chäscher, Davos Monstein Bolettastrasse, Chur Chesa Grusaida, Sils i.E Muntac, Stampa St. Bartolomeo, Poschiavo Via Suot 67, Zernez Fionas, Ftan Bachschwelli 347, Grüsch Segantinistrasse 12, Chur
Sicherung, Pflege, Gestaltung und Unterhalt wichtiger Lebensräume
Vorjahr
2008
4088
4377
Pflege von Waldrändern, Hecken, Brut- und Äsungsgehölzen
2469
2476
Bewirtschaftung von Brachflächen
2127
2482
433
363
Bereitstellen von Futtermitteln Bau, Unterhalt von Futterstellen Verschiedenes
Wie bereits im letzten Jahresbericht erwähnt, wird der Einsatz von Kandidaten von einzelnen Sektionen nicht ernsthaft genug angegangen. Einmal mehr muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass den Kandidaten ein diversifizierter und vielseitiger Einsatz als absolute Bedingung im Vordergrund steht. Die Jungjäger/innen sind die Zukunftsmitglieder unseres Verbandes. Nur wenn wir sie mit Überzeugung für die zu erbringenden Hegeleistungen einsetzen, bleiben sie uns als Verbandsmitglieder erhalten. Jägerschaft: Mit einem verantwortungsvollen Einsatz von finanziellen Mitteln und vertretbaren Hegemassnahmen leistet die Jägerschaft mit ihrem Einsatz immer sinnvolle Arbeit, welche der Erhaltung der Lebensräume der gesamten Artenvielfalt dient. Auch im vergangenen Verbandsjahr ist wieder sehr gute Arbeit geleistet worden. Dies bezeugen auch die Berichte in der Lokalpresse, aber auch in unserem Verbandsorgan. Wildruhezonen Das Interesse von Gemeinden und Jägerschaft, Ruhezonen zu schaffen, war auch im 2008 gross. Die Jägerschaft muss hier aber weiterhin die Verantwortung übernehmen und mit der Wildhut und den Gemeinden, sowie anderen Organisationen inkl. Tourismus, solche Zonen zu thematisieren und auch umzusetzen. In den nachstehenden Gemeinden sind neue Zonen geschaffen worden: Flims, Furna, Luzein, Pitasch, Tamins, Tschlin, St. Antönien und Val Müstair. Die Schaffung von Ruhezonen ist das eine, die Umsetzung der Vorschriften das andere. Nur wenn alle, wel-
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che die Erholung in der Natur beanspruchen, am gleichen Strick ziehen, hat eine solche Zone auch den entsprechenden Erfolg. Deshalb ist es wichtig, dass die Abstimmung bei der Ausscheidung mit den Standortgemeinden, welche für die Ausscheidung von Zonen verantwortlich sind (Art. 27 JG),
vos; Andreas Schleusser, Sekretär kantonale Kommission für das Berg- und Schneesportwesen. Die Vertreter von Berg- und Schneesport sind willens, ihren Beitrag bei der Umsetzung von Ruhezonen zu leisten. Es ist also unbedingt wichtig, mit diesen Personen den Kontakt zu suchen und so zu vernünftigen Lösungen zu kommen.
aber auch mit allen Interessierten der Dialog gesucht wird. Gerade der Winter 2008/09 zeigt auf, wie wichtig es ist, dass das Wild Ruhe hat und nicht unnötig gestresst wird. Am Wildhüterrapport 2009 wurden schwerpunktmässig die Konflikte zwischen Bergund Schneesport und dem Wild behandelt. Folgende Vertreter waren auf Einladung vom AJF anwesend: Heinz Schoch, Präsident Ski- und Snowboardschulverband Graubünden; Beatrice Herzog, Vertreterin Bündner Bergführerverband; Andreas Niedermann, Vertreter Bündner Wanderwege und Bündner Wanderleiterverband; Géraldine Radue, Swiss Sports Publishing GmbH Da-
Massnahmen (Franken)
2005
Finanzen Hege Bei einem bewilligten Budget von Fr. 188’649.75 für 2008, hat die Kommission den Betrag von Fr. 185’425.65 abrechnen können. Enthalten sind ebenfalls Fr. 750.– für die Vogelschutzvereine Chur und Landquart und Fr. 28’255.85
2006
2007
2008
Schaffung und Unterhalt Biotope
53’682.95
57’131.10
52’565.70
57’718.90
Pflege Waldränder, Hecken, Äsungsgehölze
27’486.50
25’709.50
31’254.50
27’758.00
Bewirtschaftung Brachflächen (170 ha)
90’045.25
86’073.10
87’493.20
90’810.70
Futtermittel (nur Heutransporte)
3’258.00
2’220.00
1’330.00
3’984.00
Bau, Unterhalt von Futterstellen
6’177.95
6’134.25
1’659.20
4’404.05
Kapitale Trophäen Rehbock Gross ist die Freude, wenn ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service der Trophäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau, konnten dafür zwei anerkannte Juroren gewonnen werden. Damit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft daraus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto. Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436 Muotathal. Notieren Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf dem Bewertungs-
blatt erwähnt haben wollen. Bei grossen Trophäen und Vollpräparaten vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung der Trophäe und detailliertes Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Be-
trag beilegen. Die Veröffentlichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge.
Erleger: Roy Frank, Maladers GR Datum: 5. August 2005 Messung
Stangenlänge Gewicht Gehörnvolumen Auslage
links rechts
20.7 21.0 242.5 86.3 7.0
cm cm g ccm cm
Durchschnitt
Faktor
Punkte
20.85
x 0.5
10.425
x 0.1 x 0.3
24.250 25.890 1.000
33.6%
Beim Gewicht wurden 20 g wegen zu grossem Schädel in Abzug gebracht
Farbe Perlung Rosen Spitzen der Enden Regelmässigkeit und Güte Abzüge Gesamtsumme
0–4 P. 0–4 P. 0–4 P. 0–2 P. 0–5 P. 0–5 P.
2.000 1.500 2.000 1.500 4.000 2.000 70.565
Schweizer Jäger 5/2009
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Bund und Kantone
Massnahmen (Stunden)
Bund und Kantone
für Leistungen, welche für die Markierung von Ruhezonen aufgewendet worden sind. Für Sitzungsgelder und Spesen der Hegekommission wird ein Anteil von Fr. 5000.– zu Gunsten des Verbandes vergütet. Gesuche 2009: Gestützt auf Art. 7 der Kantonalen Hegeverordnung vom 14. Januar 1991 sind seitens des BKPJV fristgerecht die Gesuche für Beiträge an die Hegemassnahmen in der Höhe von total Fr. 194’450.80 eingereicht worden. Nach dem verschiedene Ruhezonen sowie andere Aufwendungen schon mit der Abrechnung 2008 erledigt werden konnten und nach der genauen Prüfung der Gesuche wird das AJF der Regierung ein Gesuch im Betrag von Fr. 184’887.20 stellen. Kantonaler Hegetag: Leider kann hier nichts Neues berichtet werden. Auch für das Hegejahr 2009 stehen die Aussichten schlecht, eine oder mehrere Sektionen oder Vereine zu finden, welche bereit sind einen kantonalen Hegetag zu organisieren.
Aktionsprogramm Weisstanne (2008–2011) Die Aktion Weisstanne darf als gelungen bezeichnet werden. Wurden doch in den Bezirken I, II, III, IV, VIII.1, XI und XII insgesamt 1520 Hegestunden geleistet. Für die Jägersektionen und -vereine des BKPJV ist das Aktionsprogramm Weisstanne aus Sicht der Hege sehr wertvoll. Vor allem für die Jägerkandidaten kann sinnvolle Arbeit bei zu leistenden Pflichthegestunden regeneriert werden. Das Aktionsprogramm bietet Gelegenheit, den Jungjägern die Bedeutung der Weisstanne in der Schutzfunktion, aber auch als Nutzholz näher zu bringen. Auch zur Biotopqualität und damit zur Verbesserung des Lebensraumes können die Verantwortlichen der Jägersektionen und -vereine über nutzvolle Hegeleistungen mit den Jungjägern sensibilisiert werden. Die erbrachten Leistungen dürfen den Kandidaten zu 100% angerechnet werden.
Zukunft Auch in Zukunft wird sich im Bereich Hege nicht viel ändern. Der eingeschlagene Weg muss beibehalten werden, denn «Hege geht uns alle an». Vom Aktionsprogramm Weisstanne können die Sektionen und Vereine weiterhin profitieren. Die Hegeverantwortlichen der Jägersektionen und -vereine werden aufgerufen, mit den zuständigen Revierförstern Kontakt aufzunehmen. Dank Selbstverständlich will ich es nicht unterlassen, allen Funktionären unserer Hegeorganisation für die geleistete Arbeit bestens zu danken. Den Bezirkshegepräsidenten, den Sektions- und Vereinshegepräsidenten sowie allen fleissigen Hegerinnen und Hegern in den Sektionen und Vereinen. Aber auch der Wildhut, welche die Hegebemühungen der Jägerschaft unterstützt und ermöglicht, gebührt ein aufrichtiger Dank.
Speziell bedanken möchte ich mich bei Georg Brosi, Vorsteher vom Amt für Jagd und Fischerei, sowie Hannes Jenny für die sehr gute Zusammenarbeit und für die Bereitschaft, an unseren Versammlungen teilzunehmen. Dadurch können immer wieder Diskussionen, welche vor allem die Hege betreffen, vor Ort geführt und Anliegen bereinigt werden. Daniel Bundi, Wildhüter, verantwortlich für die Hegeabrechnungen und Hegegesuche, muss hier unbedingt auch erwähnt werden. In diesen Dank eingeschlossen werden muss selbstverständlich auch unser Hegekommissionsmitglied, Mario Lombris, welcher mit der Datenerfassung eine grosse Vorarbeit für eine saubere Auflistung der Abrechnungen und der Hegegesuche leistet. Paul Sprecher
Jahresbericht Kommission Aus- und Weiterbildung für Jäger (KoAWJ) 2008 Die Kommission für Ausund Weiterbildung für Jäger des Bündnerischen Patentjägerverbandes ist nebst der Hegekommission wohl eine der wichtigsten Organisationen innerhalb des Bündnerischen Patentjägerverbandes. Sie ist verantwortlich für die Erarbeitung von Lernzielen in Koordination mit den Prüfungszielen, für die notwendige Anzahl an Ausbildnern, für das Unterrichtsmaterial, für die Organisation der Ausbildungen der Ausbildner und für die laufende Überprüfung der qualitativen, fachlichen und zeitgemässen Ausbildung der Jungjäger/ innen und schwergewichtig für die Durchführung der Ausbildung der Jungjäger, für Kurse und Vorträge für Jäger/innen und die Bevölkerung! Marcel Rickenbacher als Nach-
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Schweizer Jäger 5/2009
folger von Gusti Möckli hatte bereits im ersten Amtsjahr einige Arbeit in Zusammenarbeit mit dem Vorstand KoAWJ zu erledigen. So unter anderem die Totalrevision des Reglementes der KoAWJ und die Neugestaltung der Lernziele (Jagdlehrgang). Nachfolgend sein erster Jahresbericht. ToPfi Jungjägerausbildung Die konstant hohe Teilnehmerzahl an der Ausbildung zeugt davon, dass wir auf dem richtigen Weg sind. In einigen Teilen des Kantons nehmen die Teilnehmerzahlen jedoch stetig ab. Dies muss sich aber nicht auf unser Kursangebot beziehen, sondern auf eine Abwanderung der Jungen aus den Tälern. Dank der sehr hohen Eigeninitiative der ansäs-
sigen Ausbildner konnte dennoch eine für die Kandidaten ideale und für die KoAWJ finanziell tragbare Lösung gefunden werden. Die Kursleiter nehmen ihre Aufgabe sehr ernst und versuchen, mit steter Weiterbildung ihre Teilnehmer bestens auf die bevorstehende Eignungsprüfung vorzubereiten. Sehr viel Wert wird darauf gelegt, den Teilnehmern zu vermitteln, dass nicht nur fundiertes Fachwissen und genaues Schiessen, sondern auch Eigendisziplin, Moral und Ethik einen guten und ausgewiesenen Jäger auszeichnen. Das Reglement für Aus- und Weiterbildung der Jäger wurde in verschiedenen Etappen durch eine Kommission revidiert. Als Schwerpunkt dieser Revision gilt die Abspaltung der KoAWJ von der Hege (Ka-
HeKo). Dies vereinfacht das ganze Vorschlags- und Wahlprozedere und die Kommission kann auf Vorschläge und Anregungen schnell und sachdienlich reagieren. Der Jagdlehrgang wurde von den Fachverantwortlichen und den jeweiligen Ausbildern neu beurteilt und auf den neuesten Stand gebracht. Dieser revidierte Lehrgang wird mit dem Amt für Jagd und Fischerei besprochen und die Lernziele mit den Prüfungszielen abgeglichen. Somit sind wir für die nächsten Jahre wieder zeitgemäss unter dem Motto «Denken und Wissen sollten immer gleichen Schritt halten. Das Wissen bleibt sonst tot und unfruchtbar.» Eignungsprüfung An der Schiessprüfung ha-
Finanzen der KoAWJ Detaillierte Informationen zur finanziellen Situation können der Abrechnung des Kassiers in der Verbandsabrechnung entnommen werden. Grössere Investitionen müssen von der KoAWJ nicht getätigt werden. Die Ausbildungsunterlagen werden nach der Vorlage der Lernziele neu beurteilt und für grössere Anschaffungen im nächsten Budget eingeplant. Für Reparaturen, kleinere Anschaffungen ist eine Reserve vorgesehen. Mutationen Im Jahr 2008 hatten wir diverse personelle Veränderungen zu verzeichnen. August Möckli hat sein Amt als Präsident nach 11 Jahren an den Schreibenden übergeben. Im Fach «Jagdkunde und Hege» wird Pascal Casanova aus Lumbrein die Nachfolge von Pirmina Nay übernehmen. Pirmina bleibt zu unserer Freude im Vorstand der KoAWJ. Ebenfalls wird Toni Heinisch, Scuol, von Daniel Clavadetscher, St. Maria, abgelöst. Mitglieder der KoAWJ BKPJV: Marcel Rickenbacher, Präsident; André Schmid, Kassier; Orlando Bieler, Waffenkunde/Schiessen; Luca Plozza, Wild + Umwelt (ital.); Toni Pfiffner, Wild + Umwelt (dtsch.) und Weiterbildung; Dr. Jürg Paul Müller, Wild-
kunde; Gabriela Huber, Gesetz; Pirmina Nay, Jagdkunde + Hege; Sep Antona Bergamin (Vertreter BSC). Für den wertvollen Einsatz sei an dieser Stelle den ausgeschiedenen Kameraden bestens gedankt, den neuen wünsche ich Befriedigung und viel Erfolg im Amt. Zukunft – Anpassungen der Lernziele an die Prüfungsziele des Amtes – Laufende Aus- und Weiterbildung der Ausbildner – Weiterverfolgen des Themas «Aus- und Weiterbildung der Jäger» – Praxisbezogene Vorbereitung von Prüfungsanwärter/ innen
– Laufende Aktualisierung von Ausbildungsgrundlagen – Laufende Anpassung der Ausbildung an die Bedürfnisse einer zeitgemässen Jagd Dank Ein besonderer Dank geht an August Möckli. Sein grosses Engagement für die KoAWJ hat dazu beigetragen, dass ca. 80% der Prüflinge die Kurse der KoAWJ besuchen. Gusti hat eine sehr gut funktionierende Kommission mit motivierten und sich voll einsetzenden Leuten zusammengestellt. Ich danke allen Ausbildnerinnen und Ausbildnern, den Mitgliedern des Vorstandes der
KoAWJ, den Koordinatoren, den Mitgliedern der Kaheko, den Hundeführern, die jeweils den Jagdhundetag in der Ganda bestreiten, den Hundeführer des BSC, die unsere Kandidaten unterrichten. Der Dank geht aber auch an das Amt für Jagd und Fischerei, welches uns mit Rat und Tat unterstützt, an den Koordinator Eignungsprüfung, WH G.F. Largiadèr, der bei Bedarf unsere Leute informiert und jeweils die aktuellen Prüfungsdaten oder sonstige interessanten Details zur Verfügung stellt. Marcel Rickenbacher Präsident KoAWJ
Sonne Mond Solunar Mai Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Juni Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
Aufgang
Untergang
Aufgang
Untergang
16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.
05.50 05.48 05.47 05.46 05.45 05.44 05.43 05.42 05.41 05.40 05.39 05.38 05.38 05.37 05.36 05.36
20.56 20.57 20.58 21.00 21.01 21.02 21.03 21.04 21.05 21.06 21.08 21.09 21.10 21.11 21.12 21.12
01.59 02.19 02.38 02.55 03.13 03.33 03.56 04.25 05.03 05.54 06.59 08.16 09.38 11.00 12.20 13.35
11.53 13.00 14.07 15.16 16.27 17.42 19.01 20.22 21.41 22.51 23.47 – 00.30 01.02 01.28 01.49
01.03 01.46 02.06 02.44 03.23 04.03 04.47 05.38 00.52 01.21 02.34 03.44 04.51 00.07 01.01 01.49
06.52 07.36 08.16 08.55 09.34 10.15 11.01 11.53 06.36 07.41 08.50 09.59 11.06 05.54 06.49 07.38
13.24 – 14.27 15.06 15.46 16.28 17.14 18.07 12.22 13.23 15.06 16.15 17.20 12.33 13.26 –
19.14 19.57 20.37 21.17 21.57 22.40 23.28 – 19.07 20.13 21.32 22.30 23.35 18.20 19.13 20.01
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.
05.35 05.34 05.34 05.33 05.33 05.32 05.32 05.32 05.31 05.31 05.31 05.31 05.31 05.30 05.30
21.13 21.14 21.15 21.16 21.17 21.18 21.18 21.19 21.20 21.20 21.21 21.21 21.22 21.22 21.23
14.49 16.01 17.12 18.23 19.32 20.37 21.35 22.25 23.04 23.36 – 00.02 00.23 00.42 01.00
02.08 02.27 02.47 03.09 03.35 04.06 04.46 05.33 06.29 07.31 08.36 09.42 10.48 11.54 13.01
02.10 02.50 03.30 04.11 04.54 05.40 00.42 01.34 02.02 02.55 03.48 04.38 05.26 00.22 01.05
08.21 09.02 09.42 10.23 11.06 11.53 06.29 07.21 08.14 09.07 09.59 10.49 11.37 06.12 06.55
14.32 15.13 15.53 16.35 17.18 18.05 12.18 13.08 14.26 15.19 16.11 17.00 17.47 12.42 13.26
20.44 21.24 22.05 22.46 23.31 – 18.55 19.46 20.39 21.31 22.22 23.11 23.58 18.32 19.15
Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse entgegen. Die Redaktion Schweizer Jäger 5/2009
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Bund und Kantone
ben 281 Kandidaten teilgenommen. Davon waren 213 Kandidaten, welche diese erste Hürde erfolgreich bestanden haben. Dies entspricht einem Erfolg von 75,8 %. In der theoretischen Waffenkundeprüfung haben 209 von 214 Kandidaten erfolgreich bestanden. Ein Erfolgsnachweis von 97,7% ist sehr hoch und zeugt von einer hohen Qualität der Ausbildung. In den theoretischen Fächern sind 243 Kandidaten für die Prüfung aufgeboten. Die höhere Anzahl Kandidaten in der Theorie resultiert daraus, dass von den Vorjahren einige Kandidaten aus diversen Gründen die Prüfung noch nicht beenden konnten. An dieser Stelle wünsche ich allen Prüflingen viel Glück.
LU
Bei Dr. Marie-Pierre Ryser durfte sich jeder Jäger, ausgerüstet mit Latexhandschuhen und Plastikschürze, mit den bereitgelegten Organen, dem Verdauungstrakt und dem Wildtierkörper (Unfallreh) auseinandersetzen, sprich nach Krankheiten/Erregern, suchen. Den Teilnehmern wurden so eins zu eins die diversen Krankheiten von Leberegeln, Lippengrind etc. verständlich erläutert. Manch feine, an frische Luft gewöhnte Jägernase wurde dabei auf eine harte Probe gestellt… Es sei an dieser Stelle den verantwortlichen Organen, von der kantonalen Jagdverwaltung und dem Sektionsvorstand Pilatus, bis zu den Referenten für ihren Einsatz und den grossen Aufwand ganz herzlich gedankt. Philippe Volery brachte es auf den Punkt: «Gutes Wildbret ist das beste Marketing für die Jagd!» Philipp Gerber
Foto P. Faesi
Die kantonale Jagdverwaltung Luzern und der Vorstand der RJL Sektion Pilatus boten der anwesenden Jägerschaft aus den RJL Sektionen Pilatus und Seetal am diesjährigen Sektionskurs «Wildbrethygiene Heute» vom 21. März 2009 eine Fülle von wertvollen Informationen. Mit den äusserst kompetenten Referenten Philippe Volery (Buchautor «Von der Wildbahn auf den Teller»), Dr. Marie-Pierre Ryser, Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin, und Dr. Otto Ineichen, stv. Kantonsveterinär, wurden den Teilnehmern die gesetzlichen Grundlagen, Wildtierkrankheiten, Selbstkontrolle am erlegten Wild, sowie in praktischer Arbeit auch Untersuchung und Aufbrechen von Wild sehr informativ dargelegt. Ziel des Kurses war die Ausbildung von einem Jäger pro Jagdgesellschaft, welcher am Schluss des Kurstages auch eine Lernkontrolle absolvierte und bei genügender Punktezahl ein Kursattest erhielt. Das Gelernte soll er dann innerhalb seiner Jagdgesellschaft weitergeben. Nach der theoretischen Morgenarbeit und dem feinen Mittagsaser stand am Nachmittag die praktische Arbeit mit Aufbrechen und Untersuchung von Organen auf dem Programm. Am frisch erlegten Hirschkalb (Gehege) wies Philippe Volery auf wichtige Details beim Aufbrechen, aber auch vor der Erlegung hin.
Frau Dr. Marie-Pierre Ryser erläutert Wildkrankheiten an Organen.
Foto P. Faesi
Bund und Kantone
Wildbrethygiene Buttisholzer Jäger an heute der «Gwärb 08»
Die Kursteilnehmer an der Untersuchung am Unfallreh.
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Die «Gwärb 08» bot den Buttisholzer Jägern eine ideale Plattform, um ihre Jagdgesellschaft und deren Aktivitäten vorzustellen. Anlässlich der «Gwärb 08» organisierte die Jagdgesellschaft Buttisholz einen Stand in der Aussenzone der Ausstellung. Ein erster Teil des Standes zeigte anhand vieler Tierpräparate, DVDs, Tonbandaufnahmen, Illustrationen und Tabellen auf, wie vielseitig sich die Jagd im Allgemeinen und die Luzerner Revierjagd im Speziellen gestaltet. Die landläufige Vorstellung, Jagd beschränke sich in erster Linie auf den Abschuss von Wildtieren, wurde nachhaltig widerlegt. Die interessierten Besucher zeigten sich mehrheitlich überrascht, mit welchem Aufwand die Wildbestände und der Wald seitens der Jägerschaft gehegt und gepflegt werden. Auch das Brauchtum des Weidmanns, mit der dazugehörenden Sprache und der Achtung vor der Kreatur und der Natur hat manch einen Besucher in Erstaunen versetzt und seine Meinung über die Jagd revidieren lassen. Für die jungen Besucher waren es in erster Linie die Tierpräparate, welche sie faszinierten. Dabei konnte die Jagdgesellschaft Buttisholz auf den WWW-Wagen (Wild WaldWissen) des Verbandes Luzerner Jäger zurückgreifen, welcher in beeindruckender Anzahl Stopfpräparate und in grosser Menge Anschauungsmaterial enthält. Im direkten Gespräch mit den interessierten Besuchern hatten die anwesenden Weidmänner die Möglichkeit, auf
brennende Fragen zu antworten, sowie Unklarheiten und auch falsche Vorstellungen zu klären und aus dem Weg zu räumen, welche sich zum Teil hartnäckig in der Volksseele festgesetzt haben. Im zweiten Teil der Ausstellung wurde eine Jagdszene nachgestellt, mit welcher versucht wurde, den Reiz der Naturverbundenheit, den Charme des Aserfeuers und die Faszination der Jagd ein wenig einzufangen und aufzuzeigen. Neben einer zum Waldhäuschen zusammengestellten Holzbeige und einer Kanzel brannte während den drei Tagen der Ausstellung dauernd ein Feuer, auf welchem das Wasser für ein «Swcharzes» gekocht wurde. Natürlich durften auch unsere treuen Begleiter, die Jagdhunde, nicht fehlen, sehr zur Freude wiederum der jungen Besucher. Am Ende der dreitägigen Ausstellung hat der Jagdleiter zum Schüsseltrieb am Aserfeuer gebeten, es gab eine heisse Bratwurst zu einem Glas Wein. Manch einer der Aussteller, der auf dem Weg zum offiziellen Schlussbankett an den Jägern vorbeiging, hätte sich wohl lieber zu den Weidmännern gesellt und die Gewerbeausstellung auf gemütlichere Art ausklingen lassen. Auffällig jedenfalls, dass die Rekrutierung von Treibern auf der Herbstjagd noch selten so einfach war wie nach der «Gwärb 08»! Daniel Bolfing
Am Freitag, 6. März 2009, fand die 92. Generalversammlung des Obwaldner Patentjägervereins statt. Es fanden sich 105 Mitglieder im Restaurant Rössli in Stalden ein. Zum ersten Mal leitete der im letzten Jahr gewählte Präsident René Geisser die Versammlung des grössten Obwaldner Jagdvereins. Die Jägerinnen und Jäger genehmigten den Jahresbericht sowie die Jahresrechnung einstimmig. Auch die übrigen Standardtraktanden wurden einstimmig genehmigt. Beitritt zu JagdSchweiz Bis anhin war der Obwaldner Patentjägerverein dem Schweizerischen Patent- und Wildschutzverband SPW angeschlossen. Dieser nahm die Interessen der Patentjäger aller elf Schweizer Patentkantone auf nationaler Ebene wahr. Neu übernimmt die Wahrnehmung dieser Aufgaben JagdSchweiz. JagdSchweiz vertritt rund 30 000 Jägerinnen und Jäger aller Kantone, welche jeweils über die Kantonalverbände vertreten werden. Bereits an der Delegiertenversammlung des SPW im vergangenen Sommer beschlossen die Delegierten, dass die Patentvereine JagdSchweiz beitreten sollen und die Vorstände die nötigen Anträge an die Generalversammlungen bringen sollen. Diesem strategischen Schritt folgten mit der einstimmigen Annahme des Antrages nun auch die Obwaldner Jägerinnen und Jäger. Der Vorstand wird nun den Beitritt als A-Mitglied bei JagdSchweiz beantragen. Mutationen Im vergangenen Jahr verstarben 10 Vereinsmitglieder. Unter ihnen befand sich auch der ehemalige Wildhüter und national bekannte Jodler Ruedi Rymann. Im Frühjahr 2008 schlossen 15 Jungjäger ihre Jagdausbildung erfolgreich ab. Die Jungjäger sowie zwei wei-
tere Interessenten baten um Aufnahme im Patentjägerverein und wurden anlässlich der GV herzlich willkommen geheissen. Damit wuchs der Mitgliederbestand auf insgesamt 465 Mitglieder an. Im Jahr 2001 wurde Martin Spichtig aus Sachseln in den Vorstand gewählt. Er amtete als Vizepräsident, Hundeobmann und leitete die Festwirtschaft im vereinseigenen Schiesslokal in Alpnach. Nach nun neun Amtsjahren, also drei Amtszeiten à drei Jahre, gab Martin Spichtig seinen Rücktritt bekannt. Die Versammlung verdankte seine Arbeit mit der Wahl zum Ehrenmitglied. Neu aus Sachseln wurde Pascal Rohrer in den siebenköpfigen Vorstand gewählt. Er wird sich als Hundeobmann der Ausbildung der Schweisshunde annehmen. Aus der Schiesskommission trat der Alpnacher Fredi Wallimann zurück. Auch seine langjährige Arbeit als Vorstands- und dann Schiesskommissionsmitglied verdankte die Versammlung mit der Wahl zum Ehrenmitglied. Sanierungsmassnahmen am Jagdschiessstand in Alpnach Gemäss den Vorschriften des Bundes müssen Aussenschiessstände, wie er unter anderem von den Jägern in Alpnach betrieben wird, An-
Präsident René Geisser begrüsst das neu gewählte Vorstandsmitglied Pascal Rohrer aus Sachseln (Mitte) und verabschiedet sich mit Dank von Martin Spichtig (rechts). forderungen genügen, um die Umwelt nicht durch die Projektile zu verschmutzen. Um die Planungsarbeiten aufnehmen zu können, genehmigte die Generalversammlung bereits letzten Frühling einen Planungskredit in der Höhe von CHF 3000.–. Die Planungen wurden im Vorstand an die Hand genommen, sind aber mangels zeitlicher Ressourcen im vergangenen Jahr noch nicht auf den gewünschten Stand ausgeführt worden. Präsident René Geisser informierte die Anwesenden über das weitere Vorgehen. Primär sind nun Standortabklärungen mit den Behörden an die Hand zu nehmen. Weiter wird im Frühling eine Begehung mit den verantwortlichen des Amtes für Umwelt des Kantons Obwalden in Begleitung eines Ingenieurs stattfinden. Danach folgt die Bauund Budgetplanung. Laufen die Arbeiten plangemäss, soll die Versammlung im Frühling 2010 über die ersten Massnah-
men, welche dann im Sommer 2010 umgesetzt werden sollen, abstimmen können. Informationen des Jagdverwalters Jagdverwalter und Kantonsoberförster informierte die Anwesenden über den Jagdverlauf, die Abschusszahlen sowie die Grossraubtiere im Kanton Obwalden. Zu diesen gehört neben dem Luchs neuerdings auch der Wolf, welcher im vergangenen Herbst bekanntlich im Melchtal Schafe riss und dann mittels Fotofalle fotografiert werden konnte. Anhand neuster Erkenntnisse wird nicht ausgeschlossen, dass nach wie vor ein Wolf im Sarneraatal durch die Wälder streift. Ein entsprechendes Wolfskonzept sei für den Kanton Obwalden in Arbeit und solle noch diesen Frühling vorgestellt werden. Die Versammlung wurde um 21.30 Uhr geschlossen. René Geisser, Präsident OPJV
Der Vorstand des OPJV: Hinten vlnr: Kassier Peter Ming, Giswil; neu gewählter Hundeobmann Pascal Rohrer, Sachseln; Sekretär Franz Röthlin, Kerns; Präsident René Geisser, Engelberg; Schiessplatz-Chef Stv. Paul Amstutz, Alpnach.Vorne vlnr: der zurückgetretene Vizepräsident und Hundeobmann Martin Spichtig, Sachseln; Schiessplatz-Chef Niklaus Halter, Lungern; Materialwart Peter Burch, Sarnen. Schweizer Jäger 5/2009
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Bund und Kantone
GV des Obwaldner Patentjägervereins
SG
Bund und Kantone
Walenstadt Rotwildhegeschau
Die militärische Mehrzweckhalle am Ufer des Walensees wurde am 27. März einmal mehr für einen Abend zum viel besuchten Treffpunkt der Rotwildjäger/innen aus St. Galler Jagdrevieren, benachbarten Kantonen und sogar dem angrenzenden Ausland. Ihnen und Gästen aus behördlichen, militärischen, jagdlichen und forstlichen Kreisen entbot der Leiter des ANJF, Guido Ackermann, im Auftrag auch des entschuldigt abwesenden RR Dr. Joe Keller zu Beginn des offiziellen Teils Gruss und Willkomm. Damit verbunden war auch sein Dank an die JG Berschis für den Schmuck der Halle und die Verpflegung der Anwesenden, an die Jagdhornbläser der JV Sarganserland für die musikalische Umrahmung des Anlasses und an die zahlreichen Aussteller/innen für die Bereicherung der Hegeschau. Besonders verdankte er die Arbeit von Wildhüter Albert Spirig für die Organisation des Gesamtanlasses und der Trophäenbewertungskommission für die sachkundige Bewertung der zu beurteilenden 159 Geweihe und Unterkiefer. Die Resultate wurden im Anschluss an die Begrüssung durch den Tagesobmann Pius Pfiffner vorgestellt und kommentiert. 75 Geweihträger konnten in den Revieren der RHG1, 68 in denen der RHG2 und 16 im übrigen Jagdgebiet gestreckt werden. Höchste je erzielte Rotwildstrecke im Kanton St. Gallen Im Rahmen der ordentlichen Jagd wurden 505 Stück Rotwild erlegt. Dies stellt das höchste seit 1970 erreichte Streckenresultat dar. So konnten in der RHG1 (Gebiet Werdenberg, Seeztal Nord, Toggenburg sowie See & Gaster) 251 Hirsche und in der RHG2 (südliches Sarganserland) deren 225 erlegt werden. Ausserhalb der Hegegebiete gelang die Erlegung von 29 Stück Rotwild. Mit 36 Stück
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Schweizer Jäger 5/2009
war der Fallwildanteil sehr gering. Nebst den quantitativen konnten auch die qualitativen Ziele erreicht werden. Dies zeigt sich im hohen Kälberanteil, 37,42%, an der Gesamtstrecke, der Schonung mittelalter Hirsche sowie führender Muttertiere und damit der bestmöglichen Rücksichtsnahme auf die Erhaltung natürlicher Bestandesstrukturen. Die Ziele der Abschussplanung 2008 wurden für die RHG1 wie folgt vorgegeben: – Bestandesreduktion im Werdenberg – Bestandesstabilisierung in den ürbigen Regionen – Korrektur des GV im Werdenberg durch verstärkten Eingriff bei Alt- und Schmaltieren. – Geplanter Abschuss 225 Stück Rotwild (58 H; 97 T; 70 K)
– – – –
Für die RHG2 galt: den Bestand stabil halten im Schilstal den Bestand fördern Abschussverhältnis 1:2 (Stiere : Kahlwild) Geplanter Abschuss 225 Stück Rotwild (75 H; 75 T; 75 K).
Neu waren in beiden Hegegemeinschaften doppelseitige Kronenhirsche ab 14 Enden freigegeben. Die Rotwildstrecke in Zahlen RHG1 Hirschstiere Spiesser 18 Gabler 0 2./4. Kopf 39 Alt 18 Kronenhirsche 0 Total Hirsche 75 Kahlwild
Alttiere 44 Schmaltiere 44 Hirschkälber 50 Wildkälber 38 Total Kahlwild 176
Fallwild
Hirsche 5 Alt-/ Schmaltiere 8 Hirschkälber 4 Wildkälber 2 Total Fallwild 19
Total Abgang in RHG 1: 270 Stück Rotwild. 3 Hirsche mussten als unerlaubt (doppelseitige Kronenhirsche mit weniger als 14 Enden) beurteilt werden. RHG2 Spiesser 10 Gabler 0 6-Ender 20 8-Ender 24 10-Ender 12 2-Ender 2 Kronenhirsche 0 Total Hirsche 68
Die Bilanz aus der Sicht des Amtsleiters ergab für beide Hegegemeinschaften das Folgende: RHG1 – Der Abschussplan wurde quantitativ sehr gut erfüllt. Plan 225 Stück; Abschuss 251 Stück; Abgang 271 Stück. – Abschussverhältnis Hirsch : Kahlwild 1:2.4 – Kälberanteil: 35% – GV 1:1.0 (ohne Kälber 1:1.2)
Hirsche
Kahlwild
Alttiere 29 Schmaltiere 37 Hirschkälber 47 Wildkälber 44 Total Kahlwild 157 Fallwild Total Fallwild
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Ein doppelseitiger Kronenhirsch wurde als unerlaubt konfisziert. Interessant war in diesem Zusammenhang die Beurteilung von 4 «erfallenen» Kronenhirschen. 3 von ihnen hätten den Jagdvorschriften entsprochen. 1 wäre als unerlaubt beurteilt worden. Ein erfreuliches Bild ergab die Analyse der Hirschstrecke mit Bezug auf das Alter der erlegten Hirsche, wobei der Anteil alter Hirsche einmal mehr auf niedrigem Niveau stagniert. Erfreulich aber vor allem darum, da doch der Haupteingriff in der Jugendklasse erfolgt und daher den Vorgaben der Jagdplanung entspricht. Was übrigens auch für den Kälberanteil gilt. Alter der Stiere Anzahl 1. bis 3. Kopf 108 (69%) 4. bis 9. Kopf 43 (27%) 10. Kopf + älter 6 (4%) Total Abschuss 157 (100%) (in Klammer: Anteil an der Gesamtstrecke)
Zusammenfassend hielt Ackermann fest, dass das Gesamtergebnis als sehr gut zu werten sei, da die Ziele erfüllt und z. T. klar übertroffen wurden. Was sich auch im niedern Fallwildanteil, starker Eingriff in die Jugendklasse, manifestiere. RHG2 – Abschussplan quantitativ erfüllt. Plan 224 Stück; Abschuss 225 Stück; Abgang 241 Stück – Abschussverhältnis Hirsche : Kahlwild 1:2.31 – Kälberanteil 40% – GV 1:1.0 (ohne Kälber 1:0.96) Auch hier verwies Ackermann auf das gute Gesamtergebnis, das sehr gute Abschussverhältnis, den sehr hohen Kälberanteil an der Gesamtstrecke und die niedrigen Fallwildzahlen. Zusammenfassend stellte er mit Freude und Genugtuung fest, dass die Rotwildjäger in beiden Hegegebieten ihre Aufgabe erfüllten und so wesentlich mithalfen, dass die Jagd auch in Zukunft zur Gesunderhaltung der Populationen und zur Erhaltung ihrer noch verbleibenden Lebensräumen beitragen wird, kann und muss. Die Frühjahrszählung konnte in der RHG1 bei sehr guten Zählbedingungen bereits durchgeführt werden, was auch zu einer geringen Dunkelziffer führte. 646 Stück gesichtetes Rotwild ergaben das bisher höchste Zählergebnis. Dies wird in einzelnen Re-
gionen eine verstärkte Bestandesregulation erfordern, zumal bis dato nur wenig Fallwild gefunden wurde. Witterungsbedingt – teilweise noch hohe Schneelagen – konnte die Nachttaxation in der RHG2 noch nicht durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang äusserte sich Ackermann auch zum Thema Winterfütterung, wobei er im Grundsatz das wiederholte, was er schon anlässlich der Hegeschau 2008, siehe auch SJ 4/2008, S. 79, zum Ausdruck brachte. Die Bejagung des beidseitigen Kronenhirsches will dem Rotwildjäger auch im neuen Jagdjahr den gezielten Abschuss reifer, alter Hirsche ermöglichen, ohne dass dadurch der Schutz der Mittelklasse in Gefahr gerät. Die 2008 erzielten Resultate werden genau begutachtet, um dann auch künftig mit Hilfe einer möglichst einfachen Regelung das erwähnte Ziel zu erreichen. Mit einem historischen Rückblick über das Rotwild im Kanton St. Gallen beendete Guido Ackermann seine fundierten Ausführungen zur Rothirschbejagung 2008 im Kanton St. Gallen. Mehr darüber ist auch im neu erschienenen und einmaligen Buch «Auf der Fährte des Geweihten» von Markus P. Stäheli zu erfahren. Die Rückkehr des Bartgeiers Dr. Jürg Paul Müller, Direktor des Bündner Naturmuseums, vermochte durch sein begeisterndes Referat über den
grössten Greifvogel der Alpen im Anschluss an den offiziellen Teil der Hegeschau die grosse Zuhörerschar in Bann zu schlagen.
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Fusion sorgt für Diskussionen
Präsidentenkonferenz des Kantonalen Walliser Jägerverbandes vom 23. März 2009 Zur Intervention von Louis Schmid (Diana Brig) besass Präsident Raphaël Papilloud vorläufig nur das Wort Solidarität. Die gegenseitigen Auffassungen, hier das Oberwallis gegen die Meinung des Unterwallis, liessen nicht auf eine rasche Einigung schliessen. Änderungen verändern Im Juli 2009 vereinigen sich der Schweizerische Patentjäger- und Wildschutzverband (SPW), der Revierjäger-, der Westschweizerjäger- (Diana Suisse) und der Tessinerjägerverband, zu einem einzigen Jägerverband, zu JagdSchweiz. Der SPW, dem auch der Oberwalliser Jägerverband angehört, reduziert demzufolge seine Aktivitäten auf ein Minimum, da seine frühere strategische Vereinsführung und Vertretung der Patentjäger von JagdSchweiz übernommen wird. Die Dividende dem Aktionär Der SPW besitzt weiterhin die Verlagsrechte der Zeit-
schrift «Schweizer Jäger». Die ausgezeichneten Geschäftsabschlüsse erlaubten es, alljährlich bis zu Fr. 60 000.– an den SPW-Verband d.h. indirekt an die Patentjäger oder Patentjägerkantone auszuschütten. Die Präsidenten der Patentkantone bestimmten 2008 in Freiburg, dass auch in Zukunft der Benefiz, proportional zu ihrer Anzahl, an die SPW-Mitglieder als Teilhaber und nicht an die Revierkantone, die Diana Suisse oder den Tessinerjägerverband auszurichten sei. Der Gewinn könnte für die Patentjäger zur Bezahlung des Jahresbeitrages (z.Z. Fr. 10.–) verwendet werden. Der Oberwalliser Jägerverband zieht als Mitglied des Schweizerischen Patentjägerverbandes (SPW) im Juli als A-Sektion zu JagdSchweiz. Die Unterwalliser treten im Verbund mit der Diana Suisse zu JagdSchweiz. Wo Honig ist, da gibt es Fliegen Der Kantonale Jägerverband vertritt die Auffassung, dass in einem Kanton jeder Jäger die gleichen Vereinsbeiträge zu entrichten habe. Die Gewinnausschüttung des
«Schweizer Jäger» habe deshalb an die Kasse des Kantonalen Jägerverbandes zu erfolgen, trotz der Tatsache, dass die Unterwalliser Jäger Mitglieder der Diana Suisse und Abonnenten der etwas günstigeren Zeitschrift «Chasse et Nature» und nicht des «Schweizer Jäger» sind. Bei der Bezahlung des Patentes entrichten alle Walliser Jäger Fr. 100.– für die Zeitschriften «Schweizer Jäger» und «Chasse et Nature», die Jagdkarte, die Bracelets und die Vignette. Die seit längerem bestehende Abonnementdifferenz bezahlten die Unterwalliser Jäger in die Kasse der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere, wo sie auch verblieb. Die Unterwalliser Vorstandsmitglieder des kantonalen Jägerverbandes mit deren Präsidenten werfen nun diese Differenz in die Waagschale und möchten in Zukunft, trotz Mitgliedschaft in der Diana Suisse, der Gewinnausschüttung habhaft werden. Affaire à suivre! Anträge zur sofortigen Verwirklichung oder für den nächsten 5-Jahresplan Die Laufhundevereinigung möchte die Rehbockjagd ab sofort von 6 auf 8 Tage verlängern. Bei 12 Nein, 4 Ja und 3 Enthaltungen war diesem Wunsch kein Erfolg beschieden. Die Schäden durch das Rehwild und der Abschuss von 2:1 gäben keinen Anlass für Änderungen. Allerdings gelte es für den nächsten 5-Jahresplan die Rehjagd neu zu überdenken. Bernhard Truffer, Präsident der Diana Goms, sah den Antrag seiner Diana einstimmig angenommen. Die Anwesenden befürworteten, in Zukunft den Beginn der Fuchspassjagd immer auf den 15. November festzulegen. Die Diana Martigny stellte den Antrag, dass diejenigen Jäger/innen, die ein Schmaltier oder eine nichtführende Kuh erlegen, die Bewilligung erhalten, ein weiteres weibliches Tier zu schiessen. 18 gegen 2 Präsidenten nahmen diesen Vorschlag an. r.w. Schweizer Jäger 5/2009
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Foto: Kurt Gansner
LEGENDE
Wildbruten beweisen, dass die Wiederansiedlung dieses durch menschliche Unvernunft vor nicht allzu langer Zeit ausgerotteten Alpenbewohners auch in der Schweiz gelungen ist. Der Referent verstand es, auf «packende Art» nicht nur Erkenntnisse über die Biologie der Art, sondern auch Erfahrungen und Vorgehen bezüglich ihrer Wiederansiedlung, ihrer Zucht in Gefangenschaft und ihres Monitorings in der wiedergewonnenen Freiheit an die Frau und den Mann zu bringen, was ihm die Zuhörerschaft am Schluss seiner Ausführungen mit lang anhaltendem Applaus verdankte. Franz-Joseph Schawalder
ZH
Bund und Kantone
JagdZürich: Milizsystem am Anschlag Mit einer ernsten Mahnung schloss Präsident Martin Möhr, soeben für drei Jahre wiedergewählt, die Generalversammlung von JagdZürich in Kloten: «Entweder die Mitglieder zeigen mehr Engagement und stellen sich für Vorstandsämter zur Verfügung, oder die Arbeit muss in Zukunft eingekauft und folglich auch bezahlt werden!» Nur einer von zwei vakanten Vorstandssitzen konnte neu besetzt werden. An die Stelle der seit 2005 amtierenden und wegen beruflicher Weiterbildung zurücktretenden Christa Ringger wurde der Paläontologe und Jungjäger PD Dr. Winand Brinkmann (Hittnau) in den Vorstand gewählt. Der gesamte verbleibende Vorstand wurde ehrenvoll und oppositionslos im Amt bestätigt. Rund 150 Mitglieder und Gäste hatten sich zum traditionellen Zürcher Jägertag in der Schluefweg-Halle in Kloten eingefunden. Der Pelzfellmarkt bot das gewohnte trostlose Bild. Die Auffuhr war mit 101 Füchsen (Fr. 8.–) und zwölf Mardern (Fr. 20.–) gering, das Preisniveau ebenfalls. Mit 755 Mitgliedern hat der Verein eine Zunahme um 22 zu verzeichnen. Einleitend berichtete Martin Möhr von zahlreichen Projekten und Ideen, mit denen JagdZürich gut unterwegs ist. So hat man sich in das ThurauenProjekt des Kantons Zürich eingeklinkt, um sicher zu stellen, dass im geplanten Ausstellungszentrum auch die Belange der Wildtiere und der Jagd angemessen berücksichtigt werden. Wie zu vernehmen war, hat sich die Stiftung Paneco (www.paneco.ch) bereit erklärt, den Betrieb des Ausstellungszentrums zu übernehmen. Das Eröffnungsfest der Westumfahrung von Zürich wird zum Anlass für einen grossen jagdlichen Auftritt in der Öffentlichkeit genommen, wofür die Jäger aus dem Säu-
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liamt die Verantwortung übernommen haben. Die letztes Jahr zum Jubiläum angebahnte «Aktion Eiche» wurde bis jetzt von 60 Jagdgesellschaften genutzt. Martin Möhr bedauerte die «Schlammschlachten» im Zusammenhang mit den jüngsten Versteigerungen, wies auf die nun in Kraft getretene revidierte Wildschadenverordnung hin, ebenso auf die Probleme mit dem leidigen Geocaching, der Hundebürokratie und den EU-Waffenpass. Näheres immer auf www.jagdzuerich.ch Nach den Grussadressen von Rolf Gerber (Amt für Natur und Landschaft, in Vertre-
tung von Baudirektor Markus Kägi) und David Clavadetscher (Revierjagd Schweiz) wurde der Jahresbericht genehmigt. Martin Möhr hob den Rekordabschuss von 840 Wildschweinen bis Mitte März hervor sowie die Probleme um die Jagdschiessanlagen, die noch nicht gelöst sind. Iris Scholl und Andreas («Douglas») Rippmann präsentierten den Bericht über die Öffentlichkeitsarbeit. Das Schwergewicht der Aktionen im Jahr 2009 liegt auf dem Luchs sowie auf den Kontakten mit den Schutzorganisationen und deren engagierten Mitglie-
Präsident Martin Möhr beschenkt René Moor zum Dank für 40 Dienstjahre als Jagdaufseher.
dern und Mitarbeitenden. Die Rechnung, die mit einem jubiläums-bedingten Rückschlag von rund 11 200 Franken abschloss, wurde ebenfalls diskussionslos angenommen, ebenso der Beitrittsbeschluss zu JagdSchweiz und das Jahresprogramm. Das Budget 2009 bewegt sich wieder im gewohnten Rahmen; es ist eine ausgeglichene Rechnung vorgesehen, so dass der Jahresbeitrag unverändert bei 100 Franken belassen werden kann. René Moor (Glattfelden) wurde für 40 Dienstjahre als Jagdaufseher geehrt, ebenso die erfolgreichen Schützen, unter denen Robert Morf hervorragte; er wurde zugleich Kugel-, Jagd- und Keilermeister sowie Sieger im Jungjägerstich. Karl Lüönd
Herzlich willkommen, Winand Brinkmann! Der Privatdozent für Paläontologie an der Universität Zürich ist neues Vorstandsmitglied von JagdZürich.
Österreicher Jäger wollen Schweizer Luchs-Paar nicht im Nationalpark Zwischen den Betreibern des Nationalparks Kalkalpen in Oberösterreich und der örtlichen Jägerschaft ist ein heftiger Streit entbrannt. Denn die Nationalparkvewaltung will als bestandsstützende Massnahme ein Luchs-Pärchen aus der Schweiz ansiedeln, was die Jägerschaft gar nicht goutiert. Der Wildbiologe des Landesjagd-
verbands, Christopher Böck, wendet sich dagegen, zwei zusätzliche Luchse anzusiedeln, obwohl man gar nicht wisse, wie viele genau da sind. Es gebe viele Indizien, dass mehrere Luchse im Nationalpark sind. Um den Nachweis erbringen zu können, dass genügend Luchse vorhanden sind, wollen die Jäger nun ein Monitoring mit Fotofallen aufbauen,
was aber etwa zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen soll. Die Nationalparkverwaltung sieht das als Verzögerungstaktik. Da ein Luchs ein Streifgebiet von mindestens 10 000 Hektar hat, wäre im etwa 22 000 Hektar grossen Nationalpark demnach gerade für zwei Luchse Platz, ohne dass das Rehwild zu sehr verschreckt würde. PB
Seppi Egli
Ehemaliger Redaktor «Wild&Hund»
1932 – 2008
Horst Reetz hat uns für immer verlassen. Am 20. Februar mussten wir Abschied von ihm nehmen. Beruf oder Berufung – der passionierte Jäger Horst Reetz, geboren am 27. Juli 1938, hatte die Leidenschaft zur Jagd und zur Natur zu seinem Beruf gemacht. Seine besondere Liebe galt den Jagdhunden. Der anerkannte Führer, Züchter und Richter war einer der gefragtesten Kynologen der 70er- und 80erJahre. Als passionierter Ornithologe und erfahrener Jäger wurde er nach einem Volontariat beim «Südkurier» in Konstanz 1959 Mitglied der Redaktion der Jagdzeitschrift «Wild & Hund», 1975 stellvertretender Chefredakteur sowie Bearbeiter, Herausgeber und Autor etlicher Standard-Werke im kynologischen Bereich. Im Januar 1982 zum Chefredakteur von «Wild & Hund» ernannt, schied er 1997 aus gesundheitlichen Gründen aus der Redaktion aus. Anfang der 60er-Jahre schloss Horst Reetz Bekanntschaft mit dem damaligen Werbegrafiker Rien Poortvliet. Aus dieser Bekanntschaft entwickelte sich, getragen von der gemeinsamen Liebe zu Natur und Jagd und deren Faszination im künstlerischen Ausdruck, eine lebenslange Freundschaft zwischen dem Maler Poortvliet und dem Journalisten Reetz. Sein Fachwissen, seine gereifte Urteilsfähigkeit bezüglich jagdlicher
Kunst, waren gefragt und machten ihn zu einem begehrten Gesprächspartner. Horst Reetz war intelligent, einfallsreich und kreativ, zielstrebig und von Arbeitswut sowie journalistischer Perfektion besessen. Kollegen und Wettbewerber betonten sein stets vorbildliches und engagiertes Verhalten. Ein Mensch, einfühlsam und verständnisvoll, der den Ausgleich suchte und nach Harmonie strebte. Er war tolerant und grosszügig mit jungen Leuten auch entgegengesetzter Meinung und Einstellung, versuchte stets zu integrieren und nicht zu dominieren oder auszuschalten. Diese Eigenschaften machten ihn für Mitarbeiter und Autoren zum geschätzten Partner. Ich habe Horst Reetz, unter dessen Ägide ich nahezu zwölf Jahre arbeiten und lernen durfte, viel zu verdanken. Sein Fachwissen war immens. Nun jagt er, der uns in vorbildlicher Weise die Grundsätze der Menschlichkeit und Weidgerechtigkeit vorlebte, in einem anderen Revier. Er wird uns, die wir mit ihm gemeinsam arbeiten und jagen durften, nicht nur als vortrefflicher Jäger und Ratgeber, sondern auch als herausragende Persönlichkeit seiner Generation in Erinnerung bleiben. Das letzte «Jagd vorbei» und «Halali» sind verhallt. Am 20. Februar begleitete eine grosse Trauergemeinde den passionierten Jäger und Freund zu seiner letzten Ruhestätte. Wir haben mit Horst Reetz einen Kollegen und Menschen verloren, der sich bleibende Verdienste um die Jagd erworben hat. Weidmannsdank! Gert G. v. Harling
Unter den Klängen der Jagdhornbläser Hinterland nahm am 17. Januar 2008 in der Pfarrkirche Nottwil eine grosse Trauergemeinde von Seppi Egli Abschied. Nicht ganz unverhofft hat sein Jägerherz am 7. Januar 2008 aufgehört zu schlagen. Mit der Gesundheit lief in seinem Leben gar vieles nicht wunschgemäss. Als ihn im Herbst die schlechte Nachricht über seinen Gesundheitszustand erreichte, traf es ihn hart, aber er betrachtete die Zeit seit der Lebertransplantation als fünf geschenkte Jahre. Seppi war Bauer, nicht Landwirt, er bewirtschaftete die Scholle nicht, er bebaute sie im Sinne der Schöpfung.
Abschied
Horst Reetz
Die Jägerei war sein liebstes Hobby. Er war eigentlich nicht Jäger, sondern Weidmann, er hegte und pflegte. Seit 1993 bis zu seinem Tode war er ein pflichtbewusster Wildhüter. In der Jagdhütte mit Blick auf den Sempachersee, da fühlte er sich wie im Himmel. Dort verbrachten wir mit ihm viele gemütliche Stunden. Seppi, deine Notteler Jagdkameraden vermissen dich!
Hans Aregger 1917 – 2008
Am 19. Juni 2008 wurde unser ehemaliger Obmann Hans Aregger im stolzen Alter von 91 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Unter den Klängen der Hinterländer Jagdhornbläser haben wir Hans am 28. Juni zu Grabe getragen. Hans, einem echten Hinterländer, war die Post in Daiwil zu klein. Ende der 40er-Jahre meldete er sich
als Posthalter in Nottwil. Hier baute er sich ein Haus mit den nötigen Postlokalitäten. Als gesprächiger und unterhaltsamer Mitbürger war er in der weiteren Umgebung ein beliebter Gast. Bloss in Nottwil beheimatet, trat er 1948 der Jagdgesellschaft bei. Ab 1961 bis 1985 amtete er als umsichtiger Obmann. Er prägte die Jagdgesellschaft mit seiner positiven Art. Bis tief in die 80er-Jahre war er bei der Herbstjagd stets dabei, und nicht etwa der erste, der nach Hause ging. Zu einem gemütlichen Abend in der Jagdhütte durfte auch ein schöner Tropfen nicht fehlen. Mit Hans haben wir einen lieben Freund verloren. Jagdgesellschaft Nottwil
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Erfolgreiche Hochjagd Im Jagdglück Max und Ami Brantschen aus Randa war die Jagdgöttin gut gesinnt. Das Foto sandte uns Hans Schliecker.
«Einhorn» Markante Steingeiss Hans Gansner-Lüthi, Hüttenwart der Schesaplanahütte in Seewis GR, gelang das Foto dieser einhörnigen Steingeiss auf dem Hornspitz, direkt an der Landesgrenze zum Vorarlberg.
Harter Winter Bock am Calanda Vom langen Winter gezeichnet ist dieser 8-jährige Steinbock, den Peter Derungs am Calanda GR fotografieren konnte.
Einstangenbock Die Jagd überlebt
Schnappschuss
Alle waren der Meinung, dass der Einstangenbock während der Jagd erlegt worden sei, so Anton Boschung. Am 30. November 2008 gelang ihm der Schnappschuss des totgeglaubten Bockes.
Eingefroren Im Eis gefangen Manuel Lussi aus Stans sandte der Redaktion das Bild dieses in Eis eingefrorenen Molchs.
Winteropfer 9-jähriger Bock Daniel Brantschen fand diesen verendeten Gämsbock mit auffallend kahlen Stellen im Bereich des Äsers – vielleicht geschah dies durch die Nahrungsaufnahme im Harstschnee.
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Inseratenschluss: 20. Mai Schweizer Jäger 5/2009
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Wettbewerb
Wie viele Wildtierbrücken gibt es in der Schweiz?
Der Experte Herzliche Gratulation den Gewinnern!
Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich! Unter den richtigen Einsendern werden jeweils 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.– 1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.–; 1 Jagdmesser Victorinox «Hunter», Wert Fr. 44.– 2 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert je Fr. 14.– verlost. Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum 10. Juni 2009 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261, CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: kontakt@schweizerjaeger.ch
Auflösung Wettbewerb Nr. 3/2009: Die Zecken zählen zu den Spinnentieren. 1 LED-Taschenlampe «WildFinder» mit grünem Licht: Othmar Schmutz, Bösingen. 1 Jagdbuch: Gilbert Furrer, Bürchen. 1 Jagdmesser Victorinox «Hunter»: Beat Gisler, Urnerboden. Je 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter»: Franz Müller, Entlebuch; Fritz Wüthrich, Gersau. Die Gewinner/innen erhalten den Preis persönlich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und muntern Sie auf, die gestellten Wettbewerbsaufgaben weiterhin zu lösen!
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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