lebenslust Special "Frohe Ostern"

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L OSTER-SPECIA

Bis die Sonne aufgeht Das Geheimnis der Osternacht erleben

n r e t s O e Froh ar

w s e ie w , r h e m t Nichts is

Glaubwürdig Warum Ostern mehr als eine Legende ist

Osterbräuucmhe rund die Welt

Aus dem Leben gerissen Verlust, Schuld – und die Frage nach Gott


UNGLAUBLICH – ABER WAHR O

stern ist ein farbenfrohes, helles, lebendiges Fest. Kinder freuen sich darauf, Ostereier in jeder Farbe und Größe zu suchen. Familien kommen zusammen, um gut zu essen und Zeit miteinander zu verbringen. Tulpen, Osterglocken und andere Frühlingsboten durchbrechen das Wintergrau und heben die Stimmung. Gleichzeitig ist Ostern eine Zumutung: Jemand stirbt für die Schuld der Menschen – und ist nach drei Tagen wieder lebendig. Diese Geschichte vom gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus klang schon für seine Zeitgenossen vor 2000 Jahren unglaublich. Und trotzdem hat sie Bedeutung für das Leben von Milliarden von Menschen – über Jahrtausende hinweg. Ostern hat die Welt grundlegend verändert. Deshalb lohnt es sich, das Geheimnis von Ostern zu entdecken. Dazu wollen wir mit den Artikeln in diesem Heft beitragen. Frohe Ostern und viel Entdeckerfreude wünscht

INHALT: 4 Wenn die Glocken fliegen: Ostertraditionen weltweit 6 Als das Licht siegte: Die Ostergeschichte in Bildern 10 Unvorstellbar: Seit Ostern ist nichts mehr, wie es war 16 Anfang, nicht Ende: Ein Ostergedicht 18 Glaubwürdig: Ist Ostern mehr als eine Legende? 22 Bis die Sonne aufgeht: Dem Geheimnis der „Osternacht“ auf der Spur 26 Faszination Ostergarten: Die Geschichte von Jesus mit allen Sinnen erleben 28 Süße Osterfreude: Die schönsten Oster-Erinnerungen 31 Osterplätzchen: Schnuffelnäschen 32 Aus dem Leben gerissen: Verlust, Schuld – und die Frage nach Gott 37 Ostern kommt Gott uns nah: Wie koptische Christen Ostern feiern 40 Ei, wie ist das schön!: Dekorieren mit Eierschalen 42 Impressum

Ihr lebenslust-Team

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ALS DAS LICHT SIEGTE Die Ostergeschichte in Bildern r Gott. Ein gekreuzigte rteilt. Unschuldig veru er Welt ist tot. Der Schöpfer d n : Er besiegt de s a d n n a d h c o D rweckt. Tod. Wird aufe iebe, Freude L , g n u n ff o H t Bring . ein Happy End – und sorgt für

ird

Weit draußen, auf einem Berg, verachtet, gefoltert, bespuckt, ignoriert.

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Foto:

w uldslamm h c s n U s a D enbock. zum Sünd


Fotos: Forgiven Photography; Hunter Sprague/lightstock.com; Design Pics; David & Micha Sheldon/thinkstock.com

Die Erde verdunkelt sich, denn das Licht ist gestorben. War er etwa doch Gottes Sohn?

Verzweiflung. Du nkelheit. Verloren. Alleinge lassen.

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Foto: Cam Adams/unsplash.com

UNVORSTELLBAR Seit Ostern ist nichts mehr, wie es war

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Mit Ostern können viele Menschen heute kaum etwas anfangen – wie mit den meisten christlichen Festen. Tobias Kley erklärt, warum wir Ostern feiern – auch heute noch.

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as Symbol, das zentral für Ostern steht, kennt jeder. Mancher trägt es sogar als Schmuckstück: das Kreuz. Ostern und das Kreuz stehen für ein einziges Wort: Hoffnung! Hoffnung aufgrund von zwei Ereignissen: Als Jesus am Kreuz gestorben ist, hat er Versöhnung zwischen Gott und Mensch ermöglicht. Und durch seine Auferstehung wird auch uns ewiges Leben geschenkt. Klingt verrückt, kann aber zu einer persönlich erfahrbaren Realität werden. Die Bibel sagt: Während diese Botschaft manchen als völliger Blödsinn erscheint, wird sie für die, die darauf vertrauen, zur göttlichen Kraftquelle.1 Der Humanismus vertritt die Überzeugung, wir Menschen seien gut. Jesus sagt: „Nur Gott ist wirklich gut“. 2 Nun, ich kenne mich selbst. Auch wenn ich viele gute Dinge tue, so kann ich doch eines ehrlich zugeben: Durch und durch gut bin ich nicht! Niemand, den ich kenne, ist wirklich gut. Ganz im Gegenteil. Gott sagt uns, dass wir schuldig sind vor ihm3 und dass unsere Schuld uns von ihm trennt. Schuld – man sieht die Konsequenzen davon überall: zerstörte Beziehungen. Häufig vermeiden wir es, darüber zu reden. Oder wir vergleichen uns mit anderen, die moralisch schlechter sind als wir,

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Vor über 2000 Jahren lebte und wirkte Jesus. Er starb und wurde an Ostern wieder lebendig. Was hat diese Geschichte heute noch mit uns zu tun? Lydia Rieß wollte diesem Geheimnis in einer „Osternacht“ auf die Spur kommen.

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Foto:

Foto: Dawid Zawila/unsplash.com

BIS DIE SONNE AUFGEHT


Die „Osternacht“ ist eine Mischung aus festem Programm und freier Gestaltung, Gemeinschaft und Zeit zum Nachdenken allein in der Stille. In fünf besinnlichen Gesprächseinheiten wollen wir nach und nach die Stationen der Ostergeschichte nacherleben.

Foto:

E

s ist Samstagabend. Der Abend vor Ostern. Gegessen habe ich seit Donnerstag nicht mehr. Das Fasten ist freiwillig, aber in diesem Jahr möchte ich mich auf die ganze Erfahrung einlassen. Ich fahre zu dem alten Gutshof, der inzwischen ein Gemeindehaus ist. Die Jugendräume sind gemütlich gestaltet, mit vielen Sofas, Tischen und einer Bistro-Ecke. Zusammen mit etwa 30 Jugendlichen und jungen Erwachsenen möchte ich diese Nacht ganz bewusst erleben.

Karfreitag Die erste Einheit beginnt. Wir hören etwas über das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Freunden feierte. Anschließend teilen auch wir das Abendmahl miteinander, in einem großen Stuhlkreis und beleuchtet von Kerzenschein. Wir singen Lieder, in denen wir über das nachsinnen, was an Ostern geschehen ist. Die Stimmen sind gedämpft. Irgendwie spürt jeder die Schwere des Augenblicks. Danach gibt es Gelegenheit zu Gesprächen, tiefsinnig oder auch locker. In einem Raum ist eine „Gebetskammer“ eingerichtet, mit Kerzen und vorher gesammelten Anliegen auf Zetteln, aber es ist auch Raum für eigene Gebete und für Stille. Andere hören Musik. Als es langsam dunkel wird, entzünden wir ein großes Feuer im Hof. Es wird die ganze Nacht über brennen. Ich liebe das Osterfeuer. Die Wärme, das Knistern, den Anblick der Flammen, die leuchtende Glut, wie geschmolzenes Gold … Viele setzen sich auf die Bänke rundherum. Es ist ein Ort, um ins Gespräch zu kommen, aber viele beobachten auch nur still die Flammen, hängen ihren eigenen Gedanken nach. Schneeflocken beginnen zu fallen. Die Wärme des Feuers und die Kälte der Nacht – ein eigenartiger Kontrast.

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