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PAPS
VÄTER ZEIT Fakten, Infos, Praxis
OHNE
PAPA LÄUFT ES NICHT!
17 ½ Tipps für gelingende Vaterschaft
www.MOVO.net
Kinder brauchen
VOR BILDER Dem Nachwuchs Halt und Bedeutung vermitteln
PAPA, WO WOHNT GOTT? Antworten auf bohrende Fragen
INHALT
KÖPFE IN MOVO PAPS
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DER SOHN
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MIT DEM VATER DURCH ISLAND
Als sein Vater Scherze über eine gemeinsame Island-Reise macht, lacht Daniel Wildraut noch. Doch sie wird Wirklichkeit – und eine wertvolle Erfahrung für Vater und Sohn.
DER MÄNNERVERSTEHER
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Der Hirnfoscher Gerald Hüther stellt fest, dass Jungen anders ticken als Mädchen. Er verrät, was wichtig ist und erklärt, wieso Kinder einen Vater brauchen – einen, der für sie da ist.
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4
PAPS
Smartphones sind für Kinder zur Selbstverständlichkeit geworden. Thomas Feibel warnt davor, falsches Vorbild zu sein.
Foto: Daniel Wildraut
DER KINDERMEDIENEXPERTE
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ANGEBERWISSEN FÜR DIE FRÜHSTÜCKSPAUSE Väter und Kinder
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VÄTER UND SÖHNE Eine Bildstrecke
BEZIEHUNGSKISTE
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MÄNNER, WO SEID IHR? Die christliche Erziehung und die Rolle der Väter. Eine Bestandsaufnahme.
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KRIEG DER STERNE Wenn der Sohn im Kinderzimmer zur Waffe greift
WENN DAS VORBILD FEHLT Wenn der Vater wenig Vater war
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MÄNNER, SEID VORBILDER! Im Gespräch mit dem Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther
MÄNNER IM URZUSTAND Was ist ADHS – und was kann man bei Betroffenen tun?
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FÜHLT SICH MEIN KIND GELIEBT? Ein kleiner Selbsttest
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SMARTPHONES SIND DAS TOR ZUR HÖLLE Smartphones sind selbstverständlich geworden – auch im Alltag von Kindern
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17 ½ TIPPS FÜR DIE VATERSCHAFT Wie das Sein gelingen kann
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WENN DER VATER MIT DEM SOHNE Aus einem Scherz wurde eine außergewöhnliche Island-Reise
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ERZIEHUNGSFRAGE
COMIC
PAPS
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INHALT
KÖPFE IN MOVO PAPS
68 ABENTEUER VÄTERZEIT
DER UNPERFEKTE
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Brauchen Kinder perfekte Eltern? Cornelius Haefele wäre es gern – und wird dennoch zum besten Papi der Welt ernannt.
DER HAHN IM KORB
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Volker Kiemle packt die Panik – kurz vor der Eltern-Kind-Kur. Dennoch: Was er im Kurort allein unter Frauen erlebt, beschreibt er als lohnenswert.
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PAPS
Simon Kriegels Kinder freuen sich jeden Monat auf den einen Tag, an dem ihr Vater ganz ihnen gehört. Mit individuellen Abenteuern schafft er Erinnerungen – und starke Bindungen.
Foto: Halfpoint/iStock/Thinkstock
DER ABENTEUER-DADDY
ERFAHRUNGSWELT 58
TATORT HERMANNSDENKMAL Eine besondere Aktion: Papa Jan-Hendrik Krause führt seinen Sohn David ins Mannsein ein
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UNPERFEKT UND TROTZDEM FRÖHLICH Vatersein zwischen Wunsch und Wirklichkeit
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VÄTERZEIT Plädoyer und Know-how für ein unwiederbringliches Abenteuer
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SURVIVAL-TIPPS FÜR SCHWANGERE KERLE Zehn mehr oder weniger ernst gemeinte Kniffe für den Start ins Papa-Abenteuer
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ALLEIN UNTER FRAUEN Ein Mann wagt sich zur Kur
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PAPA, WO WOHNT GOTT? Wie man souverän mit Kinder-Fragen umgeht, erklärt Kinderevangelist Daniel Sowa
ERHOLUNGSPAUSE 82
SPIELPLÄTZE FÜR VÄTER UND KINDER Damit es nie langweilig wird
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VÄTER, ENTSTRESST EUCH! Raus aus dem Karussell „gut, besser, am besten“
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DAS NÜTZT Hilfreiche Produkte und Apps
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ADVENTURES WITH DADDY Simon Kriegel geht auf Abenteuer mit seinen Kindern – und profitiert selbst
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IMPRESSUM
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GEGRILLTE ANANAS Heiße Vitaminbombe als Nachtisch
103 WIE EIN KIND Lyrik von Uwe Heimowski 104 VÄTER HÖREN, GLOTZEN, SPIELEN, WERKELN, LIEBEN, LERNEN 110 KREISSSAAL FÜR MÄNNER Claudia wundert sich 114 SUPER, PAPA! Fabian Vogt zieht zuerst
PAPS
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I7½ BEZIEHUNGSKISTE
TIPPS
2
FÜR GELINGENDE VATERSCHAFT »Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr«, heißt es im Volksmund. Doch wie kann das Sein gelingen? Burkhard R. Knipping, Vater von vier Kindern, haut ein paar »Nägel« in die Wand.
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PAPS
2
Habe keine Angst vor dem, was du als deine ‚Fehler‘ betrachtest. Denn die Kinder finden zu sich durch deine Stärken und durch deine ‚Fehler‘. Und sei sicher: Deine wahren Fehler werden sie schneller entdecken als du. Sie werden sie dir mit ihren Worten, Gefühlen und ihrem Verhalten spiegeln, und sie werden dich leiten, für sie ein noch besserer Vater zu werden. Es sei denn, du nimmst deine Kinder und dich nicht ernst.
»VATERSEIN IST Sprich dir selbst den Mut für die Erziehung MENSCHder Kinder zu und handle selbstbewusst gegen SEIN «
1
den Trend, der die besseren Erziehungskräfte noch immer in den Müttern (bindungsstärker, einfühlsamer, …) sieht. Sag dir: „Ich bin für die Kinder der richtige und passende Vater!“ Sei bewusst Papa, damit du dich nicht aus der Erziehungsaufgabe rausdrängen lässt. Und halt dich aus der Kindererziehung nicht raus, nur weil es für dich bequemer ist, wenn die Mutter erzieht.
3
Sei nicht irritiert, wenn deine Erziehung nicht als Input und Output funktioniert. Erziehung ist kein EDV-Programm, und du bist als Vater kein Programmierer. Du bist für die Kinder das Vater-Vorbild, und anhand deines Vorbildes bauen sie ihr Lebens- und Menschenbild. Zudem gibt es – Gott sei Dank – neben
dir viele weitere Erwachsene und Kinder, die deine Kinder begleiten und dabei helfen, deine Kinder groß und sogar großartig werden zu lassen. Du bist in der Erziehung der Kinder also nie allein! Überfordere deine Kinder und dich nicht, sondern bleib geduldig mit ihnen und mit dir.
4
Als Vater bist du gern stolz auf deine Kinder. Doch zumeist ist ein Vater stolz, wenn die Kinder seine Erwartungen erfüllen. Aber Vaters Vorstellungen müssen nicht die passenden für die Kinder sein. Sei deshalb stolz auf sie, wenn sie etwas tun, was du gar nicht im Blick hattest, und wenn sie Besonderes vermögen, was dir nicht eingefallen wäre.
5
Im Alltag sagen Väter und Mütter häufig „unsere Kinder“ oder „meine Kinder“. So beschreiben sie ihre familiäre Zusammengehörigkeit. Aber Familie macht Kinder nicht zum Besitz der Eltern. Im Gegenteil: Die Kinder haben Anspruch auf ihre Eltern, weil sie Eltern brauchen. Deshalb denke daran: Ihr gehört zusammen, aber die Kinder gehen ihren eigenen Weg, und sie sind da für sich selbst.
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BEZIEHUNGSKISTE
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MÄNNER, SEID
VORBILDER! Der Hirnforscher Gerald Hüther sagt nicht erst nach den Silvesterereignissen in Köln: Jungs brauchen dringend Männer, die ihnen Halt und Bedeutung vermitteln.
Illustration: Christina Custodis
230.000 Erzieherinnen stehen in Deutschland 13.000 Erziehern gegenüber. Ist der Mangel an Männern in Kitas und Grundschulen ein Problem? Kinder und Jugendliche brauchen Erwachsene, um sich zu orientieren. Da Frauen und Männer unterschiedlich sind, fehlt ein wesentliches Gegenüber für eine gesunde Rollenbildung. Was entgeht Jungen und Mädchen, wenn sie keinen männlichen Gegenpart haben? Jungen und Mädchen müssen ein inneres Bild von dem entwickeln, was männlich und was weiblich ist. Mannsein lerne ich
eben nicht aus dem Internet, dem Fernsehen oder aus Büchern. Und wenn die Kinder keinen Mann erleben, wachsen sie mit einem echten Erfahrungsdefizit auf. Sie sind Hirnforscher. Ist aus Ihrer Sicht an dem Klischee „Männer können besser rückwärts einparken als Frauen“ etwas dran? (lacht) Durchaus. Erwachsene Männer haben ein anderes Gehirn als Frauen. Der Hippocampus, die Region für die räumliche Orientierung, ist bei Männern im Durchschnitt etwas dicker. Doch diese Entdeckung finde ich gar nicht so wesentlich wie die andere.
Und die wäre? Der Hippocampus ist auch für die Außenorientierung zuständig. Schon bei kleinen Jungs stellt man fest: Sie haben im Durchschnitt ihre Sensoren mehr nach außen aufgestellt als Mädchen. Dadurch bildet sich diese Gehirnregion mehr aus. Ist dies auch der Grund, warum Mädchen und Jungs anders ticken? Das ist gerade in der Genderdebatte unbedingt festzuhalten: Es gibt Männer und Frauen. Die genetischen Anlagen für die Ausbildung des Gehirns sind bei beiden Geschlechtern gleich. Bis auf das Y-Chromosom besitzen Männer und Frauen dieselben PAPS
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ERHOLUNGSPAUSE
VÄTER,
ENTSTRESST EUCH! 86
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Raus aus dem Karussell »gut, besser, am besten«
A
ls 58-jähriger Vater und Großvater beobachte ich viele gestresste Väter. Sie stehen im Anspruchsdreieck von Familie, Beruf und sich selbst. Viele wollen enorm gute Väter sein (die Frauen wünschen es sich auch so sehr!) und sie bemühen sich wirklich. Das schlechte Gewissen werden sie trotzdem nie los, weil die Zeit knapp, ihre Vaterideen begrenzt sind und sowieso ... Mit mehr Anstrengung versuchen sie, es besser zu machen. Ist das ein Stress! Dazu kommt: Wer etwas zu gut machen will, wird verbissen, verliert die Leichtigkeit und die Lebensfreude geht immer mehr flöten. Davon kann ich selbst ein Lied singen.
Foto: Solovyova/iStock/Thinkstock
MEINE SELBSTANSPRÜCHE ÜBERFORDERTEN MICH Kinder haben mich mit ihren Ansprüchen selten überfordert. Quälend waren meine überhöhten Selbstansprüche. Ich wollte immer das Beste – für die Kinder, die Familie. Ich habe mich überengagiert und damit überfordert. Ich suchte abwechslungsreiche Ausflugsideen, wollte kreativ sein, auf alles vorbildlich reagieren. Schon beim Schreiben und Lesen fühlt sich das anstrengend an. Heute denke ich: Weniger wäre weit genug gewesen. Es war manchmal die perfekte Selbstsabotage.
Immer mehr stressten mich meine zu hohen Selbstansprüche. Was ich war und auch mit viel Anstrengung tat, war immer zu wenig. Ein mir längst bekanntes Gefühl des Nichtgenügens machte sich breiter und breiter. Versagensangst und Selbstzweifel waren die logische Folge. „Was nur wird aus meinen Kindern mit einem solchen Vater?“, war meine bohrende Frage.
REALISTISCH GESEHEN: ICH WAR EIN GUTER VATER! Ja, ich war ein herzensguter engagierter Vater mit Stärken und Schwächen – wie viele Väter es sind. Ein Vater, der seine Kinder sehr liebte und übliche Grenzerfahrungen machte, es mit Heranwachsenden leichter hatte als mit Babys. Ich begriff nach und nach: Überanstrengung machte mich zu einem schlechteren Vater. Ich verabschiedete mich von meiner quälenden Fata Morgana (lässt sich leichter schreiben, als es tatsächlich war) und erlaubte mir, einfach Vater zu sein, wie ich es eben bin. Mit allem Drum und Dran. Diese Haltungsund Zieländerung hat mich enorm entstresst, entspannt, entlastet. Ich wollte immer weniger ein wunderbarer, umwerfend genialer, kreativer, lustiger, zuverlässiger, tiefgründiger, keine Fehler machender, praktischer, geliebter Vater sein, der PAPS
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