Janacek/Stangel AUF VERWACHSENEM PFADE

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JANÁČEK

Auf verwachsenem Pfade

(Po zarostlém chodníčku)

Partitur von Peter Stangel Bearbeitet für Kammerensemble

Distributed exclusively by / Alleinauslieferung durch

Leoš Janáček

Auf verwachsenem Pfade

(Po zarostlém chodníčku)

Bearbeitet für Kammerensemble von Peter Stangel

Besetzung:

Flöte

Oboe

Klarinette in B

Fagott

Horn in F

Harfe

Violine 1

Violine 2

Viola Kontrabass

Anmerkungen:

Die Partitur ist in C (klingend) notiert.

opt. = optional

Die Ensemblefassung ist gegenüber dem Klavier-Original teilweise enharmonisch verwechselt oder mit Vorzeichen für bestimmte Passagen versehen, um eine bessere Spielbarkeit zu gewährleisten.

Bei der Instrumentierung dieses Klavierzyklus´, der wie viele Werke Janáčeks eine verworrene und unklare Entstehungsgeschichte hat, leitete mich die Idee, mit einer Instrumentierung das Werk in seinem ganzen Reichtum einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, als es die im wesentlichen den Liebhabern von Klaviermusik vorbehaltene Klavierfassung vermag.

Die Übertragung des Klaviersatzes auf eine Ensemble folgte dabei Überlegungen, wie wohl Janáček selbst das Werk möglicherweise instrumentiert hätte. Hinweise auf die sehr persönlichen Klangfarben Janáčekscher Instrumentationskunst finden sich nicht nur in seinen orchestralen Werken, sondern auch in den im besten Wortsinn eigen-artigen Kammermusikwerken, wie dem Concertino, mit denen die vorliegende Übertragung übrigens eine sehr passende Ergänzung in Konzertprogrammen erfährt.

Ich habe mich dann entschieden, eine „Standardbesetzung“ der taschenphilharmonie, für die die Instrumentation erstellt wurde, zu benutzen: jeweils ein Blas- und ein Streichquintett plus eine Harfe – diese Besetzung ermöglicht die meisten Farbwirkungen, von intimen kammermusikalischen Momenten bis hin zu orchestraler Klangfülle. Jedoch habe ich, den Eigenarten Janáčeks auf der Spur, das Violoncello ausgelassen, so dass diese für die Musik so wichtige Lage in der vorliegenden Instrumentation entweder von einer tief liegenden Bratsche oder vom sehr hoch spielenden Kontrabass abgedeckt werden muss, was beinah ein Garant ist für die typische Sprödheit, die Janáčeks Satz bei aller Süffigkeit immer anhaftet.

Im Weiteren habe ich der Tatsache Rechnung getragen, dass der Brünner Komponist die Instrumente ungeachtet aller spielerischen Unannehmlichkeiten oft bis in die Extreme der Höhe und Tiefe und an die Grenzen der technischen Möglichkeiten führt. So ist die Oboenstelle in „v pláci“ mit Bedacht und Absicht in einer Lage, die jenseits einer irgendwie „bequemen“ Oboen-Tessitura liegt, gesetzt, gedoppelt mit einer Flöte in der Unteroktav: auf diese Weise wird das Weinen des Stücks weit ohrenfälliger als in der konventionellen, umgekehrten Lage der beiden Melodieinstrumente – ich hoffe im Stillen auf Janáčeks Beifall für diese Idee.

Zahlreiche weitere Beispiele lassen sich anführen: etwas die Doppelgriffigkeit (inklusive der daraus mehr oder minder resultierenden Intonationsprobleme) des Mittelteils aus der „Friedecker Jungfrau“, die den Harmonieumklang nachahmen, für welches Instrument das Stück ursprünglich geschrieben wurde...

Ich habe nach mehreren Aufführungen die Hoffnung, dass Janáček selbst mit dieser Fassung brummig einverstanden wäre. Eine Aufführung ohne Dirigenten ist denkbar, jedoch bei den Janáčekschen Unwägbarkeiten der Tempoänderungen sehr probenintensiv; wohingegen die Aufführung mit Dirigent – versierte Spieler vorausgesetzt – recht schnell zu ausgesprochen überzeugenden Ergebnissen führen sollte.

Peter Stangel

For more than 200 years, Edition Peters has been synonymous with excellence in classical music publishing. Established in 1800 with the keyboard works of J. S. Bach, by 1802 the company had acquired Beethoven’s First Symphony. In the years following, an active publishing policy enabled the company to expand its catalogue with new works by composers such as Brahms, Grieg and Liszt, followed in the 20th century by Richard Strauss, Arnold Schoenberg and John Cage.

Today, with its offices in Leipzig, London and New York publishing the work of living composers from around the world, Edition Peters maintains its role as a champion of new music. At the same time, the company’s historic and educational catalogues continue to be developed with award-winning critical and pedagogical editions.

Seit über 200 Jahren steht die Edition Peters für höchste Qualität im Bereich klassischer Notenausgaben. Gegründet im Jahr 1800, begann der Verlag seine Tätigkeit mit der Herausgabe von Bachs Musik für Tasteninstrumente. Schon 1802 kamen die Rechte an Beethovens erster Sinfonie hinzu. In der Folgezeit wuchs der Katalog um neue Werke von Komponisten wie Brahms, Grieg und Liszt sowie – im 20. Jahrhundert – Richard Strauss, Arnold Schönberg und John Cage.

Als Verleger zahlreicher zeitgenössischer Komponisten aus aller Welt ist die Edition Peters mit ihren Standorten Leipzig, London und New York auch weiterhin Anwalt neuer Musik. Zugleich wird das Verlagsprogramm im klassischen wie im pädagogischen Bereich kontinuierlich durch vielfach preisgekrönte Ausgaben erweitert.

The offices of Edition Peters in Talstraße, Leipzig Geschäftssitz der Edition Peters in der Leipziger Talstraße
Photo © Irène Zandel
Edition Peters

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