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Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Grippe oder Erkältung? So erkennen Sie den Unterschied Zähne putzen: Elektrische und Handzahnbürsten im Vergleich Eidgenössische Wahlen: Gesundheitspolitiker stehen Red und Antwort

Die richtige Pflege von Anfang an

Milchzähne putzen ist babyleicht!


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Editorial

Inhalt

Das Geheimnis der Zahnfee

Gratis xli Zahnbö e r in Ih r ie Droger

4 Milchzähne richtig pflegen

Corinne Futterlieb

Legen Kinder ausgefallene Milchzähne unter ihr Kopfkissen, kommt nächtens die gute Zahnfee, holt den Zahn und legt dafür eine Münze oder ein Geschenk hin. Dieses Ritual findet heute in vielen Kinderzimmern überall in der Schweiz statt. Doch wussten Sie, dass schon im Mittelalter Eltern ihre Kinder dazu anhielten, ausgefallene Zähne ins Feuer zu werfen? Dies aus Angst, eine böse Hexe könnte den Zahn stehlen und ihrerseits verbrennen – womit sie Macht über den Besitzer des Zahns ­erlangt hätte. Heute übergeben die Kinder ihre ­Zähne in die schützenden Hände der Zahnfee. ­Diese hat ihren Ursprung im beginnenden 20. Jahrhundert im angloamerikanischen Raum. In Frankreich und Russland holt übrigens ein Zahnmäuschen die Milchzähne der Kinder unter den Kopfkissen hervor. In Polen graben Kinder ihre ausgefallenen ­Zähne im Garten ein, das soll ihnen helfen, dass die neuen Zähne gut wachsen. In Japan werfen die Kleinen ihre Milchzähne auf das Hausdach in der Hoffnung, dass ihnen das Glück bringt. Doch zurück zur Zahnfee und zur Frage, was sie mit all den vielen Zähnen macht. Das wissen Sie nicht? Ganz einfach. Die Zahnfee geht in die Drogerie, holt sich gratis ein Zahndösli ab und bewahrt die Zähne darin auf. Das können Sie übrigens auch tun. Wie, lesen Sie im Bericht ab Seite 4. Dort erfahren Sie auch, worauf es bei der Pflege von Kinderzähnen ankommt.

Tipps von den Profis – die Basler Kindergartenkinder längst kennen

10 Niesen, husten, fiebern … Hilfe gegen Grippe und Erkältung

16 Babyfotowettbewerb: das Siegershooting Nino ist ganz klar der Star vor der Kamera

18 Von Hand, elektrisch oder mit Schall? So finden Sie die richtige Zahnbürste

Eidgenössische Wahlen 2015

22 Nationalrat Jürg Stahl im grossen Interview

Der gelernte Drogist über die Probleme des Gesundheitssystems und seine Rezepte dagegen

26 Drei Fragen zur Gesundheitspolitik an … … ausgewählte Gesundheitspolitikerinnen und -politiker

30 Stellen Sie Ihre Gesundheitsfragen Unsere Expertinnen und Experten antworten

Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch


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«In der Nacht kam die Zahnfee» Die Kindergartenkinder im Basler Neubad-Quartier sind in Sachen Zahnpflege schon richtige Expertinnen und Experten. Der Drogistenstern hat die Klasse im ­Sommer besucht und ­gemerkt: Wenn es um die Zahnpflege geht, stehen die Kleinen den Grossen in gar nichts nach. Früh übt sich, wer meisterlich putzen will – auch in der Zahnpflege. «Ich putze die Zähne dreimal täglich. Nach dem Frühstück, nach dem Mittagessen und am Abend vor dem Schlafengehen», erzählt der 6-jährige Jeremy. Stolz zeigt er seine Zahnlücke, und er erklärt, dass er bereits mehrere Zähne verloren hat. «Wenn ­immer ein Zahn ausgefallen ist, habe ich ihn unters Kopfkissen gelegt. In der Nacht kam dann die Zahnfee und ­brachte ein Geschenk.» Wie die Zahnfee wohl unterwegs sein mag? «Ich d­ enke, sie fliegt durchs Fenster hindurch. Aber woher weiss sie, dass meine Zähne unter dem Kopfkissen liegen?», fragt der Junge und runzelt die Stirn. Er kommt ins Grübeln. Derweil ergreift Vino das Wort. «Ich glaube, dass die Zahnfee so winzig klein ist, dass sie unter dem Türspalt hindurchkommt, auch wenn die Türe zu ist. Obwohl ich schon einen Zahn verloren habe, hat sie mich noch nicht besucht», sagt der 7-Jährige und schaut etwas enttäuscht drein. Dann fällt ihm ein, dass er womöglich einen Fehler gemacht hat: «Ich habe den Zahn nicht unters Kissen gelegt. Heute Nacht werde ich es noch einmal versuchen.»

Zahnfee kommt heimlich

mit Auf-und-ab-Bewegungen, andere zeigen, dass sie Kreislibewegungen machen, und dann hat es auch einige «Quer­ schläger» beziehungsweise Querputzer. Zum Schluss sind sich dann alle einig: «Einfach so gut putzen, dass es keine ­Löcher gibt!»

Sich im Spiegel b ­ eobachten Bettina Richle, Geschäftsführerin der Stiftung für Schulzahnpflege-Instruktorinnen, dürfte das freuen. «Wenn immer unsere Instruktorinnen Schulklassen und Kindergärten besuchen, üben sie mit den Kindern das richtige Zähne­ putzen und geben ein Merkblatt ab, damit auch die Eltern informiert sind. Es ist wichtig, dass die Kinder früh lernen, die Zähne richtig zu putzen.» Während bei Erwachsenen eher kreisförmige Bewegungen empfohlen werden, sind es bei Kindern Auf-und-ab-Bewegungen. Dabei sollten sowohl Aussen- als auch Innenflächen bis und mit Zahnfleischrand gebürstet werden, und dies immer in der gleichen Reihenfolge. «Was sich bewährt hat: Ein eigenes Ritual zum Zähneputzen entwickeln, wie beispielsweise ein Musikstück dazu hören. Die Zähne sollten zwischen zwei und drei ­Minuten geputzt werden. Wenn Kinder dazu unterhalten werden, macht das Ganze mehr Spass.» Die Eltern sollten in diesen Momenten mindestens einmal am Tag präsent sein, rät Richle: «Es ist gut, wenn Eltern ihre Kinder machen lassen. Aber eine Nachkontrolle und ein all­ fälliges Nachputzen sind wichtig, bis das Kind die Putztechnik ausreichend beherrscht.» ▲ ▲

Gleich mehrere Münzen hat der ­6-jährige Lars schon von der Zahnfee erhalten. Er zeigt sein Zahndösli, eines aus Holz mit einem Hund auf dem Deckel. «Die Oma hat es mir geschenkt», erzählt Lars und schraubt es auf. «Im Moment ist es leer.» In Leas Dösli hingegen wurden schon etliche Milchzähne aufbewahrt. Sie hat es von ihrer Mutter bekommen. «Mein Mami hat darin auch schon ihre Zähne gesammelt, als sie klein war.» Lea hat

­ ereits zwei Zähne verloren, auch die b weiteren möchte sie im Dösli sammeln. Ihre Freundin Elena wurde ebenfalls schon von der Zahnfee besucht, klammheimlich. «Leider kam sie in der Nacht vorbei. Ich wollte unbedingt wach bleiben, um sie zu sehen. Irgendwann bin ich eingeschlafen und habe sie verpasst. Dafür hat mir mein Opa am nächsten Morgen noch einen Batzen dazugelegt», erzählt sie und strahlt. Schmerzen habe sie bis anhin keine gehabt. «Es war so lustig: Ich habe eine Glace gegessen, und plötzlich ist der Zahn ausgefallen. Er steckte dann in der Glace fest.» Sie muss kichern bei der Erinnerung daran. ­Während der 7-jährige Luan bereits fünf ­Zähne verloren hat, warten andere Kinder gespannt auf den ersten Zahnausfall. So auch Noël, Ela und Valentin. Sie alle haben das grosse Abenteuer und die e­ rste Zahnlücke noch vor sich. Valentins Milchzähne halten vermutlich deshalb so gut, weil er sie gewissenhaft pflegt. «Ich putze die Zähne nicht nur zwei, sondern drei Minuten», erklärt der ­5-Jährige. Mit einer Zahnpasta, die nach Kau­gummi schmeckt. «Nur nach Kau­ gummi?», fragt die 6-jährige Jaya überrascht. «Meine Zahnpasta schmeckt komisch. Ein bisschen nach Kaugummi, aber auch ein bisschen nach Schweiss», erklärt sie. Vielleicht müsste sie es wie Till machen. Der 6-Jährige hat zwei unter­schiedlichen Pasten zur Auswahl, eine rote und eine blaue. «Eine von beiden ist ein bisschen scharf. Die mag ich lieber.» Die Kinder von Kindergärtner Florin Weber sind bestens instruiert und informiert. Praktisch alle haben ein Zahnührchen und putzen die Zähne dreimal täglich für zwei Minuten. Einige


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Vino

Jeremy

Lea

Jaya

Lars

Elena

Till

Die Basler Kindergartenkinder kennen sich aus: Wenn ihnen ein Milchzahn ausfällt, kommt die Zahnfee und bringt ein kleines Geschenk.

Valentin


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Richle betont, dass gerade der erste bleibende Backenzahn, der hinter dem letzten Milchzahn mit ca. 5 bis 6 Jahren durchbricht, eine besondere Aufmerksamkeit erfordere. «Hier raten wir, ­diesen noch unter der Kauebene liegenden Zahn speziell zu reinigen.» Auch diese Technik wird den Kindern gezeigt. Während bei Erwachsenen oftmals dazu ­geraten wird, die Zähne nicht unmittelbar nach säurehaltigen Speisen und ­Getränken zu reinigen, gilt bei Kindern das Gleiche wie beim Konsumieren von zuckerhaltigen Speisen: «Je schneller nach dem Essen, desto besser.»

Pasten ohne Menthol Auch Dr. Andreas Hasler vom Pharma-­ Unternehmen Dr. Wild & Co. AG, das sich unter anderem auf die Forschung und Entwicklung von Zahnpflegeproduk­ ten spezialisiert hat, kann hilfreiche Tipps geben: «Ganz wichtig ist, dass bei Kleinkindern ab dem ersten Milchzahn die Zähnchen geputzt werden. Nur so werden die Kinder mit dem Ritual des Zähneputzens vertraut gemacht und können bleibende Schäden an den Zähnen auch in Zukunft vermeiden.» Hasler rät den Eltern, das Zähneputzen spielerisch anzugehen; so können anfangs die Zähnchen auch mit der elter­ lichen Fingerkuppe und einer erbsen­ grossen Menge einer fluoridhaltigen Zahnpaste gereinigt werden. Ab 2 Jahren sollen die Zähne zweimal täglich mit einer weichen Kinderzahnbürste geputzt werden. «Dabei immer eine ­fluoridhaltige Kinderzahnpasta verwenden. Fluorid härtet den Zahnschmelz und verhindert die Bildung von Karies.» Seit Einführung von fluoridhaltigen Zahnpasten im Jahr 1964 konnte der Kariesbefall bei Kleinkindern um bis zu 90 Prozent reduziert werden. Fluorid sei somit ein wichtiger Inhaltsstoff einer Kinderzahnpasta. «Generell rate ich Eltern dazu, die Inhaltsstoffe einer Zahnpasta zu p ­ rüfen. Wir verwenden bei unseren Kinderzahn­ pasten weder allergene Substanzen, Farbstoffe, künstliche Süssstoffe, Natriumlaurylsulfat noch irgendwelche Konservierungsmittel. Unser Augenmerk liegt auf den Geschmäcken, denn es hat sich gezeigt, dass Kinder auf fruchtige Aromen stehen.» Während Zahnpasten für Erwachsene häufig Menthol ent­ halten, sei dieses für Kinder ungeeignet:

«Es brennt den Kindern im Mund.» Deshalb verzichtete Dr. Wild & Co. AG bei der Entwicklung der Zahnpaste «Kids» bewusst auf Menthol und verwendete stattdessen ein Himbeeraroma. «Wenn die Kinder das sechste Altersjahr erreichen, dürfen die Pasten auch etwas komplexere Aromen enthalten. Dann verwenden wir neben Himbeer- noch Erd­beer- und Pfefferminzaromen – eine Mischung, die gut ankommt.» Das Entdecken der Zähne ist für viele Kinder ein Abenteuer. Wenn die ersten Zähne w ­ ackeln und anschliessend ausfallen, ist das ein aufregendes Gefühl. Das weiss Andreas Hasler aus eigener Erfahrung: «Ich erinnere mich noch gut, wie das bei mir war: Wenn mir ein Milchzahn ausgefallen ist, habe ich ihn neben das Bett gelegt. In der Nacht kam dann die Zahnfee und brachte mir ein kleines Spielzeugauto. Das hat mir grosse Freude gemacht, und ich war stolz, dass ich den Zahn selber herausgenommen habe.»

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Tipps aus der Drogerie Simon Eberhart, Drogist HF aus der Park-Drogerie in Rheinfelden, ist immer wieder mit der Frage konfrontiert, wie früh man etwas für die Zahnpflege tun kann – und in welcher Form. «In der Drogerie beraten wir umfassend und weisen die Eltern darauf hin, dass bereits die Milchzähne Pflege benötigen. Wir ­bieten für Kleinkinder spezielle Fingerbürstli

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und Beissringe, damit sie sich mit den Zähnen im Mund vertraut machen k­ önnen.» Sind die Milchzähne dann allesamt genug weit draussen, empfiehlt der Drogist spezielle Kinderzahnbürsten. «Einige E ­ ltern entscheiden sich für die fein­borstigen Fachprodukte, die kein Wasser aufsaugen und somit eine Bakterienvermehrung im Mund verhindern. Andere bevorzugen ein möglichst buntes, lustiges Bürstli, weil das die Kinder toll finden. Ich finde beide Ansätze nicht falsch.» Denn am Ende gehe es darum, dass die Kinder Freude am Zähneputzen entwickeln, sich auch nicht vom Geschmack einer Zahnpasta beirren lassen. «Hier bieten wir diverse Produkte, auch aus der Naturkosmetik mit rein pflanz­lichen Inhaltsstoffen. Die Kinder stehen auf fruchtige Aromen, die haben sich bewährt. Wichtig ist, dass die Pasta nicht scharf ist.» Neben dem Geschmack s­ eien aber auch die weiteren Inhaltsstoffe wichtig. «Laurylsulfate, die die Z ­ ahnpasta zum Schäumen bringen, müssen Kinderpasten beispielsweise nicht beinhalten.» Je natürlicher, desto besser, sagt Drogist Eberhart. Er persönlich geht davon aus, dass es weiter hilfreich sein könnte, wenn die Eltern – auch in Sachen Zahnpflege – mit gutem Beispiel vorangehen. «Ich zumindest werde versuchen, bei meinen Kindern ein gutes Vorbild zu sein.» Text: Denise Muchenberger Fotos: Corinne Futterlieb


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Zugbegleiter Luca Zanolari stärkt sein Immunsystem das ganze Jahr. «Ich mache viel Sport. Dann esse ich gesund und achte auf die richtige Kleidung.»

Grippe und Erkältung – so schützen sich die «Profis» Wie halten sich Berufsleute, die tagtäglich bei ihrer Arbeit von hustenden und ­niesenden Menschen umgeben sind, Bazillen und Viren vom Leib? Der Drogistenstern hat bei einem Zugbegleiter, einer Kinderkrippenleiterin und einer medizinischen ­Praxisassistentin nachgefragt. Der Zugbegleiter Schon seit über 40 Jahren arbeitet der Südbündner Luca Zanolari als Zug­ begleiter. Bei der Rhätischen Bahn kontrolliert er täglich Billette, scannt QRCodes ein, informiert die Gäste über Anschlüsse oder allfällige Zugausfälle. Obwohl er auch in den kälteren Mona-

ten auf engstem Raum mit den Fahrgästen in Kontakt ist, kommt er meistens grippefrei durch den Winter. «Ich achte das ganze Jahr darauf, fit zu bleiben und mein Immunsystem zu stärken. Ich mache viel Sport, nehme am Engadiner Marathon teil. Dann esse ich gesund – bei uns kommt häufig frisches Gemüse aus dem

eigenen Garten auf den Tisch – und ganz wichtig: Ich achte auf die richtige Kleidung.» Ausserdem nimmt Zanolari bei seinen Kontrollgängen durch die Züge stets Rücksicht: «Wenn jemand e­ inen Hustenanfall hat, kontrolliere ich bewusst in einem anderen Abteil und ­komme erst zum Fahrgast zurück, wenn


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der Husten vorbei ist. Ich achte ebenfalls darauf, immer wieder die Hände zu ­ ­waschen, da wir ja die Billette und Handys der Fahrgäste anfassen.» Falls er nach einem strengen Tag mit vielen niesenden und hustenden Gästen doch einmal spürt, dass eine Erkältung im Anflug ist, hat Zanolari ein «Gheimmitteli»: «Ein heisser Königsgärten-Tee mit Honig, Tafelbutter und einem kleinen Schuss Grappa wirkt Wunder. Dieses Rezept stammt von meiner Gross­ mutter – und hilft immer.» Auch ein dampfendes Bad würde guttun und ein geduldig gegartes Suppenhuhn, das er in der Brühe kochen lässt. «Natürlich habe ich in meinem Beruf viele Bazillen und Keime um mich. Aber mein Abwehrsystem funktioniert anscheinend derart gut, dass ich praktisch keine Probleme habe.»

Die Kinderkrippenleiterin

Die Praxisassistentin Hingegen ganz verzichten auf vorbeugende Massnahmen kann Susanna Brülisauer aus St. Gallen. Die medizinische Praxisassistentin arbeitet seit über 30 Jahren auf ihrem Beruf und hat ein gut funktionierendes Abwehrsystem. «Lehrlinge, die bei uns in der Arztpraxis anfangen, sind zu Beginn der Ausbildung immer wieder krank. Aber ich arbeite schon derart viele Jahre auf dem Beruf, dass ich eine Immunität gegen alle möglichen Arten von Viren entwickelt habe», sagt sie und lacht. Im Winter esse sie regelmässig Orangen, die gute Vitamin-C-Spender sind. Das reicht offenbar, um gesund zu bleiben: «Die letzte Grippe ist schon ewig her. Und wenn eine Erkältung im Anflug ist, dann meistens in den Ferien oder über

die Feiertage. In solchen Fällen trinke ich einen Ingwertee mit Honig, inhaliere warme Dämpfe und nehme ein Echinacea-Präparat.»

Das rät der Drogist «Sich für die kälteren Monate rüsten und präventiv das Immunsystems stärken», empfiehlt Hanspeter Michel, dipl. Drogist HF aus dem appenzellischen Teufen. «Echinacea-Präparate sind eine gute und zuverlässige Infektabwehr. Der Rote Sonnenhut fördert die Bildung der weissen Blutkörperchen, die unser Immunsystem stärken», erklärt Michel. Die ­Heilpflanze könne in unterschiedlichen Formen, als Tropfen, Tabletten oder Lutschpastillen eingenommen werden. Als stärkendes Präparat ebenfalls bewährt haben sich Lebertrankapseln: «Sie sind reich an ­Vitamin D und A und helfen uns, gut durch die sonnenärmeren Monate hindurch zu kommen.» Haben sich die Erreger am Ende doch durchgesetzt, dann rät der Drogist zu ­einer kombinierten Therapie: «Viel trinken, am besten Husten- und Brusttee, dazu inhalieren und den Brustkorb einsalben. Ganz zu Beginn einer Erkältung kann auch ein heisses Bad helfen, denn die dampfenden ätherischen Öle machen die Atemwege frei.» Generell weist Hans­ peter Michel darauf hin, sich in ­einer Drogerie beraten zu lassen. «Das Angebot an Präparaten ist umfangreich, es gibt auch unterschiedliche Spagyrik-­ ▲ ▲

Auch Sandra Bönicke trifft vor allem in kälteren Monaten auf einen ganzen ­Bazillenherd bei der Arbeit. Als Kinderkrippenleiterin der Kita «Tabaluga» betreuen sie und ihr Team insgesamt 35 Kinder im Alter zwischen drei Monaten und vier Jahren. «Gerade im Winter ist immer wieder eines der Kinder krank, hustet oder hat Schnupfen. In unserem Job dürfen wir natürlich keine Berührungsängste haben – und mit Mundschutz und Handschuhen rumlaufen. Aber wir waschen uns oft die Hände und bringen den Kindern bei, dass sie beim Husten die Hände vor den Mund halten müssen.»

Trotzdem komme es ab und an vor, dass sich Bönicke bei einem Kleinkind ansteckt. Dann verschreibt sie sich frühe Nachtruhe und holt in der Drogerie ein Präparat gegen Grippe und Erkältung. «Zur Arbeit gehe ich auch, wenn ich erkältet bin. Aber dann ziehe ich mich bewusst zurück und erledige im oberen Stock Büroarbeit, um Kinder und Kolleginnen zu schützen.» Damit ihr Immunsystem gestärkt ist und sie fit bleibt, geht die gelernte Kinderkrankenschwester an der frischen Luft joggen. Regelmässig gönnt sich Bönicke auch einen Saunabesuch. «Ausserdem nehme ich täglich ein natürliches Vitaminpräparat aus der Drogerie ein.»

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Sprays und Schüssler-Salze. Erst wenn wir die genauen Symptome kennen, können wir die Kunden nach bestem Wissen und Gewissen beraten.» Was aber sicher ist: Wenn eine Erkältung oder eine Grippe bereits im Anflug ist, kann die Echinacea ebenfalls den Heilungsprozess be-

einflussen: «Studien haben gezeigt, dass man mit der unterstützenden Einnahme des Sonnenhuts zwei bis drei Tage früher wieder fit ist.» Text: Denise Muchenberger / Bettina Epper Fotos: Flavia Trachsel

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Grippe/Influenza

Erkältung/grippaler Infekt

Definition

Akute Infektion der A ­ temwege

Infektion der oberen ­Atemwege

Beginn

Die Grippe beginnt plötzlich, ohne Vorankündigung mit ­hohem Fieber (> 38 °C), Schüttelfrost, Kopf-, ­Muskel- und ­Gelenkschmerzen, Husten, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, manchmal Schnupfen oder Atemwegsbeschwerden. Kinder ­können auch Durchfall und Bauchschmerzen haben. ­Ältere Menschen haben manchmal kein Fieber.

Eine Erkältung beginnt schleichend mit Unwohlsein, Ab­ geschlagenheit, s­ päter kommen Schnupfen, Halsschmerzen, Husten, Kopfschmerzen hinzu, meist nur leicht erhöhte ­Tem­pe­ratur. Im Gegensatz zur Grippe verspürt der ­Betroffene bei der Erkältung A ­ ppetit.

Erreger

Influenza-A- und Influenza-B-­ Viren

Rhino-, Adeno-, Parainfluenza-, RS-Viren

Infektionsweg

Tröpfcheninfektion (Sprechen, Niesen, Husten), Schmier­ infektion (Händeschütteln, Türgriffe, Haltegriffe im ­öffent­lichen Verkehr)

Tröpfcheninfektion (Sprechen, Niesen, Husten), Schmier­ infektion (Händeschütteln, Türgriffe, Haltegriffe im ­öffent­lichen Verkehr)

Komplikationen

Gesunde Menschen überstehen eine Grippe meist ohne ­grös­sere Komplikationen innerhalb von ca. einer Woche, die Er­holungszeit kann aber mehrere Wochen dauern. Bei Risikogruppen (Personen ab 65, Schwangere, Abwehrgeschwächte) kann eine Grippe zu schweren Komplikationen ­führen. Oft entwickeln sich z. B. zusätzliche bakterielle Infek­ tionen (z. B. Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung). In einer Saison verursacht die Grippe in der Schweiz etwa 100 000 bis 250 000 Arztbe­ suche und 1000 bis 5000 ­Spitalaufenthalte. Bis zu 1500 Menschen sterben jedes Jahr an der Krankheit.

Ein grippaler Infekt klingt ­normalerweise nach etwa einer Woche ohne Probleme wieder ab.

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Kurz und gesund Die Redaktion empfiehlt Zu meiner Schulzeit in den 1980er-­ Jahren brachten die meisten Kinder an ihrem Geburtstag einen Cake mit. Ziemlich oft den, bei dem Schoggistängeli (oder bei uns in der Ostschweiz: Prügeli) einge­ backen waren. Diese langweiligen Zeiten sind nun zum Glück vorbei, dank Ursula Furrer-­Heims neuem Backbuch «Cake – Genial einfach und schnell». Als Erstes habe ich den Zebra-­Cake vom Titelbild ausprobiert. Eine Abwandlung des Schoggistängeli-Klassikers aus meiner Kindheit. Mmmh, fein, meine B ­ ürokolleginnen und -kollegen haben zugeschlagen. Gluschtig sehen sie aber alle aus, die K ­ uchen in Furrer-Heims Buch, und die Vielfalt ist riesig. Von Apfel und Birne über Saisonfrüchte, Karamell und Schoko­lade bis zu pikanten Cakes hat Furrer-Heim alles vereint, was in eine Cakeform passt – und noch ein bisschen mehr. Und dann diese Bilder! Das Anschauen alleine macht so gluschtig, dass nur widerstehen kann, wer keine Süssigkeiten mag. Und das Beste: Die fertigen Cakes ­sehen tatsächlich so

schön aus wie die auf den Fotos. Schmecken tun sie sowieso. Zusammen mit den vielen praktischen Ratschlägen der diplomierten Hauswirtschaftslehrerin rund ums Backen kann ­eigentlich nichts schiefgehen, selbst bei ungeübten ­Bäckerinnen und Bäckern. Die Rezepte sind wie im Titel versprochen einfach in der Zubereitung und entsprechend schnell fertig. Ursula Furrer-Heim: Cake – Genial einfach und schnell, AT-Verlag, 2014, ISBN 978-3-03800-743-2 epp

Stillförderung Schweiz Die Schweizerische Stiftung zur Förderung des Stillens nennt sich neu Stillförderung Schweiz. Mit der Namensänderung will die vor 15 Jahren gegründete Organisation ihre Identität stärken und sich gegenüber Fachwelt und Öffentlichkeit klarer ­positionieren, wie sie mitteilte. Die Stiftung wurde im Jahr 2000 von der UNICEF Schweiz, dem Bundesamt für Gesundheit und anderen im Bereich des Stillens tätigen Organisa­ tionen gegründet, um in der Schweiz die globale Strategie der Weltgesundheitsorganisation zur Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern umzusetzen. Hintergrund war die gegen Ende des letzten Jahrhunderts festgestellte weltweite ­Abnahme der Stillrate. www.stillförderung.ch

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Die Kamera klickt – und Nino lächelt verschmitzt Ein Rüebli anknabbern und gleichzeitig lächeln – das muss man erst mal können! Für Nino (14 Monate), den Gewinner unseres Babyfotowettbewerbs, kein Problem.

Foto: Isabelle Rob

ert

sie lacht. «Ich habe eigentlich immer das Smartphone parat, um Nino zu fotografieren.» Was dem Kleinen sichtlich gefällt. Auf die Ränge zwei bis sechs des Fotowettbewerbs haben es Elijah Elaine I., ­Elina J., Gloria C., Pascalle G. und Simon I. geschafft. Ihre Eltern erhalten Gutscheine für Babynahrung von Holle baby food GmbH im Wert von je 250 Franken.

Mit diesem Foto die Jury.

er wieder auf E ­ rkundungstour, mit einem lautstarken «Dada!». Der Drogistenstern und die Firma Holle baby food GmbH wünschen Nino und seiner Familie viel Freude an den Fotos, gratulieren allen Gewinnerinnen und Gewinnern und danken allen Eltern, die am Wettbewerb teilgenommen haben. Text: Bettina Epper

Nino auf Entdeckungstour

o überzeugte Nin

«Gugus dada!» Fotografin Marina ­Deluca lockt Nino (14 Monate), der prompt auf sie zustakt. «Dada!», antwortet er – die Kamera klickt – und Nino lächelt verschmitzt. Genau mit diesem bezaubernden Lächeln hat er den ersten Platz beim ­Babyfotowettbewerb gewonnen, den der Drogistenstern bereits zum fünften Mal in Zusammenarbeit mit der Holle baby food GmbH durchgeführt hat. An diesem heis­ sen Sommerabend im Juli lösen Ninos ­Eltern Isabelle Robert und Sandro Marzano ihren Hauptpreis ein: ein professionelles Fotoshooting im Wert von 1000 Franken. Das Siegerfoto, auf dem Nino in ein grosses Rüebli beisst, hat sein Mami gemacht. «Wir kamen gerade vom Märit»,

Fotos: Flavia Trachsel

Mittlerweile findet Nino Kamera und ­Fotografin nicht mehr spannend und erkundet lieber das S ­ tudio. Mit knallroten Backen tapst er entschlossen auf und davon, rüttelt an der Eingangstür. Deluca nutzt die Gelegenheit und platziert einen Teddy vor der Kamera, Papa Sandro schnappt sich Klein Nino und setzt ihn daneben. Mama Isabelle: «Nino, umarm doch den Teddy!» Nino steht auf, läuft auf seinen Vater zu und ruft «Papa!». Alle ­lachen, Nino am lautesten. Und schon ist

Blasen- eit Gesundh

Babyfoto­wettbewerb Bereits zum fünften Mal hat der Drogistenstern mit der Firma Holle baby food GmbH mit ­einem Wettbewerb das beste Babyfoto gesucht. Diesmal ­unter dem Motto «Mein Kind beim Essen». Zahlreiche Babys mit breiverschmierten Gesichtern, Früchten oder Guetzli in Mund und Händen und vielem mehr wurden im Sommer auf vitagate.ch, der Gesundheitsplattform der Drogerien im Netz, präsentiert. Alle Besucher der Seite konnten für ihren persönlichen Favoriten abstimmen, eine Jury wählte dann die Gewinnerinnen und Gewinner aus.

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Auf die richtige ­Zahnbürste kommt es an Wer gesunde Zähne möchte, sollte unbedingt genügend Zeit in die Pflege ­investieren – und die richtige Zahnbürste verwenden. Drogist Markus Kaufmann hat die besten Tipps für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch.

Drogist Markus Kaufmann rät seiner Kundschaft zu elektrischen Bürsten: «Sie reinigen und massieren viel besser als jede Handzahnbürste.»


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Die Handzahnbürste

Elektrische Zahnbürsten Elektrozahnbürsten reinigen, wie eingangs erwähnt, besser als Handzahnbürsten. Das beweisen verschiedene Tests. Aber Achtung! Das bedeutet nicht, dass Sie für die Zahnreinigung ­weniger Zeit

oder Sorgfalt aufwenden sollten, als wenn Sie von Hand bürsten. Auch mit einer elektrischen Zahnbürste dauert eine gute Zahnreinigung zwei bis drei Minuten. Es gibt drei Arten von elektrischen Zahnbürsten: oszillierende, Schall- und Ultraschallbürsten. Oszillierende elektrische Zahnbürsten Oszillierend-rotierende Zahnbürsten ­haben einen kleinen runden Bürsten­ kopf. Sie entfernen Zahnbelag durch Pulsationen und Rotationen: Die Pulsationen lockern die Plaque, die ­Rotationen wischen sie weg. Dabei wird die Bürste einfach von Zahn zu Zahn geführt, ohne dass Sie mitputzen müssen. Aber Vorsicht. Wer eine Zahnbürste falsch verwendet, etwa mit zu viel Druck, kann das Zahnfleisch oder sogar den Zahn beschädigen. Manche Modelle haben daher praktischerweise eine Funktion, die vor zu festem Druck aufs Zahnfleisch mit ­einem roten Licht warnt. Schallzahnbürsten Drogist Kaufmann rät seiner Kundschaft dazu, «eine Schallzahnbürste zu benut▲ ▲

«Wer wegen der einfacheren Hand­ habung lieber von Hand putzt, sollte ­darauf achten, eine Bürste mit möglichst vielen Borsten zu kaufen», rät Markus Kaufmann. «Bürsten mit vielen Borsten reinigen die Zähne und massieren das Zahnfleisch viel besser als solche mit ­wenigen Borsten.» Kaufen Sie ausserdem Bürsten mit Borsten aus Kunststoff, denn Naturborsten sind wahre Nährböden für Bakterien und darum unhygienisch. Gut ist auch, wenn die Borsten an den Enden abge-

rundet sind, das schont Zahn und Zahnfleisch. Auf die Grösse der Bürste kommt es hingegen nur bei Kindern an, für ­Erwachsene gilt: Probieren Sie aus, was ­Ihnen am ­besten in der Hand, respek­tive im Mund liegt. Damit Sie mit einer Handzahnbürste ein sauberes Ergebnis erreichen, ist es entscheidend, dass Sie richtig putzen. «Das bedeutet vor allem, nicht zu oft zu putzen», sagt der Drogist. «Wir haben in der Schweiz immer weniger Fälle von ­Karies. Dafür haben sehr viele Menschen Probleme mit dem Zahnfleisch. Das liegt daran, dass viele ihre Zähne öfter als zweimal am Tag putzen.» Wer ausserdem noch mit sehr viel Druck mit der Bürste grob im Mund hin und her schrubbt, schädigt Zahnfleisch und legt unter Umständen die Zahnhälse frei. «Machen Sie beim Putzen sanfte kreisende Bewegungen während zwei bis drei Minuten. Länger putzen sollten Sie Ihre Zähne nicht, um keinen Schaden anzurichten.»

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Schallzahnbürsten, Ultraschallzahnbürsten? Was auf den ersten Blick vielleicht ein bisschen nach «Raumschiff Enterprise» tönt, ist alles andere als Science-Fiction. Im Gegenteil. «Gerade Schallzahnbürsten sind für alle g­ eeignet», sagt der diplomierte Drogist ­Markus Kaufmann. «Elektrische Bürsten reinigen und massieren viel besser als jede Handzahnbürste», sagt der Inhaber und Geschäftsführer der Vitadrogerie in ­Baden (AG). Einzige Knackpunkte: Gerade Ultraschallgeräte sind ziemlich gross, relativ laut, und es braucht ein bisschen Übung, um sie korrekt anzuwenden.

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letzen. Ausserdem reinigt eine Ultraschallzahnbürste auch an schlecht zugänglichen Orten im Mund noch gut.

Tipps zu Kauf und Pflege

zen». Bei diesen elektrischen Bürsten ­vibriert der Kopf sehr schnell, je nach Modell mit etwa 30 000 Schwingungen pro Minute. Schallzahnbürsten entfernen Zahnbelag sehr effektiv. Ausserdem fördern sie die Durchblutung des Zahnfleisches. Schallzahnbürsten haben keinen Elektromotor, sondern ­funktionieren mit einem Schallerzeuger, der Schwingungen auf den Bürstenkopf überträgt. Ultraschallbürsten Noch ein bisschen mehr «Raumschiff-­ Enterprise»-Feeling kommt bei den modernen Ultraschallbürsten auf. Sie haben eine Frequenz von bis zu 1,5 Millionen Hertz und schwingen rund 1,6 Millionen Mal pro Sekunde. Diese Bürsten funk­ tionieren nur mit einer speziellen Zahnpasta. Die Bürsten versetzen die Flüssigkeit im Mund in Schwingungen und erzeugen zusammen mit der Zahnpasta Blasen. Wenn diese platzen, werden die Zähne gereinigt. Ultraschallzahnbürsten putzen also nicht mehr mechanisch. Da die Zähne nicht durch Bewegung der ­Bürste gereinigt werden, gibt es kein ­Risiko, Zahnfleisch oder Zähne zu ver-

Es gibt verschiedenste Produkte in ganz unterschiedlichen Preisklassen. ­Günstige Modelle elektrischer Zahnbürsten bekommen Sie bereits ab 100 Franken. Am besten lassen Sie sich in Ihrer Drogerie beraten. Kaufmann rät grundsätzlich: «Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Akku möglichst lange hält, und erkundigen Sie sich genau, welche Funktionen die Bürste hat. Ausserdem ist es wichtig, dass sie I­ hnen gut in der Hand liegt. Und schliesslich sollten Sie testen, ob das ­Gerät Ihnen nicht zu laut ist.» In der Pflege sind Elektrozahnbürsten – oszillierende und Schall – nicht aufwendiger als Handzahnbürsten. Spülen Sie sie nach dem Gebrauch mit Wasser ab und lassen Sie sie an der Luft trocknen. Sie müssen sie allerdings regelmässig aufladen. Wenn Sie die Bürste einmal am Tag brauchen, sollte eine Akkuladung jedoch drei bis vier Wochen halten. Mit der Schallzahnbürste und der oszillierenden können Sie herkömmliche Zahn­ pasta verwenden.

Putzen allein genügt nicht Neben der passenden Zahnbürste und dem korrekten Putzen hilft auch das richtige Verhalten im Alltag, Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten. «Grundsätzlich ist es wichtig, nicht ständig zwischendurch etwas Süsses oder Saures zu trinken oder zu essen, denn damit verändern Sie den pH-Wert im Mund. Anders gesagt, machen Sie die gesunde Mundflora kaputt, die dann ihre Schutzfunktion nicht mehr richtig entfalten kann. Das Resultat ist Karies.»

Warten Sie darum mindestens eine ­halbe Stunde mit dem Zähneputzen, wenn Sie etwas Saures gegessen haben, denn Säure macht den Zahnschmelz weich und damit verletzlich. Wenn Sie die Zähne nach dem Essen eines sauren Lebensmittels mechanisch mit einer Bürste behandeln, fügen Sie ihnen Schaden zu. Aufgepasst: Säure ist nicht nur in Zitronen oder Orangen, sondern in fast allen Früchten und Gemüsen, aber auch in Wein oder Energydrinks. Und vergessen Sie nicht: Nach spätestens zwei Monaten sollten Sie Ihre alte Bürste gegen eine neue austauschen – egal, ob Sie elektrisch oder von Hand putzen. Text: Bettina Epper Fotos: Flavia Trachsel

Karies kurz erklärt In der warmen, feuchten Mundhöhle leben ständig Mikroorga­ nismen wie Bakterien oder Faden­ pilze. Sie ernähren sich von Zucker und anderen Stoffen, die in Speise­resten vorhanden sind. Manche dieser Mikroorganismen bilden einen klebrig-zähen Belag auf den Zähnen: die Plaque. Plaque-Bakterien nehmen vor ­allem Zucker auf und vergären ihn in wenigen Minuten zu Säuren. Diese dringen in den Zahnschmelz ein, mit der Zeit erscheint er an den betroffenen Stellen weiss. Dieser «Kreidefleck» ist das erste Anzeichen von Karies. Das eigentliche Loch im Zahn entsteht, wenn diese entkalkte, aufgeweichte Oberfläche einbricht.

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22 _ DROGISTENSTERN 10–11/15 Eidgenössische Wahlen 2015

«Drogerien sind wichtige Gesundheitsberater» Jürg Stahl sitzt seit 16 Jahren für die SVP im Nationalrat. Am 18. Oktober stellt er sich erneut zur Wahl. Im Interview mit dem Drogistenstern erklärt der gelernte ­Drogist, woran das Schweizer Gesundheitssystem krankt, was er für Rezepte ­dagegen hat und welche Rolle die Drogerien dabei spielen. Herr Stahl, warum sind Sie Nationalrat? Jürg Stahl: (lacht) Mitgestalten, Mitbestimmen liegt mir. Ich übernehme gerne Verantwortung. In der Schule war ich meistens Klassenchef, in der Studentenverbindung der Drogisten Präsident. Aber ich kann mir auch ein unpolitisches Leben gut vorstellen. Aber offenbar nicht so bald. Nach 16 Jahren im Rat kandidieren Sie erneut. Ich schaue es auch nach 16 Jahren als Privileg an, unser Land mitgestalten zu dürfen. Ausserdem bin ich im November 2014 als zweiter Vizepräsident des Natio­ nalrats gewählt worden und werde den Rat voraussichtlich 2017 präsidieren. Das hat mich richtig motiviert. Als zweiter Vize sitzen Sie im Ratssaal vorne, vis-à-vis Ihren Ratskolleginnen und -kollegen. War dieser Perspektiven­ wechsel erfrischend? Ja (schmunzelt). Ich hatte das gar nicht erwartet. Motiviert haben mich auch die neuen Aufgaben. Ich bin mitverantwortlich für den Ablauf des Ratsbetriebs, für die Terminplanung und Sicherheitsdienst, Gastronomie, Besucherbetreuung. Solche Aufgaben habe ich schon als Unternehmer gemocht, und das hat mir jetzt wieder einen Schub gegeben. Schub brauchen Sie auch. Sie sind ­Nationalrat, arbeiten bei der Groupe

Jürg Stahl (47) im Nationalratssaal: «Ich schaue es auch nach 16 Jahren als Privileg an, unser Land mitge­ stalten zu dürfen.»


DROGISTENSTERN 10–11/15 _ 23

Mutuel, sind Ehemann und Freizeit­ sportler. Geht das nicht an die Substanz? Das werde ich oft gefragt. Es gab tatsächlich Zeiten, da habe ich Raubbau betrieben. Doch mit den Jahren bin ich vernünftiger geworden. Heute habe ich den Mut, auch mal ein paar Tage freizunehmen und auf meinen Körper und meine Psyche zu hören. Solche Ruhezeiten sind sehr wichtig. Ausschlaggebend ist auch, dass die positiven Dinge überwiegen. Dafür sind wir alle auch selber verantwortlich, man muss das Positive provozieren, es einfordern. Dann erträgt man auch Sachen, die schwerer aufliegen. Was stört Sie an der Politik? Unsere tägliche Arbeit ist Reparieren. Manchmal auch dort, wo es gar nicht nötig wäre, denn vieles funktioniert ­ ­eigentlich gut, und ich verstehe nicht, warum dann der Staat eingreifen muss. Warum sieht man immer das Schlechte?

Ob in der Politik, als Nationalrat mit ­einer Amtszeit von 16 Jahren, oder beruflich, zuerst zehn Jahre als Geschäftsführer Ihrer Drogerie und jetzt seit elf Jahren bei der Groupe Mutuel, Sie scheinen ein treuer Mensch zu sein. Ja (lacht). Treue ist eine gute Tugend. Meine Frau habe ich vor 16 Jahren kennengelernt. Ich war ganz frisch als 32-Jähriger in der «grossen» Welt der Schweizer Politik und merkte schnell, dass ich in Bern nicht im Hotel wohnen wollte. Also habe ich den Gratisanzeiger angeschaut. Jemand suchte einen Nachmieter, ich rief an und Frau Loosli nahm ab. Und Frau Loosli ist jetzt Frau Stahl. Wir haben den Kontakt immer behalten und vor drei Jahren geheiratet. Und jetzt schauen wir erst noch einem Familienglück entgegen, im November kommt unser Kind zur Welt. Herzlichen Glückwunsch! Danke. Sie haben gesagt, Sie übernähmen ­gerne Verantwortung. Politiker fordern oft, dass die Menschen für ihre Gesundheit mehr Verantwortung übernehmen müssen. Warum? Wenn andere alles organisieren für ­einen, überlegt man nicht mehr selber,

was gut und was schlecht ist. Das Angebot unseres Gesundheitssystems ist sehr umfassend und teuer. Viele denken: Wenn es mich trifft, wenn ich krank bin, dann will ich alles an Behandlung, was möglich ist. Stellen Sie sich vor, Sie ­kaufen im Grossverteiler ein. Am Schluss müssen Sie an der Kasse alles bezahlen. Sie überlegen also gut, was Sie ins W ­ ägeli legen. Im Gesundheitssystem ist es anders. Sie füllen Ihr Wägeli, am Schluss bezahlt aber das Kollektiv der Versicherten. Und seien wir ehrlich: Wenn a­ ndere bezahlen, geht man vielleicht etwas ­weniger haushälterisch um. Wie wollen Sie dieses Problem lösen? Hier spielt die Drogerie eine wichtige Rolle, sie kann zu einer Drehscheibe werden und mithelfen, dass nicht alles ­immer über die Krankenversicherung abgewickelt werden muss. Gerade bei leichten Erkrankungen sollten die Menschen den Mut haben, sich mithilfe der kompetenten Fachberatung der Drogistinnen und Drogisten selber zu behandeln und die Behandlung auch selber zu bezahlen. Unsere Ärzte sollten mehr Zeit für schwere Erkrankungen haben. Soll die obligatorische Krankenver­ sicherung komplementärmedizinische Behandlungen bezahlen?

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Warum arbeiten Sie nicht mehr als Drogist? Ich hatte die Drogerie meiner Eltern fast zehn Jahre lang geführt. Nach dem frühen Tod meines Vaters half mir meine Mutter, sie hat viel Arbeit übernommen, wenn ich in Bern war. Als sie ins Rentenalter kam, war mir klar, dass ich nicht gleichzeitig Nationalrat sein und einen Kleinbetrieb führen kann, und habe mich entschieden, eine neue Heraus­forderung anzupacken. Ich bekam damals die Mög-

lichkeit, beim Aufbau des Deutschschweizer Standorts der Groupe Mutuel mitzuarbeiten. Das war vor elf Jahren.

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24 _ DROGISTENSTERN 10–11/15 Eidgenössische Wahlen 2015

Biografie Jürg Stahl ist am 16. Januar 1968 geboren. Er machte eine Lehre als Drogist, studierte an der ­Höheren Fachschule für Drogisten (ESD) in Neuenburg und übernahm 1996 die elterliche Drogerie in Winterthur. 1999 wurde er für die SVP in den ­Nationalrat gewählt, zuvor war er im Grossen Gemeinderat von Winterthur (Legislative). 2000 schloss er an der Uni St. Gallen das Nachdiplom­ studium KMU HSG erfolgreich ab. 2004 wechselte Jürg Stahl zur Groupe Mutuel, wo er heute als Direktionsmitglied und Leiter des Service Centers tätig ist. Seit 2009 ist Jürg Stahl ­Ehrenmitglied des Schweizerischen Drogistenverbandes SDV. Ehrenamtlich engagiert er sich im Exekutivrat Swiss Olympic sowie als Präsident Swiss Cup Zürich «Weltklasse Turnen». ­Seine Hobbys sind Sport (Män­ ner­riege, Leichtathletik, Fussball, Ski, Tennis), Krimis lesen, Jassen und Gemütlichkeit sowie ­Taschenmesser sammeln. www.juergstahl.ch

Komplementärmedizin ist eine kostengünstige und gute zusätzliche Behandlungsmethode. Alle Krankheiten heilen kann sie aber nicht. Es gibt Grenzen. Und es ist schwierig, die Wirksamkeit der Methoden wissenschaftlich zu belegen, was nötig wäre, wenn die obligatorische Krankenversicherung die Kosten übernehmen soll. Aber das Volk hat entschieden, und damit ist der Fall klar. Ich persönlich finde, wenn etwas so gut ist wie die Komplementärmedizin und im Vergleich zur Schulmedizin so günstig, wäre es prädestiniert, in der eigenverantwortlichen Selbstmedikation zu landen. Eine Therapie wird nicht besser, nur weil die Krankenversicherung sie bezahlt. Was läuft falsch in der Schweizer Gesundheitspolitik? Ein Problem ist, dass viele ganz falsche Vorstellungen haben. Das Idyll vom allwissenden Dorfarzt, der immer zur ­Stelle ist, ist reine Fantasie. Die Realität sieht ganz anders aus. Unser Gesundheits­ system ist vernetzt, interdisziplinär, schnell und spezialisiert. In vielen Ländern läuft das anders. In Schweden traf ich eine 80-jährige ausgewanderte Schweizerin. Sie sagte, wie froh sie sei, nach drei Jahren ein neues Hüftgelenk bekommen zu haben. Da wurde mir bewusst, dass bei uns etwas falsch läuft. Wenn jemand hier nur drei Wochen auf eine Operation warten muss, findet er das ganz schaurig schlimm. Fast am meisten Sorgen macht mir aber, dass viele Menschen an die unendliche Reparier-

barkeit glauben. Wir gehen manchmal liederlich um mit unserem Köper und unseren Ressourcen und haben das Gefühl, die Medizin zusammen mit der Versicherung kann das dann schon wieder reparieren. Was meinen Sie genau? Ich stelle mir zum Beispiel die Frage, ob es nötig ist, Menschen bis ins hohe A ­ lter um jeden Preis am Leben zu erhalten. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich ­gönne jedem grosse Lebensfreude. Aber es kann nicht sein, dass wir fast keine Möglichkeiten mehr haben zum Sterben. Ich denke an meine Grossmutter. Sie hatte einen Oberschenkelhalsbruch und wurde operiert. Das war gut, denn je ­mobiler jemand ist, desto weniger Pflege braucht er. Drei Jahre später stürzte sie erneut und wurde nicht mehr operiert. Sie wurde bettlägerig und war erstklassig betreut. Aber: Sie hatte keine Möglichkeit zu sterben. Dabei hatte mein Grosmami nur noch diesen einen Wunsch. Diesem Widerspruch müssen wir uns stellen. Was wird Sie gesundheitspolitisch die nächsten Jahre sonst noch umtreiben? Wir müssen die Rolle des Patienten ernsthaft diskutieren. Wie weit ist der Einzelne mitverantwortlich für die steigenden Kosten? Versicherte, Leistungserbringer und Gesundheitsfachpersonen wie Drogistinnen und Drogisten müssen enger zusammenarbeiten. Ausserdem sollten sie weniger administrativ belastet

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sein. Und schliesslich sollten alle Medizinalpersonen ehrlicher sein. Sie müssen damit leben können, dass Fehler passieren. Klar, Fehler sollen minimiert werden, aber wir dürfen keine Kultur ent­ wickeln, in der wir keine Fehler mehr machen dürfen. Dann werden sie nämlich versteckt.

Spital dasjenige mit der höchsten Infektionsrate sein, und dann fängt man an, ein bisschen zu vertuschen und abzuschieben und zu sagen, dass etwas anderes schuld daran ist. In dieser Richtung dürfen wir nicht weitergehen. Interview: Bettina Epper Fotos: Flavia Trachsel

Sind wir nicht schon so weit? Ein guter Freund von mir hatte kürzlich eine Spitalinfektion. Nun möchte kein

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Die Gesundheitspolitik liegt ­Nationalrat Jürg Stahl besonders am Herzen. «Die Menschen sollten den Mut haben, sich mithilfe der kompetenten Fachberatung der Drogistinnen und Drogisten ­selber zu behandeln und die Behandlung auch selber zu bezahlen.»


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Gesundheitspolitiker geben Antworten Der Drogistenstern hat Politikerinnen und Politikern aller Couleur drei brennende Fragen zur Gesundheitspolitik gestellt. Roland F. Borer

Joachim Eder

Nationalrat (SVP/SO) Unternehmer, Mitglied der Nationalrats­ kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SGK

Ständerat (FDP/ZG) alt Regierungsrat

Krank wird niemand freiwillig. Gleichwohl tragen alle eine gewisse Eigenverantwortung. Laut einer n ­ euen US-­ Studie verhindert die Inves­tition von 1 Dollar in Selbstmedi­kation Ausgaben von ca. 6 Dollar im öffentlichen Gesundheitswesen. ­Diese Erkenntnis kann mehr oder w ­ eniger auf hiesige Verhältnisse übertragen werden. Was tun Sie als Politikerin, damit die ­Menschen diese Eigenverantwortung über­nehmen?

Die meisten Menschen wollen diese ­Eigenverantwortung übernehmen. Sie sehen das Sparpotenzial auch. Ein ­wesentlicher Punkt ist dabei, dass ein eigenverantwortlicher Zugang zu den Medikamenten überhaupt er­möglicht wird. Dafür habe ich zehn Jahre gekämpft. Die Drogisten können nach der Revision des Heilmittelgesetzes nun in diesem Sinn die Medikamente der Liste C ab­ geben.

Viele Patienten informieren sich heute im Internet. Auch neue Instrumente wie ­Gesundheits-Apps fördern die Eigenverantwortung. Die oft gehörte ­Forderung, die Grundschule sollte die Gesund­heitskompetenz stärker fördern, ist keine Aufgabe des Bundes­ parlaments. Politisch ist allenfalls ­sicher ­zustellen, dass Gesundheitsinfor­ mationen im Web und Gesundheits­daten im App qualitätsgesichert sind.

Inwiefern ist Fachberatung bei der ­Abgabe von Arzneimitteln wichtig, ­damit die Konsumentinnen und ­Konsumenten Selbstmedikation wirksam, sicher und preisgünstig ein­setzen können?

Sie ist sehr wichtig, damit keine ­ falschen Medikamente respektive keine unverträglichen oder gefährlichen Medika­men­tenkombinationen einge­ nommen ­werden. Die umfassende ­Ausbildung des Drogeriepersonals gewährt dies. In m ­ einem Wohnkanton ­Solothurn wird diese Abgabepraxis schon jahrzehntelang problemlos und ohne ­Risiko für die Patientinnen und ­Patienten angewendet!

Die Fachberatung ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Erstens muss geprüft werden, ob die Selbstmedikation bei ­einem Gesundheitsproblem die ­richtige Wahl ist. Zweitens muss abgeklärt w ­ erden, ob ein sanftes Mittel helfen kann oder ob es ein chemisches ­Produkt braucht. Drittens müssen Vorbelas­tungen wie Allergien geprüft und mögliche Nebenwirkungen be­ sprochen ­werden.

In der Schweiz herrscht ein Mangel an Fachkräften. Welche Rolle spielt die duale Berufsbildung bei der L­ ösung des Problems, und wie können Sie als Politikerin oder Politiker Einfluss nehmen?

Die Politik muss günstige Rahmen­ bedingungen für Ausbildungsbetriebe und für die Auszubildenden schaffen. Die Attraktivität der Berufslehren ist zu erhalten. Etwas stört mich immer ­ wieder: Es kann nicht sein, dass Hochschulen hauptsächlich über öffentliche Gelder finanziert werden; auf der ­ anderen Seite müssen Lehrbetriebe ­Gebühren bezahlen, wenn sie Lehrlinge an eine Lehrabschlussprüfung schicken.

Die Akademisierung aller Berufe ist ein Trend, den wir von Europa übernommen haben. Dieser Trend schwächt die duale Berufsbildung. Es braucht also ­Rahmenbedingungen, welche unser ­bewährtes System wieder stärken. Der Staat darf nicht einseitig die akade­ mischen Berufe bevorzugen, indem er diese vollumfänglich finanziert und gleichzeitig Mittel für andere Berufe streicht (wie z. B. bei der Drogisten­ schule).


DROGISTENSTERN 10–11/15 _ 27

Yvonne Gilli Nationalrätin (Grüne/SG) Ärztin, Mitglied der Nationalratskommission für s­ oziale Sicherheit und Gesundheit SGK, Ständeratskandidatin

Edith Graf-­Litscher Nationalrätin (SP/TG) SEV-Gewerkschafts­ sekretärin

Lorenz Hess Nationalrat (BDP/BE) eidg. dipl. PR-Berater, Gemeindepräsident, Unternehmer, Mitglied der Nationalrats­ kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SGK

Ich war mehrere Jahre Präsidentin der ­Patientenstelle Thurgau. Die Patienten­ organisationen leisten einen ­wichtigen Beitrag bei der Gesundheitskompetenz und der Eigenverantwortung. Vorbilder sind meistens die Eltern. Auch Werte, die in der Schule vermittelt werden, übernehmen eine wichtige Rolle im Verhalten als erwachsene ­Person. Dafür sind aber die Kantone und nicht das Bundesparlament ­zuständig. Wichtig sind auch ­finanzielle Anreize. Die Selbstmedikation muss ­bezahlbar sein. Indem das Bundesparlament die Zulassungshürden bei langjährig bewährten Produkten senkt, können diese auch günstiger angeboten werden.

Wesentlich ist es, Anreize zu schaffen. Ein gutes Mittel sind die Modelle der Krankenversicherer, welche dafür sorgen, dass möglichst wenige unnötige Arztund Spezialistenbesuche erfolgen. Weiter müssen wir für gesetzliche Bedingungen sorgen, die den Anbietern auf dem Markt die Selbstmedikation überhaupt ermög­ lichen.

Es gilt ja nicht immer das Sprichwort «salben hilft allenthalben». Eine falsche Behandlung kann auch schaden oder eine wichtige Diagnose verzögern. Die Fachberatung ist deshalb wichtig. ­Zusätzlich gibt sie den Konsumentinnen und Konsumenten die Sicherheit, dass ihre Einschätzung richtig ist und sie von einer Selbstmedikation profitieren. Das stärkt die Eigenkompetenz und entlastet die Hausärzte.

Die Medikamenteneinnahme ist stets mit Risiken verbunden. Ich bin auf ­Fach­beratung angewiesen. Denn ich will ­wissen, welche Medikamente bei einem Gesundheitsproblem die richtigen sind. Kann ich es mit pflanzlichen oder komplementärmedizinischen Produkten versuchen, oder ist ein schulmedi­ zinisches Produkt notwendig? Worauf muss ich achten, damit ich allfällige ­Nebenwirkungen vermeiden kann?

Sie ist wichtig, weil bei der Selbstmedi­ kation das richtige Arzneimittel zur ­richtigen Zeit genauso wichtig ist wie bei der Abgabe über andere Kanäle. ­Zudem ist kompetentes Personal ein ­wesentlicher Erfolgsfaktor für die ­Branche. Nichts ersetzt die gute Beratung, schon gar nicht das Internet.

In Zukunft werden wir eine qualitativ hohe Gesundheitsversorgung nur ­an­bieten können, wenn verschiedenste Berufe zusammenarbeiten und sich ­ergänzen. Dabei spielen die nichtuniver­ sitären Berufe eine zentrale Rolle. Zu ­ihnen zählen die Drogisten und Drogistinnen, aber auch die Pflegeberufe. ­Politisch ist wichtig, dass genügend ­finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um diese Berufe zu fördern.

Immer mehr Gesundheitsberufe werden akademisch. Diesen Trend erachte ich als problematisch. Bewährte Berufe wie ­derjenige der Drogistinnen und Drogisten haben es immer schwerer. Die Auszu­ bildenden müssen immer höhere Beiträge an die eigenen Ausbildungen bezahlen. Demgegenüber bezahlt der Staat die akademischen Ausbildungen. Ich setze mich in Bildungsfragen dafür ein, dass die nichtakademischen Berufe wieder ­gestärkt werden. Wichtig ist, dass Akademikerinnen und Therapeuten, Schulund Komplementärmediziner besser zusammenarbeiten.

Die duale Berufsbildung ermöglicht es, genügend Fachkräfte bereitzustellen, ohne immer mehr in Richtung Akade­ misierung zu gehen, dort wo es nicht ­nötig ist. Als Politiker müssen wir diesen Trend stoppen – auch vor dem Hintergrund der Förderung von inländischen Arbeitskräften.

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Es ist anspruchsvoll, eigenverantwortlich zu handeln, wenn es um die eigene ­Gesundheit geht. Ich erlebe ­diese ­Kom­petenz in erster Linie in A ­ bhängigkeit vom sozialen und wirtschaftlichen Status einer Familie. Es sind wenig gebildete Menschen, oft auch arm oder zugewandert, die (zu) schnell Ärzte oder das Spital aufsuchen. Politisch unterstütze ich Rahmen­bedingungen, welche diese Defizite ­verringern.


28 _ DROGISTENSTERN 10–11/15 Eidgenössische Wahlen 2015

Christine Häsler

Ruth Humbel

Nationalrätin (Grüne/BE) Leiterin Kommuni­ kation, Kraftwerke Oberhasli AG, Ständeratskandidatin

Nationalrätin (CVP/AG) Beraterin im Gesundheitswesen, Mitglied der Nationalratskommis­sion für s­ oziale Sicherheit und ­Gesund­heit SGK, Ständeratskandidatin

Krank wird niemand freiwillig. Gleichwohl tragen alle eine gewisse Eigenverantwortung. Laut einer n ­ euen US-­ Studie verhindert die Inves­tition von 1 Dollar in Selbstmedi­kation Ausgaben von ca. 6 Dollar im öffentlichen Gesundheitswesen. ­Diese Erkenntnis kann mehr oder w ­ eniger auf hiesige Verhältnisse übertragen werden. Was tun Sie als Politikerin, damit die ­Menschen diese Eigenverantwortung über­nehmen?

Information und Prävention beginnt bei den Kindern. Angebote in Schulen und Vereinen sind wichtige Pfeiler einer künftigen gesunden Gesellschaft.

Jährlich werden für ca. 500 Millionen Franken Medikamente von den Kassen bezahlt, welche von Patienten entsorgt statt eingenommen werden. Es braucht eine Sensibilisierung und einen ver­ antwortungsbewussteren Umgang mit Medikamenten. Ich bin der Meinung, dass Medikamente für Bagatellerkrankungen aus dem Pflichtleistungskatalog gestrichen werden sollen, und habe dies bereits 2009 mit dem Postulat «Für eine kostenbewusstere Medikamentenversorgung» verlangt.

Inwiefern ist Fachberatung bei der ­Abgabe von Arzneimitteln wichtig, ­damit die Konsumentinnen und ­Konsumenten Selbstmedikation wirksam, sicher und preisgünstig ein­setzen können?

Fachberatung und eine solide Ausbildung von Fachkräften ist zentral. «Fragen Sie IhrE DrogistIn» ist keine Floskel, sondern eine Verpflichtung an den Bildungsauftrag.

Auch rezeptfreie Arzneimittel werden zur Behandlung oder Vermeidung gesundheitlicher Beeinträchtigungen eingesetzt und sind daher nicht einfach Konsum­ güter. Arzneimittel können unerwünschte Nebenwirkungen haben, welche mehr schaden als nützen und vermeidbare Folge­kosten auslösen. Ich erachte daher auch bei der Selbstmedikation eine ­Fachberatung bei der Abgabe von Arzneimitteln als nötig und wichtig.

In der Schweiz herrscht ein Mangel an Fachkräften. Welche Rolle spielt die duale Berufsbildung bei der L­ ösung des Problems, und wie können Sie als Politikerin oder Politiker Einfluss nehmen?

Das duale Bildungssystem ist ein ­Erfolgsmodell, und umfassende Durch­ lässigkeit muss diesen Erfolg sichern.

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen hat mit unseren Ansprüchen ­ zu tun. Faktisch haben wir eine höhere Ärztedichte sowie eine viel höhere Dichte an Pflegepersonal als beispielsweise Deutschland. Es braucht indes eine bessere Arbeitsteilung unter den ­Gesundheitsfachpersonen: Jede Berufsgruppe soll das machen, was sie qua­li­ tativ gut und kosteneffizient tun kann. Das duale Bildungssystem ist ein Erfolgsmodell der Schweiz, verbindet prak­tische und theoretische Bildung in idealer Weise und muss gestärkt werden.


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Nie mehr ohne mein Hüsler Nest! Hans Stöckli Ständerat (SP/BE) Fürsprecher, Mitglied der Ständerats­ kommission für s­ oziale Sicherheit und ­Gesundheit SGK

Hans-­Ulrich ­Bigler Nationalrats­kandidat (FDP/ZH) Direktor Schweize­ rischer Gewerbe­ verband sgv

Wir müssen unsere individuelle Gesundheitskompetenz stärken durch Aneignen von Wissen und Erfahrung und dem Verfolgen praktischer Erfolgsbeispiele. Das geschieht in der Familie, der Schule, der Freizeit und am Arbeitsplatz. Ich setze mich für mehr Prävention und eine besser koordinierte Gesundheitsversorgung ein. Prävention, Gesundheitskompetenz und gute Koordination steigern die ­Eigenverantwortung: So leben wir gesünder und nutzen bei Gesundheits­ problemen erst unsere Kompetenz. Dann konsultieren wir Angehörige, das Internet oder unsere Drogistin oder unseren Apotheker. Erst am Schluss kommen kostspielige Arztvisiten.

Selbstmedikation muss gezielt gefördert werden. Dazu zählt insbesondere auch eine gleichwertige Abgeltung durch die Kassen.

Wir haben in den Apotheken und vor ­allem auch den Drogerien sehr gut ausgebildetes Personal, welches uns kom­ petent und wirkungsvoll berät. Das ist ein kostenbewusster Beitrag an die Volksgesundheit, weil so sichergestellt ist, dass die richtige Arznei in der rich­ tigen Dosis zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt wird. Da sich immer mehr Leute ihre Medikamente über den unpersönlichen Versandhandel besorgen, ist es wichtig, dass anstelle der Fachberatung bereits bei der Bestellung ärzt­ liche Verschreibungen vorliegen müssen.

Wo es um Gesundheit geht, ist Fach­ beratung ein absolutes Muss. Hier darf es keine Kompromisse geben.

Ohne unsere duale Berufsbildung wären der Fachkräftemangel und auch die ­Jugendarbeitslosigkeit noch grösser. Wir müssen dieses an sich erfolgreiche ­System stärken, indem wir es mit der Verbesserung der Karriereperspektiven attraktiver, mit einer moderaten ­Schulgeldpolitik preiswerter und im ­Bewusstsein, dass heute der einmal e­ rlernte Beruf nicht das ganze Leben ­ausgeübt wird, durchlässiger gestalten.

Mit der Berufslehre legen die Jugend­ lichen das Fundament als kompetente Fachkräfte im Arbeitsmarkt. Dringend ist in der Weiterbildung die bessere ­finanzielle Unterstützung.

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Guter Rat rund um die Uhr Sie haben eine Frage rund um Gesundheit, Selbstmedikation und Prävention? Die qualifizierten Expertinnen und Experten von vitagate.ch beantworten Ihre Fragen persönlich, prompt und kostenlos. Im Drogistenstern veröffentlichen wir eine Auswahl der aktuellen Fragen und Antworten. Seit Monaten bin ich andauernd krank. Ich hatte Erkältungen, eine starke ­Angina, mehrere Magen-Darm-Grippen und auch eine leichte Psoriasis (Schuppenflechte), die schlimmer geworden ist. Dabei lebe ich sehr gesund, rauche nicht, esse kein Fleisch, sondern sehr viel Gemüse und Früchte, trinke viel Wasser, selten Alkohol, p ­raktiziere regel­ mässig Yoga. Nun möchte ich ­gerne eine Darmsanierung durchführen. Könnten Sie mir sagen, wie das geht?

Denise Egli, Drogistin EFZ und Vitalstofftherapeutin Denise Egli: Um die Produktion Ihrer Verdauungssäfte anzuregen und somit das Darmmilieu zu verbessern, empfehle ich Ihnen ein Leber-Galle-Mittel auf spagyrischer oder auf Frischpflanzen-Basis. Am besten lassen Sie sich in einer Droge­ rie beraten und sich eine auf Sie abgestimmte Mischung (Darmsanierung) herstellen. Zusätzlich empfehle ich I­ hnen einen Stoffwechsel-Tee. Damit Ihre Darm­flora wieder gut aufgebaut wird, sollten Sie ausserdem ein Probiotikum einnehmen. Diese Produkte sollten Sie

mindestens zwei Monate lang einsetzen. Wichtig ist, dass Sie während der Kur möglichst wenig Zucker essen. Zucker ist Futter für die schlechten Bakterien, und die sollen ja durch die Darmsanierung reduziert werden. Wenn Ihr Darmmilieu wieder im Gleichgewicht ist, hat das auch positive Auswirkungen auf Ihr Immunsystem, da 80 Prozent des Immunsystems im Darm sitzen. Ich leide seit 40 Jahren an chronischer Blasenentzündung und habe unzählige Male Antibiotika genommen. Ich t­ rinke etwa zweieinhalb Liter pro Tag, vor allem Kräutertee (inkl. Blasentee), ­ Wasser, ab und zu einen Smoothie, ­einen Kaffee mit Milch. Morgens und abends nehme ich zudem ein Glas Wasser mit einer Messerspitze Natron und Cranberry. Alkohol trinke ich kaum. Ich ernähre mich überwiegend vegetarisch und glutenfrei. Ab und zu esse ich ein Ei. Was kann ich noch tun?

Peter Eberhart, dipl. Drogist und Dozent für Dr. Schüssler Therapien Peter Eberhart: Nehmen Sie während mindestens 2 bis 3 Wochen ca. 6 Gramm D-Mannose aus Birke ein. In der Folge können Sie die Dosis reduzieren. Zusätzlich empfehle ich Ihnen die Einnahme der Schüssler Salze Nr. 3 (3 × 6 Tabletten), Nr. 4 (3 × 3 ­Tabletten), Nr. 8 (3 × 3 Tabletten) und Nr. 10 (3 × 3 Tabletten). Trinken Sie zudem Tee aus ­Bärentrauben, Hauhechel, Brennnessel und Goldrute. Lassen Sie Cranberry, Natron usw. weg.

Was möchten Sie wissen? Stellen Sie unseren Experten Ihre Fragen. Unsere Fachpersonen finden Sie unter www.vitagate.ch/de/service/expertenrat, oder fotografieren Sie mit Ihrem Smartphone den QR-Code. Nach Eingang des Mails leitet die Redaktion es an die jeweilige Fachperson zur Beantwortung weiter. Sie können Ihre Frage auch per Post schicken: Schweizerischer Drogisten­verband, Expertenrat, Nidaugasse 15, Postfach 3516, 2500 Biel 3 Ihre Fragen werden anonymisiert veröffentlicht. Der Service ist kostenlos.

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Impressum  35. Jahrgang

Auflage: 221 964 Exemplare (WEMF-Beglaubigung 9/14), 928 000 Leser (848 000 deutsch und 80 000 französisch gemäss Mach Basic 2014-2)   Herausgeber: Schweizerischer Drogistenverband, Nidaugasse 15, ­Postfach 3516, 2500 Biel 3, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogistenverband.ch, www.drogerie.ch Geschäftsführung: Martin Bangerter  Redaktion: Heinrich Gasser (hrg), Chefredaktion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogistenverband.ch; Bettina Epper (epp), Chefre­daktorin Stv., b.epper@drogistenverband.ch; ­Denise Muchenberger (dmu), d.muchenberger@drogistenverband.ch  Fachliche Beratung: Dr. sc. nat. Julia Burgener (Wissenschaftliche F­ achstelle SDV); Andrea Ullius (Drogist HF)­  Fotogra­f­in: Flavia Trachsel  Verkauf ­und ­Sponsoring: ­Monika ­Marti, Leiterin Verkauf, ­Vertrieb und Sponsoring, m.marti@drogistenverband. ch; Tamara Freiburghaus, t.freiburghaus@drogistenverband.ch; Claudia Graness, ­Anzeigenadministration, Telefon 032  328  50  51, ­inserate@drogisten­verband. ch  Layout: Hiroe Mori  Abonnemente: ­Jahresabonnement Fr.   26.– ­(6 ­Ausgaben, inkl. MWSt.); Telefon 071 274 36 13, Fax 071 274 36 19, abo@­drogistenstern. ch  Druck: Swiss­printers AG, 4800 Zofingen  Titelbild: Corinne Futterlieb

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