DROGISTENSTERN 12/15–1/16
Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie
Saucen: Wie ein Spitzenkoch Aroma in die Speisen zaubert Strassenumfrage: «Was wünschen Sie sich fürs neue Jahr?» Preiselbeeren: Kleine, starke Helferinnen gegen Blasenentzündung
Malwettbewerb
Fitnesstraining für die Augen
Einen Augenblick fürs Sehen
Unsere Geschenkidee: Ein Drogistenstern-Abo als Überraschung für Ihre Liebsten und für Sie ein Dankeschön Ihrer Wahl. Jahresabonnement* zum Sonderpreis von Fr. 18.– statt Fr. 26.– Zweijahresabonnement* zum Preis eines Jahresabonnements (Fr. 26.–) * Die Weihnachtsaktion ist gültig bei einer Bestellung bis 31. Januar 2016.
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Zahnen:
DROGISTENSTERN 10–11/15
Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie
Grippe oder Erkältung? So erkennen Sie den Unterschied im Vergleich Zähne putzen: Elektrische und Handzahnbürsten stehen Red und Antwort Eidgenössische Wahlen: Gesundheitspolitiker
Zweijahresabonnement
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DROGIST ENSTERN 2/15
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Datum
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DROGISTENSTERN 12/15–1/16 _ 3
Editorial
Inhalt
Hilfe, eine Mutantin!
6 So bekommen Sie wieder
Florian Bärtschiger
Ich bin total blauäugig und eine Mutation. Echt! Die Wissenschaft vermutet nämlich, dass blaue Augen erst vor 6000 bis 10 000 Jahren durch Genveränderungen entstanden sind. Aber: Vor 100 Jahren war die Hälfte der US-Bevölkerung blauäugig, heute ist es noch einer von sechs. Die Zeitung «Die Welt» fragte denn auch kürzlich: «Werden blaue Augen aussterben?» Die Antwort: «Das ist durchaus möglich (…). Auf jeden Fall wird die Zahl der Menschen mit blauen Augen weiter zurückgehen.» Nur wenn beide Elternteile blaue Augen h aben, hat das Kind sie ganz sicher auch. Sobald grüne oder braune Augen ins Spiel kommen, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass die dafür verantwort lichen Gene ihre Dominanz ausspielen und sich gegen die blauen durchsetzen. Ganz aussterben werden wir aber wohl nicht. Treffen nämlich zwei braunäugige aufeinander, die beide ein u nterdrücktes Blau-Augen-Gen tragen, kann der Nachwuchs durchaus blaue Augen haben. Blauäugig war ich übrigens auch jahrelang bei der Arbeit. Die Oberkante des Bildschirms meines Bürocomputers befand sich etwa 20 Zentimeter über meinen Augen. Das ist nicht gut, klärt die Suva auf: «Achten Sie darauf, dass der Bildschirm genügend tief aufgestellt ist. Die Bildschirmhöhe stimmt, wenn sich die Bildschirmoberkante mindestens 10 cm (eine Handbreite) unter der Augenhöhe befindet.» Das hab ich flugs gemacht, denn meine Augen sind es mir wert. Sehtrainerin Fabienne Thommen hat ab Seite 6 noch viele weitere gute Tipps, wie Sie Ihre Augen gesund erhalten können. Egal ob blaue, braune oder grüne.
den Durchblick
Sehtraining macht die Augen fit.
10 «Was wünschen Sie sich fürs neue Jahr?» … … haben wir 15 Menschen am Basler Bahnhof gefragt.
12 Die Heilkraft der Bäume So wirken Baumessenzen.
14 Diese Suppe löffeln Sie gerne aus Spitzenkoch Peter Knogl verrät seine aromatischsten Rezepte.
20 Gesundheit mit wenigen Klicks – vitaVISTA.ch Die Internetplattform informiert über Gesundheitsprodukte und Arzneimittel.
22 Heilsam: Weihrauch und Myrrhe Im Harz der Pflanzen stecken gesunde Stoffe gegen Entzündungen.
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Malwettbewerb Kinder, holt die Stifte raus!
Wettbewerb: Schickt uns eure Zeichnungen und gewinnt tolle Preise.
24 Wunderwaffe Preiselbeere Kleine Beere mit grosser Wirkung gegen Harnwegsinfektionen.
27 Schmieren und Salben hilft allenthalben Rasche Hilfe bei Muskel-, Gelenk- oder Rückenschmerzen.
Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch
30 Stellen Sie Ihre Gesundheitsfragen Unsere Expertinnen und Experten antworten.
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Kurz und gesund Frieren ist ansteckend
In der letzten Ausgabe des Drogisten sterns haben wir das lustige Gratis- Zahnböxli vor gestellt, das der Schweizerische Drogistenverband zusammen mit der Firma Dr. Wild lanciert hat. Das grosse Interesse daran freut uns sehr – genauso wie dieser herzige Brief aus einem Kinder garten im Tessin, mit dem sich die Kindergartenklasse und die Lehrerin für das Zahnböxli bedankt h aben. Frei übersetzt steht über der Zeichnung eines/einer 5-Jährigen: «Unsere Zahnfee Myriam mit i hrem Krokodil Cocco». Herzlichen Dank unsererseits!
WHO ruft mehr Länder zu höheren Tabaksteuern auf Zu wenige Länder erheben genügend hohe Steuern auf Zigaretten und Tabakprodukten. Das hält die Weltgesundheitsorganisation WHO in ihrem Welt- Tabak-Bericht fest. Demnach reduzieren teurere Tabakprodukte das Rauchen nachweislich: «Die Steuern auf Tabak produkten zu erhöhen, ist eine der wirkungsvollsten und wirtschaftlichsten Methoden, den Konsum von tödlichen Produkten einzudämmen und deutlich höhere Steuereinkünfte zu erzielen», sagte WHO-Direktorin Margaret Chan. Weltweit erheben laut der WHO 33 Staaten Steuern, die mehr als drei Viertel des Verkaufspreises einer Zigarettenpackung ausmachen – eine für die WHO angemessene Höhe. Viele Länder haben aber nur einen sehr tiefen Steuersatz, andere gar keinen. In der Schweiz beträgt die Tabaksteuer 53,2 Prozent des Verkaufspreises. Gemessen an der Kaufkraft sind die Zigarettenpreise in der Schweiz im Vergleich zu Ländern wie Deutschland oder Frankreich tief. www.suchtschweiz.ch
Forscher von der University of Sussex haben für eine Studie 36 Teilnehmern acht Videos gezeigt, in denen Personen zu sehen waren, die ihre Hände entweder in w armes oder in mit Eiswürfeln gekühltes Wasser tauchten. Das Gesicht der Darsteller war nicht zu sehen, wie die Wissenschaftler in ihrem Artikel im Fachjournal «PLOS One» berichten. Bei den Probanden massen sie die Handtemperatur. Mit erstaunlichem Ergebnis: Sah ein Teilnehmer eines der Kaltwasser-Videos, sank seine Handtemperatur messbar ab. Während der Warmwasser- Videos änderte sich dagegen seine Handtemperatur kaum. Die F orscher schätzen, dass der menschliche Körper den Z ustand nachahmt, um sich besser in die a ndere Person hineinversetzen zu können. www.20minuten.ch
Krebserregende Wirkung von Alkohol ist wenig b ekannt 95,8 Prozent der Schweizer Bevölkerung meinen, über die Auswirkungen des Alkoholkonsums ausreichend informiert zu sein. Tatsächlich ist dies aber nur teilweise der Fall, wie eine Studie von «Sucht Schweiz» im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit nachweist. Die Studie zeigt, dass weit über 90 Prozent der Bevölkerung zwar wissen, dass Alkohol Ungeborenen schadet, Lebererkrankungen verursacht sowie ein häufiger Grund für Unfälle und Gewalt ist. Doch nur rund die Hälfte weiss um den Zusammenhang von Alkohol und Krebserkrankungen. In der Schweiz sterben jährlich fast 500 Menschen an einem alkoholbedingten Krebs. Das sind rund 30 Prozent aller 1600 alkoholbedingten Todesfälle in der Schweiz. www.suchtschweiz.ch
Musikhören verringert Stress Das Hören von Musik im Alltag kann eine stressreduzierende Wirkung haben. Das zeigt eine Untersuchung von Psychologen der Universität Marburg. Sie liessen 55 Probanden regelmässig Fragen zu ihrem subjektiven Befinden und ihrem Musikhörverhalten beantworten. Parallel dazu wurde das Stresshormon Cortisol erhoben. Das Ergebnis: Immer dann, wenn die Probanden Musik zur Entspannung hörten, berichteten sie nicht nur über geringeren Stress, sondern hatten auch geringere Cortisolwerte in ihrem Speichel. Die Art der Musik hatte keinen Einfluss auf den subjektiv wahrgenommenen Stress. www.news.ch
Wer scharf isst, lebt länger
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Menschen, die häufig Chili essen, haben ein geringeres Risiko zu sterben als solche, die scharfes Essen verschmähen. Vor allem Herz- und Atemwegstoden entgingen sie eher, auch ihr Krebsrisiko war niedriger. Das berichten chinesische Mediziner und Ernährungswissenschaftler in ihrer Studie, die im «British Medi cal Journal» erschien. Die Forscher nutzten die Daten einer grossen Studie in China, für die mehr als eine halbe Million Erwachsene in zehn Landesteilen regelmässig untersucht und befragt werden. www.welt.de
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Fast niemand möchte ins Altersheim
Die Redaktion empfiehlt
Das Altersheim hat ausgedient – glaubt man den Wünschen der durch das Immobilienportal Homegate befragten Personen. Nur gerade 0,7 Prozent können sich vorstellen, in einem klassischen Alters- oder Pflegeheim zu leben, mehr als jeder Dritte hingegen möchte in den eigenen vier Wänden bleiben, im Tessin ist es gar jeder Zweite. Die Möglichkeit, in eine Wohnung mit Zugang zu Dienstleistungen zu ziehen, zieht jeder Siebte in Betracht. Der Kontakt mit anderen ist jedem Zweiten ein Grundbedürfnis. Trotzdem können sich nur 6,2 Prozent vorstellen, in einer Wohngemeinschaft für Senioren und Seniorinnen zu leben. Bei der repräsentativen Onlinebefragung wurden im Mai 2015 rund 1400 Personen zwischen 15 und 74 Jahren in der Deutsch- und Westschweiz und im Tessin befragt. www.homegate.ch
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So viel Prozent aller Menschen weltweit haben braune Augen.
Montags gab es immer Hackbraten, am Freitag Fisch und in der kalten Jahres zeit am Mittwoch Blutwürste. Meine Mutter kochte gern und auch sehr gut, aber manchmal etwas fantasielos. Wäre mein Vater aufgeschlossener gegenüber Neuem gewesen und hätte sie Anne marie Wildeisens Buch «Mein Küchen jahr – 365 R ezepte» gehabt, wäre der Menüplan vielleicht ein bisschen ab wechslungsreicher gewesen. Toll! Ein Kochbuch wie ein Advents kalender. Jeden Tag eine neue Überraschung hinter dem Türchen. Da erwacht das Kind in der Frau. Aber anders als beim Adventskalender hört Annemarie Wildeisen nach 24 Türchen nicht einfach auf. Ihr Buch wartet mit 365 verschiedenen Rezepten auf. Ein Gericht für jeden Tag des Jahres. Die Zutaten passen zur entsprechenden Jahreszeit, saisonal kochen wird also ganz einfach: Nur das Buch an der richtigen Stelle aufschlagen und loslegen. In jedem Monat gibt es Vorspeisen, Suppen, Süsses, Hauptgerichte – die ganze Palette also. Vegetarisch, mit Fleisch oder Fisch, traditionell oder experimentell, kompliziert oder einfach, warm oder kalt. Kurz: Für wirklich jeden Geschmack ist etwas dabei. Die Rezepte sind, wie von Profi Wildeisen nicht anders erwartet, übersichtlich und gut verständlich geschrieben. Das Buch ist somit auch für diejenigen geeignet, die bislang Kochmuffel waren und es nicht länger bleiben mögen. Wildeisen gibt immer wieder Tipps und verrät Tricks. Gelungene Fotos der Gerichte runden das Buch optisch ab. Ein Schmöker, der in keiner Küche fehlen sollte. Annemarie Wildeisen: Mein Küchenjahr – 365 Rezepte, AT-Verlag, 2013, ISBN 978-3-03800-766-1 Text: Bettina Epper
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Verdrehen Sie die Augen! Krafttraining für mehr Muskulatur, Ausdauertraining für ein starkes Herz-Kreislauf-System, Übungen für den Beckenboden, Gymnastik für die Gelenke … Viele Menschen trainieren regelmässig ihren ganzen Körper. Die Augen aber vergessen die meisten. Dabei tut auch ihnen ein Fitnesstraining so richtig gut. Wenn Fabienne Thommen zu einer Trainingseinheit lädt, braucht die Visual trainerin weder Hanteln noch Klimmzugstange. Ihre Hilfsmittel sind kleiner, kompakter; eine Brille gehört dazu, diverse Schablonen oder etwa eine sogenannte Brockschnur. Die Baslerin stärkt mit s peziellen Übungen die Muskulatur, und zwar eine ganz besondere: «Beim Visual Training trainieren wir unsere sechs Augenmuskeln. Das Ziel ist dabei immer, mit sinnvollen Übungen den Sehsinn zu verbessern beziehungsweise zu optimieren.»
Beweglichkeit Thommen erklärt, wie dieses Training in der Praxis aussehen kann. «Da sind zum Beispiel einmal die äusseren Muskeln der Augen, die Bewegungsmuskeln. Wenn wir ständig vor einem Bildschirm arbeiten, ist das Blickfeld oft eingeschränkt. Mit der Zeit verliert die äussere Muskulatur somit an Beweglichkeit. Mit gezielten Übungen wollen wir die Beweglichkeit wieder verbessern», erklärt die Augentrainerin. Im Visual Training gehe es weiter darum, mit der Linse zu arbeiten. «Sobald wir etwas Nahes betrachten, wie eben einen Monitor bei der Arbeit, ist der Linsenmuskel angespannt. Wir versuchen mit Übungen, den Linsenmuskel zu stärken,
damit er dieser permanenten Belastung gut standhalten kann.» Ausserdem lernen die Kunden, den Linsenmuskel zwischenzeitlich zu entspannen. Ferner würden im Training auch beide Augen darauf trainiert, gemeinsam harmonisch zu funktionieren. «Oft ist ein Auge stärker als das andere, oder man sieht nur mit einem Auge wirklich gut. Wenn beide Augen gemeinsam mitein-
ander arbeiten, sich ergänzen, werden die Muskeln deutlich entlastet.» Gleiches gilt für das Zusammenspiel von Hirn und Augen. «Die Augen senden zahlreiche Bilder ins Hirn, die dort verarbeitet werden. Wenn wir diesen Austausch noch optimieren können beziehungsweise das Gehirn besser in unsere Sehkraft integrieren, kostet das die Augen weniger Energie beim Sehen.»
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Augentrainerin Fabienne Thommen erklärt einer Patientin die soge nannte Brockschnur. Damit wird unter anderem das beidäugige Sehen trainiert.
Besser sehen
geschehen. Fortan war ihr klar, dass sich später beruflich alles um die Augen drehen sollte. Sie absolvierte eine Lehre zur Augenoptikerin, hängte den Meister an, und arbeitete fortan in einem Optikergeschäft. Schon früh beobachtete sie bei der Kundschaft, dass die Sehkraft der meisten Brillenträger durch die Brille nicht optimiert, sondern eher verschlechtert
wurde. «Da begann ich, mich mit dem Thema Augentraining auseinanderzusetzen.» Als sie einige Jahre später eine Kollegin traf, die eine Ausbildung zur Visualtrainerin absolviert hatte, m achte die 36-Jährige Nägel mit Köpfen. Sie meldete sich für die Weiterbildung an, die es damals nur in Deutschland gab, und ▲ ▲
Fabienne Thommen übt ihren Beruf als Visualtrainerin mit Leidenschaft aus. Schon als Kind hat sie die Faszination an der Sehkraft, an dem Auge gepackt, «ich wollte schon als kleines Mädchen unbedingt eine Brille tragen». Als sie dann beim Augenarzt an einem Modell die unterschiedlichen Schichten des Auges aufgezeigt bekam, war es um sie
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e rlangte innerhalb von drei Jahren das Rüstzeug, um als Visualtrainerin arbeiten zu können. «Der Beginn war harzig, da ich kaum Erfahrung hatte. So trai nierte ich vor allem mit Leuten aus meinem Bekannten- und Familienkreis. Die waren derart begeistert von dem Ergebnis, dass sich das Visual Training schnell rumgesprochen hat.» Denn immer öfter berichteten ihre Kunden, dass sich die Sehkraft verbessern würde, dass eine Lesebrille plötzlich nicht mehr notwendig sei. «Das Augentraining wirkt sich auf jeden Fall positiv auf die Augen aus, aber nur, wenn man die Übungen täglich 10 bis 15 Minuten diszipliniert wiederholt.» Thommen betreut diverse Altersgruppen, vor allem auch ältere Menschen, die ihre Sehkraft stärken oder erhalten wollen. Eine weitere Zielgruppe sind Kinder,
schätzen. Und eben – dank des Trainings auch endlich einparkieren.»
Augenfitness am Computer Fabienne Thommen hat für Sie vier alltagstaugliche Trainingsaufgaben zusammengestellt: 1. Blinzeln: Während einer Minute mindestens 30-mal bewusst blinzeln. Achten Sie darauf, dass sich die Augen immer ganz schliessen. Diese Übung über den Tag verteilt circa sechsmal wiederholen. 2. In die Ferne schauen: Suchen Sie einen Punkt in der Ferne – er sollte mindestens sechs Meter entfernt liegen. Fixieren Sie diesen Punkt und halten Sie den Fokus für circa eine Minute darauf gerichtet. Wiederholen Sie die Übung jede Stunde.
Fabienne Thommen (links) trainiert mit ihrer Patientin deren Augenmuskeln, um den Sehsinn zu verbessern.
die mit Lern- oder Leseschwierigkeiten zu kämpfen haben. Auch ihnen kann sie mit einem längerfristigen Training helfen, ihre Sehschwäche zu verbessern. Fabienne Thommen selber hat durch das Augentraining gelernt, richtig einzu parkieren. «Das ist tatsächlich so. Ich hatte mit einem Auge starke Probleme. Seit ich mit beiden Augen trainiere, ist meine Tiefenwahrnehmung viel besser. Ich kann Distanzen endlich richtig ein-
3. Blickwechsel: Vom Fernpunkt aus Übung 2 mit dem Fokus auf Ihren Finger schauen. Halten Sie den Finger circa 15 Zentimeter vor Ihre Nase (der Finger muss nicht scharf gesehen werden). Anschliessend 20 Blickwechsel zwischen dem Fernpunkt und der Nase. 4. Teamarbeit: Malen Sie zwei Kreise auf ein Blatt Papier, einen roten und e inen blauen (circa 5 Zentimeter Durchmesser). Schauen Sie mit dem linken Auge
auf den roten Punkt, mit dem rechten auf den blauen. Versuchen Sie, die Kreise mit dem Blick zu überlagern, sodass drei Kreise entstehen (der in der Mitte ist violett). Sollte dies nicht klappen, führen Sie das Blatt ganz dicht an die Augen. Sobald Sie drei Kreise sehen, bewegen Sie es langsam von den Augen weg. Für circa eine Minute dieses Bild halten.
Tipps aus der Drogerie Rüebli tun den Augen gut, bestätigt Markus Lachat, Drogist HF aus B asel. «Generell sind alle orangen L ebensmittel reich an Inhaltstoffen wie Vitamin A, C und E. Diese helfen gegen Alterserscheinungen wie den grauen Star.» Er empfiehlt speziell älteren Leuten die Einnahme eines Antioxidantien-Präparates, da die in Lebensmitteln vorkommen den Mengen an Mineralstoffen oft nicht ausreichen. «Da müsste man zum Beispiel täglich zwei Kilo Erdnüsse essen, um den Bedarf an Vitamin E abzudecken.» Prophy laktisch empfehlen sich somit Präparate und Nahrungsmittel zum Einnehmen. Wenn das Auge trocken und irritiert ist, rät Lachat zu einem liposomalen Spray. «Viele Kunden entscheiden sich für die kostengünstigere Variante und befeuchten das Auge mit künstlichen Tropfen. Das hilft aber nur vorübergehend.» Der liposomale Spray hingegen stabilisiere die Lipidschicht am Tränenfilm und verbessere die Befeuchtung der Augenoberfläche und der Lider. «Den Spray einfach mehrmals täglich auf die geschlossenen Augen aufsprühen, wenn sie trocken sind. Auch Linsenträger können diesen Spray anwenden.» Bei müden und erschöpften Augen helfen kühlende Auflagen, sind die Augen gereizt oder das Lid entzündet, bringen warme Auflagen Linderung. Ausserdem rät Markus Lachat seinen Kunden, den Augen regelmässig eine Auszeit zu gönnen, vor allem, wenn sie oft am Bildschirm arbeiten. Eine Heilpflanze, die den Augen Gutes tun soll, bieten Drogerien ebenfalls an: den Augentrost, eine Heilpflanze aus der Gattung der Sommerwurzgewächse, die bereits im 14. und 15. Jahrhundert bei Augenentzündungen angewendet wurde. «Die Wirkung ist zwar nicht wissenschaftlich nachgewiesen», sagt Lachat, «aber wer auf Naturheilkunde setzt, sollte definitiv einen Versuch wagen.»
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Die Wahrheit über Mythen und Legenden rund ums Auge Kann man sich durch falsches Licht und einen zu geringen Leseabstand die Augen verderben? Nein. Zwar werden bei schlechtem Licht die Augen stärker beansprucht als bei Helligkeit und ermüden schneller, zu bleibenden Schäden kommt es beispielsweise beim Lesen unter der Bettdecke aber nicht. Ausser vielleicht, man macht es ständig und über einen längeren Zeitraum. Viel eher sind Kopfschmerzen, Verspannungen und brennende Augen die Folgen von schlechten Lese- und Arbeitsbedingungen. Deshalb sollten Menschen, die viele Stunden an Monitoren arbeiten, ihren Blick regelmässig vom Bildschirm abwenden und zum Beispiel in die Ferne schweifen lassen oder bewusst ein paar Mal zwinkern, um die Augen zu entlasten.
Können Augen tatsächlich stehenblei ben, wenn man schielt? «Nicht schielen! Irgendwann bleibt es dir», mahnte die Mutter stets, als wir als kleine Kinder schielend in die Luft guckten und uns amüsierten. Diese Geschichte, die uns unsere Eltern und Grosseltern bis heute vorgaukeln, gehört ins Reich der Mythen. Es gibt bis anhin keinen dokumentierten Fall, der bestätigt, dass durch willentliches Schielen die Augen schielend stehengeblieben sind. Auch dass die Augen stehenbleiben, wenn man erschrickt, konnte bis anhin nicht eindeutig belegt werden.
mitteln, können degenerativen Veränderungen der Netzhaut vorbeugen. Caro tinoide können aber noch viel mehr. Sie sollen Alzheimer, Rheuma, Krebs, Arteriosklerose und Parkinson vorbeugen. Bisher konnten 800 verschiedene Carotinoide identifiziert werden. Die gesundheitsfördernden Stoffe kommen vor allem in Rüebli, Spinat, Mais, Aprikosen, Tomaten und im Eidotter vor. Also gilt: Rüebli helfen uns, den Durchblick zu behalten! Text: Denise Muchenberger Fotos: Florian Bärtschiger
Tun Rüebli und Rüeblisaft unseren Augen tatsächlich gut? Ja. Die sogenannten Carotinoide, also die natürlichen Farbstoffe in Lebens
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Was sind Ihre Wünsche, Ziele und Hoffnungen fürs neue Jahr? Der Drogistenstern hat sich am Bahnhof SBB in Basel umgehört …
Toni Erni, 61, Lampenberg
Kalida Xuerep, 43, Strassburg
Verena Holzer, 71, Ebnat-Kappel
Li Yuke, 27, Chengdu
«Ich wünsche mir, dass sich mein Enkel Fabian prächtig entwickelt. Er kam am 1. Juli dieses Jahres auf die Welt und hat mich zum stolzen Grossvater gemacht. Was mich persönlich betrifft, wünsche ich mir Zufriedenheit und w eiterhin viel Freude an der Arbeit. Als Projektleiter im Ingenieurwesen hoffe ich, dass ich mit einer positiven Ausstrahlung auch den Nachwuchs für diese Branche begeistern kann.» «Ich wünsche mir ein langes Leben und dass ich im nächsten Jahr endlich einen Ehemann finde. In den letzten Jahren habe ich mich zu sehr auf den Beruf konzentriert, alles andere, meine Freunde, die Familie und eben auch die Liebe kamen zu kurz. Nun nehme ich mir vor, im 2016 die Augen offen zu halten und aufmerksam zu sein, falls mein Traummann plötzlich vor mir steht.» «Was ich mir fürs kommende Jahr wünsche? Eigentlich nichts, ich bin wunschlos glücklich. Ich habe gute und schlechte Zeiten erlebt und das Leben immer so genommen, wie es kam. Genau das wünsche ich meinem Umfeld auch, eine innere Zufriedenheit und dass sie das finden, wonach sie suchen. Ich habe die Antworten auf all meine Fragen im Glauben gefunden.» «Ich wünsche mir, im 2016 schwanger zu werden. Ich bin nun über zwei Jahre mit meinem Mann verheiratet und finde, dass es Zeit für die Familienplanung wird. Ich wünsche mir ein Mädchen und einen Jungen, Zwillinge wären natürlich toll. Ausserdem würde ich im nächsten Sommer gerne wieder nach Europa reisen und Griechenland oder Deutschland besuchen.»
Eveline Meierhofer, 29, Winterthur
Julie Binz, 30, Zürich
Krisztian Rittgasser, 34, Strengelbach
Zhang Chen, 29, Hongkong
«Da dieses Jahr umbruchreich und ich eine Zeit lang unsicher war, ob ich den richtigen beruflichen Weg eingeschlagen habe – ich mache eine Ausbildung zur Ergotherapeutin – wünsche ich mir fürs nächste Jahr Bestätigung und positive Erfahrungen im Beruf. Ausserdem wäre es toll, wieder ausgeglichener zu werden und mehr Energie für Sport und andere Hobbys zu haben.» «Ich arbeite als Flugbegleiterin und bin beruflich viel unterwegs. Manchmal stehen bis zu fünf Langstreckenflüge pro Monat auf dem Programm. Die Tage, die ich daheim bin, möchte ich bewusster nutzen, um mich zu erholen und Dinge zu tun, dir mir Spass bereiten. Ausserdem möchte ich mehr Zeit mit meinem Freund ver bringen.»
«Nachdem ich dieses Jahr eine Scheidung hinter mich gebracht habe, möchte ich positiv ins neue Jahr blicken. Schön wäre es, wenn ich eine neue Liebe finden würde und wir gemeinsam eine Familie planen. Ausserdem möchte ich im 2016 wieder nach Japan reisen und Freunde besuchen, die ich bei meinem letzten Trip kennengelernt habe. Ich plane, während mindestens vier Wochen durchs Land zu reisen.» «Ich wünsche mir beruflichen Erfolg und Sicherheit. Nachdem ich in den letzten Jahren immer wieder befristete Verträge unterschrieben habe, strebe ich nun ein längerfristiges Arbeits verhältnis an. Ich kann mir gut vorstellen, mein Heimatland China zu verlassen und eine Stelle in einer europäischen Stadt anzunehmen, am liebsten in Frankreich. Dann wünsche ich mir Gesundheit für meine ganze Familie.»
DROGISTENSTERN 12/15–1/16 _ 11
Céline Sollberger, 16, Laufen
Paul Geiser, 84, Pratteln
Ellis Versteeg, 50, Utrecht
Silard Isaak, 38, Basel
«Im kommenden Jahr stehen bereits die ersten Zwischenprüfungen an, ich möchte die beiden Fächer mit mindestens einer 5 abschliessen. Ich wünsche mir aber auch, neben der KV- Ausbildung wieder mehr Zeit für das Eiskunstlaufen zu finden. Vor meiner Lehre habe ich an Schweizer Meisterschaften teilgenommen, und es wäre mein Wunsch, irgendwann wieder dieses Niveau zu erreichen.» «Ich wünsche mir auch im 2016 weitere schöne Momente mit meiner Frau, dass wir fit bleiben und viele Dinge unternehmen. Wir reisen gerne und erkunden die Schweiz, ausserdem gehört Wandern zu unserer Leidenschaft. Aber eigentlich habe ich in meinem Alter keine grossen Wünsche mehr; solange wir gesund bleiben, bin ich zufrieden und glücklich.»
«Ich nehme mir vor, meine Kinder mehr zu besuchen, die nur 20 Kilometer entfernt wohnen. Meine Tochter ist 24 und mein Sohn ist 22. Er spielt in einer Band und ich nehme mir vor, im neuen Jahr alle Festivals zu besuchen, an denen er auftritt. Ausserdem möchte ich weiterhin viel Energie in meine Arbeit mit körperlich behinderten Menschen stecken und sie so gut wie möglich unterstützen.» «Ich wünsche mir, dass es im kommenden Jahr nicht allzu ruhig in meinem Leben wird. Als Künstler möchte ich die Leute mit meinen Bildern zum Nachdenken bringen, da ich häufig gesellschaftliche Themen in der Kunst ver arbeite. Wenn sich eine berufliche Chance ergibt, kann ich mir vorstellen, im nächsten Jahr nach Deutschland zu ziehen. Meinen Traum behalte ich ebenfalls im Auge: bald eine eigene Ausstellung zu machen.» Fotos: Florian Bärtschiger, fotolia
Tanja Blumenthaler, 19, Sissach
Erkan Gönül, 43, Rheinfelden
Nico Paap, 52, Amersfoort
«Ich habe dieses Jahr die Ausbildung zur Coiffeuse abgeschlossen. Nun möchte ich im neuen Jahr beruflich richtig durchstarten und mit guten Leistungen die Kunden zufriedenstellen. Ausserdem plane ich eine Weiterbildung zur Nageldesignerin und Kosmetikerin. Den Führerschein möchte ich ebenfalls machen – und wenn ich dann auch noch die Liebe finden würde, wäre das ein perfektes 2016.» «Ich wünsche mir in erster Linie Gesundheit für mich und die ganze Familie. Meine beiden Töchter sind in der Schule, ihnen wünsche ich gutes Gelingen und gute Zeugnisse, damit sie stolz auf ihre Leistungen sein können. Persönlich nehme ich mir vor, mehr im Rhein oder in Seen zu fischen, das ist meine grosse Leidenschaft, aber manchmal fehlt die Zeit dazu.» «Ich möchte im nächsten Jahr mehr Zeit für persönliche Interessen haben. Soeben habe ich eine Liste zusammengestellt mit philosophischen Büchern, die ich im 2016 lesen möchte. Ausserdem plane ich für diesen Sommer eine Veloreise durch Osteuropa. Nachdem wir in diesem Jahr in der Schweiz unterwegs waren und Wetterglück hatten, möchten wir als Nächstes Budapest und Tschechien besuchen.»
12 _ DROGISTENSTERN 12/15–1/16
Das Wunder Baum Bäume können heilen. Davon ist Heilpraktikerin und Autorin Doris Richter überzeugt. Vor über 25 Jahren hat sie die Wirkung der sogenannten Baumessenzen auf den menschlichen Geist und Körper entdeckt. Man nehme ein ganzes Blatt eines Baumes, der an einem guten Standort kräftig und gesund gedeiht. Anschliessend wird ebendieses Blatt in Quellwasser und Alkohol eingelegt, und zwar während einer bestimmten Mondphase und einer bestimmten Sternenkonstellation. Nach drei Tagen ist die Urtinktur des Baumblattes hergestellt. Heilpraktikerin Doris Richter: «Für die Urtinktur verwenden wir die Blätter eines Baumes, weil sie alle nötigen Informationen des Baumes speichern und den Wasserfluss regulieren.» Die Urtinktur wird anschliessend fachgerecht weiterverarbeitet, also mittels homöopathischen Verfahrens verdünnt und verschüttelt. «Wir stellen Urtinkturen von 26 unterschiedlichen Bäumen her, die auf der ganzen Welt v orkommen», sagt sie. Die verarbeiteten Potenzen werden in Drogerien beispielsweise in Tropfenform oder als Spray angeboten. Aber wie findet eine Person nun heraus, welches die richtige Baumessenz für ihr persönliches Leiden ist? «Als Erstes geht es darum, s eine Beschwerden zu definieren. Hierzu bieten wir einen Baumfragebogen. Bei Existenzangst beispielsweise
hilft der Kieferbaum, bei Erschöpfung ist es der Olivenbaum. Kreislaufbeschwerden behandeln wir mit der Baumessenz der Esche, Nierenprobleme mit der Birke oder etwa Venenschwäche mit dem Kastanienbaum», erklärt Richter. Die Baum essenzen würden ein- bis zweimal täglich eingenommen, wobei bereits nach der ersten Einnahme eine deutliche Besserung spürbar sei. «Wenn wir die Tropfen auf die Zunge geben, spüren die Betroffenen bereits nach zehn Minuten eine Entspannung. Die Essenzen wirken direkt auf unser neurologisches System ein. Wir müssen uns das vorstellen wie bei einem kräftigen Baum, der in der Natur steht. Alles muss fliessen können, damit er gesund wachsen und gedeihen kann. Die Essenzen wirken nun so auf unseren Körper und Geist ein, dass er Blockaden löst und alles wieder in einen stimmigen Fluss bringt.» Die Heilpraktikerin und Autorin mehrerer Bücher hat die Heilkraft der B äume vor über 25 Jahren genauer untersucht, nachdem sie in der klassischen Homöopathie immer wieder auf die s chöpferische Kraft der Bäume gestossen ist. «Irgendwann habe ich mich dazu entschieden,
alle Bäume einzeln zu betrachten und ihre Heilkräfte auszusortieren.» Richter rät, die Baumessenzen mindestens zwei bis drei Wochen einzunehmen. Für ganz akute Phasen mit häufiger Symptomatik hat sie gemeinsam mit einem Botaniker Notfallsprays entwickelt. Diese können überallhin mitgenommen werden und bei Auftreten der Symptome direkt in den Mund gesprayt werden. Die Bäume können übrigens mehr als nur Ängste und organische Beschwerden lindern: «Der Birnenbaum hilft bei Eifer sucht, und der Kirschenbaum baut Schuldgefühle ab.» Trotz der Heilkraft der Bäume: Wenn sich die Betroffenen mit ihren Ängsten und Sorgen längerfristig auseinandersetzen und eventuell begleitend eine Therapie machen oder ein Coaching beanspruchen, kann dies ebenfalls der richtige Schritt in die richtige Richtung sein.
Buchtipp Doris Richter: Baum-Essenzen – Kurz charakteristik, Verlag Books on Demand, 2013, ISBN 978-3-7322-5611-2 Text: Denise Muchenberger, Fotos: Flavia Trachsel
DROGISTENSTERN 12/15–1/16 _ 13
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14 _ DROGISTENSTERN 12/15–1/16
Säure macht, dass Speisen «intensiver, raffinierter, eleganter» schmecken, sagt Koch Peter Knogl.
DROGISTENSTERN 12/15–1/16 _ 15
Der Aroma-Zauberer F onds, Jus, Suppen und Saucen – alles können wir heute in Dosen, Gläsern und Beuteln im Laden kaufen. Dabei sind sie frisch zubereitet nicht nur gesünder, sondern auch geschmacksintensiver. Der Basler Spitzenkoch und Saucenspezialist Peter Knogl verrät, wie er aus Speisen die besten Aromen herauskitzelt. Wenn Peter Knogl einen Trüffeljus, eine Rotweinsauce oder eine H ummerbouillon ansetzt, hat er eines immer fest im Griff: das Timing. «Um Saucen ein intensives Aroma, Finesse und Eleganz zu verleihen, muss ein Koch den richtigen Zeitpunkt erwischen. Gerade bei Fischsaucen ist Vorsicht geboten: Hier dürfen die frischen Kräuter keinesfalls zu lange im Fond garen.» Peter Knogl führt dies aus: «Wenn wir der Basissauce – einem Fischfond – Basilikum beigeben, sollten wir die Pfanne vom Herd nehmen und die Basilikumblätter einige Minuten ziehen aber nicht kochen lassen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Aromen verfliegen, die Sauce bitter und seifig wird.»
Die Sache mit der Säure
Jus nicht zu stark reduzieren Peter Knogl, der seit 2007 im Basler Restaurant «Cheval Blanc» des Grand Hotel Les Trois Rois kocht, hat seine Liebe zum Kochen in der Kindheit entdeckt. Aufgewachsen auf einem Bauernhof im bayrischen Wald, hat er hautnah miterlebt, wie die frischen Zutaten q uasi vom Feld erst in die Pfannen und dann auf den Esstisch der Familie Knogl kamen. Seine Mutter habe ihm vorgelebt, das Rohprodukt als solches zu schätzen und beispielsweise einer Karotte mit einfachen Zutaten und der richtigen Zubereitungsart Biss und Geschmack zu verleihen. Nach der Kochlehre, die er 1987 abschloss, ging Peter Knogl auf Wander jahre, um sein Handwerk in diversen Gourmetrestaurants in Spanien, Frankreich oder etwa der Westschweiz zu verfeinern. Eine Station beziehungsweise eine Begegnung war für den Spitzenkoch damals besonders prägend. Als er in jungen Jahren im Münchner Gourmettempel Tantris auf den Dreisternekoch Heinz Winkler traf: «Im Bereich der Saucen habe ich viel von ihm gelernt. Er hat mich gefördert und mir beispielsweise aufgezeigt, dass man einen Jus nie zu stark reduzieren sollte. Sonst besteht die Gefahr, dass er schwer wird und bitter
schmeckt.» Knogl ist in der Küche ein Perfektionist, ein Koch, der kleinste Details durchplant und nichts dem Zufall überlässt. Beim Abschmecken ist er strikt und streng, wenn eine Sauce nicht exakt jene Aromen entwickelt, die er sich vorstellt, bereitet er die aufwendige Sauce noch einmal neu zu.
Fertigsaucen aufpeppen Dass in der heutigen, oft hektischen Gesellschaft immer häufiger F ertigprodukte aufgetischt werden, mit Geschmacksverstärkern und künstlichen Aromen ge arbeitet wird, kann Peter Knogl zwar nachvollziehen, aber nicht unbedingt gutheissen. «Natürlich braucht es viel Zeit, um frisch zu kochen. Einen Jus für ein Fleischgericht bereiten wir beispielsweise über mehrere Tage zu, indem wir Knochenmark, Gemüse, Wein und frische Kräutern geduldig und bei konstanter Hitze einkochen. Dennoch kann man auch Fertigprodukte mit etwas Kreativität zumindest schmackhafter machen.» Als Beispiel nennt der gebürtige Bayer eine fixfertige Tomatensauce aus dem Glas. Diese mit etwas Crème fraîche, frischem Basilikum, Tabasco, Salz und Pfeffer anreichern, und einen Schuss weissen Balsamico beigeben. Schon schmecken die Spaghetti Napoli ein bisschen wie beim Lieblingsitaliener. «Häufig braucht es gar nicht viel, um eine Speise schmackhafter zu machen. Frische Kräuter, ein gutes Olivenöl, ein feiner Essig, etwas Zitronensäure: Diese Zutaten helfen immer, aus einer durchschnittlichen eine gute Speise zu machen.» ▲ ▲
Der Gourmetkoch muss wissen, wovon er spricht. Mit seinen raffinierten Kreationen hat er sich schon zweimal den Titel «Schweizer Koch des Jahres» geholt, Gault-Millau zeichnete ihn mit 19 Punkten, Michelin mit drei Sternen aus. Neben Talent und Leidenschaft habe ihn die langjährige Erfahrung Schritt für Schritt weitergebracht. «Auch bei mir kam das Gefühl für das richtige Timing erst über die Jahre. Ich habe viel ausprobiert, immer wieder mit frischen Kräutern experimentiert, bis die Speisen den richtigen Geschmack, die richtige Intensität entfalten konnten.» Was er Saucen immer beigibt, ist Säure, beispielsweise in Form eines feinen Essigs oder aus frisch gepressten Zitronen und Limetten. «Säure regt die Geschmacksnerven an, die Speisen schmecken im Gaumen intensiver, raffinierter, eleganter.» Auch Rahm und Butter sind für Peter Knogl wichtige Zutaten. «Butter ist ein Ge-
schmacksträger, der die Aromen aus den Speisen herauszieht. Somit sorgt er dafür, dass eine Sauce, ein Jus oder eine Suppe einen noch kräftigeren Eigengeschmack entwickelt.» Lob hat der Gourmetkoch ebenfalls für den portugiesischen Ma deira-Wein übrig. «Dieser, auf ein Drittel reduziert, verleiht flüssigen Speisen eine angenehme Süsse und somit ein vielschichtiges Aroma.»
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Hausgemacht: Über den Fond zum Jus zur Sauce Kalbsfond
Kalbsjus
Rotweinsauce
Für 2 Liter 1 kg Kalbsknochen, in Stücke gehackt 1 kg Kalbsschwanz, klein geschnitten Salz 60 ml Sonnenblumenöl 2 Stangen Staudensellerie, grob geschnitten 1 Lauchstange, grob geschnitten 600 g Karotten, grob geschnitten 600 g Zwiebeln, grob geschnitten 10 Champignons, in Scheiben geschnitten 150 g Tomatenmark 500 ml Rotwein 250 ml Madeira 1 Lorbeerblatt 1 EL weisse Pfefferkörner 4 l Wasser
Für 1,5 Liter 500 g Kalbsbrust, gewürfelt 20 g Butter 10 Champignons, in Scheiben geschnitten 10 Schalotten, grob gehackt 2 Tomaten, geschält, entkernt, in Spalten geschnitten 10 weisse Pfefferkörner Salz 750 ml Rotwein 250 ml Madeira 2 l Kalbsfond 1 Thymianzweig 1 Rosmarinzweig 1 Bund glattblättrige Petersilie
400 g Rinderparüren (Fleischabschnitte) 2 EL Sonnenblumenöl Salz weisser Pfeffer aus der Mühle 1 Knoblauchzehe 200 g Schalotten, gehackt 50 g Staudensellerie, gewürfelt 50 g Karotte, gewürfelt 500 ml Rotwein 400 ml Kalbsjus 1 Lorbeerblatt 1 TL Stärkemehl
Kalbsknochen und Kalbsschwanz salzen, mit dem Öl in einen Bräter geben und im Ofen bei 200 Grad unter gelegent lichem Wenden etwa 30 Minuten rösten. In ein Sieb geben und das Fett abtropfen lasse. Dann in einen Topf geben, Gemüse und Champignons daruntermischen und alles nochmals rösten. Das Tomatenmark beifügen und kurz mitrösten. Mit Rotwein und Madeira ablöschen, Lorbeerblatt, Pfefferkörner und das Wasser dazugeben und 3–4 Stunden köcheln lassen. Von Zeit zu Zeit den sich bildenden Schaum abschöpfen. Den Fond durch ein Sieb abgiessen und abkühlen lassen. Im Kühlschrank aufbewahren oder portionenweise tiefkühlen.
Die Rezepte stammen aus Peter Knogls Kochbuch «Ma cuisine passionnée». Das Buch wurde 2011 im AT Verlag publiziert. ISBN 978-3-03800-583-4
Die Kalbsbrustwürfel in der Butter anbraten, Champignons, Schalotten, Tomaten und Pfefferkörner beigeben, mitrösten und salzen. Mit Rotwein und Madeira ablöschen und einkochen lassen. Den Kalbsfond dazugiessen, die Kräuterzweige dazugeben und 2–3 Stunden köcheln lassen. Dabei immer wieder den sich bildenden Schaum und das Fett abschöpfen. Durch ein Sieb abgiessen und abkühlen lassen. Im Kühlschrank aufbewahren oder portionenweise tiefkühlen.
Die Parüren im heissen Öl anbraten, bis sie schön gebräunt sind. Mit Salz und Pfeffer würzen, das Gemüse dazugeben und mitrösten. Mit dem Rotwein in mehreren Portionen ablöschen und jeweils auf ein Drittel einkochen. Den Kalbsjus und das Lorbeerblatt dazugeben und etwa eine Stunde auf kleinem Feuer köcheln lassen. Durch ein feines Sieb passieren und den Jus falls nötig noch leicht einkochen. Die Sauce mit etwas Stärkemehl leicht binden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
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Die Welt der künstlichen Aromen uf der Zutatenliste vieler Lebensmittel steht das Wort «Aroma». Dahinter können A sich die unterschiedlichsten Stoffe verbergen. Ein Blick hinter die Kulissen. Dass das Erdbeerjoghurt nach Erdbeeren, die Vanilleglace nach Vanille oder der Rauchschinken nach Rauch schmecken, liegt oft nicht am Eigengeschmack der natürlichen Zutaten, sondern an zugesetzten Aromastoffen. Über 2000 solche Stoffe sind heute zugelassen, wie Ueli Günter sagt. Er ist Geschäftsführer der Günter Aroma GmbH in Beinwil am See (AG), die sich mit der Herstellung und Verarbeitung von Aromen und Extrakten für Getränke, Genuss- und Lebensmittel befasst. Ein streng reglementiertes Geschäft: Die zulässigen Rohstoffe, die Gewinnungsverfahren und die Höchstmengen sind in der Europäischen Aroma verordnung geregelt, an der sich auch die Schweiz orientiert.
schmeckt, stellen Aromatechnologen Aromastoffe künstlich her. Zum Beispiel Vanillearoma: Es gibt das natürliche Vanillearoma, hergestellt aus der Vanillepflanze. Vanillin ist zwar chemisch identisch mit dem natürlichen Vanillearoma aus der Pflanze, ist aber synthetisch hergestellt. Und das ebenfalls künstlich hergestellte Ethylvanillin schliesslich hat eine sehr ähnliche chemische Struktur wie Vanillin, kommt aber in der Natur nicht vor. Heute geht der Trend weg von solch rein künstlich hergestellten Stoffen, wie Günter sagt: «Natürliche Aromastoffe verdrängen die rein synthetisch hergestellten immer mehr.»
Natur pur geht gar nicht
Wer wissen möchte, was in seinem Joghurt oder in der Salatsauce steckt, orientiert sich an der Zutatenliste auf dem Etikett. Aromastoffe haben keine E-Nummern, sie müssen aber genauso aufgeführt werden. Es reicht jedoch, wenn «Aroma» auf dem Etikett steht, die Art und die Menge der zugesetzten S toffe muss nicht, kann aber genauer deklariert werden:
Warum im Erdbeerjoghurt neben frischen Erdbeeren auch Erdbeeraroma drinsteckt, hat einen einfachen Grund: «Der Bedarf an Aromen in Lebensmitteln und Getränken ist so enorm, dass wir nicht alle Rohstoffe aus der entsprechenden Frucht, Pflanze oder Gemüsesorte gewinnen können», sagt Günter. Damit das Erdbeerjoghurt trotzdem
Ätherische Öle und Extrakte
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Aroma ist ein durch chemische Synthese hergestellter Stoff, der meistens zu einer der chemischen Kategorien Alde hyde, Ester, Ketone und Alkohole gehört. Beispiel: Bittermandelaroma auf Grundlage von Benzaldehyd. Natürliches Aroma besteht aus natürlichen Ausgangsstoffen, die durch physikalische, enzymatische oder mikrobiologische Verfahren gewonnen werden. Für die natürliche Geschmacksbildung werden sehr oft ätherische Öle in einem ganz bestimmten Verhältnis verwendet. Beispiel: Orangenöl und Lavendelöl ergeben ein Orangenblütenaroma. Für ein natürliches X-Aroma, zum Beispiel Zitrone, müssen mindestens 95 Prozent der aromatisierenden Stoffe aus der Zitrone stammen. Häufig werden bei natürlichen Aromen auch Aroma extrakte verwendet, die aus mehreren Aromastoffen bestehen. Beispiel: Für ein Vanillearoma wird als Basis der Extrakt aus der Vanille verwendet.
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Text: Bettina Epper Fotos: Flavia Trachsel, fotolia
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20 _ DROGISTENSTERN 12/15–1/16
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Heilsam: Weihrauch und Myrrhe Weihrauch und Myrrhe sind wegen ihrer heilenden Wirkung und schützenden Kraft seit langer Zeit geschätzt. Beide sind eng mit dem Christentum verbunden, die Heiligen Drei Könige brachten sie als Geschenk mit nach Bethlehem. Salbe aus Weihrauch und Kiefernnadel öl hilft beispielsweise gegen Gelenkschmerzen oder auch gegen wachstumsbedingte Schmerzen. Empfehlenswert, um erstarrte Gelenke zu lockern, ist ein Bad mit dem Zusatz von Weihrauch. Bleiben Sie 10 bis 20 Minuten im Wasser und reiben Sie nach dem Bad die schmerzende Stelle mit einer durchblutungsfördernden Salbe ein. Ruhen Sie danach 30 Minuten. Badezusätze und Salben finden Sie in Ihrer Drogerie.
Myrrhe Weihrauch, das Harz des Baumes Boswellia, wirkt beim Verbrennen wohltuend.
Jeweils am 6. Januar feiern die Christen den Dreikönigstag. Die Drei Könige, die «Weisen aus dem Morgenland», brachten dem Jesuskind Geschenke. Nachzulesen ist die Geschichte in der Bibel, im Matthäus- Evangelium: «Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie taten ihre Schätze auf und opferten ihm Gaben: Gold und Weihrauch und Myrrhe.» Wertvolle Geschenke – und heilsame. Weihrauch und Myrrhe werden schon seit Jahrhunderten in der Heilkunde verwendet. Bekannt ist etwa der Brauch, Weihrauchund Myrrheharz in Räucherritualen zu verbrennen. Dank seines keimabtötenden Effekts war das Räuchern einst weitverbreitet, um nach Geburten, bei Krankheit oder Tod die Räume zu reinigen. Noch heute spielt es in der katholischen Kirche eine wichtige Rolle.
Weihrauch Doch nicht nur beim Verbrennen wirkt Weihrauch, das Gummiharz des Baumes Boswellia, wohltuend. Schon seit über
2000 Jahren ist Weihrauch als Heilmittel bekannt. In Ägypten war Weihrauch zum Kauen (quasi der Vorfahre des Kaugummis) für frischen Atem beliebt, in China behandelten Ärzte Lepra mit Weihrauch. Auch heute noch hat das Harz seinen Platz unter den natürlichen Heilmitteln. Weihrauch wirkt beruhigend und lindert Schmerzen sowie Entzündungen, etwa bei Rheuma oder Morbus Crohn. Neue Studien zeigen, dass der Wirkstoff auch bei entzündlichen Darmerkrankungen, Bauchkrämpfen und Durchfall lindernd sein kann und bei Nesselsucht, Schuppenflechte, Asthma oder Hepatitis hilfreich ist. Forscher der Friedrich-Schiller-Universität im deutschen Jena haben die entzündungshemmenden Substanzen im Weihrauch kürzlich nachgewiesen. Allerdings ist die Wirkung des Harzes noch wenig erforscht. In der Schweiz gibt es Weihrauch als ayurvedische Tabletten im Kanton Appenzell Ausserrhoden im Handel. Das Harz als Gel oder Salbe zur äusseren Anwendung darf überall verkauft werden. Eine Massage mit einer
Die Myrrhe wächst in Eritrea, Abessinien, Somalia, im Jemen und im Sudan als Strauch oder kleiner Baum. Der Name kommt vom bitteren Geschmack der Pflanze: Bitter heisst auf Arabisch «murr», auf Assyrisch-babylonisch «murru» und auf Somalisch «momol». Das Harz und das ätherische Öl der Myrrhe gelten schon seit Jahrhunderten als wichtige Heilmittel. Sie wirken desinfizierend, blutstillend und fiebersenkend. Gegen Zahnfleischentzündungen kam Myrrhe schon vor 5000 Jahren zum Einsatz. In Asien wurde das Harz auch gegen Hautinfektionen verwendet und im Mittelalter war sie als Pestarznei in Gebrauch. Myrrhe wirkt bei alten und schlecht heilenden Wunden, chronischen Entzündungen und sie weicht verhärtete Narben auf. Heute ist Myrrhe wegen ihrer desinfizierenden Wirkung vor allem als Tinktur auf dem Markt. Sie wird zur äusseren Anwendung gegen Entzündungen im Mund und Rachen empfohlen. Beliebt sind Mundspülungen oder Einreibungen mit Myrrhe bei Zahnfleischbluten. Entsprechende Produkte finden Sie in Ihrer Drogerie. Auch in vielen Zahnpasten ist übrigens Myrrhe enthalten. Text: Bettina Epper Foto: fotolia
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Malwettbewerb
Noia und der Zauberzwerg s war einmal eine Prinzessin namens Noia. Sie lebte im Traumschloss auf dem Regenbogenberg im Winterland. Sie liebte es, abends bei der Grossmutter auf dem Sofa zu sitzen und ihren Geschichten zu lauschen. Ihre Grossmutter war uralt, hatte lange weisse, wellige Haare, trug immer eine flauschige weisse Wolljacke und darunter ein weisses Kleid. Sie kannte mehr Geschichten als irgendjemand sonst auf der Welt. An einem kalten Winterabend eine Woche vor ihrem zehnten Geburtstag kuschelte sich Noia an ihr Omami, wie sie sie nannte. Schlossäffchen Flöckchen sass zu ihren Füssen und stellte irgendwelchen Unsinn mit einem Haufen Baumnüssen an. Omami seufzte, strich Noia durch die kurzen schwarzen Haare und sagte: «Es ist Zeit.» Noia sah ihre Grossmutter an: «Zeit wofür? Hast du eine neue Geschichte für mich?» «Nein», sagte Omami. «Nein.» Sie schwieg. Schliesslich räusperte sie sich: «Noia, du bist kein normales Mädchen. Du bist eine Zauberin. So wie ich. Sobald du zehn Jahre alt bist, wird deine Zauberkraft erwachen. Und jetzt höre mir genau zu, sonst sind wir alle verloren. Du darfst nur zaubern, wenn du alleine bist, sonst werden alle Anwesenden für immer in Stein verwandelt.» An ihrem zehnten Geburtstag wachte Noia ganz früh am Morgen auf. Sie fragte sich, ob sie sich anders fühlte als sonst. Probehalber ballte sie ihre Hände zu Fäusten, holte tief Luft, spuckte auf den Boden und verdrehte dazu die Augen. Nein, sie fühlte sich wie immer. Und doch war sie jetzt eine Zauberin. Omami hatte ihr erklärt, wie es funktionierte. Sie musste an die Sache denken, die sie zaubern wollte, laut «Zauber, lauber, wauber!» rufen und in die Hände klatschen. Das war der ganze Zauber. Gleich wollte sie es ausprobieren. Doch was sollte sie nur zaubern? «Ich möchte einen Tisch voller Süssigkeiten», dachte Noia. Sie stellte sich den Tisch vor, atmete tief ein, sagte «Zauber, lauber, wauber!», und klatschte in die Hände. Sie hörte ein lautes «Plopp!», sah eine Rauchwolke vor
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sich aufsteigen, und da stand ein Tisch voller Süssigkeiten. Verzückt klatschte sie noch mal in die Hände, stieg aus dem Bett und lief zu dem Tisch. Als sie ihren Zeigefinger gerade tief in einer grossen Schwarzwäldertorte vergraben wollte und gleichzeitig Flöckchen davon abzuhalten versuchte, ein Chriesi von der Torte zu stibitzen, sah sie zufällig zur Zimmertüre und erstarrte. Da stand ihre Grossmutter auf der Türschwelle. Aber ihre Haare und ihr Kleid waren nicht mehr weiss, sie waren ganz grau, und sie hatte steife Glieder und einen leeren Blick. Sie war ein Stein. Noia schrie auf, lief auf Omami zu, umarmte sie, rüttelte an ihr. Tränen liefen Noia übers Gesicht. «Das wollte ich nicht, Omami, das wollte ich nicht. Ich würde alles dafür geben, wenn du wieder zurückkommst!» Schluchzend sank sie auf die Knie und umklammerte die Statue. «Es gibt einen Weg», hörte sie eine kleine, piepsige Stimme. Ein Zwerg trippelte auf sie zu. Giftgrüne Jacke, blau-rot gestreifte Hose, gelbe Gummistiefel, ein riesiger Strohhut mit einer S onnenblume darin. Seine Nase war lang und ganz rot, seine Augen blitzten grün. «Wie?», rief Noia. Der Zwerg setzte sich im Schneider sitz hin. «Du musst drei Aufgaben lösen, dann helfe ich dir. Mach, dass ich g rösser
werde. Mach, dass ich klüger werde, und mach, dass ich eine Freundin bekomme.» Noia überlegte kurz, holte dann den Stuhl von ihrem Schreibtisch, packte den Zwerg und stellte ihn darauf. «Bitte schön, jetzt bist du grösser.» Der Zwerg knurrte. «So war das nicht gemeint.» «Siehst du, jetzt bist du klüger», sagte Noia und fuhr fort: «Und wenn du mir hilfst, meine Grossmutter zu retten, dann werde ich für immer deine Freundin sein.» Der Zwerg sah sie an, zog seinen Strohhut aus, kratzte sich am Kopf und fragte: «Werden wir auch immer zusammen spielen, schlitteln gehen und darf ich zuhören, wenn deine Grossmutter Märchen erzählt?» «Natürlich», sagte Noia. Da holte der Zwerg aus seiner Tasche eine kleine blaue Flasche, die mit einem Korken verschlossen war. «Hier. Nimm dieses Wunderöl, träufele zwei Tropfen auf die Stein-Oma, und schon wird sie wieder normal.» Rasch öffnete Noia das Fläschchen, tat wie geheissen, und «Plopp!» war die Statue verschwunden und ihr Omami stand da. Sie umarmten sich, setzten sich zusammen mit dem Zwerg an den Tisch mit den Süssigkeiten und schlemmten den ganzen Tag. Text: Bettina Epper
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Wunderwaffe Preiselbeere Preiselbeeren sind zwar klein, aber ganz gross als Heilmittel und zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen wie Blasenentzündung. Dabei schlägt das einheimische Früchtchen bezüglich der Wirksubstanzen ihre amerikanische Verwandte Cranberry um Längen. Die meisten kennen Preiselbeeren in Form von Konfitüre als aromatische, süsslich-säuerliche Beilage zu Wildgerichten. Dass die kleinen roten Beeren auch äusserst hilfreich gegen Harnwegsinfektionen wie beispielsweise Blasenentzündung sind, wissen viele hingegen nicht. Dabei enthalten sie mehr wirk same Inhaltsstoffe als die in diesem Zusammenhang bekanntere Cranberry.
Keine Cranberrys Der eidgenössisch diplomierte Drogist HF und kantonal approbierte Naturheilpraktiker Meinrad Sonderegger, Inhaber der Drogerie Sonderegger in Speicher (AR), ist Fachmann auf dem Gebiet der Pflanzenheilkunde und schwört auf die Preiselbeere: «Sie hat einen höheren Anteil an Wirkstoffen als die Cranberry.» Die europäische Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) und die amerikanische Cran berry (Vaccinium macrocarpon) haben zwar etliche Gemeinsamkeiten. Beide sind Heidekrautgewächse und beide werden bei Blasenbeschwerden eingesetzt. Es gibt jedoch deutliche Unterschiede, etwa bei Anbau und Ernte: «Die wichtigsten Hersteller von Preiselbeerpräparaten», so Meinrad Sonderegger, «verwenden europäische Preiselbeeren aus biologischem Anbau aus skandinavischen Wildbeständen. Die Beeren ge
deihen dort ohne den Einsatz von Dünger und Schädlingsbekämpfungsmitteln und werden von Hand gepflückt.» Ganz anders sind Anbau- und Erntemethoden bei der Cranberry aus den USA: «Sie wird in grossflächigen Monokulturen und zum Teil unter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln angebaut. Für die Ernte werden die Felder geflutet und die im Wasser schwimmenden Beeren danach abgeschöpft.»
Klein, aber grosse Wirkung Auch in Wirkstoffgehalt und Wirksamkeit unterscheiden sich die Beeren. In der Preiselbeere stecken unter anderem Tannine, Proanthocyanidine (PAC), Antho cyanidine, Flavonoide, Benzoesäure, Vitamin C, Natrium, Phosphor und Kalium (siehe auch Glossar auf Seite 26). «Für die therapeutische Wirkung scheinen nach neuesten Erkenntnissen die Proanthocyanidine verantwortlich zu sein, insbesondere jene des Typs A», sagt Sonderegger. Sie hemmen vereinfacht gesagt das Anhaften von Bakterien an der Blasenschleimhaut. Dadurch wird die Ausbreitung von Keimen in der Blase stark eingeschränkt. Blaseninfekte heilen somit schneller aus. Zwar enthalten beide Beeren den Stoff, aber «gemäss verschiedenen Labormessergebnissen sind die europäischen Preiselbeeren bezüglich
des Wirkstoffs vom PAC-Typ A den Cranberrys überlegen.» Die Wirksamkeit von Preiselbeeren ist in einigen Studien nachgewiesen. Noch mehr wissenschaftliche Untersuchungen gibt es zu Cranberrys. Das liegt daran, dass sie schon länger als Heilmittel eingesetzt werden und es darum auch mehr Studien gibt. «Aber was im Endeffekt für den Konsumenten zählt, ist die Wirkung, nicht die Anzahl Studien. Und der Wirkstoffgehalt ist bei Preiselbeeren einfach höher.» Die Beeren können nicht bloss zur Heilung eingesetzt werden: «Mit Preiselbeerpräparaten können Harnwegsinfekte auch nachbehandelt werden, und sie wirken vorbeugend, und die Wirksamkeit ist in verschiedenen Studien nachgewiesen worden», so Sonderegger. Ein grosser Vorteil ist die gute Verträglichkeit: «Preiselbeerpräparate eignen sich für Erwachsene, Schwangere und Kinder, und bis heute sind keine Nebenerscheinungen bekannt.»
Richtig anwenden Für die einzunehmenden Mengen gibt es keine generellen Richtlinien, je nach Präparat und Wirkstoffgehalt muss unter schiedlich dosiert werden. Und auch der Behandlungszeitraum ist unterschiedlich, er richtet sich nach dem Beschwerde
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Drogist und Naturheilpraktiker Meinrad Sonderegger schwört auf die Preiselbeere als Heilpflanze.
bild. Am besten lassen Sie sich deshalb in der Drogerie individuell beraten. Dort und im übrigen Gesundheitsfachhandel sind verschiedene Darreichungsformen erhältlich wie Tabletten, Kapseln, Saft oder Trinkgranulat. Drogist Meinrad Sonderegger rät: «Achten Sie beim Kauf darauf, Produkte zu wählen, die so viel Wirkstoffkonzentrat enthalten, dass auch eine Linderung der Beschwerden ▲ ▲ ▲ ▲
Drogist Sondereggers Tipps bei Harnwegs infekten
_ Beugen Sie mit Preiselbeer _ _ _ _ _ _
präparaten Harnwegsinfekten vor. Trinken Sie viel, jedoch keine kalten Getränke. Achten Sie auf eine optimale Anal- und Intimhygiene. Tragen Sie keine nassen Badekleider. Setzen Sie sich auf keinen kalten Untergrund. Vermeiden Sie kalte Füsse. Unterstützen Sie mit einer vitalstoffreichen Ernährung Ihre Abwehrkräfte.
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Kleines Glossar
erwartet werden kann. Wichtig ist, die Preiselbeerprodukte zusammen mit viel Flüssigkeit einzunehmen. Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten. Dort erhalten Sie auch weitere Empfehlungen zur Behandlung und Vorbeugung von Harnwegsinfekten.» Ob Sie Saft oder Tabletten wählen, spielt eigentlich keine Rolle. «Aber wenn jemand monatelang zum Vorbeugen oder Nachbehandeln Preiselbeersaft trinken muss, verleidet das vielleicht. Tabletten sind für Kuren darum möglicherweise die bessere Wahl.» Text: Bettina Epper Fotos: Flavia Trachsel, fotolia
_ Anthocyanidine sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe (sekundäre Pflanzenstoffe). Sie gehören zu den Flavonoiden (siehe unten). _ Benzoesäure ist eine aromatische Carbonsäure. Sie findet in der Lebens mittelindustrie als Konservierungsstoff Anwendung. _ Flavonoide sind eine Untergruppe der Polyphenole und im Pflanzenreich _ _ _ _ _ _
als Farbstoffe weitverbreitet. Sie schützen die Pflanzen vor Fressfeinden oder UV-Licht und locken Insekten an. Kalium ist ein Mineralstoff, es spielt eine wichtige Rolle für den Elektrolythaushalt im menschlichen Körper. Natrium ist ein Mineralstoff. Es trägt zum Aufbau der elektrischen Spannung an den Zellmembranen bei und ist daher für die Weiterleitung von Nerven impulsen, den Herzrhythmus und die Muskelarbeit wichtig. Zudem ist Natrium für die Regulation des Wasserhaushaltes zuständig. Phosphor ist ein Mineralstoff. Er sorgt zusammen mit Kalzium für die Festigkeit von Knochen und Zähnen, ist am Aufbau der Zellwände beteiligt und fungiert als Puffer im Blut. Als Bestandteil des Adenosintriphosphats spielt er eine sehr wichtige Rolle bei der Energiespeicherung und -bereitstellung. Proanthocyanidine gehören zu den Flavanolen. Sie haben antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Tannine sind Gerbstoffe aus der Gruppe der Polyphenole. Tannine haben eine blutzuckersenkende Wirkung, je nach chemischem Aufbau hemmen sie unterschiedlich stark die Stärkeverdauung. Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin. Es gehört zu den Antioxidanzien und schützt die Zellen des Körpers vor freien Radikalen.
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Schmerzen? Es muss nicht immer eine Tablette sein Schmieren und Salben hilft allenthalben – auch gegen Schmerzen. Bei Sport verletzungen oder rheumatischen Beschwerden können äusserlich angewendete Mittel sehr hilfreich sein. Drogistin Manuela Tanner weiss, worauf Sie bei Pflaster, Gels & Co. achten sollten. Schmerzmittel gibt es nicht nur zum Schlucken, sondern auch zum Einreiben, Aufkleben oder Auflegen. Hilfreich sind solche Mittel zur äusserlichen ( topischen) Behandlung von Schmerzen und Entzündungen von Gelenken, Muskeln, Bändern und Sehen wie Muskelverspannungen, Muskelkater, Rückenschmerzen, Hexenschuss oder Sehnenscheidenentzündung. Ausserdem helfen sie gut bei stumpfen Verletzungen wie Verstauchungen, Quetschungen, Prellungen, Zerrungen, Blutergüssen oder Schwellungen. Und schliesslich kommen äusserliche Schmerzmittel als unterstützende Massnahmen bei rheumatischen Erkrankungen wie Arthritis, Arthrose oder Gicht zum Einsatz.
Grosse Palette So gross ihr Einsatzgebiet ist, so gross ist die Palette an verschiedenen Mitteln zur äusseren Anwendung, wie Manuela Tanner, Drogistin HF und Geschäftsführerin der Aeberhard Drogerie in Bad Zurzach (AG), sagt. «Es gibt zum einen chemische Produkte zur äusserlichen Anwendung gegen Schmerzen.» Sie enthalten meistens den Wirkstoff Diclofenac oder Ibuprofen und wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. «Solche Produkte sollten Sie aber nur kurzfristig anwenden, maximal eine Woche lang.» Dies weniger wegen der N ebenwirkungen, die nur selten auftreten. Manche Menschen reagieren mit Hautreaktionen wie ▲ ▲
Schmieren Sie den Schmerz weg – gerade Sportverletzungen sprechen oft sehr gut auf äusserlich ange wendete Schmerzmittel an.
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Juckreiz, Rötung, Ausschlag, Brennen oder Trockenheit. «Es ist vielmehr wichtig, beizeiten die Ursache des Schmerzes beim Arzt abzuklären, damit er nicht chronisch wird.» Ergänzend oder auch alternativ zu chemischen Schmerzmitteln gibt es unzählige Naturheilmittel, die ganz ausgezeichnet zur äusserlichen Schmerzbekämpfung geeignet sind (siehe Kasten rechts). Drogistin Tanner: «Chemische Mittel sind gut, wenn es darum geht, heftigen Schmerzspitzen zu begegnen. Ansonsten rate ich dazu, zur äusserlichen Schmerzbekämpfung Naturheilmittel zu verwenden.»
Schmerz … Schmerz ist eine komplexe Empfindung. Alles beginnt mit einem Reiz (thermisch: Verbrennung, chemisch: Verätzung, mechanisch: Schnitt, elektrisch: Strom). Dieser Reiz erregt die Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren), woraufhin Schmerz botenstoffe (Histamin, Serotonin, Prostaglandine u. a.) freigesetzt werden. Vom Schmerzrezeptor wird die Empfindung
über das Rückenmark zum Gehirn geleitet, wo sie als Schmerz bewusst wahrgenommen wird. Das alles passiert innerhalb von Sekundenbruchteilen. Der Körper hat sogar seine eigenen Schmerzmittel: Über körpereigene Botenstoffe, zum Beispiel durch Endorphine (Analgetika), ist er in der Lage, das Schmerzempfinden zu dämpfen.
… und was dagegen hilft Einige Schmerzmittel machen sich diesen Mechanismus zunutze. Diese sogenannten Analgetika werden zur Behandlung akuter oder chronischer Schmerzen eingesetzt. Es gibt stark wirksame Analgetika, sogenannte Opioidanalgetika oder Opioide (z. B. Morphin, nur auf ärztliches Rezept erhältlich), schwach wirksame Opioidanalgetika (z. B. Codein, nur auf ärztliches Rezept erhältlich) sowie nichtopioide Analgetika. Letztere sind zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mässig starken Schmerzen wie Kopf-, Zahn-, Menstruationsschmerzen und/oder Fieber sowie Glie-
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Jeder Schmerz ist anders Nicht für jeden Schmerz ist also jedes Mittel die richtige Wahl, wie Drogistin Manuela Tanner sagt. «Wichtig ist immer, die Ursache des Schmerzes zu kennen, damit wir ihn gut und gezielt bekämpfen können.» Grundsätzlich gilt: Kälte hilft bei a kuten, Wärme bei chronischen Schmerzen. Bei Sportverletzungen tut also – neben der nötigen Schonung des verletzten Körperteils – Kälte gut, dasselbe gilt für akute Entzündungen wie bei einem Insektenstich. Bei Gliederschmerzen hingegen hilft oft Wärme, da sie die Dehnbarkeit von Sehnen und Bändern verbessert und die Gelenke beweglicher macht. Weil die Muskelspannung sinkt, hilft Wärme auch bei Verspannungen. Wärme kann ausserdem wohltun bei Menstruationsbeschwerden, etwa in Form einer Wärmflasche oder eines heissen Bades.
Anwendungstipps Zur äusserlichen Anwendung eignen sich Gels, Salben oder Pflaster. Die Komplementärmedizin kennt auch Sprays, ätherische Öle oder Essenzen für Wickel und Umschläge (siehe auch Kasten rechts). Drogistin Manuela Tanner: «Das Gute an den pflanzlichen Mitteln ist, dass man sie praktisch ohne Einschränkungen anwenden kann. Einzig Schwangere sollten bei ätherischen Ölen vorsichtig sein.» Lassen Sie sich am besten beim Kauf beraten, da einige Öle zum Beispiel Wehen auslösen können. Auch in der Anwendung sind natürliche Mittel in der Regel unproblematisch. «Wichtig ist, schmerzstillende Gels oder Salben nicht auf offene Wunden aufzutragen, die Haut sollte immer intakt sein»,
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Schmerzlindernde Pflanzen
_ Arnika ist die Königin unter den
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ä usserlich angewendeten schmerz lindernden Pflanzen. Ihre Blüten sind entzündungshemmend sowie schmerzstillend und hilfreich bei stumpfen Verletzungen und rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden. Angewendet wird Arnika in Umschlägen sowie in Salben, Gels oder als Tinktur. Beinwell oder Wallwurz wirkt abschwellend, entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Er wird als Salbe, Gel, Tinktur, Emulsion oder Umschlag eingesetzt gegen Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, Muskelkater, Gelenk- und Nervenschmerzen sowie Venen entzündungen. Capsaicin macht Chilis scharf und hilft gegen Schmerz. Als Salbe oder Creme auf die Haut aufgetragen, regt es die Durchblutung stark an. Das hilft zum Beispiel gut gegen muskuläre Verspannungen. Hilfreich auch bei Schmerzen wegen rheu
rät die Drogistin. Für synthetische und natürliche Produkte gilt ausserdem: Wer Probleme mit der Haut hat, sollte aufpassen. «Gels können die Haut austrocknen, darum sollten gerade ältere Menschen mit rheumatischen Beschwerden eher Cremen oder Salben anwenden.» Schmieren und Salben ist gut, aber nicht immer das beste Rezept bei Schmerzen. «Wenn Sie nicht wissen, woher die Beschwerden kommen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Auch wenn der Schmerz länger als drei bis vier Tage anhält», sagt Drogistin Tanner. «Der Arzt kann die genaue Ursache abklären, und wir können gezielt gegen den Schmerz vorgehen, wenn wir wissen, woher er kommt.»
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matischer Erkrankungen, Nervenschmerzen oder Ischias. Heublumen steigern die Durchblutung, was gegen Muskelverspannungen hilft. Das ätherische Öl der Pflanzen unterstützt die entspannende Wirkung. Johanniskraut ist entzündungshemmend, abschwellend, lindert Schmerzen und entspannt die Muskeln. Es hilft bei Prellungen, Verstauchungen, Verrenkungen und Verbrennungen und wird äusserlich als Öl angewendet. Nelkenöl aus Gewürz nelken lindert Schmerzen, es wird gerne in der Zahn heilkunde eingesetzt, etwa gegen Schmerzen beim Zahnen.
_ Pfefferminzöl wird bei Muskel-,
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erven- und Kopfschmerzen ange N wendet. Das enthaltene Menthol verdunstet nach dem Auftragen auf die Haut rasch und hat so einen kühlenden Effekt. Ausserdem betäubt es Nerven, was Schmerzen lindert. Rosmarinöl fördert die Durchblutung, es hilft eingerieben bei rheumatischen Beschwerden und Nervenschmerzen. Es kommt als Salbe, Creme oder Badezusatz zum Einsatz. Teufelskralle ist entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie kommt in Umschlägen, Bädern oder auch als Salbe zur Anwendung. Weihrauch wirkt als ä therisches Öl oder als Salbe entzündungs hemmend und schmerzstillend bei chronischen rheumatischen Erkrankungen.
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Guter Rat rund um die Uhr Sie haben eine Frage rund um Gesundheit, Selbstmedikation und Prävention? Die qualifizierten Expertinnen und Experten von vitagate.ch beantworten Ihre Fragen persönlich, prompt und kostenlos. Im Drogistenstern veröffentlichen wir eine Auswahl der aktuellen Fragen und Antworten. Ich hatte jahrelang Probleme mit Gal lensteinen. Nun ist mir die Gallenblase entfernt worden. Ich ernähre mich ge sund und meine Blutwerte sind gut. Trotzdem habe ich ständig Blähungen, schon morgens auf nüchternen Magen. Was darf/soll ich essen, um weitere Koliken und Steine zu vermeiden? Und welches Brot darf ich essen?
heilmittel, um den Allergie-Verlauf zu mildern?
Andrea Ullius, eidg. dipl. Drogist Andrea Ullius: Zur Desensibilisierung der Heuschnupfenbeschwerden Ihres Sohnes empfehle ich folgende Massnahmen: Schwarzkümmelölkapseln oder Spenglersan Staphylococcus comp.-K D13: Beide Produkte sollten möglichst früh vor Einsetzen der ersten Allergiesymptome (im Fall von Birken also bereits im Januar) eingenommen werden. Eine Desensibilisierung kann bis zu drei Jahre dauern, die Beschwerden werden jedoch schon im ersten Jahr gemildert. Als weitere Therapie empfehle ich einen Spagyrik-Spray aus: 10 ml Petasites 10 ml Cardiospermum 10 ml Aralia 10 ml Ephedra 10 ml Euphrasia
_ Als Begleitung können Nasenspülungen Erleichterung bringen. Ich habe einen 10-jährigen Jack Rus sell. Nun hat der Hund stark zugenom men und er trinkt auch die ganze Zeit. Der Tierarzt diagnostizierte Cushing, eine Krankheit, die mit Problemen der Nebenniere zu tun hat. Daher muss ich meinem Hund jeden Tag Tabletten geben, um die Kortisolproduktion zu hemmen. Gibt es Schüssler-Salze, die meinem Hund helfen können?
_ Denise Egli, Drogistin EFZ und Vitalstofftherapeutin Denise Egli: Es gibt keine konkreten Ernährungsempfehlungen, um Gallenkoliken vorzubeugen. Wichtig ist vor allem, dass Ihre Speisen keine üppigen Fette enthalten. Da Sie keine Gallen blase mehr haben, steht Ihnen für die Fettverdauung nicht mehr so viel Gallen saft zur Verfügung. Beim Brot würde ich Ihnen ein leichtes Vollkornbrot empfehlen. Abraten würde ich von Buttergipfeli oder sonstigen fettgebackenen Brot sorten. Wichtig ist, dass es Ihnen nach den Mahlzeiten wohl ist. Achten Sie auf Ihren Körper. Wenn er etwas nicht verträgt, gibt er Ihnen Signale wie Übelkeit, Völlegefühl usw. Essen Sie nicht zu viele verschiedene Sachen miteinander, damit Sie besser herausfinden, was Sie nicht vertragen. Ich möchte gern vor dem Einsetzen der ersten Symptome etwas gegen die s tarke Birkenpollenallergie meines 10-jährigen Sohnes unternehmen. Gibt es Natur
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Peter Eberhart, dipl. Drogist und Dozent für Dr. Schüssler Therapien Peter Eberhart: Dies ist ein schwieriges Problem. Ich würde es mit den Schüssler Salzen Nr. 4, 6 und 7 versuchen. Geben Sie Ihrem Hund zudem Geranium-Urtinktur. Lösen Sie diese im Wasser auf oder geben Sie sie mit dem Wasser ins Futter.
Was möchten Sie wissen? Stellen Sie unseren Experten Ihre Fragen. Unsere Fachpersonen finden Sie unter www.vitagate.ch/de/service/expertenrat, oder fotografieren Sie mit Ihrem Smartphone den QR-Code. Nach Eingang des Mails leitet die Redaktion es an die jeweilige Fachperson zur Beantwortung weiter. Sie können Ihre Frage auch per Post schicken: Schweizerischer Drogistenverband, Expertenrat, Nidaugasse 15, Postfach 3516, 2500 Biel 3 Ihre Fragen werden anonymisiert veröffentlicht. Der Service ist kostenlos.
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Geschäftsführung: Martin Bangerter Redaktion: Heinrich Gasser (hrg), Chefredaktion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogistenverband.ch; Bettina Epper (epp), Chefredaktorin Stv., b.epper@ drogistenverband.ch; Denise Muchenberger (dmu), d.muchenberger@drogistenverband.ch Fachliche Beratung: Dr. sc. nat. Julia Burgener (Wissenschaftliche Fachstelle SDV); Andrea Ullius (Drogist HF) Fotografin: Flavia Trachsel Verkauf u nd S ponsoring: M onika Marti, Leiterin Verkauf, Vertrieb und Sponsoring, m.marti@ drogistenverband.ch; Tamara Freiburghaus, t.freiburghaus@drogistenverband.ch; Claudia Graness, Anzeigen administration, Telefon 032 328 50 51, inserate@drogistenverband.ch Layout: Hiroe Mori Abonnemente: Jahresabonnement Fr. 26.– (6 Ausgaben, inkl. MWSt.); Telefon 071 274 36 13, Fax 071 274 36 19, abo@ drogistenstern.ch Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen Titelbild: Flavia Trachsel Bestellen Sie jetzt kostenlos eine Ausgabe des Drogistensterns via E-Mail an info@drogistenverband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.
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Auflage: 221 964 Exemplare (WEMF-Beglaubigung 9/14), 928 000 Leser (848 000 deutsch und 80 000 f ranzösisch gemäss Mach Basic 2014-2) Herausgeber: Schweizerischer Drogistenverband, Nidaugasse 15, Postfach 3516, 2500 Biel 3, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogistenverband.ch, www.drogerie.ch
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