DROGISTENSTERN 6/14
Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie
Sie summen und stechen: So halten Sie sich MĂźcken und Wespen vom Leib Heute verletzt, morgen wieder fit: Das Geheimnis der Profifussballspieler Vergesslich? Spiele bringen Ihr DenkvermĂśgen auf Hochtouren
Alternativmedizin ist beliebt und bringt viel!
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Inhalt Editorial
6 Komplementärmedizin – für die Hälfte aller Schweizer kein Hokuspokus
Das gesunde Miteinander Haben Sie auch eine Besucherin, die immer wieder ungebeten auftaucht und Ihnen das Leben schwer macht? Meine heisst Migräne. Ist sie da, empfängt sie mein Freund Schmerztablette, worauf sich die Migräne meistens ziemlich flott wieder verabschiedet. Seit einiger Zeit steht Migräne nicht mehr so oft auf der Matte, was wohl an meiner neuen Mitbewohnerin liegt. Sie heisst Spagyrik und führt ein recht spritziges Leben. Zusammen mit ihr lassen sich die Besuche von Migräne leichter ertragen, zumal sie seltener geworden sind. Neben Spagyrik gibt es aber noch viele andere komplementärmedizinische Heilmethoden wie Homöopathie und Phytotherapie, die gegen Migräne helfen – und nicht zu vergessen die Schulmedizin. Ob alternative oder klassische Medizin: Beide haben ihre ganz eigenen Qualitäten, auf die ich zählen kann, und ich möchte auf keinen verzichten. Gut verzichten kann ich aber auf die immer wieder geführte Diskussion Schulmedizin gegen Komplementärmedizin. Es braucht beide. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen aber gezielt einige komplementärmedizinische Behandlungsmöglichkeiten vor. Denn das Angebot ist riesig bis unüberschaubar. Lernen Sie diese kennen, sie können Ihren Alltag auf einfache Weise angenehmer machen.
Ein Einblick in jahrtausendealte Traditionen und ihre Wirkungsweisen
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Experten schauen Profifussballern in den Mund… …wenn eine Muskelverletzung vorliegt. Wieso?
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Kampf der Mücken- und Wespenplage
Ein Insektenstich kann zur Qual werden. Die Drogerie weiss Rat
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Süsse Zahnpasten schützen
Was hat ein Zuckeraustauschstoff in einer Zahnpasta verloren?
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Verdauung aus dem Lot?
Bei Verstopfung helfen pflanzliche Abführmittel auf sanfte Weise
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Hirn schlägt künstliche Intelligenz?
Forscher arbeiten an immer intelligenteren Computern. Doch ein fittes Gehirn ist unschlagbar
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Organe unter der Lupe
Ein Rundgang durch unsere Schädelhöhle
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Blaue Beulen an den Beinen
Wann sollte eine Krampfader operiert werden, wann nicht?
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Guter Rat rund um die Uhr
Experten und Expertinnen beantworten Ihre persönlichen Gesundheitsfragen
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Im Sommer haben Pilze Saison – diejenigen an intimen Stellen So beugen Sie Scheidenpilz vor
André Schnider Redaktor a.schnider@drogistenverband.ch
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Blut gespendet und danach schlapp?
Eine Enzian-Essenz stärkt den Kreislauf und hilft gegen Übelkeit
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Kurz und gesund Abnehmen leicht gemacht In ein paar Jahren haben übergewichtige Menschen möglicherweise eine Alternative zu chirurgischen Eingriffen wie Fettabsaugen oder einem Magenband: einen sogenannten gentechnischen Schaltkreis, der mehrheitlich aus einer Zusammensetzung menschlicher Gene besteht. Dieser wird implantiert und überwacht konstant die im Blut zirkulierenden Fettwerte. Sind die Blutfettwerte zu hoch, bildet er einen Botenpanthermedia.net stoff, der dem Körper ein Sättigungsgefühl vermittelt. Die Forschungsgruppe von ETH-Professor Martin Fussenegger vom Departement Biosysteme in Basel hat diese Methode an dicken Mäusen getestet. Nachdem sie ihnen die Kapseln mit dem Gen-Regelkreis implantierten, hörten die adipösen Mäuse auf zu fressen und nahmen messbar ab. «Wir haben die Mäuse nicht auf Diät gesetzt, sondern stellten den Tieren weiterhin kalorienreiche Nahrung zur Verfügung», betont Fussenegger. Mäuse, die normales Tierfutter mit fünf Prozent Fettanteil erhielten, hätten kein Gewicht verloren und die Nahrungsaufnahme auch nicht reduziert, sagt der Biotechnologe.
Kinder mit alten Vätern werden eher psychisch krank Je älter der Vater, desto höher ist das Risiko der Kinder für psychische Erkrankungen. Darunter ADHS, Autismus und Psychosen. Das zeigt eine Studie von Medizinern aus Schweden und den USA. Die insgesamt spätere Familiengründung kann Risiken bergen, das zeigten schon mehrere Studien. Experten vermuten, dass die Spermien der Männer mit zunehmendem Alter mehr Mutationen im Erbgut erhalten, darunter auch schädliche. Für die neue Studie verglichen die Forscher die Kinder der über 45-jährigen Väter mit denen der 20- bis 24-jährigen. Übrigens waren die Väter bei der Geburt ihrer Kinder im Schnitt 31 Jahre alt. Doch die Autoren der Studie betonten: Nicht nur die Genetik beeinflusst das Krankheitsrisiko. Auch die sozioökonomischen Faktoren wie etwa das Einkommen oder der Bildungsgrad der Eltern spielten eine grosse Rolle.
www.ethz.ch
Hülsenfrüchte verdienen mehr Beachtung 1,8 Kilogramm getrocknete Hülsenfrüchte konsumiert der durchschnittliche Schweizer pro Jahr. Getreide dagegen sind es 71,8 Kilogramm pro Kopf und Jahr. So steht es im 6. Schweizerischen Ernährungsbericht. Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen enthalten viel Eiweiss, und zudem benötigen sie in der Produktion als pflanzliche Nahrungsmittel deutlich weniger Ressourcen als tierische.
www.spiegel.de
Fussball ohne Verletzungen An der Fussball-WM in Brasilien werden die Nati-Helden wieder alles geben – und hoffentlich unverletzt bleiben. Die Gesundheit muss aber nicht einfach dem Zufall überlassen werden: Das Buch «Sportmedizin im Fussball» gibt Tipps zur Prävention von fussballspezifischen Verletzungen.
Lust auf Chips, Käse und Salznüsse? Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie eher zugreifen als sonst. Denn Salz senkt jetzt, im Gegensatz zu ohne Kind im Bauch, den Bluthochdruck. Gerade Bluthochdruck ist während einer Schwangerschaft ein Risiko für die Gesundheit von Mutter und Kind, da er eine Schwangerschaftsvergiftung begünstigt.
Jeder Spieler zieht sich während seiner Karriere Verletzungen zu. Verantwortlich sind der Stop-and-goCharakter des Fussballs, häufige Körperkontakte und Richtungswechsel sowie die Intensität des Spiels. Dies stellt Spieler und Trainer vor ganz spezielle Herausforderungen. Auch der Umgang mit Erkrankungen kann unter den besonderen Bedingungen des Fussballs Probleme mit sich bringen. Das Buch «Sportmedizin im Fussball» nimmt sich dieser Thematik an und liefert darüber hinaus fundierte Tipps zur richtigen (Akut-)Behandlung und Prävention fussballspezifischer Krankheiten und Verletzungen. Modernste Hinweise zur Leistungsdiagnostik geben Trainern und Spielern Instrumente in die Hand, um besser auf die konditionellen Voraussetzungen ihrer Spieler einzugehen, aber auch um ihr Team besser zusammenstellen zu können. Das Team um Tim Meyer bietet in diesem Buch aktuelle sportmedizinische Erkenntnisse aus der Praxis mit Weltklasseteams und macht sie für den Leser verständlich. Tim Meyer, Oliver Faude und Karen aus der Fünten: Sportmedizin im Fussball: Erkenntnisse aus dem Profifussball für alle Leistungsklassen. Meyer & Meyer Verlag, 2014, ISBN 978-3-89899-791-1
Wir Eltern
Claudia Merki
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Schwanger – und Lust auf salzige Köstlichkeiten?
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Haben Sie das gewusst? Warum frieren Frauen mehr als Männer? Dafür sind drei körperliche Aspekte verantwortlich: der Körperfettanteil, die Dicke und die Grösse der Haut. Frauen haben im Durchschnitt einen etwa zehn Propixelio.de zent höheren Körperfettanteil als Männer. Die Herren dagegen besitzen mehr Muskelmasse. Muskeln können zum Beispiel durch Zittern Wärme erzeugen, während die Fettzellen den Körper bloss mehr oder weniger gut gegen die Kälte isolieren können. Weiter ist die Männerhaut, die dicker ist als die der Frauen, ein besserer Wärmeisolator. Zudem profitieren Männer vom besseren proportionalen Verhältnis ihrer Körpergrösse zur Hautoberfläche. Obwohl Männer meistens grösser als Frauen sind, haben sie proportional dazu die kleinere Hautoberfläche und verlieren somit weniger Körperwärme.
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Nimm die Pille, Mann! Australische Forscher tüfteln an einer neuen Verhütungsmethode für den Mann: Mithilfe einer Pille soll das Sperma daran gehindert werden, ins Ejakulat zu gelangen. Dies indem Rezeptoren in den Samenleitern blockiert werden. Gelingt das, ist dauerhafte Verhütung bald nicht mehr nur Frauensache.
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Sterbe ich in den nächsten fünf Jahren? Wie lange lebe ich noch? Eine Frage, die sich vielleicht auch gesunde Menschen stellen. Ein Team von finnischen und estnischen Wissenschaftlern will nun eine Antwort darauf gefunden haben. Mit einer Blutuntersuchung möchten sie das Sterberisiko eines Menschen innerhalb der nächsten fünf Jahre einschätzen. Für diese Studie analysierten die Wissenschaftler das Blut von rund 17 000 Menschen aller Altersgruppen aus Finnland und Estland. Sie untersuchten darin bestimmte natürliche Inhaltsstoffe, die auf einen möglichen baldigen Tod hinweisen. Die Forscher selbst weisen aber auch auf Schwächen und mögliche Fehlerquellen in ihrer Untersuchung hin.
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Flavia Trachsel
Viele fieberhafte Erkrankungen bei Kindern sind auf einen viralen Infekt zurückzuführen – und nicht auf bakterielle Infektionen. Dies zeigt eine Untersuchung des Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Instituts mit über 1000 Kindern in Tansania. Gemäss der Studie ist es somit nicht nötig, das Fieber mit Antibiotika oder Anti-Malaria-Medikamenten zu behandeln.
Die Bestellung wird wirksam ab der nächsterreichbaren Ausgabe. Nach Ablauf des gelösten Abonnements kann ich dieses jederzeit kündigen. Dieses Angebot gilt nur in der Schweiz und solange Vorrat reicht.
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Komplementärmedizin ist keine Glaubensfrage Die Bandbreite der Komplementärmedizin ist riesig. Die Gefahr, sich im Dschungel der Therapiemöglichkeiten zu verirren, ebenfalls. Wir klären: Was ist eigentlich Komplementärmedizin? Und wie wirkt sie?
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Ob Minze, Lavendel oder andere Heilpflanzen: Die Natur sorgt für unser Wohlergehen.
Vielleicht sind es Geschichten wie die von Rita Zingg, die das Vertrauen in die Alternativmedizin ausmachen. Die 58-Jährige litt schon als Kind an Migräne. Sie ging deshalb zum Arzt, probierte Akupunktur aus und liess sich schröpfen. Doch niemand konnte der zweifachen Mutter aus Wollerau (SZ) helfen. Immer wieder schlug die Migräne zu – meistens heftig, bis zum Erbrechen. Dann erfuhr Rita Zingg von einer Bioresonanz-Therapeutin, die Migräne erfolgreich behandeln kann. Die Therapeutin schloss Zingg mit mehreren Elektroden an ein Bioresonanz-Gerät. Die in den Körper geleiteten elektromagnetischen Schwingungen sollten die Migräne vertreiben. Es funktionierte: Nach maximal 12 Sitzungen waren die Kopfwehattacken weg – für immer. Und das ist jetzt über zehn Jahre her. «Dank der Bioresonanz-Therapie kann ich wieder klar denken und empfinde wieder mehr Lebensfreude», sagt Zingg. Viele Menschen haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Oder sie kennen solche Geschichten von Freunden und Bekannten. Komplementärmedizin ist beliebt: Rund die Hälfte aller Schweizer und Schweizerinnen setzen nebst der klassischen Schulmedizin sporadisch bis regelmässig auf alternative Behandlungsmethoden. Das zeigt eine Umfrage der Schweizerischen Stiftung für Komplementärmedizin (ASCA). Mehr dazu im Interview auf Seite 10.
Ärzte haben oft keine Geduld
«Negative Lebensgewohnheiten schwächen Körper» Wer sich also intensiv und geduldig um seine Patienten kümmert und ihnen Hoffnung gibt, punktet. Genau da ist die Alternativmedizin stark, sagt Christophe Ruby, eidg. dipl. Drogist, Spezialist in körperzentrierten und energetischen Heilungsmethoden und Komplemetärmedizinexperte bei der ASCA: «Bei allen Methoden steht der Patient ganzheitlich im Mittelpunkt. Gewisse Reaktionen des Körpers hängen manchmal eng mit der Psyche und Zufriedenheit, den Emotionen und Lebensgewohnheiten zusammen.» Komplementärmediziner fragen deshalb nicht nur nach Symptomen. Sondern sie wollen auch wissen: Wie ist die aktuelle Lebenssituation? Was hat die Patientin geprägt? Wie meistert er seinen Alltag? Wie ernährt sie sich? Ruby: «Häufig sind es negative Lebensgewohnheiten, die unseren Körper schwächen. Komplementärmedizinische Methoden helfen, unseren Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen.» Wie so etwas funktioniert, zeigt folgendes Beispiel: Jemand geht wegen Kopfschmerzen in die Massage. «Diese löst nicht nur Muskelverspannungen, sondern baut auch Stress ab», sagt Ruby. Körper und Geist werden zugleich positiv beeinflusst. «Und nebenbei tun Berührungen auch der Seele gut: Sie schaffen Wärme und Geborgenheit, was vielen Menschen unserer Gesellschaft fehlt.»
Im Dschungel der Behandlungsmöglichkeiten Die Bandbreite komplementärmedizinischer Therapiemöglichkeiten ist riesig: Rund 130 unterschiedlichen Methoden sind in der Schweiz von der Schweizerischen Stiftung für Komplementärmedizin (ASCA) anerkannt. Da gibt es die Wassertherapiemethoden wie Kneipp, Fango und Thermaltherapie. Es gibt komplementär-psychologische Methoden, darunter die Hypnose, autogenes Training und die Gestalttherapie. Weiter existieren die apV V
In der Alternativmedizin finden viele Menschen, was sie suchen. Sie fühlen sich ernst genommen. Sie schätzen den direkten und vertrauten Kontakt zwischen Patient und Therapeut, der ihnen zuhört. Sie finden Linderung, auch wenn Messgeräte, Laboruntersuchungen und die üblichen ärztlichen Check-ups keine spezifische Ursache verraten. Beschwerden verschwinden, obwohl zuvor Antibiotika, Medikamente oder Spritzen nichts nützten. Dr. Barbara Schmid, klassische Ärztin und Homöopathin: «Die Komplementärmedizin hilft häufig da, wo die Schulmedizin versagt. Zum Beispiel bei chronischen Krankheiten, bei psychischen Problemen, bei unerklärlichen Schmerzzuständen und Schlafstörungen.» Es sei zudem möglich, dass es vielen Ärzten an Geduld und Einfühlungsvermögen fehle, da sie generell unter enormem
finanziellem, zeitlichem und menschlichem Druck stünden. «Sie sind in einem Loyalitätskonflikt zwischen den Erwartungen der Patienten auf schnelle Heilung und den Billigstansprüchen der Versicherung.» Ärzte müssten sich ständig auf alle Seiten rechtfertigen.
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parativen energetischen Methoden, zu denen die Bioresonanz, Lichttherapie und Elektrotherapie zählen. Oder schon einmal etwas von manuell energetischen Methoden gehört? In diesen Bereich fallen die Kinesiologie, Osteopathie und Polarity. Und schliesslich nennt die ASCA Massage-, Reflexologie- und ayurvedische Methoden sowie östliche, westliche, Bewegungstherapie- und Kunsttherapie-Methoden. Was viele kennen und auch nutzen, sind die verschreibenden Methoden, also Bachblüten-Therapie, Homöopathie, Spagyrik und Schüssler-Salze. Zu den bekanntesten Therapieformen gehören nach der Studie der ASCA die Homöopathie, die Akupunktur und die traditionelle chinesische Medizin (TCM). Detaillierte Informationen über die einzelnen Therapieformen finden Sie auch auf vitagate.ch.
Die bekanntesten Therapieformen kurz erklärt Die 1796 erfundene Homöopathie basiert auf dem Prinzip «Ähnliches heilt Ähnliches», der sogenannten Signaturenlehre. Eine Substanz, die beim gesunden Menschen gewisse Symptome hervorrufen kann, ist in der Lage, ein Leiden mit den gleichen Symptomen verschwinden zu lassen. Kaffee etwa soll gegen Schlaflosigkeit helfen, die Zwiebel eine Fliessnase stoppen. Dazu werden die Wirkstoffe verdünnt und geschüttelt. In vielen Methoden finden sich Spuren längst vergangener Zeiten. Gerade die traditionelle chinesische Medizin, eine der ältesten Heilkünste, hat bis heute Konjunktur. Ihr zufolge entstehen Krankheiten aufgrund eines Ungleichgewichts der Energien im Körper. Alle Organe, Organsysteme und Körperteile sind durch Energiebahnen miteinander verbunden. Erst in der vollkommenen Harmonie von Yin und Yang entsteht die Lebensenergie Qi und fliesst ungehindert.
Die Idee des Qi, einer Art universeller Kraft, liegt auch der Akupunktur zugrunde. Bei dieser Methode werden spezifische Punkte auf der Körperoberfläche durch das Einstechen von Nadeln stimuliert. Das soll die Heilung von Beschwerden, wie chronischen Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder rheumatischen Krankheiten, unterstützen.
Was hilft, ist individuell Fliessende Energien, Ungleichgewicht im Körper, verdünnte Wirkstoffe: Das mag in den Ohren zahlreicher Kritiker der Alternativmedizin nach Esoterik und Glaubenssache klingen. Doch nicht nur die traditionelle chinesische Medizin stützt sich auf eine jahrtausendealte Tradition. Auch viele andere komplementärmedizinische Methoden werden bereits seit Hunderten von Jahren erfolgreich praktiziert. Zum Beispiel die Akupunktur: Sie ist 3000 Jahre alt. Doch viele Kritiker lassen sich davon nicht überzeugen. Sie halten mit wissenschaftlichen Studien dagegen. Jede Heilung sei ein Einzelfall, nichts weiter. Das Beispiel von Migränepatientin Rita Zingg zeigt: Nicht alle Menschen
sprechen auf die gleiche Therapieform an. Aber auch konventionelle Medikamente erzielen nicht immer die gewünschte Wirkung. So fördern Hormone in den Wechseljahren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, statt sie zu verhindern.
Heilpflanzen unterstützen die Selbstheilungskräfte Beliebt sind Heilpflanzen. Ruby erklärt, wie sie unseren Körper beeinflussen: «Anders als die herkömmlichen Medikamente, die meist nur Symptome bekämpfen, stimulieren pflanzliche Mittel die Selbstheilungskräfte.» Am Beispiel einer Erkältung wird klar: «Wer Echinacea einnimmt, stärkt damit sein Immunsystem und hilft seinem Körper, mit der Krankheit besser fertigzuwerden.» Leider aber lassen sich heute die wenigsten Menschen Zeit, um wieder ganz gesund zu werden. «Kaum jemand bleibt aufgrund einer Erkältung eine Woche zu Hause», sagt Ruby. «Das ist schade.» Der Griff zum Medikament, das Symptome wie Halsschmerzen oder eine verstopfte Nase schnell lindert, ist deshalb prompt getan. Doch wer nicht auskuriere, müsse mit einem Rückfall rechnen.
Was bezahlt die Krankenkasse? Fragen Sie vor Beginn einer komplementären Therapie bei Ihrer Krankenkasse nach, für welche Kosten sie aufkommt. Behandlungen durch nicht von der Grundversicherung abgedeckte Massnahmen können Sie über die freiwillige Zusatzversicherung versichern. Das Gleiche gilt für gewisse Medikamente, die nicht auf der Spezialitätenliste (SL), welche zur Pflichtleistung der Grundversicherung gehören, sind. 2005 hatte der Bundesrat fünf komplementärmedizinische Behandlungsmethoden (anthroposophische Medizin, Homöopathie, Neuraltherapie, Phytotherapie, traditionelle chinesische Medizin) aus der Grundversicherung gekippt. Dagegen formierte sich breiter Widerstand. Eine Volksinitiative verlangte, den Schritt rückgängig zu machen. In der Abstimmung am 17. Mai 2009 sagte das Volk Ja zur Komplementärmedizin. In der Folge entschied der Bundesrat, die fünf aus der Grundversicherung gekippten Methoden ab 2012 für sechs Jahre wieder in den Leistungskatalog der obligatorischen Krankenversicherung aufzunehmen.
Wenn Ihnen die Schulmedizin alleine nicht reicht Informieren Sie sich auf dem Gesundheitsportal vitagate.ch über die wichtigsten alternativmedizinischen Therapieformen. Ob Spagyrik, Ayuverda oder Feldenkrais – vitagate.ch führt Sie kompetent durch den Dschungel der Komplementärmedizin. Übersichtlich und verständlich auf einen Klick gesünder. vitagate.ch – die Gesundheits-Plattform der Schweizer Drogerien
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Warum wirkt Chemie häufig schneller als Natur? Eine Heilpflanze enthält bis zu 200 verschiedene Wirkstoffe. Ein chemisch hergestelltes Medikament dagegen setzt meist nur auf einen einzigen Wirkstoff. Warum aber verschaffen herkömmliche Mittel uns dennoch flinker Linderung als natürliche Präparate? «Weil die Konzentration des Wirkstoffs in einem chemischen Medikament viel höher ist als beispielsweise in einem pflanzlichen Arzneimittel», sagt Ruby. Doch was Vorteile hat, hat meistens auch Nachteile: «Aus demselben Grund haben künstlich hergestellte Medikamente eben auch mehr Nebenwirkungen.» Die ASCA-Studie zeigt denn auch: Der Hauptgrund, weshalb jede zweite Person in der Schweiz Komplementärmedizin in Anspruch nimmt, ist, die Einnahme von Medikamenten zu reduzieren.
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Der Kompromiss In Diskussionen um die Pro und Kontras der Komplementärmedizin geht es meistens um harte Fakten: um Belege für Wirksamkeit, Risiken, Nebenwirkungen und Geld. Obwohl auch Christophe Ruby Alternativmediziner aus Leidenschaft ist, schätzt er die Schulmedizin. Er schlägt deshalb einen sanften Kompromiss vor: «integrative Medizin». Eine Medizin, die Elemente aus verschiedenen wissenschaftlichen und medizinischen Richtungen individuell nach dem Bedarf des Patienten sinnvoll zu einem Ganzen kombiniert. Drogist Ruby: «Im Sinne einer optimalen Behandlung sollten Schulmedizin und Komplementärmedizin sich nicht konkurrieren, sondern vielmehr gemeinsam agieren.» Warum ist Komplementärmedizin so beliebt? Lesen Sie das im Interview auf der nächsten Seite.
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Nicht bei jeder Krankheit und Beschwerde sind komplementärmedizinische Mittel und Behandlungsmethoden sinnvoll. «Für Notfälle und lebensbedrohende
Krankheiten ist primär die Schulmedizin zuständig», sagt Drogist Ruby. Wer komplementärmedizinische Arzneimittel in Betracht zieht, sollte sich zudem beim Fachpersonal der Drogerie informieren und seinen Arzt, Naturheilpraktiker oder Therapeuten davon in Kenntnis setzen, welche Medikamente oder pflanzlichen Produkte er einnimmt. Pflanzliche Produkte können laut der Broschüre des Dachverbands Komplementärmedizin (Dakomed) in Wechselwirkung mit konventionellen Medikamenten treten und deren Wirkung beeinflussen. Ein Beispiel ist Johanniskraut und die Pille. Johanniskraut, das bei leichten depressiven Verstimmungen hilft, aktiviert auch bestimmte Enzymsysteme in Leber und Darm. Durch diese Organe werden viele Stoffe sowie auch zahlreiche Arzneimittel abgebaut. So kann Johanniskraut die Wirksamkeit von Verhütungsmitteln abschwächen. Ein weiterer wichtiger Punkt, den Sie auch bei der Einnahme von natürlichen Präparaten einhalten sollten, ist die Dosis. Wer diese Regel missachtet, muss mit Nebenwirkungen – oder unerwünschten
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«Vom Klischee der Scharlatanerie kann keine Rede sein» Jede zweite Person in der Schweiz nutzt Angebote der Komplementärmedizin – häufig als Ergänzung zur Schulmedizin. Die Schweizerische Stiftung für Komplementärmedizin ASCA hat untersucht, warum die Menschen zweigleisig fahren. Ein Grund ist das gute Image, sagt ASCA-Direktor Laurent Monnard. Therapeuten und Ärzte praktizieren. Ausserdem ist sie auch in Drogerien und Apotheken sehr präsent. Bei einigen komplementärmedizinischen Methoden fehlen wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit. Weshalb kommen sie trotzdem gut an? Seit mehr als zehn Jahren wird im Bereich der Komplementärmedizin intensiv geforscht – vor allem in den USA und in Deutschland. Manchmal ist es aber sehr schwierig, die Wirksamkeit über das Reagenzglas im Labor zu beweisen. Häufig liegen alternativen Methoden deshalb erfahrungsmedizinische Belege zugrunde. Was ist den Schweizern und Schweizerinnen ihre Gesundheit wert? Den meisten ist ihre Gesundheit sehr wichtig, erst recht, wenn sie Beschwerden plagen. Allerdings zeigt die Studie, dass die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung sich gesund fühlt. Laurent Monnard, Direktor der Schweizerischen Stiftung für Komplementärmedizin ASCA.
Laurent Monnard, warum nutzt jede zweite Person in der Schweiz Angebote der Komplementärmedizin? Laurent Monnard: Das hat unterschiedliche Gründe. Zum einen denken viele Leute, Komplementärmedizin sei billiger. Zum anderen hat sie ein gutes Image. Vom Klischee der Scharlatanerie kann keine Rede sein. Zudem zeigt unsere Studie, dass Komplementärmedizin auch gemeinsam mit der Schulmedizin agieren kann. Obwohl die meisten Leute die Schulmedizin nicht ablehnen, wollen viele ihren Medika-
mentenkonsum und Nebenwirkungen mithilfe der Alternativmedizin reduzieren. Weshalb lassen sich vor allem die Frauen gerne alternativ behandeln? Frauen sind grundsätzlich sensibler in Gesundheitsfragen. Am beliebtesten sind Massagen und Homöopathie. Warum? Für Massagen gibt es einfach sehr viele Angebote. Und Homöopathie ist eine Behandlungsmethode, die zahlreiche
Zu komplementärmedizinischen Methoden greifen Menschen vor allem dann, wenn sie unter Muskelschmerzen, grippalen Infekten oder Migräne leiden. Wo hat die Alternativmedizin noch Potenzial? Bei chronischen Beschwerden, Hautund Schleimhautproblemen, bei Verdauungsstörungen, Nerven- und Kreislauferkrankungen, bei Rücken-, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Müdigkeit und Stress. Übrigens: Auch bei Menschen, die eine Chemotherapie machen müssen, können Naturheilverfahren unterstützend wirken. Text: Vanessa Naef Fotos: fotolia.com, zVg.
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Heilen Profis wirklich schn Fussball-WM: Die Spitzen-«Tschütteler» kämpfen auf höchstem Niveau um den Ball – und stürzen nicht selten spektakulär. Hans-Ulrich Backes, Teamarzt des FC St. Gallen und der U21-Fussballnationalmannschaft, verrät, wie die Topspieler rasch wieder fit werden.
Zur Person Dr. med. Hans-Ulrich Backes ist Allgemeinpraktiker und Sportmediziner. Zudem ist er Arzt der U21-Fussball-Nationalmannschaft, Arzt des FC St.Gallen. Backes ist selbst ein aktiver Langläufer (32 x Teilnahme Engadin Skimarathon), aktiver Leichtathlet (Medaillengewinner 100 m, Ärzte-WM 2001–2011), aktiver Tennisspieler (R6-Klassierung, Silbermedaillengewinner Doppel, Ärzte-WM 2011).
Fussball ist eine verletzungsanfällige Sportart. Muskelfaser-, Meniskus- und Kreuzbandriss, Bänderverletzungen, Oberschenkelzerrungen, Knieprobleme. Die Aufzählung liesse sich verlängern. Warum sind verletzte Profi-
fussballspieler jeweils so schnell wieder fit? Hans-Ulrich Backes: Bei Profis hat man den ganzen Tag Zeit zu therapieren. Ein Spitzensportler wird intensiver und viel spezifischer behandelt als Otto Normalbürger. Zum Beispiel mit täglichen Lymphdrainagen. Die effektive Heilung verläuft bei einem Spitzensportler aber nicht schneller als bei einem Normalbürger. Der wichtigste Faktor ist die Zeit. Eine Kreuzbandverletzung dauert sechs Monate, ob bei einem Malermeister oder einem Fussballprofi. Dann ist es also ein Trugschluss, dass die Verletzungen der Profis schneller heilen als die des Hobbysportlers? Ja. Ob ein Band, ein Muskel oder eine Sehne verletzt ist, die effektive Regenerationszeit des Gewebes unterscheidet sich nicht. Wer das nicht einsieht und zu früh wieder trainiert, riskiert, dass das Kreuzband oder die Muskelfaser erneut reisst. Wegen der hohen Belastung ist dieses Risiko bei Hochleistungssportlern viel grösser.
Wer alles kümmert sich in einem Profifussballclub um Gesundheit und Verletzungen der Spieler? Das medizinische Team besteht aus Ärzten, Physiotherapeuten und Masseuren. Beim FC St. Gallen gehören aber auch ein Zahnarzt und eine Mentaltrainerin dazu. Was hat ein Zahnarzt mit beispielsweise Muskelverletzungen zu tun? Sehr viel, denn häufig führen chronische Infektionen der Zähne zu Muskelverletzungen. Dies, weil der Körper geschwächt und chronisch entzündet ist. Sowohl in der Nationalmannschaft als auch beim FC St. Gallen gab es schon Spieler, die wegen Wurzelentzündungen am Zahn während ein bis zwei Wochen nicht spielen konnten. Zudem streut die Infektion im Körper. Deshalb schauen die Schweizer Spitzenclubs ihren Fussballern auch in den Mund. Der Druck, verletzte Topspieler rasch wieder einsetzen zu können, muss gross sein. Schliesslich geht es gera-
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eller? de im Weltfussball um Unsummen von Geld. Was bedeuten Ausfälle für den Club, die Mannschaft, den Spieler? Fällt ein Schlüsselspieler aus und kann sich das Team deswegen nicht für eine Europa- oder Weltmeisterschaft qualifizieren, kann dies finanziell immense Konsequenzen haben. Man denke an den Marktwert der Spieler und die Transfersummen, die Millionen von Franken betragen. Die Bedeutung einer Verletzung eines einzelnen wichtigen Spielers wird klar, wenn man zum Beispiel an Portugal und Ronaldo denkt. Seinetwegen hat sich die Mannschaft für die WM 2014 qualifiziert. Welche Massnahmen aus der Sportwissenschaft tragen zur sportlichen Leistungsfähigkeit bei? Durch Hitze und Schwitzen verliert der Körper Flüssigkeit sowie wichtige Substanzen wie Elektrolyte, also Mineralien, Mineralstoffe und Salze. Dies alles muss schnellstmöglich und vollständig ersetzt werden. Wichtig vor den Spielen in heissen und tropischen Ländern wie Brasilien ist ein sogenanntes Prä-Cooling. Dabei wird der Körper mit Kühlwesten abgekühlt, damit er leistungsfähig ist. Zur Regeneration nach den Spielen sind kalte Bäder zu empfehlen. V V
Fällt ein Schlüsselspieler aus, kann das mehrere Millionen kosten. Deshalb bekommen verletzte Profifussballspieler die intensivere und spezifischere Behandlung als Normalbürger.
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Der 38-jährige David Beckham hat den Fussball an den Nagel gehängt. Mit welchen gesundheitlichen Schäden müssen ehemalige Profispieler wie er im Alter rechnen? Sie müssen mit nichts rechnen, sofern sie während ihrer Karriere keine schweren Verletzungen wie einen Kreuzbandriss erlitten oder Knorpelschäden davongetragen haben. Ist dies aber der Fall, können Altersbeschwerden wie Arthrose die Konsequenz sein. Profifussballer haben aber noch ein anderes Problem: Nach ihrer Karriere müssen sie aufpassen, dass sie nicht übergewichtig werden, und weiterhin Sport treiben wie jeder andere Mensch auch.
Hier sind Kreuzbandverletzungen häufig. Um so einer Verletzung vorzubeugen, müssen Übungen ins Training eingebaut werden, welche die Beinmuskulatur stärken. Sowohl die Fifa wie auch die Suva haben diese Problematik erkannt und das spezifische Übungsprogramm «11+» für Fussballerinnen und Fussballer entwickelt. Befolgen sie diese Übungen, haben sie deutlich weniger Kreuzbandverletzungen. Von den Topspielern zu den Hobbyfussballern: Wie sollten sich diese am besten vor Verletzungen schützen? Da unterscheidet sich ein Dorfclubspieler nicht von einem Nationalspieler. Wichtig sind vor allem gute Trainings, die richtige Ernährung und Regeneration. Der
Was sind die Besonderheiten im Frauenfussball bezüglich Verletzungen?
Dorfclub hat natürlich nicht die gleichen Möglichkeiten wie der Profifussballer. Denn dieser bestreitet am Sonntag einen Match, am Montag läuft er aus, am Dienstag ruht er aus. Der Dorffussballer hingegen geht am Montag wieder arbeiten. Text: Claudia Merki Fotos: Flavia Trachsel, fotolia.com, zVg.
Mehr Wissen: Muskelkater, Zerrung & Co. Tipps und Tricks für Freizeitsportler aller Art auf vitagate.ch. Scannen Sie den Code mit einem QR-Reader.
Ist ein Fussballspiel ein Produkt des Zufalls? Drei von zehn überraschenden Studienergebnissen aus der Fussball-Wissenschaft. Fussball verblüfft Erkenntnis: Fussball ist der Sport mit den meisten Überraschungen. Details: Im Fussball gewinnen oft die vorher vermeintlich Unterlegenen, nämlich zu 45 Prozent. Zum Vergleich: Basketball: 36 Prozent, American Football: 36 Prozent, Eishockey: 41 Prozent. Interpretation: Im Fussball reicht ein Schuss aufs Tor, um zu gewinnen, weil Tore selten fallen. Im Basketball hingegen treffen die Spieler deutlich öfter das Ziel. Wer hats rausgefunden? Eli Ben-Naim, Los Alamos National Laboratory (2005)
Fussball ist zufällig Erkenntnis: Fast die Hälfte aller Treffer fällt zufällig. Details: Abpraller, Ball wird abgefälscht, Innenpfosten – in 40 Prozent der Torerfolge führt der Zufall Regie. Deswegen ist diese Sportart so beliebt: Man weiss nie, was passieren wird. Wer hats rausgefunden? Martin Lames, Universität Augsburg (2006)
Strafstoss-Mythos Erkenntnis: Der Gefoulte kann den Elfmeter ruhig selber schiessen. Details: Ob gefoult oder nicht – der Schütze trifft in jedem Fall zu 75 Prozent. Wer hats rausgefunden? Roland Loy, «Taktik und Analyse im Fussball» (2007)
Dienstag 11.45 Uhr
Freitag 9.45 Uhr
Dienstag 14.15 Uhr
Montag (f ) 9.40 Uhr Basel, Bern, Zürich
Montag (d) 9.30 Uhr
GESUNDHEIT, DIE AB JUNI INS
OHR GEHT
Dienstag 13.20 Uhr
Dienstag 10.45 Uhr
Dienstag 10.15 Uhr
Montag 13.20 Uhr
Mittwoch 9.45 Uhr
Dienstag 10.15 Uhr
Dienstag 11.20 Uhr
…und jederzeit zum Nachhören, Downloaden und Weiterempfehlen. www.vitagate.ch/radio
Auf Sendung ab 9. Juni
› Sommergrippe – lassen Sie sich nicht erwischen! Auf Sendung ab 16. Juni
› Süssstoff in der Zahnpasta? Auf Sendung ab 23. Juni
› Schutz vor Insekten Partner: Die wöchentlichen Gesundheitssendungen werden präsentiert von der Online-Krankenkasse KPT und dem Schweizerischen Drogistenverband.
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2. Nationale Hörstudie: Forschen Sie mit.
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0.– 5 F H C in bar
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napp zwei Jahre nach der ersten empirischen Untersuchung der Hörqualität von Schweizerinnen und Schweizern rufen die zwei führenden Hörakustikspezialisten Amplifon und Phonak zur 2. Nationalen Hörstudie auf. Das Fachwissen soll weiter vertieft werden, um Kunden noch direkter und effizienter zu besserem Hören zu verhelfen. Herzlich eingeladen zur 2. Nationalen Hörstudie sind alle, die eine mögliche Hörbeeinträchtigung vermuten, bislang aber noch keine Hörgeräte haben. Ihr Vorteil: Sie erhalten kostenlos für 4 Wochen die neueste Hörgeräte-Technologie von Phonak zum Probetragen und zusätzlich CHF 50.–* als Dankeschön für Ihr Engagement. Hörgeräte erleichtern die Kommunikation und steigern die Lebensfreude. Von September 2012 bis Februar 2013 untersuchten Amplifon und Phonak in der ganzen Schweiz, wie sich das Tragen von Hörgeräten auf die Lebensqualität auswirkt. 1’137 Teilnehmende lieferten wertvolle Erkenntnisse. Bereits nach kurzer Tragezeit bestätigte die Mehrheit aller Studienteilnehmer mehr Spass an Aktivitäten mit Freunden, ein besseres Kommunizieren und mehr Lebensqualität zu Hause. Dies ist erstaunlich. Denn die Mehrheit der Testpersonen gab im Vorfeld an, kein Hörgerät zu benötigen. Erfahren Sie mehr zu den Ergebnissen der 1. Nationalen Hörstudie unter www.nationale-hörstudie.ch.
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Die beiden Marktführer Amplifon und Phonak forschen für Ihr Gehör. Durch die gemeinsame Studie sollen wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden, die massgeblich in die Arbeit von Amplifon und Phonak einfliessen. Um die Kundenbedürfnisse noch besser zu verstehen, wird im Rahmen der 2. Nationalen Hörstudie die Auswirkung von neuesten Hörgeräten auf die einzelnen Lebenssituationen exakt beobachtet. Die Erfahrungen der Teilnehmer helfen dabei, die Hörgeräte noch besser an die alltäglichen Anforderungen des Lebens anzupassen und die Technologie weiterzuentwickeln. Ihre Meinung ist uns wichtig. Machen Sie mit und profitieren auch Sie von der schweizweiten Untersuchung. Die Studie wird streng nach wissenschaftlichen Standards durchgeführt. Ihre Daten werden vertraulich behandelt und durch ein renommiertes Marktforschungsinstitut anonym ausgewertet. Am Ende der
Hörstudie werden die Ergebnisse den HNO-Ärzten und Kliniken zur Verfügung gestellt. Melden Sie sich direkt bei Amplifon an – auf www.nationale-hörstudie.ch, unter der kostenlosen Servicenummer 0800 800 881, in einem der 78 AmplifonFachgeschäfte in Ihrer Nähe oder mit dem untenstehenden Talon. Die Anmeldungen werden bis zum 31.07.2014 berücksichtigt. Als Dankeschön für Ihre Teilnahme erhalten Sie CHF 50.–* in bar. * Nur für die ersten 1’000 Studienteilnehmer, die zugelassen werden und beide Fragebögen ausfüllen.
Studienpartner
Ihre Anmeldung zur 2. Nationalen Hörstudie Machen Sie mit. Profitieren Sie von einem vierwöchigen, kostenlosen Probehören im Rahmen der Hörstudie. Einfach diesen Talon ausfüllen, abschneiden und zurücksenden. Natürlich können Sie sich auch telefonisch unter der kostenlosen Servicenummer 0800 800 881, auf www.nationale-hörstudie.ch oder direkt im Amplifon-Fachgeschäft in Ihrer Nähe anmelden.
Telefon (zwingend)
Strasse Formular ausschneiden und einsenden an: Nationale Hörstudie, Postfach 306, 8706 Meilen
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Der beste Schutz gegen Mücken, Bienen und Co. Sommerzeit – Insektenzeit. Die Freude über das schöne Wetter wird derzeit nicht selten durch aufdringliche Wespen getrübt. Aber auch Mücken legen jetzt richtig los, um sich regelmässig eine Blutmahlzeit zu gönnen. Was hilft bei Insektenstichen? Und was hält uns die Plagegeister vom Leib – und von der Wurst? Mücken, Bienen und Wespen haben etwas gemeinsam: Sie stechen, und zwar nur die Weibchen. Doch nicht alle aus demselben Grund. Marcus Schmidt, Berater für Schädlingsprävention von der Zürcher Schädlingsbekämpfung, erklärt:
«Während Wespen und Bienen zur Verteidigung stechen, piksen Stechmücken, weil sie für die Versorgung ihrer Brut bestimmte Eiweisse aus dem Blut anderer Tiere – und des Menschen brauchen.» Das typische Duftbukett eines Men-
schen, also etwas Parfüm, Kohlendioxid sowie der Duft nach Schweiss oder Käsefüsse, ist das perfekte Lockmittel. Kaum hat die Stechmücke ihr Opfer visiert, sticht sie erbarmungslos zu. Über ihren Saugrüssel injiziert sie ein Speichelse-
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überleben – und das über mehrere Jahre hinweg. «Bekämpfen Sie die Larven, indem Sie sämtliche Feuchtgebiete wie Dachrinnen, Blumentöpfe und Kinderbecken rund ums Haus trockenlegen», rät der Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich.
Ärgern Sie sich nicht, tun Sie etwas!
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Im Sommer sind die Bienen mit 20 Stundenkilometer unterwegs, um Pollen und Nektar zu sammeln. Nach etwa 200 Blüten ist ihr Magen komplett voll. Dann heisst es: Zurück zum Bienenstock und Honig produzieren.
kret, damit das Blut nicht gerinnt. So kann das Tier problemlos saugen. Zurück bleibt ein verärgertes Opfer, dem das Sekret eine juckende Quaddel und die Mückenjagd eine schlaflose Nacht beschert hat.
Fiese Buschmücke erledigen Zäher als so manche andere Mückenart ist die Asiatische Buschmücke. Marcus Schmidt: «Sie kommt im Schweizer Mittelland in Siedlungsnähe häufiger vor als die einheimische Hausmücke.» Bei Stichproben in der Stadt Zürich fanden Experten ihre Larven in rund 60 Prozent aller möglichen Brutgefässe. Die Buschmücke brütet unter anderem in Astlöchern, Baumhöhlen und Felslöchern (natürliche Brutmöglichkeiten) oder auch in Regentonnen, Kinderbadebecken, Vasen oder Vogelbädern (künstliche). Die Eier können sowohl den Winter als auch Trockenheit problemlos
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Wunde geraten und eine Infektion verursachen. Innerlich: Das Schüssler-Salz Nr. 3 hilft gegen eine lokale Entzündung, das Schüssler-Salz Nr. 8 hemmt die Schwellung. Ein spagyrischer Spray mit beispielsweise Propolis, Rhus toxicodendron und Lavendel lindert Juckreiz, Brennen, Entzündungen und Schmerzen. Homöopathische Globuli mit unter anderem Apis und Brennnessel wirken gegen Juckreiz.
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Äusserlich: Ein homöopathischer Spray mit Apis und Brennnessel hemmt den Juckreiz und wirkt entzündungshemmend. Genauso wie ein homöopathisches Wundtüchlein mit Ringelblume und schmalblättrigem Sonnenhut zum Auflegen, ein Roller mit Teebaumöl oder Präparate der Schulmedizin, ein Roller oder Gel mit Menthol und Polidocanol.
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Die Buschmücke ist eine besonders aggressive Stechmücke. Viele Leute reagieren auf ihre Stiche stärker als auf die der einheimischen Moskitos. Ermanno Vivian, Geschäftsführer und Inhaber der Drogerie Vivian in Luzern, weiss, wie Sie sich vor Mückenstichen am besten schützen können: Anti-Mücken-Sprays mit den Wirkstoffen Diethyltoluamid (DEET), Icaridin oder Sprays mit natürlichen Essenzen wie Zitronell-, Geranien- und Limonenöl auf die Haut oder Kleider sprayen. Der starke Geruch vertreibt die Stechmücken. Achtung: Anti-Mücken-Spray mit DEET kann Kunststoff in Kleidern und Schmuck angreifen. Tragen Sie deshalb besser keine Uhren mit einem Plastikarmband oder Kleider aus Kunstfasern. Bei Kindern ab zwei Jahren und Personen mit empfindlicher Haut eignen sich Cremen mit Icaridin. Diese schützen allerdings nur zwei bis drei Stunden. Danach erneut eincremen. Besonders praktisch für Kinder, die häufig draussen sind, sind Armbänder mit ätherischen Ölen wie Zitronella. Diese wirken zehn Tage lang. Zum Baden oder vor dem Schlafengehen sollten Kinder den Mückenschutz ausziehen, Duschen können sie damit problemlos. Tragen Sie Kleider mit langen Ärmel und langen Hosen. Bringen Sie Insektengitter an Fenstern an. Montieren Sie ein Moskitonetz über dem Bett. Wenn die Mücken trotzdem zustechen, können Sie mehr tun als schimpfen. Drogist Vivian hat ein paar Behandlungstipps auf Lager: Ein Mückenstich ruft eine lokale Entzündung und eine mehr oder weniger starke Schwellung hervor. Kühlen reduziert die Schwellung und lindert den Schmerz. Bloss nicht kratzen! Denn dadurch können Bakterien oder Viren in die
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Die Honigbiene
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Sie sind der Inbegriff des Fleisses: die Honigbienen (Apis mellifera). Sie leben in grossen Völkern, die fast wie ein eigener Organismus funktionieren. Als wichtigste Bestäuber sind Bienen der Schlüssel für die Nahrungsmittelproduktion. Ein Drittel unserer Lebensmittel – Gemüse, Früchte, Nüsse, Gewürze und Pflanzenöle – könnten ohne die Bestäubung durch Insekten gar nicht existieren. Doch seit ein paar Jahren stecken die Bienen in der Krise: Sie sterben, ganze Völker kollabieren. Schuld daran sind mehrere Faktoren. Zum Beispiel schwindende Lebensräume, Inzucht, der Klimawandel und Parasiten wie die Varroa-Milbe. Der Bienenkiller schlechthin sind aber im Übermass oder falsch eingesetzte Insektizide. Egal sein kann uns das nicht. Denn schon der Physiker Albert Einstein sagte: «Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen aus.»
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Mücken stehen auf Blutgruppe 0 Warum stechen Mücken mache Menschen eigentlich häufiger als andere? Die volkstümliche Erklärung mit dem «süssen Blut» ist ein Mythos. Genauso wie der Glaube, dass Frauen öfter als Männer geplagt werden. Einen zentralen Grund nebst Schweiss kennt der japanische Forscher Yohikazu Shirai: Menschen mit Blutgruppe 0 ziehen die Mücken doppelt so stark an wie Menschen mit Blutgruppe A. Auch auf Schwangere gehen Mücken vermehrt los. Sie haben eine erhöhte Körpertemperatur sowie eine hohe Kohlendioxidkonzentration in ihrem Atem. Das zieht Mücken magisch an. Schadenfreudige Männer können sich das Lachen gleich sparen. Denn auch wer Bier trinkt, ist häufiger Opfer von Blutsaugern. Eine Theorie ist die leicht erhöhte Hauttemperatur, die durch Biertrinken entsteht.
Auch Wespen lieben Wurst Was für ein schöner Spätsommerabend! Warme Temperaturen laden zum Grillieren im Garten ein. Doch kaum steht das Essen auf dem Tisch, sind auch schon die Wespen da. Entomologe Schmidt, der sich mit Insekten befasst: «Gemeine und Deutsche Wespe sind unsere beiden häufigsten Arten im Land und auch die lästigsten.» Aggressiv werden die Tiere aber nur, wenn sie sich gestört oder bedroht fühlen. Also nicht mit der Hand wild in der Luft herumfuchteln, das könnten die Wespen als Angriff verstehen und dann stechen. Also Ruhe bewahren. Doch was hält die Plagegeister fern? Kupfermünzen. «Erwärmtes Kupfer auf dem Tisch verteilt riecht für Wespen
Die Hornisse Sie greifen an, sie stechen, sie töten. Über Hornissen (Vespa crabro) kursieren die abenteuerlichsten Geschichten. Vielleicht sind es aber auch ihre beachtliche Grösse und die knallige gelb-schwarze Färbung, die manchen Menschen Angst einjagen. Dabei sind diese Tiere, die zur Familie der sozialen Faltenwespen gehören, nicht gefährlicher als andere Wespen. Im Unterschied zu vielen anderen Wespenarten spielen sie sogar eine wichtigere Rolle im Naturhaushalt: Als geschickte Jäger erbeuten sie zur Aufzucht ihrer Brut Insekten wie Heuschrecken, Fliegen, Schmetterlingsraupen – und sogar die lästigen Wespen. Bis zu 500 Gramm solcher Futtertiere kann ein Hornissenvolk im August täglich vertilgen. Wer also Hornissen in seinem Garten beherbergt, kann den Sommer ohne Wespen- und Fliegenplage geniessen.
unangenehm und hält sie auf Distanz», weiss der Experte aus Erfahrung. Wissenschaftlich ist dies allerdings nicht belegt. Auch Wasser mögen Wespen ganz und gar nicht. «Eltern können ihre Kinder daher mit einer Wasserpistole ausrüsten, mit der sie die Brummer nassspritzen können. Die Wespen hauen dann wirklich ab!»
re: «Beim Stechen gibt die Wespe ein Alarm-Pheromon ab, das den Feind markiert. Dann kann es vorkommen, dass sich auch andere Wespen auf den Gestochenen stürzen, vor allem in der Nähe des Nests.» Legen Sie sich also nicht mit den Tieren an.
Legen Sie sich nicht mit Wespen an
Die Furcht mancher Menschen vor Wespen und Bienen mag übertrieben sein. Doch ein Stich schmerzt zweifellos – und rund ein Prozent der Bevölkerung reagiert allergisch auf die Gifte. Dann ist sofortige Hilfe lebenswichtig. Für Allergiker kann ein einziger unbehandelter Stich, egal wo, tödlich sein. Sticht eine Wespe oder Biene einen Allergiker, kommt es meistens zu Hautrötungen, Schwellungen und Nesselsucht. In schweren Fällen kann der Betroffene erbrechen, Atemnot bekommen und sein Kreislauf kann sogar zusammenbrechen. Allergiker müssen deshalb ständig die Notfallapotheke mit sich führen. Bei Menschen ohne Allergie auf Wespen- und Bienengift sind einzelne Stiche kein Problem, «es sollen sogar erst mehrere Hundert Stiche lebensgefährlich sein», sagt Entomologe Marcus Schmidt. Es sei denn, der Stich ist im Hals- und Rachenraum. Drogist Ermanno Vivian: «Dann droht Erstickungsgefahr, weil die Atemwege zuschwellen können.» In diesem Fall sollten Sie umgehend einen Arzt konsultieren. Bienen- und Wespenstiche an ungefährlichen Körperstellen können Sie genau gleich wie Mückenstiche behandeln (siehe oben).
Die Wespen am Esstisch ganz zu vermeiden, ist aber häufig nicht möglich. Da bleibt nur eines: Das Feld räumen – und nach drinnen gehen. Abends sollten Sie das Licht erst anmachen, wenn Fenster und Türen geschlossen sind. Marcus Schmidt: «Licht lockt Wespen an.» Hat sich trotzdem ein Tier in der Wohnung verirrt, empfiehlt Schmidt, das Licht zu löschen, die Fenster zu öffnen und abzuwarten, bis es von alleine wieder rausfliegt. Wer versucht, eine Wespe aus dem Zimmer zu scheuchen, riskiert einen Stich. Oder vielleicht sogar mehre-
Die Deutsche und die Gemeine Wespe Bei uns kommen in Siedlungsnähe hauptsächlich sechs Faltenwespenarten vor. Die beiden häufigsten sind die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris). Auch wenn wir Menschen die Wespen eher nicht so mögen, ist es gut, sie zu haben. Wie Bienen, Schmetterlinge und Hummeln bestäuben sie Blütenpflanzen. Ausserdem jagen die Wespen viele Insekten und wirken dadurch regulierend auf die Insektenwelt. Das Erkennungsmerkmal der Wespen ist die schwarz-gelbe Zeichnung auf dem Hinterleib. Schwarz-gelb gemustert sind allerdings auch die harmlosen Schwebfliegen. Sie sind in der Regel aber kleiner als Wespen und können auch bei Wind konstant fliegen – also exakt auf einer Stelle verharren.
Bei einem Wespenstich richtig reagieren
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Die Asiatische Buschmücke Sie sticht nicht nur in der Dämmerung und in der Nacht, wie unsere einheimischen Mücken, sondern auch am Tag: die Buschmücke (Aedes japonicus). Sie lebt vor allem im urbanen Gebiet und teilweise im Wald – und ist grösser als die einheimische Hausmücke (und die eingewanderte Tigermücke). Die erwachsene Buschmücken hat, ähnlich wie die Tigermücke, auffällige helle Streifen am Körper und an den Beinen. Das ursprünglich aus Japan, Korea und China stammende Tier wurde 1998 in Amerika eingeschleppt und hat sich seither in 22 Staaten der Welt ausgebreitet. Die Mücke ist eine potenzielle Überträgerin von West-Nil-Fieber.
Bienengift ist gefährlicher als Wespengift Bienengift, medizinisch Apitoxin, ist das Gift der Honigbiene. Es ist eine Mischung verschiedener Sekrete. Die Biene spritzt es beim Stich mit einem Giftstachel dem Gegner ein. Eine Honigbiene kann etwa 0,1 Milligramm Gift abgeben – zehnmal mehr als eine Wespe (0,01 Milligramm), die ihren Stachel nach dem Stechen gleich wieder herauszieht. Sticht eine Biene zu, bleiben sowohl Stachel als auch ein Teil des Hinterleibs und der Giftblase in der Haut stecken. Damit nicht immer mehr Gift in die Wunde gelangt, sollten Gestochene den Bienenstachel seitwärts wegkratzen. Wenn Sie eine Pinzette haben, können Sie damit den Stachel packen und herausziehen, ohne die Giftblase zu berühren.
Oh Schreck, ein Wespennest! Ein Wespennest im Garten, auf dem Spielplatz oder an den eigenen vier Wänden? Das ist ein Fall für Schädlingsbekämpfer. Mit seinem Team siedelt er die Tiere um oder tötet sie wenn
nötig. «Schädlingsbekämpfer» Marcus Schmidt: «Sichtbare Nester gehören zu den weniger aggressiven Wespenarten, die wir normalerweise belassen – oder in ihren natürlichen Lebensraum umsiedeln.» Sind die Nester aber versteckt im Boden, im Dach oder Rolla-
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denkasten und belästigen die Wespen die Betroffenen, ist es sinnvoll, sie professionell zu entfernen. Denn dann handelt es sich um Nester der aggressiveren Arten, den Gemeinen oder Deutschen Wespen. In der Region Zürich kostet eine Bekämpfung je nach Aufwand zwischen 180 und 250 Franken. Für Personen, die ein Wespennest entdecken – egal wo –, gilt: «Mindestens drei Meter Abstand zum Nest halten. Dies, um die Einflugschneise nicht zu behindern», sagt Schmidt. Dasselbe gelte auch für Bienennester. Obwohl es diese fast nur beim Imker gibt, kommt es vor, dass sich die Tiere für kurze Zeit traubenförmig an Ästen oder Dachvorsprüngen niederlassen. Solche Schwärme muss ein Imker oder die Feuerwehr (kostenlos) einfangen. Für 10 Franken pro Kilo können die Imker der Feuerwehr die Bienen abkaufen. Text: Vanessa Naef Fotos: Flavia Trachsel, fotolia.com, wikipedia.com
Die Tigermücke Im tropischen Verbreitungsgebiet können sie Viruskrankheiten wie das Dengue- und das Chikungunyafieber übertragen: die Asiatischen Tigermücken (Stegomyia albopicta). Da der Asiat mit dem Güterverkehr verschleppt wurde, ist das Tier mittlerweile in zwölf europäischen Ländern anzutreffen. In der Schweiz fanden Experten den fünf bis zehn Millimeter grossen Moskito erstmals im Tessin. Das war 2003. Mittlerweile sind Eiablagen aber auch in der Deutschschweiz nachgewiesen worden. «Allerdings hat sich die Tigermücke da noch nicht etabliert», sagt «Schädlingsbekämpfer» Marcus Schmidt. Angst davor, mit dem Dengue- oder Chikungunyavirus infiziert zu werden, müsse man hierzulande zurzeit nicht haben. Schmidt: «Damit eine solche Krankheit übertragen wird, braucht es Leute oder Tiere, die diese aus dem Ursprungsgebiet mitbringen, und eine grosse Mückenpopulation. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist nicht sehr hoch.» Die in der Schweiz verzeichneten Fälle von Chikungunyafieber gehen auf Reiserückkehrer zurück. Dengue- und Chikungunyafieber sind in der Schweiz meldepflichtig.
Neues natürliches Mittel schlägt Mücken in die Flucht Sich für Stechmücken unsichtbar machen, das wünschen sich viele Mückengeplagte. Nun ist es Forschern der Universität Neuenburg gelungen, eine Mixtur aus ätherischen Ölen herzustellen, die das schafft. Die pfl anzlichen Wirkstoffe sind biologisch abbaubar und haben kaum Nebenwirkungen. Ein weiterer Pluspunkt: Die Duftstoffe wirken gegen mehrere Mückenarten, darunter auch jene, die Malaria übertragen. Laut WHO sterben jedes Jahr über 600 000 Menschen an Malaria. Welche Pflanzen genau die Mücken abwehren, bleibt vorerst ein Geheimnis. Die Forscher wollen nun noch herausfinden, wie sie die ätherischen Öle haltbar machen können. Denn diese verflüchtigen sich schnell. Ebenfalls noch offen ist, in welcher Form dieses Mittel in Zukunft zum Einsatz kommen soll. Möglich wären Anwendungen als Spray oder Lotionen.
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Süssstoff in Zahnpasten verhindert Karies Süssigkeiten, die die Zähne schützen? Das gibts. Der Zuckeraustauschstoff Xylit kommt sogar in Zahnpasten zum Einsatz.
Xylit in Zahnpasten reduziert die Anzahl von säuerlichen Bakterien in Zahnbelag und Speichel. Das Ergebnis: weniger Karies.
Süsses macht dick und schädigt die Zähne. Nicht immer. Der Zuckeraustauschstoff Xylit schützt die Zähne und setzt nicht an. Er ist aus der Familie der Zuckeralkohole (Alditole). Xylit hat einen um 40 Prozent geringeren Brennwert als Saccharose (Zucker). Das heisst, er hat 40 Prozent weniger Kalorien als Zucker. Damit unterscheidet sich Xylit von Süssstoffen wie Aspartam oder Saccharin, die gar keine Kalorien haben (siehe Kasten). Xylit kommt in der Natur vor, etwa in Früchten und Gemüse sowie in Bäumen wie Birke und Buche, wird aber auch industriell hergestellt.
Zuckeraustauschstoff in der Zahnpaste Xylit taugt nicht nur zum Süssen von Lebensmitteln, es wird auch gezielt in Zahnpflegeprodukten eingesetzt. Nicole Ochsner, Drogistin HF und Geschäftsführerin der Tanneck Drogerie in Döttingen (AG), kennt die Produkte und weiss um ihren guten Ruf: «Wir haben ab und zu Kundinnen und Kunden, die danach fragen. Die
Nachfrage ist aber eher klein.» Dabei gibt es Xylit-Zahnpasten schon ziemlich lange. Bereits 1970 forschten finnische Wissenschaftler zur karieshemmenden Wirkung von Xylit. Eine ihrer Erkenntnisse: Schon Kleinkinder ab dem dritten Lebensjahr können ihre Mundhygiene mit täglichem Xylitzucker-Genuss aufwerten. Inzwischen hat Finnland ganze Xylitprogramme für die Jugend ins Leben gerufen. «Xylitprodukte sind für alle geeignet», sagt auch Drogistin Ochsner. Doch wie funktioniert das – ein Zuckeraustauschstoff als Zahnpflegemittel? Im Gegensatz zu den anderen Zuckeralkoholen wie Sorbit, Isomalt oder Mannit können Kariesbakterien (Streptococcus mutans) und Milchsäurebakterien (Laktobakterien) Xylit nicht verarbeiten. Die Bakterien nehmen den Zuckeraustauschstoff zwar auf. Doch das Xylit blockiert den Energiestoffwechsel, und das Bakterium verhungert. So reduziert sich die Anzahl von säurebildenden Bakterien in Zahnbelag (Plaque) und Speichel. Wer regelmässig Xylit anwendet, verringert neben der
Menge auch das Anhaften der Plaque. Diese wird also leichter entfernbar. Das Resultat: weniger Karies. Untersuchungen zeigen ausserdem: Wer nach zucker- oder stärkehaltigen Nahrungsmitteln Xylit zu sich nimmt, produziert weniger Säure im Mund. Xylithaltige Kaugummis oder Pastillen nach dem Essen helfen also nicht nur gegen Mundgeruch, sondern schützen auch den Zahnschmelz. Es gibt sogar Studien, die zeigen, dass Xylit die Remineralisation der Zahnsubstanz fördern soll. Wie aber sieht es mit Nebenwirkungen aus? Schliesslich ist von Zuckeraustauschstoffen bekannt, dass sie Blähungen oder sogar Durchfall verursachen können (siehe Kasten). Sind Xylit-Zahnpflegeprodukte diesbezüglich bedenklich? Drogistin Nicole Ochsner: «Nein. Das ist kein Problem. Erstens ist die Menge an Xylit in der Zahnpasta sehr klein. Und zweitens wird Zahnpasta ausgespuckt und nicht verschluckt.» Text: Dr. sc. nat. Julia Burgener / Bettina Epper Foto: fotolia.com
Süss- und Zuckeraustauschstoffe Die Lebensmittelindustrie setzt schon lange Süssungsmittel ein. Davon profitieren nicht nur Diabetiker, sondern auch Linienbewusste. Es gibt Süssungsmittel mit Kalorien (Zuckeraustauschstoffe) und ohne (chemische Süssstoffe). Zuckeraustauschstoffe sind zum Beispiel Glukose, Saccharose, Fruktose, Laktose, Maltose, Invertzucker, Stärkezucker und Zuckeralkohole wie Xylit, Sorbit, Mannit, Laktit oder Isomalt. Zu den Süssstoffen zählen Saccharin, Cyclamat, Aspartam und Acesulfam-K. Beide Ersatzzucker haben neben den Vorteilen auch Nachteile: Künstliche Süssstoffe sind umstritten.
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Wenn die Verdauung streikt Sodbrennen, Verstopfung, Durchfall: Wenn Magen oder Darm rebellieren, ist schnelle Hilfe gefordert. Gesunde Ernährungs- und Lebensgewohnheiten und pflanzliche Mittel sind die beste Medizin für einen Bauch, der bestimmt nicht verstimmt ist. Damit die Verdauung reibungslos funktioniert, müssen wir uns regelmässig bewegen, genug trinken und ballaststoffreich ernähren. Ballaststoffe, vor allem in Vollkornprodukten, Früchten, Gemüse und Hülsenfrüchten enthalten, sind der Schlüssel zu einer geregelten Verdauung. Helfen diese Massnahmen alleine aber nicht, um den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen, bietet die Drogerie eine breite Palette an pflanzlichen Präparaten. Diese unterstützen das Wohlergehen unseres Verdauungsapparats sowohl in akuten Situationen als auch längerfristig.
Sodbrennen vermeiden Unser Magensaft enthält ungefähr 0,5 Prozent Salzsäure. Diese tötet Bakterien ab, die mit der Nahrung eingedrungen sind, und hilft, Eiweissstoffe chemisch zu zerlegen. Im Normalfall spüren wir nichts von der Säure im Magen. Schliesst aber die Magenklappe ungenügend oder wird zu viel Säure gebildet, fliesst der Magensaft in die Speiseröhre zurück. Es kommt zu Sodbrennen («Magenbrennen») – man spricht auch von saurem Aufstossen. Im Akutfall helfen Arzneimittel aus der Drogerie, sogenannte Antazida, welche die Magensäure binden. Die Veränderung von Lebensgewohnheiten kann eine dauerhafte Besserung herbeiführen. So zum Beispiel hilft es, wenn man nur kleine, gut gekaute Bissen schluckt, den Konsum kohlensäurehaltiger Getränke reduziert, Bohnenkaffee durch Getreidekaffee ersetzt, das Rauchen einschränkt und beim Liegen den Oberkörper leicht erhöht lagert.
lungen abbauen. Gewürze wie Kümmel, Fenchel oder Anis regen die Produktion der Verdauungssäfte an und wirken somit blähungswidrig. Man kann sie den Speisen beimischen oder als Tee geniessen. Apropos Tee: Pfefferminz- oder Schafgarbentee unterstützt die Leber-Galle-Funktion und verbessert dadurch die Verdauungsleistung.
Verstopfung lösen Oft mit einem Ballaststoffmangel verbunden ist die Verstopfung (weniger als drei Stuhlentleerungen pro Woche oder erschwerter, harter Stuhlgang). Für schnelle Erleichterung bei kurzzeitiger Anwendung sorgen pflanzliche Abführmittel, beispielsweise mit Sennesblättern und Faulbaumrinde. Zur längerfristigen Unterstützung der Verdauung eignen sich pflanzliche Quellmittel wie Flohsamenschalen oder Leinsamen, die offen und als Fertigprodukte erhältlich sind.
Durchfall stoppen Bei Durchfall (mehr als drei wässrige oder breiige Stühle pro Tag) steht der Ausgleich des Flüssigkeits- und Mineralsalzverlustes im Mittelpunkt, am besten mit Elektrolytpräparaten in Form von Tabletten oder gebrauchsfertigen Lösungen. Kohletabletten bremsen akuten Durchfall. Diese sollten jedoch nur für
Blähungen lindern Vorwiegend ernährungsbedingt sind Beschwerden wie ein aufgedunsener Bauch, Völlegefühl und Blähungen. Grund dafür ist häufig eine übermässige Gasbildung beim Abbau von Nahrungsmitteln im Darm. Als Soforthilfe eignen sich spezielle Arzneimittel, die Gasansamm-
Verstopft? Pflanzliche Abführmittel mit Sennesblättern sorgen für Erleichterung.
kurze Zeit eingenommen werden. Heilpflanzen wie Fenchel und Kümmel wirken entspannend und krampflösend auf den Darm. Schwarzer Tee oder getrocknete Heidelbeeren beruhigen den Darm und wirken antibakteriell und leicht schmerzlindernd. Eine leicht verdauliche Kost mit Kartoffelbrei, Haferschleim und Zwieback schont den Darm. Tritt nach einem Tag keine Besserung ein, sollten vor allem kleine Kinder und ältere Menschen den Arzt aufsuchen. Tritt der Durchfall als Begleiterscheinung einer durch Bakterien oder Viren verursachten Magen-Darm-Grippe auf, ist aufgrund der Ansteckungsgefahr auf gründliche Hygiene zu achten. Eine Magen-Darm-Grippe respektive ein Durchfall kann die empfindliche Darmflora durcheinanderbringen, hilfreiche Darmbakterien zerstören, das Immunsystem schwächen. Hier helfen Milchsäurebakterien oder medizinische Hefe (Tabletten oder Kapseln) wieder zu einem gesunden Darm und guter Verdauung. Text: Menta Scheiwiler Sevinç Foto: fotolia.com
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Luftmaschen im Kopf? «Gebrauche dein Gehirn, oder die Denkleistung nimmt ab», sagt Neuropsychologe Peter Brugger.
Heute schon selbst gedacht? Computer nehmen uns viel Denkarbeit ab, machen uns dadurch dumm? Nicht wenn wir unser Gehirn trainieren wie unsere Muskeln. Der Mensch mag es bequem. Nebst dem Streben nach Wohlstand und Reichtum ist die schiere Bequemlichkeit wohl eine der stärksten Triebfedern für Erfindungen und technische Entwicklungen wie Maschinen und Computer. Eine eigenstän-
dige Disziplin ist dabei die Entwicklung künstlicher Intelligenz: Die Frage nach Intelligenz bei Mensch und Maschine beschäftigt die Wissenschaft bereits seit Jahrzehnten. Nachdem die erste Anfangseuphorie der 50er-Jahre etwas abge-
flacht war, ist der Enthusiasmus unter den Wissenschaftlern für dieses Thema neu erwacht, sogar die «New York Times» hat dem Thema neulich eine mehrteilige Artikelserie mit dem Titel «Artificial Intelligence is here» gewidmet.
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vergleicht. Bei diesem Test führt ein Mensch via Maschine mit zwei ihm unbekannten Teilnehmenden eine Unterhaltung. Er sieht oder hört seine Gesprächspartner nicht. Der eine Interviewpartner ist ein Mensch, der andere eine Maschine. Beide müssen den Interviewer nun davon überzeugen, dass sie denkende Menschen sind. Kann dieser nach dem Test nicht klar sagen, wer Mensch und wer Maschine war, gilt der Test als bestanden – und die Maschine als gleich intelligent wie ein Mensch. Bis heute arbeiten die Forscher an immer intelligenteren Computern.
Bald schon Roboter, die Gefühle zeigen?
Was eigentlich ist künstliche Intelligenz?
Gehirn ist fast unschlagbar Trotz bahnbrechender Erfolge im Bereich der künstlichen Intelligenz ist Richard Hahnloser davon überzeugt, dass Menschen fast alles besser können als Maschinen: «Scheinbar einfache V V
Künstliche Intelligenz definiert Prof. Dr. Richard Hahnloser, Neurowissenschaftler am Institut für Neurowissenschaften der Universität Zürich, als «Computer-Intelligenz», also nicht menschliche Intelligenz: «Um künstliche Intelligenz mit menschlicher Intelligenz zu vergleichen, beziehen sich Forscher bis heute auf den sogenannten Turing-Test.» 1950 hat Alain Turing einen Test entwickelt, der das Denkvermögen von Computern und Menschen
«Schon heute gibt es Autos, die Geschwindigkeitstafeln selber lesen oder Gefahren auf der Strasse erkennen – und bald werden diese Autos auch entsprechend darauf reagieren können», sagt Hahnloser. Das Potenzial, wie künstliche Intelligenz das menschliche Leben vereinfachen kann, ist also noch lange nicht ausgeschöpft. Womit dürfen wir in Zukunft also rechnen? In der Robotik-Wissenschaft werden seit ein paar Jahren Wesen entwickelt, die Gefühlsmimik imitieren. «Das geht so weit, dass bei einem menschlichen Gegenüber als Reaktion Gefühle auftreten können», weiss der Experte. Die Wissenschaftler beschäftigen sich zudem mit der Entwicklung neuartiger Computerarchitekturen, wie beispielsweise künstliche Hörschnecken, die Geräusche aufnehmen. Oder originelle Kameras, die wie das menschliche Auge Bilder speichern. Richard Hahnloser: «Um künstliche Intelligenz möglichst naturgetreu zu erzeugen, sollten Computer Signale von aussen idealerweise so empfangen, wie es ein Mensch mit seinen Sinnesorganen tun würde.» Dadurch, so hoffen die Forscher, läuft die Informationsaufnahme und -verarbeitung von Anfang an so ab wie im menschlichen Gehirn.
Gehirntraining macht wach im Kopf Ganz nach dem Motto «Fitness beginnt im Kopf» können ein gutes Gedächtnis, logisches Denken und eine schnelle Auffassungsgabe gezielt trainiert werden.
_ Spielen Sie einmal pro Woche
mit jemandem ein Brett- oder Kartenspiel. Denn beim Jassen beispielsweise trainieren Sie auf spielerische Weise eine Vielzahl an Gedächtnisfunktionen.
_ Überlegen Sie sich eine Zahlenabfolge und repetieren Sie diese rückwärts. Beispiel: 2564 – 4652.
_ Versuchen Sie, Wörter rückwärts zu buchstabieren. _ Oder versuchen Sie, folgende Aufgaben zu lösen:
Das ABC ist nicht nur Kindersache, es hilft auch Erwachsenen, ihre Denkfähigkeit zu steigern. Definieren Sie ein Thema, das Ihnen Spass macht, und sagen Sie mit Wörtern aus dem Gebiet das ABC auf. Hier ein Beispiel mit Tieren: Affe, Biber, Chihuahua, Dachs usw.
_ Konzentriert lesen. Versuchen
Sie, den folgenden Text zu lesen – alle Wörter sind rückwärtsgeschrieben: riW nessüm thcin nebualg, ssad ella rednuW red rutaN run ni neredna nrednäL dnu neliettleW neies. eiS dnis llarebü. rebA neginejeid, eid snu nebegmu, nethca riw thcin, liew riw eis nov tiehdniK na hcilgät nehes. Lösung: Wir müssen nicht glauben, dass alle Wunder der Natur nur in anderen Ländern und Weltteilen seien. Sie sind überall. Aber diejenigen, die uns umgeben, achten wir nicht, weil wir sie von Kindheit an täglich sehen. Autor: Johann Peter Hebel (1760–1826)
_ Mit Memofit-Trainings auf der
Gesundheitsplattform vitagate.ch vitagate.ch/de/gesund – leben/konzentration/ memofit
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Konzentration fördern mit Ginkgo biloba Um Ihre grauen Zellen auf Trab zu halten, hilft besonders Ginkgo biloba. Extrakte aus der mehr als 200 Millionen Jahre alten Baumart verbessern die Blutzufuhr zu Geweben und Organen und wirken vitalisierend. In Ginkgo biloba sind ausserdem wichtige Bioflavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) enthalten. Diese binden freie Radikale, die sich im menschlichen Körper befinden und für die Zellschädigung verantwortlich sind. Die gebundenen Radikale können anschliessend vom Körper ausgeschieden werden. Als Radikalfänger trägt Ginkgo biloba unter anderem zum Schutz der Zellen bei.
Dinge wie das Erkennen eines neuartigen Tieres auf einem Bild, das Entwerfen eines Hauses oder Erkennen von Zusammenhängen sind bis heute rein menschliche Fähigkeiten.» Wenn es allerdings um die Menge an Speicher und sofort abrufbaren Daten geht, ist ein Computer dem Menschen weit überlegen. Was aber darüber hinaus geht, wie zum Beispiel Sinngebung oder die Kreation von etwas Neuem, ist für Computer bisher unmöglich. Oder wie Hahnloser es formuliert: «Ein Computer kann nicht über seinen eigenen Schatten springen.» Nun wäre es doch logisch, menschliche und künstliche Intelligenz optimal zu kombinieren und zu nutzen. In vielen Lebensbereichen ist das der Fall: Computer nehmen uns bestimmte Arbeiten wie Kopfrechnen, das Schreiben von Hand oder eine weite Reise zwecks Austausch von Informationen ab. Dadurch wird im Hirn Platz frei, um sich neue Fähigkeiten anzueignen. «Allerdings stelle ich fest, dass die wenigsten – mich eingeschlossen
– den Zeitgewinn, den uns Computer bescheren, für kreative Aktivitäten nutzen. Auch die Freizeit verbringen wir grösstenteils vor dem Rechner», so der Neurowissenschaftler. «Und Fähigkeiten, die wir nicht mehr oder immer weniger brauchen, verkümmern mit der Zeit.»
Pflanzenpower fürs Gehirn Wer sein Gedächtnis zusätzlich unterstützen und stärken möchte, kann sich auf bewährte Präparate aus der Drogerie verlassen. Der diplomierte Drogist Eugen Jud, Geschäftsführer der Drogerie Jud am Morgenthal in Zürich-Wollishofen, empfiehlt Pflanzenextrakte aus Ginkgo (dazu mehr im Kasten), Ginseng und Rosenwurz, kombiniert mit Vitalstoffen wie beispielsweise B-Vitaminen, den Aminosäuren L-Glutamin, L-5HTP und Phosphatidylserin sowie Coenzym Q10 und Omega-3-Fettsäure DHA. «In der richtigen Kombination und Dosis stärken diese Stoffe das Gehirn besonders effektiv», so Drogist Jud. Ebenso wichtig sei es, ausreichend zu trinken und vollwertige Kohlenhydrate zu essen. «Nur bei konstanter Versorgung mit Glukose kann das Gehirn seine volle Leistungsfähigkeit entfalten.» Lesen Sie auf Seite 28, wie unser Gehirn funktioniert. Text: Anania Hostettler / Redaktion: Vanessa Naef
Bleiben Sie fit im Kopf Um ein Leben lang fit im Kopf zu bleiben, gibt es nur eines: «Gebrauche dein Gehirn, oder die Denkleistung nimmt ab», sagt Prof. Dr. phil. Peter Brugger, Neuropsychologe an der Klinik für Neurologie am Universitätsspital Zürich. Ein Gehirn ist wie ein Muskel, den man auch trainieren sollte. Brugger empfiehlt, sich immer mal wieder Aufgaben zu stellen, die einem nicht so geläufig sind. Wer zum Beispiel noch nie gewandert ist, sollte mal eine Wanderung unternehmen. Wer noch nie ein dickes Buch gelesen hat, könnte sich darin versuchen. «So bleibt das Gehirn flexibel.» Mehr dazu im Kasten auf Seite 23.
Fotos: Flavia Trachsel, fotolia.com
Mehr Wissen: Lernen Sie mehr über die Funktionsweise des Gehirns und besuchen Sie einen der zahlreichen Anlässe und Aktivitäten am Brain Festival 2014 in der Schweiz. Die Aktivitäten reichen vom begehbaren Hirn, über den Brain Bus, kulturelle und sportliche Events bis hin zu Brain Concerts und Referaten, unter anderem zum Thema künstliche Intelligenz. Scannen Sie den Code mit einem QR-Reader.
Gingko – die bäumige Kraft gibt’s ab 2. Juni auch im Radio. «Zwei Minuten für Ihre Gesundheit» mit Themen rund um Prävention, Selbstmedikation und Wohlbefinden. Jede Woche auf ausgewählten Radiostationen und vitagate.ch. Die Themen des Monats und die Liste der Sender finden Sie auf Seite 14.
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Gedächtnis t Konzentration t Lernvermögen t
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Kreuzworträtsel 5/14 Das richtige Lösungswort lautete «VERLETZUNG». Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Korrespondenz wird keine geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Unserem D Wie funktioniert unser Gehirn? Wie entstehen unsere Gedanken? Wie können wir fühlen oder handeln? Kommen Sie mit auf eine Expedition durch unsere Schädelhöhle. Was passiert im Gehirn? Das Gehirn ist die Zentrale unseres Nervensystems. Es steuert alle lebenswichtigen Körperfunktionen und ermöglicht die Wahrnehmung und Reaktion auf Sinneseindrücke, Denken, Sprechen und Entscheidungsfindung sowie die Koordination vieler verschiedener Bewegungen. Das Gehirn wiegt durchschnittlich 1,4 Kilogramm und befindet sich in der Schädelhöhle. Es besteht aus Milliarden von Nervenzellen (Neuronen) und Stützzellen (Gliazellen). Die Weiterleitung von Botschaften von einem Teil der Nervenzelle zu einer anderen erfolgt durch elektrische Signale. Botschaften von einer Nervenzelle zur anderen werden durch chemische Reaktionen übermittelt. Die Komplexität der Verbindungen zwischen verschiedenen Nervenzellen im Gehirn ist enorm: Oft gehen Nervenzellen 10 000 oder mehr Verbindungen mit anderen Nervenzellen ein.
Das Gedächtnis Menschen erlangen Wissen und speichern dieses als Erinnerung in ihrem Gehirn. Die Lern- und Denkfähigkeit hängt also eng mit dem Erinnerungsvermögen zusammen. Unser Gehirn ist in drei Arten von Erinnerungsvermögen einteilbar: das Ultrakurzzeitgedächtnis (einige Millisekunden bis Sekunden), das Kurzzeitgedächtnis (einige Sekunden bis Minuten) und das Langzeitgedächtnis (einige Tage bis Jahre). Das Gedächtnis als
Das Gehirn eines erwachsenen Mannes wiegt durchschnittlich 1375 Gramm, das einer Frau 1245 Gramm. Das Frauengehirn bringt die gleiche Leistung bei weniger Gewicht – das nennt man Effizienz.
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enkapparat auf der Spur Ganzes kann nicht nur einem einzigen Gehirnareal (siehe Detailansicht) zugeschrieben werden – vielmehr ist es ein Zusammenwirken der verschiedenen Gehirnbereiche, welche das Gedächtnis ausmachen. Nicht nur Dinge zu speichern, sondern auch zu vergessen, gehört zu diesem Prozess. Das Vergessen von Erlerntem schafft Raum für neue Lernerfahrungen.
Was tut dem Gehirn gut? Hanspeter Michel, dipl. Drogist HF von der Drogerie Michel in Teufen, hat einige Tipps für ein gut funktionierendes Gehirn zusammengestellt: Ungesättigte Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) sind für eine optimale Gehirnentwicklung bereits während der Schwangerschaft und in der Schulzeit essenziell. Fischölpräparate sind aber auch im Erwachsenenalter unbedingt zu empfehlen und gehören – wo nicht beinhaltet – zu jedem «Stärkungsmittel» dazu. Extrakte aus Ginkgo biloba fördern Hirndurchblutung und Sauerstoffzufuhr. Dadurch werden Konzentration und Merkfähigkeit nachweislich verbessert. Ginkgoextrakte wirken antiarteriosklerotisch, das heisst, sie verbessern die
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Blutfliesseigenschaften in den Gefässen und eignen sich zudem zur Behandlung von Schwindel und Ohrensausen (Tinnitus). Essenzielle Vitalstoffe wie die Aminosäure Glutamin oder Phosphatidylserin beeinflussen den Energiestoffwechsel im Gehirn positiv. Sie eignen sich bei geistiger Erschöpfung vor oder dank Direktgranulaten während Prüfungen und im Schulalltag. In der Drogerie gibt es rezeptfreie Arzneimittel (Glutaminsäure) und zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel (Phosphatidylserin) mit diesen Wirkstoffen. Wichtig sind vor allem genügend Schlaf, viel Bewegung an der frischen Luft sowie regelmässiges «Hirntraining», wie etwa Schachspielen, Kreuzworträtsel oder Sudokus.
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Einsteins Gehirn Dr. Thomas Harvey führte nach Albert Einsteins Tod 1955 die Autopsie an dessen Körper durch, um festzustellen, woran dieser gestorben war. Besondere Aufmerksamkeit widmete er dabei Einsteins Gehirn: Dieses musste sich doch von einem «normalen» Gehirn unterscheiden, dachte Harvey. Er spritzte Formalin in die Arterien, legte das Organ
dann in eine konservierende Lösung – und stellte fest: Einsteins Gehirn sah aus wie jedes andere auch. Harvey startete einen zweiten Versuch. Sorgfältig vermass er Einsteins Denkapparat und zerschnitt ihn in 240 nummerierte Scheiben. Einige der Scheiben gab er an befreundete Wissenschaftler weiter. Einige behielt er für sich. Angeblich soll ein Arzt in Chicago eine solche Scheibe gar als Weihnachtsgeschenk erhalten haben. Erst 1996 veröffentlichte Harvey einen Aufsatz zu seinen Ergebnissen aus den Forschungen an Einsteins Gehirn. Das Resultat: Einsteins Gehirn besass weder mehr noch grössere Nervenzellen als ein übliches Gehirn. Die Forscherin Marian Diamond hatte bei der Erforschung «ihrer» Scheibe dagegen festgestellt, dass das Verhältnis zwischen Glia zellen und Neuronen in einer bestimmten Region des Scheitel- oder Parietallappens leicht erhöht war. Was dies aber genau bedeutet, ist bis heute unklar – und damit auch, wie Albert Einsteins aussergewöhnlicher Intellekt zustande kam. Text: Ann Schärer Illustration: Christian Kitzmüller
Das Gehirn im Detail
_ Das Grosshirn ist der grösste Teil des Gehirns. Es macht insgesamt mehr als 40 Prozent der Gehirnmasse aus. Das Grosshirn ist verantwortlich für die visuelle Wahrnehmung, das Erinnerungsvermögen, den Tastsinn und das Sprachverständnis. Doch auch die Koordination von Bewegungsabläufen, das Denken an sich, das Verhalten und die Persönlichkeit sind hauptsächlich im Grosshirn anzusiedeln.
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Der Hirnstamm geht direkt in das Rückenmark über, und so werden Sinnesinformationen vom Rückenmark über den Hirnstamm zum Gehirn geleitet. Umgekehrt werden vom Gehirn motorische Befehle via Rückenmark in den gesamten Körper geleitet. Er enthält viele wichtige Reflexzentren zur Steuerung lebenswichtiger Funktionen wie Herzschlag und Atmung.
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Das Zwischenhirn besteht aus zwei Hauptbereichen: dem Thalamus und dem Hypothalamus. Der Thalamus hat etwa die Grösse einer Walnuss und ist für die Weiterleitung von Sinnesinformationen zu verschiedenen Regionen der Grosshirnrinde zuständig. Der Hypothalamus befindet sich auf der Unterseite des Thalamus. Er bildet das Kontrollzentrum für Körperfunktionen wie Essen, Trinken, Abwehr und Reproduktion, ist aber auch an Emotionen wie Angst und Wut beteiligt.
_ Das Kleinhirn ist für die Steuerung von Bewegungen sowie für das Körpergleichgewicht zuständig. Es reagiert höchst sensibel auf übermässigen Alkoholkonsum, welcher zu Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen führt.
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30 _ DROGISTENSTERN 6/14 Gefäss und Venenspezialist Torsten Willenberg gehört zum Nachfolgeteam des Venenchirurgen Dr. Andreas Oesch. Dieser hat das Oesch-Häklein, ein wichtiges Venenoperationsinstrument, entwickelt.
«Die Vererbung spielt eine zentrale Rolle» Krampfadern sind weitverbreitet und vor allem eines: äusserst unschön anzusehen. Gefährlich sind sie selten. Doch gibt es durchaus Gründe, für eine Venenoperation, sagt Venenspezialist Privatdozent Dr. med. Torsten Willenberg. Was ist eine Krampfader? Dr. Torsten Willenberg: Der Wortteil «Krampf» kommt ursprünglich vom althochdeutschen «krumm». Eine Krampfader ist eigentlich eine «Krummader», hat also mit Krämpfen direkt nichts zu tun. Solche krummen Venen sind äusserlich gut als Erhebung erkennbar. In «Krummadern» sind die Venenklappen, welche das Blut herzwärts fliessen lassen, kaputt. Kann das Blut nicht mehr optimal zum Herzen transportiert werden, entsteht eine Stauung. Das Blut sammelt sich an und wird so zur «Krampfader» – auch Varize genannt. Die Venenklappen sind ein ausgeklügelter Mechanismus, mit welchem die Venen es schaffen, Blut gegen die Schwerkraft zur Sauerstoffversorgung in Richtung Herzen fliessen zu lassen. Dabei sind drei Faktoren wesentlich beteiligt: Das Herz verursacht mit den Pumpstössen eine Art Sog. Durch den Wechsel von Über- und Unterdruck beim Atmen entsteht ebenfalls eine Art Sog.
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_ Durch das Anspannen der Muskulatur wird Blut zum Aufwärtsfliessen gebracht. Dies wird auch Muskelpumpe genannt. Ist die Neigung zu Krampfadern vererbbar? Ganz klar ja. Das Erbliche steht bei dieser Krankheit im Vordergrund. In der Regel ist bei Betroffenen mindestens ein Eltern- oder zumindest Grosselternteil ebenfalls betroffen. Doch es gibt Faktoren, welche diese Beschwerden verstärken: vor allem stehende, aber auch ausschliesslich sitzende Berufe. Dazu kommt als Risikofaktor das Übergewicht, denn dies erhöht den Blutdruck und verengt die Venen. Positiv beeinflussen kann man Venenerkrankungen durch Bewegung (Laufen, Spazieren etc.) oder Liegen. Bewegung tut den Venen grundsätzlich gut, da so der Blutfluss erleichtert wird. Was sollte man zudem über Varizen wissen?
Bei Krampfadern ist häufig das oberflächliche Venensystem betroffen. Das oberflächliche Venensystem ist für den Blutrückfluss zum Herzen nicht wichtig und nur zu etwa 5 bis 10 Prozent daran beteiligt. Deshalb werden diese Venen auch häufig bei Bypassoperationen, bei Gefässoperationen nach einem Herzinfarkt, verwendet. Unsere oberflächlichen Venen sind also eine Art Ersatzteillager. Deshalb würde man niemals empfehlen, die breiteren Venen, Hauptvenen genannt (wenn sie gesund sind), aus kosmetischen Gründen zu entfernen. Denn sie können einmal wichtig sein, zum Beispiel für Bypassoperationen. Krampfadern allerdings können dafür nicht gebraucht werden und dürfen entfernt werden. Besenreiser, das sind gut sichtbare Äderchen ohne medizinisch bedenklichen Hintergrund, können auch nur aus kosmetischen Gründen entfernt werden – denn sie haben keine weitere Verwendung. Sie werden je nach Grösse durch Verödung oder mittels Laser entfernt. Bei Krampf-
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aderoperationen werden immer nur die betroffenen Bereiche entfernt. Diese werden vorgängig via Ultraschalluntersuchung bestimmt.
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Welches sind die häufigsten Komplikationen von Venenoperationen? Diese sind insgesamt sehr selten. Ab und zu kommen Nervenverletzung vor, da Venen und Nerven oft nahe beieinanderliegen und deshalb beim Eingriff verletzt werden. Dies kann zu Empfindungsstörungen führen. Wie kann man Krampfadern vorbeugen? Wichtig ist, das Normalgewicht zu halten und sich ausreichend zu bewegen.
Auch wenn die erbliche Komponente sehr stark ist, können die Beschwerden so positiv beeinflusst werden. Durch den Verzicht aufs Beine-Übereinanderschlagen ist – wissenschaftlich gesehen – keine Prävention möglich. Denn es konnte nie wissenschaftlich erwiesen werden, dass das Überkreuzen der Beine die Entstehung von Krampfadern begünstigt. Andererseits ist klar, dass nach einigen Stunden des Beine-Überkreuzens die Venen eine Art leichte Quetschung erfahren, welche sicher nicht gesund ist für die Venen. Was halten Sie von Stützstrümpfen? Wichtig ist, dass es nicht einfach Stützstrümpfe sind, sondern medizinische Kompressionsstrümpfe. Ideal im Falle von Varizen sind solche der Klasse II. Damit ist die Symptomatik von Varizen gut behandelbar. Sie sind vielleicht auch gut geeignet, um neuen Varizen nach OpeV V
Wann wird eine Operation unumgänglich? Es gibt zwei medizinische Gründe für eine Operation: Beim Patienten entstehen Beschwerden (Schmerzen, Kribbeln, Gefühlsstörungen, Krämpfe …) Diese Beschwerden machen sich typischerweise am Ende des Tages bemerkbar und werden durch das Hochlagern der Beine gelindert. Hautveränderungen. Wenn eine Schwellung am Bein (vor allem im Bereich des Knöchels) entsteht und bei Druck mit dem Finger eine klar sichtbare Delle zurückbleibt. Dies beweist eindeutig, dass ein erhöhter Venendruck im Bein gegeben ist. Doch auch in diesem Fall muss nicht immer sofort operiert werden. Regelmässige Überprüfung durch einen Spezialisten ist jedoch zentral.
Grundsätzlich gilt: Mit Varizen kann man gut leben, und sie sind in der Regel nicht gefährlich. Trotzdem sollte man auf der Hut sein und das letzte Stadium von Krampfadern, das offene Bein, eine nässende, offene Wunde am Unterschenkel, die nicht abheilt, unbedingt vermeiden. Krampfadern erhöhen auch nicht zwingend das Thromboserisiko, wie häufig vermutet wird. Auch bei Venenentzündungen gilt: Immer besser von einem Experten abklären lassen.
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rationen vorzubeugen, bewiesen ist das allerdings nicht. Und: Auf längeren Flugreisen würde ich solche Strümpfe jeder und jedem empfehlen, da in diesen Situationen das Thromboserisiko für alle erhöht ist. Sind Frauen stärker von Krampfadern betroffen als Männer? Nein. Varizen kommen bei beiden Geschlechtern etwa gleich häufig vor. Dass oft der Eindruck entsteht, mehr Frauen seien betroffen, hat sicher mit ästhetischen Gründen zu tun. Frauen reagieren schneller, wenn sie eine unschöne Veränderung an den Beinen entdecken.
_ Bei einer leichten Venenentzündung haben sich homöopathische Mittel bewährt. Allen voran eine Mischung aus Vipera, Lachesis und Apis. Auch spagyrische Essenzen leisten wertvolle Dienste gegen Venenentzündungen. Hier vor allem Propolis, Belladonna und Aesculus. Halten die Beschwerden längere Zeit an oder verstärken sie sich, kontaktieren Sie unbedingt Ihren Hausarzt. Unterstützt werden die Beinvenen bei ihrer Arbeit durch die Muskulatur der
Beine. Deshalb ist es wichtig, die Beine möglichst viel zu bewegen. Gehen Sie viel zu Fuss und nehmen Sie die Treppe statt den Lift. Ebenfalls gut für die Venen sind Wandern, Fahrradfahren und Schwimmen. Wer eine sitzende Tätigkeit ausübt, sollte öfters mit den Beinen wippen. Am besten steht man ab und zu auf und stellt sich auf die Zehenspitzen oder geht kurze Strecken auf den Fersen.
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Text: Ann Schärer Fotos: Corinne Futterlieb
Erfolgreiche Venenoperationsinstrumente
Gesunde Venen, ein Leben lang Monica Meier, dipl. Drogistin HF und Inhaberin der Drogerie Meier Römertor in Oberwinterthur, weiss, was unseren Venen guttut. Lesen Sie ihre Tipps: Es gibt hilfreiche Kuren mit Rosskastanienblüten-Extrakten. Sie lindern Venenentzündungen und unterstützen den Venentonus. Dadurch können Varizen eingeschränkt werden. Äusserlich hilft ein Venengel mit Mäusedornextrakt. Der Extrakt wird aus dem frischen Wurzelstock der Mäusedorns (Ruscus aculeatus) gewonnen und mit natürlichem Heparin ergänzt. Dieser Extrakt wirkt entzündungshemmend, abschwellend und verbessert die Venenfunktion. Venöse Stauungen werden merklich gelindert und der Rückfluss des venösen Blutes verbessert. Bei Besenreisern empfiehlt die Drogistin, die Beine kalt abzuduschen. Danach die Beine mit einem sanften Massagehandschuh trocken reiben und anschliessend mit Schüssler-Salz-Bodylotion Nr. 1 & 11 eincremen.
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Das Oesch-Häklein: Dr. med. Andreas Oesch erklärt die Entstehung des OeschHäkleins, eines wichtigen Venenoperationsinstruments, welches er entwickelte: «1984 besuchte ich den eigentlichen Erfinder der Venenhäkchen, den Dermatologen Robert Müller in Neuenburg. Sein Häkchen war aus einer zerlegten Billigpinzette gemacht und musste nach jedem Eingriff über dem speziell dazu vorhandenen Bunsenbrenner neu zurechtgebogen werden. Die Firma Tüscher in Bern fertigte 1984 nach einem von mir gelieferten Plastikmodell ein widerstandsfähiges Exemplar (‹Häklein No 1›), welchem später zwei feinere Versionen folgten. Die drei Häklein werden seit 1984 von der Firma Tüscher hergestellt und weltweit vertrieben.» Der PIN-Stripper: Dr. med. Andreas Oesch: «Nach den positiven Erfahrungen mit dem Häkli versuchte ich, den sehr traumatisierenden Strippingvorgang, bei dem Betroffene in 25 bis 30 Prozent der Fälle mit Nervenverletzungen rechnen müssen, zu verfeinern. So entstand der PIN-Stripper. Ein Venenoperationsinstrument, das bis zu zehnmal weniger zu Begleitverletzungen führt. Der erste Schritt war eine Verkleinerung der 8 bis 18 Millimeter durchmessenden ‹Sondenköpfe›, mit welchen beim klassischen Stripping die Vene aufgefädelt wird. Mit diesem Schritt liessen sich die Begleitverletzungen deutlich verringern. Die weitere Entwicklung war eine komplette Umstellung des Strippingverfahrens: Die Vene wird umgestülpt und durch ihren Innenraum nach aussen gezogen. Da zudem die Länge des Strippings frei gewählt werden kann und das Herausziehen der Sonde durch einen nur vier Millimeter langen Stich erfolgt, welcher nicht genäht werden muss, sind sowohl postoperative Schmerzen wie kosmetisches Resultat deutlich besser als bei konventionellen Methoden.»
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Guter Rat rund um die Uhr Sie haben eine Frage rund um Gesundheit, Selbstmedikation und Prävention? Die qualifizierten Expertinnen und Experten von vitagate.ch beantworten Ihre Fragen persönlich, prompt und kostenlos. Im Drogistenstern veröffentlichen wir eine Auswahl der aktuellen Fragen und Antworten. Ich muss immer wieder Kortison einnehmen. Beim letzten Mal habe ich innerhalb von drei Monaten 20 Kilo zugenommen. Nun muss ich wieder Kortison schlucken und befürchte, wieder zuzunehmen. Ich habe mir darum vorgenommen, auf alle Süssigkeiten zu verzichten, sehr viel zu trinken und mich weiterhin mit viel frischem Gemüse, viel Fisch, wenig Fleisch und viel Vollkorn zu ernähren und die Portionen klein zu halten. Was können Sie mir ansonsten raten?
Ich bin 73 Jahre alt und habe schon mein ganzes Leben lang mit Verdauungsproblemen zu kämpfen. In meinem Berufsleben gab es Zeiten, in denen Verstopfung und unregelmässiger Stuhlgang an der Tagesordnung waren. Kürzlich erlitt ich einen Hinterwand-Herzinfarkt. Jetzt, nach Spital und Reha, muss ich täglich acht Tabletten schlucken. Nun ist mein Darm noch empfindlicher geworden. Gerne würde ich mein Problem mit einer Darmsanierung in den Griff bekommen. Was raten Sie mir?
Huminsäurepräparate Bilden ein gesundes Darmepithel und stabilisieren die Darmflora Wirken fungizid, antibakteriell, antiviral, antiphlogistisch Sind immunmodulierend Wirken verdauungsfördernd, da sie die Resorption essenzieller Nahrungskomponenten verbessern und Gärungsprozessen vorbeugen
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Probiotika Helfen, die Darmflora aufzubauen Stärken das Immunsystem Hemmen das Wachstum schädlicher Bakterien
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Präparate mit Aminosäuren Helfen, Schwermetalle aus dem Körper auszuscheiden Reduzieren die toxische Wirkung von Medikamenten, bakteriellen Giften und Schwermetallen Unterstützen die Fettverdauung (Taurin) Liefern Energie für die Zellen der Darmwand und die Immunzellen Wirken antioxidativ auf Darm und Leber
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Denise Egli, Drogistin EFZ und Vitalstofftherapeutin Denise Egli: Bei der Einnahme von Kortison ist die Gewichtszunahme grundsätzlich eine unangenehme Nebenwirkung. All die Ernährungsmassnahmen, die Sie sich vorgenommen haben, sind sicher sehr sinnvoll und wirken einer Gewichtszunahme entgegen. Ich würde Ihnen auch moderate Bewegung an der frischen Luft anraten. Weiter empfehle ich Ihnen, einen Stoffwechsel- oder Frühjahrskur-Tee (½ bis 1 Liter pro Tag) einzunehmen, damit Ihre Entgiftungsorgane besser arbeiten (zur Ausscheidung des Kortisons). Denken Sie auch an eine ausreichende Kalziumversorgung (Brausetabletten oder Tabletten), da Kortison dem Körper Kalzium raubt.
Andrea Ullius, eidg. dipl. Drogist Andrea Ullius: Es könnte sein, dass die Medikamente selber die Darmprobleme hervorrufen. Das müssen Sie mit Ihrem Arzt abklären. Wenn immer möglich sollten Sie auf Abführmittel verzichten. Für eine Darmsanierung empfehle ich Ihnen folgendes Vorgehen:
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Was wollen Sie wissen? Stellen Sie unseren Experten Ihre Fragen. Unsere Fachpersonen finden Sie unter www.vitagate.ch/de/expertenrat/uebersicht, oder fotografieren Sie mit Ihrem Smartphone den QR-Code. Nach Eingang der Mail wird diese von der Redaktion an die jeweilige Fachperson zur Beantwortung weitergeleitet. Sie können Ihre Frage aber auch per Post schicken: Schweizerischer Drogistenverband, Expertenrat, Nidaugasse 15, Postfach 3516, 2500 Biel 3. Ihre Fragen werden anonymisiert veröffentlicht. Der Service ist kostenlos.
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Juckreiz zwischen den Beinen – ein Pilz? Kaum im Badeparadies angekommen, juckts und brennts zwischen den Beinen. Schuld daran ist womöglich ein Scheidenpilz. Wer seine Abwehrkräfte auf Trab hält und ein paar Regeln befolgt, beugt dem lästigen Feriensouvenir vor. Fast nichts kann einer Frau die gute Sommer- und Badelaune derart verderben wie ein Scheidenpilz. Meist macht er sich mit geröteter und geschwollener Schleimhaut im Intimbereich, mit unangenehmem Jucken, Brennen oder mit bröckeligem Ausfluss bemerkbar. «Pilzerreger finden in warmer und feuchter
Umgebung ideale Bedingungen vor», erklärt Bettina von Seefried, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in Zürich. «Meist trifft die Vaginalmykose Frauen, deren Immunsystem zum Beispiel durch Antibiotika, Stress oder hormonelle Schwankungen geschwächt ist.»
Scheidenpilz ist nicht sexuell übertragbar Vaginalmykose ist eine durch den Hefepilz Candida verursachte Infektion der Intimschleimhaut. Candida ist bei jeder Frau Teil der Scheidenflora und damit immer in geringer Zahl vorhanden. «Erst wenn dieses natürliche Gleichgewicht
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Ergänzung der Reiseapotheke. Gut zu wissen ist zudem, dass Scheidenpilz während einer Schwangerschaft keine Gefahr für das Kind darstellt und genau gleich behandelt werden kann wie bei anderen Frauen.
Finger weg von Intimdeos!
Wo es warm und feucht ist, fühlen sich Pilzerreger wohl. Eine wichtige Regel, die vor Scheidenpilz schützt: Nach einem Schwumm nasse Badehose immer ausziehen, um den böse Keimen in der Bikinizone zu entkommen.
gestört ist, können Keime sich übermässig vermehren und Infektionen auslösen», so die Expertin von Seefried. Die Symptome einer Vaginalmykose können das Wohlbefinden einer Frau zwar beeinträchtigen. Sie ist aber eine an sich harmlose Infektion. «Bis zu zwei Vaginalmykosen pro Jahr können durchaus vorkommen und sind noch kein Grund zur Beunruhigung», so die Gynäkologin. Viele Frauen schämen sich, wenn sie einen Scheidenpilz haben, und befürchten gar, von ihrem Partner des Fremdgehens bezichtigt zu werden. Zu Unrecht, denn: «Die Vaginalmykose ist grundsätzlich keine sexuell übertragbare Krankheit, da diese Keime bereits im Scheidenmilieu vorkommen», hält von Seefried fest. Richtig behandelt klinge die Infektion innerhalb von zwei bis drei Tagen wieder ab. Deshalb seien rezeptfrei erhältliche Antipilzmittel für Frauen auch eine gute
Scheidenpilz ist nicht nur im Sommer ein Thema. Gerade Frauen in der Menopause oder in den Wechseljahren, deren Schleimhäute dünner und trockener werden, sind anfälliger. Und weil die Scheidenflora der meisten Frauen sensibel auf Reizungen reagiert, ist besonders bei der Körperpflege Vorsicht geboten. «Zahlreiche Frauen fürchten, gerade im Sommer durch schlechten Körpergeruch aufzufallen, und neigen zu einer übertriebenen Intimhygiene», sagt von Seefried. Sie warnt deshalb vor Vaginalspülungen und Intimdeos. «Diese Produkte reizen die Schleimhäute und machen sie anfälliger für eine Infektion, wie zum Beispiel den Scheidenpilz.» Eine angemessene Intimhygiene mit Wasser und dafür vorgesehenen milden Produkten sei völlig ausreichend. Die Gynäkologin rät zu sanften Waschlotionen auf Milchsäurebasis. «Pilze mögen kein saures Umfeld und können sich darin nicht vermehren.»
Kein Eintritt für böse Keime Auch Nadia Minder, diplomierte Drogistin HF und Inhaberin der Bahnhof-Drogerie Worb, empfiehlt ihren Kundinnen Produkte auf Milchsäurebasis. «Neben Waschlotionen gibt es sogar praktische, einzeln abgepackte Reinigungstüchlein für unterwegs. Ich empfehle den Frauen, auch ein Milchsäuregel in die Ferien mitzunehmen, das das Scheidenmilieu intakt hält und die Schutzbarriere der Schleimhaut aufbaut.» Neben aggressiven Reinigungsprodukten erhöhen auch Textilien, die nicht atmungsaktiv sind, wie synthetische Unterwäsche oder hautenge Hosen, das Risiko einer Scheidenpilzerkrankung. Tanga und Stretch-Jeans sollten während den Sommerferien also besser zu Hause bleiben. Und nicht vergessen: Nasse Badesachen nach dem Sprung ins kühle Nass immer ausziehen, damit sich in der Bikinizone gar nicht erst ein für Pilze optimales, feuchtwarmes Klima entwickeln kann.
Gestärkt in den Urlaub Um das Immunsystem schon vor den Badeferien zu stärken, gibt es mehrere Möglichkeiten. «Wir machen zum Beispiel gute Erfahrungen mit Schüssler-Salz. Die Nummern 4, 8 und 12 bilden das sogenannte Schleimhaut-Trio und stärken die Barrierefunktion der Scheidenflora», sagt Nadia Minder. Auch Echinacea-Tropfen können präventiv gute Dienste leisten. Der Wirkstoff aus dem Sonnenhut helfe den Abwehrkräften bei der Bekämpfung von Keimen aller Art, erläutert Minder. Weitere Heilpflanzen, die sich positiv und stärkend auf den Intimbereich auswirken, seien die Kapuzinerkresse oder die Traubensilberkerze. Beginne man etwa einen Monat vor der Abreise mit der Einnahme der genannten Präparate, sei man bereits vor Ferienbeginn gut geschützt. «Wenn es Frau trotz aller Vorsicht doch erwischt und sie die Vaginalmykose mit einem Antipilzmittel behandelt, sollte sie daran denken, die Scheidenflora mit Milchsäuregel wieder aufzubauen, sobald die Symptome abklingen», empfiehlt Nadia Minder. «Da durch die Antipilzmittel das Jucken rasch verschwindet, denken viele Frauen schnell einmal, alles sei wieder im Lot. Dabei ist die Schleimhaut nach einer überstandenen Pilzinfektion immer noch geschwächt.» Nadia Minder: «Erst wenn das Milieu wieder im Gleichgewicht ist, ist die Gefahr einer erneuten Pilzinfektion gebannt.» Text: Monika Bettschen Foto: panthermedia.net
Mehr Wissen: Natürlich gegen Scheidenpilz: Lesen Sie auf vitagate.ch, wie ätherische Öle oder Schüssler Salze dem Jucken den Garaus machen. Scannen Sie den Code mit einem QR-Reader.
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Blut spenden rettet Leben Am 14. Juni findet zum zehnten Mal der weltweite Blutspendetag statt. Viele Menschen, die noch nie Blut gespendet haben, fürchten sich vor Schwindelanfällen und anderen negativen Folgen. Das muss nicht sein: Spender erhalten nach der Blutabnahme eine kleine Mahlzeit zur Stärkung. Und pflanzliche Präparate aus der Drogerie helfen bei Übelkeit und Kreislaufproblemen. Rund 350 000 Mal spendeten die Schweizer im letzten Jahr Blut. Das hört sich nach viel an, ist aber nötig, um den stetigen Bedarf an Blutkonserven zu stillen. Wenn das Blut seine Aufgaben im Körper nicht mehr richtig wahrnehmen kann, wie das häufig nach Unfällen, inneren und äusseren Blutungen sowie Operationen der Fall ist, wird eine Bluttransfusion lebenswichtig. Auch Organverpflanzungen werden durch Blutübertragungen erst möglich. Und bei Krebserkrankungen spielt Spenderblut ebenfalls eine wichtige Rolle. Deshalb sind erkrankte oder verletzte Personen auf Menschen angewiesen, die ihnen einen Teil ihres Bluts spenden. Aber nicht jedes Blut passt in jeden Körper: Auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen befinden sich unterschiedliche Merkmale, welche vererbt werden. Für die Blutübertragung spielen die sogenannten Antigene A und B eine Rolle: Antigene sind Substanzen, die die Bildung von Antikörpern bewirken und auch die Blutgruppe bestimmen. Antigen A B A und B Keines
Blutgruppe A B AB 0
Laut der Wissenschaft könnten diese vier Varianten, die von den Eltern genetisch übertragen werden, evolutionär bedingt sein, um den Körper vor speziellen Krankheitserregern zu schützen. Zur wei-
Martin Trachsel (53), Bern Ich spende pro Jahr viermal Blut. Es schadet mir nicht, es kostet nichts – und hilft anderen. Kürzlich hatte ich meine 60. Spende.
teren Unterscheidung wird zudem häufig das Rhesusantigen, ein Oberflächenmerkmal der roten Blutkörperchen, zur Blutgruppenerkennung hinzugezogen. Menschen mit diesem Merkmal werden als Rhesus-positiv bezeichnet. Blut ohne dieses Antigen ist Rhesus-negativ. Die Kenntnis der Blutgruppen des Spenders und des Empfängers ist bei einer Blutspende zentral: Die Merkmale der Blutgruppen müssen übereinstimmen, sonst setzt sich eine lebensgefährliche Abwehrreaktion im Empfänger in Gang. Bei Übertragungen müssen ausserdem die beiden Rhesusfaktoren gleich sein.
Wie läuft das Spenden ab? Blut spenden ist in jedem Blutspendezentrum möglich. Gemeinsam mit Samaritervereinen veranstalten auch mobile Equipen Blutspendeaktionen in zahlreichen Ortschaften. Nachdem der Spender einen Fragebogen beantwortet hat, klären Fachpersonen seine Spendetauglichkeit ab. Das gespendete Blut soll sowohl für einen etwaigen Empfänger maximal sicher sein, aber auch der Spender soll durch die Blutabgabe nicht gesundheitlich beeinträchtigt sein. Blut spenden darf jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren mit einem Körpergewicht über 50 Kilogramm. Zur Blutspende nicht zugelassen werden unter anderem Personen, die einem deutlich erhöhten Risiko ausgesetzt sind, sich mit einer gefährlichen Infektionskrankheit (HIV, Hepatitis u. a.) anzustecken. Weil ab 1980 bei mehreren Personen in Grossbritannien und Irland eine Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auftrat und eine Übertragung über Blut nicht ausgeschlossen werden kann, werden Personen, die seit 1980 Blut erhalten haben, vorsichtshalber nicht zur Blutspende zugelassen. Im Anschluss legt sich der Spender auf eine Liege, wo ihm das Spendepersonal über die Armvene in etwa zehn Minuten
knapp einen halben Liter Blut entnimmt. Diese Menge kann der Körper problemlos und in kurzer Zeit wieder ausgleichen. Der Spender sollte sich nach der Blutabgabe noch etwas ausruhen. Er erhält auch eine kleine Mahlzeit zur Stärkung. Damit der Körper den Blutverlust besser ausgleichen kann, rät Nicole Bühler von der Langgass-Drogerie in St. Gallen zu einem pflanzlichen Eisenpräparat in Kapsel- oder flüssiger Form. Eine ausgewogene Ernährung spielt dabei ebenfalls eine wichtige Rolle. Vitaminreiche Kost mit einem Fleischanteil ist ideal für Blutspender. Durch eine Kombination eisenhaltiger und Vitamin-C-reicher Lebensmittel kann die Eisenaufnahme erheblich gesteigert werden. Ebenso empfiehlt Bühler spagyrische
Lukas Oesch (24), Bern Eigentlich könnte ich öfters Blut spenden. Denn das ist eine gute Sache.
Essenzen wie Rosmarin, Steinklee oder Arnika, welche das Gefässsystem aktivieren und die Fliesseigenschaften des Bluts verbessern. Eine Enzian-Essenz stärkt zudem den Kreislauf und hilft ausserdem gegen eine mögliche Übelkeit nach der Blutspende. «Eine solche Mischung kann auch bereits vor der Blutspende wohltuend wirken», sagt die Drogistin.
Ein wichtiges flüssiges Organ Ungefähr fünf bis sechs Liter Blut fliessen im Körper eines erwachsenen Menschen. Es übernimmt als «flüssiges Organ» le-
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Wer Blut spendet, muss sich von einem halben Liter Blut verabschieden. Das hört sich nach viel an, ist aber unproblematisch. Unser Körper kann diese Menge schon in kurzer Zeit wieder ausgleichen.
benswichtige Aufgaben. Das Blut besteht aus Blutzellen, zu denen die roten und weissen Blutkörperchen sowie die Blutplättchen zählen. Die roten Blutkörperchen versorgen jede Zelle des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen und transportieren nach Verbrauch die entstandenen Abfallprodukte ab. Als Teil unseres Abwehrsystems zerstören die weissen Blutkörperchen Krankheitskeime und schützen den Körper vor wiederholten Angriffen der gleichen Keime. Die Blutplättchen spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und bewahren den Körper bei kleineren Verletzungen vor Blutverlust. Das Plasma, welches zu 90 Prozent aus Wasser besteht, macht
Michèle Glauser (28), Bern Gerne würde ich regelmässig Blut spenden. Allerdings reise ich sehr oft – und darf dann meistens aufgrund von Infektionsgefahr und Krankheiten über längere Zeit kein Blut spenden.
den restlichen Teil des Bluts aus. Darin gelöst sind Salze, Zucker, Fette, Proteine, Hormone, Vitamine, Mineralstoffe, Gase und Abfallprodukte des Stoffwechsels. Ebenfalls transportiert das Plasma die Blutzellen im Organismus. Das Blut reguliert ausserdem die Körpertemperatur: Sie entsteht vor allem in arbeitenden Zellen und beträgt beim Menschen etwa 37 Grad. Das Blut befördert die Wärme durch den ganzen Körper zu allen Organen. Wird es dabei zu warm, erweitern sich die Blutgefässe der Haut, sodass die Wärme abstrahlen kann.
Was geschieht mit dem Blut nach der Spende? Nach der Abgabe wird das Blut in einem Beutel aufbewahrt, der eine Substanz enthält, die Gerinnung im gespendeten Blut verhindert. Jede Blutspende wird im Labor auf verschiedene Erreger untersucht. Finden sich solche, wird die Spende sofort vernichtet. Nach der Untersuchung wird das Blut in rote Blutkörperchen, Plasma und Blutplättchen – sogenannte Blutprodukte – aufgeteilt, denn «Vollblut wird in der Schweiz seit Langem nicht mehr angewendet», er-
klärt Dr. Rudolf Schwabe, Direktor Blutspende SRK Schweiz. Die Patienten erfahren dadurch eine wirksamere Behandlung, und die übrigen Blutprodukte können für weitere Patienten eingesetzt werden. Text: Carmen Hunkeler / Fotos: Corinne Futterlieb
50 000 Blutstammzellspender in der Schweiz Hoffnung für kranke Menschen: Neu sind 50 000 Menschen bereit, bei Bedarf Blutstammzellen zu spenden. Dies teilte die Blutspende SRK Schweiz mit. Innert weniger Jahre konnte die Zahl der Spender von rund 20 000 mehr als verdoppelt werden. Blutstammzellen, auch hämatopoetische Stammzellen genannt, sind der Ursprung aller Blutzelltypen. Nach der Teilung einer Blutstammzelle können die Tochterzellen unterschiedlich spezialisierte Blutzellentypen produzieren.
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Ausblick Juli/August 2014
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Sauber vom Scheitel bis zum Schritt Wie pflege ich mein bestes Stück?
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Davon erzählt Marvin Maggi, ein junger Drogist, der selbst von der schlimmsten Akneform betroffen war. Er weiss ganz genau, was hilft und Narben vorbeugt.
Sommer, Sonne, Sonnenbrand Schützt Fensterglas vor Sonnenbrand? Muss ich mich eincremen, wenns draussen bewölkt ist? Lösen Sie das Sonnenschutz-Quiz im kommenden Drogistenstern.
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Akne raubt Jugendlichen Lebensqualität
Mit dem Auto zur Schule Für Experten ist das nicht die Lösung.
Impressum 34. Jahrgang
Auflage: 221 605 Exemplare (WEMF-Beglaubigung 12/13), 880 000 Leser (MACH Basic) Herausgeber: Schweizerischer Drogistenverband, Nidaugasse 15, Postfach 3516, 2500 Biel 3, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogistenverband.ch, www.drogerie.ch Geschäftsführung: Martin Bangerter Redaktion: Heinrich Gasser (hrg), Chefredaktion und Leiter Publikumsmedien, h.gasser@drogistenverband.ch; Vanessa Naef (vn), Chefredaktorin Stv., v.naef@drogistenverband.ch; Bettina Epper (epp), b.epper@drogistenverband.ch; Denise Muchenberger (dmu), d.muchenberger@drogistenverband.ch; Ursula Kuntosch (uku), u.kuntosch@drogistenverband.ch Fachliche Beratung: Julia Burgener (Wissenschaftliche Fachstelle SDV); Andrea Ullius (Drogist HF) Fotografinnen: Corinne Futterlieb; Flavia Trachsel Verkauf und Sponsoring: Monika Marti, Leiterin Verkauf, Vertrieb und Sponsoring, m.marti@drogistenverband.ch; Nicolas Bobillier, n.bobillier@drogistenverband.ch; Claudia Graness, Anzeigenadministration, Telefon 032 328 50 51, inserate@drogistenverband.ch Layout: Claudia Luginbühl Abonnemente: Jahresabonnement Fr. 26.– (10 Ausgaben, inkl. MWSt.); Telefon 071 274 36 13, Fax 071 274 36 19, abo@drogistenstern.ch Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen Titelbild: fotolia.com Bestellen Sie jetzt kostenlos eine Ausgabe des Drogistensterns via E-Mail an info@drogistenverband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.
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