Juni / Juli 2019
DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie
Dossier «Draussen»
Ab ins Freie! Anis, Fenchel & Co.
Verdauungshelfer ätherische Öle Männer- vs. Frauenhaut
Der kleine feine Unterschied
Glückszahl eingeben und gewinnen! Freude, Glück und grosse Gefühle: Mit der Geburt eines Kindes sind viele schöne Emotionen verbunden. Vielleicht ist das Geburtsdatum Ihres Babys ja eine Glückszahl: Finden Sie es heraus und nehmen Sie teil am grossen Wettbewerb von vitagate.ch und der Holle baby food! Tragen Sie das Geburtsdatum Ihres Kindes mit Jahrgang 2015 oder jünger auf vitagate.ch ein und gewinnen Sie einen Sofortpreis. Nehmen Sie auch an der Hauptverlosung teil und gewinnen Sie mit etwas Glück den Hauptpreis, einen Familienkurzurlaub im Swiss Holiday Park in Morschach* oder einen von neun Drogerie-Gutscheinen im Wert von CHF 50. Teilnahmeschluss: 30. Juni 2019 *3 Übernachtungen im Familien-Appartement für 2 Erwachsene mit 2 Kindern (bis 15 Jahre) inkl. Sportpass für die gesamte Familie.
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pflanzliches Arzneimittel mit Pinienrindenextrakt bei venösen Stauungen und Krampfadern bei Schwellungen und Schweregefühl in den Beinen stärkt und schützt die Blutgefässe
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Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.
Susanne Keller
Susanne Keller
DOSSIER
Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch
Immer wieder montags
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Warum Draussensein gesund ist Rasche Hilfe für unterwegs Fünf Tipps gegen Muskelkater
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Kurz & knapp Mitmachen & gewinnen
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Männer- vs. Frauenhaut
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Natürliche Verdauungshelfer
Warum Männer andere Pflegeprodukte brauchen als Frauen Ätherische Öle wirken krampflösend und entspannend Wenn die Augen rot sehen
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Der perfekte Sommergenuss!
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Sommer, Sonne, Schweissfüsse …
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Pilze von Kopf bis Fuss
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Was Sie schon immer über die Blase wissen wollten …
Jetzt gibt es wieder Erbeeren So schaffen Sie das Übel aus der Welt Was gegen die unangenehmen Infektionen hilft … aber nie zu fragen wagten Produkte aus der Drogerie iStock.com/fotostorm
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Draussen
28 Bindehautentzündung
Susanne Keller
Ich bin eine Lundistin. Diesen Titel habe ich mir verliehen in Anlehnung an die Wandergruppe namens Jeudisten des Schweizer Alpen-Clubs (SAC). Sie heissen so, weil sie jeden Donnerstag (französisch Jeudi) wandern gehen. Man sagt, das liege daran, dass früher viele SAC-Mitglieder Ärzte waren, die am Donnerstag frei hatten und somit Zeit, in die Berge zu gehen. Ich bin keine Ärztin, sondern Journalistin und habe am Montag (französisch Lundi) frei. Und, Sie ahnen es, ich gehe jeden Montag wandern. Ob Sonne, Regen, Schnee oder Sturm, ich bin immer draussen unterwegs. Kann ich einmal nicht losziehen, geht es mir die ganze Woche schlecht. Mir fehlen die Stunden, die ich einsam irgendwo übers Gelände gehe. Warum mir die Natur so wohl tut? Im Dossier «Draussen» ab Seite 6 finden Sie Antworten – und vieles mehr. Und nach dem Wandern eine feine Bratwurst vom Grill, mmh. Wie es richtig geht, verrät uns der Grillprofi auf Seite 9. Und wenn es dann zum Dessert noch Erdbeeren (Seite 30) gibt, dann kann der Dienstag und mit ihm die Arbeitswoche kommen.
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Kurz & knapp
Gewinnerin Ryffel’sWettbewerb
Ausreichend Schlaf ist für das Immunsystem und die Abwehr von Krankheitserregern wichtig. Wie genau Schlaf bestimmte Immunfunktionen beeinflusst, ist jedoch noch nicht wissenschaftlich geklärt. Wissenschaftler der Universität Tübingen und der Universität Lübeck haben nun in einer Studie einen neuen Mechanismus nachgewiesen, über den der Schlaf das Immunsystem fördert. Die Forscher konnten an Probanden zeigen, dass bereits nach drei Stunden ohne Schlaf die Funktion der T-Zellen beeinträchtigt war. Das sind die weissen Blutzellen, die für die Bekämpfung von Erregern zuständig sind. www.uniluebeck.de
Die Gewinnerin des Wettbewerbs aus dem Drogistenstern Februar/März steht fest. Rosi Schoch aus Hallau (SH) hat den Hauptpreis gewonnen: Aktivferien von Markus Ryffel’s GmbH. Herzlichen Glückwunsch!
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Schlaf ist die beste Medizin
Gewinnerinnen und Gewinner Tanzwettbewerb Käru Abächerli aus Giswil (LU), Silvana Fischer aus Steinmaur (ZH) und Trudy Arnold aus Altdorf (UR) haben beim Wettbewerb im Drogistenstern Februar/März einen Schnuppertanz kurz gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!
bewährt Hilft bei offenen Wunden und stumpfen Verletzungen. Similasan Wundheilspray, Arnica Plus Globuli und Arnica Plus Spray mit Arnica aus Wildsammlung. Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Similasan AG 4 KURZ & KNAPP
2018 ist mit «Ally Science» eine neuartige Forschungsplattform für Allergien gestartet. Das Prinzip: Pollenallergiker geben via Smartphone-App ihre Symptome ein. Die Daten fliessen in die Forschung. Längerfristiges Ziel ist eine Plattform für Umweltepidemiologie und Frühwarnsysteme für Pollenaller giker. Die erste Projektphase ist positiv verlaufen, wie die Initiatoren mitteilen. Knapp 8000 Menschen haben über 24 000 Mal ihre Symptome eingetragen. Die gesammelten Daten zeigen: Es gibt eine gute Übereinstimmung zwischen den pflanzenartspezifischen Pollenprognosen von Meteo Schweiz und den Rückmeldungen der Teilnehmenden. Jetzt geht «Ally Science» in eine zweite Phase mit einer weiterentwickelten App und der Verbindung zu Technologien, die Pollen belastung in Echtzeit messen. Infos und App-Download: www.allyscience.ch www.allyscience.ch
vecteezy.com, Ally Science
Gelungener Start für Allergie-App
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Liste mit den zehn wichtigsten Gesundheitsbedrohungen für das Jahr 2019 veröffentlicht: • Luftverschmutzung und Klimawandel • Nichtübertragbare Krankheiten (Diabetes, Krebs usw.) • Globale Influenza-Pandemie • Fehlender Zugang zu medizinischer Versorgung aufgrund von Krisen und Konflikten • Gegen Medikamente resistente Viren und Bakterien • Ebola und andere Superkeime • Lückenhafte Primärversorgung • Impfskepsis • Dengue-Fieber • HIV und Aids www.who.int
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Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) bietet ein neues Instrument an, mit dem Seniorinnen und Senioren ihre Fahreignung selber prüfen können. Der Check umfasst sechs Themenblöcke: Als Fahrzeuglenker auf der Strasse, Sehvermögen, Denkvermögen, Fitness, Gesundheit, Medikamente und Alkohol. Jedes Kapitel enthält mehrere Fragen. Wer ehrlich und selbstkritisch antwortet, werde heikle Punkte für die eigene Fahr sicherheit rasch erkennen, schreibt die BfU. Die Selbstbeurteilung kann man online (www.fahrsicherheitscheck.ch) ausfüllen oder als gedruckte Version kostenlos bei der BfU bestellen. www.bfu.ch
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Fahrfitness im Bedrohte Seniorenalter Gesundheit
SCHMERZ LASS NACH! Weleda Arnica-Gel bei Prellungen Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Weleda AG, Schweiz
DOSSIER
DRAUSSEN «Zufrieden jauchzet Gross und Klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!» Was der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe seinen Faust in der gleichnamigen Tragödie während eines Spaziergangs ausrufen lässt, belegen mittlerweile wissenschaftliche Studien: Der Aufenthalt draussen in der Natur ist heilsam und beugt Krankheiten vor. Kommen Sie mit auf einen Ausflug nach draussen. Auf die Pirsch nach den Gründen, warum die Natur so wohl tut, begab sich Bettina Epper
Schon
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Minuten im Grünen senken das Stresslevel nachweislich.
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In der Schweiz gibts
65 000 km Wanderwege und 71 400 km Strassen.
15 % der Kinder in der Schweiz spielen nie draussen.
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GESUNDES GRÜN Natur entspannt, Natur tut gut. Also: Ab nach draussen!
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DOSSIER
Natur und Mensch Einst war die Natur für den Menschen gefährlich, dann machte er sie sich zu Untertan, um schliesslich zu entdecken, dass er ohne sie nicht leben kann. Eine kurze Reise durch die Geschichte einer wechselhaften Beziehung.
DIE LUST NACH EIN BISSCHEN GRÜN
Die Natur ist dem Menschen eine schreck liche Feindin. Sie reisst ihn in den Tod, wenn die Erde bebt oder eine Lawine ins Tal stürzt. In Wäldern lauern Wölfe, in Meeren schwimmen Ungeheuer, in Wüs ten droht der Verdurstungstod. Lange Zeit fürchtete der Mensch das wilde Draussen und flüchtete es, wann immer es ging. Die Natur ist dem Menschen eine wun derbare Freundin. Sie ernährt ihn, schenkt ihm Früchte, Gemüse, Getreide … Dies machte sich der Mensch zunutze und be gann, die Natur zu beackern, ihr mehr und mehr Nahrung und Bodenschätze ab zutrotzen. Städte wuchsen, Menschen standen lange Stunden in Fabriken. Die
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Das Asphaltgrau der Städte weckt die Sehn sucht nach der Natur.
Welt um sie herum wurde grauer und grauer. Und mit den Städten, mit dem Grau und der Arbeitslast wuchs die Sehnsucht nach der Natur. Der Mensch erkannte, dass es ihm guttut, in Wiesen zu spazie ren, an Flüssen entlang zu schlendern, in Wäldern durchzuatmen (siehe auch Arti kel auf Seite 22). Doch Glück allein genügt dem Men schen nicht mehr. Ein Spaziergang im Wald langweilt. Aug und Aug mit der wilden Natur will der Mensch bestehen: «Mit dem Quad durch die Wüste heizen. Die Landschaft aus dem Heissluftballon entdecken. (…) Die Dünen mit Fatbike
und Sandboard bezwingen. Dich wage mutig beim Skydiving aus dem Flugzeug schmeissen. (…) Die Grenzen (…) setzt nur Du allein» (Werbung für eine Reise nach Namibia). Der Mensch sucht die Schrecken der Natur, wo es nur geht. Und für alle, die dann doch ein biss chen Angst haben, sich den Naturgewalten zu stellen, baut der Mensch Hallen mit Skipisten und Glaskuppeln mit Meeres stränden. Die erste Schneehalle in Deutsch land war prächtig: «Es gab richtige Sesselund Schlepplifte, im unteren Bereich Förderbänder für die Kleinsten, und so gar Tannen säumten den Pistenrand.» Quellen: https://wedesigntrips.com/de/afrika/ namibia/abenteuerreise / Verein für Volksgesund heit Zürich / Historisches Lexikon der Schweiz / www.deutsches-museum.de / Claudia Mäder: «Wir und die Natur. Die Geschichte einer Hassliebe», NZZ Geschichte, 2017 / Gregor Schiemann: Natur, Technik, Geist: Kontexte der Natur nach Aristoteles und Descartes in lebensweltlicher und subjektiver Erfahrung, De Gruyter, 2005 / Erika Hickel: «Tod der Natur. Frauen, Ökologie und w issenschaftliche Revolution», Vortrag an der Technischen Universität Braunschweig, 1983 / Prof. Dr. Jürgen Moltmann: Herr und Eigen tümer der Natur, akademieintegra.wordpress.com, 2012 / Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: Schellings Idee einer Naturphilosophie. Ein noch heute herausforderndes Projekt. Information Philoso phie, 27. Jahrgang, Heft 2, Juni 1999 / Goddemeier, Christof: William Harvey (1578–1657): Die Ent deckung des Blutkreislaufs, Deutsches Ärzteblatt, 2007 / www.welt.de / www.snowtrex.de
Schwimmen macht Spass. Wer keinen See oder Fluss in der Nähe hat, muss dafür auf die Badi ausweichen, wo das Wasser mit Chlor oder anderen Chemikalien behandelt wird. Das ist wichtig zur Desinfektion, kann aber die Haare reizen, austrocknen und spröde werden lassen. Drogist HF Patrick Thurner aus der Drogaria Surses rät, sich deshalb nach dem Bad die Haare mit einem Spezialshampoo gegen trockene Haare zu waschen und einen Conditioner anzuwenden. In Ihrer Drogerie finden Sie das passende Produkt für Ihre Bedürfnisse – und eine gute Hautpflege gleich dazu, lassen Sie sich beraten. 8 DRAUSSEN
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Haarpflege nach dem Schwumm
Heisse Profi-Tipps für die Grillparty So wird der Grillabend zum echten Genuss.
Gas-, Elektro- oder Holzkohlegrill? Freddy Camerer: Grundsätzlich kommt es bei der Wahl des Grills auf die Wohnsituation an. Wenn man nicht zu heiss grilliert, merkt man eigentlich keinen Unterschied. Manche schwören aber einfach auf Holzkohle.
Und was kommt bei Vegetariern auf den Rost? Grundsätzlich alles! Also unbedingt auch immer eine Beilage neben dem Fleisch machen! Heutzutage hat man sehr viele Optionen beim Grill wie Pizzastein, Wokpfanne usw. Ihre ultimativen Tipps fürs Grillieren? • Nicht zu hohe Temperaturen. 180 bis 230 Grad sind ideal! • Neues ausprobieren. • Alles auf dem Grill machen. • Bei Fleisch immer die Kerntemperatur mit einem Grill thermometer messen. So hat man weniger Stress und immer ein Top-Ergebnis.
Foto: zVg, Grafiken: vecteezy.com
Jetzt ist wieder die Zeit, den Grill aus dem Keller zu holen und die ersten milden Abende draussen zu geniessen. Verkohlte Würste und trockenes Fleisch mag aber niemand. Grillprofi Freddy Camerer, Gründer und Inhaber des Catering- und Event-Unternehmens XXL BBQ, ist Grillweltmeister im Dauer grillen 2012, diplomierter Restaurateur und Hotelier HF. Der diplomierte Fleischsommelier beantwortet die vier brennendsten Fragen zum Thema Grillieren.
Wann und wie sollte man das Fleisch marinieren? Marinieren soll man nach Lust und Laune, aber wenn man mariniert, dann 12 bis 24 Stunden im Voraus. Und: Die Marinade vor dem Grillieren gut abtupfen. Bei Lamm, Schwein oder Poulet gebe ich gerne Marinaden dazu, um den Geschmack zu optimieren. Rind- und Kalbfleisch lasse ich dagegen naturbe lassen, da es einen tollen Eigengeschmack hat.
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HEILPFLANZEN 9
DOSSIER
Natürlich gesund Der Aufenthalt in der Natur kann helfen, gesund zu bleiben oder es zu werden. Eine Forscherin, ein Sportmediziner und eine Naturcoachin verraten, wie es geht. Draussen sein ist gesund. Oder um es mit den Worten des Schweizer Poeten Robert Walser zu sagen: «Was machte mich die
süsse Waldesstille glücklich!» Warum aber ist das so? Drei Fachleute haben Ant worten.
Die Forscherin Jäten, harken, Blumen pflanzen … Gartenarbeit ist gesund. Nicht nur wegen der Bewegung. Auch für die Psyche ist sie ein Labsal. «Gerade für ältere und alte Men schen können Gärten viel zu einem gesunden, sinnerfüllten Leben beitra gen.» Das sagt die Kunsthistorikerin Petra Hagen Hodgson*. Mit ihrer For schungsgruppe «Grün und Gesund heit» an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften unter sucht sie, wie die Natur, wie die Be schäftigung mit Pflanzen und anspre chend gestaltete Grünräume zu mehr Gesundheit, Wohlbefinden und Lebens qualität beitragen können.
Ein Ort der Zuflucht Beispielsweise beim Bau von Alters siedlungen. Hier sei dem Aussenraum bislang zu wenig Beachtung geschenkt worden. Dabei wären gerade für alte Menschen einfach zugängliche und an sprechende Grünanlagen wichtig. «Gär ten sind Orte der Zuflucht, der Ruhe, der Erholung aber auch des Mitein anders», sagt Hagen Hodgson. «Und sie sind auch Orte der Betätigung. Garten arbeit gibt dem Leben Rhythmus und Struktur. Über Gärten und das Gärt nern lässt sich viel miteinander reden, und in ihnen können Men schen ge meinsam etwas schaffen.» Ge ra de ist
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Der Sportarzt ein Buch über ihre Arbeit erschienen (siehe auch Seite 12). Ein Garten kann dann ein angeneh mer Ort für alte Menschen werden, wenn er entsprechend angelegt ist. So sind für Men schen, die an Demenz leiden, Gärten wohltuend: «Sie dürfen aber nicht gefährlich sein. Darum ist es beispielsweise wichtig, wie die Wege angelegt sind oder welche Pflanzen ver wendet werden, dass sich niemand an Stacheln verletzen kann.»
Ein Ort des Wohlbefindens Doch nicht nur explizit für ältere Men schen können Gärten und Gartenarbeit etwas bewirken. Auch Schmerzpatien ten profitieren von einer Gartenthera pie. Sie hilft ihnen, ihre Schmerzen besser bewältigen zu lernen. Derzeit arbeitet die Forschungs gruppe ausserdem in einem Quartier, das aufgewertet und verdichtet wer den soll, wie Petra Hagen Hodgson er zählt. «Hier bieten sich gerade im Aus senraum viele Möglichkeiten für mehr Lebensqualität, Wohlbefinden und ein besseres Zusammenleben.» * Petra Hagen Hodgson ist Kunsthistorikerin und lehrt Stadtentwicklung und Garten geschichte an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil (ZH).
Sport treiben draussen an der frischen Luft ist gesund und macht Spass. Das ist allgemein bekannt. Doch ist Sport treiben draussen auch gesünder, als sich drinnen zu bewegen? Professor Dr. Arno Schmidt-Trucksäss*, Sport medi ziner an der Universität Basel: «Grundsätzlich gilt: Rausgehen ist immer gut.» Für den Trainingseffekt mache es jedoch keinen Unterschied, ob jemand drinnen oder draussen trainiert. «Auf dem Laufband kann man genauso schnell joggen wie im Wald, auf dem Ergometer genauso intensiv Velo fah ren wie auf der Landstrasse. Voraus gesetzt, bei beiden ist die Luftqualität gut. Der eigentliche Unterschied ist: Eine grüne Umgebung hat einen beru higenden, entspannenden Charakter.»
Starke Muskeln Ein weiterer Vorteil des Trainings in der Natur ist der unebene Boden. «Er fordert die Muskulatur anders als ebe nes Gelände. Jemand, der auf unebe nem Boden läuft, hat mehr Vorspan nung in der Beinmuskulatur, weil er immer bereit sein muss, auf unebene Stellen zu reagieren.» Heute macht man sich diese Erkenntnis auch zu nutze. «Zum Beispiel bei Volleyballern, die sich oft verletzen, weil sie beim Blocken am Netz auf den Fuss eines Gegners treten und abknicken. So trai nieren Volleyballer heute auch auf un ebenen Matten, um die Vorspannung der Muskulatur zu fördern und so das Verletzungsrisiko zu mindern.» Ausser dem fördert ein unebener Boden das Gleichgewicht.
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Foto: iStock.com/Squaredpixels, Illustration: iStock.com/TatianaDavidova
Dass Sport draussen das Immun system stärkt, wie immer wieder ge sagt wird, kann Schmidt-Trucksäss so nicht bestätigen. «Man nimmt heute an, das Ausdauersport, egal, ob drin nen oder draussen, das Immunsystem verbessert.» Darüber hinaus könne er sich vor stellen, dass das Training draussen einen ver gleichbaren Effekt auf das Immun system habe wie ein Sauna gang. «Der Kältereiz, wenn man von der warmen Innenluft in die kühlere Aussenluft kommt, könnte stärkend auf das Immunsystem wirken. Doch das wissenschaftlich zu beweisen, ist schwierig.» Weniger oft krank würden Men schen, die draussen trainieren, wahr scheinlich, weil sie weniger eng mit anderen Men schen in Kontakt kom men als Sportler im Fitnessstudio. Das verringert die Gefahr, sich Krankheits erreger einzufangen. «Alle diese Faktoren können erklä ren, warum Menschen, die draussen Sport treiben, weniger oft krank sind. Ob Sport draussen das Immunsystem stärkt, ist damit aber nicht bewiesen. Gesund ist das Trainieren draussen, ist es nicht gerade über 30 Grad heiss, extrem kalt oder findet an einer viel befahrenen Strasse statt, aber alle mal.» * Professor Dr. Arno Schmidt-Trucksäss ist Sportmediziner. Er ist Leiter des Bereichs Sport- und Bewegungsmedizin am Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel.
GESUND DANK GRÜN In Gärten finden Menschen Ruhe, Erholung und Wohlbefinden.
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DOSSIER
Die Naturcoachin Auf die Natur als Heilerin setzt Biolo gin und Coachin Annette Mäder*. Sie begleitet in sogenannten Naturcoa chings Menschen in schwierigen Situa tionen. «Naturcoaching ist eine Weg begleitung in und mit Hilfe der Natur. Der Beratungsprozess findet draussen in der Natur und nicht im Praxisraum statt», erklärt sie. Etwa an einem Ort, der dem Klienten spontan gefällt. So fördere der Aufenthalt in der Natur das Gefühl der Zugehörigkeit und des Verbundenseins. «Fühlt sich der Klient sicher und geborgen, fallen Alltagslas ten oft weg. Er bekommt Distanz zum Alltag. Die Sinne werden frei für neue Eindrücke, wodurch die eigenen Auf gaben oder Ziele klarer erkannt werden und Raum für Kreativität und neue Handlungsmöglichkeiten entstehen.»
Ein Gefühl der Freiheit Annette Mäder macht die Erfahrung, dass sich Menschen bei einem Coa ching in der Natur anders öffnen als in der Praxis, dass sie mehr erkennen und auch annehmen können. «Viele fühlen sich freier, weniger kontrolliert. Die Natur dient als Spiegel des eigenen Erlebens. In der Natur erlauben sich die Menschen, so sein zu dürfen, wie sie sich in einem bestimmten Moment gerade fühlen. Das führt oft zu einer tiefen Versöhnung mit sich selbst. Jede Andersartigkeit wird in der Natur
akzeptiert und kann so auch beim Klienten zum Erkennen, Annehmen und zum Integrieren all seiner ver schiedenen Seiten führen», erklärt sie den Erfolg des Naturcoachings. Sie arbeitet auch mit sogenannten Ressourcengegenständen. «Das kann ein Stein sein, ein Baum oder ein Ort. Etwas, womit eine gute Erinnerung verbunden ist. Den Stein kann man beispielsweise immer bei sich tragen, und wenn man ihn berührt, weckt das positive Gefühle.»
Dem Stress begegnen Insbesondere bei Stress hat sich Natur coaching bewährt. «Der Aufenthalt in der Natur führt nachweislich zu einer Reduktion der Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin. Dadurch wird der Parasympathikus, also der Teil des Nervensystems, der für die Entspannung zuständig ist, aktiviert. Blutdruck und Puls sinken. Zusätzlich steigt durch das Sonnenlicht die Menge des Wohlfühlhormons Serotonin, was ebenfalls zur Stressreduktion und zur Stärkung des Immunsystems beiträgt.» Kurz: Die Natur wird zur eigentlichen Therapeutin. * Annette Mäder hat Neuro- und Verhaltens biologie studiert und die dreijährige Ausbildung Integratives Coaching IBP (Integrative Body Psychotherapy) absolviert. Sie praktiziert in Brugg (AG).
Für ein Wohnen im Alter exis tieren heute verschiedenste Modelle von der Wohngemein schaft bis hin zu privaten Wohn konzepten. Dem Wohnaussenraum ist aber noch wenig Aufmerksamkeit ge schenkt worden. Dabei bietet ein vielfältiger Grünraum gerade für ältere und alte Menschen reiche Erlebniswelten und sinn stiftende Gestaltungsmöglich keiten – insbesondere, wenn der Garten gemeinsam entwickelt, geplant, genutzt und bewohnt wird. Hier setzt das Buch der Kunsthistorikerin Petra Hagen Hodgson und des Architekten Peter Eberhard an. Es führt in 66 Schritten durch den Prozess von der Idee für ein gemeinsames Gartenprojekt über die Planung und Durchführung bis zur Nut zung und Pflege des Gartens. Ein Buch für alle, die gemeinsam ein Gartenprojekt starten möchten. Zugleich eröffnet das Buch neue ästhetisch-gestalterische Er kenntnisse. Petra Hagen Hodgson, Peter Eberhard: «Gartenleben im Alter. 66 Schritte zu einem gemeinsam gestalteten und bewohnten Garten», Haupt Verlag, 2018, ISBN: 978-3-258-08060-4
So ein Schweiss! Der Bergweg wird immer steiler und der Gipfel ist noch weit, die Passstrasse mit jedem Tritt in die Pedale des Velos länger, die Sonne brennt und der Schweiss beginnt zu rinnen. Wer sich draussen bewegt, kommt ins Schwitzen. Das ist gut. Es ist eine natürliche Reaktion des Körpers und lebensnotwendig, da es vor Überhitzung schützt. Drogist HF Patrick Thurner: «Beim Wandern gehört Schweiss einfach dazu. Um das Schwitzen 12 DRAUSSEN
aber nicht noch zu fördern, sollte man Kleidung aus funktionellen, atmungsaktiven Fasern tragen. Und viel trinken. Anders im Geschäftsleben, dort kann Schweiss natürlich unangenehm werden.» Dann ist der Griff zu einem Deodorant oder Antitranspirant eine gute Lösung. Auch hier lassen Sie sich am besten kompetent in Ihrer Drogerie beraten.
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Illustration: iStock.com/TatianaDavidova
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1. Tag Basel Anreise, Einschiffung, «Leinen los!». 2. Tag Strasbourg Rundfahrt/-gang(1) durch die Metropole mit Europäischem Parlament. 3. Tag Köln Passage der eindrucksvollen LoreleyStrecke. In Köln Rundgang(1) durch die Domstadt. 4. Tag Dordrecht–Rotterdam Ausflug(1) Windmühlen von Kinderdijk. Rotterdam durch Rundfahrt(1). 5. Tag Amsterdam Panoramarundfahrt(1) mit Besuch des Reichsmuseums. Grachtenfahrt(2). 6. Tag Duisburg–Düsseldorf Ausflug(1) nach Essen zur Zeche Zollverein. Transfer(2) nach Düsseldorf für individuelle Besichtigung. 7. Tag Koblenz Rundgang(1) durch die Stadt am «Deutschen Eck». Besuch der Festung Ehrenbreitstein. Passage des «Romantischen Rheins». 8. Tag Baden-Baden Ab Plittersdorf Busausflug(1) und Rundgang durch die Bäder- und Kunststadt. Busfahrt nach Kehl und Wiedereinschiffung. 9. Tag Basel Ausschiffung, individuelle Heimreise.
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1. Tag Basel–Saarlouis Anreise zum Bahnhof Basel SBB, Busfahrt, Einschiffung und «Leinen los!». 2. Tag Saarlouis–Merzig Rundfahrt/-gang(1) Saarbrücken. Ausflug(2) Völklinger Hütte. «Leinen los!». 3. Tag Merzig–Mettlach–Saarburg Fahrt durch die Saarschleife. Besuch(1) Erlebniszentrum Villeroy & Boch. Ausflug(1) zum Aussichtspunkt Saarschleife. 4. Tag Saarburg–Trier Freie Zeit für eigene Erkundungen in Saarburg. Rundfahrt/-gang(1) durch Trier. 5. Tag Trier–Bernkastel–Zell Rundgang(1) Bernkastel. 6. Tag Zell–Cochem Rundgang(2) durch Zell. Weindegustation an Bord. Rundgang(1) durch Cochem. 7. Tag Flusstag Passage «Romantischer Rhein». 8. Tag Strasbourg Rundfahrt/-gang(1) Europastadt. 9. Tag Basel Ausschiffung, individuelle Heimreise. Basel–Saarlouis (–Saarbrücken) Gleiche Reise in umgekehrter Reihenfolge mit kleinen Anpassungen. Reisedaten 2019 Es het solangs het Rabatt Basel–Saarlouis Saarlouis–Basel 16.06.–24.06. 500 24.06.–02.07. 500 01.08.–09.08. 500 09.08.–17.08. 500 (6) 14.10.–22.10. 700 22.10.–30.10. 800
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MS Thurgau Prestigebbbbb Auf dem beliebten Luxusschiff finden 124 Passagiere Platz in 41 Kabinen (ca. 15 m²), 7 Junior Suiten (ca. 19 m²) und 14 Master Suiten (ca. 30 m²). Alle Kabinen und Suiten sind mit Dusche/WC, TV/Radio, Safe, Föhn, Telefon, ind. regulierbarer Klimaanlage sowie Tisch und Stuhl ausgestattet. Zusätzlich verfügen die Junior Suiten über zwei bequeme Sessel und die Master Suiten über Sofa, Hocker, begehbaren Schrank und Badewanne. Die Kabinen auf Mittel- und Oberdeck haben einen franz. Balkon. Auf dem Hauptdeck können die Fenster nicht geöffnet werden. Zur Bordausstattung gehören grosszügiges Restaurant, Panorama-Salon mit Tanzfläche und Bar, Réception, Boutique, Bistro mit Internet-Corner, Fitnessraum, Massagesalon, Sonnendeck mit Whirlpool. Gratis WLAN nach Verfügbarkeit. Lift zwischen Mittel- und Oberdeck. Nichtraucherschiff (Rauchen auf dem Sonnendeck erlaubt). Unsere Leistungen • Kreuzfahrt in gebuchter Kategorie • Vollpension an Bord • Bustransfer Saarlouis–Basel oder v.v. (Reise 2) • Thurgau Travel Bordreiseleitung • Audio-Set bei allen Ausflügen Preise pro Person in Fr. (vor Rabattabzug) 2-Bettkabine Hauptdeck hinten 2-Bettkabine Hauptdeck Junior Suite Hauptdeck(5) 2-Bettkabine Mitteldeck(8) Junior Suite Mitteldeck(5|8) Junior Suite Oberdeck(5|8) Master Suite Oberdeck (ca. 30 m²)(5|8) Zuschlag Alleinbenutzung Hauptdeck Zuschlag Alleinbenutzung Mitteldeck Ausflugspaket Reise 1 (8 Ausflüge) Ausflugspaket Reise 2 (7 Ausflüge) Annullations-/Assistance-Versicherung
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| (5) Nicht zur Alleinbenutzung möglich | (6) Gemeinsames Singen mit Hj. Enz und D. Meier | (8) Mit französischem Balkon | Programmänderungen vorbehalten Reederei/Partnerfirma: Scylla AG | Wegen niedrigen Brückenhöhen kann das Sonnendeck zwischen Saarlouis und Trier (Reise 2) nur wenig genutzt werden. |
(2) Fak. Ausflug nur an Bord buchbar
(7) Kein Zuschlag zur Alleinbenutzung, geändertes Programm wegen Feiertagen
Weitere Informationen oder buchen www.thurgautravel.ch DROGISTENSTERN 6–7/19
Buchen oder Prospekt verlangen Gratis-Nr. 0800 626 550 Amriswilerstrasse 12, 8570 Weinfelden Tel. 071 552 40 00, info@thurgautravel.ch
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SONNENSCHUTZ 13
DOSSIER
Rasche Hilfe für unterwegs Mückenstiche, Blasen oder ein aufgeschrammtes Knie können einem den Aufenthalt im Freien ganz schön vermiesen – ausser im Rucksack steckt alles, um kleine Blessuren sofort richtig zu versorgen. Beim Wandern, Spielen im Wald oder Gril lieren kann schon mal ein Missge schick passieren. Drogist HF Patrick Thurner weiss, was alles schiefgehen kann, wenn man draussen unterwegs ist. Schliesslich liegt seine Drogaria Surses im bündnerischen Savognin und damit in einem wunderbaren Natur- und Wan dergebiet mitten im grössten Naturpark der Schweiz, im Parc Ela. Er weiss aber auch, was im Notfall hilft.
Insekten- und Zeckenstiche Kleine Tiere können ganz schön lästig sein. Um Mücken oder Zecken fernzuhal ten, gibt es in der Drogerie sogenannte Repellentien. Diese Mittel werden auf die Haut aufgetragen und ihr Geruch ver treibt die Plagegeister. Auch lange Hosen und Oberteile sowie geschlossene Schuhe können vorbeugend helfen, insbesondere gegen Zecken. Wird man trotz aller Vor sicht gestochen, rät Drogist Thurner zu einem homöopathischen Spray für Insek tenstiche. «Innerlich können ergänzend
homöopathisch Apis und Ledum helfen.» Ebenfalls ein lokales Antihistaminikum ist geeignet. Zecken unbedingt sofort entfernen, am besten mit einer Zecken karte oder -zange. Danach die Bissstelle beobachten. Sollte sich eine Rötung um den Einstich bilden oder grippeähnliche Symptome wie Kopf- oder Gliederschmer zen auftreten, sollten Sie zum Arzt.
Wunden Einmal ausgerutscht oder an einem dorni gen Gewächs entlang geschrammt, schon ist es passiert. Kleine Schürfungen oder Schnitte kann man gut selber versorgen. Insbesondere Schürfwunden sollten zu erst von Steinchen und Schmutz gerei nigt werden. «Dazu eignet sich Kochsalz lösung», sagt Patrick Thurner. «Für alle Wunden gilt: Ein Desinfektionsmittel auftragen und ein Pflaster drüberkleben. Ich rate zu einem Hydrokolloid-Pflaster. Das hilft, die Wunde feucht zu halten, und sie heilt besser.» Es ist auch sinnvoll, sofort ein homöopathisches Mittel mit
Arnika einzunehmen. «Das gehört eigent lich in jeden Wanderrucksack. Später sollte man auf Ledum und Calendula umsteigen.» Vorsicht bei Bisswunden, sie sollten vom Arzt behandelt werden, da Infektionsgefahr besteht.
Blasen Wandern wäre so schön, wären da nicht diese vermaledeiten Blasen an den Füs sen. Schnell handeln lohnt sich. «Am besten klebt man schon vorbeugend oder ganz am Anfang, wenn die Haut nur gerötet ist und sich noch keine mit Flüssigkeit gefüllte Blase gebildet hat, ein Druckstellenpflaster drauf», sagt der Drogist. «Meistens kommen die Leute aber erst, wenn die Blase schon da ist. In diesem Fall eignet sich ein spezielles Blasenpflaster. Aufstechen sollte man Blasen nicht, das erhöht die Infektions gefahr.» Ausserdem sollten alte Schuhe beizeiten ersetzt und neue nicht auf einer längeren Tour zum ersten Mal getragen werden.
Susanne Keller, fotolia, zVg
Sonnenbrand GUT GERÜSTET FÜR DEN NOTFALL Wer den Rucksack clever packt, ist unterwegs auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Wer sich längere Zeit draussen aufhält, sollte sich immer mit Sonnencreme schüt zen. Besonders in den Bergen oder am Wasser kann die Sonne tückisch sein, dort ist die UV-Strahlung stärker. Das merkt auch Patrick Thurner, in seine Drogerie kommen oft Sommergäste, die sich einen Sonnenbrand eingefangen haben. «Ihnen rate ich zu einem kühlenden Schaum spray oder einer befeuchtenden Aloe-veraSalbe.» Hilfreich ist auch essigsaure Ton erde (siehe Kasten rechts).
Verstauchungen Ein verknackster Fuss kann sehr schmerz haft sein. Wird er sofort richtig behan delt, bleiben grosse Schwellungen und Blutergüsse meistens aus und die Ver letzung heilt schneller. Am besten sofort kühlen. Eine Sportsalbe oder ein kühlen des Arnikagel, das nimmt die Schwellung. «Danach die verletzte Stelle mit einem 14 DRAUSSEN
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Wolf
In den Rucksack sollte ein Schmerzmit tel, das auch gegen Entzündungen hilft. «Es kann sinnvoll sein, einmal eine Tab lette zu nehmen. Aber nur kurzfristig. Es ist wich tig, nicht zu oft und zu lange Schmerzmittel einzunehmen, um keine Symptome zu überdecken.» Lassen Sie sich in der Drogerie beraten.
Ruft Ihre Wanderbegleitung plötzlich «Ich habe den Wolf!», meint sie wohl nicht, dass sie ein Tier gefangen hat. Wahr scheinlicher ist, dass sie Schmerzen hat, weil ihre Haut an der Innenseite der Ober schenkel wundgerieben ist. Das passiert vor allem im Sommer, wenn es heiss ist und man schwitzt. «Zuerst sollte man die Ursache entfernen, also eine andere Hose anziehen», sagt der Drogist. «Danach mit einer Fettsalbe, am besten einer mit Rin gelblume, behandeln. Allenfalls ist es auch sinnvoll, ein Pflaster auf die wunde Stelle zu kleben. Insbesondere, wenn sie offen ist. So verhindert man Infektionen.»
Verbrennungen
Verspannung
Der Cervelat schmeckt einfach besser, wenn er am offenen Feuer grilliert wird. Doch Feuer hat seine Tücken, und rasch ist der Finger verbrannt. Verbrennungen immer sofort mit Wasser kühlen. Bei kleinen Verbrennungen rät der Drogist danach zu einer schmerzlindernden, küh lenden Salbe. Bei grossflächigen Verbren nungen sollte man aber einen Arzt auf suchen.
So mancher Wandersmann hat am Abend nach einer Tour mit einem schwe ren Rucksack schon stöhnend seine Schultern gerieben. «Gegen Verspannun gen sind Wärmepflaster oder eine wär mende Creme eine gute Wahl. Eventuell kombiniert mit Magnesium zum Einneh men. Und auch eine Massage oder ein warmes Bad tun wohl. In schlimmen Fäl len oder wenn es sich um einen Hexen schuss handelt, kann auch ein Schmerz mittel Linderung verschaffen.» Und für die nächste Wanderung gilt: Darauf ach ten, dass der Rucksack gut sitzt und ihn weniger schwer beladen. «Und allenfalls mit Stöcken laufen, das ist gut für die Haltung», sagt Patrick Thurner.
Schmerzen
Essigsaure Tonerde Die essigsaure Tonerde hilft gegen viele kleinere Wehwehchen und sollte daher in keinem Rucksack fehlen. «Sie ist zwar selten das Mittel erster Wahl», sagt Drogist HF Patrick Thurner. «Aber sie ist sehr vielseitig einsetzbar. Ob Insektenstich, Sonnenbrand oder eine Prellung, das kühlende Gel tut wohl.» Vorsicht: Nicht auf offene Wunden geben.
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Muskelkater Ob in den Beinen, Armen oder am Rücken, Muskelkater ist immer unange nehm (siehe auch Artikel auf Seite 18). «Gegen Muskelkater kann eine Arnika salbe helfen, eine wärmende Salbe oder ein warmes Bad. Und schonende Bewe gung.» Dass man Muskelkater erst recht mit intensiver Belastung begegnen soll, ist übrigens immer noch ein verbreiteter Volksglaube.
«Was ist Natur?» Natur bedeutet für mich alles, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Meiner Ansicht nach ist der Mensch nicht von der Natur getrennt zu betrachten, sondern als Teil dieses komplexen Konstrukts. In meinen Kursen lehre ich den Teilnehmern die «urmenschlichen Fähigkeiten», in dieser Umgebung zu überleben. Es liegt in der Natur der Menschen, so kreativ wie möglich zu sein, damit sie in den jeweiligen Lebens räumen überleben können. Die Natur ist für mich ein immer wieder überwältigendes Spektakel. Selbst bei der Betrachtung einer Blüte oder einem Spaziergang in einem naturbelassenen Wald empfinde ich jedes Mal Ehrfurcht über die Perfektion des Planeten Erde.
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«Bei Prellungen hilft eine Arnika- oder eine Sportsalbe. Es kann auch sinnvoll sein, eine Heparinsalbe zu verwenden, damit der Bluterguss sich rascher ab baut.» Normalerweise sind Prellungen nicht schwerwiegend. Treten sie an Bauch, Brustkorb oder Kopf auf oder sind sehr dunkel bis schwarz, sollte man zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen.
Der 46-jährige Patrick Thurner ist seit 1999 Inhaber der Drogaria Surses in Savognin (GR). Seine Spezialge biete sind verschie dene Hausspezialitäten aus Edelweiss und viele andere selbst hergestellte Produkte. www.drogariasurses.ch
Gion Saluz, Überlebenstrainer, Stäfa (ZH), www.swiss-survival-training.com
Als regelmässiger Wanderer bin ich fasziniert von den vier Jahreszeiten mit dem Werden, Leben und Vergehen. Im Früh ling sind es zum Bei spiel die hellgrünen Blätter der Buchen oder die ersten Kro kusse auf den Jura weiden. Im Sommer erfreut mich ein plätschernder Bergbach mit kristallklarem Wasser in den Alpen oder ein pfeifendes Murmeli, das die andern vor Gefahren warnt. Im Herbst sind es natürlich die far bigen Wälder und das Rascheln des trockenen, heruntergefallenen Lau bes beim Durchwandern. Und im Winter liebe ich die Stille eines verschneiten Waldes und wie alles ruht. Fritz Hegi alias «WanderFritz», Wander profi und Wanderbuchautor, Bern, www.wanderfritz.ch
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Prellungen
Patrick Thurner
Gabrielle Frei
Verband fixieren und möglichst ruhig halten. In der Drogerie gibt es spezielle Knöchelstützen oder Kniebandagen. Zur Unterstützung der Heilung rate ich schliesslich zu Arnika in homöopathi scher Form.»
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Ob bei einer Bergwanderung oder einer Bootsfahrt, einer Velotour oder einem Waldspaziergang: Ein energiespendender Snack sollte immer mit dabei sein. In der Drogerie finden Sie alles, was Sie brauchen: • Trockenfrüchte sind reich an Mineral stoffen, enthalten aber weniger Vita mine als frische Früchte. Dafür sind sie reich an Kohlenhydra ten, was sie zum idealen Energie spender für unterwegs macht.
• Nüsse enthalten viele wertvolle Fette. Sie lassen sich sehr gut mit Trocken früchten mischen. • Fruchtschnitten aus Trockenfrüchten, Nüssen und Kernen. • Vollkornreiswaffeln liefern Kohlen hydrate und Ballaststoffe. • Zuckerfreie Bonbons, um bei einem Formtief für gute Laune zu sorgen. • Zahnputzkaugummis ersetzen beim Wandern ausnahmsweise die Zahn bürste. Quellen: www.wanderplaner.ch / www.wanderbares-deutschland.de
Bergwandern – aber sicher
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Wandern in den Bergen ist beliebt. Aber es ist auch anspruchsvoll. Jährlich ereignen sich über 20 000 Unfälle, rund 40 davon enden tödlich. Die Kam pagne «Bergwandern – aber sicher» der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU), der Schweizer Wanderwege, der Seilbahnen Schweiz und der Gesund heitsorganisation Swica gibt nützliche Tipps für mehr Sicherheit in den Bergen (www.sicher-bergwandern.ch). Zudem können Sie beim Safety-Quiz her ausfinden, welcher Wandertyp Sie sind. Machen Sie den PEAK-Check. Er hilft, Unfälle zu verhindern: • Planung: Was habe ich vor? Planen Sie Ihre Bergwanderung sorgfältig (Route, Zeitbedarf, Wetterbericht). • Einschätzung: Ist diese Wanderung für mich geeignet? Stimmen Sie Ihre
Planung auf Ihre aktuellen Fähig keiten ab, überfordern Sie sich nicht. • Ausrüstung: Habe ich das Richtige dabei? Tragen Sie feste Wanderschuhe mit Profilsohle und nehmen Sie einen Wetterschutz und eine Apotheke mit. • Kontrolle: Bin ich noch gut unterwegs? Trinken und rasten Sie regelmässig, beachten Sie Zeitplanung und Wetter. Kehren Sie wenn nötig rechtzeitig um. Grundsätzlich gilt: Beim Abstieg ist besondere Vorsicht nötig, besonders bei exponierten und rutschigen Stellen. Dort passieren viele Unfälle. Deshalb: Planen Sie für den Abstieg genügend Zeit- und Kraftreserven ein. Gehen Sie konzentriert und bewusst, drosseln Sie das Tempo und legen Sie Pausen ein. Quelle: www.sicher-bergwandern.ch
pxhere.com
Etwas für zwischendurch
Richtiges Verhalten bei Gewitter Draussen in ein Gewitter zu ge raten, kann lebensgefährlich sein. Darum sollte bei der Wander planung (siehe auch Artikel links) unbedingt die Wettervorhersage konsultiert werden. Unterwegs ist es wichtig, die Wetterentwicklung zu beobachten und beim Aufziehen von Gewitterwolken die Tour rechtzeitig abzubrechen. Allerdings können Gewitter trotz guter Prognose auftreten. Gerät man also trotz guter Planung in ein Gewitter, sollte man wenn immer möglich Schutz in Gebäuden mit Blitzschutzanlage oder in einem Auto suchen. Ist das nicht möglich: • Höhen und Gewässer verlassen. • Schutzstellung einnehmen: Mit geschlossenen Beinen in einer Mulde niederkauern und die Knie umschlingen. • Nicht unter frei stehende Bäume, Baumgruppen, an Waldränder oder direkt neben Masten, Anten nen und Metallkonstruktionen wie Zäune oder Gitter stehen. • Schutz unter Freileitungen, in Bodenmulden oder unter Fels vorsprüngen suchen. Aber nicht an der Wand anlehnen. • 3 Meter Abstand halten zu Gebäuden, Metallmasten und Bäumen im Wald sowie zu anderen Personen. Quelle: Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU), www.bfu.ch
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Da die Sonne nie aus dem Norden scheint, wächst Moos vor allem auf der Nordseite. • Frei stehende Bäume und Sträucher neigen sich weg von der Hauptwind richtung, also nach Osten. • Mit der Sonne: Für grobe Schätzungen reicht es zu wissen, dass die Sonne im Osten aufgeht, am Mittag im Süden steht und im Westen untergeht. • Mit dem Mond: Der Vollmond steht um 6 Uhr im Westen und um 18 Uhr im Osten. • Mit einem Stab: Einen Stab in den Boden stecken und die Spitze des Schattens markieren (z. B. mit einem Stein). Eine halbe Stunde warten und den neuen Schatten ebenfalls markieren und nach einer weiteren halben Stunde den
Nicht alle Kinder dürfen raus Die Stiftung Pro Juventute hat untersucht, wie oft Kinder in der Schweiz draussen spielen, und wie oft sie das ohne Aufsicht tun. Der Studie (2016) liege die Überzeugung zugrunde, dass freies und unbeaufsichtigtes Spielen für Kinder von grosser Bedeutung für ihre Lebensqualität und ihre Entwicklungs chancen ist, wie Pro Juventute schreibt. Untersucht wurde die Situation von 649 Kindern im Alter von 5 bis 9 Jahren in der Deutschschweiz und in der Romandie.
Wie spielen Kinder draussen? 15 %
34 %
• überhaupt nicht • Nur unter Aufischt • Nur ohne Aufischt • Unter Aufischt und ohne Aufsicht
20 %
31 %
Quelle: Prof. Dr. Peter Höflin, Prof. Dr. Baldo Blinkert, Stiftung Pro Juventute, Zürich (Hrsg.): «Freiraum für Kinder», Ergebnisse einer Umfrage im Rahmen der Freiraumkampagne der Stiftung Pro Juventute, 2016
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ritten. Die drei Punkte mit einer Linie d verbinden. Norden ist senkrecht dazu. Auf der südlichen Halbkugel einfach Norden und Süden vertauschen. • Mit der Uhr, indem man den Stunden zeiger zur Sonne richtet: • Winterzeit: Süden ist auf der Winkel halbierenden zwischen dem Stunden zeiger und 12 Uhr. • Sommerzeit: Süden ist auf der Winkelhalbierenden zwischen dem Stundenzeiger und 1 Uhr. • Mit Satellitenschüsseln, die alle ungefähr nach Süden ausgerichtet sind. • Mit alten Kirchen, die oft so gebaut sind, dass ihr Altar im Osten steht. Quellen: scoutwiki.org / geo.de / pfadfinder-innsbruck-pradl.at
Wissenswert «Wandern ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit.» Elizabeth von Arnim, britische Schrift stellerin (1866–1941) fotolia
Ein Ausflug in den Wald oder in die Berge, ein bisschen rauf und runter, hierhin und dorthin gehen und schwupp diwupp hat man sich verlaufen. Selbst wenn man weiss, dass zu Hause irgendwo im Norden liegt, nützt das wenig, wenn kein Kompass zur Hand ist. Falsch! Es gibt andere Möglichkeiten, die Him melsrichtungen zu bestimmen: • Mit dem Polarstern: Der Polarstern liegt in der Verlängerung der Erdachse im Norden, also liegt die Stelle genau unter ihm geografisch nördlich. Den Polarstern findet man, indem man die hintere Achse des Grossen Wagens fünfmal verlängert, er ist auch die Deichsel des Kleinen Wagens und strahlt besonders hell. Weil die Erde rund ist, kann man ihn auf der Süd halbkugel nicht sehen, als Ersatz kann Süden mit dem Kreuz des Südens bestimmt werden. • Mit der Bewegung eines Sternes in der Nähe des Horizonts. Da die Erde sich nach Osten dreht, bewegt sich … … ein Stern im Norden nach links … ein Stern im Osten nach oben … ein Stern im Süden nach rechts … ein Stern im Westen nach unten • Mit der Vegetation: • Moos wächst, wo es feucht ist. Also dort, wo der meiste Schatten ist.
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Wo war noch mal Norden?
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WÄRME TUT WOHL Ein Bad mit Wintergrünöl entspannt und hilft den Muskeln, sich zu erholen.
Fünf Tipps gegen Muskelkater iStock.com/CentralITAlliance, Susanne Keller
Bewegung an der frischen Luft tut so richtig gut – bis am nächsten Tag der Muskelkater zuschlägt. Die Drogerie kann helfen.
Roland Rudolf von Rohr Der diplomierte Drogist HF Roland Rudolf von Rohr ist Inhaber der Apotheke Drogerie Santé Sälipark in Olten (SO). Seine Spezialgebiete sind Phytotherapie, Aromatherapie, Spagyrik, Homöopathie, Schüssler-Salze und Bachblüten. www.sante-saelipark.ch
Jetzt im Sommer lockt das schöne Wetter die Menschen wieder nach draus sen. Nicht nur zum «Spörtlen», auch im Gar ten gibt es einiges zu tun. Das Ergebnis des Jätens und Anpflanzens sind aller dings nicht nur blühende Blumenbeete, sondern häufig auch Muskelkater in Schultern, Armen, Rücken oder in den Oberschenkeln.
Natürliche Hilfe Drogist HF Roland Rudolf von Rohr aus der Drogerie Santé Sälipark in Olten spürt insbesondere beim Start der Garten saison, dass seine Kundschaft vermehrt über Muskelkater klagt. Wir haben ge meinsam mit ihm fünf Tipps gegen schmerzende Muskeln zusammengestellt: 18 DRAUSSEN
• Ein Muskelfluid kühlt anfänglich angenehm und wärmt anschliessend dank der pflanzlichen Inhaltstoffe. Es regt die Durchblutung an. «Eine gute Durchblutung ist wichtig, weil bei Muskelkater kleinste Mikroverletzun gen in den Fasern der Muskulatur die Schmerzen verursachen», sagt von Rohr. Untrainierte oder kaum be anspruchte Muskelpartien reagieren bei einer neuen oder zu starken Belastung mit solchen Mikrotraumata. Auch Wallwurz in Form eines Gels kann wohltuend w irken und den Hei lungsprozess beschleunigen. • Ein warmes Entspannungs- oder Sportbad mit Wintergrünöl tut dem ganzen Organismus gut. Es wirkt sehr wohltuend und hilft dem ge samten Körper und somit auch der Muskulatur, sich zu entspannen und zu erholen. Generell gilt bei Muskelkater: «Eher wärmen, weil dies die Zirkulation in den Fasern sanft anregt», sagt der Drogist. Zu kühlen, kann zwar im e rsten Moment guttun, wird den Regenerationsprozess der Muskelfasern aber kaum be günstigen. • Auch eiweissreiche Nahrung unter stützt den Regenerationsprozess der
Muskeln. Dabei muss man nicht zwingend zu tierischen Eiweissen grei fen, es gibt auch pflanzliche wie Hanf- oder Sojaeiweiss. Ausserdem führen Drogerien viele Nahrungsmittel zum Thema gesunde Proteine, lassen Sie sich beraten. • Ein spagyrischer Spray mit Arnika, Wallwurz, Rhus toxicodendron oder Bryonia wirkt entzündungswidrig und dämmt den Schmerz in der Mus kulatur. Einfach je nach Intensität der Schmerzen drei- bis fünfmal täg lich drei Sprühstösse direkt in den Mund sprühen. Auch die SchüsslerSalze Nr. 2, 3 und 7 helfen der Mus kulatur, sich schneller zu regenerieren. • Gönnen Sie sich Ruhe und schonen Sie die betroffene Stelle. «Es bringt nichts, sich selber herauszufordern und gleich weiter zu trainieren oder genauso intensiv im Garten weiter zuarbeiten», sagt von Rohr. Ideal ist hingegen ein wiederkehrendes, an gepasstes Training, damit sich die Mus keln an die Beanspruchung gewöhnen können. Und n atürlich kann auch eine Massage helfen, den Muskelkater schneller loszuwerden. Denise Muchenberger
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Ich bin sehr gerne draussen. An meiner Arbeit bei Pro Natura schätze ich daher auch, dass ich oft in Schutzgebieten oder an Projektstandorten unterwegs bin. Nicht selten schaue ich mir die Natur durch eine Lupe oder ein Fernglas an, um eine Art zu bestimmen. In meiner Freizeit geniesse ich die Landschaft – Natur in Makro format sozusagen. Für mich ist die Vielfalt der Natur wichtig. Regelmässig erfahren wir Neues über einzelne Arten von Tieren, Pflanzen, Flechten, Moosen oder Pilzen. Teils sind es spannende ökolo gische Zusammenhänge, teils der Nutzen eines Stoffes für die Medizin. Die Natur und ihre Diver sität sind eine bedeutende Grundlage unseres Lebens, sie zu schützen für die Zukunft zentral. Josephine Cueni, Projektleiterin Schutzgebiete und Biotop aufwertung bei Pro Natura, www.pronatura.ch
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Sabine Reber, Gartenbuchautorin, Gsteig bei Gstaad (BE), www.sabinesgarten.ch
Die fünf besten Ausflugstipps unserer Leserinnen und Leser • Annemarie Staub, Laupen (ZH): «Baumwipfelpfad in Mogelsberg (SG), geeignet für Gross und Klein.» • Petra Meister: «Von Bad Ragaz (SG) mit dem Postauto zum Alten Bad Pfäfers und dann bis zum Entstehungspunkt der Schlucht/Thermalquelle laufen (Eintritt 5 Franken). Es gibt auch ein Museum mit der Geschichte des alten Bades und der Geschichte der Quelle. Zu Fuss zurück nach Bad Ragaz, da sieht man die eindrücklichen hohen Felswände und den Verlauf der Schlucht.» • Ursula Armbruster-Dreier, Naters (VS): «Der Zauberwald in Ernen (VS). Er wird vom Postauto bedient und ist stets sauber, hat Feuerstellen (falls wir nicht unter zu grosser Trockenheit leiden) und ist sehr, sehr anregend. Man vergisst die Zeit.» • Nicole Ehrensperger, Erlenbach (ZH): «An der Maggia bei Aurigeno (TI) Steinmännli bauen.» • Marcel Peier, Hinwil (ZH): «Mit der Luftseilbahn von Intschi (UR) hoch nach Arni, wo der traumhafte Arnisee liegt.»
Das Glühwürmchen Seit 1998 kürt Pro Natura jährlich ein Tier des Jahres. Heuer ist es Glühwürmchen. Damit werfe man ein «Schlaglicht auf den Zerfall der Wunderwelt der Insekten», begründet Pro Natura die Wahl. Noch sei das Glühwürmchen in der Schweiz zwar weit verbreitet. Doch schrumpfender Lebensraum und steigende Licht verschmutzung setzen dem Käfer mehr und mehr zu. Quelle: Pro Natura
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Stöh Grünig
Natur – das sind wir alle, mit allem, was zu uns gehört: den Gärten, die wir anlegen, um Blumen und Gemüse zu ziehen, den Haus tieren, die den Alltag mit uns teilen, den Häusern, die wir möglichst ökologisch bauen, den Hühnern oder Ziegen, die wir vielleicht halten, wenn das möglich ist. Natur – das sind auch wir selber, mit unseren Kindern, mit unseren Liebsten, wie wir durch die Landschaft stapfen, durch ein wildes Tal, dem nächsten Gipfel zu, wie wir den Boden unter den Füssen, knirschenden Schnee, frisches Moos, Gras wahrnehmen. Wie wir die Kon turen der Gehölze sehen im Sonnenaufgang, die Vögel über uns am Himmel wahrnehmen. Wir sind Teil eines Ganzen, und das Ganze, das ist die Natur.
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«Was ist Natur?»
Geniessen Sie Ruhe und Entspannung in der Natur. © Mario Curti
sbb.ch/ruhe-entspannung
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HEILPFLANZEN 19
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• Augenbrennen und Reizungen der Schleimhäute, Kratzen im Hals, Druck auf der Brust und Schmer zen beim Einatmen, • Entzündungen der Atemwege, • einer messbaren vorübergehenden Einschränkung der Lungen funktion, • einer Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit, • einem Anstieg der Spitaleinwei sungen und der Sterblichkeit. Eine hohe Ozonbelastung bedeutet aber nicht, dass man nicht mehr nach draussen gehen dürfte. Sport liche Betätigung ist grundsätzlich möglich. Allerdings wird während der heissesten Tageszeit davon abgeraten, weil dann auch die Ozon konzentration am höchsten ist. Quellen: Bundesamt für Umwelt / ozon-info.ch
iStock.com/lechatnoir
Sommer, Sonne, Windstille. Super wetter für Ausflüge. Aber auch perfekte Voraussetzungen für eine hohe Belastung mit Ozon in Boden nähe, auch Sommersmog genannt. Ozon entsteht durch Stickoxide (NOx) und flüchtige organische Verbin dungen (VOC), die vor allem durch den motorisierten Verkehr, durch Industrie und Gewerbe freigesetzt werden. Scheint die Sonne, bilden sich aus diesen Stoffen besagtes Ozon und weitere Schadstoffe wie zum Beispiel Formaldehyd, Peroxyacetyl nitrat und Salpetersäure. Und das ist ungesund. Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang zwischen der Ozonkonzentration und Atem wegserkrankungen, Herz-KreislaufKrankheiten sowie Todesfällen. Gemäss dem Bundesamt für Umwelt führt Sommersmog unter anderem zu:
iStock.com/momentarily
Wenn die Ozonwerte steigen Iiihh! Entenflöhe! Schwimmen und Baden in Schweizer Seen, Teichen und Flüssen macht Spass und ist gesund (siehe auch Text rechts). Wäre da nicht die Badedermatitis. Der allergische Hautausschlag wird durch winzig kleine Parasiten (Zerkarien, auch Entenflöhe genannt) verursacht, die durch infizierte Schnecken ausgeschieden werden. Anstatt ihre eigentlichen Wirtstiere wie Wasservögel zu befallen, können sie sich auch in die Haut von Menschen einbohren, was zu allergischen Reaktionen führt. Die Symptome wie Jucken und Brennen auf der Haut, kleine rote Pusteln sowie kleine Blasen können unangenehm und lästig sein. Der Juckreiz kann bis zu einer Woche und länger anhalten, um dann nach und nach zu verschwinden. In den meisten Fällen von Badedermatitis ist eine medizinische Behandlung nicht nötig. Gegen den Juckreiz helfen kühlende Kompressen sowie juckreizstillende Gels oder Cremes. Auch homöopathische oder spagyrische Mittel, die gegen aller gische Hautausschläge eingesetzt werden, können helfen. Lassen Sie sich in der Drogerie beraten. Quellen: Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) / pharmawiki.ch
Kneippen
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Er stellte sie auf die fünf Säulen Wasser therapie (Kneippgüsse, Wassertreten), Ernährung (Vollwertkost), Bewegung (Barfusslaufen), Pflanzenheilkunde und Ordnungstherapie (bewusste Lebens führung). Eine Wirksamkeit von Kneipp anwendungen ist wissenschaftlich nicht belegt.
fotolia, brusheezy.com
Wenn Menschen mit nackten Füssen durch seichtes Wasser staken, dann kneippen sie wahrscheinlich. Namens geber der Wassertherapie ist der deutsche Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897). Als Gymnasiast erkrankte er, so erzählt man sich, an einer schweren Tuberkulose. Er war überzeugt von der Heilkraft der Natur und probierte Wasseranwen dungen und wurde gesund. Später entwickelte er die Therapien weiter.
Quellen: Sebastian Kneipp: «Pfarrer Kneipps Wasserkur», AT-Verlag, 2012 / kneipp.ch
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Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG
«Pack die Badehose ein …»
2018 sind in der Schweiz gemäss Angaben der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) 37 Menschen (27 Männer, 6 Frauen, 4 Kinder) in Flüssen, Seen oder Schwimmbädern ertrunken. Mit den 6 Baderegeln der SLRG schwimmen Sie auf der sicheren Seite: 1 Kinder nur begleitet ans Wasser lassen – kleine Kinder in Griffnähe beaufsichtigen!
Nicht umsonst gilt die Schweiz als das Wasserschloss Europas. Unzählige Flüsse und Seen locken zum Bade. Ob ein Morgenschwumm in der Aare in Bern, eine Abkühlung über Mittag in den Bains des Pâquis in Genf oder ein paar erfrischende Abendstunden in den Drei Weieren in St. Gallen, in natürlichen Gewässern badet es sich einfach am schönsten. Angst um die Gesundheit muss dabei niemand haben. «In den Seen und Flüssen in der Schweiz kann fast überall bedenkenlos gebadet werden», hält das Bundes amt für Umwelt (Bafu) fest. Auf https://map.geo.admin.ch zeigt eine gesamtschweizerische Karte alle vom Bafu beurteilten Badeplätze nach den vier Qualitätsklassen (CHEinstufung).
2 Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser! Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen. 3 Nie überhitzt ins Wasser springen! – Der Körper braucht eine Anpassungszeit. 4 Nicht in trübe oder unbekannte Gewässer springen! – Unbekanntes kann Gefahren bergen. 5 Luftmatratzen und Schwimmhilfen gehören nicht ins tiefe Wasser! – Sie bieten keine Sicherheit. 6 Lange Strecken nie alleine schwimmen! – Auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden. Quellen: Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) / Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU)
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Schwimmen? Aber sicher!
Quellen: Bundesamt für Umwelt (Bafu) / Bundesamt für Lebens mittelsicherheit und Veterinärwesen / Manuel Kunz, Yael Schindler Wildhaber, Anne Dietzel, Irene Wittmer, Vera Leib: «Zustand der Schweizer Fliessgewässer. Ergebnisse der Nationalen Beobachtung Oberflächengewässerqualität (NAWA) 2011–2014», Bundesamt für Umwelt (Bafu), 2016 (www.bafu.admin.ch/uz-1620-d)
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Jeder liebt sie, die Natur, und trotzdem wird sie von uns mit Füssen getreten. Die Zukunft wird zeigen, ob wir einen bewussteren Umgang mit ihr lernen können. Die Natur ist wahr, sie spielt uns nichts vor, sie ist, wie sie ist. In unserem hektischen Alltag voller Reiz überflutung und Widersprüche ist dieses Echte und Klare für uns schwer einzuordnen. Für mich persönlich ist die Erfahrung in der Natur oft anstrengend und unbequem, aber jedes Mal so intensiv und inspirierend, dass ich all die Strapazen, die ich auf mich nehme, vergesse – ja, sogar eine kreative Kraft entwickle, mit der ich in der Natur tätig werde und so überhaupt meine Naturkunstwerke umsetzen kann. Ivo Moosberger, Polygraf, Naturkünstler, Abenteurer, Zug, www.naturschauspiele.ch
Der Wald als Gesundbrunnen In den Wald eintauchen, Waldluft einatmen, dem Rauschen der Blätter lauschen. Waldbaden soll Stress reduzieren und entspannen. In Japan ist «Shinrinyoku», wie das Waldbaden dort heisst, bereits zu einer anerkannten StressmanagementMethode avanciert und wird vom japanischen Gesundheits wesen gefördert. Studien japanischer Wissenschaftler zeigen denn auch, dass der Aufenthalt im Wald wie eine Aroma therapie wirkt. Quelle: www.waldbaden.org
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Thomas Pfister, Psychologe lic. phil., Gartenagoge, Wanderleiter, Heilkräuterspezialist, Heilkräuterschule Albinen / Seminar-Hotel Rhodania, Albinen (VS), www.heilkraeuterschule.ch
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Berührend natürlich.
Als Gartenagoge nutze ich die Natur für die Förderung der Gesundheit meiner Klientinnen und Klienten. Ich begleite Personen jeden Alters im Garten und zeige ihnen, welchen Reichtum uns die Natur bietet. Als Wanderleiter führe ich Kundinnen und Kunden in die wunderbare Berglandschaft rund um das Walliser Bergdorf Albinen, wo ich zusammen mit meiner Frau ein Seminar-Hotel betreibe. Im grössten Heilkräutergarten des Wallis lernen die Besucherinnen und Besucher, welche Pflanzen sie für allerlei Beschwer den selber verwenden können. Ich bin überzeugt, dass wir in der heutigen immer stärker digitalisierten Welt als Ausgleich die Natur brauchen, um wieder zur Ruhe zu kommen.
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«Was ist Natur?»
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So nehmen Sie teil Ihr Lösungswort mit Name und Adresse senden Sie an: Schweizerischer Drogistenverband, Preisrätsel, Nidaugasse 15, 2502 Biel wettbewerb@drogistenverband.ch Teilnahme via SMS: DS Abstand Lösungswort Abstand Name und Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS)
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Einsendeschluss 31. Juli 2019, 18.00 Uhr (Datum des Poststempels). Das richtige Lösungs wort wird im Drogistenstern 8–9/19 publiziert.
30.04.19 11:16
Kreuzworträtsel 4–5/19 Das richtige Lösungswort lautete «HITZSCHLAG». Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Korrespondenz wird keine geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Männer- vs. Frauenhaut Männer haben bezüglich der Haut auf den ersten Blick einige Vorteile gegenüber Frauen. Mit der richtigen Pflege können aber alle Wertvolles für die Haut tun.
Martin Vetterli Der 55-jährige Martin Vetterli ist seit 2007 Geschäftsführer der Post Drogerie in Schwanden (GL). Seine Spezialgebiete sind Schüssler-Salze, Ceres-Heilmittel und Mikronährstofftherapie.
Illustrationen: iStock.com/Lilanakani, iStock.com/adekvat, iStock.com/VectorMoon; Foto: zVg
In den Drogerieregalen gibt es spezielle Pflegelinien für beide Geschlechter. Das ist sinnvoll, sagt Dermatologin Dr. med. Malgor zata Rylska vom Kantonsspital Graubünden in Chur. Schliesslich ist die Haut von Mann und Frau unterschiedlich aufgebaut und benötigt deshalb auch unterschiedliche Pflege. «Männerhaut ist um einiges dicker als Frauenhaut, etwa 16 Prozent oder 0,2 Millimeter», sagt die Fachärztin. Männer haut habe auch deutlich grössere Talg
drüsen, welche Talg produzieren. Deshalb haben vor allem männliche Teenager und junge Erwachsene mit stärkeren Unrein heiten zu kämpfen, weil das männliche Testosteron die Talg produktion anregt, während das weibliche Pendant Östrogen die Talgproduktion drosselt. «Auch der pH-Wert liegt bei Männern tiefer, und die Kollagenfasern sind in der Haut vernetzt, was das Gerüst fester macht», erklärt Rylska. Bei Frauen ver laufen diese Kollagenfasern, das haut eigene straffende Eiweiss, parallel, was die zartere Frauenhaut erklärt. «Aller dings ist sie dadurch anfälliger für die Faltenbildung im früheren Alter, im Ge gensatz zur festeren Haut bei Männern.» Und noch etwas ist den Männern von Natur aus reichlicher angelegt: Melanin, die natürlichen Pigmente, welche für die Hautfärbung und somit einen braunen Teint sorgen. Somit wird ein Mann im
Normalfall schneller braun und ist bes ser gegen UV-Strahlung geschützt. «So gesehen hat Männerhaut tatsächlich viele Vor t eile», sagt die Dermatologin. Doch eines bleibt Frauen erspart: Sobald der Bartwuchs bei jungen Männern ein setzt, kann es zu schmerzhaften Irritatio nen und Entzündungen kommen, insbe sondere nach der Rasur, weil durch die übermässige Talg produktion deutlich mehr Keime auf der Hautoberfläche auf treten.
Seife und Wasser reichen nicht Weil jede Haut anders ist und eigene Tücken und Vorteile hat, ist es wichtig, eine Pflege zu finden, welche den Bedürf nissen der Haut entspricht. Sich folglich genügend Zeit für eine Beratung zu neh men, ist sinnvoll. Drogist Martin Vetterli aus der Post Drogerie in Schwanden ist sich der Unter
Männer brauchen andere Pflegeprodukte als Frauen, denn ihre Haut ist dicker und sie produziert auch mehr Talg.
24 PFLEGE
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schiede der männlichen und der weib lichen Haut ebenso bewusst wie der an spruchsvollen Umwelteinflüsse. Während sich unsere Grosseltern das Gesicht noch mit Seife und Wasser gewaschen haben, reiche dies bei der höheren UVStrahlung durch den zunehmenden Ab bau der Ozonschicht heute nicht mehr. «Hinzu kommen Partikel aus der Luftver schmut zung, die als freie Radikale die Haut angreifen und den Alterungs pro zess begünstigen.» Aus all diesen Gründen sei eine gute Reinigung zentral. Sei es mit einer mil den Waschlotion, einem Schaum oder einem Tonic. Ausserdem tue ein regel mässiges Peeling wohl – bei Mann und Frau, die je nachdem die Haut noch mit Schminke zusätzlich beansprucht. Ein Peeling befreie die Haut von den abge storbenen Zellen und helfe ihr, gesünder zu altern. Auch ein guter Schutz für den Tag sei wichtig, sagt der Drogist: «Also eine näh rende Tagespflege, die einen UV-Filter ent hält.» Während bei Männern die Cremes eine leichtere Textur haben, weil die Haut vor allem mit Feuchtigkeit versorgt wer den muss, ist sie bei Frauen reichhaltiger. «Männer haben von Natur aus eine höhere
Talgproduktion, deshalb können lipidrei che Cremes zu Unreinheiten führen.» Auch feuchtigkeitsspendende Fluids oder Gels seien für Männer sinnvoll. «Es ist wichtig, dass man sich mit einer Pflege wohlfühlt, schliesslich verwendet man sie täglich.»
Hilfe, Falten! Sowohl Frauen- als auch Männnerhaut kommt nicht um den natürlichen Alte rungsprozess herum, jedoch setzt der Pro zess bei der Frau wegen der feineren Haut struktur früher ein. Der Mann sollte sich aber nicht zu früh freuen: Die Fal tenbil dung setzt zwar später ein, kommt dann aber dafür intensiver. «Wenn der Alterungsprozess in Gang kommt, dann dafür richtig. Männerhaut fällt irgend wann schneller zusammen, es bilden sich dunklere Ringe unter den Augen, weil die Elastizität stärker abnimmt. Folglich kommt es dann auch schneller zu Trä nensäcke und die Falten werden tiefer», sagt Drogist Vetterli. Was hilft, ist ein gesundes Leben und eine ausgewogene Ernährung sowie ge nügend trinken. Sowohl falsche Ernäh rungsgewohnheiten, eine Lebensmittel unverträglichkeit als auch der Konsum von Tabak und Alkohol (im Übermass) können dem Hautbild schaden und den Alterungsprozess begünstigen. Ausserdem ist die Haut ein Organ mit einem Lang zeitgedächtnis: Wer beispielsweise in der Jugend viel und gerne in der prallen Sonne lag, ohne sich zu schützen, wird später womöglich eher ein Risiko für Hautkrebs haben. Sünden der Jugend können also auch für spätere Hautprobl eme oder -ver änderungen verantwortlich sein.
Die beste Pflege finden Fassen wir zusammen: Die Haut immer gut vor UV-Strahlen und Umwelteinflüs sen zu schützen, ist das A und O. Während Männer auf zu lipidhaltige Cremes ver zichten und der Haut viel Feuchtigkeit spenden sollten, sind die Texturen der Frauenpflegeprodukte oft reichhaltiger. Ob Sie am besten mit einem Fluid, einem Serum, einer Creme oder sonstigen Pflege produkten zurechtkommen, sollten Sie in Ihrer Drogerie herausfinden. Die Palette ist breit und bietet für alle mög lichen Hauttypen das Passende. Ihre Haut wird es Ihnen danken! Denise Muchenberger DROGISTENSTERN 6–7/19
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Ätherische Öle sind in Pflanzen und Gewürzen enthalten und verleihen ihnen Duft und Aroma. Ihre Herstellung ist auf wendig und geschieht meist via Wasser dampf destillation oder Auspressen des Grundproduktes, deshalb haben ätheri sche Öle auch ihren Preis. «Man sollte aber nicht am falschen Ort sparen und auf eine hochwertige Qualität achten», sagt Drogistin Jessica Locher aus der Dro gerie Locher in Dietikon.
Innerliche Anwendung Ätherische Öle duften nicht nur fein, sie unterstützen auch die Verdauung. «Sie haben eine krampflösende und entspan nende Wirkung, ausserdem können sie je nach Öl entzündungshemmend wirken», erklärt die Drogistin. Einen Tropfen auf einen Würfel Zucker zu geben und ein 26 VERDAUUNG
zunehmen, sei eine Möglichkeit, sofern die Qualität des Öles stimmt und es auch zur inneren Einnahme geeignet ist. Da ätherische Öle gut von den Schleim häuten aufgenommen werden, «muss es gar nicht unbedingt geschluckt werden, sondern man kann einfach mit etwas Was ser im Mundraum damit gurgeln». Trotzdem sollte einem der Geschmack munden, und es ist wichtig, ein Öl zu fin den, das einem gefällt. Lavendel, Pfeffer minz, Fenchel, Kümmel, Kardamom oder etwa Oregano – das Angebot ist breit und geht von mild würzig bis hin zu fein duf tend.
Äusserliche Anwendung Eine andere, ebenfalls sehr wohltuende Methode ist, das fein duftende Öl mit einem hochwertigen neutralen Öl wie DROGISTENSTERN 6–7/19
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Mandelöl zu verdünnen und bei Verdau ungsbeschwerden auf dem Bauch einzu massieren. «Dabei ist wichtig, dass das Öl im Uhrzeigersinn einmassiert wird, also in dieselbe Richtung, wie der Darmtrakt verläuft.» Die Öle werden über die Haut aufgenommen, ausserdem wirkt das Ein massieren bereits entspannend und kann Krämpfe oder etwa Verstopfungen lösen. Ausserdem wird der feine Duft inha liert, was ebenfalls für Entspannung sorgt. «Bei einem nervösen Magen rate ich da zu, ein wenig Lavendel- oder Melissenöl aufs Handgelenk aufzustreichen.»
Auch ein Tee tut wohl Ätherische Öle kommen ganz natürlich in Nahrungsmitteln vor, die wir zum Würzen, als Tee oder als Gemüse auch in der Küche verarbeiten. Die Konzentration DROGISTENSTERN 6–7/19
Jessica Locher Die 27-jährige Jessica Locher ist seit 2016 Geschäftsführerin der familieneigenen Drogerie Locher in Dietikon (ZH), die in diesem Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum feiert. Ihre Spezialgebiete sind Naturheil mittel wie Spagyrik und Homöopathie. www.drogerie-locher.ch
ist dann natürlich geringer, aber ein wohl tuender Fenchel- oder Pfefferminztee ist bei Magenbeschwerden ebenfalls hilf reich. Und nicht umsonst werden blähen den Lebensmitteln wie Sauerkraut gerne Kümmelsamen beigemengt, um die Ver dauung zu unterstützen. Denise Muchenberger VERDAUUNG 27
Fotos: Susanne Keller, zVg; Illustrationen: fotolia
Magenbeschwerden
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Bindehautentzündung: wenn die Augen rot sehen Gereizte Augen sind schmerzhaft, aber gut behandelbar. Gerade in der akuten Phase sollte man aber einiges berücksichtigen.
Schleimhäute bilden wichtige Schutz schichten, sie sind aber auch extrem empfindlich. Eine der Schleimhäute im Auge, die sogenannte Bindehaut, ist be sonders sensibel. Dass es durch Umwelt einflüsse, trockene Räume oder stunden langes Arbeiten am Computer zu einer Reizung dieser Bindehaut kommen kann, beobach tet auch Drogistin Doris Weid mann aus der Dorf Drogerie Weidmann in Embrach. Aus einer Reizung entsteht schnell einmal eine Entzündung. «Aber auch bei Allergien wie Heuschnupfen kann es zu einer Bindehautentzündung kommen.»
Augentropfen … Um ihrer Kundschaft helfen zu können, fragt die Drogistin gezielt nach den Symp tomen (juckende Augen, Schmerzen, er höhter Tränenfluss, Schwellung am Auge) und wie lange diese Beschwerden schon andauern. «Meistens helfen reizlindernde und beruhigende Augentropfen sehr gut. Sie müssen bei akuten Beschwerden aller dings recht häufig angewendet werden, also etwa jede Stunde einen Tropfen ins Auge geben.» 28 BINDEHAUTENTZÜNDUNG
Zusätzlich können Leinölkapseln ein genommen werden, welche trockene Schleim häute befeuchten und so auch reizlindernd wirken. Normalerweise sollte ein bis anderthalb Tage später eine rasche Besserung eintreten. Ist dies nicht der Fall, rät Weidmann immer zu einer ärztlichen Abklärung, da das Auge doch ein sehr sensibles Organ ist.
… und Schwarztee Ferner kann ein altes Hausmittel helfen: Schwarzteebeutel mit heissem Wasser auf giessen wie bei der Teezubereitung, den Teebeutel entfernen und ein Watte pad in den Tee tauchen. Dieses aufs Auge legen. «Schwarztee enthält Gerbstoffe, die zusammenziehend wirken und dadurch einen natürlichen ‹Schutzfilm› bilden», erklärt Weidmann. Entzündungs aus lösen de Krankheitserreger können sich somit nicht vermehren und sterben in der Folge ab – die Entzündung kann ab klingen. Die vielseits gerühmte Kamille ist zwar ebenfalls bakterienhemmend, kann aber Allergien auslösen und ist dar um für die Augen nicht immer geeignet. Ein gutes Mittel, das entzündungshem
Doris Weidmann Die 59-jährige Doris Weidmann ist seit 1988 Inhaberin der Drogerien Weidmann in Embrach (ZH). Ihre Spezialgebiete sind Spagyrik, Naturheil mittel und Pferde. www.drogerie-weidmann-embrach.ch
mend wirkt, ist Augentrosttee. Insbeson dere für Kinder ist er besser als Schwarz tee, der viele Gerbstoffe enthält. Was ebenfalls wichtig ist für den Hei lungsprozess: Das Auge schonen und mit einer Sonnenbrille schützen. Zudem bes ser nicht ins Schwimmbad gehen, da chlorhaltiges Wasser das Auge reizt. Um Bindehautentzündungen vorzu beugen, gibt es in der Drogerie unter schiedliche befeuchtende Sprays und Tropfen, welche den natürlichen Schutz film auf dem Auge erhalten und es für die Abwehr von Viren stärken. Tipps zur richtigen An wendung gibt es direkt in Ihrer Drogerie. Denise Muchenberger DROGISTENSTERN 6–7/19
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Reizlindernde und beruhigende Augentropfen lindern die Beschwerden einer Bindehautentzündung.
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Herrlich! Der Lust mach süss-saftigen Erdbeeren darf man ruhig nachgeben und auch einmal zwei Mal zugreifen.
Beerenstark! Brausetabletten-Packungen sind mit Orangen und Zitronen prominent bebil dert – als sogenannte Vitamin-C-Bomben. Eine weitere Frucht hat aber mindestens genauso viele von diesen Vitaminen und aktuell Saison: die Erdbeere.
Kaum Kalorien … Auch Drogistin und Ernährungsberaterin Simone Eschler kann der Sommerfrucht viel abgewinnen: «Vor allem frisch ge pflückt schmecken sie unheimlich gut. Sie schmecken aber nicht nur fein, son dern haben auch einen hohen Gehalt an Polyphenolen, also sekundären Pflanzen stoffen.» Eben diese Polyphenole unter stützten viele Prozesse im Körper und stärkten das Immunsystem, hemmten Entzündungen in den Zellen und könn ten somit auch die Blutwerte positiv be einflussen. Erdbeeren haben ferner einen hohen Gehalt an Folsäure. Was weiter für die Erdbeere spricht, ist ihr geringer Kaloriengehalt: «Sie be steht zu fast 90 Prozent aus Wasser, da darf man also ohne schlechtes Gewissen 30 ERDBEERE
herzhaft zugreifen», sagt Eschler. Aller dings ist die Erdbeere eine Sommerfrucht, die deutlich mehr Nährstoffe enthält, wenn sie in der Saison geerntet wird.
… viel Geschmack Es gibt die feinen Erdbeeren mittlerweile auch schockgefroren in Drogerien, weil die Kunden auch im Winter nicht mehr auf die Früchte verzichten wollen. So können sie in Müesli oder in ein Joghurt gemischt oder einfach als gesunder Snack zwischendurch genascht werden. Das ist eine Möglichkeit, um Erdbeeren auch im Winter zu geniessen. Eine andere wäre, die Frucht gleich nach dem Pflücken auf dem Feld zu pürieren und einzufrieren. Die weniger schönen Früchte können zu einem Kompott oder zu einer Konfitüre eingekocht werden. Aber: «Ganz frisch mit etwas Minze und Heidelbeeren sind sie für mich immer noch am besten – und ein regelrechter Vitaminboost», meint Simone Eschler. Es gibt also kaum etwas, ausser Le bensmittelallergien, was gegen die süsse
Simone Eschler Die 24-jährige Simone Eschler arbeitet seit 2015 in der Drogerie Wehntal in Nieder weningen (ZH). Ihre Spezialgebiete sind Ernährung und Spagyrik. www.drogerie-wehntal.ch
Erdbeere spricht. In Unmengen verzehrt könnte sie höchstens abführend wirken. Eine Portion täglich ist aber unbedenk lich, wobei man bei einer Portion von etwa 7 bis 8 Erdbeeren oder etwa 125 Gramm spricht. Sie zu zuckern, ist in der Saison meist nicht nötig, wer es doch etwas süsser mag, nimmt am besten Xylit, einen Süssstoff aus der Birkenrinde, der den Blutzuckerspiegel kaum beeinträch tigt. Simone Eschler freut sich bereits auf die Ausflüge ins Beerenfeld zum Selber pfllücken. «Das macht Freude und ist so gar noch doppelt gesund.» Denise Muchenberger DROGISTENSTERN 6–7/19
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Die Erdbeere gehört zu den beliebtesten Sommerfrüchten. Frisch von der Staude gepflückt, ist sie ein Hochgenuss – und äusserst gesund.
Tipps gegen Käsefüsse Schweissfüsse sind unangenehm. So schaffen Sie das Übel aus der Welt.
Der 59-jährige Urs Hüttinger ist seit 2012 Geschäftsführer und Inhaber der Swidro Drogerie Hüttinger in Schwarzenburg (BE). Seine Spezialgebiete sind Spagyrik, Homöo pathie, Teemischungen und Phytotherapie. Seine Vision lautet: «Für naturgesundes Leben in Schwarzenburg». www.huettinger.ch
Sommer, Blumenduft, Grilliertes und plötzlich – stink! – ein Gruss von den Füs sen, die gerade ins Freie durften und vor sich hinschwitzen. Es ist allerdings nicht der Schweiss, der stinkt. Drogist Urs Hüt tinger von der Swidro Drogerie Hüttinger: «Schweiss ist geruchlos. Erst, wenn Bak terien ihn auf der Haut zersetzen, ent steht eine Säure, die schlecht riecht.» Schwitzen ist lebenswichtig. Es kühlt und schützt so vor Überhitzung. Ob je mand stärker schwitzt oder riecht als andere, kann verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel mangelnde Hygiene, Medi kamente, Krankheiten, Stress, hormonelle Umstellungen, die Ernährung oder der Stoffwechsel. Hier die besten Tipps des Drogisten gegen starkes Schwitzen und strengen Fussgeruch:
Alzheimer zu verursachen. Bewiesen ist das bislang nicht. Eine Alternative sind Fussdeos. Sie enthalten kein Aluminium, sondern antimikrobielle Stoffe wie Alko hol, die die Bakterien angreifen. Ein Fussbad mit Kräutern und Meer salz erfrischt, entspannt, regt den Stoff wechsel der Haut an und wirkt gegen unangenehmen Geruch. In der Drogerie erhalten Sie fertige Mischungen mit Ar nika, Kamille, Lavendel und Rosmarin. Wer will, kann sich auch eine Mischung zusammenstellen lassen.
Hilfe von innen Drogist Urs Hüttinger: «Bei hormonellen Umstellungen schwitzen manche Men schen mehr und riechen schneller. Davon betroffen sind vor allem Frauen während der Menstruation, Pubertierende oder ab und zu Frauen in den Wechseljahren.» Ihnen empfiehlt er, das Schwitzen zusätz lich von innen anzupacken. «Natürliche
Mittel unterstützen den Körper, die Hor mone zu regulieren und Schwitzen zu re duzieren.» Besonders bewährt haben sich: • Ein spagyrischer Spray mit Salbei, Traubensilberkerze und Granatapfel. Morgens, mittags und abends 3 Sprühstösse in den Mund. • Schüssler-Salze. Häufig enthält die Mischung die Nummern 5, 8 und 9, oft kommen noch weitere dazu. Schüssler-Salze zum Einnehmen gibt es als Tabletten und als Pulver. • Homöopathische Mittel mit Salbei, Kaliumsalzen und anderen Substanzen, die in der Drogerie individuell gemischt werden. • Salbeitropfen helfen vor allem Frauen in den Wechseljahren gegen starkes Schwitzen. Je nach Beschwerden fügen Drogistinnen und Drogisten ihren Mitteln noch andere Wirkstoffe hinzu. Lassen Sie sich b eraten. Vanessa Naef
Nach dem Wandern am besten raus aus den verschwitzen Schuhen und ab an die Luft mit den Füssen.
Susanne Keller, Flavia Trachsel
Urs Hüttinger
Kleiden Damit Schweiss verdunsten kann, sollten Sie atmungsaktive Socken und Schuhe tragen. Im Sommer eignen sich auch of fene Schuhe. Zusätzlich können Sie ein Schuhdeodorant anwenden. Das desinfi ziert, tötet Bakterien und neutralisiert unangenehme Gerüche. Legen Sie zudem Sohlen mit Aktivkohle in Ihre Schuhe. Kohle bindet Feuchtigkeit und Stoff wechselprodukte der Bakterien, die den Gestank verursachen.
Pflegen Ein Antitranspirant mit Aluminiumchlo rid wirkt sehr effektiv gegen Schwitzen, Aluminium verschliesst die Poren. Aber: Der Stoff wird verdächtigt, Krebs oder DROGISTENSTERN 6–7/19
SCHWEISSFÜSSE 31
Fusspilz ist eine der häufigsten Pilzerkrankungen, die zum Beispiel im Schwimmbad übertragen wird.
Unerwünschte Pilze am Körper iStock.com/fotostorm, brusheezy.com, Flavia Trachsel
Ein Pilzinfekt kann an den unterschiedlichsten Körperstellen auftreten. Wie man ihn richtig behandelt und was man vorbeugend tun kann.
Thomas Schwimbersky Der 51-jährige Thomas Schwimbersky ist seit 1998 Inhaber der Drogerie Schwim bersky in Birsfelden (BL). Seine Spezialge biete sind Naturathek, Phytotherapie und Hörberatung. www.drogerie-schwimbersky.ch
Pilze sind eine Wissenschaft für sich. Manche können wir essen, andere nut zen wir als Heilpilze, und dritte können schmerzhafte Infektionskrankheiten an Schleimhäuten, an inneren Organen und an Haut und Hautanhanggebilden wie Nägeln oder Haarwurzeln verursachen.
Von Kopf bis Fuss Drogist Thomas Schwimbersky aus der Drogerie Schwimbersky in Birsfelden: «Tatsächlich können Mykosen, wie Pilz infektionen im Fachjargon heissen, von 32 PILZE
Kopf bis Fuss auftreten und alle mög lichen Körperstellen befallen.» Am häu figsten ist er in der Drogerie mit Fussund Nagelpilz konfrontiert, aber auch Pilz erkrankungen an der Kopfhaut, im Intimbereich oder zwischen feuchtwar men Hautfalten wie etwa unter den Ach seln sind ein Thema. «Die Pilze begleiten uns eigentlich immer in unserem Alltag, so wie Viren und Bakterien. Am besten können sie sich in einem feuchtwarmen Milieu aus breiten», sagt er. Ausserdem spiele das Immunsystem eine entscheidende Rolle. Häufig treten Pilzinfektionen auf, wenn das Immunsystem durch Stress oder Man gelernährung geschwächt ist. Oder wenn gewisse Medikamente wie Kortison oder Antibiotika einen Infekt begünsti gen. Deshalb sei es wichtig, das Immun system intakt zu halten und in stressrei chen Zeiten zu stärken, beispielsweise mit einem natürlichen Echinacea-Präpa rat. Zudem sei eine gute Hygiene wich
tig, damit sich die Erreger nicht im menschlichen Gewebe ausbreiten.
Unbedingt behandeln … Schaffen es die Pilze doch, in den Körper zu gelangen, treten Juckreiz, Rötungen oder auch kleine Bläschen an einer Haut stelle auf – dies könnten also erste An zeichen für eine Pilzerkrankung sein. Um sie richtig zu behandeln, lohnt sich der Gang in die Drogerie. «Wir haben zahlreiche Präparate, um Pilzerkrankun gen an den unterschiedlichsten Stellen gezielt zu behandeln. Wichtig ist, sich gut instruieren zu lassen, damit aus einem Pilzinfekt keine langwierige Sache wird.» Denn wird ein Pilz auf die leichte Schulter genommen, besteht die Gefahr, dass er sich weiter ausbreitet und immer grös sere Haut- oder Nagelpartien befällt. Für eine der häufigsten Pilzerkrankun gen – den Fusspilz – gibt es eine wirksame Creme zur äusseren Anwendung: Der dar in enthaltene Wirkstoff Clotrima DROGISTENSTERN 6–7/19
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Unerwünschte Pilze am Körper zol stört die Bildung der Zell membran von Pilzen, wodurch das Pilz wachstum zum Stillstand kommt. «Einfach zwei- bis dreimal täglich auf der betroffenen Stelle einreiben und einziehen lassen. Vor der Anwendung sollten die Füsse gewaschen und auch die Räume zwischen den Zehen gut getrocknet werden.»
… auch wenn es lange dauert Da die Pilze Sporen bilden können, rät Thomas Schwimbersky immer dazu, wäh rend einer Fusspilzerkrankung die Schuhe mit einem desinfizierenden Spray einzu sprayen und die Strümpfe oder Socken bei 90 Grad auszuwaschen, um eine Ver breitung und erneute Erkrankung zu ver meiden. Was laut dem Drogisten ebenfalls wichtig ist, ist eine ausreichen de Behandlungsdauer. «Auch wenn der Juck reiz und Rötungen zurückgehen, lohnt es sich, die Creme noch ein paar Tage weiterzuverwenden, um auch ganz sicher zu gehen, dass alle Pilze abgetötet sind.» Ausdauer ist ebenfalls angezeigt, wenn es um die Behandlung von Nagel pilz geht. Auch ist eine gute Instruktion durch eine Fachperson viel wert. «Der Pilz befällt nicht nur die Nagelplatte, sondern nistet sich häufig auch unter der
Platte im Nagelbett ein.» Das macht es nicht ganz einfach, den Pilz abzutöten. In der Drogerie finden Sie ein Behand lungsset, das neben Feilen und desinfizie renden Tüchern auch einen Lack enthält. «Diesen einfach einmal pro Woche auf tragen, aber über mehrere Monate lang, bis der Pilz tatsächlich ganz verschwun den ist.» Wer etwas auf natürlicher Basis wünscht, kann die pilzhemmende Kapu zinerkresse – beispielsweise als Urtinktur – einnehmen. Auch Teebaumöl hat sich als pilzhemmendes Mittel bewährt. Es kann einem Shampoo beigemischt wer den, wenn die Kopfhaut von einem Pilz befallen ist, auch auf die Schleimhäute im Mund aufgetragen oder einfach an der betroffenen Hautstelle eingerieben werden. Für Pilzerkrankungen im Intim be reich gibt es ebenfalls spezifische Präpa
rate wie Zäpfchen und Salben. «Wichtig ist, darüber zu sprechen. In der Drogerie übernehmen wir gerne eine Triage-Funk tion und raten, wo nötig, zu einer weite ren ärztlichen Abklärung.»
Starkes Immunsystem Pilze sind im Normalfall also gut behan delbar. Gerade wenn sie wiederkehrend sind und nicht komplett ausheilen kön nen, sollten weitere Erkrankungen abge klärt und auch das Immunsystem und sonstige Lebensumstände betrachtet wer den. Mit der richtigen Ernährung, genü gend Erholung, Schlaf und einer Ergän zung durch zusätzliche Mikronährstoffe kann das Immunsystem gestärkt und ein optimales Milieu hergestellt werden. Eines, das Pilzen den Garaus macht. Ihre Drogerie berät Sie gerne. Denise Muchenberger
Pilze leben überall Pilze gehören zu den eukaryotischen Lebewesen, denen biologisch sowohl Einzeller wie beispielsweise die Backhefe als auch Vielzeller wie Schimmelpilze und Ständer pilze gehören. Pilze vermehren und verbreiten sich geschlechtlich und ungeschlechtlich durch Sporen und vegetativ durch Ausbreitung. Beim Menschen können Pilze verschiedene Pilzkrankheiten hervorrufen und dabei Körperstellen von Kopf bis Fuss betreffen.
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Nagelpilz ist gut behandelbar, doch man braucht Geduld, bis er ganz verschwunden ist.
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an t i
bio t i f r ei k a -
Ist Urin unhygienisch? Ein Urologe gibt Antworten auf diese und acht weitere Fragen rund um die Blase. Urologe Dr. med. Marko Kozomara-Hocke vom Universitätsspital Zürich ist Fach mann in Sachen Blase.
Warum bekommen eher Frauen eine Blasenentzündung als Männer? Dies hängt mit der Harnröhrenlänge zu sammen. Diese ist bei den Frauen etwas kürzer und somit ist der Abstand zwi schen Umwelt und Blase bei Frauen ge ringer als bei Männern. Bakterien können somit besser und schneller ein dringen, und auch Rei zungen etwa beim Ge schlechtsverkehr oder durch Kälte wer den bei weiblichen Harnröhren empfind licher aufgenommen. Weitere Risiko-
faktoren für einen Harnwegsinfekt sind die sexuelle Aktivität, die Wechseljahre oder der Gebrauch eines Diaphragmas. Bakterien sind aber nicht per se schlecht für die Blase. Bei bleibendem Harndrang, Brennen beim Wasser las sen, häufigem Gang zur Toilette oder Schmerzen sollte man einen Facharzt aufsuchen. Weshalb kommt bei gewissen Menschen nur ein kurzer Strahl, während andere eine gefühlte Ewigkeit urinieren? Das hängt oft mit der Kontrolle bezie hungsweise Entspannung des Becken bodens zusammen. Wer ihn gut an- und entspannen kann, kann folglich kürzer
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Warum muss man urinieren, wenn man nervös ist? Ist etwas dran am berühmten «Angstbisi»? Ja. Dieser Harndrang bei Nervosität hängt mit dem vegetativen Nervensystem zu sammen. Ist dieses gestresst oder zusätz lich gereizt, wie etwa bei Nervosität, Angst oder Kälte, senkt dies die Reiz schwelle und man hat folglich bei gerin gerem Blasenvolumen einen Harndrang und das Gefühl, dass man urinieren muss. Entspannt man sich wieder, geht der Druck meistens weg. Auch Ablenkung
hilft. Wenn man aber wirklich dringend auf Toilette muss, bevor beispielsweise ein sportlicher Wettkampf startet, sollte man das falls möglich noch tun.
Frauenblasen und Männerblasen haben dieselbe Kapazität – Frauen müssen also nicht häufiger auf die Toilette als Männer.
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und stärker urinieren. Oft haben Leute, die in der Kindheit einen schwerwiegen den Übergriff oder Einschnitte ins Leben erfahren haben, später Probleme, richtig zu urinieren. Solche Erlebnisse können unter anderem zur Verspannung des Be ckenbodens führen. Die Betroffenen haben sich diese über die Jahre angeeig net. Loszulassen, ist dann später gar nicht so einfach. Aber auch bei diesem Problem können Fachärzte und ein Beckenboden training bei einem Physio therapeuten oder einer Physiotherapeutin helfen. Stimmt es, dass Frauen tendenziell häufiger auf die Toilette müssen als Männer? Nein, wenn keine gesundheitlichen Pro bleme oder Beschwerden vorliegen, haben beide Geschlechter dieselbe Vor aus set zung. Will heissen, dass beide Blasen im Normalfall dieselbe Kapazität besitzen und gleich viel aufnehmen können. Kann man der Blase Gutes tun und sie auch trainieren? Ja und nein. Trainieren kann man sie, ihr vorbeugend Gutes tun nicht – zumindest nichts, was wissenschaftlich belegt ist. Trainieren kann man sie beispielsweise mit einem Physiotherapeuten mittels Beckenbodentraining, mit gezielten Atem übungen, bestimmten Sitzpositionen oder einfach, indem man immer wieder ver sucht, die Abstände zwischen dem Uri nieren zu verlängern. Dies sollte aber nicht als Wettkampfsport betrieben wer
den, sonst kann es zu einer sogenannten Chauffeur-Blase kommen. Lastwagen chauffeure oder auch Kioskangestellte, die das Urinieren ständig unterdrücken, können irgendwann eine überdehnte Blase erleiden. Die Blase kann in der Folge nicht mehr vollständig entleert werden. Ist Urin unhygienisch? Eigentlich nicht. Es gibt Leute, die den eigenen Morgenurin trinken, um das Immunsystem zu stärken. Davon rate ich allerdings ab. Denn Urin ist zwar nicht unhygienisch und enthält auch keine le bensbedrohlichen Bakterien, aber er ent hält auch null Nährwerte. Denn über den Urin scheiden wir allesamt Abfallstoffe des Körpers aus, also Dinge, die der Orga nismus nicht mehr braucht. Was sagt die Farbe des Urins über die Gesundheit aus? Nichts Bestimmtes. Am Morgen ist er meist dunkler, da konzentrierter. Wenn wir Randen essen, ist er rötlich, bei be stimmten Medikamenten kann er auch orange sein, ganz hell ist er, wenn wir tagsüber viel trinken und regelmässig urinieren. Erst wenn man Blut im Urin hat, sollte man unbedingt zum Arzt, um weitere Abklärungen zu treffen. Wie verändert sich die Blase im Alter? Frauen haben bereits ab 30 erste Verän derungen, nicht selten durch eine Schwan gerschaft hervorgerufen. Es kommt zu Belastungsinkontinenzen, also dass man
unkontrolliert Wasser lässt beim Lachen, Husten oder Niesen. Bei Männern treten Veränderungen der Blase meist erst ab 50 auf, wenn sich auch die Prostata verän dert. Der Harndrang kann beispielsweise zunehmen, also die Abstände zwischen dem Gefühl, dass man aufs WC muss, weil die Prostata in die Blase drückt. Mit 80 sind beide Geschlechter gleichberech tig, und mindestens 40 Prozent haben mit Drangbeschwerden und Urininkonti nenz zu kämpfen. Was genau passiert bei einer Urininkontinenz? Der Schliessmuskel unterhalb der Blase ist defekt oder geschwächt – folglich kann der Urin beim Belasten nicht mehr gänz lich zurückgehalten werden. Wir spre chen von Belastungsinkontinenz. Bei der Dranginkontinenz kann die Blase nicht kontrolliert werden und sie zieht sich so stark zusammen, dass wir trotz eines starken Schliessmuskels Urin verlieren. Bei beiden kann man etwas tun, mittels Medikamenten, Operationen, Implan ta ten oder etwa Beckenbodenphysiothera pie und elektrischer Thera pie. Wichtig ist, über das Leiden zu sprechen und sich fachliche Hilfe zu holen. Sonst kann eine Inkontinenz aus Scham zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität und zu Isolation führen. Denise Muchenberger
Impressum 39. Jahrgang Auflage 182 907 Exemplare (WEMF-Beglaubigung 9/2018), 1 092 000 Leser (1 022 000 deutschsprachige gemäss Mach Basic 2018-2 und rund 70 000 französischsprachige) Herausgeber Schweizerischer Drogistenverband, Nidaugasse 15, 2502 Biel, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogistenverband.ch, drogistenverband.swiss Geschäftsführung Frank Storrer Redaktion Heinrich Gasser, Chefredaktion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogistenverband.ch; Bettina Epper, Chefredaktorin Stv., b.epper@drogistenverband.ch; Denise Muchenberger, d.muchenberger@drogistenverband.ch Fachliche Beratung Elisabeth von Grünigen-Huber, Dr. phil. nat. Anita Finger Weber (Wissenschaftliche Fachstelle SDV); Marisa Diggelmann (Drogistin HF); Helene Elmer (Drogistin HF); Daniel Jutzi (Drogist HF); Hanspeter Michel (Drogist HF); Isabella Mosca (Drogistin HF); Mélissa Roulin (Drogistin HF) Layout Hiroe Mori Fotografin S usanne Keller Titelbild Susanne Keller Druck Stämpfli AG, 3001 Bern Verkauf und Sponsoring T amara Freiburghaus, Leiterin Verkauf, Vertrieb und Sponsoring, t.freiburghaus@drogistenverband.ch; Gentiana Hulaj, g.hulaj@drogistenverband.ch; Daniela Mondaca, Anzeigenadministration, Telefon 032 328 50 51, inserate@drogistenverband.ch Abonnemente J ahresabonnement Fr. 26.– (6 Ausgaben, inkl. MWSt); Telefon 058 200 55 22, Fax 058 200 55 56, abo@drogistenstern.ch. Bestellen Sie jetzt kostenlos eine Ausgabe des Drogistensterns via E-Mail an info@drogistenverband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.
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