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DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Juni / Juli 2016

Fit in den Sommer

Achtung, fertig, los! Tipps für die Reiseapotheke Hilfe gegen Ameisen, Kakerlaken & Co.


U E N

Bio

Mit Holle durch den ganzen Tag...

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Der Lift ist schuld

4 Erfrischungskick aus der Dose Gesichtssprays bringen rasche Abkühlung

5 Kurz & knapp Fit in den Sommer 6 Training mit dem eigenen Gewicht

Anita Vozza

Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch

Ich bin fit per Zufall. Es geschah, als sich vor ein paar Jahren die Lifttüren just dann vor mir schlossen, als ich grad einsteigen wollte. Ungeduldig, wie ich bin, nahm ich die Treppe. Seither betrete ich keinen Lift mehr. Das Treppensteigen ist Teil meiner täg­ lichen Portion Gratisfitness. Dazu gehört auch, dass ich zu Fuss zur Arbeit gehe, zu Fuss mittags heim und wieder zurück ins Büro und abends zu Fuss nach Hause. Voilà, schon habe ich mich eine Stunde bewegt. Oder wenn ich mal wieder zu früh in die Waschküche komme und die Maschine noch drei Minuten auswinden möchte – bewege ich mich einfach mit, mache Kniebeugen oder hüpfe ein bisschen herum. Sieht mich ja niemand. Lustig ist das, und manchmal bewege ich mich schneller als die Maschine. Fast, zumindest. Wenn jemand solche Dinge koordinierter macht, sagt man «Training mit dem eigenen Körpergewicht». Ab Seite 6 zeigen wir Ihnen, wie es geht. Und ab Seite 10 verrät Ihnen Drogistin und Fitnessfachfrau Petra Tschanz, was Sie in Ihrer Drogerie alles finden, um noch ein bisschen fitter zu werden. Ich selbst gehe für noch mehr Fitness ein- bis zweimal in der Woche ins Krafttraining. Sport ist das aber nicht, sagt zumindest Werner Kieser. Und er müsste es eigentlich wissen, gilt er doch als der Vater des Krafttrainings. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 12.

So einfach können Sie zu Hause Sport treiben

10 Fitness aus der Drogerie

Alles, was Hobbysportler brauchen

12 Werner Kieser und die Muskeln

Wie der «Vater des Krafttrainings» die Evolution austrickst 14 Mehr wissen 16 Ein Blick in die Vergangenheit Turnen im Wandel der Zeit

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18 Produktetipps 19 Lieber Salat als Berner Platte Warum wir im Sommer anders essen als im Winter

22 Schwere Beine munter machen

… wollten wir von Kundinnen und Kunden wissen

Flavia Trachsel

24 «Warum gehen Sie in die Drogerie?»

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Hilfe gegen Krampfadern, Besenreiser & Co.

25 Mitmachen & gewinnen 26 Ferien am Meer oder auf dem Balkon? Familie Kunz verrät uns ihre Ferienträume

29 Muscheln, Algen, Salz & Co. Gönnen Sie sich Meeresfeeling zu Hause

30 Ihh, eine Kakerlake! So werden Sie Schädlinge wieder los

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Testen Sie Ihr Venenrisiko.

Erfrischung aus der Sprühdose Ein Sprung ins kalte Nass oder eine Glace – willkommene Abkühlungen im Sommer. Es gibt aber auch eine schnellere, zuckerfreie Variante: den Gesichtsspray. Text Denise Muchenberger Fotos fotolia, Flavia Trachsel

Der

Sommer

kann kommen.

Müde und schmerzende Beine, blaue Flecken, Besenreiser oder gar Schwellungen und Krampfadern stören besonders im Sommer und können Menschen jeden Alters treffen.

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Er passt in jede Handtasche. Der Gesichts­ spray oder Brumisateur, der im Sommer seinen grossen Auftritt hat. Egal, ob in der Badi, im Bus oder auf der Seeterrasse beim Abendessen, immer wieder sieht man Frauen, die sich den Brumisateur mitten ins Gesicht oder auf das Dekolleté sprayen. Auch Drogistin Lea Venzin aus der Dro­gerie Graber in Möhlin nutzt den Spray – am liebsten auf Reisen. «Da ist einmal der abkühlende Effekt, der an­ genehm ist. Die feinen Wassertröpfchen ­erfrischen so­fort, und die Ver­duns­tungs­ kälte kühlt.» Zu­sätz­lich würde der Erfri­ schungskick pflegend wirken. Denn die Millionen kleiner Mikro­ tröpfchen sind pH-­neutral und e­ nthalten, je nach Her­ kunft, Spuren­ele­mente wie Kalzium oder Kieselerde. «So­mit können Gesichtssprays auch beruhigend auf die Haut wirken, sie stärken und erfrischen.» Den Spray über­ zudosieren, sei nicht möglich. «Wozu ich aber generell gerne rate: Den Spray auf die reine Haut aufsprühen, dann kann sie die Spurenelemente besser aufneh­ men. Wer sich bereits geschminkt hat, kann ihn ohne Probleme übers Make-up sprayen. Der erfrischende Effekt ist dann ebenfalls gegeben.» Die Wassertröpfchen sind derart fein, dass die Schminke nicht verläuft.

Schwere Beine kühlen Hirudoid forte mit MPS: Für gesunde Beine, die sich sehen lassen können. ®

Als Creme oder Gel in Apotheken und Drogerien erhältlich. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.

Auch auf einem langen Flug kann der Spray (erlaubt sind in der Regel Be­ hälter mit maxi­mal 100 ml) wertvoll sein, wenn die Haut wegen der trockenen Luft stark ­beansprucht wird. Was die Dro­gis­ tin auch be­ob­achtet, sind ä ­ ltere Frauen, die sich nicht ins Gesicht, sondern auf die Beine sprühen. «An heissen Tagen haben einige Menschen mit Wasser­­­ein­­­­la­ge­­­run­gen und geschwollenen Beinen zu kämpfen. Hier kann der Spray für eine Ab­küh­lung ­sorgen.» 4 ERFRISCHUNG

Wenn einmal gerade kein Brunnen in der Nähe ist, erfrischt ein Gesichtsspray.

Der Spray ist fürs Ge­sicht, aber auch für den gesamten Körper geeignet. «An­ de­­re Pro­dukte, die pflegende Duft­essen­zen enthalten, würde ich ausschliesslich am Körper anwenden.» Diese könnten im Sommer anstatt einer Bodylotion benutzt werden, weil sie eben­ falls Feuchtigkeit spenden und einen ­feinen Duftschimmer auf der Haut zurücklassen. «Wer im Sommer lieber auf ein Parfüm v ­ erzichtet, für den könnte solch ein Er­fri­schungs­ spray eine gute Alternative sein.»

Lea Venzin Die 32-jährige Lea Venzin führt mit ihrem Mann Curdin Venzin seit Anfang 2015 die Drogerie Graber in Möhlin (AG). Ihre Spezial­ gebiete sind Spagy­ rik und Kos­metik. Die Ausbildung zur diplomierten Drogistin HF hat sie 2007 erfolgreich ab­ solviert, den Spagyrik-Master schloss sie drei Jahre später ab. www.drogerie-graber.ch

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Milch gute Jodquelle

Ich bin bereit, beim Wandern allerlei Entbehrungen in Kauf zu ­nehmen. Ich esse meinen Cervelat kalt, wenn ich keine Feuerstelle finde. Ich trage mehrere Tage lang dasselbe T-Shirt, wenn ich nicht waschen kann. Aber: Ich schlafe nicht im Massenlager. Hier hilft mir das Buch «Wandern und Genies­sen in den Schweizer Alpen» von Ernst Staffelbach. Ich schätze einen gewissen einfachen Luxus durchaus. Ganz in meinem Sinne ist daher Ernst Staffelbachs Buch «Wandern und Geniessen in den Schweizer Alpen», das 45 zweitägige Wan­de­rungen beschreibt, immer mit einem kom­fortablen Berggast­haus. Staffelbach schafft es, mich schon mit seinen Beschreibungen «gluschtig» zu machen. Seine tollen Fotos tun den Rest. Die Touren sind gut beschrieben und bieten mir alle Informationen, die ich brauche. Dass alle mit dem ­öffentlichen Verkehr erschlossen sind, rundet das Ganze ab. Da bleibt eigentlich nur eines übrig: Rein in die Wanderschuhe und loslaufen! Bettina Epper Ernst Staffelbach: «Wandern und Geniessen in den Schweizer Alpen», AT-Verlag, 2014, ISBN 978-3-03800-817-0

Milch und Jodsalz sind in Zentraleuropa die wichtigsten Quellen für Jod. Das zeigt eine Studie aus Italien. Die Forscher fragten über 1000 Kinder und Frauen zwischen 3 und 40 Jahren nach ihren Essgewohnheiten und ermittelten deren Jodaufnahme. Resultat: Jodsalz hat einen Einfluss auf die Versorgung, bedeutsam war der Effekt aber nur bei Jugend­ lichen. Die Autoren vermuten, dass viele Menschen ver­ arbeitete Lebensmittel verwenden, die selten Jodsalz enthalten. Einen grösseren Einfluss auf die Jodversorgung hat Milch. Wer täglich Milch trank, hatte eine signifikant bessere Jod­ aufnahme als jene, die kaum Milch konsumierten. Milch ­enthält von Natur aus zwar kaum Jod. Das Futter von Kühen ist aber mit Jod angereichert. Daher zählt Milch, auch in der Schweiz, zu den wichtigen Jodquellen. Andere Lebensmittel wie Milchprodukte, Sojamilch, Fisch und Geflügel beeinflussten die Jodversorgung nicht. Nur Rindfleisch zeigte bei Kindern einen positiven Effekt. www.ugb.de

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Stürze müssen nicht sein

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Jährlich stürzen in der Schweiz rund 83 000 Seniorinnen und Senioren. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) und Pro Senectute Schweiz haben zusammen mit der Rheumaliga Schweiz, Physioswiss und der Gesundheitsförderung Schweiz die Kampagne «sicher stehen – sicher gehen» lanciert. Auf www.sichergehen.ch finden Sie über 500 Kurse für das Trai­ning von Gleichgewicht und Kraft sowie Übungen für zu Hause. www.sichergehen.ch

Der Gewinner des Wettbewerbs aus der Februar/März-Ausgabe des Drogisten­ sterns steht fest: Peter Hofer aus Walters­ wil (SO) hat den Hauptpreis gewonnen: Laufferien in Valbella von Markus Ryffel’s GmbH. Herzlichen Glückwunsch!

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Sandro Galli zeigt, wie es geht: Der Sportwissenschaftler, Trainingsexperte und Sporttherapeut erklärt Sandra Kälin (ganz rechts) und Andrea Büschlen das Training mit dem eigenen Körpergewicht. Der Clou: Es fördert Kraft, Gleichgewicht und Koordination gleichzeitig.

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Fit in den Sommer Klimmzug, Kniebeuge und Liegestütz erleben ­derzeit eine Wiedergeburt – dieses funktionelle Training ­fordert den ganzen Körper. Der Vorteil: Sie müssen dafür nicht ins Fitnesscenter. Text Brigitte Jeckelmann Fotos Anita Vozza Illustrationen fotolia

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Fit in den Sommer

Sandra Kälin (29) und Andrea Büschlen (30) steht die Konzentration ins Gesicht geschrieben. Dabei müssen sie nur Kniebeugen ausführen. Eine einfache Bewe­ gung – eigentlich. Doch korrekt und mehrmals hin­ tereinander ausgeführt, fordert sie die beiden Frauen ganz schön. Sie haben eine Lektion in funktionellem Training bei Sandro Galli. So heisst das Fitnesstraining, das komplette Bewegungsabläufe statt einzelne Mus­ kel­ gruppen trainiert. Als Trainingsgerät reicht der eigene Körper. Daneben gibt es aber auch Hilfsmittel wie kurze Han­ teln, Klimmzugstangen, elastische Bänder, Gymnastik­bälle, Wackelbretter und andere Dinge. Die Übungen sind natürlichen Bewegungen aus dem Alltag nachempfunden: In die Knie gehen, Treppen steigen, Las­ten heben etc.

Körperbeherrschung Das funktionelle Training erobert die Fitnesswelt. Im Wochentakt erscheinen neue Bücher zum Thema. Galli, Sportwissenschaftler, Trainingsexperte und Sport­therapeut aus Baden (AG): «Im Gegensatz zu vie­ len geführten Übungen an der Maschine fördern jene mit Körpereigengewicht das Zusammenspiel mehrerer Muskelgruppen.» Das steigert nicht nur Kraft, son­ dern auch Gleich­gewicht und Koordination. Wo sonst Geräte die Bewegung führen, muss sich der Körper bei freien Übungen selber stabilisieren. «Die Muskulatur an Bauch und Rücken muss stets mitarbeiten, um den Oberkörper zu stützen.» Um Muskeln wachsen zu lassen, braucht es keine zusätzlichen Gewichte, alle Übungen lassen sich in verschiedenen Varianten aus­ führen. Mal einfacher für Anfänger, mal schwerer für Fortgeschrittene. Der Untrainierte beginnt etwa da­ mit, Liegestütze an die Wand gelehnt auszuführen.

Vitaparcours Training mit dem eigenen Körpergewicht kann man überall und ­jederzeit machen. Zum Beispiel auf einer der schweizweit rund 500 Zurich vitaparcours-­Strecken. Auf Laufstrecken von durch­schnittlich rund zwei Kilometern finden Sportler Informations­tafeln mit Anleitungen für über 40 Übungen mit dem eigenen Körpergewicht. Fritz Bebie aus Erlenbach (ZH) hat am ursprünglichen Konzept ­mitgearbeitet. Der ehemalige Handball-Spitzen­sportler ist einer der ­ersten Personal Trainer der Schweiz. Bis heute ist er überzeugt davon, dass Übungen mit dem eigenen Körper, ausgeführt «im Fitnesscenter Natur», das Beste sind für Körper und Geist. «Wenn Sie alle Übungen ­gemacht haben, dann ist der ganze Körper trainiert.» Anfängern rät er, sich nicht zu überfordern: «Gehen Sie auf den Laufstrecken ­zwischen den Übungsstationen, statt zu rennen. Sie können die Übungen problem­ los ohne Trainer lernen, die Anleitungen sind für alle gut verständlich.» Alles über vitaparcours: www.zurichvitaparcours.ch Trainieren bei Sandro Galli: www.personal-training.ch Trainieren bei Fritz Bebie: www.bebiesbalance.ch 8 FITNESS

Freie Übungen fördern zudem die Körperwahr­ neh­mung. Ingo Froböse, Sportwissenschaftler an der Deut­schen Sporthochschule Köln: «Sie sagt uns, wie wir uns bewegen, ob wir den Rücken gerade halten oder die Schultern hängen lassen.» Dafür hat es in Muskeln, Sehnen, Gelenken und der Haut spezielle Nerven, in der Fachsprache heissen sie Proprio­ rezeptoren. Diese winzigen Messstationen leiten lau­ fend Informationen ans Gehirn weiter: über die Stellung der Gelenke, ob die Muskeln angespannt oder gedehnt sind. Das Hirn schickt entsprechende Signale zurück, wie eine Bewegung genau ausgeführt werden soll. Zusammen mit Gleichgewichts- und Tast­sinn erlerne der Körper Bewegungen immer bes­ ser, so Froböse. «Wenn ein Kind Radfahren lernt, muss es auch tüchtig üben, um ins Gleichgewicht zu kommen.» Erst mit der Zeit entwickle sich das Gefühl, das man unter dem Begriff «Körper­beherr­ schung» verstehe. Für die Übungen mit dem eigenen Körpergewicht braucht es laut Trainingsexperte Galli eine gute Körperwahrnehmung, um als Beispiel nicht «passiv in den Bändern und Sehnen zu hängen». Dies könne die Gelenke überlasten. Deshalb sei es wichtig, von An­ fang an korrekt zu trainieren. Seine Schülerinnen korrigiert er laufend: «Andrea, nimm die Schultern zurück.» Sandra Kälin muss den Rücken gerader hal­ ten. Und beide sollen das Gesäss beim Beugen mehr nach hinten drücken, die Knie dürfen nicht über die Fussspitzen reichen. Richtig ausgeführt, trainiert die Kniebeuge die Muskeln an Gesäss, Vorder- und Rück­ seite der Oberschenkel und den unteren Rücken, ohne dass die Gelenke leiden. Ziel der Übungsstunde für die Frauen: «Sie sollen effizient die grössten Muskelgruppen an Beinen, Bauch, Rücken, Schul­ter­ gürtel und Brust trainieren.» Dabei achtet Galli auch darauf, dass die zwei richtig atmen: Ausatmen wäh­ rend der anstrengenden, einatmen in der entspannen­ den Phase. Wichtig sei, nicht die Luft anzuhalten und zu pressen. Denn das treibt den Blutdruck in Höhen, «die für Menschen mit Herzproblemen gefährlich werden könnten». Wer lange keinen oder nie Sport getrieben hat, dem rät er, sich vor dem Trainingsstart vom Arzt untersuchen lassen. Dies, um allfällige Herz­probleme auszuschliessen.

Gutes Körpergefühl Für Andrea Büschlen und Sandra Kälin gehört Sport schon immer dazu. Büschlen ist Kantonsschullehrerin für Geografie. Sie joggt, wandert, klettert, spielt Basketball und geht ins Pilates. Kälin hat Sport­ wissenschaften studiert und ist Sporttherapeutin an einer Klinik. Sie spielt Unihockey, schwimmt und joggt auch über längere Strecken. Obwohl beide gut DROGISTENSTERN 6–7/16


Sandra Kälin (in Pink) und Andra Büschlen beim Training mit Sandro Galli. Der Sporttherapeut kontrolliert die richtige Haltung und achtet darauf, dass die Frauen die Übungen sauber ausführen, um den richtigen Trainingseffekt zu erzielen.

trainiert sind, lassen sie ihre Bewegungsabläufe immer wieder vom Experten überprüfen und korri­ gieren. So versteht sich Galli, der auch als Personal Trainer arbeitet, als einer, «der die Leute so weit bringt, dass sie selbstständig ihre Übungen korrekt ausführen können». Die beiden Frauen wollen ihre sport­liche Leistung nicht zwingend steigern, aber den «Fit­­nesslevel erhalten». Für beide stehen der Spass an DROGISTENSTERN 6–7/16

der Bewegung, das damit verbundene «gute Körper­ gefühl» und das sozia­le Erlebnis beim Mannschaftssport im Vordergrund. Probieren Sie es aus! Die neun besten Übungen finden Sie auf vitagate.ch.

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Fit in den Sommer

Natürliche Fitmacher aus der Drogerie Für Petra Tschanz gehört Fitness zur Körperpflege, wie gesunde Ernährung. Die Drogistin und Fitnessinstruktorin weiss, wie Sportlerinnen und Sportler ihren Körper unterstützen können. Text Brigitte Jeckelmann Fotos Zurich vitaparcours, Flavia Trachsel Illustrationen fotolia

Über Fitness weiss Petra Tschanz aus der swidro Drogerie in Nidau Bescheid. Über 20 Jahre lang hat die Drogistin und Fitnessinstruktorin mit eidgenössi­ schem Fachausweis Menschen in verschiedenen Fit­ ness­zentren betreut – ausserdem trainiert sie selber regelmässig. «Vier- bis fünfmal pro Woche», sagt sie. Je eine halbe bis eine ganze Stunde lang fordert sie ihren Körper, schwitzt auf dem Rudergerät, stemmt kurze Gewichtshanteln und macht Übungen wie Klimmzüge, Kniebeugen und Liegestütze. Wann immer sie Zeit hat, geht Tschanz zudem hinaus in die Natur. «Dort kann ich abschalten und Kraft tanken.»

Fit werden im Alltag In der Drogerie verlangen manche Kundinnen Salben gegen Muskelkater, manche einen Eiweissdrink zum Abnehmen. Dann ist Petra Tschanz gefordert, diplo­ matisch einzuflechten, dass auch genügend Bewegung dazugehört, um auf eine gesunde Art Gewicht zu verlieren. Das Wort «Sport» gebraucht sie dabei nicht. «Die meisten verbinden den Begriff mit Selbstqual.»

Bewegung tut einfach gut! Und wenn es doch einmal einen Muskelkater gibt, hilft Ihnen Ihr Drogist, Ihre Drogistin gerne weiter.

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Petra Tschanz Die 46-jährige Petra Tschanz arbeitet nach 23 Jahren als Fitnessinstruktorin seit Januar 2015 wieder als Drogistin. Sie hat ein 60-Pro­ zent-Pensum in der swidro Drogerie in Nidau (BE). Ihre Spe­zial­ gebiete sind Fitness, Bewegung, Ernäh­ rung – vor allem bei Milch- und Laktose­ intoleranz – und Naturkosmetik. www.swidro-drogerie-nidau.ch

Das gelte jedoch nur für Athleten, nicht für jene, die einfach fit werden wollen. Es reiche, Bewegung in den Alltag einzuplanen. Zum Beispiel auf den Lift verzich­ ten und dafür Treppen steigen.

Nahrhaftes aus der Drogerie In Drogerien finden Fitnesssportler eine ganze Reihe nützlicher Mittel. Um den Eiweissbedarf zu decken, empfiehlt Petra Tschanz naturbelassene Nahrungs­ mittel. Zum Beispiel Teigwaren aus Dinkelkorn. Oder Produkte aus Soja, wie zum Beispiel Tofu. Gegen Muskelkater, Zerrungen und Prellungen helfen küh­ lende Gels mit Arnika und Wallwurz, «oft in Kombi­ nation mit homöopathischen Arnika-Kügelchen». Handelt es sich um länger dauernde Schmerzen, ist hingegen Wärme angebracht. Dies in Form von Salben mit Capsaicin, dem Wirkstoff in Chilischoten. «Das kurbelt die Durchblutung an.» Für Verkramp­ fungen und verspannte Körperteile gibt es Salben, die gleichzeitig wärmen und kühlen. Sie enthalten Men­ thol sowie Kräuteressenzen aus Pinien, Orangenblüten, Bergamotte, Rosmarin und Lavendel. Darüber hinaus ist es laut Petra Tschanz auch sinnvoll, den Stoffwechsel zu unterstützen. Leber und Nieren, die Reinigungsorgane, würden gut auf Tee oder spagyrische Mischungen aus Löwen­zahn, Arti­ schocken, Birkenblättern oder Brenn­ nessel anspre­ chen. Wer sich etwas schlapp und lustlos fühlt, dem mischt Petra Tschanz noch Taigawurzel bei: «Sie gibt Kraft und Energie.» Auch Pflanzentropfen aus Echi­ nacea, dem Roten Sonnenhut, würden dem Körper beim Regenerieren helfen. DROGISTENSTERN 6–7/16


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Fit in den Sommer

«Krafttraining ist kein Sport» Werner Kieser ist der Vater des Krafttrainings. Im Gespräch mit dem Drogistenstern verrät er, warum sein Konzept niemals mehrheitsfähig werden wird, warum Krafttraining seine Leidenschaft ist und wie er die Evolution austrickst. Text Felix Epper Foto Michael Schoch

Natürlich trainiert er auch immer noch. Werner Kieser, Selfmademan, 75, Unternehmer, kommt, ein Handtuch locker über der Schulter, mit federndem Schritt in sein Büro im sechsten Stock des CubusPrime-Tower im Zürcher Industriequartier. «Ich habe mit 25 Jahren mein Hobby zum Beruf gemacht», sagt Kieser lachend. «Ich kann gar nicht in Rente gehen, weil ich nie gezwungen war zu arbeiten.» Die Kräftigung des Körpers ist seine Leidenschaft und Berufung. Schnell ist man in den Bann seiner Worte gezogen.

Mit Aufbau dem Abbau trotzen Doch besser als graue Theorie ist die konkrete Anschauung, und so nimmt uns Herr Kieser mit auf eine kleine Tour. Das Studio, eines von sieben in der Schweiz, liegt eine Etage tiefer. Wenn Werner Kieser dort Gewichte stemmt, lässt sich keiner der Trai­nie­ renden in seiner Konzentration stören. «Sie zahlen und müssen dann hart arbeiten. Mein Konzept wider­ spricht eigentlich jedem sogenannten gesunden Menschenverstand und wird so nie mehrheitsfähig werden.» Das sagt er fast ohne Bedauern. Werner Kieser, der einst vom Magazin «Der Spiegel» als «Tod­ feind der Orthopäden» bezeichnet wurde, der die Wartezimmer leerfegen würde, ist sicher nicht alters­ müde geworden. Ein wenig altersmild aber vielleicht schon. Zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche zu etwa 30 Minuten absolvieren die Kunden von KieserTraining. Der Raum ist schmucklos. Maschine reiht sich an Maschine. Jede ist konzipiert zum Training ganz bestimmter Muskeln und Muskelgruppen. Trainiert wird jeweils bis zur lokalen Erschöpfung. Das Training umfasst den ganzen Körper. Ebenso wichtig ist die Erholungszeit. Mindestens zwei Tage müssen zwischen den Trainingseinheiten liegen. Sonst droht Kraftverlust durch Übertraining. «Kraft­ training ist kein Sport», sagt Kieser. «Sport ist Verbrauch von Kraft. Bei uns betreiben Sie Aufbau von Kraft. Während der Dauer unseres Gesprächs gehen Abertausende von Zellen in unserem Körper zugrunde. Gleichzeitig werden Abertausende aufge­ baut. Diesen Prozess nennt man Leben. In der Jugend überwiegen die Aufbauprozesse – wir wachsen. Im Alter überwiegen die Abbauprozesse – wir sterben. 12 FITNESS

Mit Krafttraining stimulieren Sie die Aufbauprozesse und bleiben deshalb länger ‹jung›.»

Der Mensch ist eine Maschine Viele sind misstrauisch gegenüber den Maschinen. Werner Kieser pflegt den Skeptikern dann jeweils zu sagen: «Sie selbst funktionieren wie eine Maschine. Sie sind eine Maschine. Unser Bewegungsapparat funktioniert ganz simpel. Zug und Gegenzug der Muskulatur. Wie ein Schiffssteuer.» Nicht alle lassen sich so schnell überzeugen. Ist ein Vitaparcours im Wald an der frischen Luft und das Training dort mit dem eigenen Körpergewicht nicht viel gesünder als ein Training in einer Betonhalle? Warum sollte ich ins Studio? «Die Frage könnte ebenso lauten: Wozu muss ich ins Röntgeninstitut? Kann ich das nicht auch mit einer Taschenlampe machen? Die moderne Trai­nings­ technologie macht das Training nicht nur effizienter, sondern ermöglicht das Training von Muskeln, die mit Vitaparcours oder sonstigen Aktivitäten nur un­ zureichend oder gar nicht erreicht werden. Beispiele: Rotatorenmanschetten, Beckenboden, autochthone Rückenmuskeln und so weiter. Das sind aber Muskeln, deren Zustand für Ihren Bewegungsapparat und Ihre Gesundheit sehr wichtig ist.» Die neueste Maschine ist für die Stärkung des Beckenbodens. «Nicht nur die Frauen trainieren die­ sen. Auch die Männer merken irgendwann, dass die Beckenbodenmuskulatur essenziell ist, wenn Pros­ta­ta­ beschwerden oder erste Zeichen von Inkontinenz sich bemerkbar machen – oder erektile Dysfunktion.» Grund­sätzlich ist zu sagen: Mehr Frauen als Männer trainieren bei Kieser, so zeigt es die Statistik, und das Publikum ist älter als in anderen Fitnesszentren. Der durchschnittliche Kieser-Kunde ist gut gebildet, meist mit höherem Schulabschluss. Mit den Worten des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Bei Kieser trainieren aufgeklärte Menschen, «aus Einsicht in die Notwendigkeit». Sollte man mit der Aufklärung nicht schon in der Schule ansetzen? «Viele Leiden, die wir haben, müss­ ten nicht sein, wenn wir von klein auf den Bewe­ gungs­ apparat aufbauen und warten würden. Das macht man nicht an den Schulen. Schulturnen war und ist eine Katastrophe. Immer noch ist es leistungs­ DROGISTENSTERN 6–7/16


Werner Kieser (75) ist gelernter Schreiner. Mit 18 verletzte er sich beim Boxen und kam so zum Krafttraining. Mit 26 ­eröffnete er sein erstes Fitness­ studio in Zürich, die Geräte entwickelte und baute er selber. Heute hat Kieser 143 Studios in sieben Ländern, sieben davon in der Schweiz. www.kieser-training.ch

orientiert und nicht strukturorientiert. Ob Breitenoder Leistungssport: Wir produzieren muskuläre Dysbalancen.» Werner Kieser erzählt aus den Zeiten seines ersten Studios vor über 40 Jahren und seinen Versuchen, Krafttraining an einer Schule im Kanton Zürich zu etablieren. «Sobald die Behörden ins Spiel kamen, lief die Idee ins Leere. Aufgrund dieser und vieler anderer Erfahrungen misstraut er den Behör­ den, Experten und Fachausschüssen und arbeitet lie­ ber direkt mit den Leuten. «Nicht die Ärzte kamen zu mir, sondern die Patienten.»

Die Interessen der Evolution Nicht nur die Institutionen sind ihm ein Dorn im Auge. Vieles, was unter dem Schlagwort «Ganzheit­ lichkeit» zeitgeistig daherkomme, gehört auf seine Liste mit «Unwörtern». Wellness, Modetrends und esoterische Heilsversprechen lenkten nur vom Wesent­ lichen, der Stärkung der Muskeln ab. Was Nahrungs­ zusätze angeht, so hat er seine Meinung in den letz­ ten Jahren aber geändert. «Kieser-Training verkauft weiterhin keine Zusätze, wie das alle anderen Fit­ness­ studios tun. Wir sind also keine Konkurrenz zu den Drogisten. Neue Studien zeigen aber, dass es sinnvoll sein kann, Kreatin, am besten kombiniert mit Magnesium, einzunehmen, da die körperliche Eigen­ produktion von Kreatin ab dem 40. Altersjahr schwin­ det. Und grundsätzlich sollte der Eiweissanteil in der Ernährung erhöht werden zulasten der Kohlenhydrate. Das beste Protein ist das Molke-Protein. Und trinken Sie genug Wasser, aber nicht fünf Liter, zwei bis drei Liter genügen pro Tag.» In einem der Bücher von Werner Kieser steht der bemerkenswerte Satz: «Wir schonen unsere Alten zu Tode.» Was meint er zum Stichwort Alter? «Die Evolution hat kein ‹Interesse› daran, dass wir älter als etwa 25 werden. Denn dann haben wir unsere Gene weitergegeben und unseren ‹Zweck› im Sinne der Evolution erfüllt. Durch das Training und die damit stimulierten Aufbauprozesse gelingt es mir und allen Alten, die trainieren, die Evolution etwas ‹auszu­ tricksen›. Mit anderen Worten: Ich habe da und dort die typischen kleinen Wehwehchen fortgeschrittenen Alters – aber sie kümmern mich wenig, weil mich meine Muskeln noch immer sicher durchs Leben ­tragen.» DROGISTENSTERN 6–7/16

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Fit in den Sommer

Buchtipps Fürs Training mit dem eigenen Körpergewicht ­benötigen Sie nicht ­unbedingt einen Personal Trainer. Es gibt viele gute Bücher zum Thema: Ingo Froböse: «Das Muskel-Workout», Verlag Gräfe & Unzer, 2014, ISBN 978-3-8338-3809-5. Hier ­finden Sie über 100 Übungen abgebildet und ver­ ständlich beschrieben. Dazu gibt es viele nützliche Informa­tionen rund um Training, Muskeln und Ernährung. Paul «Coach» Wade: «Trainieren wie im Knast», Riva Verlag, 2015, ISBN 978-3-86883-563-2. Der ehemalige Sträfling hat während 20 Jahren in Gefangenschaft seinen Körper mit sechs Übungen in Topform gebracht: Liegestütz, Kniebeuge, Klimmzug, Beinheben, Brücke und Handstand. Der Autor führt ­schrittweise zur perfekten Ausführung. Mark Lauren: «Fit ohne Geräte», Riva Verlag, 2011, ISBN 978-3-86883428-4. Der ehemalige Ausbildner amerikanischer Elitesoldaten ­beschreibt zahlreiche Übungen sowohl für Anfänger als auch Fort­ geschrittene. Dem Buch liegt eine DVD bei.

10 beliebteste ­Sport­arten Wandern ist in der Schweiz die populärste Sportart, das zeigt eine grosse Studie* aus dem Jahr 2014: 1 Wandern: 44,3 % 2 Velofahren (ohne Mountainbiking): 38,3 % 3 Schwimmen: 35,8 % 4 Jogging, Laufen: 23,3 % 5 Skifahren (ohne Skitouren): 35,4 % 6 Fitnesstraining, Aerobic: 19,8 % 7 Turnen, Gymnastik: 9,8 % 8 Fussball: 7,8 % 9 Tanzen (inkl. Jazztanz): 7,8 % 10 Walking, Nordic Walking: 7,5 % Quelle: *Studie «Sport Schweiz» von 2013/14 von: Bundesamt für Sport BASPO, Swiss Olympic, bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, SUVA, Bundesamt für Statistik. Mit Betei­li­ gung von: Schweizer Wanderwege, SchweizMobil, Antidoping Schweiz, verschiedene Kantone und Städte.

Gesamtbevölkerung Frauen Männer 15 bis 29 Jahre 30 bis 44 Jahre 45 bis 59 Jahre 60 bis 74 Jahre Deutschschweiz Französische Schweiz Italienische Schweiz

16 % 17 % 15 % 21 % 19 % 15 % 10 % 17 % 15 % 13 %

Die Statistik zeigt den Anteil der Mitglieder privater Fitnesszenter in der Schweiz nach dem Geschlecht, dem Alter und der Sprachregion im Jahr 2014. Die Grafik zeigt eine deutlich abnehmende Tendenz an Mitgliedschaften mit dem Voranschreiten des Alters. © Statista 2016

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Turnen hält fit – seit Hunderten von Jahren Kniebeugen, Liegestütze und Co. sind keine neue Erfindung. 1811 begründete der deutsche Friedrich Ludwig Jahn das Turnen. In der Schweiz entstanden erste Turnergruppen 1816 in Bern, 1819 in Basel und 1820 in Zürich. Wir haben in alten Fotoalben Erinnerungsstücke gefunden. Text Bettina Epper Fotos H. Meier, Photo-Kino Thun; Photo-Dienst Eidg. Turnfest; brö Illustrationen fotolia

«Die kollektive Ausführung von Turnübungen (...) ging mit einem nationalen Zusammen­gehörig­keitsgefühl einher.» (Historisches Lexikon der Schweiz). Undatierte Aufnahme.

Eidgenössisches Turnfest Zürich 1955. Das Eidgenössische Turnfest ist der grösste polysportive Anlass der Schweiz. Das erste wurde am 24. April 1832 in Aarau zur Gründung des Schweizerischen Turnverbandes abgehalten.

Konzentration, Kraft und Koordination sind beim Geräteturnen unerlässlich. Undatierte Aufnahme.

16 FITNESS

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18 PRODUKTE

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Mageres Fleisch, Fisch, Früchte und Gemüse und ein Glas Wasser mit Pfefferminzblatt. So lässt es sich im Sommer schlemmen, ohne Verdauungs­ probleme zu riskieren.

Verdauung gut, Sommer gut An besonders heissen Tagen nimmt bei vielen Menschen der Appetit ab, die Lust auf Salat, Früchte und Glace hingegen steigt. Warum das so ist und was wir im Sommer dem Magen Gutes tun können. Text Denise Muchenberger Fotos Flavia Trachsel, fotolia

Auf das Bauchgefühl hören ist immer gut, egal, ob Winter oder Sommer. «Natür­ lich fühlen wir uns bei heissen Temperaturen oft träge und haben das Gefühl, dass fettreiche Kost schwerer im Magen liegt», so Mark Fox von der Gastro­ enterologie des Claraspitals in Basel. Der Facharzt und Professor für Magen-DarmErkrankungen und Ver­dau­ungsbe­schwer­ den sagt aber auch, dass wissenschaftlich keine Ergebnisse vorliegen, dass die Ver­ dauung im Sommer anders arbeitet als im Winter. «Was tatsäch­ lich erwiesen DROGISTENSTERN 6–7/16

ist: Wir verbrauchen im Sommer weni­ ger Energie, um unsere Körpertemperatur zu erhalten. Deshalb kann es durchaus sein, dass einige Men­schen im Sommer ein weniger starkes Hungergefühl haben als in kalten Win­ter­monaten.» Worauf man bei heissen Tem­pe­ra­tu­ ren immer achten sollte, ist die Flüssig­ keit. «Viele Leute machen den Fehler, dass sie sich im Sommer von gekühlten Süssgetränken verführen lassen. Die Kälte wird als angenehm ­wahrgenommen und lenkt von der Tatsache ab, dass ein

Glas Eis­tee vom Supermarkt etwa gleich viele Kalorien haben kann wie ein klei­ nes Sandwich.» Deshalb sollte der Durst im Sommer am besten mit Wasser und ungesüssten Tees gestillt werden. «Minze beruhigt den Magen, und Menthol hat einen kühlenden Effekt», erklärt Fox, der als gebürtiger Brite aber auch gerne zu Schwarztee greift. «Hier gilt: Aus­pro­bie­ ren, was einem schmeckt und gut be­ kommt.» Während im Winter die Lust auf Salat und Müesli eher gering ist, kommt VERDAUUNG 19


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Verdauung gut, Sommer gut

sie bei vielen im Sommer erst recht auf. «Ein Birchermüesli sollte man am besten selber zubereiten, jene im Laden sind häufig mit viel Zucker und Rahm ange­ reichert.» Salat und Roh­ kost hingegen seien immer gut, sofern man keine schweren Dressings und Dips verwende. Rohes Gemüse hat weniger Kalo­rien als gekochtes, da der Koch­prozess komplexe Kohlenhydrate in leicht verdauliche Formen umwandelt. Wer nicht gerne an einem Rüebli knabbert, könnte Gemüse als kalte Suppe essen. «Kalte Suppen sind im Sommer erfrischend. Ausserdem um­ geht man damit das Gefühl des Heiss­ hungers, weil eine Suppe schneller sät­ tigt als feste Kost.» Dies, weil die Kalorien aus flüssiger Form schneller in den Dünndarm übermittelt werden. Auch bei frischen Früchten dürfe man gerne zu­ greifen. «Ich persönlich lagere das Obst im Sommer im Kühlschrank. Das hat einen erfrischenden Effekt. Auf den Ver­ dauungsprozess hat die Kälte aber kaum einen Einfluss.» Essen, egal ob heiss oder kalt, erreicht innerhalb von Se­ kun­ den die Körpertemperatur von 37 Grad im ­Ma­gen. Von daher sei es wohl vielmehr ein persönliches Empfinden, ob man

Manfred Heggli Der 55-jährige Manfred Heggli war von 1991 bis April 2016 Inhaber der NaturheilmittelDrogerie Heggli in Schaffhausen. Seine Spezialgebiete sind die Naturheilkunde und naturheilkundliche Behandlungen. Der Drogist HF führt zwei Naturheil­ praxen in Schaffhausen und Gerlafingen im Kanton Solothurn, wo er als ausge­ bildeter Naturheilpraktiker arbeitet. www.naturheilpraxis-heggli.ch

gerne brütend heisse oder gekühlte Lebens­mittel habe. «Je stärker ein Kon­ trast ist, desto intensiver nehmen wir den Geschmack einer Speise wahr.»

Chili tut der Verdauung gut Für Grillabende rät Fox, mageres Fleisch oder Fisch auf den Rost zu legen und ge­ nügend frische Beilagen in Form von Salaten und Ge­ müse bereitzuhalten. «Fettreiches Fleisch und Würste sind schwerer verdaulich und können gerade an ­heissen Sommer­abenden ein ungutes Gefühl im Magen beziehungsweise Blä­ hungen, Schmerzen und Völlegefühl aus­ lösen.» Könnte da ein kaltes Sorbet hel­ fen? «Sorbets sind sicher eine bessere Variante als rahmhaltige Glace. Dass sie verdauungsfördernd wirken, ist aber nicht b ­elegt. Vielmehr löst der erfri­ schende, kühlende Effekt ein angeneh­ mes Bauch­ gefühl aus. Aber auch hier darf man den Zuckergehalt nicht verges­ sen – und die Glace nur in Massen genies­ sen.» Was hin­gegen verdauungsanregend ist, sind Chili, Limetten, Pfefferminze und andere Kräuter. Sie dürfen auch im Som­ mer reichlich konsumiert werden. Chili, dies haben auch Stu­dien nachgewiesen, fördern längerfristig den Ver­dau­­­ungs­­ prozess und können mögliche Be­schwer­ den lindern.

Drogerien beraten umfassend Auch Drogist Manfred Heggli weiss von den Beschwerden, die an heissen Som­ mer­ tagen auftreten können. Hitzige Temperaturen verbunden mit schwerer Kost im Magen können zu Träg­heit und Müdigkeit führen. «Um diese zu umge­ hen beziehungsweise um die Verdauung zu unterstützen, rate ich zu einer Kalmus-­ Kur. Die Pflanze kann als Urtinktur oder als Spagyrik eingenommen werden. Sie

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stärkt den Magen, wirkt verdauungsfördernd, ap­ petitanregend und lindert Blähungen.» Auch Arti­scho­cken­ präparate oder bitterstoffhaltige Pflan­ zen und Gemüse wie Chicorée könnten wohltuend sein, weil sie die Magensäfte und das Leber-Galle-System anregen. Wer auf die Einnahme von Tropfen, Kapseln oder Spagyrik verzichten möchte, kann sich in der Drogerie eine Teemischung zusammenstellen lassen, etwa mit Wer­ mutkraut, das sehr bitter schmeckt, oder Kalmuswurzel und Fenchel­samen. «Eine erfrischende Wirkung kann eine Tee­ mischung aus Pfefferminz- oder Krause­ minzeblättern, Lindenblüten und even­ tuell Eibisch­wurzeln haben.» Manfred Heggli gibt ungern Patent­ rezepte ab. Ihm ist es wichtig, auf jeden Kunden und seine Symptome ­einzugehen, «denn jeder Mensch hat ein ganz ­anderes, ein eigenes Bauchgefühl». Der Drogist sel­ ber achtet im Sommer darauf, viel Roh­kost und Salat zu essen, vom schmack­ haften und innerlich kühlenden Toma­ ten- und Gurkenangebot zu profitieren und nicht zu viel Fleisch zu ­konsumieren. «Fleisch erzeugt Wärme und könnte das schon vorhandene Hitzegefühl weiter verstärken.» Wer zudem einen sensiblen Magen hat und sich schnell aufgebläht fühlt, sollte darauf achten, die rohe Kost eher am Mittag zu sich zu nehmen: «Am Abend ist kurz angedünstetes Gemüse bekömmlicher und besser verdaulich.» Und wer auch im Sommer nicht auf Süsses verzichten möchte, dem rät Heggli zu Honig statt Kristallzucker. «Honig schmeckt fein, ist natürlich und kann im Vergleich zu Zucker vom Körper sehr gut verarbeitet werden.»

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Bewegung heisst das Zauberwort. Spazieren, Wandern oder Schwimmen tun den Beinen gut.

Machen Sie schweren Beinen Beine! Gerade im Sommer machen die Venen vielen zu schaffen. Der Drogistenstern hat die fünf ­ultimativen Tipps, was Sie gegen Krampfadern, Besenreiser & Co. tun können. Text Denise Muchenberger Fotos fotolia, Flavia Trachsel

Drogistin Claudia Körkel verbringt einen Grossteil ihrer Zeit stehend – schliesslich berät sie tagtäglich in der Drogerie Ergolz in Lausen ihre Kundschaft. Um ihren Venen etwas Gutes zu tun und die Durch­ blutung anzuregen, gönnt sie sich regel­ mässig Fussreflexzonenmassagen und achtet auf gutes Schuhwerk mit solidem Fussbett. «Wenn die Beine stark ge­ schwollen sind, nehme ich ausserdem ein Präparat mit Pinienrindenextrakt ein. Das hilft immer, wirkt a ­ bschwellend, schmerzlindernd, stärkt und schützt die Blutgefässe.» Für Sie hat Körkel wei­tere Tipps parat: 1 Bewegen Sie sich viel, auch bei warmen Temperaturen. Treppensteigen und Spazieren bieten sich an, ausserdem Velofahren, Wandern und Schwim­ men. «Es gibt gute Fussübungen, um das Gewebe zu stärken», sagt Körkel. 22 VENEN

Die Füsse abwechselnd in beide Rich­ tungen kreisen oder wie bei einem Scheibenwischer hin und her bewegen. Diese Übungen können Sie überall, ­beispielsweise auch während der Arbeit auf dem Bürostuhl, durchführen. 2 Übergewicht belastet auch die Blut­ gefässe. Körkel: «Deshalb ist eine aus­ gewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen wichtig.» Dazu reichlich trinken, am besten Wasser und auch Tees, beispielsweise mit Ringelblume oder Löwenzahn. Sie regen den Stoffwechsel an und ­wirken entzündungswidrig auf die Venen. 3 «Wer im Job viel steht und läuft, sollte auf sein Schuhwerk achten», sagt Körkel. Sie hat Verständnis, dass gerade bei gewissen Dresscodes im Arbeitsalltag Gesundheitsschuhe

nicht ideal sind, «aber wer ein Pärchen High Heels in der Tasche mitträgt und sonst aber flache Schuhe trägt, tut den Füssen schon viel Gutes.» Ausserdem dienen auch Stützstrümpfe den Venen, denn sie stützen das umgebende Bindegewebe von aussen.

Claudia Körkel Die 41-jährige Claudia Körkel ist seit 2012 Geschäfts­ führerin und seit 2015 Inhaberin der Ergolz Drogerie AG in Lausen (BL). Ihre Spezialgebiete sind Naturheilmittel (insbesondere Spagyrik) und Vitalstofftherapien. www.ergolzdrogerie.ch

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4 Saunagänge und heisse Duschen eher meiden. «Wohltuend sind hin­ gegen Kniegüsse, also Wechselduschen an den Beinen.» Mit der Brause erst die Unterbeine von der Aussenseite der Wade bis kurz über das Knie warm abspülen, ­anschliessend die Innenseite. Danach folgt der kalte Guss. Die Güsse sollten nicht mehr als 25 Sekunden dauern. Die Wechsel von kalt und warm trainieren die Venen, denn wäh­ rend sie sich beim warmen Wasser weiten, müssen sie sich beim kalten Guss wieder zusammenziehen und straffen. «Wichtig dabei ist, dass der Strahl nicht zu hart eingestellt und der Guss immer kalt beendet wird.» 5 Diverse Pflegeprodukte aus der Drogerie stärken die Venengefässe: «Gels mit Latschenkieferöl oder Rosskastanie regen die Durchblutung an und wirken kühlend.» Körkel rät, die Gels im Kühlschrank aufzube­ wahren und herzwärts auf die Beine aufzutragen. Bei den SchüsslerSalzen helfen die Nummern 1 und 11, das Bindegewebe zu stärken. Ferner gibt es Präparate mit Weinlaub oder Pinienrindenextrakten.

Krampfadern, Besenreiser, schwere Beine Gesunden Venen gelingt es, dank sich öffnenden und ­schliessenden Klappen das Blut gegen die Schwerkraft zu­ rück zum Herzen zu transportieren. Wenn die Klappen nicht mehr richtig schliessen, kommt es zum Rückfluss. Die Venen weiten sich, ­werden länger und verlaufen ge­ schlängelt – das typische Bild der Krampfadern entsteht. Häufig sind sie erblich bedingt. Frauen sind häufiger ­betroffen als Männer; Schwangerschaften, Übergewicht und fehlende Bewegung ­begünstigen die Bildung von Krampfadern oder können sie verschlimmern. Besenreiser sind die kleinste Form von Krampfadern, die sich in der Haut befinden und deshalb gut sichtbar sind. In einigen Fällen müssen sie therapiert werden, wenn eine grössere Krampfader die Ursache ist. Ansonsten sind sie meistens ein kosmetisches Problem und ungefährlich. Nur selten verursachen sie Schmerzen. Besenreiser sind unter Frauen weitverbreitet. Praktisch jede zweite bis dritte leidet darunter. Die Ursache ist häufig genetisch bedingt. Nicht sichtbar, aber unangenehm sind schwere Beine. Sie kribbeln, jucken und schmerzen. Ursache kann ein Venen­leiden sein. Symptome, die auf eine Venen­ schwäche hindeuten, sind geschwollene Knöchel sowie ein Jucken und Kribbeln in den Beinen. Wenn sich zusätzlich viele Besenreiser oder sogar Krampfadern bilden, sollten Sie den Arzt aufsuchen.

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Warum gehen Sie in die Drogerie? … hat der Drogistenstern die Kundschaft von Geschäfts­führerin Andrea Wick und ihrem Team in der swidro Dro­ge­rie Rietpark in Schlieren bei Zürich gefragt. Umfrage Bettina Epper Fotos Flavia Trachsel

Die Drogerie hat nicht nur ein sehr breites Sortiment, vor allem ist die Bedienung freundlich und nett. Oft bekomme ich etwas zum Ausprobie­ ren, das gefällt mir. Ausserdem ist es sehr gut, dass die Drogis­tin­nen mich kennen. Nadine Weber, 27, Sie wissen zum Bei­ Unterlunkhofen (AG) spiel, dass ich sensible Haut habe, und verkaufen mir nur Produkte, die dafür geeignet sind. Sie kennen mich als Person, und sie wissen genau, was ich will.

Ich komme immer wieder hierher, weil ich gute Erfahrungen gemacht habe. Die Beratung ist super. Das ist für mich als Mutter wichtig, etwa, wenn es um Medi­ kamente für meine Kinder geht. Die Drogistinnen geben Xhumazie Maliqi, 37, mir Ratschläge, was Schlieren (ZH) ich den Kindern geben kann, wie etwa Schüssler-Salze. Aber auch wenn ich Kosmetika kaufe, profitiere ich. Es gibt laufend neue Produkte – und die Beratung gleich dazu.

Zwar liegt gleich visà-vis von meinem Arzt eine Apotheke, aber die Drogerie ist näher an meinem Arbeitsort. Und überhaupt: Warum sollte ich in die Apotheke, wenn ich etwas in der Dro­ge­ rie bekomme? Hier kaufe ich alles Mög­ Bert Erb, 63, liche, etwa Produkte Winterthur (ZH) für meine Zähne, und die Beratung gibts gleich dazu. Und wenn es etwas nicht hat, bestellen sie es mir. Ich schätze es, in einem Laden einzukaufen, wo man mich kennt.

Hier hat es eine supernette Beratung, darum komme ich fast jeden Tag. Wir haben immer etwas zu lachen, und so habe ich eigentlich immer gute Laune, wenn ich weggehe. Hier in der Drogerie arbeiten meine beiden «Angels» (sie lacht Katarina Valcuhova, laut). Ja, ich nenne sie 35, Zürich wirklich so. Ich kaufe die verschiedensten Dinge ein, oft Kosmetik, aber auch Kopfwehtabletten oder Naturheil­mittel, es gibt ja das ganze Spektrum.

Ich komme hierher wegen der sympathi­ schen Verkäuferinnen (lacht). Im Ernst, das stimmt. Zudem haben sie oft coole Sachen, zum Beispiel auf biolo­ gischer Basis. Und ich kaufe Vitamin­tablet­ ten. Die bekäme ich zwar auch anderswo, Matthias Ritter, 36, aber hier ist die Bera­ Zürich tung gut, es gibt ja ver­ schiedenste Produkte. Manchmal kaufe ich auch nichts und komme nur zum Schauen, was es ­wieder Neues gibt.

Hier in der Drogerie werde ich sehr gute beraten. Die Frauen informieren mich über die verschiedenen Produkte. Ich muss also nicht nur auf mich ­selber hören, sondern ich kann mich auf meine Kol­le­ginnen verlassen, die das Elisabeth Becker, 50, Sachwissen haben. Sei Schlieren (ZH) dies bei Medi­ka­menten gegen kleinere Beschwerden wie Kopf­weh, bei Arzneien auf Kräuterbasis, aber auch bei Haut­ creme und so weiter. Die ganze Palette halt.

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Kreuzworträtsel 4–5/16 Das richtige Lösungswort lautete «LAKTOSE». Die Gewinnerinnen und Gewinner ­werden schriftlich benachrichtigt. Korrespondenz wird keine geführt. ­ Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

MITMACHEN & GEWINNEN 25


Auf und davon – oder Ferien a casa? Viele verbringen die Sommerferien gerne zu Hause in der Schweiz, am See, in den Bergen oder einfach in der Badi. Andere fahren ans Meer, in eine exotische Stadt oder machen eine Safari. Wir haben bei der fünfköpfigen Familie Kunz aus Bottmingen (BL) nachgefragt, wie ihre Traum-Sommerferien aussehen – und verraten, wohin es sie letztendlich zieht. Text Denise Muchenberger Fotos Flavia Trachsel, fotolia, Christian Baeriswyl Illustrationen Vecteezy.com Die Zwillinge Lily und Jana (8), ihr Bruder Luc (11), Mutter Salome Kunz und Vater Philipp wissen alle genau, wie ihre Traum­ferien aussehen.

26 REISEN

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Bruder Luc hört interessiert zu, ist aber dennoch eher der Sonne-und-StrandTyp. «Wenn ich wünschen könnte, würde ich mit der Familie an ein klares, blaues Meer fahren.» Nicht in ein luxuriöses Hotel, sondern in ein grosses Haus, mit eigenem Pool versteht sich. «Einen Fuss­ ballplatz sollte es auch haben. Und am liebsten würde ich ganz viele Freunde mitnehmen, damit wir zwei Mann­schaf­ ten bilden könnten.» Meer ja, aber Meeres­ tiere zum Znacht, das dann doch weni­ ger. In den Ferien packt den 11-Jährigen die Lust auf Pommes frites und ein safti­ ges Steak. Und falls er noch einen aller­ letzten Wunsch frei hätte, würde er gerne einmal mit der ganzen Familie zum Paint­ ballspielen fahren.

Fischen am Fluss Mutter Salome Kunz muss schmunzeln. Sie sieht sich weniger in einer Paint­ ballarena als vielmehr in einem Liege­ stuhl am Strand. Beine hochlegen, lesen und die Seele baumeln lassen, «das sind für mich eigentlich die perfekten Ferien». Diese verbringt sie am liebsten im medi­ terranen Raum, in kleinen Fischer­dörf­ chen oder unberührten Hafen­städtchen, die charmant und authentisch sind. «Überlaufene Touris­ ten­ orte sind nichts für mich.» Die dreifache Mutter und Lehrerin geniesst es auch, in den Ferien bekocht zu werden, und schön wäre, eine Fee an der Seite zu haben, die mor­ gens den Tisch deckt, die Wäsche macht und das Geschirr wegräumt. Ein Hotel kommt für sie dennoch nicht infrage. «In einem Haus sind wir flexibler und haben mehr Freiheiten. Denn am Ende sind es

Irene Klaus-Rey Irene Klaus-Rey ist Mitinhaberin der Düdro Drogerien AG Düdingen (FR), welche zwei Filialen im Ort führen. Seit der Übernahme 1995 ist Irene Klaus-Rey für die Leitung der Drogerie im Bahnhofs­zentrum zuständig. Das eidgenössische Drogistendiplom hat sie 1986 erlangt, ­anschliessend absolvierte sie mehrere Weiterbildungen, unter ­anderem in der Mineralstofflehre. www.duedro-drogerien.ch

für mich auch perfekte Sommerferien, wenn sich alle wohlfühlen.» Wohlfühlen, das kann sich Vater Philipp Kunz an einem Ort, der nah am Wasser liegt. Das kann am Meer sein, aber noch mehr Freude hat der leiden­ schaftliche Fischer an einem Fluss, wo er seine Angelrute auswerfen kann. Für ihn darf gut und gerne etwas laufen in den Sommerferien, auch in kultureller Hin­ sicht. Wenn der Architekt von speziellen Bauten erfährt, möchte er sie unbedingt besuchen. Ansonsten bedeuten für ihn schöne und entspannte Ferien auch ganz einfach «gut essen, gut trinken und gute Gespräche mit guten Leuten». Weil der Familienvater gerne kocht, wünscht er sich an einen Ort mit einem bunten und frischen Markt. «In den Ferien möchte ich auch immer etwas Neues kennen­ lernen: neue Gewürze, neue Kräuter, neue Zubereitungsarten.» Und dann hat er nur noch einen weiteren Wunsch für die perfekten Ferien: Ausschlafen.

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INTIMPFLEGE 27

Antistress AG, Gesellschaft für Gesundheitsschutz, CH-8640 Rapperswil-Jona

IMHOLZ DESIGN

Jana und Lily sind Zwillingsschwestern. Sie sind gleich gross, gleich alt, feiern am selben Tag Geburtstag – wenn es aber um die Traumferien geht, haben die achtjäh­ rigen Mädchen ganz unterschiedliche Vorstellungen. «Ich möchte den Sommer am liebsten am Meer verbringen, den ganzen Tag in der Sonne liegen, schnor­ cheln und reichlich Schoggi-Cornet essen», sagt Lily. Sie war schon in Italien, da haben ihr die «Penne al burro» be­ sonders geschmeckt, und in Südfrank­ reich, ebenso in Griechenland. Was ihr die Ferien noch mehr versüssen würde, wäre, wenn sie eine Freundin mitneh­ men dürfte. Jana hingegen zieht es im Sommer in die Berge. «Am liebsten auf einen Bauern­ hof mit vielen Tieren», erklärt sie. Rösser, Hunde und Katzen müsste es auf jeden Fall ha­ ben, um die Tiere würde sie sich sel­ ber küm­mern, den Stall aus­ misten, die Pferde sat­ teln, Katzen füttern, mit den Hun­den spazie­ren, in den Fe­ rien ist ja eben die Zeit für solche Din­ ge da. Neben Wan­dern und Aus­reiten würde Jana auch oft ins frische grüne Gras lie­ gen, «das riecht so fein», und den Aus­ blick auf die Berge und hinunter ins Tal geniessen. «Was ich auch schön finde: Wenn das Haus komplett aus Holz ge­ baut ist und heimelig knarzt.»


Auf und davon – oder Ferien a casa?

Wo zieht es denn die fünfköpfige Familie aus Bott­mingen diesen Sommer nun tatsächlich hin? «Wir fliegen mit einer befreundeten Familie in den Nor­ den Portugals, nach Esponsende», erklärt Salome Kunz. Bereits vor fünf Jahren seien sie dort gewesen und hätten sich in den Ort verliebt. Der kühle Atlantik, fri­ sche Winde und ein grosses Anwesen aus dem 19. Jahrhundert mit Platz für bis zu 14 Personen habe es ihnen damals angetan. Nun kehren sie an ebendiesen Ort zurück. «Wir werden mit unseren Freunden im Haus leben, zusammen ko­ chen und essen. Es hat einen weitläufi­ gen Garten mit Pool und sogar einen Fluss in der Nähe», freut sich Vater Philipp Kunz. Und da Esponsende in der Nähe der Grossstadt Porto liegt, macht sich Salome Kunz auch kei­ nen Pack­stress: «Na­tür­lich muss ich an einiges denken: Son­nen­schutz, Mü­ cken­­spray, essig­ saure Tonerde und Pflästerli kommen auf jeden Fall mit.»

Tipps für die Reise­apotheke Irene Klaus-Rey, In­ ha­ berin der Düdro Dro­ge­rie in Düdingen, hat weitere Tipps für die SommerReiseapotheke bereit. «Neben genügend Sonnenschutz, einem Mücken­spray und einzeln verpackten Pflästerli rate ich immer zu einem Durch­fallpräparat.» Zum Beispiel homöopathische Kügel­chen, die akuten Durch­ fall mit krampf­ artigen Schmerzen, Übelkeit und Er­bre­chen lin­ dern. «Wer weiss, dass er häufig unter Magen-Darm-Be­schwer­den leidet, könnte vor den Ferien seine Darmflora mit einem probiotischen Prä­parat a ­ ufbauen.» Um die Mückenplage im Sommer zu umgehen, ist es laut Drogistin Irene Klaus-­Rey sinnvoll, sich vor allem wäh­ rend der Däm­me­rung und abends mit einem Mücken­

spray zu schützen. Diese sind auch mit na­ türlichen Inhalts­stof­fen erhältlich. «Weil sie eben­ falls gegen Zecken wirken, kann man den angebrochenen Spray in der Schweiz weiterverwenden.» Stiche behandeln Sie am besten mit einem kühlenden Roll-on, der den Juckreiz nimmt und entzün­ dungswidrig sowie abschwellend wirkt. «Eben­falls in die Reise­apotheke gehören des­ infizierende Mittel in Form einer Flüssigkeit und einer Salbe.» Weiter ein kindgerechtes Schmerz­­mittel, beispiels­ weise ein Paracetamol, und eines für Erwachsene. Und weil bei Ferien am Meer beziehungsweise im Wasser auch häufig Augen und Ohren gereizt sind, rät die Drogistin zu Augentropfen und ho­ möopathischen Globuli gegen Ohren­­schmerzen. «Gut bewährt hat sich auch Man­del­öl mit 1 % Teebaumöl, welches anti­ bakteriell und antimykotisch wirkt.» Last, but not least sind Arnika-Kügel­chen nütz­ lich, die bei Que­ tschun­ gen, Prel­lun­gen und Wunden aller Art lindernd wirken. Bei Schock ist Arnika ausserdem ein gutes Notfallmittel.

Impressum  36. Jahrgang Auflage 194 297 Exemplare (WEMF-Beglaubigung 9/2015), 826 000 Leser (756 000 deutschsprachige gemäss Mach Basic 2016-1 und rund 70 000 ­französischsprachige)  Herausgeber Schweize­rischer Drogistenverband, Nidaugasse 15, ­2502 Biel, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogistenverband.ch, www.drogerie.ch Geschäftsführung Martin Bangerter  Redaktion Heinrich Gasser, Chefredaktion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogistenverband.ch; Bettina Epper, Chefre­daktorin Stv., b.epper@­drogistenverband.ch; ­Denise Muchenberger, d.muchenberger@drogistenverband.ch  Fachliche ­Beratung Dr. sc. nat. ­Julia Burgener (Wissenschaftliche ­Fachstelle SDV); Andrea Ullius (Drogist HF)­  Fotogra­f­in ­Flavia Trachsel  Verkauf ­und ­Sponsoring ­Monika ­Marti, Leiterin Verkauf, ­Vertrieb und Sponsoring, m.marti@­drogistenverband.ch; Tamara Freiburghaus, t.freiburghaus@ drogistenverband.ch; Claudia Graness, Anzeigen­administration, Telefon 032 328 50 51, ­inserate@drogisten­verband.ch  Layout Hiroe Mori  Abonnemente J­ ahresabonnement Fr.   26.– ­(6 ­Ausgaben, inkl. MWSt.); Telefon 071 274 36 13, Fax 071 274 36 19, abo@­drogistenstern.ch  Druck Stämpfli AG, 3001 Bern  Titelbild ­Anita Vozza Bestellen Sie jetzt kostenlos eine Ausgabe des Drogistensterns via E-Mail an info@drogistenverband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.

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Die heilende Kraft des Meeres Muscheln, Algen, Salz & Co. Das Meer hat viel Gesundes zu bieten. Text Bettina Epper Fotos fotolia, Flavia Trachsel

Sie freuen sich auf Ferien am Meer? Eine Wohltat für Körper und Seele! Ein biss­ chen Meeresgenuss können Sie sich ganz einfach auch zu Hause gönnen. Drogistin Stephanie Renner, stv. Geschäftsführerin der Büelgass Drogerie in Gossau (ZH) weiss, was Sie in Ihrer Drogerie Gutes aus dem Meer finden.

Algen Es gibt Zigtausende Algenarten. Eine der bekanntesten ist die Spirulina (Blaualge). Diese Mikroalge enthält Mineralien und Spurenelemente, Aminosäuren sowie ge­ sättigte und ungesättigte Fettsäuren. Spirulina helfen beim Entgiften, bei Schwermetallausleitungen und schützen vor freien Radikalen. Es gibt sie als Kapseln oder in Pulverform, lassen Sie sich in Ihrer Drogerie beraten.

Grünlippmuscheln Grünlippmuscheln stammen aus Neu­see­ land, sie enthalten unter anderem Gly­­ko­ sa­mino­glykane, Omega-Fettsäuren und Mineral­stoffe. Glykosaminoglykane kön­ nen körper­eigenes Glucosamin ersetzen. Dieser Aminozucker macht die Gelenke beweglich. Somit sind Grünlippmuscheln knorpelschützend, gelenkschmierend und helfen bei Verschleisserkrankungen wie Arthrose. Es gibt den Extrakt als

Kapseln oder Gel. Vorsicht: Wer eine Fisch- oder Schalentierallergie hat, sollte keine Grünlippmuscheln nehmen. Fra­ gen Sie in der Drogerie nach Alternativen.

Meersalz Salz aus dem Toten Meer enthält viele Spurenelemente und Mineralien. Als Bad dient es der Entspannung und Ent­kramp­ fung und ist bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Psoriasis oder Akne hilf­ reich; es lindert auch Gelenkbeschwerden wie Rheuma und Gicht. Wegen des hohen Magnesiumanteils hilft es bei Muskelkrämpfen. Für ein Vollbad lösen Sie etwa 250 g Salz in circa 37 Grad war­ mem Wasser. Baden Sie 15 bis 20 Minu­ ten. Es gibt auch Produkte wie Körper­ lotionen, Duschgels, Gesichtsmasken, Peelings etc., die Meersalz enthalten. Sprays oder Salben mit Meersalz helfen bei Prävention und Behandlung trocke­ ner Nasenschleimhaut.

Omega-3-Fettsäuren Omega-3-Fettsäuren kommen in Meer­ fisch, Krill und Pflanzenölen vor. Sie sind essenziell, das heisst, der Körper kann sie nicht selbst bilden. Die wichtigsten sind EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Doco­ sahexaensäure). EPA ist gut fürs Herz-Kreislauf-System, reguliert die Blut­

Stephanie Renner Stephanie Renner ist 27 und arbeitet seit 2009 in der Büelgass Drogerie in Gossau (ZH), seit 2010 ist sie stv. Geschäftsführerin. Ihre Spezialgebiete sind Naturheilmittel wie Spagyrik und homöopathische Q-Potenzen, ausserdem hat sie den Master of Dr. Schüssler. www.buelgassdrogerie.ch

fettwerte und den Cholesterin­ stoff­ wechsel und ist nötig für den Aufbau der Zellmembranen; DHA unterstützt die Entwicklung und die Funktion des Ge­ hirns, der Nerven- sowie Sehzellen und ist darum für Schwangere und Kinder besonders wichtig. Es unterstützt ausser­ dem das Gedächtnis. Es gibt spezielle Präparate, die je nach Bedarf mehr EPA oder DHA enthalten.

Schlamm Algenschlamm ist bekannt als Fango. Er strafft und entwässert, löst Ödeme und leitet Giftstoffe aus. Er hilft bei Cellulite und kann das Hautbild verschönern. Zudem wird die Mikrozirkulation verbes­ sert und das Muskelgewebe gestärkt. Den pastenartigen Schlamm sollten Sie zweibis dreimal pro Woche auftragen, die Stelle mit Klarsichtfolie einwickeln, 45 Minuten einwirken lassen und sich ent­ spannen. Vorsicht: Wer Krampfadern oder Besenreiser hat, sollte den kühlen­ den Schlamm verwenden. Nach der Schlammpackung wird empfohlen, ein straffendes Hautgel aufzutragen.

Schwamm

Ferien am Meer tun gut. Produkte aus dem Meer auch. DROGISTENSTERN 6–7/16

Schwämme sind Meerestiere. Durch ihre poröse Struktur sind sie sehr saugfähig und reinigen mild. Mit kreisenden Bewe­ gungen können Sie die Durchblutung ankurbeln. Wichtig: Massieren Sie immer von unten nach oben, also herzwärts. Da Naturschwämme sehr weich sind, kön­ nen sie auch für die Babypflege verwen­ det werden. MEER 29


Schädlinge im Haus? Raus damit! Kakerlaken, Ameisen, Silberfischchen, Dörrobstmotten, Fruchtfliegen und Bettwanzen – Fachleute erklären, wie Sie die ungebetenen Gäste loswerden. Text Brigitte Jeckelmann Fotos Anita Vozza, fotolia

René Ledermann René Ledermann hat Jahrgang 1961 und führte bis 2007 als eidg. dipl. Drogist die Drogerie Ledermann in Biel.

«Sie sind sehr schwer zu vernichten, weil man alle Verstecke finden und behan­ deln muss.» Zudem würden Insektizide nicht immer wirken. Am besten sei «eine Kombination verschiedener Methoden wie Wärme, Kälte oder Insektizide». Bei der Kältebehandlung wird mit Kohlen­ dioxid aus einem Druckbehälter Kälte erzeugt. Diese tötet die Bettwanzen samt ihren Eiern ab. Verwenden Schädlings­ bekämpfer Wärme, heizen sie mit spezi­ ellen Öfen den ganzen befallenen Raum auf 55 Grad Celsius auf. Drogist Ledermann rät: «Wenn Sie Schädlinge im Haus haben, ist es wichtig, das richtige Mittel zu verwenden. Lassen Sie sich in der Drogerie, beim Schwei­ zerischen Schädlings­bekämpferverband oder bei professionellen Firmen ­beraten.»

Die häufigsten Schädlinge

Gegen viele Haushaltsschädlinge kann man sich selber helfen. Manchmal aber ist ein ­professioneller Schädlingsbekämpfer gefragt. Er setzt, zum Beispiel gegen Kakerlaken, an Schlupfwinkeln tröpfchenweise ein Gel mit einem Frassgift ab.

Mit Krabbeltieren kennt sich Drogist René Ledermann aus. Ob Schaben, Sil­ber­fisch­ chen oder Fruchtfliegen: «Die Droge­rie hat dagegen viele Mittel parat.» Zum Beispiel Fallen für Kakerlaken und Köder­ dosen für Ameisen. Kaker­laken­fallen ent­halten Lockstoffe und Gifte. Die Insekten fres­ sen sie. «Dann kommt eine ­Ketten­reak­tion in Gang», sagt Ledermann. So­bald die ers­ ten Kakerlaken sterben oder geschwächt 30 SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG

sind, stürzen sich die Art­ ge­ nossen auf sie, um sie zu vertilgen. Da­mit nehmen auch sie das Gift auf und verenden. Bettwanzen sind die derzeit grösste Herausforderung für professionelle Schäd­ lingsbekämpfer. Der Blutsauger hat sich in den letzten Jahren wegen der zuneh­ menden Reisetätigkeit weltweit stark ausgebreitet. Gabi Müller von der Schäd­ lingsberatungsstelle der Stadt Zürich:

Dörrobstmotte Die Dörrobstmotte ist der häufiste Vor­ ratsschädling. Lebens­mittel können beim Einkauf befallen sein. Aus den Eiern ent­ wickeln sich Lar­ven, sie fressen, wachsen und wandern an dunkle Stellen, um sich zu ­ verpuppen. Nach zwei bis sechs Wochen schlüpfen Falter. Bekämpfen Befallene Nahrungsmittel wegwerfen, Schränke reinigen. Vorbeugen Nahrungsmittel nicht offen stehen lassen. Lebensmittel in dicht schliessenden Behältern aufbewahren. Kühl lagern. Bei unter zehn Grad Celsius entwickeln sich keine Insekten. Schabe/Kakerlake Bei uns am häufigsten verbreitet ist die Deutsche Schabe. Sie ist nachtaktiv, frisst DROGISTENSTERN 6–7/16


Abfälle, Kotreste im WC, Brotbrösmeli oder Fettspritzer. Sie kann krank ma­ chende Keime und Parasiten übertragen und Allergien, Ekzeme sowie Asthma. In Verpackungen von Nah­rungs­mitteln, ge­ brauchten Geräten oder mit dem Ferien­ gepäck geraten Schaben in die Haushalte. Bekämpfen Professionelle Schäd­lings­ bekämpfer setzen an Schlupfwinkeln tröpf­chenweise ein Gel mit Frass­gift ab. Vorbeugen Nach der Rückkehr aus den Ferien den Koffer draussen auspacken. Gebrauchte Geräte wie Kühlschränke auf Schabenbefall kon­trollieren. Silberfischchen Ein Silberfischchen-Befall in der Woh­ nung zeigt an, dass es stellenweise feucht ist. Sie fressen an Schachteln, die mit Etiketten beklebt sind, geklebten Tüten und Tapeten­kleister, nagen an Papier und können Schäden an Büchern v ­ erursachen. Bekämpfen Punktueller Einsatz von Insektizidspray in Rit­ zen, Spalten und Sockel­leisten. Vorbeugen Luftfeuchtigkeit senken mit stossweisem Lüften, Räume beheizen. Bö­den nicht zu oft und zu feucht aufneh­ men. Fugen anbringen an Ritzen und Spal­­ten. Keine Teppichböden im Bad.

Essigfliege/Fruchtfliege Fruchtfliegen treten vor allem in der warmen Jah­res­zeit auf, legen ihre Eier an Früchte und Gemüse und beschleunigen den Fäul­ nis­ prozess. Sie fliegen gern in gärende Säfte wie Wein, Essig, Bier, Frucht- und ­Ge­mü­se­säfte. Entweder fin­ den sie den Weg in die Haushalte mit reifen Früchten aus dem Laden, oder sie fliegen vom Kom­post oder Fallobst von draussen ins Haus. Bekämpfen Mit Fruchtfliegenfallen. Die geschlossenen Behälter enthalten eine Flüssigkeit, die die Fliegen anzieht. ­Sol­che Fallen können Sie selber basteln: Geben Sie einen Zentimeter Wein, Bier, Most oder Essig mit einem Tropfen Abwasch­ mittel in eine Flasche mit engem Hals. Vorbeugen Früchte im Kühlschrank auf­ bewahren. Gemüse- und Fruchtabfälle wäh­rend der warmen Jahreszeit in einem geschlossenen Behälter sammeln oder kompostieren. Leere Wein-, Bier- und Saft­flaschen gut ausspülen. Ameisen Am häufigsten ist die Garten- oder Haus­ ameise. Je nach Art legen sie ihr Nest im Boden an, in verfaulendem Holz oder in Hohlräumen. Sie fressen andere Insekten,

Aas oder die Ausscheidungen von Blatt­ läusen, mögen aber auch Süsses oder Fleisch. Im Frühling gehen Ameisen gerne in Häusern auf Futtersuche. Es bilden sich Amei­ sen­ strassen. Arten, die sich im Haus­innern, in der Dach- oder Fassaden­ iso­la­tion eingenistet haben, können er­ hebliche Schä­den verursachen. Besonders gefürchtet ist die Pharao­ameise. Sie brei­ tet sich nur innerhalb von Gebäuden aus und kann Krank­heits­erreger übertragen. Bekämpfen Köderdosen aus dem Handel bringen gute Erfolge. Sie enthalten mit Gift versehenes Ameisenfutter. Die Ar­bei­ terinnen tragen das Gift ins Nest, um Königin und Larven zu füttern. Stirbt die Königin, geht das ganze Volk zu­grunde. Das kann mehrere Wochen dauern. Stark duftende Sub­ stanzen wie Zimt­ pulver oder ätherische Öle aus Lavendel oder Nelken können Ameisen vertreiben. Befindet sich das Nest im Hausinnern oder handelt es sich um Pharaoameisen, muss der professionelle Schädlings­be­kämp­fer her. Vorbeugen Eintrittsstellen wie Ritzen mit Mörtel oder Silikon abdichten. Neue Dichtungen anbringen an Fenstern und Türen.

Im Nu im Insektenhimmel.

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