August / September 2016
DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie
Wechseljahre
Ganz natürlich Coole Tipps für heisse Tage Auch Glatzen brauchen Pflege
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April / Mai 2016
Juni / Juli 2016
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Tipps für die Reiseapotheke Hilfe gegen Ameisen, Kakerlaken & Co.
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Sonnencreme: 15 Fragen – 15 Antworten Gestresst? Ganz natürlich die Balance wiederfinden
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Milch macht nicht alle munter
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Älter werden wir alle
4 Kurz & knapp Die Wechseljahre 6 «Ich bin heute mehr Frau» Drei Frauen erzählen, was die Menopause bei ihnen verändert hat 11 Hilfe aus der Natur Viele Pflanzen sind stark gegen Wechseljahr beschwerden 13 Mehr wissen
Flavia Trachsel
Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch
Die Wechseljahre betreffen jede Frau. Früher oder später. Das ist ganz natürlich. Und doch ist diese Zeit nicht für alle gleich. Manche leiden sehr, andere haben keine grösseren Probleme. Wir haben mit drei Frauen gesprochen, die in den Wechseljahren stecken oder sie schon hinter sich haben. Sie erzählen offen, wie es ihnen geht, was sie stresst, freut, ärgert, anstrengt. Elsbeth Naef (59) etwa stellte sich am Anfang der Wechseljahre die Frage: «Bin ich jetzt nicht mehr weiblich, bin ich verblüht?», Barbara Siegrist (53) weiss, dass eine positive Einstellung und «Vertrauen in die Zukunft» die beste Medizin sind, und Andrea Wernas (45) erzählt laut lachend, wie ihre neunjährige Tochter die Wechseljahre als «Omapubertät» bezeichnet hat. Lesen Sie die drei Porträts ab Seite 6. Was gegen die häufigsten Wechseljahr beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafprobleme, Müdigkeit, Gewichtszunahme, trockene Schleimhäute, schlaffe Haut oder Stimmungsschwankungen hilft, weiss Drogistin Marianne Wenger. Ihre Tipps finden Sie auf Seite 11. Männer, aufgepasst! Wir haben Sie nicht vergessen. Ob auch Männer in die Wechsel jahre kommen, ist umstritten. Dass viele mit Haarausfall zu kämpfen haben, aber eine Tatsache. Darum haben wir ab Seite 14 für Sie die besten Ratschläge zur Pflege von Glatzen zusammengestellt.
14 Auch Glatzen wollen gepflegt sein Drei Männer und ein Drogist verraten ihre Tricks
16 Souvenirs des Schreckens 18 Coole Tipps für heisse Tage So behalten Sie im Sommer einen kühlen Kopf
Ein Blick hinter die Kulissen
25 Mitmachen & gewinnen 26 Machen Sie wieder schöne Augen
Anita Vozza
20 Produktetipps 22 Was ist eigentlich eine Drogerie?
Flavia Trachsel
6
Was gegen Durchfall, Mückenstiche & Co. am besten hilft
Hilfe aus der Drogerie gegen Augenringe, Krähenfüsse und geschwollene Augen
29 Histamin ja oder nein? Ernährungstipps bei Heuschnupfen
30 Einkaufen ist eine dufte Sache Immer mehr Geschäfte beduften
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Kurz & knapp
Gewinner Malwettbewerb Die Gewinnerinnen und Gewinner des Malwettbewerbes, den der Drogistenverband zusammen mit der Dr. Wild & Co. AG veranstaltet hat, sind gekürt. Die Jury war erfreut und gefordert, denn 883 kleine Künstlerinnen und Künstler haben mitgemacht! 15 von ihnen haben einen Zooeintritt gewonnen, 40 ein Zahnputznecessaire. Die Gewinnerinnen und Gewinner wurden persönlich benachrichtigt. Wir gratulieren ihnen herzlich! Einen Zooeintritt gewonnen haben: Lenia Frey, Eric Siegen thaler, Noé Borter, Vivien Gerber, Gabriel Suter, Janis Margelisch, Delia Kobelt, Julia Betschen, Olivia Fonseca, Jack Bill, Diana Knobel, Lena Stotzer, Mathieu Hubleur, Jana Brander, Léonie Kaenzig
Viele Asthmatiker inhalieren falsch
Schweizerische Herzstiftung
Damit Asthma-Medikamente wirken, müssen sie korrekt inhaliert werden. Studien zeigen, dass 6 von 10 Asthmatikern ihr Medikament falsch anwenden. Das teilt die Lungenliga mit. Bei der Inhalation ist es wichtig, dass der Inhalator richtig geladen und bedient wird. Die Medika mente müssen tief in die Bronchien gelangen und dürfen nicht sofort wieder aus geatmet werden. Sonst wirken sie nur eingeschränkt oder gar nicht. Auf www.lungenliga.ch gibt es einen Instruktionsfilm zur richtigen Inhalation. www.lungenliga.ch
In der Schweiz erleiden pro Stunde etwa sechs Personen einen Herzinfarkt, einen Hirnschlag oder einen Herz-KreislaufStillstand. Wichtig ist in solchen Notfällen, rasch und richtig zu reagieren. Darum hat die Schweizerische Herzstiftung die App «HELP Notfall» kreiert. Die App führt Nutzerinnen und Nutzer mit visuellen und akustischen Anleitungen in die lebensrettenden Massnahmen bei einem Herz- und HirnschlagNotfall ein. Sie unterstützt beim Ausführen der Wieder belebungsmassnahmen, beim Alarmieren der Notrufnummer 144 und erleichtert das Auffrischen der Kenntnisse. Die kostenlose App für Smartphones gibt es auf Deutsch, Franzö sisch und Italienisch. www.helpbyswissheart.ch/notfallapp 4 KURZ & KNAPP
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Grün macht Frauen gesund Forscher der Harvard T. H. Chan School of Public Health und des Brigham and Women’s Hospital in Boston haben unter sucht, ob zwischen der Sterberate von Frauen und der Pflanzen vegetation in ihrer Umgebung ein Zusammenhang besteht. Das Resultat, das sie im Fachblatt «Environmental Health Pers pectives» veröffentlicht haben: Frauen, die von mehr Vegetation umgeben waren, hatten eine um bis zu zwölf Prozent geringere Wahrscheinlichkeit, im Beobachtungszeitraum zu sterben als jene, die in weniger grünen Gegenden wohnten. www.aponet.de DROGISTENSTERN 8–9/16
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Notfall-App der Herzstiftung
Die Hälfte der Schweizer Jugendlichen fühlt sich unter der Woche wenig erholt, dies zeigt die JAMESfocus-Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Swisscom. Partys, Videogames oder das Handy können ihre Schlafqualität beeinträchtigen. Wenn sie aber etwas mit der Familie unternehmen oder vor dem Schlafen ein Buch lesen, besteht ein positiver Zusam menhang zur Schlafqualität. Die ZHAW-Forscher empfehlen deshalb, das Smartphone aus dem Schlafzim mer zu verbannen. www.zhaw.ch
Buchtipp
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Smartphone raubt Jungen den Schlaf
Stellen Sie sich vor, Sie leiden unter Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Nicht manchmal, sondern ständig. Für Menschen mit dem Reizdarm-Syndrom ist das tägliche Realität. Mit entsprechend negativen Folgen für die Lebensqualität. Das sogenannte FODMAP-Konzept ist eine neue, wissenschaftlich geprüfte Ernährungstherapie bei Reizdarm-Syndrom. FODMAP steht für «fermentierbare Oligo-, Di- und Mono saccharide sowie Polyole», dies sind rasch vergärbare Zuckerarten, die in verschiedenen Lebensmitteln vorkommen und bei Reizdarm-Betroffenen Beschwerden verursachen. Carine Buhmann und Caroline Kiss erklären gut verständlich die Ursachen von Reizdarm, und sie geben Tipps, wie die Beschwerden zu lindern sind. Das sieht übrigens sehr «gluschtig» aus. Aus mehr als 170 Rezepten können Sie sich etwas Feines aussuchen. Die Rezepte sind gut verständlich und einfach nachzukochen, die Fotos machen Appetit. Ergänzt wird das Buch durch übersichtliche Lebensmitteltabellen und viele Tipps und Wochenmenüpläne. Bettina Epper Carine Buhmann und Caroline Kiss: «Das FODMAP-Konzept. Leichte Küche bei Reizdarm», AT-Verlag, 2016, ISBN 978-303800-909-2
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«Mama, bist du jetzt in der Omapubertät?» Obwohl ihre neunjährige Tochter die Wechseljahre treffend als «Omapubertät» beschreibt, fühlt sich Andrea Wernas nicht alt. Reifer ist sie aber schon geworden. Text Bettina Epper Fotos Flavia Trachsel
Andrea Wernas (45) und ihre Tochter Tamina (9). «Wir sprechen offen über alles, auch über die Wechseljahre.»
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«Mama, bist du jetzt in der Omapubertät?»
Andrea Wernas spricht mit ihrer neunjährigen Tochter offen über alles. Etwa darüber, dass sie wegen der Wechseljahre manchmal dünnhäu tiger ist. «Kürzlich habe ich mit ihr über die Pubertät gesprochen», sagt die 45-Jährige. «Meine Tochter hat einen Moment darüber nachgedacht und gesagt: ‹Mama, bist du jetzt in der Oma pubertät?› Treffender kann man die Wechsel jahre nicht beschreiben.»
Wellness zur Entspannung Schon mit Anfang 40 haben sich bei Wernas die Wechseljahre bemerkbar gemacht. «Erst dach ten weder ich noch meine Gynäkologin daran.» Zuerst veränderte sich ihr Zyklus, die gewohnten Brust- und Kreuzschmerzen vor der Periode blieben aus, dafür spürte sie plötzlich den Eisprung. Die Mens kam unregelmässig, mal dauerte sie einen Tag, dann viel länger; mal war sie sehr stark, dann sehr schwach. Dazu kam das Schwitzen. «Nur nachts, Wal lungen am Tag hatte ich nie. Nachts aber schwit ze ich massiv, manchmal muss ich zwei- bis dreimal trockene Sachen anziehen.» Weitere Folgen sind Einund Durchschlafprobleme. «Ich habe allerlei p robiert, von pflanzlichen Mitteln über spagyrische Mischungen bis hin zur Homöopathie. Alles querbeet, doch nichts hat geholfen», sagt die gelernte Krankenschwester. «Schliesslich habe ich in Deutschland puren Hopfen gefunden; das mit dem Schwitzen wurde besser. Hormone hingegen möchte ich nicht nehmen.» Zur Entspannung setzt sie auf Wellness. Sauna und Dampfbäder, zum Beispiel. «Da kann ich richtig her unterfahren.»
Reifer und gelassener Nicht nur Wernas’ Zyklus veränderte sich. «Meine Haut ist anders geworden und ich habe zugenom men, obwohl ich mich sehr viel bewege und mich ausgewogen ernähre. Früher kannte ich das nicht.» Nicht nur der Körper, «auch mein Gemüt hat sich verändert, ich bin dünnhäutiger geworden». Die Arbeit sei eine gute Therapie. Wernas ist in Biel bei der Suprax angestellt. In dem medizinisch und psy chosozial ausgerichteten Zentrum für ambulante Suchtbehandlung hat sie mit Menschen zu tun, «die 8 WECHSELJAHRE
Die Wechseljahre haben die 45-jährige Andrea Wernas verändert: «Früher hatte ich immer Angst, etwas zu verpassen. Heute bin ich reifer, gelassener.»
viel grössere Probleme haben als ich, da werden die eigenen Sorgen gleich kleiner». Diese Zeit habe im Übrigen auch positive Seiten. «Früher hatte ich immer Angst, etwas zu verpassen. Heute bin ich reifer, gelassener. Ich habe nicht mehr die gleiche Erwartungshaltung an mich wie früher.» Sie lacht: «Wenn ich was nicht tun möchte, sage ich zu meinem Partner einfach: Ich bin schliesslich in den Wechseljahren!» Es sei wichtig, mit dem Partner über das Thema zu sprechen. «Die Beziehung wird davon sowieso tangiert. Es ist manchmal so, dass ich zwar Lust auf körperliche Nähe, aber schlicht keine Energie habe. Mein Partner hat zum Glück Verständnis dafür. Leider kommt das Frausein – körperlich gese hen – manchmal zu kurz. Aber grundsätzlich finde ich, dass ich heute mehr Frau bin als früher.» DROGISTENSTERN 8–9/16
«Ein vulkanausbruchartiges Feuer, das kommt und geht» Die Hitzewallungen machen Barbara Siegrist in den Wechseljahren am meisten zu schaffen. Salbei hilft dagegen – zumindest ein bisschen. Text Bettina Epper Fotos Flavia Trachsel
«Da muss man halt durch», sagt Barbara Siegrist. Die Wechseljahre seien ja auch keine Krankheit, sondern eine Zeit, die zum Leben gehört, wie beispielsweise die Pubertät. «Es ist im Übrigen kein einschneidendes Ereignis in meinem Leben», sagt die 53-jährige Rechts anwältin und Journalistin aus Vingelz (BE). Andere Dinge wie Trennungen, ein neuer Job oder eine neue Wohnung seien grössere Einschnitte gewesen. Auch auf ihre Beziehung hätten die Wechseljahre kaum Auswirkungen.
«Vapeurs» rauben den Schlaf Das Positive an den Wechseljahren sei, dass «die monatlichen Tage aufgehört haben. Negativ sind die Hitzewallungen», sagt Siegrist. Sie beschreibt sie als «ein Feuer, das vulkanausbruchartig kommt und geht und sehr unangenehm sein kann». Tagsüber seien sie erträglich. «Ich versuche, die Vapeurs, wie meine welsche Kollegin sagt, zu ignorie ren.» Sie trägt ihre Kleidung in Schichten, bevorzugt luftige, natürliche Materialien. Viel unangenehmer sind hingegen die Nächte. Barbara Siegrist schläft meist gut ein, wacht aber regelmässig dreimal pro Nacht auf, manchmal liegt sie dann eine Stunde lang wach.
«Das Leben ist mal angenehmer, mal schwieriger», sagt Barbara Siegrist (53). Die Wechseljahre gehörten nun mal zum Leben dazu.
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Unangenehm sei das mit den Hitzewallungen ver bundene Schwitzen. In der Nacht hilft da nur kaltes Wasser. «Eine Freundin, die nächtelang schweissge badet durch die Wohnung tigert, hat eine Behandlung mit Hormonpflastern begonnen. Eine andere hat die Pflaster fünf Jahre lang genommen. Aber im Nachhin ein denkt sie, dass sie die Wechseljahre nur herausge zögert haben und die Beschwerden nach Absetzung der Hormone nochmals gekommen sind.» Deshalb hat es Siegrist mit pflanzlichen Tabletten mit Trauben silberkerze probiert. Erfolglos. Ein Salbeipräparat hilft zumindest ein bisschen.
Vertrauen in die Zukunft Auch dünnhäutiger sei sie geworden, regt sich rasch über Kleinigkeiten auf. «Und da sind noch die t rockene Haut, die trockenen Augen, die Stimmungsschwan kungen, das Sinnieren über den Sinn des Lebens. Aber das tun wir ja alle mit fortschreitenden Jahren», sagt sie nachdenklich. «Das Leben ist mal angenehmer, mal schwieriger. Vertrauen in die Zukunft und vor allem Vertrauen in sich selbst hilft weiter. Das sind keine Plattitüden, das ist eine Haltung.»
Mit den Wechseljahren hat Elsbeth Naef (59) eine innere Ruhe gefunden: «Diese Gelassenheit ist entspannend und irgend wie schön.»
«Und dann, wow! Ist es vorbei!» Endlich keine Periode mehr! Für Elsbeth Naef, die immer starke Beschwerden hatte, war das Ausbleiben der Mens in den Wechseljahren eine Erleichterung. Text Bettina Epper Fotos Flavia Trachsel
Elsbeth Naef ist gelassener geworden. Das ist für die 59-jährige Mutter zweier erwachsener Töchter eine gute Seite der Wechseljahre. Wann sie bei ihr ange fangen haben, weiss sie gar nicht mehr so genau, «ungefähr mit 50». Ganz klassisch wurde zuerst ihr Menstruationszyklus unregelmässig, dauerte einmal ein bis drei Monate, dann wieder ein Jahr, und schliess lich blieb die Menstruation ganz aus. «Ich habe noch keine Minute lang bereut, dass ich sie nicht mehr habe. Ich hatte immer starke Beschwerden. Und dann, wow! Ist es vorbei!»
Älter werden Obwohl sie sich über das Ausbleiben der Periode freute, wälzte sie in dieser Zeit auch negative Gedan ken. «Bei mir im Kopf ist viel abgelaufen. Mir wurde bewusst, dass kein Leben mehr in mir entstehen kann. Ich fragte mich: Bin ich jetzt nicht mehr weib lich, bin ich verblüht? Ich sah in den Spiegel und entdeckte hier eine Falte und dort ein Pölsterli. Es war mehr das Altern und weniger die Wechseljahre, was mich beschäftigte.» Mit der Zeit entwickelte sie eine gewisse Gelassen heit. «Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich nicht mehr allen gefallen muss. Ich bin zwar etwas eitel, doch heute muss ich nicht mehr alles mitmachen. Ich habe jetzt halt Pölsterli und einzelne Falten, ich kann mich aber so akzeptieren. Diese Gelassenheit ist ent spannend und irgendwie schön.» Auch die Sexualität ist nicht verschwunden mit den Wechseljahren. «Lust ist immer da, sie verändert sich zwar, das ist normal. 10 WECHSELJAHRE
Auch vom Körperlichen her, etwa weil die Schleim häute trockener werden. Aber dafür gibt es viele gute Mittel, das ist also kein Problem.»
Veränderungen annehmen Sehr unangenehm waren für Elsbeth Naef die Schweiss ausbrüche. «Die Hitze stieg innert Sekunden vom Nacken hoch und dann wieder runter. Am Anfang lief der Schweiss bachweise, und ich war zu allem Übel in den Ferien in Griechenland. Jemand hat mir geraten, am Morgen auf leeren Magen Salbeitee zu trinken. Das habe ich zwar nicht ausprobiert, habe mir aber Salbeitäfeli gekauft.» Manchmal litt sie auch unter Stimmungsschwankungen. «Ich musste aufpassen, dass ich nicht in ein Loch falle. Wenn es mir ganz mies ging, nahm ich Johanniskraut. Hormone waren dagegen nie ein Thema.» Was ihr auch Probleme be reitet, ist die Vergesslichkeit. «Das ist manchmal be unruhigend. Ich versuche, mich nicht darüber aufzu regen, denn je mehr ich mich nerve, desto schlimmer wird es. Unterdessen habe ich es akzeptiert und mich damit arrangiert.» Die Wechseljahre sind bei Elsbeth Naef, wie bei vielen Frauen, in eine Zeit gefallen, in der ihre Kinder ausgezogen sind. «Das hat mir mehr Mühe gemacht als die Wechseljahre. Ich habe mich gefragt, was ich jetzt noch für Aufgaben habe.» Ihr 60-Prozent-Arbeits pensum als Sachbearbeiterin in Zürich ist ihr auch darum sehr wichtig. «Wir sind altersmässig ein gut durchmischtes Team, das tut mir gut und hält mich jung.» DROGISTENSTERN 8–9/16
«Mama, bist du jetzt in der Omapubertät?»
Wechseljahre – ganz natürlich Die Wechseljahre sind eine Zeit der Veränderungen, körperlich und seelisch. Manche Frauen leiden stark, etwa unter Hitzewallungen, Schweissausbrüchen oder Schlafproblemen. Die Natur kann helfen. Text Bettina Epper Fotos fotolia, Flavia Trachsel Illustrationen fotolia
Marianne Wenger Die wechseljährige Marianne Wenger ist dipl. Drogistin und seit 2010 Inhaberin und Geschäftsführerin der Drogerie im Chappelemärit in Hinterkappelen (BE). Ihre Spezialgebiete sind Spagyrik, Phytotherapie und Vitalstofftherapie. www.drogerie-chappelemaerit.ch
Finden Frauen stundenlang keinen Schlaf, fliesst der Schweiss in Strömen und kommt die Menstruation unregelmässig, könnten sie in den Wechseljahren sein. Dieses sogenannte Klimakterium ist, wie die Pubertät, eine natürliche Lebensphase. Jede Frau er lebt sie anders, wie unsere Porträts ab Seite 6 zeigen. Im Körper passiert jedoch bei allen Frauen das selbe, wie Drogistin Marianne Wenger, Inhaberin und Geschäftsführerin der Drogerie im Chappelemärit in Hinterkappelen, erklärt: «In den Wechseljahren stel len die Eierstöcke allmählich ihre Hormonproduktion ein. Zuerst produziert der Körper weniger des Gelb körperhormons Progesteron (siehe Kasten auf Seite 12), das für den Eisprung wichtig ist, danach auch weniger Östrogen.» Resultat: Die Menstruation wird unregelmässig und hört schliesslich ganz auf.
zyklus. Die Abstände zwischen den Regelblutungen können länger, aber auch kürzer werden. Oft kommt es zu Zwischenblutungen.» Die Dauer der Wechseljahre ist sehr unterschied lich. «Es kann zwei bis acht Jahre dauern, bis die Hormone sich auf einem tiefen Niveau eingependelt haben.»
Wechseljahrbeschwerden Genauso unterschiedlich wie die Dauer der Wechsel jahre sind die Beschwerden. «Ungefähr ein Drittel der Frauen hat keine oder kaum Beschwerden, das zweite Drittel leichte bis mittlere, und ein Drittel der Frauen leidet extrem unter den Wechseljahren», sagt Marianne Wenger. Häufig treten Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen auf, ebenso Ein- oder Durch schlafprobleme, trockene Schleimhäute, Gewichts zunahme oder Stimmungsschwankungen. Manche Frauen leiden ausserdem unter Haarausfall, Schwindel oder Osteoporose. Hilfe gegen solche Beschwerden finden Sie in Ihrer Drogerie. Marianne Wenger: «Mit Spagyrik, Homöo pathie, Aromatherapie, Phytotherapie, den SchüsslerSalzen und Mikronährstoffmischungen haben wir in der Drogerie ein breites Spektrum, das wir bei
Wann es anfängt Wann die Wechseljahre beginnen, lässt sich nicht voraussagen. Bei manchen fangen sie bereits früh in den Vierzigern an, bei anderen erst Ende 50. Grund sätzlich ist es so, dass «es bei den meisten Frauen ab circa 45 Jahren losgeht», sagt Drogistin Wenger. «Erste Anzeichen sind Unregelmässigkeiten im Monats
Glossar Prämenopause. Eierstöcke reduzieren Aktivität, Zyklus wird unregelmässig. Zwischen 40 und 50. Menopause. Zeitpunkt der letzten Regelblutung. Um 51 bis 54. Postmenopause. Beginnt zwölf Monate nach Menopause. Akute Wechseljahrbeschwerden meist vorbei. DROGISTENSTERN 8–9/16
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«Mama, bist du jetzt in der Omapubertät?»
Wechseljahrbeschwerden einsetzen können.» Drogis tin Wengers Tipps finden Sie rechts. Neben dem Körper spielt in den Wechseljahren auch der Kopf eine wichtige Rolle. Drogistin Marianne Wenger: «Das Klimakterium ist ein neuer Lebens abschnitt und keine Krankheit. Die Kinder gehen ihre eigenen Wege, die Frauen haben oft mals mehr Zeit für sich, für Freunde und Part ner. Diesen neuen Lebensabschnitt mit Freude zu begrüs sen und zu genies sen, ist wohl die beste Art, Beschwerden vor zubeugen.»
Antibabypille Bei Frauen, die die Pille nehmen, können die Anzeichen der Wechseljahre abgeschwächt sein. Drogistin Marianne Wenger: «In die Wechseljahre kommt jede Frau, ob sie die Pille nimmt oder nicht. Die Hormonproduktion geht bei allen Frauen ab vierzig zurück. Mit Einnahme der Anti babypille kann es aber sein, dass eine Frau die Wechseljahre weniger stark merkt, weil sie ja mit der Pille eine Hormonsubstitution macht. Das kann je nach Pille unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Anti babypille auf Östrogenbasis ist höher dosiert als die Hormonpille gegen Wechseljahrbeschwerden.» Sprechen Sie am besten mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt über ein Absetzen der Antibabypille.
Hormone
Tipps von Drogistin Wenger Ist eine Frau gereizt oder hat Beschwerden hnlich dem prämenstruellen Syndrom ä PMS, empfehle ich Mönchspfeffer, vor allem zu Beginn der Wechseljahre. Mönchspfeffer hilft, die Beschwerden des Progesteron mangels auszugleichen. Frauen, die vermehrt traurig sind, schnell weinen und Hitzewallungen haben, gebe ich Traubensilberkerze. Die Traubensilberkerze hilft in der Postmenopause (siehe auch Glossar auf Seite 11), wenn das Östrogen zurückgeht. Rotklee und Soja enthalten Isoflavone. Diese sogenannten Phytoöstrogene können helfen, den Mangel an Östrogen auszugleichen. Bei Stimmungsschwankungen sind Traubensilberkerze und Johanniskraut hilfreich. Bei Hitzewallungen und Brustspannen hilft ein entspannendes und kühlendes Massageöl mit ätherischen Ölen, zum Beispiel eines mit Grape fruit, Rosengeranie, Sandelholz, Pfefferminze und Salbei. Mit Spagyrik kann ich die richtige Mischung speziell für die Beschwerden einer Kundin zusammenstellen. Zum Beispiel Salbei gegen Hitzewallun gen oder Hopfen und Baldrian für Schlafstörungen. Yamswurzel hilft gegen Vaginaltrockenheit, zum Beispiel als Creme äusserlich angewendet, ist aber auch gut zur Vorbeugung von Osteoporose und gegen Hitzewallungen. Die Schüssler-Salze Nr. 2, 5 und 7 helfen gegen Stimmungsschwankungen. Die Nr. 2 ist gut für den Knochenaufbau, Nr. 3 und 8 bei Schwitzen und Hitzewallungen; Nr. 1 und 11 für Haut, Haare und Nägel. Wichtig ist es, in den Wechseljahren auch den Säure-Basen-Haushalt zu berücksichtigen, vor allem bei Hitzewallungen. Es gibt Basen pulver oder Tabletten.
Östrogen bereitet die Schleimhaut der Gebärmutter auf die Aufnahme eines befruchteten Eis vor. Es steuert mit den Gestagenen den weiblichen Zyklus und die Fortpflanzung. Östrogene wirken auf den Stoffwechsel. Sie steigern die Durchblutung, führen zu Einlagerungen von Wasser und fördern die Produktion von Eiweissen. Progesteron/Gestagen beeinflusst die Gebärmutter so, dass sie ein eingenistetes befruchtetes Ei nicht abstösst. Gibt es kein befruchtetes Ei, geht der Gelb körper rasch zugrunde. Die dann wieder überwiegenden Östrogene verursachen das Abstossen der Gebärmutterschleimhaut und die Monatsblutung. Wird Progesteron dauernd gebildet oder künstlich zugeführt, entsteht kein neues Ei. 12 WECHSELJAHRE
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vor • UVA/UVB-Strahlung • Umweltschadstoffen
Test
• Faltenbildung sowie Zell- und DNA-Schäden
Sind Sie schon in den Wechseljahren? Machen Sie den Test auf vitagate.ch, der Gesundheitsplattform der Drogerien im Netz.
NE
Wechseljahre – natürlich begleitet
Älterwerden für Anfänge rinnen
Das praktische Nachschlagewerk erläutert, was im Körper passiert und wo die Gren zen der Selbstbe handlung liegen. Es informiert über Hormontherapie und geeignete natürliche Alternativen. Schweizer Fachfrauen verraten die besten Tipps aus Homöopathie, Phytotherapie, anthroposophischer, ayurvedischer oder traditioneller chinesischer Medizin. Betroffene erfahren, wie sie ihren Körper mit Sport, Beckenbodentraining, ge sunder Ernährung und Hautpflege in Form halten – und wie sie mit Ent spannungsübungen die Seele verwöhnen. Ruth Jahn und Regina Widmer: «Wechseljahre – n atürlich begleitet», Beobachter Buchverlag, 2011, ISBN 9783-85569-519-5
Die Zürcher Jour nalistin, Autorin und Bloggerin Silvia Aeschbach, 55, präsentiert in ihrem Buch «Älter werden für An fängerinnen» Texte über sich selbst und über das Älterwerden, spricht mit einer Gynäkologin und porträtiert 13 Frauen zwischen 40 und 70. Sie erzählen, wie sie mit dem Alter umgehen, wie sie sich mit den Veränderungen in ihrem Leben arrangieren. Silvia Aeschbach: «Älterwerden für Anfängerinnen – Willkommen im Club!», Wörterseh Verlag, 2016, ISBN 978-3-03763-064-8
U
Welche Wechseljahr beschwerden Frauen … … am meisten befürchten
… tatsächlich am meisten plagen
© Women’s Health Initiative Studie, Marie-Studie, Viva Studie Gewichtszunahme
60 % 25 % 52 % 54 % 50 %
Schlafstörungen Hitzewallungen
75 % 46 %
Nächtliche Schweissausbrüche Stimmungsschwankungen Schlaffe Haut Vaginale Trockenheit
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65 %
40 % 47 % 37 % 32 % 36 % 40 %
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Schützen Sie Ihre Glatze! Ob natürlich ausgefallen oder abrasiert, spielt keine Rolle. Insbesondere im Sommer sollten Glatzenträger ihre kahle Kopfhaut konsequent schützen. Drei Männer verraten, worauf sie bei der Pflege achten. Text Denise Muchenberger Fotos Flavia Trachsel Illsutrationen Vecteezy.com
Abrasiert
Natürlich ausgefallen
Für Oliver Keller gehören Shampoo und Pflegespülung einfach dazu.
Franz Wyniger achtet besonders auf guten Sonnenschutz.
Oliver Keller, 33, Unternehmer aus Basel
Franz Wyniger, 66, Rentner aus Muttenz (BL)
Oliver Keller hat kaum Haare. Die kurzen Stoppeln, die nachwachsen, bevor er sie abrasiert, pflegt er dennoch gewissenhaft und sorgfältig. «Vielleicht ist es ein Hirnge spinst, aber ich nutze konsequent das Shampoo meiner Frau und anschliessend eine Pflegespülung.» Nach dem Duschen cremt er sich das Gesicht und die Kopfhaut mit einer Feuchtigkeitscreme ein. «Besonders pflege ich meine Glatze nicht. Ich hatte bis anhin auch keine Probleme wie Juckreiz oder trockene Haut», erklärt er. Alle vier Tage rasiert er die nachwachsenden Haare ab, entweder selber oder beim Coiffeur, «dann wird auch gleich der Nacken sauber ausrasiert». Im Sommer trägt der Basler weder eine Kopfbedeckung noch schützt er seine Glatze mit einem speziell hohen Sonnenschutz faktor. «Wenn ich aber den ganzen Tag am Strand bin, creme ich die Kopfhaut wie auch den restlichen Körper mehrmals mit Sonnencreme ein.» Trotzdem habe er sich schon den einen oder anderen Sonnenbrand eingefangen. Seine Glatze ist für den 33-jährigen Keller, der das Restaurant Rhypark am Basler Rheinufer führt, zu einem Markenzeichen geworden. «Als Teenager hatte ich im Trainingslager mit der U16 des FC Basel in Zypern eine Wette verloren und musste mir die Haare abrasieren.» Von da an gab es Oliver Keller nur noch mit Glatze. Zuvor trug er seine Haare mit viel Gel zurück gekämmt. Die Glatze erspare ihm heute Zeit und Nerven. «Früher musste ich die zerzausten Haare am Morgen immer erst bändigen. Heute sitzt die Frisur, immer.»
14 GLATZE
Schon in jungen Jahren fielen bei Franz Wyniger die ersten Haare aus. «Damals war ich so um die 30. Erst habe ich noch ein natürliches Mittelchen eingerieben und versucht, den Haarausfall zu stoppen. Schnell wurde mir aber klar, dass das nicht wirklich etwas brachte», erzählt er. Die darauffolgenden Jahre wurde es vor allem oben auf der Kopfhaut immer kahler, der Haaransatz bewegte sich mehr und mehr in Richtung Hinterkopf zurück. Wyniger freundete sich mit seiner neuen Frisur an und pflegte die übrig gebliebenen Haare dafür umso sorg samer. «Ausserdem liess ich mir einen Schnauz wachsen, so hatte ich auch wieder etwas mehr Haare auf dem Kopf», meint er lachend. Heute nutzt er beim Duschen ein ganz normales Shampoo und achtet vor allem im Sommer darauf, die Glatze immer mit einem hohen Sonnen schutzfaktor und Hut zu schützen. «Aus Erfahrung weiss ich, dass ein Sonnenbrand auf der Kopfhaut besonders schmerzt, da die Haut dort sehr sensibel ist.» Erst im Frühling war Wyniger gemeinsam mit seiner Frau in Südafrika und bekam die starke Sonneneinstrah lung zu spüren. Dank einem konsequenten Schutz mit Faktor 30 und einer Kopfbedeckung überstand er die Reise aber ohne schmerzhafte Folgen. Sich eine komplette Glatze zu rasieren, kam für ihn übrigens nie infrage, auch nicht, als sie wieder vermehrt in Mode kam. «Ich muss nicht jeden Trend mitmachen. Dafür bin ich zu wenig eitel.»
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Gianclaudio De Luigi, 55, Gastronom aus Büren an der Aare (BE) Wenn Gianclaudio De Luigi morgens unter die Dusche steht, braucht er eigentlich nur ein einziges Pflege produkt: «Ich nutze für Körper und Kopf ein mildes Duschgel mit natürlichen Inhaltsstoffen, das ich jeweils in der Dorfdrogerie besorge.» Damit sei er bis anhin gut gefahren, denn mit dem Duschen hat sich für den Berner die Haarpflege erledigt. Extra ein Shampoo zu verwenden, sei für ihn nicht sinnvoll, da er nur noch ganz wenige Haare an der Seite habe. Auch auf eine Feuchtigkeitscreme verzichtet er. «Einzig im Sommer creme ich die Glatze ein. Ich habe mich ebenfalls in der Drogerie erkundigt, was für ein Sonnenschutz sich für die Kopfhaut eignet.» Seither verwendet er konsequent Faktor 30 oder höher, und obwohl ihm zu einer Kopfbedeckung geraten wurde, trägt er sie ganz selten bis nie. «Das hat damit zu tun, dass ich relativ schnell schwitze und es ganz einfach unangenehm finde, einen Hut zu tragen.» Die Folgen hat er schon zu spüren bekommen, gerade im Frühling, wenn die Sonne nach langer Abstinenz wieder stark auf die kahlen Stellen scheint. «Wenn ich einen Sonnenbrand habe und die Haut gerötet ist, trage ich eine kühlende Lotion auf.» Seine Glatze trägt der Gastronom seit vielen Jahren. Bereits nach der Rekrutenschule fielen ihm im Alter von 21 Jahren in der Mitte des Kopfes die ersten Haare aus. Irgendwann entschied er sich, auch die restlichen Haare an den Seiten komplett abzurasieren. Heute kann er sich selber ohne Glatze gar nicht mehr vorstellen, «ich trage sie mit Stolz. Sie gehört einfach wie selbstverständlich zu mir.»
Gianclaudio De Luigi genügen ein mildes Duschgel und eine gute Sonnencreme.
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Willi Frey Der 49-jährige Willi Frey ist seit 1995 Inhaber der Droge rie Frey in Gerla fingen (SO). Seine Spezialgebiete sind Spagyrik, Homöo pathie und Phyto therapie, in der er unlängst verschiedene Fortbildungslehrgänge absolviert hat. www.drogerie-frey.ch
Tipps vom Drogisten Wenn es um die Pflege der Glatze geht, kann Drogist Willi Frey aus dem solothurnischen Gerlafingen seine Kunden kompetent und glaubwürdig beraten. Schliesslich ist er selber seit vielen Jahren Glatzenträger und weiss, dass gerade im Sommer und bei starker Sonneneinstrahlung ein guter Schutz der kahlen Kopfhaut extrem wichtig ist: «Die Haut über der Schädeldecke ist besonders empfindlich. Wenn die Sonne ohne Schutz auf die Kopfhaut einprallt, kann das schmerzhafte Sonnenbrände, aber auch längerfristige Schäden wie Hautkrebs hervorrufen.» Des halb rät er, immer eine Kopfbedeckung zu tragen, wenn man eine gewisse Zeit an der Sonne ist. «Das ist nicht jedermanns Sache und auch nicht immer möglich, beispielsweise beim Schwimmen im Meer. Sicher sollten Glatzenträger aber die Kopfhaut mit mindestens Faktor 25 schützen.» Frey rät zu einem leicht mattierenden, schnell einziehenden transparenten Sonnenspray oder zu einem fettfreien Sonnengel. «Auch ich mag es nicht, wenn die Kopfhaut ölig ist.» Wer davor duscht, dürfe gerne Natürlich ausgefallen und abrasiert ein mildes Shampoo verwenden. «Viele Glat zen träger haben auf der Seite ja noch einige Haare, diese dür fen wir ruhig pflegen. Wer ein mildes Shampoo verwendet, kann die haarlosen Stellen ohne Probleme damit einseifen.» Ein Balsam, der leicht mattierend wirkt, kann anschliessend als Pflegespülung aufgetragen und mit warmem Wasser abge spült werden. Eine Feuchtigkeitscreme versorgt nicht nur Gesichts-, sondern auch Kopfhaut mit Feuchtigkeit, zumindest im Winter. «Im Sommer rate ich zu einer Tages pflege, die einen Sonnenschutz enthält.» Ausserdem vorausschauend den ken, sagt Drogist Frey weiter: «Wenn ich weiss, dass ich das Mittagessen draussen auf einer Terrasse einnehme, ist es sinn voll, am Morgen eine Sonnencreme mit zur Arbeit zu nehmen.» Denn Sonnenbrände auf der Glatze seien besonders schmerz voll und unbedingt zu vermeiden.
Sommerferien: schmerzhafte Souvenirs Bei Sommerferien denken wir an Strand, Sonne und Meer. Oder an frische Bergluft, lange Wanderungen und ein feines Buureznacht. An Quallenbisse, Mückenplagen oder eine Magen-Darm-Verstimmung erinnern wir uns weniger gerne. Der Drogistenstern hat Menschen auf der Strasse nach ihrem schmerzhaftesten Feriensouvenir gefragt. Umfrage Denise Muchenberger Fotos Florian Bärtschiger, Flavia Trachsel Grafiken fotolia
Benjamin Berger, 23, Pratteln Als ich etwa 17 und mit Freunden auf Korsika war, habe ich mir auf einer Wanderung den grossen Zeh gebrochen. Irgendwie muss ich gegen einen Stein gestolpert sein. Im Verlauf der Woche schwoll mein Fuss immer mehr an, die Schmerzen wurden stärker. An einen Zehen bruch dachte ich natürlich nicht. Zurück in der Schweiz ging ich zum Arzt, der mir dann die überraschende Diagnose stellte. Viel tun konnte ich damals nicht mehr – ich musste den Zeh einfach einige Wochen lang tapen und schonen.
Azez Mustafa, 42, Lörrach So richtig schlimm krank war ich in den Ferien noch nie. Aber als ich vor etwa sieben Jahren mit ein paar Freunden in Albanien war, haben einige von uns die starke Sonnenein strahlung unterschätzt. Im Sommer ist es dort am Meer bis zu 38 Grad heiss. Ohne uns einzucremen, gingen wir direkt ins Wasser und verbrachten den ganzen Tag am Strand. Abends waren ein paar von uns knallrot, im Gesicht und am Rücken. Wir kühlten die roten Stellen mit Eis und haben eine Lotion verwendet. Den Rest der Ferien habe ich im Schatten verbracht.
Jana Schmid, 24, Basel Ich hatte schon etliche Magenver stimmungen, das schlimmste Erlebnis machte ich aber als achtjähriges Kind in Italien. Beim Schnorcheln schwamm eine kleine Muschelschale in mein Ohr und blieb dort haften. Ich klagte die ganzen Ferien über Ohrenschmerzen, aber meine Eltern kamen nicht drauf, was los war. Erst in der Schweiz fand mein Hausarzt die Muschel im Ohr. Alles war zu und musste ausgespült und desinfiziert werden, es tat höllisch weh. Bis heute spüre ich die Folgen, denn ich habe von der Behandlung immer noch zu trockene Ohrengänge.
Susanna Luptakova, 49, Basel Bis jetzt kam ich immer gesund aus den Ferien nach Hause. Aber als ich einmal gemeinsam mit meinem Partner und meinem Sohn, er war damals 17, nach Paris ging, holte er sich eine Magen-Darm-Verstim mung. Er ass in einem kleinen Bistro eine Pizza und musste sich an schliessend ständig übergeben und hatte Durchfall. Wir besorgten Cola für ihn, denn ich wusste nicht recht, was ich in französischen Apotheken und Drogerien finden würde. Wir verbrachten die meiste Zeit im Hotelzimmer, Sightseeing war erst einmal gestrichen.
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Margrit Aufderheide, 80, Zürich In den Ferien selber ging es mir eigentlich immer gut. Aber vor 15 Jahren machte ich erstmals die Erfahrung, dass während des Fliegens mein Hörver lust noch grösser wurde. Ich leide schon länger an einem Hörschwund. Und als wir dann in Frankreich landeten, spürte ich, dass ich nicht mehr so gut hörte wie zuvor. Der Arzt bestätigte mir den Verdacht. Seither verzichte ich zwar nicht aufs Fliegen, aber ich bereite mich bewusster und achtsamer darauf vor. Denn ich reise sehr gerne, auch weiter weg wie beispielsweise nach Indien. Bernhard Erb, 61, Frick Mein schlimmstes Feriensouve nir liegt viele Jahre zurück. Als ich als junger Mann während zwei Monaten durch Mexiko reiste, kam aber einiges zusam men: Erst Durchfall, das war anstrengend, weil immer eine Toilette in der Nähe sein musste. Anschliessend machte ich mir Sorgen wegen eines Insektenstiches, denn eine andere Touristin meinte, es könne ein gefährlicher Infekt sein. Als ich dies beim Arzt geklärt hatte, kam noch der eine oder andere Sonnenbrand hinzu. Das gehört zu solch einer Reise aber wohl dazu, ich habe die Zeit in Mexiko trotzdem sehr genossen. Christian Lehmenn, 28, Potsdam Meine erste schmerzhafte Erfahrung machte ich früh, als achtjähriger Bub. Das ist auch gut so, denn es war mir eine Lehre. Ich verbrachte damals meine Ferien mit der Familie auf Teneriffa. Meine Schwester und ich waren derart ungeduldig, dass wir gleich an den Strand gingen, ohne uns einzucremen. Abends hatten wir viele gerötete Stellen. Die Eltern schimpften mit uns, und wir cremten uns mit Après-Soleil ein. Das hat dann zwar nicht mehr viel genutzt, aber heute achte ich konsequent auf Sonnenschutz und verwende immer mindestens Faktor 30 oder 50.
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Marianne Gwerder Marianne Gwerder ist seit 1999 Ge schäftsinhaberin der Drogerie Gwerder in Muotathal (SZ). Ihre Spezialgebiete sind Spagyrik, SchüsslerSalze und Pflanzenheilkunde. www.swidro.ch
Tipps aus der Drogerie Drogistin Marianne Gwerder aus der swidro-Drogerie Gwerder in Muotathal weiss Rat, wenn es darum geht, unlieb same Feriensouvenirs zu behandeln. Magen-Darm-Beschwerden, die viele Touristen im Ausland plagen, würde Gwerder mit einem Pro biotikum nachbehandeln. «Meist ist ja die akute Phase vorüber, wenn man zurück in der Schweiz ist. Mit einem Probiotikum kann die Darmflora nachhaltig gestärkt werden. Auch spagyrische Essenzen eignen sich, die entgif tend und anregend auf die Leber-Gallen-Funktion einwirken.» Ein Probiotikum kann auch bei akutem Durchfall eingesetzt werden, darum am besten mit in die Reiseapotheke packen. Als «Hausmitteli» empfiehlt die Drogistin eine Haferschleim suppe, die die Darmschleimhaut beruhigt. «Generell sollte man einige Zeit lang auf leichte und ballaststoffreiche Kost setzen», denn zu fettiges und schweres Essen würde die Ver dauung zusätzlich belasten. Auch Tees mit Kamille, Schafgarbe oder Melissenblättern können lindernd wirken, ebenso wie trockene Heidelbeeren. Sie enthalten Gerbstoffe und können nicht nur als Tee, sondern auch gekaut eingenommen wer den. Falls der Durchfall einige Tage nach der Rückkehr und der Einnahme von Probiotika immer noch nicht vorüber ist, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Nach Sonnenbränden ist die Nachbehandlung mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion sinnvoll. «Sie wirkt beruhi gend und gibt der Haut jene Feuchtigkeit zurück, die sie durch die starke Sonnen belastung verloren hat.» Auch Johannisöl beruhigt und regeneriert die Haut, ausserdem gibt es in Drogerien kühlende Gels, falls die geröteten Stellen noch immer jucken oder brennen. Abklingende Mückenstiche be handeln Sie am besten mit einem kühlenden Gel oder Roll-on auf Teebaumölbasis. «Falls noch viele gerötete und aufge kratzte Stellen vorhanden sind, hilft eine Wundsalbe, damit die Narben schön verheilen und desinfiziert werden.» Marianne Gwerder selber weiss, dass es in den Sommer ferien immer wieder mal zu unvorhersehbaren Zwischenfällen kommen kann. «Ich selber bin einmal beim Baden in Griechen land auf einen Seeigel getreten. Ein griechischer Arzt hat mir dann die meisten Stacheln rausgezupft», erinnert sie sich lachend. Die letzten habe sie drei Monate später entfernen können. «Seither trage ich immer Schuhe, wenn ich an einem felsigen Strand bade.»
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Immer schön cool bleiben! Heisse Sommertage können dem Körper sehr zusetzen. Der Schweiss läuft, die Beine schwellen an, der Durst plagt. Die 7 besten Tipps für einen kühlen Kopf. Text Vanessa Naef Fotos fotolia, Flavia Trachsel
Béatrice Schöpfer Béatrice Schöpfer ist Drogistin HF und leitet seit Herbst 2015 gemeinsam mit Sandra Kammer mann die Dropa Drogerie Günther in Interlaken (BE). Bereits 2005 bis 2012 war Schöpfer Geschäftsführerin dieser Drogerie. Schöpfer hat eine Schüssler Master-Ausbildung absolviert und sich im Bereich Spagyrik weitergebildet. www.dropa-guenther.ch
Die einen lieben die Sommerhitze, anderen macht sie zu schaffen. Kein Wunder. Bei hohen Temperaturen müssen Herz und Kreislauf mehr arbeiten als sonst. Der Körper leitet Blut in Arme, Beine und die oberen Hautschichten und gibt so Wärme ab. Er weitet die Blutgefässe der Haut, der Blutdruck sinkt, der Kreis lauf ist geschwächt. Auch Schwitzen kühlt den Körper. Was sonst noch hilft, einen kühlen Kopf zu bewahren, weiss Drogistin HF Béatrice Schöpfer.
Ihr Rezept gegen starkes Schwitzen? Schwitzen ist für unseren Körper lebensnotwendig, um nicht zu überhitzen. Es gibt aber ein gutes Mittel, das die Schweissbildung etwas reguliert und reduziert: Salbei. Wer enorm schwitzt oder stets feuchte Hände oder Füsse hat, kann Salbei in Form von Spagyrik oder als Tee oder Tinktur zu sich nehmen.
Wie viel sollte man trinken? Schwitzen entzieht dem Körper Wasser. Deshalb sollte man bei starker Hitze viel trinken. Ein Säugling sollte im ersten Lebensjahr rund einen Sechstel seines Körper gewichts an Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen. Bei Babys bis zu vier Monaten sind das rund acht Deziliter und ab vier bis zwölf Monaten circa ein Liter. Auch Kinder sollten etwa einen Liter pro Tag trinken. Ganz wichtig: Manchmal vergessen die Sprösslinge zu trin ken. Eltern sollten sie stündlich dazu auffordern. Er wachsene benötigen eineinhalb bis zwei Liter Flüssig keit. Bei starker Hitze oder Sport kann sich der Flüssigkeitsbedarf um das Zwei- bis Dreifache erhöhen.
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Was sollte man trinken? Trinken Sie Wasser, Mineralwasser oder ungesüssten Tee. Stark zuckerhaltige oder alkoholische Getränke sind keine geeigneten Durstlöscher. Zucker macht erst recht durstig, hat viele Kalorien und ist schädlich für die Zähne. Alkohol verstärkt die Durchblutung und belastet den Kreislauf. Kräutertees mit unter an derem Minze, Melisse und Verveine haben eine küh lende Wirkung. Bei Kindern sind oft Früchtetees be liebt, weil sie süsslich sind. Früchtetees mit Hibiskus geben dem Getränk zudem eine rote Farbe und eig nen sich für Kinder, die bunte Getränke bevorzugen. Am besten trinken Sie lauwarme statt eiskalte Getränke. Wird dem Körper Kälte zugeführt, verengen sich die Blutgefässe. Deshalb heizt sich der Körper von innen wieder auf. Kalte Getränke senden also fal sche Signale. Zudem können sie auch auf den Magen schlagen.
Durch Schwitzen gehen viele Mineral stoffe und Salze verloren. Was tun? Mineralstoffe nehmen wir über eine ausgewogene Ernährung auf, sie haben im Körper lebenswichtige Funktionen. Natrium zum Beispiel ist sehr wichtig für den Wasserhaushalt. Wer viel schwitzt, kann Mineralwasser trinken, es enthält unter anderem Kalzium, Mag nesium und Natrium. Auch Gemüse bouillons, Früchte- oder Gemüsesäfte fügen dem Körper die verlorenen Mineralstoffe wieder zu. Wer häufig Sport treibt, sollte seinen Organismus zusätz lich mit Multivitaminpräparaten unterstützen – ich rate zu einer professionellen Beratung in der Drogerie. Um Mineralstoffe besser aufnehmen zu können, kann eine Kur mit Schüssler-Salzen sinnvoll sein. Die Drogistin oder der Drogist stellt gerne eine auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Mischung zu sammen.
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Welches Deo ist am besten? Am besten sind Langzeitdeodorants ohne Aluminium und Alkohol. Aluminiumsalze trocknen die Haut aus, und in der Fachwelt wird diskutiert, ob Aluminium krebserregend sein könnte. Aluminium ist in vielen Deos enthalten, weil es die Schweissdrüsen verengt. Alkohol, der wegen seiner antibakteriellen Wirkung ein beliebter Deo-Zusatzstoff ist, kann die Haut rei zen. Langzeitdeos aus den Drogerien dagegen ent halten hautberuhigende Extrakte wie Kamille. Den Schweissgeruch verhindern natürliche, unbedenk liche Wirkstoffe. Sie bilden auf der Haut einen lang haftenden und wasserfesten Film. Darin wirken sie konzentriert und lokal bis zu 72 Stunden. Das Lang zeitdeo kann übrigens auch Fussgeruch neutralisieren.
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SHAMPOO
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SPÜLUNG
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SERUM
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CREAM
Bringt es etwas, die Handgelenke ab und zu unter kaltes Wasser zu halten? Ja, das erfrischt. Auch ein kaltes Fussbad kühlt. Doch eine kalte Dusche kann paradoxerweise dazu führen, dass man noch mehr schwitzt. Bei kaltem Wasser ergreift der Körper, grob erklärt, Heizmassnahmen. Besser ist es, lauwarm zu duschen und ein Duschgel mit kühlenden ätherischen Ölen zu verwenden oder ein erfrischendes Tonic. Letzteres wirkt obendrein noch hautstraffend.
Bei heissem Wetter schwellen oft die Beine an. Was hilft? Damit der Körper die Wärme besser abgeben kann, erweitern sich die Blutgefässe. Die Venen verlieren Elastizität und werden durchlässiger. Somit kann Flüssigkeit ins umliegende Gewebe fliessen. Viel trin ken, Bewegung und Beine hochlagern helfen – oder Mittel aus der Drogerie. Zum Beispiel ein Gel oder Spray mit Pflanzenessenzen, die kühlen, die Durch blutung verbessern und die Venenwände stärken. Auch homöopathische Entwässerungsglobuli kann ich empfehlen. Schüssler-Salze wie das StoffwechselTrio entwässern, unterstützen den Flüssig keits aus gleich im Körper und scheiden Schlacken aus.
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Anton Löffel Anton Löffel ist seit 1998 Inhaber der KräuterhausDrogerie Zeller AG in Solothurn. Der eidg. dipl. Drogist und Heilkräuter spezialist hat sich vor allem in den Gebieten Phytotherapie, Spagyrik, Aromatherapie, SchüsslerSalze, Bachblüten, Anatomie, Pathologie und Pharmakologie (Kenntnisse der chemischen, rezeptfreien Medikamente) weitergebildet. Nebst seinen Aufgaben als Geschäftsinhaber und seiner Beratungs tätigkeit als Heilkräuterspezialist vermit telt er sein Wissen in Fabrikationskursen, Kräuterbummeln, Heilkräuterschulungen usw. an Interessierte weiter. www.drogerie-zeller.ch
Helene Elmer Die 28-jährige Helene Elmer ist seit 2015 Inhaberin der swidro drogerie elmer in Bätter kinden (BE). Ihre Spezialgebiete sind Naturheilmittel, insbesondere Spagyrik, Aromatherapie sowie Tinkturenmischungen und Natur kosmetik. www.swidro-drogerie-elmer.ch
Ein Drogist ist ein Drogenhändler. Aller dings keiner, der mit Kokain oder Heroin dubiose Geschäfte im dunklen Hinter zimmer macht. Die Bedeutung «Betäu bungs mittel» erhielt das Wort «Droge» nämlich erst im 20. Jahrhundert. Der Name «Drogerie» stammt vielmehr vom niederländischen Wort «droog», was «trocken» bedeutet. Es bezeichnete einst einen als Arzneimittel oder Gewürz ver wendeten Stoff tierischer oder pflanz licher Herkunft. Um 1500 entstand dar aus die noch gebräuchliche Bezeichnung «Drogerie». Ein Drogist ist also ursprüng lich ein (Heil-)Kräuterhändler. Heilkräuter sind ein wichtiger Grund, warum Helene Elmer Drogistin gelernt hat. «Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen», sagt die junge Frau, die seit einem Jahr ihre eigene Drogerie in Bätterkinden besitzt. «Mein Vater weiss sehr viel über Heilkräuter und hat auch selber Salben hergestellt.» Floristin wäre sie auch gerne geworden, hat sich dann aber doch für die Drogerie entschieden. «Weil ich gerne Menschen helfe und weil der Beruf so extrem vielseitig ist.» Ihre Augen leuchten, als sie erzählt, was ihre Drogerie alles bietet: «Ich habe mit Kosmetik, Haushalt- und Sachpflege, Schädlingen, Ernährung, Schul medizin, Komplementärmedizin wie Schüssler-Salzen, Bachblüten, Aromatherapie, Pflanzenheilkunde, Spagyrik oder Homöopathie sowie vielem mehr zu tun.» Stimmt! Heilkräuter sind beileibe nicht das Einzige, was Drogistinnen und Drogis ten verkaufen, obwohl eine Drogerie den grössten Teil ihres Umsatzes aus Arznei
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mitteln, Medizinprodukten und Nahrungs ergänzungsmitteln generiert. Martin Bangerter, Zentralpräsident des Schwei ze rischen Drogistenverbandes SDV: «Früher führten Drogerien auch einige Arzneimittel und Kräuter, hauptsächlich aber Haushaltsartikel, Lebensmittel, Farben oder Gartenzubehör. Manche ver kauften auch Spirituosen, vom Magen
Drogerie-Glossar OTC Over the Counter = «über die Verkaufstheke»: Nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel und Nahrungs ergänzungsmittel Liste A, B, C, D, E Die Swissmedic, die schweizerische Zulassungsbehörde für Arzneimittel, legt fest, wer welche Arzneimittel abgeben darf. Dies ist auf jeder Packung mit einem Buchstaben gekennzeichnet. Liste A verschärfte Rezeptpflicht, einmalige Abgabe durch Ärzte oder in Apotheken gegen Rezept Liste B einfache Rezeptpflicht, Abgabe durch Ärzte oder in Apotheken. Für Arzneimittel der Liste B können auch Dauerrezepte ausgestellt werden Liste C Verkauf ohne Rezept nur in Apotheken und in den Kantonen Appenzell-Ausserrhoden, AppenzellInnerrhoden sowie Solothurn durch Drogerien. Liste D Verkauf ohne Rezept in Apotheken und Drogerien Liste E frei und ohne Fachberatung in der Selbstbedienung verkäuflich Arzneimittel nach eigener Formel oder «Hausspezialitäten» sind von Drogerien selbst hergestellte Arzneimittel, zum Beispiel spagyrische Sprays, Cremen, Tees. DROGISTENSTERN 8–9/16
Helene Elmer liebt ihren Beruf als Drogistin. «Weil ich gerne Menschen helfe und weil der Beruf so extrem vielseitig ist.» Das Sortiment ihrer Drogerie in Bätterkinden ist entsprechend umfangreich und reicht von Naturheilmitteln über Naturkosmetik bis zu Tee, Putzmitteln oder Kopfschmerztabletten.
bitter bis zum Schnaps, oder sie machten Passfotos.» Mit dem Aufkommen von Warenhäusern und Fachmärkten hat sich das Sortiment seit den 1 950er-Jahren immer mehr hin zu Arzneimitteln spezi alisiert, aus Schul- und Komplementär medizin notabene. Die Drogerien sind damit eine wichtige Anlaufstelle bei allen Fragen rund um die Selbst medikation. Selbstmedikation bedeutet, leichte Er krankungen selber mit nicht verschrei bungspflichtigen Arzneien, sogenannten OTC-Präparaten (siehe auch Kasten links), zu behandeln. Darunter fallen zum Bei spiel akute Kopfschmerzen, Erkältungen, kurzfristiger Durchfall und so weiter, aber auch die Gesundheitsvorsorge, also Krankheiten vorbeugen, etwa durch einen gesunden Lebensstil. Selbstmedikation hilft, Kosten im Gesund heits wesen zu senken, weil sie den Gang zum Arzt oft erspart. Aber: Selbst medi kation heisst nicht, dass der Laie ohne Hilfe an sich selber drauflosdoktern soll. Er kann auf DROGISTENSTERN 8–9/16
Drogistinnen und Drogisten ver trauen, die dank ihres fundierten Fach wissens einschätzen können, wann jemand zum Arzt sollte und wann welche Art von Selbstmedikation angesagt ist. Elisabeth Huber, dipl. Drogistin HF und Leiterin Politik und Branche beim SDV: «Der Kunde muss sich dafür aber auch einige Fragen gefallen lassen, damit er das pas sende Mittel wählen kann. Wenn ein Drogist Sie ausfragt, können Sie sicher sein, dass er einen guten Job macht.» Mit seiner Kundschaft zu reden und auf sie zu hören, ist auch für Drogist Anton Löffel das A und O. «Zu mir kommt jemand mit einem Problem. Ich suche nach einer Lösung, die im besten Fall nicht nur diesem spe ziellen Kunden hilft, sondern auch anderen. So entwickle ich neue Haus spezialitäten, also Arzneimittel, die ich selber herstelle.» Kundenberatung ist ein wichtiger Teil der Arbeit eines
Drogisten. Zu Löffels Beruf gehört aber viel mehr. Als Inhaber der Drogerie Zeller in Solothurn ist er sein eigener Chef, damit aber auch für alles ver antwortlich: «Ich mache die Buchhal tung, bin Personalführer und manch mal Magaziner, ich repariere Sachen … Aber es ist gerade diese Abwechslung, die mir Spass macht.» Dass er Drogist gelernt hat, hat Löffel nie bereut. «Ich hätte zwar in die Kanti gehen können, aber ich hatte nach neun Jahren keine Lust mehr auf Schule.» So suchte er aus den vielen Möglich keiten einen abwechslungsreichen und naturnahen Beruf, «darunter war Schreiner – und eben Drogist». Ein anspruchsvoller Beruf, wie auch Martin Bangerter sagt: «Ein Drogist kennt die nötigen Krankheitsbilder, verfügt über ein solides naturwissenschaftliches Wis sen, weiss über die Wirkungsweise und Herstellung von Medikamenten Be DROGERIE 23
Die Drogerie ist immer für Sie da
Für Drogist Anton Löffel steht die Kundschaft im Mittelpunkt. Und falls einmal kein Arzneimittel das richtige ist, «entwickle ich neue Hausspezialitäten». Das passiert im drogerieeigenen Labor, wo Löffel sein Wissen auch an seine Stiftinnen und Stifte weitergibt. Im Bild mit Lehrtochter Nadine Gugler.
scheid und kennt sich in Komplementär medizin, Ernährungs lehre und vielem mehr aus. Genau mit dieser Fachkompe tenz heben sich Drogerien gegenüber Grossverteilern und dem Versandhandel im Internet ab.» Die vierjährige Lehre und die Praxis erfahrung bereiten Drogistinnen und Drogisten gut darauf vor, den hohen Anforderungen gerecht zu werden. Wer selber ein Geschäft führen möchte, sammelt nach der Lehre mindestens zwei Jahre Berufserfahrung und studiert danach zwei Jahre an der Höheren Fachschule in Neuenburg. «Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll und wird oft unterschätzt», sagt Elmer. Sie erlebt tagtäglich, wie viel Verantwortung sie als Drogistin hat. «Manche wollen ein Mittel gegen Kopfschmerzen, andere haben kom 24 DROGERIE
plexere Probleme. Für viele sind wir die letzte Anlaufstelle, nachdem sie selber schon alles Mögliche aus probiert haben. Ich suche dann nach einer Lösung. Diese Heraus forderung ist das Coole an m einem Beruf.» Ganz wichtig ist für sie das Vertrauen der Kundinnen und Kunden. «Alle möchten ernst ge nommen w erden, möchten, dass ihnen jemand zuhört. Das brauchen die Menschen, und die Drogerie ist genau der Ort, der ihnen das bieten kann.»
Zahlen und Fakten Schweizweit gibt es rund 550 Drogerien. 500 in der Deutschschweiz, 50 in der Romandie. Viele Drogerien sind Mitglied einer Gruppierung oder Einkaufsgemeinschaft (Apdrowell, Dromenta, Dropa, Horizont, Natur-Drogerien, NUX Galenica, Pedro, Swidro). Sechsmal im Jahr erscheint die Kunden zeitschrift Drogistenstern und erreicht jedes Mal rund 790 000 Leserinnen und Leser. Die Gesundheitsplattform vitagate.ch bietet rund 1300 Artikel zu den Themen Gesundheit, Gesundheitsvorsorge, Fitness, Ernährung, Schönheit sowie natürliches Heilen und wird im Monat über 170 000 Mal konsultiert. www.vitagate.ch
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So nehmen Sie teil Ihr Lösungswort mit Name und Adresse senden Sie an: Schweizerischer Drogistenverband, Preisrätsel, Nidaugasse 15, 2502 Biel wettbewerb@drogistenverband.ch Teilnahme via SMS: DS Abstand Lösungswort Abstand Name und Adresse an 966 (Fr. 1.–/SMS)
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Einsendeschluss 30. September 2016, 18.00 Uhr (Datum des Poststempels). Das richtige Lösungs wort wird im Drogistenstern 10–11/16 publiziert.
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Kreuzworträtsel 6–7/16 Das richtige Lösungswort lautete «FITNESS». Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Korrespondenz wird keine geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
MITMACHEN & GEWINNEN 25
Krähenfüsschen gehören zum normalen Alterungsprozess der Haut. Dagegen helfen Cremes am besten.
Für schöne Augenblicke Ein ungesunder Lebensstil mit wenig Schlaf und vielen Genussmitteln kann eine Ursache für Augenringe, Krähenfüsse und geschwollene Augen sein. Aber nicht die einzige. Text Denise Muchenberger Fotos Flavia Trachsel, fotolia Grafiken fotolia
Tiefe Schatten, Fältchen, Schwellungen und Rötungen lassen die Augen müde und verquollen wirken. Das muss nicht sein. Drogistin Olivia Vögele von der Dropa Drogerie Apotheke Dreispitz in Basel weiss, wie Sie Ihre Augen wieder strahlen lassen können.
Augenringe Ursachen Unter den Augen liegen besonders viele kleine Blut- und Lymphgefässe, und weil es dort kaum Unterfettgewebe gibt, ist die Haut an dieser Stelle besonders zart. Die Gefässe können durchscheinen. Ob und wie stark Augenringe zu sehen sind, hängt davon ab, wie stark die Äderchen durchblutet und die Lymphgefässe gefüllt sind. Nikotin beispielsweise, zu wenig 26 AUGENPFLEGE
trinken oder eine Schilddrüsenunter funktion können die Durchblutung und den Flüssigkeitshaushalt negativ beein flussen – Augenringe sind die Folge. Auch chronischer Stress, falsche Ernäh rung, Eisen- oder Vitamin-C-Mangel gehören zu den Ursachen. In gewissen Fällen ist auch eine erbliche Veranlagung für Augenringe verantwortlich. Eine über mässige Pig mentbildung durch Sonne oder Hautalte rung, Entzündungen und der ganz natür liche Alterungsprozess der Haut können die dunklen Schatten um die Augenpartie ebenfalls begünstigen. Häu fig kommen mehrere Ursachen zusammen. Was hilft? Das sagt die Drogistin «Natür lich gilt auch hier: Viel trinken und ausreichend schlafen», sagt Olivia
Vögele von der Dropa Drogerie Apotheke Dreispitz in Basel. Die Drogistin HF fragt jeweils nach dem Nikotin- und Alkohol konsum, bevor sie die Kunden auf einen allfälligen Eisen- oder Vitaminmangel an spricht. «Wer häufig Genussmittel konsumiert, dem rate ich zu einer leber anregenden Kur oder zu einer Entschla ckungskur mit Tee oder Tinkturen, welche die Niere anregt. Bei anderen Mängeln ist die Einnahme eines Vitamin- oder Eisen präparats sinnvoll.» Auch kühlende Gel masken bringen Linderung, sie wirken erfrischend und beruhigend auf die Augen. Als einfaches Hausmittel könnten Teebeutel angewendet werden. «Ich rate aber eher von Kamillentee ab, da Kamille ätherische Öle enthält und sensible Augen zusätzlich reizen könnte.» Sinnvoller sei DROGISTENSTERN 8–9/16
der gerbstoffhaltige Schwarztee, der die Gefässe ums Auge zusammenzieht und die Durchblutung anregt. Um die un schönen Schatten zu kaschieren, gibt es zahlreiche kosmetische Tricks: «Mit einem Concealer die dunklen Stellen auf hellen, und schon wirkt die gesamte Augenpartie frischer.» Um den passenden Hautton zu finden, können Sie sich in einer Drogerie beraten lassen, denn das Angebot ist vielfältig. Es gibt Concealer aus der Tube, mit Pinselchen, zum Ein klopfen oder als Stift.
Geschwollene Augen Ursachen Allergien oder Augenerkrankungen füh ren häufig zu vorübergehenden Schwel lungen. Beim «Gerstenkorn» löst eine In fektion mit Staphylokokken eine eitrige Entzündung der Augenliddrüsen aus. Die Augen sind geschwollen, gerötet und schmerzen. Beim «Hagelkorn» hingegen tritt die Schwellung nur am Oberlid auf. Hier ist ein schmerzlos geschwollenes Augenlid symptomatisch. Und nicht zu letzt können trockene Augen, etwa wegen
Kontaktlinsen oder langem Arbeiten am Computerbildschirm, für Schwel lungen sorgen. Im Winter kann auch die warme, trockene Heizungsluft Beschwerden ver ursachen. Was hilft? Das sagt die Drogistin Augentrost ist das pflanzliche Augen mittel schlechthin und zeigt auch gute Wirkung bei leicht geschwollenen Augen. «Bringen Augentrost-Tropfen keine rasche Linderung, sollte man beim Arzt weitere Abklärungen treffen.» Treten Schwellun gen als Folge von Übermüdung oder Tro ckenheit auf, rät Vögele zu einer Lid reinigung mit einer Sojalezithin-haltigen Lösung, welche die Augendrüsen anregt. Diese in Form eines Sprays auf die Augen sprühen oder als Lösung auf ein Wattepad geben und die Augen gründlich ausrei ben. Beim Hagelkorn sollte ein Arzt auf gesucht werden, zur Behandlung eignet sich eine entzündungshemmende Augen salbe, die auf den Bindehautsack im In nern des Auges aufgetragen wird und im Normalfall schnell für eine Abschwellung sorgt. «Linsenträger sollten während
Olivia Vögele Die 30-jährige Olivia Vögele ist seit September 2015 Geschäftsführerin der Dropa Drogerie Apotheke Dreispitz in Basel. Ihre Spezialgebiete sind die Spagyrik und Schüssler-Salze, welche sie mit entsprechenden Ausbildungen vertieft hat. Die Ausbildung zur Drogistin HF hat Vögele im Sommer 2015 abgeschlossen. www.dropa.ch
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Für schöne Augenblicke
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der Behandlung auf die Kon takt linsen verzichten», sagt Vögele. Denn die Linsen könnten die Bakterien aufnehmen und weiterverbreiten. Generell wohltuend bei Schwellungen sind kühlende Gels und Auflagen, die das g eschwollene Auge be ruhigen. «Und ein Augenbad mit Hama melis-Pflanzenextrakten bringt auch sehr viel.»
Krähenfüsschen
kühlend
Ursachen Für Krähenfüsse ist in erster Linie die normale Hautalterung verantwortlich. Im Laufe des Lebens verliert die Haut an Elastizität, Spannkraft und Fülle. Ins besondere an sehr empfindlichen Stellen, wo die Haut dünn und fein ist, kommt es schneller zur Faltenbildung. Weil die Haut um die Augen Umwelteinflüssen ausgesetzt ist wie Kälte, Hitze oder Son nen einstrahlung, wird diese Partie ent sprechend stark beansprucht. All diese Faktoren begünstigen die Ent ste hung von Krähenfüssen. Zudem ist die Haut im Gesicht ständig in Bewegung, beson ders um die Augen herum. Sie wird regel mässig in Falten gesetzt, und mit dem Alter bleiben sichtbare Spuren zurück. Die Entstehung von Krähenfüssen kann auch genetisch bedingt sein, manche Menschen neigen früher zur Haut alte rung als andere und bekommen früher Falten.
Was hilft? Das sagt die Drogistin «Da die Hautalterung bereits ab 25 Jahren beginnt, rate ich, vorbeugend um die Augenpartie eine spezielle Augencreme zu verwenden.» Cremen mit Hyaluron säure beispielsweise polstern die Haut auf und können einen straffenden Effekt haben. Weitere Inhaltsstoffe wie Pan thenol, Gerbstoffe, Vitamine oder etwa Ginkgo und Kornblume stärken und er frischen die feine Haut um die Augen partie zusätzlich. Wichtig beim Auftra gen: Die Creme auf die Wangenknochen geben und mit den Fingerkuppen sanft einklopfen. «Augencremes sollten immer nur unter den Augen angewendet wer den. Nicht aufs Lid auftragen – dort könnten sie für zusätzliche Reizung sor gen», sagt Vögele. Um Krähenfüsschen schon in jungen Jahren vorzubeugen, könne man mit natürlichen Kosmetikund Abschminkprodukten arbeiten, bei spielsweise mit einer milden Reinigungs milch. Sie beansprucht die Augen weniger stark als alkoholhaltige Abschminktonics. Auch eine Schüssler-Salz-Kur zur Stär kung des Bindehautgewebes ist laut Olivia Vögele eine Option, um den natürlichen Alterungsprozess zumindest etwas hin auszuzögern. Und was sicherlich eben falls guttut: Sich ab und zu einen kos metikfreien Tag gönnen, damit die Haut atmen und sich regenerieren kann.
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Ernährungstipps bei Heuschnupfen Müssen Pollenallergiker auf Wurst, Käse und Wein verzichten? Nicht unbedingt, sagt die Expertin. Text Bettina Epper Fotos fotolia
Wer Heuschnupfen hat, sollte keinen Rot wein trinken, weil der vergleichsweise viel Histamin enthält. Dieser oft gehörte Rat hängt mit der zentralen Rolle des Histamins bei allergischen Reaktionen zusammen. Histamin ist ein Gewebs hormon im menschlichen Körper und hilft, Krankheitserreger abzuwehren. Sobald potenziell gefährliche körper fremde Stoffe eindringen, schlägt das Immunsystem Alarm. Das ist grundsätz lich gut. Bei Pollenallergikern reagiert das Immunsystem jedoch auf die an sich harmlosen Eiweisse der Pollen. Durch das Einatmen oder den direkten Kontakt mit den Pollen schüttet der Körper Hista min aus, was dann zu einer Entzündung der Bindehaut der Augen und der Nasen schleimhaut führt.
Wurstverbot haben, wie Sereina de Zordo von aha! Allergiezentrum Schweiz sagt: «Einem Pollenallergiker wird nicht grundsätzlich empfohlen, auf histamin reiche Nahrungsmittel zu verzichten. Es kommt auf die Menge an. Stellen Sie sich ein Fass vor. Sein Inhalt ist der Kontakt zu Allergenen oder verstärkenden Fakto ren. Bei einem Pollenallergiker ist das Fass während der Pollensaison schon ziemlich gefüllt. Isst er zusätzlich hista minreiche Nahrungsmittel, wird das Fass immer voller und kann schliesslich über
laufen. Die allergische Reaktion kann bei gleichzeitigem Verzehr histaminreicher Nahrungsmittel also stärker sein, als wenn die Person nur mit Pollen Kontakt hätte.» De Zordos Fazit: «Ein Verzicht auf histaminreiche Nahrungsmittel kann für einen Pollenallergiker während einer in tensiven Pollensaison hilfreich sein, ist aber nicht zwingend.» Wer also trotz Heuschnupfen ab und zu ein Stück Käse geniessen möchte und sich dabei wohl fühlt, soll es auch tun.
Histamin im Essen Histamin kommt auch in Nahrungs mitteln vor. Es entsteht in manchen Lebensmitteln, wenn sie vergären, reifen oder verderben. Viel Histamin enthalten zum Beispiel Wurstwaren, Trocken fleisch, lang gereifter Käse, Wein, Sekt, Bier oder Essig. Es gibt ausserdem Lebensmittel, die Stoffe (Histaminlibera toren) enthalten, die die Ausschüttung des körpereigenen Histamins verstärken, wie zum Beispiel Schokolade, Krusten tiere oder Orangensaft. Allerdings bedeutet das nicht, dass Pollenallergiker ein absolutes Wein- und
Käse, Trockenfleisch und dazu ein Glas Wein ab und zu dürfen sich Allergiker gönnen.
Impressum 36. Jahrgang Auflage 194 297 Exemplare (WEMF-Beglaubigung 9/2015), 826 000 Leser (756 000 deutschsprachige gemäss Mach Basic 2016-1 und rund 70 000 französischsprachige) Herausgeber Schweizerischer Drogistenverband, Nidaugasse 15, 2502 Biel, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogistenverband.ch, www.drogerie.ch Geschäftsführung Martin Bangerter Redaktion Heinrich Gasser, Chefredaktion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogistenverband.ch; Bettina Epper, Chefredaktorin Stv., b.epper@drogistenverband.ch; Denise Muchenberger, d.muchenberger@drogistenverband.ch Fachliche Beratung Dr. sc. nat. Julia Burgener (Wissenschaftliche Fachstelle SDV); Andrea Ullius (Drogist HF) Fotografin Flavia Trachsel Verkauf und Sponsoring Monika Marti, Leiterin Verkauf, Vertrieb und Sponsoring, m.marti@drogistenverband.ch; Tamara Freiburghaus, t.freiburghaus@ drogistenverband.ch; Andrea Andreani, Anzeigenadministration, Telefon 032 328 50 51, inserate@drogistenverband.ch Layout Hiroe Mori Abonnemente J ahresabonnement Fr. 26.– (6 Ausgaben, inkl. MWSt); Telefon 071 274 36 13, Fax 071 274 36 19, abo@drogistenstern.ch Druck Stämpfli AG, 3001 Bern Titelbild Flavia Trachsel Bestellen Sie jetzt kostenlos eine Ausgabe des Drogistensterns via E-Mail an info@drogistenverband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.
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HEUSCHNUPFEN 29
Einkaufen ist eine dufte Sache Immer mehr Detailhändler, Gastro- und sogar ÖV-Betriebe setzen auf Duftmarketing, um Kundschaft und Gästen ein angenehmes Ambiente zu bieten. Duftexperte Marcel Hetzel erklärt, wie dieses Instrument funktioniert und inwiefern es unser Kaufverhalten b eeinflussen könnte. Text Denise Muchenberger Fotos Flavia Trachsel
Dass Düfte unser Kaufverhalten beein flussen könnten, wurde sich Marcel Hetzel erstmals vor über 20 Jahren be wusst. Damals besuchte er ein grosses Einkaufscenter in New York. «Als ich das Shopping center betrat, wurde ich bei nahe erschlagen von den intensiven Gerüchen.» Was für ihn zu viel war, ist in den USA weitverbreitet. Die Leute wer den mit Düften dazu animiert, länger zu verweilen und bestenfalls mehr Geld auszugeben.
Es liegt was in der Luft … Zurück daheim setzte sich der Marke tingfachmann intensiver mit dem Thema Duftmarketing auseinander. Heute berät er mit seiner Firma Goodair Unternehmen in Beduftungs fragen: «Viele haben die Wirkung von Düften erkannt. Von ganz kleinen Detailhändlern über Banken bis hin zu Anbietern des öffentlichen Ver kehrs.» Sie alle haben gemerkt, dass sie ihre Klientel mit einem angenehmen Duft gefühl stärker an sich binden können. «Laut Studien verweilen die Leute tat sächlich bis zu 10 Prozent länger in einem Laden, der angenehm riecht.» Als Folge würde auch häufiger mehr Umsatz er zielt. «Oftmals geht es aber auch darum, dem Kunden mit einem bestimmten Duft ein Versprechen abzugeben». Bei den grossen Detail händ lern wie Coop oder Migros etwa soll der Duft nach frischem Brot ein Versprechen für frische Back waren abgeben.» Auch einen SaftbarBetreiber hat Hetzel schon beraten. «Sein Wunsch war, dass es im Raum noch in tensiver nach frisch gepressten Orangen riecht. Also haben wir einen ent spre chenden Duft kreiert.» Für Hetzel ist dies keine Irreführung. «Das wäre es, wenn die Saftbar ihr Versprechen nicht halten würde und beispielsweise Säfte aus dem Tetrapack verkauft.»
Unbewusst beduftet Auch Kaufhäuser legen heute viel Wert darauf, dass ihre Räumlichkeiten «dufte» sind. «Häufig befinden wir uns direkt in der Parfümerie-Abteilung, wenn wir ein Kaufhaus betreten.» Dort würden die Kundinnen und Kunden mit intensiven Düften konfrontiert. «Wenn wir uns dann in die weiteren Stockwerke b egeben und es dort nach gar nichts riecht, ist der Kontrast gross.» Deshalb entscheiden sich immer mehr Kaufhäuser für ein ein heitliches Duftkonzept für alle Etagen. «Wichtig ist, dass der Duft nicht zu intensiv riecht. Die Kunden sollten ihn nicht bewusst wahrnehmen, vielmehr 30 DÜFTE
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Duftende Drogerien Parfumduft Ein stimmiges Ambiente, schön präsen tierte Produkte und Dekorationen gehören für Urs Hüttinger zu einer guten Drogerie dazu. «Eine Drogerie sollte irgendwie heimelig sein, gemütlich», sagt der Inhaber der swidro drogerie hüttinger in Schwarzenburg. Doch eine schöne Optik genügt nicht. Seit zwei, drei Jahren beduftet er sein Geschäft. «Düfte sprechen die Leute auf eine feine Art an, auf einer unbewussten Ebene. Die Kunden fühlen sich wohl, wissen aber wahrscheinlich gar nicht genau, warum.» Er versprüht aber nicht einfach irgendwelche Duftstoffe, sondern Parfums. «Immer, wenn wir einen neuen Duft im Sortiment haben, präsentieren wir ihn auffällig und versprühen ihn regelmässig.» Das nützt. «Oft fragen Kunden, was hier so gut rieche. Wir zeigen ihnen das Parfum – und ab und zu kaufen sie es gleich. Zusätzlich verbessern wir mit natürlichen Duftstof fen unser Raumklima und den Energie fluss in unserer Drogerie. Das bringt eine angenehme Leichtigkeit in den Alltag.»
Welches Duftkonzept würde er einer Drogerie empfehlen? «Ich verbinde mit einer Drogerie persönliche Beratung,
Kompetenzen, aber auch Sauberkeit. Von daher würde ich einen warmen Duft ent wickeln, der auch ein Sauberkeitsgefühl vermittelt.» Wenn eine Drogerie ihren Fokus auf Naturprodukte, Tee- und Kräutermischungen legt, könne ruhig auch ein würziger Duft in der Luft lie gen. «Jeder muss sich fragen, was er mit dem Duft vermitteln möchte. Erst wenn dieses Ziel definiert ist, kann die Duft frage geklärt werden.»
Negative Erfahrungen, dass sich Kunden etwa beschwert hätten über den Duft, hat Hüttinger noch nie gemacht. «Wir be duften allerdings auch nur sporadisch.»
«Ich denke, unsere Kompetenzen als Drogistinnen und Drogisten spielen eine wichtigere Rolle. Es trägt allerdings dazu bei, dass der Kunde sich wohlfühlt.»
Aromavernebler In der Nature First Drogerie in Zürich sorgt seit drei Jahren ein Aromavernebler für guten Duft. Drogistin Jessica Wälti: «In der Drogerie sollen die Kunden eine andere Welt erleben. Draussen gibt es alle möglichen Gerüche, Reize und Ein drücke, bei uns soll eine entspannende Atmosphäre herrschen.» Der Duft wechselt täglich, «wir wählen ihn nach Lust und Laune aus». Der Kundschaft gefällts. «Wir haben viele positive Reaktionen. Sehr oft sagen Kunden, wie gut es bei uns rieche.» Manche aber vertragen die Beduftung nicht. «Sehr empfindlichen Personen ist es manchmal zu viel, dann stellen wird die Maschine ab.» Oft fragen Kunden nach dem Duft und nehmen gleich das ätherische Öl, das die Drogerie zusammen mit den Verdamp fern verkauft. Ob der angenehme Duft die Kundschaft dazu anregt, mehr ein zukaufen, weiss Wälti hingegen nicht.
Urs Hüttinger
der immer wieder auch Studien zu dem Thema begleitet, sagt aber, dass er im Frühling frische Düfte als angenehm empfindet, im Winter dürfte es ruhig auch etwas würziger sein, mit einer pfeffrigen Note.
Duft je nach Bedarf
Der 56-jährige Urs Hüttinger ist seit 2012 Geschäfts führer und Inhaber der swidro drogerie hüttinger in Schwar zenburg (BE). Seine Spezialgebiete sind Spagyrik, Homöopathie, Teemischungen und Phytotherapie. Seine Vision lautet: «Für naturgesundes Leben in Schwarzen burg» www.huettinger.ch
Jessica Wälti Die 26-jährige Jessica Wälti ist seit Mai 2015 Drogistin in der Nature First Drogerie im Nieder dorf in Zürich. Ihre Spezialgebiete sind Gemmo therapie, Phyto therapie, Spagyrik und Naturkosmetik. www.naturefirst.ch
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geht es darum, dass wir ihnen mit einem dezenten Duft eine angenehme Einkaufs atmosphäre bieten wollen.» Ausserdem habe die Beduftung von Räumen einen weiteren Vorteil: «Unsere Düfte enthal ten drei Inhalts stoffe: den Trägerstoff, ein Parfüm und einen Geruchs neutra lisator.» Somit würden unangenehme Gerüche neutralisiert. Einen «Kauf-mich-Duft» hat die In dustrie aber noch nicht gefunden. Hetzel,
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Die Neugier? Von Papa.
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