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August / September 2017

DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Naturheilmittel

Tiere sanft heilen Cholesterin

Medikamente sind nicht immer nötig Milchzähne

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So geht Randensaft heute NEU

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Mehr Natur geht in keine Flasche


Spinnen, Bienen und andere Tiere

Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch

4 Kurz & knapp Komplementärmedizin für Tiere 6 Tierhalterinnen erzählen, was ihren Lieblingen hilft

Susanne Keller

Ich gebe zu: Ich verstehe nichts von Tierhaltung. Ich hatte nie ein Tier, bei mir zu Hause leben nur wilde Spinnen, die ich in den Ecken ihre Netze bauen lasse, damit sie Mücken und Fliegen fressen. Und auf dem Küchenbalkon ist unser Wildbienenhotel immer ­umschwärmt. Ich mag diese Tierchen und liebe es, sie bei ihrem emsigen Treiben zu ­beobachten. Weder Spinnen noch Bienen brauchen aber meine Aufmerksamkeit oder gar Pflege, im Gegenteil, sie sind wahrscheinlich froh, wenn ich sie in Ruhe lasse. Bei Haustieren ist das anders. Man muss sich mit ihnen beschäftigen, sie Gassi führen, streicheln, füttern, umsorgen, lieb haben. Das gilt ganz besonders, wenn sie krank sind. Dabei muss es übrigens nicht immer Chemie sein, Homöopathie, Phyto­ therapie, Schüssler-Salze oder Bachblüten sind bei vielen Beschwerden eine sinnvolle Wahl. Viele Drogerien bieten Naturheilmittel für Tiere und beraten ihre Kundschaft gerne bei der Anwendung. Dass die natürlichen Alternativen helfen, haben uns verschie­ dene Tierhalterinnen erzählt; lesen Sie die Geschichten von Hund, Katze, Pferd und Kuh ab Seite 6. Ausserdem verrät eine Drogistin und Tierheilpraktikerin ab Seite 11, wie Tiere dank Komplementärmedizin wieder gesund werden. Das ist auch für alle, die wie ich kein Tier haben, spannender Lesestoff.

11 Tierarzneien aus der Drogerie 13 Mehr wissen 15 Keine Panik vor Cholesterin Medikamente sind nicht immer nötig

16 Kinderzähne richtig pflegen Unterwegs mit der Zahnfee

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is Grat xli ö b n Zah rer in Ih rie e Drog

19 Produktetipps 20 Auf zum frohen Flechten

So funktioniert die Atemtherapie

25 Grosser Baby-Fotowettbewerb Jetzt mitmachen und tolle Preise gewinnen

Susanne Keller

22 Atem – der innere Heiler

Florian Bärtschiger

So gelingt die Zopffrisur ganz leicht

26 Wenn der Schweiss strömt Hilfe aus der Drogerie

28 «Ist Sonnenbräune noch hip?» … … haben wir Passanten gefragt

29 Mitmachen & gewinnen 30 Wenn der Liebste plötzlich stinkt So verändern Hormone das Geruchsempfinden

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Kurz & knapp

Buchtipp

Zum Schmunzeln ;-)

Als Dreijährige musste ich lange ins Spital. Kein schönes Erlebnis, zumal ­damals die Eltern nur zu den Besuchs­zeiten vorbeischauen durften. Und Spi­ tal­clowns gab es auch keine. Regula Stucki besucht seit zehn Jahren Kinder im Spital. Als Spitalclown Dr. Trallalla bringt sie mit ­anderen Spass­ machern Kinder, Ange­hörige und ­Per­so­nal zum Lachen. «Als Dr. Trallalla nehme ich die Patienten im Kinderspital mit in eine Fantasiewelt und lenke sie für einen Moment vom Spitalalltag und ihren Schmerzen ab», beschreibt Stucki ihre Arbeit in ihrem Buch «Tränen lachen». Tragik und Komik liegen nah ­beieinander. Rührend sind die Erlebnisse, die sie mit Tausenden von Kindern hat, lustig und manchmal traurig – aber immer regen sie zum Nach­­denken an. Ein lesens­­wertes Buch, das mich mit einem Lächeln zurücklässt. Hätte es nur vor 40 Jahren schon Spital­clowns gegeben. Bettina Epper Regula Stucki: «Tränen lachen. Er­leb­nis­se eines Spitalclowns», Lokwort Buch­ verlag, 2016, ISBN 978-3-906806-09-9

Glacesorten im Wandel der Zeit Erdbeere Schokolade

QuitteQuinoa

SchwarzwurzelSellerie

RhabarberRosmarin

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Diese und viele weitere nicht ganz ernst gemeinte Grafiken stammen aus dem Buch: Katja Berlin und Peter Grünlich: «Was wir tun, wenn der Chef ­reinkommt», Wilhelm Heyne Verlag, ISBN 978-3-453-60319-6

Schulstress ist weitverbreitet Fast jeder dritte 15-Jährige fühlt sich durch die Schule gestresst. Dies das Resultat der neuesten nationalen Schüler­studie, die Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes für Gesund­heit durchgeführt hat. Gestresste Schülerinnen und Schülern rauchen demnach häufiger, und ihr Wohl­be­finden ist oft beein­trächtigt. www.suchtschweiz.ch

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Hamburger Wissenschaftler haben eine Messmethode entdeckt, die es erlaubt, die nächste Entscheidung eines Menschen vorherzusagen. Die Neurowissenschaftler haben dazu ­ während des Entscheidungsprozesses die Pupillen von Ver­suchspersonen mit einer Videokamera vermessen. Das Ergebnis: War sich ein Teilnehmer in seiner Entscheidung unsicher, weitete sich seine Pupille unmittelbar danach. Mit ­dieser Weitung stieg auch die Wahrscheinlichkeit, dass er die nächste Entscheidung anders treffen würde, wie die Wissenschaftler im Fachblatt «Nature Communications» schreiben. www.pharmazeutische-zeitung.de

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Pupillenweite verrät Unsicherheit

Neue Broschüre über Kinderernährung

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Eine ausgewogene Ernährung ist eine wichtige Grundlage für die ge­sunde ­Ent­wick­lung eines Kindes. Um Eltern bei Fragen rund um die Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern zu ­unterstützen, hat das Bundesamt für Lebensmittel­sicherheit und Veterinärwesen (BLV) zusammen mit verschie­de­nen Fach­organisationen die offi­ziellen Schweizer Empfehlungen zur Ernährung von Säug­lingen und Klein­kindern erarbeitet und als ­Bro­schüre ver­öffentlicht. Sie kann gratis bestellt oder als PDF heruntergeladen ­werden (deutsch, ­fran­zö­sisch, italie­ nisch) auf www.blv.admin.ch. www.blv.admin.ch

Hilfe gegen Angst, Schmerzen und Entzündungen Körpereigene Cannabinoide (Endocannabinoide) spielen eine wichtige Rolle im Gehirn und Immunsystem. Berner For­schende des Nationalen Forschungs­schwer­punktes «TransCure» haben einen neuen Weg gefunden, um das Endocannabinoid-System zu beeinflussen. Das teilt die Uni Bern mit. Im Versuch mit Mäusen erzielten die Forschenden entzündungs­hemmende, schmerzstillende und angstlösende Effekte. Dank der neuen Erkenntnisse können Stoffe entwickelt werden, die gezielt die ­körpereigenen Canna­binoide im Gehirn akti­vieren. www.unibe.ch DROGISTENSTERN 8–9/17

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Mit der Kraft der Pflanzen Angela Wanzenried setzt bei der Pflege ihrer Border-Collie-Hündin Laja ganz auf Naturheil­ mittel. Text Bettina Epper Fotos Susanne Keller, fotolia Grafiken vecteezy.com

6 TIERARZNEIMITTEL

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Kokosfett gegen Zecken, pflanzliche Heilsalbe gegen Wunden. Angela Wanzenrieds Border Collie Laja lebt ­chemiefrei.

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Mit der Kraft der Pflanzen

Als Laja (11) eine junge Hündin und erst kurz bei Angela Wanzenried war, bekam sie ein chemisches Zeckenmittel. Die Wirkung war erschreckend. «Sie hatte starke Hautreaktionen und lief nur noch seitwärts», erzählt Wanzenried. Heute setzt die 34-jäh­ rige Hundetrainerin aus Zollikofen (BE) ganz auf die Kraft der Pflanzen. «Gegen Zecken verwende ich reines, kaltgepresstes Kokosfett. Davon verreibe ich ein haselnussgrosses Stück zwischen den Händen und streiche Laja ein. Danach glänzt sie schön, riecht fein, und die Zecken halten Abstand.»

Pflanzen für jeden Fall Oder als die Hündin letztes Jahr Läuse hatte. «Mein damaliger Tierarzt sagte, ich solle sie scheren und chemisch behandeln. Anders gehe es nicht.» Scheren wollte sie ihren langhaarigen Hund auf keinen Fall, «sonst wäre er verfilzt», also shampoonierte sie ihn mit Geraniol­ shampoo und kämmte das Fell drei Stunden lang mit einem Läusekamm. Mit Erfolg, die Läuse waren weg. Die Beispiele gehen Angela Wanzenried nicht aus. Als der Border Collie einmal eine Bisswunde hatte, verschrieb der Tierarzt eine antibiotische Salbe. Aber die Wunde schloss sich nicht. «Dann wurde mir in der Drogerie eine Wundund Heilsalbe mit Propolis und Honig empfohlen – und die Wunde verheilte.»

Nero (l.) und Lollipop bleiben auch in Stresssituationen ruhig, dank der Bachblüten, die ihnen Nicole Weiss gibt.

Fit und munter Anders als mit chemischen hat sie mit den pflanz­ lichen Mitteln nie negative Erfahrungen gemacht. «Zum Beispiel das Kokosfett. Es hilft nicht nur gegen Zecken, sondern ist meiner Erfahrung nach auch ein natürliches Wurmmittel. Je nach Grösse des Hundes kann ½ bis 1 Esslöffel täglich ins Futter gemischt werden. Rohe, pürierte Karotten und Propolis können die Wirkung zusätzlich unterstützen.» Laja wurde schon seit Jahren nicht mehr chemisch entwurmt, trotzdem ist sie bei jeder Kontrolle wurmfrei. Nicht nur wenn Laja krank ist, setzt Angela Wanzenried auf die Natur. Sie verfüttert nach der BARF-Methode (bio­logisch artgerechte Rohfütterung) nur frisches Fleisch, Obst und Gemüse. «Ich will kein Industriefutter, keine Chemie, ich will wissen, was drinsteckt.» Laja dankt es ihr. Die Hündin ist sehr fit für ihr Alter. «Leider hat sie Spondylose, eine Ver­ knöcherung der Wirbelsäule.» Das behandelt Wanzen­ried mit Osteopathie, Physiotherapie, Wärme und mit Muschel­extrakt im Futter. «Die Natur hat eben für alle Fälle etwas zu bieten.»

8 TIERARZNEIMITTEL

Phytotherapie, Spagyrik und Tierarzt: Monika Biedermanns Wallach Taylor auf dem Weg der Besserung.

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Ganz natürlich ­entspannt Nero und Lollipop mögen es wie alle Katzen nicht, umzuziehen. Dank Bachblüten und Kräutern b ­ leiben die Stubentiger von Nicole Weiss aber in allen Situationen völlig relaxed. Text Bettina Epper Fotos Susanne Keller, fotolia Grafiken vecteezy.com

Die Katzen von Nicole Weiss sind weit gereist. Geboren in Malaga, Spanien, kamen der schwarz-weisse Nero (ca. 13) und die weiss-schwarze Lollipop (12) als junge Kätzchen in ein Tierheim bei Winterthur, um kurz darauf zu der damals 31-jährigen Übersetzerin nach Fällanden (ZH) zu ziehen. Das war übrigens nicht Weiss’ Idee. «Im Tierheim kam Nero schnurstracks auf mich zu, er hat sich mich ausgesucht», erzählt sie lachend. Und da sie unbedingt zwei Katzen wollte, nahm sie Neros Spielkameradin Lollipop gleich mit. Das liegt jetzt zehn Jahre und vier Umzüge zurück. Heute wohnen sie in Zürich, im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses am Stadtrand. Dabei mögen Kat­ zen Ortswechsel, wie alle Ver­änderungen, eigentlich

«Er hat gemerkt, dass es ihm guttut» Monika Biedermann behandelt ihren Wallach Taylor gerne mit Naturheilmitteln – auch wenn das allein nicht immer reicht. Text Bettina Epper Fotos Susanne Keller, fotolia Grafiken vecteezy.com

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überhaupt nicht. Hinzu kommt: Weiss’ Tiere sind besonders schreckhaft und nervös. «Hält jemand zum Bei­spiel etwas in der Hand, erschrickt Nero sofort und rennt weg.» Kommt Be­such, verstecken sich die zwei am liebsten.

Stress, lass nach Weil Nicole Weiss nicht wollte, dass sich ihre Katzen un­ nötig aufregen, ging sie vor dem ersten Zügeln zum Tier­arzt. «Er gab mir Bachblüten-Essenzen, die ich den beiden ins Maul tröpfeln musste.» Es war ein voller Erfolg. «Schon am ersten Tag war Nero völlig entspannt. Ich konnte etwas in der Hand halten und er hat überhaupt nicht reagiert.» Das einzige Problem war, dass sich Lollipop die Bachblüten nicht ins Maul tropfen liess. Nero kannte das schon, da er regelmässig sein Asthmamittel so verabreicht bekommt. «Bei Lolli­ pop musste ich aber auf die Pfoten tropfen, das hat nicht so gut funktioniert.» So hat Weiss beim nächsten Zügeln etwas Neues ausprobiert. Einen Stecker, der eine synthetische Nachbildung des Gesichts­phero­ mons von Katzen verdampft. Das sollte dazu führen, dass sich die Tiere geborgen fühlen. «Davon habe ich aber nichts gemerkt.» Schliesslich versuchte sie pflanzliche Anti-StressTropfen für Katzen mit Passionsblume, Melissen­blät­ tern und Hopfen. «Die konnte ich ins Trinkwasser geben, das haben beide gut aufgenommen.» Und gewirkt hat es auch: «Sie liessen sich vom Umzug überhaupt nicht stressen.»

Jeden Winter bemerkte Monika Biedermann aus Rümligen (BE), dass ihr Pferd Taylor starken Augen­ ausfluss und Kotwasser hat. Kotwasser, eine braune Flüssigkeit, die sich vor und beziehungsweise oder nach dem Äppeln zeigt, kann vielerlei Ursachen haben: Probleme im Verdauungstrakt, falsche Füt­te­ rung, psychische Belastung oder auch Zahn­probleme. Monika Biedermann wendete sich an Tier­ heil­ praktikerin und Drogistin Michelle Krügel (siehe auch Text auf Seite 11). Gegen das Augenproblem bekam sie einen für ihr Pferd gemischten spagyrischen Spray. Zu Beginn der Behandlung sträubte sich Taylor zwar dagegen. «Er hatte Angst, als ich ihm ins Maul sprayen wollte. Doch mit der Zeit hat er sich daran gewöhnt und sogar später ins ‹Gütterli› gebissen, als ich gesprüht habe.» Sie lacht, als sie sich daran erinnert. «Ich hatte das Gefühl, dass das Pferd gemerkt hat, dass es ihm guttut.» Der Augenausfluss ist dann rasch besser geworden. TIERARZNEIMITTEL 9


Mit der Kraft der Pflanzen Kräuter gegen Kotwasser Auch das Kotwasser verschwand relativ schnell. «Dank einer speziellen Kräu­ter­ mischung. Schon nach drei Tagen besserten sich die Symptome, Taylor hat wirklich gut darauf reagiert.» Danach setzte Monika Biedermann in Absprache mit der Drogistin die Kräutermischung wieder ab. «Sie war vor allem dazu da, den Kör­

per anzustossen.» Obwohl Taylors Symp­ tome sich schnell besserten, hatte die Krankheit seine Substanz aufgebraucht. Im März 2017 stellte der Tierarzt einen leichten Eiweissmangel fest. Auch an eini­ gen Mineralien mangelte es dem Pferd. Für Michelle Krügel ein klares Zei­ chen, dass die Leber zu wenig aus körper­ eige­ nem Material um­ setzen kann. Nun

Aggressivität ade! Als Grandes Kälbchen überraschend starb, sollte die Kuh ein fremdes Kalb bekommen. Sie wollte davon gar nichts ­wissen. Dank Homöopathie und Spagyrik kam es aber doch noch zu einem Happy End. Text Bettina Epper Fotos Susanne Keller, fotolia Grafiken vecteezy.com

Grande (6) ist eine spezielle Kuh. «Nor­ ma­lerweise sind unsere Mutter­kühe reserviert und selbstständig. Sie sind zufriedener, wenn man sie in Ruhe lässt», sagt Priska Wenger. «Aber Grande ist anders, sie war schon als Kalb sehr anhänglich. Wenn ich sie rufe, kommt sie zu mir», erzählt die 35-jährige Land­ wirtin, die zusammen mit ihrem Mann einen Biobetrieb in Längenbühl (BE) mit 15 Aubrac-Mut­ ter­ kühen führt. Die Käl­ ber sind acht Monate lang bei der Mut­ter, danach bleiben sie noch knapp ein Jahr auf dem Hof, bis sie geschlachtet werden.

Priska Wenger handeln. «Wir hätten Grande einsperren und anbinden können und sie zwingen, das Kalb zu säugen. Doch das wollte ich nicht. Ich wollte, dass es bei ihr im Kopf klick macht und sie das Kalb annimmt.» Da Priska Wenger

behandelt Monika Biedermann Taylors Leber erneut phytotherapeutisch, und auch die Futterration ist besser auf seine Bedürfnisse eingestellt. «Für mich ist das ein wunderbares Beispiel dafür, wie sich eine Tierheilpraktikerin, die keine Diag­ nose stellen darf, und ein Tierarzt ergänzen können.»

vor zwei Jahren gute Erfahrungen mit Homöopathie machte, als eines ihrer zwei Pferde eine Hufentzündung hatte, wollte sie es damit probieren. Sie liess sich bei Tierheilpraktikerin und Dro­ gistin Michelle Krügel (siehe auch Text auf Seite 11) beraten und bekam einen spagyrischen Spray und ein homöopathisches Mittel. «Ich habe Grande am Nachmittag die Kügel­chen gegeben und mit dem Spray an die Nase gesprüht, und das bis zum Abend jede halbe Stunde wiederholt», erzählt die Land­wirtin. «Am nächsten Morgen stand das Kälbchen neben Grande, sie schleckte es ab und es durfte trinken. Keine Spur mehr von der Aggressivität der letzten Tage. Ich war ­begeistert.»

Naturheilmittel statt Zwang Als Grande das erste Mal ein Kalb hatte, ging alles gut. Beim zweiten l­ei­der nicht. «Das Kalb war zuerst q ­ uietsch­fidel und lag dann plötzlich tot im Stall.» Wengers versuchten, der Kuh ein fremdes Kalb zu geben, schliesslich produzierte sie weiter Milch. Grande gefiel das gar nicht. «Sie hat das Kleine verstossen und angegriffen. Sie schaute mich irgendwie fragend an, fast als wollte sie sagen: ‹Was willst du damit? Ich möchte mein Kalb wiederhaben.›» Nach ein paar Tagen musste 10 TIERARZNEIMITTEL

Priska Wenger konnte Mutter­ kuh Grande mit Homöopathie helfen.

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Tiere sanft heilen Komplementärmedizin wie Homöopathie, Spagyrik oder Phytotherapie hilft nicht nur dem Menschen. Auch Tiere sprechen gut auf Naturheilmittel an. Text Bettina Epper Fotos Susanne Keller, fotolia, istockphoto Grafiken vecteezy.com

Michelle Krügel Michelle Krügel ist seit 2012 angestellt in der Drogerie Lüthi in Münsingen (BE). Die Drogistin EFZ ist ausserdem ausgebildete Tier­ heil­praktikerin. Ihre Spezialgebiete sind Homöopathie, Spagyrik und Phyto­ therapie bei Pferd, Rind und Hund. www.drogerie-luethi.ch www.thp-kruegel.ch

Tiere spielen in Michelle Krügels Leben eine wichtige Rolle. Bevor sie ihre drei Buben bekam, hatte sie eigene Pferde, ihre Mutter ist diplomierte Hunde­ver­hal­ tensberaterin ATN, ihr Mann ist Landwirt. Krügel arbeitet selbstverständlich ebenfalls mit Tieren – selbstständig als Tier­ heilpraktikerin für Pferde, Hunde und Kühe. Ausserdem berät die Drogistin EFZ einmal in der Woche Kundschaft in der Drogerie Lüthi in Münsingen, auch in Fragen der Tiergesundheit.

Spagyrik, Phytotherapie & Co. «Es kommen oft Leute in die Drogerie, die etwas für ihr Tier haben möchten»,

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sagt die Drogistin. Und meistens kann sie weiterhelfen. Ob Homöopathie, Spagyrik, Phytotherapie, Schüssler-Salze oder Bach­­ blüten, im komplementärmedizinischen Bereich gibt es in der Drogerie vieles, was für Tiere gut geeignet ist (siehe auch Zu­ satztext unten). Was in welchem Fall für welches Tier das richtige Mittel ist, ist sehr indivi­ duell. Phytotherapie zum Beispiel passt

nicht immer. «Es gibt Hunde, die fressen Kräuter, aber es gibt auch solche, die es nicht tun.» Hier rät die Drogistin, auszuprobieren. Es gilt, die Therapie zu finden, die das Tier akzeptiert und der Halter auch konsequent verabreichen kann. Auch mit Spagyrik hat Krügel oft Erfolg. «Dort muss man einfach aufpassen wegen des Alkohols. Darum rate ich, s­ pagyrische Tropfen auf den Pfoten oder im

Tiere natürlich heilen Viele komplementärmedizinischen Therapien eignen sich für Tiere. Hier die vier wichtigsten im Überblick: In der Phytotherapie werden ver­schiedenste Heilmittel aus Pflanzen hergestellt. Beispiel: Frauen­mantel­kraut hilft bei Störungen des Hormon­systems, etwa, wenn eine Kuh nicht zum Tragen kommt. Homöopathie kuriert Krankheiten nach dem Prinzip «Ähnliches mit Ähnlichem heilen». Vereinfacht gesagt wird ein Bienenstich mit Bienengift behandelt. Die Wirkstoffe sind stark verdünnt und energetisiert. Beispiel: Das Mittel Aconitum hilft bei plötzlich eintretenden Angstattacken mit grosser Unruhe. Die Bachblütentherapie geht davon aus, dass jede Krankheit auf einem ­seelischen Problem basiert. Zum Aus­gleich der gestörten Gemütszustände werden Tropfen aus stark verdünnten Blütenessenzen verabreicht. Beispiel: Die Blüte Nr. 19, Larch, passt besonders gut zu Tieren, denen es an Selbst­vertrauen mangelt. Schüssler-Salz-Therapien basieren auf der Annahme, dass Krankheiten mit einem gestörten Mineralstoffhaushalt einhergehen. Die Salze sind millionenfach verdünnt. Beispiel: Schüssler-Salz Nr. 3, Ferrum phosphoricum, hilft im ersten Ent­zündungsstadium.

TIERARZNEIMITTEL 11


Mit der Kraft der Pflanzen Nacken anzuwenden.» Insbesondere bei Katzen ist Vorsicht geboten, da ihnen ein Enzym in der Leber fehlt und sie Alkohol darum nicht abbauen können. Es gibt auch Therapien, die weniger empfehlenswert sind. «Aromatherapie ist meiner Meinung nach für Katzen und Hunde nicht geeignet», sagt Michelle Krügel. «Hunde haben eine mehrfach bes­sere Nase als wir. Sie können sogar Krebszellen im menschlichen Körper erschnuppern. Ich kenne Hunde, die sich in Wohnungen nicht wohlfühlen, weil Duftkerzen herumstehen. Es gibt auch solche, die im Auto erbrechen wegen eines Duftbäumchens.» Für Hunde ist der intensive Geruch eines ätherischen Öls schlicht zu intensiv. Ein einfaches Rezept, welche Therapie die passende ist, gibt es also nicht. «Grob gesagt: Wenn ein Leiden sehr psychisch ist, eignen sich energetische Arzneimittel wie Homöopathie, Spagyrik oder Bach­ blüten meistes gut.» Weil viele Erkran­ kungen in der Psyche entstehen, helfen solche Arzneien ebenso, beispielsweise bei Rheuma. Bei physischen Leiden setzt Krügel öfter auch phytotherapeutisch zu­­ bereitete Arzneien ein. Und es gibt Fälle, die sie zum Tierarzt schickt und anschlies­ send in Zusammenarbeit mit dem Arzt begleitend mit Naturheilmitteln hilft.

Wenns krabbelt Plagen Hund oder Katze Parasiten wie Zecken oder Flöhe, bietet die Drogerie individuelle Lösungen wie Tropfen zum Einnehmen wie auch äusserliche Behand­ lungen. «Für Grosstiere wie Pferde helfen ätherische Lösungen sehr gut, aber für Hunde oder Katzen würde ich mildere Varianten empfehlen. Es gibt viele Mög­ lichkeiten, am besten lässt man sich beraten.» Um Tierhalter richtig zu beraten, ist es für Drogistin Krügel wichtig, dass sie ihr den Zustand des Tieres möglichst genau schildern. «Setzen Sie alle Sinne

ein, riechen Sie auch einmal an Ihrem Tier, und zwar nicht nur, wenn es krank ist, sondern auch wenn es gesund ist. Sonst bemerken Sie Veränderungen womöglich nicht.» Grundsätzlich sollten Sie folgende Fragen beantworten können: _ Wie ist der Allgemeinzustand des Tieres? Frisst es? Ist es apathisch? _ Hat es Fieber? _ Wie reagieren die Pupillen? _ Riecht es anders als sonst? Insbesondere aus dem Maul. _ Sehen die Ausscheidungen normal aus? _ Ist in den Ohren etwas Ungewöhn­ liches?

Eine grosse Verantwortung Nicht immer aber helfen Kügelchen oder Kräuter. «Bei Tieren macht die Haltung viel aus. Darum gehe ich als Therapeutin wenn immer möglich zu den Menschen nach Hause.» Sie führt als Beispiel eine alte Hannoveraner-Stute an. «Als ich sah, dass sie durch die jungen Pferde in der Herde nicht zur Ruhe kommen konnte,

war alles klar.» In solchen Fällen hilft nur, die Situation im Stall zu verändern. «Das ist ein Fehler der Haltung und sonst nichts.» Eine andere häufige Ursache gesundheitlicher Probleme von Haustieren ist fal­ sche Ernährung. Genau wie bei der fal­­­ schen Haltung ist auch hier meist mangelndes Wissen schuld. «Der Halter muss etwas für die Gesundheit seines Tie­res tun. Er trägt die Verantwortung da­für.» Sei ein Tier krank, nähmen die meisten Halter diese Verantwortung wahr. «Aber ist es gesund, tun sie es leider oft nicht. Wenn ich mir etwas von den Tierhaltern wünschen könnte, wäre es, dass sie sich besser, umfänglicher über ihr Tier informieren und es weniger vermenschlichen.» Als Tierhalter dürfe man auch nicht egoistisch sein. «Ich habe das selber erlebt. Als wir uns für Kinder entschieden, habe ich meine Pferde weggegeben. Ich wusste, ich könnte ihnen nicht mehr gerecht werden. Das war schwer für mich, aber richtig für die Tiere.»

Den richtigen Therapeuten finden Ist ein Tier krank, kann ein Gang in die Drogerie helfen. Viele Drogerien haben ein ­spezielles Sortiment für Tiere. Auf vitagate.ch finden Sie alle Drogerien und ihr Angebot. Wer zu einem Tierheil­praktiker möchte, hats schon schwerer, die Berufs­ bezeichnung ist nicht geschützt, wie Drogistin und Tier­heil­prak­tikerin Michelle Krügel sagt. «Leider kann sich jeder Tierheiler nennen, und auch ein Diplom sagt letztlich wenig aus. Jemand kann ein Wochenende lang einen Kurs in manueller Therapie ­machen, ein Diplom be­kommen und ­danach ­behandeln. Es gibt keine Behörde, die das regelt oder kontrolliert.» Michelle Krügel empfiehlt, erst einmal zu schauen, welche Tiere jemand ­be­handelt. «Behandelt er jedes Tier vom Kanarienvogel bis zur Spinne und bietet jede Therapie an, sollte das stutzig ­machen. Ebenso, wenn ein Therapeut sich nicht ­regelmässig weiterbildet.» Tritt lange keine Besserung ein oder fühlen Sie sich bei einem Therapeuten nicht wohl, wechseln Sie besser. DROGISTENSTERN 8–9/17


Naturheilmittel in der Landwirtschaft

fotolia

Nicht nur im Heimtierbereich, auch in der Landwirtschaft nimmt Komplementärmedizin einen immer wichtigeren Platz ein. Statt vorbeugend zur Behandlung mit Antibiotika zu ­greifen, setzen viele Landwirte auf Naturheilverfahren. Drogistin und Tierheilpraktikerin Michelle Krügel hat viel Erfahrung damit, da ihr Mann Landwirt ist. «Das Problem von Antibiotika sind Resistenzen. Das heisst, sie wirken nicht mehr. Und zwar nicht nur beim Tier, sondern auch beim Menschen.» Ausser­ dem bleiben Rückstände in der Milch oder dem Fleisch zurück. «Darum darf der Landwirt nach einer Behandlung die Milch oder das Fleisch nicht sofort verkaufen, was auch richtig ist.» Dadurch verliert er Einnahmen. «So sind alternative Behand­ lungsmöglichkeiten natürlich sehr gefragt – nebenbei ver­ bessert sich das Mensch-Tier-Verhältnis enorm.»

Heimtierpopulation in der Schweiz 2016 Anteile der Schweizer Haushalte mit mindestens einem Haustier Katzen

30,0 %

Hunde

12,0 %

Anzahl Heimtiere in der Schweiz Katzen Hunde

Kaninchen/Hasen

4,0 %

Kaninchen/Hasen

Nager

4,0 %

Nager

Fische in Aquarien

4,0 %

Vögel

Reptilien

3,0 %

Reptilien

Fische in Teichen

1,0 %

Fische in Aquarien

Vögel

1,0 %

Fische in Teichen

Park-/Ziergflügel

1,0 %

Park-/Ziergflügel

Andere

1,0 %

1 655 951 521 891 484 521 329 243 190 665 319 483 2 311 112 2 136 889 269 893

Quelle: Verband für Heimtiernahrung (vhn)

Tierverträglich putzen

fotolia

Wer Katzen, Hunde & Co. besitzt, muss meistens etwas öfter putzen als tierfreie Haushalte. Dabei sollten ökologische Putz­ mittel möglichst ohne Parfüm- und Duftstoffe verwendet ­werden, wie Drogistin Michelle Krügel sagt. Die meisten Droge­ rien führen entsprechende Produkte. Ausserdem sollte, etwa nach einer feuchten Bodenreinigung, das Tier erst wieder in den Raum, wenn alles trocken und gut gelüftet ist. DROGISTENSTERN 8–9/17

TIERARZNEIMITTEL 13


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Vollkornprodukte, pflanzliche Fette, Gemüse, Obst, Seefisch … Eine ausgewogene Ernährung hilft, gesund zu bleiben.

Keine Panik vor Cholesterin Wer einen erhöhten Cholesterinwert hat, muss nicht unbedingt Medikamente schlucken. Ausgewogene Ernährung mit gesunden Fettsäuren und ein stressfreier Alltag können einiges bewirken. Text Denise Muchenberger Fotos Susanne Keller Grafik fotolia

Ein erhöhter Cholesterinwert und somit angestiegene Blutfettwerte – da läuten bei vielen Menschen schnell einmal die Alarmglocken. Dies kann Drogist Patrick Seiz aus der Drogerie Seiz in Buchrain einerseits nachvollziehen. Ein erhöhter Cholesterin-Blutwert kann ein Risiko für Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Er­ kran­ kungen sein wie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Angina Pectoris oder Schlag­ anfall. Anderseits wird seiner Meinung nach oftmals viel zu schnell zu Statinen gegriffen. Solche Medikamente hemmen die Synthese von Cholesterin. Was vielen vermutlich nicht klar ist: 90 Prozent des Cholesterins werden in der Leber hergestellt. «Produziert diese zu viel, muss ein Problem vorliegen, das nicht mit dem Runterdrücken des Wertes behoben werden kann», sagt Seiz.

Gesunde Fettsäuren So gesehen wirkt eine komplett fettfreie Ernährung nicht direkt cholesterinsenkend. Auf eine ausgewogene Ernährung sollte man aber achten. Nicht mehr als 30 Prozent der Gesamtenergie sollten durch Fett aufgenommen werden. Die Nahrung sollte wenig gesättigte Fett­ säuren (maximal ein Drittel) und wenig Cholesterin enthalten, Transfette wenn möglich meiden, besser sind ungesättigte Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren. See­ DROGISTENSTERN 8–9/17

fische, Vollkornprodukte, pflanzliche Fette und Öle oder Nüsse enthalten besonders viel davon. Auch Gemüse und Obst können das Risiko senken, an HerzKreislauf-Erkrankungen zu sterben, wie Studien zeigen. Patrick Seiz reichert seinen morgendlichen Smoothie mit gut zwei Esslöffeln kaltgepresstem, biologischem Leinöl an. «Auch Rapsöl wäre geeignet», sagt der Drogist. Als am wertvollsten werde das Fischöl eingestuft, das idealerweise in Kapselform eingenommen werden kann. Da die Leber eine zentrale Rolle beim Cholesterin-Blutwert spielt, ist es weiter sinnvoll, die Leber zu stärken. Je nach Beschwerden könnte ein Spray mit den spagyrischen Essenzen von Artischocken, Wermut, Mariendistel oder Löwenzahn und Birke helfen, sagt der Drogist aus Buchrain.

Stress vermeiden Das meiste Cholesterin im Körper ist als Baustein in den Zellwänden. Es wird auch für die Herstellung von Gallensäuren sowie als Rohstoff für Geschlechts­ hormone gebraucht. Und Cholesterin wird auch als Baustein für das körper­ eigene Kortisol benötigt. Bei Stress oder Entzündungen steigert sich der KortisolBedarf. Sich häufiger stressfrei an der frischen Luft bewegen und geregelte

Patrick Seiz Der 48-jährige Patrick Seiz eröff­ nete 1996 die Drogerie Seiz AG in Buchrain (LU). Seine Spezialgebiete sind naturheilkundliche Beratungen und Heilmittel. www.drogerieseiz.ch

Essenzeiten mit ausgewogenem Essen sind somit wertvolle Tipps für einen guten Cholesterinwert. Und auch aufs Rauchen zu verzichten, ist hilfreich. Es gibt ausserdem einige Vitalstoffe, welche sich positiv auf den Cholesterin-Stoff­ wechsel auswirken können, dazu lohnt es sich, sich in der Drogerie individuell beraten zu lassen. Patrick Seiz ist überzeugt: «Ein hoher Cholesterinwert soll meiner Meinung nach über die Lebensart, inklusive Ernährung, und entsprechende Unterstützung mit Heilpflanzen angegangen werden. Auch wenn es den Weg mit deutlich mehr Aufwand darstellt.» Alles, was Sie sonst noch über Cholesterin wissen sollten, finden Sie auf vitagate.ch, Ihrer Gesund­ heitsplattform im Netz. CHOLESTERIN 15


Wenn die Zahnfee kommt Damit Kinder bereits frühzeitig richtig Zähne putzen lernen, sind seit Jahren Zahnfeen in Kindergärten und Schulklassen unterwegs. Wir haben Ornella Maman bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Text Denise Muchenberger Fotos Florian Bärtschiger Grafiken vecteezy.com

Seit bald vierzig Jahren ist Ornella Maman als Zahnfee unterwegs. Routiniert und moti­ viert schreitet sie von Klasse zu Klasse, mit einem Rollkoffer, voll bepackt mit Requisiten. An diesem Mittwochmorgen hat die Zahnpflegeinstruktorin, die auch Mit­ glied des Verbandes Mundgesundheit Basellandschaft ist, bereits viele Schü­le­ rinnen und Schüler in die richtige Zahn­ pflege eingeführt. Nun ist es 11.15 Uhr und der letzte Besuch des Morgens steht an: in der Klasse von Lehrerin Margrit Bietenholz. Die Erstklässler des Schul­ hauses Donnerbaum in Muttenz (BL) sitzen gespannt an ihren Pulten. Als die Zahnfee vor die Klasse tritt und sie begrüsst, ist es ganz schnell mucksmäus­ chenstill. Alle hören gebannt zu, was die Zahnpflegeinstruktorin Wichtiges zu erzählen hat. Maman nimmt diese Auf­ merksamkeit sehr wohl wahr: «Unsere Arbeit in den Kindergärten und Schul­ klassen ist bis heute enorm wichtig. Immer wieder fällt mir auf, dass das Zähneputzen bei vielen Kindern noch immer einen zu geringen Stellenwert im Alltag einnimmt.» Um dies zu ändern, hat Ornella Maman jeweils eine ganze Unterrichtsstunde Zeit, um mit den Schülerinnen und Schülern zu üben und das Bewusstsein für die Zahnpflege zu stärken.

Richtig putzen … Als Erstes holt sie ein Gebiss und eine riesige Zahnbürste hervor. Grosses Stau­ nen. Einige Kinder kichern. Ornella Maman zeigt Schritt für Schritt, wie man den gesamten Mundraum putzen sollte. «Ganz wichtig ist die Reihenfolge, also dass wir nicht einfach kreuz und quer putzen», sagt sie. Als Erstes kommen die Kauflächen der Backenzähne dran, erst oben, dann unten. «Hier müsst ihr besonders gut putzen, weil sich oftmals

Ornella Maman ist Zahnputzprofi. Seit bald vierzig Jahren erklärt sie Schulkindern, wie Zähneputzen geht.

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SOMMER 17


Wenn die Zahnfee kommt

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Essens­ reste in den Kauflächen verstecken», sagt Maman. Anschliessend geht es an die Aussenflächen. «Was ist dabei besonders wichtig?», fragt sie in die Klasse. Ein Mädchen reckt sofort den Finger in die Höhe. «Dass man mit Aufund Abwärts­bewegungen putzt», sagt die kleine Expertin. «Bravo!», lobt die Zahn­ pflege­instruktorin. Denn wo früher noch zu Kreisbewegungen geraten wurde, habe man sich heute für die einfachere Variante entschieden. Die einen Kinder hätten zu grosse, die anderen zu kleine Kreise gemacht. Was ebenfalls wichtig ist: Nicht zu fest drücken, damit das Zahnfleisch heil bleibt und nicht zu bluten anfängt. Zuletzt – und das ist für die Erstklässler Neuland – kommen die Innenseiten der Zähne dran. «Das habe ich auch schon gemacht, das kitzelt», meint eine Schülerin kichernd.

… will gelernt sein Nun dürfen die Kinder selbst Hand anlegen. Ornella Maman hat zwei Turnsäckli mit dabei, das eine ist rosa, das andere blau. Jedes Kind darf ein Zahnbürstli rausfischen. Der 7-jährige Umut erwischt ein blaues, bei seinem Sitznachbarn Luca wirds ein grünes. «Wollen wir tauschen?», fragt Umut. Die Mädchen rüsten sich mit lila- und rosafarbenen Bürstli aus, dann gibts noch eine Serviette und einen Becher, bevor die Zahnfee mit der Zahnpaste rumläuft. Und jedem Kind einen kleinen Klecks auf die Borsten

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1 Ein kleiner Klecks Zahnpasta genügt für saubere Zähne. 2 So geht’s: Zuerst die Backenzähne, dann die Aussenflächen, zuletzt die Innenseiten mit Auf- und Abwärtsbewegungen drei Minuten putzen. 3 Zähne lieben gesunde Znüni, lernen die Kinder – und haben beim Ausmalen viel Spass.

drückt. Nun warten die Buben und Mädchen gespannt, bis die Zahnfee das Kommando gibt. Sie dreht die Sanduhr und startet das gemeinsame Zahn­ putz­ abenteuer. Die Kinder folgen konzentriert ihrer Anweisung, spucken immer wieder mal etwas Speichel in den Becher. Nachdem sowohl die Backenzähne als auch die Aussenseiten geputzt wurden, geht es an die Innenseiten. Für die Kinder gar kein so leichtes Unterfangen, auf die richtige Putztechnik kommt es an. Ornella Maman macht es vorne an der Wandtafel vor, die Kinder machen aufmerksam mit. Nach drei Minuten dürfen sie den Mund mit der Serviette abwi-

schen und das Zahnbürstli auf das Pult legen. Nun gibt es noch hilfreiche Tipps für ein gesundes Znüni. Dafür hat die Zahn­ fee eine Zeichnung mit dabei, die einen traurigen und einen lachenden Backen­ zahn zeigt. «Es gibt Znüni, die gesund für Bauch und Zähne sind», sagt sie und zeigt auf die Symbole. Süssigkeiten hingegen bringen den Backenzahn zum Wei­ nen. Trotzdem gibt es eine Aus­ nahme, bei der sogar die Zahnfee ein Auge zudrückt: «Gegen ein Stück Kuchen am Geburtstag ist nichts einzuwenden. Schliesslich haben wir alle nur einmal im Jahr Geburtstag.»

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Von wegen alter Zopf! Flechtfrisuren liegen voll im Trend. Egal, ob seitlich, holländisch oder französisch geflochten – erlaubt ist, was gefällt. Lesen Sie, wie es sich am besten zöpfelt und was bei der Pflege zu beachten ist. Text Denise Muchenberger Fotos Susanne Keller Grafik vecteezy.com

Karin Haag Die 51-jährige Karin Haag ist seit 1992 Geschäfts­ führerin und seit 1997 ­In­haberin der Zentrum-Drogerie Haag AG in Zuchwil (SO). Ihre Spezial­ gebiete sind Naturheilkunde (Herstellen von spagyrischen Essenzen, SchüsslerSalze), Beratung und Anmes­sung von Kompressionsstrümpfen.

Wenn Karin Haag morgens vor dem Spiegel steht, fehlt der Drogistin oft die Zeit – und manchmal auch die Geduld –, um ihre Haare zu angesagten Trendfrisuren zu flechten. «Die Frisuren, die auch einige bei uns im Team tragen, gefallen mir sehr. Mir fehlt aber das Ge­ schick und vielleicht auch die Ruhe, sodass ich mich meistens für die einfache Variante entscheide – und meine Haare zu einem Pferde­ schwanz zusammenbinde.» Dabei achtet sie darauf, die Haare nicht zu satt zu binden und auch einige Strähnen herauszuzupfen, damit die Frisur verspielt daherkommt. Das ist aber nicht der einzige Grund: «Wer die Haare zu straff nach hinten bindet, riskiert, dass sich die Haarwurzeln auf der Kopf­ haut entzünden. Denn ein permanenter Zug kann für das Haar eine grosse Belastung sein.» Immer wieder klagen ehemalige Prima­balle­ rinen über Haarausfall, weil sie während der aktiven Karriere als Balletttänzerin das Haar stramm zu einem Dutt binden mussten. Wer hingegen die etwas lockere und verspielte Variante wählt und das Haargummi immer wieder an anderen Stellen bindet, tut dem Haar viel Gutes. Auch gegen Zöpfe 20 ZOPF

und Flechten ist nichts einzuwenden, sofern man dem Haar etwas Raum lässt. Ausserdem ist es sinnvoll, ein Haargummi ohne Metall­ klammern zu verwenden, damit das Haar nicht bricht.

Half-Braid

Verwöhnprogramm Auch die richtige Pflege kann helfen, dass das Haar bei Dutt-, Zopfoder Rossschwanzfrisuren nicht zusätzlich belastet wird und unter Zugzwang steht. Karin Haag hat ein paar Tipps parat: «Vor dem Waschen die Haare immer gründlich bürsten, um allfällige Styling­ produkte zu entfernen. Dann das Haar mit einem milden Shampoo waschen und anschliessend eine Pflege sanft einmassieren.» Einmal pro Woche rät die Drogistin zudem zu einer intensiven Haarkur. Nach dem Waschen die Haare besser tro­ cken tupfen als rubbeln und mit einem hitzeregulierten Föhn trocken föhnen. Anschliessend noch mit einem Pflegeöl oder einer Haar­ spitzencreme nähren, bevor das Frisurenspiel starten kann.

Üben, üben, üben … Geflochtene und gezopfte Haare haben auch viele Vorteile, sagt Haag: «In zusammengebundener Form sind sie weniger stark den äusseren Umwelteinflüssen ausgesetzt. Gerade im Sommer bei starkem Sonnenschein ist es ratsam, die Haare hochzubinden und sie noch mit einem zusätzlichen Kopf­ tuch oder Haarband zu schützen.» Auch spezielle Sonnen­haar­schutz­ sprays können problemlos auf die zusammengebundenen Haare aufgesprüht werden. Ausserdem sehen die Frisuren toll aus, sagt Haag. «Wenn ich

Boxer Braid


Trends und Ideen

Was bei mittellangen Haaren eben­falls funktioniert und d ­ erzeit sehr angesagt ist: sogenannte Boxer Braids. Dabei h ­ andelt es sich um holländisch geflochtene Zöpfe, die von der Stirn aus über den ganzen Kopf bis in den Nacken und dann normal weiter geflochten werden. Für lange Haare passend ist zum Beispiel der seitliche Flecht­ zopf. Ob holländisch, wobei die Strähnen unter der Flechtung zusammengelegt werden, oder französisch (herkömmliche Methode) geflochten: Seitlich geflochtene Zöpfe sind derzeit ein Renner. Die Zöp­fe wirken besonders ver­spielt, wenn nach dem Flechten ein paar Sträh­ nen aus dem Zopf heraus­ gezogen und die Frisur etwas gelockert wird. Ebenfalls lange Haare braucht, wer einen Gretchen-Zopf flechten möchte. Die Romantikerin unter den Flechtfrisuren wird wie ein Kranz direkt dem Kopf entlang geflochten und ist im Biergarten, beim Sport oder auch an einer eleganten Feier immer die passende Variante. Und was immer auch erlaubt ist beim Flechten: eine ganz individuelle Freestyle-Variante. In diesem Sinne: Frohes Flechten!

Für kürzeres bis mittellanges Haar eignen sich Zöpfe, die nicht das ganze Haar einnehmen, sogenannte Half-Braid-Frisuren. Die Hälf­te der Haare wird bei dieser Variante offen gelassen. Das Zu­sam­­menspiel von offenem und geflochtenem Haar wirkt je nach Inszenierung feminin oder edel, aber auch verspielt.

Vielen Dank für die fachliche Hilfe an die Akademie Haar­klasse in Bern: Ureña Yngrid Ramirez (Aus­zu­bil­dende Coif­feu­se), Harra Jane Langitan (Auszu­bil­dende Coif­feu­se), Timon Friedli (Auszu­bil­­dender Coif­­feur), Gloria Guaillas (Coif­feuse).

manch­mal sehe, wie leicht meine Schwester ihre Haare im Hand­ umdrehen zu einem Zopf flicht und wie gut das dann aussieht, bin ich schon etwas neidisch», meint sie augenzwinkernd. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Denn auch beim Flechten gilt: Übung macht die Meisterin.

Tipps fürs Flechten Für fast alle Haarlängen – ausser sie sind ganz kurz – gibt es eine geeignete Flechtvariante. Sie sind auch für alle möglichen Anlässe geeignet, können elegant, sportlich oder verspielt daherkommen. _ Hilfsmittel Eine gute Bürste, Haargummi, Haarspangen und allenfalls Haarspray zum Festigen der Frisur. _ Tipps Am besten flechten, wenn die Haare nicht frisch gewaschen sind – das macht sie griffiger. Auch Trockenshampoo könnte helfen, dass das Haar fester wird und sich somit ein­ facher flechten lässt. Möglichst ohne Zug flechten. Wer einen verspielten Zopf möchte, kann am Ende des Flechtvorgangs noch einige Strähnen lockern und sie zurechtzupfen.

Seitlich geflochtener Zopf Gretchen-Zopf

Impressum  37. Jahrgang Auflage 184 173 Exemplare (WEMF-Beglaubigung 9/2016), 967 000 Leser (897 000 deutsch­sprachige gemäss Mach Basic 2017-1 und rund 70 000 französischsprachige)  Herausgeber Schweize­rischer Drogistenverband, Nidaugasse 15, ­2502 Biel, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogistenverband.ch, www.drogistenverband.swiss Geschäftsführung Martin Bangerter  Redaktion Heinrich Gasser, Chefredaktion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogistenverband.ch; Bettina Epper, Chefre­daktorin Stv., b.epper@­drogistenverband.ch; ­Denise Muchenberger, d.muchenberger@drogistenverband.ch  Fachliche ­Beratung Dr. phil. nat. Anita Finger Weber (Wissenschaftliche ­Fachstelle SDV); Andrea Wick (Drogistin HF); Helene Elmer (Drogistin HF)  Fotogra­f­in S ­ usanne Keller  Verkauf ­und ­Sponsoring ­Monika ­Marti, Leiterin Verkauf, ­Vertrieb und Sponsoring, m.marti@­drogistenverband.ch; Tamara Freiburghaus, t.freiburghaus@drogisten­verband.ch; Andrea Andreani, Anzeigen­administration, Telefon 032 328 50 51, ­inserate@drogisten­verband.ch  Layout Hiroe Mori  Abonnemente J­ ahresabonnement Fr.   26.– ­(6 ­Ausgaben, inkl. MWSt); Telefon 071 272 71 33, Fax 071 272 73 84, abo@­drogistenstern.ch  Druck Stämpfli AG, 3001 Bern  Titelbild ­­Susanne Keller Bestellen Sie jetzt kostenlos eine Ausgabe des Drogistensterns via E-Mail an info@drogisten­verband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.

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«Atem ist der innere Heiler» Bei der Atemtherapie geht es nicht darum, den Atem zu heilen. Verschiedenste Probleme und Krankheiten werden vielmehr mit dem Atem behandelt. Text Bettina Epper Fotos Susanne Keller

Franziska Pfeuti und Marc Jenni pflücken Äpfel. Wie in einem sehr lang­ samen Tanz bewegen sie sich, strecken einen Arm zur Decke, legen einen imaginären Apfel in einen imaginären Korb am Boden. Strecken sich wieder … Die beiden stehen allerdings nicht auf einer Wiese, sondern in der Praxis von Franziska Pfeuti in Kehrsatz (BE). Jenni ist bei der diplomierten Atemtherapeutin und psychologischen Beraterin seit An­ fang Jahr in Behandlung.

Ganzheitlich heilen «Die Entwicklung des Wissens um die lebensspendenden Aufgaben und Wir­

kungs­ weisen des Atems zählt zu den ­ältesten Errungenschaften menschlicher Kultur und Heilkunde und reicht über 4000 Jahr zurück. Schon im alten Grie­ chenland gab es Pneumaschulen mit dem Ziel der geistigen und persönlichen Reifung», sagt Pfeuti, Co-Präsidentin des Atemfachverbandes Schweiz (AFS). Die alten Heiler sahen im Atem, nicht im Herz­ schlag, die wichtigste Lebens­ funk­ tion des Körpers. «Wenn wir am Atem teilhaben und ihn stärken, kräftigen wir somit alle Lebensfunktionen.» Im 19. Jahrhundert etablierte sich die Atem­ therapie als eigenständige Therapieform mit Elementen aus Gymnastik, Tanz,

Psychotherapie und fernöstlichem Atem­ wissen. Seit Januar 2016 gehört die Atem­ therapie zu den anerkannten komplementärtherapeutischen Verfahren und wird von den meisten Krankenkassen über die komplementärtherapeutische Zu­­­satzversicherung vergütet. «Atemtherapie ist eine ganzheitliche Therapie. Es geht nicht primär darum, den Atem zu therapieren, sondern ich gehe mit oder über den Atem das Problem eines Menschen an. Der Atem ist sozu­ sagen der innere Heiler», erklärt Pfeuti. Einen richtigen oder falschen Atem gibt es nicht. «Der Atem ist immer Ausdruck der momentanen Situation. Habe ich

Marc Jenni entspannt bei der manuellen Behandlung durch Atemtherapeutin Franziska Pfeuti.

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Angst, geht mein Atem schneller und oberflächlicher, kann ich mich entspannen, wird er ruhiger und tiefer.»

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Zu Franziska Pfeuti kommen Menschen mit den verschiedensten Problemen und Krankheiten wie Angst, Stress, Mus­ kel­ ver­spannungen, Schmerzen, Schlaf­stö­ run­gen, Burn-out, Depressionen, Asthma, Sprech- oder Essstörungen, um nur ein paar zu nennen. Sie führt Einzel- und Gruppentherapien durch. Zunächst führt sie ein Gespräch mit dem Klienten, danach helfen spezielle Übungen wie das eingangs erwähnte Apfelpflücken sowie eine manuelle Behandlung dabei, das Körpergefühl und die Selbst­ wahr­ neh­ mung des Klienten zu schärfen. So werden verschiedene Körperregionen, Mus­ keln, Organe und Stoffwechselvorgänge in ihrer Funktion gestärkt. Seit Anfang Jahr ist Marc Jenni Klient in Pfeutis Praxis. Der 43-jährige steht als Key Account Manager im Verkauf zeitweise unter Stress. Der Druck hat bei ihm vor ein paar Jahren Probleme mit dem Solarplexus (vegetatives Nerven­ geflecht im Bauchraum) ausgelöst. «Ich war total am Anschlag, hatte Gleich­ gewichtsstörungen und Angstzustände. Ich spürte meinen Magen nicht mehr, er war wie abgeschnitten», beschreibt Jenni das Gefühl. Als es erstmals auftrat, verschrieb ihm sein Arzt Psychopharmaka. «Das war als Sofortmassnahme zum Beruhigen gut. Aber ich wollte die Ur­ sache behandeln.» Diese lag ganz offensichtlich im Job. «Anfang Jahr habe ich die Arbeitsstelle gewechselt und das hat sehr viele positive Impulse gegeben. Ich fühle mich jetzt extrem fit.» Geholfen hat ihm neben Yoga, Medi­ tation, Reiki und dem Singen die

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Einen Therapeuten finden Es gibt zwei Verbände für Atem­therapeutinnen und -thera­ peuten: den Atem­fach­verband Schweiz (AFS) sowie den Schweizer Berufs­verband für Atemtherapie und Atem­päda­gogik Middendorf (sbam). Alle Mitglieder müssen Qualitäts­anfor­de­ rungen erfüllen, Weiter­bil­dungen besuchen und sich an Ethik­ richtlinien ­halten. Wer eine ­seriöse Atemtherapeutin oder einen seriösen Atemtherapeuten sucht, achtet am besten dar­ auf, dass er oder sie Mitglied in einem ­dieser Ver­bände ist. Ganz einfach geht das über vitagate.ch, wo Sie ­jemanden in Ihrer Nähe suchen ­können (www.vitagate.ch). DROGISTENSTERN 8–9/17

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«Atem ist der innere Heiler»

Atem­ therapie. «Sie ist ein Teil meiner Werk­zeugkiste. Wenn ich merke, dass ich unter Druck stehe, ziehe ich mich kurz zurück und nehme ein Werkzeug, zum Beispiel die Atemtherapie, heraus. Mitt­ lerweile weiss ich: Wenn ich m ­ öchte, dass sich mein Brustraum öffnet, bringt es nichts, zum Brecheisen zu greifen. Leite ich aber den Atem bewusst in die Füsse, kann ich mich von unten her öffnen und wieder durchatmen. Das ist wie bei meinem Tinnitus. Wenn ich auf das Geräusch im Ohr achte, stört es mich. Wenn ich gedanklich woanders bin, nicht.»

Alles in Balance Franziska Pfeuti und Marc Jenni sitzen sich gegenüber und ziehen auf dem Boden weite Kreise mit den Füssen. Solche Übungen helfen, den Atem ganz bewusst in bestimmte Körperregionen, hier die Beine und Füsse, zu lenken. Franziska Pfeuti: «Der Atem folgt der Aufmerksamkeit. Wenn ich versuche,

Ruhig und ausgeglichen fühlt sich Marc Jenni nach einer Therapie­ stunde mit Franziska Pfeuti.

mit meiner Aufmerksamkeit in meinen Füssen zu sein dann versucht der Atem, dasselbe zu tun.» Zuletzt legt sich Marc Jenni rücklings auf die Liege, schliesst die Augen, entspannt. Franziska Pfeuti fängt auf der linken Körperseite an, streicht sanft über den Bauch, die Arme. Sie dehnt Arme und Beine. «Ich lade den Atem ein, in bestimmte Körperregionen zu gehen. Ich

zeige ihm, wo Raum für ihn ist.» Für Marc Jenni ist die Atemtherapie zu einem wichtigen Angelpunkt in seinem Alltag geworden. «Nur schon die Tatsache, dass ich mir regelmässig Zeit dafür nehme und herunterfahren kann, ist wertvoll.» Er ist achtsamer geworden, hört auf seinen Körper. «Am Tag nach einer Be­hand­ lung bin ich ruhig und ausgeglichen. Die Atemtherapie bringt alles in Balance.»

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Sommer, Sonne, Schweiss Wenn im Sommer die Sonne vom Himmel brennt, läuft der Schweiss rasch in Strömen. Das mag einem stinken, schlecht riechen muss es aber nicht unbedingt. Text Denise Muchenberger Fotos Susanne Keller

achte ich speziell im Sommer auf die Ernährung, meide Kaffee und scharfe Speisen. Beides wirkt schweissfördernd.» Melonen hingegen regulieren die innere Hitze, auch Pfefferminztee kann einen wohltuenden Effekt haben. Ein weiterer Tipp: Die Innenfläche der Handgelenke mit kaltem Wasser abspülen oder nasse Schweiss­bänder tragen.

Susanna Nagel Die 50-jährige Susanna Nagel ist seit 1992 Geschäfts­ führerin und Inhabe­rin der Drogerie Wiedikon in Zürich-Wiedikon. Ihre Spezialgebiete sind gute Beratung, Spagyrik, SchüsslerSalze, Homöopathie, Phytotherapie.

Europäer im Mittelfeld Schwitzen ist gesund. Das bestätigt Dro­ gistin Susanna Nagel: «Über die Schweiss­ drüsen werden Giftstoffe aus dem Körper ausgesondert. Ausserdem hält er den Säure­­ mantel des Körpers aufrecht.» Über­­­mäs­siges Schwit­zen hingegen kann schnell zur Tortur wer­den. Wie unangenehm es ist, wenn der Schweiss plötzlich fliesst, weiss Nagel aus eigener Erfahrung: «Seit ich in den Wech­ seljahren bin, habe ich immer ­wie­­der Wallungen.» Ein Bewusstsein für die Ur­ sachen zu entwickeln, sei der erste Schritt. Etwas dagegen zu tun, der nächste. «Wenn ich starke Wallungen haben, nehme ich Salbei-Präparate ein.» Die Pflanze wirkt regulierend auf die Schweiss­­drüsen. Sie kann als Tröpfchen, Tabletten oder spagyrischer Spray verabreicht werden.» Was sich im Fall von Nagel ebenfalls bewährt hat: ein Frisch­ knospenpflanzenspray, den sie in akuten Phasen in den Mund sprüht. Die­ser reguliert die Hitze und kühlt. «Ausser­ dem

Belebt und erfrischt

Mit dem Thema Schwitzen setzt sich Susanna Nagel schon viele Jahre auseinander, schliesslich ist sie in der Drogerie immer wieder damit konfrontiert. Feuch­te Hände, ein unangenehmer Schweiss­ ge­ ruch oder eben Hitzewallungen sind mög­ liche Leiden, die ihre Kundschaft schil­ dert. «Generell frage ich als Erstes nach, ob Medikamente eingenommen werden, ob eine Stoffwechselkrankheit vorliegt und wie generell das Befinden ist.» Ein weiterer Auslöser für starkes Schwitzen kann Übergewicht sein. Als Nächstes möchte die Drogistin herausfinden, wo der Kunde am meisten schwitzt, an den Händen, an den Füssen, unter den Ach­ seln oder an den Schläfen – und ob der Schweiss unangenehm riecht oder nicht. Die Geruchsbildung sei je nach Natio­na­ lität verschieden stark, erklärt Drogistin Nagel: «Wir Menschen haben zwei unterschiedliche Schweissdrüsen: einmal die ekkrinen, die über den ganzen Körper verteilt sind, und dann die apokrinen, die als Duftdrüsen vor allem an den behaar-

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26 SCHWITZEN

ten Zonen wie unter der Achsel oder im Intimbereich vorkommen.» Je dunkler die Hautfarbe eines Menschen ist, desto mehr apokrine Schweissdrüsen hat er. Chinesen beispielsweise haben sehr wenige, während Europäer im Mittelfeld liegen. Die Anzahl dieser apokrinen Schweiss­drüsen beeinflusse folglich den Schweissgeruch: «Wenn dazu noch sehr scharfe Speisen gegessen werden und die Gewürze über die Haut ausgesondert werden, nehmen wir einen Körpergeruch als sehr intensiv wahr.»

Chlorophyll neutralisiert Helfen könnten in solchen Fällen Chloro­ phylltabletten: «Sie neu­tralisieren Ge­rü­ che und können etwa dreimal täglich, jeweils nach dem Essen, eingenommen werden.» Zur inneren An­ wendung gibt es auch regulierende Spa­gyrik- oder Ho­ möo­pathie-Präparate. Die Schüssler-Salze Nr. 8 und 5 helfen ebenfalls, die Schweiss­ bil­ dung zu regulieren beziehungsweise den Kör­ pergeruch einzudämmen. Bei heftigem Schwitzen kann aus­serdem ein Ent­säu­ern des Kör­pers mit einer Basen­ kur oft sehr hilfreich sein. Und wer stressbedingt immer wie­der ins Schwit­ zen kommt, dem könnten Pflan­­zen wie die Passions­blume oder die Me­lis­se hel­fen. «Diese Essen­zen wirken beruhigend und entspannend.» Und wer ent­spannt ist – dies erscheint einleuchtend –, kommt wohl automatisch we­ni­ ger ins Schwit­zen.

Für eine zarte Haut

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Schwitzen ist gesund. So scheidet der Körper beispielsweise Gift­stoffe aus. Wird es zu viel, können Pflanzen helfen.

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SCHWITZEN 27


«Ist Sonnenbräune noch hip?» … … haben wir junge Passantinnen und Passanten gefragt. Umfrage Bettina Epper Fotos Flavia Trachsel Grafiken vecteezy.com

Wer oft in der Sonne ist, riskiert Son­nen­brand und schlimmstenfalls Krebs. Die Haut bekommt rascher Falten und sie verliert ihre Elastizität. Trotzdem ist ein sonnengebräunter Teint immer noch ein Schönheitsideal, wie eine Strassen­um­ frage in Bern zeigt. Amanda Beeler, 23, Säriswil (BE) Natürliche Bräune ist schön, Sola­ rium­bräune nicht. Den Unter­schied sieht man gut, finde ich. Gesunde Bräune kann man auch nicht künst­ lich herbeiführen. Aber in den Ferien wird man ja praktisch ganz von alleine braun. Zum Glück hatte ich erst einmal einen Son­nen­ brand, obwohl ich keine Sonnen­ creme brauche. Agon Droguti, 18, Rüfenacht (BE) Braun ist ganz klar schöner als blass. Wenn jemand eine bleiche Haut hat, sieht er doch irgendwie krank aus. In meinem Umfeld sind im Sommer eigentlich alle braun gebrannt, das ist ja auch gut für den Körper. Also nicht nur die Sonnenbräune, sondern auch das Meer, der Strand – halt einfach das Relaxen. Livia Lehmann, 23, Kirchberg (BE) Sonnenbräune ist schon gut, ja. Aber es kommt darauf an, was für eine Bräune es ist. Natürliche Bräune gefällt mir sehr, das ist etwas Schönes. Solarium hingegen finde ich unnötig. Ich selber ­«sünnele» gern. Aber nicht mit dem Ziel, braun zu werden. Bei mir funktioniert das leider nicht. Dabei hätte ich gerne eine ­gesunde Bräune.

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Diego Monsch, 24, Wabern (BE) Natürlich gebräunte Haut ist etwas sehr Schönes. Aber nur, wenn sie auch zur Person passt. Rot­ haarige Frauen zum Beispiel sollten grundsätzlich hellhäutig sein, das gehört einfach dazu. Bei ihnen sieht eine blasse Haut normaler­ weise auch nicht krank aus. Jonathan Benhert, 24, Wabern (BE) Wenn ich aus den Sommerferien zurückkomme, bin ich gerne braun gebrannt. Ich finde, mit der Sonne nimmt man auch Energie auf. Ausserdem ist die Bräune eine schöne Ferienerinnerung. Blasse Haut finde ich hingegen nicht so toll. Edmir Tishuku, 19, Rüfenacht (BE) Wenn jemand schön braun ist, ­gefällt mir das schon sehr gut. Allerdings nur, wenn es nicht zu viel des Guten ist. Solariumbräune zum Beispiel geht über­ haupt nicht.

Kristina Lehmann, 30, Bern Mir gefällt Sonnenbräune, wenn es eine gesunde Bräune ist. Man sollte nicht auf Teufel komm raus schnell braun werden wollen, ­sondern sich Zeit nehmen. Darum geht Solarium überhaupt nicht. Grad eben in der Umkleidekabine im Hallenbad habe ich jemanden gesehen … (schüttelt den Kopf). Total ungesund.

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Einsendeschluss 30. September 2017, 18.00 Uhr (Datum des Post­­stempels). Das richtige Lösungs­ wort wird im Drogistenstern 10–11/17 ­publiziert.

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Kreuzworträtsel 6–7/17 Das richtige Lösungswort lautete «DIAGNOSE». Die Gewinnerinnen und Gewinner ­werden schriftlich benachrichtigt. Korrespondenz wird keine geführt. ­ Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

MITMACHEN & GEWINNEN 29


Normalerweise mögen Frauen Männer gut ­riechen, die sich genetisch stark von ihnen unterscheiden. Mit der Antibabypille ist es gerade umgekehrt.

Verdufte, Mann! Hormonelle Verhütungsmittel verändern das Geruchsempfinden. Manchmal können Frauen ihre Partner wortwörtlich nicht mehr riechen. Text Denise Muchenberger Fotos Susanne Keller

Drogistin Dorothea Kunz-Berger hat als vierfache Mutter erlebt, dass sich die Geruchswahrnehmung in der Schwan­ ger­schaft verändern kann. «Bei mir war es so, dass ich vor allem in der zweiten Schwan­ gerschaft auf deftige Essens­ gerüche mit Übelkeit reagierte. Und weil bei der Einnahme der Antibabypille eine Schwangerschaft quasi vor­ getäuscht wird, ergeht es vielen Frau­en mit hormoneller Ver­hü­tung vermutlich ähnlich.» Dass sich das Geruchsempfinden durch die Einnahme der Anti­ baby­ pille verändern kann, haben Stu­dien bestätigt 30 GERUCHSEMPFINDEN

(siehe Zusatztext auf Seite 31). So haben For­scher beispielsweise herausgefunden, dass Frauen mit hormoneller Verhütung Gerüche intensiver wahrnehmen als jene, die ohne Hormone verhüten. Und ebenfalls, dass sie selber anders riechen, wenn sie die Pille einnehmen. Dies wiederum hat Auswirkungen auf das andere Ge­ schlecht: Weil die künstlichen Hor­ mone dem Körper eine Schwan­gerschaft vor­gaukeln, fehlt die frucht­bare Zeit um den Eisprung, in der Männer Frauen gut riechen können und sie anziehender ­wirken.

Drogistin Dorothea Kunz hat von den zahlreichen Studien zum Thema gehört. Und weiss, dass es sogar vorkommen kann, dass eine Frau aufgrund der Ein­ nahme der Antibabypille ihren Partner «nicht mehr riechen kann». «Ein Parfüm, das der Partner schon jahrelang benutzt, kann auf einmal penetrant, schwer oder gar erdrückend wirken. Dann lohnt es sich, das Gespräch mit dem Partner zu suchen», sagt Kunz. Ein Grossteil der Dro­ gerien bietet ein umfassendes Parfüm­ ­ sortiment und die dazugehörige Beratung an, damit ein Paar gemeinsam einen Duft DROGISTENSTERN 8–9/17


Dragees, Tee, Sprays Wer den Eigengeruch des Part­ners plötzlich anders beziehungsweise intensiver wahrnimmt, könnte ihm auch Blatt­grünDra­gees vorschlagen. «Sie neutralisieren die Ausdünstung aus der Haut, die oftmals auftritt, wenn man stark gewürzte Speisen, Knoblauch oder Zwiebeln gegessen hat.» Auch der japanische MatchaTee hilft, dass intensive Knoblauch- oder Zwiebelausdünstungen abgeschwächt wer­den. Ausserdem gibt es befeuchtende Nasensprays, die auf die Schleimhäute regu­lierend einwirken, beispielsweise mit der südamerikanischen Pflanze Yerba Santa, zu Deutsch Heiligenkraut. Diese Pflanze kann auch als spagyrischer Spray eingenommen werden.

Dufte Sache: Riechfläschchen Das Geruchsempfinden respektive der Körpergeruch verändert sich aber nicht nur durch hormonelle Präparate oder andere Medikamente, die Nase lässt sich noch von vielen anderen Einflüssen leiten. Alter, Kultur, Stimmungen, Umwelt­ einflüsse, Kleidung, «und natürlich spielt die Ernährung eine wichtige Rolle», sagt die Drogistin.

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Wer plötzlich sensibler auf Gerüche reagiert und merkt, dass ihm schneller übel wird, kann mit einer einfachen Mass­ nahme vorsorgen. «In einem überfüllten Zug beispielsweise vermischen sich ja ganz viele Gerüche. Essens- und Körper­ gerüche, dann sind vielleicht noch Hunde im Abteil. Nach altem Vorbild könnte man sich ein Riechfläschchen vorbereiten. Dazu einfach etwas Meersalz in ein Fläschchen füllen und mit fünf bis zehn Tropfen eines Aromaöls beträufeln, das man gerne mag.» Lavendel, Rosmarin, Minze und Zitronengras sind nur einige mögliche Beispiele. Auch das Riechen an Kaffeebohnen kann helfen, sich in einem stark parfümierten Umfeld wieder besser zurechtzufinden. Denn häufig sind es die Komplexität und die Anzahl der sich vermengenden Düfte, die unsere Nase überfordern. Deshalb ist der letzte Tipp wohl

Dorothea Kunz-Berger Die 62-jährige Dorothea KunzBerger ist als Drogistin HF tätig und seit 38 Jahren im Beruf. Ihre Spezialgebiete sind Phytotherapie, Gemmotherapie, chemischtechnische Spezialprodukte, Parfümerie und Boutique.

einer der hilfreichsten: Immer gut lüften oder nach draussen gehen und frische Luft schnappen! Warum Düfte Erinnerungen auslösen können, lesen Sie auf vitagate.ch, Ihrer Gesund­heitsplattform im Netz.

Bitte riechen! Der Mensch hat rund 400 Riechrezeptoren. Das sind Duft­ detektoren, mit denen wir Gerüche wahrnehmen, aber nur einen Bruchteil davon können wir unterscheiden. Dass Männer und Frauen sich riechen können müssen, damit sie ­einander näher kommen, ist das Ergebnis zahlreicher Studien. Nur fällt dieses «je­ manden gut riechen können» mit der Pille den Frauen schwerer, wie britische Wissenschaftler der Universität Liverpool herausge­ funden haben. Demnach fühlt sich eine Frau anhand des Geruchs normalerweise von Männern angezogen, die sich genetisch von ihr ­stärker ­unterscheiden. Das ist gut für die Nachkommen. Durch die Pille aber suche sich eine Frau eher genetisch ähnliche Partner aus. Die Einnahme von Hormonen kann Frau und Mann also durchaus auf eine falsche Fährte locken. Drum prüfe be­ ziehungsweise rieche sich gut, wer sich (ewig) bindet.

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finden kann, den beide angenehm empfinden. Sich dezenter zu parfümieren, ist eine weitere Mög­lich­keit. Auch fein parfümierte Er­frischungs- oder Körpersprays könnten eine gute Alternative sein, ge­ rade im Som­mer, wo wir bei der Hitze oftmals von inten­siven Duftwolken «erschlagen» werden.


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