Drogistenstern 9/14

Page 1

DROGISTENSTERN 9/14

Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Eisenmangel: Schluss mit der Dauerm端digkeit Gesichtspflege: Elektrische B端rsten im Trend Sex: Nicht nur ein Bed端rfnis der Jungen

Entdecken Sie die Kraft der Vitalpilze


Haut richtig schützen

Erst in der Wetterkleidung, jetzt in der Tube: Atmungsaktiver Hautschutz Damals galt es als unmöglich. Inzwischen ist es längst Alltag: Textil, das vor Regen schützt, aber Feuchtigkeit von innen durchlässt. Bahnbrechende Technologien haben es möglich gemacht. Ähnliches gilt für eine neue Hautcreme, die schützt, ohne die Haut zu verschliessen. Bei Hautschutzcremes auf Basis von Mineralfetten (z. B. Vaseline) wird u. a. die Meinung geäussert, dass sie die Haut nicht mehr richtig „atmen“ lassen und dass sich die Hautfeuchtigkeit darunter staut. Als Problemlöser gilt der neue atmungsaktive Linola Schutz-Balsam – ohne Mineralfette. Kein Nässestau. Die kritischen Hautfalten können so vor dem Wundwerden durch Scheuern, Schweiss oder Urin bestens geschützt werden. Zusätzlich enthält dieser Balsam wertvolle Komponenten aus Pflanzen. Sie lindern die Hautirritationen und unterstützen den natürlichen Regenerationsprozess der Haut. Anwendungsgebiete der Linola Hautschutz-Technologie: Der neue atmungsaktive SchutzBalsam ist vielseitig einsetzbar, in der Baby- und Seniorenpflege oder im Sport sowie zur Pflege bei Diabetes und starkem Übergewicht. Vertrieb: Alcina AG, 4132 Muttenz, www.linola.ch

Die atmungsaktive Technologie Oben im Bild: Der Hautschutzbalsam (gelbe Linie) schützt vor Scheuern und Nässe (linke Seite). Die Haut wird jedoch nicht verschlossen, sie kann „atmen“ (rechte Seite). ohne Zinkoxid

Gegen Scheuern und Nässe … im Brustbereich am Po und im Intimbereich an den Innenseiten der Oberschenkel

NEU


DROGISTENSTERN 9/14

_3

Inhalt Editorial 6 Vitalpilze

Das Pilzli-Comeback Seit ich denken kann, begleiten mich Pilze durch das Leben und lösen dabei unterschiedliche Emotionen aus. Ich erinnere mich, wie ich als kleines Kind jeweils den Risotto stehen liess, weil da Pilze drin waren. Trotzig verzog ich mich aufs Zimmer und liess Peach Webers «Öberall heds Pilzli draa» auf dem Tonbändli rauf und runter laufen. Dann kam eine Zeit, in der ich sie plötzlich mochte, ja sogar liebte: als ich sie am Kiosk in Form von süssen, rosafarbenen Schaumpilzli für fünf Rappen pro Stück entdeckte. Und noch etwas später, in der Jugend, hauchten sie mir Respekt ein, als Gleichalterige mit Hanf und Zauberpilzen experimentierten. Heute denke ich bei Pilzen vor allem an eines: an Genuss. Egal in welcher Form, ob gekocht oder roh, oder in welcher Gattung – sie bereichern die Küche auf jeden Fall. Dass Pilze aber viel mehr können als nur gut schmecken, ist seit Jahrtausenden bekannt. Dank neuer Verfahren und Studien tauchen alpilze und die damit verbundene Mykotherapie wieder vermehrt in unserer Gesellschaft auf. Ich freue mich über das Comeback der Vitalpilze, die viele wertvolle Nährstoffe enthalten. Und abgesehen von ihrer gesundheitsfördernde Wirkung schmecken sie ganz einfach wunderbar. Deshalb denke ich mir heute: Zum Glück heds öberall Pilzli draa!

Immer mehr Patienten interessieren sich für die Mykotherapie

14

Hilfe, mein Baby hat Flecken auf der Haut!

Keine Sorge: Storchenbiss, Milchschorf und Co. sind harmlos

18

Organe unter der Lupe

Drogist Stephan Vögeli hat Tipps, was der Schulddrüse guttut

20

Ständig müde und schlapp?

Vielleicht müssen Sie Ihren Eisenspeicher auffüllen

24

Grosse Eierstockzysten sind oft schmerzhaft

Hilfe finden Sie beim Homöopathen

27

Heilpflanze des Monats

Das kann die Passionsblume

28

Nüsse machen dick? Quatsch!

Sie senken sogar das Sterberisiko

32

Heute schon die Visage gebürstet?

So reinigen elektrische Gesichtsbürsten die Poren

34

Das Sexleben alter Menschen ist häufig ein Tabu

Zwei Rentner sprechen offen über Lust und Frust

36

Fies verbrannt

Die richtigen Erste-Hilfe-Massnahmen sind entscheidend

Denise Muchenberger Redaktorin d.muchenberger@drogistenverband.ch


4 _ DROGISTENSTERN 9/14

Kurz und gesund Zahnhygiene beeinflusst Krebsrisiko Bis heute wurden hauptsächlich Alkohol- und Tabakkonsum als Risikofaktoren für die Entstehung von Krebs in Mundhöhle, Kehlkopf, Rachen und Speiseröhre vermutet. Eine Studie unter der Koordination des Internationalen Instituts für Krebsforschung sowie der WHO identifizierte nun einen weiteren Faktor: So soll eine vernachlässigte pixelio.de Mundhygiene das Risiko einer Krebserkrankung der oberen Luftwege und der Speisewege erhöhen. Wie deutsche Forscher weiter herausfanden, könnte auch das Tragen eines Zahnersatzes Einfluss auf das Krebsentstehen haben. Der exzessive Gebrauch von Mundwasser (mehr als dreimal täglich) wurde als weiterer Risikofaktor genannt. Eine gute Mundgesundheit wiederum trägt erheblich zur Krebsprävention der Luft- und Speisewege bei. www.sprechzimmer.ch

4,2

Arbeitslose Männer altern schneller Männer, die über längere Zeit keine Arbeit hatten, altern womöglich schneller als bisher gedacht. Einen Hinweis darauf haben Wissenschaftler der finnischen Universität von Oulu entdeckt. Sie untersuchten bei über 5600 Männern und Frauen des Jahrgangs 1966 die Enden von Chromosomen – die sogenannten Telomere. Bekannt ist, dass eine ungesunde Ernährung und Stress die Telomere verkürzen und somit die Zellalterung beschleunigen können. Wie die Forscher nun herausfanden, hatten Männer, die innerhalb von drei Jahren länger als 500 Tage arbeitslos waren, im Vergleich zu berufstätigen Männern kürzere Telomere. Bei den Frauen waren keine Unterschiede erkennbar. Glückspost

Linsen – wieder beliebt

Milliarden Franken. Auf so viel beliefen sich im Jahr 2010 die gesellschaftlichen Kosten des Alkoholkonsums in der Schweiz. Dies entspricht etwa 0,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts – oder 632 Franken pro Kopf, wenn man sie auf alle in der Schweiz lebenden über 15-jährigen Personen (6,7 Millionen) verteilt. Die Zahlen entstammen einer neuen Studie, die vom Bundesamt für Gesundheit in Auftrag gegeben wurde. Den grössten Teil der Kosten, nämlich rund 80 Prozent, trägt die Wirtschaft.

Hülsenfrüchte waren einst in aller Munde. Für die alten Ägypter waren sie so wertvoll, dass sie sie ihren Toten mit ins Grab gaben. In der Bibel kauft Jakob seinem Bruder Esau das Erstgeburtsrecht gegen einen Teller Linsen ab. Später waren die Eiweissbomben ein kostengünstiger Fleischersatz für Arme. Als sich alle Fleisch leisten konnten, verschwanden die Hülsenfrüchte von vielen Tellern. Doch zum Glück kommen die feinen Kleinen zurück. Denn sie sind nicht nur wohlschmeckend, sondern auch sehr gesund.

Bewegung ist nicht nur gut für die Figur, sondern hilft auch bei leichter Arthrose. Mindestens 6000 Schritte pro Tag sind ideal, um längerfristig beweglich zu bleiben. Das belegt eine Studie der Universität Boston mit 1800 Patienten.

Wie Hülsenfrüchte schmackhaft zubereitet werden, zeigt Ross Dobson in seinem Kochbuch «Von Erbsen, Bohnen und Linsen». Die Rezepte erinnern an eine Weltreise: marokkanischer Bohnendip, iranischer Reis, Pasta e fagioli, südamerikanische rote Bohnen, griechischer Limabohnensalat oder Schokoröllchen mit Azukibohnenpaste. Dobson bietet für jeden Geschmack etwas. Die Rezepte sind einfach erklärt und leicht nachzukochen, auch für Neugierige, die noch nie Hülsenfrüchte zubereitet haben. Die ansprechenden Fotos machen Lust aufs Kochen – und aufs Essen. Leider verwendet Dobson viele Dosen: Kichererbsen aus der Dose, Cannellinibohnen aus der Dose, weisse Bohnen aus der Dose, Limabohnen aus der Dose, Sojabohnen aus der Dose … Dabei ist es überhaupt kein Problem, getrocknete Hülsenfrüchte am Vorabend einzuweichen und dann frisch weich zu kochen. Klar, das dauert eine Weile. Doch der Genuss ist es allemal wert. Wenns pressiert, geht das Weichkochen auch im Dampfkochtopf in einer Viertelstunde. Denn eine gesunde Küche fängt schon bei den Zutaten an. Ross Dobson: Von Erbsen, Bohnen und Linsen. Das Kochbuch der Hülsenfrüchte, Umschau Buchverlag, 2013, ISBN 978-3-86528-677-2

Gesundheitstipp

Bettina Epper

www.bag.admin.ch

Legen Sie sich einen Schrittzähler zu


DROGISTENSTERN 9/14

RUHE ENTSPANNUNG ERHOLUNG REKONVALESZENZ GENESUNG WOHLBEFINDEN FERIEN

_5

Weniger Frühgeburten dank Rauchverbot Mehr als elf Prozent der Neugeborenen kommen weltweit zu früh auf die Welt. Eine einfache Massnahme kann laut Forschern der Fachzeitschrift «Lancet» helfen, viele dieser riskanten Geburten zu verhindern. Rauchverbote in öffentlichen Gebäuden haben in Europa und Nordamerika die Zahl der Frühgeburten deutlich gesenkt. Auch die schweren Asthmaanfälle bei Kindern gingen zurück. So gebe es innerhalb eines Jahres nach der Verbotseinführung rund zehn Prozent weniger Frühgeburten und junge Asthmapatienten in Spitälern. Die Zahl der Neugeborenen mit sehr geringem Geburtsgewicht sei ebenfalls um fünf Prozent gesunken. In der Schweiz gilt seit Mai 2010 das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen. Geschlossene Räume, die öffentlich zugänglich sind oder mehreren Personen als Arbeitsplatz dienen, müssen rauchfrei sein. Erlaubt bleibt das Rauchen in abgetrennten Raucherräumen, im Freien und in privaten Haushalten.

Einkehr mit Aussicht...

www.focus.de

Harte Lebensmittel im Alter Senioren sollten ihren Zähnen zuliebe genug feste Nahrung zu sich nehmen. Rohes Gemüse und Vollkornprodukte festigen das Zahnfleisch, das Kauen stärkt den Kieferknochen. Die Zähne bleiben auf diese Weise fest verwurzelt. Und auch wenn Früchte und Vitaminsäfte als gesund gelten: Zu viel davon tut den älteren Menschen fotolia.com nicht gut. Denn diese Lebensmittel enthalten viel Zucker und Fruchtsäure, die den Zahnschmelz angreifen.

Unser traditionelles Kurhaus am Sarnersee &"1"1 "+0 %"+ *&1 $"/&+$"* Ɲ "$" "! /# oder gesundheitlicher Beeinträchtigung !&" +ņ1&$" 2%" 2+! +10- ++2+$ #Ų/ "(,+Ȓ 3 )"07"+7 2+! "+"02+$ǽ Ɲ "$"Ǿ ê/71)& %" "1/"22+$ /2+! 2* !&" %/ 2+! %60&,1%"/ Ȓ pie sind ein wichtiger Teil unseres Agebotes. Möchten Sie mehr erfahren über unser spezielles Kurangebot?

www.forumgesundheit.at

"+!"+ &" 2+0 !"+ +14,/1Ȓ ,2-,+ 72

Mehr Diäten als Beziehungen

oder besuchen Sie uns via Internet:

Britische Frauen probieren im Schnitt doppelt so viele Diäten aus wie Beziehungen. Dies stellte eine Studie eines britischen Unternehmens fest, das Diätprodukte vertreibt. Ein Viertel der befragten Frauen gab an, ihre Diät bereits nach einer Woche wieder einzustellen. Mit der ersten Diät fangen die Britinnen im Alter von 17 Jahren an. Bevor sie 30 werden, probieren sie im Schnitt vier Diäten, vor dem 40. Geburtstag sind es fünf und vor dem 50. sogar sechs Diäten. Im Gegensatz dazu sollen die Befragten durchschnittlich auf acht Beziehungen kommen. So gaben 59 Prozent der Teilnehmerinnen an, dass sie mehr Diäten ausprobierten als sie Partner hatten. Eine andere Studie ergab übrigens, dass Frauen, nachdem sie eine ernsthafte Beziehung beendet haben, durchschnittlich zwei Kilogramm abnehmen.

www.kurhaus-am-sarnersee.ch. )0 +("0 %ņ+ #Ų/ %/ +1"/"00" "/% )1"+ &" *&1 !"+ +1"/) $"+ "&+" (2)&+ /&0 %" À "/Ȓ raschung aus dem Obwaldnerland.

Kurhaus am Sarnersee Wilerstrasse 35 6062 Wilen Tel. 041 666 74 66 &+#,ȯ(2/% 20Ȓ *Ȓ0 /+"/0""ǽ % 444ǽ(2/% 20Ȓ *Ȓ0 /+"/0""ǽ %

www.dailymail.co.uk

2,1 Millionen Menschen haben sich 2013 mit HIV angesteckt. Das ist ein Rückgang um 13 Prozent in drei Jahren. 2001 waren es noch 3,4 Millionen Ansteckungen gewesen. Michel Sidibé, Direktor des UNO-Programms zur Aids-Bekämpfung (Unaids), ist optimistisch. Es sei möglich, die Aids-Epidemie bis 2030 zu beenden – aber nur, wenn Risikogruppen besser versorgt werden.

T JA, SENDEN SIE MIR BITTE DIE KURHAUS-UNTERLAGEN UND «ÖPPIS GUETS» AUS OBWALDEN. VIELEN DANK. Name:

UNO

Vorname: ǜȟǔǗ

Strasse: PLZ/Ort:


6 _ DROGISTENSTERN 9/14

Fast vergessen, jetzt wieder entdeckt Sie heissen Shiitake, Raupenpilz und Reishi – kleine Pilze, die Grosses bewirken. Fast gerieten sie in Vergessenheit. Doch dank neuer Verfahren und Studien lebt eine jahrtausendealte Tradition wieder auf.


DROGISTENSTERN 9/14

Ohne sie gäbe es weder Wein noch Bier, noch Jägerschnitzel oder Käse. Ohne Pilze hätten wir vielleicht keine Pflanzen auf Erden. Unser Planet wäre schon längst Kilometer dick von Laub bedeckt, unsere Wälder erstickt. Pilze sind Meister der Entsorgung. Sie zerlegen und zersetzen organisches Material und führen seine Bestandteile zurück in den Kreislauf des Lebens. Pilze machen den Weg frei für neues Wachstum: Sie liefern Bäumen und Pflanzen wichtige Mineralstoffe, sind Nahrung für viele Tiere und unterstützen die gesamte Vegetation. Kurz: Pilze können fast alles. Aber nicht nur Flora und Fauna profitieren von Pilzen. Auch der Mensch weiss sie zu schätzen – und zu nutzen: zum Beispiel als Delikatesse, besonders jetzt während der Pilzsaison. Oder aber als Rauschdroge oder Gift. Und nicht zuletzt auch wieder vermehrt als gesundheitsförderndes Nahrungsergänzungsmittel. Darüber gleich mehr.

Vitalpilze verbessern das Wohlbefinden

Getrocknete Champignons, Shiitake und Austernpilze.

Vitalpilze sind neu kultivierbar In der Schweiz unterstützen mehrere Hundert Therapeuten die Behandlung ihrer Patienten mit Vitalpilzen. Eine beachtliche Zahl für eine fast vergessene Tradition (siehe Kasten). «Neue biotechnologische Verfahren brachten die Pilze zurück in die Medizin», sagt Jan I. Lelley, Leiter des Instituts für Pilzforschung im deutschen Krefeld und Mitautor des Kompendiums «Apotheke der Heilpilze. Kompendium der Mykotherapie: Einsatz von Vitalpilzen in Prävention und Therapie». Er ist einer der Pioniere bei der Wiederentdeckung der Mykotherapie.

Die Geschichte der Vitalpilze Vitalpilze spielten in der Medizin unserer Vorfahren eine grosse Rolle. Schon der Gletschermann «Ötzi» linderte vermutlich seine Bauchschmerzen vor über 5000 Jahren mit einem Birkenporling. Als Zentrum der Pilzheilkunde gilt China. Dort sind Vitalpilze seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Auch in Japan, Korea und Singapur ist die Mykotherapie seit Menschengedenken hoch im Kurs – heute vor allem bei der Behandlung von Krebs. Im alten Europa setzten einst Nonnen und Mönche auf die heilende Kraft der Pilze. Doch das Wissen ging über die Jahre verloren. Denn im 19. Jahrhundert wurden die ersten Medikamente im grossen Stil produziert. Pilze waren nur schwer kultivierbar – und damit eine weniger zuverlässige Einnahmequelle als chemische Produkte oder Kräuter. Einzig die Homöopathen nutzten Grosspilze damals wie heute. Inzwischen haben sich Vitalpilze wie Reishi, Shiitake und Maitake im Westen als Nahrungsergänzungsmittel zurückgemeldet. V V

Der Song des Schweizer Komikers Peach Weber «Öberall heds Pilzli draa» hat etwas Wahres: 1,5 Millionen Pilzarten hat Mutter Natur erschaffen. Tatsächlich bekannt sind etwa 120 000 Arten, zehn Prozent davon sind Grosspilze. Diese besitzen einen Fruchtkörper, der mit blossem Auge erkennbar ist und mit der Hand gepflückt werden kann. Ihnen schenken westliche Gesundheitsexperten heute wieder mehr Aufmerksamkeit. Mit gutem Grund: Grosspilze in Form von Nahrungsergänzungsmitteln sind gesund und tragen zum Wohlbefinden bei. Simon Feldhaus, Vizechefarzt des Kompetenzzentrums für Ganzheitsmedizin in Baar (ZG), verwendet Vitalpilze bei Krebspatienten begleitend oder bei solchen mit chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma. «Vitalpilze wie der Maitake, Reishi oder Shiitake regulieren das Immunsystem und beeinflussen die Cholesterinwerte positiv. Auch Nebenwirkungen der Chemotherapie lassen sich reduzieren.» Allgemein stellt Feldhaus fest: «Dank der Mykotherapie fühlen sich meine Patienten häufig wohler, haben weniger Infekte und stabilere Blutwerte.» Das spricht sich herum, die Pilze werden gefragter. «Seit ein paar Jahren bekom-

me ich vermehrt Anfragen von Patienten, die sich mit Vitalpilzen behandeln lassen wollen. Auch Therapeuten interessieren sich immer mehr für die Mykotherapie.»

_7


8 _ DROGISTENSTERN 9/14


DROGISTENSTERN 9/14

Da Vitalpilze früher gesucht und gesammelt werden mussten und sie zudem in der Natur nicht massenhaft sowie auch nicht standortgebunden vorkamen wie Pflanzen, blieb die Produktion entsprechend beschränkt. Heute können Pilze im grossen Stil kultiviert werden. «Dadurch erlebten die Vitalpilze eine enorme Aufwertung», so Lelley. Es gibt drei verschiedene neue Verfahren, mit denen Pilze heute kontrolliert gedeihen können: die Kultivierung auf Holz, auf dem Boden oder in einer Nährlösung.

Vitalpilze: gefragter denn je

Damit später Pilze wachsen: Gill Allenbach von der Pilzfarm Stockental pflanzt mit Impfdübeln Pilzgeflecht (Myzel) in Holzstämme.

Doch das allein macht das Comeback der Vitalpilze nicht aus. Zumindest im Westen. Zahlreiche Studien, mehrheitlich aus dem Osten, zeigen, wie viel Potenzial Vitalpilze haben. Die Geburtsstunde der modernen Mykotherapie schlug 1968 in Japan. Forscher der ganzen Welt horchten auf, als der Japaner Tetsuro Ikekawa, der damals am National Cancer Center Research Institute von Japan tätig war, die Ergebnisse seiner Studie publizierte: Ein Test an Mäusen bewies, dass verschiedene Vitalpilze das Tumorwachstum bekämpft hatten. Nach diversen weiteren Studien konnte bei mehr als 700 Pilzarten eine pharmakologische Wirkung nachgewiesen werden. Heute erforschen weltweit Wissenschaftler die Inhaltsstoffe der

Grosspilze und prüfen sie auf mögliche positive Effekte für Mensch und Tier. Es existieren mittlerweile auch westliche Studien zum Einsatz von Vitalpilzen bei Krebserkrankungen und zur Immunstimulierung. Allerdings steckt die Datenlage noch in den Kinderschuhen, einige Ausnahmen ausgeschlossen: Zu ihnen gehört die Shiitake-Substanz Lentinan, welche in Japan zur Krebstherapie zugelassen ist. Fundierte Studien und moderne Kultivierungsmethoden machen die Vitalpilze zu Goldgruben. Seit Anfang der 1990er-Jahre expandiert der Weltmarkt der Nahrungsergänzungsmittel mit Pilzextrakten überdurchschnittlich: 1994 schätzte man den Umsatz weltweit auf etwa 3,8 Milliarden US-Dollar. Inzwischen sollen für mehr als 18 Milliarden Dollar Nahrungsergänzungsmittel umgesetzt werden. In den USA steigt der Bedarf an Produkten aus Pilzen mit Heilkraft jährlich durchschnittlich um 20 bis 40 Prozent. Und auch in der Schweiz wächst die Nachfrage stetig.

Pilze liefern viel Vitamin D Doch was ist das Geheimnis der gesundheitsfördernden Pilze? Sie besitzen bioaktive Substanzen. Das sind bestimmte chemische Verbindungen, die eine gesundheitsfördernde Wirkung haben. Weiter sind Pilze reich an wertvollen Nährstoffen. Dazu zählen die Ballaststoffe, Eiweisse, Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine. Zwei Beispiele mit den Vitaminen B2 und D zeigen, weshalb Pilze so gesund sind: Vitamin B2 ist am Energiestoffwechsel beteiligt und wirkt antioxidativ. Mögliche Mangelsymptome sind unter anderem Lichtempfindlichkeit, spröde Mundwinkel und Lippen sowie schuppende, juckende Haut. 100 bis 150 Gramm frische Speisepilze wie Champignons oder Austernpilze decken 45 Prozent und mehr des durchschnittlichen täglichen Vitamin-B2-Bedarfs ab, fasst Pilzexperte Jan I. Lelley auf seiner Website einen Bericht des Leiters der Akademie und Zentrum für Mikronährstoffmedizin, Uwe Gröbel, zusammen. Experten empfehlen eine tägliche Vitamin-B2-Zufuhr von 1,2 bis 1,7 Milligramm. Grundsätzlich ist die Gefahr eines Vitamin-B2-

_

_9

V V


10 _ DROGISTENSTERN 9/14

Mangels bei gesunden Essgewohnheiten klein. Einzig Schwangere haben einen erhöhten Bedarf. Eigentlich ist das Vitamin D gar kein Vitamin. Denn im Gegensatz zu anderen Vitaminen kann der Körper diesen Stoff selber herstellen. Vitamin D ist deshalb vielmehr ein Botenstoff, ein körpereigener Informationsvermittler. Obwohl Vitamin D hauptsächlich durch Lichteinwirkung gebildet wird, gibt es ein paar Lebensmittel, die reich an Vitamin D sind. Zu den Hauptlieferanten gehören diverse Fische wie Lachs, Heringe und Sardinen, aber auch Fleisch, Milch – und eben Pilze. 100 bis 150 Gramm Champignons oder Austernpilze, Steinpilze oder Morcheln decken 40 Prozent und mehr des täglichen Vitamin-D-Bedarfs ab. Dieser beträgt bei einem gesunden Menschen 20 Mikrogramm. Vitamin D hat einen entscheidenden Einfluss auf den Kalzium- und Knochenstoffwechsel und ist an vielen anderen physiologischen Prozessen des Körpers beteiligt. Dazu gehören das Immunsystem, die Zellteilung und das Zellwachstum.

_

Austernseitlinge im Freilandanbau.

_ Shiitake: Ärzte und Therapeuten set-

Die wichtigsten Vitalpilze Zu den interessantesten und inzwischen gut untersuchten Pilzinhaltsstoffen gehören die Beta-Glucane aus der Gruppe der Polysaccharide (Mehrfachzucker). Diese kommen vorwiegend als Gerüst- und Speichersubstanzen in Pilzen vor. Beta-Glucane steigern unsere Antikörperproduktion und aktivieren natürliche Killerzellen, die gegen schädliche Bakterien und Viren vorgehen. Dadurch unterstützen sie unser Immunsystem: Ein intaktes Immunsystem schützt uns so vor Krankheiten oder hilft uns, Infekte schneller und besser überwinden zu können. Diese sechs Pilze gehören zu den derzeit in der Mykotherapie am häufigsten verwendeten Kandidaten: der Brasil Egerling, auch Sonnen- oder Mandelpilz genannt (Agaricus brasiliensis), der Shiitake (Lentinula edodes) und Maitake oder Klapperschwamm (Grifola frondosa), der Reishi oder Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum), der Chinesische Raupenpilz (Cordyceps sinensis) und der Igelstachelbart (Hericium erinaceus).

zen ihn in der Mykotherapie zur Unterstützung des allgemeinen Wohlbefindens bei Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zur begleitenden Behandlung bei Krebspatienten sowie zur Abschwächung der Nebenwirkungen von Chemotherapie ein. Weiter hilft der Shiitake nach der asiatischen Heilkunde bei diversen Beschwerden wie etwa Erkältung, Stoffwechselproblemen und rheumatischen Erkrankungen. Bei diesen Beschwerden gibt es allerdings eine Vielzahl an anderen sehr wirksamen Arzneimitteln in der Drogerie. Vorkommen: Der Shiitake ist ein in Ostasien beheimateter Holzbewohner. Er gilt, zusammen mit dem Kulturchampignon und dem Austernpilz, weltweit als einer der wichtigsten Speisepilze. Er wird in Deutschland in der Grössenordnung von einigen Hundert Tonnen pro Jahr kultiviert, und auch in der Schweiz gibt es namhafte Shiitake-Produzenten. Mehr dieses Pilzes wird allerdings aus China importiert.

_ Maitake: Ärzte und Therapeuten verabreichen ihn in der Mykotherapie zur

Shiitake auf einem Eichenholzsubstrat.


DROGISTENSTERN 9/14

gesundheitlichen Unterstützung bei Krebspatienten und bei Autoimmunerkrankungen. Die traditionelle chinesische Medizin empfiehlt Maitake-Extrakte hauptsächlich zur Gewichts- und Blutdruckregulierung sowie zur Unterstützung von Leber, Galle und Knochen. Vorkommen: Sie finden den Baumparasiten neben Eichen an Edelkastanien – und gelegentlich auch an Rot- und Weissbuchen. Der Maitake kommt in Europa, Nordamerika und Ostasien vor. Wobei Ostasien nach wie vor die Hochburg der Maitake-Kultivierung ist. Im Westen werden bisher nur minimale Mengen erzeugt. Diese Situation könnte sich aber ändern: Kultivierungsversuche in den USA, Deutschland und Ungarn sind gelungen. Der Maitake ist sowohl in der Heilkunde als auch als Speisepilz hoch geschätzt.

_ Brasil Egerling: Er soll bei Autoimmun-

_ Reishi: Der Reishi fördert gemäss der Mykotherapie das Wohlbefinden begleitend bei der Krebstherapie und bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ausserdem kann er gemäss der asiatischen Heilkunde Heuschnupfensymptome lindern, hilft bei Einschlafstörungen und bei allergiebedingten Hautproblemen. Vorkommen: Die Chinesen nennen den Reishi-Pilz «ling zhi» oder «ling chih». Das bedeutet so viel wie Pflanze der Unsterblichkeit. Trotz seines geheimnisvollen Ursprungs und ostasiatischen Flairs fruchtet der Reishi auch in Europa. Sie

Maitake vor der Verarbeitung zu Pilzpulver.

finden ihn in Auenwäldern, EichenHainbuchenwäldern, in trockenwarmen Eichenwäldern, auch in Parks und Gärten sowie an Sümpfen und am Fuss lebender Bäume. Der Lackporling ist als Speisepilz ungeeignet. Denn sein Fleisch ist holzig hart. Da der Reishi weltweit aber als die Nummer eins unter den Vitalpilzen gilt, hat sich seine Kultivierung und Vermarktung in Ostasien zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Doch auch die westliche Welt zieht nach.

_ Raupenpilz: Soll als Nahrungsergänzungsmittel bei Stress unterstützen, helfen zu regenerieren, und die Leistungsfähigkeit fördern. Vorkommen: Seit professionelle Suchtrupps hinter dem Chinesische Raupenpilz her sind, kommt er nur noch in kleinen Mengen in den alpinen Graslandschaften Südwestchinas, in Mittelund Nordchina und in Tibet in Höhenlagen von bis zu 5000 Metern vor. Der Raupenpilz ist beliebt, um Medikamente oder stärkende Mittel daraus herzuV V

erkrankungen und begleitend zur Krebstherapie einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben. Die traditionelle chinesische Medizin setzt den Mandelpilz vor allem zur

Behandlung von Hauterkrankungen und Allergien, zur Verbesserung der Darmfunktionen und Blutdruckregulation ein. Vorkommen: Der Brasil Egerling stammt ursprünglich aus Südbrasilien, aus der Bergregion des Bundesstaates Paraná. Dort wurde der Japaner Takotoshi Furumoto auf ihn aufmerksam und schickte eine Reinkultur nach Japan. Im Land der aufgehenden Sonne startete 1980 die Untersuchung der biochemischen und pharmakologischen Eigenschaften des Mandelpilzes.

Getrocknete Shiitake-Pilze.

_ 11


12 _ DROGISTENSTERN 9/14

stellen. Ein Kilo gute Qualität des Pilzes kostet 6000 Dollar und mehr. So ist es kaum verwunderlich, dass Wissenschaftler und Biotechnologen begonnen haben, sich intensiv mit den Möglichkeiten einer Kultivierung auseinanderzusetzen.

_ Igelstachelbart: Hat einen beruhigenden Effekt auf die Schleimhautzellen im Darm. Eine besondere Stärke des Hericiums ist seine gleichermassen gute Wirkung auf den Körper und die Psyche. Nach der chinesischen Medizin kann er einen aus seiner Ordnung geratenen Lebensrhythmus wieder harmonisieren. Vorkommen: Der Igelstachelbart haust in Spalten und Höhlen alter Laubbäume. Er gilt auch als Wundparasit, weil er sich in den Wunden lebender Bäume fest-

Pilze sind weder Pflanze noch Tier Pilze wachsen im Untergrund wie kleine Pflanzen. Doch Pilze sind keine Pflanzen. Sie besitzen weder Blattgrün (Chlorophyll) noch betreiben sie Fotosynthese. Bei der Fotosynthese gewinnen Pflanzen Energie aus Sonnenlicht. Sind Pilze also Tiere? Nein. Denn sie besitzen einen anderen Zellaufbau. Pilze bilden ein eigenes Reich von Lebewesen. Sie sind Fadenwesen. Mit ihren fadenförmigen Armen, die in der Fachwelt Myzel heissen, bohren sie sich durch die Erde. Sie lösen Mineralien und organische Stoffe heraus und versorgen sich bei den Baumwurzeln mit Zucker. So ernähren sich die Fadenwesen. Das, was die meisten Menschen als Pilze erkennen, ist der Fruchtkörper. Am häufigsten ein Stiel mit Schirm oder Hut. Eigentlich sind sie bloss kleine Abordnungen, welche die Fadenwesen in die Oberwelt schicken. Pilze wachsen im Kleinstformat und bilden zugleich den grössten Organismus der Welt. Sogar das grösste Lebewesen auf Erden ist ein Pilz: ein neun Quadratkilometer grosser Hallimasch. Zu Hause ist der Gigant in Amerika, im Untergrund des National Forest von Oregon. Sein Myzelgeflecht reicht über einen Meter tief in die Erde. Experten schätzen sein Gewicht auf 600 Tonnen – mehr als vier ausgewachsene Blauwale.

setzt. Er ist ein vorzüglicher Speisepilz. Aber relativ unbekannt, obschon er in unseren Breitengraden heimisch ist.

Vom Leckerbissen zum Präparat Auberginen mit einer Shiitake-Füllung oder gegrillte Shiitake sind für Pilzliebhaber ein wahrer Leckerbissen. Wer Vitalpilze aber für therapeutische Zwecke einsetzen will, sollte Präparate einnehmen. Es gibt sie frisch oder getrocknet, als Pulver oder Extrakt in Form von Kapseln oder Tabletten. «Der Vorteil der Extrakte gegenüber den Pilzen im Kochtopf ist, dass sie durch ihre Zubereitung mehr Polysaccharide enthalten», sagt Ramon Zürcher, dipl. Drogist HF und Vitalpilz-Spezialist. Mithilfe eines Heisswasserauszugs werden die wertvollen Inhaltsstoffe extrahiert (herausgelöst). «So gewinnt man eine höhere Konzentration der Substanzen, die für den menschlichen Körper leichter verfügbar sind.» Grundsätzlich gilt: Pilzpulver enthält alle Bestandteile des getrockneten und gemahlenen Pilzes – inklusive der wertvollen Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Es eignet sich vor allem für Personen, die entgiften oder entschlacken wollen. Wer sein Immunsystem unterstützen möchte, sollte dagegen Pilzextrakte verwenden. Diese werden aus pulverisierten Pilzen hergestellt und besitzen alle wasserlöslichen Bestandteile des Pilzes – besonders die wichtigen Polysaccharide. Nicht enthalten sind die schwer verdaulichen Ballaststoffe. Daher ist ein Pilzextrakt für Personen, die häufig an Blähungen leiden, verträglicher als Pilzpulver.

Einnahmeempfehlungen Eine Therapie mit Vitalpilzen kann mehrere Monate dauern. Einige verspüren bereits wenige Tage nach Beginn der Einnahme eine Verbesserung, andere, vor allem Personen mit chronischen Problemen, erst nach Monaten. Vitalpilzpräparate sind für Erwachsene und Kinder geeignet. Die Dosierung hängt von der Art und dem Ausmass der Beschwerden ab, aber auch vom Anwender selbst. Apropos Dosierung: Vitalpilzpräparate sind gut verträglich. Das heisst, auch wer mehr davon einnimmt, als die Dosis verlangt, muss keine gesundheitlichen Folgen fürchten, vorausgesetzt, er ist gesund. «Aufgrund ihrer natürlichen chemi-

schen Struktur kann der Körper gut mit Vitalstoffpräparaten umgehen», erklärt Ramon Zürcher. Allerdings könne ein Zuviel an Vitalpilzen zu Völlegefühl, Übelkeit oder Durchfall führen.

Vitalpilze sind gut verträglich Ein weiterer Pluspunkt für die gesundheitsfördernden Pilze: «Die Mykotherapie ist im Gegensatz zu vielen medikamentösen Behandlungen praktisch frei von Nebenwirkungen», so der Drogist. Selten kommt es aber vor, dass Menschen, die an Lebensmittelallergien oder Penizillinallergie leiden, allergisch auf Vitalpilzprodukte reagieren. Der Shiitake zum Beispiel kann einen Hautausschlag auslösen. Zürcher: «Die Erfahrung zeigt aber, dass in der Regel nicht der Shiitake das Problem ist, sondern eine gestörte Darmflora. Nährstoffe des Shiitakes gelangen unverarbeitet über die geschädigte Darmschleimhaut direkt in den Organismus. Und das kann beispielsweise zu Hautbeschwerden führen.» In solchen Situationen empfiehlt Zürcher, die Mykotherapie zu stoppen und zuerst eine Darmsanierung durchzuführen. Wer neben Vitalpilzen gleichzeitig Medikamente einnimmt, muss grundsätzlich keine Wechselwirkungen befürchten. Zürcher: «Trotzdem ist es gut, sich zuerst mit seinem behandelnden Arzt abzusprechen, bevor man zu Pilzpräparaten greift.»

Achten Sie auf Qualität Viele Pilzprodukte lassen sich bequem via Internet bestellen. Mit Risiken: Denn massgebend für die gesundheitsfördernde und vitalisierende Wirkung der Pilze sind ihre Qualität und die Anbauart. Grund: «Pilze nehmen leicht Pestizide auf, die uns schaden können», erklärt Ramon Zürcher. Die Liste der möglichen Gefährdungen ist lang. Von akuten und chronischen Hauterkrankungen über Vergiftungen bis hin zu Krebs, Fruchtbarkeits- und Erbgutschäden. Pestizide gehören zu den gefährlichsten Umweltgiften der Welt. Deshalb sollten Sie Pilzprodukte nur über offizielle Verkaufspunkte beziehen. Kontrolliert angebaute Pilze tragen das BioSiegel der Europäischen Union. Text: Vanessa Naef Fotos: Corinne Futterlieb / zVg.


DROGISTENSTERN 9/14

_ 13

Publireportage

Unser Krankenkassensystem ist Weltklasse Das Schweizer Krankenkassensystem ist eines der besten der Welt. Die Krankenversicherer sind schuldenfrei, gehen haushälterisch mit dem Geld um und bieten bei den Produkten und beim Kundendienst eine hohe Qualität.

Äusserst qualitätsbewusst Der Wettbewerb unter den Krankenversicherern sorgt für eine hohe Service- und Dienstleistungsqualität und optimale Versicherungsangebote. Ist der Kunde mit seiner Krankenkasse nicht zufrieden, so wechselt er ohne Hürden zum Anbieter seiner Wahl. Die Kundenzufriedenheit hat auch für die KPT oberste Priorität. 72,7 % der Versicherten sind mit dem Kundendienst der KPT

Wer in der Schweiz lebt hat nicht nur schnellen Zugang zu mo-

sehr zufrieden. Mit diesem Wert erreichte die KPT den zweiten

dernster medizinischer Technologie, sondern wählt seine Kranken-

Platz in der Kundenzufriedenheitsumfrage des K-Tipp (Nr. 15 vom

versicherung, seine Versicherungsprodukte und seinen Arzt frei

18. September 2013). Stolze 76 % der Bevölkerung sind mit dem

aus. Die Schweizer schätzen diese Errungenschaften und wollen

Schweizer Gesundheitssystem als solches sehr zufrieden oder

weder die optimale medizinische Versorgung noch die Wahlfreiheit

zufrieden. Das ergab eine Umfrage des Forschungsinstituts gfs.

missen. Über drei Viertel aller Schweizerinnen und Schweizer sind

Das beweist: Unser Krankenkassensystem ist Weltklasse.

denn auch mit unserem Gesundheitssystem zufrieden. Äusserst haushälterisch

KPT: die führende Online-Krankenkasse

Die Krankenversicherer gehen haushälterisch mit den Prämien

mit persönlicher Beratung

um, denn die Einnahmen aus der Grundversicherung gehören den

Lassen Sie sich persönlich und unverbindlich

Versicherten. So werden 95 von 100 Prämienfranken für Behand-

beraten: Telefon 058 310 98 88 oder

lungen beim Hausarzt oder im Spital, für Medikamente und andere

berechnen Sie schnell und einfach Ihre

Leistungen eingesetzt. Lediglich fünf Franken wenden die Kranken-

Online-Prämie: www.kpt.ch

versicherer für Infrastruktur, Löhne und Werbung auf. Das ist weniger als alle anderen Sozialversicherungen in der Schweiz. Auch eine sorgfältige und konsequente Rechnungsprüfung birgt grosses Sparpotential. Die Krankenversicherer sorgen mit der konsequenten Kontrolle für Einsparungen von über einer Milliarde Franken jährlich. Das ist im Interesse der Versicherten, denn jeder eingesparte Franken wirkt sich positiv auf die Prämien aus. Weiter sind die privaten Krankenversicherer in der Schweiz sicher und vor allem schuldenfrei. Allfällige Überschüsse in der Grundversicherung fliessen in die Reserven, die zu 100 % den Versicherten zugutekommen. Die Krankenversicherer sind gesetzlich verpflichtet, Reserven anzulegen, um unvorhergesehene Kosten decken zu können.


14 _ DROGISTENSTERN 9/14

Wenn der Storch das Baby beisst Seltsame Flecken oder kleine rote Pusteln auf der Haut ihres Babys beunruhigen viele Eltern. Das müssten sie nicht, denn Ausschläge und kleine Schönheitsfehler wie Storchenbiss oder Mongolenfleck sind in den ersten Lebensmonaten häufig und harmlos. Die Haut eines Säuglings ist zart und weich, aber auch äusserst empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen und damit anfällig für verschiedene Hautprobleme. Zwar verfügt sie direkt nach der Geburt über eine Art körpereigene «Schutzcreme», die oft als Käseschmiere (Vernix caseosa) bezeichnet wird. Diese wird in der Schwangerschaft gebildet und schützt das Kind im Mutterleib vor

dem Austrocknen im Fruchtwasser. Zudem dient sie bei der Geburt als natürliches Gleitmittel. «Da die Käseschmiere antibakterielle Substanzen enthält, verhindert sie auch Infektionen der Haut während des Geburtsvorgangs», erklärt Martin Kropf von der Drogerie Kropf im bernischen Orpund. Wird nach der Geburt die Käseschmiere entfernt, benötigt die empfindliche Baby-

haut Schutz von aussen, denn die natürlichen Hautschutzfunktionen reifen erst im Laufe der Zeit heran.

Sehen schlimmer aus, als sie sind Daher kommt es relativ häufig vor, dass Babys an Ausschlägen, Schuppungen der Haut, Juckreiz und kleinen Muttermalen leiden. Diese Hauterscheinungen


DROGISTENSTERN 9/14

können einige Tage, aber auch Wochen und Monate dauern, verschwinden aber fast von selbst wieder und sind oft harmlos. Martin Kropf: «Ist der Leidensdruck gross bzw. bleiben die Ausschläge lange Zeit bestehen, ist es sinnvoll, einen Arzt zu konsultieren. Bei Symptomen wie Juckreiz und Schuppenbildung helfen natürliche Präparate sehr zuverlässig und gut. Denn meist sehen die Ausschläge schlimmer aus, als sie wirklich sind.»

_ Babyakne: Babyakne tritt bei Neu-

Weil die Rötung so aussieht, als hätte der Storch das Baby mit seinem Schnabel gehalten, heissen die roten Hautflecken «Storchenbiss».

geborenen relativ häufig auf. Schuld daran sind wahrscheinlich die Hormone der Mutter, welche noch im Körper der Neugeborenen vorhanden sind. Aber auch durch noch nicht ganz ausgereifte Hautporen und verstopfte Talgdrüsen kann es zu den kleinen, roten Pusteln mit einem gelben Knötchen in der Mitte kommen. Diese sollten keinesfalls ausgedrückt werden, da die Haut sich meist innert drei Monaten von selbst erholt. Der Drogist rät: So wenig wie möglich daran machen. Reibungen verschlimmern das Problem oft noch. Zum Waschen sollte eine milde, seifenfreie Hautwaschemulsion verwendet werden.

_ Milchschorf:

im weiteren Verlauf bilden sich gelbe Krusten. Der Ausschlag bildet sich aber erst nach etwa drei Monaten. Dabei können auch die Kopfhaut, das Gesicht und die Haare betroffen sein, und es tritt oft starker Juckreiz auf. Der Drogist rät: Eines der wichtigsten Mittel bei Milchschorf ist das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor) in homöopathischer, spagyrischer oder phytotherapeutischer Form. Zusätzlich sind Kompressen mit Wildem Stiefmütterchen sinnvoll. Auch Sarsaparillwurzel (Radix Sarsaparillae), Stephanskörner (Staphisagria) und Ballonrebe (Cardiospermum halicacabum) in homöopathischer oder spagyrischer Form können verwendet werden. Dazu ist es ratsam, dem Baby ein- bis zweimal pro Woche mit einem milden Shampoo die Haare zu waschen und mit einer weichen Bürste die Schuppen auszubürsten.

_ Seborrhoisches Ekzem: Die Hautveränderungen treten meist ab der zweiten bis vierten Lebenswoche auf, zuerst mit Befall der Kopfhaut (wie beim Milchschorf). In unterschiedlicher Ausprägung sind im Verlauf auch die Stirn, der Hals und der Windelbereich inklusive Leisten befallen. Charakteristisch sind helle, lachsrote und scharf begrenzte, mit gelblichen Schuppen belegte Ausschläge. Bei der Mehrheit der Kinder heilt das Ekzem innerhalb des ersten Lebensjahres vollständig ab. V V

Milchschorf ist ein juckender Hautausschlag bei Babys. Oft verwechseln Eltern den Milchschorf mit dem seborrhoischen Ekzem (siehe Text rechts). Denn echter Milchschorf ist sehr selten. Anfangs bilden sich Bläschen, die Haut wird rot und beginnt zu jucken, und

_ 15

OXYPLASTIN Damit der Po zart und rosa bleibt ®

OXYPLASTIN®

Wundpaste schützt vor Windeldermatitis fördert die Wundheilung

Die OXYPLASTIN® Wundpaste ist ein Arzneimittel, bitte lesen Sie die Packungsbeilage.

OXYPLASTIN®

Feuchttüchlein mit wohltuendem Kamillenextrakt schonende Reinigung der Haut

Dr. Wild & Co. AG, 4132 Muttenz

www.wild-pharma.com


16 _ DROGISTENSTERN 9/14

Der Drogist rät: Die Behandlung ist wie beim Milchschorf. Zusätzlich können spagyrisch Wildes Stiefmütterchen sowie die Ballonrebe gegeben werden.

_ Atopisches Ekzem/Neurodermitis: Geläufige Bezeichnungen für das atopische Ekzem sind auch Neurodermitis oder endogenes Ekzem. Hauptsymptome sind rote Schuppen, manchmal auch nässende Ekzeme und starker Juckreiz. Das atopische Ekzem ist nicht heil-, aber behandelbar. Die Auswirkungen können für die Betroffenen oft weitreichend sein: von chronischen Entzündungen bis hin zu Juckreiz, verbunden mit Schlafund Wachstumsstörungen. Es handelt sich dabei um eine genetisch bedingte Störung der Schutzfunktion der Hautoberschicht und nicht primär um eine allergische Reaktion. Die Krankheit verläuft schubweise und hat ein individuelles, vom Alter abhängiges Erscheinungsbild. Etwa drei Viertel der Fälle heilen bis zum zehnten Lebensjahr, circa ein Drittel der Kinder kann später eine allergische Erkrankung (zum Bei-

spiel Asthma) entwickeln. Bei ausgeprägten Beschwerden sollte man zum Arzt gehen. Der Drogist rät: Bei trockener Haut eine rückfettende Creme benutzen. Ebenfalls bewährt haben sich die Sarsaparillwurzel sowie Graphites, Psorinum und Seidelbast, je nach Ausprägung und Art des Ekzems. Aus der Spagyrik bietet sich eine Mischung aus Sarsaparillwurzel, Ballonrebe, Pestwurz und Giftsumach (Rhus tox.) an. All diese Mittel regen die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Aber auch mit Gamma-Linolensäure aus Borretschöl und Nachtkerzenöl werden gute Erfahrungen gemacht.

_ Windeldermatitis:

Die Windeldermatitis ist eine der häufigsten Hauterkrankungen bei Säuglingen, mit einem Häufigkeitsmaximum im Alter zwischen 9 und 12 Monaten. Dabei handelt es sich um ein Kontaktekzem. Schuld daran ist meist der verlängerte Hautkontakt mit Urin und Stuhl in der kaum luftdurchlässigen Windel. Stuhlbakterien zersetzen Harnstoff zudem zu Ammoniak, was

Irritationen der Haut hervorrufen kann. Auch kann es zu Pilzbefall (Candida albicans) kommen. Der Drogist rät: Den Pobereich möglichst oft an der Luft trocknen lassen und Windeln häufig wechseln. Die Reinigung sollte immer mit Wasser erfolgen. Parfümierte Feuchttücher reizen die empfindliche Gegend noch zusätzlich. Zudem empfiehlt sich eine regelmässige Anwendung von Zinksalbe oder -paste, da Zink bakterienhemmend, abschwellend und adstringierend wirkt. Bei Befall mit Candida albicans kann homöopathisch das Grundmittel Monilia albicans angewendet werden und falls nötig zusätzlich ein passendes homöopathisches Mittel wie Kalkschwefelleber (Hepar sulfuris), Kamille (Chamomilla), Trippernosode (Medorrhinum), Borax oder Quecksilber (Mercurius).

_ Hand-Fuss-Mund-Krankheit: Dabei handelt es sich um eine viral bedingte, weltweit vorkommende und hoch ansteckende Krankheit, die aber harmlos ist.

NEU

Lie b e , heit G eborgen e l l o H d un

Das Holle Pouchy-Sortiment: Jetzt entdecken – Feine Fruchtpürees von Holle Attraktives Startsortiment mit 5 schmackhaften Sorten: 4 x Frucht, 1 x Frucht + Vollkorn-Getreide In bester Demeter-Qualität – ohne jegliche Zusatzstoffe, ungesüβt. Fein püriert. Für Kleinkinder ab 1 Jahr sowie Kinder und Erwachsene.

Abwechslungsreiche Rezepturen – insbesondere abgestimmt auf die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse von Kleinkindern. Praktisch für zwischendurch und unterwegs. Für Schule, Sport und zum Dessert.

Weitere Informationen zu Holle und dem gesamten Sortiment finden Sie unter: www.holle.ch


Oft haben Babys, wenn sie zur Welt kommen, kleine Schönheitsfehler, die aber meist von selbst nach einiger Zeit verschwinden.

_ Storchenbiss:

Beim Storchenbiss (Naevus Unna) handelt es sich um einen roten Hautfleck, der meist am Hinterkopf, seltener auf der Stirn oder über dem Kreuzbein oder an den Augenlidern aufritt. Der Ausdruck Storchenbiss kommt durch seine häufigste Platzierung an der unteren Haargrenze am Hinterkopf. Es sieht aus, als hätte «der Storch, der die Kinder bringt», hier den Säugling mit seinem Schnabel gehalten. Der Storchenbiss tritt bei etwa 60 bis 70 Prozent der Neugeborenen auf und ist absolut harmlos. Meist vergeht die Hautrötung noch im ersten Lebensjahr von selbst. Behandlung ist keine nötig. Nicht verwechselt werden darf der Storchenbiss mit dem Hämangiom.

_ Hämangiom (Blutschwämmchen): Hämangiome sind gutartige Gefässtumore im Neugeborenen- und Säuglingsalter. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen, und es konnte eine familiäre Häufung festgestellt werden. Die genauen Entstehungsmechanismen

_ Mongolenfleck: Beim Mongolenfleck (auch blauer Geburtsfleck) handelt es sich um ein unregelmässiges bläuliches Muttermal, das meist an Rücken, Gesäss oder am Kreuzbein eines Neugeborenen auftritt. Der Name dieser harmlosen Ansammlung von Pigmentzellen, die aus der Embryonalentwicklung stammt, leitet sich davon ab, dass 99 Prozent der Kinder von «mongolider» Herkunft sind (Chinesen, Japaner, Mongolen, Koreaner). Der Fleck tritt bei hellhäutigen Kindern daher eher selten auf. Das Geburtsmal gilt als ungefährlich und verschwindet meist nach vier bis acht Jahren oder spätestens bis zur Pubertät von selbst. Es ist keine Behandlung notwendig.

_ Milien: Milien sind kleine Mitesser, die beim Neugeborenen auftreten. Meist sind die gelblich weissen Pünktchen auf der Nase angesiedelt. Verursacht durch angesammeltes Sekret in den Talgdrüsen sind sie ungefährlich und verschwinden im Laufe der ersten Lebenswochen wieder.

Scannen Sie den Code mit einem QR-Reader.

Flecken verschwinden von selbst

bleiben bisher aber ungeklärt. Hämangiome treten in den ersten vier Lebenswochen als kleiner rötlicher Punkt oder Fleck an verschiedenen Stellen am Körper auf. Es kann in den Wochen danach zu einem raschen Wachstum kommen, das sich aber zum sechsten Lebensmonat hin wieder verlangsamt bis zum Wachstumstopp. Innerhalb des ersten Lebensjahres bilden sich die meisten Hämangiome von selbst zurück und sind harmlos, sollten aber immer dem Arzt gezeigt werden. Je nach Lokalisation (Augenlid, Nase etc.) können diese auch chirurgisch entfernt werden.

Warum Kinder bis drei Jahre häufig an Juckreiz leiden und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie auf vitagate.ch – der Gesundheitsplattform im Netz.

Die Übertragung erfolgt gerade bei Kindern beim Spielen sehr schnell (Speichel, Tröpfchen, Bläschen), wobei die Erreger über den Dünndarm oder über die Mundschleimhaut eindringen. Die Krankheit beginnt meist mit Fieber und einem systemischen Hautausschlag mit Bläschenbildung an den Handinnenflächen, den Fusssohlen und um den Mund. Es können sich dabei auch schmerzhafte Aphthen im Mundraum bilden. Bei hohem Fieber, Angina und Mittelohrentzündung sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Der Drogist rät: Bei Aphthen im Mund hilft das Spülen mit Kamillenoder Ringelblumentee. Homöopathisch wird unter anderem Borax und Mercurius solubilis angewendet. Bei Fieber empfehlen sich Wadenwickel sowie das Verabreichen von Paracetamol. Spagyrisch empfiehlt sich der Einsatz von Salbei, Kamille, Propolis und Sonnenhut (Echinacea). Eine gute Handhygiene ist hier sehr wichtig.

In dieser Haut möchten Sie nicht stecken

DROGISTENSTERN 9/14

_ Feuermal: Beim Feuermal (Naevus flammeus) handelt es ich um eine gutartige Hautveränderung, die sich als dunkelroter Fleck bemerkbar macht. Ursache sind erweiterte Blutgefässe in der Haut. Das Feuermal tritt vorwiegend an Gesicht, Nacken und Kreuzbeinregion auf und ist harmlos. Im Gegensatz zum Hämangiom verschwindet es aber nicht von selbst. Es kann durch Lasertherapie entfernt werden. Text: Silvia Stähli-Schönthaler Foto: Flavia Trachsel

vitagate.ch – die Gesundheitsplattform der Schweizer Drogerien

_ 17


18 _ DROGISTENSTERN 9/14

Klein, aber oho! Wie ein Schmetterling sitzt die Schilddrüse schützend vor dem Kehlkopf. Sie beeinflusst den ganzen Organismus. Bildet sie zu viele oder zu wenig Hormone, können Krankheiten entstehen. Die Schilddrüse ist eine schmetterlingsförmige Drüse, welche Hormone direkt in den Blutkreislauf oder in die Körperhöhlen abgibt. Sie besteht aus zwei Lappen, die in der Mitte über eine schmale Gewebebrücke verbunden sind, und befindet sich auf der Vorderseite des Halses direkt unter bzw. vor dem Kehlkopf. Die Schilddrüse erhält über mehrere Arterien ausreichend Blut und grenzt an wichtige Nerven, die den Kehlkopf versorgen. Die Schilddrüse setzt sich aus zahlreichen Follikeln – das sind kugelförmige oder vieleckige Gebilde – zusammen. Deren Zellen sind um eine mit Kolloid, einer gallertartigen Substanz, gefüllte Höhle angeordnet. Die Schilddrüsenfollikel produzieren die Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin. Ein wesentlicher Bestandteil beider Stoffe ist Jod, das über die Nahrung aufgenommen wird. Die Schilddrüsenhormone erfüllen mehrere Funktionen. Die Hauptfunktion besteht in der Regelung des Stoffwechselumsatzes – das heisst in der Geschwindigkeit, mit der die Körpergewebe Sauerstoff aufbrauchen und Abfallstoffe produzieren. Ein Schilddrüsenhormon-Überschuss bewirkt eine Beschleunigung des Stoffwechsels, ein Mangel hingegen sorgt für eine Verlangsamung. Auch für das normale Wachstum und die gesunde Entwicklung von Kindern spielen die Schilddrüsenhormone eine wesentliche Rolle, da ein Hormonmangel zu einem Minderwuchs und einer Verzögerung der geistigen Entwicklung führt. Zwischen den Follikeln der Schilddrüse liegen spezielle Zellen, die an der Produktion und Ausschüttung eines anderen Hormons, des Calcitonins, beteiligt sind. Calcitonin senkt den Blutkalziumspiegel.

Sensibles Gleichgewicht Erkrankungen der Schilddrüse waren vor allem früher weitverbreitet. Dazu gehörte die Kropfbildung, bei der die Schilddrüse wächst. Durch das Zuführen von ausreichenden Mengen Jod, in Form von jodiertem Speisesalz, kann dies heute zu-

meist verhindert werden. Noch immer häufig sind jedoch Über- oder Unterfunktionen der Schilddrüse. Dies bedeutet, dass die Schilddrüse entweder zu viele oder zu wenige Hormone bildet. Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion sind Nervosität, Gewichtsabnahme bei gesteigertem Appetit, Hitzeintoleranz, häufiger Stuhlgang, vermehrtes Schwitzen, Herzklopfen, Zyklusstörungen oder etwa Muskelschwäche. Eine spezielle Form der Schilddrüsenüberfunktion ist die Basedow-Krankheit. Es ist eine Autoimmunerkrankung, bei der neben den eben genannten Symptomen die Bildung eines Kropfes und das Hervortreten der Augäpfel beobachtet werden können. Eine Schilddrüsenunterfunktion hingegen äussert sich durch teigige Schwellungen der Haut unter den Augen und Hautschwellungen an Lippen, Fingern und Beinen. Hinzu kommen Müdigkeit, geistige Schwerfälligkeit, Gewichtszunahme und Haarausfall. Eine spezielle Form hiervon ist die Hashimoto-Krankheit – ebenfalls eine Autoimmunerkrankung, bei welcher es zur Kropfbildung und zu Schluck- und Atmungsbeschwerden kommen kann. Die Basedow- wie auch die Hashimoto-Krankheit betreffen Frauen weit häufiger als Männer.

Was tut der Schilddrüse gut? Stephan Vögeli, dipl. Drogist HF und Inhaber der Drogerie Käser & Vögeli im bernischen Kirchberg, hat die wichtigsten Tipps für eine gesunde Schilddrüse zusammengestellt: Die Schilddrüse braucht eine regelmässige Versorgung mit Jod. Wer jodiertes Kochsalz verwendet, hat einen Jodmangel nicht zu befürchten. Es gibt aber auch gute Gründe, andere Salze (Meersalz oder Himalaja-Kristallsalz) zu verwenden, zum Beispiel wenn eine Jodüberempfindlichkeit vorliegt oder man auf synthetische Jodzusätze verzichten möchte. In diesem Fall ist eine Ergänzung mit natürlichem Jod aus Kelp-Algen

_

zu empfehlen, um damit einem Jodmangel zuvorzukommen. Wer einen Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung hat, muss sich von einem Arzt diagnostizieren und behandeln lassen. Nur so kann diese Erkrankung rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Als pflanzliche Alternativen zur Behandlung von Schilddrüsenfehlfunktionen stehen der Wolfstrapp (Lycopus virginicus) und das Herzgespann (Leonurus cardiaca) zur Verfügung. Dies jedoch nur bei leichten Überfunktionsbeschwerden und unter ärztlicher Kontrolle.

_

_

Radio kann Leben retten Bei einem schweren Kernkraftwerkunfall kann radioaktives Jod in die Umgebung austreten. Dieses wird vom Menschen durch die Atemluft aufgenommen und reichert sich in der Schilddrüse an. Kaliumjodidtabletten verhindern die Aufnahme von radioaktivem Jod in die Schilddrüse, jedoch nur, wenn sie rechtzeitig eingenommen werden. Über Radio gelangt die Meldung einer Gefährdungssituation an die Bevölkerung. Der Schutz der Schilddrüse mit Kaliumjodid gilt als sichere und ungefährliche Massnahme. Bei einer kurzzeitigen Einnahme innerhalb weniger Tage sind kaum Nebenwirkungen zu erwarten. Wichtig anzufügen: Kaliumjodidtabletten bieten keinen Schutz gegen radioaktive Strahlung, die von aussen auf den Körper wirkt. Bei einer Gefährdung durch Radioaktivität muss deshalb auf Anweisung der Behörden das Hausinnere bzw. ein Keller oder Schutzraum aufgesucht werden. Text: Ann Schärer Illustration: Christian Kitzmüller

Ohne die Schilddrüse würde es im menschlichen Körper drunter und drüber gehen. Herz-Kreislauf-System, Verdauung, Knochenaufbau und sogar die Psyche sind von ihr abhängig.


DROGISTENSTERN 9/14

_ 19


20 _ DROGISTENSTERN 9/14

Ihr Spross möchte Action, Sie lieber schlafen? So weit muss es nicht kommen. Füllen Sie Ihren Eisenspeicher rechtzeitig auf und

Fühlen Sie sich bleischwer? Eisenmangel ist weltweit die häufigste Mangelerscheinung. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind rund vier Milliarden Menschen betroffen. Präventive Massnahmen sind deshalb schon in der Kindheit sinnvoll. Es ist das Multitalent unter den Spurenelementen: Eisen ist zum Beispiel Bestandteil von wichtigen Enzymgruppen und damit am Energiestoffwechsel beteiligt. Auch ist es mit dem Sauerstofftransport und dessen Speicherung im Blut beschäftigt. Eisen stärkt auch unser Immunsystem. Wenn der Eisenspei-

cher gefüllt ist, fühlen wir uns vitaler, leistungs- und aufnahmefähiger. Die Hauptquellen des essenziellen Spurenelementes sind Nahrungsmittel. Es kommt als sogenanntes Häm-Eisen in Fisch und Fleisch vor. Eisen in pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse und Hülsenfrüchten wird als Nicht-Häm-

Eisen bezeichnet. Der Körper kann es schlechter aufnehmen als Häm-Eisen – nur gerade ein bis zehn Prozent dieser pflanzlichen Spurenelemente werden absorbiert. Um sich ausreichend mit Eisen versorgen zu können, reicht eine eisenhaltige Ernährung oftmals nicht aus. Deshalb gibt es in Drogerien mittlerwei-


DROGISTENSTERN 9/14

geben Sie Gas.

Wann muss ich reagieren? Der Bedarf an Eisen liegt bei weiblichen Erwachsenen bei circa 15 Milligramm pro Tag, bei männlichen bei etwa 10 Milligramm. Bei Kindern und Jugendlichen liegt er zwischen 12 und 15 Milligramm pro Tag, Schwangere haben mit 30 Milligramm pro Tag den höchsten Bedarf an Eisen. Wer diesen Wert nicht erreicht und über längere Zeit zu wenig Eisen aufnimmt, fühlt sich müde, schlapp, hat Konzentrationsprobleme, womöglich auch Schwindel und Kopfschmerzen. Haarausfall, Kälteempfindlichkeit oder etwa Hautveränderungen sind ebenfalls möglich. Wer eines oder mehrere dieser Symptome aufweist, kann beim Arzt

eine Blutanalyse machen lassen. Das Ferritin, ein Eiweiss im Blut, gibt Auskunft über die Eisenreserven im Körper. In der Medizin gelten die Eisenspeicher bei einem Ferritinwert von 10 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) als leer. Für Dr. Beat Schaub vom ärztlichen Eisenzentrum ist dieser Wert fragwürdig. «Oftmals klagen auch Patienten mit einem Ferritinwert von 20 ng/ml über Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Antriebslosigkeit. Statt einer Eisenkur verschreibt man ihnen dann einen Psychiater», sagt der Facharzt. In seinem Zentrum können von Eisenmangel V V

le diverse Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel in den unterschiedlichsten Formen. Diese Präperate gibt es unter anderem als Tablette, Kapseln, Saft oder in Form von Tropfen zu kaufen. Wer sich einer Eisenkur unterzieht und seine Ernährung mit Präparaten ergänzt, sollte während der Kur den Konsum von «Eisenräubern» einschränken. Kaffee, Tee, Wein, Milch und Traubensaft hemmen die Eisenaufnahme. Besser sind Vitamin-C-reiche Getränke wie Orangensaft, sie begünstigen die Absorption der Spurenelemente. Eisenpräparate sollten immer auf nüchternen Magen eingenommen werden, da sie dann am besten resorbiert werden.

_ 21


22 _ DROGISTENSTERN 9/14

betroffene Personen mittels individuell dosierter Eiseninfusionen die Speicher wieder füllen. Angeordnet würden im Normalfall vier bis fünf Sitzungen, in welchen dem Patienten zwei Ampullen à je 100 Milligramm Eisen intravenös verabreicht werden. Bei fortgeschrittener Anämie (Blutarmut) wird die Dosis erhöht. «Die Infusion besteht aus reinem Eisen, wobei das Eisenatom von einer Zuckerhülle umgeben ist», sagt Schaub. Wenn das Eisen über die Vene in den Körper gelangt, wird es vom Blut absorbiert und an jene Stellen transportiert, welche das Spurenelement dringend benötigen. Beispielsweise wird im Knochenmark die Blutbildung, in diversen Organen der Prozess der Hormonproduktion und in allen Körperzellen die Energiebildung in Bewegung gesetzt. Funktionen, welche bei Eisenmangel eingeschränkt sind und uns ermüden lassen.

Zu wenig Aufklärung Damit es aber gar nicht erst zu einem Eisenmangel kommt, rät Beat Schaub zu präventiven Massnahmen. Damit könne man gar nicht früh genug beginnen, sagt er: «Schon Kinder sollten zusätzlich mit Eisen versorgt werden.» In welcher Form, sei den Eltern überlassen. «Bei Kleinkindern sind Tropfen sinnvoll. Später vielleicht Zusatzstoffe in Form von Schokolade, eines Kaubonbons oder eines Sirups, auch Brausetabletten sind eine Option.» Denn wissenschaftliche Studien würden belegen, dass Eisenmangel im Kindesalter die In-

telligenz beeinträchtigt. «Ich bekomme häufig die Rückmeldung von Lehrern und Eltern, dass ein Kind nach einer Eisenkur wieder aufnahmefähiger und präsenter ist. Die Kognition funktioniert mit einem vollen Eisenspeicher zweifelsohne besser», sagt Schaub. Auch bei Kindern mit dem sogenannten ADHS-Syndrom, einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, würde im Normalfall immer ein Eisenmangel diagnostiziert werden. «Von Eisenmangel sind weltweit etwa vier Milliarden Menschen betroffen, in der Schweiz geht man von einer Million Betroffenen aus», sagt Beat Schaub. Trotzdem sei Eisenmangel nach wie vor eine nicht gelehrte Wissenschaft. Es gebe diesbezüglich in Zukunft noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten.

Brennnesselextrakt. Die Kapseln einfach zweimal täglich, morgens und abends, mit etwas Flüssigkeit einnehmen.» Wer die Absorption zusätzlich begünstigen möchte, kann die Einnahme der Kapseln mit einem Eisenpräparat (z. B. dem Schüssler-Salz Ferrum phosphoricum und Manganum sulfuricum) kombinieren. Und nicht zuletzt habe sich über die Jahre auch ein Eisenmangelpräparat in Saftform bewährt. Dieses enthält neben Eisen weitere wertvolle Spurenelemente und kann mit einem Vitamin-C-reichen Getränk wie Orangensaft verdünnt werden. Auch dies begünstigt die Aufnahmefähigkeit des Minerals im Körper. Text: Denise Muchenberger Foto: Flavia Trachsel

Ihr Drogist rät Roland Schläpfer von der Impuls Drogerie Schläpfer im basellandschaftlichen Oberwil empfiehlt seinen Kunden generell, auf eine ausgewogene Ernährung mit eisenhaltigen Speisen zu achten. Falls der Speicher doch einmal leer sein sollte, rät er zu einer Eisenkur zum Beispiel in Form von Tabletten: «Sie sind relativ einfach anwendbar. Eine Tablette täglich mit etwas Flüssigkeit vor den Mahlzeiten hilft bereits, den Eisentank wieder zu füllen», sagt der eidg. dipl. Drogist. Auch mit rein pflanzlichen Eisen-Aktiv-Kapseln, die ebenfalls für Veganer geeignet sind, macht Schläpfer gute Erfahrungen: «Sie sind auf einer natürlichen Basis aufgebaut und enthalten unter anderem

Mehr Wissen: Ob Sie an Eisenmangel leiden, finden Sie leicht heraus mit dem Test auf vitagate.ch. Scannen Sie den Code mit einem QR-Reader.

Burgerstein Eisen plus:

Der Kraftstoff für Ihre Blutbildung. Burgerstein Eisen plus enthält Eisen und weitere wichtige Mikronährstoffe. Eisen unterstützt die Blutbildung und trägt zur Verringerung von Müdigkeit bei.

Tut gut. Burgerstein Vitamine Erhältlich in Ihrer Apotheke oder Drogerie – Gesundheit braucht Beratung. Antistress AG, Gesellschaft für Gesundheitsschutz, 8640 Rapperswil-Jona

www.burgerstein.ch


DROGISTENSTERN 9/14

Ballenberg-Eintritte zu gewinnen! 2 x Familien- und 5 x Einzeleintritte Ein Museum voller Leben Mehr als 100 originale, jahrhundertealte Gebäude aus allen Landesteilen der Schweiz, 250 einheimische Bauernhoftiere, ursprüngliche Gärten und Felder, sowie Demonstrationen von traditionellem Handwerk und Spezialveranstaltungen machen die Vergangenheit zum Erlebnis. Und den Ballenberg einzigartig. Täglich geöffnet bis 31. Oktober Schweizerisches Freilichtmuseum Ballenberg Museumsstrasse 131, 3858 Hofstetten b. Brienz Telefon 033 952 10 30, www.ballenberg.ch

So nehmen Sie teil: Lösungswort mit Name, Adresse senden Sie an: Schweizerischer Drogistenverband, Preisrätsel, Postfach 3516, 2500 Biel 3 wettbewerb@drogistenverband.ch Teilnahme via SMS: DS Abstand Lösungswort Abstand Name und Adresse an 966 (Fr. 1.–/SMS)

_ _ _

Einsende- und Anrufschluss: 30. September 2014, 18.00 Uhr (Datum des Poststempels). Das richtige Lösungswort wird im Drogistenstern 10/14 publiziert.

Das Magnesium für eine aktive Freizeit

Kreuzworträtsel 7–8/14 Das richtige Lösungswort lautete «PROSTATA». Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Korrespondenz wird keine geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Zur Nahrungsergänzung. Erhältlich in Ihrer Drogerie. Biomed AG, 8600 Dübendorf, www.biomed.ch © Biomed AG. All rights reserved.

_ 23


24 _ DROGISTENSTERN 9/14

Eierstockzyste: So lindern Sie Schmerzen Die Diagnose Eierstockzyste macht vielen Frauen Angst. Panik ist aber fehl am Platz, in 98 Prozent der Fälle ist die Zyste harmlos und verschwindet von alleine. Gegen die Schmerzen hilft Homöopathie. Fünf Zentimeter gross war die Zyste im rechten Eierstock, die Fiona Naef (25) zwei Monate lang plagte. «Ich hatte starke, periodenähnliche Schmerzen», sagt die Zürcherin. Sie konnte nicht mehr schlafen, der Bauch war aufgedunsen, die sackartige, mit einem flüssigen Inhalt gefüllte Geschwulst drückte auf Nachbarorgane. Die gute Nachricht: Das tumorartige Geschwür war gutartig, eine Operation nicht nötig. So wie Fiona Naef ergeht es vielen Frauen. Eierstock- oder Ovarialzysten können als Nebenwirkungen einer Hormontherapie entstehen, wie das bei Fiona Naef der Fall war, aber auch bei normalen zyklusabhängigen Hormonschwankungen oder Stress. Eine Schilddrüsenerkrankung oder Funktionsstörungen der Nebennierenrinde können weitere Verursacher sein. Überwiegend treten Ovarialzysten bei Frauen nach der Pubertät und in den Wechseljahren auf. Also in Zeiten, in denen das Wechselspiel der Hormone ständig im Wandel ist.

Zysten sind normal

Die häufigsten Zysten

Die meisten Eierstockzysten sind sogenannte funktionelle Zysten. «Sie sind in 98 Prozent der Fälle gutartig und bilden sich von alleine wieder zurück», sagt Konstantin Dedes, Gynäkologe und Oberarzt an der Klinik für Gynäkologie des Universitätsspitals Zürich. Mit «funktionell» ist gemeint, dass diese Zystenart mit dem monatlichen Zyklus der Frau entsteht. «Eigentlich ist das ein ganz normaler Prozess im Eierstock», sagt Dedes. Sobald die Regel bei Mädchen einsetzt, bildet sich einmal monatlich ein Eibläschen (Follikel) im Eierstock, in dem die Eizelle heranreift. Beim Eisprung platzt der maximal zwei bis drei Zentimeter grosse Follikel und spült die Eizelle heraus. Wenn kein Eisprung stattfindet, kann der Follikel erhalten bleiben und über die Grösse von drei Zentimetern hinauswachen. Weiter gibt es nichtfunktionelle Zysten. Das sind Zysten, die sich unabhängig von der eigentlichen Funktion des Eileiters entwickeln. Sie gehören zu den gutartigen Eierstocktumoren.

Neben den Follikelzysten gibt es weitere funktionelle Zystenarten. Zu den häufigsten gehören: Corpus-luteum- und Luteinzysten sowie das polyzystische Ovarial- oder Ovarsyndrom (Polycystic Ovary Syndrome, PCOS). So entstehen sie: Corpus-luteum-Zysten (Gelbkörperzysten): Nach dem Eisprung wandelt sich der Follikel in den Gelbkörper (Corpus luteum) um. Dieser bildet die Hormone Östrogen und Progesteron. Erlebt die Eizelle eine Befruchtung, bleibt der Gelbkörper in den ersten Monaten der Schwangerschaft erhalten. Wird die Eizelle nicht befruchtet, baut der Körper den Gelbkörper ab. Das führt zur Menstruationsblutung. Allerdings kommt es vor, dass er sich stattdessen durch Einblutung vergrössert und eine Gelbkörperzyste bildet. Von einer Einblutung spricht man, wenn das Blut nicht aus dem Körper, sondern zum Beispiel in ein Organ oder Gewebe fliesst.

CONTRA-SCHMERZ

_

®

400

hilft

bei Kopfweh Zahn- und Rückenschmerzen Dr. Wild & Co. AG, 4132 Muttenz www.wild-pharma.com

Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.


DROGISTENSTERN 9/14

Gebärmuttergrund Gebärmutterhöhle

Eileiter

Eierstock ohne Zyste

Eierstock mit Zyste Eierstockeigenband Fransentrichter Gebärmutterenge

Gebärmutterkörper

Gebärmutterhals

liche Aktivität. Betroffene müssen sofort ins Spital und möglicherweise operiert werden.

Muttermund

Wann eine Operation?

Eierstockzysten sind meistens gutartig, je nach Grösse können sie aber starke Schmerzen verursachen. Platzt eine Zyste, muss der Notarzt her. Scheide

_ Luteinzysten: Luteinzysten entstehen aus dem Gelbkörper (Corpus luteum) und treten häufig als Nebenwirkungen bei Unfruchtbarkeitstherapien auf. Durch die Gabe von bestimmten Hormonen soll die Reifung von Eizellen im Eierstock angeregt werden. Polyzystische Ovarien: Manche Frauen produzieren überdurchschnittlich stark männliche Hormone. Dadurch wachsen gleich mehrere Follikel in beiden Eierstöcken heran und entwickeln sich dann bis zu einem gewissen Grad. Danach sind die polyzystischen Ovarien im Reifungsprozess blockiert. Frauen mit polyzystischen Ovarien weisen auch oft eine Insulinresistenz oder im Verlauf sogar einen Diabetes mellitus Typ II auf.

_

Geplatzt! Und jetzt?

Tag für Tag Schmerzen Nicht gefährlich heisst nicht beschwerdelos. Es kann vorkommen, dass grosse Zysten auf die nebenliegenden Organe drücken. Betroffene spüren dann vielleicht starke, periodenähnliche UnterbauchV V

Gutartige funktionelle Zysten werden in der Regel nicht grösser als drei bis fünf Zentimeter. Dem Wachstum der nicht-

funktionellen Zysten sind aber keine Grenzen gesetzt: «Ovarien können den ganzen Bauchraum ausfüllen, sodass die Patientin dann aussieht, als sei sie hochschwanger», weiss der Gynäkologe. Meistens würden sie aber vorher platzen. «Einige Frauen spüren gar nichts, die Mehrheit aber hat starke Schmerzen.» Wer leidet, sollte sich untersuchen lassen. Denn es könnte sein, dass durch das Platzen gefährliche innere Blutungen entstanden sind. «Aber das kommt selten vor», ergänzt Dedes. Gefährlicher ist die sogenannte Stieldrehung. Hier dreht sich die Zyste um die eigene Achse. Sie kann dabei die Blutgefässe, die die Eierstöcke versorgen, verdrehen. «Das verursacht akute, sehr starke Unterbauchschmerzen», erklärt der Frauenarzt. Ausgelöst wird eine Stieldrehung oft durch Sport oder starke körper-

Nicht immer sind funktionelle Zysten schmerzhaft. Und nicht immer müssen sie entfernt werden. In jedem Fall sollte ein Facharzt darüber entscheiden. Deshalb sind alljährliche Kontrollbesuche beim Frauenarzt wichtig. Der Gynäkologe oder die Gynäkologin klärt ab, ob der Tumor bös- oder gutartig ist. Ist das Zystengewebe bösartig, handelt es sich um Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom). Dieser muss operativ entfernt werden. «Frauen mit Brustkrebsgenen und diejenigen über 50 haben ein höheres Risiko als jüngere Frauen», sagt Dedes. Grund: Bei Frauen, die die Wechseljahre hinter sich haben, handelt es sich bei den neu entstandenen Zysten nicht mehr um funktionelle Arten. Dies, weil die Eierstöcke nicht mehr aktiv sind. Deshalb werden diese Zysten operiert. Anders ist das bei Frauen vor der Abänderung. Hier gilt: Ist die Zyste gutartig, sollte die Patientin zwei bis drei Monatsblutungen abwarten. Denn häufig verschwindet die Zyste von alleine wieder. Wächst sie allerdings weiter, muss sich die Betroffene chirurgisch behandeln lassen.

_ 25


26 _ DROGISTENSTERN 9/14

schmerzen, haben Schmierblutungen oder die Periode bleibt ganz aus. Auch Rückenschmerzen, Schmerzen beim Stuhlgang oder Sex sind möglich. Dagegen gibt es auf schulmedizinischer Ebene keine medikamentöse Therapie. «Doch wenn eine Frau immer wieder an schmerzhaften funktionellen Zysten leidet, so kann sie diesen mit einer entsprechenden Antibabypille vorbeugen», rät der Experte.

Homöopathie hilft Hilfe bei immer wiederkehrenden schmerzhaften Zysten bietet die Homöopathie. Peter Schertenleib, Homöopath und eidg. dipl. Drogist aus Bern, empfiehlt hier eine Konstitutionstherapie: «Dabei gilt es herauszufinden, was hinter der Zyste steckt.» Die Konstitutionstherapie startet mit einer ausführlichen Anamnese. Das heisst, der Homöopath geht auf Ursachensuche. Dabei spielen die Familiengeschichte, Symptome, andere Krankheiten und Medikamenteneinnahme eine Rolle. Aber auch der Lebensstil, darunter Ernährung, Schlafgewohnheiten und Aktivitäten, ist zentral. Eine solche Fallaufnahme dauert bis zu zweieinhalb Stunden. «Das klingt sehr aufwendig, ist aber nötig, um für die betreffende Person das entsprechende homöopathische Mittel zu fi nden.

Denn allein für Zysten gibt es 65 verschiedene Arzneimittel», sagt Peter Schertenleib. Ein paar wichtige Mittel bei Zysten sind: Apis (das Gift der Honigbiene): Die Betroffene hat brennende und stechende Bauchschmerzen und fühlt sich gebläht. Bei Hitze nehmen die Beschwerden zu. Berührungen und Druck in der Bauchregion empfindet die Patientin als unerträglich. Aurum (Gold): Die Zystengeplagte ist möglicherweise unfruchtbar und leidet an starken Depressionen. Zudem nehmen die Beschwerden bei kalten Temperaturen und nachts zu. Graphites (Grafit): Die Periode kommt mit Verspätung, spärlich oder sehr unregelmässig. Der Unterleib fühlt sich schwer an, und die Frau hat keine Lust auf Geschlechtsverkehr. Die Schmerzen nehmen ab, sobald frau draussen spazieren geht oder warme Getränke konsumiert. Schlecht bekommt ihr Bettwärme oder Zugluft. Rhus toxicodendron (Giftsumach): Wenn es in der Schamregion juckt. Die Menstruation ist stärker als sonst, kommt früher oder dauert länger als gewöhnlich. Trockenes Wetter, Ausdauertraining wie Joggen und auch Wärme lindern Schmerzen. Nasskaltes Wetter und Inaktivität dagegen verstärken sie.

_

_

_

_

_ Silicea (Kieselerde): Verwendung bei Abszessen, also Ansammlungen von Eiter in einem neu gebildeten Gewebshohlraum. Wärme und Massagen helfen gegen diverse Schmerzen. Kälte dagegen macht alles noch schlimmer. Zysten vorbeugen kann man laut Peter Schertenleib nicht. Denn homöopathische Mittel werden nur auf allfällige Symptome verschrieben. Bei ersten Anzeichen von Zysten sollten Sie für eine Diagnose den Gynäkologen konsultieren. Der Besuch beim Homöopathen ist Schritt Nummer zwei. Text: Vanessa Naef / Illustration: fotolia.com

Definition: Tumor Tumor bedeutet wörtlich übersetzt Schwellung. Mit dem Begriff Tumor können im Allgemeinen Entzündungen, Geschwülste, Ödeme oder Zysten gemeint sein. Zysten sind Hohlräume im Gewebe, die mit Flüssigkeit gefüllt sind.

Interessante Angebote Geschichte auf dem Ballenberg

Ferien in Obwalden

Die Ausstellung im ersten Stock der Drogerie (Handwerkerhaus, Herzogenbuchsee) erzählt die Geschichte der Naturheilkunde und deren Stellenwert für die Drogerie: Wie Kräuterpfarrer Künzle und Dr. Alfred Vogel hatten die Drogisten stets ein umfassendes Wissen über Drogen, Kräuter und Pflanzenheilkunde.

Das Kurhaus am Sarnersee mit Hotelcharakter bietet eine einmalig erholsame Atmosphäre. Die malerische Zentralschweizer Landschaft ist der ideale Ort, um Erholung zu finden und zur ersehnten Ruhe zu kommen.

* Anzeige

www.kurhaus-am-sarnersee.ch

www.ballenberg.ch

*Auf dieser Seite stellen Inserenten Produkte aus ihrem Angebot vor. Der Inhalt dieser Texte liegt ausserhalb der redaktionellen Verantwortung.


DROGISTENSTERN 9/14

Schönheit mit Heilkräften Die Passionsblume ist zur Arzneipflanze 2011 gekürt worden. Zu Recht, denn sie sorgt für starke Nerven und ruhige Momente. Die Medizinmänner der Indianer haben die Kraft der Passionsblume schon lange als Herz- und Nervenmittel verwendet. Durch Seefahrer, die aus der Neuen Welt zurückkamen, findet die Passionsblume den Weg nach Europa. Der heilkundige Mönch und Botaniker Pater Ferrari interessierte sich für die fremde Wunderpflanze. Um sie besser beobachten zu können, setzte er sie deshalb bei sich im Garten ein. Nicht weniger als sieben Jahre Geduld brauchten er und seine Schüler, bis die Schlingenpflanze endlich Blüten trug. Ihr Aussehen verglich er mit den Marterwerkzeugen Christi. Die drei Narben stellen die Nägel dar, der Fadenkranz die Dornenkrone, der gestielte Fruchtknoten den Kelch, die fünf Staubbeutel die Wundmale, die Laubblätter die Lanze und die Ranken die Geisseln. Kein Wunder also, dass die Namensgebung auf das Christentum zurückführt.

Wohltat für die Nerven Die Passionsblume wurde nicht ohne Grund zur Arzneipflanze des Jahres 2011 gekürt. Durch ihre Vielfalt an Inhaltsstoffen verhilft die Pflanze zu starken Nerven und ruhigen Momenten. Sie nimmt Spannungen und Unsicherheiten, lässt uns wieder zu uns selbst finden. Nebeneffekte dabei sind das Nachlassen

von Spannungskopfschmerzen sowie Druckgefühlen im Herzbereich. So hat sich die Passionsblume als bewährtes Tagessedativum ausgezeichnet. Ohne müde zu machen, bringt sie eine gewisse Ruhe in unser Handeln und lässt uns den Alltag ausgeglichener angehen. Reizbarkeit, Ängstlichkeit und Nervosität vergehen. Angewendet wird das Kraut der Passionsblume. Kombiniert mit weiteren Pflanzen mit ähnlichem Wirkungsspektrum gibt es gute Phytoarzneimittel auf dem Markt, häufig in Tablettenform. Daneben werden spagyrische Mischungen sowie Einzelpräparate wie beispielsweise Urtinkturen angewendet. Sie werden auch stärker eingestuft. Zudem kann in Kombination mit anderen Pflanzen individuell eine Teemischung hergestellt werden, von der mehrmals am Tag eine Tasse getrunken wird. Der Tee ist eine Begleittherapie, um die Wirkung zu verstärken.

Steckbrief Name deutsch:

Passionsblume

Name lateinisch:

Passiflora incarnata

Kommt ursprünglich aus:

Nord-, Mittel- und Südeuropa

Wächst in:

tropischen bis subtropischen Gegenden

Wirkt:

spasmolytisch (entkrampfend), sedativ (beruhigend)

Hilft bei:

Unruhe, Nervosität, Angst- und Spannungszuständen, Ein- und Durchschlafschwierigkeiten, Reizbarkeit, depressiven Verstimmungen, Wetterfühligkeit

Keine Suchtgefahr Trotz beruhigender und ausgleichender Wirkung ist keine Abhängigkeit zu beobachten. Die Passionsblume hilft dem Körper, wieder in die richtige Bahn zurückzufinden, sie zwingt ihn aber nicht. Das ist der Grund, wieso Präparate mit Passionsblume ohne schlechtes Gewissen auch über längere Zeit eingesetzt werden können. Bleiben Sie trotzdem aufmerksam! Unruhe und Angstzustände sollten nicht zum Dauerzustand werden. Geben Sie der Naturheilkunde eine Chance, aber verpassen Sie es nicht, Rat bei einem Arzt zu suchen. Präparate aus Passionsblumenkraut können übrigens von Jung bis Alt eingesetzt werden. Besonders die spagyrische Essenz ist ein bewährtes Kindermittel. Es fördert die normale Entwicklung, sei es im Vorschulalter oder auch später. Text: Nicole Blatter / Foto: botanikfoto.com

_ 27


28 _ DROGISTENSTERN 9/14

Harte Schale, reicher Kern Diese Frage ist wahrlich keine Knacknuss: Was ist der perfekte Snack für zwischendurch? Genau. Nüsse. Lange galten Nüsse als Dickmacher. Als reine Kalorien, die wir so nebenbei als Knabberei einwerfen. Alles Quatsch. Nüsse sind sogar sehr gesund. Sie halten Sorge zu Herz und Gefässen, helfen der Verdauung auf die Sprünge, senken den Cholesterinspiegel, wirken positiv auf Gehirn und Nervensystem, helfen gegen Konzentrationsschwäche, Entzündungen, Bluthochdruck und stärken das Immunsystem. Kurz: Nüsse sind einfach spitze.

Nüsse essen – länger leben Die schlechte Nachricht zuerst: Nüsse sind Fett- und Kalorienbomben. Ihr Fettgehalt liegt zwischen satten 50 und 75 Prozent. Die gute Nachricht folgt jedoch sogleich: Nussfett ist richtig, richtig gesund. Die meisten Nüsse enthalten überwiegend ungesättigte Fettsäuren. Diese sind unverzichtbarer Baustoff für Zellen und Nerven. Und es wird noch besser. Zwei aktuelle Langzeitstudien aus den USA beweisen: Dank der ungesättigten Fette können Nüsse die Gefahr verringern, an Herzerkrankungen oder Krebs zu sterben. Die Forscher des Dana-Farber Cancer Institutes in Boston hatten 76 500 Frauen und 42 500 Männer ab 1980 respektive 1986 alle zwei bis vier Jahre nach ihrer Ernährung, ihrem Lebensstil und ihrer Gesundheit befragt. Bis Ende 2010 starben über 16 000 weibliche und 11 000 männliche Teilnehmer. Der Nusskonsum stand dabei in umgekehrtem Verhältnis zum Sterberisiko. Vereinfacht gesagt: Wer Nüsse isst, scheint länger zu leben. Doch nicht nur das Fett in der Nuss ist gesund. Nüsse haben ausgesprochen viel Eiweiss (10 bis 20 Prozent). Viele Nüsse wie Mandeln, Hasel- oder Baumnüsse enthalten sogar alle für den Menschen lebensnotwendigen Aminosäuren (Bausteine der Proteine). Schliesslich sind Nüsse gute Lieferanten verschiedenster Vitamine und Mineralstoffe. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt, täglich 20 bis 30 Gramm ungesalzene Nüsse zu essen.

Vorsicht: Schimmel und Allergien Da Nüsse so viel Fett enthalten, werden sie schnell ranzig. Vor allem, wenn sie an der Wärme gelagert werden. Aus serdem werden sie rasch schimmlig, sichtbar oder unsichtbar. Das ist gefährlich, weil aus dem Schimmel sogenannte Aflatoxine entstehen. Diese Giftstoffe können Krebs verursachen. Ganze oder ungeschälte Nüsse können Sie bis zu sechs Monate lagern, geriebene oder gehackte sowie geschälte Nüsse sollten Sie rasch verbrauchen. Am längsten halten sie, wenn Sie sie einfrieren. Ein weiterer Nachteil ist die Nussallergie. Sie gehört zu den aggressivsten Formen der Nahrungsmittelallergien. Die Nussproteine können einen rapiden Blutdruckabfall verursachen, aber auch Schwellungen der Atemwegsschleimhäute oder einen lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock.

Cashewnüsse

Mandeln

Es gibt süsse und bittere Mandeln. Bittermandeln sind giftig. Durch Erhitzen wird das giftige Amygdalin aber zerstört. Mandeln haben besonders viele Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe). Ausserdem enthalten sie reichlich Vitamin E und Magnesium. Dank der ungesättigten Fettsäuren sind Mandeln gut gegen hohe Cholesterinwerte, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt. Und Mandeln wirken als Prebiotika, versorgen also die Darmbakterien mit hochwertiger Nahrung und garantieren so eine gesunde Darmflora. Mandeln können einer Gewichtszunahme vorbeugen: Sie sättigen zwar gut, jedoch wird die Energie vom Körper nicht vollständig aufgenommen. Ausserdem nehmen Mandeln den Appetit auf Kohlenhydrate.

Paranüsse

Im Vergleich zu anderen Nüssen sind Cashewkerne relativ energiearm. Ausserdem haben sie viel Eiweiss, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin E sowie Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Eisen, Phosphor und Spurenelemente wie Selen, Zink, Kupfer, Mangan, Jod und Fluor. Dank der ungesättigten Fettsäuren beugen Cashewkerne Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, senken den Blutfettspiegel und schützen vor Arterienverkalkung. Ausserdem stärken sie das Immun- und Nervensystem und steigern die Denkleistung. Es besteht auch eine gewisse antidepressive Wirkung.

Die Paranuss ist die grösste natürliche Selenquelle, eine Handvoll der Nüsse enthält 576 Prozent der empfohlenen täglichen Selenmenge. Zudem hat die Paranuss viel Phosphor, Kalium, Magnesium, Zink, Kalzium und Eisen. Selen ist ein effektives Antioxidans. Solche chemischen Verbindungen schützen die roten Blutkörperchen und können Zellschäden verhindern. Phosphor und Kalzium helfen, Zähne und Knochen zu


DROGISTENSTERN 9/14

stärken. Zink schliesslich stimuliert das Immunsystem und beeinflusst Stoffwechselvorgänge.

Walnüsse/Baumnüsse

Walnüsse zählen zu den nährstoffreichsten Lebensmitteln, jedoch weisen die in der Nuss enthaltenen Fettsäuren eine optimale Zusammensetzung auf. Walnüsse sind sehr gute Eiweissquellen. Ausserdem liefern sie Vitamin E, die Aminosäure L-Arginin und Vitamine der B-Gruppe sowie Folsäure. Baumnüsse enthalten viel Magnesium, Kalium und Kalzium sowie Fluor und enthalten die Spurenelemente Selen, Kupfer und Zink. Die ungesättigten Fettsäuren helfen, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Das L-Arginin sorgt für eine intakte Gefässinnenwand. Studien zeigen, dass Walnüsse Entzündungen lindern. Ausserdem können sie Typ-2-Diabetes vorbeugen und erhöhten Blutdruck senken.

Pistazien

Femisoy

®

Pekannüsse

Erdnüsse

Frisch geerntete Erdnüsse schmecken sehr bitter, darum werden sie immer geröstet, auch die in der Schale. Ihr Fettgehalt ist etwas niedriger und ihr Ballaststoffgehalt etwas höher als der anderer Nüsse. Mit rund 25 Gramm haben Erdnüsse den höchsten Eiweissgehalt aller Nüsse. Sie enthalten viel B-Vitamine, Vitamin E, Folsäure und Zink sowie Kalium und Magnesium. Erdnüsse können dank ihrer guten Fettzusammensetzung einen erhöhten Cholesterinspiegel senken. Sie unterstützen damit die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs, schützen vor Gallensteinen und stärken das Herz.

Kokosnüsse Neben der Paranuss gehört die Pekannuss zu den energiereichsten Nüssen, sie hat aber einen hohen Anteil der gesunden einfach ungesättigten Fettsäuren. Ausserdem hat die Nuss die Mineralstoffe Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen. Die Pekannuss ist reich an Eiweiss und enthält viel Vitamin E und Provitamin A. Dank der gesunden Fettsäuren kann die Pekannuss Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Vitamin B1 spielt für ein funktionierendes Nervensystem eine wichtige Rolle. Ein Vitamin-B1-Mangel äussert sich in Konzentrationsschwäche und Müdigkeit. Vitamin E hilft gegen Arteriosklerose, Vitamin A schützt Augen und Schleimhäute. Schliesslich verbessern Pekanüsse das Immunsystem.

Kokosnüsse sind reich an Fett. Entsprechend viele Kalorien hat das Fruchtfleisch. Ausserdem haben sie viel Kalium, Kupfer, Eisen, Magnesium, Vitamine der B-Gruppe, Folsäure, Zink und Phosphor sowie Ballaststoffe. Auch das Kokoswasser enthält viele Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidanzien, Aminosäuren, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe. V V

Pistazien haben viel Eiweiss und von allen Nüssen den höchsten Gehalt an Phytosterolen. Diese sind Bestandteile von Zellmembranen und können unter

anderem Entzündungsreaktionen unterbinden. Pistazien enthalten eine grosse Menge an B-Vitaminen und Mineralstoffen wie Kalium, Phosphor und Magnesium. Ausserdem sind sie eine gute Quelle für Spurenelemente wie Kupfer und Mangan. Das günstige Fettsäureverhältnis der Pistazie kann vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Pistazien sind eine gute Quelle für Phosphor, was Knochen und Zähne stärkt. Übrigens: Geschlossene Pastinazien sollten Sie nicht essen. Sie zeugen von keiner guten Qualität, denn die Nüsse sind noch nicht reif.

_ 29

Lebensqualität in den Wechseljahren! Nahrungsergänzung mit Isoflavonen aus Soja und Rotklee. Täglich 2 x 1 Tablette. Inhalt: 120 Tabletten

.– gerie / 6 n i e ro h Gutsc utscheins in IhrerFr.D6.– günstiger. www.preiselvit.ch

Wechseljahre

G um dieses 20 Tabletten 1 Abgabe Gegen e erhalten Sie ... k .............. Apothe ren Fr. 6.– .............. .. .. .. .. .. .. a ............ Sie sp ........... .............. .............. .............. .. e m a .............. rn .. o .. .. /V .. .. e l. Nam ........Te .............. .............. .. .. .. .. .. .. Ort......


30 _ DROGISTENSTERN 9/14

Kokosfett war lange als ungesund verpönt. Doch Studien haben gezeigt: Es kann den Fettstoffwechsel trotz der gesättigten Fettsäuren positiv beeinflussen. Kokoswasser hilft gegen Austrocknung. Studien zeigen, dass Kokoswasser wirksam die Auflösung von Nierensteinen unterstützt. Ausserdem wirkt es blutdrucksenkend.

Marroni

Haselnüsse

Esskastanien enthalten im Vergleich zu anderen Nussarten wenig Fett und sind eher kalorienarm. Zusätzlich haben sie viel Vitamin C, B-Vitamine, Magnesium und Phosphor. Kastanien enthalten besonders viele lebenswichtige Aminosäuren und sehr viel Kalium. Dank Vitamin B und Phosphor helfen Marroni gegen geistige und körperliche Erschöpfung. Die Kombination von Kalzium und Phosphor stärkt Knochen und Zähne. Marroni helfen bei Krampfadern und Venenproblemen. Zudem machen Edelkastanien das Blut flüssiger, stärken die Venenwände und beugen gegen Entzündungen in den Venen vor.

Haselnüsse haben besonders viele Ballaststoffe und ein günstiges Verhältnis von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Sie enthalten Vitamin E und Vitamine der B-Gruppe und haben den höchsten Gehalt an Biotin aller Nüsse. Auch Magnesium, Phosphor, Kalium, Eisen und Kalzium, die Spurenelemente Zink und Kupfer sowie sekundäre Pflanzenstoffe sind enthalten. Dank ihrer Ballaststoffe sind Haselnüsse gut für die Verdauung. Biotin stärkt die Fingernägel und verschönert die Haut. Haselnüsse sollen günstig auf die Blutbildung und das Immunsystem wirken. Sie helfen auch, einen erhöhten Cholesterinspiegel zu senken sowie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes zu mindern.

Dienstag 11.45 Uhr

Mehr Wissen: Von Nüssen allein können Sie nicht leben. Alles über gesundes Essen finden Sie auf vitagate.ch.

Macadamianüsse sind die Spitzenreiter beim Fettgehalt (73 Prozent) unter den

Montag (f ) 9.40 Uhr Basel, Bern, Zürich

Dienstag 14.15 Uhr

Text: Bettina Epper / Fotos: Flavia Trachsel

Macadamianüsse

Freitag 9.45 Uhr

Montag (d) 9.30 Uhr

Nüssen. Ihr Fett ist aber sehr gesund, denn es enthält zu 80 Prozent einfach ungesättigte Fettsäuren. Ausserdem haben Macadamianüsse sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine wie B1 und B2 sowie Niacin (Vitamin B3). Ungesättigte Fettsäuren und Phytosterole, die ebenfalls in der Nuss vorkommen, wirken positiv auf den Cholesterinspiegel, dadurch wird das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert. Phytosterole sind natürliche Bestandteile pflanzlicher Fette und Öle und ähneln in ihrer chemischen Struktur dem Cholesterin. Sie hemmen die Cholesterinaufnahme.

Dienstag 13.20 Uhr

Dienstag 10.45 Uhr

Dienstag 10.15 Uhr

Montag 13.20 Uhr

Mittwoch 9.45 Uhr

Dienstag 10.15 Uhr

Dienstag 11.20 Uhr

…und jederzeit zum Nachhören, Downloaden und Weiterempfehlen. www.vitagate.ch/radio

Scannen Sie den Code mit einem QR-Reader.

GESUNDHEIT, DIE IM SEPTEMBER INS

OHR GEHT

Auf Sendung ab 1. September

› Eisenmangel macht schlapp Auf Sendung ab 8. September

› Nanomaterial: Es ist überall Auf Sendung ab 15. September

› Beisst der Storch das Baby... Auf Sendung ab 22. September

› Täglich frisch im Gesicht Partner: Die wöchentlichen Gesundheitssendungen werden präsentiert von der Online-Krankenkasse KPT und dem Schweizerischen Drogistenverband.


DROGISTENSTERN 9/14

Guter Rat rund um die Uhr Sie haben eine Frage rund um Gesundheit, Selbstmedikation und Prävention? Die qualifizierten Expertinnen und Experten von vitagate.ch beantworten Ihre Fragen persönlich, prompt und kostenlos. Im Drogistenstern veröffentlichen wir eine Auswahl der aktuellen Fragen und Antworten. Ich bin 54 und habe noch regelmässig Periodenblutungen. Ich mache mir Gedanken, wie ich verhüten soll. Nun habe ich von Wild Yam Tabletten gehört, die gegen Wechseljahrbeschwerden helfen sollen. Höher dosiert soll das Präparat verhütend wirken. Stimmt das?

Ich muss regelmässig Kortison einnehmen. Beim letzten Mal habe ich innerhalb von drei Monaten 20 Kilo zugenommen. Deshalb möchte ich bei der nächsten Einnahme auf Süssigkeiten verzichten, viel trinken und mich mit frischem Gemüse, Fisch, wenig Fleisch und mit viel Vollkorn ernähren. Was können Sie mir ansonsten raten?

Meine Tochter ist zwei Monate alt. Ab 17 Uhr schreit sie nur noch, bis 22 Uhr. Sie verkrampft sich sehr. Ich glaube, sie hat Koliken. Welches Schüssler-Salz kann ich ihr geben, und wie viel?

Peter Eberhart, dipl. Drogist und Dozent für Dr. Schüssler Therapien Wolfgang Kallabis ist Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe Wolfgang Kallabis: Mit dem Beginn der Wechseljahre werden Periodenblutungen und Eisprünge unregelmässiger. In Ihrem Alter ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sehr niedrig, sie kann allerdings nicht ausgeschlossen werden. Erst wenn Sie während mindestens zwölf Monaten keine Blutung mehr hatten, können Sie davon ausgehen, dass der Eisprung ausbleibt. Das Kondom, die Spirale oder die Sterilisation von einem Partner sind gängige Verhütungsmethoden. Wild Yam ist kein zugelassenes Medikament, sondern gilt als Nahrungsergänzungsmittel. Die wilde Yamswurzel enthält in grossen Mengen Diosgenin, ein sogenanntes Phytoöstrogen, und wird häufig als natürliche Quelle für Östrogen angepriesen. Es wird in der Pflanzenheilkunde bei Periodenschmerzen, Übelkeit, Entzündungen oder Wechseljahrbeschwerden eingesetzt. Wissenschaftliche Studien konnten aber nur eine geringe Wirkung insbesondere bei Wechseljahrbeschwerden nachweisen. Als sicheres Verhütungsmittel kann die Wurzel deshalb nicht bezeichnet werden.

Denise Egli, Drogistin EFZ und Vitalstofftherapeutin Denise Egli: Bei der Einnahme von Kortison ist die Gewichtszunahme grundsätzlich eine unangenehme Nebenwirkung. All die Ernährungsmassnahmen, die Sie sich vorgenommen haben, sind sicher sinnvoll und wirken einer Gewichtszunahme entgegen. Ich würde Ihnen ausserdem zu moderater Bewegung an der frischen Luft raten. Weiter empfehle ich Ihnen, einen Stoffwechsel- oder Frühjahrskur-Tee einzunehmen (0,5 bis 1 Liter pro Tag), damit Ihre Entgiftungsorgane besser arbeiten. Somit wird die Ausscheidung des Kortisons verbessert. Denken Sie auch an eine ausreichende Kalziumversorgung, beispielsweise in Form von Brausetabletten, da Kortison dem Körper Kalzium raubt.

Peter Eberhart: Ich empfehle Ihnen den Gang zum Kinderarzt. Wenn Sie dies schon gemacht haben und der Arzt nichts dagegen hat, so sind die Schüssler-Salze Nr. 2 und evtl. Nr. 7 hilfreich. Ich würde am Morgen und Abend je eine halbe Tablette Nr. 2 zerdrücken und in die Backen legen, und am Abend eine halbe Tablette Nr. 7 dazu.

Noch Fragen? Stellen Sie unseren Experten Ihre Fragen. Unsere Fachpersonen finden Sie unter www.vitagate.ch/ de/expertenrat/uebersicht, oder fotografieren Sie mit ihrem Smartphone den QR-Code. Ihre Fragen werden anonymisiert veröffentlicht. Der Service ist kostenlos.

_ 31


32 _ DROGISTENSTERN 9/14

Bürste einstellen und in Kreisen sanft über das Gesicht fahren. So reinigen Sie Poren gründlich und entfernen abgestorbene Hautschüppchen.

Streicheleinheiten aus der Steckdose Gesichtsbehandlungen mit elektrischen Bürsten gehörten bislang zum Repertoire von Kosmetikerinnen. Dabei können Sie sich ganz einfach auch zu Hause Streicheleinheiten beim Reinigen gönnen. Gesichtsbürsten sind aus der kosmetischen Behandlung zur Reinigung der Haut kaum mehr wegzudenken. Die motorisierte Variante der manuellen Gesichtsbürsten wird auch hierzulande immer begehrter: Elektrische Gesichtsbürsten erbringen gleich gute Ergebnisse wie herkömmliche, sind aber bequemer und schneller in der Anwendung. Elektrische Gesichtsbürsten schätzt Carmela Ramundo, Geschäftsführerin der Leonessa AG Bella Vita Aca-

demy in Oberarth, als «eine interessante Erweiterung und Ergänzung des klassischen Reinigungsangebots mit kosmetischen Produkten».

Unterschiedliche Modelle In der Regel bestehen die elektrischen Bürsten aus einem Griff mit einem beweglichen Bürstenaufsatz. Ähnlich den elektrischen Zahnbürsten bewegt sich der Aufsatz je nach Modell unterschiedlich

über die Haut: Es gibt Geräte, deren Aufsätze rotieren. Andere Gerätetypen kombinieren diese Bewegung mit einer Vibration. Im Gegensatz zu den anderen Modellen schwingt der Bürstenaufsatz einer Schallbürste mehrere Hundert Mal pro Sekunde hin und her. Bei den meisten Modellen sind mehrere Aufsätze mit dabei, diese unterscheiden sich durch die Härte der Bürsten. So können elektrische Gesichtsbürsten zu verschiedenen Zwe-


DROGISTENSTERN 9/14

cken verwendet werden: Ein weicher Aufsatz bietet sich für die Gesichtsreinigung an, während das etwas härtere Pendant für ein Peeling geeignet ist. Carmela Ramundo setzt die elektrischen Bürsten auch zur intensiven Einschleusung von Wirkstoffen in die Haut ein. Auch hierfür bieten die Hersteller spezielle Aufsätze an. Zu guter Letzt lässt sich auch die Geschwindigkeit für eine sanfte bis tiefe Reinigung einstellen. Zusammen mit den unterschiedlichen Aufsätzen kann eine elektrische Gesichtsbürste also gezielt auf die Bedürfnisse der Haut eingehen.

ze ergibt sich ein milder Peelingeffekt. Dieser fördert die Durchblutung der Haut, sie fühlt sich weich und frisch an. Durch eine starke Verhornung können auf der Haut verdickte Zonen mit grossen Hautporen entstehen. «Hierfür eignen sich die Gesichtsbürsten am besten», so Carmela Ramundo. Bei dünner Haut mit Hautrötungen rät sie hingegen vom Einsatz elektrischer Gesichtsbürsten ab. Elektrische Bürsten sind übrigens wasserfest, man kann sie also auch unter der Dusche oder in der Badewanne verwenden. Männern verspricht die vorherige Anwendung eine glattere Rasur.

Rosiger und geklärter Teint

Reinigungs- und Pflegetipps

Das Gesicht muss vor Gebrauch der elektrischen Gesichtsbürsten mit Wasser angefeuchtet werden. Ein Hautreinigungsmittel kann entweder auf das Gesicht oder direkt auf den Bürstenaufsatz aufgetragen werden. Nun kann man die Bürste einstellen und in Kreisen sanft über das Gesicht bewegen. Die Haut sollte jedoch nicht übermässig strapaziert werden. Manche Geräte geben ein Warnsignal ab, wenn der Druck auf die Haut zu stark ist, andere stoppen sofort. Damit ausserdem eine Hautzone nicht zu lange behandelt wird, geben die meisten elektrischen Gesichtsbürsten ein Signal ab oder halten kurz an. Ein Zeichen, dass es Zeit ist, zur Reinigung der nächsten Hautzone überzugehen. Die Anwendung elektrischer Gesichtsbürsten reinigt die Haut gründlich und entfernt abgestorbene Hautschüppchen. Durch die Bewegung der Bürstenaufsät-

Die Reinigung und Pflege der Gesichtshaut ist natürlich auch ohne solche Bürsten möglich. Steffi Gloor von der Drogerie Haas in Frauenfeld kennt einige einfache Reinigungs- und Pflegetipps: Das Gesicht sollte man morgens und abends reinigen. «Über die Nacht findet ein Entschlackungsprozess statt. Auch über die Hautporen werden diese Stoffe ausgeschieden.» Eine Gesichtsreinigung am Morgen ist deshalb ebenso wichtig wie am Abend – zur Entfernung von Make-up, Schmutz und anderen Umwelteinflüssen. Viele Reinigungsmittel enthalten Kamille oder Ringelblume, diese beiden Stoffe klären und reinigen mild. Nach der Reinigung neutralisiert ein Gesichtstonic die Haut von allen Waschrückständen und wirkt desinfizierend und antibakteriell. In einem Tonic ist Hamamelis ideal, um den Stoffwechsel zu aktivieren. Danach ist die Haut opti-

_ 33

mal vorbereitet für die Wirkstoffaufnahme einer Gesichtscreme. Ein wöchentliches Peeling entfernt ausserdem abgestorbene Hautzellen und fördert die Zellerneuerung. Denken Sie bei der Pflege auch an Hals und Dekolleté.

Hauttyp und Gesichtspflege Es ist wichtig, dass bei der Gesichtspflege das momentane Hautbild berücksichtigt wird: Bei trockener Haut ist eine milde Reinigung und ein Pflegeprogramm angezeigt, das sie mit genügend Feuchtigkeit versorgt und vor weiterem Austrocknen schützt. Reinigungsmilch ist bei trockener Haut deshalb eine gute Wahl. Eine wöchentliche Gesichtsmaske gibt trockener Haut ebenfalls Feuchtigkeit zurück. Steffi Gloor empfiehlt ausserdem die Einnahme von Leinölkapseln, die trockene Haut von innen her nähren und befeuchten. Die Reinigung mit einem Waschgel belebt und aktiviert hingegen die fettige Haut und reinigt sie porentief. Auch hier hilft eine Gesichtsmaske: «Bei unreiner Haut saugt die Maske überschüssigen Talg auf, verkleinert die Poren und macht die Haut ebenmässig», so werde die Haut bis in die Tiefe gereinigt. Reife Haut hat wiederum andere Ansprüche als junge Haut. Zusätzlich zur täglichen Pflege und Reinigung empfiehlt Steffi Gloor bei reifer Haut ein Serum: «Dieses strafft, mildert Trockenheitsfältchen, reguliert die Feuchtigkeit und stärkt die Hautfunktion.» Text: Carmen Hunkeler / Foto: Flavia Trachsel

In der Nacht regeneriert sich die Haut. Deshalb wirkt eine dem Hauttyp entsprechende Nachtpflege optimal und effizient. Hoch dosierte Wirkstoffe entfalten ihre aufbauende und regenerierende Wirkung tief in der Epidermis. Das Resultat ist eine frische, regenerierte, geschmeidige und gut genährte Haut. Die Produkte sind leicht parfümiert oder ohne Parfum erhältlich. MADE IN SWITZERLAND.

ANTI-AGEING PFLEGE REGENERIERT IN DER NACHT DRINGT TIEF IN DIE HAUT EIN


34 _ DROGISTENSTERN 9/14

Lust bleibt auch im Alter Alte Menschen haben oft weniger Sex als junge, das Bedürfnis danach haben sie aber genauso. Ein Rentner und eine Rentnerin erzählen von ihrem Sexualleben. Als Elsi Sameli* mit 45 Jahren ihren Mann verlor, glaubte sie nicht mehr daran, noch einmal die grosse Liebe zu finden. Umso glücklicher war sie, als sie mit 68 erneut vor den Traualtar trat, mit ihrem Traummann, ihrem Seelenverwandten, wie sie sagt. Elsi Sameli hatte wieder Schmetterlinge im Bauch und das Bedürfnis nach Nähe, nach Zärtlichkeit und Sex.

«Das war die beste Zeit meines Lebens, auch vom sexuellen Empfinden her», erinnert sich die heute 84-Jährgie. Was genau es gewesen sei, ob die Vertrautheit oder die gegenseitige Rücksichtnahme, das kann sie nicht sagen. «Ich war einfach unheimlich glücklich, dass ich mich noch einmal verlieben konnte. Ausserdem haben wir offen über unsere Bedürfnisse ge-

sprochen. Wir wollten uns nah sein, auch körperlich – es war sehr harmonisch und passte einfach», sagt sie. Bis ihr Mann vor fünf Jahren starb, hat Elsi Sameli ihre Sexualität gelebt. «Es gehörte dazu, diese Intimität war für uns bis zuletzt wichtig.» Nun hat die Ostschweizerin aber mit ihrer Sexualität abgeschlossen, sie empfinde nicht mehr das Bedürfnis danach. «Ich


DROGISTENSTERN 9/14

machte er vor acht Jahren. «Dann kam meine Frau in Pflege», erzählt Understahl. Er sei zu ehrlich gewesen, um nebenbei eine Freundin zu haben, das Pflichtgefühl war grösser als das Bedürfnis nach Geschlechtsverkehr. «Das war aber zweifelsohne noch da», sagt er. Heute würde er sich manchmal ärgern, dass er seiner Lust auf körperliche Nähe nicht gefolgt sei. Denn mit der Zeit habe sie abgenommen, heute empfinde er nichts mehr und ist auch überzeugt, dass «es» nicht mehr funktionieren würde. Wenn er sein Sexualleben als junger Mann mit demjenigen im reifen Alter vergleicht, erklärt Understahl, dass er früher natürlich öfter Sex gehabt habe, was er genossen habe. Heute halte er noch ab und zu Händchen mit seiner pflegebedürftigen Frau, das sei aber schon alles.

Körperliche Veränderungen

Von wegen tote Hose im Bett. Auch alte Menschen haben Sex – und wie.

bin erneut eine Partnerschaft eingegangen, wo es auch mal ein Küsschen gibt oder eine Umarmung. Auf mehr möchte ich mich aber nicht einlassen», sagt Sameli. Sie und ihr Partner hätten offen darüber geredet und sich gemeinsam dazu entschieden, die Partnerschaft als eine Art Freundschaft mit Nähe, aber ohne Sex zu leben. «Vielleicht liegt es auch daran, dass ich meinem verstorbenen Mann bis zuletzt sehr nah war. Ich kann mir nicht vorstellen, diese Intimität noch einmal mit jemand anderem zu teilen.»

Unfreiwilliger Verzicht *

Bei dem 86-jährigen Hans Understahl war es kein freiwilliger Verzicht auf das Sexualleben. Seine letzten Erfahrungen

Mit dem Alter verändert sich nicht nur der Körper, sondern auch das sexuelle Bedürfnis. Männer benötigen beispielsweise mehr Stimulation, um eine Erektion zu bekommen. Bei Frauen sind durch die Menopause die vaginalen Schleimhäute trockener, was zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen kann. Deshalb ist es laut Psychologe Thomas Bucher wichtig, dass sich die Partner offen über ihre Wünsche, ihre Erwartungen austauschen können. Bucher hat in einer Studie des Schweizerischen Nationalfonds die Sexualität in der zweiten Lebenshälfte untersucht. Eine Erkenntnis war, dass die sexuelle Aktivität ab 50 zwar abnimmt, wobei der Rückgang bei Frauen ausgeprägter ist als bei Männern. «Ältere Menschen haben aber nach wie vor ein Sexualleben», sagt Bucher. Der Mythos des asexuellen Alters lasse sich in der Realität nicht bestätigen. «Gerade ältere Leute, die in einer Partnerschaft leben, wünschen sich Nähe, Zärtlichkeit und Erotik.» Denn das sexuelle Interesse würde im Alter nicht versiegen. «Wünsche nach Sexualität und erotische Fantasien begleiten die meisten Menschen bis ins hohe Alter», sagt Bucher. Den Grund dafür sieht der Psychologe in der Bedeutung der Sexualität in früheren Jahren. Dies hätten auch andere Studien aufgezeigt. Auch die Selbstbefriedigung bleibt im Alter ein wichtiges Thema. «Wer sich schon in jungen Jahren selber befriedigt hat, tut dies auch im Alter.»

Sprachlosigkeit überwinden Was Thomas Bucher bei den Befragungen ebenfalls aufgefallen ist: eine sexuelle Sprachlosigkeit und die fehlende offene Kommunikation zwischen zwei Partnern. «Ältere Leute sind in einer Generation aufgewachsen, in der man nicht wirklich offen über Sexualität gesprochen hat. Das war ein Tabu», sagt er. Deshalb sei die Hemmschwelle vermutlich höher als bei jüngeren Leuten, die heute in einer Gesellschaft leben, in der Sexualität in Medien ständig thematisiert wird. Eine Sprachlosigkeit beim Thema Sex spürt auch Bettina Ugolini, Leiterin der Beratungsstelle «Leben im Alter» am Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich. «Wenn ältere Leute zu mir in die Beratung kommen, sprechen sie über Gebrechen, über Streitigkeiten in der Partnerschaft, über Veränderungen im Umfeld. Selten aber über die Sexualität», sagt Ugolini. Natürlich würde sie immer dazu raten, Dinge offen anzusprechen, «aber ich respektiere die Grenze, die mir die Leute vorgeben». In tiefer gehenden Gesprächen würde sie aber immer wieder erfahren, dass jene Leute, die bereits früher sexuell aktiv waren, dies bis ins hohe Alter pflegen. «Es liegt auch an der heutigen Gesellschaft, diesbezüglich toleranter zu werden», sagt sie. Oftmals fänden wir zwei ältere Menschen, die am See Hand in Hand spazieren, zwar «härzig». Dass die beiden aber zu Hause im Bett noch miteinander intim sind, können sich die wenigsten vorstellen. «Dabei ist ein erfülltes Sexualleben ein Ursprung von Lebenskraft, es verleiht Vitalität und Energie», sagt Ugolini. Dass immer wieder auch Unsicherheiten aufkämen, zum Beispiel bei älteren Menschen, die sich nach langer Zeit noch einmal auf einen neuen Partner einlassen, kann die Leiterin der Beratungsstelle gut nachvollziehen. «Dann sollte man sich unbedingt die nötige Unterstützung holen und offen über seine Schamgefühle sprechen», sagt sie. Denn auch im Alter könne man die Sexualität noch einmal neu entdecken und lustvoll erleben. *

Namen aus Diskretionsgründen von der Redaktion geändert.

Text: Denise Muchenberger / Foto: Corinne Futterlieb

_ 35


36 _ DROGISTENSTERN 9/14

Eis auflegen macht alles noch schlimmer In Küche und Bad geschehen die meisten Verbrennungen und Verbrühungen. Vor allem Kinder sind betroffen. Passiert ein solcher Unfall, sollten Sie rasch – und vor allem richtig – handeln. Im Märchen «Brüderchen und Schwesterchen» der Gebrüder Grimm setzt die böse Hexe die junge Königin in die Badewanne und heizt derart ein, dass das zarte Geschöpf im siedend heissen Wasser zu verbrühen droht. Verbrühungen kommen nicht nur im Reich der Märchen vor. Jährlich ereignen sich in der Schweiz rund 8000 Unfälle mit sogenannt thermischen Verletzungen. Das sind Verbrennungen und Verbrühungen, aber auch Erfrierungen. Drei Viertel aller Verletzungen gehen auf das Konto der Verbrühungen. Vor allem Kinder sind gefährdet. Typische Verbrühungsunfälle ereignen sich in Bad und Küche. Ein unbeaufsichtigter Herd, ein frisch gebrühter Kaffee oder heisser Wasserdampf in der Wanne stel-

Wie man den Grad der Verbrennung erkennt Die Schwere einer Brandverletzung hängt von der Tiefe der Wunde, dem prozentualen Anteil verbrannter Hautoberfläche und dem verbrannten Körperteil ab.

_ Verbrennungen ersten Grades:

Nur die Oberhaut ist verletzt. Es kommt zu einer Rötung, Schmerz und Schwellung. Es besteht kein Zellschaden, und die Symptome klingen nach rund zwei Tagen ab.

_ Verbrennungen zweiten Grades: Oberhaut und die darunter liegende Lederhaut sind verletzt. Es bilden sich Blasen, die Wunde schmerzt stark, die Heilung dauert einige Wochen.

_ Verbrennungen dritten Grades:

Alle Hautschichten sind betroffen. Zellen und Nervenzellen sterben ab. Die Verletzung kann selbst Blutgefässe, Muskulatur oder Knochen betreffen. Eine chirurgische Behandlung ist erforderlich.

len für den Nachwuchs ein beträchtliches Risiko dar. Die empfindliche Kinderhaut ist fünfmal dünner als Erwachsenenhaut. Entsprechend sind die Verletzungen gravierender: Bei 54 Grad Wassertemperatur hat ein Erwachsener nach 31 Sekunden eine Verbrühung dritten Grades, ein Kleinkind bereits nach zehn Sekunden.

Das Spiel mit dem Feuer Doch so weit sollte es gar nicht erst kommen. Um die Gefahren zu verringern, kann man einen Herdschutz anbringen und die hinteren Platten benutzen. Die Pfannenstiele gehören nach hinten, Tassen mit heissen Getränken ausser Reichweite der Kinder, und so banal es klingen mag: Die Badewassertemperatur sollte vor dem Badeplausch kontrolliert werden, am besten mit einem Thermometer oder dem Ellenbogen. Idealerweise liegt die Temperatur bei 36 bis 37 Grad. Falsch eingestellte Armaturen sind für Menschen jeden Alters gefährlich: Wer nicht schnell genug ausweicht, verbrüht sich schlimmstenfalls am ganzen Körper. Die Faszination für das Feuer ist bei vielen Kindern gross. Sie «zeuseln» gerne, und das nicht nur am 1. August oder an Silvester. Liegen Streichhölzer oder Feuerzeuge herum, können viele Kinder nicht widerstehen: Sie müssen diese einfach ausprobieren und entflammen. Nicht selten kommt es dann zu einer Verbrennung. Auch ein glühender Grill oder ein heisses Bügeleisen verursachen schmerzende Brandverletzungen. Weitere Gefahren bergen entflammbare Substanzen oder Brennstoffe, welche nicht unter Verschluss gehalten werden.

Verbrennung – Verbrühung: die Unterschiede Eine Verbrennung entsteht durch eine thermische Einwirkung von aussen, zum Beispiel durch eine Flamme, und von in-

nen durch einen Elektrounfall. Eine Verbrühung dagegen ist ein Spezialfall einer Verbrennung. Sie entsteht durch die Einwirkung heisser Flüssigkeit oder Dämpfe. Verbrühungen sind tückisch, weil sich die heisse Flüssigkeit sehr schnell auf dem Körper ausbreitet. Sie dehnen sich schneller aus als Verbrennungen. Verbrennungen hingegen begrenzen sich auf den Körperteil, der mit der Hitzequelle in Berührung kommt. Die Art der Hautschäden ist bei Verbrennungen und Verbrühungen vergleichbar. Ihre Schwere hängt ab von der Tiefe und der Grösse der betroffenen Hautfläche. Je mehr und je länger Hitze einwirkt, desto tiefer wird die Gewebezerstörung.

Richtig kühlen Was bei Verbrennungen und Verbrühungen zu tun und zu lassen ist, erklärt Dr. med. Peter Rupp, Facharzt für Innere Medizin, Intensiv- und Notfallmedizin: «Bei Verbrühungen müssen die Kleider schnell entfernt werden, ebenso wie Ringe, Gürtel, Uhren und Schuhe. Denn durch das Anschwellen der verletzten Körperteile kann dies später unmöglich werden.» Bei Verbrennungen gilt das Gleiche, allerdings dürfen nur jene Kleider ausgezogen werden, die nicht mit der Wunde verklebt sind. Verklebte Textilien entfernt der Arzt. «Um Schmerzen zu lindern, sollte im Rahmen der Ersten Hilfe die Verbrennung oder Verbrühung mit circa 20 bis 25 Grad warmem Wasser gekühlt werden», sagt Rupp. Dies gelte aber nur für kleinere Verletzungen. Das heisst, wenn höchstens zehn Prozent der Körperoberfläche betroffen sind. Wer zu kaltes Wasser verwendet oder sogar Eis zum Kühlen auflegt, kann das Gegenteil bewirken: «Die Schwere der Verletzung kann zunehmen, und bei grossflächigen Verbrennungen besteht die Gefahr einer Unterkühlung oder eines Schocks», erklärt Rupp.


DROGISTENSTERN 9/14

Besonders gefährlich seien Verbrennungen im Gesicht. «Möglicherweise hat der Patient Rauch eingeatmet. Dadurch können die Schleimhäute anschwellen und die Atmung behindern.» Verletzte sollten aufrecht hingesetzt werden, bis ein Arzt eintrifft. Dieser muss auch her, wenn der Genitalbereich oder die Gelenke betroffen sind. Laut Rupp ist hier eine Einschränkung der Funktionen zu erwarten, oder es besteht die Gefahr einer Infektion. Generell gilt: Ab Verbrennungen oder Verbrühungen zweiten Grades (siehe Kasten) muss ein Arzt beigezogen werden.

Hilfe aus der Drogerie Kindern, die sich verbrannt oder verbrüht haben, helfen neben Sofortmassnahmen wie richtigem Kühlen beruhigendes Zureden oder Ablenkung, bis der Schmerz nachlässt. Serge Hafen, Geschäftsführer der Dorf-Drogerie Hafen im zürcherischen Bassersdorf, empfiehlt bei leichten Verbrennungen die bewährte Spagyrikspraymischung aus Arnika, Tollkirsche, Ringelblume, Johanniskraut, Teebaum, Thuja und Brennnessel. Dabei wird alle 30 Minuten ein Sprühstoss in den Mund gege-

Hier ist das Spiel mit dem Feuer noch einmal gut gegangen. Wer sich aber grossflächig verbrennt, sollte sofort den Rettungsdienst (Telefonnummer 144) alarmieren.

ben. Wenn die akuten Schmerzen abgeklungen sind, darf man den Spray auf die Rötung aufsprühen. Als Alternative rät der Drogist zur stündlichen Einnahme von homöopathischen Globuli D12. Bei der Mittelwahl unterscheidet er zwischen dem Grad der Verbrennung. Wobei vor allem Verbrennungen zweiten und dritten Grades immer zuerst von einem Arzt begutachtet werden müssen. Begleitend kann eine Selbstmedikation erfolgen. Diese muss aber auf einer professionellen Beratung basieren. Bei einer Verbrennung ersten Grades, wenn die Haut dunkelrot ist, jegliche Bewegung und Berührung den Schmerz verschlimmern und ein leichter Schock besteht, sei auf Arnica zu setzen. «Belladonna hingegen ist angebracht bei hellroter Haut und wenn sich der Schmerz pulsierend und klopfend zeigt», sagt Drogist Serge Hafen. Von einem Kind ist eine derart präzise Schmerzauskunft allerdings schwierig zu bekommen. Bei Verbrennungen zweiten Grades, wenn die Blasen gross, hell und prall gefüllt sind und von stark schmerzendem Brennen begleitet werden, rät Ha-

_

_

fen zur Einnahme von Cantharis. Und zu Apis mellifica bei angeschwollenen Blasen, wenn das Gewebe gerötet ist, der Schmerz stechend, brennend und sich hitzig anfühlt und der Patient die betroffene Stelle dauernd weiterkühlen will. «Allgemein bewährt sich auch ein regelmässig gewechselter Quarkoder Kohlwickel», erklärt Hafen. «Denn er wirkt kühlend, abschwellend, befeuchtend und wohltuend.» Bei gewissen Mitteln ist Vorsicht gefragt. «Salben, Puder, Öl, Fett oder Desinfektionsmittel sind verboten», sagt Arzt Peter Rupp wie auch Drogist Serge Hafen. Denn diese verschlimmern die Verbrennung. Wunden sollten mit nicht haftender Metalline-Folie steril abgedeckt und locker mit einer Mullbinde oder einem Dreieckstuch fixiert werden. Weiter warnen die beiden: «Brandblasen darf man keinesfalls aufstechen. Die Haut bietet einen guten Schutz vor Infektionen.» Hat sich ein Kind verbrennt, sollte zur Sicherheit immer ein Arzt konsultiert werden. Text: Claudia Merki / Foto: Flavia Trachsel

_ 37


38 _ DROGISTENSTERN 9/14

Ausblick Oktober 2014

Die Zahl der Betroffenen steigt. Klimawandel und Feinstaub tragen vermutlich dazu bei.

Kürbisse Mehr als nur Gruselgesichter.

Nichts für trübe Tassen So erkennen Sie gute Qualität und bereiten Tee richtig zu.

Massageöle für jeden Geschmack Streichen, kneten oder klopfen. So massieren Sie richtig mit dem passenden Öl.

Foto: fotolia.com

Foto: Corinne Futterlieb

Foto: pixelio.de

Foto: Flavia Trachsel

Foto: fotolia.com

Heuschnupfen

Schwanger und Lust auf Sport Hören Sie auf Ihren Körper und Fachpersonen.

Impressum 34. Jahrgang

Auflage: 221 605 Exemplare (WEMF-Beglaubigung 12/13), 880 000 Leser (MACH Basic) Herausgeber: Schweizerischer Drogistenverband, Nidaugasse 15, Postfach 3516, 2500 Biel 3, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogistenverband.ch, www.drogerie.ch Geschäftsführung: Martin Bangerter Redaktion: Heinrich Gasser (hrg), Chefredaktion und Leiter Publikumsmedien, h.gasser@drogistenverband.ch; Vanessa Naef (vn), Chefredaktorin Stv., v.naef@drogistenverband.ch; Bettina Epper (epp), b.epper@drogistenverband.ch; Denise Muchenberger (dmu), d.muchenberger@drogistenverband.ch; Ursula Kuntosch (uku), u.kuntosch@drogistenverband.ch Fachliche Beratung: Julia Burgener (Wissenschaftliche Fachstelle SDV); Andrea Ullius (Drogist HF) Fotografinnen: Corinne Futterlieb; Flavia Trachsel Verkauf und Sponsoring: Monika Marti, Leiterin Verkauf, Vertrieb und Sponsoring, m.marti@drogistenverband.ch; Nicolas Bobillier, n.bobillier@drogistenverband.ch; Claudia Graness, Anzeigenadministration, Telefon 032 328 50 51, inserate@drogistenverband.ch Layout: Claudia Luginbühl Abonnemente: Jahresabonnement Fr. 26.– (10 Ausgaben, inkl. MWSt.); Telefon 071 274 36 13, Fax 071 274 36 19, abo@drogistenstern.ch Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen Titelbild: Corinne Futterlieb Bestellen Sie jetzt kostenlos eine Ausgabe des Drogistensterns via E-Mail an info@drogistenverband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.


_ 39

n e d i o h r r o m Hä Jetzt pflanzlich DROGISTENSTERN 9/14

e tom p m Sy

behandeln www.hemoclin.ch

Zur Vorbeugung und Behandlung von Hämorrhoidalleiden.

Biomed AG, 8600 Dübendorf © Biomed AG. All rights reserved.

Abonnieren Sie den Drogistenstern und wählen Sie Ihr Geschenk! Körperpflegeset

Glückscreme

Wohlfühlset

Handpflegeset

Eubos Sensitive. Schonende Reinigung und aktive Pflege für empfindliche Haut. im Wert von Fr. 120.–

Aussergewöhnliche Farfalla Wohlfühlcreme für ein strahlendes Aussehen. Zert. Biokosmetik (NaTrue). im Wert von Fr. 47.80

Eduard Vogt Therme. Geniessen Sie verwöhnende Wellnessmomente zu Hause. im Wert von Fr. 58.–

GOLOY 33 Hand Care Vitalize. Erfreuen auch Sie sich an schönen, gepflegten Händen und Nägeln. im Wert von Fr. 38.–

DROGIST

ENSTERN 9/14

Die Zeitsch

rift aus

Ihrer Droger Eisenmangel ie : Gesichtspfl Schluss mit der Daue ege: Elekt rische Bürst rmüdigkeit Sex: Nicht en nur ein Bedürfnis im Trend der Junge n

DROGISTENSTERN 7–8/14

Die Zeitschrift aus Ihrer

Drogerie

Ihr Kind zu Fuss Schulweg: Am besten geht Jugendliche Pickel: Horror für viele gibt es nicht

Kühle Tees: Bessere Durstlöscher

Gipfelkarte Fronalpstock (Retourticket)

Herrliche Aussicht auf über 10 Schweizer Seen und direkt aufs Rütli. im Wert von Fr. 38.–

Ja, ich bestelle den Drogistenstern im Abonnement. Jahres-Abo à Fr. 26.– (10 Hefte)

2-Jahres-Abo à Fr. 48.– (20 Hefte)

Schnupper-Abo à Fr. 13.– (5 Hefte)

Preisbasis 2014 (inkl. MWSt.)

Bei Bestellung des Jahres- oder 2-Jahres-Abos erhalte ich nach Bezahlung der Rechnung folgendes Geschenk (nur 1x ankreuzen) Entdeck e Kraft d n Sie die er Vitalp ilze Lieber strahlen Schützen Sie sich vor der

Geschenk Körperpflegeset Geschenk Handpflegeset

Geschenk Glückscreme Geschenk Wohlfühlset Geschenk Gipfelkarte Fronalpstock

Sonne

als erröten

Name, Vorname Strasse, Nr. PLZ, Wohnort Telefon

Talon einsenden an: Swissprinters AG Fürstenlandstrasse 122, Postfach 1815 CH-9001 St.Gallen Telefon +41 71 274 36 13 Fax +41 71 274 36 19

E-Mail

Die Bestellung wird wirksam ab der nächsterreichbaren Ausgabe. Nach Ablauf des gelösten Abonnements kann ich dieses jederzeit kündigen. Dieses Angebot gilt nur in der Schweiz und solange Vorrat reicht.

Name,Vorname

Geburtsdatum Bezahlung erfolgt per Rechnung an obenstehende Adresse.

Ich bin damit einverstanden, dass mich der Schweizerische Drogistenverband künftig per E-Mail, Post oder Telefon über interessante Vorteilsangebote informiert (jederzeit widerruflich).

Datum

Unterschrift

Strasse, Nr. PLZ, Wohnort

DS9/14

Bei Geschenk-Abo. Zeitschrift geht an:


Mit einem

www.kpt.ch

den Papierkrieg beenden.

Die führende Online-Krankenkasse mit persönlicher Beratung. Auf Ihrem Online-Kundendossier haben Sie Zugriff auf alle Dokumente. Rund um die Uhr und von überall auf der Welt. Dazu profitieren Sie von tiefen Prämien und einem ausgezeichneten Kundenservice. Jetzt Offerte anfordern über kpt.ch oder Tel. 058 310 98 88.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.