Den Rücken stärken – Übungen zur Vorsorge und Therapie bei Wirbelsäulenbeschwerden

Das Wirbelsäulenprogramm – Vorsorge und Therapie von Wirbelsäulenbeschwerden Das auf dieser CD zusammengestellte Übungsprogramm dient zur Vermeidung und Bekämpfung von Beschwerden der Wirbelsäule bzw. des Rückens.

Es ist auch für Menschen gedacht, die keinerlei Erfahrung mit Qigong oder ähnlichen energetischen Methoden haben. Daher wurden einfach auszuführende Übungen mit hoher Wirksamkeit ausgewählt.

Ein daoistischer Spruch lautet: „Alles was gut ist im Kosmos, ist einfach!“ Dennoch erfordert das Üben Ausdauer und Präzision. Die Entfaltung der Wirkungen dauert ein wenig und Sie benötigen sicherlich etwas Geduld, doch dann erweisen sich die Übungen als wahrer Schatz und ein Segen für Ihre Gesundheit.

Die meisten Übungen werden sitzend auf einem Stuhl oder Hocker ausgeführt, eine kann sogar liegend praktiziert werden. So sind sie auch für Menschen mit

erheblichen Problemen oder Einschränkungen durchführbar.

Da die Wirbelsäule Verbindungen zu allen anderen Organen, Gelenken und Knochen hat, werden Sie die Auswirkungen der Übungen weit über Ihren physischen Rücken hinaus wahrnehmen.

Auch psychologisch-emotionale Probleme wie z.B. Ängste, Frust oder Traurigkeit werden durch die tägliche Übungspraxis positiv beeinflusst.

Sie werden ausgeglichener und ruhiger und können Stress besser abwehren.

Im Chinesischen heißt es, dass die Wirbelsäule die Verbindung des Menschen zum Himmel ist. Das bedeutet, dass wir mehr über unsere Aufgaben auf dieser Erde und unsere Bestimmung darin erfahren können. Oder einfach ausgedrückt: Wir können glücklichere Menschen werden, voll von Güte, Mitgefühl und Weisheit.

Dieses Programm soll Ihnen zu Schmerzlinderung, allgemein besserer Gesundheit und mehr Lebensfreude verhelfen. Dazu sollte die CD mindesten 1 x täglich, bei

chronischen oder schweren Erkrankungen 2 x täglich praktiziert werden.

Wenn Sie bedenken, wie viele Stunden, Tage und Wochen Sie Ihre Krankheit bisher schon gekostet hat (Arztbesuche, Therapien, versäumte schöne Stunden), erscheint Ihnen dieser Zeitaufwand nicht mehr so hoch.

Nehmen Sie sich die Zeit – Sie wissen ja wofür!

Das Programm sollte zunächst ca. 1 Jahr lang praktiziert werden. Sinnvoll sind zwischendurch Korrekturen bei einem Qigonglehrer. Nach dieser Zeit werden Sie nicht mehr aufs Üben verzichten wollen.

Zu Beginn können durchaus eine zeitlang Schmerzen, (Ver-) Spannungen oder Ähnliches auftauchen – keine Angst, das sind Zeichen der Fortschritte, die Sie durchs Üben machen! Üben Sie entspannt und aufmerksam weiter, ohne es zu übertreiben. Zu schnelles Vorgehen führt zu Nichts, das können Sie mir nach 20 Jahren Erfahrungen auf diesem Gebiet glauben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nun bei den Übungen viel Erfolg und viel Freude.

Joachim Stuhlmacher

Dieses Übungsprogramm zur Stärkung der Wirbelsäule ist auch für Menschen ohne Qigong-Erfahrung geeignet.

Die Übungen werden im Sitzen bzw. Liegen ausgeführt, können also auch bei starken Rückenproblemen durchgeführt werden.

Durch regelmäßiges Üben erreichen Sie Schmerzlinderung, entspanntere Rückenmuskeln, gesundere Organ – also eine ganz allgemein bessere Vitalität und: mehr Lebensfreude!

1.Übung: Wiegendes Meer Diese erste, sehr alte Übung dient der Stärkung, Kräftigung und Flexibilisierung der „Himmelssäule“. Als solche wird die Wirbelsäule in der chinesischen Sicht betrachtet. Natürlich dient sie der Verbindung aller Körperteile des Menschen, aber insbesondere und zu allererst unserer Verbindung zum Himmel, zum Dao, zum Kosmos, zum Lieben Gott - nennen Sie es wie Sie wollen!

Sitzend führen wir, äußerlich fast unsichtbar, kleine Kreisbewegungen der Wirbelsäule aus. Von links nach vorn, von vorn nach rechts, von rechts nach hinten und von hinten nach links. Die Bewegung wird im Inneren der Wirbelsäule, im Inneren des Kreuzbeines eingeleitet (durch den Geist) und setzt sich Wirbel für Wirbel durch alle Wirbel bis in den Kopf (Halswirbel) hinein fort.

Dieses „Führen“ der Bewegung durch den Geist ist extrem wichtig und soll deshalb auch nicht übertrieben, sondern ganz entspannt und sanft in Gang gesetzt werden.

Sie setzen einen geistigen Impuls, dann wird der Geist wieder ruhig. Falls Sie merken, dass Sie mit den Gedanken abschweifen, setzen Sie den Impuls neu und werden anschließend wieder ruhig im Geist. Keine Eile, kein Wollen, kein Krampf.

Sachte fühlen und denken Sie ins Innere der Wirbelsäule.

Die Wirkung der Übung entsteht durch die Verbindung zu unserer Wirbelsäule und durch diese dann zum Kosmos.

Wir empfangen den Segen des Himmels. Bei entsprechender täglicher Praxis und ein wenig Geduld werden Sie es schnell spüren.

Nochmals der Hinweis: Zu Beginn können durchaus Schmerz, Spannungsgefühle, Kälte, Übelkeit, Schwindel, Kreislaufstörungen und andere Dinge auftreten. Dies ist Ausdruck des Heilungsprozesses und also durchaus positiv. Verlieren Sie nicht die Lust und vor Allem nicht den Glauben an sich und das Universum!

2. Übung: Strahlende Kraft für die Nieren Die 2.Übung unserer CD wird im Sitzen ausgeführt.

Wir setzen uns auf einen Stuhl oder Hocker, möglichst ohne uns anzulehnen. Wenn dies nicht die ganze Zeit machbar ist, so wechseln Sie zwischendurch die Position oder lehnen sich mit dem gesamten Rücken an. Die Wirbelsäule ist aufrecht, das Kinn sanft nach unten, hinten

gezogen (fast ohne körperliche Bewegung) und der Scheitelpunkt (Baihui) des Kopfes und die Ohrenspitzen werden ebenfalls sanft nach oben gezogen. Durch diese sehr feinen Körper-Korrekturen wird der Nacken geöffnet, die Schultern entspannt und der Kopf wird klarer.

Die Füße stehen parallel in schulterbreite am Boden, die Zehen greifen ein paar Mal sachte in den Boden und lösen sich wieder. Die Knie stehen etwa über den großen Zehen.

Bauch und Hüftgelenke sind entspannt, geöffnet und gelöst.

Die Hände liegen entspannt, mit nach oben zeigenden Handflächen auf den Oberschenkeln. Nicht zu eng am Körper aber auch nicht zu weit gedehnt abseits des Körpers.

Der Atem fließt sanft und ruhig, weich und geschmeidig.

Keine Stopps, kein pressen oder führen, einfach loslassen und den Atemfluss sich selbst überlassen.

Die Augen sind geschlossen, der Geist ist wach, aber sehr still und ruhig. Auftauchende Gedanken lassen wir vorüberziehen. Die Aufmerksamkeit sammelt sich im Unteren Dantian, etwas unterhalb des Nabels ins Körperinnere gelegen. Die Aufmerksamkeit ist niemals

während der Übungen krampfhaft oder angespannt, wir konzentrieren uns nicht, sondern wir weiten unseren Geist eher, sind dennoch immer wieder für einen Moment lang, einen kurzen Impuls lang im entsprechenden Bereich des Körpers.

Unsere innere Einstellung sollte voller Demut und voller Dankbarkeit sein, dass wir selber etwas für uns tun können und uns Hilfe vom Dao erbitten können.

In diesem friedlichen (Qigong-) Zustand beginnen wir die Übung.

Wir stellen uns als erstes vor, in unserem Bauch befinde sich eine etwa Tischtennisball große Kugel, weiß leuchtend. Keine Anstrengung, nur sanfte Impulse des friedlichen Geistes, dann wieder Stille.

Genauso stellen wir uns dann die Nieren, im hinteren, unteren Teil des Rückens vor. Leuchtend weiß, von strahlender Schönheit. Dantian und Nieren voll von sanftem Licht. Und ebenso stellen wir uns die gesamte Wirbelsäule so leuchtend weiß strahlend vor. Vom Steißbein bis zu den Halswirbeln im Kopf. Im Inneren des

Körpers bleiben, ohne Krampf, sehr entspannt im Geist.

Ganz im Gegenteil, der Geist wird immer ruhiger während der Übung.

Das Gemüt bleibt gleichmütig und gelassen. Wir üben ohne Erwartung einfach friedlich bittend und sehen immer wieder vor unserem inneren Auge diese leuchtende Kraft in Dantian, den Nieren und der gesamten Wirbelsäule.

Nach einigen Wochen des Übens werden Sie einen gewissen Rhythmus in der Vorstellung und der Erfahrbarkeit dieser Vorstellung spüren. Wie das Ein- und Ausatmen. Lassen Sie sich auf diesen Rhythmus ein und werden Sie immer entspannter in Körper, Atmung, Emotionen, Geist und Seele.

Abgeschlossen wird die Übung, in dem wir die Aufmerksamkeit langsam herausnehmen, das Leuchten weniger werden lassen und uns sammeln im Unteren Dantian, im Energietank des Körpers. Mit den Händen auf Dantian, Handfläche auf Handrücken und nach einiger Zeit des Sammelns und Verdichtens von Atem, Qi und Geist kehren wir langsam in den Alltag zurück, indem wir ganz zum Schluss sanft die Hände reiben, dann mit den

warmen Händen das Gesicht waschen. Anschließend kämmen wir die Haare kräftig mit den Nägeln über die Kopfhaut, massieren den Nacken und reiben kräftig die Ohren oder wir beginnen mit der folgenden Übung.

Wirkungen der Übung: Stärkung und Flexibilisierung der Wirbelsäule, Kräftigung der Knochen, Angstgefühle werden reduziert, Unterleib stärkend, Weisheit fördernd, Rücken entspannend und so Schmerz lindernd.

3. Übung: „Das Kreuzbein öffnen und kräftigen“ Die Übung wird im Liegen praktiziert. Es ist auch möglich, dies im Sitzen zu üben. Wir liegen flach auf dem Rücken, nur der Kopf vielleicht ein wenig erhöht. Die Fersen berühren einander, die Arme neben dem Körper, die Handflächen zeigen nach oben. Wir werden ruhig, der Atem soll sanft fließen und der Geist sammelt sich im Inneren des Körpers, im Unteren Dantian. Wir entspannen uns tief und die Aufmerksamkeit sammelt sich im Unterbauch, während wir die Hände auf den Unterbauch legen, die Frauen zuerst die rechte Hand, darüber mit der Handfläche auf dem Handrücken die linke Hand. Bei Männern genau umgekehrt.

In unserer sanften Vorstellung stellen wir, quer durch den Unterkörper, eine Verbindung zwischen den Händen und dem Kreuzbein her.

Was in den Händen passiert wird augenblicklich auch auf das Kreuzbein übertragen und passiert dort auch! Jedoch nicht zu stark konzentrieren und die Gedankenkraft anspannen. Sachte und mit einer Leichtigkeit.

Wenn die Verbindung zu spüren ist, beginnen wir mit der Vorstellung, dass die Hände größer werden. Sie dehnen sich einfach aus, werden aufgepumpt. Sobald wir dies in den Händen spüren, überträgt sich dies auf das Kreuzbein.

Das Kreuzbein wird auch größer, wird auch ausgedehnt und aufgepumpt.

Immer wieder aufs Neue, Hände werden größer, Kreuzbein wird größer. Nun verbinden wir das ganze noch mit dem Atem. Beim Einatmen werden die Hände größer, Kreuzbein größer, Ausatmen Hände kleiner, Kreuzbein kleiner. Ein größer, aus kleiner. Die Vorstellung darf durch sanfte Bewegung in den Händen verstärkt werden. Ein Hände und Kreuzbein größer, aus, Hände und Kreuzbein kleiner.

Keine Anspannung, kein Krampf, sondern sanft und entspannt. Je tiefer Sie in den Körper eindringen umso tiefer die Wirkung, aber nicht unter Zwang. Sie über gelassen und ohne Erwartung.

Dies wird einige Zeit praktiziert, wobei der Geist immer mehr zur Ruhe kommt.

Abschluss der Übung ist das Einsammeln in Dantian, im Unterbauch. Sammeln und Verdichten des Qi im Unteren Dantian. Sie können auch mit dieser Übung einschlafen.

Wenn Sie dann aufwachen, praktizieren Sie kurz die Abschlussübung des Sammelns, bevor Sie aufstehen.

Wirkungen: Das Kreuzbein ist der Meisterpunkt der Knochen. Also gibt es eine positive Auswirkung auf sämtliche Knochen und Gelenke. Außerdem werden Blase und Nieren gestärkt. Die Wirbelsäule wird mit Qi durchflutet, der Unterleib vitaler.