Jahresbericht 2024

SCHMECKT VIEL
ANGENEHM WÜRZIG.
Bergader – Käsegenuss aus Alpenmilch.
AUCH IM TAL. SCHMECKT
oben: Blick ins Café, unten: Alpines Museum mit der umgestalteten Fassade.
Vor einem knappen Jahr, im März 2024, konnte das unser grundlegend sanierte und umgebaute Alpine Museum auf der Praterinsel in München der Öffentlichkeit übergeben werden. Mit erheblich vergrößerten Sonderausstellungsräumen, einer Dauerausstellung, der größten alpinen Bibliothek weltweit und dem DAV-Archiv wurden Räume geschaffen, in denen Geschichte und neue Fragestellungen unseren Blick auf die Alpen schärfen.
Die Gestaltung des Hauses, das Café und der wunderbare Garten ermöglichen es außerdem, einfach eine gute Zeit auf der Praterinsel zu verbringen.
Start nach Maß
Das „neue“ Alpine Museum hatte einen guten Start. Die Medien berichteten intensiv, das Haus wird gut besucht und die Ausstellungen werden viel diskutiert. Über 22.000 Besucher*innen kamen zu Ausstellungen, in die Bibliothek oder zu Veranstaltungen, obwohl der Garten noch nicht einmal geöffnet war. „Ein Hoch auf die neue Version des Alpinen Museums und besonders auf die neue Sonderausstellung“, freuten sich zum Beispiel „Julia & Meli“ im Gästebuch am 11.01.2025.
Den eigenen Standpunkt bestimmen
Der Schwerpunkt des ursprünglich 1911 eröffneten Museums liegt heute darauf, die Besucher*innen zu eigenen Standortbestimmungen zu befähigen und in die aktuellen Diskussionsprozesse mit einzubeziehen. Die Dauerausstellung wurde deshalb unter die essenzielle Frage gestellt, was das Besondere an den Bergen ist. Fünf zentrale Bereiche, die sich durch die Geschichte der Bergbegeisterung ziehen und bis heute hochaktuell sind, werden näher beleuchtet und stellen zum Schluss die Frage an die Besucher*innen: „Und wieso gehst du in die Berge?“
In der Ausstellung lkommen eine Vielzahl unterschiedlicher Personen, teils durch von ihnen gestaltete oder genutzte Objekte, teils durch Interviews und Zitate, zu Wort. Dadurch wird ein Blick in die Breite unserer Gesellschaft geboten und Identifikationsmöglichkeiten und Anknüpfungspunkte für die Besucher*innen verschiedener Altersgruppen, unterschiedlicher Geschlechter, verschiedener Herkünfte und Interessen geschaffen.
Mit der Zeit gehen
Brandneu und topaktuell: Die erste Sonderausstellung nach dem Umbau (25.10.2024 bis 30.8.2026) widmet sich den Auswirkungen der globalen Erwärmung auf den Alpenraum und den Bergsport. Auch hier präsentieren wir ein breites Spektrum an Perspektiven. Es kommen zahlreiche Personen und Initiativen aus dem Alpenraum zu Wort, aber auch unterschiedliche Wissenschaftler*innen, wie der Soziologe Jens Beckert, der Wirtschaftswissenschaftler Ottmar Edenhofer und die in Indien gebürtige Biologin Rupa Mukerj. Sie alle sind auf der Suche nach Möglichkeiten zur Begrenzung der Klimaerwärmung.
Führungen, museumspädagogische Angebote und Veranstaltungen begleiten alle inhaltlichen Schwerpunkte. Ferien-Work-
shops für Kinder und ein Repair-Café gehören ebenso dazu wie zum Beispiel die sehr eindrückliche Gedenkveranstaltung zum Ausschluss der jüdisch erachteten Sektion Donauland vor hundert Jahren.
Recherchieren leicht gemacht
Das Alpine Museum ist ein Mehrspartenhaus. Zusätzlich zu den Ausstellungen können die Besucher*innen die Bibliothek und das Archiv des DAV nutzen. Beide sind, entsprechend ihrer Bedeutung, jetzt prominent im Erdgeschoss untergebracht. Die Bibliothek, bereits 1904 gegründet, ist mit 70.000 Büchern und Medien die größte Alpinbibliothek der Welt. Das Archiv bewahrt unter anderem Dokumente zur Geschichte des Alpenvereins, zum Bergsteigen und zur alpinen Landschaft. Einfach einladend!
Anlass für den Umbau war die Erkenntnis, dass das 1996 neu eröffnete Haus im Stadtraum wenig sichtbar war. Seinem Ziel, die Themen des DAV in die Öffentlichkeit zu tragen und breite Gesellschaftsschichten zu einem Besuch anzuregen, erreichte es nicht. Mit einem neuen Raumprogramm, indem das Café, eine gute Verbindung zum Garten und größere Sonderausstellungsräume zentrale Punkte waren, sollte dies geändert werden. Das Architekturbüro Michael Feil, Regensburg, setzte diese Anforderungen hervorragend um. Angelehnt an den Ursprungsbau realisierte es großzügige Säle und Räume, öffnete das Haus mit großen Glastüren zur Stadt und schuf einen einladenden Cafébereich, der durch eine Terrassenanlage nun auf neue Weise mit dem Garten verbunden ist.
Außergewöhnlich war und ist der Garten des Alpinen Museums: sechstausend Quadratmeter mit altem Baumbestand, innenstadtnah, direkt auf einer der Isarinseln gelegen. Die im Garten wiederaufgebaute erste Höllentalangerhütte (1893-94, ursprünglich unterhalb der Zugspitze gelegen), und die ebenfalls im Garten aufgestellte Biwakschachtel vom Jubiläumsgrat sind große Anziehungspunkte. Die Umgestaltung des Gartens schuf die Gelegenheit, ein über dreißig Quadratmeter großes Relief des Alpenbogens aufzustellen, welches der Förderverein mit Unterstützung der Versicherungskammer Bayern und der Landesstelle Nichtstaatliche Museen realisierte. Im Zuge dessen wird die geologische Schausammlung neu aufgestellt, eine Hörführung für die Sammlungen im Garten realisiert sowie ein Alpinum zusammen mit dem Verein zum Schutz der Bergwelt geschaffen.
Philipp Abels, Sportdirektor Sommersport, DAV Leistungssport gGmbH
» Nach einer nervenaufreibenden Qualifikationsphase haben wir mit drei Teilnehmer*innen in Paris die eigenen Erwartungen übertroffen und blicken bereits jetzt mit großer Zuversicht und Vorfreude auf die nächsten Spiele in LA 2028. «
Auch wenn Klettern in Paris 2024 bereits zum zweiten Mal Teil der Olympischen Spiele war, so war es doch in vielerlei Hinsicht eine Premiere: Die Zahl der Disziplinen wurde verdoppelt, der graue Schleier von Corona war verzogen und machte Platz für sehr nahbare Spiele: nah an den Zuschauer*innen, mitten in einer europäischen Großstadt und weitgehend ohne kostenintensive Neubauten.
Auch für den DAV bestätigte sich einmal mehr, dass Olympische Spiele für jede*n eine ganze andere Nummer als Weltcups oder auch Weltmeisterschaften sind. Alles ist zig-fach größer, das Medieninteresse enorm und die Athlet*innen stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit wie sonst nie innerhalb eines Olympiazyklus. Damit einhergehen noch einmal ganz andere Anforderungen an die Sportler*innen hinsichtlich des Umgangs mit Drucksituationen und medialem Interesse. Umso wertvoller war es, dass schlussendlich nach Verhandlungen mit dem DOSB alle drei in die unmittelbare Olympiavorbereitung involvierten Trainer*innen eine Zugangsmöglichkeiten zu den Sportler*innen erhielten, um diese bestmöglich physisch, vor allem aber mental zu unterstützen.
Während für Lucia Dörffel bereits die erfolgreiche Qualifikation ein absoluter Erfolg war, zielten Alexander Megos und Yannick Flohé in Richtung Finaleinzug. Yannick konnte zwar durchweg seine Leistungen abrufen, doch am Ende ging es haarscharf am Finale vorbei. Alexander Megos kostete ein unglücklicher Rutscher in der Lead-Runde den sonst gut machbaren Finalplatz.
Sportlich konnte das DAV Team so letztlich eine solide positive Bilanz ziehen: eine Top-Ten-Platzierung und drei qualifizierte Athlet*innen stellen sicher nicht ganz das vom Trainerteam und den Sportler*innen erhoffte Ergebnis (zwei Finalteilnahmen) dar, sind aber in Anbetracht des Weltklassenieveaus und der Rahmenbedingungen ein durchaus guter Erfolg, auf welchem sich für die Zukunft aufbauen lässt.
Edeltraud Haag-Trumpfheller, Koordinatorin DAV Akademie
» Die DAV Akademie bietet für Ehren- und Hauptamtliche in den Sektionen ein umfangreiches Seminarangebot rund um die Vereinsarbeit. Mit der neuen Buchungsplattform hat sie endlich einen angemessenen Auftritt erhalten! «
Gute Saison trotz Wetterkapriolen
Die Ausbildungssaison 2024 lief gut, allerdings erschwerte viel Schnee in höheren Lagen im Frühsommer die Durchführung der Bergsport-Sommer-Kurse. Auch der massive Wintereinbruch Mitte September verlangte große Flexibilität und einige Standortverlegungen.
Bundesfachtagung Ausbildung
Veranstaltungshighlight des Jahres 2024 war die Bundesfachtagung Ausbildung im September in Nürnberg. Rund 120 Teilnehmende setzten sich mit den Folgen des Klimawandels in den Alpen auseinander und bearbeiteten in Workshops verschiedene Themen rund um die Trainer*innen-Ausbildung und die Angebote in den Sektionen. Ein „Marktplatz“ ermöglichte, an einzelnen Themen-Ständen verschiedenste Fragestellungen zu diskutieren und sich zu vernetzen. Zwei Vorträge mit aktuellen Themen aus der Sicherheitsforschung rundeten die Veranstaltung ab.
Neuigkeiten aus dem Ausbildungsprogramm Äußerst beliebt ist die 2023 eingeführte Ausbildung Trainer*in C Alpinklettern.
Die gestiegenen Anforderungen im Leistungssport erfordern eine Weiterentwicklung der Ausbildung. So wurde der Grundlehrgang Routenbau Leistungssport neu auf den Weg gebracht, auf dem die Lehrgänge Routenbau Leistungssport Lead und Bouldern aufbauen.
Der DAV und die Deutsche Initiative Mountainbike (DIMB) vereinbarten eine Kooperation. Der jeweilige Grundlehrgang MTB wird damit gegenseitig anerkannt.
Die Fortbildungsregelungen wurden nach den coronabedingten Anpassungen in enger Anlehnung an die DOSB-Vorgaben neu festgeschrieben. Für alle Trainer*innen C und B gilt: Empfohlen wird eine Fortbildung nach drei Jahren, Pflicht ist sie nach vier Jahren. Fortbildungspflichtig sind künftig – mit einer Übergangsfrist von drei Jahren – auch Wanderleiter*innen. Damit besteht nun für alle DAV-Lizenzen eine Fortbildungspflicht.
Mittlerweile sind im alpinen Bereich deutlich mehr 3,5-tägige Fortbildungen im Angebot. Ganz im Sinne der CO2-Emissionsreduktion verbessert sich damit das Verhältnis von Anreiseaufwand zu Fortbildungsdauer.
Das neue Webinar „Klimaschutz im DAV – Die klimafreundliche Tour“ für Trainer*innen war sehr gut gebucht und fand großen Anklang.
Der Start der Kursbuchungen für das DAV Ausbildungsprogramm 2025 erfolgte Mitte Oktober. Reibungslos verlief die Anmeldung der (künftigen) Trainer*innen zu allen Kursen mit dem neuen Login auf ausbildung.alpenverein.de.
Bundeslehrteams
2024 gründete sich das elfte DAV-Bundeslehrteam: Für das Lehrteam Bergwandern wurden nach einer Sichtung und Hospitation mehrere UIMLA-Bergwanderführer*innen ausgewählt, die künftig gemeinsam mit dem Lehrteam Bergsteigen die Aus- und Fortbildungen für Wanderleiter*innen leiten.
Erstmals absolvierte 2024 eine Anwärterin ihr Praktikum für die Ausbildung zur Berg- und Skiführerin im Ressort Bildung. Die Lehrteams Bergsteigen, Sportklettern Breitensport und Leistungssport, Bergsport inklusiv, Persönliche Schutzausrüstung (PSA), Familienbergsteigen, MTB, Skilauf und Umweltbildung bildeten sich auf Präsenztreffen in ihren Fachgebieten fort. Darüber hinaus fanden im Dezember vier Workshops zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt (PsG) statt. Die Workshops hatten die Sensibilisierung zu den Themen PsG und Diskriminierung in jeglicher Form zum Ziel, ebenso wie das Durchspielen der Lerneinheit für die Ausbildungskurse mit neuer Präsentation und Gruppenaufgaben. Die Workshops wurden sehr gut angenommen: 57 Mitglieder der Lehrteams Bergsteigen, Sportklettern, MTB, Familie und Skilauf nahmen teil.
Die Qualifizierung der Lehrteams zu Umweltbildung stand ebenfalls auf der Agenda: Auf insgesamt sechs 2,5-tägigen Veranstaltungen erwarben 41 Lehrteammitglieder fachliche und methodische Kompetenzen, um künftig eigenständig Umweltbildung und Natur- und Klimaschutzthemen in die Ausbildungen zu integrieren. Die Maßnahmen führte das Lehrteam Naturschutz durch, das sich 2024 in Lehrteam Umweltbildung umbenannte, um sein verändertes und breiteres Aufgabenfeld besser zum Ausdruck zu bringen.
Darüber hinaus fand im Mai ein Online-Infoabend für alle Bundeslehrteams zur DAV Klimastrategie statt, damit die Lehrteammitglieder auch in diesem Themenbereich gut für ihre Kurseinsätze aufgestellt sind.
Kurse im DAV-Ausbildungsprogramm 575
Teilnehmende 5501
Neulizenzen 2050
Lizenzen gesamt 23.593
DAV Akademie
Die DAV Akademie hat eine neue Heimat: Sie präsentiert sich seit Ende September unter akademie.alpenverein.de ansprechend und übersichtlich. Die Seminare und Tagungen lassen sich nach Themenbereichen filtern. Die Angebote reichen von Vereinsleitung und -verwaltung, Digitalisierung und Datenschutz, Jugend, Bergsport und Ausrüstung, Wandern und Naturerfahrung, Klimaschutz, Natur- und Umweltschutz bis hin zu Hütten/Wege und Kletteranlagen. Die Online-Anmeldung erfolgt für DAV Mitglieder mit dem gleichen Login wie beim DAV Ausbildungsprogramm.
Lernen digital
Das Angebot auf lernen.alpenverein.de wächst weiter. Für die Saison 2024 standen 16 E-Learnings für die verschiedenen Ausbildungsrichtungen zur Verfügung. Neu waren zum Beispiel „Öffentliche Anreise – Wer will der kann!“ und „Normativer Rahmen für Routenbau in künstlichen Kletteranlagen“.
Die Kapitel Skibergsteigen und Bergwandern im Bereich Wissen & Methoden wurden erstmals in die Kursvorbereitung der Ausbildung integriert.
Kommissionen
Die Kommission Bildung tagte im April am Austragungsort der Bundesfachtagung in Nürnberg und im November im Rahmen der Messe Vertical Pro in Friedrichshafen. Schwerpunkt der Kommissionsarbeit war die Bundesfachtagung Ausbildung.
Die Kommission Familienbergsteigen hatte auf ihren beiden Sitzungen unter anderem die Weiterentwicklung der Ausbildung für Familiengruppenleitungen auf der Agenda. Ziel ist es, die Vielfalt der Sektionsgruppen noch besser abzubilden. Darüber hinaus organisierte sie einen Online-Stammtisch für Familiengruppenleitungen. Vier neue Kommissionsmitglieder bereicherten den Austausch sehr engagiert.
Neue Wege in der DAV Ausbildung
Die Arbeitsgruppe Ausbildung auf Landesverbandsebene schloss ihren Arbeitsauftrag 2024 erfolgreich ab und präsentierte einen umfassenden Abschlussbericht, auf dessen Grundlage das Präsidium im September die „Leitplanken für Aus- und Fortbildung auf Landesverbandsebene im DAV“ verabschiedete. Eine einheitliche Verwendung der Ausbildungskonzepte des Bundesverbands und die Durchführung von Kursen mit Personen aus den Bundeslehrteams sind die wichtigsten Voraussetzungen für Landesverbände, um in ihrer Region Aus- und Fortbildungen bis zur Trainer*in-C-Ebene anbieten zu können.
Kommunikation
2024 gingen vier Newsletter DAV Ausbildung an mittlerweile 3355 Abonnent*innen. Über den Bergverlag Rother wurden drei Alpin-Lehrpläne neu aufgelegt:
2 - Klettern – Technik Taktik Psyche
3 - Hochtouren und Eisklettern
6 - Wetter und Orientierung
Dr. Tanja Ganz, Kletteranlagen
» Die Analyse der Energieverbräuche in den DAV Kletterhallen ließ keine eindeutigen Kennzahlen ableiten. Trotzdem bietet die Erhebung den Kletterhallen einen Anhaltswert, wo sie mit ihren Verbräuchen stehen. «
Im November kam die Kletterhallenszene in Friedrichshafen zum DAV Kletterhallentreffen Halls & Walls zusammen, wie schon die letzten Jahre im Rahmen der Vertical Pro, der Messe für Berufe in der Vertikalen. Das bekannte Format von Fachvorträgen und Messe lockte in Summe knapp 2700 Besucher*innen und rund 200 ausstellende Unternehmen aus dreißig Nationen an. Das Fokusthema in den vom DAV organisierten Vorträgen betraf die Künstliche Intelligenz. Im Zentrum standen dabei die Möglichkeiten für den Einsatz von KI: vom KletterhallenMarketing bis hin zum Routenbau.
Die Präsentationen stehen unter www.hallsandwalls.de zum Download zur Verfügung.
Warnsystem für Selbstsicherungsautomaten
In Kooperation mit Clift-Climbing aus Budapest wurde ein audiovisuelles Warnsystem für Selbstsicherungsautomaten entwickelt. Dieses Warnsystem soll ein unbeabsichtigtes ungesichertes Losklettern an Selbstsicherungsautomaten verhindern. Qualifikation für Kletterhallenbetriebsleitungen
Der dritte Durchlauf der Qualifikationsreihe für Kletterhallenbetriebsleitungen startete im April 2024 mit dem Modul Sportbetrieb in München. Es folgten die Module Marketing & Kommunikation im Juli in Augsburg und Technischer Betrieb im November in Kempten. Auch in diesem gut besuchten Jahrgang entwickelte sich wieder ein enges Netzwerk innerhalb der Teilnehmenden.
Energieverbrauch in Kletterhallen
Im Rahmen einer energetischen Bestandserhebung wurden die Verbrauchswerte der DAV-Kletterhallen für Strom, Wasser und Heizenergie im Jahr 2023 abgefragt, ebenso wie die Gebäudekennzahlen und Anlagedetails. Die Auswertung der zurückgemeldeten Daten gestaltete sich aufgrund der sehr unterschiedlichen Größen und Betriebsformen schwierig. Aus den zurückgemeldeten Zahlen konnten keine eindeutigen Abhängigkeiten zu Eintritten, Indoor-Kletterflächen, Bruttorauminhalten oder Nutzungsflächen abgeleitet werden. Trotzdem ist anhand der gesammelten Zahlen jetzt erstmals eine grobe Einschätzung möglich, wo die jeweilige Kletteranlage mit ihren Energieverbräuchen steht.
Roundtable für Medienschaffende
Im Rahmen des Kommunikationsgipfels in München führte der DAV im Oktober Medienschaffende von Kletter- und Boulderhallen zu einem Roundtable zusammen, um untereinander Erfahrungen auszutauschen.
Eröffnungen und Erweiterungen
– Neue Boulderhalle am DAV-Kletterzentrum München Süd
– Grip DAV-Kletterzentrum Göppingen
– DAV-Kletterzentrum Hofer Land - Kletterwache 95111
– DAV-Boulderzentrum Ostalb der Sektion Schwaben
– Erweiterung B12 DAV-Boulderzentrum Tübingen
– Neuer Kletterturm am DAV-Kletterzentrum Traunstein
– DAV-Kletterturm Trostberg
– Neue Boulderhalle DAV-Kletterzentrum Taufkirchen/Vils
– DAV-Kletterturm Sedlitzer Landmarke
– DAV-Landesleistungzentrum Rheinland-Pfalz in Kaiserslautern
– Outdoorwand am DAV-Kletterzentrum Donauwörth
– DAV-Kletter- und Vereinszentrum Wangen
Kletteranlagen 2024
Geförderte Maßnahmen 36
Genehmigtes Investitionsvolumen 13.700.00 € davon
290.000 € Sponsoren und Spenden
1.940.000 € DAV-Darlehen
3.400.000 € Fremddarlehen
2.050.000 € Öffentliche Mittel
Berge in Bewegung
Durch den Klimawandel muss mit veränderten Verhältnissen im alpinen Raum gerechnet werden. Schlüsselstellen und objektive Gefahren können von "alten" Tourenbeschreibungen oder Erfahrungen früherer Begehungen stark abweichen. Manche Routen werden sogar unbegehbar. Altbekannte Gefahren wie Steinschlag erreichen durch auftauenden Permafrost neue Dimensionen. Eine große Veränderung erfahren die Gletschergegenden im Hochgebirge. Der DAV beobachtet und analysiert diese Entwicklungen, steuert der Debatte Erkenntnisse bei und liefert auch praktische Instrumente der Prävention, wie den neuen Bergwander-Check. Mit der Förderung des Mountainbikens im urbanen Raum, um nur ein Beispiel zu nennen, passt sich der DAV den volatilen Gegebenheiten im Gebirge an.
Bergsport für alle
Bergsport und Klettersport für alle: Das ermöglicht der DAV mit seinem A.L.M.-Projekt (Alpen.Leben.Menschen), in dem wieder viele inklusive und integrative Angebote der Sektionen deutschlandweit gefördert wurden.
Die Deutsche Klettermeisterschaft der Schulen fand erneut in Gießen statt. Der Trend zum Indoorklettern ist ungebrochen, insbesondere beim Bouldern. Für Kinder und Jugendlich erarbeiteten wir deshalb eine Boulderempfehlung. Nationale und internationale Netzwerkarbeit
Im Club Arc Alpin, im Bayerischen Kuratorium für Alpine Sicherheit, in der UIAA, DIN und CEN vertritt das Ressort Sportentwicklung den DAV. Besuche beim DOSB, bei Ministerien sowie bei Tagungen und Messen sind weitere Bestandteile der Netzwerkarbeit. Ziel ist dabei immer, den DAV als verlässlichen und hochwertigen Partner im Bergsport zu präsentieren.
Eisschrauben im Fokus
Die DAV-Sicherheitsforschung führte eine Untersuchung zum Ausschmelzverhalten von Eisschrauben im Zentrum für Sicherheit und Ausbildung der Bergwacht Bayern sowie am Schneeferner auf der Zugspitze durch. Dabei wurde der Einfluss durch
Wärme, Strahlung, Material der Schraube und anderer Faktoren auf die Geschwindigkeit des Ausschmelzens untersucht. Es stellte sich heraus, dass direkte Sonneneinstrahlung zu einem schnellen Festigkeitsverlust führen kann und wesentlich problematischer ist als reine Wärme. Das Ausschmelzen aufgrund konstant wirkender Kräfte (Druckschmelze) ist dagegen in der Praxis kein relevantes Problem.
Wege- und Klettersteigbau
Gemeinsam mit externen Expert*innen wurde eine erste Versuchsreihe gestartet, um die Belastungen auf Stahlseile und Felsverankerungen bei Klettersteigen besser abschätzen zu können. Dabei wurden Begehungslasten simuliert und Kräfte und Verformungen bei verschiedenen Ankerausständen gemessen. Ziel ist es, anhand der Ergebnisse Empfehlungen für die richtigen Ankerdimensionen im Wege- und Klettersteigbau zu geben.
Unfälle in Kletterhallen
Bei der Auswertung der Unfälle in deutschen Kletterhallen war 2024 ein Fokus auf Unfälle an Selbstsicherungsautomaten und Unfälle bei Sturztrainings gelegt. Außerdem thematisierten verschiedene Artikel und Vorträge diese Problematik.
Bergwanderchek
Der neue Bergwandercheck auf alpenverein.de ist ein OnlineTool zur Verbesserung der Tourenplanung. Vorgestellt werden Bedrängnissituationen am Berg, kombiniert mit Hintergrundwissen, Ad-Hoc-Maßnahmen und einfachen Faustregeln. Dies hilft, zurückliegende Gefahrenmomente aufzuarbeiten und sich künftig besser vorzubereiten. Der Bergwandercheck basiert auf einer großen Bergwanderstudie der DAV-Sicherheitsforschung, die 2021 dank einer Förderung des Bayerischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit durchgeführt wurde.
Abschluss der Skitourenstudie
Die im Jahr 2019 begonnene zweite Auflage der Skitourenstudie der DAV Sicherheitsforschung fand 2024 ihren Höhepunkt und Abschluss. Der infolge der Studie erhobene Datensatz wurde final ausgewertet und publiziert. Fragestellungen waren dabei unter anderem, ob Lawinenairbags und riskanteres Verhalten im Gelände zusammenhängen oder welche Geländefaktoren dazu führen, dass Gefahrenstellen eher übersehen werden. Hinzu kommt der Vergleich von probabilistischen Methoden (u.a. DAV-Snowcard, Stop or Go).
Die so entstandenen Kooperationen mit der Sporthochschule Köln und dem Planungstool Skitourenguru unterstreichen die Bedeutung der Skitourenstudie über den DAV hinaus. Die Ergebnisse wurden im DAV Mitgliedermagazin Panorama, im Fachmagazin Berg&Steigen, bei den Alpinen Sicherheitsgesprächen des Bayerischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit, bei der Bundesfachtagung Ausbildung (BFTA) in Nürnberg sowie beim International Snow Science Workshop (ISSW) in Tromsö/ Norwegen Endnutzern und der (internationalen) Fachcommunity präsentiert.
Lukas Fritz, DAV Sicherheitsforschung
» Mithilfe von Verhaltensstudien im Feld, wie der Skitourenstudie, können wir das tatsächliche Verhalten von Gruppen im Gelände nachzeichnen, um daraus evidenzbasiert Schlüsse für Präventions- und Ausbildungskonzepte zu ziehen. «
Klettern
Auch wenn die Saison 2024 vor allem im Licht der Olympischen Spiele stand, waren auch weitere Titelwettkämpfe in den jeweiligen Disziplinen und Klassen angesagt:
Während es für das Jugendteam Ende August in China um die Titel der Jugendweltmeister*in ging, fanden im schweizerischen Villars die Europameisterschaften der Senioren sowie der Paraclimber*innen statt.
Im Bereich der Top-Ten Ergebnisse ist hier der achte Rang von Sebastian Halenke (Sektion Schwäbisch Gmünd) im Lead, der zehnte Platz von Elias Arriagada Krüger (AlpinClub Berlin) im Bouldern sowie der siebte Rang von Roxana Wienand (Sektion Darmstadt), ebenfalls im Bouldern, zu nennen.
Im positiven Sinne herausgestochen haben die Speedathlet*innen mit einem vierten Rang (Sebastian Lucke) und einem sechsten Rang (Leander Carmanns) bei den Männern und Rang sieben (Julia Koch) sowie Rang zehn (Franziska Ritter) bei den Frauen. Insgesamt zeigte sich, dass die lange Saison bei fast allen Sportler*innen Spuren hinterlassen hatte und nicht mehr alle in voller Frische an den Start gingen.
Herausragender Sportler bei der Jugend-WM war einmal mehr Yannick Nagel mit Rang 4 im Lead, Rang 2 im Bouldern. Für ebenso große Freude sorgte auch die Bronzemedaille von Anna Apel im Bouldern. Im Speed konnte Nele Thomas mit einem 7. Rang ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielen. Nichtsdestotrotz muss zusammenfassend konstatiert werden, dass die Ergebnisse der JWM hinter den Erwartungen zurück geblieben sind, Die Ursachen hierfür sind sicherlich vielfältig, in jedem Fall aber ein Hinweis, die Arbeit im Nachwuchsbereich weiter zu fokussieren und auszubauen.
Ebenfalls im August fand in Villars bei sehr anspruchsvollen Witterungsbedingungen die Europameisterschaft der Paraclimber statt. Da 2024 keine Weltmeisterschaften ausgetragen wurden, stellte dieser Wettkampf das Saisonhighlight des Paraclimbing-Teams da. Während die Athlet*innen bei der Qualifikation noch mit der Hitze kämpften und stets auf der Suche nach Schatten waren, musste das Finale am Tag darauf aufgrund starken Regens und großer Kälte erst verschoben und anschließend umgeschraubt werden. Große Teile der Wand waren aufgrund der Nässe nicht mehr zu nutzen.
Dass das deutsche Team jedoch auch mit solchen Widrigkeiten umgehen kann und weiterhin zu einem der stärksten Teams gehört, zeigt die Medaillenausbeute: Mit insgesamt sieben Medaillen (zwei goldenen, drei silbernen und zwei bronzenen) war dieser Titelwettkampf mehr als erfolgreich und lässt optimistisch auf den kommenden Paralympics-Zyklus schauen.
Leistungsbergsteigen
Nach der gelungenen Abschlussexpedition der Frauen 2023 in Grönland (siehe Jahresbericht 2023) stand 2024 die Suche nach einem neuen Frauenteam im Fokus. Hier wurde das bereits bei den Männern erfolgreich erprobte Konzept einer aufgeteilten Sichtung umgesetzt: Nachdem eine erste Auswahl im Februar im Allgäu erfolgte, fand der zweite Teil des Sichtungscamps für den neuen Expedkader der Frauen in Mittenwald statt. Während im Allgäu primär Winterthemen auf der Agenda standen, ging es im zweiten Teil vorrangig um die Bereiche Alpinund Sportklettern sowie Sommerbergsteigen. Im Anschluss erfolgten die Nominierungen für den neuen Kader der Frauen (Expedkader Frauen 2024-2026, siehe alpenverein.de).
Der Expedkader der Männer absolvierte 2024 das klassische Ausbildungsjahr mit diversen Maßnahmen in den Ost- und Westalpen.
Auch das Thema Vernetzung spielte 2024 eine große Rolle: Mitte September fand in Cadarese ein internationaler Austausch der verschiedenen Expedkader und deren Äquivalente aus anderen Alpenländern statt. Mit dabei waren auch der Männer- und Frauenkader das DAV. Der Austausch war, insbesondere auch für die Trainer*innen, sehr gewinnbringend und inspirierend.
Ebenso erfolgreich war einen Monat später ein Treffen im Rahmen des Forums Leistungsbergsteigen, welches nach mehreren Jahren im Frankenjura erstmals im Donautal stattfand. Im Zuge dieses Treffens kamen rund dreißig junge Alpinist*innen aus dem Umfeld der Exedkader sowie der Nachwuchscamps zusammen, tauschten sich über Ziele aus und lernten von dem französischen Geologen Ludovico Ravanel die Konsequenzen der Erderwärmung für Alpinisten besser kennen. Natürlich kam bei dem Treffen auch das gemeinsame Klettern nicht zu kurz.
Hermann Gruber, Sportlicher Leiter Skimo » Das Jahr im Skibergsteigen war geprägt von Aufbruch und Weiterentwicklung – sowohl in der Nachwuchsförderung als auch in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2026. Mit Leidenschaft und Teamgeist haben wir gemeinsam die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. «
Skibergsteigen (Skimo)
Das Jahr stand ganz im Zeichen des Umbruchs. International bereiteten sich alle auf die Qualifikationssaison vor. Erklärtes
Ziel aller war, die Chancen einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Milano/Cortina 2026 zu erhöhen. Die ISMF musste hier ihre Strukturen, Wording und Regeln an die vom IOC verwendeten Standards anpassen, was zu intensiven und umfangreichen Änderungen in den Regelwerken, aber auch in den Strukturen führte.
Auf nationaler Ebene wurden durch die Konzeptarbeit die Grundsteine für eine umfängliche leistungssportliche Nachwuchsarbeit gelegt. Da der DOSB die Rahmenrichtlinien des Nachwuchsleistungssports nun anerkennt, ist die Förderfähigkeit für die Landesverbände im Bereich Skimo gegeben. Die bundeseinheitlichen Landeskaderkriterien ermöglichen es, ein ganzheitliches Konzept zur Förderung der Nachwuchsathlet*innen zu erstellen, das einen modernen und hoffentlich für alle Seiten positiven Zugang zum Leistungssport innerhalb des DAV schafft.
Das Stützpunktkonzept unterstreicht diese neue Herangehensweise: Mit Beginn der Olympiasaison wird die Förderung unserer Bundeskaderathlet*innen im neuen Stützpunkt des Bundesverbandes in Berchtesgaden zukunftsweisend aufgestellt. Um die Athlet*innen auch hinsichtlich der Dualen Karriere bestmöglich am Stützpunkt zu unterstützen, ist nun die Integration bei den Eliteschulen des Sports möglich. Ein Antrag auf Integration bei der Bundespolizei innerhalb der Spitzensportförderung wurde außerdem gestellt.
Um Vereine, Sektionen, Trainer*innen und Verbänden bezüglich der Sportart und der Ausbildung von Athlet*innen besser informieren zu können, wurde ein Handbuch Skimo erstellt. Es dient als „Rahmentrainingskonzeption light“, bis zur Fertigstellung der Rahmentrainingskonzeption. Hier wurden im Jahresverlauf mit Hilfe der Deutschen Hochschule für Gesindheit und Sport (DHGS) die ersten Studien zur Evaluierung der Sportart und ihrer Belastungsnormative durchgeführt.
Auch sportlich war 2024 ein Übergangsjahr. Durch die Intensivierung der Nachwuchsarbeit und der damit verbundenen Verjüngung der Teams fehlen derzeit absolute Topergebnisse im Weltcup im Seniorenbereich. Herauszuheben ist der vierte Platz im Gesamtweltcup von Tatjana Paller in der Sprintdisziplinwertung.
Ein kontinuierlicher, langfristiger Leistungsaufbau wird in den nächsten Jahren zur Weltklasse führen. Das zeigen auch bereits die herausragenden Ergebnisse beim Jugendweltcup. Vier junge Athlet*innen aus dem Bergsportfachverband Bayern wurden so bereits zu Beginn dieser Saison in die Nationalmannschaft berufen.
Ludwig Gedicke, 2. Vorsitzender der Sektion Dresden und Sprecher der Gemeinschaft Stubaier Höhenwege » Der Wegebau im hochalpinen Gelände wird immer schwieriger und stellt uns vor immer neue Herausforderungen. (…) Wetter- und klimabedingte Ereignisse (…) einerseits und andererseits das Anspruchsdenken und die Vielzahl der Wegnutzer (…) stellen die Verantwortlichen vor schwierige Aufgaben. «
97 Baumaßnahmen Wege
1.433.138 € davon
400.020 € Öffentliche Mittel
234.611 € Eigenmittel und Eigenleistung der Sektionen
798.507 € Beihilfen DAV
127 Baumaßnahmen Hütten*
18.453.481 € davon
3.918.256 € Darlehen DAV 3.383.277 € Öffentliche Mittel
3.875.183 € Eigenmittel und Eigenleistung der Sektionen
7.276.765 € Beihilfen DAV
*Insgesamt 21 bewilligte Baumaßnahmen Hütten > 50.000 € und 106 bewilligte Baumaßnahmen bis 50.000 €
Klimawandel – Folgen für die Alpenvereinswege
Der Klimawandel bringt neue Herausforderungen für die alpine Infrastruktur. Betroffen sind sowohl die Hütten als auch die alpinen Wege. Neben langsamen Prozessen wie Gletscherschwund und tauendem Permafrost, der zu vermehrtem Steinschlag führt, treten auch unvorhersehbare Extremwettereignisse immer häufiger auf.
Der vorzeitige Wintereinbruch in tiefen Lagen Mitte September 2024 führte in vielen alpinen Gebieten zu verheerenden Baumbrüchen. Viele Wege waren nicht begehbar. Die Räumarbeiten werden noch weit ins Jahr 2025 reichen.
Gletscher- und Permafrostrückzug, Schäden nach Starkregen und vermehrter Steinschlag haben gravierende Folgen auf den alpinen Wegeunterhalt. In der Konsequenz mussten 2024 bereits viele Fälle von Wegauflassungen in den alpinen Arbeitsgebieten behandelt werden.
Contwise Infra – Digitale Wegedatenbank
Contwise Infra ist die zentrale Wegeverwaltungsplattform der Alpenvereine. Die Wegedatenbank ermöglicht jeder arbeitsgebietsbesitzenden Sektion eine professionelle Verwaltung der alpinen Infrastruktur. Neben der Inventarisierung der Wege, Beschilderungen und künstlicher Einbauten ist auch die Dokumentation und Beweissicherung möglich. Die klare Abgrenzung von Zuständigkeiten und der rasche Zugang zu Informationen sind weitere Vorteile. Sektionen können Wegeberichte mit einer App erstellen und Schilderbestellungen direkt über die Wegedatenbank erledigen.
Das Dashboard ermöglicht einen tagesaktuellen Überblick.
Bisher arbeiten 132 von 205 arbeitsgebietsbesitzenden Sektionen mit Contwise Infra. Sie verwalten darin rund 5400 Kilometer Wanderwege und etwa 2900 Standorte.
Link zu Contwise Infra Hüttenküche mit Zukunft
In Zusammenarbeit mit dem Alpenverein Südtirol, dem Österreichischen Alpenverein und den Wirtsleuten der Franz-FischerHütte, Evelyn und Tom, entstand der Ratgeber „Hüttenküche mit Zukunft – Potentiale, Knowhow, Ideen und Rezepte“. Der Klimawandel ist auf der Hütte direkt spürbar, der gemeinsame Ratgeber gibt Hüttenwirtsleuten Anregungen, die Hüttenküche ressourcen- und klimaschonender zu betreiben. Zahlreiche praktische Tipps und Ideen helfen, ein klimafreundliches Speisenangebot zu schaffen und motivieren zur Umsetzung auf der Hütte.
Übersichtskarte Alpenvereinshütten
Die Übersichtskarte der Alpenvereinshütten, ein gemeinsames Printprodukt von AVS, ÖAV und DAV der Marke „Alpenvereinshütten“, zeigt alle öffentlich zugänglichen Hütten der alpinen Verbände auf einen Blick. 2024 wurde das Werk komplett überarbeitet. Die DAV Kartografie erstellte ein neues Kartenblatt und die Rückseite der Karte hat ein neues Design bekommen.
Das Online Hütten Reservierungssystem für Alpenvereinshütten, kurz Hut Reservation, ist seit Sommer 2016 im Einsatz. Das System basiert auf dem Reservierungssystem des Schweizer Alpenclubs und ist ein länderübergreifendes Projekt zwischen dem Alpenverein Südtirol, dem DAV, dem Österreichischen Alpenverein und dem Schweizer Alpenclub. 2024 fand mit der Migration des Systems eine komplette Überarbeitung statt, es besitzt nun ein frisches Design, technische Verbesserungen sowie zahlreiche neue Funktionen für Gäste und Hüttenwirtsleute.
Online-Reservierungssystem 2024
teilnehmende Hütten insgesamt 490 davon
AVS 13
ÖAV 88
DAV 150 SAC 201
Andere Verbände (Lizenznehmer) und private Hütten 38
abgewickelte Reservierungen 2024
abgewickelte Reservierungen insgesamt 1.55 Mio
davon rund 46% DAV 726.391
DAV auf der Woche der Umwelt
Der DAV präsentierte im Juni 2024 im Schloss Bellevue erneut seine Aktivitäten auf der Woche der Umwelt unter Schirmherrschaft von Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Als größter Naturschutz- und Bergsportverband setzte der DAV damit wieder Impulse für einen effektiven Klimaschutz in Politik und Gesellschaft. Die Expertise des DAV im Naturschutz ist ebenso gefragt wie die Mitarbeit bei der konstruktiven Entwicklung von naturverträglichen Konzepten im Bergsport. Erfolgsmodell feiert 30-jähriges Jubiläum Skitourengehen zählt nach wie vor zu den Trendsportarten. Seit 30 Jahren setzt sich der DAV mit seiner Kampagne „Natürlich auf Tour“ erfolgreich für einen Einklang zwischen der Freizeitnutzung und dem Erhalt wertvoller Naturräume und dem Erhalt der Lebensräume seltener, störungsempfindlicher Wildtierarten ein. Basierend auf Freiwilligkeit halten sich die Skibergsteiger*innen an die ausgewiesenen naturverträglichen Routen und leisten so Ihren Beitrag zum Naturschutz. Auf Begehung und Befahrung sensibler Lebensräume wird dabei freiwillig verzichtet. Das Konzept ist heute so wichtig wie nie zuvor und stellt sich neuen digitalen Herausforderungen. Ziel der strategischen Weiterentwicklung ist die lückenlose Darstellung der Lenkungskonzepte und der Wald-Wild-Schongebiete in allen digitalen Touren- und Kartenplattformen und der Open Street Map. Seit diesem Jahr gelten die Schongebiete für alle Nutzergruppen im Zeitraum vom 15.12. bis 30.4. unabhängig von der Schneelage.
Link zum Artikel im DAV Magazin
Eine halbe Million Bäume für den Schutzwald Ein weiteres großes Jubiläum feierte die Aktion Schutzwald des DAV in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten und der Bayerischen Forstverwaltung. Seit 1984 engagieren sich jedes Jahr Freiwillige bei der Aufforstung und Pflege des Schutzwaldes. Bis dato leisteten 4700 Freiwillige in 657 Aktionswochen 142.277 Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Sie pflanzten eine halbe Million Bäume, sanierten Wegstrecken von insgesamt fast 300.000 Metern und reparierten 36.000 Meter an Zäunen. Vor allem in Zeiten der spürbaren Auswirkungen des Klimawandels im Alpenraum, unter anderem durch eine Zunahme von Naturgefahren und eine Transformation des Bergwaldes, gewinnt die Aktion weiter an Bedeutung.
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Berge in Bedrängnis
Pläne zur Erweiterung des Kaunertaler Gletscherskigebiets und zum Ausbau des Kraftwerks Kaunertal zeigen es auf: Der Schutz unerschlossener Natur- und Lebensräume in den Alpen ist weiterhin Kernaufgabe der Alpenvereine. Am 13. Juni 2024 appellierte ein einzigartiger Schulterschluss der Alpenvereine aus Österreich, Deutschland und Südtirol, gemeinsam mit zahlreichen weiteren Naturschutzorganisationen und Bürgerbewegungen, für mehr Respekt für den alpinen Raum. Im Rahmen einer Pressekonferenz inmitten der Kaunertaler Bergwelt forderten die Organisationen Ausnahmeregelungen für Neuerschießungen, wie sie im Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramm und im Tiroler Gletscherschutzprogramm zu finden sind, aufzuheben und klare Ausbaugrenzen in Politik und Raumplanung zu etablieren.
Link zur Pressemitteilung
Naturverträglich Klettern an der Badener Wand
An der Badener Wand am Battert bringt der DAV seine Expertise und Kernkompetenz im Bereich naturverträglicher Klettersport ein. 2022 wurde der Felsen aufgrund geringem Bruterfolg der Wanderfalken ganzjährig für den Klettersport gesperrt. Diese Maßnahme hält der DAV für überzogen: Seit Jahrzehnten erfolgreiche Kletterkonzeptionen in diversen deutschen Mittelgebirgen beweisen, dass durch zeitlich begrenzte Sperrungen Klettersport und Naturschutz erfolgreich Hand in Hand gehen und durch den Klettersport keine negativen Auswirkungen auf die Populationen zu verzeichnen sind. Gemeinsam mit anderen Verbänden setzte sich der DAV auch 2024 dafür ein, die ganzjährige Sperrung wieder aufzuheben. Unterstützt durch den Bundesverband, haben der DAV Landesverband Baden-Württemberg, die DAV Sektionen Karlsruhe und Offenburg und die Initiative 100% Battert Klage gegen die Allgemeinverfügung eingereicht – mit noch offenem Ausgang. Förderung von Mountainbike-Anlagen im urbanen Raum Eine vom Präsidium berufene Arbeitsgruppe hat 2024 die Strategie zur Entwicklung des Mountainbikens im urbanen Raum und den Regionen erarbeitet. In der Strategie werden fünf große Handlungsfelder abgebildet, von denen eines die Förderung von Mountainbike-Infrastruktur beinhaltet. Mit den von der Hauptversammlung verabschiedeten Richtlinien ist es für die Sektionen des DAV ab sofort möglich, z. B. Trails und MTB-Anlagen im urbanen Raum und wohnortnah in den Mittelgebirgen vom Bundesverband fördern zu lassen. Durch die neue Strategie kommt auch der Beratung der Sektionen und der Vernetzung im Bereich Mountainbiken eine besonders wichtige Rolle zu.
Zitat von Simon Eisele, Projektleiter „Natürlich auf Tour“
» Das Konzept ist selbst nach 30 Jahren relevant und wird fortwährend neuen Entwicklungen angepasst, damit auch in Zukunft ein Miteinander von Bergsportund Naturschutz möglich ist. «
Der Gepatschferner ist im Visier der Seilbahner: Alpenvereine setzen sich für den Erhalt unerschlossener Naturräume ein
Der Ochsentaler Gletscher im Vorarlberg hat sich im Jahr 2024 um knapp 18m zurück gezogen
Sophia Beck, Mitarbeiterin Emissionsbilanzierung
» Das neue Bilanzierungstool ermöglicht es uns, die Anforderungen von Sektionen noch besser abzubilden und die Ergebnisse übersichtlich und in gut nutzbarer Form zurückspielen zu können. «
Klimaschutz nimmt Fahrt auf
Nach einigen Hürden, die der DAV in der Anfangsphase des Klimaschutzprojektes zu meistern hatte, blickt der DAV 2024 auf zahlreiche Erfolge im Klimaschutz zurück.
Mit dem Bilanzierungstool von Code Gaia steht den Klimaschutzkoordinator*innen seit Juli 2024 wieder eine Plattform zur Verfügung, um ihre Emissionen systematisch und nachvollziehbar zu bilanzieren. Anfang 2025 haben bereits über 200 Sektionen Zugang zum Tool, das ab Mitte des Jahres 2025 auch ohne zusätzliche Registrierung, direkt mit der individuellen DAV360-Kennung zugänglich sein wird. Die Projektgruppe hat außerdem in Zusammenarbeit mit dem Klimaschutz-Team der Bundesgeschäftsstelle eine vereinfachte Variante zur Emissionsbilanzierung entwickelt, die auf den Ergebnissen der detaillierten Erfassung aufbaut und als niedrigschwelliger Einstieg von Sektionen zur Abschätzung ihrer Emissionen genutzt werden kann. Diese Pauschalwerte können erstmals für das Bilanzjahr 2025 verwendet werden. Fest verankert im DAV Der Klimaschutz ist nun noch stärker in der Verbandsstruktur des DAV verankert. Bereits 2023 beschloss die Hauptversammlung, den Klimaschutz als Satzungszweck festzuschreiben. Auf dieser Basis konnte sich der DAV auch stärker öffentlich für den Klimaschutz positionieren. Seit Oktober 2024 ist der DAV beispielsweise Mitglied der Klima-Allianz Deutschland, einem breiten Bündnis für eine effektive und nachhaltige Klimapolitik. Diese Mitgliedschaft ermöglicht es uns, von den politischen Netzwerken zu profitieren und im Bündnis Positionen zu erarbeiten, die wir gezielt in die Bundespolitik einbringen. Um diesen Prozess weiter zu unterstützen, beschloss die Hauptversammlung 2024, dass sich der DAV verstärkt für den Klima- und Naturschutz in Politik und Gesellschaft einsetzt. Dazu sollen im ersten Schritt personelle Ressourcen für politische Kommunikation zu den Themen Natur- und Klimaschutz in der Bundesgeschäftsstelle geschaffen und ein Konzept für die Interessenvertretung erarbeitet werden.
Da die von der Hauptversammlung 2021 berufene Struktur des Klimaschutzprojekts Ende 2024 auslief, wurde sie Anfang des neuen Jahres in den ehrenamtlich besetzten Klimabeirat und damit in die Linienarbeit des Verbands überführt. Mit offiziellem Ende des Projekts wurde der Klimaschutz damit auch strukturell zu einer Kernaufgabe des DAV.
Auf der Bühne der Woche der Umwelt mit Vizepräsident Wolfgang Arnoldt, Mitglied der Bundesjugendleitung Bastian Hilbig, Ressortleiter Naturschutz & Kartografie Steffen Reich sowie Mitgliedern des Präsidialausschuss Natur & Umwelt.
Neue Vereinbarung zwischen ÖAV und DAV DAV und ÖAV unterzeichneten erstmals seit 1969 eine neue Vereinbarung im Bereich Kartographie. Wesentlicher Bestandteil ist die Regelung der Zusammenarbeit bei der Kartenproduktion der analogen Alpenvereinskarten. Zentrale Punkte sind die klare Trennung der Kartenproduktion nach Arbeitsgebieten in Deutschland und Österreich und eine Neuverteilung der verlegerischen Tätigkeiten. Außerdem definiert die neue Vereinbarung ein einheitliches Layout der verschiedenen Kartenserien. Für die Umsetzung dieser neuen Zusammenarbeit ist die ins Leben gerufene Arbeitsgemeinschaft Alpenvereinskartographie zuständig.
Verkauf der Kartographie-Artikel
Der Verkauf der gedruckten Alpenvereinskarten ist weiterhin rückläufig. Dieser Trend begann 2022 und setzt sich seitdem fort. Wahrscheinlich durch Corona ausgelöst, wurden 2020 und 2021 nochmals mehr BY-Karten verkauft als im Vorjahr. Bei allen Karten außerhalb Deutschlands zeichnete sich der Negativtrend hingegen schon seit 2020 ab.
Konkret in Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass im Jahr 2024 insgesamt 34.862 Karten (BY-Serie, AV-Serie und TrekkingSerie) verkauft wurden. Im Vergleich dazu waren es 2023 noch 39.875 Karten.
Aus unserem Gästebuch:
» Tolle Führung, gut gemachtes Museum. «
» Das klare Ambiente des Museums beeindruckt aufs Angenehmste. Eine gelungene Sanierung. «
» Es ist ein super schönes Museum und eine wundertolle Bibliothek. «
Alpines Museum
Im Geschäftsbereich Kultur war das Jahr 2024 geprägt durch die Neueröffnung des Alpinen Museums. Die ersten zwei Monate waren noch von Staub, Lärm und bauliche Abschlussarbeiten überschattet. Trotz Baustelle wurden die Büros ein geräumt, die Eröffnungsfeierlichkeiten und der Normalbetrieb vorbereitet. Parallel wurde das bestehende Team auf gestockt und digitale Haustechnik, aktueller Kassentechnik und Ausstellungssteuerung einstudiert.
Die Eröffnungstage im Anschluss mit hochkarätigen Festredner*innen und fast 3000 Besucher*innen in drei Tagen wurden in den folgenden Wochen davon abgelöst, Museumsalltag und -routinen auszuprobieren, festzulegen und einzuüben. Denn schon standen die nächsten fordernden Aufgaben an: Das Betreuen der Bauarbeiten in den Außenanlagen, die zum Frühjahr 2025 abgeschlossen werden, sowie die Vorbereitungen für die erste Sonderausstellung „Zukunft Alpen. Die Klimaerwärmung“.
In Sachen Öffentlichkeitsarbeit ist die Präsentation des Alpinen Museums mit einer eigenen www.alpenverein.de/museum seit Anfang 2024 ein Highlight. Die neuen Facebook- und Instagram-Accounts verbuchten zum Jahresende 1000 Follower. Gut entwickelte sich das Café, das schnell zu einem wichtigen Bestandteil des Hauses wurde. Das Küchenteam lässt täglich Kuchenduft durchs Haus ziehen – und es ist schwer, an den schönen Räumlichkeiten vorbeizugehen, ohne nicht zumindest einen Kaffee zu trinken.
Die Eröffnungen der neuen Dauerausstellung „Darum Berge“ und der ersten Sonderausstellung „Zukunft Alpen“ im neuen Haus prägten das Jahr. Die Dauerausstellung ging zeitgleich mit der Eröffnung des Hauses einher. Eine kleine Ausstellung über Geschichte und Umbau des Alpinen Museums war bis in den Sommer im zweiten Stockwerk zu sehen. Die Sonderausstellung folgte im Oktober. Dauerausstellung und Sonderausstellung erfreuen sich großer Beliebtheit und erhielten für ihre thematischen Schwerpunkte und Umsetzungsformen sehr viel Zuspruch.
Die Architektur der Dauerausstellung ist ein eigens geschaffenes Gebirge und war damit bereits ein erster Hingucker. Diese Architektur ermöglicht es auch, auf knapp hundert Quadratmetern viele Bergsportobjekte, Fotos und Kunstobjekte zu präsentieren. Das Begleitbuch zur Dauerausstellung erschien zeitgleich zur Eröffnung und beinhaltet viele Informationen, die weit über die Inhalte der Ausstellung hinaus gehen und eine vertiefte Auseinandersetzung mit breiten kulturhistorischen Fragestellungen ermöglichen.
Die Sonderausstellung im zweiten Stock spielt erstmals die neue Ausstellungsfläche vollständig aus und zeigt auf dreihundert Quadratmetern die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf den alpinen Raum.
Museumspädagogik und Veranstaltungen
2024 fanden rund 160 Führungen durch die Dauerausstellung „Darum Berge“ und die Sonderausstellung „Zukunft Alpen. Die Klimaerwärmung“ statt. Öffentliche Highlight-Führungen, Gruppenführungen, interaktive Erlebnisführungen für junge Besucher*innen und Gebärdensprachführungen machten die Inhalte vielen Interessierten noch nahbarer. Darüber hinaus gab es ein vielfältiges Ferienworkshop- und Veranstaltungsprogramm. Unter anderem konnten Kinder und Jugendliche in einer Druckund Buchwerkstatt Zukunftsutopien entwerfen. Auch Lesungen und Diskussionsveranstaltungen wurden wieder aufgenommen.
Eröffnung des Alpinen Museums, März 2024
Führung für Kinder in der Dauerausstellung.
21.893 28.090 18.132
1.718 3.846 4.547
2.211 1.866 540
Alpenrelief im Garten des Alpinen Museums.
Besucher*innen Ausstellungen, Höllentalangerhütte*
Teilnehmer*innen Führungen, Veranstaltungen
Teilnehmer*innen Kinderveranstaltungen
* In 2024 war das Museum nur von März bis Dezember geöffnet. Der Garten mit der Höllentalangerhütte war nicht zugänglich.
Bibliothek
Die erste Jahreshälfte 2024 stand ganz im Zeichen der Wiedereinrichtung der Bibliothek. Die Bestände wurden im Lesesaal aufgestellt und im Magazin neu geordnet. Die Festschriften befinden sich nun in einem externen Depot. Aufgrund des neu installierten Bibliothekssystem WinBiaP bekamen sämtliche Bücher einen Barcode. Für die ebenfalls neue Selbstverbuchungsanlage waren neue Bibliotheksausweise notwendig. Zeitgleich wurden für den Start des regulären Betriebs Minijobber*innen und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen eingestellt, die eingeschult werden mussten.
Archiv
Die Zugangsmöglichkeiten zum Archiv waren durch die Umbaumaßnahmen im ersten Halbjahr noch sehr eingeschränkt. Erst im Juni begann der reguläre Betrieb. Trotzdem stieg die Zahl der Anfragen stark an. Neben Sektionen, Wissenschaftler*innen und Medienvertreter*innen nutzten verstärkt auch wieder Studierende das Rechercheangebot.
Neben der Rückführung des Archivs und der Einrichtung des Regelbetriebs lag der Schwerpunkt der Archivarbeit auf der Aufarbeitung und Digitalisierung von kleineren Beständen, die in den letzten Jahren nicht bearbeitet werden konnten. Zudem wurden Bestände aus dem Ressort Natur und Umwelt und der JDAV digitalisiert und erfasst. Es folgte eine Schulung des Archivteams der DAV-Sektion Freiburg im Breisgau.
Mehrere Nachlässe von Personen, die im 20. Jahrhundert Bergsport- und Alpingeschichte schrieben, kamen als Neuzugänge ins Archiv:
– Unterlagen zum Verleger Rudolf Rother und zu Albert Heizer, einem der Gründerväter des 1950 neu gegründeten Deutschen Alpenvereins.
– Dorotha Reismüller übergab dem Archiv den filmischen Nachlass von Erich Reismüller, einem ehemaligen Bergführer des DAV-Summit Clubs und Teilnehmer an zahlreichen DAV-Expeditionen in den 1960er und 70er Jahren.
– Zahlreiche Gipfel-, Hütten- und Tourenbücher aus dem Gebiet der Allgäuer Alpen von der Ortsgruppe Süd der DAV-Sektion Allgäu-Immenstadt.
Museumssammlung
Seit der Wiedereröffnung des Hauses nahmen die Angebote für die Kunst- und Sachgutsammlung massiv zu. So konnte sie um frühe Objekte aus dem Bereich Naturschutz erweitert werden. Auch in den Bereichen Klimaerwärmung und Bergsport sind Neuzugänge zu verzeichnen. Ein besonderes Highlight ist das Gedenkschild an Emil Taubeles, einem jüdisch erachteten Buchhändler der Sektion Prag. Es wurde 1928 an der Stüdlhütte angebracht.
Fröhliche Rast im Karwendel, um 1920.
Foto: Otto Schobs, Schenkung Lothar Roßner
10.519 10.548 5.204
26.127 22.054
1.127 905 802
In Gedenken an die Sektion Donauland 2024 jährte sich der antisemitische Ausschluss der jüdisch erachteten Sektion Donauland zum hundertsten Mal. Neben verschiedenen Netzwerk- und Austauschtreffen mit Sektionen gab es über das Jahr hinweg diverse Angebote und Aktionen, die die Betroffenen des Ausschlusses in den Vordergrund rückten, zugleich aber auch die Rolle des Alpenvereins und die Positionierung des DAV heute thematisierten.
Gemeinsam mit dem ÖAV wurde die Broschüre „Ausgeschlossen“ grundlegend überarbeitet und neu aufgelegt, der AVS trat als Mitherausgeber auf. Gemeinsam mit ÖAV und AVS wurde außerdem ein Plakat entworfen, das auf die beiden aus dem Alpenverein Ausgeschlossenen, Olga Weil und Rudolf Reif, verweist und eine klare Positionierung gegen Hass, Intoleranz, Antisemitismus und Rassismus sichtbar macht. Sektionen konnten diese Plakate ausdrucken oder sich zuschicken lassen und in Geschäftsstellen, Kletterhallen und Hütten aufhängen.
Gemeinsam mit der DAV-Sektion Berlin, der DAV-Sektion Eichstätt-Neuburg und Vertreter*innen der JDAV wurden rund um die ehemaligen Hütten der Sektion Donauland (Friesenberghaus und Glorer Hütte) Replika alter Wegschilder aufgestellt und mit einer Kennkarte versehen, die auf die Geschichte und die Bedeutung der Wegschilder aufmerksam machen.
Gute Zusammenarbeit mit den Sektionen
Mitgliedern von Sektionen ist es zu verdanken, dass die aktuellen Ausstellungen so gut und vielfältig wurden, wie sie sind. Nicht zuletzt im Kulturnetzwerk verhandelten wir in offenen Runden Inhalte, bekamen Anregungen zu möglichen Exponaten und stellten neue Kontakte her. Die gemeinsam erstellte Ausstellung „Zukunft Alpen. Die Klimaerwärmung“ wird ab Mai 2025 in einer Wanderausstellungsversion auch für Sektionen zur Verfügung stehen.
Mit Hilfe des Netzwerkes fand ein wertvoller Austausch über weitere Aktionen in den Sektionen zu Geschichte und Kultur statt. So sind inzwischen inzwischen zahlreiche Projekte auf Sektionsebene bekannt, die zur Aufarbeitung von Antisemitismus, Nationalsozialismus und ihren Folgen beitragen.
Entleihungen Bibliothek
Recherchen Webopac
Nutzer*innen Archiv
Blick in die Dauerausstellung "Darum Berge".
Förderverein Alpines Museum, Klaus-Jürgen und Evelyn Gran-Stiftung
Auch im Jahr 2024 waren der Förderverein Alpines Museum und die Klaus-Jürgen und Evelyn Gran-Stiftung aktiv. Zur Mitgliederversammlung des Fördervereins kamen rund 45 Teilnehmende im November 2024 in die neuen Räumlichkeiten des umgebauten Museums. Das Alpenrelief auf der Terrasse des Museums konnte nicht zuletzt dank der großzügigen Unterstützung des Fördervereins und der Klaus-Jürgen und Evelyn Gran-Stiftung realisiert werden. Das Alpine Museum bedankt sich insbesondere für eine zweckgebundene, anonyme Einzelspende von 70.000 Euro sowie einen Betrag der Versicherungskammer Bayern. Bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins im November 2024 überreichten Christian Rucker und Ludwig Gedicke für die DAV-Sektion Dresden ein Bild des Künstlers Konrad Henker, das für die Sammlung des Alpinen Museums bestimmt ist. Es wird voraussichtlich ab Oktober 2025 in einer kleinen Ausstellung vorgestellt werden.
Ohne Ehrenamt ginge es nicht!
Seit der Wiedereröffnung des Museums ist das große Engagement der Ehrenamtlichen, die das Team am Counter und in der Bibliothek tatkräftig unterstützen, besonders hervorzuheben. Darunter sind viele Kräfte, die dem Haus schon seit vielen Jahren eng verbunden sind. Nach einigen Anpassungen, hervorgerufen durch den intensiveren Museumsbetrieb und das damit veränderte Anforderungsprofil, sind Ende 2024 achtzehn Ehrenamtliche regelmäßig im Einsatz.
Besucherin in der Sonderausstellung "Zukunft Alpen.
Janina Schirmschar, Referentin Öffentlichkeitsarbeit
» Die Stimmung beim Kommunikationsgipfel war super und voller Energie. Das viele positive Feedback hat mir gezeigt, dass alle viel mitgenommen haben für ihre Arbeit in den Sektionen. «
Crossmediale Kommunikation: die Zukunft
Das Jahr 2024 brachte drei große Events mit sich, zu denen Öffentlichkeitsarbeit in all ihren unterschiedlichen Facetten gefragt war.
Im März öffnete das Alpine Museum nach drei Jahren Umbau endlich wieder für alle Bergkultur-Begeisterten seine Türen. Die in neuem Glanz erstrahlenden Räumlichkeiten, die neue Dauerausstellung „Darum Berge“ sowie die hochkarätig besetzten Veranstaltungen rund um die Wiedereröffnung boten vielfältige Kommunikationsanlässe. Ob Hintergrundartikel in Panorama, Postings und Reels auf den DAV Social Media Kanälen, Interviews auf alpenverein.de oder Pressetexte und Pressekonferenz: Die überwältigenden Besucher*innenzahlen der ersten Monate zeigten den Erfolg der Öffentlichkeitsarbeit und waren ein Paradebeispiel für eine gelungene crossmediale Kommunikation.
Menschen begeistern!
Auch die Olympischen Spiele in Paris im August bewiesen: Die Zukunft der Kommunikation liegt in dem Zusammenklang unterschiedlichster Kommunikationsmaßnahmen. Ob digitale Pressekonferenz, Hintergrundartikel, Experteninterviews, Livestreams oder die intensive Begleitung des außergewöhnlichen Wettkampfs auf den Social Media Kanälen des DAV: Am Ende zählten für den Klettersport nicht nur Medaillen, sondern auch die Menschen, die erreicht wurden – und begeistert. Highlight Kommunikationsgipfel
Im Oktober gab es im Bereich interne Kommunikation bzw. Sektionenkommunikation ein weiteres Veranstaltungshighlight, den Kommunikationsgipfel. Nach der pandemiebedingten digitalen Ausgabe 2021 fand der „KoGi“ am 12. und 13. Oktober 2024 wieder live statt. Es war bereits die fünfte Auflage dieses erfolgreichen Formats für alle Kommunikator*innen und Medienschaffenden aus den DAV Sektionen. Zum ersten Mal fand der Kommunikationsgipfel in der neuen Bundesgeschäftsstelle in München statt. Es kamen rund 90 Teilnehmende aus 66 Sektionen aus ganz Deutschland. Aus der gesamten Bundesgeschäftsstelle waren insgesamt 28 Mitarbeitende beteiligt
und realisierten 1,5 intensive Tage mit einem straffen Programm und doch genügend Pausen zum Netzwerken und für den Austausch. In Keynotes, Vorträgen, Workshops und einem neuen Format, dem Sektionen-Slam mit interessanten Best Cases aus den Reihen der Sektionen, ging es um ein breites Spektrum an Themen, die uns in der heutigen Kommunikationslandschaft bewegen: KI im Sektionsalltag, Bewegtbild in der Social Media Strategie, Ehrenamt und Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederbindung und -gewinnung, Corporate Design, Sponsoring-Konzepte und vieles mehr. Der Kommunikationsgipfel war eine rundum gelungene Veranstaltung – was das positive Feedback der Teilnehmenden bestätigte.
Social Media: immer im Wandel
Die Social Media Welt bleibt gewohnt volatil und die Kanäle des DAV verändern sich entsprechend schnell. Instagram hat sich in den letzten Jahren zum Hauptkanal entwickelt, 2024 konnte der Anteil der dort besonders beliebten Reels gesteigert werden. Dieses Format ermöglicht es, auch einen großen Anteil NichtFollower*innen zu erreichen und damit Menschen, die bisher weniger mit dem DAV in Kontakt sind, für Sicherheit, Naturschutz und Co. zu sensibilisieren.
Allein mit den Instagram-Beiträgen wurden 2024 12,8 Millionen Nutzer*innen erreicht. Während der Instagram-Auftritt auch im vergangenen Jahr weiter wuchs (+40 Prozent), verliert Facebook beim DAV immer mehr an Bedeutung. Trotz steigender Postingzahlen büßte der Account im Vergleich zum Vorjahr rund ein Drittel seiner Reichweite ein (2024: 3,3 Millionen). Bei X (ehemals Twitter) wurde 2024 angesichts der problematischen Entwicklung des Netzwerks ein finaler Schlussstrich gezogen und der DAV-Account gelöscht.
Video: Wachstum und Chancen
Die Videostrategie war 2024 vielseitig und reichweitenstark. Mit den Bergnews wurde ein wöchentliches Newsformat etabliert, das als Reels auf Instagram, als YouTube-Video und Podcast ausgespielt wird – eine plattformübergreifende Umsetzung, die aktuelle Themen direkt zur DAV-Community bringt. Zusätzlich wurden über 30 Reels produziert, teils als eigenständige Inhalte, teils als Auskopplungen aus größeren Drehs.
Ein Highlight war die vierteilige Alpenüberquerung, in der zentrale DAV-Themen wie Bergsportsicherheit, das Begehen von Schneefeldern, Klimawandel, Naturschutz und der Betrieb der Alpenvereinshütten erlebbar gemacht wurden.
Auch bei den fünf Doku-Formaten ging es um spannende Geschichten: In Flensburg ist zu sehen, wie Bergliebe auch an der Ostsee funktioniert. Beim Aufsperren der Neuen Traunsteiner Hütte wurde die enorme ehrenamtliche Leistung dokumentiert und bei 40 Jahren Aktion Schutzwald die Bedeutung des Bergwalds erklärt. Zwei Ranger nahmen das Videoteam mit in den Nationalpark Berchtesgaden und auf der Franz-Senn-Hütte wurden junge Aspirant*innen auf ihrem Weg zum Trainer B Skihochtour begleitet. Die entstandenen Videos erzielten insgesamt fast 1,4 Millionen Aufrufe. Ein starkes Zeichen dafür, dass die DAV- Inhalte die Menschen erreichen und begeistern. alpenvereinaktiv.com: Qualität vor Quantität
Das Projektteam von alpenvereinaktiv.com, das digitale Tourenportal der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol, verbesserte durch technische Änderungen an der Plattform und verstärkte redaktionelle Eingriffe die Qualität des Portals. Erfreulich ist auch die steigende Zahl der Sektionen, die Tourenbeschreibungen pflegen, Hüttendaten bearbeiten oder Wegsperrungen melden.
Im Jahr 2024 stiegen die Zugriffs- und Abonnementzahlen erneut. Die gesteigerte Aufmerksamkeit ist auch das Ergebnis einer stärkeren Bewerbung des Portals – etwa über einen Instagram-Kanal, aber auch über Beiträge in Panorama.
Beliebtestes YouTube Video "Das ist Alpencross" 205.000 Aufrufe
Beliebtestes Reel "Gewitter in den Bergen" 462.787 Aufrufe
alpenvereinaktiv.com Top-Tag 15. August 2024 106.000 Sitzungen
Beliebteste Podcast-Folge „Mein Projekt 4000er“ 12.311 Hörer*innen
Jo Godt, Volontär*in
» Im letzten Jahr haben wir unsere Inhalte ordentlich entstaubt, aussortiert und aufgefrischt. Nach etlichen Besprechungen über Schwerpunkte, Rubriken und einen passenden Medienmix steht jetzt ein crossmediales Magazinkonzept, das unsere Leser*innen hoffentlich genauso begeistern wird wie uns. «
DAV Panorama: Konzeptphase für reduzierte Ausgaben
2024 erschien DAV Panorama zum letzten Mal mit sechs Ausgaben. Der Kostendruck bei gleichzeitig verhaltenem Anzeigengeschäft macht eine Reduzierung auf vier Ausgaben ab 2025 unumgänglich – beschlossen wurde dies auf der Hauptversammlung 2023. Damit einher geht eine konzeptionelle Anpassung und inhaltliche Schärfung des Hefts Richtung Verbandsthemen, die 2024 auf den Weg gebracht wurden. Vier große Sachthemen mit Alpenvereinsbezug, regelmäßige Reportagen zu Sektionstouren und eine neue Rubrik mit Fokus auf die Initiative „Bergsteigerdörfer“ zahlen explizit auf die großen Aufgaben des Alpenvereins ein.
Künftige Erscheinungstermine von DAV Panorama sind: Februar, Mai, August und November. Für die Monate dazwischen hat die Redaktion ein Konzept für einen DAV Magazin Newsletter erstellt, der sich an Mitglieder wie Nichtmitglieder richtet und ab März 2025 achtmal pro Jahr versendet wird. Die Inhalte orientieren sich am Magazin auf alpenverein.de. Mit dem Newsletter können wir die Themen des DAV verteilt über das ganze Jahr kommunizieren, für die Mitgliedschaft werben und die Interaktion mit der Website erhöhen.
Neues Bergwetter auf alpenverein.de
2024 wurde der Relaunch von alpenverein.de finalisiert. Letztes großes Projekt war die Integration des Bergwetters in die neue Plattform. Dabei wurde nicht nur das Design an das Layout der Website angepasst, sondern auch der Aufbau verbessert, die Navigation simpler gestaltet und die Bedienung, insbesondere auf Smartphones, vereinfacht. Die neue Listendarstellung ermöglicht nun einen schnelleren Zugriff auf die Regionen und Stationen. Früher musste man diese entweder mit „spitzen Fingern“ auf der Karte oder umständlich über Drop-Down-Menüs auswählen. Auf mobilen Geräten kann nun bei Bedarf außerdem auf das zeitintensive Laden der Karten verzichtet werden. Stattdessen kann man zwischen den unterschiedlichen Ansichten Karte, Liste oder Text hin- und herschalten. Die wichtigsten Funktionen wurden vergrößert und es gibt keine „versteckten“ Menüs oder Buttons mehr. Daneben wurde die Darstellung der Wetterdaten der Stationen etwas verschlankt, ohne auf wichtige Daten zu verzichten. Auf dem Desktop öffnen sich die Stationsdaten nun in einem Pop-Up-Fenster, so dass man die Region nicht verlassen muss und nach dem Schließen des Fensters schnell auf andere Orte zugreifen kann. Neue Webauftritte für Alpines Museum, JDAV und Jubi Pünktlich zur Neueröffnung des Alpinen Museums im März 2024 ging auch dessen neue Website live. Das Museum hat nun einen eigenen Online-Auftritt und ist über die Portalnavigation von alpenverein.de erreichbar. Auf der alten Website war das Alpine Museum noch unter dem Menüpunkt „Kultur“ zu finden. Mit dem eigenen Webauftritt wird nicht zuletzt die große Bedeutung des Alpinen Museums für den DAV unterstrichen. Das Design wurde an das neue Corporate Design des Hauses angepasst. Ein großflächiges Bild auf der Startseite lädt gleich
zum Besuch ein. Auf den Unterseiten finden sich Bilder von der ansprechenden Innenarchitektur. Die Struktur wurde komplett überarbeitet, wobei besonders die intuitive Nutzung im Fokus stand. Besucherinfos, Infos zur Dauerausstellung, zu Sonderausstellungen und vergangenen Ausstellungen sind leicht auffindbar. Auch die Bibliothek und das Archiv wurden in den Auftritt des Alpinen Museums integriert.
Ende 2024 gingen die neuen Webauftritte der JDAV und der Jugendbildungsstätte Hindelang (Jubi) live. Auch hier wurden in Zusammenarbeit mit der Online-Redaktion die Strukturen und das Layout überarbeitet und verbessert. Neu auf jdav.de ist als barrierefreies Angebot der Bereich in leichter Sprache.
Die drei Websites von Alpinem Museum (alpines-museum.de), JDAV (jdav.de) und Jugendbildungsstätte Hindelang (jubi-hindelang.de) sind nun alle in das neue Content-ManagementSystem Statamic integriert und profitieren von der hohen Nutzerfreundlichkeit und allen Erweiterungen, die zukünftig niedrigschwellig umgesetzt werden können.
DAV intern – bewährte Inhalte, neu verpackt
Ende des Jahres stand die Migration der von ehrenamtlich wie hauptberuflich Tätigen genutzten Plattform DAVintern in die Online-Plattform DAV360 Wissen an. Beide Plattformen basieren auf der Software Confluence. Durch die Migration werden die internen Wissensplattformen des DAV auf dem neuesten Stand der Technik und Sicherheit gehalten. Für die bisherige technische Instanz von DAVintern konnten keine Sicherheitsupdates mehr ausgespielt werden. Auch vor dem Hintergrund, dass DAVintern und DAV360 Wissen künftig verschmelzen sollen, war dieser Schritt notwendig und spart darüber hinaus doppelte Lizenzkosten bei der Software.
Jahrbuch BERG 2025 – vielfältig und fein kuratiert
BERG 2025 erschien im September 2024 als 149. Ausgabe des Alpenvereinsjahrbuchs mit dem BergWelten-Schwerpunkt Dachstein (für Mitglieder mit beigelegter Alpenvereinskarte 14 Dachsteingebirge) und dem BergFokus Fotografie. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt im Jahrbuchbeirat – besetzt mit Vertreter*innen der drei herausgebenden Verbände Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein, Südtiroler Alpenverein und des Innsbrucker Tyrolia-Verlags – war die Vorbereitung der 150. Ausgabe BERG 2026. Für die Bebilderung unter anderem des Covers des Jubiläumsbandes wurde ein Fotowettbewerb über die Social-Media-Kanäle der Alpenvereine ausgeschrieben. Die Zusammenarbeit mit dem Tyrolia-Verlag, der das Jahrbuch seit der Ausgabe BERG 2012 produziert, wurde um weitere fünf Jahrbuchausgaben verlängert.
Jasmin Stadler, Referentin Marketing
» Ob unsere neue Merchandising-Kollektion mit Marmota Maps oder die Hüttenschlafsäcke in frischen Farben – die neuen Produkte im DAV Shop begeistern und sind echte Highlights für Berg- und Outdoor-Begeisterte! «
Erfolgreiche Spendenaktion
2024 wurde die dezentrale Spendenaktion durchgeführt, bei der die Sektionen die Möglichkeit haben, sich mit einem individuellen Anschreiben zu beteiligen. Das Ressort Marketing übernahm die Koordination des Layouts des Mailings, der notwendigen Datenaufbereitung sowie Druck und Versand. Die aus dem Spendenmailing heraus generierten Spendenerlöse flossen direkt an die Sektionen. Alle Sektionen, die kein eigenes Anschreiben versenden wollten, konnten sich am zentralen Anschreiben des Bundesverbandes beteiligen, das direkt an die Mitglieder ging.
Insgesamt nahmen 135 Sektionen an der Spendenaktion teil, 32 davon fielen nicht unter die „Pflicht-Teilnehmer“ und beteiligten sich somit freiwillig. 71 Sektionen (2022: 82) setzten ein eigenes Anschreiben an ihre Mitglieder auf, die Mitglieder von 64 Sektionen erhielten das Anschreiben des Bundesverbandes (2022: 48).
Die Spendenaktion brachte dem Bundesverband Einnahmen in Höhe von rund 320.000 Euro ein.
Versicherungskammer Bayern
Anfang 2024 konnte der Kooperationsvertrag mit der Versicherungskammer Bayern (VKB) um weitere vier Jahre, also bis einschließlich 2027, verlängert werden. Die Versicherungskammer ist weiterhin Partner für den Bereich Hütten, Wege und Naturschutz. Sie unterstützt außerdem das neu eröffnete Alpine Museum, zum Beispiel bei der Installation des Alpenreliefs, das ab Mai 2025 im Garten des Museums zu bestaunen ist.
Sehr aktiv setzt sich die VKB mit dem Thema Wegebau und Wegesanierung auseinander. So halfen 13 Trainees der VKB unter Anleitung der Wegewarte der Sektion Rosenheim am Brünnsteinhaus beim Bau von Stufen mit, sie sanierten ausgeschwemmte Wege und besserten Wegemarkierungen aus.
Gemeinsam auf Tour war im Sommer das DAV Präsidium mit dem Vorstand und Führungskreis der VKB. Der Impulsvortrag von DAV Präsident Roland Stierle zu den Folgen des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf die Bergwelt und Infrastruktur des DAV stieß auf großes Interesse.
Achtsam unterwegs mit Bergader
Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bergader läuft unter dem Kooperationsthema „Spüre dich selbst“. 2024 wurde dazu ein gemeinsamer Themenweg vom Wanderparkplatz Tatzelwurm hinauf zum Brünnsteinhaus eröffnet. Auf fünf Tafeln werden unterwegs verschiedene Übungen zur Achtsamkeitsschulung vorgestellt, die alle Wandernden auch gleich zum Ausprobieren einladen.
Die Themenreihe „Bergmenschen der Woche“ stellte über einen Zeitraum von sieben Wochen acht interessante Persönlichkeiten auf diversen DAV Kanälen (Instagram, Webseite etc.) vor: Von der Hüttenwirtin über den Ranger, von den Retter*innen der Bergwacht bis zum Bergbauern. Sie alle erzählten spannende Geschichten aus ihrem Wirken inmitten von traumhaft schönen Berglandschaften. Die Kurzvideos wurden rund 405.000 Mal auf Instagram angesehen.
„Hoch-Geh-Nuss“ mit Seeberger Wenn es um das Thema Nüsse, Trockenfrüchte oder Riegel geht, ist Seeberger treuer Partner des DAV. Bei vielen Seminaren und Veranstaltungen werden die Teilnehmenden stets mit Seeberger Nüssen versorgt und haben so genügend Energie für wichtige Seminarthemen.
Im DAV Shop gibt es zu jedem Emaille-Ehrenamtsbecher „Unser Herz – Unsere Seele: Ehrenamt im DAV“ zwei Snack2Go gratis dazu, als Wertschätzung für alle im DAV tätigen ehrenamtlichen Personen. Seit Einführung der Sonderaktion im September 2024 wurden bisher 250 dieser Becher verkauft (Stand: Ende Januar 2025).
Auf alpenvereinaktiv.com entführt die Tourenliste „Hoch-GehNuss Touren“ nicht nur auf wunderschöne Gipfel, sondern auch zu idealen Pausenplätzen, die zu einer Snackpause einladen. Bergfilme auf Tour
Über die Partnerschaft mit Moving Adventures Medien begleitet der DAV die Filmtouren Banff Mountain Film Tour, die immer im Frühjahr startet, und die European Outdoor Film Tour (EOFT), die im Herbst beginnt. Beide Filmfestivals zeigen diverse Outdoor-, Abenteuer- und Naturkurzfilme, die zum Staunen und Träumen einladen. Auf der Tour durch Deutschland können sich DAV Sektionen vor Ort mit einem Stand und Infomaterial präsentieren und so den direkten Kontakt zu Sektionsmitgliedern oder möglichen Neumitgliedern herstellen. Bei der Banff Tour beteiligten sich 35 Sektionen, bei der EOFT 130. DAV Mitglieder erhalten zu beiden Touren vergünstigte Tickets.
Kletterteam: Gut gerüstet mit Mammut Mammut rüstet seit Januar 2024 das Climbing Team Germany aus. Neben Wettkampf- und Präsentationsbekleidung für die Kader, Trainer*innen und Betreuer*innen (ca. 115 Personen) werden auch mehr als 600 Helfer*innen bei nationalen Wettkämpfen mit T-Shirts sowie Routesetter und Officials mit offizieller Bekleidung ausgerüstet. Außerdem unterstützt Mammut mit dem Kooperationsbeitrag die Organisation nationaler Wett-
kämpfe und ermöglicht strukturelle Verbesserungen im Sinne der Athlet*innen. Ein zusätzliches Aktivierungsbudget ermöglichte es, hochwertige Bild- und Videomaterialen im Rahmen der „Climb2Paris“-Kampagne zu erstellen. Dies führte zu einem starken Wachstum des Wettkampfklettern-Instagram-Kanals.
T-Wall (Kletterwand Partner) und Bänfer (Partner Bouldermatten) gewährleisten seit vielen Jahren, dass der DAV in der Lage ist, hochwertige Kletterveranstaltungen umzusetzen. Ohne diese Logistikpartner wäre die Organisation von Boulderwettkämpfen außerhalb von Kletterhallen nicht möglich.
Nachhaltige Zusammenarbeit mit VAUDE
Das Highlight der Kooperation 2024 war die Veröffentlichung des halbstündigen Mountainbike Films „Das ist Alpencross“. Mit über 200.000 Views wurde der Film innerhalb von nur zwei Monaten eines der erfolgreichsten Videos auf dem Youtube Kanal des DAV. Auch weitere Filmprojekte wurden 2024 realisiert. Die Veröffentlichung der Reihe Mountain Spirit erfolgt im Frühjahr 2025.
VAUDE stattet seit über zwanzig Jahren verschiedene Anspruchsgruppen innerhalb des DAV aus. Neben dem Bundeslehrteam sind dies unter anderem Ehrenamtliche aus den Sektionen (z.B. Skitouren-, Mountainbike-, Felsbetreuer*innen).
Jedes Jahr bietet VAUDE den Sektionen zudem die Möglichkeit, vergünstigte Teamkleidung zu bestellen und mit dem entsprechenden Sektionslogo zu branden. So kann der Bundesverband den Sektionen attraktive Konditionen für hochwertige und nachhaltig produzierte Produkte anbieten.
Starke Partner für das SkimoTeamGermany
Das SkimoTeamGermany wurde auch in 2024 von vielen Partnern unterstützt. Neben dem langjährigen Ausrüster Maloja und den Exklusivpartnern Röckl (Handschuhe) und Evil Eye (Brillen) unterstützen insgesamt elf weitere Unternehmen, organisiert im „Skimo Ausrüsterpool“, aus den Bereichen Ski, Felle, Rucksäcke und Co. das Team. Durch das finanzielle Engagement des Skimo-Hauptsponsors Energie Südbayern konnte auf nationaler und internationaler Ebene das sportlich hohe Niveau sichergestellt und weiterentwickelt werden.
Guter Mix für den Expedkader
Auch der DAV Expedkader wird seit jeher von starken Partnern im Materialbereich unterstützt. Die langjährigen Partnerschaften mit Edelrid, Mountain Equipment und der Katadyn Group sorgen dafür, dass die sechsköpfigen Frauen- und Männerkader stets mit dem besten und funktionalsten Materialmix (Hartware, Bekleidung, Verpflegung) ausgestattet sind.
Nach einem schwierigen Start ins Jahr 2024, konnte der Umsatzrückgang der ersten Monate im Laufe des Jahres weitestgehend kompensiert werden. Mit einem leichten Rückgang von -3,2 Prozent lag der Jahresumsatz in Höhe von 1,61 Millionen Euro am Jahresende nur knapp unter dem erfolgreichen Vorjahr 2023 (1,65 Mio Euro).
Viel positives Feedback gab es für die DAV eigene Merchandising Kollektion, die erstmalig gemeinsam mit Marmota Maps entworfen wurde. Insbesondere die neuen Kinderprodukte kamen gut an. Ein weiteres Produkt-Highlight waren die Hüttenschlafsäcke, die 2024 in frischen neuen Farben in den Shop kamen.
Kommunikation weiter verbessert
Ein Schwerpunkt des DAV Shops lag im Ausbau der kommunikativen Maßnahmen zur Bewerbung der Produkte des WebShops. So wurden das Online- und Social Media Marketing weiter vorangebracht, ebenso wie die stärkere Vernetzung des Shops mit den Sektionen, unter anderem über DAV360. Auch der im Herbst 2023 initiierte Newsletter wächst kontinuierlich und erreicht regelmäßig eine sehr gute Öffnungsrate von 60 bis 70 Prozent. Erfolgreich verlief auch die Gutschein-Aktion im Rahmen des Mitgliedsausweis-Versands, der einen zusätzlichen Anreiz für den Wechsel zu Panorama digital schaffte. Besonders vielversprechend ist der erste Werbeclip für den DAV-Shop. Unter anderem während der Banff Mountain Film Tour 2025 läuft er bundesweit bei über 50 Veranstaltungen.
Auch beim Thema Nachhaltigkeit gelang 2024 ein großer Schritt: In Zusammenarbeit mit den Sektionen München und Oberland wurde eine Systematik für eine Nachhaltigkeitsbewertung der Produkte erarbeitet, auf deren Basis zukünftig Einkaufsentscheidungen getroffen werden. Ein neu erarbeitetes Konzept für den Webshop schafft künftig zusätzliche Transparenz und ermöglicht es, den Kund*innen noch detailliertere Informationen zu den Produkten zu bieten.
Auf dem Weg in eine digitale Zukunft
Die Digitalisierung soll vor allem eines erreichen: Sie soll die Arbeit der Ehrenamtlichen in den Sektionen des Deutschen Alpenvereins nicht verkomplizieren, sondern sicherer und effektiver gestalten. Doch wie beim Bergsteigen ist auch bei einem so ambitionierten Projekt der Weg zum Ziel mitunter steinig. Die digitale Transformation des DAV verlief 2024 nicht ohne Herausforderungen: Bereits im Sommer mehrten sich die Anzeichen, dass das Digitalisierungsprojekt av.digital nicht nur mit erheblichen Verzögerungen, sondern auch mit unerwarteten Kostensteigerungen zu kämpfen hat.
Trotz der bisher erfolgreichen Einführung zahlreicher Module –von Microsoft Office und Teams für die digitale Zusammenarbeit über DAV360 Redaktion, das Content-Management-System für alle Sektionen, bis hin zu einer Wissensdatenbank und IT-Support – bleiben einige Projekte hinter den Erwartungen zurück. Besonders die neue Mitgliederverwaltung, das digitale Buchungs- und Verwaltungssystem DAV360 Kurse/Touren sowie das Projekt Ausleihe/Vermietung für Materialverleih und Hüttenbuchung hinken hinterher.
Erfolgreiche Pilotphase mit wichtigen Learnings
Von der Datenbereinigung bis hin zu ausführlichen Schulungen: die Pilotphase für die neue Mitgliederverwaltung mit acht Sektionen verlief weitgehend problemlos, brachte aber auch zahlreiche Erkenntnisse. Der Livebetrieb zeigte, wie viel mehr Ressourcen erforderlich wären, um die Software zeitnah für alle Sektionen zur Verfügung zu stellen und welche zusätzlichen Anforderungen im Bereich der Zahlungs- und Buchhaltungsprozesse bestehen. Im letzten Quartal 2024 wurde daher eine gründliche Bestandsaufnahme des gesamten Projekts „alpenverein.digital“ gemacht. Wirtschaftsprüfer*innen und Digitalexpert*innen analysierten das Projekt und legten zwei Berichte vor, die auf der Hauptversammlung präsentiert wurden. Im Anschluss daran beschlossen die Delegierten eine „Phase der Neuorientierung“.
Phase der Neuorientierung startet
In dieser Phase wird nun im Laufe von 2025 der Rucksack der Digitalisierungsinitiative av.digital neu gepackt und die Organisation neu aufgestellt. Ziel ist es, das Projekt im Anschluss mit einer neuen Projektstruktur und Gesamtstrategie zügig, transparent und zukunftsfähig voranzutreiben. Ein entsprechender Vorschlag wird den Delegierten der Hauptversammlung 2025 zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Schlüsselthema: IT-Sicherheit
Ein Fokus lag auf dem kontinuierlichen Ausbau und der Optimierung der IT-Sicherheitsmaßnahmen beim DAV. Die Anzahl der externen Zugriffsversuche erreichte 2024 einen Höhepunkt: Insgesamt verzeichneten wir über 8,5 Millionen Zugriffsversuche auf unsere Systeme. Die Mehrheit der Versuche – rund 70 Prozent – waren dabei unberechtigt oder fehlerhaft.
Einen besonders besorgniserregenden Vorfall stellte ein massiver Angriff im Frühjahr dar: Rund eine Million Zugriffsversuche wurden vor allem aus Ländern wie China, Korea und Indien verzeichnet. Um dieser Bedrohungslage effektiv zu begegnen, wurde zusätzlich zu allen etablierten Sicherheitsmaßnahmen ein automatisierter Sicherheitscheck eingeführt. Dieser erkennt verdächtige Aktivitäten und gibt automatisch Alarm, wenn eine potenzielle Bedrohung identifiziert wird. Im nächsten Schritt übernehmen Mitarbeiter*innen der IT-Abteilung die Analyse und Bearbeitung dieser Vorfälle. Diese proaktive Herangehensweise hilft, schnell auf Sicherheitslücken zu reagieren und mögliche Schäden frühzeitig zu verhindern.
2024 Rollout
rund 16.000 Mitarbeiter*innen in DAV360
mehr als 3.000 Angelegte Teams in MS Teams
fast 320 Produktanfragen DAV360
157 Sektionswebseiten auf Basis DAV360 Redaktion
2024 Zahlen zum Projekt
4 Informationsveranstaltungen mit fast 250 Teilnehmenden insgesamt aus den Sektionen und Landesverbänden
5 Lenkungskreis-Sitzungen
23 Expertenkreis-Telefonkonferenzen
17 erfolgreich absolvierte ITIL-Schulungen
IT-Supportanfragen von Sektionen
Rainer Knapp, CIO Digitale Services
» Die Phase der Neuorientierung war eine wichtige und richtige Entscheidung. Wir werden die Erkenntnisse aus den Berichten nutzen, um diebestmögliche Zukunftsstrategie für den DAV zu entwickeln. Darauf freue ich mich, der Rucksack ist gepackt. «
Mit Hackern Schritt halten
KI-gestützte Techniken ermöglichen es Hackern mittlerweile immer schneller, Sicherheitslücken zu identifizieren und auszunutzen. Eines ist klar: Besonders aufgrund der zahlreichen wertvollen Mitgliederdaten müssen auch NGOs wie der DAV kontinuierlich in fortschrittliche Sicherheitslösungen und regelmäßige Updates investieren, um mit den Entwicklungen Schritt zu halten und Daten sowie Systeme zu schützen. In diesem Zuge wurde der Login in essenzielle Systeme vereinheitlicht: Einkäufe im Shop, Buchungen von DAV Ausbildungen und Trainingsmaßnahmen sowie Neumitgliedschaften benötigen künftig die Anlage eines Nutzerkontos mit zusätzlicher Sicherheitsabfrage.
Rechtliche Neuregelungen umgesetzt
Großen Zuspruch erfuhren die bereits bestehenden Produkte, wie DAV360 Redaktion. Über 185 Sektionen und Landesverbände bauen ihre Webseiten aktuell mit dem Redaktionssystem auf. Der Nutzen der zentralisierten Bereitstellung wurde deutlich, als im vergangenen Jahr juristische Anpassungen an Impressum und Datenschutz vorgenommen werden mussten –eine Aufgabe, die durch die zentralen Prozesse und den Service erheblich vereinfacht wurde. Neben technischen Weiterentwicklungen und kontinuierlichen Systemverbesserungen nutzten die Ehrenamtlichen auch die Schulungsangebote zu Themen wie Suchmaschinenoptimierung oder Online-Sprechstunden, um ihr Wissen im Bereich Online-Redaktion und Webdesign zu vertiefen.
Um den gesetzlichen Vorgaben der EU und der nationalen Steuerbehörden zu entsprechen, die eine digitale Rechnungsstellung zur Förderung der Effizienz und Transparenz vorschreiben, wurde die elektronische Rechnungsstellung erfolgreich in der Bundesgeschäftsstelle etabliert.
Blick nach vorne: 2025 im Visier
Die Phase der Neuorientierung bedeutet für die Mitarbeitenden keine Verschnaufpause – ganz im Gegenteil: Der Umstieg auf Windows 11, die Umsetzung der digitalen Richtlinien des Barrierefreiheits-Stärkungsgesetzes sowie die Entwicklung und Ausarbeitung einer digitalen Gesamtstrategie für Bundesgeschäftsstelle und Sektionen stehen 2025 auf der Agenda. Die Digitalisierung geht weiter, und wir schnüren bereits unsere Stiefel, um den nächsten Gipfel zu erreichen.
Sascha Thieme, Versicherungen
» Das Thema Versicherungen ist beim DAV immer aktuell.
Wir sind stets am Ball, um bei den Versicherern hervorragende Leistungen zu guten Konditionen zu vereinbaren. «
Finanzumfrage und gezielter Ausbau der Unterstützung
Mit einer Umfrage zur Finanzabwicklung in den Sektionen wurde erstmals ein Status quo in den Sektionen und des Unterstützungsbedarfs ermittelt. Damit können zum Beispiel die Sektionsberatung, Seminarangebote oder Wissensartikel im DAVintern gezielt ausgebaut werden.
Das umfangreiche Seminarangebot rund um Vereinssteuern, Gemeinnützigkeit, Kassenführung und digitale Buchhaltung, Rechnungsprüfung, Arbeitsrecht und Sozialversicherungsrecht wurde um das Themenfeld Klimaschutz und Steuern ergänzt. Die in der Finanzumfrage gewünschten Formate (in Präsenz, online, am frühen Abend) wurden soweit möglich umgesetzt.
Enorm viel Energie floss in die Umstellung des Kontenrahmens. Die Firma DATEV kündigte den bisherigen Vereinskontenrahmen zum Jahreswechsel auf. Als Folge musste unter anderem der DAV Musterkontenrahmen angepasst werden. In enger Zusammenarbeit mit der Steuerberatungskanzlei LKC Rosenheim wurden die betroffenen Sektionen ab Herbst 2023 mit 15 Seminaren/Workshops mit insgesamt 227 Teilnehmenden, ergänzt mit persönlicher Sektionsberatung begleitet.
Geschäftsstellen und hauptberufliche Geschäftsführungen Stärker im Fokus waren 2024 die Geschäftsstellen und hauptberuflichen Geschäftsführungen. In einem neu gegründeten MS Team können sich Mitarbeitende in den Geschäftsstellen über Verwaltungsthemen wie Mitgliederverwaltung, Versicherungen und Finanzen austauschen und vernetzen. Für die hauptberuflichen Geschäftsführungen fand erstmals ein Netzwerktreffen mit dem Thema „Operativer Betrieb einer DAV Geschäftsstelle“ statt.
Datenschutz und Informationssicherheit
Die Arbeitsfelder Datenschutz und Informationssicherheit haben 2024 nochmals weiter an Bedeutung gewonnen. Informationssicherheit betrifft dabei alle Geschäftsprozesse, alle Mitarbeiter*innen, alle Informationen – ob auf Papier oder digital. Sie umspannt somit ein sehr breites Themengebiet: Von sicheren IT-Systemen bis zum verantwortungsvollen Umgang mit DAV-vertraulichen Informationen insgesamt. Eng verzahnt mit dem Bereich Informationssicherheit ist der Datenschutz, also der Schutz personenbezogener Daten. Der Fokus in diesem Bereich lag im vergangenen Jahr nicht nur auf dem Bundesverband, sondern auch auf der Unterstützung der Sektionen. Mitgliedermarketing – Kampagne für die Zielgruppe 60+ „Bewegung/Gemeinschaft/Ehrenamt/Wandern macht glücklich. DAV – Mach mit!“ Unter diesem Motto wurde eine Kampagne entwickelt, die darauf fokussiert, ältere Menschen stärker in unsere Gemeinschaft zu integrieren. Die Initiative trägt wesentlich zur sozialen und körperlichen Aktivierung dieser Altersgruppe bei und unterstützt ihre mentale sowie physische Gesundheit durch gemeinschaftliche Outdoor-Aktivitäten. Zudem fördert das ehrenamtliche Engagement das Gefühl der Zugehörigkeit und den Austausch zwischen den Generationen, was zu einem gesunden und integrativen Altern beiträgt.
Die Hauptbotschaften der Kampagne unterstreichen die Bedeutung von Fitness, Gemeinschaft und ehrenamtlichem Engagement: –
Bleib fit: Körperliche Aktivitäten, speziell auf die Altersgruppe 60+ zugeschnitten, fördern Gesundheit und Wohlbefinden. – Genieße die Gemeinschaft: Gemeinsame Aktivitäten wie Wanderungen und soziale Zusammenkünfte beugen der Vereinsamung vor.
–
Engagiere dich ehrenamtlich: Ehrenamtliches Engagement fördert die tiefere Verbindung zur Gemeinschaft und erhöht das Gefühl von Sinnhaftigkeit.
– Die Kampagne wird durch authentische Bilder aus einem Fotoshooting mit Senior*innen der Sektion Tölz bereichert, die Gemeinschaft und Aktivität ausdrücken.
DAV Haus Obertauern
Nach der Rundum-Sanierung des DAV Hauses in Obertauern 2017 waren nun, sieben Jahre später, ein Umbau und technische Verbesserungen des Seminarraums notwendig. Damit ist das DAV Haus auch weiterhin eine attraktive und moderne Ausbildungsstätte für den Bereich Skisport in der DAV Familie. Alpiner Sicherheits-Service (ASS)
Zum Januar 2025 hat der DAV mit dem Bergungs- und Heilbehandlungsbereich einen wesentlichen Teil des in der DAV-Mitgliedschaft enthaltenen ASS (Alpiner Sicherheits-Service) Versicherungsschutzes, neu ausgeschrieben. Zur Auswahl standen verschiedene Versicherungsunternehmen, die Entscheidung fiel auf den bereits in anderen Bereichen langjährigen Versicherungspartner des DAV, die Versicherungskammer Bayern, beziehungsweise deren Konzerntochter für den Bereich Krankenversicherung, die UKV. Dadurch konnte hier neben einer Beitragsstabilität gleichzeitig ein Mehrwert an Versicherungsleistung für den DAV und seine Mitglieder generiert werden. Der Dank gilt an dieser Stelle der Würzburger Versicherung für die vergangene langjährige und gute Zusammenarbeit.
Fuhrpark
Um dem Bestreben des Deutschen Alpenvereins hin zur Klimafreundlichkeit auch im Bereich der Mobilität weiter gerecht zu werden, stellt der DAV seinen Fuhrpark sukzessive auf E-Mobilität um. 2024 wurde in drei BMW iX1 in der Bundesgeschäftsstelle sowie einen Mercedes eVito in der Jugendbildungsstätte in Hindelang investiert. So wird der Fußabdruck der Fortbewegung weiter reduziert, dort wo individuelle Mobilität weiterhin notwendig ist.
Ehrenamt – Herz und Seele des Alpenvereins
Unter diesem Slogan startete 2024 eine breit angelegte Kommunikationskampagne. Mit einer Fülle von Materialien für die Sektionen und den Bundesverband wirbt der DAV für neue Ehrenamtliche und zeigt, was die mehr als 34.700 Ehrenamtlichen in allen Bereichen leisten: von Hütten und Wegen, dem Bergsport bis hin zur Sektionsleitung und der Arbeit im Bundesverband.
Kommission Ehrenamt und digitale Treffen
Sehr wertvoll ist die Beratung der Kommission Ehrenamt, die sich zweimal jährlich trifft. Neben der Vorauswahl des Ehrenamtspreises beschäftigte sich die Kommission Ehrenamt mit einer Praxishilfe für mögliche Vorstandsmodelle in Sektionen. Bewährt hat sich das MS Team für die Ehrenamtsbeauftragten. Im Team sowie in digitalen Austauschtreffen werden BestPractice-Beispiele aus den Sektionen sowie Praxishilfen und Tipps aus dem Bundesverband geteilt.
Ehrenamtspreis für Organisationsteam Jennerstier
In diesem Jahr fiel die Wahl auf das lokale Organisationsteam LOC Jennerstier für die Organisation des 1. Jugendweltcups, der 2024 stattfand. Die ausschließlich ehrenamtliche Organisation des Skitouren-Klassikers etablierte die Sportart Skibergsteigen in den vergangenen 18 Jahren als feste Größe über die Grenzen des DAV hinaus.
Hauptberuf in den Sektionen
Um Ehrenamt zu entlasten und zukunftsfähig zu machen, übernehmen in weit mehr als der Hälfte der Sektionen hauptberuflich Beschäftigte administrative Tätigkeiten. Zum Jahreswechsel 2024/25 meldeten die Sektionen insgesamt 1343 Beschäftigungsverhältnisse, darunter größtenteils Minijobber*innen (58,5%, 2023: 61,8%) und Mitarbeitende in Teilzeit (30,2%; 2023: 28,5%). Der Jahresvergleich zeigt, dass sich die Verteilung leicht in Richtung Beschäftigte in Teilzeit/Vollzeit verschiebt. Alle Sektionen mit über 10.000 Mitgliedern beschäftigten hauptberufliche Geschäftsführungen.
Prozentuale Verteilung der Beschäftigungsverhältnisse
58,45 % Minijobber*innen
30,23 % MA Teilzeit
8,86 % MA Vollzeit
2,46 % Sonstige (Prakti, FsJ etc.)
Vereinsentwicklung: Sektionen sind stabil Vereinsvorsitzende zu finden ist komplex, dennoch erweisen sich die Sektionen stabil. Zum Jahreswechsel 2024/25 sind nur fünf von aktuell 355 Sektionen mit einem unbesetzten ersten Vorsitz. Dies entspricht 1,41 Prozent. In 42 Sektionen wechselte der Erste Vorsitz. Waren es vor Jahren um die 35 Vorsitzendenwechsel, so lässt sich ein leichter Trend nach oben ableiten. Grundsätzlich ist der „Verein“ immer noch ein Erfolgsmodell. Es bedarf jedoch zeitgemäßen Strukturen. Viele Sektionen haben sich auf den Weg gemacht und entwickeln sich mit modernen Arbeitsweisen und angepassten Vorstandsmodellen weiter. Geschlechterverteilung: Trend der letzten Jahre setzt sich fort Bei den DAV-Mitgliedern (43,9% weiblich) setzt sich der Trend der letzten Jahre zu mehr Geschlechterbalance fort. Der Anteil der weiblichen Vorsitzenden in den Sektionen tritt jedoch seit Jahren auf der Stelle (10,7%). Vorbildlich in der Verbändelandschaft ist der Geschlechteranteil im Präsidium mit einem Frauenanteil von 42.8 Prozent.
Mitabeitende in den Sektionen im Jahresvergleich
MA Vollzeit + GF Vollzeit
MA Teilzeit + GF Teilzeit
Minijobber*in
Sonstige (Prakti, FsJ etc.)
Gesamtanzahl
Winfried Kießling, Geschäftsbereichsleiter Finanzen und Zentrale Dienste
» Das Ehrenamt ist die wertvollste Ressource des Deutschen Alpenvereins.«
Andrea Scheu, Referentin der Hauptgeschäftsführerin » Mich beeindruckt, dass sich sowohl die Bundesgeschäftsstelle als auch das Präsidium auf den Weg gemacht haben und sich einem Kulturwandel im DAV stellen. Als neue Referentin der Hauptgeschäftsführerin bin ich stolz, Teil des Teams zu sein und diesen Prozess mitzugestalten. «
Neue Führung in der Bundesgeschäftsstelle
Nachdem im letzten Jahr eine Interims-Führung die Bundesgeschäftsstelle leitete, konnte die vakante Stelle in der Hauptgeschäftsführung Ende 2023 mit Andrea Händel besetzt werden. Damit einhergehend hat das Präsidium den Auftrag erteilt, einen Wandel der Führungskultur in der Bundesgeschäftsstelle und den Gremien anzustoßen. Dieser Wandel hat begonnen und ist bereits an einigen Stellen spürbar, bleibt aber weiterhin eine Aufgabe der kommenden Jahre.
Da mit dem Rollenwechsel von Andrea Händel die Leitung des Geschäftsbereichs Kommunikation und Marketing vakant wurde, musste die Stelle der Geschäftsbereichsleitung nachbesetzt werden. Mit Thomas Bucher konnte ein passender Kandidat aus dem Haus gefunden werden, sodass die Geschäftsleitung nun wieder vollständig besetzt ist. Hauptversammlung 2024 als Arbeitstagung Nachdem es für den Austragungsort der Hauptversammlung (HV) 2024 zwar Bewerbungen von Sektionen gab, jedoch kein passender Veranstaltungsort dabei war, entschied sich das Präsidium für Würzburg: ein aus ganz Deutschland gut erreichbarer Austragungsort. Die HV fand daher als Arbeitstagung ohne ausrichtende Sektion statt. „Arbeitstagung“ traf den Charakter der Versammlung übrigens in diesem Jahr besonders gut. Die HV startete bereits eine Stunde früher als üblich, um in dieser Zeit über den Projektstand von alpenverein.digital zu informieren. Im Mittelpunkt standen auch die Gründe für die bisherig Verzögerung des Projekts. Neben der Digitalisierung bildeten Leistungssport, Mountainbike sowie Klima- und Naturschutz die Schwerpunkte der HV 2024. Die Besetzung der Gremien blieb relativ konstant. Es gab lediglich eine personelle Veränderung im Verbandsrat, nachdem Jens Fröhlich, Sektion Aschaffenburg, nach zwölf Jahren im Verbandsrat ausschied. Als Nachfolger für den Nordbayerischen Sektionentag wurde Manfred Endres aus der Sektion Schweinfurt gewählt.
Juristische Beratung
Über 120 Sektionssatzungen wurden im Jahr 2024 durch das Justiziariat geprüft. Dies ergab sich durch die Anpassung der Mustersatzung für Sektionen im Rahmen der Hauptversammlung 2023. Im Vergleich zu anderen Jahren eine durchaus beachtliche Anzahl. Das Justiziariat arbeitete gemeinsam mit der Kommission Recht zudem an weiteren rechtlichen Fragestellungen. So wurden beispielsweise alle Internet-Impressen des DAV überarbeitet und eine Vorlage eines Impressums für Sektionen erstellt. 2024 fand außerdem zum vierten Mal das Alpinrechtseminar statt. Das Seminar wird im Vierjahresturnus abgehalten und richtet sich an österreichische, deutsche und südtiroler Richter*innen und Staatsanwält*innen. Organisiert wird das Seminar von ÖAV, AVS und DAV in Zusammenarbeit mit dem Oberlandesgericht Innsbruck.
Struktur und Planung – intensive Arbeit
Die Projektgruppe, die sich mit Fragestellungen rund um die Gremienstruktur und das Planungstool Mehrjahresplanung auseinandersetzt, war in diesem Jahr intensiv gefordert. Ziel der Projektgruppe ist es, einen Vorschlag für eine Gremienstruktur des DAV zu erarbeiten, der den zukünftigen Anforderungen eines so großen Verbands gerecht wird. Außerdem ist, als Ersatz der bisherigen Mehrjahresplanung, ein Vorschlag für ein angepasstes Planungs- und Strategievorgehen in Arbeit. Mit diesen für den Verband großen und wichtigen Themen beschäftigt sich eine Projektgruppe, bestehend aus Mitgliedern des Präsidiums, des Verbandsrats und der Bundesgeschäftsstelle.
Positionierungen und jugendpolitische Themen
Positionen, Nachhaltigkeit und Internationales – es war ein facettenreiches Jahr. Die JDAV hat intensiv diskutiert und um gemeinsame Standpunkte gerungen. Als Bekenntnis zur Demokratie wurde ein Papier verabschiedet, in dem sich die JDAV klar zu Menschenrechten bekennt und sich gegen Rechtsextremismus stark macht.
In einem Beschluss zum Thema Mentale Gesundheit fordert die JDAV von politischen und gesellschaftlichen Akteuren, den psychischen Herausforderungen junger Menschen eine höhere Gewichtung zu geben, zu einer Entstigmatisierung beizutragen und bessere Unterstützungsmaßnahmen einzurichten.
Auch zu Freiwilligendiensten hat sich die JDAV klar positioniert: Gefordert wird ein Bildungsjahr mit fairen Arbeitsbedingungen und guten Möglichkeiten für Weiterbildungen. Ein weiterer Beschluss verlangt von antragsberechtigten Verfassungsorganen, ein Verbotsverfahren gegen die AfD beim Bundesverfassungsgericht einzubringen.
Nachhaltigkeitsstrategie
Die 2021 beschlossene Nachhaltigkeitsstrategie der JDAV ist das Grundsatzpapier für nachhaltiges Handeln in der JDAV. Die Strategie wird in regelmäßigen Abständen überarbeitet, um aktuell zu bleiben. In 2024 hat die AG Nachhaltigkeit ein neues Ziel erarbeitet, in dem praktische und aktive Aspekte von Klimaund Naturschutz zusammengefasst werden. Es beinhaltet die Klimaschutzstrategie des DAV, eigene Maßnahmen zum Naturschutz und zum gesellschaftlichen Einsatz für Naturschutz, besonders in den Alpen.
Internationale Zusammenarbeit intensiviert
Zur Europawahl fuhren Vertreter*innen der JDAV zu jugendpolitischen Gesprächen nach Brüssel. Zum ersten Mal fand ein internationales Fachkräftetreffen statt, bei dem sich Jugendleiter*innen aus Slowenien, Rumänien, Tschechien und Italien mit Jugendleiter*innen aus der JDAV vernetzten, um künftige Austausche miteinander auf die Beine zu stellen. Intensiviert hat die JDAV vor allem den Austausch mit dem Italienischen Alpenverein CAI (Club Alpino Italiano), der für den Aufbau von Jugendarbeit von der JDAV lernen will und deshalb JDAV-Vertreter*innen bereits zwei Mal nach Italien einlud.
Außerdem nahm die JDAV an Kontaktseminaren des Koordinierungszentrums Deutsch-Israelischer Jugendaustausch ConAct teil, bei denen sie eine Partnerorganisation gefunden hat und intensiv an der Vorbereitung des für 2025 geplanten Jugendaustauschs arbeitete.
Erinnerung an den Ausschluss der Sektion Donauland Zum hundertsten Jahrestag des Ausschlusses der Sektion Donauland aus dem Alpenverein führte die JDAV verschiedene Maßnahmen durch, um an dieses antisemitische und völkische Kapitel in ihrer Geschichte zu erinnern und sich gegen Hass und Intoleranz zu positionieren.
Neben einer Ausgabe des Mitgliedermagazins Knotenpunkt, das sich komplett diesem Thema widmete, wurden bei einer Wanderung zur Glorer Hütte Gedenkschilder aufgestellt und an einer Podiumsdiskussion zum Gedenken an den Ausschluss teilgenommen.
Veranstaltungen 2024
Schulungsteilnehmende
966
Jugendkursteilnehmende 410
Kommunikation 2024
Follower*innen bei Instagram 3833 (+17%)
Bastian Hilbig, stellvertretender Bundesjugendleiter » Als Jugendverband, der seine Aktivitäten in sensiblen Naturräumen durchführt, liegt es in unserer Verantwortung, uns für diese Lebensräume einzusetzen und sie zu erhalten. Mit unseren Bildungsangeboten können wir unseren Mitgliedern auf spielerische Art die Bedeutung von Klima- und Naturschutz beibringen. «
Kirsi, Antonie und Paul, FÖJler*innen 2024/2025
» In der Jubi dürfen wir den Kindern und Jugendlichen helfen, als Team zusammenzuwachsen und sie gleichzeitig für die Natur zu begeistern. Dabei begegnen wir den unterschiedlichsten Menschen. «
Von der Erlebnispädagogik bis zur Erlebnis Alpenwoche
Bildung – das ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt in der Jugendbildungsstätte Hindelang (Jubi). Auch 2024 wurden wieder zahlreiche junge Menschen in die Berge begleitet – sei es als Teilnehmer*innen oder Multiplikator*innen.
Die zentrale berufliche Weiterbildung der JDAV im Bereich Erlebnispädagogik ist die zweijährige Zusatzqualifikation (ZQ), die in der Jubi wahlweise in den Handlungsfeldern Bergwandern, Klettern oder Winter absolviert werden kann. Im zurückliegenden Jahr schlossen 18 Teilnehmer*innen die Zusatzqualifikation Erlebnispädagogik erfolgreich ab.
Nach wie vor sehr beliebt ist die Weiterbildung Erlebnispädagogik für Jugendleiter*innen. Sie ist sozusagen die „kleine Schwester“ der großen ZQ. 2024 absolvierten 15 junge Menschen ihren Lehrgang mit Erfolg. Sie tragen nun mit dazu bei, die Qualität der erlebnispädagogischen Bildungsarbeit in der JDAV auf hohem Niveau zu halten.
An der Basis der Bildungsarbeit konnte die Jubi die Zahlen der Vorjahre nicht nur halten, sondern sogar steigern: 2024 gab es so viele Bildungsprogramme und Teilnehmer*innentage wie nie zuvor in der Jubi. Grund dafür war vor allem die sehr hohe Belegung durch Schulklassen, die ein erlebnispädagogisches Programm der Jubi gebucht haben.
Das erlebnispädagogische Schulklassenprogramm Erlebnis Alpenwoche bietet die Jubi – individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt – ganzjährig für alle Jahrgangsstufen an. Dadurch wird einem sehr breiten jungen Publikum der Zugang zu den Bergen, zum Draußensein, zur Natur und zum Erleben eines guten Miteinanders ermöglicht.
Türen auf: Menschen einladen, Begegnungen ermöglichen Menschen zusammenbringen, die die Berge lieben, ihnen Begegnungen und Austausch ermöglichen – auch das ist ein zentrales Anliegen der Jubi. 2024 gelang das an ganz unterschiedlichen Stellen, hier drei Beispiele: Tag der offenen Tür Zum Tag der offenen Tür strömten Menschen aus der gesamten Region in die Jubi: Familien mit Kindern, Jugendliche und Erwachsene jeden Alters. Bei den Kids waren vor allem der Hochseilgarten und die Kletterwand angesagt, aber auch das Herstellen von Kräutersalz, Bienenwachstüchern und upcyclingArmbändern aus alten Kletterseilen kam gut an.
Die Erwachsenen zeigten großes Interesse an den stündlich stattfindenden Hausführungen. Manch einer erinnerte sich dabei noch an eigene Erlebnisse in der Jubi in jungen Jahren. Andere interessierten sich vor allem für die Bildungsangebote, das Nachhaltigkeitskonzept oder auch für Arbeitsmöglichkeiten. Und natürlich fand auch das kulinarische Angebot Anklang, sei es die selbst belegte Pizza aus dem Holzofen oder Kuchen und Torten, die die Mitarbeiter*innen der Hauswirtschaft gezaubert hatten.
Vortrag Hochvogel
Ein vielleicht sogar noch bunteres Publikum kam zum Vortrag über den Hochvogel. Anlass war die Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft für vergleichende Hochgebirgsforschung, die in der Jubi stattfand. Für den Vortrag „Hochvogel – Naturgefahren im Einfluss des Klimawandels“ öffneten die Wissenschaftler*innen die Türen auch für die Allgemeinheit. Ein unerwarteter Ansturm war die Folge, die knapp hundert Plätze waren schnell vergeben. Wissenschaftler*innen aus ganz Deutschland, interessierte Schüler*innen, die gerade in der Jubi zu Gast waren, und Bürger*innen aus der Region folgten so Seite an Seite dem hochspannenden Vortrag. Johannes Leinauer (Lehrstuhl für Hangbewegungen der Technischen Universität München) gelang es hervorragend, sein breites Publikum gut mitzunehmen und allen Zuhörer*innen gerecht zu werden.
„hebdifescht“
Beim „hebdifescht“, das 2024 bereits zum dritten Mal in Folge in der Jubi stattfand, war dann wieder ein typischeres JDAVKlientel vor Ort: Kinder und Jugendliche aus Jugendgruppen verschiedener Sektionen traten bei einem alpinen Spaßwettkampf gegeneinander an, mit dem Ziel, zum echten alpinen Allrounder zu werden. Punkte sammeln konnte man beispielsweise beim Standplatzbau und Abseilen, mit guten Kenntnissen über Knotenkunde und mobile Sicherungsgeräte, aber auch beim Orientierungslauf und in den Bereichen Umweltbildung und Erste Hilfe.
Gäste und Klimaschutz im Blick
Last but not least wurde natürlich auch im Hintergrund an vielen Stellen gearbeitet, fest im Blick dabei immer das Wohl der Gäste und den Klimaschutz.
Im Bereich der nachhaltigen Mobilität waren die beiden neuen E-Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten ein großer Schritt in die richtige Richtung. Um die bestehenden Möglichkeiten der öffentlichen An- und Abreise und der Mobilität vor Ort allen Menschen übersichtlich zu erklären, wird stetig an der Kommunikationsstrategie gearbeitet, zum Beispiel auch auf der neuen Homepage www.jubi-hindelang.de.
Mitgliederentwicklung
Mitgliederentwicklung nach Kategorien anteilig: A-Mitglieder B-Mitglieder
Kinder/Jugendliche 847.888 369.548 119.446 233.166
Mitgliederentwicklung nach Sektionentagen
Bergsport
Mitgliederanteile Anteil Jugendliche Mitgliederwachstum: 3,30 %
44,2 % weiblich 55,8 % männlich 2024 A-Mitglieder B-Mitglieder
Herausgeber: Deutscher Alpenverein e.V., Anni-Albers-Str. 7, 80807 München, Telefon: 089/140 03-0, E-Mail: info@alpenverein.de, Internet: www.alpenverein.de | Redaktion: Silvia Schmid | Für den Inhalt verantwortlich: Andrea Händel, Hauptgeschäftsführerin (für die Inhalte der einzelnen Beiträge sind die jeweiligen Ressorts verantwortlich) | Gestaltung: Gschwendtner & Partner, München | Titelfoto: DAV/Tina Gauß | Fotos: DAV Archiv, Archiv Jugendbildungsstätte und Ressorts des DAV; Seite 2: Markus Lanz; Seite 4: Profilbild: Hannes Huch; Seite 4/5: Jan Virt; 6: Profilbild: Julian Rohn, unten: Chris Gollhofer; Seite 7: DAV; Seite 8: Jennifer Lönz; Seite 9: Profilbild: Tobias Hase, unten: Julian Rohn; Seite 10: Stefan Winter; Seite 11: Profilbild: Tobias Hase, unten: Marisa Koch; Seite 12: Leon Buchholz; Seite 13: Profilbild: DAV, unten: Nils Lang; Seite 14: Profilbild: Ludwig Gedicke, unten: Ingemar Wibmer; Seite 17: Profilbild: BR, unten: Franz Güntner; Seite 18: Franz Güntner; Seite 19: Profilbild: Tobias Hase, unten: Steffen Reich; Seite 20: links: Marco Kost, rechts: Julia Göllner; Seite 21: Carmen Fischer; Seite 22: oben: Carmen Fischer, unten: Otto Schobs; Seite 23: oben: Markus Lanz, unten: Carmen Fischer; Seite 24: Profilbild: Tobias Hase, unten: DAV; Seite 25: Johanna Felber; Seite 26: Profilbild: Franz Güntner; Seite 28: Profilbild: Julian Rohn, unten: DAV; Seite 29 links: Hannes Huch, oben rechts: DAV, unten: Marisa Koch; Seite 31: Profilbild: DAV, mitte: DAV, unten: DAV; Seite 32: oben: DAV, unten: Marisa Koch; Seite 33: Profilbild: DAV; Seite 35: Profilbild: Tobias Hase, mitte: DAV, unten: DAV; Seite 36: DAV; Seite 37: Tobias Hase; Seite 38: Joh Schmidt; Seite 39: Profilbild: Tobias Hase, mitte: JDAV, unten: JDAV; Seite 40: JDAV; Seite 41: JDAV; Seite 43: Marco Kost | Druck: Mühlbauer Druck GmbH , Puchheim | Alle Angaben ohne Gewähr München, März 2025, Auflage 900 Exemplare
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Seit König Max 1811 die Versicherung zum Schutz der Menschen gegründet hat.
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