sensor Mainz #107 Februar / März 2021

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Danni

sensor 02-03/21

Tidi von Tiedemann

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Blockaden und Proteststrukturen in Form von Tripods finden sich überall auf dem Weg, den die Rodungsmaschinen nehmen

Lichtblicke in Winternächten Der Kampf um den Dannenröder Forst geht weiter

300 Jahre alter Mischwald. Trinkwasserschutzgebiet, Naturschutzgebiet: Der Dannenröder Forst (auch Dannenröder Wald) ist ein etwa 1.000 Hektar großer und rund 250 Jahre alter Dauer-Mischwald zwischen Homberg (Ohm) und Stadtallendorf, etwa 20 Kilometer östlich von Marburg in Hessen. Für den Weiterbau der Autobahn 49 sollen 85 Hektar Waldfläche gerodet werden, 27 davon im Dannenröder Forst. Außerdem wird eine Versiegelung von 123 Hektar Fläche mit Asphalt erwartet. Dagegen regt sich Widerstand, wie schon vor wenigen Jahren im Hambacher Forst. Bereits im Oktober 2019 wurde der Wald aus Protest gegen eine Teilrodung dieses und angrenzender Wälder von Umweltaktivisten besetzt. Auch Interessierte aus Mainz und Umgebung pilgern regelmäßig dorthin und kommen meist schockiert zurück, ob des gewaltigen Polizeiaufgebotes. Inmitten von Klimazielen und -versprechen würde ein solches Projekt mittlerweile nur noch schwer eine Genehmigung erhalten. Doch weil die Verträge schon vor Jahrzehnten geschlossen wurden, sollen sie nun umgesetzt werde – alternativlos?

Widerstand regt sich schon seit längerem, in Form von Bürgerinitiativen gegen das Projekt. 2019 wurde schließlich damit angefangen, Baumhäuser im Wald zu errichten. Im Oktober 2020 begann die Räumung und mit ihr die Zuspitzung der Lage. Mittlerweile sind alle Baumhäuser gefallen und die Schneise ist gerodet. Die Arbeiten im Wald sind aber noch lange nicht abgeschlossen ebenso wenig der Widerstand. Der Protest ist divers, es gibt kontroverse Meinungen. Unsere Autorin versucht sich an einer eher subjektiven Beschreibung:

Mittlerweile gibt es dort eine Küche, in der für alle gekocht wird (Küfa), einen Zeltplatz, den Info-Point, die Kleiderkammer, das Kreativzelt, ein Awareness-Zelt und manches mehr. Die Strukturen sind beeindruckend es gibt keine Leitung, keine Hierarchie und keine Hauptamtlichen. Trotzdem werden alle anfallenden Aufgaben übernommen nicht nur die Besetzung der Baumhäuser, sondern auch die Reinigung der Sanitäranlagen, Pressearbeit usw. Unterschiedlichste Menschen sind vereint durch ein Ziel und eine große Portion Idealismus.

Anreise in eine irreale Welt Wir fahren nach Mittelhessen in den kleinen Ort Dannenrod, der überrannt wird von Aktivisten und Polizei ein eigentlich verschlafenes Dorf als Schauplatz. Am Waldrand steht das Camp, das einmal als kleine Mahnwache begonnen hat.

Wenn man den Wald betritt und die Trasse entlangläuft, kommt man zu verschiedenen Baumhausdörfern, die Barrios genannt werden. Alle sind unterschiedlich und kreativ gestaltet. Es gibt mehrstöckige Baumhäuser und solche weit oben in den Baumwipfeln. Andere sind nah am


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