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Voll Zug
sensor 07-08/22
Die neue Stadtwache Am Brand
Tobias Jung, Leiter der Abteilung „Öffentliche Sicherheit und Ordnung“
Law & Order
Immer einsatzbereit: Mitarbeiter im Vollzugsdienst Bernd Weiler
Mehr Platz und bessere Ansprechbarkeit: Die neue Stadtwache im Brückenturm
Seit dem Spätjahr 2021 läuft der Betrieb in der Stadtwache im Brückenturm. Bis auf ein paar Möbelstücke in neonroter Farbe erinnert heute kaum noch etwas an das „Tourist Service Center“, das vorher im Gebäude untergebracht war. „Hin und wieder“, so Tobias Jung, Leiter der Abteilung „Öffentliche Sicherheit und Ordnung“, „kommt es vor, dass Reisende Auskünfte benötigen, die sie bei uns auch erhalten.“ Für Tickets oder Infos zur Stadt und ihren Angeboten verweisen die Mitarbeiter des Bürgerbereichs der Stadtwache jedoch auf den „Mainz Store“ in unmittelbarer Nähe am Markt. Mit dem Service im Eingangsbereich wendet sich die Wache bewusst der Öffentlichkeit und ihren Anliegen rund um das Thema Ordnungswesen zu: Ansprechbar zu sein, Auskünfte zu geben und sichtbarer im Stadtbild zu werden, waren zentrale Anliegen, die mit dem Umzug vom Stadthaus Kaiserstraße in den Brückenturm verbunden waren - es galt als ein Wahlkampfversprechen von OB Michael Ebling (SPD) im Jahr 2019. Mittlerweile hat der Zentrale Vollzugs- und Ermittlungsdienst dort seine Arbeit aufgenommen. Drei Etagen stehen zur Verfügung – ausgelegt ist die Wache auf 59 Posten, zehn davon sind bislang unbesetzt, was sich jedoch bald ändern soll, wie Jung erklärt: „Wir werden sechs Stellen demnächst besetzen, die Auswahlverfahren laufen.“ Insgesamt verfügt die Abteilung „Öffentliche Sicherheit und Ord-
Der neue Eingang zum Bürgerbereich
nung“ nun über 94 Stellen, die im Laufe der Zeit zu immer mehr Platzproblemen im Stadthaus geführt hätten: fehlender Platz für Schulung, keine zufriedenstellende Lösung, was die Umkleiden betrifft, und ein zu kleiner Sozialraum schränkten die Mitarbeiter zunehmend ein. „Wir sind aus allen Nähten geplatzt“, so Jung. Die Vorteile des neuen Domizils hätten sich bereits mehrfach bewiesen, was sich bei Einsatzbesprechungen zu Großveranstaltungen wie dem Rheinland-Pfalz-Tag und der
Johannisnacht verdeutlicht habe. Hinzu kommt, dass der Dienst jetzt kürzere Wege in die Altstadt und zu Massenveranstaltungen wie dem Marktfrühstück hat. Außen-Problematik im Sommer In den Sommermonaten sind es vor allem die hellhörigen Gebiete der Stadt, die der Aufmerksamkeit bedürfen. Lärm- und Müllbeschwerden häufen sich immer wieder, auch um den Winterhafen. Nach dem Aus für BluetoothLautsprecher zwischen 22 und 6
Auf der Dachterrasse ist Patz zum Relaxen
Uhr, sollte der Stadtrat zuletzt auch über ein Glasverbot entscheiden. Dieses wurde allerdings wieder von der Tagesordnung genommen, da noch Klärungsbedarf bestehe. Nach Protesten am Winterhafen von überwiegend jungen Leuten folgte ein Runder Tisch, an dem das Ordnungsamt unter anderem mit den Jugendorganisationen der Parteien, Altstadt-Ortsvorsteher Brian Huck und Hyatt-Chef Malte Budde über die Lage an der Rheinpromenade diskutierte. Wichtig sei, dass diese Inhalte dann auch in konkrete Vorgaben gegossen werden, so Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr. Trinkspiele wie „Bierpong“, „Happy Birthday“-Gesang in Dauerschleife und Glassplitter auf den Wegen setzten Mensch, Tier und Umwelt besonders zu, meint Tobias Jung. Der Vollzugsund Ermittlungsdienst müsse sich jeden Abend der Herausforderung stellen, möglichst viele Ruhestörer und Schadensverursacher in Schach zu halten. Kein allzu leichtes Unterfangen. Einsätze im Feld Der Feldschutz des Amtes ist auch für die Naturschutzgebiete in Finthen, Drais, Mombach und an der Alten Ziegelei zuständig. „Wildes Campieren ist wieder ein Thema“, weiß Vito Abbate und präsentiert Fotos von alten Matratzen, Beistelltischen und Zelten, die im Mombacher Sand zurückgelassen wurden. „Häufig begegnen uns kuriose Dinge schon auf dem Weg ins Einsatzgebiet.“ Ein MotorrollerFahrer etwa, der ohne Helm, Papie-