sensor Mainz #111 September 2021

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Wandern

sensor 09/21

„Hiwwel“ ist die rheinhessische Bezeichnung für Hügel. Und weil die Region im Dreieck zwischen Mainz, Worms und Bingen so viele davon hat, wird sie auch „Land der tausend Hügel“ genannt. Auf und ab führen die Hiwweltouren durch Weinberge, Täler und Wälder, entlang von Bächen, Sehenswürdigkeiten, grandiosen Aussichten und urigen Ortschaften. Jede der neun Routen hat ihren eigenen Charme und zu fast jeder Jahreszeit einen besonderen Reiz. Man kann sie gemütlich oder auch sportlich wandern. Sie variieren in der Länge zwischen 8 bis 14 Kilometern und einem Schwierigkeitsgrad von leicht bis anspruchsvoll. Weißes H auf blau-grünem Grund Alle Touren sind gut ausgeschildert. Ihre Markierung ist ein weißes H auf blau-grünem Grund. Eine Wegbeschreibung/-karte zusätzlich zur Hand zu haben, ist hilfreich, vor allem wenn man die Rundwege variieren, abkürzen oder über Zuwege erreichen möchte. Erst kürzlich aktualisiert wurde der Hiwweltouren-Wanderführer von Ulrike Poller und Wolfang Todt (ideemedia) mit Extra-Tipps und Infos sowie regionalen Rezepten. Seit dem Sommer ist (zumindest an Wochenenden) die Einkehr in Gaststätten oder bei Weingütern entlang der Touren wieder möglich. Alternativ laden schön gestaltete Rastplätze zum Verzehr eines mitgebrachten Picknicks ein. Einzigartig und im Großformat sind das zum Beispiel die „Tische des Weins“, an denen bis zu 20 Personen Platz finden. Einige Touren sind auch mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. Ansonsten gibt es fast überall ausgewiesene „Wanderparkplätze“ an verschiedenen Startpunkten der Rundwanderungen. Hiwweltour Bismarckturm Eine beliebte Runde startet auf dem Westerberg über Ingelheim am Bismarckturm. Den 30 Meter hohen Aussichtsturm aus dem 19. Jahrhundert kann man zurzeit nicht erklimmen. Eine fantastische Aussicht auf das Rheintal hat man aber auch vom Fuß des Turms und der Terrasse des Bergrestaurants „Waldeck“ nebenan. Die Gaststätte/Pension zieht außer Wanderern viele Familien an, die den dort in einem Gehege lebenden fünf echten Tigern einen Besuch abstatten. Deshalb ist der Parkplatz am Wochenende oft überfüllt. Alternativ bieten sich die Zuwege von Appenheim, Gau-Algesheim oder Ingelheim als Einstieg an. Vom Bismarckturm führt die Tour durch die Weinhänge nach Gau-Algesheim und Appenheim hinab, vorbei an Trockenmauern, ehemaligen Mühlen am Wetzbach und wieder hinauf auf das bewaldete Plateau. Von dort geht es durch ein Naturschutzgebiet zurück zum Turm. Da die Wanderung hauptsächlich über unbefestigte Feld- oder Waldwege führt, ist festes Schuhwerk angebracht. Bis auf kurze steilere Anstiege ist die Tour moderat und in etwa drei Stunden zu bewältigen. Besonders schön ist der Ausblick im Spätherbst, wenn sich die Blätter der Weinreben in ein prächtiges Farbenmeer verwandeln. Und noch ein Tipp: wer die Tour

Blick vom Westerberg ins Selztal und über die Hügel

Der große Test

Von Hiwwel zu Hiwwel Auf den sogenannten Hiwweltouren lässt sich unser Umland zu Fuß zu erkunden. Wir stellen neun ausgezeichnete Rundwanderwege durch Deutschlands größtes Weinanbaugebiet vor.

Kleine Pause im Waldstück

RLP Touristik

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