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Falk Fatal

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Wir verbringen einen großen Teil unseres Lebens mit Arbeit. Früher bedeutete das fast immer: morgens aus dem Haus raus und sich auf den Arbeitsweg zum Arbeitsort machen und abends zurück. Der technische Fortschritt macht es möglich, dass man für viele Berufe das Zuhause nicht mehr verlassen muss. Das Schreiben dieser Kolumne zum Beispiel findet fast immer in den heimischen vier Wänden statt, manchmal auch im öffentlichen Nah- oder Fernverkehr oder während eines Spaziergangs durch das Nerotal.

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Die Flexibilität einer ortsungebundenen Arbeit ist toll. Und dank Corona – vielleicht das einzig Gute, was diese Pandemie hervorbrachte – haben viele Firmen bemerkt, dass Homeoffice nicht schlecht fürs Geschäft sein muss.

mand es wagen sollte, für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen zu streiken, wird die Nase gerümpft und darüber geschimpft.

„Muffin“ sucht dringend eine Wohnung – oder auch nur ein Bett: „Ich bin seit 1 ½ Jahren wohnungslos.“ Wer eine Idee hat, findet ihn in der Langgasse oder via Karstenmuller23@gmail.com, 0152/03281234.

Was machst du hier an deinem Stammplatz in der Langgasse?

Im Herbst und Winter mache ich Musik, im Frühling und Sommer Jonglage und Seifenblasen. Die Instrumente habe ich mir selbst beigebracht, kein Unterricht, keine Tutorials. Die türkische Saz spiele ich überhaupt nicht traditionell. Ich habe mich einfach hingesetzt und an den Instrumenten gezupft, bis es geklappt hat.

Wie kamst du zum Straßen-Entertainment?

Ich habe vor acht Jahren angefangen. Damals habe ich meine Sachen gepackt und meine Freundin verlassen. Da hat auch meine Weltreise angefangen – Indien, Kanada, Venezuela, Schottland ... Ich habe auf der Straße jongliert, aber das wurde mir eintönig. Zufällig habe ich dann einen Schotten kennengelernt, der mir gezeigt hat, wie riesige Seifenblasen gemacht werden.

Wie reagieren Passanten auf deinen Stil?

Die feiern das! Sie wollen immer Fotos mit „dem Piraten“ machen. Dabei hab´ ich nie geplant, „der“ Pirat zu sein, aber das Outfit hat sich einfach zusammengestellt. Die meisten Zutaten sind Geschenke. Den Umhang hat mir ein Mann in Kaiserslautern in der Fußgängerzone geschenkt.

Seit Google zur Weltmarke wurde, gilt alles, was in deutschen Büros früher undenkbar war – den Chef duzen, Tischkicker spielen, sich auf einem Sofa lümmeln oder arbeiten, wann man will – als New Work. Gleichzeitig vermischt sich die räumlich und zeitlich entkoppelte New Work mit dem früher von der Arbeit getrennten Privatleben. Textnachrichten an Kollegen lassen sich jetzt auch spätabends bei einer Flasche Rotwein von der heimischen Couch aus schreiben. Fragt Mathias Döpfner.

In der Old Work ist die Gefahr der Vermischung dieser Welten gering. Dort macht Arbeit laut Ton Steine Scherben „das Leben süß, so süß wie Maschinenöl“. Schon allein, weil es feste Arbeitszeiten und einen festen Arbeitsort gibt. Diese Old Worker sitzen im Supermarkt an der Kasse, fahren täglich tausende Menschen im Bus durch die Stadt, liefern unsere Bestellungen aus oder pflegen im Krankenhaus und Altenheim die Alten und Kranken – oft unter schlechten Arbeitsbedingungen und geringer Bezahlung.

Während der Corona-Hochphase waren diese Old Worker kurzfristig im Blick der Öffentlichkeit, weil sie trotz Lockdown dafür sorgten, dass hier nicht alles zusammenbricht. Doch seitdem Corona offiziell für beendet erklärt wurde, gilt wieder: Aus den Augen, aus dem Sinn. Und wenn je-

Arbeit ist laut einer Definition der Bundeszentrale für Politische Bildung „eine spezifisch menschliche –sowohl körperliche als auch geistige – Tätigkeit, die vor allem dazu dient, die zur Existenzsicherung notwendigen Mittel zu beschaffen“. Sprich, dass zumindest genügend Geld reinkommt, um gut über die Runden zu kommen.

New Work klingt gut. Fair bezahlte Arbeit klingt besser.

Mehr Falk Fatal: „Saure Äppler im Nizza des Nordens – 100 sensorKolumnen”, Edition subkultur, ISBN: 978-3-948949-24-2

Rekord

Die weltweit erste Passivhaus siedlung entstand 1997 in Wiesbaden – die Gartenhofsiedlung namens „Lummerlund” im Stadtteil Dotzheim. 46 Reihenhäuser, davon 24 Niedrigenergiehäuser und 22 Passivhäuser, wurden seinerzeit auf dem 17 Hektar großen Gelände auf dem Freudenberg errichtet. Auch Deutschlands erstes Wohn- und Bürohaus in Passivbauweise steht in Wiesbaden – 2003 in der Schwalbacher Straße von dem dort ansässigen Büro a-z architekten konzipiert und erbaut. Mit solchen Pionierbauten in der Stadt passt es, dass sich nun auch die Branche in Wiesbaden traf – zur 26. Internationalen Passivhaus-Tagung im RMCC.

Welche Rekorde kennen Sie? Mail an hallo@sensor-wiesbaden.de. Alle Rekorde unter www.wiesbaden.de/ tourismus/sehenswertes/rekorde/

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