diplomarbeit_wohnen, aber nicht zuhause_florian siegel

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Lageplan

Apartmenthotel Ober-Ramstadt Diplom Innenarchitektur _ Herausgeber Prof. A.Mensing _ Hochschule Darmstadt_Florian Siegel 709561

Bestand Das Gebäude befindet sich auf dem MIAG-Gelände in OberRamstadt. 1916 erbaut, wurde der Standort im Laufe des Jahrhunderts als Munitions- sowie Automobilfabrik bis hin zur Fertigung von Kränen und Staplern genutzt. Nach Stilllegung der Produktion und Übernahme der Liegenschaft durch die US Army nach dem 2. Weltkrieg stehen die Gebäude seit 1993 leer - der Großteil soll abgerissen werden. Die alte Direktorenvilla, die „100-Meter-Halle“ sowie das frühere Verwaltungsgebäude stehen unter Denkmalschutz, bleiben daher erhalten und werden durch eine neue Nutzung wieder belebt. Aufgabe Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll durch die Umgestaltung des Verwaltungsgebäudes ein attraktives Nutzungskonzept entstehen. Durch die Lage im Zentrum des Areals und die auffällige Architektur wird das Gebäude zum prägnanten Punkt im neuen Stadtviertel. Diese Qualität soll durch die neue Nutzung unterstrichen werden. Im Einklang mit der übergeordneten Funktion „Wohnort auf Zeit“ kann ein eigenständiges Nutzungskonzept entwickelt werden. Nutzungskonzept Rund um das MIAG-Gelände entsteht kontemporär ein neues Wohngebiet. Im Zentrum dieses neuen Stadtviertels soll ein sozialer Kern entstehen, der die Menschen zusammenbringt. Ein Apartmenthotel wird zum öffentlichen Raum, in dem Bewegung herrscht, ein Kommen und Gehen ebenso möglich ist, wie ein Verweilen. Das neue Zentrum wird zum Anlaufpunkt für die Anwohner in der Umgebung, sowie für Kunden, der in Ober-Ramstadt und Umgebung ansässigen Firmen. Ein umfangreiches Angebot an Apartments wird durch Gastronomie, Bar/Lounge, Shop und Veranstaltungsbereiche ergänzt. Der neu gestaltete Außenbereich unterstützt die neue Nutzung und lässt den Stadtraum wieder aufleben. Architektonisches Konzept Die Erschließung des Geländes erfolgt über die Nordseite vom Wohngebiet aus oder über die Südseite von den öffentlichen Verkehrsmitteln kommend. Die Richtungsachse Nord-Süd zieht sich als Erschließungsachse durch das Gebäude hindurch und bringt die Besucher von beiden Seiten in den öffentlichen Bereich des Hotels. Die grundsätzliche Gliederung des Gebäudes erfolgt über die Geschossigkeit. So befindet sich im Erdgeschoss der öffentliche Bereich mit Restaurant und Shop sowie Hotelrezeption. Das Obergeschoss bildet mit der Erschließung der Apartments eine halböffentliche Ebene. Das Dachgeschoss bietet den Gästen der Apartments einen privaten zurückgezogenen Raum. Hierdurch wird der Archetypus eines Dorfes mit privatem, halb-öffentlichem und öffentlichem Raum übersetzt und innerhalb des Gebäudes spürbar. Einerseits steht so das Apartmenthotel für sich als Ganzes, andererseits wird es zum Zentrum des neuen Stadtviertels. „Einschnitte im Bestand“ Auf den Erhalt des Bestands in seiner Formsprache wird großen Wert gelegt. Die Besonderheit des Tonnendachs, die großzügige Laterne, soll im ganzen Gebäude spürbar und erlebbar gemacht werden. Ein gezieltes Spiel mit den Volumen und Lufträumen macht Blickbezüge bis ins Dach hinein schon aus dem Erdgeschoss möglich und lässt großzügig Tageslicht einfallen. Die Überschneidungen der Lufträume betonen die Verbindung zwischen den privaten, halböffentlichen und öffentlichen Räumen, so dass der autarke Stadtraum hervorgehoben wird. Die Einschnitte machen das „Gehäuse“ als Ganzes wahrnehmbar. Materialität Durch die Materialität werden die klaren Linien gestärkt. Die bestehenden Materialien werden respektvoll ergänzt. Estrich wird nicht nur als Bodenbelag sondern auch als Gestaltungselement in den Oberflächen verschiedener Einbauten und Möbel eingesetzt – eine Symbiose der Bauteile wird erzeugt. Ergänzend wird Holz als warme Oberfläche und als gedeckter Farbton eingesetzt. Die Gestaltung der Apartments ist schlicht, hell und freundlich gehalten. Durch die Verwendung von einfachen unprätentiösen Materialien steht in der Gesamtheit ein visuell anspruchsvolles Materialkonzept. Alt und Neu verschmelzen miteinander.


Ansicht S端d 1:100

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Erdgeschoss 1:100

Schnitt A/A 1:100


Ansicht Ost 1:100

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Lichtkonzept OG Im Obergeschoss wird auf eine weiche Lichtsituation Wert gelegt. Neben dem Effektlicht der Sitzbänke wird die Farbigkeit der Holzverkleidung durch über Kopf in die Wandverkleidung eingesetztes Streiflicht in einer atmosphärische Lichtsituation versetzt, welches im Zusammenspiel mit dem Effektlicht die Grundbeleuchtung des Obergeschosses generiert.

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XAL - Invisible Round Diese Einbauleuchte wird in den Aparments zur Grundbeleuchtung in Bereichen von abgehängten Decken und Einbaumöbeln eingesetzt, zum Beispiel Eingangsbereich, Bad und Küchenzeile.

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XAL - Wallwasher Minimal Diese Einbauleuchte wird zur Strieflichtentwicklung im Bereich der Wandverkleidungen aus Eschefunierplatten eingebracht. Somit wird der Effekt der Lichtfärbung durch das natürliche Material Holz erzielt und der Raum erfährt ein warmes Streiflicht in ausreichendem Maß zur Grundbeleuchtung.

XAL - Coe Diese Einbauleuchte mit niedriger Einbautiefe wird zur effektvollen Aktzentuierung der Verkehrsflächen benutzt. Unter die Sitz- und Pflanzvolumen des Obergeschosses angebracht, bespielen diese Leuchten die Böden und weisen die Wege.

1. Obergeschoss 1:100

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Ansicht Nord 1:100

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Lichtkonzept DG Im Dachgeschoss befinden sich ausschließlich Apartments, welche mit einer atmosphärisch Stimmung zum Aufhalten einladen und dem Besucher Geborgenheit vermitteln sollen. Hier wird eine indirekt beleuchtete Decke sowie Aktzentbeleuchtung eingesetzt.

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Established & Sons Torch Light Die Pendel- und Handleuchte wird in dem Apartmenthotel zur Aktzentbeleuchtung in den Gastronomiebereichen in schwarz, sowie in den Apartments in weiß und grau eingesetzt. Sie bildet mit ihrem PVC-Polymer Schirm einen Kontrast zu den natürlichen Materialien und findet mit ihrem Streukörper Anlehnung an Autoscheinwerfer.

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Die Pendelleuchte wird im Bereich von Tischen in unterschiedlichen Höhen verwendet.

Die Handleuchte wird in den Apartments als Nachttischlampe und als Leselicht eingesetzt.

Dachgeschoss 1:100

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Schnitt B/B 1:100


Ansicht West 1:100

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Kellergeschoss 1:100

Schnitt C/C 1:100



2 4 5

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6

3 1

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Vertiefung Zimmer

Detail Treppe

Vertikalschnitt 1:20

Vertikalschnitt 1:5

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1

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9

10 8

Detail Treppe

Horizontalschnitt 1:5

1 Treppenunterkonstution

10 Schubkasten

Stahl-Vierkant 40 / 40 mm

Front , Spanplatte 18 mm , Esche Vollholzanleimer überfuniert

Streifenauflager PU 5 mm

(wechselndes Funierbild)

2 Gekantetes Stahlblech 4,5mm mit Wange verschweißt

Wangen , Vollholz Esche 16 mm

3 Stahlwange Stahlblech 4,5mm

Hinterteil , MDF 10 mm , weiß lackiert RAL 9010

4 Filzunterlage 3mm

Boden , HDF 5 mm , weiß lackiert RAL 9010

5 Vollholz Esche 30 mm , befestigt mit Blinddübel

Kugelauszug

6 Stahl-Vierkant 40 / 15 mm

11 Bodenaufbau

7 Spanplatte 8 mm , Esche Vollholzanleimer überfuniert

Heizestrich 40 mm , versiegelt und poliert

8 Stahlrohr d 9mm , weiß pulverbeschichtet RAL 9010 , befestigt mit Einschraubmuffe

Trennlage

9 Türen

Trittschall 20 mm

Spanplatte 18 mm , Esche Vollholzanleimer überfuniert

Hartschaumdämmung 40 mm

Topfband , Aufschlagende Kröpfung

Bestandsboden

Vertiefung Zimmer

Horizontalschnitt 1:20

SteelWood Chair & Stool

Magis - Ronan & Erwan Bouroullec Design

Enoki

E15 - Philipp Mainzer

Pod Chair

de vorm - Benjamin Hubert


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