Stift Wilten Aktuell Ostern 2017

Jahrgang 20 ∙ Ausgabe 1/2017

Stift Wilten Aktuell Für Mitbrüder & Freunde des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten

Ostern 2017

LEITWORT

Liebe Freunde unseres Stiftes!

Abt Raimund Schreier OPraem

In Frankreich – so wird erzählt – gibt es einen alten Brauch. Wenn am Morgen des Ostersonntags das erste Mal die Glocken läuten, laufen Kinder und Erwachsene an den Dorfbrunnen und waschen sich die Augen mit dem kühlen, klaren Brunnenwasser.

Manche von ihnen wissen wahrscheinlich gar nicht mehr, warum sie zum Brunnen laufen – wie so oft bei Bräuchen. Sie rennen einfach mit den anderen mit. Aber die ganze Handlung war ursprünglich eine Art Gebet, in dem die Menschen um neue Augen baten. Sie wollten besser sehen, besser ein-sehen, was durch die Auferstehung anders geworden ist oder anders werden sollte.

Wenn wir in den 50 Tagen der Osterzeit Gottesdienst feiern, dann können auch wir uns durch das Hören des Wortes Gottes, und durch den Empfang der heiligen Kommunion, die Augen waschen, um einen Blick zu bekommen für das Leben im Licht der Auferstehung.

Ich wünsche uns allen Augen des Glaubens. Unser Blick wird dann wieder geöffnet für das Wesentliche, für den eigentlichen Sinn des Lebens, für das Licht Gottes, das durch die Auferstehung Christi auf unsere Erde fällt.

Am Brunnen vor der Wallfahrtskirche „Heiligwasser“, Innsbruck - Igls

Wie die Blinden zur Zeit Jesu dürfen wir dem Erlöser unsere verweinten, suchenden und verfinsterten Augen hinhalten und ihn bitten: Herr, mach, dass ich sehe!

Unsere Augen werden aufgehen, und wir werden wieder neu das abgründige Geheimnis Gottes entdecken. Es wird uns wie Schuppen von den Augen fallen, wenn wir uns seinen Strahlen aussetzen und ihn als Gott-mit-uns und als Gott-in-uns erfahren.

Wenn Gott wieder der Mittelpunkt unseres Lebens wird, dann steigt auch unsere Sehnsucht, mit ihm vereint zu bleiben, ihn anzubeten. Dann werden wir auch so manches nicht mehr aus den Augen verlieren, was wir unbedingt brauchen, wie z. B. den Tag des Herrn, den Sonntag.

Denn jeder Sonntag ist ein kleines Osterfest, an dem wir unsere Augen waschen und unseren Blick schärfen für das Wort Gottes; an dem wir unseren Horizont weiten und Orientierung finden für den Alltag.

Bitten wir um Osteraugen des Glaubens!

In diesem Sinn wünsche ich uns allen ein frohes und gesegnetes Osterfest!

INHALT INHALTSVERZEICHNIS LEITWORT 2 Liebe Freunde unseres Stiftes

CARITAS 20 Neues Asylwerberinnenheim in Igls

ACTIO 4 Tag des geweihten Lebens

21 Es-Selãmu-Aleykum 21 Benefiz-Fastensuppenessen

5 Neue Regionalleitung 6 VENI! Komm!

COMMUNIO 22 Im Zeichen der Freude

Weitere Berichte, Predigten, Termine und Bilder finden Sie auf der

6 Recollectio

23 Das Lampedusa-Kreuz

Stift-Wilten-Homepage: www.stift-wilten.at

7 Maria, die Knotenlöserin

23 Firmlingsnachmittage

7 Weihnachtsfeier

24 Danke für das Engagement

8 Die weihnachtliche Geburtstagsparty

24 Ökumene der dritten Art

Impressum Herausgeber

25 Altbürgermeister im Stift Wilten 8 Führungen - Ikonenausstellung

PrämonstratenserChorherrenstift Wilten

25 20 Jahre Brotbruderschaft 9 Die Lichtspur Gottes

Klostergasse 7 6020 Innsbruck

26 Erasmus von Rotterdam 9 Und das Wort ist Fleisch geworden

Tel. 0512/58 30 48 www.stift-wilten.at

26 Nachruf Bischof Karl Golser 10 Bekenntnis zu Christus

Redaktion

27 Berufen, die großen Taten Gottes zu verkünden

Reinhold Sigl

Erscheinungshinweis

11 Die Gemeinschaft der Heiligen

27 4. Todestag von Bischof Reinhold Stecher

11 Du bist mein geliebter Sohn

28 Ein Fest zum 60er

Titelbild

10 Janus – Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft

reinhold.sigl@me.com

4 x im Jahr

Brunnen vor der

12 Mitmachen

28 Blasius, ein aktueller Heiliger

Wallfahrtskirche „Heiligwasser“

12 Misereris omnium, Domine

29 Hoffnung - Bedrängnis - Liebe Fotos

13 Die fünf Sinne

29 Neues Pfarrbüro in Patsch

CONTEMPLATIO 14 Zur Geschichte des Stiftes Wilten

30 In Sistrans Mosaik freigelegt

Diözese Innsbruck, Raffaella Fortarel,

18 Bekannt und doch neu?

Bäckerei Ruetz, Pfarre Sistrans,

31 Geschenkideen aus dem Klosterladen

Eva Schwärzler, Inge Sigl, Iris Sigl,

19 Weihnachtsoratorium

32 Termine

Reinhold Sigl, Stift Wilten,

19 Matthäuspassion von J. S. Bach Stift Wilten Aktuell

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ACTIO

Tag des geweihten Lebens Am 3. Februar war das Stift Wilten wieder ein Ort der Begegnung für Ordensleute und Mitglieder von Säkularinstituten und spirituellen Begegnungen.

P. Markus Inama SJ bei der Predigt Daten und Fakten zu Österreich - In Österreich gibt es derzeit 110 weibliche und 80 männliche Ordensgemeinschaften.

Rund 3.900 Ordensfrauen, 1.450 Ordenspriester und 420 Ordensbrüder wirken im Land.

Die 234 Ordensschulen werden von rund 50.000 Schülerinnen und Schülern besucht, in den 30 Ordensspitälern werden jährlich rund 515.000 Patienten betreut. Darüber hinaus gibt es derzeit zehn Säkularinstitute in Österreich, denen 236 Frauen und ein Mann angehören.

Ein Tag des Gebetes und der Begegnung

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Stift Wilten Aktuell

Der Heilige Papst Johannes Paul II. hat den „Tag des geweihten Lebens“ am 2.

Februar im Jahr 1997 eingeführt, um die Wertschätzung von Orden und anderen Gemeinschaften geistlichen Lebens zu fördern. In ganz Österreich laden rund um den „Tag des geweihten Lebens“ die regionalen Diözesankonferenzen der Männer- und Frauenorden gemeinsam zu Gottesdiensten, Gebetszeiten und weiteren Veranstaltungen ein. Die Feiern sollen es ermöglichen, mit Ordensleuten in einen Dialog zu kommen und ihre Arbeit und Anliegen kennenzulernen.

In der Diözese Innsbruck luden heuer die Orden, Säkularinstitute und spirituellen Bewegungen wieder zu einer feierlichen Vesper am Freitag, 3. Februar 2017 um 15 Uhr, in die Stiftskirche Wilten in Innsbruck.

Im Anschluss daran waren alle in das AbtSchuler-Haus eingeladen.

P. Markus Inama SJ hielt die Predigt: „Als Ordensfrauen und -männer sind wir gemeinsam unterwegs. Gemeinsam ergibt sich aus unseren verschiedenen Charismen ein Ganzes. Wir helfen einander unsere Berufung zu finden und ihr treu zu bleiben.“ P. Markus weiter: „Menschen sind aus unterschiedlichen Gründen vom Ordensleben fasziniert. Manche finden es erstaunlich, wie viel Ordensleute ‚leisten’

können, indem sie auf eine eigene Familie verzichten und sich ganz Gott und jenen widmen, die in Not sind. Gleichzeitig sind Menschen fasziniert, wie es Ordensleuten gelingt, bei all dem Schweren, das wir dabei erfahren, die Freude und das Vertrauen nicht zu verlieren. Ich weiß nicht, welches die größere Herausforderung ist, die aktuellen Nöte zu erkennen und den Menschen zu helfen oder unseren Weg mit Gott und den Menschen mit Zuversicht und Vertrauen zu gehen.

Manche Situationen, in denen wir uns befinden, sind wirklich verzwickt. Das Gebet kann uns helfen, Menschen, Erlebtes, Dinge, die uns in Beschlag nehmen, loszulassen und uns nicht verkrampft daran festzuhalten. Gott will uns abnehmen, womit wir nicht fertig werden. Voraussetzung ist, dass wir loslassen und uns helfen lassen.

Mit dem Fest Maria Lichtmess ist das Verhältnis von Tag und Nacht angesprochen.

Eine alte Bauernregel lautet: ‚Lichtmess verlängert den Tag um eine Stunde für Menschen wie für Hunde.’

So wünsche ich uns allen, dass nicht nur äußerlich, sondern auch in unserem Innern das Licht und die Freude zunehmen, dass wir mit Vertrauen und Zuversicht unser Leben annehmen und gestalten.“ Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österrei-

ACTIO chs, zum „Tag des geweihten Lebens“: „Wir möchten damit stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen, was das Ordensleben in Hingabe an Gott und die Menschen in der Kirche bedeutet - in seiner Vielfältigkeit, in seiner Ausrichtung auf Gott, im Leben, im Dienst und im Gebet, vor allem aber in den vielen, vielen Einzeldiensten, die wir Ordensleute - und jetzt darf ich sagen, in besonderer Weise die Ordensfrauen, die österreichweit in vielen Einrichtungen tätig sind, leisten.“ In den rund 200 Frauen- und Männerorden und ihren vielfältigen Werken wie Ordensschulen, Ordensspitälern, Sozial- und Kultureinrichtungen sowie in internationalen Werken ist diese Lebenshingabe Realität. Mehrere Projekte wollen die Ordenge-

meinschaften in nächster Zeit fördern.

In der Diözese Innsbruck gibt es aktuell 20 weibliche und 13 männliche Ordensgemeinschaften. Rund 475 Ordensfrauen, 150 Ordenspriester und 45 Ordensbrüder wirken in der Diözese.

Agape im Abt-SchulerSaal mit Diözesanadministrator Jakob Bürgler

Neue Regionalleitung Die Frauenorden in der Diözese Innsbruck haben am 24. Jänner 2017 ein neues Leitungsgremium gewählt.

Als neue Vorsitzende der Regionalkonferenz in der Diözese Innsbruck wurde beim Treffen der weiblichen Ordensgemeinschaften und Gemeinschaften apostolischen Lebens der Diözese Innsbruck die Generaloberin der Barmherzigen Schwestern Innsbruck, Sr. Pauline Thorer, gewählt.

Die bisherige Vorsitzende Sr. Maria Luise Eberharter, Provinzvikarin der Tertiarschwestern in Hall in Tirol, wurde als Stellvertreterin gewählt. Neue Schriftführerin ist Sr. Notburga Maringele, Provinzsekretärin der Terti-

arschwestern in Hall. Ihre Stellvertreterin ist Sr. Irma Maria Kuenzner, Leiterin der Steyler Missionarinnen in Innsbruck.Den Vorsitz bei der Wahl, die im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck stattfand, führte die Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, Sr. Maria Beatrix Mayrhofer.

Die anwesenden Vertreterinnen der Gemeinschaften bedankten sich bei den bisherigen Verantwortlichen für die geleistete Arbeit.

Das neue Leitungsteam (v.l.n.r.): Sr. Maria Luise Eberharter, Ordensreferentin der Diözese Innsbruck Friederike Hafner, Sr. Maria Beatrix Mayrhofer, Sr. Pauline Thorer, Sr. Notburga Maringele, Sr. Irma Maria Kuenzner.

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ACTIO

VENI! Komm!

Recollectio am 15. Dezember 2016 mit Univ.-Prof. Dr. theol. Ewald Volgger OT

Univ.-Prof. Dr. theol. Ewald Volgger OT im Stift Wilten

Mit diesem Sehnsuchtsruf, quasi dem Urgebet des Advents, lud Institutsvorstand und Professor der Liturgiewissenschaft und Sakramentaltheologie der Katholischen Privat-Universität Linz, P. Volgger, die An-

wesenden ein, sich darüber Gedanken zu machen, wo und wie sie im Advent „ankommen sollen“. „Komm - die Menschen erwarten ganz besonders im Advent eine liebende, liebevolle Begegnung, auf die wir uns bewusst wie für eine Bergtour vorbereiten können.

Das Ankommen Christi, Weihnachten, ist das Ziel, welches wir dabei, ganz besonders auch als Seelsorger, im Blick haben dürfen.

In die Welt des Unfriedens kommt die Botschaft des Friedens. Der Frieden kommt aber nicht einfach vom Himmel. Er braucht HUMUS. Das ist das HERZ des Menschen.

Der Friede, der von Gott ausgeht, muss in den Humus unseres Herzens hineingelegt werden“, so P. Volgger.

Er rief zusammenfassend dazu auf, im Advent das Wort Gottes zu meditieren: „Der Herr will uns befähigen, zu den Menschen zu gehen, ihnen Licht zu bringen in ihre Finsternis, sie zu berühren, zu heilen, damit Weihnachten wird.“

Dei verbum Recollectio mit em. Erzbischof Alois Kothgasser am 16. März 2017

Em. Erzbischof Alois Kothgasser im Besinnungszentrum des Stiftes Wilten 6

Stift Wilten Aktuell

Em. Erzbischof Kothgasser sprach über Dei verbum (Gottes Wort), eine der vier Konstitutionen des Zweiten Vatikanischen Konzils, welche als einer der bedeutendsten Texte des Konzils gilt.

In ihm besinnt sich die Kirche nach dem Trienter und Ersten Vatikanischen Konzil neu darauf, dass sie aus dem Wort Gottes lebt, wie es ihr in der Schrift bleibend anvertraut ist.

Erst die fünfte Fassung der „Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung“ wurde am 18. November 1965 nach intensiven, letztlich fruchtbringenden Diskussionen von den Konzilsvätern mit 2.344 zu 6 Stimmen angenommen und durch feierliche Verkündigung in der Konzilsaula durch Papst Paul VI. promulgiert.

ACTIO

Maria, die Knotenlöserin 8. Dezember, Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria – Patrozinium der Basilika Wilten Schon der Kirchenvater Irenäus von Lyon spricht von Maria als der Frau, die die Verkrampfung des Menschen, den Knoten Evas, gelöst hat. Vor allen anderen durfte Maria ihr Ja sagen zur Erlösung, ihr Ja zur Liebe Gottes in Jesus Christus.

Eine der Lieblingsdarstellungen Mariens von Papst Franziskus ist das Augsburger Gemälde der „KNOTENLÖSERIN“. Sie hält in ihrer Hand ein verknotetes Band als Symbol für die Geschichte der Menschen, unsere Geschichte.

Abt Raimund rief die Gläubigen auf; „Bitten wir Maria, die Knotenlöserin, dass sie uns an der Hand nehme und in die Arme Gottes führe. Beten wir besonders für unsere verletzten Beziehungen, um die Lösung aller verknoteten Situationen. Beten wir um die Erlösung und um den Frieden für alle Völker: Maria, du bist unsere Mutter. Führe uns und alle Menschen an deiner gütigen und zärtlichen Hand in die barmherzigen Arme des Vaters. Er löse die Knoten unseres Her-

Capella Wilthinensis

Abt Raimund bei der Predigt

zens und unserer Seele, damit wir neu und befreit auf unsere Mitmenschen zugehen können. Maria, Knotenlöserin, bitte für uns!“

Weihnachtsfeier Am 21. Dezember versammelten sich die Mitarbeiter des Stiftes zur Weihnachtsfeier.

Nach der Adventmeditation von Abt Raimund spielte eine Abordnung der Stadtmusikkapelle Wilten adventliche Weisen.

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ACTIO

Die weihnachtliche Geburtstagsparty Weihnachtsmesse am 22. Dezember in der Seniorenresidenz Veldidena mit den Bewohnern des Heimes.

Die Puellae Wilthinenses verbreiteten mit ihren Liedern Freude im Haus.

Da unsere Aufmerksamkeit zu Weihnachten oft in erster Linie dem Christkindlmarkt, dem Christbaum, der festlichen Musik, dem Kerzenschein, den Geschenken, dem be-

sonderen Essen, dem trauten Beisammensein, einer Idylle, die das Weihnachtsfest in die Herzen zaubert, gilt, rief Abt Raimund dazu auf, wieder das Geburtstagskind, den menschgewordenen Gottessohn, in den Mittelpunkt zu stellen. „Denn sonst verliert dieses Fest seine Verwurzelung, sein Mysterium; es degeneriert zu einem zwar schönen Brauch, der aber mit der Zeit nicht mehr verstanden wird; das Fest stirbt von innen her ab.

Deshalb wenden wir zu Weihnachten unsere ganze Aufmerksamkeit dem Kind in der Krippe zu. Wir fallen wie die Hirten und die Könige in Ehrfurcht und Dankbarkeit auf die Knie. Wir danken für alles, womit er uns beschenkt hat und heute noch beschenkt.

Erst wenn das Geburtstagskind wieder im Mittelpunkt steht, können wir echt Weihnachten feiern. Denn sonst bleibt nur der feierliche, barocke Rahmen; aber das Bild, der Inhalt des Festes, würde fehlen.

So wünsche ich uns allen diese innere Dankbarkeit und viel Freude bei der Geburtstagsfeier von Jesus aus Nazareth.“

Führungen - Ikonenausstellung Wir laden Sie ein, am 22. April, am 29. April und am 6. Mai 2017 - jeweils ab 10 Uhr - die Ikonenausstellung in den Emporen des Presbyteriums der Stiftskirche Wilten mit D. Nikolaus Albrecht OPraem zu besuchen.

Die Wiltener Ikonensammlung umfasst 21 Ikonen und wurde dem PrämonstratenserChorherrenstift Wilten von Professor Neidl, der an der theologischen Fakultät in Innsbruck Philosophiegeschichte gelehrt hat, geschenkt. Er wollte, dass die Ikonen nicht in einem Museum ausgestellt werden, sondern in eine Kirche zurückkehren.

Die Darstellungen sind verschiedene Christusikonen („Christus Pantokrator“), Marienikonen (z.B.: „Gottesmutter Blacherniotissa“) und Engel- und Heiligenikonen („Heiliger Nikolaus“, „Hl. Petrus“).

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Stift Wilten Aktuell

Sie stammen alle aus der Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert und sind zum Großteil in Russland, weiters in Äthiopien, Gallizien und Spanien entstanden.

Information und Anmeldung: Sakristeidirektor Diakon Nikolaus Albrecht OPraem Telefon: +43 676 8730 8101 e-mail: nikolaus@stift-wilten.at

ACTIO

Die Lichtspur Gottes Christmette 2016 in der Stiftskirche Wilten „Wir feiern die Christnacht, die Heilige Nacht, Weih-Nacht, die geweihte Nacht.

In dieser Nacht geht vom Stall von Bethlehem eine Lichtspur der menschlichen Wärme, Geborgenheit und Liebe aus; und diese Lichtspur will auch unsere Herzen wachrütteln.

Knien auch wir uns – wie der Messias, der Gesalbte - zum Mitmenschen nieder, der unsere Nähe, unsere Berührung und unsere Liebe braucht: der Bettler, der Flüchtling, der Wohnungs- oder Arbeitssuchende, der traurige Freund, unser Partner und unsere Familienangehörigen, derjenige, der unseren Rat und unsere Stütze sucht. Werden wir für unseren Mitmenschen zum Lichtbringer, damit er mit einem afrikanischen Grußwort sagen kann: Danke, es wird hell, weil du da bist“, ermunterte Abt Raimund.

Predigt vor der Augustinuskrippe des Bildhauers Georg Eigentler

Und das Wort ist Fleisch geworden Pontifikalamt am Hochfest der Geburt des Herrn in der Basilika Wilten Der Evangelist Johannes besingt in einem Lied das Geheimnis der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. Dieser sogenannte Prolog ist wohl der schönste christliche Hymnus auf die Menschwerdung Gottes, den wir kennen. Und dieser Hymnus gipfelt in dem Wort: „UND DAS WORT IST FLEISCH GEWORDEN UND HAT UNTER UNS GEWOHNT.“ (Joh 1,14) In diesem Wort liegt das Zentrum des Evangeliums: Der große, der ewige und allmächtige Gott tritt ein in den Bereich des Irdisch–Hinfälligen und wird ganz Mensch. Er wird Fleisch. Fleisch ist das Bild für das Irdisch-Gebundene, für das Hinfällig-Vergängliche, für das Hilflose, für die Nichtigkeit menschlicher Existenz.

Und hat unter uns gewohnt. Im griechischen Urtext steht: Und hat unter uns gezeltet. Wohnung oder Zelt erinnern an den Tempel, in dem Gottes Herrlichkeit unter uns wohnt. Der fleischgewordene Logos, Christus, ersetzt den Tempel, er ist Ort un-

verhüllter Gegenwart Gottes in dieser Welt.

Beten wir jeden Tag beim Angelus-Gebet, beim „Engel des Herrn“ diese Kernbotschaft und danken wir Gott, dass er in uns wohnen möchte, dass er mit uns geht und uns hilft, göttliche Menschen zu werden, Menschen, die menschlich leben.

Pontifikalamt in der Basilika Wilten

ACTIO

Bekenntnis zu Christus Hl. Stephanus – Zweites Patrozinium der Stiftskirche am 26. Dezember

D. Maximilian (Stefan) Thaler, D. Nikolaus Albrecht und Abt Raimund Schreier

Stephanus war einer von sieben Diakonen der Gemeinde von Jerusalem und einer der ersten Jünger Jesu welcher als Märtyrer starb.

An seinem Namenstag appellierte Abt Raimund an die Gläubigen: „Bekenne dich öffentlich zu Christus durch dein Wort!

Es ist nicht schwer, vor der Krippe zu stehen, dem lieben Christkind zu huldigen, es zu besingen und von ihm zu schwärmen.

Einen Tag nach dem Geburtsfest Jesu ruft uns Stephanus zu, uns zu diesem fleischgewordenen Gott zu bekennen, ob gelegen oder ungelegen.“ Und weiter: „Bekenne dich zu Christus nicht nur mit Worten, sondern auch und besonders durch dein Leben! Oft hört und liest man, wie wichtig es sei, die christlichen Werte nicht zu verlieren. Setzen wir sie in die Tat um – wer sonst, wenn nicht wir Christen? Leben wir konkret das Evangelium, das Wort Gottes.

Kirche muss eine Kirche sein, die Zeugnis gibt durch ihr Leben, muss eine Kirche sein, die sich sehen lassen kann.“

Janus – Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft Jahresabschlussmesse am 31. Dezember in der Stiftskirche Wilten

Ein gesegnetes 2017

In der Silvesternacht wünschen sich im deutschen Sprachraum viele Menschen „Einen guten Rutsch ins neue Jahr 2017“.

Dieser Rutsch hat vom Wort her nichts zu tun mit Hineinrutschen. Es kommt vom hebräischen Neujahrsfest und Neujahrswunsch „Rosch-ha-Schana“. Rosch ist eigentlich der Kopf, also der Beginn des neuen Jahres.

Jänner, Januar, geht zurück auf den römischen Gott Janus. Seit dem Jahr 153 v.

Christus beginnt das Jahr in diesem Monat – vorher war es der 1. März. In der Mythologie war der Gott Janus schon lange der Schutzgott der Türen und Tore (lateinisch ianua) und damit auch im übertragenen Sinn für den Eingang in das neue Jahr verantwortlich. Auf antiken Abbildungen trägt Janus auf seinem Hinterkopf ein weiteres, zweites Gesicht. Seine beiden Gesichter blickten also nach vorn und zurück. Mit diesem sprichwörtlich gewordenen Januskopf konnte der Gott sowohl die Eingänge als auch die Ausgänge gleichzeitig im Blick halten. „Blicken auch wir heute Abend einerseits zurück auf das Jahr 2016 und blicken wir voraus auf das Jahr 2017!“ lud Abt Raimund die Gemeinde ein.

ACTIO

Die Gemeinschaft der Heiligen Epiphanie am 6. Jänner in der Stiftskirche Wilten Am Fest der Erscheinung des Herrn sprach Abt Raimund über die Bedeutung der Begegnung der Kulturen und Religionen.

Dabei erinnert er sich besonders auch an Christian de Chergé. „Er und die Gemeinschaft der Trappistenmönche von Tibhirine sind uns durch den Film ‚Von Menschen und Göttern’ bekannt geworden. Mitten in einem muslimischen Umfeld war P. Christian offen für all das, was Christen vom Islam lernen können. In einer Meditation schreibt er in etwa: Gott will die Gemeinschaft aller Menschen. Die Wege zu dieser Gemeinschaft sind viele; sie umfassen Kirchen und Religionen, Kulturen und Gesellschaften. Wir müssen mit offenen Herzen hinhören auf das, was alle Menschen bewegt. Wenn wir uns bemühen mit den anderen in Kontakt zu treten und bereit sind uns beschenken zu lassen, dann wird diese große ‚Gemeinschaft der Heiligen’,

von der das 2. Vatikanische Konzil spricht, sichtbar. Als Christen sind wir berufen, an der von Gott geschenkten ‚Gemeinschaft aller Menschen’ zu arbeiten.“

Pontifikalamt in der Stiftskirche

Du bist mein geliebter Sohn Mit dem Fest der Taufe des Herrn endet die Weihnachtszeit in der römischkatholischen Kirche. Dieses Fest wird am Sonntag nach der Erscheinung des Herrn (Dreikönig) gefeiert und leitet gleichsam in die Zeit im Jahreskreis über.

Konventmesse in der Stiftskirche

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ACTIO

Mitmachen Vierzig Tage nach Weihnachten wurde das Fest der Darstellung des Herrn in der Basilika Wilten gefeiert.

Lichterprozession in der Basilika Wilten

„Als Christen können wir beim Leiden anderer mit-tun, mitmachen. Dies ist in der Gesinnung Jesu, der ja Mensch geworden ist und alles mitgemacht hat, um uns zu erlösen.

Schauen wir hin, wo wir gebraucht werden. Öffnen wir unsere Herzen für das Leiden der anderen. Machen wir mit, tun wir mit und helfen wir allen, die uns brauchen“, forderte Abt Raimund die Gemeinde auf. „Nehmen wir uns Maria zum Vorbild im Mitmachen: • im eigenen Leiden, was immer wir mitmachen müssen, • aber auch im Mitmachen, d. h. im Mitleiden und Mithelfen bei denen, die uns brauchen. Amen.“

Misereris omnium, Domine Du erbarmst dich aller, Herr.

Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ (Gen 3,19)

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Stift Wilten Aktuell

„Dass Gott mit uns Erbarmen hat, dass er ein gnädiger und barmherziger Gott ist, das könnten wir in dieser 40-tägigen Fastenzeit wieder entdecken.“ Mit diesen Worten begrüßte Abt Raimund Schreier die Gläubigen bei der Hl. Messe in der Basilika Wilten am Aschermittwoch.

Der Aschermittwoch markiert den Beginn der österlichen Bußzeit, der Fastenzeit.

Das Symbol der Asche ist ein Zeichen für unsere eigene Endlichkeit. Die Anerkennung unserer Grenzen und Brüche schafft die Möglichkeit zur Veränderung und zur Umkehr - mit Gottes Hilfe.

Den Besuchern eines Aschermittwochgottesdienstes wird ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gezeichnet. Die Worte, die dabei gesprochen werden, „Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ und „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ verweisen auf die Bedeutung dieses alten Symbols.

Lasset uns beten.

Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich beginnen wir die vierzig Tage der Umkehr und Buße.

Gib uns die Kraft zu christlicher Zucht, damit wir dem Bösen absagen und mit Entschiedenheit das Gute tun.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ACTIO

Die fünf Sinne Als Vorbereitung auf das Hochfest Ostern waren die Gläubigen zur Mitfeier der Gottesdienste mit Kurzpredigten an den Fastensonntagen eingeladen.

P. Martin M. Lintner OSM

Propst Florian Huber

In der Fastenzeit 2017 wurden von den Predigern die fünf Sinne anhand der Perikopen in den Mittelpunkt gestellt.

Bereitschaft, mit ihren Gedanken wertvolle Impulse für eine gute österliche Vorbereitung gegeben zu haben.

Regens Roland Buemberger

P. Markus Schmidt SJ

Am 1. Fastensonntag sprach P. Martin Lintner OSM zum Thema „ SCHMECKEN“.

Auf das „HÖREN“ ging Regens Roland Buemberger am 2. Fastensonntag näher ein.

Propst Florian Huber predigte am 3. Fastensonntag über das „RIECHEN“.

Ihm folgte am 4. Fastensonntag P. Markus Schmidt SJ, der über das „SEHEN“ sprach. „TASTEN“ war das Thema der Kurzpredigt von Prälat Klaus Egger, mit der am 5. Fastensonntag die Reihe abgeschlossen wurde.

Ein herzliches Vergelt´s Gott den Predigern für die

Prälat Klaus Egger Stift Wilten Aktuell

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CONTEMPLATIO

Zur Geschichte des Stiftes Wilten 17. Kapitel: Wernher, ein überragender Abt am Beginn des 14. Jahrhunderts.

Text: Prior Klemens Halder OPraem

Bischof Landulf von Brixen bestätigte am 22. Juni 1299 in Anagni bei Rom, wo damals Papst Bonifaz VIII. seinen Wohnsitz hatte, dem „Frater“ Wernher, einem Mönch des Prämonstratenserklosters Wilten, den Ablass, den im März 1299 im Lateran Patriarch Egidius von Grado und zehn weitere Bischöfe dem Kloster Wilten gewährt hatten.

für die Marienkirche in Wilten ausgestellt.

Schon 1286 war für „alle, die zum Bau der Pfarrkirche zur Heiligen Maria in Wilten nicht mitarbeiten können, aber dafür ein Almosen spenden“ ein Ablass erteilt worden. 1311 bestätigte dann der Brixner Bischof Johannes in einer Ablassurkunde für die Besucher der Marienkirche, dass er am 16. August 1310 die Weihe des Hochaltars und des Altars zu Ehren des Heiligen Apostels Andreas vorgenommen hatte.

Die Ablassurkunde von 1299, Stiftsarchiv Wilten

Quellen: St.A.W., 004 Ea, 004 E; zum Folgenden: Klemens Halder, Propst Marquard (vor 1138 bis 1142), Abt Wernher (1302 bis 1331).

St.A.W. 005 E. Karl Schadelbauer, Das Calendarium Wernheri als tirolische Chronik (Studien zur Geschichte des Stiftes Wilten 1).

Innsbruck 1932, 10f.

Anton Haidacher, Studium und Wissenschaft im Stifte Wilten, 26f.; St.A.W. 04 03 01, Adalbert Tschaveller, Annales Canoniae Wilthinensis (Ms) Tomus I, 1730.

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Stift Wilten Aktuell

1300 verliehen Patriarch Basilius von Jerusalem und neun weitere Bischöfe der Kirche der Heiligen Maria in Wilten einen großen Ablass; weitere Ablässe erteilten sie der Kirche St. Jakob in Innsbruck und der Kirche von Tienzens bei Matrei am Brenner.

Wernher dürfte längere Zeit in Rom gewesen sein; er wird mit dem späteren Abt identifiziert. Über ihn wird in der Wiltener Haustradition gesagt, dass er zu Studien in Rom weilte.

Ablässe zur Tilgung von Sündenstrafen waren für Christen jener Zeit sehr wichtig.

Gerne suchten sie die Kirchen auf, in denen solche Ablässe erlangt werden konnten und gaben dabei Spenden zugunsten jener Kirchen.

Im Mai 1302 scheint Wernher in einer Urkunde als Abt auf. Eine erste große Aufgabe für ihn war die Fertigstellung der romanischen Pfarr- und Marienkirche. Die Wiltener Ablassurkunde von 1300 ist ja

Abt Wernher vor „Maria unter den vier Säulen“; Stich von J. C. Hackhofer (1675-1731), der Künstler stammte aus Wilten

Bei den archäologischen Grabungen in der Basilika Wilten (1993–1999) wurde festgestellt, dass die romanische Kirche kaum größer als die frühchristliche des 5. Jahrhunderts war. Sie wurde am Übergang vom 13. zum 14. Jahrhundert nur um den Bereich von neuen Außenmauern verbreitert. Die Sandsteinstatue Mariens als Gottesmutter, die heute noch als Gnadenbild verehrt wird, dürfte aus der Zeit des Abtes Wernher stammen.

CONTEMPLATIO Ein anderes Bauwerk, das der Zeit Wernhers beziehungsweise der Zeit unmittelbar vorher zugeordnet werden kann, ist das große „Leut- bzw. Leithaus“ zwischen Stiftskirche und Basilika. Untersuchungen des Bundesdenkmalamtes 1999/2000 haben ergeben, dass der gesamte Baukörper – damals um ein Stockwerk niedriger – eine romanische Bautradition aufweist.

Auch der turmartige Anbau im Norden hat nichts mit der Römerzeit zu tun, wie früher vermutet wurde; gerade im dortigen Untergeschoss ist die romanische Bauweise besonders gut zu sehen.

Abt Wernher vermehrte die Einkünfte des Klosters maßgeblich. Aus seiner 28 Jahre dauernden Abtzeit sind mehr als 90 Urkunden erhalten. Sie betreffen Zuwendungen, die dem Kloster und den Kirchen in Wilten gemacht wurden, auch Kauf- und Tauschgeschäfte des Stiftes und Ablässe für die Wiltener Kirchen. Bedeutsam waren die Stiftungen für regelmäßige Heilige Messen für Verstorbene und für das feierliche, jährliche Gedenken am Todestag. In solchen Urkunden wurde genau beschrieben, was einerseits dem Kloster an Gütern und Einkünften vermacht wird, andererseits, was der Konvent an Gebeten und Gottesdiensten zu vollziehen hat.

Ein besonders detailliertes Beispiel ist eine Verstorbenenstiftung der Brüder Konrad und Heinrich von Aufenstain am Eingang des Navistales vom 2. Juni 1307. Da wurde zum Beispiel auch bestimmt, welche Summe für ständige Öllichter in ihrer Grabkapelle vor dem Eingang der Stiftskirche, für die gottesdienstlichen Geräte, oder für die Erhaltung des Daches jährlich zur Verfügung stehen sollte; es wurde auch festgelegt, für welche Summe der Konvent am Morgen und Abend des Jahrtags zu essen bekommen soll. Wegen des besonderen Naheverhältnisses des Klosters zu den Herren von Aufenstain dürfte Wernher 1300 auch die Ablassurkunde für die Kirche von Tienzens – gerade südlich gegenüber der Burg – in Rom erbeten haben.

In der zuerst erwähnten Urkunde der Brüder von Aufenstain wurde auch festgehalten, dass sie vom Wiltener Konvent das

„Priuhaus“ (Bräuhaus) erhielten und dafür das „Swesterhaus“ aufgaben, das ihnen Abt Konrad (urkundet ab 1296) gegeben hatte. Das ist ein Hinweis, dass das Kloster der Prämonstratenser Chorfrauen in den letzten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts zu bestehen aufgehört hatte.

Abt Wernher ließ die Einkünfte des Stiftes an verschiedenen Orten Tirols in einem Pergamentbüchlein, dem Urbar von 1305, verzeichnen. Das heute noch vorhandene Büchlein ist auch für unsere Zeit wertvoll, da es von vielen Orten und Höfen die ursprüngliche Namensform festhält und deutlich macht, welche Produkte und Tiere damals als Nahrungsquelle bedeutsam waren.

1317 ließ Abt Wernher die 39 Jahrtagsstiftungen am Kloster Wilten in einer großen Urkunde zusammenfassen. Zum Großteil waren es Jahrtage für weltliche Wohltäter, aber auch für „Bischof Reginbert, den Gründer des Klosters“, für die Bischöfe Hartmann und Bruno von Brixen, für den „Seligen Erzbischof Norbert“, für „den Seligen Marquard, den ersten Propst des Klosters“, für Konrad, den „Vater des Herrn Abtes Wernher“. Es gab auch einen Gedenktag für die Verstorbenen und Lebenden des Augustiner Chorherrenstiftes Neustift bei Brixen.

Das Stift Wilten hatte unter Abt Wernher auch gute Beziehungen zu den Landesfürsten. Der 1295 verstorbene Meinhard II. hatte seinen Söhnen Otto, Ludwig und

Das Urbar von 1305

Quellen (Fortsetzung): St.A.W., 172 C 03.

St.A.W., 005 B. St.A.W., 003 B. Sydow, Kirchenarchäologie, 29-37.

W. Hauser/B. Lanz (Bundesdenkmalamt/ Tirol), Kurzbericht: Innsbruck, Leithaus, Klostergasse 1 (Manuskript).

Innsbruck 2000, 2-4.

St.A.W., 017 G 01 b.

Urkunde Herzog Ottos von 1309 zugunsten des

St.A.W., A 01 01 00

Katharinenaltars, Stiftsarchiv Wilten

St.A.W., 017 I. Stift Wilten Aktuell

15

CONTEMPLATIO

Abt Wernher in der Äbtegalerie des Stiftes

Quellen (Fortsetzung): Riedmann, 410-413.

St.A.W., 018 B 01.

St.A.W., 076 B 01.

St.A.W., 075 A 02 b.

Trude Webhofer, Die mittelalterliche Baugeschichte von Wilten. In: 850 Jahre Prämonstratenser Chorherrenstift, 157f.

Hans Hermann Lentze OPraem, Stadt und Kirche im mittelalterlichen Innsbruck. In: Studia Wiltinensia (Forschungen zur Rechts- und

Heinrich gemeinsam die Herrschaft als Grafen von Tirol-Görz und Herzöge von Kärnten übertragen. Die Söhne richteten drei prachtvolle Hofhaltungen ein und verbrauchten innerhalb weniger Jahre die großen Guthaben, die ihr Vater hinterlassen hatte; auch verschuldeten sie sich und das Land. Ludwig starb 1305, Otto 1310; von da an war Heinrich alleiniger Herrscher. Er hatte die böhmische Prinzessin Anna geheiratet und bewarb sich 1306 nach dem Aussterben des Přemysliden im Mannesstamm um die böhmische Krone, zog aber trotz verschiedener Interventionen 1308 endgültig den Kürzeren. Trotzdem legte er bis zu seinem Tod 1335 Wert auf den Titel „König von Böhmen und Polen“.

Herzog Otto bestätigte 1309, dass sein Bruder Ludwig „in der neuen Kirche unterhalb des Klosters Wilten“ – gemeint ist die Marienkirche – einen Altar zu Ehren der Heiligen Katharina erbauen hatte lassen, und stiftete ein Gut für regelmäßige Heilige Messen auf jenem Altar. Die erste Frau Heinrichs, Anna von Böhmen, starb 1313. Die Hochzeiten der nächsten beiden Frauen, Adelheid von Braunschweig (Heirat 1315, gestorben 1320) und Beatrix von Savoyen (Heirat 1328, gestorben 1331), fanden in Wilten statt. Wegen des dabei angerichteten Schadens in den Feldern von Wilten erreichte Abt Wernher 1326 die Erhöhung der Salzlieferungen aus Hall auf jährlich 24 Fuder; 1328 übergab König Heinrich aus demselben Grund dem Kloster den Viller und Lanser See samt alleinigem Fischereirecht.

Die drei ältesten Grabsteine, die jetzt an den Wänden des Kreuzgangs angebracht sind, zeigen an, dass weitere Persönlichkeiten unter Abt Wernher mit dem Stift in enger Beziehung standen und es als Begräbnisort erwählten.

Kulturgeschichte 1. Bd).

Innsbruck 1964, 101ff.

St.A.W., 002 I. St.A.W., 028 B 01; Lentze, 106.

Lentze, 118f.

St.A.W., 035 B b.

16

Stift Wilten Aktuell

Am Anfang des 14. Jahrhundert wurde im ehemaligen Schwesternhaus ein Spital eingerichtet. Es diente dem Aufenthalt von „Siechen“, von gesundheitlich beeinträchtigten Personen, die besondere Pflege brauchten und wohl meistens bis zum

Tod dort untergebracht waren. Für dieses Haus wurden von Wohltätern Stiftungen gemacht. Dieses Klosterspital konnte sich aber nur bis Mitte des 14. Jahrhunderts halten.

Bald nach 1300 wurde auch in Innsbruck ein Spital errichtet und zwar in jenem Gebiet, wo heute noch die Spitalskirche in der Maria-Theresien-Straße steht. Dort befand sich das Innsbrucker Spital bis ungefähr zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Es war am Anfang ein langer Prozess, bis das neue Stadtspital mit genügend Stiftungen ausgestattet war. Abt Wernher beharrte darauf, dass ein Wiltener Konventuale die Seelsorge ausübte, die entsprechenden Bezüge und eine voll ausgestattete Wohnung erhielt. Erst 1329 konnte alles endgültig geordnet und die Heilig-Geist-Spitalskapelle eingeweiht werden.

Als offensichtlich das Stift Stams versuchte, sich im Raum Innsbruck festzusetzen, erreichte Wernher 1310 vom Landesfürsten Heinrich, dass niemand als das Stift Wilten im Bereich der Stiftspfarren eine Kapelle, Kirche oder ein Kloster errichten darf. Deshalb blieb Innsbruck bis zum 16.

Jahrhundert, als die katholische Gegenreformation begann, eine Stadt ohne Klöster.

Auch bezüglich der Seelsorge an der Stadtkirche St. Jakob war in der Zeit Abt Wernhers einiges zu regeln. 1325 befreite der Landesfürst die Einwohner von Innsbruck von der Verpflichtung, den Gottesdienst zum vorgeschriebenen jährlichen Empfang der Kommunion am Gründonnerstag und Karfreitag in der Pfarrkirche Wilten zu besuchen. Sie konnten das von da an in St. Jakob tun. Wernher hatte auch für St. Jakob eine in Rom 1300 ausgestellte Ablassurkunde mitgebracht. Für St. Jakob ließ er in der Wiltener Schreibstube (Skriptorium) einen gottesdienstlichen Kalender, das sogenannte Calendarium Wernheri, anlegen. In diesem wurden neben den Tagen und Festen des Jahres im Laufe der Zeit die Todesjahre von Innsbruckern, Kirch- und Altarweihen, wichtige Zeitereignisse und besondere Jahrtagstiftungen eingetragen, sodass dieses Büchlein zu ei-

CONTEMPLATIO ner wichtigen Geschichtsquelle wurde.

Außer für St. Jakob dürfte das Stift Wilten unter Abt Wernher auch für andere seiner Seelsorgeorte allerhand Einsatz geleistet haben. Jedenfalls erteilte Bischof Albert von Brixen am 1. Jänner 1332 – bald nach dem Ende der Tätigkeit Wernhers – einen Ablass anlässlich der Weihe der Kapelle des Heiligen Martin in Aldrans und einen Ablass für die Kirche des Heiligen Thomas in Tulfes.

Wernher war als Abt sehr auf die Sicherung und Vermehrung der Einkünfte des Klosters bedacht. Seit der Gründung der Innsbrucker Altstadt 1180 war Innsbruck statt Wiltens der Ort des Verkehrs, des Handwerks und Handels geworden.

Wernher sorgte dafür, dass Wilten für seine vielen Aufgaben, auch in den Stiftspfarren, weiterhin genügend Einkünfte und Einflussmöglichkeiten hatte. Historiker sagen, dass um 1300 die früher zahlreichen Eintritte von Laien-Ordensbrüdern im Prämonstratenserorden mehr oder weniger aufhörten. Dadurch waren die Klöster genötigt, für die Arbeiten in der Landwirtschaft und im Handwerk, die früher die Brüder geleistet hatten, weltliche Mitarbeiter zu beschäftigen und sie entsprechend zu entlohnen.

Die Stiftstradition sah Abt Wernher als sehr gottverbundenen Menschen, als Seligen. In der Stifts-Chronik des Mathias Burgklehner von 1617 wird über ihn gesagt: „Wernherus ain sehr andechtiger und Gottsförchtiger Herr, hat oftermal nider an auf dem Poden, und auf der Chorstiegen, vil Nächt in dem

Christusbild mit Engel im Kreuzgang des Stiftes

Gebet zuebracht.“ Dort im Kreuzgang, wo in der damaligen Zeit der Weg vom gemeinsamen Schlafsaal (Dormitorium) zum Chorraum der Kirche führte, wurde ein romanisches Tor entdeckt. In dessem Rundbogen ist eine Malerei mit dem Antlitz Christi freigelegt worden. Hat Wernher diese Verehrung Christi aus Rom mitgebracht und in diesem Bereich gerne gebetet?

Die Inschrift auf der Grabplatte Wernhers im Kreuzgang bezeugt das außergewöhnliche Leben Wernhers:

(HAC IACET) IN FOSSA WERNHERI CORPUS ET OSSA QUONDAM PRELATI D(E) FACTIS IURE BEATI.

Grabstein Abt Wernhers mit Inschrift

Hier im Grab ruhen der Körper und die Gebeine Wernhers - einst Prälat, aufgrund seines Lebens zu Recht ein Seliger.

Wernher wurde im Bereich des damaligen Kapitelsaals bestattet, der sich zur Zeit des romanischen Klosters im Osttrakt des ursprünglich quadratischen Kreuzgangs befand.

Von dort wurde das vollständig erhaltene Skelett Wernhers erhoben und zusammen mit den Gebeinen des Seligen Marquard 1639 in der neugeschaffenen Krypta des Heiligen Kreuzes unter dem Altarraum der Stiftskirche beigesetzt. Nach Einsturz der Kirche 1644 und dem Umbau zur Barockkirche wurden die Gebeine Wernhers und Marquards 1667 in einem Wandschrank hinter dem Hochaltar beigesetzt. Die wissenschaftlichen Untersuchungen der Gebeine Wernhers 1998 und 2001 haben ergeben, dass Wernher zirka 60 Jahre alt geworden sein und in den letzten Jahren aufgrund von Verwachsungen an der Halswirbelsäule eine gebückte Körperhaltung eingenommen haben dürfte.

Das Stift Wilten hat für Abt Wernher von Rom nicht die Erlaubnis für die offizielle Verehrung als Seliger eingeholt. Jene war seit 1634 hinsichtlich Personen erforderlich, deren Verehrung durch die Gläubigen erst nach 1181 aufgekommen war.

Quellen (Fortsetzung): St.A.W.; A 04 03 08, f.

32 v.

St.A.W., A 04 04 01, Mortuarium Wilthinense; Mittermair, Bauforschung, Textt., 82ff. Über die 2005/2006 entdeckte Krypta: Pöll, Neues zum Frühchristentum in Tirol, 31f.

Anatomische Untersuchung der Skelette von Propst Marquard und Abt Wernher 1998, am Institut für Gerichtliche Medizin der Universität Innsbruck; C 14-Untersuchung am Institut für Radiumforschung und Kernforschung der Universität Wien 2001.

M. Eckardt, Seligsprechung. In: Lexikon für Theologie und Kirche.

2. Aufl. IX. Bd., 1964, 642-644.

Stift Wilten Aktuell

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CONTEMPLATIO

Bekannt und doch neu?

Die Kirchenmusik in der Weihnachtszeit

Die Capella Wilthinensis singt die Pastoralmesse von Karl Kempter

Capella und Chorus Wilthinensis in der Heiligen Nacht

Missa in B von Joseph Alois Holzmann

Extrem Bekanntes gemischt mit Raritäten aus der Tiroler Musikgeschichte – so lässt sich das kirchenmusikalische Programm während der vergangenen Weihnachtszeit zusammenfassen. Extrem bekannt, dazu gehört natürlich „Transeamus usque Bethlehem“ von Joseph Schnabel in der Heiligen Nacht, vielleicht schon etwas weniger Mozarts Missa brevis in d KV 65 zum Jahresabschlussgottesdienst, ganz sicher aber die Pastoralmesse von Karl Kempter. Was also ist so sensationell daran, dass man das extra erwähnen müsste? Nichts, im Grunde nichts weiter, als dass mittlerweile Generationen genau diese Musik meinen, wenn sie an weihnachtliche Stimmung denken. Im Stift Wilten wurde sie lange nicht mehr gespielt, nicht aus Geringschätzung, sondern um vom Automa-

tismus ein wenig wegzukommen und sie wieder wertzuschätzen. Vermutlich zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten spielte die Capella Wilthinensis diesmal auf Originalinstrumentarium, mit Naturhörnern, Naturtrompeten, Streichern auf Darmsaiten, aber auch alten Klarinetten und Flöten.

Und siehe da, das einige Jahre dauernde „Kempter-Fasten“ hat dazu geführt, dass die Musik wieder mit neuen Ohren gehört und abseits vom Gewohnten mit Freude aufgenommen wurde.

Johann Stadlmayr, Christoph Sätzl und Joseph Alois Holzmann sind die zu Beginn angesprochenen Tiroler Komponisten, allesamt keine Kleinmeister, sondern zu Lebzeiten führende Männer der Tiroler Musikszene. Der erste war Hofkapellmeister, der zweite Kapellmeister am Haller Damenstift und der dritte Pfarrorganist in Hall.

Stadlmayrs Motetten aus dem Zyklus „Moduli symphoniaci in augustissima Christi nati celebritate“, erschienen 1629, bieten eine große Bandbreite an Gestaltungs- und Besetzungsmöglichkeiten. Der Wechsel von Soli, reichen Instrumentalteilen und Chor unterstrich die freudige Stimmung der Heiligen Nacht. Christoph Sätzls Missa „Ein Kind geborn in meiner Seel“ von 1646 ist hingegen intimere Musik. Die Capella musizierte sie am Hochfest der Gottesmutter Maria in der Besetzung von zwei Sopransoli, drei Posaunen und Basso continuo. Der Komponist überrascht dabei nach homophonem Beginn mit reicher Kontrapunktik.

Wenig überraschend hingegen war die positive Aufnahme von Joseph Alois Holzmanns Missa in B am Fest der Taufe des Herrn. Seine Musik sprüht vor Ideen. Holzmann setzt weniger auf Kontrapunktik.

Neben einem ruhigen Vokalsatz verlangt er allerdings virtuose Violinen und hervorragende Hornisten. Neben der Wiederbeschäftigung mit Kempters Pastoralmesse wird vermutlich diese hervorragende Holzmann-Messe in Erinnerung bleiben.

CONTEMPLATIO

Weihnachtsoratorium Traditionellerweise wurde am vierten Adventsamstag in der Basilika Wilten das Weihnachtsoratorium von J. S. Bach zur Aufführung gebracht.

Unter der Leitung von Johannes Stecher sangen Chor und Solisten der Wiltener Sängerknaben. Wie zur Zeit Bachs üblich, kamen alle Soli aus dem Chor: Knaben übernahmen die Sopran- und Altsoli, David Kerber (Evangelist), Patrik Reiter (Tenor) und Oliver Sailer (Bass) sangen die weiteren Solopartien. Das Barockorchester Aca-

demia Jacobus Stainer mit zahlreichen Spezialisten für das Instrumentarium jener Zeit vermittelte besinnliche Stimmung und stimmte festlich auf die Weihnachtsfeiertage ein. Chor und Solisten erzählten die Geschichte der Geburt Jesu, genial in Töne gesetzt von einem der besten Komponisten der Menschheitsgeschichte.

Die Wiltener Sängerknaben und die Academia Jacobus Stainer in der Basilika Wilten

Matthäuspassion von J. S. Bach Am ersten Samstag in der Fastenzeit präsentieren die Wiltener Sängerknaben und das Tiroler Barockorchester Academia Jacobus Stainer ein berührendes Werk.

Aufgeteilt auf zwei Kammerchöre und den Konzertchor mit Solisten aus den eigenen Reihen der Knaben- und Männer-

stimmen wurde abwechslungsreich von der intimen Kleinbesetzung bis zu großen, mächtigen Chören musiziert.

Matthäuspassion in der Basilika Wilten Stift Wilten Aktuell

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CARITAS

Neues Asylwerberinnenheim in Igls auf dem Grundstück der Pfarre Igls.

Solidarität in Igls – Warum machen wir das?

Text: Toni Hafele und Alexander Mayer-Rieckh

So wird das Asylwerberinnenwohnheim in Igls aussehen Planung: Architektinnen Patricia Nothegger und Ingrid Schwärzler

20

Stift Wilten Aktuell

Nicht endender Bombenhagel auf Aleppo, kenternde Schiffe mit tausenden Flüchtlingen an Bord, überfüllte Flüchtlingslager in Griechenland und Italien, die vielen Flüchtlinge, die sich über den Balkan auf den Weg gemacht haben und in Österreich das Mitgefühl und die Hilfsbereitschaft so vieler Ehrenamtlicher erfahren haben. Diese Bilder im Herbst 2015 haben auch die Menschen in Igls und Vill tief berührt. Und wie würden wir uns an Stelle der Flüchtlinge fühlen, wenn wir mit unseren Familien vor Krieg und Verfolgung in ein Land ausweichen müssten, dessen Kultur, Regeln und Sprache wir kaum verstehen.

Wie froh wären wir um jeden freundlichen Blick, jede offene Tür, jede helfende Hand!

So wurde den Initiatoren der „Solidarität Igls“ immer klarer, dass sie etwas tun möchten. Und zwar hier in Igls. Populisten in ganz Europa schüren Ängste, aber bieten keine Lösungen an, die mit unseren Werten von Gastfreundschaft, Solidarität und Nächstenliebe vereinbar wären.

Das Asylwerberinnenwohnheim Igls wird als Anlage vorübergehenden Bestandes für eine maximale Dauer von sieben Jahren für 30 bis 40 geflüchtete Frauen, Allein-

stehende und Mütter mit Kindern, errichtet.

Das entspricht in etwa den vorgesehenen 1,5 % Geflüchteten pro Gemeinde. Die Fertigstellung der Unterkunft am Kurweg ist für das Frühjahr 2017 geplant.

Die Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) hat ein Betreuungskonzept für die Igler Unterkunft erstellt. Die Unterkunft wird als Selbstversorgereinrichtung geführt werden. Eine hauptamtliche Betreuerin der TSD wird vollzeitlich der Unterkunft zugeteilt werden. Professionelle Deutschtrainer der GENOVA werden vor Ort Deutschkurse anbieten.

Der Verein Solidarität Igls hat sich im Oktober 2016 konstituiert. Ziele des Vereins sind die ehrenamtliche Begleitung der Asylwerberinnen und die Förderung guten Zusammenlebens mit geflüchteten Menschen in Igls und Vill. Bis jetzt haben sich mehr als 80 Personen aus Igls und Vill bereit erklärt, den Verein auf verschiedene Weise zu unterstützen. Der besondere Dank gilt der Pfarre Igls-Vill für die Bereitstellung des Grundstückes und der Neuen Heimat Tirol für die Finanzierung und Errichtung des Wohnheims für Asylwerberinnen.

CARITAS

Es-Selãmu-Aleykum Weihnachtsfeier mit muslimischen Flüchtlingen im Stift Wilten.

Nach der Feier überreichten die freiwilligen Helfer jedem Flüchtling kleine Weihnachtsgeschenke, welche mit Unterstützung der Bäckerei Ruetz

„Liebe Brüder des islamischen Glaubens, liebe Freunde! Friede sei mit Euch“, mit diesen Worten begrüßte Abt Raimund die Flüchtlinge und ihre hauptamtlichen und freiweilligen Flüchtlingsbetreuer bei der gemeinsamen Weihnachtsfeier im Stift Wilten am 23. Dezember.

Er wünschte allen ein gesegnetes

Mauwlid-en-Nabi (die Geburt des Gesandten Muhammoed) und ein frohes Weihnachtsfest: „Fühlen Sie sich bei uns zu Hause, auch wenn es nur für einige Zeit sein kann. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien, die oft noch in Ihrer Heimat sind, viel weihnachtlichen Frieden und den Segen Gottes (Allahs).“

und des Stiftes Wilten zusammengestellt werden konnten.

Benefiz-Fastensuppenessen Teilen spendet Zukunft – Aktion Familienfasttag in der Diözese Innsbruck Die Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung lud auch heuer wieder in ganz Österreich zum traditionellen Fastensuppenessen ein.

Die Fastensuppe wurde von der Hö-

heren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Kematen vorbereitet. Sie setzte mit der Teilnahme am Familienfasttag ein Zeichen für mehr Gemeinschaft und soziales Engagement.

Zahlreiche Gäste aus Kirche, Politik und Wirtschaft folgten der Einladung.

Stift Wilten Aktuell

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COMMUNIO

Im Zeichen der Freude Die Jugendvespern im Leuthaus und der Dekanantsjugendgottesdienst in Ellbögen Text: Dekanatsjugendleiterin Raffaella Fortarel

Jugendvespern im

Im Feber feierten wir passend zur Faschingszeit mit roten Nasen die FREUDE AM GLAUBEN.

Leuthaus

JUVE - Auch im Dezember, Jänner und Feber begaben wir uns bei den Jugendvespern auf die Suche der Spuren des Hl. Martin, der vor 1700 Jahren gelebt hat. Wir sammelten Gedanken, Gebete und Gesänge rund um die Themen Bekehrung, Taufe und der Gnade Gottes.

Jugendgottesdienst - Am Sonntag, den 27. Februar 2017 feierten die Jugendlichen aus dem Dekanat, mit Jugendseelsorger

Danke den Jugendlichen der Stiftspfarren Patsch, Völs, Aldrans und Ellbögen für die Vorbereitung der Jugendvespern und des Jugendgottesdienstes 22

Stift Wilten Aktuell

Jugendgottesdienst in Ellbögen

Johannes Hohenwarter OPraem, Diözesanjugendreferent Harald Fleißner und den Jugendleiterinnen Raffaella und Silke (Dekanat Matrei) den dritten Jugendgottesdienst „... bis an die Grenzen“ des Dekanates Wilten-Land.

Harald hatte für die Vorbereitung ehemalige Firmlinge eingeladen, die eifrig zum Thema „Was ist meine Mission?“ den Jugendgottesdienst aktiv mitgestalteten.

COMMUNIO

Das Lampedusa-Kreuz „Pace e bene“ – Impulse zum Frieden - so nennt sich das Friedensprojekt, das das Dekanat Wilten-Land gemeinsam mit der Caritas und der Kinderuniversität >Schatztruhe< in der Fastenzeit startete.

Ein sichtbares Zeichen als Auswahl dieser vielfältigen Veranstaltungen ist das Kreuz von LAMPEDUSA. Dieses Kreuz ist aus dem Treibholz gekenterter Boote geschaffen, die an die Küste von Lampedusa angetrieben wurden.

Francesco Tuccio, ein Tischler aus Lampedusa, hat daraus Kreuze hergestellt und ursprünglich an jene verschenkt, die vor seiner Tür gestrandet sind. Mittlerweile sind Tuccios Kreuze in ganz Europa und auch in den USA zu finden.

Dieses Kreuz besuchte ab Aschermittwoch 2017 - beginnend in Lans - die Pfarren unseres Dekanats. Es lud uns ein, innezuhalten und bewusst der „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ entgegenzuwirken, wie es Papst Franziskus ausdrücken würde.

Am Freitag, dem 10. März, wurde im Rahmen eines Jugendkreuzwegs das Lampedusakreuz feierlich von Lans nach Sistrans getragen. Kinder und Jugendliche aus Pfarren unseres Dekanats gingen einen stimmigen Fackel-Kreuzweg von Dorf zu

Dorf. Pfarrer Adrian trug als Hausherr das Kreuz, das in jeder Station mit einem anderen Symbol (wie einer Kette, einem Nagel, einer geknickten Rose, einem Hemd) geschmückt wurde. Singend (danke an die Stimmen aus dem Chor Cantiamo/Lans), betend und schweigend zogen wir über die Felder und ließen uns im Herzen berühren. Eine Agape im Widum ließ den Abend schön ausklingen … „Atme in uns, Heiliger Geist … bleib bei uns auf unserem Weg!“

Firmlingsnachmittage Die Jugendlichen der Wiltener Stiftspfarreien besuchten das Stift, um sich auf das Sakrament der Firmung vorzubereiten.

Beim Firmlingsnachmittag lernten die Firmlinge ihren Firmspender Abt Raimund kennen. Sie gingen den „Weg der Prämonstratenser“ im Schneidergang und lernten

in der Bibliothek die Dekanatsjugendstelle Wilten-Land und im und um den Norbertisaal das Leben des hl. Norbert kennen.

Text: Elisabeth Rastbichler

COMMUNIO

Danke für das Engagement Am 7. Dezember bedankte sich Landeshauptmann Günther Platter bei den Tiroler Ordensgemeinschaften für die geleistete Arbeit.

Mittagessen im Gasthof „Haymon“ in Wilten

Ökumene der dritten Art Ihr 50-jähriges Bestehen feierte die evangelische Diözese Salzburg-Tirol mit einem Festakt am 9. Dezember im Landhaus in Innsbruck.

Die Erzbischöfe Franz Lackner und Alois Kothgasser mit dem evangelischen Superintendenten Olivier Dantine

Die „J. S. Bach-Musikschule“ beim Festakt 24

Stift Wilten Aktuell

Geprägt war die Feier vom Klima des ökumenischen Miteinanders, das in Festreden und Grußworten deutlich hervorgehoben wurde. Superintendent Olivier Dantine konnte zu der Feier zahlreiche Repräsentanten der Kirchen und des öffentlichen Lebens begrüßen, darunter Landtagspräsident Herwig van Staa, die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, den Salzburger Erzbischof Franz Lackner, den emeritierten Erzbischof Alois Kothgasser, den evangelisch-lutherischen Bischof Michael Bünker, den evangelisch-reformierten Landessuperintendenten Thomas Hennefeld, Synodenpräsident Peter Krömer und die frühere Superintendentin der Diözese Salzburg-Tirol, Luise Müller.

Für eine „Ökumene der dritten Art“ plädierte Pastoraltheologe Christian Bauer in seinem Festvortrag. Darunter versteht er eine Ökumene nicht nur zwischen den christlichen Kirchen, sondern auch mit

Atheisten und religiös indifferenten Menschen – eine Begrifflichkeit, die auf den katholischen Theologen Eberhard Tiefensee zurückgeht. „Für die Kirchen ist das eine Frage der Zukunft: Wie hältst du es mit dem Außen?“, ist Bauer überzeugt. „Die Kirchen müssen gemeinsam die Herausforderung der Diasporasituation sportlich annehmen und hinausgehen zu den Menschen.“ Dabei gehe es aber nicht darum, Menschen zu bekehren, vielmehr würden „wir diese Menschen für unsere eigene Gottsuche brauchen“. Ökumene bedeute aber auch, rückbezogen auf den griechischen Ursprung des Wortes, die Sorge um das gemeinsame Haus aller Menschen, wo vieles „aus den Fugen geraten ist“. Die Kirchen müssten von daher auch gemeinsam gegen die Feinde der offenen und liberalen Gemeinschaft kämpfen. „Vielleicht finden wir dann ja auch im Außen neue Verbündete für die Sache Jesu!“

COMMUNIO

Altbürgermeister im Stift Wilten Am 14. Dezember besuchten auf Initiative des Mutterer Altbürgermeisters Dr. Hermann Arnold ehemalige Amtskollegen das Stift Wilten.

Führung mit Abt Raimund im Stift

20 Jahre Brotbruderschaft 20 Jahre gibt es sie schon, die Brotbruderschaft. 20 Jahre, in denen vielen in Not geratenen Tirolerinnen und Tirolern geholfen werden konnte. Genau an seinem Gründungstag am 23. Dezember feierte der Verein sein Jubiläum und lud zum Fest ins neue Ruetz-Bäckerei-Café Mariahilf.

Dass die Brotbruderschaft damals so rasch ins Leben gerufen werden konnte, ist Hauptinitiator und Obmann Christian Ruetz, sowie vielen Tiroler Persönlichkeiten und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu verdanken, die die Initiative mit ganzem Einsatz mitgetragen ha-

ben. Viele der Gründungsmitglieder sind noch heute im Vorstand tätig. „Wir sind unendlich dankbar, dass es uns als Unternehmen gut geht. Wir fühlen uns verpflichtet, an jene zu denken, die mit den Lasten des Lebens zu kämpfen haben“, sagt Christian Ruetz als Obmann der Brotbruderschaft.

Der Vorstand der Brotbruderschaft beim Jubiläumsfest Mit einem jährlichen Spendenbeitrag von 10,- Euro können Sie den Verein als Mitglied unterstützen: Die Brotbruderschaft Raiffeisen Regionalbank Telfs IBAN: AT43 3633 6000 0021 1011 Stift Wilten Aktuell

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COMMUNIO

Erasmus von Rotterdam Vortrag in der Komturei Innsbruck des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem

Univ.-Prof Töchterle beim Vortrag im Stift Wilten

Am 9. Januar 2017 hielt Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle, Professor für Klassische Philologie an der Universität Innsbruck und früherer österreichischer Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, einen Vortrag, in dem er den bekannten Humanisten Erasmus von Rotterdam (1466? 1536) von verschiedenen Seiten beleuchtete: Für Töchterle war Erasmus gerade wegen seines unermüdlichen Einsatzes für den Frieden unter den Völkern ein „erster Europäer“ (wie ihn schon Stefan Zweig in seiner romanhaften Biographie „Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam“ genannt hatte). Töchterle betonte aber

auch zwei weitere Seiten an Erasmus: Als Humanist machte er sich mit großem Erfolg um die philologische Erschließung antiker Autoren verdient und als Pädagoge entwickelte er in verschiedenen Schriften moderne Ansätze, die teilweise erst im 20. oder 21. Jahrhundert umgesetzt wurden.

Töchterles Worte stießen auf viel Interesse bei der versammelten Ordensfamilie.

Der Referent wurde in der Diskussion beispielsweise danach gefragt, welche Bedeutung neulateinische Texte wie die des Erasmus im modernen Lateinunterricht haben (sollten).

Nachruf Bischof Karl Golser In der Heiligen Nacht ist der emeritierte Bischof von Bozen-Brixen verstorben.

Mit großer Freude durften wir am 8. Juni 2011 die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariates - angeführt von Bischof Karl Golser, kurz vor seinem krankheitsbedingten Rücktritt im Stift Wilten begrüßen.

Der 73-jährige verstarb nach Angaben der Südtiroler Diözese in der Heiligen Nacht in seiner Wohnung in Brixen. Der amtierende Diözesanbischof Ivo Muser und Generalvikar Eugen Runggaldier teilten dies am Sonntag bei den Weihnachtsgottesdiensten im Dom von Bozen sowie im Dom von Brixen zeitgleich mit.

Golser war im Dezember 2008 von Benedikt XVI. zum Bischof ernannt worden. Der Moraltheologe trat damals die Nachfolge des zuvor nach einem Herzinfarkt plötzlich

verstorbenen Bischofs Wilhelm Egger (19402008) an. Gemäß seines bischöflichen Wahlspruchs „Christus unser Friede“ setzte sich Golser besonders für das friedliche Zusammenleben der drei Volksgruppen in Südtirol und soziale Anliegen ein.

Zwei Jahre nach Amtsantritt musste Golser jedoch bekanntgeben, dass er an einer seltenen, atypischen Parkinson-Erkrankung leide. Sein vom Papst angenommener Rücktritt aus Gesundheitsgründen erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz im Juli 2011, bei der Bischof Golser selbst den Namen seines Nachfolgers, Ivo Muser, bekannt gab. „Der Tod von Bischof Karl erfüllt uns mit Trauer, gleichzeitig aber auch mit der weihnachtlich-österlichen Hoffnung, dass er jetzt nach den Jahren seines schweren Leidens im Licht, ganz bei Christus, der unser Frieden ist, sein kann“, hielt Bischof Muser in einer ersten Reaktion auf den Tod seines Amtsvorgängers fest.

Gott schenke ihm jetzt den himmlischen Frieden, die Erlösung aus allem Leiden und das ewige und bleibende Leben.“

COMMUNIO

Berufen, die großen Taten Gottes zu verkünden Weltgebetswoche für die Einheit der Christen Vom 18. bis 25. Jänner fand die „Weltgebetswoche für die Einheit der Christen“ statt. Während dieser Woche kommen weltweit Christen aus unterschiedlichen Konfessionen zusammen, um gemeinsam für die Einheit der Christenheit zu beten.

Internationales Leitthema der Woche war 2017 eine Stelle aus dem ersten Petrusbrief: „Berufen, die großen Taten Gottes zu verkünden“.

Beim ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche Patsch sprach Felix Murauer als Vertreter der evangelischen Gemeinde Innsbruck über die erfreuliche Tatsache, „dass wir gelernt haben, zusammenzuarbeiten und einen wertvollen theologischen Dialog zu pflegen.“

Ökumenischer Gottesdienst in der Pfarrkirche Patsch

4. Todestag von Bischof Reinhold Stecher Gedenkgottesdienste im Dom zu St. Jakob und im Sanatorium Rum Am 29. Jänner 2013 ist Bischof Reinhold Stecher im 92. Lebensjahr verstorben.

Der Messfeier zu Ehren des Altbischofs am 28. Jänner im Innsbrucker Dom stand Diözesanadministrator Jakob Bürgler vor.

Auch in der Kapelle des Sanatoriums in

Rum, in dem Stecher seinen Lebensabend verbrachte, wurde am 29. Jänner des verstorbenen Bischofs gedacht. Abt Raimund Schreier zelebrierte den Gottesdienst, der von der Sängerrunde Rum musikalisch gestaltet wurde.

Gedenkgottesdienst im Sanatorium Rum Im Eingangsbereich des Sanatoriums der Kreuzschwestern steht ein Steinbrunnen, der an Bischof Reinhold Stecher erinnert.

Das Bronzerelief zeigt den ihm Gras liegenden Bischof mit jener Geis, die ihm bei einem Ausflug auf die Alm die gerade fertiggestellten Predigten aufgefressen hat.

Stift Wilten Aktuell

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COMMUNIO

Ein Fest zum 60er Festakt an der Theologischen Fakultät Innsbruck am 2. Feber für Univ.-Prof.

Roman Siebenrock

Univ.-Prof. Hünermann beim Festvortrag Der Konvent des Stiftes Wilten bedankt sich herzlich für das Engagement und den Einsatz von Roman Siebenrock, auch in der Stiftspfarre Sistrans.

Selten einmal war die Schlange der Gratulanten so lang wie beim Festakt zum 60.

Geburtstag von Roman Siebenrock.

Diözesanadministrator Jakob Bürgler würdigte im Namen der Diözese Innsbruck dessen Verwobenheit von Theologie, Glaube und Welt. Für die Diözese Feldkirch gratulierte Schulamtsleiter Theodor Lang.

Dekan Wolfgang Palaver unterstrich Sie-

benrocks Feuereifer und die Fähigkeit, Studierende zu begeistern. Rektorin Regina Brandl von der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule meinte: „Du lebst Theologie, du lehrst sie nicht nur.“ Roman Siebenrock legte in seinem Leben schon tausende Kilometer auf dem Weg zu Vorträgen und Seminaren in der ganzen Diözese und weit darüber hinaus zurück.

Redner beim Festakt war einer der bekanntesten Theologen im deutschsprachigen Raum, Univ.-Prof. Dr. Peter Hünermann, der auch der Doktorvater des Jubliars ist.

Prof. Hünermann würdigte Prof. Siebenrock als „sehr glaubensstarken Theologen, der eine Theologie betreibt, um das Geheimnis Gottes aufzudecken und zur Geltung zu bringen“.

Hünermann sprach über das Apostolische Schreiben „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus.

Blasius, ein aktueller Heiliger Seit über 280 Jahren wird in Völs am Blasiustag, dem 3. Feber, mit Andachten und einem Festgottesdienst der Heilige am Blasiusberg geehrt.

Festgottesdienst mit Blasiussegen und Agape

Festprediger Johannes Hohenwarter OPraem ermutigte die Gläubigen in seinen Predigten, das Evangelium zu den Menschen zu bringen.

Zwei Zeichen des Heiligen stellte er in den Mittelpunkt. Die gekreuzten Kerzen

bedeuten: sich am Licht Gottes, an Jesus, festhalten und seine Botschaft wie in einem Staffellauf weitergeben. Der Stab des Bischofs sei eine Stütze. Er gibt Halt und Schutz. Er sei auch wie eine Antenne, mit der wir Gottes Gegenwart erden können.

COMMUNIO

Hoffnung - Bedrängnis - Liebe Kranzniederlegung am Bergisel - Gedenkgottesdienst in der Hofkirche und Tiroler-Ehrenzeichen-Verleihung am 20. Feber, dem Todestag von Andreas Hofer.

Dekan Martin Ferner stellte beim Gedenkgottesdienst in der Innsbrucker Hofkirche drei Worte aus dem Römerbrief in das Zentrum seiner Predigt: „die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen“ (Röm 5, 5), „wir rühmen uns unserer Bedrängnis, denn Bedrängnis bewirkt Geduld, Bewährung, Hoffnung“ (Röm 5, 3) und „die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen“ .

(Röm 5, 5) Er rief die Anwesenden auf, als Christen ein mutiges Leben zu führen und Schritte und Taten zu setzen, die den Mitmenschen und dem Leben dienen. Er sprach auch über die Aufrichtekraft des Menschen (anthropos = der Mensch = der Aufgerichtete - der aufrichtet) besonders in schwierigen Situationen und lud alle ein, die Kraft und die Schönheit der christlichen Botschaft die Liebe - zu den Menschen zu bringen, in einer Zeit, die das nötiger hat denn je.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter und Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher verliehen im Anschluss an die Eucharistiefeier die Ehrenzeichen an

Der 20. Feber am Bergisel und in der Hofkirche

13 Tiroler und Südtiroler Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur, Medizin und Wissenschaft. Unter den Geehrten waren in diesem Jahr auch der ehemaligen Generalvikar der Diözese Innsbruck, Ernst Jäger, und Unternehmer Christian Ruetz. Wir gratulieren ihnen und allen anderen Geehrten herzlich zu dieser hohen Auszeichnung.

Neues Pfarrbüro in Patsch Mit großer Freude konnte Pfarrer Norbert Gapp OPraem im Jänner das neugestaltete Pfarrbüro in Patsch beziehen.

D. Norbert Gapp OPraem mit Pfarrkirchenrat Siegmund Siegele im restaurierten Pfarrbüro.

Die sehr gelungene Planung und Ausführung lag in den Händen der Tischlerei Falgschlunger aus Patsch

Stift Wilten Aktuell

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COMMUNIO

In Sistrans Mosaik freigelegt Im September 2016 wurde ein Mosaik der Heiligen Gertrud von Nivelles an der Westfassade der Kirche freigelegt.

Text: D. Adrian Gstrein OPraem

Das Mosaik der Heiligen Gertraud von Nivelles in Sistrans

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Stift Wilten Aktuell

Gertrud von Nivelles ist die Kirchenpatronin von Sistrans, ihr Patrozinium wird am 17.

März begangen. So dachte ich mir, eine Information über die Freilegung passe gut in diese Ausgabe. Das Mosaik wurde 1910 vermutlich vom Künstler Pfefferle aus Zirl geschaffen. Mit der Restaurierung wurde deshalb auch die Firma beauftragt, die unmittelbar aus dem früheren Betrieb hervorging. Als Vorlage für das Mosaik diente wohl eine Email-Arbeit an einem Kelch der Pfarre. 1968 musste im Zuge einer Gesamtrestaurierung der Kirche das Mosaik auf Wunsch des Bundesdenkmalamtes verdeckt werden, weil nur ein einziger Baustil vorhanden sein sollte. Das Mosaik wurde im Nazarener-Stil ausgeführt, die Kirchenfassade ist aber im gotischen Stil erhalten geblieben. Damals wurde das Bild schweren Herzens, jedoch behutsam zugemauert. Im Nachhinein betrachtet war die Abdeckung ein Gewinn, denn ohne die Abdeckung wäre „die Gertrud“ heute nicht in einem so guten Zustand, wie wir sie bei der Freilegung vorgefunden haben.

Sehr häufig erging in den letzten Jahren

der Wunsch vieler aus der Pfarre an die Verantwortlichen, das bekannte Mosaik wieder freizulegen. Nach Absprache mit dem Bundesdenkmalamt, das mittlerweile gegen verschiedene Baustile nichts mehr einzuwenden hat, konnten wir mit engagierten Fachleuten dieses Mosaik wieder freilegen. Es war in einem hervorragenden Zustand, sodass nur wenige Ausbesserungen nötig waren. Es wurde im Herbst auch die gesamte Westfassade gereinigt und frisch gestrichen.

So erstrahlt nun diese Fassade zur Freude vieler in neuem Glanz. Abgebildet ist die Hl. Gertrud mit dem Äbtissinnenstab in der einen Hand. Sie war nämlich im 7.

Jahrhundert Klostervorsteherin im von ihrer fürstlichen Mutter gegründeten Frauenkloster in Nivelles, einem Ort nur wenig südlich von Brüssel. Das Buch in der anderen Hand weist darauf hin, dass sie besonders die Unterweisung in der Heiligen Schrift und die Bildung förderte. Ein lustiges Detail der Darstellung ist die weiße Maus: Gertrud wurde nämlich als Fürsprecherin bei Mäuseplagen angerufen.

COMMUNIO

Geschenkideen aus dem Klosterladen Die Pforte unseres Stiftes hat seit 2003 eine neue Gestalt angenommen. Die Räume unmittelbar beim Pförtner wurden in einen modernen Klosterladen verwandelt, der sich sehen lassen kann.

Im Klosterladen finden Sie zahlreiche hauseigene Produkte - wie z. B. Wiltener Stiftsschokolade, Wiltener Schnaps, Wiltener Honig ... Gerne stellen wir Ihnen aus unserem reichhaltigen Sortiment auch individuelle Geschenkskörbe in unterschiedlichen Größen zusammen. Auch für besondere Anlässe wie Ostern, Taufe und Firmung haben wir zahlreiche Geschenksideen zur Auswahl.

XXXXXXXXXXXX Was ewig bleibt – Weisheit aus der Regel des heiligen Augustinus

Norbert von Xanten - Der Gründer des Prämonstratenserordens und seine Zeit

Augustinus nimmt seine Leitlinien für ein Leben in Gemeinschaft aus

Eine geschichtlich fundierte Erzählung des Lebens des heiligen Norbert.

dem Neuen Testament. Es sind Weisungen, die für ein jedes Zusammen-

Seine innere Wandlung, das Suchen nach seinem von Gott gewollten

leben von uns Menschen hilfreich sind.

Lebensweg, sein Mittragen der Reform der damaligen Kirche können

Das Büchlein ist reich illustriert mit künstlerischen Fotos aus dem Leben

Licht und Bestärkung für uns heutige Menschen sein. – Mit vielen Fotos

des Stiftes Wilten.

von seinen Lebensorten und von künstlerischen Darstellungen.

Anschrift:

Pforte und Klosterladen Stift Wilten • Klostergasse 7 • A-6020 Innsbruck Telefon: +43 512 583048 • e-mail: pforte@stift-wilten.at

Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 8:00-12:00 Uhr und 14:00-18:00 Uhr, Samstag: 8:00-12:00 Uhr

Neuheiten im Sortiment finden Sie auch auf unserer Stiftshomepage: www.stift-wilten.at Stift Wilten Aktuell

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Gottesdienste und Termine 13. April Gründonnerstag 19.00 Uhr Messe vom Letzten Abendmahl

mit Fußwaschung in der Basilika Ignaz Mitterer (1850 St. Justina – 1924 Brixen)

16. April 10.30 Uhr

Ostersonntag Pontifikalamt in der Stiftskirche

Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704)

Missa Sti. Henrici

aus: Missa in primitiis neosacerdotum

Orgelwerke von Johann Sebastian Bach

Kyrie und Gloria

(1685-1750)

Anton Bruckner (1824-1896)

Praeludium et Fuga in G BWV 541

„Tantum ergo C-Dur“ WAB 41

Capella Wilthinensis

Zwei Aequale WAB 114

Norbert Matsch (* 1969)

„Ubi caritas“

Gesänge im Gregorianischen Choral

18.00 Uhr Feierliche Ostervesper mit

Taufwasserritus in der Stiftskirche Alessandro Grandi (1577-1630)

„Dixit Dominus“

Francisco Guerrero (1527-1599)

„Beatus vir“

„Magnificat“

Giovanni Andrea Cima (1580-ca. 1627)

19.00 Uhr Feier vom Leiden und Sterben Christi

in der Stiftskirche Johann Sebastian Bach (1685-1750)

„Haec dies“

Carlo Donato Cossoni (1623-1700)

„Regina coeli“

aus der Johannespassion BWV 245

Alle Gesänge alternierend mit dem Konvent

„Die Hinrichtung Jesu“

Musik für zwei Orgeln

Giovanni Perluigi da Palestrina

Capella Wilthinensis

(1514/15–1594)

Improperia

Capella und Schola Gregoriana Wilthinensis

14. April 07.00 Uhr

Karfreitag Trauermette in der Stiftskirche

Capella Wilthinensis

15. April 07.00 Uhr

Karsamstag Trauermette in der Stiftskirche

10.00 Uhr

Anbetung der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem in der Basilika

Gesänge im Gregorianischen Choral

Schola Gregoriana Wilthinensis

Osternacht 20.30 Uhr Pontifikalamt in der Basilika

Gesänge für Kantor, Schola, Gemeinde,

Bläser und Orgel

Puellae Wilthinenses und Bläser der Capella Wilthinensis

Das Jahresprogramm 2017 der Musica Sacra Wilthinensis ist in gedruckter Form und auf der Stift-Wilten-homepage verfügbar.