Stift Wilten Aktuell Weihnachten 2016

Jahrgang 19 ∙ Ausgabe 4/2016

Stift Wilten Aktuell Für Mitbrüder & Freunde des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten

Weihnachten 2016

LEITWORT

Liebe Freunde unseres Stiftes!

Am Weihnachtstag werden wir es bald wieder hören, das Anfangswort aus dem Johannesevangelium: „Im Anfang war das Wort“. Goethe hat es in seinem Faust in der ersten Szene umgeschrieben: „Am Anfang war – die Kraft“. Heute sagen viele Menschen: „Am Anfang bin ICH.“

Abt Raimund Schreier OPraem

Und da klingt es vielleicht vorgestrig und veraltet - das Wort „Barmherzigkeit“ - nämlich in Zeiten von „Geiz ist geil“ oder „unterm Strich zähl ich“, in einer Epoche des Narzissmus in allen Schichten der Gesellschaft sowie im Zeitalter der vielen Selfies, die mich selbst in den Mittelpunkt stellen.

Psychologen bestätigen, dass viele Formen der Depression, des übertriebenen Alkoholkonsums oder anderer Drogen auf dieses Problem zurückgehen: Ich muss im Mittelpunkt stehen. Wenn man aber ein wenig tiefer sieht, dann kommt man menschlich gesehen, wie auch psychologisch und auch theologisch, zum Schluss, dass das Wort „im Anfang war die BARMHERZIGKEIT“ eine dynamische Kraft entwickeln kann; ja, dass gelebte Barmherzigkeit – so paradox das klingen mag – uns Lebenserfüllung bringt, Glück und innere Zufriedenheit.

Am vergangenen Christkönigssonntag hat Papst Franziskus die heilige Pforte geschlossen, die er vor einem Jahr für das „Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit“ geöffnet hatte. Im Laufe dieses Jubeljahres hat er unermüdlich darauf hingewiesen, was wir tun müssen, um auf dem Weg zur Himmelspforte, die uns in der Ewigkeit erwartet, zu bleiben: Es sind die Werke der Barmherzigkeit, die leiblichen und die geistigen Werke der Barmherzigkeit.

In der Weihnachtszeit sind wir öfters als Familie, als Partner oder Freunde versammelt. Das ist schön und entspricht auch ganz diesem Fest der Liebe. Allerdings kann es da manchmal passieren, dass wir es gar nicht mehr gewohnt sind, so nahe

und so lange beieinander zu sein. Und dann kommen da und dort Vorwürfe, Aggressionen, Aversionen und noch vieles andere zu Tage, worüber wir während der hektischen Zeit im ganzen Jahr nie reden konnten. Oder Freunde rufen mich an und nerven mich, weil sie nicht mehr aufhören zu reden und zu quatschen. Die Großeltern erzählen oder jammern immer über die gleichen Probleme, die ich mir schon hundertmal anhören musste. Wie sollen wir mit lästigen Menschen umgehen? Deshalb möchte ich auf ein Werk der Barmherzigkeit hinweisen, das zu den sieben geistigen Werken der Barmherzigkeit zählt: „Die Lästigen geduldig ertragen“.

Lästige geduldig ertragen. Geduld haben heißt nicht, über alles hinwegschauen, was geändert werden kann oder soll.

Aber Geduld haben darf man auch mit sich selber und mit einer Situation, die nicht geändert werden kann. Manchmal muss man leidvolle Situationen in Geduld aushalten: Konflikte, Probleme, eigene Enttäuschungen sowie Schwierigkeiten, mit denen ich nicht fertig werde; sie lassen sich nicht immer sofort lösen. In der Geduld steckt auch die Kraft von Veränderung und Verwandlung. Wir lassen uns und den anderen Zeit, dass sich etwas ändern, etwas wandeln kann.

Im Anfang war die Barmherzigkeit, nicht das Ich. Ich wünsche uns allen ein Weihnachtsfest, bei dem wir viel Liebe geben können, viel Liebe erfahren und vor allem „Lästige geduldig ertragen!“.

INHALT INHALTSVERZEICHNIS LEITWORT 2 Liebe Freunde unseres Stiftes

ACTIO 4 Prämonstratenser weltweit

COMMUNIO 21 Am Leben wachsen 21 105 Jahre K.OE.St.V. Amelungia Innsbruck 22 In der Spur von ...

6 D. Rupert Frieberger verstorben

Weitere Berichte,

22 ... bis an die Grenzen 7 Neuwahl des Vorstandes

Predigten, Termine und Bilder finden Sie auf der

23 Jugendtermine bis Ende April 2017 8 Reger Austausch

Stift-Wilten-Homepage: www.stift-wilten.at

23 In den kirchlichen Dienst gesendet 8 Zirkarietreffen in Geras 24 Von La Scala bis Shanghai 9 Amoris Laetitia 25 72 Stunden ohne Kompromiss

Impressum

26 Wiedereröffnung

Herausgeber

10 Rosenkranzsonntag 11 Räume des Gebetes und der Stille 12 Allerheiligen ist ein österliches Fest

Prämonstratenser-

26 Fachmann unserer Bibliothek verstorben

Chorherrenstift Wilten Klostergasse 7 6020 Innsbruck

14 Cäcilienmesse

27 Staunen abseits von Halloween

Tel. 0512/58 30 48 www.stift-wilten.at

14 Christkönig

28 Abschied von P. Hermann Stenger

15 Adventkranzweihe

28 Friedensboten dieser Welt

15 Rorate caeli desuper

29 Landessieger 2016

Redaktion Reinhold Sigl reinhold.sigl@me.com Erscheinungshinweis

CONTEMPLATIO 16 Musica Sacra Wilthinensis 2017

30 Zielgerichtete Hilfe

4 x im Jahr

30 Das wahre Bild Gottes

Titelbild Plastik von Professor

19 Kirche – immer am Puls der Zeit und der Nöte der Menschen

31 Promotion und Segnung

Rudolf Millonig

32 Termine

Fotos Diözese Innsbruck,

CARITAS 20 Das Schönste war, dienen zu können

Iris Sigl, Kati Buder, Klaus Madersbacher, Pfarre Wilten,

20 Flucht, Migration, Wir

Reinhold Sigl, Stift Geras, Stift Schlägl, Stift Wilten

Stift Wilten Aktuell

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ACTIO

Prämonstratenser weltweit Generalabt Thomas Handgrätinger OPraem berichtet über Ereignisse und Entwicklungen im Prämonstratenserorden.

Generalabt Thomas Handgrätinger OPraem

Die 1104 gestiftete, ehemalige AugustinerChorherrenabtei Rolduc ist der größte erhalten gebliebene Klosterkomplex der Niederlande.

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Stift Wilten Aktuell

Definitorium - Vom 7. bis 9. November 2016 fand das Definitorium des Prämonstratenserordens in Mananthavady, Kerala, statt. Wir wurden sehr herzlich und mitbrüderlich aufgenommen und konnten etwas von der indischen Spiritualität und vom großartigen Einsatz der Mitbrüder in Pfarren, Schulen, Sozialarbeit und Missionen mitbekommen. Die zwei indischen Kanonien stellen bereits über 20 % der Ordensmitglieder. Im Vordergrund des Treffens standen neben den üblichen Themen wie Finanzen, Juridica, Kommissionen, Ordenstreffen, Häuserberichte, die Vorbereitung des Generalkapitels (22. Juli bis 4. August 2018) in Rolduc, Kerkrade, Niederlande, und die Überarbeitung der Konstitutionen.

Diese sollen - so ist zu hoffen – beim Generalkapitel 2018 verabschiedet werden.

Visitationen - Auch die Visitationen der Häuser sind bereits angelaufen, sie sollen bis zum 31. Dezember 2017 abgeschlossen sein. Aus allen Visitationsberichten wird der Generalabt dann einen gemeinsamen Bericht erstellen, der zusammen mit dem Bericht des Generalabtes „STATUS ORDINIS“ als Grundlage für Reflexion und Diskussion dienen soll. Nach der jeweiligen Visitation geht ein Bericht an den Gene-

ralabt bzw. ans Definitorium, ein Bericht bleibt im Haus und soll möglichst allen Professen zugestellt werden. Allen Visitatoren gilt jetzt schon bester Dank von Ordensseite für alle Mühen, Reisen, Zeitaufwand und Einsatz.

Magistertreffen - Die Kommission zur Vorbereitung des Magistertreffens hat ein ausführliches Programm vorgelegt. Die Tagung findet vom 10. bis 16. Juli 2017 in Mondaye statt. Es wäre wünschenswert, wenn alle Magister und Novizenmeister teilnehmen könnten. Für das Generalkapitel 2018 ist die endgültige Verabschiedung der RATIO GENERALIS INSTITUTIONIS geplant, die als Richtlinie und Rahmenordnung im Gesamtorden gedacht ist und dann für das eigene Haus adaptieren werden kann.

Casa Generalizia - Im Generalat in Rom wurde die Kapelle restauriert und ein neuer Altar mit den Reliquien des Seligen Hugo, des ersten Generalabtes, konsekriert. Ferner wurden die Feuchtigkeitsschäden im Keller (gebrochene Abwasserrohre) behoben und alle Studentenzimmer neu eingerichtet. Für die eingegangenen Zuschüsse für die Kapelle gilt den betreffenden Häusern unser bester Dank.

ACTIO Generalkapitel 2018 (GC2018) - Abt Denis, Berne/Heeswijk, hat als Sekretär des kommenden Generalkapitels wichtige Schritte für die Vorbereitung, Planung und Durchführung des GC2018 vorgestellt.

Ablauf und Tagesordnung stehen weitgehend, die Listen für Sekretariat, Dolmetscher, Kooperatoren und einzuladende Gäste werden erstellt. Juli 2017 ergeht die Einladung an alle Häuser. Bis zum Ende des Jahres 2017 sollen alle Berichte der Kommissionen und Internationalen Ordenstreffen in Englisch vorliegen, die dann als erstes Paket der „MATERIA GC2018“ frühzeitig an alle versandt werden soll. Das Generalkapitel 2018 hat zwei Schwerpunkte – neben vielen Regularien die Wahl des Generalabtes und die Verabschiedung der Neufassung unserer Konstitutionen. Jedes Haus, jeder Mitbruder/Schwester hat das Recht, Eingaben zu machen und Themen („Materia“) vorzuschlagen.

Ordensjubiläum 2021 - Im August 2016 tagte zum ersten Mal die Vorbereitungsgruppe für das kommende Ordensjubiläum 2021 (900 Jahre Prämonstratenserorden). Das Jubiläumsjahr beginnt am 1.

Adventsonntag, dem 29. November 2020 und endet am Fest der Taufe Jesu, dem 9. Jänner 2022). Es wurden vier Schwerpunkte angedacht: • ein internationales Ordenstreffen in Rom mit Papstaudienz • ein internationales Juniorentreffen: Wandern rund um Prémontré, Laon, Floreffe • ein wissenschaftliches Symposium zur Herausgabe des CARTULARIUM von Prémontré (eine Art Salbuch) in Laon, und schließlich • eine Ausstellung zum Thema „900 Jahre kanonikale Offensive“ auf europäischer Ebene in Strahov, Prag, Tschechien, Magdeburg, Deutschland, und Park, Leuven, Belgien.

Weitere Ordensjubiläen 2017 - Am 14.

Juli 2017 feiert die tschechische Zirkarie das Jubiläum 800 Jahre Seliger Hroznata, Gründer des Stiftes Teplá, Diözesanpatron der Diözese Pilzen, im Stift Teplá, Tschechien. Im Rahmen der Feierlichkeiten ist

auch ein Ordenstag vorgesehen.

200 Jahre Abt Georg IV. Lienhardt (*1817-1853-1883), Roggenburg 2017 Ausblick - Die nächsten DefinitoriumTreffen sind im März 2017 (in urbe) und im November in De Pere, Wisconsin, USA vorgesehen.

Ein Juniorentreffen der deutschsprachigen Zirkarie könnte 2017 stattfinden.

Das DIRECTORIUM LITURGICUM 2017 wird im Laufe des Dezembers an die Häuser versandt, die es im Generalat bestellt haben.

Die liturgische Kommission hat im Nachlass von D. Rupert Frieberger, Stift Schlägl (+ 16.10.2016), die Unterlagen für das Ostervesperale gefunden und möchte dieses publizieren. D. Rupert gilt ein ganz besonderer Dank (der deutschsprachigen Zirkarie) für die Erstellung des dreibändigen Stundenbuches, des Vesperale und des - noch kurz vor seinem zu frühen Tod fertiggestellte - Cantorale.

Die Kanonie Jamtara plant ein Funerale herauszugeben und fragte eine Approbation durch den Generalabt an. Eventuell ist das auch eine Anregung für die deutschsprachige Zirkarie und die liturgische Subkommission, ein gemeinsames FUNERALE zu erstellen.

Dank und Wunsch - Ich sage herzlichen Dank für das gemeinsame Feiern und Tagen, für allen Einsatz im Orden und für den Orden.

Allen Häusern im deutschsprachigen Raum wünsche ich gutes Gedeihen nach innen und außen, immer wieder das Anklopfen von jungen Menschen, ein Wachsen in Glaube, Hoffnung und Liebe, dass in unseren Häusern etwas zu spüren ist von der gelebten Barmherzigkeit, ein wichtiges und aktuelles Thema und Anliegen, das mit dem nun zu Ende gegangenen „Jahr der Barmherzigkeit“ (Anno Santo della Misericordia) so eindrucksvoll durch Papst Franziskus unterstrichen und propagiert wurde.

Rom, 27. November 2016 + Thomas Handgrätinger OPraem Abate Generale Stift Wilten Aktuell

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ACTIO

D. Rupert Frieberger verstorben Der Stiftskapellmeister des Stiftes Schlägl, D. Rupert Gottfried Frieberger OPraem, ist am 16. Oktober 2016 im 66. Lebensjahr in Schlägl verstorben.

Gottfried Frieberger wurde am 26. März 1951 in Linz geboren. Nach der Matura am Akademischen Gymnasium in Linz 1969 trat er im selben Jahr ins Stift Schlägl ein und erhielt den Ordensnamen Rupert.

Sein Theologiestudium absolvierte er an der Theologischen Fakultät der Universität Wien. Am 10. August 1975 wurde er in der Pfarrkirche Aigen zum Priester geweiht.

1983 promovierte er zum Doktor der Theologie.

D. Rupert Frieberger nach dem Orgelkonzert anlässlich „875 Jahre Prämonstratenser in Wilten“ am 2. Mai 2013 in der Stiftskirche Wilten

Bereits während seiner Schulzeit besuchte er auch die Musikschule des Brucknerkonservatoriums. In dieser Zeit versah er viele Orgeldienste an der Brucknerorgel des Alten Doms. Neben seinem Theologiestudium studierte er an der Abteilung Kirchenmusik der Musikhochschule Wien Orgel bei Michael Radulescu, Theorie (Erich Romanovsky), Chorleitung (Hans Gillesberger), Cembalo (Isolde Ahlgrimm) und Komposition bei Anton Heiller. 1969 wurde 6

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er aufgrund seiner Begabung zum Stiftsorganisten bestellt und 1976 zum Stiftskapellmeister. 1984 promovierte er zum Doktor der Philosophie. Von 1978 bis 2013 war Frieberger der erste Direktor der Landesmusikschule Schlägl. Seine Lehrtätigkeit umfasste Lehraufträge an der Universität Innsbruck, am Mozarteum und an der Universität Salzburg sowie an der Musikuniversität Wien. Sein kompositorisches Schaffen besteht aus Messen, Orgelwerken, Liederzyklen, Oratorien, Kammermusik und weiteren Kompositionen für die Liturgie.

Ein besonderes Anliegen war ihm die Pflege und Vermittlung der Gregorianik.

Als Mitglied der Liturgischen Kommission des Ordens wirkte er maßgeblich an der Erstellung der neuen liturgischen Bücher für das Chorgebet der Prämonstratenser mit. Er setzte sich für die fachgerechte Restaurierung der Andreas-Putz-Orgel und der Chororgel sowie der Errichtung der Cantoriumsorgel der Stiftskirche Schlägl ein. Bei vielen Orgelreisen begeisterte er die Teilnehmer mit seinen profunden Fachkenntnissen.

Vor 25 Jahren gründete er den Stiftschor „Cantoria Plagensis“, mit dem er in der Gestaltung der Liturgie und vieler Konzerte bis an sein Lebensende tief verbunden war. Sein Musikverständnis war von ökumenischem Geist geprägt, ebenso von der Grundüberzeugung, dass Musik zuerst im Dienst der Verkündigung steht und der besonderen Ehre Gottes dient.

D. Rupert Frieberger hat für sein musikalisches Schaffen viele Preise und Auszeichnungen erhalten.

Für den Verstorbenen wurden am 19.

Oktober das Totenoffizium und am 20. Oktober die Totenwache gehalten.

Das Requiem fand am 21. Oktober 2016 in der Stiftskirche Schlägl statt, anschließend wurde D. Rupert am Klosterfriedhof Maria Anger beigesetzt.

ACTIO

Neuwahl des Vorstandes Christian Haidinger wurde als Erster Vorsitzender der Superiorenkonferenz auf drei Jahre wiedergewählt.

Abtpräses Christian Haidinger

Bei der Generalversammlung der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs am 21. November 2016 in Wien wurde Abtpräses Christian Haidinger als Erster Vorsitzender wiedergewählt. Als Zweiter Vorsitzender ging der Jesuiten-Provinzial P. Bernhard Bürgler aus der Wahl hervor. Es stand auch die Wahl eines neuen Vorstandes an. Die Funktionsdauer ist drei Jahre. „Ich bedanke mich für das breite Vertrauen, die Arbeit für die Ordensgemeinschaften fortsetzen zu können. Sie haben gesehen, dass vielen daran liegt, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen und unseren Weg gemeinsam zu gestalten. Es ist eine anspruchsvolle, aber schöne Aufgabe. Mit vereinten Kräften wollen wir uns in den nächsten Jahren für die Ordensgemeinschaften einsetzen.

Gerade auch das Zusammenwachsen mit den Frauenorden liegt mir dabei am Herzen.“ Das betonte der alte und neue Vorsitzende Christian Haidinger in der Generalversammlung. Seit November 2013

hat Haidinger den Vorsitz inne. Neu in der Funktion des Zweiten Vorsitzenden ist P. Bernhard Bürgler von den Jesuiten. Neben dem Ersten und Zweiten Vorsitzenden sind weiter in den Vorstand gewählt worden: Abt Johannes Jung vom Schottenstift, Abt Reinhold Dessl vom Stift Wilhering und Propst Gerhard Rechberger vom Stift Vorau sowie P. Petrus Obermüller von den Salesianern Don Boscos, P. Thomas Vanek von den Sales-Oblaten und P. Thomas Brogl von den Dominikanern. Als Generalsekretär wurde P. Franz Helm von den Steyler Missionaren wiederbestellt.

Die Superiorenkonferenz ist ein Zusammenschluss der Höheren Oberen der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs und als öffentliche juristische Person von Kirche und Staat anerkannt. Die Superiorenkonferenz versteht sich als Interessensvertretung der Höheren Ordensoberen unter Wahrung der Eigenständigkeit einer jeden Gemeinschaft. Derzeit sind 87 Gemeinschaften Mitglieder der Superiorenkonferenz in Österreich.

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ACTIO

Reger Austausch Am 7. November trafen sich die Vertreter der Tiroler Superiorenkonferenz im Stift Stams.

Im Zentrum der Tagung stand der offene Austausch in Bezug auf aktuelle Entwick-

lungen in den Ordenshäusern und ihren Konventen.

Detail des frühbarocken Lebensbaum-Hochaltars in der Stiftskirche Stams: Mutter des Glaubens, sozusagen als edelste Frucht am Baume, ist Maria mit Jesus, um sie versammeln sich andere Figuren von großer Bedeutung (etwa links Petrus und Johannes der Täufer, rechts der Apostel Johannes und Paulus).

Zirkarietreffen in Geras Vom 27. bis 28. November trafen sich alle deutschsprachigen Äbte und Prioren der abhängigen Häuser und Kanonien unseres Ordens in Geras.

Themen des Treffens war vor allem der Austausch über die Situation in den einzelnen Häusern der Zirkarie, die Vorbereitung des Generalkapitels, das 2018 in Rolduc in den Niederlanden stattfinden wird und die Besprechung der anstehenden Visitationen.

In unseren Konstitutionen steht folgendes über die Zirkarie: „Zu einer Zirkarie, die vor Treffen der deutschsprachigen Zirkarie des Prämonstratenserordens im Stift Geras mit Gastgeber Abt Michael Karl Prohazka (4. v.r.)

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allem als brüderliche Vereinigung handelt, werden alle autonomen und abhängigen Häuser derselben Region oder derselben Sprache zusammengefasst. Die Zirkarien haben auch die Einheit im Orden zu fördern und zu sorgen, dass die vom Generalkapitel erlassenen Beschlüsse, Normen und Weisungen zur Ausübung gelangen.“

ACTIO

Amoris Laetitia Wie gehen wir in der pastoralen Arbeit weiter?

Am 19. März 2016 hat Papst Franziskus das postsynodale Schreiben Amoris Laetitia unterzeichnet: „Die Freude der Liebe in der Familie“. Mit Spannung wurde erwartet, wie Papst Franziskus den synodalen Prozess in diesem Schreiben aufnimmt und welche Impulse daraus für die Ortskirche gerade auch zu den brennenden Fragen - entstehen.

und Wilten-Land im Stift Wilten, um unter der Begleitung des Moraltheologen P. Martin Lintner OSM und des Dogmatikers Roman Siebenrock über pastorale Perspektiven zu diskutieren. „Bei den Regionalveranstaltungen ‚Amoris Laetitia’ geht es darum, gemeinsam über das Dokument des Papstes nachzudenken, seine vielfältigen Impulse

P. Martin Lintner OSM und der Dogmatikers Roman Siebenrock sprechen über „Amoris Laetitia“

Diözesanadministrator Jakob Bürgler betonte in einer kurzen Stellungnahme: „Amoris Laetitia von Papst Franziskus ist eine Einladung zum dankbaren Schauen auf alles Kostbare, das im menschlichen Leben aufleuchtet. Zugleich kennzeichnet das Schreiben des Papstes eine intensive Bodenhaftung. Es setzt ein großes Vertrauen in die Seelsorger und Seelsorgerinnen und deren Begleitungskompetenz und Einfühlung in konkrete Lebenssituationen. Die Formung eines christlichen Gewissens, das in Eigenverantwortung Entscheidungen trifft, ist für das Kirche-Sein der Zukunft unverzichtbar und wesentlich.“ Am 20. Oktober trafen sich die hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger der Dekanate Matrei am Brenner, Axams

aufzugreifen, den theologisch-pastoralen Leitfaden zu verstehen und Umsetzungswege anzudenken“, betonte Alfred Natterer, Leiter der Abteilung Familie und Lebensbegleitung in der Diözese Innsbruck.

Alfred Natterer

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ACTIO

Rosenkranzsonntag Am 9. Oktober 2016 stand Militärbischof Werner Freistetter dem Hochamt in der Stiftskirche Wilten vor.

Eucharistiefeier mit Bischof Werner Freistetter

Prior Klemens Halder bei der Predigt Puellae Wilthinenses und die Haller Streicherey

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Werner Freistetter wurde am 11. Juni 2015 im Wiener Neustädter Dom zum neuen Militärbischof geweiht.

Der 63-Jährige Werner Freistetter ist nach Christian Werner und Alfred Kostelecky der dritte Bischof der 1986 errichteten Militärdiözese. Sein Wahlspruch lautet „Religio et Pax“ (Religion und Frieden).

Das Wappen des Bischofs beinhaltet das sogenannte „Tatzenkreuz“, das Symbol der katholischen Militärseelsorge Österreichs sowie einen Palmzweig und eine Taube. Der Palmzweig bedeutet die Auferstehung und den Sieg über Tod und Sünde. Die Taube steht für den Heiligen Geist, für Reinheit und Frieden. Weiters sind im Wappen ein Pontifikalhut mit zwölf grünen Quasten sowie das goldene Vor-

tragekreuz zu sehen. Dies symbolisiert die Insignien der Bischofswürde.

Missa Sti. Nicolai Tolentini - Michael Haydn wird aktuell wieder etwas mehr Beachtung geschenkt, was zu seinen Lebzeiten selbstverständlich war. Der auch von Vater und Sohn Mozart hoch geschätzte Kirchenkomponist schrieb u. a. auch die Missa Sti. Nicolai Tolentini, die am Rosenkranzsonntag von den Puellae Wilthinenses und der Haller Streicherey gemeinsam musiziert wurde. Die Zusammenarbeit dieser beiden Ensembles, somit das Zusammenwirken junger Musikerinnen, war für alle ein beglückendes Erlebnis und soll so bald als möglich fortgeführt werden.

ACTIO

Räume des Gebetes und der Stille Am 16. Oktober feierte die Wiltener Gemeinde den Kirchweihsonntag. „Die Kirche ist wie der Brunnen im Dorf, an dem alle ihren Durst stillen.“ Dieses schöne Bild des Hl. Papstes Johannes XXIII. stellt Abt Raimund Schreier an den Beginn seiner Predigt am Kirchweihsonntag.

Abt Raimund bei der Predigt

Abt Raimund weiter: „Kirchen, Sakralräume helfen uns, die Tiefe der Seele zu erkunden, Gott zu suchen, zu beten, vom Plappern ins Schweigen zu kommen, den Durst unserer Seele zu stillen.

Natürlich gibt es dafür auch andere Orte wie die Stille des Gartens, das Ufer des dahinströmenden Flusses, die Ruhe des Bergesgipfels, die unendliche Weite des Meeres, den Sonnenaufgang; Musik, die hineinführt in das Geheimnis Gottes.

Es gibt viele Orte des Betens und Schweigens. Aber der wichtigste Ort ist eben ein Sakralraum, eine Kapelle, das weihevolle Dunkel einer Kirche.

Vielleicht könnten wir öfters wieder außerhalb der Gottesdienstzeiten eine Kirche aufsuchen, vorausgesetzt, es herrscht dort Stille; vorausgesetzt, es schreien in diesem heiligen Raum keine Touristen herum oder gar eigene Leute, die oft die Kirche mit einem Marktplatz oder einem Gasthaus verwechseln. ‚Das Gebet ist der Herzschlag des religiösen Lebens’, sagt der indische Jesuitenpater Sebastian Painadath. Wer betet, bringt natürlich all seine Sorgen, Lasten und Handicaps mit. Und das alles dürfen wir Gott anvertrauen. Aber die Voraussetzung für ein Gebet ist die Stille, damit ich mich ganz auf Gott konzentrieren kann.

Wenn wir uns allerdings immer tiefer und innerlicher auf das Gebet einlassen, werden wir immer weniger und weniger sagen; zuletzt werden wir ganz still. Wir werden Hörende. Natürlich haben wir Gott viel zu sagen. Aber zugleich ahnen wir, dass nicht wir Gott zu beraten haben, dass wir vielmehr auf sein Wort achten müssen.

Und so kommt mir manchmal das Vaterunser eher wie ein Zugeständnis von Jesus vor, im Sinne von: ‚Wenn ihr schon losplappern müsst, dann bitte kurz und bündig!’

Beginnen wir still zu werden und erst dann zu beten: ein Vaterunser, einen Psalm, den Engel des Herrn, die Pfingstsequenz. Aber enden wir immer in der Stille, damit wir hören. Das erfordert viel Andacht und Innerlichkeit.

Liebe Andächtige! Kirchen sind also Räume, in denen wir innerlich, andächtig werden, in denen wir die Stille finden, um so beten zu können und in Stille auf Gott zu hören.

Achten wir auf die Stille in unseren Gotteshäusern! Bleiben wir still vor und nach dem Gottesdienst! Die Begegnung untereinander geschieht dann vor der Kirche, auf dem Kirchplatz. Wir brauchen dringend Orte der Stille!“ Im Anschluss an den Gottesdienst waren die aktiven und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stiftes zum Mittagessen im Refektorium eingeladen.

Die Erfahrung der Stille (aus: Kurzgeschichten 2 von Willi Hoffsümmer, Nr. 48) Zu einem einsamen Mönch kamen eines Tages Menschen.

Sie fragten ihn: „Was für einen Sinn siehst du in deinem Leben der Stille?“ Der Mönch war eben beschäftigt mit dem Schöpfen von Wasser aus einer tiefen Zisterne. Er sprach zu seinen Besuchern: „Schaut in die Zisterne!

Was seht ihr?“ Die Leute blickten in die tiefe Zisterne. „Wir sehen nichts.“ Nach einer kurzen Weile forderte der Einsiedler die Leute wieder auf: „Schaut in die Zisterne.

Was seht ihr?“ Die Leute blickten wieder hinunter. „Ja, jetzt sehen wir uns selber!“ Der Mönch sprach: „Schaut, als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig. Jetzt ist das Wasser ruhig.

Das ist die Erfahrung der Stille: Man sieht sich selber!“

Die Wiltener Sängerknaben sangen Motetten zum Kirchweihsonntag Stift Wilten Aktuell

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ACTIO

Allerheiligen ist ein österliches Fest Allerheiligen und Allerseelen 2016 in Wilten Beim Pontifikalamt zu Allerheiligen sprach Abt Raimund in seiner Predigt über den Ursprung und die Bedeutung des Hochfestes. „Am Beginn des dunklen Monats November, der sehr stark vom Totengedenken geprägt ist, feiert die Kirche das Hochfest Allerheiligen.

Im Orient reicht das Fest zurück bis ins vierte Jahrhundert, wo um das Osterfest herum aller Märtyrer gedacht wurde. Das Datum des Gedenktages war dort zunächst unterschiedlich: einerseits am 13. Mai, aber

Pontifikalamt zu Allerheiligen in der Stiftskirche Wilten

auch am Sonntag nach Pfingsten. Im griechischen Kalender heißt der erste Sonntag nach Pfingsten ‚Sonntag der Heiligen’.

Im Westen wurde das Märtyrergedenken auch am 13. Mai gefeiert. Denn dieser Tag war der Weihetag des römischen Pantheons zu Ehren der Jungfrau Maria und aller heiligen Märtyrer.

Im achten Jahrhundert dann hat man in Irland und England begonnen, den 1. November als Fest aller Heiligen, also nicht nur der Märtyrer zu feiern. Es war eigentlich eine christliche Umdeutung des damaligen keltischen Neujahrsfestes Samhain. Zu diesem Fest hatte man Feuer entzündet und trieb Mummenschanz, eine Art Maskenspiel, um 12

Stift Wilten Aktuell

die Furcht vor den Toten zu verscheuchen.

Diese Bräuche leben übrigens heute noch kommerzialisiert weiter im sogenannten und allgegenwärtigen Halloween (all hallows eve = der Vorabend aller Heiligen).

Dieses keltische Fest wurde abgelöst von der österlichen Freude über die bleibende Gemeinschaft mit allen, die bereits in der Ewigkeit Gottes leben.

Allerheiligen ist also ein österliches Fest.

Die Heiligen weisen uns hin auf die Auferstehung; sie zeigen uns auch, wie man Auferstehung leben kann, schon hier und jetzt. ‚Manchmal feiern wir mitten im Tag ein Fest der Auferstehung’, so singen wir in einem modernen Kirchenlied. Wir feiern Auferstehung, wenn wir als Getaufte und Gefirmte wie Christus leben, wie ein ‚anderer Christus’.

Wenn wir wie Christus leben wollen, dann müssen wir auf IHN schauen, auf IHN hören, auf den Heiligen. Deshalb hat die Kirche für das heutige Fest die Stelle der Bergpredigt gewählt, in der Christus uns die acht Seligpreisungen lehrt.

Die Wegweiser zur Heiligkeit sind die acht Seligpreisungen, die Jesus auf einem Berg beim See Genezareth verkündet hat. Die erste Seligpreisung heißt: ‚Selig, die arm sind vor Gott!’ Heilige sind Menschen, die wissen, dass wir nicht allmächtig sind, dass nicht alles von uns ausgeht, sondern, dass wir letztlich auf Gott angewiesen sind. Heilige sind also Menschen, die ganz auf Gott vertrauen, die an ihn glauben. In deren Leben steht Gott an erster Stelle.

Weiters nennt Jesus die Friedfertigen selig, die Barmherzigen, die sich mit aller Kraft für die Gerechtigkeit einsetzen. Heilige sind Menschen, die mehr tun als andere. Bei den Heiligen geht es um dieses ‚mehr’, lat. ‚magis’, von dem der Hl. Ignatius von Loyola immer wieder spricht. Heilige sind Menschen, die nicht nur nicht lügen und betrügen, sondern ein reines Herz haben vor Gott. Sie wissen: Unser ganzer Reichtum ist Gott selbst. Oder wie der Psalmist sagt:

ACTIO

Nach der denkwürdigen Aufführung von Montevedis Marienvesper im vergangenen Jahr sang die Capella Wilthinensis zum diesjährigen Allerheiligenfest das zweite weit unbekanntere Werk, das ursprünglich gemeinsam mit der Vesper veröffentlicht wurde, die Missa in illo tempore.

‚Mein ganzes Glück bis du allein.’ (Ps 16).

Wenn es uns gelingt, wie die Heiligen das Evangelium zu leben, im Besonderen die acht Seligpreisungen, dann sind auch wir Heilige des Alltags, dann sind wir ein anderer Christus. Denn Er ist der Heilige, durch dessen Gnade und Kraft auch wir Heilige werden können. Er allein ist der Heilige.

Deshalb beten wir im ältesten Hochgebet,

im sogenannten II. Kanon: ‚Ja, du bist heilig, du bist der Quell aller Heiligkeit’.

Bemühen wir uns, Heilige des Alltags zu sein! Versuchen wir täglich, nach Heiligkeit zu streben! Dann sind wir wahrhaft österliche Menschen. Dann ist jeder Tag ein Osterfest. Und das bedeutet Auferstehung schon im Leben, Freude, Friede, Glück. Allerheiligen ist ein österliches Fest. Amen.“

Allerseelen - Gräbersegnung und Rosenkranz-

Totengedenken beim Allerseelenrequiem in der

Mit dem Requiem zu

gebet am Wiltener Friedhof

Stiftskirche Wilten

Allerseelen konnte die Capella den Zyklus der Bach-Motetten abschließen. Alle Bach-Motetten waren innerhalb eines Jahres im Gottesdienst in Wilten zu hören.

Stift Wilten Aktuell

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ACTIO

Cäcilienmesse Der Tradition zufolge war die heilige Cäcilia eine Jungfrau und Märtyrin, die im 3. Jahrhundert nach Christus in Rom gelebt hat.

Die Stadtmusikkapelle Wilten

D. Johannes Hohenwarter dankte in seiner Predigt den Musikern

Der Gottesdienst zu Ehren der Hl. Cäcilia von Rom, der Patronin der Kirchenmusik, wurde von der Stadtmusikkapelle Wilten

unter der Leitung von Peter Kostner musikalisch gestaltet.

Vergelt´s Gott für die Treue!

Christkönig Mit einem Pontifikalamt am 20. November in der Stiftskirche Wilten wurde das Kirchenjahr abgeschlossen.

Capella Wilthinensis

Abt Raimund Schreier spendet den Segen

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Stift Wilten Aktuell

Die Capella Wilthinensis musizierte die Missa brevis von Kurt Estermann. Stiftskapellmeister Kurt Estermann an der Reil-

Chororgel und Stiftspfarrorganist Dominik Bernhard an der Verschueren-Festorgel spielten Musik für zwei Orgeln.

ACTIO

Adventkranzweihe Am 26. November fand die Adventkranzweihe des Konvents statt.

Die Puellae Wilthinenses widmeten sich während der letzten Wochen intensiv der Vorbereitung auf Anton Heillers Adventmusik.

Dieses Werk vertont den bekannten Evangelientext der Verkündigung von Jesu Geburt. Heiller kombiniert ihn mit bekannten Adventliedern und kreiert unter

Hinzunahme von drei Sopransoli, Solovioline, Solooboe und aufwändigem Orgelpart eine wunderbare Stimmung.

Die Vesper am Vorabend des 1. Adventsonntags, in der traditionellerweise die Adventkränze gesegnet werden, war ein herrlicher Vorgeschmack auf das kommende Weihnachtsfest.

D. Nikolaus Albrecht endzündet die 1. Kerze des Adventkranzes in der Stiftskirche

Puellae Wilthinenses

Rorate caeli desuper Frühmessen im Advent „Rorate caeli desuper, et nubes pluant justum!“ das ist der lateinische Eröffnungsvers aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja (Jes 45,8), mit dem diese Messen von der Tradition her beginnen: „Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen“.

Bei Jesaja heißt es weiter: „Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, sie lasse Gerechtigkeit sprießen. Ich, der Herr, will es vollbringen.“ Wir beten zu Gott, seinen Gerechten zu schicken. Diesen Gerechten sehen wir in Jesus Christus, der alles neu machen wird, und erwarten seine Wiederkunft. Durch Jesus ist Gottes Liebe zu uns Menschen leibhaftig sichtbar geworden, in ihm se-

hen wir: Gott will retten und heilen, Gott will, dass das Leben gut wird – für alle!

Rorate in der Stiftskirche

CONTEMPLATIO

Musica Sacra Wilthinensis 2017 Das Jahresprogramm der Musica Sacra Wilthinensis ist kein Konzertprogramm, auch wenn die feine Optik und Aufmachung des Heftes das auf den ersten Blick vielleicht suggerieren. Alles, was in diesem Programm über Musik und Komponisten zu lesen ist, dient einem einzigen Zweck – der Feier der Liturgie zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Gläubigen.

Text: Stiftskapellmeister Norbert Matsch, Stiftsorganist Kurt Estermann, Stiftspfarrorganist Dominik Bernhard

Wenn wir uns das stets vor Augen halten, dann ist es auch angemessen zu ergründen, wie Komponisten und Kirchenmusiker der verschiedensten Epochen dasselbe Vorhaben umgesetzt haben und welche großen Werke sie uns zum Lob Gottes hinterlassen haben.

Eine zweite Gruppe von Komponisten bilden diejenigen, die entweder aus Tirol stammen, oder aber hier einen wesentlichen Teil ihres Lebens verbracht haben.

Das sind einerseits die Musiker der Innsbrucker Hofkapelle wie Heinrich Isaac und Johann Stadlmayr. Ersterer ist 1517 gestor-

Diesmal soll das vokale Programm mit einer Art „Namedropping“ vorgestellt werden. Zum einen zeigt es die Bandbreite an Komponisten und Stilen, die abgedeckt werden, zum anderen ermöglicht es aber auch, gewisse Schwerpunkte deutlich zu machen.

Die bekannten großen Meister der katholischen Kirchenmusik wie Mozart, Joseph und Michael Haydn, Schubert, Bruckner, Palestrina und Gabrieli bilden selbstverständlich einen Schwerpunkt dieses Programmes. Darunter ragt wiederum Schuberts große As-Dur Messe heraus, die am Pfingstsonntag zu hören sein wird. Kurz sei es wieder erwähnt, selbstverständlich auf Originalinstrumenten wie die gesamte Kirchenmusik in Wilten.

ben, also vor genau 500 Jahren. Deshalb wird am Augustinussonntag seine große „Missa solenne“ zu hören sein. 1517 ist ein Jahr, das momentan in aller Munde ist – zumindest in Tirol sollte man dabei auch ein wenig an Heinrich Isaac denken!

Josef Alois Holzmann und Christoph Sätzl zeigen uns, welch großartige musikalische Tradition es in Hall gibt. Ignaz Mitterer und Josef Gasser sind die beiden gebürtigen Osttiroler, die die Musik im Brixner Raum bis heute geprägt haben. Und dann sind noch Josef Lechthaler mit seiner „Missa Rosa mystica“, der 2016 verstorbene Günther Andergassen und Kurt Estermann vertreten.

Manche von diesen Komponisten passen natürlich auch in eine andere Grup-

Stiftskapellmeister Norbert Matsch mit der Schola Gregoriana Wilthinensis

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Stift Wilten Aktuell

CONTEMPLATIO pe, die uns am Herzen liegt. Das ist die Musik des 20. bzw. 21. Jahrhunderts. Josef Lechthaler und Anton Heiller sind zu erwähnen, aber auch wieder Josef Gasser, der lange Zeit Regens chori in Wilten war und Leopold Friedl, ein Pendant als praktischer Kirchenmusiker im Stift Altenburg. Besonders erwähnt seien aber zwei Namen, zwei Komponisten und Lehrerpersönlichkeiten. Erich Romanovsky, der Theorielehrer des Stiftskapellmeisters und des Stiftsorganisten nimmt diesmal mit seiner „Missa Rex pacificus“ und einem „Ave Maria“ einen bedeutenden Platz ein. Vielleicht auch stellvertretend für all die Lehrer, die uns auf den Weg gebracht

werken vertreten.

Passion ist auch das Stichwort für eine letzte Gruppe an Komponisten. Es sind dies die Großen der evangelischen Kirchenmusik wie Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, der mit einem Ausschnitt aus der Johannespassion am Karfreitag vorkommt, Dietrich Buxtehude und Felix Mendelssohn Bartholdy. Sie alle sind aus unserer Kirchenmusik nicht mehr wegzudenken.

Sowohl Papst Franziskus rund um die Reformationsfeiern in Lund als auch die österreichischen Bischöfe im Rahmen ihrer Herbsttagung haben unser Augenmerk auf das Gemeinsame, auf das Verbindende gelegt. Vielleicht kann man sagen,

Stiftsorganist Kurt Estermann an der Festorgel der Wiltener Stiftskirche

haben. Der zweite ist Michael Radulescu.

Er war Orgellehrer von Kurt Estermann, hat im letzten Jahr in der Stiftskirche konzertiert und kommt in der Geistlichen Abendmusik zur Passion vor.

Unterbrechen wir das „Namedropping“ kurz. Diese Geistliche Abendmusik zur Passion hat sich in den letzten zehn Jahren etabliert. Der Besucher darf hochwertige Musik erwarten, aber auch mehr als bloß die Aufführung einer Passion. Vielmehr ist dieser Abend ein Gottesdienst, und in gewisser Weise wird der Zuhörer automatisch zum Mitfeiernden. Diese Idee liegt auch dem diesjährigen Programm zugrunde.

Domenico Scarlattis „Stabat Mater dolorosa“ bildet das Zentrum des Abends. Michael Radulescu ist mit zwei großen Orgel-

dass die Kirchenmusik schon einen kleinen Schritt in diese Richtung gegangen ist, sei es im Gemeindegesang – ein kurzer Blick ins Gotteslob bestätigt das – oder in der Figuralmusik.

Unter diesem Gesichtspunkt gelingt es auch, 500 Jahre Reformation im Jahr 2017 an Hand der Auswahl der Orgelmusik in diesem Jahresprogramm zu bedenken.

Zeigen sich doch Unterscheidungen beider Konfessionen in der Aufgabenbetreuung und Funktion des Orgelspiels im Gottesdienst. Zwei vordergründige Merkmale zeichnen die evangelische Orgelliteratur aus: es ist einerseits der häufige Bezug auf den Gemeindegesang mit dem großen Repertoire deutschsprachiger Gemeindechoräle, anderseits die repräsentative Stift Wilten Aktuell

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CONTEMPLATIO und zeitlich längere Orgelmusik, die auch solistisch eigenständiger Orgelpedalwerke groß ausgebauter Instrumente bedarf.

Nehmen die Orgelkompositionen von Georg Philipp Telemann (1681-1767) im Vergleich zu seinem Lebenswerk an Umfang und Anzahl einen bescheideneren Platz ein, zeichnen sich diese doch im engen Bezug zum Kirchenlied durch neue kantable Melodieführung aus. Diese Stilelemente bereiten den Weg, der zu Komponisten wie Gluck, Haydn und Mozart führt.

Stiftspfarrorganist Dominik Bernhard an der Festorgel der Stiftskirche

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Dietrich Buxtehude (1637-1707) ist der wichtigste Vertreter der norddeutschen Orgelschule, die sich mit der Hervorbringung einer besonderen Toccaten- und Praeludienform auszeichnet. Kennzeichen ist eine virtuose Mischung aus phantasiereichen rezitativischen Teilen mit streng fugierten Abschnitten, die das Orgelpedalspiel der Füße ebenbürtig dem Fingerspiel auf den Orgelmanualen gegenüberstellt.

Fehlen darf in diesem Bezug nicht Johann Sebastian Bach (1685-1750), der besonders in seinen Orgelchoralbearbeitungen immer wieder versucht, den Katechismus und die Theologie Martin Luthers in Musikzeichen umzusetzen. Bachs Orgelwerk stellt in jeder Hinsicht einen Höhepunkt europäischer Orgelkultur dar.

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) greift in seinen Präludien und Fugen die

Vorbilder Bach und Buxtehude im Idiom seiner Zeit auf.

Wie äußert sich Orgelmusik katholischer Prägung? Wiederum sind zwei Merkmale zu nennen: es ist zunächst der Bezug zum lateinischen Gregorianischen Choral aufzuzeigen, dann die Vernachlässigung des Orgelpedalspiels, die sich auf einen speziellen Orgeltyp im katholischen Raum zurückführen lässt. Eine besondere Entwicklung zeigt in Frankreich die Orgelmusik des 19. Jahrhunderts. Dort wird es Mode, besonders Postludien weniger in einem strengen kirchlichen Stil, sondern mehr nach orchestralen Vorbildern zu prägen.

Johann Jacob Froberger (1616-1667) stellt eine Brücke zwischen beiden Konfessionen dar. Als späterer Wiener Hoforganist vom evangelischen zum katholischen Glauben übergetreten, kann er drei Jahre bei Girolamo Frescobaldi in Rom studieren und wird in seinem weiteren Leben häufig als hochdekorierter Meister Mittel- und West-Europa bereisen. Von dort verschmilzt er wichtige Einflüsse aus dem französischem, italienischen und norddeutschen Raum zu einem eigenen Stil, der Georg Muffat, Johann Pachelbel und schließlich Johann Sebastian Bach wesentlich beeinflussen wird.

Georg Matthias Monn (1717-1750) ist der typische Vertreter des Organisten und Regens chori in Personalunion. In der Karlskirche zu Wien tätig ist er ein wichtiger Vertreter der Wiener Vorklassik.

Mit Simon Sechter (1788-1867) schließt sich der Kreis wieder. Uns ist er hauptsächlich als Theorielehrer Anton Bruckners bekannt geblieben. Wie sehr er als solcher geschätzt wurde, zeigt auch die Tatsache, dass selbst Franz Schubert kurz vor seinem Tod noch Kontrapunktunterricht bei ihm nehmen wollte. Jener Franz Schubert, dessen „Cum Sancto Spiritu“-Fuge aus der anfangs erwähnten As-Dur Messe mit zu den großartigsten Chorfugen überhaupt gehört. Nach glaubwürdigen Berichten hat es sich Simon Sechter zur Aufgabe gemacht, täglich eine Fuge zu schreiben – eine wahrlich katholische Haltung, der es nachzueifern gilt.

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Kirche – immer am Puls der Zeit und der Nöte der Menschen Soziales Engagement als Mitte kirchlichen Tuns Bewusst wählte die Diözese Innsbruck das sozial-pastorale Zentrum St. Paulus in Innsbruck-Reichenau für die Präsentation des zweiten Bandes von „notae. Historische Notizen der Diözese Innsbruck“, geht es doch in dieser Ausgabe um das soziale Wirken der Tiroler Kirche in der Vergangenheit. notae 2 – 340 Seiten und 18 Beiträge Der Band 2 der „notae. Historische Notizen zur Diözese Innsbruck“ skizziert, dass ein roter Faden der Tiroler Kirchengeschichte das Helfen bei verschiedensten Nöten ist. Herausgeber und Diözesanarchivar Martin Kapferer ist überzeugt: „Kirche war immer am Puls der Zeit, um kreativ neue Wege zu gehen, aber auch, um ausgetretene zu verlassen, wenn diese nicht mehr nötig oder zielführend sind.“ Dabei ist ein Band mit 340 Seiten entstanden, der aus 18 unterschiedlichen Beiträgen besteht.

Kapferer weiter: „Es wäre leicht gewesen, die notae diesmal mehrbändig zu gestalten. Themen gäbe es genug und in jedem der behandelten Themen steckte genug Material, den Aufsatz umfangreicher und länger zu schreiben. Dieser Überblick ist bunt und vielfältig und gerade deshalb ein passendes Bild für die Kirche. Vielfältig sind die Themen, vielfältig die helfenden Organisationen, vielfältig die Art der Hilfe, vielfältig aber auch die Autoren.“ Kapferer ergänzt: „Und blättert man den Band aufmerksam durch, so merkt man sehr schnell, dass so viele soziale Errungenschaften, die heute als gesellschaftliche Selbstverständlichkeit gelten sowohl in der praktischen Umsetzung wie in der theoretischen Argumentation kirchlichen Ursprungs sind. Diese sich ergänzende Vielfalt macht kirchliches soziales Wirken so unverwechselbar, so notwendig und so unersetzbar.“ Diözesanadministrator Jakob Bürgler: „Das soziale Wirken der Kirche in unserer

Diözese steht in dieser Ausgabe im Vordergrund. Diese soziale Frage, die Dimension der Liebe zum Nächsten als ein starkes und eindrucksvolles Zeichen der Liebe zu Gott, die innere Verknüpfung von Nächsten- und Gottesliebe gehört ins Zentrum christlichen Glaubens. Und sie gehört in

V. l.: Diözesanarchivar Martin Kapferer, Ordinariatskanzlerin Gudrun Walter und Diözesanadministrator Jakob Bürgler

die starken Wurzeln der Diözese Innsbruck.

Seit ihrem Beginn sind Caritas und soziales Engagement kein Nebenschauplatz, sondern Mitte ihres kirchlichen Tuns. Sie sind eingewoben in das kostbare Grundmuster der diözesanen Entwicklung. Diese Seite soll in der neuen Ausgabe der ‚notae‘ besonders bedacht und ins Licht gerückt werden.“ „Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst“, trägt Jesus auf. So ist soziales Wirken untrennbar verbunden mit der Kirche und zahllos in den Ausprägungen: Lokal und global, in der Armenhilfe, der Krankenpflege, der Obdachlosenfürsorge, Kinderbetreuung oder durch Bildungsangebote, aber auch in der spirituellen Hilfe im stillen Gebet, quer durch Pfarren, Ordinarien, Orden und Vereine.

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CARITAS

Das Schönste war, dienen zu können Diözese Innsbruck ehrte die beiden „Mütter der Aussätzigen“.

Diözesanadministrator Msgr. Jakob Bürgler; Bischof Werner Freistetter (Österr. Bischofskonferenz: Weltkirche, Weltmission); Pfarrer Kim Yeon-Jun (Korea); Marianne Stöger ACR; Margit Pissarek ACR; Landtagspräsident Herwig van Staa; Honorarkonsul von Korea, Richard Hauser.

Marianne Stöger ACR und Margit Pissarek ACR, zwei Schwestern der Gemeinschaft Ancillae Christi Regis (ACR), setzten sich in Südkorea 43 Jahre gegen die Lepra und für eine bessere medizinische Versorgung Erkrankter ein. In einer Feierstunde ehrte die Diözese Innsbruck die beiden Tirolerinnen für ihr Lebenswerk.

In Korea werden die beiden Tirolerinnen seit Jahren verehrt. Die beiden Schwestern sind zwei von bisher nur drei Ehrenbürgern Südkoreas, nach ihnen sind Frachtschiffe benannt, sie wurden für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Zuletzt erhielten die beiden heute über 80-Jährigen – obwohl bereits seit rund einem Jahrzehnt nicht mehr in Korea tätig - den hochdotierten Manhae-Preis für soziales Handeln.

Flucht, Migration, Wir Internationale Gesprächsrunde am 19. November im „start pro mente“.

Eine international, interreligiös und multikulturell besetzte Gesprächsrunde diskutierte in der Karmelitergasse.

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Liane Halper-Zenz vom Verein „start pro mente“ berichtet: „Start pro mente, eine Rehabilitationseinrichtung des Landes Tirol, organisiert seit vielen Jahren einen Adventbazar. Die Tür in der Karmelitergasse 21 wird geöffnet, um Menschen in und nach psychischen Krisen die Möglichkeit zu geben, ihre Basteleien und Werkstücke zu präsentieren und zu verkaufen.

Heuer kam es etwas anders: Flucht, Migration, kultureller und sozialer Wandel, Exklusion aufgrund sozialer, gesellschaftlicher Ungleichheit - vielfältige Veränderungen die uns alle betreffen und Auswirkungen auf jeden von uns haben. Dies motivierte uns, einen Tag der Begegnung in unseren Räumlichkeiten zu organisieren. In Zusammenarbeit mit dem Verein Kama und der Plattform Rechtsberatung entstand ein kleiner, feiner Markt, der zum Ort der Begegnung und kulturellen Vielfalt wurde. Musikeinlagen aus verschiedenen Kulturen lieferten schwungvolle Rhythmen und mit Köstlichkeiten, die von Menschen

mit Fluchterfahrung zubereitet wurden, war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Gelacht wurde an diesem Tag sehr viel.

Sicherlich ein Höhepunkt stellte die Gesprächsrunde zum Thema ‚Flucht, Migration, Wir‘ mit Leuten aus Syrien, Afghanistan, Somalia, Vertretern und Vertreterinnen vom Verein Kama, der Plattform Rechtsberatung und start pro mente sowie last but not least Herrn Abt Raimund Schreier dar.

Es freute uns ganz besonders, ihn erstmals bei uns begrüßen zu dürfen, und das trotz seines vollen Terminkalenders. Er, wie auch die anderen in der Runde unterstrichen noch einmal, wie wichtig Begegnung, Aufeinander-Zugehen, Kommunikation und Sprache für gelingende Integration sind. In diesem Sinne hoffen wir, dass diese Veranstaltung Impulse gab, interkulturelle Kontakte zu knüpfen und dass es auch in Zukunft Möglichkeiten geben wird, unsere nachbarschaftlichen Beziehungen zum Stift Wilten zu pflegen.“

COMMUNIO

Am Leben wachsen 70 Jahre Katholisches Bildungswerk in der Diözese Innsbruck und 60 Jahre in der Stiftspfarre Aldrans.

Das Katholische Bildungswerk in der Diözese Innsbruck wurde von Ignaz Zangerle, einem begnadeten Erwachsenenbildner 1946 begründet.

Bereits zehn Jahre später wurde mit dem damaligen Aldranser Pfarrer D. Sebastian Birkenmeier OPraem unter der Obmannschaft von Siegmund Kofler das KBW Aldrans als Ortsstelle gegründet. Adalbert Frischhut wurde 1971 der neue Bildungswerkleiter, ihm folgte 1992 Thomas Weber, der sich bis heute mit großem Elan ehrenamtlich für die kirchliche Bildungsarbeit im ganzheitlichen Sinn einsetzt.

Mit fit for family in der Elternbildung und SelbA - Selbständig im Alter, hat das Katholische Bildungswerk zwei starke Marken in Tirol aufgebaut. Wichtige Bereiche sind Persönlichkeits-, Glaubens- und gesellschaftspolitische Bildung, aber auch Kunst und Kultur sind gefragte Themen.

70 Jahre und kein bisschen leise - die zahlreichen Gäste merkten beim offiziellen Festakt, dass das Katholische Bildungswerk trotz rundem Geburtstag jung, aktuell und

lebendig ist: Unterhaltsame Videobotschaften aller bisherigen Bildungswerksleiter, eine junge Bildungswerksleiterin mit engagiertem Team, neue Methoden der Dokumentation wie Graphic Recording, ein Festvortrag, der sich vor kritischen Bemerkungen nicht scheute, unkonventionelle Musiker, eine sprühende Geburtstagstorte - und ganz viel gute Laune.

Festakt der Diözese im Haus der Begegnung - in den 70 Jahren seit der Gründung des Katholischen Bildungswerkes Tirol fanden insgesamt 67.332 Veranstaltungen mit 3.279.306 Teilnehmenden statt.

105 Jahre K.OE.St.V. Amelungia Innsbruck Stiftungsfestmesse am 8. Oktober in der Hofkirche mit Bbr. Raimund Schreier und Verbindungsseelsorger Bbr. Maximilian Thaler.

Die Tiroler Studentenverbindung im Tiroler Mittelschülerverband feierte vom 7. bis 9. Oktober ihr 105. Stiftungsfest.

Ad multos annos!

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COMMUNIO

In der Spur von ...

Die katholische Kirche feiert 2016 „1700 Jahre Heiliger Martin von Tours“.

Im heurigen Jugendvesper-Jahr versucht die Dekanatsjugendstelle Wilten-Land, der Spur des beliebten Heiligen zu folgen und seine gelebte Barmherzigkeit fortzuführen.

Anhand wichtiger Lebensstationen des Heiligen, seiner Berufung vom Soldaten bis hin zum Ordensmann und Bischof, wird seiner Bedeutung, seinem Vorbild und seiner

Strahlkraft bis in die heutige Zeit nachgegangen.

Am 14. Oktober und am 11. November wurden im Leuthaus unter der Leitung von Dekanatsjugendseelsorger Johannes Hohenwarter und Dekanatsjugendleiterin Raffaela Fortarel die ersten beiden „Wegstrecken“ zurückgelegt.

Jugendvesper im Leuthaus

... bis an die Grenzen Mit den Jugendgottesdiensten geht die Dekanatsjugendstelle 2016/2017 bis an die „Grenzen des Dekanates und der Erde“.

Jesus Christus gab den Jüngerinnen und Jüngern den Auftrag, bis an die Grenzen

Jugendgottesdienst in der Pfarrkirche St. Sigmund

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der Welt hinauszugehen, um seine Botschaft zu verkünden.

COMMUNIO Die Dekanatsjugend möchte in ihrem Rahmen diesen Auftrag im laufenden Arbeitsjahr besonders bewusst wahrnehmen und sowohl räumlich als auch im Glauben einen „Grenzgang wagen“, so Dekanats-

jugendseelsorger Johannes.

Der erfolgreiche Auftakt erfolgte am 30.

Oktober in der überfüllten Pfarrkirche in St. Sigmund im Sellraintal. Ein herzliches Danke allen Helferinnen und Helfern!

Jugendtermine bis Ende April 2017 • • • • • •

13. Jänner 2017 10. Feber 2017 26. Feber 2017 10. März 2017 21. April 2017 30. April 2017

JUVE-Jugendvesper im Leuthaus JUVE-Jugendvesper im Leuthaus Dekanatsjugendgottesdienst in Ellbögen JUVE-Jugendvesper in Lans JUVE-Jugendvesper im Leuthaus Dekanatsjugendgottesdienst in Patsch

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.00 Uhr

Facebook: https://www.facebook.com/dekanatsjugendstelle.wiltenland Das Halbjahresprogramm der Katholischen Jugend und der Dekanatsjugendstellen kann auch im Internet abgerufen werden: www.dibk.at/jugend

In den kirchlichen Dienst gesendet Am 20. November hat der Diözesanadministrator 16 Frauen und sieben Männer in ihren Dienst als Religionslehrer, Pastoralassistenten, Klinikseelsorger und Jugendleiter entsendet.

Die Sendungsfeier bringt zum Ausdruck, dass die Frauen und Männer in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen aufgerufen sind, Gemeinschaft zu stiften und Menschen zum Glauben hinzuführen sowie sie in ihrem Leben zu begleiten.

In seiner Predigt verwies Diözesanadministrator Jakob Bürgler auf den Auftrag, der allen Christen mitgegeben ist: „Das ist es, was uns aufgetragen ist – in der Seelsorge, in der Schule, in den unterschiedlichen Bereichen der kirchlichen Pastoral: Auf die

ganz konkreten Menschen aufmerksam zu werden und ihnen zuzusagen, dass Gott ihnen gut will.“ Denn die „sehnsuchtsvolle Bitte um Nähe und Wahrnehmung“ werde aus ungezählten Augen und Gesichtern unserer Zeit hörbar und sichtbar, so Bürgler. „Ist da jemand, der mich wahrnimmt, der mich ernst nimmt, der mich mag, der mir gut zu leben hilft, der um meine Wunden weiß und mich dennoch annimmt, der mir beisteht?“ 16 Frauen und sieben Männer wurden in den Dienst für die Menschen - auch in Stiftspfarren entsandt.

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COMMUNIO

Von La Scala bis Shanghai Im Rahmen eines Kurzkonzerts am 18. Oktober präsentierten die Wiltener Sängerknaben eine ORF Tirol-TV-Dokumentation im Congress Innsbruck.

Die Wiltener Sängerknaben unter der Leitung von Johannes Stecher im Congress Innsbruck

ORF-Moderator Georg Laich führte souverän durch den Abend

Zahlreiche Ehrengäste gratulierten den Wiltener Sängerknaben und Regisseur Rainer Perle (6. v. li.)

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Bereits im 13. Jahrhundert gegründet feiern die Wiltener Sängerknaben 2016 ihr 70-jähriges Jubiläum seit der Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Aus diesem Anlass erstellte Mag. Rainer Perle im Auftrag des ORF Tirol die TV-Dokumentation „Der Zauber der Wiltener Sängerknaben – Von La Scala bis Shanghai“, welche am österreichischen Staatsfeiertag, dem 26. Oktober, im Programm ORF 2 landesweit ausgestrahlt wurde.

Die Wiltener Sängerknaben brillieren an der Mailänder Scala und begeistern das Publikum in Chinas Millionenmetropolen.

Sie überzeugen weltweit durch ihre hellen, klaren Stimmen und ihr gewaltiges Repertoire. Zu den jährlichen Fixpunkten

zählen das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach sowie dessen Matthäuspassion, die die Wiltener Sängerknaben ausschließlich mit den Knaben- und Männerstimmen ihrer Chöre aufführen, also genauso wie zu Zeiten Johann Sebastian Bachs, was in Europa einzigartig ist.

Ihre großen Konzerttourneen führen die jungen Sänger durch ganz Europa und bis nach China.

Auch für die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart wurden heuer Wiltener Sängerknaben an der Mailänder Scala engagiert. International erfolgreiche Komponisten wie Arvo Pärt lassen zudem ihre Kompositionen von den Sängerknaben aus Tirol interpretieren.

COMMUNIO

72 Stunden ohne Kompromiss 480 Jugendliche bauten in 35 Projekten Brücken der Solidarität. „Junge Menschen sind unsere Zukunft und unsere Zukunft darf uns nicht egal sein. Mit dem Projekt 72 Stunden ohne Kompromiss wird Sozialentwicklung gelebt, und ich bedanke mich bei allen, die zum Gelingen beigetragen haben“, so Caritasdirektor Georg Schärmer.

dankbar. Ich gratuliere ihnen und wünsche ihnen viel Erfolg“, bedankte sich Diözesanadministrator Jakob Bürgler für das Engagement.

In der Diözese Innsbruck haben sich rund 480 Jugendliche in 35 Projekten engagiert.

Mit dabei waren heuer auch wieder Ju-

„Unser Papst Franziskus hat die Jugendlichen in Krakau aufgerufen, nicht auf dem Sofa sitzen zu bleiben, sondern hinauszugehen und den Menschen beizustehen. Das machen viele Jugendliche bei der Aktion 72 Stunden ohne Kompromiss. Jugendliche werden zu Botschaftern der Barmherzigkeit. Dafür bin ich sehr

gendliche aus diversen Stiftspfarreien.

Diesjähriger Schwerpunkt der Aktion war die Vielfalt des Lebens.

72 Stunden ohne Kompromiss ist ein Projekt der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas, Hitradio Ö3 und in Tirol mit dem Jugendzentrum MK.

Die Wiltener Pfarrjugend sammelte Kleider für Obdachlose und Flüchtlinge

Simon, Florian, Martin, Matthias, Moritz und Bernhard der K.Ö.St.V. Ambronia erneuern den „Weg der Weltreligionen“ im Waldhüttl am Mentlberg (am Bild mit Vroni und Jussuf Windischer).

COMMUNIO

Wiedereröffnung Nach dem Großbrand im Frühjahr feierte unser direkter Nachbar in Wilten, die Firma PKE, am 25. Oktober die Wiedereröffnung des Firmengebäudes.

V. l. n. r.: Wiedereröffnung durch Andreas Lessiak, Christoph Kaufmann und Ronald Düller

Das Bild hat sich bei zahlreichen Menschen in Wilten eingeprägt: Um sich schlagende Flammen, eine riesige Rauchwolke und Feuerwehrmänner, die versuchen den Brand zu bekämpfen. Am 19. März dieses Jahres stand das Firmengebäude der Firma PKE aufgrund eines technischen Defekts in Brand.

Dank der Innsbrucker Berufsfeuerwehr sowie zahlreicher Freiwilligen Feuerwehren aus der Umgebung konnte der Brand jedoch eingedämmt und ein Übergreifen

auf andere Gebäude verhindert werden.

Mit dem Durchschneiden eines roten Bandes durch Vizebürgermeister Christoph Kaufmann, PKE-Niederlassungsleiter Andreas Lessiak und PKE-Eigentümer Ronald Düller wurde das Gebäude knapp sieben Monate nach dem Brand offiziell wieder eröffnet.

Abt Raimund Schreier segnete das renovierte Gebäude. Anschließend wurde noch im angrenzenden Gasthaus Bierstindl gefeiert.

Fachmann unserer Bibliothek verstorben Zum Gedenken an Hofrat Mag. Dr. Walter Neuhauser Text: Prior Klemens Halder OPraem

Hofrat Mag. Dr. Walter Neuhauser verstarb am 22. Oktober 2016 im 84.

Lebensjahr.

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Stift Wilten Aktuell

Am Samstag, dem 29. Oktober, fand in der Stiftskirche der Begräbnisgottesdienst für Dr. Walter Neuhauser statt. Außer den Angehörigen und Freunden nahmen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, besonders von Seiten der Universität, daran teil.

Auch die Mitglieder des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem waren versammelt, da Walter Neuhauser dieser Gemeinschaft angehörte.

Als Direktor der Universitäts- und Landesbibliothek Innsbruck und ehrenamtlich nach seiner Pensionierung bis wenige Wochen vor seinem Tod im Alter von 83 Jahren machte sich Hofrat Neuhauser um die wissenschaftliche Erschließung des mittelalterlichen Buchbestandes in Alttirol verdient.

Das Stift Wilten schuldet ihm besonderen Dank. Dr. Walter Neuhauser war der maßgebliche Fachmann für die Alte Bibliothek unseres Stiftes. Bei der Feier nach der Renovierung der alten Bibliotheksräume im Jahr 1983 hielt er den Festvortrag. Für die große Festschrift zum 850-Jahr-Jubiläum unseres Klosters als Prämonstratenserstift im Jahr 1988 verfasste er den umfangreichen Artikel „Geschichte und Bedeutung der

Wiltener Bibliothek“. Im selben Jahr brachte er in einer Reihe der Universität einen eigenen Band unter dem Titel „Bibliotheca Wilthinensis“ heraus. In diesem behandelte er ausführlich den älteren Bestand unserer Bibliothek, auch jenen, der sich seit 1807 an der Innsbrucker Universitätsbibliothek befindet. Dr. Neuhauser war auch die wissenschaftliche Erschließung der mittelalterlichen Handschriften, die sich jetzt in unserer Stiftsbibliothek befinden, ein großes Anliegen. Dafür hatte er junge wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität gewonnen und konnte 2012 über die Österreichische Akademie der Wissenschaften den Band „Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Bibliothek des Prämonstratenser Chorherrenstiftes Wilten“ veröffentlichen.

Wie der frühere Wiltener Pfarrer Sigmund Hepperger OPraem beim Gottesdienst betonte, nahm Walter Neuhauser als Angehöriger der Pfarre Wilten mit seiner Familie aktiv teil an den Gottesdiensten der Pfarre. Schon der Vater seiner Frau Monika, Stadtrat Toni Fritz, unterstützte tatkräftig das Stift Wilten in den Aufbaujahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg.

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Staunen abseits von Halloween In über 100 Orten der Diözese Innsbruck fand am 31. Oktober die Nacht der 1000 Lichter als Einstimmung auf Allerheiligen statt.

Mit der Nacht der 1000 Lichter ließ die Katholische Jugend der Diözese Innsbruck den Oktober jenseits vom kommerziellen Halloween-Getöse ausklingen und lud bereits zum zwölften Mal zu einer besinnlichen Einstimmung auf Allerheiligen ein. „Jugendliche verwandelten Kirchen

sagen. Diese Menschen lassen etwas von der Gegenwart Gottes spüren. Es gibt in jedem Menschen das Heilige, auch wenn es oft unerkannt oder unbeachtet bleibt.

Durch Lichter, Impulse, Texte, Musik, begehbare Labyrinthe und Lichterwege wurden Möglichkeiten geboten, Kirche auf

Schutzengelkirche in Pradl

Pfarrkirche Völs

oder Kapellen mit unzähligen Lichtern zu Orten, die zum Staunen, Ruhigwerden, Besinnen, Beten und Einstimmen auf das Allerheiligen-Fest einluden“, so der Leiter der Katholischen Jugend, Roman Sillaber. „Bei der Nacht der 1000 Lichter, ein Projekt von Jugendlichen und für Jugendliche, hatten junge Menschen die Möglichkeit, Themen aktiv in die Gestaltung einzubringen, die sie berühren.“ „Heilige entdecken“ - Grundidee der Nacht der 1000 Lichter ist, das „Heilige“ zu entdecken. Zu Allerheiligen gedenken wir nicht nur der offiziell Heiliggesprochenen, sondern auch aller Menschen, die ein heiliges Leben führen: Alltags-Heilige, sozu-

eine andere Art und Weise zu erleben.

Das erfolgreiche Projekt wurde 2005 tirolweit zum ersten Mal mit 14 Veranstaltungen durchgeführt und ist seitdem kontinuierlich auf über 100 Veranstaltungen angewachsen.

Pfarrkirche Rinn

Borgias-Kapelle in Tulfes

COMMUNIO

Abschied von P. Hermann Stenger Am 6. November fand in der Innsbrucker Herz-Jesu-Kirche ein Gedenkgottesdienst für em. o. Univ.-Prof. Dr. Dipl. psych. Hermann Stenger CSsR statt.

em. o. Univ.-Prof. Dr. Dipl. psych. Hermann Stenger CSsR verstarb am 26. Juni 2016 im 95. Lebensjahr.

Pater Stenger war von 1977 bis 1990 Universitätsprofessor für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie und langjähriger Leiter des Instituts für Pastoraltheologie.

1920 in München geboren, studierte er – unterbrochen durch Krieg und Gefangenschaft – in den Jahren 1940 bis 1951 Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Ordenshochschule der Redemptoristen in Gars am Inn. 1951 bis 1954 schloss er ein zweites Studium der Psychologie an der Universität München an, wo er mit der Arbeit „Die wissenschaftliche Ausbildung des katholischen Seelsorgeklerus in psychologischer Sicht“ zum Doktor der Philosophie promovierte.

1965 schloss er seine tiefenpsychologische Ausbildung in Wien ab und wurde ordentliches Mitglied des „Wiener Arbeitskreises für Tiefenpsychologie“. Im Jahr 1970 folgte die ordentliche Mitgliedschaft im „Deutschen Arbeitskreis für Gruppenpsychothe-

rapie und Gruppendynamik“.

Seine Lehrtätigkeit an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck begann 1966. Darin befasste er sich hauptsächlich mit der anthropologischen Grundlegung der Seelsorge. Er wurde 1969 an der Theologischen Fakultät zum Honorarprofessor für Pastoralpsychologie ernannt. 1977 wurde er ordentlicher Professor für Pastoraltheologie. Es war von Anfang an sein Bestreben, die psychologischen Erkenntnisse in die Pastoraltheologie zu integrieren.

In Erinnerung bleiben vielen Studierenden seine legendären Gesprächsführungskurse und seine Ausführungen zur Persönlichkeitsentwicklung und Eignung für Berufe in der Kirche. Für viele Absolventen war er auch über das Studium hinaus fundierter Berater in pastoralen Fragen.

Hermann Stenger verstarb am 26. Juni 2016 im 95. Lebensjahr.

Friedensboten dieser Welt 7. November - Leonardiritt in Kundl

Der Heilige Leonhard ist nicht nur Schutzpatron der Wallfahrtskirche St. Leonhard, er beschützt Bauern, Stallknechte, Schmiede und Fuhrleute.

Er hält seine schützende Hand über das Bauernvieh und ganz besonders über die Pferde.

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Stift Wilten Aktuell

„Wie’s Wetter an Leonhardi is´, bleibt’s bis Weihnachten gewiss“, behauptet eine der unzähligen Bauernregeln. Da kann man nur hoffen, dass diese Regel heuer nicht zutrifft, denn zum Leonhardiritt am Sonntag, den 6. November, zeigte das Thermometer unlustige 3° Celsius, und obendrein regnete es auch noch ohne Unterbrechung.

Angeführt von Reitern mit dem Vortragskreuz zogen Reitergemeinschaften, Festwägen, die Hohe Geistlichkeit, Bauernschaft und Landjugend als Veranstalter, sowie Ehrengäste in einer Prozession von der Kundler Pfarrkirche hinaus nach St. Leonhard, wo sie von der Musikkapelle Kundl empfangen wurden. Nach der Pferdesegnung fand die Messe in der Wallfahrts-

kirche statt, zelebriert von Abt Raimund Schreier und Ortspfarrer Piotr Stachiewicz.

In seiner Predigt rief Abt Raimund die Gläubigen auf „so zu werden wie Christus, ein ‚anderer Christus‘ oder wie das 2. Vatikanische Konzil es ausgedrückt hat: Wir sollten täglich nach Heiligkeit streben, um so ein Heiliger zu werden, um ihm, Gott, dem Heiligen ähnlich zu werden ...

Hl. Leonhard, der du mit Ketten dargestellt wirst: Erbitte für uns, dass wir losgelöst werden von den Ketten der Sünde, von den Ketten des Hasses, der Rache, des ewigen Nachtragens und Nichtvergessens und erbitte für uns die Gnade des Friedens, damit Friede werde unter uns Menschen, Friede in uns und Friede zwischen mir und Gott! Amen.

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Landessieger 2016 Die Landwirtschaftskammer Tirol lud am 18. November zur 22. Tiroler Schnapsprämierung: „Schnaps ist Tiroler Landeskultur“.

Landwirtschaftskammer Tirol-Präsident Josef Hechenberger (li.) und LHStv. und Bauernbundchef Josef Geisler (re.) gratulierten Otto Permoser zum 7. Landessieg.

„Das heurige Obstjahr war ein frostiger Start mit goldenem Finish“, sagte Agrarmarketing Tirol-Geschäftsführer Wendelin Juen bei der 22. Tiroler Schnapsprämierung, die in Thaur in den Räumlichkeiten der Gärtnerei Jäger stattfand. „Daher gab es heuer perfekte Fruchtqualität, aus der herausragende Edelbrände destilliert werden konnten. So reichten 133 Tiroler Betriebe 536 Schnäpse oder Liköre ein. „65 Prozent davon konnten ausgezeichnet werden“, freut sich Fachbereichsleiter Ulrich J. Zeni über das hohe Niveau.

Generell konnte die Qualität der Brände in den vergangenen Jahren enorm gesteigert werden. „Ehrgeiz, Können und gezielte Fortbildung zeigen nun den Erfolg der Tiroler Schnapsbrenner“, zieht Landwirtschaftskammer Tirol-Präsident Josef Hechenberger Bilanz. In Tirol gibt es 4000 Schnapsbrenner, die rund 16 Mio. Euro Umsatz erwirtschaften. Für LHStv. und Bauernbundchef Josef Geisler ist ein Schnapserl Teil der Tiroler Landeskultur. „Aber neben den Geschmackserlebnissen und der Tradition sind Schaubrennereien oder Initiativen wie die Tiroler Schnapsroute eine Bereicherung für den Tourismus und auch

für die Landwirtschaft.“ Den Landessieg 2016 holte in der Sparte „Liköre“ Fabian Koller aus Söll. In der Sparte „Brände“ gab es drei Landessieger: Gabriele und Helmut Mair aus Sautens, Otto Permoser vom Stift Wilten und Markus Spitaler aus Hippach.

Wir gratulieren allen prämierten Schnapsbrennern zu ihren Auszeichnungen.

Gruppenbild der Landesund Sortensieger 2016

Stift Wilten Aktuell

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COMMUNIO

Zielgerichtete Hilfe Am 19. November tagte der Beirat der Heilig-Land-Kommission in den Räumen des Stiftes Wilten.

Mitglieder des Beirates im Blauen Saal des Stiftes Wilten

Eine Übersicht der aktuell laufenden Projekte der „Österreichischen Gemeinschaft für das Heilige Land“ finden Sie auf der Website: www.OEGfdHLat

Die Christen im Heiligen Land bedürfen unserer besonderen Unterstützung.

Es gibt den Verein „Österreichische Gemeinschaft für das Heilige Land“, dem sowohl Ordensangehörige des „Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem“ als auch Personen angehören, denen das Heilige

Land am Herzen liegt.

Der Verein unterstützt im Besonderen Familien aller Glaubenzugehörigkeiten, Pfarreien, sowie Babies, Kinder, Schüler und Studenten, um ihnen eine ausreichende Betreuung und gute Ausbildung zukommen zu lassen.

Das wahre Bild Gottes Am 25. November wurde die Ausstellung von Professor Rudolf Millonig im Wernher-Saal eröffnet.

Abt Raimund bei seiner Eröffnungsansprache

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Stift Wilten Aktuell

Abt Raimund: „Wer in der Heiligen Schrift aufmerksam liest, findet im Alten Testament einiges an Vorschriften und Geboten. Darunter heißt es im Buch Exodus auch: ‚Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben …’. Diese Stelle will uns darauf aufmerksam machen, wie schwer und nahezu unmöglich es ist, Gott selbst darzustellen. Gott ist ein Geheimnis.

Wir selbst sind immer wieder herausgefordert, wenn wir über Gott sprechen wollen.

Unser Bild von Gott wächst durch unser ganzes Leben hindurch: Etwa durch Besinnung, durch das Nachlesen der Heiligen Schrift, durch Meditation, einen kritischen

Geist und so weiter. Kurzum: unser Leben ist ein Prozess der Gottessuche.

In seinen Werken beschäftigt sich Professor Millonig vor allem auch mit den großen Themen des Glaubens. Seine Werke spiegeln einen solchen Prozess der Gott-Suche wieder. Vom Thema, von einer ersten vagen Idee bis zum fertigen Kunstwerk ist es wohl ein langer Weg des Fragens, Suchens und Staunens. Ein fertiges Kunstwerk aus Professor Millonigs Hand enthält eine klare Botschaft. Es sind Statuen und Figuren, die uns das Geheimnis Gottes näher bringen wollen. Durch ihre Schönheit und Klarheit sprechen sie den Betrachter an und wecken in ihm die Frage nach dem Darge-

COMMUNIO V. l. n.r.: Wolfgang F. Quintero (Jugend Eine Welt, Tirol), Landtagspräsident Herwig van Staa, Professor Rudolf Millonig, Abt Raimund Schreier

Die Ausstellung und auch der Verkauf der Kunstwerke werden von der Organisation „Jugend Eine Welt“ unterstützt.

Weihnachten erinnert uns auch daran, dass es Menschen gibt, die

stellten, die Frage auch nach seinem persönlichen Gottesbild.

Gerade in der Advent-Zeit sind wir eingeladen, die hier ausgestellten Werke des Künstlers zu betrachten – zu meditieren.

Wir bereiten uns auf das Weihnachtsfest vor, an dem Jesus Christus Mensch wird. Er

ist als Mensch sozusagen das wahre ‚Bild Gottes’. An ihm können wir ablesen, wie Gott ist. Durch seine Taten und durch seine Liebe, von denen uns die Heilige Schrift berichtet, können auch wir selbst zu ‚Bildern Gottes’ werden und versuchen, dieses in jedem Menschen zu entdecken.“

unsere Hilfe brauchen.

Die Jugendorganisation der Salesianer nimmt sich vor allem Jugendlicher in großen Schwierigkeiten an, wie etwa der Straßenkinder.

Promotion und Segnung Kapitelsitzung der Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies in Innsbruck Am 30. November 2016 feierte der Ritterorden den Namenstag seines Schutzpatrones, des Heiligen Andreas, mit einer Messe in der Hofkirche. Dabei wurde auch eine Statue des seligen Kaiser Karl I. gesegnet. „Welch andere Kirche sei besser geeignet, um den Feiertag des Ordenspatrons zu begehen. Schließlich stehe unter den überdimensionalen Figuren, den berühmten ‚Schwarzen Mandern‘, an erster Stelle der Ordensgründer Philipp der Gute von Burgund“, stellte Abt Raimund Schreier am Beginn der Messfeier fest.

Am 29. November hatten die Ritter vom Goldenen Vlies ihre Kapitelsitzung in der Hofburg abgehalten.

Dabei war Graf Johannes Trapp von Matsch vom Kaiser-Enkel und Souverän des Ordens, Karl von Habsburg, zum Ritter promoviert worden. Er ist seit 1954 der erste Tiroler, dem diese Ehre zuteil wurde.

Gratulierten dem neuen Ritter (von links): Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck OCist, Michl Ebner, Ordenssouverän Karl von Habsburg, Graf Johannes Trapp von Matsch, Alexander Ritter von Egen, Alt-Landesschützenkommandant Otto von Sarnthein, Abt Raimund Schreier, Prinz Nikolaus von und zu Liechtenstein, Landtagspräsident Herwig van Staa Stift Wilten Aktuell

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Gottesdienste und Termine 24. Dezember Hochfest der Geburt des Herrn 22.30 Uhr vor der Mette in der Stiftskirche

31. Dezember Jahresabschlussmesse 18.00 Uhr Hochamt in der Stiftskirche

Wolfgang Amadeus Mozart

Missa brevis in d KV 65

Musik für zwei Orgeln

23.00 Uhr

Christmette in der Stiftskirche

Orgelwerke von Johann Sebastian Bach

Johann Stadlmayr (1575-1648 Innsbruck)

Toccata con Fuga in d BWV 565

Motetten aus: „Moduli symphoniaci, in

Capella Wilthinensis

augustissima Christi nati celebrate“,

Innsbruck 1629

Joseph Ignaz Schnabel

1. Jänner 18.00 Uhr

Hochfest der Gottesmutter Maria Vesper in der Stiftskirche

„Transeamus usque Bethlehem“

Orgelwerke von Jean-Francois Dandrieu

Orgelwerke von Johann Sebastian Bach

Carillon ou Cloches

Präludium G-Dur BWV 568

Quand le Sauveur Jesus Christ

19.00 Uhr

Konventmesse in der Stiftskirche

25. Dezember Hochfest der Geburt des Herrn 10.30 Uhr Pontifikalamt in der Basilika

Christoph Sätzl (1592/93 Brixen-1655 Hall)

Missa „Ein Kind geborn in meiner Seel“

Capella und Chorus Wilthinensis

Karl Kempter

aus: Novum Missae novae, Innsbruck 1646

Pastoralmesse in G op. 24

Orgelwerke von Jan Pieterszoon Sweelinck

Orgelwerke von Johann Sebastian Bach

„Puer nobis nascitur“ SwWV 315

Pièce d´Orgue BWV 57

Capella Wilthinensis

Capella Wilthinensis

18.00 Uhr

Feierliche Vesper in der Stiftskirche

6. Jänner 18.00 Uhr

Psalmen und Magnificat

Orgelwerke von César Franck

alternatim mit dem Konvent

Pièces en ré majeur et ré mineur – Pour le temps

Orgelwerke von Johann Sebastian Bach

de Noël aus: L’Organiste

Pastorale BWV 590

Capella Wilthinensis

Erscheinung des Herrn Feierliche Vesper in der Stiftskirche

19.00 Uhr

Pontifikalamt in der Stiftskirche

Weihnachtliche Chormusik

19.00 Uhr

Eucharistiefeier in der Stiftskirche

Orgelwerke von Louis James Alfred Lefébure-Wely

Orgelwerke von Max Reger

„Venite adoremus“

Pastorale F-Dur op. 59,2

Marche aus : Meditaciones religiosas op. 122,4

Wiltener Sängerknaben

26. Dezember Hl. Stephanus –

Zweites Patrozinium der Stiftskirche 10.30 Uhr Hochamt in der Stiftskirche

8. Jänner 18.00 Uhr

Taufe des Herrn Feierliche Vesper in der Stiftskirche

Proprium im Gregorianischen Choral

Orgelwerke von Georg Philipp Telemann

Orgelwerke von Johann Heinrich Buttstett

(1681-1767)

„Allein Gott in der Höh sei Ehr“ Partita

„Herr Christ, der einig Gottes Sohn“

Schola Gregoriana Wilthinensis

19.00 Uhr

Konventmesse in der Stiftskirche

18.00 Uhr

Vesper in der Stiftskirche

Joseph Alois Holzmann (1762 Hall – 1815 Hall)

Orgelwerke von Johann Heinrich Buttstett

Missa in B

„Allein Gott in der Höh“

Orgelwerke von Georg Matthias Monn

Praeludium und Fuge F-Dur

Capella Wilthinensis Das Jahresprogramm 2017 der Musica Sacra Wilthinensis ist in gedruckter Form und auf der Stift-Wilten-homepage verfügbar.