SinnerSchrader Geschäftsbericht 2000/2001

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2000/2001 I N T E R A C T I VAT E

your business


Kursverlauf der SinnerSchrader-Aktie im Vergleich zum NEMAX All-Share

Kursverlauf der SinnerSchrader-Aktie im Vergleich zum NEMAX Internet

12 0 %

12 0 %

100 %

100 %

80 %

80 %

60 %

60 %

40 %

40 %

20 %

20 % 0%

0% 09/00

10 / 0 0

11 / 0 0

12 / 0 0

N E M A X All-Share

01/01

02/01

03/01

04/01

05/01

06/01

in Euro 01.09.2000 31.08.2001 rechtlich

01.09.1999 31.08.2000 rechtlich

19.866

17.935

14.662

davon Projektdienstleistungen

in T

16.458

14.528

9.750

in %

83 %

81 %

66 %

in % vom Umsatz

in T

468

- 215

3.610

EBITDA

in 

7

- 631

3.392

EBITA

Firmenkaufpreisabschreibungen 2)

in T

- 4.086

- 2.724

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

in T

- 3.480

- 2.452

1.968

in 

- 0,30

- 0,23

0,20

in TStck.

11.543

10.735

9.608

EBITA

Jahresüberschuss/-fehlbetrag je Aktie Aktien im Umlauf

3)

12 / 0 0

01/01

02/01

03/01

04/01

05/01

06/01

0 7/ 0 1

08/01

SinnerSchrader

in DM 01.09.2000 31.08.2001 pro-forma1)

in T

EBITDA

11 / 0 0

Kennzahlen des SinnerSchrader-Konzerns

Umsatz

in % vom Umsatz

3)

10 / 0 0

N EMAX Internet

01.09.2000 31.08.2001 pro-forma1)

2)

09/00

08/01

SinnerSchrader

Kennzahlen des SinnerSchrader-Konzerns

1)

0 7/ 0 1

01.09.2000 31.08.2001 rechtlich

01.09.1999 31.08.2000 rechtlich

Umsatz

in TDM

38.854

35.078

28.677

davon Projektdienstleistungen

in TDM

32.190

28.415

19.069

in %

83 %

81 %

66 %

in TDM

916

- 420

7.060

in DM

13

- 1.235

6.634

Firmenkaufpreisabschreibungen 2)

in TDM

- 7.992

- 5.328

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

in TDM

- 6.806

- 4.796

3.849

in DM

- 0,59

- 0,45

0,40

in TStck.

11.543

10.735

9.608

Jahresüberschuss/-fehlbetrag je Aktie Aktien im Umlauf

3)

Mitarbeiter – Endstand

259

259

174

Mitarbeiter – Endstand

259

259

174

Mitarbeiter – ø teilzeitnormiert

239

222

103

Mitarbeiter – ø teilzeitnormiert

239

222

103

Eigenkapital

in T

43.610

43.610

33.798

Eigenkapital

in TDM

85.294

85.294

66.104

Bilanzsumme

in T

53.337

53.337

38.649

Bilanzsumme

in TDM

104.319

104.319

75.590

Liquide Mittel und Wertpapiere

in T

29.283

29.283

31.045

Liquide Mittel und Wertpapiere

in TDM

57.272

57.272

60.718

Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit

in T

880

609

- 311

Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit

in TDM

1.722

1.191

- 609

ungeprüft, unter Konsolidierung der Netmatic ab 01.09.2000 Abschreibungen des Unterschieds zwischen Kaufpreis und übernommenem Netto-Eigenkapital (im wesentlichen Firmenwertabschreibungen) durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (verwässert)

1) 2) 3)

ungeprüft, unter Konsolidierung der Netmatic ab 01.09.2000 Abschreibungen des Unterschieds zwischen Kaufpreis und übernommenem Netto-Eigenkapital (im wesentlichen Firmenwertabschreibungen) durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (verwässert)


M I S S I O N S TAT E M E N T

27.08.2001

21.02.2001

SinnerSchrader gewinnt eai (Enterprise Application Integration)-Auftrag von VIAG Interkom.

eCommerce-Etat von Bertelsmann geht an SinnerSchrader.

24.08.2001 Bundesministerin Künast informiert sich bei SinnerSchrader zu Themen des Verbraucherschutzes.

22.08.2001 SinnerSchrader launcht Onlineshop für Tchibo in der Schweiz.

29.06.2001 SinnerSchrader gewinnt 1. Business Germany Award für die Entwicklung von maxblue.

19.06.2001 SinnerSchrader launcht für Bertelsmann ersten Spezialshop Der Club.

07.06.2001

02.02.2001 SinnerSchrader relauncht libri.de.

30.01.2001 Joint Venture von SinnerSchrader LetMeShip startet erste internetbasierte Versandabwicklung in Europa.

16.01.2001 SinnerSchrader launcht Businessangebot für Talkline.

13.12.2000 SinnerSchrader richtet eCommerce-Aktivitäten von VIAG Interkom neu aus.

12.12.2000

SinnerSchrader relauncht Görtz.

SinnerSchrader-Aktionäre stimmen NetmaticAkquisition zu.

21.05.2001

22.11.2000

SinnerSchrader launcht Tchibo in Österreich.

SinnerSchrader startet Sonderangebote-Plattform discount 24 für den OTTO Versand.

20.04.2001 SinnerSchrader steigt ins Breitbandgeschäft ein und verbindet TV und eCommerce.

05.04.2001 SinnerSchrader launcht Deutsche-Bank-Broker maxblue.

02.04.2001 SAS Deutschland und SinnerSchrader entwickeln gemeinsame Analyseverfahren für effizienteren eCommerce.

07.11.2000 Oliver Sinner ist „Hamburger Unternehmer des Jahres 2000“.

06.11.2000 SinnerSchrader bei der Corporate Media dreifach ausgezeichnet.

25.10.2000 Das erste Kundenmagazin mit Shop-Funktion: SinnerSchrader relauncht ipuri.de.

21.03.2001

25.09.2000

SinnerSchrader integriert Literaturportal in libri.de.

SinnerSchrader und Deutsche Post eCommerce Services kooperieren.

14.03.2001

19.09.2000

Intel und SinnerSchrader entwickeln gemeinsam Serverlösungen für eCommerce.

SinnerSchrader übernimmt eCommerce-Spezialisten Netmatic.

02.03.2001

18.09.2000

HanseNet ist Neukunde von SinnerSchrader.

SinnerSchrader launcht eFlower-Shop blume2000.de.

Wir arbeiten für den Erfolg unserer Kunden. Wir unterstützen sie, ihre Beziehungen zu Konsumenten, Partnern und Mitarbeitern besser und effizienter zu managen als jemals zuvor.

I N T E R A C T I VAT E

your business


LETTE R TO TH E S HAR E HOLD E R S

D E R V O R S TA N D

Oliver Sinner, Matthias Schrader, Detlef Wichmann und Thomas Dyckhoff

Sehr geehrte Aktionäre, das zurückliegende Jahr hat die gesamte Technologiebranche vor fundamentale Herausforderungen gestellt. Auch für uns fällt nach den starken Ergebnissen der vorangegangenen Geschäftsjahre die Bilanz nüchterner aus. Dennoch können wir Ihnen Zahlen für das Geschäftsjahr 2000/2001 präsentieren, die eine gute Grundlage für eine positive Weiterentwicklung Ihres Unternehmens bieten. Der Bruttoumsatz liegt pro-forma bei 38,9 Mio. DM – 36 Prozent über dem des Vorjahres. Die operativen Kenngrößen EBITDA und EBITA zeigen pro-forma positive Werte, und auch der operative Cashflow ist im Plus. Die Liquiden Mittel in Höhe von 57,3 Mio. DM am Bilanzstichtag unterstreichen, dass wir das wirtschaftlich solide Fundament Ihres Unternehmens erhalten konnten. Unsere Strategie eines kontrollierten, auf Technologiekompetenz ausgerichteten und auf den bestehenden Stärken aufbauenden Wachstums hat sich auch in diesem Jahr bewährt. Ein wesentlicher Schritt im Rahmen dieser Strategie war die Akquisition des eBusiness-Softwarespe-

04

zialisten Netmatic im September letzten Jahres, mit dem wir unsere Technologieausrichtung signifikant verstärkt haben. Netmatic trug mit 8,1 Mio. DM Umsatz und einem positiven EBITA zum Pro-forma-Abschluss bei. Der Erwerb wurde aufgrund der benötigten Zustimmung auf der Hauptversammlung erst im Januar dieses Jahres vollzogen, so dass Netmatic im rechtlichen Abschluss nur mit acht Monaten einbezogen werden konnte. Durch Abschreibung des Kaufpreises über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren wird die Ergebnisrechnung mit rund 8,0 Mio. DM im Pro-forma-Abschluss und 5,3 Mio. DM im rechtlichen Abschluss belastet. Zwei Entwicklungen machen deutlich, wie stark sich die Marktveränderungen auf SinnerSchrader ausgewirkt haben. Zum einen ist das Mediageschäft aufgrund des Einbruchs des Online-Werbemarktes deutlich zurückgegangen und lag mit 15 Prozent unter dem Anteil des Vorjahres von 26 Prozent. Dieser Umsatzverlust wurde durch höhere Wachstumsraten in unserem Kerngeschäft, den Projektleistungen, mehr als ausgeglichen. Zum anderen spielen Unternehmen aus der New Economy als Kundengruppe kaum mehr eine Rolle. Nur noch sechs Prozent des Umsatzes erzielten

wir mit Wagniskapital-finanzierten Unternehmen; im vergangenen Geschäftsjahr waren es noch 35 Prozent. Über den Umsatzausfall hinaus hat der Zusammenbruch dieses Segments einen Wertberichtigungsbedarf auf Forderungen in Höhe von 2,2 Mio. DM ausgelöst. Wichtigster Faktor unserer stabilen Entwicklung bleibt die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Die durch viele Auszeichnungen untermauerte Qualität unserer Anwendungen sichert uns eine hohe Kundenzufriedenheit und langfristige Projektvereinbarungen. So haben wir von wichtigen Großkunden wie der Deutschen Bank, Tchibo und Talkline umfangreiche Folgeaufträge erhalten. Auch das Neukundengeschäft verlief sehr zufriedenstellend. In Wettbewerbsausschreibungen haben wir Dank unserer konsequenten Positionierung als technologischer Dienstleister und der umfangreichen Projekterfahrung viele wichtige Budgets für uns entschieden. So haben sich in den vergangenen zwölf Monaten Unternehmen wie Bertelsmann, Otto Versand und Viag Interkom für eine Zusammenarbeit mit SinnerSchrader entschlossen. Das Internet wird für diese Unternehmen zunehmend zur zentralen Plattform für das Ma-

nagement ihrer Kundenbeziehungen, die neben der Einbeziehung digitaler und stationärer Vertriebswege insbesondere die Analyse des Kundenverhaltens und der –bedürfnisse beinhaltet. SinnerSchrader besitzt durch seine frühzeitige Spezialisierung und langjährige Erfahrung das Know-how, seine Kunden darin zu unterstützen. Wir sind überzeugt, mit der uniquen Positionierung als technologisch innovativer Gestalter von eBusinessLösungen sowie dem Aufbau eines aktiven Vertriebs und der kundenorientierten Neustrukturierung unserer Dienstleistungen das Fundament für das weitere solide Wachstum Ihres Unternehmens gelegt zu haben. Da die Aktie von SinnerSchrader in der Vergangenheit sich jedoch nicht dem Trend an den Wachstumsbörsen entziehen konnte, bleibt eine nachhaltige Erholung der Börsenbewertung Ihres Unternehmens von einer weiteren Erholung der Wirtschaftsbereiche rund um die Informationstechnologien abhängig. Hamburg, im Oktober 2001 Der Vorstand

05


CONTENTS

08_09

I T ’ S A L L A B O U T R E L AT I O N S H I P S

Market 10 _ 1 1

1 2 _1 3

E V E RY T H I N G G O E S

Project Services 1 4 _1 5

1 6 _17

C U LT U R E C L U B

E V E R Y D AY W O R K

O U R B U S I N E S S : I N T E R A C T I V AT E Y O U R B U S I N E S S

Business Management Services

Employees 18_19

20_47

Success Stories 50_ff.

06

Strategy

514 190 – S HAR E S WITH PROS PECTS

48_49

Share

Glossary

Financial Statements 07


MARKET

It’s all about relationships ANYTIME, ANYWHERE

Kunden wünschen, jederzeit von überall und auf dem Weg ihrer Wahl mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten.

SALE S DR IVE N

DEMAND DRIVEN

PHONE POS

FA X

MOB I LE WEB

eMAIL

AT T R A C T I O N

MY WOR LD

SURF & GO

CONVERSION

MY FLI RTS

TEST & CHECK

M U LT I C H A N N E L S T R AT E G Y

Multikanal-Strategien erfordern zwingend eine einheitliche Sicht auf den einzelnen Kunden.

RETENTION PHONE POS

eMAIL

die die entsprechenden Informationen und Prozesse bereitstellen müssen, sind in den seltensten Fällen bei ihrer Entwicklung hierauf ausgelegt worden. Die Unternehmen stehen vor der Aufgabe, im Rahmen von aufwendigen und langfristigen EAI-Projekten (Enterprise Application Integration) eine Vielzahl unterschiedlicher IT-Systeme miteinander verbinden zu müssen. Aus Kundensicht werden jedoch nur diejenigen Anbieter Erfolg haben, die im Rahmen von MultikanalStrategien kunden- und anwenderrelevanten Nutzen transportieren können. Ein entscheidender Faktor ist dabei die Berücksichtigung der individuellen Interessen der Anwender – insbesondere die Personalisier-

barkeit von Angeboten in den Bereichen Content und Funktionalität. Die Konsolidierung der Kundendaten seitens des Unternehmens im Sinne eines einheitlichen Managements der Kundenbeziehung (CRM) ist hierbei nur ein erster Schritt. Denn durch die interaktiven Kanäle wird der Kunde zum aktiven Partner in der Beziehung. Vormals ausschließlich interne Unternehmensprozesse werden bis zum Kunden hinaus verlängert und müssen hinsichtlich Nutzen und Gestaltung Akzeptanz finden. Kunden streben danach, Produkte und Prozesse nach eigenen Wünschen maßzuschneidern. Gelingt dieses, gehen Kunden und Unternehmen ein beinahe symbiotisches Verhältnis

WEB

D

as Internet hat unseren Alltag verändert. Stärker als wir oftmals glauben. Als Konsumenten und Anwender nutzen wir heute PC, Handy, Telefon, PDA, Fax oder iTV – basierend auf einer globalen Infrastruktur, die Internet heißt. Jederzeit, an jedem Ort und auf unterschiedlichen Wegen nutzen wir privat und beruflich Angebote, die sich dieser Infrastruktur bedienen. Wir erwarten wie selbstverständlich, dass Unternehmen ihre Angebote und Services konsequent über die digitalen Kanäle verfügbar machen. Aus Sicht der Unternehmen stellt die Erfüllung dieser Erwartungshaltung eine besondere technologische Herausforderung dar. Die vorhandenen IT-Systeme,

08

US E & B U I LD

C O M PA N Y R E L AT I O N S H I P M A N AG E M E N T ( C R M 2 . 0 )

In einer interaktiven Welt wünschen sich Endkunden eine wesentlich engere „Unternehmensbeziehung“: sie managen die Beziehungen zu ihren Einkaufs- und Servicequellen zunehmend selbst.

FA X MOB I LE

MY HOME

CRM 1.0

CRM 2.0

ein – der Kunde wird durch seine Einbindung in die Service- und Transaktionsprozesse des Unternehmens zum Manager seiner Unternehmensbeziehungen. Customer Relationship Management wird so zu Company Relationship Management (CRM 2.0). Wir sehen in der konsequenten Ausrichtung von Geschäftsprozessen auf die Bedürfnisse von Kunden und Anwendern sowie deren Rückkopplung an die IT-Systeme der Unternehmen den Wachstumsmotor für die Nachfrage nach eBusiness-Services. SINNERSCHRADER I N T E R A C T I V AT E Y O U R B U S I N E S S

09


S T R AT E G Y

Our business: Interactivate your business M U LT I C H A N N E L E C O S Y S T E M

PC, Handy, PDAs oder POS-Terminals: SinnerSchrader entwickelt für alle IP-basierten Kanäle attraktive Interfaces, die eine hohe Akzeptanz der eBusiness-Lösung garantieren. Medienadäquate Umsetzung der Markenwelt sowie eine hohe Usability bilden hierfür die Voraussetzung. e B U S I N E S S A P P L I C AT I O N

FA X

PHONE

Auf Basis der führenden J2EE-konformen Plattformen von ATG, BEA, IBM, Intershop und WebObjects entwickeln wir innovative eBusiness-Lösungen, mit denen Unternehmen ihre Kunden und Partner besser managen können als jemals zuvor. Neben innovativen Transaktionslösungen (eCommerce) stellt die Entwicklung von analytischen und operativen CRM-Lösungen einen Schwerpunkt dar.

eMAIL MOB I LE POS

WEB

O P E R AT I V E C R M

A N A LY T I C C R M

C A M PA I G N M A N A G E R

PLANNING

R T - P E R S O N A L I Z AT I O N

S E G M E N TAT I O N

B US I N E SS R U LE S

REPORTING

A N A LY T I C A L D ATA

O P E R AT I V E D ATA

MIS

ERP

innerSchrader unterstützt Unternehmen, ihre Beziehungen zu Kunden und Partner besser, günstiger und somit profitabler zu managen. Wir entwickeln innovative eBusiness-Lösungen zur Ergänzung bestehender Vertriebskanäle, zur Erhöhung der Kundenbindung und zur Optimierung von Geschäftsprozessen. Unsere eBusiness-Lösungen entwickeln wir entlang den Unternehmensschnittstellen zu den jeweiligen Marktpartnern, sei es im Bereich B2C, B2B oder B2E. Dieses erfordert eine Gesamtlösungskompetenz, über die wir uns als Dienstleistungspartner deutlich von unseren Wettbewerbern differenzieren und durch die wir hervorragend im Markt positioniert sind. Gegenüber Multimedia-Agenturen verfügen wir über die erfolgskritische Fähigkeit, Gesamtprojektverant-

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Im Rahmen von EAI-Projekten (Enterprise Application Integration) integriert SinnerSchrader heterogene IT-Landschaften auf modernen J2EE-konformen Plattformen. Diese bilden nicht nur das Rückgrat für die technische Verbindung zwischen den unterschiedlichen Anwendungen, sondern berücksichtigen auch die betriebswirtschaftlichen Anforderungen von ERP-, SCM-, CRM- und eBusiness-Systemen.

LO G I S T I C S S U P P LY C H A I N

S

C O M PA N Y I T L A N D S CA P E

USER PROFI LE S

OFFICE A U T O M AT I O N

wortung zu übernehmen: Dank unserer fortschrittlichen Methoden und Werkzeuge sowie der erstklassigen Ausbildung unserer Mitarbeiter liefern wir technologisch anspruchsvollste Lösungen schlüsselfertig und aus einer Hand. Über die Hälfte aller Mitarbeiter arbeitet im Engineering-Bereich. eBusiness-Projekte erweisen sich für Unternehmen nur dann als zukunftsweisend, wenn sie sich am Markt als erfolgreich erweisen. Hierfür gibt es eine wesentliche Voraussetzung: Akzeptanz bei der Zielgruppe – seien es Endkunden, Geschäftspartner oder Mitarbeiter. Diese Akzeptanz setzt einen relevanten Nutzen, ein attraktives Interface und eine hohe Usability der Anwendung voraus. Wir nennen das Experience Design. Das Verlängern von internen Unternehmens-

prozessen über die vorhandenen IT-Landschaften der Unternehmen in Richtung Kunden ist kein arbeitsteiliger Prozess, sondern erfordert zwingend eine einheitliche Projektsicht. Die bedingungslose Orientierung der Anwendungsentwicklung auf die Nutzerakzeptanz stellt für klassische IT-Dienstleister einen Paradigmenwechsel dar, den wir schon sehr früh vollzogen haben. Mit der Entwicklung des Industriestandards J2EE (Java 2.0 Enterprise Edition) durch Sun Microsystems im Jahr 2000 und die breite Unterstützung dieses Standards durch die Softwareindustrie hat sich inzwischen eine leistungsfähige Technologie für die Realisierung von Business-Applikationen durchgesetzt, die einen Generationswechsel bei den bisherigen LegacySystemen möglich macht. Künftige Anwendungs-

architekturen in Unternehmen werden daher zum überwiegenden Teil auf Basis der J2EE-Technologie entstehen und dabei so modular aufgebaut sein, dass ihre Funktionalitäten in unterschiedlichsten Anwendungskontexten wieder verwendet werden können. Seit 1996 entwickeln wir ausschließlich dynamische Web-Applikationen auf Basis moderner Mehrschichten-Architekturen mithilfe objektorientierter Technologien. Durchdachte Softwarearchitekturen, modernste Werkzeuge und innovative Methoden bilden zusammen mit stabilen Partnerschaften mit den führenden Anbietern von J2EE-, Contentmanagementund Datenbank-Produkten ein solides Fundament, um erfolgreiche eBusiness-Projekte zu realisieren. In time. In budget. In quality.

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PROJ ECT S E RVICE S

Everything goes CONSULTING

Consulting

EXPERIENCE DESIGN

ENGINEERING

MEDIA SERVICES

OPERATIONS

WEB MINING

COMPANY IT LANDSCAPE

eBUSINESS SOLUTION

IP-BASED MULTICHANNEL ECO SYSTEM

A U C T I O N | R AT I N G MIS P ROF I LE R | ADM I N PHONE WOR KS HOPS RESEARCH S T R AT E G Y CONCEPTION I T- C O N S U LT I N G

USER-CENTRIC DESIGN

I T– I N F R A S T R U CT U R E S U P P LY C H A I N

FRONTEND

RAPI D PROTOTYPI NG

PROD UCTION

BRAND DESIGN

B US I N E SS LOG IC

C O N T E N T C R E AT I O N

D ATA B A S E

USABILITY

WEB

X SALE | U P SALE

AG E NTS | C OM M U N IT Y

I NTE G R ATI O N

P E R S O N A L I Z ATI O N MAIL | CMS

TRAN SACTION

O F F I C E A U T O M AT I O N

PROCESSING

MOB I LE

POS

C ATA L O G U E | L OYA LT Y

TRACK I NG | BAS K ET

ERP

PROJ ECT S E RVICE S

One stop, full service: SinnerSchrader verfügt in der Konzeption und Implementierung von eBusinessLösungen über die kritische Gesamtlösungskompetenz: Beratung, Design und Softwareentwicklung.

D

ie Fokussierung auf maßgeschneiderte eBusinessLösungen und deren Umsetzung innerhalb kürzester Zeitspannen erfordert flexible Projektteams, die schnell und selbstständig gemeinsam mit dem Kunden innovative Lösungen entwickeln und umsetzen können. Für die ganzheitliche Kundenbetreuung im Sinne eines „one stop shoppings“ unterscheidet SinnerSchrader im Geschäftsbereich Project Services drei Kompetenzfelder: Consulting, Experience Design und Engineering.

A S T E P A H E A D BY T E C H N O LO GY

Standardsysteme aus klassischen IT-Landschaften (wie z.B. ERP, SCM, CRM) integriert SinnerSchrader zu maßgeschneiderten eBusiness-Lösungen, die den Unternehmen am Markt einen Wettbewerbsvorsprung ermöglichen.

Frontend- und Backend-Prozesse bis hin zum Aufbau von intelligenten Kundenbindungsprogrammen. Um eine exzellente Beratungsqualität zu garantieren, haben wir unsere langjährige eBusiness-Kompetenz in branchenorientierten Solution Centern gebündelt. Wir konzentrieren uns hierbei auf Lösungen in den Bereichen „Communication & Technology“, „Financial Services“, „Media & Entertainment“, „Retail & Consumer Goods“ sowie „Travel & Transportation“. EXPERIENCE DESIGN

C O N S U LT I N G

R E -T H I N K E V E RY T H I N G

eBusiness bedeutet heute nur noch selten die Etablierung neuer Unternehmen auf der Basis neuartiger Geschäftsmodelle. Im Fokus stehen heute vielmehr die Möglichkeiten, die das Internet als allgegenwärtige Infrastruktur für Vertrieb, Kundenbindung und Prozessoptimierung bietet. Unsere Consultants begleiten diesen Transformationsprozess bei unseren Kunden aktiv, analysieren die Optionen und entwickeln daraus eine wirtschaftlich und operativ umsetzbare eBusiness-Strategie. Dabei reicht die Bandbreite von der Angebotspositionierung über die Entwicklung der

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T E S T E V E RY T H I N G

Annähernd 32 Millionen Menschen nutzen das Internet in Deutschland, rund 450 Millionen weltweit. Im Bereich des Interface-Designs von eBusiness-Anwendungen haben sich inzwischen wichtige Navigationsstandards etabliert, die überall auf der Welt verstanden werden. Die Herausforderung an das Design lautet daher heute, verstärkt die Transaktionstiefe, „den nächsten Klick“, zu optimieren. Hierfür nutzt SinnerSchrader eigens entwickelte Experience Models, welche die Erfahrung aus dem Verhaltensmuster von Millionen Anwendersitzungen in Form optimierter Frontend-Prozesse abbilden.

A C C O U N T | A F F I L I AT E

FA X

eMAIL

LO G I S T I C S

Um den Nutzer in die Site zu „ziehen“ und ihm ein erfolgreiches Nutzungserlebnis zu bieten, entwickelt bei SinnerSchrader ein eigenständiges Redaktionsteam attraktive Inhalte und Konzepte. Ein wichtiger Baustein unserer Methodik ist ferner die Verwendung von Prototypen und die Durchführung von Usability-Tests. So kann die Anwendung noch vor der eigentlichen Implementierung hinsichtlich einer optimalen Umwandlungsquote von Besuchern zu Kunden verbessert werden. Neue Aufgabengebiete im Bereich Experience Design entstehen mit der zunehmenden Realisierung mehrkanaliger eBusiness-Strategien. Die Bandbreite reicht hier von den limitierten Möglichkeiten bei mobilen Endgeräten wie Handy und PDAs über die klassische GUI-Programmierung bei swingbasierten Backoffice-Anwendungen bis hinein ins TV-Design bei Breitband- und Kiosk-Anwendungen. ENGINEERING

I N T E G R AT E E V E R Y T H I N G

Durch die Konzentration auf diese Schlüsseltechnologien beherrscht SinnerSchrader den technologisch wichtigsten Baustein jeder eBusiness-Lösung perfekt – die Anwendungsschicht, welche Frontend und Businesslogik mit den bestehenden Backend-Systemen koppelt. Die Kompetenz in der Anwendungsentwicklung gestattet es SinnerSchrader, maßgeschneiderte Lösungen in kurzen Projektlaufzeiten zu implementieren. So helfen wir unseren Kunden, sich von der Konkurrenz zu differenzieren und einen Marktvorsprung zu erzielen, indem sie schnell und flexibel auf sich verändernde Markt- und Kundenbedürfnisse reagieren können. Durch die Konzentration auf transaktionslastige eBusiness-Lösungen gehört auch die Entwicklung skalierbarer und performanter Systemarchitekturen zu einer weiteren, wichtigen Kompetenz im Leistungsportfolio. Dies schließt die Planung und Implementierung der notwendigen Betriebs- und Sicherheitskonzepte ein.

Um eine maximale Skalierbarkeit der EngineeringSkills und Projektsynergien zu erreichen, hat sich SinnerSchrader konsequent auf die führenden Industriestandards J2EE, EJB, Corba und XML fokussiert.

13


B US I N E SS MANAG E M E NT S E RVICE S

Everyday work CONSULTING

EXPERIENCE DESIGN

ENGINEERING

MEDIA SERVICES

OPERATIONS

WEB MINING

DATA

PROCESSES

FUNCTIONS

TECHNOLOGY

A D T R A C T I O N - L O G - D ATA

EXTRACTION

D ATA -

A N A LY T I C A L e C R M A S P

T R A N S F O R M AT I O N

WAR E HOUS I NG

LOA D I N G D ATA - M I N I N G

ONLINE MEDIA

MAINTENANCE

SALES CONTROLLING

ADTRACTION

I N FRASTR UCTU R E

CLICKSTREAM

A F F I L I AT E S

R E C OV E RY

S Y N D I C AT I O N

CON N ECTIVITY

P U B L I C R E L AT I O N S

SECURITY

M E D IA PROD UCTION

MON ITOR I NG

HAR DWAR E

SAS

A N A LY S I S D ATA M I N I N G eCRM

A P P L I C AT I O N SERVER

CA M PA I G N MANAG E M E NT

D I R ECT MAI LI NG SOFTWAR E

B US I N E SS MANAG E M E NT S E RVICE S

Die Business Management Services setzen dort an, wo die Project Services enden: beim Onlinestart der Website. SinnerSchrader übernimmt die Vermarktung der Site, gewährleistet einen reibungslosen Betrieb und analysiert das Verhalten der Nutzer.

W

erte mit einer eBusiness-Lösung zu schaffen, bedeutet mehr als deren Konzeption und Implementierung. Erst wenn die Anwendung kontinuierlich an den Bedürfnissen von Markt und Kunden optimiert, das Angebot effektiv kommuniziert und ein stabiler und effizienter technischer Betrieb garantiert wird, sind die besten Voraussetzungen für eine profitable Lösung geschaffen. Mit den Business Management Services „Media Services“, „Operations“ und „Web Mining“ optimiert SinnerSchrader konsequent und langfristig das Thema eBusiness für seine Kunden. MEDIA SERVICES

Erfolgreiche B2C-Lösungen setzen eine entsprechend hohe Bekanntheit im Markt voraus. Durch integrierte Onlinekampagnen – von der Planung über die Werbemittelkreation bis zur Erfolgskontrolle – optimiert SinnerSchrader nachhaltig das Marketingbudget der werbetreibenden Kunden. Dank der eigens entwickelten Adtraction-Technologie können darüber hinaus einzelnen Werbeplätzen direkt Umsätze und Clickstreams zugeordnet

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WEB MINING

SinnerSchrader bietet high-end Web-Mining-Lösungen als ASP-Service an. Das exakte Wissen um das Nutzerverhalten ist die Basis für erfolgreiche eBusiness-Lösungen.

und somit gezielt auf niedrige Cost-per-Order (CPO) ausgerichtet werden. Weiterhin entwickelt der Bereich Media Services intelligente AffiliateProgramme sowie mehrstufige Direct MailingKonzepte. O P E R AT I O N S

Bei jeder erfolgreichen eBusiness-Lösung steht die Anwendung im Vordergrund. Doch erst ein reibungsloser und kosteneffizienter Betrieb im Hintergrund schafft die Voraussetzung für nachhaltige Umsätze. Denn jede Störung im Betrieb kostet. Je erfolgreicher das Geschäft läuft, desto größer ist der Umsatzausfall, wenn die Website einmal nicht funktioniert. Hinzu kommt der Imageschaden. Für SinnerSchrader bedeutet „Betrieb“ die konsequente Ausrichtung aller Aktivitäten auf die Optimierung der kundenspezifischen Anwendung. SinnerSchrader Operations Management bietet das volle Leistungsspektrum in den Bereichen Infrastructure, Service Management und Security aus einer Hand. Unser Partnerkonzept garantiert für alle Leistungs-

C L I E N T ’ S D ATA B A N K S

D ATA P R O T E C T I O N

WE B-B ROWS E R

elemente den Einsatz der jeweils besten Lösungsbausteine (Best of Breed). Durch das modulare Preis- und Vertragsmodell können wir den Leistungsumfang passgenau auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden zuschneiden. Das erfolgsentscheidende Kriterium ist unsere ganzheitliche Herangehensweise. Nur ein funktionierendes Gesamtsystem ermöglicht den wertschöpfenden Einsatz einer eBusiness-Lösung. Unsere Anwendungskompetenz ist dabei entscheidend. Darüber hinaus überwacht SinnerSchrader Operations Management alle System- und Infrastrukturkomponenten und sorgt im Falle einer Störung selbstständig für präzise Ursachenerkennung und rasche Beseitigung. Ein wichtiger Grund für unsere Kunden, auch das Operating in die Hände der eBusiness-Spezialisten von SinnerSchrader zu legen.

dert aktiv dieses Wissen, indem es das Verhalten von Besuchern und Kunden mit Präzision misst und analysiert. SinnerSchrader besitzt durch seine Spezialisierung und langjährige Erfahrung in der Entwicklung und im Betrieb transaktionaler Anwendungen das Wissen, wie digitale Kundenbeziehungen gestaltet sein müssen, um profitabel zu sein. Unsere Web-Mining-Dienstleistungen erfassen die Qualität der Besucherkontakte und kommen so den Kundenbedürfnissen auf die Spur. An den neuralgischen Stellen einer eBusiness-Lösung installieren wir entsprechende Messpunkte, die Erkenntnisse über alle Aspekte einer Anwendung liefern können. Die Daten werden frühzeitig anonymisiert, um allen Anforderungen des Datenschutzes zu entsprechen. SinnerSchrader Web Mining analysiert alle IP-gestützten Kanäle wie Web, iTV, Mobile und POS-Terminals. Diese Dienstleistung liefert wertvolle Hinweise über das Kundenverhalten sowie über Unstimmigkeiten in Transaktionsabläufen und Verbesserungspotenziale WEB MINING von eBusiness-Lösungen. Darüber hinaus optimieren Das Wissen über Märkte und Kunden entscheidet über wir auf Basis der täglich empirisch ausgewerteten Wettbewerbsvorteile, Wachstum und letztlich über die Daten gezielt Inhalte und verbessern die Funktionalität Profitabilität eines Geschäftsmodells. Web Mining för- der Anwendung.

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E M P L OY E E S

Culture Club SMART

Basierend auf einer innovativen und standardisierten Projektmethodik und einer gelebten Kultur des offenen Wissensaustausches ist der Innovations- und Umsetzungsprozess unserer Lösungen gleichermaßen intelligent wie effizient. 40

LEADING

Als Pioniere in der Entwicklung innovativer eBusinessStrategien gehört es zu unserem Selbstverständnis, Lösungen zu entwickeln, die Standards setzen und für unsere Kunden sichtbare Wettbewerbsvorteile erzielen.

26 33

C O N S U LTI N G EXPERIENCE DESIGN

50*

I N V O LV E D

ENGINEERING B U S I N E S S M A N A G E M E NT S E R V I C E S

60 7

C O M PA NY S E R V I C E S 141

24

smart

leading

12

D I R ECT

* D I E M I TA R B E I T E R D E R ( H T M L - ) P R O D U K T I O N SIND IN DER GESAMTZAHL E X P E R I E N C E D E S I G N E N T H A LT E N .

40

3 1 . 0 8 . 2 0 0 0 : 1 7 4 M I TA R B E I T E R

3 1 . 0 8 . 2 0 0 1 : 2 5 9 M I TA R B E I T E R

Hohes Engagement, Begeisterung für das Projekt und echte Partnerschaft führen zu einer starken Identifizierung der Teams mit dem Kunden. Nur so können in kurzer Zeit herausragende Lösungen entwickelt und perfekt umgesetzt werden.

involved

direct

4 9 P R O Z E N T M I TA R B E I T E R WA C H S T U M

Durch flache Hierarchien und eingespielte Projektteams entsteht eine sehr enge Beziehung zwischen den Mitgliedern, die auch unsere Kunden mit einbezieht. Dies erzeugt eine pragmatische und nutzenorientierte Grundhaltung, die eine schnelle und flexible Reaktion auf sich wandelnde Anforderungen fördert.

Moderates Wachstum mit Schwerpunkt im Bereich Engineering.

D

ie hochspezialisierten Dienstleistungen von SinnerSchrader erfordern hochqualifizierte Mitarbeiter. Kompetente Professionals und engagierte Talente zu gewinnen und langfristig zu binden, gehört deshalb zu den zentralen Aufgaben unserer Personalabteilung. Neben attraktiven Kunden und Projekten bietet SinnerSchrader seinen Mitarbeitern hierfür ein Umfeld an, in dem ihr intellektuelles Kapital optimal entfaltet und gezielt gefördert wird. Grundlage ist eine einzigartige Unternehmenskultur, die alle Mitarbeiter – unabhängig von Position und Standort – eng miteinander verbindet. Sie ist in unseren vier Leitwerten für erstklassige Dienstleistungen verdichtet: smart, leading, involved und direct.

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T E A M S U N D TA L E N T E

Denn hinter dem Erfolg von Projekten stehen bei SinnerSchrader Menschen und nicht Methoden, Werkzeuge oder Produkte. Diese Überzeugung prägt unsere Kultur. Qualifikation, Engagement und der Wille, Verantwortung zu übernehmen, sind die entscheidenden Attribute unserer Projektteams, die sich auch in der Weiterentwicklung unserer Organisationsstruktur widerspiegeln. Unsere Consultants, Designer und Engineers verstehen ihre Arbeit nicht als Routinejob. Es ist unser gemeinsames Ziel, das Know-how jedes Einzelnen für die Ansprüche unserer Kunden einzusetzen, um

so außergewöhnliche und qualitativ hochwertige Lösungen zu erbringen. Wir legen daher viel Wert auf das Erkennen von Potenzialen und die Förderung der Entwicklungsmöglichkeiten unserer Mitarbeiter. Unser umfangreiches Weiterbildungsprogramm, an dem bereits über 200 Mitarbeiter teilgenommen haben, aber auch die bewusste Förderung des Selbststudiums und der persönlichen Weiterbildung stellen für uns wichtige Säulen der Mitarbeiterentwicklung dar.

M O D E R AT E S M I TA R B E I T E R W A C H S T U M

War bei zahlreichen Wettbewerbern die Mitarbeiterentwicklung noch lange von einem „je schneller, desto besser“ geprägt, hat SinnerSchrader im Geschäftsjahr 2000/2001 von Beginn an auf einen moderaten, auf Qualität ausgerichteten Ausbau der Kapazität gesetzt. Zusammen mit der Übernahme von 50 NetmaticMitarbeitern wuchs die Belegschaft so um 85 auf 259 Mitarbeiter. Trotz der verhaltenen Nachfrageentwicklung waren wir bisher nicht zu massiven Restrukturierungseingriffen gezwungen und konnten unsere Unternehmenskultur und -organisation kontinuierlich weiterentwickeln.

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SHARE

514 190 – Shares with prospects DIE AKTIE

Wertpapierkennnummer

514 190

Symbol AKTIONÄRSSTRUKTUR NACH

AKTIONÄRSSTRUKTUR NACH

DEM BÖRSENGANG

DER ZWEITEN KAPITALERHÖHUNG

9.975.000 AKTIEN

11 . 5 4 2 . 76 4 A K T I E N

Börse Indizes Aktien im Umlauf (31.08.01)

ALTGESELLSCHAFTER VON NETMATIC

8,6 %

M ITARBEITER VON SINNERSCHRADE R

Frankfurter Wertpapierbörse (Neuer Markt) NEMAX All-Share, NEMAX Internet

10.412.246

13,5 %

Emissionskurs Geschäftsjahresschlusskurs (31.08.01)

3,10 

6,8 %

Höchst-/Tiefstkurs (01.09.00–31.08.01)

38,40  / 2,30 

Marktkapitalisierung (31.08.01)

24,8 %

STREUBESITZ

23,7 %

14,9 %

S T R AT E G I S C H E R I N V E S T O R

12,9 %

51,7 %

O L I V E R S I N N E R , M AT T H I A S S C H R A D E R

43,1 %

U N D FA M I L I E N

SZZ

ø -Handelsvolumen (01.09.00–31.08.01)

12,00 

28.904 Aktien pro Tag/0,3 Mio.  32,28 Mio. 

AKTIONÄRSSTRUKTUR

Veränderung der Aktionärsstruktur durch die Akquisition von Netmatic.

D

er Kursverlauf der SinnerSchrader-Aktie war im zweiten Jahr nach dem Börsengang von einer allgemein überschießenden Negativreaktion geprägt, wie er im ersten Börsenjahr von übertriebener Kursfantasie getragen war. K U R S E N T W I C K L U N G I M N E G AT I V E N BÖRSENUMFELD

Ausgehend von einem Niveau von 34  zu Beginn des Geschäftsjahres 2000/2001 Anfang September 2000 hat der Kurs auf 3,10  am Ende des Geschäftsjahres erheblich nachgegeben. Damit lagen die Kurseinbußen zwar im Rahmen des Rückganges des relevanten NEMAX Internet-Indexes, der ebenfalls knapp über 90 Prozent seines Wertes einbüßte, und sogar etwas über dem Durchschnitt der engeren Peergroup der Internetberater. Die Entwicklung bleibt dennoch enttäuschend, da es nicht gelang, die SinnerSchraderAktie auf Basis der unternehmensspezifischen Zahlen und Perspektiven vom Markttrend abzukoppeln.

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Dieser war vor dem Hintergrund einer weltweiten Eintrübung des Konjunkturklimas zum einen auf die Korrektur der hohen Wachstumserwartungen im Technologiesektor zurückzuführen. Die rasante Verbreitung der Internettechnologie hatte hier irrationale Hoffnungen erzeugt. Das Platzen dieser Hoffnungsblase zunächst in den USA, dann aber auch in Europa löste eine radikale Kurskorrektur besonders bei internetbezogenen Werten aus. Diese Entwicklung verdeckt unseres Erachtens derzeit die Tatsache, dass das Internet für die gesamte IT-Branche weiterhin der wichtigste Wachstumsmotor bleiben wird. Zum anderen kam für die am Neuen Markt notierten Aktien ein branchenübergreifender Vertrauensverlust institutioneller und privater Anleger in das gesamte Marktsegment hinzu. Zweifelhafte Geschäftsund Informationspolitiken einzelner Unternehmen, die involvierten Personen teilweise erhebliche Gewinnmitnahmen ermöglichten, die Zunahme von Insolvenzfällen sowie eine darauf zunächst zögerlich reagierende Börse haben das gesamte Segment in Verruf

gebracht und damit Kurse und Marktliquidität zusätzlich belastet. Im Bewusstsein, dass das Vertrauen derzeitiger und potenzieller Investoren in die Unternehmensführung eine Grundvoraussetzung für eine langfristige Wertentwicklung ist, hat sich SinnerSchrader nicht an diesen Praktiken beteiligt. So wurden aus dem Kreis der Pre-IPO-Aktionäre bis zum Ende des Geschäftsjahres 2000/2001 lediglich knapp 1,9 Prozent der Anteile veräußert. Auch haben wir Ergebnissen und konkreten Plänen in unserer Informationspolitik stets den Vorrang vor vagen Visionen gegeben. Dabei waren Offenheit und Transparenz der Maßstab für unsere Investor-Relations-Arbeit im kontinuierlichen und direkten Kontakt mit Analysten, der Wirtschaftspresse, institutionellen Investoren und Privatanlegern. N E U E AKTI E N D U RCH AKQU I S ITION

Durch die Akquisition der Netmatic Internet/Intranet

Solutions GmbH im letzten Geschäftsjahr hat sich die Anzahl der Aktien erhöht. Nachdem die Hauptversammlung am 12. Dezember 2000 der Transaktion zugestimmt hat, wurden für die erste Kaufpreisrate im Januar 2001 437.246 Aktien an die Verkäufer ausgegeben. Am 31. August 2001 betrug damit die Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien 10.412.246 Stück. Im Rahmen einer zweiten Kaufpreisrate werden bis zum Ende des Jahres weitere rund 1,13 Millionen Aktien geschaffen. Die ausgegebenen Aktien sind bzw. werden mit Lock-up-Perioden bis zu drei Jahren versehen sein. Unter Berücksichtigung der zweiten Kapitalerhöhung wird die Zahl der Aktien 11.542.764 betragen. Mit der Netmatic hat SinnerSchrader ein fokussiertes und profitables Unternehmen integriert und damit die Geschäftsbasis deutlich verstärkt. Wir sind davon überzeugt, dass sich die Aktienkurse wieder verstärkt an fundamentalen Werten orientieren werden. Dies und die Bereinigung am Neuen Markt werden sich positiv auf die Kursentwicklung der SinnerSchrader-Aktie auswirken.

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CONTENT

Z

ur Stärkung der Kundenorientierung hat SinnerSchrader zu Beginn des Geschäftsjahres 2000/2001 die bis dahin rein funktionale Organisationsstruktur durch Solution Center überlagert, in denen Lösungskompetenz und Erfahrung branchenorientiert gebündelt werden. In einer ersten Phase wurden die Mitarbeiter aus den verschiedenen Kompetenzbereichen Consulting, Experience Design und Engineering zunächst räumlich zu Solution Centern zusammengefasst. Die Erfahrungen im ersten Halbjahr haben gezeigt,

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28_33

dass die größere Kundenorientierung und eine auf die Gesamtlösung ausgerichtete Arbeitsweise Effizienz und Erfolg unserer Projektarbeit verbessert haben. Wir haben uns daher dazu entschlossen, die Solution Center zu branchenorientierten Profit Centern weiterzuentwickeln. Die einzelnen Solution Center werden auf Basis einer unternehmerischen Zielvereinbarung geführt. Das Management der einzelnen Solution Center setzt sich aus einem Manager Consulting und einem

Communication

Manager Engineering zusammen, die gemeinsam für den Erfolg des Solution Centers verantwortlich zeichnen und an den Vorstand berichten. Die Besetzung des Solution Center Managements mit einem Manager Consulting und einem Manager Engineering hebt die Bedeutung des Zusammenspiels der Komponenten Beratung und Technik hervor. Nur beide Faktoren gemeinsam garantieren den Erfolg einzelner Projekte und damit der gesamten Kundenbeziehung.

& Technology

Financial Services 34_37

38_43

Retail & Consumer Goods 48_49

50_ff.

20

Glossary

44_47

Media & Entertainment

Travel & Transportation

Financial Statements 21


SUCCE SS STOR I E S

Communication & Technology

COMMUNICATION & TECHNOLOGY

D

ie Ausgaben für Telekommunikationsgeräte und -leistungen erreichten in Europa und den USA zwischen 1997 und 2001 die Summe von mehr als 4.000 Milliarden US-Dollar. Für Netzbetreiber und Telekommunikationsanbieter spielt das Internet zunehmend eine Doppelrolle: als wichtiger Teil der Produktpalette und zugleich neuer Kommunikationskanal zum Kunden. Während die traditionellen Sprachdienste stagnieren und der Mobilfunk an die Sättigungsgrenze stößt, bleiben Datendienste und das Internet weiterhin wichtige Wachstumstreiber. Im August 2001 nutzten in Deutschland 27 Millionen Menschen ab 14 Jahren das Internet, gut 9 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Der Verkauf von Telekommunikationsdienstleistungen schafft, anders als bei traditionellen Gütern, eine dauerhafte Kundenbeziehung, die über die monatliche Rechnung hinausgeht. Immer mehr Kunden erwarten heute wie selbstverständlich, dass sie über den Kanal ihrer Wahl mit dem Anbieter ihrer Wahl in

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Kontakt treten können. Im Telefonladen an der Ecke oder im Call Center müssen daher die gleichen Kundendaten wie im Onlineshop verfügbar sein. Die einheitliche Sicht auf den Kunden ist ein zwingendes Erfordernis. Wo in wenigen Jahren viele Millionen neuer Kunden gewonnen wurden, wird Kundenbindung zur zentralen Herausforderung. Statistisch gesehen sind bereits zwei von drei Deutschen mit Mobiltelefonen ausgestattet. Mindestens 55 Millionen Handys waren Ende Juni 2001 bei einem der vier Netzbetreiber registriert. Das Tempo des Kundenwachstums hat sich im ersten Halbjahr 2001 deutlich verlangsamt. Die vorhandene Kundenbasis ist für Telekommunikationsunternehmen deshalb das wertvollste Gut. Je näher die Sättigungsgrenzen rücken, desto mehr sinken die Wachstumsraten und steigt der Wettbewerbsdruck. Mit Einführung der dritten Mobilfunkgeneration UMTS werden zwei neue Marktteilnehmer den

FINANCIAL SERVICES

MEDIA & ENTERTAINMENT

Wettbewerb mit den vier in Deutschland etablierten Netzbetreibern aufnehmen. Zudem drückt die Schuldenlast: Allein für die UMTS-Lizenzen zahlten die europäischen Telekommunikationsunternehmen rund 118 Milliarden Euro. Die Netztechnik wird weitere Milliarden kosten. Völlig offen ist auch, wie das künftige Nutzerverhalten aussehen wird und wie sich damit Geld verdienen lässt. Für die Telekommunikationsindustrie wird daher aktives Customer Relationship Management (CRM) zur Schlüsselaufgabe. Da zugleich die Kosten für Kundenbetreuung und Kundenbindung nicht ins Uferlose steigen dürfen, müssen die Prozesse optimiert werden. Um Kostensenkungen zu realisieren, stehen nun gezielte Investitionen in der Prozessoptimierung an. Abläufe und Daten, die bislang für jeden Vertriebskanal und jeden Kommunikationsweg anders aussehen konnten, werden künftig auf der gleichen technologischen Basis konsolidiert.

RETAIL & CONSUMER GOODS

TRAVEL & TRANSPORTATION

S U R V I VA L O F T H E F I T T E S T

Wer jeden Kundenkontakt im Rahmen einer CRM-Strategie optimal gestalten kann, wird seine wichtigsten und profitabelsten Kunden nicht nur gewinnen, sondern auch halten. Die große Wissensmenge in den Kundendatenbanken erlaubt zielgerichtetes Marketing und für den Kunden angenehme, seinen Präferenzen entsprechende Betreuung – egal ob rund um die Uhr per Web oder im direkten Kontakt mit der Vertriebsperson. Über den Erfolg wird zudem entscheiden, wem es zuerst gelingt, mit speziell auf das Handy zugeschnittenen Diensten die Zahlungsbereitschaft der Kunden zu wecken. Mobile Datendienste und Mobile Commerce stecken heute noch in den Kinderschuhen. Die größten Erfolgschancen werden der intelligenten Vernetzung mit heute existierenden Angeboten eingeräumt. Das Internet wird als flexible Basistechnologie deswegen auch innerhalb der Multichannel-Strategien eine Schlüsselposition einnehmen.

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SUCCE SS STOR I E S

People

COMMUNICATION & TECHNOLOGY

FINANCIAL SERVICES

MEDIA & ENTERTAINMENT

CA R S T E N P.

42 Jahre, Betreiber eines VIAG Mobilfunk-Fachhandels

Internet wofür? Im Job zur Auftragsbearbeitung – und sonst gerne zum Stöbern bei Baumärkten und in Heimwerkerforen.

RETAIL & CONSUMER GOODS

TRAVEL & TRANSPORTATION

Wie laufen die Geschäfte? Ich kann nicht klagen. Klar, die meisten meiner Kunden haben inzwischen schon ein Handy. Aber viele Prepaid-Telefonierer wollen jetzt doch lieber einen Vertrag. Ist einfach günstiger für sie. Warum? Das kann ich meinen Kunden genau vorrechnen. Man muss gar nicht so viel telefonieren, damit sich ein Einsteiger-Tarif rechnet. Haben Sie denn so viel Zeit für Ihre Kunden? Ich nehme sie mir. Meine Zeit im Kundengespräch ist gut investiert. Vieles ist ja auch einfacher geworden. Ich habe jetzt viel weniger Papierkram als früher.

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dafür nicht durch mein Lager gegangen sein. AußerMeine Aufträge gebe ich direkt online ein. Und wenn ich ein gewünschtes Modell gerade nicht vorrätig habe, dem kann ich im System verfolgen, was aus dem sehe ich im Netz sofort den möglichen Liefertermin. Kundenauftrag geworden ist. Wenn der Kunde das nächste Mal kommt. Das ist doch lästig für den Kunden, wenn er dann noch einmal in den Laden muss, oder? Um Kaffee zu trinken? Ganz wie er will. Es gibt Menschen, die gehen einfach Oder um das passende Zubehör zu kaufen. lieber in einen Shop mit Fenstern aus Glas statt aus Bits und Bytes. Bei mir gibt es immer einen Kaffee – das kann das Internet noch nicht (lacht). Man kann sich das Handy aber auch einfach schicken lassen. Und Ihnen geht die Provision verloren? Natürlich nicht. Wenn ich den Vertrag abschließe, bekomme ich auch die Provision. Die Hardware muss

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SUCCE SS STOR I E S

viaginterkom.de C O M PA NY IT- L A N D S C A P E

eB U S I N E S S S O L UTI O N

ADDRESS & BANK V A L I D AT I O N

I P - B A S E D M U LTI C H A N N E L E C O - SYSTE M

CALL CE NTE R CUSTOM E R ON LI N E S HOP

C U S TO M E R R E L AT I O N S H I P

I NTE G R ATI O N

CUSTOM E R S E RVICE

P E R S O N A L I Z ATI O N

B US I N E S S CUSTOM E R SERVICE

BUSINESS CUSTOM E R

FINANCE DEALE R S E RVICE

E I NG E S ETZTE TECH NOLOG I E

Applikationsserver

LO G I S T I C S

DEALE R

Apache, JServ

Applikationssprache

Java 1.3, JSDK 2.0

Datenbank

Oracle 8i

Hardware

Sun Microsystems BIZADMIN

COMMUNICATION & TECHNOLOGY

V

FINANCIAL SERVICES

MEDIA & ENTERTAINMENT

IAG Interkom ging 1998 als vierter GSM-Netzbetreiber an den Start. Um von Anfang an wettbewerbsfähig zu sein, setzten die Münchner auf unkonventionelle, innovative Schachzüge. So konnten VIAG-Kunden zunächst die Netze der drei Wettbewerber nutzen und damit von der ersten Stunde praktisch flächendeckend telefonieren. Mit der „Genion homezone“ bietet VIAG Interkom als bis heute einziger Anbieter ein integriertes Festnetz-/Mobil-Paket. Das Mobilfunknetz erreicht heute mit rund 8.000 Basisstationen über 86 Prozent der Bevölkerung. Auch beim Vertrieb geht VIAG Interkom eigene Wege. Neben den 300 VIAG-Interkom-Shops vertreiben etwa 8.500 Fachhändler und Großmärkte die Mobilfunkprodukte. Anders als T-D1, D2 vodafone und E-Plus arbeitet VIAG nicht mit Service-Providern wie Debitel, MobilCom oder Talkline zusammen. Das Web hingegen spielt für VIAG als eigenständiger Vertriebs-

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RETAIL & CONSUMER GOODS

S A L E S O P E R AT I O N

TRAVEL & TRANSPORTATION

kanal und bei der Integration seiner Handelspartner eine immer größere Rolle. P R O J E K TA N F O R D E R U N G E N V I A G I N T E R K O M

Im Dezember 2000 startete VIAG Interkom mit gleich vier neuen Onlineshops eine einzigartige MehrmarkenStrategie. Neben dem Relaunch des Shops auf viaginterkom.de erhielten die Marken Genion, Loop und Genie eigenständige Vertriebsangebote. Zu den wichtigsten Anforderungen an SinnerSchrader gehörte es, die optisch unterschiedlichen Shops auf die gleiche technische Basis zu stellen. Dies ermöglicht VIAG Interkom, alle Produkt- und Kundendaten auf einem einheitlichen System zu verwalten. In der zweiten Ausbaustufe implementierte SinnerSchrader die Shopanwendung in Partnerprogramme und Websites von Drittanbietern. Dadurch konnte

VIAG Interkom die Präsenz seiner Internet- und Mobilfunkprodukte im Internet deutlich erhöhen. So integrierten ein technisches Kaufhaus und das Kommunikationsportal www.genie.de den VIAG-Shop in ihre Websites. Alle Aufträge, unabhängig über welches Frontend sie eingehen, fließen direkt in die Orderdatenbank von VIAG Interkom ein. Für das Partnerprogramm entwickelte SinnerSchrader intelligente Mechanismen, mit denen die Verfolgung von Kundenaufträgen und ihre Vermittlung durch Vertriebspartner möglich ist. Damit weiß VIAG Interkom jederzeit, über welchen Partner, welches Werbebanner, Logo oder Produktangebot ein Kunde gewonnen werden konnte. Seit August 2001 arbeitet SinnerSchrader an der nächsten Ausbaustufe, mit der VIAG Interkom als erstes deutsches Telekommunikationsunternehmen seine Vertriebskanäle auf einer durchgehend internetbasierten

Middleware-Architektur bündeln wird. Im Rahmen einer EAI-Strategie (Enterprise Application Integration) werden Prozesse und Daten wie Bestellung, Auftragsabwicklung, Vertragsmanagement, Auslieferung und Rechnungsstellung zusammengeführt und zentral verwaltet. VIAG Interkom hat sich zum Ziel gesetzt, die Kundenbindung zu stärken, die Service-Levels zu erhöhen und durch die Optimierung der Prozesse Kosten zu senken. Für die Bereiche Enterprise Resource Planning (ERP), Customer Relationship Management (CRM) und Logistik wird eine einheitliche Plattform aufgebaut, die von Bestellung, Auftragsabwicklung, Vertragsmanagement über Auslieferung und Rechnungsstellung bis zu Kundenbindungsmaßnahmen mehrere Vertriebsprozesse abbildet. Im Rahmen dieses Projektes integriert SinnerSchrader die unterschiedlichen Vertriebslinien zum Endkunden und zu den Handelspartnern.

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Financial Services

COMMUNICATION & TECHNOLOGY

O

nlinebanking gehört zu den meistgenutzten Anwendungen im Internet. Jeder fünfte Deutsche betreibt Konto- und Vermögensverwaltung über einen Internet-PC. Mit dem Anstieg von 10 auf 20 Millionen Onlineaccounts hat sich die Quote 2001 im Vergleich zum Vorjahr 2000 sogar verdoppelt. Maßgeblichen Anteil daran haben die privaten Institute, deren Anteil am Onlinebanking bei über 50 Prozent und damit wesentlich über dem im klassischen Retail-Geschäft liegt. Studien belegen, dass sich das Kundenpotenzial weiter dynamisch entwickeln und erst 2005 seinen Sättigungsgrad erreicht haben wird. Das Internet hat sich für die Finanzbranche als wichtiger Expansionsmotor erwiesen. Trotz der Wachstumszahlen haben sich die Marktvoraussetzungen in den vergangenen Monaten verschoben. Die Vorstellung, dass rein auf das Internet fokussierte Neueinsteiger die etablierten Namen verdrängen könnten, existiert nicht mehr. Die amerikanischen Banken haben vorgemacht, was die Anbieter in Asien und Europa jetzt

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kopieren: Nach dem kostspieligen Aufbau eigenständiger Direktbanken werden diese wieder verschlankt, in bestehende Konzernstrukturen integriert oder ganz eingestellt. Reine Direktbanken versuchen dagegen, durch den Aufbau eines Filialnetzes eine höhere Kundenbindung zu schaffen. So kommt es zu einer Marktbereinigung bei gleichzeitiger Konzentration auf wenige, dafür sehr leistungsstarke Player. Der Trend, Geschäfte vermehrt digital abzuwickeln, hat den Wettbewerb der Finanzunternehmen nachhaltig belebt. Für sie wird es in den kommenden Monaten darum gehen, die Kosten für den Aufbau der Infrastruktur und die Kundengewinnung durch eine nachhaltige Kundenbindung und steigende Transaktionszahlen zu kompensieren. Hierfür werden die Services und Zugangswege für den Kunden weiter ausgebaut und die Erschließung neuer Kundengruppen vorangetrieben. Die meisten Banken setzen auf eine MultikanalStrategie. Mit ihr kann der Kunde je nach aktuellem persönlichen Bedürfnis über den Berater in der Filiale,

FINANCIAL SERVICES

MEDIA & ENTERTAINMENT

RETAIL & CONSUMER GOODS

TRAVEL & TRANSPORTATION

über das Telefon oder über digitale Zugangswege Kontakt aufnehmen. Über eine von dem Vertriebskanal unabhängige IT-Infrastruktur werden hierbei die Daten und Prozesse zentral koordiniert und je nach Wunsch distribuiert. Das Internet ist dabei nicht länger der einzige digitale Weg zum Kunden, sondern wird künftig um mobile Anwendungen und stationäre Terminals als komfortable und zugleich ortsunabhängige Wege ergänzt. Diese Anforderungen bewirken einen weiterhin hohen Investitionsbedarf.

erste Multikanal-Bank in Deutschland. Rund 7,7 Millionen Kunden nutzen dieses Angebot für ihre Finanzgeschäfte, darunter 1,6 Millionen Online-Kunden. Neben 1.050 Filialen und 200 Finanz Center stehen ihnen 1.800 Kunden-Terminals, 7.400 Geldautomaten und drei Call Center als Zugangswege offen. Mit der Retail-Plattform www.deutsche-bank24.de ist die Bank auf dem Weg von der klassischen Filialbank zur umfassenden Vertriebsplattform von maßgeschneiderten Finanzdienstleistungen. Seit April 2001 firmiert der Onlinebroker der Deutschen Bank unter einem eigenen Label: www.maxblue.de. Die Website richtet sich neben DA S R E TA I L - G E S C H Ä F T D E R D E U T S C H E N BA N K dem „First User“ vor allem an die „Second Wave“. Hierzu Schon Mitte der 90er hat die Deutsche Bank Strategien zählen die aufgeklärten, selbstständigen Kunden, die für ein eigenständiges Retail-Geschäft entwickelt, das einen hohen Anspruch an Umfang und Qualität der Inforden Vertrieb von Finanzprodukten im Massengeschäft mationen stellen. maxblue hat zum Ziel, der führende effizienter und servicefreundlicher macht. Ein erstes Onlinebroker Europas zu werden und bis 2004 1,5 MilErgebnis war 1997 der Start der Direktbank „Bank 24“, lionen Kunden zu betreuen. Hohe Usability, tiefgreifende die im Sommer 1999 mit dem Retail-Geschäft der Personalisierungsfunktionen und innovative FinanzDeutschen Bank zusammengelegt wurde. Sie war die tools sollen einen hohen Alleinstellungsgrad erreichen.

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People

COMMUNICATION & TECHNOLOGY

DOMINIK K.

34 Jahre, freiberuflicher Drehbuchautor

Internet wofür? Zur Themenrecherche und zum Austausch mit Fachkollegen. Interessiert sich privat hauptsächlich für Nachrichtenportale.

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Haben Sie überhaupt noch Aktien? Ja, obwohl mich mein Portfolio mittlerweile stark an das meines Vaters erinnert. Hätte nie gedacht, dass mich mal der DAX und Renten begeistern. Und die New Economy? Da gibt es immer noch ein, zwei Werte bei mir. Aber ich bin natürlich vorsichtig geworden und habe mich gründlich informiert, wo eine Investition langfristig Sinn macht.

FINANCIAL SERVICES

MEDIA & ENTERTAINMENT

Wie haben Sie das gemacht? Wie man das so macht. Gelesen, zugehört, über das Internet. Ich habe mein Onlinekonto bei maxblue, weil ich da an Informationen komme, die ich woanders nicht bekomme. Ich lese vor allem die Analysen der Profis, bevor ich investiere. Und wie riskant meine Order ist, weiß mein Depot auch. Wenn ich zu viel wage, ist das folglich auch meine Schuld. Wie funktioniert das? In meinem Depot kann ich, wenn ich will, für eine oder alle Aktien das Verhältnis zwischen Chance und Risiko anzeigen lassen. Ausgedrückt wird das in einem konkreten Zahlenwert. Die Besten, oder besser Sichersten, liegen so bei vierzig. Zockerwerte erreichen locker die Tausender-Marke. Da weiß ich also schon beim Kauf, wie sicher ich mir bei der Wertentwicklung sein kann.

RETAIL & CONSUMER GOODS

TRAVEL & TRANSPORTATION

Und? Am Anfang lag mein Depot laut Risikokompass bei über 400. Ganz schön viel, fand ich. Deswegen habe ich die volatilen Werte einfach rausgeschmissen. Behalten habe ich nur ein paar Liebhaberwerte als Chance im Depot. Darüber kann ich heute nur froh sein. Und wie ist Ihre Anlagestrategie heute? Ich versuche, Emotionen außen vor zu lassen. Die sind bei meiner Familie auch viel besser aufgehoben.

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maxblue C O M PA NY IT- L A N D S C A P E

eB U S I N E S S S O L UTI O N

I P - B A S E D M U LTI C H A N N E L E C O - SYSTE M

COMMUNITY STREAMING

C U S TO M I Z E SURFER

CHART PC

RISK METRIX

X SALE

I NTE G R ATI O N

P E R S O N A L I Z ATI O N

FORMS MEMBER

S TAT I S T I C S

MARKETINFO

RISK ENGINE

ORDER

E I NG E S ETZTE TECH NOLOG I E

Applikationsserver

D E P OT

CUSTOM E R

WebObjects, BEA (Italien)

Applikationssprache

Java 1.1.8

Datenbank

Oracle 8i

Hardware

Sun Microsystems E DITOR

COMMUNICATION & TECHNOLOGY

S

FINANCIAL SERVICES

MEDIA & ENTERTAINMENT

innerSchrader betreut seit 1998 die eBusiness-Aktivitäten der Deutschen Bank im Bereich Retail. Beim Finanzportal maxblue beinhaltet die Gesamtverantwortung für die technische Integration die Entwicklung und Strukturierung sämtlicher Nutzerprozesse und die Gestaltung der Websites, so dass eine hohe Qualität, Einheitlichkeit und Konsistenz der Anwendung erreicht werden kann. SinnerSchrader hat die Deutsche Bank dabei unterstützt, ihre Multikanal-Strategie innerhalb kürzester Zeit in eine Web-Anwendung für das Onlinebroking zu übersetzen, die mit den bestehenden Transaktionssystemen zur Orderabwicklung zusammenarbeiten kann. Gemäß dem hohen Qualitätsanspruch der Produkte und Dienstleistungen wurden hohe Standards für Benutzerführung und Personalisierung errichtet. Um eine leistungsfähige, skalierbare und zuverlässige Anwendung zu schaffen, hat SinnerSchrader eine offene Architektur aus bewährten Kernkomponenten aufgebaut, die mit bestehenden Diensten von Drittan-

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MOB I LE

RETAIL & CONSUMER GOODS

BIZADMIN

TRAVEL & TRANSPORTATION

bietern zusammenarbeiten kann. Die Anwendung ist darüber hinaus offen für Änderungen, so dass die Deutsche Bank ihr Konzept schnell und kostengünstig auf weitere europäische Märkte übertragen kann. So entstanden zentrale Funktionen wie die Personalisierung von Accounts, die Verwaltung der Nutzerdaten, die Rechteverwaltung für alle Komponenten und verschiedene individualisierbare Tools. Hierzu gehören die Community-Funktionen, der Risikokompass oder dbs-Trade (systematischer Handel). Dank der innovativen Architektur präsentiert sich maxblue.de als ein einheitliches und hochintegriertes System – und verbirgt elegant, dass mehr als zehn verschiedene Content-Provider mit fünf eigenen Webservern an der Website beteiligt sind. Die Beteiligung verschiedener, auf unterschiedliche Kernbereiche spezialisierter Dienstleister bringt erhebliche Kostenvorteile und eine große Zeitersparnis mit sich, da viele Komponenten bereits vorhanden sind und lediglich adaptiert werden müssen. In der

Regel sind diese bereits praxiserprobt und in weiteren Projekten wiederverwendbar. So war es SinnerSchrader möglich, schon in der Konzeptionsphase die Qualität der Drittdienstleister zu prüfen und die Performance und Zuverlässigkeit für alle eingesetzten Komponenten zu gewährleisten. maxblue setzt mit einer einzigartigen Konvertierungsstrategie Maßstäbe bei der Kundenbindung. Das System kennt drei Nutzertypen, mit denen der anonyme Gelegenheitsbesucher schrittweise in einen Kunden überführt wird: Je höher sein Status, desto besseren Zugang zu den Informationen der Bank genießt er. Der mit eMail-Adresse angemeldete „Free Member“ kann bereits ausgesuchte Studien einsehen, einen passwortgeschützten Account einrichten und dort die Benutzernavigation seinen Bedürfnissen anpassen. Als „Trusted Member“ erhält der vollständig registrierte Kunde den vollen Leistungsumfang des Onlinebrokers. Er erreicht sein Konto über Internet-PC, WAP, SMS oder Telefon und arbeitet online mit den

gleichen Tools wie Fondsmanager. Neben Studien und Analysteneinschätzungen helfen Funktionen wie „Risk-Grades“, sichere Risikoabschätzungen für das eigene Depot zu fällen. Als erster Anbieter sendet maxblue via Live-Stream ein Programm direkt vom Börsenparkett mit Kommentaren von Analysten der Deutschen Bank und anderer Institutionen. Zudem wurde von SinnerSchrader eine hochwertige Community-Engine entwickelt, die mit dem Marktinformationsbereich verbunden ist. Das Konzept und seine Umsetzung als maxblue.de sind außerordentlich erfolgreich: Die Deutsche Bank wurde zusammen mit SinnerSchrader für maxblue mit dem „1. Deutschen eBusiness-Award“ ausgezeichnet. Bereits sechs Wochen nach dem Start hat maxblue 100.000 neue Vertragskunden gewonnen. Damit betreut der organisatorisch und operativ zur Deutschen Bank gehörende Onlinebroker aktuell knapp 400.000 Kunden.

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Media & Entertainment

COMMUNICATION & TECHNOLOGY

T

rotz der allgemeinen Wirtschaftsschwäche bleiben die mittelfristigen Aussichten für die Medien- und Unterhaltungsbranche ungetrübt: In den kommenden vier Jahren wird für die globale Medien- und Unterhaltungsindustrie ein durchschnittliches Wachstum von 7,2 Prozent pro Jahr auf 1,2 Billionen US-Dollar Umsatzvolumen erwartet. Angetrieben wird diese Entwicklung vor allem durch neue digitale Technologien. Mit der zunehmenden Verbreitung von breitbandigen Zugängen werden immer mehr Inhalte über das Internet distribuiert. Daraus entstehen neue Chancen für alle Segmente dieser Industrie. Im Vergleich zur analogen Empfangstechnik sind digitale Endgeräte mit mehr Intelligenz ausgestattet. Der Nutzer wird dadurch in die Lage versetzt, seine Mediennutzung stärker zu individualisieren. Medienangebote im Internet bieten immer mehr personalisierbare Inhalte und werden so zu „persönlichen Medien“. SinnerSchrader versteht darunter die Distribution von Inhalten, bei der aus der Menge

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der verfügbaren Informationen nur jene ausgewählt werden, die auf die persönlichen und individuellen Bedürfnisse des Empfängers abgestimmt sind. Sowohl Distributionskanal und -zeitpunkt als auch die Form der Inhalte selbst (Text, Bild, Bewegtbild, Ton) sind dabei variabel und vom Empfänger bestimmbar. Im Laufe der Zeit entstehen so immer genauere Profile mit den Interessenschwerpunkten der Nutzer. Darin liegt die Chance, den Nutzer mit für ihn relevanter Werbung besser zu erreichen als über die klassischen Massenmedien. Die Zahl der unterschiedlichen Geräte für die Mediennutzung steigt an. Digitale Videorekorder, elektronische Bücher und MP3-Spieler sind erst der Anfang. Jedes neue Gerät braucht Medieninhalte und -dienste. Die Medien- und Unterhaltungsindustrie wird daran verdienen, indem sie ihre enormen Bibliotheken mit Filmen, Musik oder Texten für eine Vielzahl von Kanälen öffnet.

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MEDIA & ENTERTAINMENT

Die Musikindustrie wird in den kommenden Jahren einen immer größeren Teil ihrer Umsätze online erzielen. Modellen wie Pay-per-Download und digitalen Musikabonnements gehört die Zukunft. Allen Debatten um Fragen des Copyrights zum Trotz werden die Nutzer darauf bestehen, ihre Musik zu kopieren, auf einer Vielzahl von Geräten abzuspielen und CDs zu brennen. Die Herausforderung für die Musikindustrie ist es, daraus Umsätze zu generieren. Digitales Fernsehen ist bereits Realität. In Deutschland sind Mitte 2001 mehr als 400 digitale TV- und Radioprogramme zu empfangen. Das Internetprotokoll als Basistechnologie gewinnt auch hier an Raum. Mit der Multimedia-Home-Platform (MHP) rückt die TV-Welt näher an das Internet. Auf den digitalen TVEmpfängern werden künftig auch Internetanwendungen zu nutzen sein. Diese Konvergenz hat Folgen für die Produktionstechnik. Breitband, MHP und Internetprotokoll werden zu Verbindungsstücken zwischen den bislang

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TRAVEL & TRANSPORTATION

weitgehend getrennten Produktionsbereichen für TV und Internet. Wenn Serien oder TV-Beiträge auch über das breitbandige Internet distribuiert werden, müssen die Produktions- und Distributionstechnik miteinander verbunden sein. Nicht alle Inhalte werden via Internet kostenfrei zu sehen sein. Wo Filme oder Sportereignisse gegen Bezahlung angeboten werden, braucht es sichere und verlässliche Abrechnungssysteme. Die Zahlungsbereitschaft der Nutzer wird umso größer sein, je genauer die Angebote ihren persönlichen Interessen entsprechen. Onlinemedienangebote müssen daher maßgeschneiderte, für den Nutzer persönlich relevante Inhalte bieten. Mit Abrechnungsmodellen wie Abonnement oder Pay-per-View können Medienhäuser neue Erlösströme generieren und so ihre Internetangebote refinanzieren. Denn die Erlöse aus der Werbevermarktung allein reichen dazu nicht aus.

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KAI S.

28 Jahre, Krankenpfleger

Internet wofür? Für den neuesten Stand in der Medizin. Private Leidenschaft: Sport-Portale.

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Holla, ist bei Ihnen immer so viel los? Nicht immer. Aber Fußball gucken macht gemeinsam mehr Spaß! Verabreden Sie sich zum Fernsehen? Ja, meistens. Seit ich Pay-TV habe, bekomme ich überhaupt mehr Besuch als früher. Was schauen Sie noch außer Fußball? Sport, Sport, Sport. In allen Varianten. Und die neuesten Blockbuster kommen natürlich auch zuerst hier. Meine

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Frau sieht sich mit ihren Freundinnen am liebsten die Sie könnten doch auch anrufen. Hollywoodschnulzen an. Das Angebot ist ja ziemlich groß. Aber das ist doch kein Vergleich! Zu den meisten Filmen kann man sich Trailer ansehen und dann gleich den richtigen bestellen. Mit Breitband kriege Und wie behalten Sie den Überblick? ich Filmausschnitte in voller Fernsehqualität auf den Das ist in der Tat das größte Problem. Der Sender bieMonitor. Und mit einem Klick kommt der Film dann tet eigene Programmseiten, und natürlich haben wir auf den Fernsehschirm, besser geht’s doch nicht, oder? auch eine Fernsehzeitung. Aber am besten klappt es über die Website des Anbieters. Hier such ich mir aus, was ich gucken will, also zum Beispiel einen netten Na, dann will ich nicht länger stören. Viel Spaß! Thriller. Sofort wird mir angezeigt, wann die besten Filme laufen und was sie kosten.

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Retail & Consumer Goods

COMMUNICATION & TECHNOLOGY

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as Internet ist neben der Filiale und dem Katalog der wichtigste Vertriebskanal des Einzelhandels: Private Konsumenten werden in Deutschland im Jahr 2001 Waren im Wert von rund 4 Milliarden Euro über das Internet bestellen – im ersten Halbjahr waren es bereits 1,9 Milliarden Euro. Damit ist der Onlineumsatz im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent gestiegen. Kein anderer Vertriebsweg kann ähnliche Wachstumsraten vorweisen. In den ersten sechs Monaten haben insgesamt 6,9 Millionen Käufer durchschnittlich drei Mal online eingekauft. Sie bilden eine attraktive Zielgruppe, die im Schnitt zwischen 20 und 39 Jahre alt ist und einen Studienabschluss samt überdurchschnittlichem Einkommen besitzt. Zu den beliebtesten Produkten gehören weiterhin Konsumartikel wie Computer, Bücher und CDs (Zahlen: GfK). Während reine Internethändler trotz innovativer Konzepte und hoher Werbeetats nicht Fuß fassen konnten, verzeichnen die etablierten Unternehmen

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durchgehend gute Wachstumswerte. Die Kraft großer Marken wie Otto, Quelle, Neckermann oder Tchibo wirkt auch hier und führt bei diesen Anbietern zu einem deutlichen Umsatzplus im Onlinebereich. Bereits zehn Prozent der Bestellungen werden über das Internet aufgegeben. Branchenkenner gehen davon aus, dass sich diese Quote in fünf Jahren verdoppeln wird. Und: Der durchschnittliche Bestellwert einer Internetbestellung liegt höher als bei Bestellungen per Telefon oder Postkarte. Stand-Alone-Konzepte sind nicht mehr gefragt – im Gegenteil: Über das Internet werden die Kundendaten aus allen Vertriebskanälen gebündelt und für zielgruppengenaue Marketingaktionen genutzt. Das Internet ist ein Premiumkanal, der nicht nur überdurchschnittliche Umsätze generiert, sondern neue Zielgruppen erschließt: Rund 25 Prozent der Onlineshopper sind Neukunden. Ein branchenübergreifendes Problem bleibt die mangelnde Kundenbindung. Um im Onlineeinzelhandel Kunden dauerhaft zu binden, sind qualitativ

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hochwertige Web-Präsenzen notwendig. Der Endkunde fordert dabei keine ausgeprägten Erlebniswelten, sondern relevanten Nutzen. Das Wichtigste ist die so genannte Usability eines Web-Angebotes: Eine intuitiv benutzbare Navigation, hochwertige Produktpräsentationen und perfekte Bestellprozesse stehen bei den funktionalen Anforderungen ganz oben. Wie im klassischen Versandhandel ist es wichtig, Waren schnell, akkurat, verlässlich und preiswert zu liefern. Es folgen auf den Internetuser abgestimmte Produkte und Mehrwerte wie Statusabfragen, Liefer- und Umtauschangebote, Premiumdienste oder ganz eigene Produktlinien. Das Internet kann zudem sehr wirkungsvoll in Kundenkartensysteme und Rabattangebote eingebunden werden. Nach dem Kampf um Marktanteile steht die Profitabilität wieder im Mittelpunkt der Business-to-Consumer-Strategien. Hohe Reichweiten, Bekanntheit und Kundenakzeptanz sind hierfür ebenso Voraussetzung wie die Integration des Onlinekanals in bestehende

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logistische Prozesse. So werden die Applikationen auch am Backend an wirtschaftlichen Vorgaben ausgerichtet, ERP- und Warenwirtschaftssysteme ohne Medienbruch miteinander verbunden und auch Drittanbieter über Internetsysteme integriert. Die wichtigste Aufgabe bleibt die Vernetzung der verschiedenen Vertriebskanäle, um allen Kunden auf allen Wegen den gleichen Service anbieten zu können – „Multikanal“ lautet hier das Stichwort. Damit sich die Investitionen in das eBusiness rechnen und ein nachhaltiges Geschäft aufgebaut wird, müssen die Aktivitäten in den unterschiedlichen Vertriebskanälen vernetzt und auf die Anforderungen im digitalen Handel abgestimmt werden. Nur die wenigsten Anbieter haben bereits heute IT-Systeme, die die Prozesse und Daten aller Kanäle integrieren und für konsequente CRM-Maßnahmen nutzen. So wird auch im Einzelhandel die Konsolidierung der unterschiedlichen Kanäle zur großen Herausforderung, die über Profitabilität und Wachstum entscheiden wird.

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A N N E T.

30 Jahre, Grafikerin

Internet wofür? Zur Information in Design- und Gestaltungsforen. Holt sich gerne Schnittmuster aus Modeseiten.

Ich sehe gar keinen Computer – haben Sie denn einen? Der steht bei mir im Arbeitszimmer. Ein PC ist für mich in erster Linie ein Arbeits- und kein Freizeitgerät. Ich bin froh, wenn ich ihn ausschalten kann, dann fängt nämlich die Zeit für meine Kinder an. Arbeiten Sie viel am PC? Mein Computer ist schon wichtig für mich. Für eine Idee brauche ich aber nur einen Stift und ein Blatt Papier. Die gesamte konzeptionelle und produktive Phase ist dann wieder reine PC-Arbeit. Und ich versuche natürlich, den Rechner auf meine Art zur Freizeitoptimierung zu nutzen. Wie machen Sie das? Indem ich über das Internet Dinge erledige, für die ich ansonsten viel Zeit bräuchte. Kontokram, aber auch Einkaufen von Lebensmitteln und manchmal Sachen, die mir sonst so über den Weg laufen. Ich freue mich

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eigentlich immer, wenn ich was erledigen will und ich mir das für den Computer aufsparen kann. Dann habe ich den Kopf für anderes frei. Was denn zum Beispiel? Na, kleine Schlenker zu tchibo.de zum Beispiel. Das gehört zum festen Programm am Dienstag. Tchibo wechselt dann immer sein Sortiment. Wenn ich gerade arbeite und es fällt mir ein, dass Dienstag ist, schaue ich sofort bei Tchibo vorbei. Und bevor ich warte, bis ich das nächste Mal in der Filiale bin, kaufe ich das eine oder andere schon mal online ein. So mache ich das mit vielen Sachen. CDs zum Beispiel, auch Flugbuchungen erledige ich im Internet. Und welche Erfahrungen haben Sie mit Onlineshopping gemacht? Die Tage bis zur Lieferung zu warten kann schon ganz schön lästig sein, gerade wenn ein Wochenende

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dazwischen liegt. Aber es hat noch nie Probleme mit der Abwicklung oder der Sicherheit gegeben, wohl auch, weil ich nur bei großen Namen einkaufe. Das funktioniert meist am besten. Bei Tchibo werden alle Schritte im Bestellprozess erklärt, die Konditionen genau aufgeführt und Konto- und Kreditkartennummern verschlüsselt. Und wenn ich mal eine Bestellung zurückschicken möchte, packe ich alles wieder in den Karton und gebe ihn bei der Post ab. Einfach so, ohne Porto, das zahlt Tchibo. Das hat kein anderer, auch von den Großen nicht. Sechzig Prozent aller Deutschen sollen Bekleidung bei Tchibo kaufen. Können Sie das bestätigen? Nee, ich kenn die anderen ja nicht! Ich habe da gerade Skiunterwäsche gekauft, deswegen gehöre ich wohl dazu.

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tchibo.de C O M PA NY IT- L A N D S C A P E

eB U S I N E S S S O L UTI O N

I P - B A S E D M U LTI C H A N N E L E C O - SYSTE M

MAIL STO CK C ATA L O G U E

I NTE G R ATI O N

BASKET

PC

P E R S O N A L I Z ATI O N

ACCOU NT

POST LO G I STICS

CUSTOM E R

X SALE

U P SALE

E I NG E S ETZTE TECH NOLOG I E

KIOSK

PAY M E N T

Applikationsserver

Intershop Enfinity 2.2

Applikationssprache

Java 1.2

Datenbank

Oracle 8i

Hardware

Sun Microsystems CALL CE NTE R

COMMUNICATION & TECHNOLOGY

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chibo wurde 1949 als Versandunternehmen gegründet und vertreibt seine Produkte heute über rund 850 eigene Filialen, ca. 17.000 Outlets in Supermärkten und ca. 21.000 Outlets in Bäckereien bzw. bei Fachhandelspartnern. Neben dem stationären Vertrieb bietet das Unternehmen seine Produktpalette außerdem über das Internet und einen monatlich erscheinenden Versandkatalog an. Der Tchibo-Newsletter hat derzeit 500.000 Abonnenten, von denen jeder Vierte auch online bestellt. Tchibo ist in Zentral- und Osteuropa führender Kaffeeanbieter und die Nummer eins nicht nur in Deutschland und Österreich, sondern auch in Ungarn und Polen.

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E DITOR

BIZADMIN

TRAVEL & TRANSPORTATION

P R O J E K TA N F O R D E R U N G E N T C H I B O . D E

SinnerSchrader unterstützt Tchibo seit Anfang 2000 bei allen Onlineaktivitäten. Hierzu gehörte im ersten Schritt die Neuausrichtung der Website. Im August 2000 wurden die Tchibo-Seiten neu designt und funktionaler gestaltet. Der Service wurde erweitert. Stand tchibo.de noch im Januar 2000 auf Platz 20 der deutschen eBusiness-Anbieter, so findet sich der Shop nach dem Relaunch 2000 konstant unter den Top 10 des Marktes (Platz 5 Jupiter/MMXI, August 2001). Insgesamt konnte tchibo.de die Nutzerzahlen in einem Jahr vervierfachen. Auch die Kundenzahl wurde deutlich gesteigert. Aktuell verzeichnet der Shop 600.000 Internetkunden – und damit drei Mal mehr als vor dem Relaunch. Dieser Erfolg wirkt sich direkt in den Umsätzen aus: für das Jahr 2001 erwartet Tchibo einen Onlineumsatz von über 50 Millionen Euro. Dies entspricht in etwa einer Vervierfachung der Vorjahresumsätze.

Das einzigartige Konzept wöchentlich wechselnder Nonfoodproduktphasen hat SinnerSchrader konsequent in das Internet überführt. Das Onlinesortiment umfasst neben einer Auswahl an Kaffeesorten die vier aktuellen Produktwelten des Stammgeschäftes. Darüber hinaus finden tchibo.de-Kunden spezielle Aktionen und attraktive Zusatzartikel auf der Website vor. So baut das Unternehmen beispielsweise den Internetkanal gezielt für den Verkauf von Reisen aus. SinnerSchrader hat mit dem Aufbau einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur und einem funktionalen wie ästhetischen Interface die Basis für diesen Erfolg geschaffen. Tchibo ist die erste größere eBusinessApplikation, die vollständig auf der Software Intershop Enfinity 2.2 aufsetzt. Besondere Aufmerksamkeit wurde darauf verwendet, das Vertrauen, das tchibo.de durch seine attraktiven Produkte und günstigen Preise bei den Kunden genießt, auf die Bedingungen

im eBusiness zu übertragen. Zu den Aufgaben von SinnerSchrader gehörte weiterhin, den Vertrauensvorschuss in eine nachhaltige Kundenbindung umzusetzen. Gelöst wurde dies mit einer attraktiven Produktpräsentation und reibungslosen Bestellprozessen. Mehrwerte wie der Abruf des Bestellstatus, Bonusprogramme für Vielkäufer, Newsletter und SMS-Dienste sorgen für hohe Loyalitätswerte und Reaktivierungsquoten. Bis heute ist Tchibo mit drei Onlineshops vertreten: in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Onlinedependancen Österreich und Schweiz sind Weiterentwicklungen des deutschen Systems mit ländergerechten Benutzeroberflächen. SinnerSchrader hat zudem die Anbindung an das interne Warenwirtschaftsmanagement vorgenommen und die Onlinemarketingkampagnen betreut. Weitere national adaptierte Shopableger sind in Planung.

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Travel & Transportation

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ie Produkte der Tourismusindustrie eignen sich hervorragend für den Vertrieb via Internet. Schon heute sind Reisen das größte Einzelsegment im Umsatzkuchen des eCommerce: 28,6 Prozent aller eCommerce-Umsätze in Deutschland entfielen im ersten Halbjahr 2001 auf den Bereich Tourismus. Dies entsprach rund 540 Millionen Euro. Durchschnittlich stehen bei einer Onlinereisebuchung 400 Euro auf der Rechnung, so viel wie bei keiner anderen Internettransaktion im Bereich Business-to-Consumer (Zahlen: GfK). Im Jahr 2001 wird voraussichtlich mehr als eine Milliarde Euro mit Onlinereisebuchungen umgesetzt. Im Vergleich zum Gesamtumsatz der Reisebranche ist dies indes noch überschaubar. So gaben die Deutschen im Vorjahr mehr als 107 Mrd. Euro für Reisen mit mindestens einer Übernachtung im In- oder Ausland aus. Jedoch buchten im gleichen Jahr bereits 2,6 Millionen Menschen eine Urlaubsreise ganz oder teilweise über

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das Internet. Gegenüber 1999 war dies ein Zuwachs von 86 Prozent (Zahlen: Deutscher Tourismusverband). Der Anteil der standardisierten Pauschalreisen am Reisemarkt bleibt seit 1997 nahezu konstant. Preisverfall und immer härterer Wettbewerb zwingen die großen Touristikgruppen zu Effizienzsteigerung und Kostensenkung. Im klassischen Vertriebskanal Reisebüro hinterlässt der Wettbewerb seine Spuren: Die Zahl der touristischen, nicht an einen Veranstalter gebundenen Reisebüros ging allein in den letzten drei Jahren um rund 23 Prozent zurück. Im vergangenen Jahr sank erstmals auch die Zahl der klassischen, veranstaltergebundenen Reisebüros (Zahlen: DRV). Zugang zu den internationalen Buchungs- und Reservierungssystemen, vormals ein Privileg der Reisebüros, haben Reisende längst über das Internet. Um weiteres Wachstum realisieren zu können, müssen Touristik- und Reise-Websites neben der reinen

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Buchung zunehmend auch Beratungsprozesse auf das Internet verlagern. Der Fokus liegt darauf, für den Reisenden relevante Inhalte und Dienste zu bieten und diese endkundengerecht aufzubereiten. Die Datenbanken der Buchungssysteme mit ihren gewaltigen Datenbeständen bieten Potenziale zur Kundenbindung, die erst noch durch Data Mining und Customer Relationship Management (CRM) erschlossen werden müssen. Um die Prozesskosten niedrig zu halten, kommt es darauf an, die Frontends der verschiedenen Vertriebskanäle auf einer einheitlichen Plattform zu konsolidieren.

Einsparungspotenziale werden vorrangig bei der Planung und Buchung gesehen. Denn für die Planung von Geschäftsreisen wenden Mitarbeiter in Unternehmen unnötig viel Zeit auf. Obwohl fast alle Unternehmen über zeitgemäße IT-Infrastrukturen verfügen, arbeiten die meisten Mitarbeiter bei Reiseplanung und Kostenabrechnung immer noch mit altmodischen Mitteln. Im Bereich der Standardbuchungen können die Prozesse durch digitale Vernetzung um 25 bis 50 Prozent optimiert werden. Im Bereich Autovermietung mit einem hohen Anteil an Geschäftskunden wird bereits ein deutlich größerer Teil des Umsatzes mit Buchungen über das Internet realisiert als im übrigen Tourismusmarkt. Die Bedeutung des Vertriebskanals Internet für die Autovermieter wächst, G E S C H Ä F T S R E I S E N U N D AU TOV E R M I E T U N G während sich das Umsatzwachstum der Mietwagenbranche insgesamt verlangsamt. Die Branche leidet unter Für fast 150 Millionen Geschäftsreisen im Jahr werden nach Zahlen des Verbandes Deutsches Reisemanagement verschlechterten Einkaufskonditionen bei den Autoher(VDR) 77,7 Mrd. Euro ausgegeben – Tendenz steigend. stellern und einem überversorgten Gebrauchtwagenmarkt.

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VERA L.

36 Jahre, Unternehmensberaterin

Internet wofür? Als grenzenlose Bibliothek und zur Recherche von Branchennews. Sucht in ihrer Freizeit am liebsten nach kleinen Hotels und großen Weinen.

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TRAVEL & TRANSPORTATION

Na, haben Sie Ihr Auto schon gefunden? Es kann nur noch da hinten links stehen. Überall sonst war ich schon. Was für ein Wagen ist es denn? Ein Mercedes SLK. Normalerweise nehme ich einen Golf, aber diesmal will ich gleich nach dem Kundentermin ins Wochenende. Sie mieten also öfter? Die meisten meiner Kunden sitzen nicht gerade direkt am Flughafen. Wenn ich noch fast eine Stunde fahren muss, dann nicht mit dem Taxi. Da hätte sicher auch mein Controller Einwände.

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Wie buchen Sie die Autos? Heute können wir über das Intranet der Firma Autos mieten. Da geht das ganz fix. Ich will da auch nicht lange suchen. Wichtig ist, dass das Auto rechtzeitig am Flughafen steht und der ganze Papierkram unbürokratisch gehandhabt wird.

Dann haben Sie wahrscheinlich inzwischen ein halbes Dutzend Kundennummern? Natürlich nicht. Ich melde mich einfach mit meiner Fahrerkennung an, egal ob im Intranet, am Terminal oder sonstwo. Dann weiß das System gleich, wer ich bin. Und dass ich meistens Golf fahre.

Sie buchen am Computer. Aber Sie könnten doch auch anrufen? Klar. Mache ich auch manchmal, wenn ich unterwegs zu viel Zeit habe. Oder falls ich vergessen habe, vorher zu reservieren. Da gibt es dann am Flughafen die praktischen Terminals. Und als neulich mein Chef mitten im verlängerten Wochenende anrief, habe ich sogar mal über WAP gebucht. Geht auch.

Aber diesmal Cabrio. Na, dann gute Fahrt! Danke. Hoffentlich wird das Wetter besser. Drücken Sie mir die Daumen!

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G LO S S A RY A

D

J J

ADTRACTION ist eine von SinnerSchrader entwickelte Technologie zur Werbeerfolgskontrolle, mit der Online-Mediakampagnen einheitlich verfolgt, bewertet, optimiert und vergütet werden können. A F F I L I AT E P R O G R A M M E stellen Geschäftsstrategien im Internet mittels Partnerprogrammen dar. Diese virtuellen Vertriebsnetzwerke funktionieren auf Basis einer Win-Win-Situation für beide Partner gleichermaßen profitabel: Während der Affiliate seine Website mit neuen Produkten und Dienstleistungen aufwerten kann und gleichzeitig für jeden Verkauf bezahlt wird, kann der Anbieter seine Reichweite vergrößern. Bezahlt wird nach dem Zustandekommen einer Transaktion. B B A C K E N D P R O Z E S S E bilden Geschäftsabläufe, die durch den Benutzer im Frontend angestoßen wurden, auf bestehende IT-Systeme ab bzw. stellen dem Benutzer Informationen aus diesen Systemen über das Frontend zur Verfügung. B R E ITBAN D bezeichnet einen Übertragungskanal von mindestens 768 kbit/s für die Übertragung von Filmen in Echtzeit. Die Bandbreite bezeichnet die Übertragungsleistung eines Leitungssystems und wird in bit/s bzw. in Mbit/s angegeben. C C L I C K S T R E A M Ein Clickstream entsteht aus einer Folge von unmittelbar aufeinander folgenden Seitenabrufen („Clicks“) eines Users während einer Anwendersitzung.

In Direct Mailings D I R E C T- M A I L I N G - K O N Z E P T E werden ausgewählte Zielgruppen direkt und gezielt angesprochen, um eine möglichst sofortige Reaktion (z. B. Kauf oder Bestellung) auszulösen. E EAI Im Rahmen einer „Enterprise Application Integration“ (EAI) werden unterschiedliche interne IT-Systeme miteinander verknüpft bzw. integriert. Hierdurch können auf IT-Ebene durchgängige Geschäftsprozesse geschaffen werden, auf die z. B. über unterschiedliche Frontends auch von Endkunden-Seite zugegriffen werden kann. EJB „Enterprise Java Beans“ bezeichnet ein Komponentenmodell für die Entwicklung von Java-Komponenten in einer verteilten Multi-Tier-Umgebung. Eine EJB ist eine portable serverseitige Komponente, die die Businesslogik einer Anwendung kapselt.

„Enterprise Resource Planning Systems“ bezeichnet solche Anwendungssoftware, mit der sämtliche geschäftsrelevanten Prozesse eines Unternehmens in einem IT-System zusammengefasst werden können. ERP

E X P E R I E N C E M O D E L S Mit Erfahrungsmodellen, die mittels wissenschaftlicher Verfahren, praktischer Tests und umfassender Marktanalysen erstellt werden, lässt sich der Umgang der User mit dem Medium Internet detailliert abbilden. Aus diesen plastischen Profilen des Kundenverhaltens werden wichtige Erkenntnisse über Markentreue, Kaufanreize, Nutzungsverhalten und Marketingstrategien abgeleitet. F

Als Content Management Systeme (CMS) werden Redaktionssysteme bezeichnet, die die Erstellung und Verwaltung redaktioneller Inhalte für Websites unterstützen. CONTE NT MANAG E M E NT SYSTE M E

C O R B A Abkürzung für „Common Object Request Broker Architecture“. Corba ist der Standard, der die Kommunikation zwischen verteilten Anwendungen definiert. Corba ist systemunabhängig und nicht an eine bestimmte Programmiersprache gebunden. C O S T P E R O R D E R CPO bezeichnet die Summe aller Kosten (für Werbemittel, Versand, Nachfassaktionen usw.), die für die Gewinnung eines Auftrages bzw. einer Bestellung entstehen. CRM Unter CRM (Customer Relationship Management) werden Methoden und Werkzeuge verstanden, die es Unternehmen erlauben, ihre Kundenbeziehungen softwaregestützt zu analysieren und zu organisieren.

Als Frontend werden spezielle Programme bezeichnet, die über eine Bedienoberfläche den Zugriff auf bestimmte Server-Dienste oder auch Backend Prozesse erlauben. Entscheidend ist bei Frontend Prozessen die Art und Weise, wie diese Zugriffe für den Benutzer sichtbar umgesetzt werden (z. B. Navigation, Produktsuche, -auswahl, -bestellung).

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L E G A C Y- S Y S T E M E Altsoftware in Unternehmen, die noch geschäftskritische operative Funktionen erfüllt.

SWING Eine Java-Klassenbibliothek, Teil des JDK 1.2 (Java Development Kit) von Sun Microsystems. Swing vereinfacht die Erstellung einheitlicher und anspruchsvoller grafischer Benutzeroberflächen, wie man sie von Windows oder MacOS kennt.

LIVE STREAM ist die Bezeichnung für die kontinuier- U liche Datenübertragung von Audio- und Videodaten über U M T S ist die Abkürzung für „Universal Mobile Telecomdas Internet mit dem Ziel einer Echtzeitübertragung. munications System“, eine Mobilfunktechnologie, die neben den klassischen Mobilfunkfeatures auch Multimedia-DiensM te und einen schnellen Internetzugang ermöglichen soll. M

ist eine Software, die Werkzeuge und M I D D L E WA R E Halbfabrikate in Form von Programm-Bibliotheken oder Rahmenwerken bereitstellt. Mit ihnen kann komplexe Anwendungssoftware auf vereinfachte Weise hergestellt werden.

U S A B I L I T Y Benutzerfreundlichkeit einer Website durch übersichtliche Gestaltung und eine klar strukturierte Navigation, so dass eine höhere Nutzungsdauer generiert wird.

MP3 ist ein Verfahren, mit dem Audiodaten bis auf ein Dreißigstel ihrer ursprünglichen Größe komprimiert werden können.

WA P Das „Wireless Application Protocol“ ist ein Protokoll, das die Übertragung und Darstellung von speziellen Internetinhalten auf Geräten mit eingeschränkten Darstellungsmöglichkeiten wie zum Beispiel Handys oder PDAs (sogenannten Handhelds) definiert.

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FRONTEND PROZESSE

G GSM-NETZBETREIBER GSM steht für „Global System for Mobile Communication“ und stellt einen Standard für die digitale Mobilfunkkommunikation dar. GSM-Netzbetreiber sind die Anbieter von Mobilfunknetzen.

„Graphical User Interface“ ist die technische Bezeichnung einer grafischen Benutzeroberfläche. GUI

I I iTV steht für „interaktives Fernsehen“ auf Basis von Digitalfernsehstandards (siehe MHP).

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ist eine von Sun Microsystems entwickelte plattMehrschicht-Architektur: J AVA M U LT I - T I E R - A R C H I T E C T U R E formunabhängige, objektorientierte Programmiersprache. In einer Multi-Tier-Architektur, in der Regel einer Dreischicht-Architektur, wird zwischen Datenhaltung, Applikationslogik und Präsentationsschicht unterschieden. J2EE steht für „Java 2.0 Enterprise Edition“ und ist Diese Unterscheidung ermöglicht eine modulare, flexible ein Industriestandard von Sun Microsystems aus dem und skalierbare Systemarchitektur. Jahr 2000. J2EE ist eine Anwendungsarchitektur mit Richtlinien zur Programmierung serverseitiger, mehrstufiger Anwendungen in der Client/Server-Umgebung. Die P Architektur wird durch Klassenbibliotheken unterstützt, die in der objektorientierten Sprache Java codiert sind. PDA Abkürzung für „Persönlicher Digitaler Assistent“ (Personal Digital Assistant), häufig ein kompakter Computer K mit Kalender- und Notizfunktionen, auch als „Handheld“ bezeichnet. K I O S K- SYS T E M E sind rechnerbasierte Informationsund Transaktionssysteme, die neue Vertriebsformen POS steht für „Point of Sale“ (Ort des Verkaufes). POSunterstützen. Das Spektrum reicht dabei von ProduktSysteme sind Kiosk-Systeme, die in Geschäften zu Informainformations-Systemen und elektronischen Orientierungs- tionszwecken bzw. als vertriebsunterstützende Maßnahme hilfen im Handel über Point-of-Information-Systeme an aufgestellt werden. öffentlichen Plätzen, Flughäfen und Bahnhöfen bis hin zum interaktiven TV-Shopping. S

M U LT I K A N A L - S T R AT E G I E (engl. Multichannel) Eine Multikanal-Strategie berücksichtigt die parallele Bereitstellung von Services und Angeboten in multiplen Vertriebskanälen (WWW, WAP, PDAs), wobei über kanalspezifische Frontends dieselben Businessprozesse genutzt werden können. M U LT I M E D I A H O M E P L AT F O R M MHP setzt seit dem Jahr 2000 einen einheitlichen Standard für Set-TopBoxen. Die so geschaffene Schnittstelle steht allen Programmanbietern und allen Geräteherstellern gleichermaßen zur Verfügung. Mit den neuen MHP-Systemen sollen auf Dauer Internet und Fernsehen verschmelzen: Neben digitalen Fernsehkanälen kann der Zuschauer Informationen wie „Super-Teletext“, elektronische Programmzeitschriften, News-Ticker und Börsennachrichten empfangen, eMails schreiben, im World Wide Web surfen und in Onlineshops einkaufen.

W E B M I N I N G Mithilfe der Instrumente des Web Mining kann das Verhalten von Besuchern und Kunden präzise gemessen und analysiert werden. Das Ziel ist herauszufinden, wie digitale Kundenbeziehungen gestaltet sein müssen, um profitabel zu sein. X XML „eXtensible Markup Language“ ist ein Standard zur Definition von plattformunabhängigen strukturierten Datenformaten. XML ist wie HMTL auch eine Teilmenge von SGML (Standard Generalized Markup Language). Während HTML für die Darstellung von Inhalten verwendet wird, kann mit XML die Struktur von Daten beschrieben werden.

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CONTENTS

Joint Status Report Consolidated financial Auditors’ Financial Statements AG

Statements

62_90

Opinion Group

91

9 2 _ 10 3

Auditors’ Opinion AG Supervisory 50

5 2 _ 61

Board Report

10 4

10 5

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J O I N T S TAT U S R E P O R T

Zusammengefasster Lagebericht und Konzernlagebericht der SinnerSchrader Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 2000/2001 I. Allgemein Der SinnerSchrader Konzern („SinnerSchrader“ oder „Konzern“) besteht aus der SinnerSchrader Aktiengesellschaft („SinnerSchrader AG“ oder „AG“) und ihren Tochtergesellschaften Sinner+Schrader Interactive Marketing GmbH, Sinner+Schrader Interactive Software GmbH, SinnerSchrader UK Limited, SinnerSchrader Benelux BV sowie der im Verlauf des Geschäftsjahres 2000/2001 akquirierten SinnerSchrader Netmatic GmbH (vormals Netmatic Internet/Intranet Solutions GmbH, „Netmatic“) mit ihrer Tochtergesellschaft Netmatic Inc. SinnerSchrader ist ein Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen für Entwicklung, Design und Implementierung von eCommerce- und eBusiness-Lösungen. Die SinnerSchrader AG nimmt die Aufgaben einer geschäftsführenden Holding wahr. Das Beratungs- und Dienstleistungsgeschäft wird von den Tochtergesellschaften betrieben. Die Berichterstattung über die Lage der SinnerSchrader AG erfolgt daher gemeinsam mit der für den Konzern. Sofern nicht ausdrücklich auf die AG hingewiesen wird, verstehen sich alle Ausführungen in Bezug auf den Konzern. Der Abschluss für den Konzern ist nach § 292 a HGB mit befreiender Wirkung auf der Grundlage US-amerikanischer Rechnungslegungsprinzipien („US-GAAP“) aufgestellt. Der Einzelabschluss der AG folgt den deutschen Rechnungslegungsvorschriften. Das Geschäftsjahr 2000/2001 von AG und Konzern erstreckte sich vom 01. September 2000 bis zum 31. August 2001. Die übernommene SinnerSchrader Netmatic GmbH wurde ab dem 01. Januar 2001 in den Konzern einbezogen. Zur Verdeutlichung der nachhaltigen Auswirkungen wurden Pro-forma-Angaben unter der Annahme einer Konsolidierung der Netmatic für das volle Geschäftsjahr ab dem 01. September 2000 ermittelt. Für die Vorjahresvergleiche werden die Abschlüsse für das Geschäftsjahr 1999/2000 vom 01. September 1999 bis zum 31. August 2000 sowie für das Rumpfgeschäftsjahr 1999 vom 01. Januar bis zum 31. August 1999 herangezogen.

II. Markt- und Wettbewerbsumfeld Im Verlauf des Geschäftsjahres 2000/2001 haben sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen kontinuierlich erschwert. Ausgehend von den USA, in denen sich die Wirtschaftsentwicklung bereits im Herbst 2000 spürbar verlangsamte, gingen die Wachstumsraten im Jahr 2001 weltweit zurück und liegen derzeit bei weitem unter den ursprünglichen Prognosen. Nach einem konjunkturell erfolgreichen Jahr 2000 gilt dies besonders auch für Deutschland, den Hauptmarkt für SinnerSchrader, wo man derzeit für 2001 von einem Wirtschaftswachstum in der Größenordnung von 0,8 % ausgeht – gegenüber 2,5 % noch vor Jahresfrist. Hauptträger des Wirtschaftswachstums in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre waren u. a. TechnologieInvestitionen, vor allem Investitionen in Informations- und Telekommunikationstechnologie. Internet und digitale Mobilkommunikation waren dabei Katalysatoren einer Konjunkturfantasie, in der kontinuierliches, inflationsfreies Wachstum für möglich gehalten wurde. Die Rentabilität der einzelnen Investitionen geriet dabei zunächst in den Hintergrund. Erst die Refinanzierungsbedarfe der so genannten „dot.coms“ – risikokapitalbzw. börsenfinanzierter Unternehmen, die neue internetbasierte Geschäftsmodelle mit erheblichen Anlaufverlusten aufgebaut hatten – sowie die hohen Lizenzgebühren für die UMTS-Lizenzen im deutschen und britischen Markt, haben in der Mitte des Jahres 2000 die Frage nach der Rentabilität der Investitionen nachhaltig auf die Tagesordnung gebracht. Viele Investitionen hielten dieser Nachfrage nicht stand. Die Konsequenz waren einerseits zahlreiche Insolvenzen unter den Start-up-Unternehmen. Bei etablierten Unternehmen andererseits setzte eine kritische Überprüfung der getätigten Investitionen und der Investitionspläne ein. Der Wachstumsmotor Technologie-Investitionen geriet dadurch ins Stocken. Für Dienstleister wie SinnerSchrader, die sich auf Beratung und Umsetzung von eBusiness-Lösungen spezialisiert haben, bedeutete diese Entwicklung eine fundamentale Veränderung der Nachfrage. In wenigen Monaten

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ging die Nachfrage nach Beratungs- und Implementierungsleistungen von innovativen Start-up Unternehmen fast vollständig zurück. Im Geschäft mit etablierten Unternehmen kam es zu einer spürbaren Verlangsamung der Investitionsentscheidungen und einer Verschiebung der Projektprioritäten und daraus folgend der Anforderungen an den Dienstleistungspartner. Visionen, Designkompetenz und Umsetzungsgeschwindigkeit verloren an Bedeutung; Technologiekompetenz, Ausrichtung am Kundennutzen sowie Professionalität und wirtschaftliche Stabilität wurden zu wesentlichen Kriterien bei der Dienstleisterauswahl. Obwohl sich diese Entwicklung bereits im Sommer 2000 andeutete, setzten viele der fokussierten Dienstleister in Europa ihre aggressive organische und akquisitorische Wachstumsstrategie vor dem Hintergrund der bei Börsengängen zugeflossenen Liquidität bis zum Jahresende fort. Während die Nachfrage stagnierte, teilweise sogar rückläufig war, nahm so die Gesamtkapazität in der Branche zunächst noch stark zu. Darüber hinaus wurden die klassischen IT-Berater und -Systemhäuser mit ihren eBusiness-orientierten Angeboten angesichts der Prioritätenverschiebung bei etablierten Unternehmen immer erfolgreicher. Die Folge waren erhöhte Wettbewerbsintensität und signifikanter Preisdruck. Dies hat im Verlauf der ersten acht Monate des Jahres 2001 zahlreiche Wettbewerber zu erheblichen Restrukturierungsmaßnahmen gezwungen. Zwei der börsennotierten Wettbewerber mussten mittlerweile Insolvenz anmelden. Die schwierigen Veränderungen in der Internetindustrie während des Geschäftsjahres 2000/2001 und die weiterhin hohe Unsicherheit in Bezug auf das gesamtwirtschaftliche Umfeld verdecken allerdings positive Trends, die für die langfristige Geschäftsentwicklung von SinnerSchrader von Bedeutung sind. Seriöse Studien, z. B. der Gesellschaft für Konsumgüterforschung (GfK), kommen zu dem Schluss, dass sich das Internet als Kommunikations-, Informations- und auch Transaktionsmedium etabliert hat. Über 22 Millionen Menschen in Deutschland nutzen das Internet mittlerweile mindestens einmal pro Monat. Hochgerechnet 12,7 Millionen Menschen haben im ersten Halbjahr 2001 Waren und Dienstleistungen im Gegenwert von über 3,6 Mrd. DM online eingekauft. Bedeutung und Potenzial des Internets sind von den Unternehmen in Deutschland – trotz mancher Enttäuschung überzogener Erwartungen – erkannt, und über die Hälfte wollen gemäß einer Studie von Cap Gemini Ernst & Young ihre Investitionen in die Nutzung der Internettechnologie im Jahr 2002 ausdehnen.

III. Entwicklung und Lage des Konzernes Bei aller Dynamik der Geschäftsentwicklung seit der Gründung im Jahr 1996 hat SinnerSchrader stets eine kontrollierte Wachstumsstrategie verfolgt, die auf einem kontinuierlichen Ausbau der Kernkompetenzen fußte und sich in finanzieller Hinsicht an den eigenen, selbst erwirtschafteten Möglichkeiten orientierte. An dieser Grundeinstellung haben auch der Börsengang im November 2000 und der damit verbundene Zufluss von liquiden Mitteln in Höhe von rd. 54,8 Mio. DM nichts geändert. SinnerSchrader hat gerade im Hinblick auf Akquisitionen angesichts überhöhter Preise am Markt vorsichtig agiert. Dank der besonnenen Ausbaustrategie konnte SinnerSchrader trotz der massiven Veränderungen im Konjunktur- und Branchenumfeld, die auch wir in diesem Umfang nicht antizipiert hatten und die daher sichtbare Spuren in der Ergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2000/2001 hinterlassen haben, seine Marktposition in Deutschland deutlich verbessern ohne dabei die finanzielle Stabilität in Mitleidenschaft zu ziehen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine positive Geschäftsentwicklung in den kommenden Jahren.

Akquisition der Netmatic Internet/Intranet Solutions GmbH Der Ausbau der technologischen Kompetenz war auch im zurückliegenden Geschäftsjahr eine der Leitlinien für die Strategie von SinnerSchrader. Die Übernahme der Netmatic mit knapp 50 Softwarespezialisten, dreijähriger Erfahrung in Internetprojekten auf Basis der Technologieplattform WebObjects und interessanten Kundenbeziehungen stellte einen wesentlichen Schritt bei der Umsetzung dieser Leitlinie dar. Der Kauf- und Einbringungsvertrag wurde am 18. September 2000 unterzeichnet. Die Durchführung des Kaufvertrages bedurfte allerdings der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 12. Dezember 2000, so dass die Netmatic erst

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nach deren Erteilung zum 01. Januar 2001 in den Konsolidierungskreis der SinnerSchrader Gruppe einbezogen werden konnte. Der Gesamtkaufpreis war abhängig von den Ergebnissen der Netmatic im Geschäftsjahr 2000 und war in zwei Raten fällig. Die erste Rate bestand aus 3 Mio. DM in bar und 437.246 Aktien der SinnerSchrader AG aus genehmigtem Kapital; für die zweite Rate ergaben sich 1.130.518 Aktien aus genehmigtem Kapital. Der Kaufvertrag sieht vor, dass 5 % der Aktien in einem spezifischen Mitarbeiterbeteiligungsprogramm von den Verkäufern an die Mitarbeiter der Netmatic weitergegeben werden. Alle Aktien aus der Transaktion unterliegen Lock-up-Fristen von ein bis drei Jahren, gerechnet ab dem 01. Januar 2001. Nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften erzielte die Netmatic im Jahr 2000 einen Umsatz von 8,6 Mio. DM (im Vorjahr 3,0 Mio. DM), ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,7 Mio. DM (im Vorjahr 0,2 Mio. DM) und einen Jahresüberschuss von 1,5 Mio. DM (im Vorjahr 0,1 Mio. DM). Diese Zahlen unterstreichen, dass wir uns bei der Entscheidung für die Akquisition nicht nur von strategischen Überlegungen haben leiten lassen.

Der Rückgang bei den Mediadienstleistungen ist vor dem Hintergrund eines rasanten Volumen- und Preisverfalles am Markt für Onlinewerbung zu sehen. Hier hat sich der Zusammenbruch der dot.com-Welt besonders schnell und stark ausgewirkt. Angesichts konjunktureller Befürchtungen haben darüber hinaus auch etablierte Unternehmen ihre Werbebudgets – online wie offline – im Jahr 2001 drastisch gekürzt, so dass kaum Ausweichmöglichkeiten gegeben waren. Die Krise der so genannten New Economy war auch der Grund für die Halbierung der Umsätze im Bereich Sonstige. Im Vorjahr waren es gerade die Start-up-Unternehmen, von denen SinnerSchrader über die Projektentwicklung hinaus auch mit der Beschaffung der benötigten Hard- und Softwarekonfiguration beauftragt wurde. Die Unternehmen der Old Economy, vor allem unsere BlueChip-Kunden, verfügen dagegen in aller Regel über etablierte Bezugsquellen für Hard- und Software.

U MSATZENTWICKLUNG IN MIO. DM PRO QUARTAL IM GESCHÄFTSJAHR 2000/2001

Umsatz gesteigert Der Umsatz im Geschäftsjahr 2000/2001 betrug 35,1 Mio. DM und lag damit rd. 22 % über dem Vorjahr; unter Einbeziehung der Netmatic für das gesamte Geschäftsjahr erreichten wir einen Pro-forma-Umsatz von 38,9 Mio. DM, was einer Steigerung von knapp 36 % entspricht. Bezogen auf den Gesamtumsatz konnten wir somit die hohe Wachstumsdynamik der Vorjahre nicht fortsetzen. Ein differenzierter Blick auf die drei Dienstleistungsfelder macht allerdings sehr unterschiedliche Entwicklungen sichtbar. Während Mediadienstleistungen und Sonstige mit - 23 % bzw. - 59 % sogar in erheblichem Umfang rückläufig waren, konnten wir das Kerngeschäft der Projektdienstleistungen zur Konzeption und Umsetzung von eBusiness-Lösungen mit Wachstumsraten von 49 % (bzw. 69 % pro-forma) trotz erschwerter Marktbedingungen in erfreulichem Umfang ausbauen. Rund die Hälfte dieses Zuwachses ist auf die Übernahme der Netmatic zurückzuführen. Durch die unterschiedliche Entwicklung der drei Bereiche hat sich die Umsatzstruktur zugunsten der Projektdienstleistungen mit höheren Margen verschoben. Von dem Pro-forma-Umsatz von 38,9 Mio. DM entfielen knapp 83 % auf Projektdienstleistungen, 15 % auf Mediadienstleistungen und gut 2 % auf Sonstige.

U MSATZENTWICKLUNG IN MIO. DM

PROJEKTDIENSTLEISTUNGEN

11,2*

MEDIADIENSTLEISTUNGEN UND SONSTIGE

9,9 * 8,6 *

8,2 *

9,0

8 ,7 8,9

8,5

8,0

7, 3

7, 2 6,0

* pro-forma

38,9* 1. Q U A R T A L

PROJEKTDIENSTLEISTUNGEN

2. Q U A R T A L

3. Q U A R T A L

4. Q U A R T A L

32,2 *

MEDIADIENSTLEISTUNGEN UND SONSTIGE

35,1 2 8 ,7 28,4

19 , 1

* p ro - f o r m a

Im Vergleich der Umsätze pro Quartal spiegelt sich die beschriebene Umfeld- und Marktentwicklung wider. Zwar konnte SinnerSchrader seinen Umsatz im Quartalsvergleich steigern, die Pro-forma-Sichtweise lässt aber erkennen, dass der Trend nach einem guten ersten Quartal um den Jahreswechsel 2000/2001 gekippt ist, bis in den Mai 2001 rückläufig war und erst im vierten Quartal wieder nach oben zeigt. Waren im Vergleich des ersten zum zweiten Quartal vor allem die Mediadienstleistungen rückläufig, wirkten sich im dritten Quartal Projektstornierungen, längere Verkaufszyklen und ein niedrigeres Preisniveau auch auf die Projektdienstleistungen negativ aus. Nach Erstkonsolidierung der Netmatic im zweiten Quartal stimmen die Pro-forma-Umsätze für das dritte und vierte Quartal mit den tatsächlichen Umsätzen überein.

8,4 5,5

Kundenstruktur verbessert

19 9 9

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19 9 9 / 2 0 0 0

2000/2001

SinnerSchrader hatte in den ersten Jahren seiner Entwicklung neben einem erfolgreichen Geschäft mit BlueChip-Kunden wie der Deutschen Bank und Europcar auch das Geschäft mit innovativen Start-up-Unternehmen wie Ricardo aufgebaut. Gerade bei transaktionalen Anwendungen boten die Start-up-Unternehmen SinnerSchrader schon früh eine Möglichkeit Lösungs- und Implementierungskompetenz unter Beweis zu stellen, wichtige Projekterfahrungen zu sammeln und sich dadurch einen Wettbewerbsvorsprung zu erarbeiten. Im Vorjahr betrug

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der Umsatzanteil mit Firmen der New Economy daher noch rund 35 %. Das nahezu vollständige Wegbrechen dieses Segmentes stellte die größte Herausforderung für die Geschäftsentwicklung von SinnerSchrader im Geschäftsjahr 2000/2001 dar. Dank der hohen Kundenzufriedenheit, die wir durch kompetente und engagierte Projektarbeit mit unseren Kunden erreichen, und dank einer guten Marktakzeptanz aufgrund des Erfolges der von SinnerSchrader durchgeführten Projekte konnten wir sowohl in bestehenden Kundenbeziehungen, allen voran die Deutsche Bank, Wachstum realisieren als auch vielversprechende Beziehungen mit neuen BlueChip-Kunden etablieren, u. a. mit Bertelsmann, Baur Versand und Viag Interkom. Für das gesamte Geschäftsjahr 2000/2001 ging der Umsatzanteil der Unternehmen der New Economy auf 6 % zurück. Aktuell liegt er noch weiter darunter.

U MSATZVERTEILUNG NACH VERTIKALEN MÄRKTEN S 3% M&E 9,1 % M&E 1 %

S 13 %

T&T 6,4 %

F S 20 %

T&T 6 %

FS

C & T 11 %

R&C

RETAIL & CONSUMER GOODS

C&T

COMMUNICATION & TECHNOLOGY

T&T R&C 49 %

FINANCIAL SERVICES

M&E S

FS 39,2 % C&T 17,6 %

TRAVEL & TRANSPORTATION MEDIA & ENTERTAINMENT SONSTIGE

19 9 9 / 2 0 0 0

R & C 2 4 ,7 %

2000/2001

Aufgrund der sehr erfreulichen Entwicklung unseres Geschäftes mit der Deutschen Bank stieg der Umsatzanteil dieses Kunden auf 34 % (pro-forma 31 %). Mit den fünf nächstgrößten Kunden haben wir zusammen weitere 25 % des Umsatzes (pro-forma 27 %) erzielt. Bezogen auf die sechs größten Kunden lag die Umsatzkonzentration damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Im Geschäftsjahr 2000/2001 hat SinnerSchrader nach Branchen insgesamt eine gleichgewichtigere Umsatzverteilung als im Vorjahr erreicht. Vor allem das Geschäft mit der Deutsche Bank AG hat die Financial Services zur wichtigsten Kundenbranche werden lassen. Der Bereich Media & Entertainment hat durch die Übernahme der Netmatic an Bedeutung gewonnen.

Akquisitionsbedingter Mitarbeiterzuwachs und moderater Kapazitätsaufbau Die Zahl der Mitarbeiter bei SinnerSchrader stieg von 174 am Ende des Geschäftsjahres 1999/2000 auf 259 Mitarbeiter am Ende des Geschäftsjahres 2000/2001. Mit 52 Mitarbeitern entfiel der größte Teil des Gesamtzuwachses auf die Übernahme der Netmatic. Damit lag der Schwerpunkt des Kapazitätsaufbaues erneut klar im Bereich der Softwareentwicklung. Gegenüber dem Stand zum 31.08.2000 nahm der Anteil der Softwareentwickler an der Gesamtbelegschaft von gut 34 % auf knapp 45 % zu. Im Zuge der Schärfung des technologischen Profils von SinnerSchrader haben wir im Geschäftsjahr 2000/2001 auch erstmals Entwicklerressourcen mit dezidierten Forschungs- und Entwicklungsaufgaben betraut. Weitere Zuwächse entfielen auf den Ausbau des Qualitätsmanagements, auf den Aufbau von Teams für die neuen Geschäftsfelder im Bereich Business-Management, Web Mining und Operations sowie auf die Stärkung der administrativen Funktionen vor allem im Finanz- und Controllingbereich. Erfolgte der Ausbau der Belegschaft in den ersten Monaten des Geschäftsjahres noch vor dem Hintergrund der ursprünglichen Zielplanung einer Umsatzverdopplung, so haben wir mit der Einsicht, dass die konjunkturellen Schwierigkeiten langwieriger und die Veränderungen in unserer Branche tiefgreifender sind, den Kapazitätsaufbau in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres gestoppt und mit Blick auf Effizienz und Qualität in begrenztem Umfang Anpassungsmaßnahmen vorgenommen. Dabei haben wir uns allerdings dazu entschlossen,

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niedrigere Kapazitätsauslastungen vorübergehend zu akzeptieren, um die notwendige organisatorische Entwicklung durch die Volatilität der Märkte nicht zu stark zu gefährden. Auf teilzeitnormierter Basis waren im zurückliegenden Geschäftsjahr im Durchschnitt 222 Mitarbeiter (bzw. 239 Mitarbeiter pro-forma) beschäftigt. Der Gesamtumsatz pro durchschnittlichem Mitarbeiter lag damit bei 158 TDM (162 TDM pro-forma); der Projektdienstleistungsumsatz pro durchschnittlichem Mitarbeiter betrug 128 TDM (135 TDM pro-forma).

Hohe Einmalbelastungen beeinträchtigen das Ergebnis Die im Jahresverlauf vergleichsweise geringe Kapazitätsauslastung und Preisrückgänge am Markt haben im Berichtsjahr die Bruttomarge für SinnerSchrader auf unter 30 % gegenüber 40 % im Vorjahr gedrückt. Damit konnte SinnerSchrader die hohen Einmalkosten aus Wertberichtigungen auf Forderungen und Vorleistungen zum Aufbau von ausländischen Standorten sowie die Kosten für die Forschungs- und Entwicklungsarbeit nicht vollständig kompensieren. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei - 0,4 Mio. DM. In der Pro-forma-Sichtweise konnten wir allerdings weiterhin ein positives EBITDA von 0,9 Mio. DM erreichen; hier lag auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen des Kaufpreises für die Übernahme der Netmatic noch im positiven Bereich. Die Belastungen aus Wertberichtigungen auf Forderungen, die in den Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten enthalten sind, betrugen im Geschäftsjahr 2000/2001 über - 2,2 Mio. DM (im Vorjahr - 0,5 Mio. DM). Die Wertberichtigungen waren notwendig geworden, weil im Wesentlichen zwei Start-up-Unternehmen aufgrund fehlender Anschlussfinanzierungen Insolvenz anmelden mussten. Die Initiativen zum Aufbau ausländischer Standorte in Großbritannien und in den Niederlanden sowie über die Netmatic in den USA haben sich mit Anlaufverlusten in Höhe von gut 1,5 Mio. DM ebenfalls vor allem in den Vertriebs- und Verwaltungskosten niedergeschlagen.

Forschungs- und Entwicklungsleistungen sichern zukünftiges Wachstum ab Die technologische Kompetenz ist einer der wesentlichen Wettbewerbsfaktoren im Markt für eBusiness-Beratungsund Implementierungsdienstleistungen. Trotz der spürbaren Marktturbulenzen hat SinnerSchrader daher im Geschäftsjahr 2000/2001 an seiner Zielsetzung festgehalten, bis zu 2 % des Umsatzes für Forschungs- und Entwicklungsleistungen einzusetzen. Dabei wurden für das Forschungs- und Entwicklungsteam drei Hauptaufgaben festgelegt: Entwicklung und Betreuung der unter dem Namen „Unified Commerce Platform“ zusammengefassten Softwareframeworks, Objektbibliotheken und wiederverwendbaren Komponenten; Evaluierung neuer Technologien und Vorbereitung ihres Einsatzes in SinnerSchrader-Projekten sowie Konzeption und Durchführung von Lasttests und deren Auswertung im Hinblick auf neue Konzepte für hochperformante Software- und Systemarchitekturen. Im Geschäftsjahr 2000/2001 wurden für diese Aufgaben rd. 0,6 Mio. DM eingesetzt.

Ergebniseffekte aus der Übernahme der Netmatic Über die Erlöse und Aufwendungen des operativen Geschäftes hinaus wirkt sich die Erstkonsolidierung durch die Abschreibung des bezahlten Kaufpreises in den Ergebnisrechnungen von SinnerSchrader aus. Nach den Regeln der amerikanischen Rechnungslegungsstandards wurden Barzahlung und Aktienkomponenten sowie Kaufnebenkosten mit einem Gesamtwert von 38,0 Mio. DM angesetzt und auf das bilanzierte Nettovermögen, immaterielle Vermögensgegenstände wie Kundenstamm und Mitarbeiterstamm sowie als Residualgröße auf den Firmenwert im engeren Sinne verteilt. Alle Werte waren im abgelaufenen Geschäftsjahr planmäßig abzuschreiben. Daraus ergab sich eine Belastung von zusammen 5,3 Mio. DM. Pro-forma liegt der Wert aufgrund der Bildung der Abschreibung über 12 anstelle von 8 Monaten höher und beläuft sich auf 8,0 Mio. DM. Diese Abschreibungen werden dem Betriebsergebnis („Income from operations“) zugeordnet. Dadurch weist SinnerSchrader für das Geschäftsjahr 2000/2001 ein negatives Betriebsergebnis von - 6,8 Mio. DM (- 8,1 Mio. DM proforma) gegenüber dem positiven Betriebsergebnis von 6,6 Mio. DM im Vorjahr aus.

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Finanzergebnis, Steuern, Jahresergebnis Im Unterschied dazu lag das Finanzergebnis mit knapp 2,1 Mio. DM rund 65 % über dem des Vorjahres. Einnahmen aus der Anlage der Liquiditätsreserven in Höhe von 2,6 Mio. DM (im Vorjahr 1,6 Mio. DM) standen Verluste aus der Abschreibung von Finanzanlagen von 0,5 Mio. DM (im Vorjahr 0 Mio. DM) gegenüber. Die Beendigung des Engagements bei der LetMeShip GmbH, die im September 2001 Insolvenz anmelden musste, weil eine dritte Finanzierungsrunde angesichts extrem schwieriger Bedingungen auf dem Markt für Risikokapital nicht platziert werden konnte, machte mit 0,4 Mio. DM den Großteil dieser Abschreibungen aus. Mit weiteren 0,1 Mio. DM wurde der Bilanzansatz für Wandelschuldverschreibungen der ehemaligen Ricardo.de AG, die SinnerSchrader 1999 als Teilkompensation für Projektdienstleistungen erhielt, auf den aktuellen Marktwert abgeschrieben. Im Verlauf des Geschäftsjahres haben wir uns darüber hinaus gegen die Ausübung einer Option zur Beteiligung an der 2000 Blumen New Media AG entschieden und damit die ursprünglich vor dem Hintergrund eines guten Börsenklimas begonnene Venture-Strategie beendet. Trotz des verbleibenden negativen Ergebnisses vor Steuern weist die Ergebnisrechnung von SinnerSchrader einen Steueraufwand in Höhe von knapp 0,3 Mio. DM aus. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass sich weder die Abschreibungseffekte aus der Akquisition noch die Verluste in den ausländischen Tochtergesellschaften steuermindernd im Konzern auswirken. Damit ergibt sich in Summe ein Jahresfehlbetrag von - 4,8 Mio. DM gegenüber einem Jahresüberschuss von 3,8 Mio. DM im Geschäftsjahr 1999/2000. Pro-forma beläuft sich der Jahresfehlbetrag auf - 6,8 Mio. DM. Ohne Abschreibungen aus der Netmatic-Akquisition ergäbe sich sowohl im rechtlichen als auch im Pro-forma-Abschluss ein Jahresüberschuss von 0,5 Mio. DM bzw. 1,2 Mio. DM (pro-forma). Je Aktie errechnet sich auf verwässerter („diluted“) Basis ein Fehlbetrag von - 0,45 DM (- 0,59 DM pro-forma); im Vorjahr konnte SinnerSchrader einen Überschuss je Aktie von 0,40 DM erzielen.

Positiver operativer Cashflow Trotz der in der Ergebnisrechnung erkennbaren Anspannung aus den erschwerten Marktbedingungen ist es SinnerSchrader gelungen, einen positiven operativen Cashflow von 1,2 Mio. DM zu erzielen; obwohl im Nachlauf zu dem sehr erfolgreichen Vorjahr Ertragssteuerzahlungen (nach Gegenrechnung von entsprechenden Steuererstattungen) in Höhe von rd. 3,4 Mio. DM geleistet werden mussten. Einer der Gründe für die erfreuliche Cashflow-Situation ist, dass die Maßnahmen des Forderungsmanagements gegriffen haben, so dass wir trotz der Ausweitung des Geschäftes keine zusätzliche Mittelbindung im Forderungsbestand hinnehmen mussten. In dieser Entwicklung drückt sich auch die Verbesserung der Kundenstruktur aus. Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit wirken zum einen die Investitionen in Sachanlagen und Finanzanlagen sowie Unternehmenskäufe; zum anderen werden aber auch die Geldflüsse aus den An- und Verkäufen der Wertpapiere des Umlaufvermögens, in die ein wesentlicher Teil der Liquidität des Konzerns investiert ist, im Cashflow aus der Investitionstätigkeit berichtet. Für die eigentlichen investiven Maßnahmen hat SinnerSchrader im Geschäftsjahr rd. 6,2 Mio. DM Barmittel aufgewendet. Rund 2,9 Mio. DM der Gesamtinvestitionen entfielen auf Sachanlagen. Sie stehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem Ausbau der neuen Büroräume am Standort Hamburg, die Mitte September 2001 bezogen wurden. Zuletzt waren die Mitarbeiter von SinnerSchrader innerhalb Hamburgs auf drei Bürogebäude verteilt. Durch den Zusammenzug mit den Mitarbeitern der Netmatic wurde deren Integration ein entscheidendes Stück voran gebracht. Weitere 2,9 Mio. DM betrafen die Akquisition der Netmatic und setzen sich aus der Barkomponente des Kaufpreises und den Kaufnebenkosten abzüglich der übernommenen Barmittel zusammen. Die verbleibenden 0,4 Mio. DM standen im Zusammenhang mit unserem Engagement bei der LetMeShip GmbH.

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Solide Bilanzstrukturen Die Bilanzstrukturen am 31. August 2001 sind unverändert solide. Die wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr entstanden durch die Akquisition der Netmatic. Dem Zuwachs auf der Vermögensseite bei immateriellen Vermögensgegenständen und Firmenwerten steht das Anwachsen des Eigenkapitals aufgrund der Bezahlung mit Aktien aus genehmigtem Kapital gegenüber. Damit stieg auch die Bilanzsumme von rd. 75,6 Mio. DM auf 104,3 Mio. DM an. Die Eigenkapitalquote war mit 82 % (im Vorjahr 87 %) weiter sehr hoch. Nach wie vor hat SinnerSchrader keine Bankverbindlichkeiten. Sonstige Rückstellungen wurden vor allem für Urlaubsverpflichtungen, Garantieleistungen und ungenutzte Mietflächen gebildet. Den Steuerrückstellungen und passiven latenten Steuern von insgesamt 3,4 Mio. DM stehen Steuerrückforderungen von 4,2 Mio. DM gegenüber. Der Bestand an liquiden Mitteln und Wertpapieren des Umlaufvermögens betrug am Bilanzstichtag 57,3 Mio. DM und liegt damit trotz eines Investitionsvolumens von 6,2 Mio. DM nur 3,4 Mio. DM unter dem Vorjahreswert von 60,7 Mio. DM.

IV. Entwicklung und Lage der AG Die SinnerSchrader AG („AG“) ist die geschäftsführende Holding des SinnerSchrader Konzerns. Die Aktien der SinnerSchrader AG werden seit dem 02. November 1999 am Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit der SinnerSchrader AG sind die Geschäftsführung der hundertprozentigen Tochterunternehmen, die zentrale Durchführung administrativer Aufgaben für den Konzern, das FacilityManagement, die Verwaltung und Steuerung der Liquidität des Konzerns, die Verwaltung weiterer Beteiligungen sowie die Ausführung zentraler Konzernaufgaben. Aus der Wahrnehmung von Managementfunktionen für die Tochtergesellschaften sowie aus der Vermietung von Büroräumlichkeiten erzielte die AG einen Umsatz von 2,7 Mio. DM (im Vorjahr 0,9 Mio DM). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist auf eine weitere Zentralisierung administrativer Funktionen zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Erträge stammen neben konzerninternen Kostenweiterrechnungen vor allem aus dem Verkauf von Wertpapieren. Durch Ausschüttungen der Tochtergesellschaften realisierte die AG im Geschäftsjahr 2000/2001 Beteiligungserträge in Höhe von 7,1 Mio. DM (im Vorjahr 5,4 Mio. DM). Aufgrund der im Oktober 2000 mit Tochtergesellschaften geschlossenen Ergebnisabführungsverträge entstand darüber hinaus ein Ertrag von 0,4 Mio. DM (im Vorjahr 0 Mio. DM). Den Erträgen standen Personalaufwendungen von 2,7 Mio. DM (im Vorjahr 1,2 Mio. DM) und sonstige betriebliche Aufwendungen von 4,0 Mio. DM (im Vorjahr 6,3 Mio. DM) gegenüber. Der Anstieg der Personalaufwendungen ist teilweise auf Personalwechsel aus den Tochtergesellschaften im Rahmen der weiteren Aufgabenzentralisierung zurückzuführen. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen hängt insbesondere mit dem Wegfall der Kosten für den Börsengang im Geschäftsjahr 1999/2000 zusammen. Dieser wird teilweise durch Kosten für Geschäftsbericht und Hauptversammlung sowie weitere Folgekosten aus der Zugehörigkeit zum Neuen Markt, die die AG erstmalig zu tragen hatte, kompensiert. Aus der Anlage der liquiden Mittel hat die AG Zinserträge in Höhe von rd. 2 Mio. DM und aus dem Verkauf von Wertpapieren Erträge von 0,6 Mio. DM erzielt. Weitere Zinserträge sind aus der Finanzierung der Konzerngesellschaften im Rahmen der Führung eines Cashpools entstanden. Hieraus stammt auch der Großteil der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen, in die darüber hinaus vor allem noch Avalgebühren eingeflossen sind. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betreffen im Wesentlichen die Beteiligung an der LetMeShip GmbH und den Beteiligungsansatz der SinnerSchrader UK Limited, der im Zusammenhang mit der Entscheidung, die Geschäftstätigkeit in UK vorläufig ruhen zu lassen, vollständig abgeschrieben wurde. Auch aus Sicht der AG hat die Akquisition der Netmatic zu einer Bilanzverlängerung geführt. Dem Zuwachs bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen um 35,7 Mio. DM steht insbesondere das Anwachsen des Eigenkapitals durch die Kapitalerhöhung für die erste Kaufpreisrate gegenüber. Die Kapitalerhöhung für die zweite

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Kaufpreisrate wurde erst am 18. Oktober 2001 beschlossen, so dass der entsprechende Wert noch in einem separaten Posten außerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen ist. Insgesamt werden für die Begleichung des Kaufpreises 1.567.764 Aktien aus genehmigtem Kapital geschaffen. Die Aktivseite der Bilanz besteht neben den Anteilen an verbundenen Unternehmen insbesondere aus liquiden Mitteln und Wertpapieren in Höhe von 56,3 Mio. DM (im Vorjahr 59,8 Mio. DM). Durch die Investitionen in den Ausbau und die Ausstattung der neuen Büroräume in Hamburg ist das Sachanlagevermögen auf 1,8 Mio. DM (im Vorjahr 0,003 Mio. DM) angewachsen. Unter den sonstigen Vermögensgegenständen von 4,8 Mio. DM (im Vorjahr 2,7 Mio. DM) dominieren Ertragssteuerrückforderungen; Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen bestanden zum 31. August 2001 in Höhe von 2,4 Mio. DM (im Vorjahr 1,5 Mio. DM).

IV. Risiken der künftigen Geschäftsentwicklung Die künftige Geschäftsentwicklung von SinnerSchrader unterliegt Risiken, die die Ertrags- und Finanzlage negativ beeinflussen können bzw. dazu führen können, dass SinnerSchrader die Ziele der zukünftigen Geschäftsentwicklung verfehlt. Der Vorstand der SinnerSchrader Aktiengesellschaft sieht es als eine seiner wesentlichen Aufgaben an, die Risiken im Hinblick auf mögliche Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage einerseits und die Wahrscheinlichkeit ihres Eintrittes andererseits kontinuierlich zu evaluieren und Maßnahmen zur Risikoeingrenzung zu definieren. Die Risiken hängen vor allem mit allgemeinen konjunkturellen Entwicklungen, der hohen Veränderungsgeschwindigkeit an dem noch jungen Markt für Internetdienstleistungen sowie der relativ kurzen Geschäftshistorie von SinnerSchrader zusammen. Sie bestehen im Wesentlichen, aber nicht ausschließlich in den im Folgenden genannten Punkten: Die allgemeine konjunkturelle Entwicklung beeinflusst das Volumen der Investitionen in eBusiness-Lösungen, Ausgaben für Onlinewerbung und unterstützende Dienstleistungen. Eine weitere Verschlechterung des konjunkturellen Umfeldes könnte das von SinnerSchrader adressierte Marktvolumen – im Hinblick auf Menge und Preis – deutlich reduzieren. Die als Reaktion auf eine solche Entwicklung notwendigen Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung könnten nur mit einem Zeitverzug getroffen werden und würden zu zusätzlichen Kosten für Restrukturierungsmaßnahmen führen. SinnerSchrader erzielt einen bedeutenden Anteil seines Umsatzes mit wenigen Kunden. Ein Wegfall des Geschäftes mit einem dieser Kunden wird, wenn überhaupt, nur mit einem Zeitverzug ausgeglichen werden können, während dessen eine entsprechende Reduzierung der Kosten nicht möglich ist. Die Umsätze im Geschäft von SinnerSchrader sind nicht durch langfristige Verträge gesichert, sondern entstehen im Allgemeinen auf Basis von Einzelbeauftragungen mit limitiertem Zeithorizont. Umsatzplanungen unterliegen daher einer hohen Unsicherheit. Im Rahmen der Projektabwicklung tritt SinnerSchrader teilweise in erheblichem Umfang in Vorleistung, ohne entsprechende Anzahlungen zu erhalten. Die Unfähigkeit bzw. Unwilligkeit einzelner Kunden, Rechnungen für bereits erbrachte Leistungen zu begleichen, kann die finanzielle Lage von SinnerSchrader negativ beeinflussen. SinnerSchrader wickelt einen wesentlichen Anteil seiner Umsätze im Rahmen von Festpreisvereinbarungen ab. Die Verfehlung der für die Abwicklung der jeweiligen Projekte kalkulierten Kosten kann zu nicht geplanten Verlusten führen. Darüber hinaus übernimmt SinnerSchrader im Rahmen der Projektverträge übliche Gewährleistungs- und Haftungsverpflichtungen, aus denen erhebliche Nachlaufkosten für einzelne Projekte resultieren könnten.

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SinnerSchrader wickelt Projekte ab, die mit einer erheblichen Breitenwirkung verbunden sind. Qualitätsmängel bei der Leistungserbringung können daher zu einer negativen Publicity führen, die die Fähigkeit von SinnerSchrader, Leistungen zu verkaufen, und damit die zukünftige Geschäftsentwicklung in signifikantem Umfang beeinträchtigen könnte. Die Leistungsfähigkeit von SinnerSchrader hängt in weiten Teilen von der Qualifikation und Motivation seiner Mitarbeiter ab. Dabei kommt einigen Schlüsselmitarbeitern besondere Bedeutung zu. Das Verfehlen der Zielsetzung, diese Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden bzw. kontinuierlich qualifizierte Mitarbeiter für SinnerSchrader zu gewinnen, kann den Erfolg von SinnerSchrader signifikant negativ beeinflussen. SinnerSchrader hat in der Vergangenheit Unternehmen im Weg der Akquisition übernommen und plant, dies auch in Zukunft zu tun. Der Erfolg von Akquisitionen hängt davon ab, inwieweit es gelingt, die übernommene Unternehmung in die bestehende Organisation zu integrieren und die angestrebten Synergien zu realisieren. Ein Fehlschlagen der Integrationsbemühungen kann zu einer deutlichen Reduzierung des Wertes der übernommenen Firma und daraus folgend zu außerordentlichem Abschreibungsbedarf führen.

V. Ausblick Die Ereignisse des 11. September 2001 haben das Konjunkturklima noch einmal negativ beeinflusst und werden voraussichtlich dazu führen, dass der wirtschaftliche Abschwung gravierender ausfällt als zuvor angenommen. Sie machen in der aktuellen Situation Vorhersagen äußerst schwierig. Trotz der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung und der spezifischen Schwierigkeiten im Bereich intenetbezogener Dienstleistungen nach dem Boom im Jahr 2000 ist SinnerSchrader davon überzeugt, dass der Markt für eBusiness-Lösungen mittel- und langfristig zu den interessantesten Wachstumsmärkten im Bereich professioneller Dienstleistungen gehört. SinnerSchrader sieht sich in diesem Markt in Deutschland bestens positioniert und wird von der Konsolidierung bei den Anbietern vergleichbarer Dienstleistungen profitieren. Nach dem fokussierten Ausbau der technologischen Kompetenz, der auch in Zukunft fortgesetzt wird, hat SinnerSchrader seine Organisation im Geschäftsjahr 2000/2001 konsequent auf Kundensegmente ausgerichtet. Die Solution Center wurden zu Profit Centern weiterentwickelt, die jeweils von einem Team aus einem Managing Consultant und einem Managing Engineer verantwortet werden. Wesentliches Ziel dieser neuen Struktur ist eine intensivere Marktbearbeitung in den einzelnen Kundensegmenten unter Beibehaltung einer engen Verzahnung von Vertrieb und Leistungserstellung. Darüber hinaus hat SinnerSchrader im letzten Geschäftsjahr sein Leistungsspektrum um eine wichtige Komponente erweitert: Durch den neugeschaffenen Bereich Web Mining adressieren wir den Bedarf an professioneller Bearbeitung der über eBusiness-Lösung erzeugten Daten. Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2000/2001 machen auch Maßnahmen auf der Kostenseite notwendig. Wir haben daher die Aktivitäten zum Aufbau eines Standortes in Großbritannien angesichts einer erheblich längeren Anlaufphase als ursprünglich geplant zum 31. August 2001 vorläufig eingestellt. Auch die Fortsetzung des Geschäftes an den beiden anderen internationalen Standorten in Rotterdam und Denver steht auf dem Prüfstand. Durch die konsequente Fortsetzung unserer Maßnahmen des Forderungsmanagements erwarten wir, dass sich der Bedarf nach Wertberichtigungen in Zukunft reduzieren wird. Darüber hinaus ist es unser Ziel, die Kapazitätsauslastung wieder deutlich zu steigern. Dafür ist neben Vertriebserfolgen ein auf Effizienz, Qualität und Flexibilität ausgerichtetes Kapazitätsmanagement erforderlich. Ziel von SinnerSchrader ist es, den Umsatz auch im Geschäftsjahr 2001/2002 weiter auszubauen und die Profitabilität im operativen Bereich wieder zu verbessern. Ob uns dies gelingen wird, hängt davon ab, wie schnell der negative konjunkturelle Trend einen Boden findet und sich das Investitionsklima wieder verbessert.

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C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

Konzern-Bilanz

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

zum 31. August 2001, 31. August 2000 und 31. August 1999

für die Geschäftsjahre 2000/2001 und 1999/2000 sowie das Rumpfgeschäftsjahr vom 01. Januar 1999 bis 31. August 1999

Aktiva

31.08.2001 in DM

31.08.2000 in DM

31.08.1999 in DM

7.816.380

567.158

6.149.889

Wertpapiere des Umlaufvermögens

49.455.942

60.151.188

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto nach Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen von 1.171.400 DM, 484.608 DM und 0 DM Noch nicht abgerechnete Leistungen Sonstige Vermögensgegenstände und Rechnungsabgrenzungsposten Umlaufvermögen, gesamt

8.529.550

8.318.657

1.460.095

912.743

1.648.164

4.376.544

3.639.008

196.112

71.091.159

74.324.175

7.806.096

3.616.923

1.122.320

521.177

Immaterielle Vermögensgegenstände, netto

2.427.333

8.032

143.228

123.670

27.175.081

Firmenwert, netto

01.01.1999 31.08.1999 in DM

Projektdienstleistungen

28.414.560

19.068.682

5.548.649

Mediadienstleistungen

5.825.857

7.584.759

2.743.550

837.610

2.023.332

107.500

Umsatzerlöse, brutto

35.078.027

28.676.773

8.399.699

Mediakosten

- 4.449.150

- 6.352.517

- 2.370.250

Sonstige

Sachanlagen, netto Finanzanlagen

01.09.1999 31.08.2000 in DM

Umsatzerlöse

Umlaufvermögen

Liquide Mittel

01.09.2000 31.08.2001 in DM

Umsatzerlöse, netto

30.628.877

22.324.256

6.029.449

Kosten der Umsatzerlöse

-21.451.842

- 10.724.951

- 2.319.020

9.177.035

11.599.305

3.710.429

- 9.916.586

- 5.023.272

- 884.246

Bruttogewinn

Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten Forschungs- und Entwicklungskosten

- 606.016

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände

- 550.667

- 4.129.499

- 647.907

- 6.673.640

6.576.033

2.826.183

Abschreibungen auf Firmenwerte Amortisation des Ausgleichspostens für Mitarbeitervergütung

Aktiva, gesamt

104.318.528

75.589.723

8.450.943

Betriebsergebnis

Sonstige Erträge/Aufwendungen

110.472

57.979

25.600

2.596.845

1.575.127

12.045

- 544.021

- 4.510.344

8.209.139

2.863.828

- 286.071

- 4.359.942

- 1.524.171

- 4.796.415

3.849.197

1.339.657

Jahresüberschuss/-fehlbetrag je Aktie (einfach)

- 0,45

0,40

0,22

Jahresüberschuss/-fehlbetrag je Aktie (verwässert)

- 0,45

0,40

0,22

Gewichteter Durchschnitt im Umlauf befindlicher Stammaktien (einfach)

10.735.308

9.563.942

6.025.000

Gewichteter Durchschnitt im Umlauf befindlicher Stammaktien (verwässert)

10.735.308

9.608.278

6.025.000

Zinserträge/-aufwendungen Passiva

31.08.2001 in DM

31.08.2000 in DM

31.08.1999 in DM

Kurzfristige Verbindlichkeiten

1.360.210

2.397.540

529.505

Sonstige Rückstellungen

1.670.137

995.894

439.508

Steuerrückstellungen

2.534.440

4.108.900

1.751.065

848.510

657.828

25.633

Kaufpreisverbindlichkeit aus Firmenübernahme

9.949.955

Sonstige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten

2.660.875

1.325.195

217.993

19.024.127

9.485.357

2.963.704

Kurzfristige Verbindlichkeiten, gesamt Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse (Anhangsangabe III.F) Eigenkapital

20.364.583

19.509.404

14.668.725

Kapitalrücklage abzgl. Eigenkapitalkorrekturposten

65.323.054

41.275.425

- 10.425.724

Bilanzgewinn Kumulierte sonstige Bestandteile des vollständigen Jahresergebnisses

- 48,896

345.916

5.142.331

1.293.134

493.961

177.206

Ausgleichsposten für Mitarbeitervergütung

- 1.233.113

Eigenkapital, gesamt

85.294.401

66.104.366

5.487.239

104.318.528

75.589.723

8.450.943

Passiva, gesamt

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

Der nachfolgende Konzernanhang ist ein integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.

Stammaktien, rechnerischer Nennwert 1 , im Umlauf: 10.412.246, 9.975.000, 7.500.000 Stück jeweils am 31.08 2001, 31.08.2000, 31.08.1999 Ausstehende Einlagen

Ergebnis vor Steuern Aufwendungen für Ertragsteuern

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Passive latente Steuern

Abschreibungen auf Finanzanlagen

Der nachfolgende Konzernanhang ist ein integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.

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C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für die Geschäftsjahre 2000/2001 und 1999/2000 sowie das Rumpfgeschäftsjahr vom 01. Januar 1999 bis 31. August 1999 Stückzahl

Nominalwert

Ausstehende Einlagen

in DM

Kapitalrücklage nach Eigenkapitalkorrekturposten in DM

Bilanzgewinn

in DM

Ausgleichsposten für Mitarbeitervergütung in DM

- 50.000

Stand am 31.12.1998

243.000

Jahresüberschuss

Einzahlung ausstehender Einlagen

50.000

Ausschüttungen

Summe Eigenkapital

Vollständiges Jahresergebnis

in DM

Kum. sonstige Bestandteile des vollständigen Jahresergebnisses in DM

in DM

in DM

116.946

309.946

92.910

1.339.657

1.339.657

1.339.657

50.000

- 163.469

- 163.469

Ausgabe von Stammaktien

1.500.000

2.933.745

1.066.256

- 48.896

3.951.105

Ausweisänderungen zur Darstellung der AG

6.000.000

11.734.980

- 11.734.980

Stand am 31.08.1999

7.500.000

14.668.725

- 10.425.724

- 48.896

1.293.134

5.487.239

1.339.657

Jahresüberschuss

3.849.197

3.849.197

3.849.197

Unrealisierte Gewinne aus Wertpapieren, nach Steuern

177.056

177.056

177.056

Währungsausgleichsposten, nach Steuern

150

150

150

Einzahlung ausstehender Einlagen

48.896

48.896

Ausgabe von Stammaktien für Erstplatzierung, netto

2.475.000

4.840.679

51.701.149

56.541.828

Stand am 31.08.2000

9.975.000

19.509.404

41.275.425

5.142.331

177.206

66.104.366

4.026.403

Jahresfehlbetrag

- 4.796.415

- 4.796.415

- 4.796.415

Unrealisierte Gewinne aus Wertpapieren, nach Steuern

283.914

283.914

283.914 32.841

Währungsausgleichsposten, nach Steuern Ausgabe von Stammaktien für Akquisition von Netmatic Amortisation des Ausgleichspostens für Mitarbeitervergütung Stand am 31.08.2001

32.841

32.841

437.246

855.179

24.047.629

- 1.881.020

23.021.788

647.907

647.907

10.412.246

20.364.583

65.323.054

- 1.233.113

345.916

493.961

85.294.401

- 4.479.660

Der nachfolgende Konzernanhang ist ein integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.

64

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C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

Konzern-Kapitalflussrechnung

Konzern-Anhang für das Geschäftsjahr 2000/2001

für die Geschäftsjahre 2000/2001 und 1999/2000 sowie das Rumpfgeschäftsjahr vom 01. Januar 1999 bis 31. August 1999 01.09.2000 31.08.2001 in DM

01.09.1999 31.08.2000 in DM

01.01.1999 31.08.1999 in DM

- 4.796.415

3.849.197

1.339.657

814.986

425.766

191.684

I. Unternehmensstruktur und Geschäftstätigkeit des SinnerSchrader Konzerns

Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit

Jahresüberschuss/-fehlbetrag Berichtigungen für die Überleitung des Konzern-Jahresüberschusses/ -fehlbetrages zum Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit:

Abschreibungen auf Sachanlagen Abschreibungen auf immat. Vermögensgegenstände u. Firmenwerte Amortisation des Ausgleichspostens für Mitarbeitervergütung Abschreibungen auf Finanzanlagen

4.680.166

647.907

– –

544.021

2.233.689

484.608

- 71.023

- 30.955

48.132

8.485

18.919

Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens

- 571.154

- 1.035.671

Latente Steuern

- 145.078

2.288.683

- 176.553

Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen Erträge/Aufwendungen ohne Ein-/Auszahlungen Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen

Veränderungen der:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

376.012

- 7.343.170

- 1.192.185

Noch nicht abgerechneten Leistungen

767.071

- 1.648.164

- 1.120.090

- 1.685.224

22.142

51.987

3.052.210

426.510

- 2.673.024

500.091

1.668.938

333.026

565.282

313.814

1.191.236

- 608.930

2.581.971

Sonstigen Vermögensgegenstände und Rechnungsabgrenzungsposten Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten Steuerrückstellungen Sonstigen Rückstellungen Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagevermögen

47.645

30.328

5.134

Zugänge des Sachanlagevermögens

- 2.935.391

- 1.080.418

- 435.550

Auszahlung für Firmenkäufe abzgl. übernommener Barmittel

- 2.878.193

- 408.826

- 19.558

- 6.845

Zugänge von Wertpapieren des Umlaufvermögens

- 65.379.611

- 170.722.369

Abgänge von Wertpapieren des Umlaufvermögens

77.574.611

111.985.163

6.020.235

- 59.806.854

- 437.261

Einzahlung ausstehender Einlagen

48.896

50.000

Ausschüttungen

- 163.469

Zugänge des Finanzanlagevermögens

Cashflow aus der Investitionstätigkeit Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Einzahlung auf ausgegebene Stammaktien

54.784.157

3.951.105

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

54.833.053

3.837.636

37.751

7.249.222

- 5.582.731

5.982.346

567.158

6.149.889

167.543

7.816.380

567.158

6.149.889

24.902.808

Effekte von Währungsdifferenzen auf die liquiden Mittel Veränderung der liquiden Mittel

Liquide Mittel zu Beginn des Geschäftsjahres Liquide Mittel am Ende des Geschäftsjahres

Zum 31. August 2001 bildeten die SinnerSchrader Aktiengesellschaft („SinnerSchrader AG“ oder „AG“), die Sinner+Schrader Interactive Marketing GmbH („SinnerSchrader IM“), die Sinner+Schrader Interactive Software GmbH („SinnerSchrader IS“), die SinnerSchrader Netmatic GmbH („SinnerSchrader NM“) mit ihrer Tochtergesellschaft Netmatic Inc. („NM Inc.“), die SinnerSchrader UK Limited („SinnerSchrader UK“) und die SinnerSchrader Benelux BV („SinnerSchrader BV“) den SinnerSchrader Konzern („SinnerSchrader“ oder „Konzern“). Die konsolidierten Unternehmen sind Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen im Bereich des elektronischen Handels („eCommerce“), die für andere Unternehmen Konzeption, Implementierung, Gestaltung und Onlinevermarktung von eCommerce-Lösungen übernehmen. Die Dienstleistungen beinhalten neben der eCommerce-Strategieberatung die Gestaltung und die Produktion von Benutzeroberflächen, die Softwareund Systementwicklung, die Systemintegration, den Betrieb und die Pflege von eCommerce-Systemen sowie Planung, Entwicklung und Controlling von Onlinevermarktungskampagnen. Darüber hinaus hält die SinnerSchrader AG Minderheitsbeteiligungen an Unternehmen, deren Geschäftszweck der Aufbau und der Betrieb von internetbasierenden Geschäftsmodellen ist. Die SinnerSchrader IM wurde im Februar 1997, die SinnerSchrader IS im Dezember 1997 jeweils als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gegründet. Die Desideria Vermögensverwaltung GmbH wurde im Juli 1999 gegründet, um als geschäftsführende Holdinggesellschaft für die SinnerSchrader IM und SinnerSchrader IS zu fungieren. Im August 1999 wurde die Umwandlung der Desideria Vermögensverwaltung GmbH in eine Aktiengesellschaft und ihre Umbenennung in „SinnerSchrader Aktiengesellschaft“ beschlossen. Bei der Umwandlung haben die Gesellschafter der SinnerSchrader IM und SinnerSchrader IS ihre Geschäftsanteile im Zuge einer Sachkapitalerhöhung in die SinnerSchrader AG gegen Übernahme von 6.000.000 nennwertlosen Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von 1  eingebracht. Am selben Tag erwarb ein strategischer Investor für eine Bareinlage von 4 Mio. DM 1.500.000 nennwertlose Stückaktien der SinnerSchrader AG mit einem rechnerischen Wert von 1 , davon 1.457.000 aus einer Kapitalerhöhung. Die Konzernabschlüsse für die Perioden, die vor dem 31. August 1999 enden, sind so dargestellt, als ob alle Unternehmen von Beginn an zusammengefasst worden wären. Die SinnerSchrader NM (vormals Netmatic Internet/Intranet Solutions GmbH, „Netmatic“) wurde von SinnerSchrader auf Basis eines am 18. September 2000 unterschriebenen Kauf- und Einbringungsvertrages für einen Kaufpreis von 3.000.000 DM in bar und 1.567.764 Stammaktien der SinnerSchrader AG mit einem rechnerischen Nennwert von 1  erworben. Nachdem die Hauptversammlung von SinnerSchrader am 12. Dezember 2000 dem Kaufvertrag zugestimmt hatte, wurde der Vertrag gegen Zahlung des Baranteiles und gegen Ausgabe von 437.246 Aktien ausgeführt. Die noch ausstehenden 1.130.518 Aktien werden noch im Jahr 2001 ausgegeben. SinneSchrader NM wurde ab dem 01. Januar 2001 in den Konsolidierungskreis des Konzernes aufgenommen. SinnerSchrader unterliegt einer Anzahl von Risiken, einschließlich – jedoch ohne hierauf beschränkt zu sein – der Risiken, die daraus entstehen, dass der Konzern auf einem neuen und sich schnell entwickelnden Markt tätig ist und nur über eine kurze Unternehmenshistorie verfügt, des Wettbewerbes mit größerer Unternehmen, der Abhängigkeit von wichtigen Mitarbeitern und einzelnen Kunden sowie möglicher Mehrkosten einer nationalen und internationalen Expansion.

Ergänzende Angaben über unbare Transaktionen

Ausgabe von Aktien für den Erwerb von Netmatic

Der nachfolgende Konzernanhang ist ein integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.

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C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

II. Zusammenfassung wesentlicher Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden A.

Basis der Jahresabschlüsse

Die konsolidierten Jahresabschlüsse, die nach den US-amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften (US-GAAP) aufgestellt wurden, umfassen die Einzelabschlüsse der SinnerSchrader AG und ihrer 100%igen Tochtergesellschaften SinnerSchrader IM, SinnerSchrader IS, SinnerSchrader NM, SinnerSchrader UK sowie SinnerSchrader BV. Alle wesentlichen konzerninternen Transaktionen und Salden zwischen den verbundenen Unternehmen sind eliminiert worden. Der Jahresabschluss wurde unter Durchführung der notwendigen Anpassungsbuchungen von der deutschen Rechnungslegung nach HGB auf die Rechnungslegung nach US-GAAP aufgestellt. Alle Angaben im Konzernanhang zu den Geschäftsjahren „2000/2001“, „1999/2000“ und „1999“ beziehen sich auf die Zeiträume vom 01. September 2000 bis 31. August 2001, vom 01. September 1999 bis 31. August 2000 bzw. 01. Januar bis 31. August 1999.

B.

Verwendung von Schätzungen

Die Erstellung der konsolidierten Jahresabschlüsse in Übereinstimmung mit US-GAAP erfordert, dass die Geschäftsleitung Schätzungen und Annahmen trifft, die Einfluss auf die ausgewiesenen Werte der Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten, auf die Angaben über Eventualforderungen und Eventualverbindlichkeiten zu den Bilanzstichtagen sowie auf die ausgewiesenen Erlöse und Aufwendungen des Berichtszeitraumes haben. Die tatsächlichen Ergebnisse können von solchen Schätzungen abweichen.

C.

Währungsumrechnung

Die funktionale Währung der ausländischen Tochterunternehmen ist die jeweilige Landeswährung. Die Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden in DM umgerechnet, wobei die Umrechnung der Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten zum Umrechnungskurs des Bilanzstichtages und die Umrechnung der Umsatzerlöse, der Kosten der Umsatzerlöse und der Aufwendungen zum Durchschnittskurs des jeweiligen Geschäftsjahres erfolgt. Die kumulierten Währungsgewinne und Währungsverluste aus der Fremdwährungsumrechnung der Jahresabschlüsse werden in einem separaten Ausgleichsposten im Eigenkapital ausgewiesen. Währungsgewinne und -verluste aus Fremdwährungstransaktionen werden erfolgswirksam behandelt.

D.

Marktwert von Finanzinstrumenten

Sämtliche Finanzinstrumente des Konzerns – dazu gehören auch liquide Mittel, handelbare Wertpapiere, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – sind mit einem Wert in der Bilanz angesetzt, der im Wesentlichen dem Marktwert entspricht.

68

E.

Konzentration von Kreditrisiken und wesentliche Kunden

SinnerSchrader gewährt seinen Kunden Kredite im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, führt laufend Bewertungen der Kreditwürdigkeit seiner Kunden durch und bildet für zweifelhafte Forderungen entsprechende Wertberichtigungen. Gegenüber wesentlichen Kunden bestanden anteilig folgende wertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie noch nicht abgerechnete Leistungen (in % der gesamten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der noch nicht abgerechneten Leistungen): 31.08.2001

31.08.2000

31.08.1999

Kunde A

33 %

8%

20 %

Kunde B

13 %

Kunde C

13 %

17 %

Kunde D

1%

11 %

Kunde E

2%

10 %

Kunde F

4%

8%

25 %

Mit wesentlichen Kunden wurden anteilig folgende Umsätze erzielt (in % der gesamten konsolidierten Umsatzerlöse): 01.09.2000 31.08.2001

01.09.1999 31.08.2000

01.01.1999 31.08.1999

Kunde A

34 %

13 %

9%

Kunde C

0,4 %

17 %

16 %

Kunde F

7%

8%

12 %

Kunde G

5%

9%

13 %

Kunde H

15 %

Im Juli 1999 schloss SinnerSchrader einen Vertrag mit dem Kunden C ab, gemäß dem der betreffende Kunde in begrenzten Umfang Dienstleistungen von SinnerSchrader und die SinnerSchrader Gruppe als teilweise Gegenleistung die Möglichkeit zur Zeichnung wandelbarer Schuldverschreibungen erhielt. SinnerSchrader hat diese Schuldverschreibungen zum Nominalwert gezeichnet und das Recht erworben, diese bis zum Juni 2004 in 3.500 Aktien zu einem Ausübungspreis von 33  zu wandeln. Der Wert der Option, die Aktien des Kunden C zu kaufen, wurde zum Zeitpunkt der Gewährung mit 116.000 DM ermittelt, unter den Annahmen eines risikolosen Zinssatzes in Höhe von 5,4 %, einer geschätzten Laufzeit von fünf Jahren und einer geschätzten Volatilität von 70 %. Dieser Betrag wurde zunächst als passiver Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen und nach Erbringung der Dienstleistungen an Kunden C als Umsatz realisiert. Bis zum 31. August 2000 waren alle gemäß der Vereinbarung zu erbringenden Dienstleistungen von SinnerSchrader erbracht. Der Aufsichtsratsvorsitzende der SinnerSchrader AG ist Geschäftsführer des Kunden G. Der Konzern erzielte in den Geschäftsjahren 2000/2001, 1999/2000 und 1999 mit diesem Kunden Umsatzerlöse in Höhe von 1.894.576 DM, 2.662.736 DM bzw. 1.123.520 DM. Zum 31. August 2001 standen gegen den Kunden G Forderungen in Höhe von 170.866 DM aus. In den Geschäftsjahren 2000/2001 und 1999/2000 hat SinnerSchrader darüber hinaus Dienstleistungsumsätze in Höhe von 842.516 DM bzw. 693.617 DM mit Unternehmen erzielt, an denen der Konzern eine Minderheitsbeteiligung hält.

69


C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

F.

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bilanziert. Die Abschreibungen werden grundsätzlich auf linearer Basis über geschätzte Nutzungsdauern von drei bis dreizehn Jahren berechnet. Der Abschreibungsaufwand ist in den Kosten der Umsatzerlöse und in den betrieblichen Aufwendungen enthalten.

G.

Firmenwerte und andere erworbene immaterielle Vermögensgegenstände

Firmenwerte und andere erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden linear über geschätzte Nutzungsdauern von drei bis fünf Jahren abgeschrieben.

H.

Kurzfristige Finanzanlagen und Finanzanlagen

31. August 2001 in DM

Anschaffungskosten

Unrealisierte Gewinne

Unrealisierte Verluste/Wertminderungen

Ausgewiesener Buchwert

Geldmarkt - und Genussscheinfonds

48.682.702

781.121

- 7.881

49.455.942

Wertpapiere des Umlaufvermögens, gesamt

48.682.702

781.121

- 7.881

49.455.942 8.032

Wandelschuldverschreibungen

123.669

- 115.637

GmbH-Anteile

328.384

- 328.384

Gesellschafterdarlehen

100.000

- 100.000

Finanzanlagen, gesamt

552.053

- 544.021

8.032

31. August 2000 in DM

Anschaffungskosten

Unrealisierte Gewinne

Unrealisierte Verluste/Wertminderungen

Ausgewiesener Buchwert

Geldmarkt - und Genussscheinfonds

59.772.877

378.311

60.151.188

Wertpapiere des Umlaufvermögens, gesamt

59.772.877

378.311

60.151.188 123.669

Wandelschuldverschreibungen GmbH-Anteile Finanzanlagen, gesamt

123.669

19.558

19.558

143.228

143.228

SinnerSchrader betrachtet alle Finanzanlagen mit einer Restlaufzeit am 31. August 2001 von weniger als einem Jahr als kurzfristige Finanzanlagen. Am 31. August 2001 bestanden die kurzfristigen Finanzanlagen aus marktgängigen Wertpapieren. In Übereinstimmung mit dem „Statement of Financial Accounting Standards“ (SFAS) Nr. 115 – „Accounting for Certain Investments in Debt and Equity Securities,“ – hat SinnerSchrader diese Wertpapiere als „available-for-sale“ qualifiziert. Daher werden die zum Stichtag unrealisierten Gewinne aus diesen Wertpapieren in einer separaten Eigenkapitalposition unter Berücksichtigung der auf sie entfallenden Steuern berücksichtigt. SinnerSchraders Finanzanlagen bestehen aus GmbH-Anteilen, Wandelschuldverschreibungen und Gesellschafterdarlehen. Die Finanzanlagen sind nach der Kostenmethode in der Bilanz angesetzt. SinnerSchrader beurteilt jeweils zum Stichtag den Marktwert seiner Finanzanlagen und berücksichtigt gegebenenfalls erkennbare Wertminderungen. SinnerSchrader hat die Wandelschuldverschreibung im Austausch gegen Dienstleistungen im Jahr 1999 erworben, wie in Abschnitt E. erläutert. Der Optionsanteil der Wandelschuldverschreibung wurde unter Anwendung des Black-Scholes-Modells zum 31. August 2001 bewertet. Der Verbindlichkeitsanteil wurde zum Nominalwert angesetzt. Der Rückgang des Wertes des Optionalanteiles im Geschäftsjahr 2000/2001 um 115.637 DM wurde als Aufwand verbucht. Die GmbH-Anteile und die Gesellschafterdarlehen betreffen eine Unternehmung. Diese Unternehmung hat im September 2001 Insolvenz angemeldet. Als Folge davon betrachtet SinnerSchrader diese Anlagen als dauerhaft im Wert gemindert. Mit Wirkung vom 01. September 2001 hat SinnerSchrader SFAS Nr. 133 – „Accounting for Derivative Instruments and Hedging Activities“ – angewandt. Die Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung von SFAS Nr. 133 waren nicht materiell.

I.

SinnerSchrader beurteilt regelmäßig, ob die Werthaltigkeit seines langfristigen Anlagevermögens mit den Bilanzansätzen übereinstimmt. Die Beurteilung erfolgt auf Basis von SFAS Nr. 121 – „Accounting for the Impairment of Long-lived Assets and for Long-Lived Assets to be disposed of“–. Sobald Ereignisse oder Veränderungen der Umstände eintreten, die anzeigen, dass die Bilanzansätze nicht wieder realisierbar sind, vergleicht SinnerSchrader die nicht diskontierten Netto-Zahlungsflüsse, die aus den betroffenen Vermögenswerten generiert werden können, mit dem Bilanzansatz. Wenn die undiskontierten Zahlungsflüsse geringer sind als der Bilanzansatz, schreibt SinnerSchrader die entsprechenden Vermögenswerte auf den Wert ab, der sich aus den diskontierten zukünftigen Zahlungsflüssen aus diesen Vermögenswerten ergibt. Während der Geschäftsjahre 2000/2001, 1999/2000 und 1999 sind nach Auffassung des Managements keine solchen Wertminderungen über die Wertminderung von Finanzanlagen hinaus, die in Abschnitt H erläutert sind, eingetreten.

J. 31. August 1999 in DM

70

Anschaffungskosten

Unrealisierte Gewinne

Unrealisierte Verluste/Wertminderungen

Ausgewiesener Buchwert

Wandelschuldverschreibungen

123.669

123.669

Finanzanlagen, gesamt

123.669

123.669

Wertminderungen von langfristigem Anlagevermögen

Kapitalflussrechnung

In den Geschäftsjahren 2000/2001, 1999/2000 und 1999 zahlte SinnerSchrader Zinsen in Höhe von 1.211 DM, 1.268 DM bzw. 21 DM. Der Konzern zahlte in den Jahren 2000/2001, 1999/2000 und 1999 Ertragsteuern in Höhe von 4.208.557 DM, 2.096.508 DM bzw. 30.180 DM. Im Geschäftsjahr 2000/2001 erhielt der Konzern Steuerrückzahlungen im Umfang von 772.943 DM. Für die Kapitalflussrechnung betrachtet SinnerSchrader alle hoch liquiden Anlagen, die mit einer ursprünglichen Laufzeit von drei Monaten oder weniger erworben wurden, als Zahlungsmitteläquivalente. Zahlungsmitteläquivalente bestehen aus Einlagen bei Geschäftsbanken.

71


C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

K.

Umsatzrealisierung

Projektdienstleistungen:

Die erbrachten Dienstleistungen reichen von der Strategie- und Konzeptberatung für transaktionale Web-Lösungen über das Design und die Produktion Web-basierender Benutzeroberflächen bis hin zur Implementierung von Software für Middleware- und Backend-Systeme. Darüber hinaus erbringt SinnerSchrader Pflege- und Content-Management-Dienstleistungen für bereits installierte Lösungen. Projekt- und Beratungsdienstleistungen werden entweder auf Stundenbasis oder auf Basis eines Festpreises abgerechnet. Die Umsätze aus Projekten auf Festpreisbasis werden grundsätzlich entsprechend dem erzielten Leistungsfortschritt unter Anwendung der Percentage-of-Completion-Methode gemäß dem Statement of Position (SOP) 81-1 des American Institute of Certified Public Accountant (AICPA) – „Accounting for Performance of Construction Type and Certain Production Type Contracts“ – bilanziert. Der Leistungsfortschritt wird dabei als Verhältnis der bereits geleisteten Mannstunden zu den für das Gesamtprojekt erwarteten Mannstunden bestimmt. Rückstellungen für geschätzte Verluste aus noch nicht fertiggestellten Projekten werden auf Basis einer Einzelbetrachtung zulasten der Periode gebildet, in denen ein solcher Verlust wahrscheinlich wird. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind keine Verluste aufgetreten. Die Umsätze enthalten auch erstattbare Kosten, die den Kunden in Rechnung gestellt werden. Umsätze, die auf Basis der Percentage-of-Completion-Methode erkannt, aber noch nicht in Rechnung gestellt wurden, werden in der Bilanz als noch nicht abgerechnete Leistungen ausgewiesen. Mediadienstleistungen:

SinnerSchrader bietet auch Onlinemarketing-Dienstleistungen an. Darunter sind Planung, Design, Ausführung und Controlling von Onlinemarketingkampagnen für Websites im Internet zu verstehen, die in erster Linie für Kunden erbracht werden, mit denen auch Projektgeschäft betrieben wird. Dafür werden dem Kunden zum einen die Kosten für die entsprechenden Werbeplätze in Rechnung gestellt. Zum anderen werden die Leistungen für Planung und Controlling der Kampagnen entweder auf Basis einer feststehenden monatlichen Rate oder als Prozentsatz des gesamten Wertes des gebuchten Mediaplatzes sowie für das Design und die Produktion der Werbemittel auf Stundenbasis berechnet. Umsätze für die Werbeplätze werden grundsätzlich nach dem Erscheinen der Werbung gebucht. Die zusätzlichen Dienstleistungen werden jeweils monatlich abgerechnet. Während der Bruttoumsatz jeweils den gesamten Rechnungsbetrag enthält, wird für den Nettoumsatz der Rechnungsbetrag um die Kosten der Werbeplätze vermindert. Erkannte Umsätze, die noch nicht in Rechnung gestellt wurden, werden in der Bilanz vermindert um erhaltene Anzahlungen für Mediabuchungen und zuzüglich geleisteter Anzahlungen für Mediabuchungen als noch nicht abgerechnete Leistungen ausgewiesen. Sonstige Dienstleistungen:

SinnerSchrader übernimmt auch Betriebsdienstleistungen, wie zum Beispiel das Hosting von Websites sowie Anwendungsbetreuung und -monitoring. Gebühren für diese Dienstleistungen werden den Kunden grundsätzlich monatlich in Rechnung gestellt. Darüber hinaus liefert SinnerSchrader den Kunden auf Anfrage auch die für den Betrieb benötigte Hard- und Software. Die Umsatzrealisierung erfolgt hier nach Abrechnung bzw. nach dem Gefahrenübergang.

L.

Werbekosten

SinnerSchrader berücksichtigt Werbe- und Promotion-Aufwand für seine Dienstleistungen und das Unternehmensimage grundsätzlich im Zeitpunkt des Entstehens. Diese Aufwendungen betrugen in den Geschäftsjahren 2000/2001, 1999/2000 und 1999 jeweils 114.197 DM, 492.204 DM bzw. 10.149 DM.

M.

Bilanzierung von Mitarbeiteraktienbeteilungen

Im Oktober 1995 hat das „Financial Accounting Standards Board“ (FASB) SFAS Nr. 123 – „Accounting for StockBased Compensation“ – herausgegeben. Für die Bilanzierung von aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen erlaubt dieser sowohl die Anwendung der Bilanzierungsmethode auf Grundlage des beizulegenden Zeitwertes als auch die Methode, die in „Accounting Principles Board Opinion“ (APB ) Nr. 25 – „Accounting for Stock Issued to Employees“ – definiert ist. SinnerSchrader hat sich zur Bilanzierung seiner aktienbasierten Vergütungskomponenten für die Anwendung der Regelungen nach APB Nr. 25 entschieden und gibt daher in diesem Anhang unter Punkt VI. B die nach SFAS Nr. 123 geforderten Angaben über das Pro-forma-Ergebnis, das sich bei Anwendung einer auf dem beizulegenden Zeitwert beruhenden Methode ergeben hätte. Nach APB Nr. 25 ergeben sich die Personalkosten als Differenz, soweit vorhanden, zwischen dem Marktwert der SinnerSchrader-Aktie und dem Ausübungspreis der Option am Tag ihrer Zuteilung.

N.

Vollständiges Jahresergebnis

Das vollständige Jahresergebnis stellt den gesamten Nettogewinn und alle Eigenkapitalveränderungen dar, die nicht mit Gesellschaftern verbunden sind. Die kumulierten übrigen Bestandteile des vollständigen Jahresergebnisses bestehen aus den folgenden Komponenten: in DM

Unrealisierte Gewinne aus Wertpapieren des Umlaufvermögens Währungsausgleichsposten Gesamt

31.08.2001

31.08.2000

31.08.1999

460.970

177.056

32.991

150

493.961

177.206

Eine Zusammenfassung der übrigen Bestandteile des vollständigen Jahresergebnisses für die Geschäftsjahre 2000/2001 und 1999/2000 zeigen die folgenden Tabellen: 2000/2001 in DM

vor Steuer

Steuereffekt

nach Steuer

Unrealisierte Gewinne aus Wertpapieren des Umlaufvermögens

394.929

- 111.015

283.914

32.841

32.841

Gesamt

427.770

- 111.015

316.755

1999/2000 in DM

vor Steuer

Steuereffekt

nach Steuer

Unrealisierte Gewinne aus Wertpapieren des Umlaufvermögens

378.311

- 201.255

177.056

150

150

378.461

- 201.255

177.206

Währungsausgleichsposten

Währungsausgleichsposten Gesamt

Der Steuereffekt auf unrealisierte Gewinne aus Wertpapieren des Umlaufvermögens („available-for-sale“) für das Geschäftsjahr 2000/2001 ist aufgrund der ab 01. September 2001 wirksamen Senkung des Steuersatzes von 53,2 % auf 40,4 % um einen Betrag von 48.476 DM reduziert.

72

73


C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

O.

Jahresüberschuss/-fehlbetrag je Aktie

P.

SinnerSchrader berechnet den Jahresüberschuss/-fehlbetrag je Aktie in Übereinstimmung mit SFAS Nr. 128 – „Earnings per Share“–. Vor dem 27. August 1999 bestand SinnerSchrader nur aus den beiden GmbHs SinnerSchrader IM und SinnerSchrader IS. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Aktienanteile. Aus diesem Grund wird der Jahresüberschuss je Aktie für die Geschäftsjahre vor dem Geschäftsjahr 1999/2000 auf einer Pro-formaBasis gezeigt, bei der die Anteile am Stammkapital behandelt werden, als seien sie Aktien der SinnerSchrader AG, der derzeitigen Holding der beiden GmbHs. Das einfache („basic“) Ergebnis je Aktie wird unter Berücksichtigung der gewichteten durchschnittlichen Zahl der ausgegebenen Stammaktien ermittelt. Das verwässerte („diluted“) Ergebnis je Aktie wird unter Berücksichtigung der gewichteten durchschnittlichen Zahl der ausgegebenen Stammaktien zuzüglich der mit der Aktienrückkaufmethode („Treasury Stock Method“) ermittelten möglichen Anzahl von Stammaktien dargestellt, die sich aufgrund ausstehender Optionen oder Wandlungsrechte ergeben, die den Bezug von Stammaktien ermöglichen. SinnerSchrader hat im Rahmen seines Mitarbeiteroptionsprogramms 1999 Optionen zum Kauf von Stammaktien an Mitarbeiter ausgegeben. Alle aufgrund von ausgegebenen Optionen beziehbaren Aktien wurden bei der Berechnung des verwässerten Jahresfehlbetrages je Aktie des Geschäftsjahres 2000/2001 unberücksichtigt gelassen, da deren Effekt nicht verwässernd wäre.

in DM bzw. Aktien Jahresüberschuss/-fehlbetrag

Einfacher gewichteter Durchschnitt im Umlauf befindlicher Aktien Jahresüberschuss/-fehlbetrag je Aktie (einfach)

Einfacher gewichteter Durchschnitt im Umlauf befindlicher Aktien zzgl. Verwässerung aufgrund ausstehender Aktienoptionen Verwässerter gewichteter Durchschnitt im Umlauf befindlicher Aktien Jahresüberschuss/-fehlbetrag je Aktie (verwässert)

74

01.09.2000 31.08.2001

01.09.1999 31.08.2000

01.01.1999 31.08.1999

- 4.796.415

3.849.197

1.339.657

10.735.308

9.563.942

6.025.000

- 0,45

0,40

0,22

10.735.308

9.563.942

6.025.000

44.336

10.735.308

9.608.278

6.025.000

- 0,45

0,40

0,22

Segmentberichterstattung

Im Jahre 1998 übernahm SinnerSchrader SFAS Nr. 131, – „Disclosure about Segments of an Enterprise and Related Information“–. SFAS Nr. 131 erfordert eine neue Grundlage für die Bestimmung der berichtspflichtigen Unternehmenssegmente, den Geschäftsleitungsansatz. Demnach sind die von der Geschäftsführung genutzten Informationen über die Geschäftsbereiche und zur Steuerung der Geschäftsbereiche auch als Grundlage für die Segmentberichterstattung zu verwenden. SinnerSchrader ist mit seinem Geschäftsmodell nur in einem Segment tätig, dem der integrierten Beratungs-, Implementierungs- und Marketingdienstleistungen für eCommerce-Anwendungen. In der regionalen Umsatzabgrenzung werden die Umsätze denjenigen Ländern zugerechnet, aus denen heraus der Verkauf getätigt wurde. In 2000/2001, 1999/2000 und 1999 war nahezu der gesamte Umsatz von SinnerSchrader dem Inland zuzuordnen. In 2000/2001 wurden auch Umsätze in den Vereinigten Staaten, den Niederlanden und Großbritannien erzielt.

Q.

Umgliederungen

In den Angaben der Vorperioden ist es zu bestimmten Umgliederungen gekommen, um eine an das zum 31. August 2001 endende Geschäftsjahr angepasste Darstellung zu ermöglichen.

R.

Neue Bilanzierungsbestimmungen

Im Juli 2001 hat das FASB SFAS Nr. 141 – „Business Combinations“– und SFAS Nr. 142 –„Goodwill and Other Intangible Assets“– herausgegeben. SFAS Nr. 141 schreibt für die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen, die nach dem 30. Juni 2001 initiiert wurden, die Kaufmethode verpflichtend vor. SFAS Nr. 141 schreibt darüber hinaus für die Bilanzierung von immateriellen Vermögensgegenständen im Rahmen der Erstkonsolidierung vor, dass immaterielle Vermögensgegenstände immer dann aktiviert werden müssen, wenn sie vertragliche oder gesetzliche Rechte repräsentieren oder wenn sie abgrenzbar sind, d. h., wenn es möglich ist, sie zu verkaufen, zu übertragen, zu lizenzieren, zu vermieten, einzutauschen oder zu verpfänden. Als Konsequenz dieser Regelung ist es wahrscheinlich, dass nach den Regeln des SFAS Nr. 141 mehr immaterielle Vermögensgegenstände zu aktivieren sind als nach der Vorgängerregelung, APB Nr. 16. In einigen Fällen werden allerdings gemäß bisheriger Regelung zu aktivierende immaterielle Vermögensgegenstände unter dem Firmenwert subsumiert. Gemäß SFAS Nr. 142 –„Goodwill and Other Intangible Assets“– ist der Firmenwert nicht länger linear über eine geschätzte Nutzungsdauer abzuschreiben, sondern jährlich im Hinblick auf eine Wertminderung zu überprüfen oder immer dann, wenn Indikatoren einer Wertminderung vorliegen. Der Wertminderungstest, dem eine Berechnung des fairen Wertes zugrunde liegen muss, ist für die Ebene von Berichtseinheiten („reporting units“) vorzunehmen. Eine Berichtseinheit ist definiert als ein Segment gemäß SFAS Nr. 131 oder eine Organisationseinheit eine Ebene unterhalb der Segmente. Der Firmenwert ist nicht mehr anderen langfristigen Vermögensgegenständen bei deren Wertminderungstest gemäß SFAS Nr. 121 – „Accounting for the Impairment of Long-Lived Assets and for Long-Lived Assets to be disposed of“– zuzuordnen. Darüber hinaus ist der Firmenwert aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, nicht mehr abzuschreiben; er ist allerdings weiterhin gemäß APB Nr. 18 –„The Equity Method of Accounting for Investments in Common Stock“ – einem Wertminderungstest zu unterziehen.

75


C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

Gemäß SFAS Nr. 142 sind immaterielle Vermögensgegenstände mit unbestimmbarer Lebensdauer nicht abzuschreiben. Stattdessen sind sie mit dem niedrigeren Anschaffungs- oder Marktwert anzusetzen und mindestens einmal jährlich einem Wertminderungstest zu unterziehen. Alle anderen zu aktivierenden immateriellen Vermögenswerte sind weiterhin über eine geschätzte Nutzungsdauer hin abzuschreiben. SFAS Nr. 142 ist gültig für alle Geschäftsjahre, die nach dem 15. Dezember 2001 beginnen, obwohl bereits Firmenwerte aus Unternehmenszusammenschlüssen, die nach dem 01. Juli 2001 zustande kamen, nicht mehr abgeschrieben werden. Eine vorzeitige Anwendung ist für Unternehmenseinheiten, deren Geschäftsjahr nach dem 15. März 2001 beginnt, erlaubt. SinnerSchrader plant, SFAS Nr. 142 mit Wirkung vom 01. September 2001 anzuwenden. Bei erstmaliger Anwendung von SFAS Nr. 142 könnte SinnerSchrader einen kumulierten Anpassungseffekt ausweisen, um Wertminderungen von zuvor aktivierten immateriellen Vermögensgegenstände Rechnung zu tragen. Zusätzlich wird der Firmenwert nicht mehr regelmäßig abgeschrieben. Hätte SinnerSchrader SFAS Nr. 142 bereits zum 01. Januar 2001 angewandt, wäre die Belastung aus der Abschreibung des Firmenwertes in Höhe von 4.129.500 DM entfallen. SinnerSchrader hat weder die Auswirkungen, die SFAS Nr. 142 auf die immateriellen Vermögensgegenstände haben wird, bislang bestimmt noch die Frage geklärt, ob ein kumulierter Anpassungseffekt für den Zeitpunkt der Erstanwendung notwendig sein wird. Im August 2001 hat das FASB SFAS Nr. 144 – „Accounting for the Impairment or Disposal of Long-Lived Assets“ – herausgegeben. SFAS Nr. 144 legt eine einzige Buchhaltungssystematik für zum Verkauf vorgesehene langlebige Wirtschaftsgüter fest, die im Einklang mit den grundlegenden Vorschriften des SFAS Nr. 121 – „Accounting for the Impairment of Long-Lived Assets and for Long-Lived Assets to be disposed of“ – steht. Obwohl SFAS Nr. 144 APB Nr. 30 – „Reporting the Results of Operations – Reporting the Effects of Disposal of a Segment of a Business, and Extraordinary, Unusual and Infrequently Occurring Events and Transactions“ – ablöst, wird darin an dem Ausweis von einzustellenden Betriebsteilen („discontinued operations“) festgehalten, der Anwendungsbereich aber über ein Geschäftssegment hinaus auf Bestandteile einer Unternehmung erweitert. Allerdings hat der Ausweis einzustellender Betriebsteile nicht mehr auf Basis des netto realisierbaren Werts zu erfolgen und zukünftig zu erwartende operative Verluste können nicht länger zurückgestellt werden. Gemäß SFAS Nr. 144 fällt die Verpflichtung zur Verteilung von Goodwill auf langlebige Wirtschaftsgüter im Rahmen von auf diese bezogene Wertminderungsuntersuchungen weg. SFAS Nr. 144 führt des weiteren für die Wertbestimmung von Vermögenswerten im Rahmen von Wertminderungstests einen wahrscheinlichkeitsgewichteten Schätzansatz für Fälle ein, in denen eine Bandbreite von unterschiedlichen Zahlungsflüssen aus dem untersuchten Vermögenswert generiert werden könnten. Darüber hinaus bestimmt SFAS Nr. 144 Kriterien für die Entscheidung, ob ein Vermögenswert als zum Verkauf gehalten („held for sale“) behandelt werden soll. SFAS Nr. 144 gilt für Geschäftsjahre, die nach dem 15. Dezember 2001 beginnen, und ist bereits für die Zwischenperioden dieser Geschäftsjahre anzuwenden. Eine vorzeitige Anwendung wird zusätzlich empfohlen. Die Festlegungen der Richtlinie sind grundsätzlich vorausschauend auszuwenden. SinnerSchrader hat derzeit keine Pläne, Betriebsteile abzustoßen, und erwartet demgemäß aus der Anwendung von SFAS Nr. 144 weder auf das Betriebsergebnis, noch auf die Finanzposition materielle Effekte.

76

III. Bestandteile der Bilanz A.

Sachanlagen

Die ausgewiesenen Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen: in DM

31.08.2001

31.08.2000

Computer-Hard und -Software

2.506.613

1.157.395

31.08.1999

414.580

Betriebs- und Geschäftsausstattung

1.651.029

689.425

464.218

Mietereinbauten

1.186.367

29.562

26.157

Gesamt zu Anschaffungskosten

5.344.009

1.876.382

904.955

- 1.727.086

- 754.062

- 383.778

3.616.923

1.122.320

521.177

abzgl. kumulierte Abschreibungen Gesamt zu Buchwerten

B.

Immaterielle Vermögensgegenstände

Bestimmte immaterielle Vermögensgegenstände wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung der Akquisition von Netmatic nach der Erwerbsmethode aktiviert. Die folgende Tabelle fasst die aktivierten Anschaffungskosten und die kumulierten Abschreibungen auf diese immateriellen Vermögensgegenstände zusammen: 31.08.2001

31.08.2000

31.08.1999

Geschätzte Nutzungsdauer

Mitarbeiterstamm

1.728.000

3 Jahre

Kundenstamm

1.250.000

5 Jahre

Firmenwert

31.304.581

5 Jahre

Gesamt zu Anschaffungskosten

34.282.581

abzgl. kumulierte Abschreibungen

- 4.680.167

Gesamt zu Buchwerten

29.602.414

in DM

77


C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

C.

Konzern-Anlagespiegel

Der folgende Konzern-Anlagespiegel stellt die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2000/2001 dar: ANSCHAFFU NGS - U N D H E RSTE LLKOSTE N

Stand 01.09.2000 in DM

Erstkonsolidierung in DM

Kursveränderung in DM

KU M U LI E RTE ABSCH R E I B U NG E N

Zugänge

Abgänge

in DM

in DM

N E T TO B U C H W E R T E

Stand 31.08.2001 in DM

Stand 01.09.2000 in DM

Erstkonsolidierung in DM

Kursveränderung in DM

Zugänge

Abgänge

in DM

in DM

Stand 31.08.2001 in DM

Stand 31.08.2001 in DM

Stand 31.08.2000 in DM

Immaterielle Vermögensgegenstände

Erworbener Kundenstamm sowie Mitarbeiterstamm

2.978.000

2.978.000

550.667

550.667

2.427.333

Geschäfts- oder Firmenwert

31.304.581

31.304.581

4.129.500

4.129.500

27.175.081

Immaterielle Vermögensgegenstände, gesamt

34.282.581

34.282.581

4.680.167

4.680.167

29.602.414

1.157.395

453.377

323

1.081.487

185.969

2.506.613

289.118

128.709

41

634.883

92.403

960.348

1.546.265

868.277

302.538

176.139

60

1.209.476

37.184

1.651.029

66.057

29.070

5

690.566

35.176

750.522

900.507

236.481

29.562

1.156.805

1.186.367

12.000

4.216

16.216

1.170.151

17.562

1.489.495

629.516

383

3.447.768

223.153

5.344.009

367.175

157.779

46

1.329.665

127.579

1.727.086

3.616.923

1.122.320

19.558

308.826

328.384

328.384

328.384

19.558

100.000

100.000

Sachanlagen

Computer-Hard und -Software Betriebs- und Geschäftsausstattung Mietereinbauten Sachanlagen, gesamt Finanzanlagen

Beteiligungen Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

100.000

100.000

Wertpapier d. Anlagevermögens

123.669

123.669

115.637

115.637

8.032

123.669

Finanzanlagen, gesamt

143.228

408.826

552.053

544.021

544.021

8.032

143.228

1.632.723

34.912.097

383

3.856.594

223.153

40.178.643

367.175

157.779

46

6.553.853

127.579

6.951.274

33.227.369

1.265.548

Anlagevermögen, gesamt

D.

Sonstige Vermögensgegenstände und aktive Rechnungsabgrenzungsposten

E.

Die wesentlichen Komponenten der sonstigen Vermögensgegenstände und aktiven Rechnungsabgrenzungsposten zeigt die folgende Tabelle:

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: 31.08.2001

31.08.2000

31.08.1999

in DM

31.08.2001

31.08.2000

31.08.1999

Personalrückstellungen

759.298

574.345

250.000

Steuerrückforderungen

3.791.991

3.412.188

Garantierückstellungen

313.340

165.000

100.072

Übrige Rückstellungen

597.499

256.549

189.508

Übrige kurzfristige Vermögensgegenstände

391.771

130.206

9.926

1.670.137

995.894

439.508

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

192.782

96.614

86.114

4.376.544

3.639.008

196.112

in DM

Aktive latente Steuern

Gesamt

Gesamt

Der Ausweis der sonstigen Rückstellungen unterscheidet sich von dem des Vorjahres dadurch, dass Rückstellungen für zum Bilanzstichtag ausstehende Rechnungen nicht mehr unter sonstige Rückstellungen, sondern unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen werden. Die Zahlen für die am 31. August 2000 bzw. 31. August 1999 beendeten Geschäftsjahre wurden entsprechend angepasst.

78

79


C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

F.

Finanzielle Verpflichtungen

B.

Räumlichkeiten und gewisse Bestandteile der Einrichtungsgegenstände bzw. Geschäftsausstattung sind im Rahmen von operativen Leasingverträgen geleast. Am 31. August 2001 beliefen sich die zukünftigen jährlich mindestens zu entrichtenden Miet- und Leasingzahlungen auf :

Die Zinserträge/-aufwendungen bestehen aus den folgenden Komponenten:

Mindest-Mietund Leasingzahlungen

in DM

Zinserträge/-aufwendungen

in DM

01.09.2000 31.08.2001

01.09.1999 31.08.2000

01.01.1999 31.08.1999

Zinserträge

2.026.902

569.577

12.066

571.154

1.035.671

- 1.211

- 1.268

- 21

01.09.01–31.08.02

3.586.033

01.09.02–31.08.03

3.358.806

Realisierte Gewinne aus Wertpapieren des Umlaufvermögens

01.09.03–31.08.04

3.090.356

Zinsaufwendungen

01.09.04–31.08.05

2.676.923

01.09.05–31.08.06

2.495.458

Provisionsaufwand im Zusammenhang mit Gewinnen aus Wertpapieren des Umlaufvermögens

danach

Gesamt

15.207.576

Die gesamten Miet- und Leasingzahlungen beliefen sich in den Geschäftsjahren 2000/2001, 1999/2000 und 1999 auf 1.558.624 DM, 650.743 DM bzw. 231.659 DM.

IV. Bestandteile der Gewinn- und Verlustrechnung A.

Aufteilung der Aufwendungen nach dem Gesamtkostenverfahren

Umsatzkosten, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie Forschungs- und Entwicklungskosten teilen sich nach Kostenarten wie folgt auf: 01.09.2000 31.08.2001

01.09.1999 31.08.2000

01.01.1999 31.08.1999

21.464.500

8.696.115

1.922.506

Aufwendungen für bezogene Waren

266.718

1.290.267

41.913

Aufwendungen für bezogene Leistungen

540.554

448.418

95.093

Abschreibungen auf Sachanlagen

814.985

425.766

191.685

in DM

Personalkosten In den Kosten der Umsatzerlöse enthaltene Aufwendungen für bezogene Waren und Dienstleistungen:

Sonstige betriebliche Aufwendungen Gesamt

8.887.687

4.887.657

952.069

31.974.444

15.748.223

3.203.266

Gesamt

- 28.853

2.596.845

1.575.127

12.045

V. Akquisitionen Am 10. Januar 2001 hat SinnerSchrader alle Anteile an der Netmatic Internet/Intranet Solutions GmbH („Netmatic“), Hamburg, auf Basis eines am 18. September 2000 unterzeichneten Kauf- und Einbringungsvertrages erworben, dem die ordentliche Hauptversammlung am 12. Dezember 2000 ihre Zustimmung erteilt hat. Der Gesamtkaufpreis wurde in zwei Raten geteilt. Die erste Rate war zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung auf 3.000.000 DM in bar und 437.246 Stammaktien der SinnerSchrader AG festgelegt worden. Die zweite Rate war abhängig gemacht worden von der Leistung von Netmatic in dem am 31. Dezember 2000 beendeten Geschäftjahr im Hinblick auf Umsatz und Betriebsergebnismarge. Diese Rate wurde zum 31. März 2001 auf 1.130.518 Stammaktien der SinnerSchrader AG fixiert. Diese Aktien sind erst nach dem Bilanzstichtag am 18. Oktober 2001 ausgegeben worden. Ihr Wert ist daher noch nicht unter dem Eigenkapital, sondern unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten als Kaufpreisverbindlichkeit aus Firmenübernahme bilanziert. Alle Aktien, die unter dem Kaufvertrag ausgegeben werden, unterliegen Lock-up-Fristen von ein bis drei Jahren, gerechnet vom 01. Januar 2001. Darüber hinaus haben sich drei der Verkäufer von Netmatic im Kaufvertrag verpflichtet, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts zu gründen mit dem einzigen Zweck, 80.818 Stammaktien der SinnerSchrader AG, die sie als Kaufpreis erhalten haben, an Arbeitnehmer der Netmatic weiterzugeben. Am 01. Januar 2002, 01. Januar 2003 und am 01. Januar 2004 können jeweils 20 %, 30 % bzw. 50 % der Gesamtanzahl an Aktien von den Arbeitnehmern bezogen werden. Die Akquisition ist als Erwerb bilanziert, dementsprechend wurde der Kaufpreis auf den fairen Wert der übernommenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten verteilt. Der Kaufpreis setzt sich wie folgt zusammen: in DM

Barmittel Aktien Transaktionskosten Gesamtkaufpreis

Fairer Wert des übernommenen Netto-Vermögens Überhang des Kaufpreises über das Netto-Vermögen

80

3.000.000 34.852.763 171.311 38.024.074 1.860.473 36.163.601

81


C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

B.

Der Überhang des Kaufpreises über den fairen Wert des übernommenen Netto-Vermögens wurde wie folgt alloziiert:

Aktienoptionsplan

SinnerSchrader-Aktienoptionsplan 1999:

in DM

Mitarbeiterstamm

1.728.000

Kundenstamm

1.250.000

Ausgleichsposten für Mitarbeitervergütung

1.881.020

Firmenwert

31.304.581

Gesamt

36.163.601

Die Allokation des Kaufpreises basiert auf vorläufigen Schätzungen der fairen Werte und wird Gegenstand einer späteren Überprüfung auf Basis einer Managementeinschätzung der fairen Werte der übernommenen Vermögensgegenstände sein. Veränderungen der Allokation werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf die Werteinschätzung zu den bereits indentifizierten immateriellen Vermögensgegenständen bzw. auf die Identifikation und Bewertung zusätzlicher immaterieller Vermögensgegenstände beschränken, was zu einer Reduktion des resultierenden Firmenwertes führen würde. Mit Ausnahme des Ausgleichspostens für Mitarbeitervergütung werden alle erworbenen Vermögenswerte linear über geschätzte Nutzungsdauern von drei bis fünf Jahren abgeschrieben. Der Ausgleichspostens für Mitarbeitervergütung wird über die Laufzeit des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms entsprechend den jeweiligen Bezugsumfängen amortisiert. Die folgende Tabelle weist die ungeprüften Pro-forma-Ergebnisse für SinnerSchrader und Netmatic unter der Annahme aus, dass die Akquisition jeweils zu Beginn der Geschäftsjahre, die am 31. August 2001 bzw. 31. August 2000 endeten, vollzogen worden wäre. 01.09.2000 31.08.2001

01.09.1999 31.08.2000

Umsatz, brutto

38.853.566

35.623.785

Jahresfehlbetrag

- 6.805.946

- 3.114.053

in DM

Einfacher Jahresfehlbetrag je Aktie

- 0,59

- 0,28

Verwässerter Jahresfehlbetrag je Aktie

- 0,59

- 0,28

Die ungeprüften Finanzinformationen sind nicht notwendigerweise indikativ für die operativen Ergebnisse, die entstanden wären, wäre die Akquisition tatsächlich am 01. September 2000 bzw. am 01. September 1999 vollzogen worden. Sie sind auch nicht notwendigerweise indikativ für die zukünftigen operativen Ergebnisse.

Im Oktober 1999 haben die Aktionäre der SinnerSchrader AG den SinnerSchrader-Aktienoptionsplan 1999 (den „1999er-Plan“) verabschiedet, der die Bewilligung von Aktienoptionen an die Mitglieder des Vorstandes der SinnerSchrader AG, an die Geschäftsführer der verbundenen Unternehmen, an alle Mitarbeiter der SinnerSchrader AG sowie an alle Mitarbeiter der verbundenen Unternehmen vorsieht. Die Gesamtzahl der Optionen, die vom Vorstand bzw. vom Aufsichtsrat der SinnerSchrader AG zugeteilt werden können, beträgt 375.000 Stück, von denen den zuvor genannten Gruppen jeweils 40.000, 10.000, 55.000 und 270.000 zustehen. Die im Rahmen des 1999er-Planes gewährten Optionen haben einen Ausübungspreis von 120 % des am Frankfurter Neuen Markt ermittelten Durchschnittskurses aus den 10 Handelstagen vor dem Bewilligungsdatum. Die am 01. November 1999 gewährten Optionen, dem Tag der Platzierung, haben einen Ausübungspreis von 14,40 . Die Optionen des 1999er-Planes können zu je einem Drittel nach zwei, drei und vier Jahren ausgeübt werden. Der späteste Ausübungszeitpunkt ist sechs Jahre nach dem Zuteilungstag. Zum 31. August 2001 befanden sich 226.800 Optionen des 1999er-Planes mit einem durchschnittlichen Ausübungspreis von 25,03  im Umlauf. Dem Vorstand der AG sind noch keine Optionen gewährt worden. SinnerSchrader-Aktienoptionsplan 2000:

Im Dezember 2000 haben die Aktionäre der SinnerSchrader AG den SinnerSchrader-Aktienoptionsplan 2000 (den „2000er-Plan“) verabschiedet, der die Bewilligung von Aktienoptionen an die Mitglieder des Vorstandes der SinnerSchrader AG, an die Geschäftsführer der verbundenen Unternehmen, an alle Mitarbeiter der SinnerSchrader AG sowie an alle Mitarbeiter der verbundenen Unternehmen vorsieht. Die Gesamtzahl der Optionen, die vom Vorstand bzw. vom Aufsichtsrat der SinnerSchrader AG zugeteilt werden können, beträgt 375.000 Stück, von denen den zuvor genannten Gruppen jeweils 40.000, 40.000, 55.000 und 240.000 zustehen. Die im Rahmen des 2000er-Planes gewährten Optionen haben einen Ausübungspreis von 120 % des am Frankfurter Neuen Markt ermittelten Durchschnittskurses aus den 10 Handelstagen vor dem Bewilligungsdatum. Die Optionen des 2000er-Planes können zu je einem Drittel nach zwei, drei und vier Jahren ausgeübt werden. Der späteste Ausübungszeitpunkt ist sechs Jahre nach dem Zuteilungstag. Zum 31. August 2001 waren noch keine Optionen aus dem 2000er-Plan zugeteilt worden. SinnerSchrader wendet APB Nr. 25 für die Bilanzierung seiner Aktienoptionspläne an. Hätte SinnerSchrader aus der Zuteilung von Aktienoptionen auf Basis des Marktwertes zum Zuteilungszeitpunkt entsprechend den Regelungen im SFAS Nr. 123 in der Gewinn- und Verlustrechnung Personalaufwand berücksichtigt, hätten sich veränderte Jahresüberschüsse/-fehlbeträge bzw. Jahresüberschüsse/-fehlbeträge je Aktie wie folgt ergeben: 01.09.2000 31.08.2001

01.09.1999 31.08.2000

01.01.1999 31.08.1999

Berichteter Jahresüberschuss/-fehlbetrag

- 4.796.416

3.849.197

1.339.657

Pro-forma-Personalaufwand durch Optionszuteilungen

- 1.513.271

- 870.964

Pro-forma-Jahresüberschuss/-fehlbetrag

- 6.309.687

2.978.233

1.339.657

Berichteter Jahresüberschuss/-fehlbetrag je Aktie, einfach

- 0,45

0,40

0,22

Pro-forma-Jahresüberschuss/-fehlbetrag je Aktie, einfach

- 0,59

0,31

0,22

Berichteter Jahresüberschuss/-fehlbetrag je Aktie, verwässert

- 0,45

0,40

0,22

Pro-forma-Jahresüberschuss/-fehlbetrag je Aktie, verwässert

- 0,59

0,31

0,22

in DM

VI. Eigenkapital A.

Börsengang

Im November 1999 hat die SinnerSchrader AG 2.475.000 Aktien (davon 225.000 aus einem Greenshoe) am neuen Markt zu einem Emissionskurs von 12  pro Aktie platziert. Der Börsengang hat zu Nettoeinzahlungen – nach Abzug der Kosten des Börsenganges von 3,3 Mio. DM – von 54,8 Mio. DM geführt. Die durch den Börsengang verursachten Kosten wurden mit einem um den Steuereffekt von 1,76 Mio. DM verringerten Betrag mit der Kapitalrücklage verrechnet.

82

Die für die Geschäftsjahre 2000/2001 und 1999/2000 dargestellten Pro-forma-Effekte sind nicht notwendigerweise repräsentativ für die Pro-forma-Auswirkungen in zukünftigen Jahren, da jährlich weitere Optionszuteilungen zu erwarten sind.

83


C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

Der Marktwert jeder Option wurde jeweils zum Zuteilungstag mithilfe des Black-Scholes-Optionspreismodells unter Zugrundelegung der folgenden durchschnittlichen Annahmen für die in den Geschäftsjahren 2000/2001 bzw. 1999/2000 zugeteilten Optionen ermittelt:

Erwartete Optionslaufzeit Risikofreier Zinssatz Erwartete Dividendenrendite Erwartete Volatilität

01.09.2000 31.08.2001

01.09.1999 31.08.2000

3,5 Jahre

3,5 Jahre

4,2 %–5,1 %

3,9 %–5,2 %

92 %

90 %

Die folgende Tabelle fasst die Veränderungen im Bestand sämtlicher in den Geschäftsjahren 2000/2001 und 1999/2000 ausgegebener Optionen zusammen: Anzahl

Stand am 31. August 1999

Neuzuteilungen Ausübungen

Gewichteter durchschnittl. Ausübungspreis in € (DM)

189.100

33,64 (65,79)

- 23.800

38,37 (75,05)

Stand am 31. August 2000

165.300

32,96 (64,46)

Neuzuteilungen

145.900

17,21 (33,66)

Annullierungen

- 84.400

27,14 (53,08)

Stand am 31. August 2001

226.600

25,03 (48,95)

AUSSTE H E N DE OPTION E N

Anzahl

Gewichteter durchschnittl. Ausübungspreis in €

48.300

5,63

6,85

10,01–30,00

97.600

4,62

15,86

30,01–50,00

49.600

4,91

36,16

31.300

4,53

64,03

226.800

4,90

25,03

C.

Bedingtes Kapital

Zum 31. August 2001 und zum 31. August 2000 hatte die Gesellschaft bedingtes Kapital in Höhe von 750.000  bzw. 375.000 . Das bedingte Kapital zu den Stichtagen deckte jeweils die aus den Aktienoptionsplänen 2000 und 1999 begebbaren Optionen ab.

84

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag wurden bei SinnerSchrader entsprechend SFAS Nr. 109 – „Accounting for Income Taxes“ – ausgewiesen. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

Gesamt

AUSÜ B BAR E OPTION E N

Gewichteter durchschnittl. Ausübungspreis in €

Total

VII. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Latente Steuern

Gewichtete durchschnittl. Restlaufzeit in Jahren

50,01–90,00

Wie in Abschnitt I. erläutert, werden die Konzernabschlüsse zum 31. August 1999 so dargestellt, als ob alle Unternehmen von Beginn an konsolidiert worden wären. Im Ergebnis wurden die Einbringung der SinnerSchrader IM und der SinnerSchrader IS auf der Ebene des Konzernabschlusses zu historischen Buchwerten bilanziert. Zur Darstellung des gezeichneten Kapitals der SinnerSchrader AG von 7.500.000  war es daher erforderlich, den dadurch entstehenden Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von 11.739.980 DM im Eigenkapital zu korrigieren.

Laufende Steuern

Anzahl

0,00–10,00

Eigenkapitalkorrekturposten

in DM

Die nächste Tabelle zeigt eine Zusammenfassung von Informationen zu den am 31. August 2001 ausstehenden Optionen:

Intervall von Ausübungspreisen in €

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist bis zum 30. September 2004 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft in einem oder in mehreren Schritten um bis zu 4.650.000 Aktien zu erhöhen. Am 12. Dezember 2000 hat der Vorstand von seinem Recht Gebrauch gemacht und 437.246 Stammaktien im Zusammenhang mit der Akquisition von Netmatic ausgegeben. Nach dem Bilanzstichtag hat der Vorstand im Zusammenhang mit derselben Transaktion weitere 1.130.518 Stammaktien ausgegeben. Darüber hinaus war der Vorstand für den Zeitraum bis zum 24. September 2004 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft in einem oder mehreren Schritten um bis zu 225.000 Aktien zu erhöhen. Im November 1999 hat die Gesellschaft im Rahmen des Börsenganges unter Nutzung der Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) 225.000 Aktien aus dem genehmigten Kapital ausgegeben.

E.

Annullierungen

Ausübungen

D.

01.09.2000 31.08.2001

01.09.1999 31.08.2000

01.01.1999 31.08.1999

431.149

2.071.259

1.700.724

- 145.078

2.288.683

- 176.553

286.071

4.359.942

1.524.171

Der ausgewiesene Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag weicht von der Steuerbelastung ab, die sich aus der Anwendung der gesetzlichen Steuersätze auf das Ergebnis vor Steuern ergibt. Für das am 31. August 2001 endende Geschäftsjahr betrug der statutarische Steuersatz auf thesaurierte Gewinne 53,2 % (1999/2000: 53,2 %, 1999: 53,2 %), bestehend aus der Gewerbesteuer in Höhe von 19 % (1999/2000: 19 %, 1999: 19 %), der Körperschaftsteuer mit 40 % (1999/2000: 40 %, 1999: 40 %) und dem Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer von 5,5 % (1999/2000: 5,5 %, 1999: 5,5 %). Am 14. Juli 2000 wurde in Deutschland ein Gesetz verabschiedet, nach dem sich der Körperschaftsteuersatz von 40 % auf 25 % reduziert für alle Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2000 beginnen. Unter Berücksichtigung dieses neuen Körperschaftsteuersatzes ergibt sich für thesaurierte Gewinne eine Gesamtbelastung durch Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von 40,4 %. Der alte statutarische Steuersatz von 53,2 % war für das Geschäftsjahr 2000/2001 der SinnerSchrader AG weiter anzuwenden, da dieses Geschäftsjahr vor dem 31. Dezember 2000 begann. Allerdings war der neue, reduzierte Steuersatz bereits für die deutschen Tochtergesellschaften der SinnerSchrader AG anwendbar. Für alle Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz wurde zur Berechnung der Steuerlatenz der neue statutarische Steuersatz herangezogen. Die folgende Tabelle erläutert den Unterschiedsbetrag zwischen dem rechnerischen Steueraufwand auf Basis statutarischer Sätze und den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Aufwendungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.

85


C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

in DM Aufwendungen für (+) bzw. Erträge aus (–) Ertragsteuern zu statutarischen Steuersätzen in Deutschland

Steuerlich nicht abziehbare Abschreibungen auf Firmenwerte und bestimmte immaterielle Vermögensgegenstände Steuerlich nicht abziehbare Amortisation des Ausgleichspostens für Mitarbeitervergütung Sonstige nicht abziehbare Aufwendungen

01.09.2000 31.08.2001

01.09.1999 31.08.2000

01.01.1999 31.08.1999

- 2.399.429

4.367.129

1.524.171

2.477.951

344.676

3.693

8.477

Wertberichtigung der latenten Steuern aus dem Verlustvortag von sowie Steuersatzunterschiede bei den ausländischen Tochtergesellschaften abzgl. der Steuerwirkung von Abschreibungen auf Investitionen in diese Tochtergesellschaften

119.437

71.241

Körperschaftsteuerabzug aufgrund fiktiver Quellensteuer

- 22.493

- 129.551

Verschiedene Effekte aufgrund der inländischen Steuerstruktur von SinnerSchrader im Zusammenhang mit internen Ausschüttungen und dem Solidaritätszuschlag

171.673

83.747

- 346.172

- 59.276

- 45.001

- 3.987

3.900

286.071

4.359.942

1.524.171

31.08.2001

31.08.2000

31.08.1999

370.372

26.783

100.072

- 370.372

- 26.783

100.072

180.846

329.885

Anwendbarkeit der neuen reduzierten Steuersätze auf Ergebnisse der inländischen Tochtergesellschaften Auswirkung der Steuersatzänderung auf die latenten Steuern Sonstige Aufwendungen für Ertragsteuern gemäß Gewinn- und Verlustrechnung

Die latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen: in DM Aktive latente Steuern

Steuern auf anrechenbare Verlustvorträge Wertberichtigung auf aktive latente Steuern aus Verlustvorträgen ausländischer Tochtergesellschaften Aktive latente Steuern, gesamt

Zusammenfassung der wesentlichen vom deutschen Recht abweichenden Bilanzierung-, Bewertungsund Konsolidierungsgrundsätze nach US-GAAP 1.

Allgemeines

Der Konzernabschluss der SinnerSchrader Aktiengesellschaft (im Folgenden „SinnerSchrader AG“ oder „AG“) zum 31. August 2001 wurde entsprechend § 292 a HGB nach den US-amerikanischen Rechnungslegungsgrundsätzen („US-GAAP“) und nach dem Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 1 (DRS 1) des Deutsche Rechnungslegungs Standard Committee (Deutscher Standardisierungsrat DSRC e. V.) als befreiender Konzernabschluss aufgestellt. Die Vorschriften des HGB und des AktG unterscheiden sich in einigen wesentlichen Aspekten von den US-GAAP. Die wesentlichen Unterschiede, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft relevant sein könnten, werden nachfolgend dargestellt. Gemäß HGB müssen alle Bilanz- sowie die Gewinn- und Verlustrechnungszeilen entsprechend der in §§ 266 und 275 HGB dargestellten Form und Reihenfolge dargestellt werden. Nach US-GAAP ist eine andere Zusammenfassung erforderlich, und die Reihenfolge der Bilanzzeilen beginnt mit den kurzfristigen Positionen. Nach US-GAAP werden die kurzfristigen Teile langfristiger Forderungen und Verbindlichkeiten in einer separaten Bilanzzeile ausgewiesen. Der Anteil, der innerhalb eines Jahres fällig ist, wird als kurzfristig behandelt.

2.

Sachanlagevermögen

Erworbene Standardsoftware für den internen Gebrauch wird anders als im HGB-Abschluss nicht als immaterieller Vermögensgegenstand, sondern innerhalb des Sachanlagevermögens als Betriebs- und Geschäftsausstattung ausgewiesen. Die Herstellungskosten selbst entwickelter Software können nach US-GAAP aktiviert werden und über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Nach HGB darf selbst geschaffene Software des Anlagevermögens nicht aktiviert werden. Die SinnerSchrader AG hat im Geschäftsjahr und in den Vorjahren auch nach US-GAAP sämtliche Herstellungskosten selbst entwickelter Software aufwandswirksam berücksichtigt. Nach HGB werden steuerliche Sonderabschreibungen bzw. Ansparabschreibungen nach § 7 g EStG in einem Sonderposten mit Rücklageanteil ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände ertragswirksam aufgelöst. Nach US-GAAP wurden die nur steuerlich zulässigen Abschreibungen nicht berücksichtigt. Nach HGB wurden die Abschreibungsmethoden in Übereinstimmung mit steuerlichen Regelungen linear und unter Anwendung der Halbjahresmethode vorgenommen. Nach US-GAAP wurden lineare Abschreibungen jeweils ab dem Zeitpunkt des Anlagenzuganges berücksichtigt.

Passive latente Steuern

Bewertung unfertiger Leistungen nach der Percentage-of-Completion-Methode Bewertung unrealisierter Gewinne aus Wertpapieren des Umlaufvermögens

356.920

201.255

Bewertung der Sachanlagen

259.520

96.399

25.633

51.224

30.289

848.510

657.828

25.633

Bewertung des Umlaufvermögens Passive latente Steuern, gesamt

86

3.

Latente Steuern auf Verlustvorträge

Nach HGB dürfen latente Steuererstattungsansprüche, die sich aus steuerlichen Verlustvorträgen ergeben, in der Bilanz nicht ausgewiesen werden, da die erwarteten zukünftigen Steuerersparnisse als noch nicht realisiert gelten. Nach US-GAAP sind solche zukünftigen Steuerminderungsansprüche zu aktivieren. Ihre Bewertung richtet sich danach, ob die Inanspruchnahme innerhalb der Nutzbarkeit der Verlustvorträge eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich ist. Die AG hat ihre bislang aktivierten Verlustvorträge im Geschäftsjahr 1999/2000 vollständig realisiert. Die aktivierten steuerlichen Verlustvorträge der in den Konzernabschluss einbezogenen SinnerSchrader UK Ltd., SinnerSchrader Benelux BV sowie Netmatic Inc. zum 31. August 2001 wurden wegen der Unsicherheit der Realisierung vollständig wertberichtigt.

87


C O N S O L I D AT E D F I N A N C I A L S TAT E M E N T S

4.

Aktienoptionen zur Mitarbeiterbeteiligung

Nach US-GAAP können Vergütungen an Mitarbeiter in Form von Eigenkapitalbeteiligungen („Stock-based Compensation“) nach zwei Arten bilanziert werden. Nach der einen Methode wird der Marktwert der Mitarbeiterbeteiligung bestimmt und als Aufwand über die Anwartschaftszeit der Aktienoption verteilt. Alternativ kann auch nur der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ausübungspreis einer Option und dem Marktpreis des Basiswertes zum Zeitpunkt der Gewährung der Option (innerer Wert) als Aufwand über den Anwartschaftszeitraum verteilt werden. Bei dieser Methode muss die Auswirkung auf das Jahresergebnis aus der Berechnung nach der ersten Methode als Pro-forma-Angabe im Jahresabschluss ausgewiesen werden. SinnerSchrader hat sich für das eigene Mitarbeiterbeteiligungsprogramm entschieden, die Bewertungsmethode zum inneren Wert zu wählen. Wie dargestellt muss der Unterschied zwischen dem Marktwert des Basiswertes und dem Ausübungspreis einer Option zum Zeitpunkt der Ausgabe nach US-GAAP über den Anwartschaftszeitraum der Option („Vesting Time“) ratierlich als Personalaufwand behandelt und entsprechend im Eigenkapital abgegrenzt werden. Da der innere Wert zum Zeitpunkt der Gewährung der Option negativ ist, ist auch nach US-GAAP kein Personalaufwand aus der Gewährung der Aktienoptionen zu berücksichtigen gewesen. Nach zurzeit herrschender Bilanzierungsauffassung würde gemäß HGB lediglich die Kapitalerhöhung bei Ausübung der Option berücksichtigt werden. Eine Berücksichtigung von Personalaufwand erfolgt nicht.

5.

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen enthalten Wandelschuldverschreibungen, die ein Kunde von SinnerSchrader als teilweise Gegenleistung für erhaltene Leistungen von SinnerSchrader gewährt hat. Die Bewertung dieser Finanzanlagen erfolgte unter Ansatz des Marktwertes („fair value“) zum Zeitpunkt der Gewährung. Dazu wurden die in der Wandelschuldverschreibung enthaltenen Optionsrechte mithilfe des Black-Scholes-Modells bewertet. Nach HGB gilt bei derartigen Tauschgeschäften grundsätzlich der Wert des hingegebenen Wirtschaftsgutes als Basis für die Bewertung zu Anschaffungskosten.

6.

Eigenkapital

Nach HGB hätte die Gesellschaft erstmals nach dem Erwerb der Sinner+Schrader IM und der Sinner+Schrader IS am 27. August 1999 einen Konzernabschluss aufzustellen und die Kapitalkonsolidierung auf diesen Zeitpunkt durchzuführen. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem zum Marktwert bewerteten Beteiligungsansatz und dem Eigenkapital der Tochtergesellschaften wäre entsprechend den tatsächlichen Werten der einbezogenen Vermögensgegenstände und Schulden zu verteilen. Der Restbetrag wäre als Firmenwert auszuweisen und über die voraussichtliche Nutzungsdauer abzuschreiben oder offen mit der Kapitalrücklage zu verrechnen. Als Grundkapital wäre das Kapital aus dem Einzelabschluss der Gesellschaft auszuweisen. Nach US-GAAP erfolgt die Kapitalkonsolidierung der Gesellschaft entsprechend APB Nr. 16 – „Business Combinations“ – als „Transaction under Common Control“, wonach die Anteile der Sinner+Schrader IM und der Sinner+Schrader IS jeweils zum Buchwert ihres Eigenkapitals in die SinnerSchrader AG eingebracht werden. Entsprechend sind aus diesen Transaktionen nach US-GAAP keine Unterschiedsbeträge entstanden. Zur Darstellung des Grundkapitals der SinnerSchrader AG von 7.500.000  wird daher im Eigenkapital ein Korrekturposten ausgewiesen. Nach US-GAAP entfällt damit auch der Zeitpunkt der Erstkonsolidierung, so dass die Angaben vor Gründung der SinnerSchrader AG die jeweils vorhandene Konzernstruktur widerspiegeln.

88

7.

Unternehmenszusammenschlüsse

Bei der Kapitalkonsolidierung bei Unternehmenszusammenschlüssen kommt sowohl nach US-GAAP als auch nach HGB die Erwerbsmethode („purchase accounting“) zur Anwendung. Zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses wird nach dieser Methode eine Neubewertung der Aktiva und Passiva des erworbenen Unternehmens vorgenommen, ein eventuell verbleibender Unterschiedsbetrag zwischen Kaufpreis und übernommenen Vermögensgegenständen wird als Firmenwert ausgewiesen und über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die SinnerSchrader AG hat Teile des Kaufpreises durch Ausgabe eigener Aktien beglichen. Die Ermittlung der Anschaffungskosten der Beteiligung richtet sich in diesem Fall unter US-GAAP nach dem durchschnittlichen Marktwert der Aktien der SinnerSchrader AG in einem repräsentativen Zeitraum vor und nach der Bekanntgabe des Erwerbes der Beteiligung. Teile des Kaufpreises unterlagen einer variablen Preisklausel entsprechend der wirtschaftlichen Entwicklung des erworbenen Unternehmens. In diesem Fall sind die Anschaffungskosten zum Marktwert der Aktien zu dem Zeitpunkt, zu dem die variablen Preisbestandteile erstmals endgültig feststellbar waren, ermittelt worden. Nach HGB wären die Anschaffungskosten durch den Ausgabebetrag der Aktien bestimmt worden. Nach US-GAAP sind Gewinne oder Verluste des erworbenen Unternehmens ab dem Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses zu berücksichtigen. Nach HGB können unter bestimmten Voraussetzungen Gewinne oder Verluste des erworbenen Unternehmens erst zu einem späterem Zeitpunkt berücksichtigt werden.

8.

Abgrenzung von Personalaufwand

Im Rahmen des Erwerbes der Netmatic fließt ein Teil des in eigenen Aktien zu zahlenden Kaufpreises indirekt an die Mitarbeiter der erworbenen Gesellschaft. Nach US-GAAP ist dieser Teil aufwandswirksam zu erfassen und über den Zeitraum zu verteilen, über den die Aktien voraussichtlich an die Mitarbeiter ausgegeben werden. Da diese Aktien aus einer Kapitalerhöhung stammen, ist das Eigenkapital entsprechend durch einen Ausgleichsposten zu korrigieren. Der Ausgleichsposten wird ratierlich über den Bilanzgewinn aufgelöst, so dass aus diesem Teil der Kapitalerhöhung zu keinem Zeitpunkt eine Eigenkapitalmehrung dargestellt wird. Nach HGB wäre dieser Teil der Kapitalerhöhung dem Unternehmenserwerb zugerechnet worden und hätte den Firmenwert erhöht.

9.

Umsatzrealisierung

Die Umsatzrealisierung für Dienstleistungen erfolgt nach US-GAAP grundsätzlich unter Beachtung der „American Institute of Public Accountants Statement of Position“ (SOP) Nr. 81-1 – „Accounting for Performance of Construction Type and Certain Production Type Contracts“–. Bei unfertigen Dienstleistungen erfolgt nach US-GAAP eine Bilanzierung nach der Percentage-of-Completion-Methode, derzufolge der jeweilige Projektfortschritt anteilig zur Umsatzrealisierung führt. Voraussetzung für die Anwendung der Percentage-of-Completion-Methode ist die nachvollziehbare und überprüfbare Erfassung der Projektfortschritte. Nach HGB ist nach der so genannten Completed-Contract-Methode zu verfahren. Demnach werden unfertige Dienstleistungen zu Herstellungskosten in den Vorräten ausgewiesen. Der Umsatz wird erst beim Abschluss der Leistungen berücksichtigt.

89


AU D I TO R S ’ O P I N I O N G R O U P

Bestätigungsvermerk 10. Bewertung der Wertpapiere des Umlaufvermögens („available-for-sale“) Nach US-GAAP werden die Wertpapiere des Umlaufvermögens am Bilanzstichtag zum Marktwert ausgewiesen, wenn sie zur jederzeitigen Veräußerung gehalten werden. Die noch nicht durch Verkauf realisierten Kursgewinne oder -verluste werden ertragsneutral in einem Ausgleichsposten im Eigenkapital ausgewiesen und in die Ermittlung des vollständigen Jahresergebnisses („comprehensive income“) einbezogen. Nach HGB bewertet die SinnerSchrader AG die Wertpapiere des Umlaufvermögens mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert.

11.

Kosten der Börseneinführung

Nach US-GAAP sind die Kosten im Zusammenhang mit der Platzierung von Aktien an der Börse, unter Berücksichtigung des Effektes aus der steuerlichen Abzugsfähigkeit solcher Aufwendungen, als Minderung des Agios aus der Aktienausgabe zu behandeln. Nach HGB stellen diese Kosten von 3,3 Mio. DM sonstige betriebliche Aufwendungen dar.

Matthias Schrader

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise für die Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den US-GAAP ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzernes sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.

Hamburg, im Oktober 2001

Oliver Sinner

Wir haben den von der SinnerSchrader Aktiengesellschaft aufgestellten Konzernabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang, für das Geschäftsjahr vom 01. September 2000 bis zum 31. August 2001 geprüft. Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses liegen in der Verantwortung des Vorstandes der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung zu beurteilen, ob der Konzernabschluss den US-amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften (US-GAAP) entspricht.

Detlef Wichmann

Thomas Dyckhoff

Unsere Prüfung, die sich auch auf den vom Vorstand für das Geschäftsjahr vom 01. September 2000 bis zum 31. August 2001 aufgestellten zusammengefassten Lagebericht und den Konzernlagebericht erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung geben der zusammengefasste Lagebericht und der Konzernlagebericht insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzernes und stellen die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir, dass der Konzerabschluss sowie zusammengefasster Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 01. September 2000 bis zum 31. August 2001 die Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von der Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes nach deutschem Recht erfüllen.

Hamburg, den 06. November 2001 ARTHUR ANDERSEN

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft mbH

90

Nendza

Schneider

Wirtschaftsprüfer

Wirtschaftsprüfer

91


CONTENTS

Balance sheets AG

94

Statements Notes to the financial Auditors’ Opinion AG

Statements AG

95

9 6 _ 10 3

10 4

Supervisory 92

of Operations AG

Board Report AG

10 5

93


F I N A N C I A L S TAT E M E N T S A G

Bilanz der SinnerSchrader AG

Gewinn- und Verlustrechnung der SinnerSchrader AG

zum 31. August 2001 und zum 31. August 2000

für das Geschäftsjahr 2000/2001 und das Geschäftsjahr 1999/2000

Aktiva

31.08.2001 in DM

31.08.2000 in DM

Anlagevermögen

Umsatzerlöse

01.09.2000 31.08.2001 in DM

01.09.1999 31.08.2000 in DM

2.697.407

892.743

783.379

1.062.437

- 2.432.628

- 1.173.639

Immaterielle Vermögensgegenstände

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

Sonstige betriebliche Erträge 550.699

Sachanlagen

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Mietereinbauten Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Sachanlagen, gesamt

Personalaufwand

649.835

3.515

1.016.362

Soziale Abgaben

140.443

Personalaufwand, gesamt

1.806.640

3.515

48.031.982

12.325.899

Finanzanlagen

Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen

19.558

Finanzanlagen, gesamt

48.031.982

12.345.457

Anlagevermögen, gesamt

50.389.321

12.348.972

Löhne und Gehälter

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen Sonstige betriebliche Aufwendungen

Umlaufvermögen

Erträge aus Beteiligungen

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

davon aus verbundenen Unternehmen: 7.119.974 DM (Vorjahr: 5.428.571 DM)

Forderungen gegen verbundene Unternehmen

2.400.466

1.480.793

Sonstige Vermögensgegenstände

4.831.354

2.705.943

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände, gesamt

7.231.820

4.186.736

48.572.139

59.772.877

Wertpapiere

Sonstige Wertpapiere Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten Umlaufvermögen, gesamt Rechnungsabgrenzungsposten Aktiva, gesamt

Passiva

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen

- 261.954

- 29.531

- 2.694.582

- 1.203.170

- 150.509

- 7.479

- 3.979.174

- 6.264.337

7.119.974

5.428.571

419.752

2.029.587

1.169.691

- 848.990

- 34.832

- 53.118

- 415

5.288.894

1.078.041

- 2.075.324

- 410.192

- 790

- 574

3.212.780

667.275

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 7.685.421

74.898

63.489.380

64.034.511

110.632

78.336

113.989.333

76.461.819

31.08.2001 in DM

31.08.2000 in DM

davon aus verbundenen Unternehmen: 59.317 DM (Vorjahr: 9.854 DM)

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Aufwendungen aus Verlustübernahme Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon aus verbundenen Unternehmen: 44.175 DM (Vorjahr: 0 DM)

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital (Bedingtes Kapital: 1.466.872 DM; Vorjahr: 733.436 DM)

20.364.583

19.509.404

Kapitalrücklage

81.015.369

54.872.552

2.764.079

354.494

Gewinnrücklagen

Satzungsmäßige Gewinnrücklage Bilanzgewinn

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

Steuern von Einkommen und Ertrag Sonstige Steuern

921.359

118.164

105.065.390

74.854.614

5.992.084

Steuerrückstellungen

528.973

304.302

Gewinn-/Verlustvortrag aus dem Vorjahr

Sonstige Rückstellungen

389.741

660.591

Einstellung in die satzungsmäßigen Gewinnrücklagen

Rückstellungen, gesamt

918.714

964.893

Eigenkapital, gesamt Zur Durchführung einer noch nicht beschlossenen Kapitalerhöhung geleistete Einlagen

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

Rückstellungen

Bilanzgewinn/-verlust

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

2.135

308.248

560.112

1.669

118.164

- 194.617

- 2.409.585

- 354.494

921.359

118.164

Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern: 1.633.537 DM (Vorjahr: 36.224 DM) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 42.495 DM (Vorjahr: 8.082 DM)

1.704.897

78.396

Verbindlichkeiten, gesamt

2.013.145

642.312

113.989.333

76.461.819

Passiva, gesamt

94

95


F I N A N C I A L S TAT E M E N T S A G

Anhang der SinnerSchrader Aktiengesellschaft zum 31. August 2001 I. Rechtliche Grundlagen Die Gesellschaft gilt als große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB. Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Vorschriften des HGB und des AktG erstellt.

Anschaffungs- und Herstellungskosten in DM

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u. ähnliche Rechte u. Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten u. Werten

Abgänge

31.08.2001

587.508

587.508

10.994

760.451

861

770.584

Mietereinbauten

1.016.362

1.016.362

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

140.443

140.443

12.325.899

36.016.126

48.342.025

19.558

308.826

328.384

100.000

100.000

12.356.451

38.929.716

861

51.285.306

01.09.2000

Zugänge

Abgänge

31.08.2001

36.809

36.809 120.749

Finanzanlagen

Anteile an verbundenen Unternehmen

Der Abschluss ist in DM aufgestellt. Das Sachanlagevermögen und die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibung, angesetzt. Die Abschreibung erfolgt linear entsprechend der Nutzungsdauer von drei bis fünfzehn Jahren. Für die Zugänge an beweglichen Anlagegütern in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres werden die vollen und für die Zugänge in der zweiten Jahreshälfte die halben Jahresabschreibungssätze angesetzt. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis zu 800 DM werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Die Abschreibung der Mietereinbauten in den Räumen der Gasstraße wird ab dem Zeitpunkt des Einzuges erfolgen, der nach dem Bilanzstichtag lag. Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt bzw. zu dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert bilanziert. Fremdwährungsforderungen sind mit dem Entstehungskurs bzw. dem niedrigeren Stichtagskurs bilanziert. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens werden zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des beizulegenden niedrigeren Wertes bilanziert. Sonstige Rückstellungen decken sämtliche erkennbare Risiken. Die Bewertung erfolgt in der Höhe, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig erscheint. Die Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten sind mit dem Entstehungskurs bzw. dem höheren Stichtagskurs bilanziert.

Zugänge

Sachanlagen

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

01.09.2000

Immaterielle Vermögensgegenstände

Beteiligungen Ausleihungen an Beteiligungen Gesamt

Kumulierte Abschreibungen in DM Immaterielle Vermögensgegenstände

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u. ähnliche Rechte u. Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten u. Werten Sachanlagen

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

7.479

113.700

430

Mietereinbauten

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

Finanzanlagen

Anteile an verbundenen Unternehmen

310.043

310.043

Beteiligungen

328.384

328.384

Ausleihungen an Beteiligungen Gesamt

100.000

100.000

7.479

888.936

430

895.985

III. Änderung der Vorjahresabschlüsse Nettobuchwerte in DM

Die Jahresabschlüsse der Gesellschaft zum 31. August 1999 und zum 31. August 2000 wurden aufgrund einer veränderten Nutzung eines steuerlichen Wahlrechtes zum 31. August 1999 in geänderter Form neu aufgestellt, von der Arthur Andersen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft GmbH geprüft und von Vorstand und Aufsichtsrat mit Beschluss vom 27. Februar 2001 festgestellt. Die Änderung betraf in beiden Abschlüssen jeweils ausschließlich die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Kapitalrücklage. Der Bilanzgewinn blieb in beiden Abschlüssen unverändert.

01.09.2000

31.08.2001

550.699

Immaterielle Vermögensgegenstände

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u. ähnliche Rechte u. Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten u. Werten Sachanlagen

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

3.515

649.835

Mietereinbauten

1.016.362

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

140.443

12.325.899

48.031.982

Finanzanlagen

IV. Erläuterungen zu Positionen der Bilanz

Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen Ausleihungen an Beteiligungen

A.

Anlagevermögen

Gesamt

19.558

12.348.972

50.389.321

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem folgenden Anlagespiegel dargestellt:

96

97


F I N A N C I A L S TAT E M E N T S A G

B.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 7.231.818 DM sind innerhalb eines Jahres fällig. Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen zum überwiegenden Teil Körperschaftsteuerrückforderungen gegenüber dem Finanzamt.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. Dezember 2000 wurde ein bedingtes Kapital in Höhe von 375.000  (733.436,25 DM) zur Gewährung von Rechten zum Bezug von 375.000 Stück nennwertloser Stückaktien an Arbeitnehmer und Mitglieder der Geschäftsleitung der Gesellschaft bzw. verbundener Unternehmen geschaffen („2000 Optionsprogramm“). Von den zur Verfügung stehenden Optionsrechten waren bis zum 31. August 2001 noch keine ausgegeben.

C.

F.

Wertpapiere

Die Wertpapiere bestehen aus Anteilen an Geldmarktfonds bzw. geldmarktähnlichen Fonds, die zu Anschaffungskosten bewertet sind.

D.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 110.632 DM beinhalten im Wesentlichen Leasingsonderzahlungen für Firmenfahrzeuge, Versicherungsbeiträge sowie auf das Jahr bezogene Zahlungen an Designated Sponsoren.

E.

Grundkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum 31. August 2001 10.412.246  (20.364.583,09 DM). Es wird gebildet durch 10.412.246 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien. Davon wurden im Geschäftsjahr 2000/2001 437.246 aus dem genehmigten Kapital gezeichnet. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 08. Oktober 1999 und mit Nachtrag vom 26. Oktober 1999 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 30. September 2004 das Grundkapital einmalig oder mehrfach um bis zu 4.650.000  (9.094.609,50 DM) mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe auf den Inhaber lautender nennwertloser Stückaktien gegen Bareinlage oder Sacheinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II). Zum Bilanzstichtag betrug das genehmigte Kapital 4.212.754 . Das Grundkapital der Gesellschaft wurde durch Beschluss des Vorstandes mit Zustimmung des Aufsichtsrates vom 12. Dezember 2000 um 437.246  (855.178,84 DM) aus dem Genehmigten Kapital II erhöht. Die Kapitalerhöhung erfolgte durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Aktien gegen eine Sacheinlage. Gegenstand der Sacheinlage war die Einbringung aller Geschäftsanteile der Netmatic Internet/Intranet Solutions GmbH, Hamburg, gemäß Einbringungsvertrag vom 18. September 2000. Die im Rahmen der Akquisition der Netmatic erfolgte Sachkapitalerhöhung erfolgte wegen variablen Kaufpreisklauseln in zwei Tranchen. Die erste Tranche über 437.246 Aktien wurde im Geschäftsjahr 2000/2001 ausgegeben und das Grundkapital der Gesellschaft entsprechend erhöht. Die Anzahl der als Gegenleistung für die Übertragung sämtlicher Anteile an der Netmatic insgesamt neu auszugebenden Aktien konnte erstmals zum 31. März 2001 festgestellt werden. Danach ist über die erste Tranche hinaus als weitere Gegenleistung für die Einbringung aller Geschäftsanteile eine zweite Kapitalerhöhung um 1.130.518  (2.211.101,02 DM) aus Genehmigtem Kapital II fällig. Diese ist unter „zur Durchführung einer noch nicht beschlossenen Kapitalerhöhung geleistete Einlage“ bi-lanziert. Die Kapitalerhöhung wurde vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates am 18. Oktober 2001 beschlossen. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 26. Oktober 1999 wurde ein bedingtes Kapital in Höhe von 375.000  (733.436,25 DM) zur Gewährung von Rechten zum Bezug von 375.000 Stück nennwertloser Stückaktien an Arbeitnehmer und Mitglieder der Geschäftsleitung der Gesellschaft bzw. verbundener Unternehmen geschaffen („1999 Optionsprogramm“). Von den zur Verfügung stehenden Optionsrechten waren bis zum 31. August 2001 an Arbeitnehmer der Gesellschaft und verbundener Unternehmen 226.800 Optionsrechte zu einem durchschnittlichen Ausübungspreis von 25,03  ausgegeben. Von diesen Optionsrechten waren bis zum Bilanzstichtag noch keine ausgeübt worden.

98

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage entwickelte sich im Geschäftsjahr 2000/2001 wie folgt: Kapitalrücklage per 31.08.2000

DM

Agio aus Kapitalerhöhungen

DM

54.872.552 26.142.817

Kapitalrücklage per 31.08.2001

DM

81.015.369

Das Agio stammt aus der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage im Rahmen der Übernahme/Einbringung der Netmatic Internet/Intranet Solutions GmbH

G.

Rückstellungen

Die Steuerrückstellung in Höhe von 528.967 DM betrifft die Gewerbesteuer für die Gewerbesteuerorganschaft, die die inländischen Tochtergesellschaften umfasst. Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 389.741 DM wurden im Wesentlichen für Jahresabschlusskosten, Urlaubsansprüche und ausstehende Rechnung gebildet.

H.

Verbindlichkeiten

Sämtliche Verbindlichkeiten in Höhe von 2.013.145 DM haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Es handelt sich bei den sonstigen Verbindlichkeiten vor allem um Umsatzsteuerverbindlichkeiten für die inländische Umsatzsteuerorganschaft und Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer.

V. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung A.

Umsatz

Die Umsätze in Höhe von 2.697.407 DM betreffen die von der Gesellschaft gegenüber den im Konzernverbund der SinnerSchrader-Gruppe zusammengefassten verbundenen Unternehmen erbrachten Managementleistungen und die Weiterbelastung anteiliger Mietaufwendungen.

B.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren mit einem Betrag von 576.683 DM zu einem überwiegenden Teil aus Erträgen aus der Veräußerung von Wertpapieren des Umlaufvermögens. Darüber hinaus entstanden sie aus Kostenerstattung durch verbundene Unternehmen, Versicherungsentschädigungen sowie Auflösung von Urlaubsrückstellungen.

99


F I N A N C I A L S TAT E M E N T S A G

C.

Erträge aus Beteiligungen

B.

Die Erträge stammen aus Ausschüttungen der inländischen Tochtergesellschaften der SinnerSchrader AG.

D.

Zum 31. August 2001 waren 21 Arbeitnehmer im Unternehmen beschäftigt. Im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2000/2001 waren 13 Arbeitnehmer beschäftigt.

Erträge aus Gewinnabführung und Aufwendungen aus Verlustübernahme

Mit Wirkung zum 01. September 2000 hat die Gesellschaft am 31. Oktober 2000 mit den Tochtergesellschaften SinnerSchrader Interactive Marketing GmbH und SinnerSchrader Interactive Software GmbH Ergebnisabführungsverträge geschlossen. Die entsprechenden Ergebnisse stammen aus den am 31. Dezember 2000 endenden Rumpfgeschäftsjahren dieser Gesellschaften.

E.

Abschreibungen auf Finanzanlagen

Die Abschreibungen betreffen zum überwiegenden Teil die Abschreibung der Beteiligungen an der Tochtergesellschaft in Großbritannien sowie an der LetMeShip GmbH. Bezüglich der Tochtergesellschaft in Großbritannien hat der Vorstand im August 2001 beschlossen, die Geschäftsaktivitäten im englischen Markt vorläufig einzustellen. Die LetMeShip GmbH hat im September 2001 Insolvenzantrag gestellt.

C.

Vorstand

Folgende Personen waren im Geschäftsjahr 2000/2001 als Vorstand bestellt: Matthias Schrader, Co-Vorsitzender Oliver Sinner, Co-Vorsitzender Thomas Dyckhoff, Finanzvorstand Detlef Wichmann, Technologievorstand

Die Gesamtbezüge des Vorstandes beliefen sich im Geschäftsjahr auf 975.548 DM. Alle Vorstände üben ihre Tätigkeit bei der Gesellschaft hauptberuflich aus.

D. F.

Beschäftigte

Zinserträge und Zinsaufwendungen

Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat gehörten im Geschäftsjahr an:

Die Zinserträge stammen aus der Anlage der liquiden Mittel und sonstigen Wertpapieren. Die Zinsaufwendungen entstanden im Rahmen des zentralen Liquiditätsmanagements, das die Gesellschaft für die inländischen Tochtergesellschaften betreibt.

Dr. Markus Conrad, Vorsitzender

G.

Fritz Seikowsky, stellv. Vorsitzender,

Geschäftsführender Gesellschafter der Georg Lingenbrink GmbH & Co., Hamburg Mitglied des Aufsichtsrates der Tchibo Holding AG, Hamburg Mitglied des Aufsichtsrates der 2000 Blumen New Media AG, Norderstedt

Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Managing Partner der DB Capital Partners, Frankfurt Mitglied des Aufsichtsrates der insure.XL GmbH, München

Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn in Höhe von 921.359 DM auf neue Rechnung vorzutragen.

Reinhard Pöllath, Rechtsanwalt, München

VI. Sonstige Angaben A.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen

in DM

01.09.2001–31.08.2002

2.352.807

01.09.2002–31.08.2003

2.297.794

01.09.2003–31.08.2004

2.285.757

01.09.2004–31.08.2005

2.281.695

01.09.2005–31.08.2006

2.495.459

Nach 01.09.2006

Vorsitzender des Aufsichtsrats der 2000 Blumen New Media AG, Norderstedt Mitglied des Aufsichtsrates der TA Triumph-Adler AG, Nürnberg Mitglied des Aufsichtsrates der Wanzl Metallwarenfabrik GmbH, Leipheim Mitglied des Aufsichtsrates der F-LOG AG, Greven Mitglied des Aufsichtsrates der Tchibo Holding AG, Hamburg Vorsitzender des Aufsichtsrates der Deutsche Woolworth GmbH & Co. OHG, Frankfurt Mitglied des Aufsichtsrates der Tchibo Frisch-Röst-Kaffee GmbH, Hamburg Mitglied des Aufsichtsrates der Verwaltungsgesellschaft Otto Versand mbH, Hamburg Die Vergütung des Aufsichtsrates betrug im Geschäftsjahr 35.205 DM.

Die finanziellen Verpflichtungen betreffen im Wesentlichen befristete Miet- und Leasingverträge.

100

101


F I N A N C I A L S TAT E M E N T S A G

E.

Beteiligungen

Zusätzliche Angaben über den Bestand an Aktien und den Bestand an Bezugsrechten auf Aktien der Organmitglieder der SinnerSchrader AG (ungeprüft)

Der Anteilsbesitz der SinnerSchrader Aktiengesellschaft gliedert sich wie folgt: Gesellschaft

SinnerSchrader Interactive Marketing GmbH, Hamburg 1)

Anteil in %

Währung

100,00

DEM

Nennkapital

50.000

Eigenkapital

3.862.448

Letztes Jahresergebnis

931.080

SinnerSchrader Interactive Software GmbH, Hamburg 1)

100,00

DEM

50.000

91.021,40

- 34.832

Netmatic Inc, Denver, USA 4) 2)

100,00

USD

5.000

- 44.023

- 37.069

SinnerSchrader Netmatic GmbH, Hamburg 2)

100,00

DEM

54.000

1.627.786

1.504.583

SinnerSchrader UK Ltd., London, Großbritannien

100,00

GBP

100.000

- 278.233

- 336.390

SinnerSchrader Benelux BV, Rotterdam, Niederlande 3)

100,00

NLG

39.667

24,94

DEM

104.148

- 1.171.328

- 1.871.515

LetMeShip GmbH, Hamburg 2) 1) 2) 3) 4)

01.09.2000

Zugänge

Abgänge

31.08.2001

Oliver Sinner

2.272.000

125.000

50.000

2.347.000

Matthias Schrader

2.061.175

125.000

48.500

2.137.675

Detlef Wichmann

368.100

45.000

323.100

Thomas Dyckhoff

49.950

49.950

187.500

187.500

Aktien Vorstände:

Aufsichtsräte:

Dr. Markus Conrad Fritz Seikowsky Reinhard Pöllath Gesamt

4.000

4.000

4.942.725

250.000

143.500

5.049.225

Die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtrats verfügten zu den Stichtagen 01.09.2000 und 31.08.2001 nicht über Bezugsrechte auf Aktien der SinnerSchrader AG. Im Berichtszeitraum ergaben sich auch keine Zugänge und Abgänge.

Rumpfgeschäftsjahr vom 01. September bis 31. Dezember 2000; vor Ergebnisabführung bzw. Verlustübernahme Eigenkapital zum 31. Dezember 2000, Jahresergebnis für 2000 Die Gesellschaft wurde am 01. Februar 2001 gegründet; ein Abschluss liegt noch nicht vor. Der Anteilsbesitz wird indirekt über die SinnerSchrader Deutschland GmbH als Rechtsnachfolgerin der SinnerSchrader Netmatic GmbH gehalten.

Mit Vertrag vom 18. September 2000 hat die SinnerSchrader AG sämtliche Geschäftsanteile der Netmatic Internet/ Intranet Solutions GmbH, Hamburg, erworben. Die endgültige Übertragung der Geschäftsanteile erfolgte im Januar 2001. Laut vertraglicher Regelung ist der Kaufpreis größtenteils in Aktien der SinnerSchrader AG zu begleichen. Die erforderliche Kapitalerhöhung für die erste Kaufpreisrate über 437.246 nennwertlose Stückaktien wurde im Geschäftsjahr durchgeführt. Für die zweite Kaufpreisrate über 1.130.518 nennwertlose Stückaktien wurde ein Kapitalerhöhungsbeschluss nach dem Bilanzstichtag am 18. Oktober 2001 gefasst. Mit Vertrag vom 28. August 2001 und Wirkung zum 01. Januar 2001 wurden die Tochtergesellschaften SinnerSchrader Interactive Software GmbH sowie SinnerSchrader Netmatic GmbH (vormals Netmatic Internet/Intranet Solutions GmbH) auf die SinnerSchrader Interactive Marketing GmbH verschmolzen. Mit Beschluss vom 28. August 2001 wurde die Gesellschaft in SinnerSchrader Deutschland GmbH umfirmiert. Im Vorwege der Verschmelzung wurde die für die Euro-Umstellung notwendige Kapitalerhöhung bei der SinnerSchrader Interactive Marketing GmbH durchgeführt. Die Anmeldung zur Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 28. August 2001. Die Eintragung ist noch nicht erfolgt.

Hamburg, im Oktober 2001

Oliver Sinner

102

Matthias Schrader

Detlef Wichmann

Thomas Dyckhoff

103


AU D I TO R S ’ O P I N I O N AG

S U P E R V I S O RY B OA R D R E P O R T

Bestätigungsvermerk

Bericht des Aufsichtrates

Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung sowie den zusammengefassten Lagebericht und den Konzernlagebericht der SinnerSchrader Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr vom 01. September 2000 bis zum 31. August 2001 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht abzugeben.

Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsentwicklung der SinnerSchrader Aktiengesellschaft im Geschäftsjahr 2000/2001 kontinuierlich begleitet. Dazu wurde er durch den Vorstand innerhalb und außerhalb der ordentlichen Sitzungen laufend über Lage, Geschäftsentwicklung und wesentliche Investitionsvorhaben der Gesellschaft sowie über wichtige Geschäftsvorfälle informiert. Auf dieser Basis hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben wahrgenommen und die Geschäftsführung des Vorstandes überwacht.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht und den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichtes und des Konzernlageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der zusammengefasste Lagebericht und der Konzernlagebericht geben insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft und stellten die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr ist der Aufsichtsrat in vier ordentlichen Sitzungen, also einmal pro Geschäftsquartal zusammengetreten. Darüber hinaus wurden eilbedürftige Entscheidungen im Rahmen von Umlaufbeschlüssen gefasst. Der Aufsichtsrat hat keine Ausschüsse gebildet. Die Buchführung und der Jahresabschluss der SinnerSchrader Aktiengesellschaft sowie der gemäß § 292 a HGB mit befreiender Wirkung unter Anwendung der US-amerikanischen Rechnungslegungsstandards US-GAAP aufgestellte Konzernabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts des Konzernes und der SinnerSchrader Aktiengesellschaft sind von der Arthur Andersen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft mbH, Hamburg, im Auftrag des Aufsichtsrates geprüft und im November 2001 mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Auf seiner Sitzung am 02. November 2001 hat der Aufsichtsrat in Gegenwart des Abschlussprüfers und des Vorstandes den Jahresabschluss und den Konzernabschluss eingehend erörtert. Der Aufsichtsrat hatte keine Einwendungen und schloss sich den Ergebnissen des Abschlussprüfers an. Dem Vorschlag des Vorstandes, den Bilanzgewinn in Höhe von 921.359,44 DM auf neue Rechnung vorzutragen, stimmt der Aufsichtsrat zu. Mit Beschluss vom 12. November 2001 hat er den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss nach eigener Prüfung gebilligt; dieser ist damit festgestellt. Nach dem überaus erfolgreichen Vorjahr stand das Geschäftsjahr 2000/2001 im Zeichen einer schwierigen Marktentwicklung. Dabei hat sich die Strategie des kontrollierten, auf den eigenen Stärken aufbauenden Wachstums bewährt. Dadurch konnte SinnerSchrader trotz des Zusammenbruches der so genannten New Economy sein Geschäft weiter ausbauen, ohne die finanzielle Position zu schwächen. Ziel für das neue Geschäftsjahr 2001/2002 ist es, die in Deutschland erreichte Marktposition konsequent für weiteres Wachstum zu nutzen. Dabei wird der Aufsichtsrat den Vorstand in jeder Hinsicht unterstützen. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit.

Hamburg, den 06. November 2001 Hamburg, im November 2001 ARTHUR ANDERSEN

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft mbH

104

Nendza

Schneider

Wirtschaftsprüfer

Wirtschaftsprüfer

Dr. Markus Conrad

Vorsitzender des Aufsichtsrates

105


Finanzkalender

Kontakt

Impressum

H AU P T V E R S A M M L U N G

HAM B U RG

H E R AU S G E B E R

18. Dezember 2001

SinnerSchrader Aktiengesellschaft SinnerSchrader Deutschland GmbH

SinnerSchrader Aktiengesellschaft,

Q UA R TA L S A B S C H L U S S

Gasstraße 8 –16 22761 Hamburg Deutschland Phone: +49 (0)40 39 88 55-0 Fax: +49 (0)40 39 88 55-55 eMail: info@sinnerschrader.com www.sinnerschrader.com

September–November 2001

Januar 2002 Q UA R TA L S A B S C H L U S S

Dezember 2001–Februar 2002

April 2002 Q UA R TA L S A B S C H L U S S

März–Mai 2002

Juli 2002 JAH R E SAB SCH LUSS 2001/2002

September 2001–August 2002

November 2002

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SinnerSchrader Deutschland GmbH

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777 South Wadsworth Blvd. Suite 2-202 Denver (Lakewood) CO 80226-4300 USA Phone: +1 720 963 0606 Fax: +1 720 963 0609 eMail: contact@netmatic.com

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