siswords - Das Blogbuch

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DAS BLOG-BUCH

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Ausgewählte Blog-Beiträge

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Ohne Kommunikation funktioniert nichts...

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Blog-Beiträge - darum geht es in diesem iBook. Ich blogge seit März 2009 unter dem Namen siswords auf Wordpress. Weit über 200 Beiträge sind seit diesem Zeitpunkt dort veröffentlicht worden. Viele Diskussionen, interessante Leute und Besucherzahlen, die ständig wachsen und sich im Vorjahr verzehnfacht haben, sind für mich Grund genug, mit dem Bloggen weiterzumachen. Dieses iBook ist eine kleine Blog-Zwischenbilanz und enthält ein paar Beiträge, die irgendwann in meinem Blog erschienen sind. Es geht hier um die Themen Reise, Social-Media, Print, Apple und Fotografie. Das sind auch die Beiträge, um die es sich zumeist auf meinem Blog dreht. Weil diese Themen mich einfach brennend interessieren. Die Artikel in diesem iBook sind nur ein kleiner Blog-Querschnitt mit Beiträgen, die mir gefallen. Die Auswahl habe ich also ganz subjektiv getroffen. Und letzendlich ist das hier auch nur ein Versuch, endlich mal ein Buch zu veröffentlichen.

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Print-Zeugs

In diesem Kapitel sind ein paar Interviews, Geschichten, Reportagen usw., die ich sowohl in der Zeitung als auch im Blog veröffentlicht habe. Die Geschichten sind zumeist in der Wochenpost erschienen. Sie sind weder in chronologischer Reihenfolge, noch vollständig. Es sind einfach Beiträge, die mir persönlich gefallen. 3

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R U B RI K : PR IN T ZE U GS

Kontrastreiches Südafrika

Artikel und Blogbeiträge aus den Jahren 2010 und 2011

Südafrika fasziniert mich. Das Land könnte konträrer gar nicht sein. Es ist wunderschön, hat aber mit unendlich vielen Problemen zu kämpfen. Ich habe 2010 eine große Geschichte über Südafrika sechs Monate nach der Fußballweltmeisterschaft gemacht. Im Jahr 2011 4

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hatte ich dann sogar die Möglichkeit, Helen Zille, Premierministerin am Western-Cape zu einem Interviewtermin zu treffen. Auf den folgenden Seiten sind ein paar Südafrika-Geschichten, die allerdings nicht nur auf meinem Blog, sondern auch in der Wochenpost veröffentlicht wurden.


Hier ist der erste Artikel, der zudem in der Wochenpost erschienen:

Die kämpferische Opposition Südafrikas

Dieser 22. November 2011 wird womöglich als „Black Tuesday“ (Schwarzer Dienstag) in die Geschichte Südafrikas eingehen. Es ist der Tag, an dem die Demokratie in Südafrika gewaltige Kratzer bekommen hat: Südafrika ist hart aufgeschlagen. Gut ein Jahr nach der beeindruckenden Fußball-Weltmeisterschaft regieren im Land am Kap negative Schlagzeilen. Korruption ist allgegenwärtig, Kriminalität und Massenarmut gehören zur Tagesordnung.

Und auch innerhalb der Regierungspartei gibt es Machtkämpfe zwischen Südafrikas Präsident Jacob Zuma und dem rassistischen ANC-Jugendführer Julius Malema, der gerade für fünf Jahre suspendiert wurde. Seit dem 22. November schränkt zudem ein neues Gesetz die Pressefreiheit ein.Für viele Südafrikaner ist die Demokratische Allianz (DA), die größte Oppositionspartei des Landes, der Hoffnungsträger für ein „neues Südafrika“ - frei von Korruption, Massenarmut und Kriminalität. An der Spitze dieser Partei steht Helen Zille, die in der Provinz Western Cape die Premierministerin stellt. Sie schaffte 2009 das bis zu diesem Zeitpunkt kaum vorstellbare und verdrängte erstmals in der Geschichte der jungen Demokratie den ANC aus der Regierungsverantwortung in einem Bundesstaat. Als Bürgermeisterin von Kapstadt hat die deutschstämmige Zille zuvor bereits ihre Durchsetzungsfähigkeit bewiesen. Nun räumt die Powerfrau am Kap auf. Jüngst sagte die Premierminsterin dem neu

Ich hatte in Kapstadt die Möglichkeit, mit Helen Zille, Premierministerin am Westkap und Vorsitzende der größten Oppositionspartei Südafrikas, der Demokratischen Allianz, ein Interview zu führen.

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verabschiedeten Gesetz zum Schutz staatlicher Informationen („Secrecy Bill“) den Kampf an.

Polizeichef wegen Korruption suspendiert. Zuma selber stand ebenfalls mehrfach wegen Korruption vor Gericht. Dass der ANC in diesem Zusammenhang natürlich ein Interesse daran hat, staatliche Informationen unter Verschluss zu halten, dürfte einleuchten.

Rund 20 Jahre nach der Freilassung von Nelson Mandela steht dessen Vision eines freien Südafrikas, basierend auf Demokratie, Menschenrechten und Pressefreiheit auf der Kippe. Das Parlament hat jetzt ein Gesetz zum Schutz staatlicher Informationen verabschiedet. Und dieses Gesetz sieht vor, dass es in Zukunft

Kämpferisch gibt sich die Demokratische Allianz. „Es ist noch ein langer Weg, wir werden aber gegen dieses Gesetz kämpfen“, verkündete die DA zwei Tage nach dem „schwarzen Dienstag“. Die momentan stetig wachsende DA um Westernkap-Premierminsterin und Vorsitzende Helen Zille präsentierte prompt einen Sieben-Punkte-Plan gegen den „Secrecy Bill“. Der sieht unter anderem ein privates Treffen von Zille und Südafrikas Präsidenten Jacob Zuma vor, bei dem noch das neue Gesetz noch einmal diskutiert werden soll. Auch die Mobilisierung der Massen über soziale Netzwerke sieht der Plan vor. Neben Online-Petitionen, E-Mail-Kampagnen, Netzwerke wie Twitter und Facebook kann sich die Oppositionspartei Flashmobs vorstellen, die sich gegen das Mediengesetz richten.

illegal ist, als geheim eingestufte staatliche Dokumente zu veröffentlichen. Auch wenn es um Korruption oder Rechtsbruch geht. Investigativen Journalisten sollen bis zu 25 Jahre Haft drohen, wenn sie „streng geheime“ Dokumente offen legen.

Lindiwe Mazibuko (Foto), seit Oktober Fraktionsvorsitzende der DA, bezeichnet den 22. November 2011 als einen „traurigen Tag für das Land. „Der ANC hat mit diesem Gesetz mehr Einfluss bekommen“, so Matzibuko. „Die Opposition ist nun gefragt, diesen Beschluss zu kippen“, hofft die Fraktionschefin auf Unterstützung.

Die Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) unter Südafrikas Präsident Jacob Zuma ist bekannt für zahlreiche Korruptionsfälle. Erst im Oktober wurden zwei Minister und der

Ist Südafrika nun auf dem Weg, seine noch junge Demokratie wieder zu verlieren? Premierministerin Helen Zille sieht die Verabschiedung des neuen Mediengesetztes in einem Gespräch 6

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mit der Wochenpost als einen negativen Wendepunkt in der Geschichte des Landes, der unter Umständen jedoch einen „positiven Effekt haben könnte“. „Wenn die Wähler realisieren, dass ihre Stimme Einfluss hat und sie die Wahl nutzen, können sie Veränderungen herbeiführen“, so Zille. „Wir können den Wählern nur zeigen, dass sie selber mit ihrer Stimme die Möglichkeit haben, etwas zu verändern.“

Helen Zille - Visionärin am Kap In der aktuellen Ausgabe der Wochenpost ist heute der zweite Teil unserer Südafrika-Serie - ein Portrait über Helen Zille - erschienen. Dieser Artikel ist dazu erschienen:

"Alle verfassungsmäßigen Wege gegen das Gesetz gehen" Bereits im Vorfeld wurde die Premierministerin auf im Social-Netzwerk Twitter, wo sie über 85.000 Follower hat, aufgefordert, etwas gegen das neue Mediengesetz zu tun. „Wir werden natürlich alle verfassungsmäßigen Wege gegen das Gesetz gehen, aber solange wir nicht gewählt werden, können wir nicht regieren. Das verstehen einige Menschen offenbar nicht.“ Die Demokratische Allianz wird „jede einzelne Möglichkeit, die die Verfassung uns bietet, gegen dieses Gesetz ausschöpfen“, verspricht Zille. Fakt ist jedoch: Wird das Pressegesetz im kommenden Jahr von der zweiten Parlamentskammer verabschiedet, befindet Südafrika sich auf einem Weg, der die noch junge Demokratie des Landes auf eine harte Probe stellt. Die Sessel und Sofas des Empfangszimmers im Regierungssitz an der Wale Street 7 in Kapstadt sind ziemlich plüschig. „Wo denn wohl die Premierministerin sitzt?“, lautet die Frage vor dem Gespräch. Die Empfangsdame zeigt auf den großen Ohrensessel an der Kopfseite des Tisches.

• Wird fortgesetzt.

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Rund zehn Minuten später betritt Premierministerin Helen Zille den Raum. In der Hand eine Dose Cola light und unter dem Arm eine hellblaue Besprechungsmappe. Sie kommt alleine zum Interview. Ohne Pressesprecher. Ohne Mitarbeiterstab.

Afrikanischen Nationalkongress (ANC) in der Provinz Westerkap die Mehrheit ab und wurde zur Premierministerin gewählt. Dort setzt sie zielstrebig und unermüdlich den Kampf gegen Korruption, gegen Rassismus und Armut fort. Die Tochter deutscher Emigranten, die aus Nazi-Deutschland flohen, geht dabei mitunter sehr unkonventionelle Wege. Zille ruft ihre Wähler auch schon einmal über die Sozialen Netzwerke zu Flashmobs auf. „Ist doch klar, dass ich diese Netzwerke nutze“, erzählt Helen Zille an diesem Freitagmorgen im Regierungssitz. „Ich habe immerhin 83.000 Follower bei Twitter und über 210.000 Freunde bei Facebook.“ Näher und schneller kommt man nach Auffassung der deutschstämmigen Politikerin kaum an seine Wähler ran.

Noch erstaunlicher ist, dass sie prompt am großen Ohrensessel vorbei steuert und auf dem kleinen Sofa Platz nimmt. Da sitzt sie nun in ihrer hellblauen Rüschenbluse, blickt mit freundlichen und aufmerksamen Augen auf ihren Gesprächspartner. Ein überraschender und schneller Auftritt. Davon hat sie viele, die 60-jährige Powerfrau vom Kap. Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu sagte laut Medienberichten einst über sie: „Sie ist eine bemerkenswerte Lady. Und sie ist gut für unser Land.“
 Der rassistische Jugendführer des Afrikanischen Nationalkongresses (ANCYL), Julius Malema, nennt sie hingegen ein „rassistisches kleines Mädchen“. Konträrer könnten die Meinungen gar nicht sein.

„Wir nutzen Twitter, Facebook, SMS, E-Mail und verfügen über ein unglaubliches Netzwerk, das wir einsetzen können und mit dem wir sehr viele Menschen erreichen. Bereits früh um 6.30 Uhr hat die Politikerin an diesem Morgen die ersten Tweets gesendet, hat Anfragen ihrer Wähler und Nicht-Wähler beantwortet. Ob sie den verifizierten Twitter-Account tatsächlich selber bedient? „Selbstverständlich!“, ist ihre kurze Antwort.

Helen Zille provoziert. Sie, die Weltbürgermeisterin des Jahres 2008, die Vorsitzende der größten Oppositionspartei Südafrikas, der Demokratischen Allianz, ist zur größten Gegnerin für Südafrikas Präsidenten Jacob Zuma geworden. 2009 schaffte sie das bis zu dem Zeitpunkt schier Unmögliche. Sie nahm dem

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Vor ihrer politischen Karriere hat Helen Zille als Journalistin für „The Rand Daily Mail“ gearbeitet. Dort deckte sie durch intensive Recherche die Wahrheit und die Hintergründe über den Tod des Bürgerrechtlers Steve Biko auf. Eine Geschichte, die ihr viel Respekt und Glaubwürdigkeit eingebracht hat.

Wenn der Euro scheitert, dann bekommt unser Wirtschaftssystem einen Knockout“, ist sie überzeugt. Viele Hoffnungen für ein Südafrika ohne Korruption und Rassismus ruhen auf den Schultern der Oppositionspartei. „Das wird mir immer wieder bestätigt, sogar von Wählern des ANC“, schmunzelt Helen Zille, die übrigens neben Englisch, Afrikaans und Deutsch auch noch Xhosa spricht.

Überhaupt hat ihr dieser Beruf als Journalistin viele Voraussetzungen beschert für ihre politische Karriere. „Ich kann umfangreiche Dokumente schnell erfassen und auf den Punkt bringen und ich kann zudem auch Druck gut ertragen“, weiß sie.
 Und nicht zuletzt hat sie das schnelle Tippen dadurch gelernt. Eine Sache, die ihr bei Twitter sehr hilft. Dort gibt es mit 140 Zeichen den ganzen Tag Informationen zur Politik, zu aktuellen Themen und zur Person Helen Zilles. Oft mit viel Humor oder mit einem bissigen Kommentar.

Die Demokratische Allianz ist ihrer Meinung nach auf einem sehr guten Weg. Kontinuierlich hat die Partei bei jeder Wahl seit 1994 an Stimmen zugelegt. Dafür kämpft Helen Zille täglich. Bei der letzten Kommunalwahl hat die DA immerhin 24 Prozent geholt und damit jede vierte Stimmen gewonnen. Längst wird die Oppositionspartei nicht mehr nur von Weißen gewählt. „20 Prozent aller DA-Wähler sind Schwarze“, weiß Helen Zille. Zugleich ist sie überzeugt, dass sie noch einen längeren Weg vor sich hat. Warum, dafür hat sie eine Erklärung: „Die DA hat etwas gemacht, was bislang noch nie eine Partei auf der ganzen Welt gemacht hat. Und das ist, dass man ein Mehrheitsvotum für eine liberale Philosophie in einem tief geteilten, ethisch geteilten und historisch konflikt-geteilten Land bekommen will. Das hat noch nirgends eine Partei geschafft.“ Die Erfolge in Regionen, die sie bislang nie gewinnen konnten, lassen sie dabei optimistisch in die Zukunft blicken.

Helen Zille, deren Mutter gebürtig aus Essen kommt, verfolgt deutsche und europäische Politik sehr intensiv. Insbesondere die Euro-Krise beschäftigt sie. „Diese Krise hat viele Auswirkungen auf unser Land und die wirtschaftliche Entwicklung Südafrikas.

Helen Zille glaubt an eine gute Zukunft ihres Landes: „Südafrika zeigt jedes Mal, dass das Land die Zeichen der Zeit erkannt hat, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen. Wir sind eine Nation, die alle Probleme diskutiert. In Südafrika sagen wir immer, dass 9

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Dinge nie so schlimm, oder so gut sind, wie sie zuerst erscheinen. Die Menschen nehmen sich der Themen an, debattieren sie, machen sie sichtbar und sind hartnäckig dabei, sie zu lösen.“

Das ist mein Ziel, seitdem ich als Teenager politisch aktiv bin, und das wird hoffentlich auch in Zukunft mein Ziel sein.“ Eine Aufgabe, für die sie eine enorme Energie benötigt. Die sie aber zweifelsohne hat. Schon als Kind brauchte sie nach Aussage ihrer Mutter kaum Schlaf. Und das hat sich bis heute fortgesetzt. „Außerdem liebe ich meinen Beruf und ich brauche den Druck“, erzählt Helen Zille. Dann überlegt sie kurz, um im nächsten Satz festzustellen, dass sie sogar manchmal davon überzeugt ist „süchtig nach Druck zu sein“.

Und dann ist das Interview vorbei und Helen Zille greift als erstes wieder zu ihrem Blackberry und twittert. „ANC, ANC, ANC...“, lautet die Nachricht, die ihr ein Nutzer via Twitter geschickt hat. Grinsend kontert die Premierministerin „You ANC nothing yet, mate!“, was aus dem Song „You Ain‘t Seen Nothing yet“ stammt und soviel bedeutet wie „Du hast ja keine Ahnung, Kumpel“. Sprichts, schickt den Tweet ab und erhebt sich aus dem plüschigen Sofa. Und wieder geht ein Punkt an sie. Ob sie jemals Präsidentin von Südafrika werden möchte? Eine Frage, die der Premierministerin häufig gestellt wird und die sie doch so gar nicht mag. Aber auch darauf hat Helen Zille eine Antwort: „Das Amt des Präsidenten ist es nicht, was mich und meine Arbeit motiviert. Was mich vielmehr motiviert, ist, dass dieses brillante, wundervolle, vielfältige und herrliche Land Erfolg hat. Der einzige Weg, wie wir das erreichen können, ist, dass wir ein System bekommen, das Rechte schützt, Möglichkeiten nutzt und es Menschen ermöglicht, ein Leben zu führen, das es wert ist.

Wird fortgesetzt.

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Nationalpark in Südafrika gehört zu beeindruckensten Nationalparks der Welt. Die Artenvielfalt ist kaum zu übertreffen. Heute leben im Park fast 150 verschiedene Säugetierarten. Hinzu kommen rund 500 Vogelarten und zahlreiche Reptilien-, Amphibien- und Fischarten. Jedes Jahr kommen rund eine Millionen Besucher in den Park und erkunden auf Pirschfahrten und Safaris diese beeindruckende Tierwelt.

Auf Pirschfahrt im Krüger Die Serie geht weiter. In der aktuellen Ausgabe der Wochenpost ist heute der dritte Teil unserer Südafrika-Serie – ein Blick in den Krüger Nationalpark – erschienen. Hier ist der Artikel dazu: Es ist noch recht frisch im Krüger Nationalpark an diesem Morgen um 5 Uhr im November. Doch das ändert sich bald. In wenigen Stunden wird das Thermometer auf über 40 Grad klettern. Das größte Wildschutzgebiet Südafrikas umfasst eine Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern. Die Artenvielfalt des Parks ist überwältigend. Es ist ein absolutes Muss für jeden Besucher, auf Fotojagd nach den so genannten „Big 5“ zu gehen. Als die „Großen

Auch wenn die warme Fleecejacke morgens noch zur Grundausstattung gehört und man doch noch etwas müde aus dem Augen schaut: Das frühe Aufstehen wird belohnt. Der Krüger

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5“ werden übrigens Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard bezeichnet.

wieder strahlen sie vor Begeisterung. Sie sind übrigens nicht die einzigen, die dieses einmalige Erlebnis mit strahlenden Augen und gezückter Kamera genießen. Im Laufe des Vormittags gesellen sich zu den Geparden und dem Leopard noch eine Elefantenherde mit rund 40 Tieren, Büffel und ein zwölfköpfiges Löwenrudel, das soeben ein Zebra erlegt hat. Und um die „Big 5“ an diesem „Glückstag“ komplett zu machen, streift noch eine Nashornfamilie durch das Unterholz. Direkt neben dem Auto. Unglaubliche Eindrücke.

Schon nach wenigen Kilometern Pirschfahrt gibt es an diesem Morgen den ersten sehenswerten Stopp im Krüger Nationalpark. Zwei Geparden laufen über die Straße. Sie lassen sich vom Auto nicht stören, setzten sich sogar davor auf die Straße und mustern die Blechkarosse. Die zwei Südafrikaner im Auto nebenan, die seit vielen Jahren regelmäßig den Park besuchen, sind begeistert. „Ein Geparden-Paar sieht man wirklich ganz selten. Das ist ein echter Glücktag“, flüstern sie von Autofenster zu Autofenster. Und das schon um 5.30 Uhr am frühen Morgen.
 Ein paar Kilometer weiter wird dieser „Glückstag“ noch besser. Ein Leopard liegt entspannt in einem Baum und lässt sich fotografieren. Wieder sind die Südafrikaner im Auto nebenan. Und

Fast wirkt der Krüger Nationalpark an diesem Morgen wie eine perfekte Bilderbuchwelt für Tiere. Das ist er aber längst nicht mehr. Wilderer haben in Südafrika in diesem Jahr 405 Nashörner getötet so viele wie noch nie. Dies bedeutet eine enorme Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als insgesamt 333 Tiere gewildert wurden,

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teilte die südafrikanische Nationalparkverwaltung vor wenigen Tagen der Nachrichtenagentur AFP mit. Seit Jahren steigen die Zahlen kontinuierlich: Wurden 2007 13 Rhinozerosse getötet, waren es 2008 bereits 33 und 2009 insgesamt 122. Grund ist die große Nachfrage nach Rhinozeros-Horn in Asien, wo es in der traditionellen Medizin als Mittel gegen Malaria, Epilepsie, Vergiftungen und Abszesse eingesetzt wird, obwohl es keinen wissenschaftlichen Beweis für eine Heilwirkung gibt. Auf dem Schwarzmarkt werden bis zu 500.000 Dollar pro Stück gezahlt.

Regierung im Krüger Nationalpark in diesem Jahr bereits 78 Verdächtige erwischt. Allerdings gehen die Wilderer immer professioneller vor und setzen bei ihrer illegalen Jagd Hubschrauber, Nachtsichtgeräte und Hightech-Gewehre ein. Aufklärungskampagnen machen in ganz Südafrika - und natürlich auch verstärkt im Krüger Nationalpark - mit fürchterlichen Bilder getöteter Nashörner auf das Problem aufmerksam. Nach über fünf Stunden Pirschfahrt - und gerade einmal 80 Kilometern - geht es an diesem Tag zurück in das Camp. Inzwischen brennt die Sonne mit über 40 Grad vom Himmel. Zeit für ein verspätetes Frühstück. Und Zeit, die mehr als 200 Fotos zu sortieren.!

Der Nationalparkverwaltung zufolge wurden seit Jahresbeginn 210 mutmaßliche Wilderer festgenommen. Südafrika setzt inzwischen die Armee im Kampf gegen Nashorn-Wilderer ein. Erst in der Vorwoche wurde ein Wilderer verhaftet. Insgesamt hat die

Ende

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ABSCHNITT 2

Die Serengeti: Ein einzigartiger Lebensraum AUS ALLER WELT

14. August 2011

W OCHENPOST 7

Die große Wanderung: Weit über eine Million Gnus, Zebras und Gazellen ziehen zum Ende der Regenzeit mehr als 2000 Foto: Uwe Skrzypczak Kilometer durch das Ökosystem.

Ich habe über Google Plus Kontakt zu Uwe Skrzypczak bekommen. Er ist ein b e k a n n t e r Wi l d l i f e - F o t o g r a f u n d Buchautor. Momentan arbeitet er an einem neuen und umfangreichen Buchprojekt über die Serengeti. Ich hatte die Möglichkeit, mit Uwe Skrzypczak ein Interview zu führen, was am Sonntag, 14. August, in der Wochenpost erschienen ist. Hier ist das komplette Interview:

„Weltnaturerbe Serengeti – Aus Feuer und Asche geboren“ Neues Buch von Uwe Skrzypczak kommt im ersten Halbjahr 2011 auf den Markt Fortsetzung von Seite XX

fliege los. Ich werde mit Sicherheit irgendwann nach Ostafrika übersiedeln.

Sie haben bereits mehrere Bücher über die Tierwelt in Afrika veröffentlicht. Was fasziniert Sie an Afrika? Skrzypczak: Ich bin schon sehr viel herum gekommen und hänge nicht an der gewohnten Scholle. Seit ich Ende der Neunziger zufällig in Ostafrika gelandet bin, weiß ich wieder, was Heimweh ist. Das geht meist schon eine Woche bevor ich nach Deutschland zurück-

Wann wird das Buch „Weltnaturerbe Serengeti – Aus Feuer und Asche geboren“ erscheinen? Skrzypczak: Schwierige Frage. Ich habe im Spätherbst eine große Fotoausstellung im Entwicklungshilfe-Ministrium (BMZ), zuerst in Berlin, danach im ehemaligen Bundeskanzleramt im Bonn. Diese Publicity wollte ich gerne zur Markteinführung nutzen, al-

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lerdings kommen deutsche Verlage mit so einem Timing nicht wirklich klar. Es wird wohl eher im Frühjahr oder Sommer auf den Markt kommen. Möglicherweise bekomme ich die US-Version zumindest noch im Frühjahr heraus. Dort bin ich bekannter als in Deutschland, auch mein Fachbuch über Wildlife-Fotografie läuft dort X-mal besser, die digitale Kindle-Version rangierte dort über Monate unter den ersten 10 der Naturund Wildlife-Büchern. Ab August schreibe ich monatlich für die größte Fotografen-

Hammer

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Website der Welt mit Sitz in Seattle, die noch dazu und glücklicherweise im Besitz des größten Online-Buchhändlers der Welt ist, der meine Artikel natürlich direkt zu meinen Büchern auf der Verkaufsplattform verlinkt. Amerika ist uns deutschen Zettelwirtschaftlern im Internet und E-commerce leider immer noch um Lichtjahre voraus, deshalb konzentriere ich mich auch zunehmend auf den US-Markt • www.serengeti-wildlife.com


Ich habe mir Ihr aktuelles Buchprojekt „Weltnaturerbe Serengeti – Aus Feuer und Asche geboren“ – angeschaut. Warum liegt Ihnen das Ökosystem der Serengeti so sehr am Herzen?

durch das Ökosystem bis hinauf nach Kenia, bevor sie im nächsten Frühjahr wieder auf die Kurzgrassavannen zurückkehren. Diese große Wanderung mit all ihrer Dramatik werde ich in meinem nächsten Buch mit entsprechend imposanten Bildern beschreiben.

Skrzypczak: Die als „Wiege der Menschheit“ bekannte Olduvai-Schlucht liegt im Serengeti-Ökosystem – somit ist die Serengeti Teil unserer menschlichen Identität. Die Entwicklung der großen, fast baumlosen und somit schutzlosen Savannen, in denen die Nahrung „erwandert“ werden musste, fällt etwa zeitgleich mit unserer eigenen Entwicklung vom affenähnlichen Hominiden zum ersten aufrecht gehenden, modernen Menschen, dem Homo erectus. Die Serengeti ist der einzig erhaltene Naturraum auf unsere Erde, in dem wir auf über zwei Millionen Jahre unserer eigenen Entwicklung zurück schauen können.

Die Regierung Tansanias wollte jüngst eine Straße durch den Serengeti-Nationalpark bauen. Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel hat die Regierung Tansanias – so einige Pressemeldungen – angeblich überzeugt, keine Straße zu bauen. Ist das Thema damit wirklich vom Tisch? Skrzypczak: Diese Pressemeldung ist falsch. Die tansanische Regierung zeigte sich bisher völlig verhärtet in dieser Frage. Minister Niebel hatte als erster westlicher Politiker die Durchsetzungsfähigkeit, Tansania überhaupt wieder an den Verhandlungstisch zurück zu bringen, um mögliche Alternativrouten zur geplanten Nordroute durch die Serengeti in Betracht zu ziehen. Die dazu erforderlichen Studien und Planungen werden jetzt vom deutschen Entwicklungsministerium durchgeführt. Zur Zeit ist der für 2012 geplante Straßenbau durch die Serengeti zumindest als Schotterpiste – die aber unter afrikanischen Verhältnissen einer vollwertigen Straße entspricht – nicht gestoppt. Sie soll nur vorübergehend nicht vom freien Verkehr genutzt werden dürfen.

Es soll eine zweiteilige Buchreihe über das Serengeti-Ökosystem werden. Teil eins handelt von der Kälber-Geburtenphase in der südöstlichen Serengeti. Welcher Teil sind noch in Planung? Skrzypczak: Teil eins handelt von der eigentlichen Serengeti, die Naturfilmer wie Grzimek und andere in uns geprägt haben. Es sind die riesigen Kurzgrassavannen im südöstlichen Teil des Serengeti-Mara-Ökosystems. Hier findet jedes Frühjahr zur kleinen Regenzeit eine Wiedergeburt des Lebens statt. Die fast halbwüstenartige Trockensavanne ergrünt dann zu neuem Leben mit sehr nahrhaften Gras, ideal zur Milchproduktion für die trächtigen Gnukühe. Über einen Zeitraum von wenigen Wochen werden hier Hundertausende von Gnukälbern geboren. Zum Ende der kleinen Regenzeit startet hier der jährliche Zyklus der großen Huftiermigration. Weit über eine Million Gnus, Zebras und Gazellen ziehen dabei mehr als 2000 Kilometer im Uhrzeigersinn

Was würde solch eine Straße durch den Serengeti-Nationalpark bedeuten? Skrzypczak: Die als „Serengeti-road“ weltweit bekannte und bekämpfte Straßenführung quer durch die nördliche Serengeti schneidet zukünftig die große Migration mit weit mehr als einer Million Huftiere von der Massai-Mara in Kenia, dem nördlichsten 15

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Zipfel des Serengeti-Mara-Ökosystems, ab. Die Massai-Mara ist während der dreimonatigen Trockenzeit in Tansania das Futterreservoir für die Huftierherden. Wenn sie davon abgeschnitten werden – was passiert mit uns über ein Vierteljahr ohne Nahrung? Wir verhungern! Dieser Aderlass bei den Huftieren wird zum Totalkollaps des Ökosystems führen. Ohne Jagdbeute werden dort zwangsläufig auch die Löwen, Leoparden, Hyänen und Geparde aussterben.

fotografieren wollen, benötigen Sie optische Ofenrohre von 800 1200 mm Brennweite. Wenn Sie wiederum tolle Fotoperspektiven haben wollen, müssen Sie gelegentlich riskieren, dass Ihnen die Sonnenblende von einem Normal- oder Weitwinkelobjektiv abgebissen wird. Ich verstehe mich überhaupt mehr als Grafiker und Autor, dabei mit sehr hohem Sachverstand über die Digitalfotografie und die druckfähige Weiterverarbeitung. Mag sein, dass ich dabei auch ganz ordentlich Fotografiere. Wenn ich losfahre, habe ich meine Idee und ein imaginäres Buchlayout im Kopf. Bekomme ich alle wesentlichen Szenen für ein geplantes Buchprojekt in den Kasten, freue ich mich. Meine Notizen setze ich in Texte um und produziere meine Bücher komplett druckfertig und biete sie dann Verlagen an. Schaffe ich meine Ziele nicht in einer Fotosaison, beiße ich mir in den Hintern und fahre halt das nächste Jahr wieder dort hin. Dies ist mir auch schon häufiger passiert, Afrika ist kein Zoo.

Die Fotos in dem Buch sind faszinierend. Wie oft und wie lange waren Sie dafür in der Serengeti unterwegs? Skrzypczak: Fünf Wochen – dazu muss man erst einmal wissen, dass die natürlichen Abläufe in der Serengeti nur zyklisch und in ganz bestimmten Gebieten während eines Jahres ablaufen. Schafft man die fotografischen Ziele nicht, muss man halt im nächsten oder auch im übernächsten Jahr wieder dort hin. Allerdings verfüge ich über mehr als zehnjährige Erfahrung und ein immenses Wissen über die Abläufe und das Tierverhaltens in der Serengeti. Ich kann somit auch die benötigte Technologie planen. Wenn Sie beispielsweise eine Gnugeburt ohne Gefährdung von Mutter und Kalb

Sie haben bereits mehrere Bücher über die Tierwelt in Afrika veröffentlicht. Was fasziniert Sie an Afrika? Skrzypczak: Ich bin schon sehr viel herum gekommen und hänge nicht an der gewohnten Scholle. Seit ich Ende der Neunziger zufällig in Ostafrika gelandet bin, weiß ich wieder, was Heimweh ist. Das geht meist schon eine Woche bevor ich nach Deutschland zurückfliege los. Ich werde mit Sicherheit irgendwann nach Ostafrika übersiedeln. Wann wird das Buch „Weltnaturerbe Serengeti – Aus Feuer und Asche geboren“ erscheinen? Skrzypczak: Schwierige Frage. Ich habe im Spätherbst eine große Fotoausstellung im Entwicklungshilfe-Ministrium (BMZ), zuerst in 16

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Berlin, danach im ehemaligen Bundeskanzleramt im Bonn. Diese Publicity wollte ich gerne zur Markteinführung nutzen, allerdings kommen deutsche Verlage mit so einem Timing nicht wirklich klar. Es wird wohl eher im Frühjahr oder Sommer auf den Markt kommen. Möglicherweise bekomme ich die US-Version zumindest noch im Frühjahr heraus. Dort bin ich bekannter als in Deutschland, auch mein Fachbuch über Wildlife-Fotografie läuft dort X-mal besser, die digitale Kindle-Version rangierte dort über Monate unter den ersten 10 der Natur- und Wildlife-Büchern. Ab August schreibe ich monatlich für die größte Fotografen-Website der Welt mit Sitz in Seattle, die noch dazu und glücklicherweise im Besitz des größten Online-Buchhändlers der Welt ist, der meine Artikel natürlich direkt zu meinen Büchern auf der Verkaufsplattform verlinkt. Amerika ist uns deutschen Zettelwirtschaftlern im Internet und E-commerce leider immer noch um Lichtjahre voraus, deshalb konzentriere ich mich auch zunehmend auf den US-Markt • www.serengeti-wildlife.com

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ABSCHNITT 3

Walter Riester im Interview Film 1.1 Walter Riester im Wochenpost-Interview

„Ge-Riestert“ Der ehemalige B u n d e s m i n i s t e r Wa l t e r Riester war am 21. Oktober auf Einladung der Stadt Stadtlohn und der VR-Bank Westmünsterland zu Gast in Stadtlohn. Für die Wochenpost habe ich ein Interview mit ihm geführt. Vorab haben wir über Google+, Facebook und Twitter aufgefordert, uns Fragen einzureichen, die wir Walter Riester stellen sollen. Wir haben ein paar Fragen bekommen, die ich dem Bundesminister a.D. gestellt habe. Außerdem haben wir in der Redaktion ein paar Fragen erarbeitet.

Wir haben dem Bundesminster a.D. ein paar Fragen gestellt. Einfach auf den Play-Button klicken...

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ABSCHNITT 4

Ein Blick in die Niederlande Von langweiligen Radtouren und exhibitionistischen Eiern...

Übersetzungsprogramme haben mitunter ganz schöne Tücken. Das stellen wir als Redaktion, die im deutsch-niederländischen Grenzbereich arbeitet, häufig fest. Gerne nutzen die niederländischen Nachbargemeinden die Möglichkeit, ihre Veranstaltungen in unserer Ausgabe anzukündigen. Nur was wir manchmal als Pressemitteilung bekommen, lässt sich so gar nicht veröffentlichen. Dafür sorgt die eine oder andere Mitteilung bei uns doch für ein Schmunzeln. Wir haben mal eine Seite in der Wochenpost darüber gemacht:

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Also, wir müssen die Veranstaltung doch ankündigen, denn der letzten Aufforderung müssen wir einfach nachkommen:

Das ist zum Beispiel eine Ankündigung zum Königinnentag in den Niederlanden: Eine Vielzahl von Wander- und Radrouten sollen zu diesem Ereignis angeboten werden. Nur: Sollen wir unsere Leser wirklich darauf aufmerksam machen, wenn die Routen wie folgt angekündigt werden?

Original-Mail: „Kommt in große Mengen um auf einer tollen Art den Unterhaltswerk der Freiwilligen zu unterstützen.“ Übrigens haben wir nur ein paar Stunden später noch eine Mail mit einer Ankündigung für eine Osterbörse in den Niederlanden bekommen. Das war uns dann doch irgendwie zu exhibitionistisch formuliert:

Original-Mail: „Die Organisation hat es wiederum geschafft ein paar langweilige Routen zu machen, die die Wander- und Radfahrerliebhaber sicher nicht mögen werden.“

Original-Mail: „Auf dieser Börse werden 35 Teilnehmer aus Holland, Duitsland, Rusland en Belgien ihre eier Schau stellen und zeigen! Sie lieben es zu zeigen Ihnen alle Möglichkeiten für eine einfache Ei…“

Das muss ja eine wirklich tolle Tour sein. Immerhin wird die Pause wohl schöner, denn: Original-Mail:„Am Pausenplatz unterwegs wird Ihnen einen Genuss angeboten.“ Na also! An dieser Stelle zögern wir trotzdem noch, ob wir die Tour ankündigen sollen. Wenngleich…. Original-Mail: „Sowie Sie uns kennen werden es wiederum sehr überraschende Routen sein, Sie kommen an Stellen wovon Sie die Existenz noch nicht wussten.“ Also doch etwas Spannendes für unsere Leser: Und überzeugt hat uns dann doch, dass für Kinder sogar offenbar Unterhalt gezahlt wird und man quatschen kann: Original-Mail: „Am Ende der einzelnen Routen können Sie noch bei XX quatschen, für die Kinder gibt es Unterhalt und im Zelt…“

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ABSCHNITT 5

Anna Maria Kaufmann

„Ich wollte immer singen“ Ich habe für die Wochenpost ein Interview mit Anna Maria Kaufmann geführt. Die Sängerin ist im Rahmen der großen „Anna Maria Kaufmann- Gala“ zu Gast in Stadtlohn.

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Hier ist ein Teil der Antworten, die auf meinem Blog erschienen sind:

Mit dem Musical „Phanton der Oper“ sind sie in der Rolle der Christin und an der Seite von Peter Hoffmann berühmt geworden. Haben Sie diesem Musical alles zu verdanken?

Frau Kaufmann, wo erwischen wir Sie gerade telefonisch?

Kaufmann: Sagen wir so: Vielleicht sollte es so sein, dass ich diesen Weg als Sängerin gehe. Vielleicht wäre es auch anders gekommen, aber ich habe damals diese Chance als Sängerin bekommen, habe vorgesungen, vorgetanzt, vorgespielt und die Rolle bekommen. Ich bin ständig von München nach Hamburg mit dem Zug gefahren, bis ich ausgesucht wurde.

Anna Maria Kaufmann: Ich habe gleich Proben und bin jetzt dabei, meinen Tag zu organisieren. Sie treten am 14. Juli im Rahmen der großen Anna-Maria Kaufmann-Gala in Stadtlohn auf. Wissen Sie eigentlich, wo dieses Stadtlohn liegt?

Ich bin in der Rolle richtig aufgegangen und ich denke, dass ich dieser Rolle viel zu verdanken habe. Ich habe zwölf Jahre lang eine wichtige Wegstrecke meines Lebens mit Peter Hoffmann bei Konzerten, bei Fernsehsendungen und verschiedenen Aufnahmen verbracht.

Kaufmann: Ehrlich gesagt nicht genau. Stadtlohn liegt im Westmünsterland. In der Nähe der niederländischen Grenze. Kaufmann: Da war ich noch nie. In der Nähe von Münster habe ich aber Bekannte. Das werde ich denen sagen. Die müssen unbedingt zur Gala nach Stadtlohn kommen.

Ich habe über Sie gelesen, dass Sie bereits als Kind den Traum hatten, Musikerin zu werden. Was macht die Faszination dieses Berufes aus?

Können Sie uns etwas zum Programm in Stadtlohn verraten? Kaufmann: Ich werde auf jeden Fall meine Lieblingstitel singen. Die Titel, denen ich meine Karriere aus dem Phantom der Oper zu verdanken habe. Außerdem werde ich etwas aus der Klassik singen, was ich liebe. Vielleicht wird es die Arie der Lucia. Ein Duett aus Phantom der Oper. Zudem etwas aus Carmen. Und einen besonderen Song möchte ich singen. Das ist ein Song von Leonard Cohen mit dem Titel „Hallelujah“. Den würde ich sehr gerne singen. Ich bin dabei, die Arrangements für das Orchester zu bekommen. Aber ich glaube, das klappt.

Kaufmann: Ich wollte immer singen und ich habe schon als Kind gesungen. Allerdings ohne zu wissen, was man damit machen kann, denn ich bin in einem kleinen kanadischen Dorf aufgewachsen. Das war irgendwie nicht so klar, als wenn man in einer Großstadt damit aufwächst. Ich habe überall gesungen, meine eigene Band gegründet, im Chor gesungen usw.. Ich habe Gitarre gelernt, damit ich singen konnte. Das war immer ein Teil meines Lebens.
 Ich liebe es zu singen, zu spielen und zu tanzen. Das gehört irgendwie zusammen. Auf der Bühne zu stehen oder vor der 22

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Kamera - da gehöre ich halt hin. Das ist mein Leben. Zu singen ist ein Gottes-Geschenk. Im idealen Fall stehe ich auf der Bühne und bin nicht mehr ich. Ich habe mich vorbereitet, ich singe und stehe da und es fließt durch mich etwas, was ich weitergeben kann. Das ist ein unglaubliches Gefühl.

Heute gibt es zahlreiche Musicals, die durch das Land touren und auf verschiedenen Bühnen zu sehen sind. Glauben Sie, dass Sie Wegbereiterin dieser Musical-Begeisterung in Deutschland sind? Kaufmann: Das habe ich noch nie so betrachtet. Vielleicht ist es so. Der erste kommerzielle Erfolg war das Phantom der Oper. Ich war Christin und damit habe ich vielleicht das kommerzielle Musical mitgeprägt.

Sie werden häufig als Musical-Diva oder Opern-Diva bezeichnet. Mögen Sie diesen Ausdruck überhaupt? Kaufmann: Ich finde den Ausdruck nicht so schlimm. Wenn man das über jemanden sagt, dann hat es eher etwas Elegantes und dann hat man etwas erreicht. Ich sehe das eher als Kompliment und nicht von der Seite, dass ich zickig bin. Ich glaube nicht, dass ich so extrem schwierig bin, deshalb macht es mir nicht so viel aus.
 Nehmen wir das Beispiel Sophia Loren. Das ist eine Frau, die auch als Diva bezeichnet wird. Sie ist aber deswegen nicht schwierig. Es hat in diesem Zusammenhang eher etwas mit einer angeborenen Eleganz zu tun. Ich betrachte Diva eher als eine Auszeichnung.

Sie sind im Vorjahr als Stargast bei Holiday on Ice aufgetreten. Wie war der Ausflug auf das Eis? Kaufmann (lacht): Ich bin in Kanada aufgewachsen. Wenn man dort nicht Schlittschuhlaufen kann, dann macht man etwas verkehrt. Es macht mir einfach Spaß. Holiday on Ice hat angefragt und ich habe zugesagt. Es ist super. Ich habe die Möglichkeit, auf diese Art Halbträume zu erleben. Obwohl ich keine Prima-Ballerina bin, konnte ich beim Phantom der Oper meine Ballettausbildung nutzen. Und bei Holiday on Ice konnte ich mein Schlittschuhtraining, das ich als Kind hatte, verwenden. Es macht einfach Spaß.

Sie sind in der Klassik und im Musical Zuhause. Gibt es noch eine andere Musiksparte, die sie gerne einmal ausprobieren würden? Kaufmann: Ich bin klassisch ausgebildet, aber ich bin, so glaube ich, die geborene Crossover-Sängerin. Ich werde beispielsweise auch einen Popsong singen, der klassisch präsentiert wird. Das hat damals auch Peter Hoffmann gemacht mit Rock-Classics.
 Das war eine neue Idee. Das singe ich auch sehr gerne. Es gibt gute und schlechte Musik und ich versuche stets, die Lieder mit meiner Stimme und meinen Gefühlen zu singen.

Zum Schluss etwas ganz anderes: Sind Sie als geborene Kanadierin fußballbegeistert? Kaufmann: Ich habe durch das Singen der Deutschland-Hymne Kontakt zum Fußball bekommen. Ich habe einen deutschen und einen kanadischen Pass. In Kanada habe ich die Hymne häufig vor den Spielen gesungen. In Deutschland dann 1994 erstmals vor dem Spiel Deutschland gegen Kanada. Danach habe ich sie noch mehrfach gesungen, unter anderem vor dem Finale der EM 1996 in Wembley. Das letzte Mal habe ich die 23

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deutsche Hymne in Südkorea 2002 gesungen. Durch diese Verbindung habe ich mir Fußballspiele angeschaut und dort habe ich meine Begeisterung für den Fußball gefunden. Es gibt schließlich viele Parallelen zu meinem Beruf. Die da wären? Kaufmann: Ein Fußballer muss sich auch hinter den Kulissen sehr gut vorbereiten. Es kommt alles auf ein Spiel an, auf das lange hingearbeitet wird. Das ist bei uns vor dem Auftritt ähnlich. Es ist mit viel Aufregung und Anspannung verbunden. Man muss auf den Punkt genau Höchstleistungen bringen. Verfolgen sie eigentlich momentan die Spiele der Frauen-Weltmeisterschaften? Kaufmann: Ein bisschen. Sind Sie denn für Deutschland oder für Kanada? Kaufmann: Im Fußball bin ich für Deutschland, weil ich hier den Fußball überhaupt kennengelernt habe. Beim Eishockey bin ich allerdings für Kanada.

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ABSCHNITT 6

Südafrika sechs Monate nach der WM

„Südafrika ist damit endlich in die Welt zurückgekehrt“

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Dieser Artikel ist sechs Monate nach der Fußball-WM 2010 in der Wochenpost erschienen. Ich habe auf einer Reise über Garden-Route in Südafrika viele Menschen nach ihrer Meinung zur WM befragt. Hier ist der Artikel:

und die Regenbogennation hat gezeigt, dass sie fähig ist, eine Weltmeisterschaft auszurichten. Viele hatten daran bis zuletzt gezweifelt.

„Es war ein großes Ding für uns“, weiß Helga Daitz, die seit über 25 Jahren in Südafrika lebt und in der Tourismusbranche arbeitet. „Ich glaube, viele Europäer dachten, wir kriegen es nicht hin, dass die Stadien fertig werden, dass alles aufgebaut sein wird und funktioniert. Und es hat funktioniert.“ Sogar einwandfrei. „Südafrika hat einen guten Job gemacht“, ist sich auch Colin, der an der Route 62 einen Imbiss am legendären Treffpunkt Ronny´s „Sex“ Shop betreibt, sicher. „Im Vorfeld des Weltcups haben viele europäische Journalisten das Image Südafrikas zerstört. Sie haben uns als Land verrissen, wo man umgebracht und ausgeraubt wird“, ärgert er sich. „Fahrt nicht nach Südafrika“, lautete der Tenor im Vorfeld. „Ich glaube, denen, die zum Worldcup gekommen sind, hat es sehr gefallen. Unsere Bekanntheit durch Twitter und Facebook hat sich enorm erhöht. Und ich glaube, wir sind nun ein Ziel, wo man hinreisen kann und selber schauen kann, wie es dort ist“, so Colin.

Die Regenbogennation und ihre Menschen sind nach dem WM-Turnier sehr stolz - Wichtiger Imagegewinn für den schwarzen Kontinent - „Die Welt hat gesehen, dass Südafrika fantastisch ist“

Die Vuvuzela ist verstummt. Doch das bunte und laute Blasinstrument der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft ist in Kapstadt noch allgegenwärtig. Auf allen Märkten wird es in den südafrikanischen Landesfarben angeboten. Ebenso wie ein paar Trikots des südafrikanischen Starspielers Siphiwe Tshabalala. Die sind allerdings inzwischen im Angebot. Ein paar Ecken weiter, in der Nähe des Parlaments, hängen noch einige Plakate, auf denen niederländische und deutsche Fans zu sehen sind. „Tschüss Maradona“ steht darauf. Der ist längst Zuhause und hat die Weltmeisterschaft komplett abgehakt.

Das Green Point Stadium in Kapstadt liegt heute verlassen in der Stadt. Es steht leer. Die Einheimischen nennen es „White Elephant“. Veranstaltungen gibt es dort nicht. Für die Rugby- und Cricket-Verrückten Kapstädter ist es keine Alternative. Der einheimische Fußballverein Ajax Cape Town spielt zwar in der Premier Soccer League, kann das Stadion mit seinen durchschnittlich 12.400 Zuschauern jedoch nicht füllen. Nun

Kapstadt Abgehakt ist das Ereignis des Jahres für die Südafrikaner jedoch keinesfalls. Das Land und die Menschen sind stolz, dass dieses Ereignis erfolgreich über die Bühne gebracht wurde. Auch Monate nach dem Worldcup wird noch immer darüber gesprochen. Erstmals wurde eine WM auf afrikanischem Boden ausgetragen. Vier Wochen lang hat die Welt auf Südafrika geblickt 26

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verschlingt der „White Elephant“ also jährlich einige Millionen Euro an Unterhaltskosten. Bleibt also die Frage, ob das Geld in Südafrika nicht in anderen Bereichen doch besser angelegt worden wäre?

Bilder und Kunstfiguren herstellt. Die Euphorie der WM ist seiner Meinung nach immer noch da: „Die Leuten reden immer noch über den Weltcup und wie gut er war.“ Das findet auch seine Händlerkollegin Lucy: „Nun wollen alle Menschen nach Südafrika reisen, um zu sehen, wo der Worldcup 2010 stattgefunden hat.“

Mitnichten! Die Antwort darauf ist ein klares Nein! Südafrika hat eine Imagepolitur bekommen, die mit Geld kaum aufzuwiegen ist. Die Südafrikaner sind stolz, dass sie den Touristen zeigen konnten, dass es gar nicht so schlimm ist, wie es in den Medien berichtet wird. Davon ist Helga Daitz überzeugt. „Die Welt hat gesehen, dass Südafrika fantastisch ist“, fügt sie hinzu. Auch Jean-Mari Strauss vom Weingut L´Avenir glaubt, dass der Imagegewinn riesengroß ist. „Die Menschen wissen nun mehr über das Land und das ist gerade für die Tourismusindustrie sehr sehr wichtig“, erzählt sie.

Ein halbes Jahr nach der Weltmeisterschaft ist in Südafrika wieder der Alltag mit seinen zahlreichen Problemen eingekehrt. Korruption, Kriminalität, Massenarmut – das Land ist wieder auf dem Boden der harten Wirklichkeit gelandet. Nichtsdestotrotz: Südafrika hat durch die Weltmeisterschaft gewonnen. Davon sind viele Südafrikaner überzeugt. „Die WM war das Wichtigste, was nach Mandela in Südafrika stattgefunden hat“, weiß Wolfgang Beitz, der in Oudtshoorn die Montana Guestfarm betreibt. „Südafrika ist damit endlich in die Welt zurückgekehrt“, ist er überzeugt.

„Es wurden für den Worldcup viele Jobs geschaffen“, berichtet der 25-jährige Edwin, der einen Souvenirstand im Tsitsikama Nationalpark bei Plettenberg betreibt. Menschen, die arbeits- und obdachlos waren, hatten plötzlich Jobs. „Jetzt ist der Weltcup zwar vorbei, aber es gibt immer noch ein paar Jobs“, weiß er aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis.

Die Stimmung und das Miteinander haben Südafrika enger zusammen geschweißt. „Das betrifft eigentlich überwiegend die Bevölkerung, die eigentlich zu den so genannten „disadvantage people“ (benachteiligten Menschen) gehört“, hat Wolfgang Beitz festgestellt. Seiner Meinung nach haben gerade diese Menschen zum ersten Mal erlebt, dass sie akzeptiert werden. „Und das hält nach. Wahrscheinlich auch noch sehr viele Jahre“, vermutet Beitz.

Für die Händler auf dem Greenmarket Square in Kapstadt war die WM natürlich in finanzieller Hinsicht sehr wichtig. „Die WM war cool“, grinst der 25-jährige Dany. „Südafrika hat vom Worldcup sehr profitiert. Und auch ich als Künstler“, so Dany, der in einem Kapstädter Township lebt und mit seiner Familie selbstgemalte

Auch Nina Lindenmüller, die seit einigen Monaten in Kapstadt lebt, glaubt, dass die WM die Menschen enger zusammen gebracht 27

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hat: „Es wird immer noch viel darüber geredet und für Südafrika war es wahnsinnig wichtig“, sagt sie. Edwin findet sogar, dass die Euphorie noch immer da ist. „Die WM hat eine neue Atmosphäre geschaffen. Die Menschen haben das wirkliche Afrika gesehen“, erzählt er. „Außerdem haben wir auch die Vuvuzela vorgestellt und das hat allen sehr gut gefallen.“

Hier sind zudem noch ein paar Stimmen zur WM und das Video mit den kompletten Interviews:

„Die WM war das Wichtigste, was nach Mandela in Südafrika stattgefunden hat. Das ist wirklich eines der größten Ereignisse in Südafrika. Südafrika ist damit endlich in die Welt zurückgekehrt.“ ! Wolfgang Beitz

Was also bleibt? Südafrika hat in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit erfahren. Diese positive Aufmerksamkeit muss nun genutzt werden. Eine sicher schwere Aufgabe, denn auch über 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid ist das Land noch zweigeteilt und mit zahlreichen Problemen belastet. Das Wort „Ubuntu“ steht in Südafrika für Zusammengehörigkeit. Und „Ubuntu“ scheint durch die Weltmeisterschaft plötzlich näher gerückt zu sein. Der neue Stolz und das Miteinander sind sicher eine große Chance für die Regenbogennation.

„Die Euphorie ist immer noch da! Eine neue Atmosphäre wurde geschaffen. Die Menschen haben das wirkliche Afrika gesehen. Außerdem haben wir auch die Vuvuzela hier vorgestellt, das hat allen sehr gut gefallen. Es war eine große Familie hier während der WM.“ Edwi

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„Südafrika hat mit den Planungen und der Überwachung des Worldcups einen guten Job gemacht. Wo wir jetzt stehen? Jetzt müssen wir im normalen Tagesgeschäft da weitermachen, was wir erreicht haben. Unsere Bekanntheit hat sich nun erhöht. Ich glaube, wir sind nun ein Ziel, wo man hinreisen kann.“ Colin

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„Das war ein positiver Eindruck und die Menschen haben sicher ein paar Monate noch davon gesprochen. Es war ein großes Ding für uns. Und ich glaube auch, viele Europäer dachten, wir kriegen es nicht hin, dass die Stadien fertig werden, dass alles aufgebaut sein wird und funktioniert. Und es hat funktioniert.“ Helga Daitz

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Film 1.2 Südafrika sechs Monate nach der WM

Südafrika sechs Monate nach der WM - Die Interviews in voller Länge.

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ABSCHNITT 7

Eine ganz wunderbare Liebesgeschichte 27. Februar 2011

„Die glücklichsten Menschen auf der Welt“

W OCHENPOST 11

Vor fünf Jahren haben sich die 78-jährige Ahauserin Waltraud Zuber und der 72-jährige Osterwicker Paul Faroß durch eine Kleinanzeige in der Wochenpost kennengelernt. Für sie ist es das ganz große Gllück. Foto: Sandkötter

„Die glücklichsten Menschen auf der Erde“ Eine wunderbare Liebesgeschichte - ausgelöst durch eine Kleinanzeige in der Wochenpost Von SILKE SANDKÖTTER Die Augen von Waltraud Zuber strahlen, wenn sie ihren Paul anschaut. Für sie ist er die „Liebe ihres Lebens“. Und auch Paul Faroß blickt ganz verliebt auf „seine“ Waltraud. Fünf Jahre jung ist die Liebe der beiden. Sie wirken glücklich und verliebt. Und wenn man die Geschichte der Beiden genauer betrachtet, dann verbirgt sich dahinter eine wunderbare Liebesstory, an der die Wochenpost nicht ganz unbeteiligt ist.

Diese Geschichte über unsere Leserin Waltraud Zuber und ihren Lebensgefährten ist für mich persönlich eine der schönsten Storys, die ich im Jahr 2011 geschrieben habe.

Vor fünf Jahren haben sich die 78-jährige Ahauserin Waltraud Zuber und der 72jährige Osterwicker Paul Faroß durch eine Kleinanzeige in der Wochenpost kennengelernt. Kurz vor Weihnachten war es, als Paul Faroß eine Kontaktanzeige in unserer Zeitung veröffentlichte. „Ich war fünf Jahre alleine und wollte einfach jemanden kennenlernen“, nennt er seine Beweggründe. Diese Kontaktanzeige hat Waltraud Zuber gelesen. „Die Anzeige war so herzlich formuliert, dass ich sie immer wieder lesen musste“, erzählt sie. Doch es hat noch etwas gedauert, ehe sie über ihren Schatten sprang und auf die Anzeige antwortete. Waltraud Zuber war zuvor 32 Jahre lang alleine. „Ich hatte immer wieder Zweifel, ob ich in meinem Alter noch antworten sollte und was wohl meine Kinder dazu sagen werden“. Sie gab sich

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AUS DER REGION

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schließlich einen Ruck, antwortete auf die Kleinanzeige und erhielt einen wunderbaren Liebesbrief von einem noch Unbekannten. Wenige Tage später folgte ein Treffen, bei dem der Funke zunächst noch nicht direkt übersprang. Doch nachdem sie sich nach dem gemeinsamen Cafebesuch voneinander verabschiedeten , drehte Paul Faroß sich nach wenigen Metern noch einmal um, kam „mit Volldampf“ auf seine Waltraud zugelaufen und gab ihr einen Kuss. „Da war es um mich geschehen“, strahlt sie. „Und heute bin ich der glücklichste Mensch auf Erden, denn ich liebe meinen Paul über alles!“ Gegensätze ziehen sich bekanntlich an: Sie ein Stadtkind, er liebt das Landleben. Sie wohnt also demzufolge auch in Ahaus. Ihr Verlobter hingegen genießt das Landleben. „Ich würde auf dem Land eingehen“, lacht Waltraud Zuber. „Es ist wunderschön bei Paul, doch ich brauche meine Stadt um mich herum.“ Ihre Liebe zur Musik verbindet die Beiden. Waltraud Zuber singt sehr gerne, war früher sogar im Chor aktiv. Wie passend, dass ihr Verlobter Paul Faroß Akkordeon spielt. Und noch eine Gemeinsamkeit haben sie: Sie kommen aus Ost- und West-Preußen. Da gibt es zahlreiche sprachliche Gemeinsamkeiten. „Das sind mitunter Wörter oder Redewendungen, die kennt kaum noch je-

mand“, erzählt Waltraud Zuber. „Wir lachen oft herzhaft darüber“, ergänzt Paul Faroß. Er mag an ihr besonders ihren Humor, ihre Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Sie schätzt an ihm ebenfalls seine Aufrichtigkeit, Liebenswürdigkeit und die Tatsache, dass er sehr bodenständig ist. Außerdem bezeichnet Waltraud Zuber ihren Paul als einen Kavalier der alten Schule. Er grinst fast verschmitzt dabei und bestätigt „ich versuche, zumindest einer zu sein“. Vor einiger Zeit haben sie sich verlobt, doch zusammenziehen werden sie trotzdem nicht. „Das ist ja das Prickelende an der Beziehung“, verrät Waltraud Zuber. Sie war über 30 Jahre alleine, ehe sie Paul Faroß kennenlernte. Für beide ist das späte Glück das Schönste, was ihnen passieren konnte. Sie sehen sich regelmäßig und verbringen viel Zeit miteinander. Und wenn er daheim in Osterwick und sie in Ahaus ist, dann wird telefoniert. „Ich rufe dreimal täglich an, um zu hören, wie es Waltraud geht“, erzählt Paul Faroß. Dann werden Neuigkeiten ausgetauscht und man freut sich auf das Wiedersehen. „Wir sind zusammengewachsen“, ist Paul Faroß überzeugt. Auch die Kinder freuen sich über das späte Glück der Eltern und verstehen sich mit den neuen Lebenspartnern prächtig. Ihr größter Wunsch: Gemeinsam alt werden und hoffentlich noch einige schöne Jahre

gesund und zusammen verbringen. „Dann wären wir die glücklichsten Menschen auf der Erde“, weiß Waltraud Zuber und greift nach der Hand von ihrem Paul.

NACHGEFRAGT

Melden Sie sich doch bei uns Sie haben ebenfalls das große Glück durch eine Kleinanzeige in der Wochenpost gefunden? Dann melden Sie sich doch einfach bei uns. Geschichten, wie die von Waltraud Zuber und Paul Faroß geben vielleicht mehr Menschen Mut, sich auf eine Kontaktanzeige zu melden oder einfach mal etwas ganz Neues zu wagen. Wir freuen uns und sind gespannt auf Ihre Kleinanzeigen-Geschichten. Es muss auch nicht unbedingt eine Partnerschaftsanzeige sein. Wenn Sie mit einer Kleinazeige etwas Ungewöhnliches erlebt bzw. gefunden haben, dann teilen Sie uns das doch einfach mit. Wir freuen uns auf die Zuschriften an Redaktion @wochenpostonline.de oder per Tel. 02563-939040. SIS


Von SILKE SANDKÖTTER

Volldampf“ auf seine Waltraud zuge-
 laufen und gab ihr einen Kuss. „Da war es um mich geschehen“, strahlt sie. „Und heute bin ich der glücklichste Mensch auf Erden, denn ich liebe meinen Paul über alles!“

Die Augen von Waltraud Zuber strahlen, wenn sie ihren Paul anschaut. Für sie ist er die „Liebe ihres Lebens“. Und auch Paul Faroß blickt ganz verliebt auf „seine“ Waltraud. Fünf Jahre jung ist die Liebe der beiden und sie wirken sehr glücklich. Und wenn man die Geschichte der Beiden genauer betrachtet, dann verbirgt sich dahinter eine wunderbare Liebesstory, an der die Wochenpost nicht ganz unbeteiligt ist.

Gegensätze ziehen sich bekanntlich an: Sie ein Stadtkind, er liebt das Landleben. Sie wohnt also demzufolge auch in Ahaus. Ihr Verlobter hingegen genießt das Landleben. „Ich würde auf dem Land eingehen“, lacht Waltraud Zuber. „Es ist wunderschön bei Paul, doch ich brauche meine Stadt um mich herum.“ Ihre Liebe zur Musik verbindet die Beiden. Waltraud Zuber singt sehr gerne, war früher sogar im Chor aktiv. Wie passend, dass ihr Verlobter Paul Faroß Akkordeon spielt.

Vor fünf Jahren haben sich die 78-jährige Ahauserin Waltraud Zuber und der 72-jährige Osterwicker Paul Faroß durch eine Kleinanzeige in der Wochenpost kennengelernt. Kurz vor Weihnachten war es, als Paul Faroß eine Kontaktanzeige in unserer Zeitung veröffentlichte. „Ich war fünf Jahre alleine und wollte einfach jemanden kennenlernen“, nennt er seine Beweggründe. Diese Kontaktanzeige hat Waltraud Zuber gelesen. „Die Anzeige war so herzlich formuliert, dass ich sie immer wieder lesen musste“, erzählt sie. Doch es hat noch etwas gedauert, ehe sie über ihren Schatten sprang und auf die Anzeige antwortete. Waltraud Zuber war zuvor 32 Jahre lang alleine. „Ich hatte immer wieder Zweifel, ob ich in meinem Alter noch antworten sollte und was wohl meine Kinder dazu sagen werden“. Sie gab sich schließlich einen Ruck, antwortete auf die Kleinanzeige und erhielt einen wunderbaren Liebesbrief von einem noch Unbekannten. Wenige Tage später folgte ein Treffen, bei dem der Funke zunächst noch nicht direkt übersprang. Doch nachdem sie sich nach dem gemeinsamen Cafébesuch voneinander verabschiedeten , drehte Paul Faroß sich nach wenigen Metern noch einmal um, kam „mit

Und noch eine Gemeinsamkeit haben sie: Sie kommen aus Ostund West-Preußen. Da gibt es zahlreiche sprachliche Gemeinsamkeiten. „Das sind mitunter Wörter oder Redewendungen, die kennt kaum noch jemand“, erzählt Waltraud Zuber. „Wir lachen oft herzhaft darüber“, ergänzt Paul Faroß. Er mag an ihr besonders ihren Humor, ihre Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Sie schätzt an ihm ebenfalls seine Aufrichtigkeit, Liebenswürdigkeit und die Tatsache, dass er sehr bodenständig ist. Außerdem bezeichnet Waltraud Zuber ihren Paul als einen Kavalier der alten Schule. Er grinst fast verschmitzt dabei und bestätigt „ich versuche, zumindest einer zu sein“. Vor einiger Zeit haben sie sich verlobt, doch zusammenziehen werden sie trotzdem nicht. „Das ist ja das Prickelende an der Beziehung“, verrät Waltraud Zuber. Sie war über 30 Jahre alleine, ehe sie Paul Faroß kennenlernte. Für beide ist das späte Glück das

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Schönste, was ihnen passieren konnte. Sie sehen sich regelmäßig und verbringen viel Zeit miteinander. Und wenn er daheim in Osterwick und sie in Ahaus ist, dann wird telefoniert. „Ich rufe dreimal täglich an, um zu hören, wie es Waltraud geht“, erzählt Paul Faroß. Dann werden Neuigkeiten ausgetauscht und man freut sich auf das Wiedersehen. „Wir sind zusammengewachsen“, ist Paul Faroß überzeugt. Auch die Kinder freuen sich über das späte Glück der Eltern und verstehen sich mit den neuen Lebenspartnern prächtig.

Ihr größter Wunsch: Gemeinsam alt werden und hoffentlich noch einige schöne Jahre gesund und zusammen verbringen. „Dann wären wir die glücklichsten Menschen auf der Erde“, weiß Waltraud Zuber und greift nach der Hand von ihrem Paul.

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ABSCHNITT 8

Was ist eigentlich Planking?

„Flach wie ein Brett für ein doofes Foto“ Planking, was das ist, wusste ich bis zu dem Zeitpunkt, als AFP die Meldung geschickt hat, eigentlich auch nicht. Dann hat sich das Ganze irgendwie verselbständigt und wir haben einen Artikel darüber veröffentlicht. Bis heute ist Planking einer der meistgesuchten Begriffe auf meinem Blog.

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Sie kennen Planking nicht? Macht nichts, bis heute kannte ich auch Planking nicht. Das hat sich nun geändert.

Planking-Bilder auf den Facebookseiten anschaut, dann ist da wirklich viel witziges und kreatives Bildmaterial dabei.

Planking im Bundestag

Planking in Süddeutschland

Um es kurz und knapp zu sagen, Planking ist wenn man für ein Foto doof und flach wie ein Brett irgendwo (am besten in einer völlig absurden Position) herumliegt. Am besten noch so, dass es für den Betrachter witzig ausschaut. Um mal ein Beispiel zu nennen und zu zeigen: Planking bietet sich zum Beispiel in deutschen Büros auf Kopierern, auf Schreibtischen, oder in Regalen an. Schaut doof aus, sorgt aber für jede Menge gute Stimmung im Kollegenkreis.

Wir haben in der Redaktion etwas recherchiert. Übrigens haben wir auf den Planking-Seiten zahlreiche Kollegen vom TV, verschiedener Print-Medien usw. getroffen. Sie alle wollen offenbar über Planking berichten. Wir haben schließlich selber einen Planking-Test gemacht. Dafür hat sich eine Kollegin auf den Kopierer gelegt. Ehrlich, es war witzig. Und falls der Chef hier mitliest, es gab keinen Materialschaden, wir haben die leichteste Kollegin ausgewählt. Dieses Bild habe ich auf meiner Facebookseite geposted. Unglaublich schnell gab es Kommentare und sogar aus dem Bundestag kam ein Planking-Bild, das ich hier freundlicherweise benutzen darf. Und nein, es ist keine Fotomontage, ich habe das Bild selber unscharf gemacht.

Wir sind auf die Planking-Geschichte bei der Nachrichten-Agentur AFP aufmerksam geworden. Hintergrund war ein schwerer Planking-Unfall in Australien. Dort starb ein Mann beim Planking. Er stürzte in den Tod, nachdem er sich in Brisbane für ein Foto-Shooting auf eine Balkonbrüstung im siebten Stock gelegt hatte. Das ist nun wirklich alles andere als witzig und hat die Diskussion entfacht, ob die Planking-Bewegung vielleicht zu weit geht, Verrückte anlockt, die es - wie in allen Lebensbereichen übertreiben, oder ob man Planking gar verbieten sollte.

Planking ist sicher völlig sinnfrei, aber es ist lustig. Wenn ich so schaue, welche Medien sich alle in den Planking-Foren bewegen, dann bin ich überzeugt, dass die Sache hier jetzt richtig losgeht. Und solange es kreativ, lustig und nicht waghalsig oder gar wahnsinnig ist, kann man darüber echt schmunzeln...

Zunächst einmal ist Planking sicher völlig ungefährlich. Man liegt wie ein Brett irgendwo doof herum und wird dabei für das Internet abgelichtet. Die Macher der Plankingseiten - und davon gibt es bei Facebook zahlreiche - appelieren an Kreativität und wollen keinen Wahnsinn. Man muss zugeben, wenn man sich die

Wer mir übrigens noch Planking-Bilder schicken möchte: Her damit!

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ABSCHNITT 9

Interview mit dem Bundestagsabgeordneten Jens Spahn „Ein schnellerer Ausstieg aus der Kernenergie brauchte übrigens erst recht Zwischenlager“

Nach der fürchterlichen Nuklearkatastrophe in Fukushima hat die Bundesregierung ihren Atomkurs geändert. Bundeskanzlerin Angela Merkel stoppte in der Vorwoche vorerst die Laufzeitverlängerung für AKW. Der Ahauser CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Spahn beantwortete mir zu diesem Thema Fragen. Am Mittwoch, 23. März 2011, ist das Interview in der Wochenpost erschienen. 35

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Herr Spahn, Japan ist wie kein zweites Land auf eine Erdbebenkatastrophe vorbereitet gewesen. Dennoch sind mehrere Atomreaktoren außer Kontrolle geraten. Ihr Parteikollege und ehemalige Atom-Hardliner Stefan Mappus bezeichnete das Erdbeben in Japan als eine Zäsur für den Umgang mit der Kernenergie in Deutschland. Würden Sie ihm zustimmen?

Von den sieben deutschen AKW, die nach dem Moratorium stillgelegt werden, sind bis auf Isar I alle anderen bereits seit einigen Monaten vom Netz bzw. sollten planmäßig in Revision gehen. Ist die Entscheidung von Frau Merkel also nur ein großer Bluff? Spahn: Nein, im Gegenteil. Schon jetzt ist klar, dass mindestens drei der Kraftwerke nie wieder ans Netz gehen. Wir werden jetzt die Sicherheitsanforderungen überprüfen und auch schauen, wie wir andere Energiequellen noch stärker ausbauen können. Dazu gehören dann aber auch das modernste Kohlekraftwerke Europas in Datteln, das fertig gebaut werden muss, oder die Hochspannungsleitungen durch den Kreis Borken, um den Strom vom windreichen Norden der Republik in den Süden zu transportieren. Das muss man den Menschen dann auch ehrlich sagen, dass auch die Alternativen zur Kernenergie nicht ohne Belastungen für andere sind.

Jens Spahn: Japan ist ein Hochtechnologieland. Auch wenn ein so starkes Erdbeben verbunden mit einem Tsunami bei uns unvorstellbar ist, stellt sich die Frage nach dem vertretbaren Restrisiko neu. Ein abstrakter Begriff ist hier plötzlich sehr konkret geworden, das lässt niemanden kalt. So ist der Schutz bei einem Flugzeugabsturz zu klären oder die Frage, wie es im Fall der Fälle denn bei unseren Kraftwerken mit der Sicherstellung der Kühlwasserzufuhr aussieht. Es geht insgesamt um eine gesellschaftliche Neubewertung der Kernenergie: Welche Risiken sind wir bereit für unsere Energieversorgung zu tragen?

Muss die Sicherheit im Brennelemente Zwischenlager in Ahaus nun ebenfalls neu überprüft werden?

Sie waren ebenfalls bis vor wenigen Tagen ein Befürworter der Laufzeitverlängerung. Sind Sie plötzlich grün geworden?

Spahn: Sollte es nach dem dreimonatigen Moratorium zu einer Verschärfung der Sicherheitsanforderungen kommen, wird das sicher nicht ohne Folgen für das Zwischenlager in Ahaus und auch für die Urananreicherung in Gronau bleiben. Die Anforderungen hier vor Ort würden dann auch überarbeitet. Ein schnellerer Ausstieg aus der Kernenergie brauchte übrigens erst recht Zwischenlager, um etwa die baulichen Reste der Kraftwerke aufzunehmen. Da wird auch Ahaus noch gefordert werden.

Spahn: Es geht nicht um Farbenspiele, schon gar nicht um politische. Ich denke immer noch, dass wir nicht von heute auf morgen auf Kernenergie in Deutschland werden verzichten können. Es geht nun darum, dass wir die Risiken neu bewerten und Kosten der Alternativen abwägen. Auch vor dem Hintergrund, dass wir keinesfalls von heute auf morgen aus der Kernenergie aussteigen können. Das wissen auch SPD und Grüne. Wer einen Ausstieg will, muss aber auch die Frage nach den Alternativen beantworten.

Noch einmal zum Abschluss: Befürworten Sie weiterhin die Nutzung von Kernenergie? 36

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Spahn: Nochmal: Es geht um die Alternativen. Wie schnell sind diese zu haben? Und wie teuer sind sie? Ich will nicht, dass wir hier alle Meiler abschalten und dann Atomstrom aus Frankreich oder Tschechien beziehen müssen. Die CDU hat sich bereits für den Ausstieg aus der Kernkraft ausgesprochen, sie ist eine Brückentechnologie, bis wir insbesondere die erneuerbaren Energien ausgebaut haben. Die Frage nach dem Wie und Wann ist allerdings nicht so einfach zu beantworten, wie einige jetzt tun. Einfach nur raus und der Rest ist egal, das wäre keine verantwortungsvolle Politik.

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R U B RI K : PR IN T-Z E U GS

„Feste feiern“ in der Metropole Ruhr

Kulturhauptstadt Europas 2010

Ruhr 2010 - Das Ruhrgebiet war in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas. Eine Vielzahl erstklassiger Veranstaltungen fanden im Ruhrgebiet statt. Den Auftakt machte eine Open-Air-Eröffnungsfeier im Januar, die mit Schneemassen zu kämpfen hatte. Für alle, die dabei waren, sicher ein unvergessliches Erlebnis. 38

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Der Auftakt ist gelungen Galerie 1.1 Generalprobe und Eröffnung der Ruhr 2010 und schon befinden wir uns mitten im Kulturhauptstadtjahr Europas. Und es war ein Auftakt nach Maß. 200.000 Besucher trotzten der Kälte und kamen zum großen Eröffnungsfest. Das ist eigentlich typisch für das Ruhrgebiet. Bodenständig, wie die Ruhrgebietler nun einmal sind, lassen sie sich natürlich nicht von einem Tief namens „Daisy“ bremsen. Da muss schon was ganz anderes kommen. Außerdem: Die Menschen in der Metropole „Ruhr“ wissen, wie man Feste feiert. Millionen sind auf Tour, wenn beispielsweise die Extraschicht stattfindet. Und da ist es auch egal, ob Generalprobe Ruhr-2010-Eröffnung. Schnee- und Eisstürme durchs Land fegen. Wenn das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt wird,

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dann feiern die Menschen sich und ihre Region. Hier sind zwei kleine Filme (natürlich mit der Mino Flip HD gedreht) und eine Bildergalerie der Generalprobe. Einer der Filme ist ebenfalls während der Generalprobe entstanden. Herbert Grönemeyer ist natürlich auch drauf! Der darf schließlich mit seinem Song „Komm zur Ruhr!“ nicht fehlen.


Film 1.3 Generalprobe Ruhr 2010

Herbert Grönemeyer singt erstmals die neue Ruhr-Hymne „Komm zur Ruhr“.

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Film 1.4 Eröffnungsfeier

Die offizielle Eröffnungsfeier der Ruhr2010 rund um die Zeche Zollverein.

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Alles wie immer: Stau auf der A40 Es war eigentlich alles wie immer: Auf der A40 ging am Sonntag nichts mehr. Stau war angesagt. Nur dass diesmal nicht verzweifelte Insassen in irgendwelchen PKW saßen. Diesmal liefen die Menschen zu Fuß über die Straße, radelten, bewegten sich per Inliner fort, oder blieben einfach an einem der der rund 20.000 Picknicktische stehen, die im Rahmen der Aktion „Still-Leben“ aufgebaut waren. Nach ersten Hochrechnungen der Veranstalter sollen es bis zu 3 Millionen Menschen gewesen sein, die sich auf der A40 gedrängt haben. Teilweise ging gar nichts mehr: Mitunter wurden sogar komplette Ausfahrten – wie zum Beispiel in Bochum-Wattenscheid – gesperrt. Dort ließen die Sicherheitskräfte die Besucher vorübergehend gar nicht mehr auf die Autobahn, denn es war rappelvoll.
 Zum größten und schönsten Straßentheater der Welt: dem Still-Leben auf dem Ruhrschnellweg war eigentlich alles auf den Beinen. Niemand im Ruhrgebiet wollte diese Highlight verpassen. Stell dir vor, es ist Kulturhauptstadt – und alle gehen hin, schrieb der Pressestelle der Ruhr2010 heute. Der Wettergott scheint ein Ruhri zu sein“, freute sich RUHR.2010-Vorsitzender Fritz Pleitgen, „uns ist ein Ding der Unmöglichkeit gelungen.“ Die Stimmung auf der A40 war an diesem Sonntag wirklich unglaublich. Mit vielen Ideen und tollen Aktionen lockten die Teilnehmer im Rahmen der Still-Leben-Aktion die Besucher an die Tische. Und man kam ins Gespräch. So ist das halt im Ruhrgebiet. An dem ein oder anderen Tisch wurde spontan das Steiger-Lieder angestimmt. Bands traten auf, es wurde Tango getanzt. Sicher wird der eine oder andere Autofahrer in Zukunft mit einem Schmunzeln an die Aktion „Still-Leben“ zurückdenken, wenn er wieder einmal – ach Quatsch, eigentlich wie immer – im Stau auf der A40 steht.

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Film 1.5 Still-Leben auf dem Ruhrschnellweg

Der schönste Stau der Welt auf der A40

Über drei Millionen Besucher waren bei der AKtion „Still-Leben“ im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres dabei.

Ker, watt war datt schön: Die A40-Party ist vorbei. Was bleibt, ist ein unglaubliches Erlebnis für alle Beteiligten. Die ganze Welt hat plötzlich über die verrückten Ruhris berichtet, die ihren Sonntag auf der Autobahn verbringen. Über drei Millionen Besucher waren dabei und haben ein riesiges Straßenfest gefeiert. Wer das nicht miterlebt hat, der hat zweifelsohne etwas verpasst. Hier ist ein kurzes Video (etwas wackelig, aber es ist halt schwierig, freihändig mit der Flip über die A40 zu fahren… 43

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Travel-Zeugs

In diesem Kapitel sind ein paar ausgewählte Blogbeiträge, die unter der Rubrik Travel erschienen sind. Es sind einfach nur ein paar Beiträge, die weder chronologisch angeordnet, noch vollständig sind. 44

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R U B RI K : T R AV EL

Hawai‘i Inseln im Pazifik Hawai´i ist einzigartig. Zumindest für mich. Ich dort eine Zeit gelebt und reise noch heute regelmäßig in den 5o. Bundestaat der USA. In den letzten Jahren rückt Hawaii ab und an in den Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit, schließlich ist doch US-Präsident Barack Obama ein echter Hawaiianer. Und wenn er mit Air 45

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Force One und Familie auf Hawaii anrückt, dann blickt – zumindest für einen Augenblick – auch die Weltöffentlichkeit auf die wunderschönen Inseln im Pazifik. Die Hawaiianer ihrerseits beeindruckt das alles eigentlich herzlich wenig. Sie leben ihren


Aloha-Spirit und lassen sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Der Hawaii-Reiseführer der vorangegangenen Blogpost ist vor vielen Jahren für www.delmundo.de entstanden. Als Erinnerung habe ich den kompletten Online-Reiseführer noch einmal in meinem Blog geposted.

Und zwar hier...

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Film 2.1 Hawaii geschnitten und gefilmt by Mino Flip HD

Ein paar Beach-Momente. Das ist einer der ersten Versuche mit der MinoFlip HD.

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Film 2.2 Hawaii by MinoFlip HD

Einer der ersten Blogbeiträge per Video mit der Mino Flip HD.

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R U B RI K : T R AV EL

Karpathos griechische Dodekanes-Insel

„Im nächsten Jahr wieder“, das wissen wir jetzt schon nach 3 Tagen. Karpathos ist die perfekte griechische Insel: Wenig Tourismus, unglaubliche Landschaften, ein traumhaftes Surfrevier und einfach nette Menschen. Eigentlich sollte man gar nichts über Karpathos veröffentlichen, denn sonst ist es vielleicht bald

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vorbei mit diesem kleinen Paradies in der südlichen Ägäis. Die Insel hat etwa 6500 Einwohner und ich habe schon nach drei Tagen das Gefühl, ich kenne die Hälfte von ihnen. Zumindest hat mich die Hälfte schon gegrüßt.


Windsurfing at Chicken-Bay

nicht einmal Originalabmessungen vorweisen kann, muss mit ihren anderen Pfunden wuchern.

Das Surfrevier auf Karpathos ist ein Traum. Empfehlenswert ist das ProCenter Chris Schill. Neuestes F2 und North-Sails-Material. Auch der Meltimi (Wind der Ägäis in den Sommermonaten) meint es – aus Surfersicht – gut mit Karpathos. Bereits in den ersten 3 Tagen hatten wir Wind von 3 bis 6 Bft. Nicht schlecht.

Und das sind nun mal der „Meltimi“ und eine grandiose Landschaft. Und wer den Surfspot Karpathos getestet hat, der wird so schnell kaum ein anderes Surfrevier mit so viel Abwechslung und Wind finden. An unseren ersten drei Surftagen pustete der Meltemi mit 2-6 Bft über die Insel.

Optimale Bedingungen, um sowohl richtig zu heizen als auch einfach ein paar Tricks, Halsen zu üben bzw,. um Material zu testen. Da ist das Pro-Center Chris Schill eine absolut gute Adresse. Das Material ist brandneu, gepflegt und in einem Top-Zustand. Hinzu kommt das nette Personal, das an den Surfspots arbeitet. Sowohl in der Devils-Bay, einem Heiz-Revier für Könner als auch

Karpathos #1 Surfen und Wandern, das sind die zwei Sportarten, die auf Karpathos angesagt sind. Mehr ist auch kaum möglich, denn eine Insel, die lediglich einen Tennisplatz besitzt, der wiederum noch

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in der Lagoon, einem Spot für alle Könnerstufen, ist das ProCenter Chris Schill zu finden.

Schilder aufgestellt. Warum? Nun, das wird ein Geheimnis der Karpathiosen bleiben, denn letztendlich fährt doch jeder in der Geschwindigkeit, die ihm als angemessen erscheint. Die wohl aberwitzigste Straßenführung gibt es auf der Küstenstraße von Afiartis nach Akassa. Hier zweigt nach einiger Zeit eine Straße durch die Berge in Richtung Menetes ab. Das ist ja alles noch relativ normal, allerdings muss sich irgendein kluger Karpathiose beim Bau dieser Straße gedacht haben, dass es auch auf „seiner“ Insel unbedingt eine große Abbiegespur geben muss. Schließlich gibt es doch noch nicht einmal eine Ampel.

Einen kleinen Pluspunkt besitzt für mich das Stehrevier in der Lagoon, dort gibt es nämlich das nette Cafe (Baya Cafe) von Vasilis, in dem man nach einem ausgiebigen Surftag ein Mythos trinken kann.

Karpathos #2 Eine Insel, die nicht einmal eine Ampel hat, nimmt man als Autofahrer – der aus einem Staugebiet stammt – ehrlich gesagt nicht richtig ernst. Karpathos hat so gut wie keine Verkehrszeichen. Wenn, dann sind sie irgendwie wahllos aufgestellt, mitunter mit einem dicken Filzstift nachgezeichnet und irgendwie hält sich niemand daran. Das allerdings funktioniert perfekt. Niemand kümmert sich wirklich um die Verkehrsschilder, aber das ist auch nicht weiter schlimm, denn es gibt eh so gut wie keine Autofahrer. Zumindest im Mai. Karpathos hat seine eigenes Straßenverkehrsgesetz und eigentlich fährt jeder so, wie es gerade passt. Irgendwie…

Folglich wurde ebendiese Abbiegespur eingerichtet., Nur leider muss das nach dem Bau der Straßen und der schon eigentlichen Abzweigung passiert sein. Denn fährt man tatsächlich auf dieser Abbiegespur entlang, stoppt man letztendlich auf einer Verkehrsinsel. Hier geht es nicht weiter. Nimmt man allerdings mehr Schwung, fährt an der Abbiegespur in einem wilden Schlenker vorbei, stoppt kurz an dem Stoppschild, was scheinbar auch noch übrig war, und fährt dann mit Schwung Richtung Menetes, klappt es meistens ohne größere Schäden. Allerdings darf man nicht zimperlich sein und muss sich schon einmal damit abfinden, dass man für einen kurzen Moment zum Geisterfahrer. Ist aber auch wiederum nicht schlimm, da es ja eh keinen Gegenverkehr gibt. Lustig nur, dass alle Autofahrer irgendwie einmal an dieser Kreuzung vorbeikommen und verzweifeln.

Eine karpathiotische Kreuzung.... Vor einiger Zeit sind für die Verbesserung und den Ausbau der Straße Gelder von der EU geflossen. Fleißig wurde die Küstenstraße ausgebaut und eifrig wurden 50 Stundenkilometer –

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Letztendlich fährt nämlich auch dort wieder jeder so, wie er Lust hat. Einen kleinen Verbesserungsvorschlag gibt es allerdings noch: Wie wäre es, wenn man an dieser Kreuzung noch eine Ampel aufstellen würde. Dann wäre Karpathos doch verkehrstechnisch optimal ausgerüstet.

auf den Beinen.Zumindest an diesem Freitagmorgen, pünktlich um 11 Uhr fährt ein kleiner Fiat Panda wild hupend durch die schmalen Gassenn. Die wenigen Touristen, die sich zu diesem Zeitpunkt dort aufhalten, springen schnell zur Seite. Ganz im Gegensatz zu den Karpathioten übrigens, die kommen plötzlich aus allen Häusern und erwarten ihre Post. Ein atypisches Verhalten zeigen auch die karpathiotischen Hunde. Keiner hat den Postmann angeknurrt.

Karpathos #3 Alle Hauptstädte tragen einen Namen. Auch auf den griechischen Inseln ist das so. Die Hauptstadt von Kos heißt Kos-Stadt, die Hauptstadt von Rhodos heißt Rhodos-Stadt usw.. Auf Karpathos gibt es allerdings eine kleine Auseinandersetzung zwischen Regieerung und Bewohnern. Die Hauptstadt von Karpathos soll natürlich Karpathos-Stadt heißen. Das sehen die Bewohner der Insel allerdings völlig anders. Pigadia, das ist ihrer Meinung nach der einzige – und damit auch richtige Name der Hauptstadt. Da kann es natürlich passieren, dass die Beschilderung den Reisenden in Richtung Karpathos schickt, aber kein Wort von Pigadia zu lesen ist. Umgekehrt ist das natürlich genauso. Letztendlich ist das aber auch kein Problem, denn auf Karpathos führen alle Wege nach Pigadia. Und verfahren kann man sich auf dieser Insel auch nicht.

Karpathos #4 Menetes ist eine kleine Stadt, mitten in den südlichen Bergen von Karpathos. Und hier regnet es scheinbar sehr häufig, zumindest, wenn man der Natur glauben darf. Die präsentiert sich nämlich – im Gegensatz zum restlichen Karpathos – grün und üppig. Und wenn der Postmann dreimal hupt, dann ist sogar das ganze Dorf

Karpathos im Mai 2010. Ein paar Augenblicke mit der Mino Flip HD festgehalten. Die griechische Insel Karpathos liegt in der südlichen Ägäis zwischen Kreta und Rhodos und ist ein beliebtes Ziel für Windsurfer.

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Film 2.3 Karpathos

Ein paar Aufnahmen mit der MinoFlip HD - Mai 2010

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Galerie 2.1 Karpathos - ein paar Augenblicke

Apella-Beach

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Kontrastreiches Südafrika II Noch ein paar Reiseeindrücke (Fotos und Video) aus Südafrika

Wie gesagt, Südafrika fasziniert mich. In diesem Kapitel sind vor allem Fotos zu finden, die ich in Südafrika in den Jahren 2010 und 2012 gemacht habe. Ein paar Momentaufnahmen. Aufgenommen in Südafrika und fotografiert mit der Canon 400 D. Der Rest der Südafrika-Geschichten ist im Kapitel „Artikel“ zu finden. 55

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Kapstadt 2010 - ein paar Augenblicke mit der Mino Flip HD.

Ein paar Momentaufnahmen aus Kapstadt. Vom Tafelberg bis zur Waterfront.

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Galerie 2.2 Südafrikas Tierwelt

Elefant im Krüger NP.

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Kettenöl schluckt man wortlos Auf rund 110 Kilometern verläuft - entlang der Ems - der so genannte EmsAuenWeg. Wir sind ihn gefahren und haben darüber gebloggt. In Rheine durfte man früher unter gar keinen Umständen rechts der Ems wohnen. Das war definitiv die falsche Seite. Warum weiß ich ehrlich gesagt nicht genau. Vielleicht gab es dort "soziale" Brennpunkte, falls man in einem beschaulichen Städtchen im Münsterland überhaupt von ebensolchen sprechen kann.

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Wie dem auch sei. Ich bin an der Ems aufgewachsen. Auf der richtigen Seite natürlich. Mit der Ems verbinden mich viele Erinnerungen. Das reicht von Grillabenden am Emsufer bis hin zu weniger erfolgreichen Ruderversuchen auf der Ems, die zum


Schulunterricht gehörten. In der Schule übrigens, deren Name ebenfalls mit "Ems..." anfing.

Weiter geht es danach durch die Elter Dünen in Richtung Emsdetten, was übrigens heute keine Kloake mehr ist. Schließlich wurde "bereits" 1979 eine Kläranlage gebaut, die 1993 erweitert wurde. Die Ems ist heute sauber - steht zumindest im Radwanderführer...

Entlang der Ems bin ich aber ehrlich gesagt bis vor kurzem nicht wirklich weit geradelt. Und ich muss gestehen, dass mir dabei wirklich etwas entgangen ist. Auf rund 110 Kilometern verläuft entlang der Ems - der so genannte EmsAuenWeg. Er schlängelt sich durch eine schönen Auenlandschaft von Warendorf über Telgte, Greven, Saerbeck und Emsdetten nach Rheine. Natürlich kann man ihn auch umgekehrt fahren. Neben dem reizvollen Flusslauf mit seiner schönen Auenlandschaft bietet die Radroute interessante Einblicke in naturund kulturhistorische Aspekte der Region. Ich habe zum Beispiel bislang nicht gewusst, dass es ein Sachsendorf bei Greven gab und dass Emsdetten mal eine Kloake war. Hat zumindest der Emsdettener Bürgermeister im Jahr 1821 gesagt. Zahlreiche Aussichtstürme, Infotafeln entlang der gesamten Route, die im Rahmen eines Regionale-Projektes entstanden, bieten eine neue Sicht auf die schöne Landschaft. Der Radler entdeckt dabei nicht nur die schöne Natur, sondern lernt auch noch eine ganze Menge über das Münsterland. Und das ist - auch wenn ich es früher immer vehement abgestritten habe - doch sehr spannend.

Entlang zahlreiche Wallhecken - dafür soll Saerbeck bekannt sein geht es über Hohlwege in die Emsniederungen. Am Rande des Weges gibt es nun zahlreiche Skulpturen, die im Rahmen der Skulpturbiennale entstanden sind. Mit dabei ist auch unter anderem auch die "Kunst auf dem Acker", wie beispielsweise ein "Schornstein im Wald", der für irgendeine Irritation sorgen soll. Nun denn.

In Rheine geht die Tour los und zunächst einmal wird Bentlage erkundet. Von der Saline über das alte Kloster Bentlage geht es mitten durch das Stadtzentrum, schließlich entlang der Ems über die Arbeitersiedlung Gellendorf in Richtung Elte. Hier liegt auch die Fachwerkhofanlage Pöpping.

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Für etwas Irritation sorgt hingegen - und das ist leider fast auf dem gesamten Emsauenweg so - die schlechte Ausschilderung der Strecke. Immer wieder kommt man vom Emsauenweg ab, da der Weg wahrlich nur sehr spärlich ausgeschildert ist. Wenn man dann doch wieder den richtigen Weg gefunden hat, was aufgrund zahlreicher netter Hinweise vieler Radler doch recht problemlos möglich ist, dann geht es weiter über den Sachsenhof in Greven Wentrup. Sandbau und Archäologie prägen diese Gegend. Durch die Wentruper Berge - und die machen ihrem Namen nach rund 50 Kilometern alle Ehre - geht es schließlich in Richtung Grevener Innenstadt. Entlang der Burg Schöneflieth - die eigentlich gar nicht mehr da ist, aber deren Grundrisse "grob" rekonstruiert wurden - geht es weiter Richtung Greven-Gimbte, eine beschaulichen Siedlung, in der die alten Höfe noch in ihrem historischen Stadtkern liegen. Aufgrund seiner hervorragenden Gastronomie (zum Beispiel das Gasthaus Schraeder) gilt Gimbte heute als ein beliebtes Ausflugsziel.

Und wer sich nach einer entspannten Nacht wieder auf das Rad schwingt, der kommt nicht umhin, die Kette zu ölen. In Gimbte heißt das im Klartext: Schnaps trinken. Direkt nach dem Frühstück wird der Radler nämlich mit einem Pflaumenschnaps auf die Reise geschickt. Und weil man auf einem Bein nicht stehen kann, muss man noch mit einem zweiten Schnaps den "Kaffeegeschmack wegspülen". Sagt die Wirtin. Und was die sagt, das stimmt sicher. Wach ist man zumindest danach. Und niemand traut sich, der netten, aber doch durchaus resoluten Gastwirtin zu

widersprechen, oder womöglich das Ketten-Öl-Getränk abzulehnen. Na dann, Prost! Wer es danach schafft, sich noch locker auf sein Radl zu schwingen, sollte sich vorsichtig und langsam in Richtung Bockholter Berge aufmachen. Weiter geht es durch die Rieselfelder, die nur wenige Pedalumdrehungen von Gimbte entfernt liegen. "Eine Kloake macht Karriere" titelt der Radwanderführern und

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schon wieder zweifele ich für einen kurzen Moment an der "sauberen Ems". Allerdings wohl völlig umsonst.

Resümee nach 115 Kilometern: - Es gibt ausgesprochen viel zu entdecken in den Emsauen.

Die ursprüngliche Aufgabe der 1901 angelegten Felder war die Reinigung der städtischen Abwasser. Bis Mitte der 1970er Jahre versickerte die stinkende Brühe in ebendiesen Feldern und wurde durch den Sandboden gefiltert. Heute gibt es dort zahlreiche Teiche und etliche Vögel (sagt zumindest der Reiseführer). Die ehemalige Kloake ist heute also ein Vogelreservat. Klingt zwar suspekt, aber angeblich ist dort von "Kampfläufern" über "Löffelenten" bis hin zu "Bekassinen" so ziemlich alles vertreten. Die Biologische Station betreut die Rieselfelder seit 1974 und sorgt dafür, dass nach wie vor das Abwasser - in gereinigter Form natürlich - auf die Felder kommt. Wie dem auch sei: Ich habe leider nur quäkende Frösche gesehen und gehört. Aber davon gleich Dutzende...

- Das Münsterland hat wahrlich mehr zu bieten als die typische Parklandschaft und Wasserschlösser zuhauf. - Die Beschilderung des Emsauenweges könnte zweifelsohne einmal erneuert werden, damit auch ortsunkundige Radler den Weg finden. - Der Fluss war mal eine übel stinkende Kloake (über diesen Begriff bin ich schließlich nicht nur in Emsdetten und an den Rieselfeldern gestolpert), aber das hat sich augenscheinlich geändert. Und: Kettenöl schluckt man am besten wortlos herunter. Es gibt da eh keine Diskussion! Egal, ob man nun rechts oder links der Ems aufgewachsen ist...

---Ende---

Und weiter wird gestrampelt Richtung Vadrup und Fuestrup. Durch die Emslandschaft geht es schließlich zum Haus Langen. Der alte ehrwürdige Adelsitz liegt an einer Wassermühle (mit Fischtreppe). Schließlich wird Telgte erreicht. Das Städtchen ist auf jeden Fall einen längeren Zwischenstopp wert. Es gibt viel zu sehen und per Rad zu erkunden. Unter anderem gibt es den Kreuzweg, die Motte und den Erlenbruchwald, den Emsauenpark und den Grabhügel. Allesamt lohnenswerte Abstecher. Von Telgte geht es schließlich über den Ort "Einen" und die Kottruper Seen in Richtung Warendorf. Die Reiterstadt ist - in diesem Fall, denn wir sind ja "rückwärts" gefahren - der Schlusspunkt der Tour durch die Emsauen.

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Social-Media-Zeugs

Die Copyrights für die beiden Logos (oben) liegen bei Facebook und Twitter

Social-Media ist eines der Themen, das auf meinem Blog einen großen Stellenwert hat. Ich finde Social-Media spannend, interessant, abwechslungsreich und erlebe witzige und interessante Dinge mit Twitter, Google+, Facebook & Co.. Social-Media gehört inzwischen längst zu unserem Redaktionsalltag und sorgte für viel und schnelle Kommunikation mit unseren Lesern. 62

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ABSCHNITT 1

Und plötzlich ist da Google+

"Sie sind Teil einer kleinen Gruppe von Personen, die dabei helfen, Google+ zu testen. Wenn Sie etwas mit Personen teilen, die Google+ noch nicht nutzen können, erhalten diese zwar eine E-Mail dazu, können jedoch nicht wie andere Google+ Nutzer Kommentare posten oder mit den Inhalten interagieren. Nach und nach werden immer mehr Nutzer einen Zugang erhalten. Dann können Ihre Kontakte Google+ ebenfalls nutzen." 63

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Das hört sich doch erstmal toll an, gelle? Naja, so begrüßt Google+ momentan jeden Nutzer, der eine Einladung erhalten hat, auf der neuen Seite.

neues Twitter wird. Auch Gruppen fehlen bei Google+ meines Erachtens.

Eine Einladung zu erhalten ist nicht wirklich schwierig, wenn man in anderen Netzwerken aktiv ist. Fluchtartig verlässt momentan jeder, der im Bereich Social Networking etwas auf sich hält, Facebook, um zu Google+ zu wechseln. Natürlich bin ich seit Donnerstag auch dabei. Die Welt hat sich jetzt dadurch nicht großartig verändert. Es gibt ein in der Tat ein paar nette Features (Hangout), aber das neue Facebook ist Google+ für mich momentan (noch) nicht. Vielmehr ist Google+ so etwas wie ein komfortableres Twitter. In meinen Circels habe ich nach 24 Stunden einen Teil der Twitter-Follower.

+Update2 am 5. Juli: Ich bin immer noch beim Circlestraining Google+ dabei. Bislang bin ich einige Circles angelegt und bin auch in einigen Circles zu finden. Ich habe Follower und folge anderen/bekannten Nerds. Einem Großteil der Leute folge ich bereits bei Twitter, da sie auch dort interessante Tweets posten. Ich wundere mich allerdings immer wieder über einige "Social-Networking-Spanner", die überall auftauchen, selber nichts posten, aber unbedingt dabei sein müssen. Sei es drum. Wofür ich Google+ nutzen möchte weiß ich momentan wirklich noch nicht. Jeff Jarvis (BuzzMachine) schlägt für die Nutzung von Google+ folgendes vor:

Alte Facebook-Kontakte habe ich dort momentan nur fünf. Und solange der Rest meiner Facebook-Freunde dort bleibt, werde ich auch nicht wirklich wechseln. Denn das, was ich dort lese, finde ich auch bei Twitter.

"Try this on:
 * Facebook is for relationships
 * Google+ is for sharing
 * Twitter is for broadcasting
 * Blogs are for writing"

Momentan befindet Google+ sich noch in der Testphase. Ich auch! Und ich werde hier weiter berichten, wie sich meine Testphase entwickelt.

Was, wie wann und wo posten? Dafür habe ich noch keine Lösung gefunden. +Update1 am 2. Juli: Was mir bei Google+ sehr gut gefällt, sind die Sicherheitseinstellungen für Postings. Ich kann jedes Mal auswählen, welcher Circle die Postings lesen darf/kann/soll. Das ist eine Funktion, die ich bei Facebook vermisse! Was mir bei Google+ fehlt ist eine Verknüfung zu Twitter usw.. Aber vielleicht ist das ja auch gar nicht gewollt, weil Google+ doch irgendwie ein

Facebook ist auf jeden Fall das private Netzwerk für mich. Dort poste ich auch mal ein privates Foto. Außerdem sind ein Großteil meiner Freunde aus aller Welt dort. Und ich glaube nicht, dass die so schnell wechseln werden.

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Twitter ist einfach schnell und aktuell. Und vor allem lässt sich Twitter schnell verfolgen. Ein Blick in meine Timeline reicht, um festzustellen, was los ist und was gerade irgendwo passiert. Das habe ich bei Google+ noch nicht entdeckt.

"die Stadt von Anja hat in CityVille gerade den "Fantastischer Bezirk"-Status erreicht"... Das alles fehlt - noch bei Google+. Genial! Was mir ebenfalls gefällt sind die so genannten Sparks: Themengebiete lassen sich zusammenfassen. Kann man wirklich gut für die Arbeit nutzen und erinnert mich irgendwie an ein meine iPad-Apps Zite und Flipboard.

Google+ ist momentan vor allem ein interessanter Tummelplatz für Nerds. Dort wird aber gerade nur über Google+ diskutiert. Auch interessant, aber sehr zeitintensiv. Ich glaube nicht, dass ich die Zeit (und Lust) dafür habe, diese Diskussionen auf Dauer zu verfolgen.

Wir freunden uns so langsam an, Google+ und ich.

+Update4 am 29. Juli: In meinem letzten Blogpost über G+ habe ich geschrieben, dass wir uns so langsam anfreunden, G+ und ich. Jetzt ein paar Wochen später, sind wir schon ganz gute Freunde. G+ gefällt mir immer besser. Nach wie vor ist es für mich ein Twitter- und kein Facebook-Konkurrent.

+Update3 am 8. Juli: Nach wie vor ist DAS Thema bei Google+ Google+. Nach wie vor halten sich überwiegend Nerds und netzaffine Userdort auf. Nach wie vor habe ich nach einer Woche einige Leute mehr in meinem Circle und wandere täglich selber in verschiedene Circle. Was mich nach wie vor stört, ist dass ich gepostete Haustiere zwischen Analysen zur Social-Media-Nutzung in meinem Stream sehe. Ich denke, ich muss mich von dieser Trennung (Facebook-privat und Twitter-öffentlich) bei Google+ verabschieden. Was mir nach wie vor gefällt ist die Möglichkeit, einzelne Posts an einzelne Kreise weiter zu geben. Außerdem ist die einfache und stabile Nutzung von Google+ vorbildlich. Per Drag and Drop lassen sich Kreise umbilden, neu einrichten usw.. Das ist echt ziemlich cool.

Die Kommunikation bei G+ funktioniert einfach schneller. Ich habe bereits ein paar interessante neue Kontakte in meinen Circles. Diese Circles sind meiner Erachtens eine wunderbare Sache, um verschiedene Themen zu verfolgen und einzukreisen. Das fehlt mit wirklich bei Twitter. Auch die Kommunikation innerhalb von G+ ist einfach schneller und intensiver als bei Twitter. Dort muss ich erst nach Retweets, Mentions und Direct Messages schauen, um festzustellen, ob mich jemand angesprochen hat. Das ist bei G+ wesentlich übersichtlicher und ich kann direkt unter einem Post sehen, ob und was jemand dazu schreibt.

Was ebenfalls cool ist: Es gibt keine Farmen, virtuiellen Städte, keine Anfragen "XY benötigt noch 5 Bretter für einen Vollpfosten",

Die Kommunikation, sprich Kommentare usw., die mir manchmal in Blogs fehlt, finde ich bei G+. Dort teast jemand einen neuen

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Blogpost an. Die Kommentare dazu folgen ebenfalls unter dem G+-Eintrag. Das ist natürlich wesentlich schneller und ohne Anmeldung möglich. Aus meiner Sicht ist das ein Riesenvorteil von Google+. Ich glaube sogar, dass G+ auf Dauer die Kommentarfunktion von Blogs ablösen wird.

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ABSCHNITT 2

In den Kreisen von Frank-Walter Steinmeier

Seit einige Zeit, teste ich Google+ und ich muss zugeben, dass ich mich damit mehr und mehr anfreunde. Es gibt übrigens interessante Kreise, in die man so rutscht: Und hier ist ein +Update4 am 14. Juli 2011: Jetzt bin ich in den richtigen Kreisen: Der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank-Walter Steinmeier hat mich zu seinen Kreisen hinzugefügt. Ist der echt, oder ist der nicht echt? Das ist momentan eine berechtigte Frage bei Google+. Spätestens, seitdem der falsche Regierungssprecher Steffen Seibert dort aufgetaucht ist. Frank Walter Steinmeier ist offenbar echt. Sein Bundestagsbüro ist offensichtlich ziemlich auf Zakk, was Social-Media angeht. Wer noch mehr Politiker bei Google+ kennt, darf mich gerne informieren. 67

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ABSCHNITT 3

Journalisten und PR-Fachleute haben noch immer Nachholbedarf in Sachen Social Media...

...sagt nicht ich, sondern sagt eine Pressemitteilung, über die ich am 9. Mai 2011 auf meinem Blog geschrieben habe. Die Ergebnisse sind wenig überraschend. Ich habe bei der Umfrage übrigens selber mitgemacht... 68

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„Journalisten und PR-Fachleute haben noch immer Nachholbedarf in Sachen Social Media. Twitter & Co. sind zwar in den Redaktionen und Pressestellen als „wertvolles Arbeitswerkzeug“ angekommen, aber die Wahrnehmung als „notwendiges Übel“ ist noch immer weit verbreitet. Das ergab der Social Media Trendmonitor 2011 „Zwischen Hype und Hoffnung: Die Nutzung sozialer Netzwerke in Journalismus und PR“ von der dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor.“

allem Sprecher aus Handel (30 Prozent) und Dienstleistung (28 Prozent) ihren Firmen „gutes“ oder sogar „sehr gutes“ Rüstzeug für Social Media. Starken Nachholbedarf haben laut Studie noch immer Verwaltungen und Verbände (18 Prozent).“ „Journalisten arbeiten am intensivsten mit Facebook (59 Prozent), gefolgt von Youtube (48 Prozent) und Xing (42 Prozent). Twitter logiert auf Platz vier. Erstaunlich, dass laut Studie noch immer jeder sechste Journalist (17 Prozent) komplett auf die Nutzung sozialer Dienste im Arbeitsalltag verzichtet. Auch in Pressestellen ist Facebook das beliebteste Social Network bei der täglichen Arbeit (62 Prozent), gefolgt von XING (48 Prozent) und Twitter auf Platz drei (47 Prozent). YouTube steht an vierter Stelle (41 Prozent). Überraschend auch hier: 15 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pressestellen verzichten komplett auf Social Media für ihre Kommunikation.“

Soweit, so gut: Wenn ich mich in einigen Redaktionen umschaue, dann muss ich feststellen, dass Social-Media dort noch gar nicht angekommen ist. Beispiel einer lokalen Tageszeitung: Dort haben gerade einmal zwei (von acht) Kollegen einen Twitter-Account. Bei Facebook ist nur noch ein Kollege dabei, der zudem in allen anden Netzwerken zu finden ist. Ich habe inzwischen viele Diskussionen mit Kollegen über Twitter, Facebook und Co. geführt. Ja, man kann auch als Journalist ohne Social-Media überleben. Fragt sicht nur, wie lange das Medium das schafft. Vielleicht ist Facebook und Twitter nur ein Hype, aber dort sind momentan unsere Leser, Hörer usw. zu finden. Und ich meine, wir dürfen da als Journalisten nicht fehlen.

Und obwohl sich alle einig sind, dass der Einsatz von Social Media im Arbeitsalltag weiter steigen wird (Journalisten: 64 Prozent; Pressestellen: 79 Prozent; PR-Agenturen: 84 Prozent), planen fast die Hälfte aller Unternehmen (46 Prozent) und Redaktionen (43 Prozent) keine Investition in Social Media. Bedauerlich: Denn laut Studie erleichtert Social Media den Austausch zwischen Redaktionen und PR-Verantwortlichen.

„Nur jede dritte Redaktion (33 Prozent) und jede vierte Pressestelle (28 Prozent) hält sich laut Studie für den Umgang mit Social Media „gut“ bis „sehr gut“ gerüstet. Hier sehen vor allem OnlineRedaktionen (43 Prozent) und Nachrichtenagenturen (33 Prozent) optimistisch in die Zukunft. Weniger selbstbewusst zeigen sich dagegen Zeitschriften- und Tageszeitungsredaktionen. Nur jede fünfte unter ihnen (jeweils 21 Prozent) fühlt sich gut gewappnet im Umgang mit dem Web 2.0. In den Unternehmen attestieren vor

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Quelle: Social Media Trendmonitor 2011 „Zwischen Hype und Hoffnung: Die Nutzung sozialer Netzwerke in Journalismus und PR“ von der dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor.“ 5.120 Fach- und Führungskräfte aus PR-Agenturen, Pressestellen und Redaktionen haben sich an der Untersuchung beteiligt. Noch immer Nachholbedarf in Sachen Social Media / Nur eine Minderheit sagt von sich „Ich bin Profi“" , so das Ergebnis der Untersuchung.

Und hier geht es zum Video des Social Media Trendmonitors 2011...

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ABSCHNITT 4

It´s up to you!

Gute Güte, was regen sich wieder einzelne Datenschutzbeauftragte und Social-Media-Kenner auf: Facebook hat und will die Timeline (Chronik) für alle einführen. War doch irgendwie klar, dass das kommen wird, warum sonst hätte das Unternehmen die Timeline entwickeln sollen? Natürlich gibt es sofort wieder Leute, die drohen mit dem endgültigen Facebook-Austritt. Und natürlich werden die meisten Nutzer es wieder einfach geschehen lassen. 71

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Erstmal Ruhe bewahren! "It´s up to you", was irgendwo bei Facebook (und im Netz) steht!

finde ich die Timeline nicht. Ich finde sie eher optisch unübersichtlich, aber das ist nur meine eigene Meinung.

In den nächsten Monaten soll diese Chronik nun Pflicht werden. Die Timeline zeigt alle Kommentare und Aktivitäten eines Facebooknutzers. Diese Tätigkeiten werden in einer neuen Übersicht angezeigt. Diese Übersicht beginnt entweder beim Geburtstag (falls ich das angegeben habe), oder beim Facebook-Eintritt. Die Timeline zeigt also genau die Daten, die sich auch bislang in meinem Profil befinden, nur dass diese Daten anhand einer Chronik/Zeitliste optisch anderes dargestellt werden. Auch die Einstellungen, wer etwas sehen kann, ändern sich nicht. So what?

Klar, man kann immer noch austreten und zu anderen Netzwerken wechseln. Ob allerdings Google+ wirklich besser ist, mag ich bezweifeln. Google hat gerade verkündet, seine Datenschutz-Bedingungen radikal umzustellen. Google will noch mehr Dienste und somit uns als Nutzer verknüpfen. Also eine echte Alternative? Hm, was dann am Ende wirklich bleibt, ist einfach nur noch alles abschalten. Die Timeline ist kein Hexenwerk, soviel ist klar. Wir bestimmen immer selber, was wir online stellen und wann wir etwas online stellen. It´s up to me/you, was bei Facebook (und generell im Netz) von mir zu lesen ist. Jetzt beruhigt euch also mal wieder!

Sicher, Facebook erfasst unsere Daten - ob mit oder ohne Timeline darüber muss ich mir einfach im klaren sein. Auf meiner Seite bekomme ich viel Werbung über Blogs, Reisen und Surfen. Wundert mich eigentlich nicht, wenn ich so meine Posts auf Facebook betrachte. Aber was ist eigentlich mit Unternehmen wie Amazon? Dort bekomme ich jedes Mal diverse Verkaufsvorschläge, wenn ich etwas bestelle, iTunes schlägt mir Musik vor, die mir gefallen dürfte. Diese Liste könnte ich jetzt noch fleißig fortsetzen... Was ist mit meinen Daten bei diesen Unternehmen? Kann sich darüber bitte mal jemand so aufregen wie über Facebook?! CSU-Politikerin und Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner kritisiert die Timeline kürzlich als "absurd". Warum, habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden, aber Frau Aigner kritisiert eigentlich alles irgendwie, was mit Facebook zu tun hat. Absurd

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ABSCHNITT 5

Facebook und ein Abo-Fake...

Dieser Blogbeitrag war 2011 einer der am meisten kommentierten und besuchten Beiträge auf siswords. Und darum geht es hier:

Kaum droht Facebook mit "Timeline" geht die Post ab. Weil ich es heute mehrfach auf Facebook gelesen habe, möchte ich mal ein paar Zeilen dazu schreiben: 73

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"Bitte tut mir einen riesen Gefallen... geht mit dem Cursor bitte auf meinen Namen (nicht klicken!), dann wartet bis der Kasten erscheint (mit meinem Namen und Bild drin). dann geht mit dem Cursor auf den "abonniert" Button und wartet auf das Drop-down-Menü, dann macht bitte den Haken weg bei Kommentare und "gefällt mir". DANKE!!! Und dann postet das in euren Status, wenn ihr auch nicht wollt, das jeder einzelne Post und "gefällt mir"-Klick von euch für jeden rechts im Newsticker sichtbar ist. Ich tu das auch gerne für euch - einfach auf "gefällt mir" klicken."

ich mich später nicht beschweren. Und nach wie vor gilt - und ich kann mich da nur immer wiederholen: Letztendlich bin ich selber dafür verantwortlich, welche Daten ich Facebook und anderen Netzwerken zur Verfügung stelle. Nehmen wir uns alle mal nicht so wichtig und sortieren einfach mal unser Profil ordentlich. Dann klappt das auch mit Facebook... ;-)

Das lese ich gerade in den unterschiedlichsten Variationen als Kettenbrief bei Facebook. Und es ist ein Fake! Erstens bestimme ich selber, was ich mit wem teile und zweitens glaubt doch wohl niemand, dass alle Freunde diesen Abo-Klick abmelden werden?!?!? Auch wenn Facebook Daten ohne Ende sammelt und in Zukunft sogar noch mehr sammeln will: Ich bestimmte unter meinen Privatsphäre-Einstellungen selber, wer von meinen "Freunden" etwas lesen darf und wer nicht. Die Nutzer, die ihr Profil auf "öffentlich" oder "Freunde von Freunden" stehen haben, sind selber Schuld, wenn die halbe Welt mitliest. Bei 100 Freuden, die wiederum 100 Freunde haben, kommt da blitzschnell eine ordentliche Zahl zusammen.... Also noch mal: Abonnieren kann mich nur jemand, wenn ich etwas öffentlich teile! Wenn ich etwas öffentlich teile, dann mache ich das bewusst (hoffentlich) und dann sollen die Leute das auch lesen. Wenn ich allerdings jede Freundschaftsanfrage annehme, jeden Post auf "Freunde" und "Freunde von Freunden" stelle, dann darf

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ABSCHNITT 6

Was ein Facebook-Post auslösen kann

Die Timeline-Ankündigung von Facebook hat für viel Wirbel gesorgt. Da ich in der vergangenen Woche auf Facebook gesehen habe, dass immer mehr meiner Freunde auf den Abo-Hoax reingefallen sind, habe ich etwas darüber gebloggt. Und das, was dann auf meinem Blog passiert ist, war schon der Hammer und ein schönes Beispiel für Social-Media.

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Der Blogpost über Facebook und die Abo-Falle hat mehr Traffic auf meinem Blog erzeugt, als je ein Blogpost zuvor. Quatsch, sogar mehr Traffic als alle anderen Blogposts zusammen. Ich habe es mit dem Blogpost sogar erstmals auf Platz 5 unter die "Top-Posts des Tages" bei Wordpress geschafft.

Auch die Diskussionen zum Thema waren - aus meiner Sicht erstklassig. Es wurde eifrig auf meinem Blog diskutiert. Ich habe Zuschriften und Mails bekommen. So macht Social-Networking Spaß! Von so vielen Reaktionen und so viel Traffic begeistert, haben wir natürlich auch in der Redaktion das Thema "Facebook" aufgegriffen. Mark Zuckerberg hat es heute auf unseren Titel geschafft. Im Innenteil haben wir das Thema noch einmal näher beleuchtet auf Tipps und Einstellungen der Seite "Surfer haben Rechte" zusammengestellt. Erst im Blog, dann im Blatt: Ich finde, die Facebook-Story ist ein schönes Beispiel dafür, wie Social-Media heute Einzug in Redaktionen (selbst kleine) halten kann. Inspiriert von einem Blog, gibt es eine Story im Blatt, besser kann das doch gar nicht mit "diesem" Internet funktionieren!

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ABSCHNITT 7

Was ist eigentlich ACTA?

Stop ACTA Was steckt eigentlich hinter diesem ACTA? Der Begriff kursiert seit einiger Zeit im Internet. Wir haben in der Redaktion einmal ein paar Informationen und Links zusammengetragen, um ein paar Erklärungen zu ACTA zu geben. Dieser Blogbeitrag ist ausschließlich online erschienen. In der Printausgabe der Wochenpost haben wir im Rahmen einer anderen Berichterstattung über das Netz auf diesen Beitrag hingewiesen. 77

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Unter anderem haben wir natürlich zunächst bei Wikipedia nachgeschaut:

Hier ist noch etwas zur ACTA-Geschichte: Bereits im Dezember 2009 beantwortete das Bundesjustizministerium im Auftrag der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage eines Teils der Bundestags-Fraktion der Linken. Daraus geht hervor, dass mit einem Abschluss des ACTA-Abkommens bereits für das frühe Jahr 2010 gerechnet wurde.

"Das Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) ist ein multilaterales Handelsabkommen auf völkerrechtlicher Ebene. Die teilnehmenden Nationen bzw. Staatenbünde wollen mit ACTA internationale Standards im Kampf gegen Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzungen etablieren; in Deutschland wird es deshalb auch häufig als Anti-Piraterie-Abkommen bezeichnet."

Das nun fertige Abkommen muss noch ratifiziert werden. Auf EU-Ebene müssen sowohl der Rat der Europäischen Union als auch das Europäische Parlament zustimmen. Damit der Rat zustimmen kann, ist zunächst eine Zustimmung zur Unterzeichnung notwendig, ehe anschließend ein Beschluss über die Verabschiedung erlassen wird. Die Zustimmung zur Unterzeichnung wurde bereits gegeben – am 16. Dezember 2011 vom Agrar- und Fischereirat der EU.

Das klingt doch erstmal alles noch gar nicht so schlimm. Klar, dass die Unterhaltungsindustrie ein großes Interesse am Handel mit gefälschte Produkten hat. Warum also gegen ACTA sein? Die Umsetzung ist das Problem: In Zukunft sollen Internetprovider dafür haftbar gemacht werden, wenn Kunden (also wir alle) gegen das Urheberrecht verstoßen. Das heißt - für uns - im Umkehrschluss. Unser Internetprovider überwacht unsere Aktivitäten im Internet und dreht uns notfalls - ohne einen behördlichen Erlass - den Zugang ab. Provider werden also durch Unternehmen gezwungen, ihre Nutzer zu überwachen. Letztendlich wird somit die Meinungsfreiheit von der Unterhaltungsindustrie reguliert.

ACTA ist derart kompliziert und komplex, dass zur Umsetzung die Protokolle aus den Verhandlungen, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt wurden, zur Hilfe genommen werden sollen. Weil aber noch niemand diese Protokolle gesehen hat, außer den Verhandlungspartnern, müssen die einzelnen europäischen Parlamente ein Abkommen beschließen, bei dem niemand genau weiß, was man eigentlich beschließt.

Einer der Kernpunkte der ACTA-Gegner ist jedoch, dass das Handelsabkommen von Fälschungen kürzlich von der EU unter Ausschluss der Öffentlichkeit unterzeichnet wurde. Die Unterschrift von Deutschland ist noch nicht unter dem Vertrag, soll aber nach Angaben des Bundesjustizministeriums demnächst nachgeholt werden.

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Hier sind zudem noch drei Filmbeiträge:

Weitere Links und viele interessante Informationen zu ACTA gibt es hier:

Der erste Beitrag ist vom ARD-Nachtmagazins über ACTA. [youtube=http://www.youtube.com/watch?feature=player_embe dded&v=vMz5De_k6-M]

- Der komplette ACTA-Vertrag der Europäischen Union (auf deutsch) zu finden...

Was ACTA ist, wird in diesem Beitrag von Anonymous erklärt:

- "ACTA in plain Deutsch" wird in diesem Blogbeitrag sehr anschaulich beschrieben.

Hier ist ein Mashup, das ACTA erklärt.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=kSTW84vfItc]

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=4-NmUklcbDc]

- Auch das Blog Netzpolitik.org bietet zahlreiche lesenswerte Beiträge zum Thema ACTA. Einfach mal den Suchbegriff ACTA eingeben.

PS. Vielen Dank an Vera Bunse und Frauke B, die mir via Google+ wertvolle Tipps für diesen Beitrag gegeben haben.

- Die Bloggerin Vera Bunse hat auf ihrem Blog zahlreiche Links zu ACTA, Netzsperren usw. zusammengetragen. Hier gibt es viele Informationen dazu... - Über den Blog AnonNews wird zur Operation Paperstorm Deutschland “STOP ACTA” aufgerufen. Am 11. Februar planen Organisationen und die Piratenpartei eine bundesweite Demonstration gegen ACTA. Mehr dazu steht hier... - Das Netz Avaaz.Org ist ein weltweites Kampagnen-Netzwerk, das mit Bürgerstimmen politische Entscheidungen beeinflusst. Die Seite informiert laufend über Neuigkeiten und erklärt ACTA. Hier ist der Link... - Die Bundesregierung sieht ACTA jedoch gelassen, das hat Heise Online in diesem Beitrag zusammengefasst.

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Foto-Zeugs

Ich fotografiere sehr gerne. Ob mit dem iPhone, der Canon 400 D, oder mit der Leica D-Lux 5: Fotografieren macht mir einfach Spaß. Ich teste und probiere viele Apps für das iPhone aus. Und darüber blogge ich ebenfalls viel. Hier sind ein paar Foto-Beiträge... 80

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ABSCHNITT 1

Shanghai - HDR

China by HDR

Hier sind ein paar Bilder aus China, die ich im Jahr 2008 aufgenommen habe. Die Fotos sind in Shanghai und in Hongkong entstanden. Ich habe die Bilder mit der Canon 400 D aufgenommen und anschließend mit einer HDR-Software bearbeitet. Die Bilder wurden anschließend auf Plexiglas gedruckt. 81

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Hongkong - HDR 82

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Peking - HDR

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Hongkong by Night and HDR

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ABSCHNITT 2

Film 4.1 Finde den Unterschied...

Posterous Blog Fotos Die Bilder sind mit dem iPhone und der Spiegelreflex aufgenommen worden und anschließend auf dem iPhone/iPad bearbeitet. Mit verschiedenen App, wie beispielsweise PS Express, Istagram, PhotoPad, picPlz, Impression usw. sind diese Bilder bearbeitet worden. Ausgenommen habe ich sie mit der Spiegelreflex und mit dem iPhone. Ich finde, man sieht den Unterschied - nach der Bearbeitung - zumindest im Web nicht. Die Bilder sind in meinem Fotoblog bei Posterous veröffentlicht worden. und der ist hier... Der Film wurde übrigens mit iMovie geschnitten.

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ABSCHNITT 3

Galerie 4.1 Nebelaufnahmen

Nebel by Leica Nebelaufnahmen mit der Leica D-Lux5.

Sonnenschein? Nicht überall war heute (15. Januar 2012) Sonne angesagt. In einigen Teilen in NRW war es ganz schön neblig. Hier sind ein paar Fotos, die ich heute mit der Leica D-Lux5 geschossen habe. Hat doch was, dieser Nebel, oder?

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ABSCHNITT 4

1 Minute Crange - entirely made by iPhone 4

Entirely made by iPhone 4 1 Minute Crange - entirely made by iPhone 4

Hier sind zweit Filme, die komplett mit dem iPhone gefilmt/fotografiert und mit der iPhone-App „iMovie“ geschnitten wurden.

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Film 4.2 1 Minute Katwijk - entirely made by iPhone 4

Film 4.2 1 Minute Katwijk - entirely made by iPhone 4.

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ABSCHNITT 5

Film 4.3 Mit dem iPhone unterwegs im Ruhrgebiet

Das Ruhrgebiet ...mit dem iPhone gefilmt und fotografiert.

Ein paar kurze Augenblicke, gefilmt und fotografiert mit dem iPhone.

Hier sind ein paar Aufnahmen, die ich mit dem iPhone gefilmt und fotografiert habe. Der Film ist mit iMovie bearbeitet worden.

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