SIMMERINGER JUGENDPROGRAMM 2020
Vorwort Wien ist die lebenswerteste Stadt der Welt. Trotzdem haben es gerade junge Menschen schwer. Kaum können wir lesen, erkennen wir, dass sich eine Krise nach der anderen in unserer Zukunft aufbaut, wie dunkle Wolken am Horizont. Die Corona-Krise hat unser gesellschaftliches Leben durcheinander geworfen. Die Wirtschaftskrise winkt mit Jugendarbeitslosigkeit und Existenznöten. Die Klimakrise stellt die schleichende Unbewohnbarkeit des Planeten in Aussicht, wenn wir die gesam-
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te Wirtschaft nicht vom Kopf auf die Füße stellen. Wenn wir in Zukunft eine Chance auf ein gutes Leben haben wollen, dann haben wir keine andere Wahl: Wir müssen uns einbringen und mitreden. Als Sozialistische Jugend Simmering sehen wir in der Wien-Wahl eine Gelegenheit, diese Mitbestimmung für junge Menschen einzufordern. Im Simmeringer Jugendprogramm 2020 haben wir uns überlegt, wie ein besseres, zukunftsfähigeres und jugendgerechteres Simmering aussehen kann!
Wohnen Junge Menschen in Simmering brauchen guten und leistbaren Wohnraum, um gut und selbstständig leben zu können. In einem schnell wachsenden Bezirk wie Simmering sind Wohnungen
aber ein knappes Gut. Das führt insbesondere bei Privatwohnungen zu steigenden Preisen. Viele Menschen müssen einen Großteil ihres Einkommens an ihre Vermieter_innen bezahlen.
Her mit neuen Gemeindebauten in Simmering! Sozialer Wohnbau in den Gemeindebauten schützt die Wiener_innen vor Mietwucher am privaten Wohnungsmarkt und legt die Kontrolle über die Wohnqualität in die öffentliche
Hand. Ein wachsender Bezirk wie Simmering braucht mehr davon. Deswegen fordern wir neue, moderne Gemeindebauten für den elften Bezirk.
© Thomas Ledl/Wikimedia unter CC BY-SA 3.0
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Mehr Startwohnungen für junge Menschen! Junge Simmeringer_innen wolmehr geförderte Startwohnungen len ein eigenständiges Leben füh- für junge Menschen, die das erste ren. Dazu braucht es eigenständi- Mal von Zuhause ausziehen. ges Wohnen! Wir wollen deshalb
Her mit der Leerstandsabgabe! Wohnungen gelten als sichere Anlage - dadurch stehen viele neugebaute Wohnungen leer, obwohl die Nachfrage nach ihnen, vor allem von jungen Menschen, immer größer wird. Deswegen setzen wir uns für eine Leerstandsabgabe ein: Wer als Inves-
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tor_in Wohnungen leer stehen lässt, um künstliche Knappheit zu schaffen und die Preise in die Höhe zu treiben, darf dafür nicht belohnt werden. In Wien ist kein Platz für Spekulation mit Wohnraum!
Verkehr Junge Menschen sind unterwegs in, aus und nach Simmering. Gute Mobilität muss sicher, leistbar und
klimafreundlich sein. Das bedeutet eine starke Rad-Infrastruktur und öffentliche Verkehrsmittel.
Endlich sichere Radwege an Simmerings Hauptstraßen! Das Fahrrad bedeutet sowohl Klimaschutz als auch leistbare Mobilität. Autoverkehr ist nicht nur eine Umweltbelastung, es ist außerdem mit großen Kosten verbunden, die gerade für junge Menschen ordentlich ins Geld gehen. Radfahrer_innen haben es in Simmering aber leider immer noch schwer. Auf der
Simmeringer Hauptstraße gibt es ab dem Simmeringer Platz stadteinwärts keinen baulich abgegrenzten Radstreifen. Andere wichtige Straßen im Bezirk haben ebenfalls keinen Platz für Radfahrer_innen. Das muss sich ändern! Wir kämpfen für sichere und bequeme Radwege in Simmering.
Elf Citybike-Stationen für Simmering! Um günstig, bequem und schnell von A nach B zu kommen braucht man in Wien nicht einmal ein eigenes Rad - wenn man sich Citybikes ausborgen kann. Während flächenmäßig kleinere Innen-
stadt-Bezirke dicht bestückt sind, muss Simmering bisher noch völlig ohne Citybike-Stationen auskommen. Es ist also höchste Zeit: Wir wollen elf im Bezirk verteilte Citybike-Stationen schaffen!
Die U3 nach Kaiserebersdorf! Die U-Bahn ist als klimaschonendes und effizientes Massentransportmittel die Lebensader der Stadt. In einem schnell wachsenden Bezirk wie Sim-
mering muss auch die U-Bahn mitwachsen. Deswegen werden wir uns für einen zeitnahen Ausbau der U3 nach Kaiserebersdorf einsetzen.
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Mehr Platz für junge Leute Simmering braucht Platz für junge Menschen! Freiräume an denen wir lernen können, an denen wir Sport machen können, an denen wir in der Natur
sein können. Simmering braucht mehr Orte, an denen wir unsere Freizeit verbringen und Freund_ innen treffen können.
Konsumfreie Räume in Simmering ausbauen Die Stadt gehört uns allen und muss auch von allen genutzt werden können. Dabei sind konsumfreie Räume, in denen man sich keine Getränke oder Essen kaufen muss gerade für Jugendliche sehr wichtig. Alle Menschen brauchen eine Möglichkeit, sich außerhalb der eigenen vier Wände aufhalten zu können.
© Bwag/Wikimedia
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Wir stehen dafür ein, dass es in Simmering mehr solcher Räume gibt, sowohl draußen als auch drinnen. Damit man sich dort auch gerne aufhält, braucht es Betreuung, bequeme Ausstattung, gratis Toiletten, Mistkübel, Beleuchtung und Heizung im Winter.
Beteiligungsprojekt für den Gasometer-Park Im Gasometer-Vorfeld entsteht ein neuer Park. Wir wollen dafür sorgen, dass er jugendgerecht gestaltet wird. Was das heißt? Das wissen diejenigen am Besten, die dort in Zukunft ihre Zeit ver-
bringen sollen. Wir wollen, dass die Menschen aus der Umgebung mit einem Beteiligungsprojekt in die Planung des Parks eingebunden werden.
Kinder und Jugendliche brauchen in allen Lebenslagen Orte, an denen sie ihre Fähigkeiten entfalten, sich weiterentwickeln und kreativ sein können. In Sim-
mering soll deswegen ein neuer Bildungscampus mit Kindergärten und Schulen entstehen.
Ein neuer Bildungscampus für Simmering
Mehr Sportplätze im Bezirk Junge Menschen sind in Bewegung. Wir wollen: Mehr Fußballkäfige und Basketball-Plätze und mehr Stangenparks. Die Plätze, die es schon gibt, sollen immer
mit frischen Rasenflächen und Feldlininen erhalten werden. Für den Winter sollen auch Sportplätze in Innenräumen verfügbar gemacht werden.
Flächendeckendes öffentliches W-LAN Über 400 kostenfreie W-LAN-Hotspots gibt es schon in Wien. Wir setzen uns für freies W-LAN in allen öffent-
lichen Einrichtungen, an allen öffentlichen Plätzen und Parks in Simmering ein.
Mehr Action in Simmering In Simmering soll was los sein. Wir wollen Veranstaltungen schaffen, bei denen Jugendliche im Bezirk zusammenkommen, Spaß haben und sich austauschen
können. Zum Beispiel einen Bezirks-Jugendcup, Sommerkinos und ein Kinder- und Jugendparlament.
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Kein Platz Für Rassismus! Simmering muss leiwand für alle sein, egal wie man heißt, aussieht
oder welche Muttersprache man hat. Wer hier ist, ist von hier!
Kein Platz für Rassismus Sei es in der Schule, auf der Arbeit, auf offener Straße oder im Umgang mit der Polizei und Behörden. Viele Menschen müssen im Laufe ihres Lebens unangenehme Erfahrungen machen und zusätzliche Hürden überwinden, weil sie aufgrund ihres Aussehens, ihres Namens, ihrer Aussprache oder ihrer Herkunft anders behandelt werden. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Der Grund dafür sind ras-
sistische Ideenwelten, die manchen Menschen unterschwellig oder ausgesprochen weniger Wert zuschreiben als anderen. Rechte Parteien werden bewusst von Großspender_innen finanziert, um Hass und Hetzte zu verbreiten. Ihr Ziel: Menschen gegeneinander aufbringen um die Macht einer kleinen, superreichen Elite abzusichern. Wir stellen uns entschieden gegen jede Form von Rassismus.
Mehrsprachigkeit fördern In unserer Gesellschaft werden bewusst und unbewusst bestimmte Sprachen unterschiedlich bewertet. Das passiert unter anderem dadurch, dass es Sprachunterricht gibt, aber auch dadurch wie mit der Erstsprache vieler Jugendlicher umgegangen wird. Debatten um die Deutschpflicht in Pausen zeigen das zum
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Beispiel sehr klar auf. Wir wollen dass alle Sprachen die gleiche Wertschätzung erhalten. Das bedeutet, dass die Simmeringer Bezirksvertretung mehrsprachige Projekte in Simmering fördern soll und sich für einen Ausbau des Erstsprachen-Unterrichts einsetzt.
Wahlrecht für alle Wiener_innen Ein Viertel Wiener_innen im wahlfähigen Alter darf nicht wählen. EU-Bürger_innen dürfen zumindest die Bezirksvertretung wählen, doch über 130.000 Menschen in Wien haben nicht einmal dieses Recht. Das ist ein demokratiepolitischer Skandal, und die Situation wird immer schlimmer. Viele Jugendliche sind in Wien geboren, haben ihr ganzes Leben hier verbracht und dürfen trotzdem nicht wählen, weil ihnen die Staatsbürger_innenschaft
fehlt. Die zu bekommen ist aber gar nicht so einfach und braucht viel Zeit und Geld. Das Ergebnis ist, dass das Interesse an Politik schwindet, weil immer weniger Menschen mitentscheiden dürfen. Sie haben zurecht das Gefühl weder gehört noch vertreten zu werden, weil Parteien ihren Fokus zu oft auf jene beschränken, die sie auch wählen können. Wir setzen uns für ein Wahlrecht auf Bezirks- und Landesebene für alle ein, die schon seit fünf Jahren hier leben.
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Deine vorzugsstimmen für die Kandidat_innen der Sozialistischen jugend 1
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Wenn du mit unserem Programm einverstanden bist und bei der kommenden Wahl wählen darfst, kannst du uns
4 unterstützen, indem du den Kandidat_innen der Sozialistischen Jugend deine Vorzugsstimmen gibst. So geht es:
Vorzugsstimme für den Wiener Gemeinderat
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Auf dem Wahlzettel für den Gemeinderat SPÖ ankreuzen Im Feld „Vorzugsstimme für die Stadt“ (ganz rechts) Fiona Herzog eintragen
Vorzugsstimme für die simmeringer bezirksvertretung
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Auf dem Wahlzettel für den Bezirksrat SPÖ ankreuzen Im Vorzugsstimmen-Feld Radovan Baloun eintragen
Das reicht dir nicht und du willst mehr?
Du willst deine eigenen Ideen für eine bessere Gesellschaft einbringen? Du darfst nicht wählen, willst aber trotzdem etwas ändern? Dann schau vorbei bei der Sozialistischen Jugend Simmering!
Wir setzen uns kritisch mit den Verhältnissen in der Welt auseinander. Wir reden über Politik, bilden uns weiter und organisieren Veranstaltungen und Aktionen auf der Straße. Auch wenn gerade keine Wahlen sind.
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Impressum: Sozialistische Jugend Wien Adresse: LandstraĂ&#x;er HauptstraĂ&#x;e 96/2, 1030 Wien Email: office@sj-wien.at Telefon: 01 / 713-8-713