Bergfilmfestival 20 2013 Programmheft

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2 ABENTEUER BERG - ABENTEUER FILM Vorstieg

S AMS T AG, 2. NOV EMB ER 2013

Unsere Partner beim 20. Bergfilmfestival

Vorspann

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Pioniere. Abenteurer. Helden. Jubiläum. Von den frühen Entdeckern und Wegbereitern bis hin zu den Protagonisten der neuen Extremsportarten reicht heuer der Bogen beim 20. Bergfilmfestival. Gezeigt werden Raritäten aus der Beginnzeit des Dokumentarfilms, aber auch Reportagen in neuester digitaler 4K-Technik. PROGRAMM 1 Everest

Auf ins dritte Jahrzehnt

Vergangenheit und Gegenwart

Jubiläen sind eine gefährliche Sache. Oft verleiten sie Ganz-, Halb- oder sogar völlig Unbeteiligte zu Lobhudelei und Schönfärberei. Trotzdem: Wir können im Rückblick auf zwei Jahrzehnte „Abenteuer Berg – Abenteuer Film“ doch ein wenig stolz sein. Unser Low-Budget-Festival, das trotz großem Publikumszuspruch mit den für die freie Kulturszene so typischen Finanzsorgen kämpft, hat sich in der Salzburger Bergsteigerszene (und auch darüber hinaus) als fixer Bestandteil des Jahreskreises etabliert. Die Liste unserer Gäste und Vortragenden liest sich wie das Who-is-Whoder internationalen Alpinszene. Ähnliches gilt für das Filmprogramm. Dass es das Salzburger Bergfilmfestival in dieser Form gibt, verdanken wir nicht zuletzt jenen Regisseuren, Bergsteigern, Kletterern, die uns immer wieder tatkräftig unterstützt haben. Kurt Diemberger oder Edi Koblmüller beispielsweise standen uns von der ersten Stunde an mit Rat und auch Tat zur Seite. Danke! Dazu kommen Firmen, die das Festival als Werbeplattform nutzen, andere Veranstalter und Kooperationspartner sowie viele Mitarbeiter und Helfer. Sie alle haben das Festival zu dem gemacht, was es auch in seiner 20. Ausgabe sein will: Ein Familientreffen der Bergbegeisterten. Wir freuen uns auf 19 Festivaltage heuer und auf unser drittes Jahrzehnt.

Jedes dieser 20 Bergfilmfestivals war für mich eine Herausforderung, eine stetige Spurensuche. Ein Suche nach Filmen die begeistern, die berühren, die Neues, Unbekanntes ausfindig machen, die in die Tiefe gehen. Es war über alle Jahre auch Kontakt mit außergewöhnlichen Menschen, denen wir eine Plattform geben wollten über ihre Passion(en) zu berichten. Fülle und Vielfalt, die Entwicklung des Bergsteigens zu begleiten, Neues zu erspüren, wichtige und brisante Themen aufzugreifen, Gesprächen und Begegnungen Raum zu geben, das war mein Leitfaden. Zu unserem Jubiläum haben wir ein umfangreiches Programm zusammengestellt. In verschiedenen Facetten beleuchten wir das Thema 60 Jahre Everest. Neue, kreative und sehr humorvolle Beiträge kommen diesmal aus Frankreich. Würdigen möchten wir zwei Bergsteiger und großartige Filmemacher: Norman G. Dyhrenfurth, der heuer in Salzburg seinen 95. Geburtstag gefeiert hat und Gerhard Baur, der wie kein anderer neue Maßstäbe im Bergfilm gesetzt hat. Ein kleiner Rückblick ist Toni Sailer gewidmet, unserem zehnfachen Schilauf Olympiasieger und Weltmeister sowie dem Schicksal der Abfahrts-Weltmeisterin Erik(a) Schinegger. Zum Rückblick gehört auch die unglaubliche Payer-Weyprecht Expedition in die Arktis deren Teilnehmer drei Jahre im Eis eingeschlossen überlebten. Michael Bilic

Thomas Neuhold

Die Plakatausstellung „20 Jahre Bergfilmfestival" zeigt alle Exponate des Festivals von 1994 bis 2013.

Fotoausstellung: „Ladakh – Zanskar“ Die passionierte Fotografin Gerlind Ruckenbauer aus Graz dokumentiert seit nunmehr 20 Jahren ihre zahlreichen Reisen durch entlegene Gebiete Nordafrikas, des Vorderen Orients und Zentralasiens. Ihre Bilder spiegeln einen respektvollen Umgang mit fremden Kulturen und Menschen wider. Mit ihren Landschaftsaufnahmen versucht sie die jeweilige Region unverfälscht zu erfassen.. Bild: SN/Ruckenbauer

Retrospektive Norman Dyhrenfurth. Americans on Everest.

Der Dokumentarfilm schildert die erste amerikanische Besteigung des Mount Everest 1963 unter der Leitung von Norman G. Dyhrenfurth. Damit gelingt ihnen die erste Überschreitung eines 8000ers überhaupt. Der Film enthält die ersten Filmaufnahmen vom Gipfel des Everest, der legendäre Filmregisseur Orson Welles übernahm die kommentierenden Texte. Reinhold Messner beurteilt die Unternehmung als eine der großartigsten alpinen Leistungen. Mount Everest Todeszone. Vor 35 Jahren gelang Reinhold Messner und Peter Habeler die Erstbesteigung des Mount Everest ohne Sauerstoff. Regisseur Leo Dickinson begleitet die beiden der eindrucksvolle Film zeigt aber auch die – mitunter auch tragische – Geschichte der Everestbesteigungen. Angefangen von Mallorys und Irvines Verschwinden 1924 bis hin zu Hillary’s und Tensings erfolgreicher Erstbesteigung mit Sauerstoffgeräten im Jahre 1953.

PROGRAMM 2 Mount Roraima Jäger des Augenblicks. Im Feb-

ruar 2010 machen sich drei Extremsportler – der Sportkletterer Stefan Glowacz, sein langjähriger Partner Kurt Albert, der die Rotpunkt-Kletterbewegung begründet hatte und Holger Heuber als Dritter im Bunde – auf den Weg zum sagenumwobenen Tafelberg Roraima im Dreiländereck von Brasilien, Venezuela und Guyana. Sie kennen ihr Ziel aber nicht den Weg. Die Kletterer erkämpfen sich den mühsamen Weg durch den Dschungel, um „by fair

Im Mittelpunkt: 60 Jahre Erstbesteigung des Mount Everest.

means“ – ohne technische Hilfsmittel – eine spektakuläre Route an der 600m hohen überhängenden Wand auf den Gipfel des Tafelbergs zu klettern. Zwischen dem ersten Versuch und dem zweiten kommt Kurt Albert ums Leben. Die Besteigung wird damit nicht nur eine Auseinandersetzung mit dem Berg, sondern auch mit dem Verlust eines Freundes.

PROGRAMM 3 Dimensionen Shattered: Steve House sinniert

in diesem beeindruckenden Kurzfilm über Sinn und Unsinn

seines Lebens als Bergsteiger und Grenzgänger. Cold: Am 2. Februar 2011 gelang Simone Moro, Denis Urubko und Cory Richard die Winterbesteigung des 8034 Meter hohen Gasherbrum II in Pakistan. Seit 26 Jahren haben 16 Expeditionen dies versucht und sind gescheitert. Cory Richards ist somit der erste Amerikaner, dem eine Winterbesteigung eines 8000ers gelang, wobei ihm diese beinahe zum Verhängnis wurde. Richards filmte aus seiner subjektiven Perspektive. Au-delá des Cimes: Catherine Destivelle beherrscht die Kunst

Bild: SN/NATIONAL GEOGRAPHIC

des Kletterns wie kaum jemand anderer. Der Film begleitet die französische Bergsteigerin in der imposanten Landschaft um Chamonix, wo sie drei Routen mit Menschen klettert, die ihr eigenes Leben grundlegend beeinflusst haben und die ihr nahe sind: Ihre ehemalige Schülerin Pauline, ihre Schwester Claire sowie ihre Freunde Lothar und Gaby. Mit eindrucksvollen Bildern wird in diesem Film das Mont Blanc-Massiv zum Greifen nahe und im Kino-Saal in seiner Grandiosität erlebbar. Remy Teziers Film wurde mehr als zehn Mal international ausgezeichnet.


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