Frauenfilmtage Klagenfurt 2014 Programm

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Stories We Tell

Ein »Danke« an alle Frauen zum Internationalen Frauentag

Stories We Tell/OmU/Preview

Im Rahmen des Internationalen Frauentages finden auch heuer wieder die Frauenfilmtage statt. »Mit diesem Angebot will das Referat für Frauen und Gleichbehandlung den Kärntnerinnen und Kärntnern als kleines Dankeschön ein paar unterhaltsame Stunden schenken«, so die Leiterin Dr.in Michaela Slamanig. In dieser Woche sind spannende und unterhaltsame Filme über, mit und zumeist von Frauen zu sehen. Zur Eröffnung am 8. März erhalten alle BesucherInnen einen Welcome-Drink, bevor der Eröffnungsfilm »Stories We Tell« um 18.45 Uhr beginnt.

Die Regisseurin Sarah Polley (An ihrer Seite, Take This Waltz) agiert hier gleichzeitig als Filmemacherin und Detektivin: mit einem Film über ihre eigene Familie, in dem sie versucht herauszufinden, wie wahr die eigene Familiengeschichte ist. Sarahs Mutter ist schon vor Jahren gestorben und hat ein Geheimnis mit ins Grab genommen, das Sarah nun entlarvt: Es stellt sich heraus, dass die Ehe ihrer Eltern oft schwierig war, die Mutter vor der Verantwortung einer Familie flüchtete – und bei Theater-Gastspielen Affären hatte. So kommt bald der Verdacht auf, dass Sarahs Vater gar nicht ihr biologischer Vater ist. Sarah versucht, den Geheimnissen ihrer Familie auf die Spur zu kommen und erhält Antworten, die mal mehr mal weniger zuverlässig, unerwartet offen und meist widersprüchlich sind. Es zeigt sich, dass der Wahrheitsgehalt einer Geschichte immer von dem abhängig ist, der sie erzählt. Polley enttarnt diese Widersprüche und legt so die Essenz ihrer Familie frei. Der Film erforscht die diffusen Konstrukte von Wahrheit und Erinnerung und ist gleichzeitig ein sehr persönlicher Film darüber, wie Erzählungen uns und unsere Familien formen. Und scheinbar ganz nebenbei zeichnet Polley ein tiefsinniges, amüsantes und treffendes Bild des menschlichen Daseins. STORIES WE TELL ist in den meisten amerikanischen TopTen-Listen der besten Filme des Jahres auf den vorderen Plätzen platziert und gilt als einer der großen Favoriten für den Oscar als Bester Dokumentarfilm 2014.

Frauenreferentin LHStv.in Dr.in Beate Prettner und Referatsleiterin Dr.in Michaela Slamanig

Kartenreservierungen für die Frauenfilmtage sind ab sofort möglich (telefonisch unter 0463-319880 oder per e-mail: volkskino@aon.at). Keine vorzeitige Kartenausgabe. Der Eintritt (Unkostenbeitrag) beträgt 1,00 Euro pro Person und gilt für folgende Vorstellungen: Stories We Tell (8. März) Die Nonne (9. März) Quelle der Frauen (10. März) Gloria (11. März) Hannas Reise (12. März) Die mit dem Bauch tanzen (13. März) Blau ist eine warme Farbe (13. März) The Amazing Catfish (14. März) Abholung von reservierten Karten bitte 30 Minuten vor Spielbeginn am jeweiligen Vorstellungstag. Bei Nichtabholung werden die Tickets weitergegeben. P r o g r a m m z e i t s c h r i f t N e u e s Vo l k s k i n o N r. 2 9 0 , A u s g a b e M ä r z 2 0 14

Kanada 2012 Regie/Buch Sarah Polley Kamera Iris Ng Mit Michael Polley Mark Polley Sarah Polley Jonathan Goldsmith Mort Ransen Tom Butler Claire Walker u.a. Details Farbe,108 Minuten OmU (englisch mit dt. UT) Dokumentarfilm Ab 12 Jahren

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P r o g r a m m z e i t s c h r i f t N e u e s Vo l k s k i n o N r. 2 9 0 , A u s g a b e M ä r z 2 0 14

© Poly Film

Frauenfilmtage 2014 6

Vorhang auf!


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La source des femmes/OmU

P r o g r a m m z e i t s c h r i f t N e u e s Vo l k s k i n o N r. 2 9 0 , A u s g a b e M ä r z 2 0 14

Frankreich 2012 Regie/Buch Radu Mihaileanu Kamera Glynn Speeckaert Mit Leïla Bekhti Hafsia Herzi Hiam Abbass u.a. Details Farbe, 125 Minuten OmU (arabisch mit deutschen Untertiteln Drama/Komödie Ab 12 Jahren

In einem kleinen Dorf – irgendwo zwischen Nordafrika und dem Mittleren Osten – verlangt es die Tradition von den Frauen, das Wasser für den täglichen Gebrauch mühsam aus den Bergen heranzuschaffen.Tag für Tag. Doch auch in dieser Einöde halten irgendwann Moderne und Emanzipation Einzug. Und so fordert die versammelte örtliche Weiblichkeit von den Männern des Dorfes den Bau einer Wasserleitung. Doch diese reagieren empört und lehnen ab. Aber die Frauen geben nicht auf und finden das entscheidende Druckmittel: Sie verweigern sich ihren Männern im Bett und beginnen einen Liebesstreik . .. Der französische Regisseur Radu Mihaileanu (Das Konzert, Zug des Lebens) verbindet packendes Drama und leise Komödie.

Gloria Gloria/Deutsche Fassung Chile/Spanien 2012 Regie/Buch Sebastián Lelio Kamera Benjamin Echazarreta Mit Paulina Garcia Sergio Hernandez Diego Fontecilla Fabiola Zamora u.a. Details Farbe, 108 Minuten Deutsche Fassung Komödie/Drama Ab 12 Jahren

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Gloria ist eine geschiedene Mittfünfzigerin und dem Leben gegenüber positiv gestimmt. Sie hat zwei erwachsene Kinder, einen durchschnittlichen Bürojob und viele Freunde. Mit Freude stürzt sie sich in das nächtliche Partyleben und besucht dabei auch Single-Treffen, um interessante Männer kennen zu lernen. Als sie auf den etwas älteren, aber durchaus attraktiven Rodolfo trifft, scheint Glorias Wunsch nach Zweisamkeit in Erfüllung zu gehen. Voller Übermut stürzt sie sich in eine Beziehung mit ihm, muss aber bald feststellen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt . . . Mit lässigem Charme hält dieses Drama gekonnt die Balance zwischen Melancholie und Komik und gerät zu einem der bezauberndsten Feel-Good-Filme des Jahres. Silberner Bär Berlinale 2013. P r o g r a m m z e i t s c h r i f t N e u e s Vo l k s k i n o N r. 2 9 0 , A u s g a b e M ä r z 2 0 14

© Thim Film

Frankreich 1765. Das bürgerliche Mädchen Suzanne ist jung, hübsch und klug. Als es von seiner Familie dazu gedrängt wird, das klösterliche Gelübde abzulegen, entdeckt es ein lang gehütetes Geheimnis ihrer Mutter, das fortan sein Leben bestimmen wird: Suzanne kam unehelich zur Welt und soll für die Schuld der Mutter sühnen. Widerwillig beugt sich das Mädchen seinem Schicksal. Doch auch hinter Klostermauern bleibt Suzannes Hunger nach Freiheit und Selbstbestimmung ungebändigt und es beginnt ein langer, leidenschaftlicher Kampf gegen vorherrschende Konventionen und religiösen Fanatismus. Suzanne erfährt Heuchelei, Grausamkeit, Gewalt und Verführung. Um ihren Willen zu brechen, unterwirft die Oberin sie furchtbaren Erniedrigungen. Suzanne erwirkt die Verlegung in ein anderes Kloster, ist dort jedoch der obsessiven Zuneigung der Klosterleiterin ausgesetzt ... Die Neuverfilmung von DIE NONNE basiert auf dem 1796 erschienenen Roman »La religieuse« von Denis Diderot, einem Klassiker der französischen Aufklärung. Herausragend besetzt mit Isabelle Huppert, Martina Gedeck und der faszinierenden Newcomerin Pauline Étienne, ist der Film ein leidenschaftliches Plädoyer für ein unabhängiges Leben und Courage.

© Tiberius Flim

Die Nonne/Deutsche Fassung und OmU

© Poly Film

Quelle der Frauen

© Poly Film

Frankreich/D 2012 Regie Guillaume Nicloux Buch Guillaume Nicloux Jérôme Beaujour nach Denis Diderot Kamera Yves Capé Musik Max Richter Mit Pauline Etienne Isabelle Huppert Martina Gedeck Louise Bourgoin Françoise Lebrun François Négret Gilles Cohen u.a. Details Farbe, 107 Minuten Deutsche Fassung und OmU (französisch mit deutschen Untertiteln) Drama/Literaturverfilmung Ab 12 Jahren

Die Nonne


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Die ehrgeizige BWL-Studentin Hanna merkt, dass ihr Lebenslauf noch eine entscheidende Lücken aufweist: Ihr fehlt ein nachgewiesenes ehrenamtliches Engagement, um die geforderte soziale Kompetenz belegen zu können. So nimmt sie widerwillig einen Job in einem Behindertendorf in Tel Aviv an. Dort angekommen, kritisiert die Studentin alles Mögliche, eckt bei ihren Mitmenschen an und fällt durch ihren Zynismus auf. Auch der attraktive Itaj, mit dem sie zusammenarbeitet, bekommt das zunächst zu spüren. Doch schon bald kann sich Hanna seinen Avancen nicht mehr entziehen. Aus seiner Sicht erlebt die junge Frau ein Land in permanentem Ausnahmezustand und erfährt einen neuen Blick auf die deutsch-israelische Geschichte, was ihr Leben entscheidend verändert.

Frankreich/Belgien 2013 Regie/Buch Abdellatif Kechiche Kamera Sofian El Fani Mit mit Léa Seydoux Adèle Exarchopoulos Mona Walravens Salim Kechiouche u.a. Details Farbe, 179 Minuten OmU (französisch mit deutschen Untertiteln) Drama, ab 16 Jahren

Mädchen gehen mit Jungs aus – das stellt die 15-jährige Adèle zunächst nicht in Frage. Doch diese Ansicht ändert sich schlagartig, als sie Emma trifft. Die Künstlerin mit den blauen Haaren lässt sie ungeahnte Sehnsüchte entdecken, bringt sie dazu, sich selbst zu finden – als Frau und als Erwachsene. Atemberaubend, intensiv und hautnah erzählt Abdellatif Kechiche (Couscous mit Fisch) eine universelle Liebesgeschichte. Drei Stunden nimmt er sich für sein Epos über eine Liebe zwischen zwei sehr unterschiedlichen jungen Frauen Zeit und langweilt dabei keine Minute. Fast ausschließlich in Großaufnahmen erzählt, die auf den Gesichtern seiner großartigen Hauptdarstellerinnen ruhen, ist der Film so aufregend und unverbraucht wie junge Liebe selbst.

Die mit dem Bauch tanzen

The Amazing Catfish

Die mit dem Bauch tanzen/Deutsche Originalfassung

Los insólitos peces gato/OmU/Preview

Altwerden ist hässlich, macht Falten und Hängebrüste. Wenn Frau in die Wechseljahre kommt, stirbt mit dem Blick in den Spiegel meist auch die Hoffnung auf ein Altern in Würde und Schönheit. So das Klischee. Davon ist auch die 28jährige Filmemacherin Carolin Genreith überzeugt und dementsprechend empört, als sie – selbst tief in einer Quarter-Life-Krise steckend – das neue Hobby ihrer Mutter entdeckt: Bauchtanz! Mama und Freundinnen legen einmal in der Woche ihre Kleider ab, ziehen sich bunte Kostüme an, lassen Hüften kreisen und Bäuche rollen, sehen dabei wunderschön aus – und strotzen zudem vor Selbstbewusstsein . . . Eine Geschichte über die Lust am Leben und die Kunst, der Angst vor dem Alter mit einem gekonnten Hüftschwung eins auszuwischen. P r o g r a m m z e i t s c h r i f t N e u e s Vo l k s k i n o N r. 2 9 0 , A u s g a b e M ä r z 2 0 14

Mexiko 2013 Regie/Buch Claudia Sainte-Luce Kamera Agnès Godard Mit Lisa Owen, Ximena Ayala, Sonia Franco Wendy Guillén u.a. Details Farbe, 89 Minuten OmU (spanisch mit deutschen Untertiteln) Tragikomödie, ab 12 Jahren

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Claudia, eine einsame 20-jährige Frau, landet eines Abends wegen einer Blinddarmentzündung im Krankenhaus, wo sie auf Martha trifft, die im Bett neben ihr liegt. Die 46-Jährige hat vier Kinder (von drei verschiedenen Vätern) und trotz ihrer Krankheit unendliche Lust am Leben. Martha lädt Claudia ein, mitzukommen und bei ihr zu leben. Zum ersten Mal fühlt Claudia, dass sie irgendwo hin gehört, und je kranker Martha wird, umso stärker wird Claudias Bindung zu Marthas Familie . . . Das Spielfilmdebüt von Claudia Sainte-Luce ist der mit Abstand beste lateinamerikanische Film des Jahres. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte und erzählt hinreißend und emotional von Freundschaft, Familie und einer jungen Frau, deren Leben eine extreme Wende nimmt. P r o g r a m m z e i t s c h r i f t N e u e s Vo l k s k i n o N r. 2 9 0 , A u s g a b e M ä r z 2 0 14

© Alamode

La vie d'Adèle/OmU

© Poly Film

Hannas Reise/Deutsche Originalfassung/Preview

© Poly Film

Deutschland 2013 Regie/Buch Carolin Genreith Kamera Philipp Baben der Erde Musik Fabian Saul Details Farbe, 80 Minuten Deutsche Originalfassung Dokumentarfilm Ab 10 Jahren

Blau ist eine warme Farbe

© Poly Film

Deutschland 2013 Regie/Buch Julia von Heinz Kamera Daniela Knapp Mit Karoline Schuch Doron Amit Susanne von Borsody Lore Richter u.a. Details Farbe, 99 Minuten Deutsche Originalfassung Komödie Ab 10 Jahren

Hannas Reise


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