3. Juni bis 9. Juni 2011, täglich um 19:30 Uhr:
Godard Trifft Truffaut: Deux De La Vague Frankreich 2010 – 90 Minuten – Regie: Emmanuel Laurent – OmU ”Deux de la vague” ist die Geschichte einer Freundschaft. Einer Freundschaft, die in so vielem die Geschichte des französischen Kinos und die Geburt der Nouvelle Vague verkörpert. Jean-Luc Godard wurde 1930 geboren, François Truffaut zwei Jahre später. Die Liebe zum Film bringt die beiden zusammen, als sie für das Filmmagazin “Cahiers du Cinema and Arts“ schreiben. In den 1960ern unterstützten die beiden einander und begründeten die Nouvelle Vague. 1968 kommt es dann zum Bruch aufgrund unterschiedlicher politischer und geschichtlicher Ansichten. Sie finden nie wieder zusammen. Der Dokumentarfilm „Godard trifft Truffaut – Deux de la Vague“ von Emmanuel Laurent beleuchtet diese einzigartige Beziehung zweier großer Filmemacher und bietet einen Einblick in ihre Entwicklung. Mittels zahlreicher Beispiele aus den Werken Truffauts und Godards wird die Bedeutung und Besonderheit der Nouvelle Vague sowie ihre revolutionär neuen Stilmittel erklärt.
3. Juni, 5. Juni, 7. Juni, 9. Juni 2011, jeweils um 21:15 Uhr:
Jules et Jim Frankreich 1962 – 101 Minuten – Regie: François Truffaut – OmU Mit: Jeanne Moreau, Oskar Werner, Henri Serre Im Jahr 1912 studieren der Deutsche Jules und der Franzose Jim in Paris Literatur. Beide verlieben sich in die charmante Catherine, die sich für Jules entscheidet und zieht mit ihm in den Schwarzwald. Nach dem ersten Weltkrieg besucht Jim die beiden und stellt fest, dass deren Ehe am Ende ist. Cathérine, inzwischen Mutter einer Tochter, beginnt eine Affäre mit Jim, die sie jedoch ebenso wenig befriedigt wie Verhältnisse mit anderen Männern… "Jules et Jim" war Anfang der 60er Jahre ein gewagtes Unternehmen. Und Truffaut war verwundert, dass der Film von der Zensur freigegeben wurde - wenn auch erst ab 18. Im Gegensatz zum bisherigen (französischen) Mainstream gibt es in "Jules et Jim" keine Schwarz-Weiß-Malerei in den Figuren, keine moralische oder charakterliche Eindeutigkeit in den Personen. Es geht nicht um eine Frau zwischen zwei Männern, sondern um eine Frau im Verhältnis zu zwei Männern und um deren Freundschaft. Es geht nicht um einen gehörnten Ehemann und einen heimlichen Geliebten, sondern um zwei Männer, deren Freundschaft in beider Liebe zu Catherine eben nicht zerbricht, sondern bis zuletzt aufrecht erhalten bleibt.
4. Juni, 6. Juni, 8. Juni 2011, jeweils um 21:15 Uhr:
Le Mépris – Die Verachtung Frankreich 1963 – 105 Minuten – Regie: Jean-Luc Godard – OmU Mit: Brigitte Bardot, Michel Piccoli, Jack Palance Ein Filmproduzent ist unzufrieden mit der Arbeit seines Regisseurs, weil der das Drehbuch, eine Adaption von Homers Odysseus-Sage, zu artifiziell umsetzt. Er engagiert einen Krimischriftsteller, der das Skript abändern soll, und somit zwischen den Fronten steht: Soll er sich für das versprochene Geld dem Kommerz unterwerfen, oder ist seine Liebe für die Kunst, für den Film so groß, dass er dem Regisseur dies nicht antun möchte? Genauso wie er sich beruflich mit dem Gedanken des "Verkaufens", der Kommerzialisierung, abfindet, scheint auch sein Privatleben unter dieser Entscheidung zu leiden… "Die Verachtung" zeigt Godards Verachtung für Hollywood (symbolisiert in dem USProduzenten), seine Verachtung für das Kommerzialisieren seiner Liebe, dem Film. "Die Verachtung" zeigt aber auch seine Liebe für die Kunst, Filme zu machen, Filme zu sehen. Filmzentrum im Rechbauerkino – Rechbauerstr. 6 – A-8010 Graz – Tel: 0316 83 05 08