Nuovo Cinema Italia 2016 Programm

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PROGRAMMÜBERSICHT DO 02.06

19.30

I NOSTRI RAGAZZI in Anwesenheit von Regisseur Ivano De Matteo und

FR 03.06.

18.30

CHE STRANO CHIAMARSI

FR 03.06.

20.30

FEDERICO ERA D’ESTATE

SA 04.06.

18.30

LA TERRA DEI SANTI

SA 04.06.

20.30

SMETTO QUANDO VOGLIO

SO 05.06.

12.00

SMETTO QUANDO VOGLIO

SO 05.06. SO 05.06.

18.30 20.30

FUOCOAMMARE I NOSTRI RAGAZZI

MO 06.06. MO 06.06.

18.30 20.30

ERA D’ESTATE IL CAPITALE UMANO

DI DI

07.06. 07.06.

18.30 20.30

TORNERANNO I PRATI FUOCOAMMARE

MI 08.06. MI 08.06.

18.30 20.30

IL CAPITALE UMANO TORNERANNO I PRATI

DO 09.06.

18.30

DO 09.06.

20.30

CHE STRANO CHIAMARSI FEDERICO LA TERRA DEI SANTI

Impressum: Herausgeber, Medieninhaber: Filmladen, Verein zur angewandten Medienforschung und Medienförderung, Mariahilfer Straße 58/7, 1070 Wien, Tel. 523 43 62-0. Redaktion: Michael Roth, Gestaltung und Satz: Laudenbach, Wien. Druck: REMAprint, 1160 Wien. DVR 0640085

NUOVO CINEMA ITALIA

Drehbuchautorin Valentina Ferlan

Italienische Filme der Gegenwart 2. bis 9. Juni 2016

Ministero dei Beni e delle Attività Culturali e del Turismo / Direzione Generale per il Cinema (Rom) Istituto Italiano di Cultura (Wien) Made in Italy (Rom)

VOTIV KINO 9, Währinger Straße 12 317 35 71 www.votivkino.at/nuovocinemaitalia


NUOVO CINEMA ITALIA 2016 Die 14. Auflage des Festivals des neuen italienischen Films ermöglicht einen erstaunlich differenzierten und vielfältigen Blick auf unser südliches Nachbarland. Gleich zwei Filme widmen sich einer Konstante der italienischen Gesellschaft und des italienischen Kinos: dem organisierten Verbrechen. Neu ist dabei der weibliche Blick – auf die Frauen führender Mafia-Bosse in LA TERRA DEI SANTI und auf einen weitgehend unbekannten Aspekt der großen Mafiaprozesse in den 1980er-Jahren in Fiorella Infascellis intimer Arbeit ERA D’ESTATE. Wohlstandsverwahrlosung, die Krise des italienischen Mittelstands oder die soziale Kälte der Berlusconi-Ära stehen im Mittelpunkt der Filme von Ivano De Matteo, Sydney Sibilia und Paolo Virzì. Nicht fehlen darf auch das allgegenwärtige Flüchtlingsthema, dem sich Gianfranco Rosi in seinem mit dem Goldenen Bären der Berlinale 2016 ausgezeichneten FUOCOAMMARE auf ganz ungewöhnliche Weise annähert. Und was wäre ein Festival des italienischen Films ohne Erinnerungen an die eigene Filmgeschichte? Zwei ganz große des italienischen Kinos stehen im Mittelpunkt von CHE STRANO CHIAMARSI FEDERICO – der unvergessene Federico Fellini und Ettore Scola, der diese augenzwinkernde Hommage gestaltete. Als Hommage an Paolo Virzì und seine Hauptdarstellerin Valeria Bruni Tedesci zeigen wir – neben den sieben österreichischen Erstaufführungen – IL CAPITALE UMANO, der bereits 2014 im Rahmen dieses Festivals zu sehen war. Der neue Film der beiden (LA PAZZA GIOIA) wird in Cannes 2016 seine Uraufführung erleben und voraussichtlich im Herbst dieses Jahres zu uns ins Kino kommen. Eröffnet wird das Festival am 2. Juni um 19.30 Uhr mit dem Psychothriller I NOSTRI RAGAZZI in Anwesenheit von Regisseur Ivano De Matteo und Drehbuchautorin Valentina Ferlan.

Mit Unterstützung von Filmfonds Wien

Donnerstag, 2. 6. 2016, 19.30 Uhr

I NOSTRI RAGAZZI Unsere Kinder Einmal im Monat treffen sich die beiden Brüder Paolo, ein Kinderchirurg, und Massimo, ein erfolgreicher Anwalt, mit ihren Ehefrauen zum Abendessen. Die Kinder Michele und Benny gehen oft gemeinsam auf Partys. Eines Nachts wird eine Obdachlose von zwei Jugendlichen misshandelt. Der Vorfall wird von einer Überwachungskamera aufgezeichnet, die Aufnahmen werden im Fernsehen gezeigt, und Paolo und Massimo gelangen schnell zur Überzeugung, dass es sich bei den Tätern um ihre eigenen Kinder handelt. Es beginnt ein bitteres Ringen um die Wahrheit und die Konsequenzen. Der intelligente und emotional packende Psychothriller, der unbequeme Fragen an unsere Gesellschaft stellt, gewann bei den Filmfestspielen in Venedig vier Preise. Ein Hollywood-Remake ist bereits in Vorbereitung. Italien 2014, 92 Minuten, OmU Regie: Ivano De Matteo. Drehbuch: Valentina Ferlan, Ivano De Matteo, nach einem Roman von Herman Koch. Kamera: Vittorio Omodei Zorini. Schnitt: Conuelo Catucci. Ausstattung: Francesco Frigeri. Musik: Francesco Cerasi. Produktion: Marco Poccioni, Marco Valsania für Rodeo Drive. Mit: Alessandro Gassman, Giovanna Mezzogiorno, Luigi Lo Cascio, Barbora Bobulova, Rosabell Laurenti Sellers, Jacopo Olmo Antinori, u. a.


Freitag, 3. 6. 2016, 18.30 Uhr

Freitag, 3. 6. 2016, 20.30 Uhr

CHE STRANO CHIAMARSI FEDERICO

ERA D’ESTATE

Federico

Einst im Sommer

Ettore Scola, selber einer der ganz Großen des italienischen Kinos, spricht auf sehr persönliche Weise von seinen Erinnerungen an den einzigartigen Regisseur und Künstler Federico Fellini. Zum 20. Todestag Fellinis entstand so ein außergewöhnliches filmisches Porträt aus Erinnerungen, Fragmenten, in Cinecittà gedrehten Szenen, Archivmaterial und Ausschnitten aus Fellinis berühmten Filmen. Von seinem Debüt als junger Zeichner im Jahr 1930 bis zu seinem fünften Oscar® im Jahr 1993 wird Fellini von Scola als ein großer Pinocchio erinnert, der zum Glück niemals „ein guter Junge“ geworden ist. Ein Film für alle, die Fellini und das Kino lieben.

Im Sommer 1985 sollen sich die beiden Untersuchungsrichter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino auf den bislang größten Prozess gegen die Mafia vorbereiten, doch sie und ihre Familien werden überstürzt auf die Gefängnisinsel Asinara vor Sardinien gebracht, um sie vor einem Mafia-Attentat zu schützen. In der Hitze jenes Sommers sind die beiden Familien völlig auf sich allein gestellt. Isoliert von den wenigen InselbewohnerInnen und den Gefängnisinsassen lebt man im kleinen Bunker Cala d’Oliva und versucht, mit der Situation zurechtzukommen. Während die Öffentlichkeit auf den Mafia-Prozess wartet, sind Falcone und Borsellino einen Monat lang zur Untätigkeit verdammt – ein Monat, in dem Giovanni, Paolo und ihre Familien einander näherkommen. Bis sie wieder nach Palermo zurückkehren, wo sie sieben Jahre später von der Mafia ermordet werden.

Italien 2013, 93 Minuten, OmU Regie: Ettore Scola. Drehbuch: Ettore Scola, Paola Scola, Silvia Scola. Kamera: Luciano Tovoli. Schnitt: Raimondo Crociani. Ausstattung: Luciano Ricceri. Musik: Andrea Guerra. Produktion: Paypermoon, Palomar, Istituto Luce-Cinecittà. Mit: Tommaso Lazotti (der junge Fellini), Maurizio De Santis (der alte Fellini), Giulio Forges Davanzati (der junge Ettore Scola), Ernesto D’Argenio (Marcello Mastroianni)

Italien 2016, 100 Minuten, OmenglU Regie: Fiorella Infascelli. Drehbuch: Fiorella Infascelli, Antonio Leotti. Kamera: Fabio Cianchetti. Schnitt: Roberto Missiroli, Gianluca Scarpa. Produktion: Fandango. Mit: Massimo Popolizio, Beppe Fiorello, Valeria Solarino, Claudia Potenza, Elisabetta Piccolomini, Elvira Camarrone, u. a.


Samstag, 4. 6. 2016, 18.30 Uhr

Samstag, 4. 6. 2016, 20.30 Uhr

LA TERRA DEI SANTI

SMETTO QUANDO VOGLIO

Das Land der Heiligen

Ich kann jederzeit aussteigen

Ein Mafia-Thriller aus ungewohnter Perspektive, nämlich aus Sicht der Frauen. Kalabrien heute: Caterina ist die Ehefrau des untergetauchten ’Ndrangheta-Bosses Alfredo und hat ihren Sohn Pasquale für eine Zukunft an der Spitze des Clans erzogen. Ihre jüngere Schwester Assunta hat im Bandenkrieg bereits ihren Mann verloren und sieht ihren Sohn Giuseppe denselben Weg einschlagen. In diese geschlossene Gesellschaft bricht Vittoria ein, eine Staatsanwältin aus Norditalien. Vittoria hat ein Ziel: das Schweigen der Frauen innerhalb dieses patriarchalen Systems zu brechen, das die Grundlage der einflussreichsten kriminellen Vereinigung der Welt bildet. Um den Kampf gegen die ’Ndrangheta zu gewinnen, ist die einzige Möglichkeit, den Frauen und Müttern die Augen zu öffnen, sie zu zwingen, über die Grenzen ihres inneren Käfigs hinauszuschauen.

Als der Neurobiologe Pietro Zinni wegen Budgetkürzungen seine Stelle an der Universität verliert, beschließt er, sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen, denen es ähnlich wie ihm erging, gründet er einen Drogenring. Eine selbstgebastelte neue Partydroge findet in den hippen Nachtclubs Roms reißenden Absatz. Bald schwimmen Pietro und seine Kumpane im Geld. Aber je größer das Business, desto größer auch die Probleme. Mit rasantem Tempo, witzigen Dialogen und tollen Schauspielern überzeugt diese freche Satire auf das Schicksal der italienischen Mittelklasse in Zeiten der Wirtschaftskrise. Der Debutfilm des jungen apulischen Filmemachers Sydney Sibilia war einer der größten Hits bei Publikum und Kritik im letzten Jahr. „Breaking Bad“ plus „Ocean’s Eleven“ plus eine Prise Quentin Tarantino auf italienisch.

Italien 2015, 89 Minuten, OmU Regie: Fernando Muraca. Drehbuch: Monica Zapelli. Kamera: Federico Annicchiarico. Schnitt: Marcello Saurino. Ausstattung: Maria Teresa Padula. Produktion: Kinesis Film, DM Communication. Mit: Valeria Solarino, Lorenza Indovina, Ninni Bruschetta, Daniela Marra, u. a.

Italien 2014, 100 Minuten, OmU Regie: Sydney Sibilia. Drehbuch: Valerio Attanasio, Andrea Garello, Sydney Sibilia. Kamera: Vladan Radovic. Schnitt: Gianni Vezzosi. Ausstattung: Alessandro Vannucci. Musik: Andrea Farri. Produktion: Domenico Procacci, Matteo Rovere für Fandango, Ascent Film. Mit: Edoardo Leo, Valeria Solarino, Valerio Aprea, Paolo Calabresi, Libero De Rienzo, u. a.


Sonntag, 5. 6. 2016, 18.30 Uhr

Montag, 6. 6. 2016, 20.30 Uhr

FUOCOAMMARE

IL CAPITALE UMANO

Seefeuer

Die süße Gier

Samuele ist 12. Nach der Schule trifft er seine Freunde oder streift mit einer selbstgebauten Steinschleuder durch die Gegend. Er will Fischer werden, so wie sein Vater. Samuele lebt auf der Mittelmeerinsel Lampedusa, auf der das Leben schon immer von dem geprägt war, was das Meer bringt. Seit Jahren sind das nun vor allem Menschen – Tausende Flüchtlinge, die in der verzweifelten Hoffnung auf ein besseres Leben eine lebensgefährliche Reise wagen. Ein Jahr lang beobachtete Regisseur Gianfranco Rosi Leben und Alltag auf Lampedusa, der „Insel der Hoffnung“, die zur Anlaufstelle unzähliger Flüchtlinge wurde. Der bewegende Dokumentarfilm überzeugte auf der diesjährigen Berlinale Publikum wie Kritik und gewann den Goldenen Bären als Bester Film.

Am Weihnachtsabend wird ein Radfahrer von einem Geländewagen von der Straße gestoßen. In Rückblenden enthüllt IL CAPITALE UMANO die Ereignisse, die dazu führten. Jedes dieser Kapitel macht uns mit einem anderen Mitglied zweier Familien vertraut. Der Immobilienmakler Dino Ossola will die Beziehung seiner Tochter Serena mit dem Sohn des reichen Bankiers Giovanni Bernaschi dazu benützen, die soziale Leiter emporzuklimmen. Doch hinter der Fassade der wohlhabenden Bernaschis lauern Abgründe. Serena wiederum interessiert der soziale Status ihres Freundes nicht im Geringsten, sie verfolgt andere Pläne. Paolo Virzì besticht durch seinen scharfen Blick auf die italienische Gesellschaft, gleichzeitig verbindet er die Sozialkritik mit Elementen des Kriminalfilms – so schön und so eiskalt wie die Winterlandschaft, in der sein Film spielt.

Italien/Frankreich 2015, 108 Minuten, OmU Regie, Drehbuch, Kamera: Gianfranco Rosi. Schnitt: Jacopo Quadri. Ton: Gianfranco Rosi, Stefano Grosso. Produktion: Stemal Entertainment, 21uno Film, Istituto Luce Cinecittà, Rai Cinema, Les Films d’Ici, ARTE France Cinéma/Produzenten: Donatella Palermo, Gianfranco Rosi, Roberto Cicutto, Paolo Del Brocco, Serge Lalou. Mitwirkende: Samuele Pucillo, Mattias Cucina, Samuele Caruana, Pietro Bartolo, Giuseppe Fragapane, Maria Signorello, Francesco Paterna, Francesco Mannino, Maria Costa. u. a.

Italien 2013, 110 Minuten, OmU Regie: Paolo Virzì. Drehbuch: Francesco Bruni, Francesco Piccolo, Paolo Virzì, frei nach dem Roman „The Human Capital“ von Stephen Amidon. Kamera: Jérôme Alméras. Schnitt: Cecilia Zanuso. Ausstattung: Mauro Radaelli. Musik: Carlo Virzì. Produktion: Indiana Production, RAI Cinema, Manny Films, Motorino Amaranto. Mit: Valeria Bruni Tedeschi, Fabrizio Bentivoglio, Valeria Golino, Fabrizio Gifuni, Luigi Lo Cascio, u. a.


SEEFEUER Ein Film von GIANFRANCO ROSI Dienstag, 7. 6. 2016, 18.30 Uhr

TORNERANNO I PRATI Die Wiesen werden blühen „Ein verhältnismäßig kurzer Film von knapp 80 Minuten, aber von einer beeindruckenden menschlichen Reichweite. In seiner ihm eigenen antimilitaristischen Art schildert der 83-jährige Regisseur Ermanno Olmi eine Nacht in einem Vorposten italienischer Soldaten an der Front während des harten und blutigen Winters 1917. Auf eine konventionelle Handlung verzichtet Olmi, um auf eindringlichste Weise einen menschlichen Zustand zu beschreiben, der eine Ewigkeit anzudauern scheint: das Warten in nackter Angst, das gleichzeitig von dem unwirklichen Staunen über die flüchtigen Erscheinungen der Tiere in der unberührten Naturkulisse kurzzeitig gemildert wird. Bis das Kommando anordnet, einen neuen Vorposten auf der Spitze des Berges zu errichten, und sich die Soldaten im hellen Mondlicht dem gnadenlosen feindlichen Angriff stellen müssen.“ (Il Mattino) „Ermanno Olmi, einer der großen Altmeister des italienischen Kinos, erzählt von der Sinnlosigkeit des Krieges und berührt mit einem universellen Humanismus, der weder auf Religion noch auf Ideologien zurückgreift.“ (Berlinale) Italien 2014, 80 Minuten, OmU Regie, Drehbuch und Kamera: Ermanno Olmi. Schnitt: Paolo Cottignola. Ausstattung: Giuseppe Pirrotta. Musik: Paolo Fresu. Produktion: Cinema Undici, Ipotesi Cinema. Mit: Claudio Santamaria, Alessandro Sperduti, Francesco Formichetti, Andrea Di Maria, u. a.

„Das Herzstück der Berlinale“ Meryl Streep

AB 29. JULI IM KINO www.filmladen.at/seefeuer


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