Retrospektive Oskar Werner
Š SAM SHAW
Filme von 1948 bis 1976
1. Dezember 2014 bis 1. Februar 2015
»Was mich nicht interessiert, das spiele ich nicht.« Oskar Werner – die große Retrospektive Über das Wesentliche an der Leinwanddarstellung meinte Oskar Werner: »im Film muss man so sein, als wenn man von der Straße entdeckt worden wäre. Man darf überhaupt nicht merken, dass Sie ein Schauspieler sind. Man muss glauben, Sie sind jetzt der Zuhälter von der nächsten Straße, oder der Versicherungsagent, oder Sie sind ein Dirigent, oder ein Doktor.« Sieht man sich seine rollen an, so ist ihnen gemeinsam, dass er eine Vorliebe für widersprüchliche Charaktere zeigte. Werner hatte kein interesse an psychologischen abziehbildern: Ob Schurke, Komponist, arzt, politischer Opportunist oder Soldat, er versuchte jedes Mal so realistisch wie möglich vor der Kamera zu agieren. Sein Talent wurde bald über die grenzen Österreichs hinaus bekannt und mit 28 Jahren wirkte er bereits in einem Film »Made in USa« mit. Er bemerkte aber sehr bald, dass man mit ihm in Hollywood »nur Filme machen will, als wenn ich im Drugstore entdeckt worden wäre! Da sagte ich: Schauen Sie, mit Mickey-Mouse und rin-Tin-Tin kann man auch Filme machen, die waren auch Movie-Stars, aber die können nicht Shakespeare spielen.« Die ihm angebotenen Drehbücher fand er indiskutabel; in Europa, waren sie nicht besser. Werner sagte: »Was mich nicht interessiert, das spiele ich nicht. ich glaube, es ist furchtbar wichtig, dass ein Schauspieler die Panik überwindet, alles spielen zu müssen, was man an ihn heranträgt.« Werner gesteht, dass »der Unterhaltungsfilm auch seine Berechtigung [hat], aber man vergisst, dass es darum geht, Menschen und Schicksale darzustellen.«
aufgrund dieser Erfahrungen machte Werner alsbald das Drehbuch oder den regisseur zum ausschlaggebenden Kriterium seiner Mitarbeit. Wichtig war ihm vor allem ein vertragliches Mitspracherecht bei der gestaltung seiner rolle. Er musste aber die Erfahrung machen, dass selbst ausgeklügelte Verträge keine garantie sind, beim Film alle und alles zu kontrollieren. Diese ständige auseinandersetzung – in den meisten Fällen bereits während der Produktionsvorbereitungen – führte dazu, dass man Oskar Werner als »schwierig« einstufte. Von lokalen Theater- wie Filmproduktionen enttäuscht, ging Werner anfang 1964 nochmals in die USa mit der Bemerkung: »ich habe die nase voll von analphabeten, die gar nicht wissen, worum es geht, als schwierig bezeichnet zu werden. Da gehe ich doch lieber zu denen, die mich lieben.« Werners Schauspiel-Leistungen wurden in den USa anerkannt (golden globe, nominierung für den academy award), woraufhin er eine Flut an angeboten erhielt. Dennoch blieb der Künstler standhaft und verfolgte weiterhin sein hehres Ziel, nur in Filmen mitzuspielen, die ihm auch inhaltlich zusagten. nach zwölf Jahren Hollywood belief sich sein resümee auf über 300 abgelehnte Filme. Bei den realisierten lässt sich seine Handschrift erkennen: Oskar Werner hatte einen ungetrübten Blick bei der rollenauswahl und fällte meistens die richtige Entscheidung. Das resultat: Eine erlesene auswahl an Filmen, von denen die meisten bis heute im gedächtnis geblieben sind. Raimund Fritz
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DER ENGEL MIT DER POSAUNE Kartl Hartl, A 1948 BUCH Karl Hartl, Franz Tassié KAMERA Günther Anders MUSIK Willy Schmidt-Gentner MIT Paula Wessely, Paul Hörbiger, Attila Hörbiger, Hans Holt, Oskar Werner LÄNGE 137 Minuten FORMAT 35mm, s/w, dt. OF
Mo 8. 12., 15.30 Uhr So 14. 12., 15 Uhr Do 25. 12., 20 Uhr Sa 10. 1., 15.30 Uhr
So 18. 11., 17 Uhr Fr 23. 11., 19.45 Uhr So 1. 12., 16 Uhr
Österreichische geschichte von 1888 bis 1946, veranschaulicht am Schicksal der Wiener Klavierbauerfamilie alt. Eine episch breit angelegte Familienchronik, für die regisseur Hartl die Crème de la crème der österreichischen Schauspielkunst vor die Kamera holte. Für Oskar Werner war es die erste wichtige Filmrolle, durch die er auch in Deutschland populär wurde. DEr EngEL MiT DEr POSaUnE zählt zu den größten Erfolgen des heimischen Filmschaffens nach 1945, wurde mit dem Sascha-Pokal ausgezeichnet und zu den Filmfestspielen von Venedig eingeladen. (rf)
EROICA Walter Kolm-Veltée, A 1949 BUCH Walter Kolm-Veltée, Norbert Kunze KAMERA Günther Anders MUSIK Alois Melichar MIT Ewald Balser, Marianne Schönauer, Judith Holzmeister, Oskar Werner, Dagny Servaes LÄNGE 101 Minuten FORMAT 35mm, s/w, dt. OF
Do 4. 12., 18 Uhr Di 9. 12., 18 Uhr Mo 15. 12., 18 Uhr Fr 9. 1., 20.30 Uhr
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Do 15. 11., 18 Uhr Mo 19. 11., 20.15 Uhr Sa 31. 11., 15.30 Uhr
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als Beethoven die Kunde vernimmt, dass napoleon im anmarsch auf Wien ist, schreibt er ihm zu Ehren die Eroica-Symphonie. als man ihn jedoch zu einer audienz befiehlt, ergreift Beethoven die Flucht, lernt die Liebe seines Lebens kennen, verliert diese, ertaubt. Oskar Werner spielt in ErOiCa den labilen neffen des Musikgenies. Es war die erste Zusammenarbeit der Burgschauspieler Werner und Balser vor der Kamera, deren Können dem Film den Stempel aufdrückte. ErOiCa ist ein weiterer österreichischer Prestigefilm, der auf den Filmfestspielen von Cannes und São Paulo gezeigt wurde. (rf)
THE ANGEL WITH THE TRUMPET Anthony Bushell, Karl Hartl, GB 1949 BUCH Clemence Dane, Karl Hartl, Franz Tassié KAMERA Robert Krasker MUSIK Willy Schmidt-Gentner MIT Eileen Herlie, Basil Sydney, John Justin, Oskar Werner, Maria Schell LÄNGE 98 Minuten FORMAT 35mm, s/w, engl. OF
THE angEL WiTH THE TrUMPET ist die
Mi 3. 12., 18 Uhr Fr 12. 12., 21 Uhr
englische Version des österreichischen Kassenknüllers DEr EngEL MiT DEr POSaUnE . Produzenten-Tycoon alexander Korda ließ den Film für den englischen Markt in London neu verfilmen. Für die regie engagierte er Karl Hartl, die rollen wurden fast alle neu besetzt, außer jene von Oskar Werner, Maria Schell und anton Edthofer. Schell und Werner kamen durch diesen Film mit der englischen Filmszene in Kontakt, doch Werner kostete dies seine Stellung im Burgtheater-Ensemble, da er ohne Erlaubnis der Direktion nach London gefahren war. (rf)
THE WONDER KID EnTFÜHrUng inS gLÜCK Karl Hartl, GB 1950 BUCH Gene Markey KAMERA Günther Anders, Robert Krasker MUSIK Willy Schmidt-Gentner MIT Bobby Henrey, Oskar Werner, Christa Winter, Robert Shackleton, Muriel Aked LÄNGE 87 Minuten FORMAT 35mm, s/w, engl. OF
Mo 8. 12., 18.30 Uhr Do 11.12., 20.45 Uhr
Sebastian giro ist ein musikalischer Wunderknabe, der von einer gangsterbande entführt wird, um an Lösegeld zu kommen. Für die Hauptrolle verpflichtete man den populären Kinderdarsteller Bobby Henrey. Werner spielt den zwielichtigen Taxichauffeur rudi, der auch der anführer der gangsterbande ist. Von seiner Leistung war er selbst nicht sehr begeistert, was zum Teil dem Drehbuch geschuldet ist. THE WOnDEr KiD zählt – da selten zu sehen – zu den raritäten in Werners Œuvre. in der deutschen Fassung wurde Werner synchronisiert, wir zeigen daher die englische Version mit Werners Originalstimme. (rf)
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DAS GESTOHLENE JAHR Wilfried Fraß, A/BRD 1950 BUCH Walter von Hollander, Wilfried Fraß KAMERA Carl Kurzmayer MUSIK Alfred Uhl MIT Oskar Werner, Elisabeth Höbarth, Ewald Balser, Fita Benkhoff, Albert Florath LÄNGE 91 Minuten FORMAT 35mm, s/w, dt. OF
Eine junge Postbeamtin lernt einen jungen Barmusiker kennen und lieben. Da sich der Musiker zu Höherem berufen fühlt und auch das Talent dazu hat, entwendet sie aus der Postkasse geld, um ihn finanziell zu unterstützen. Sie fliehen nach Frankreich, wo er eine Symphonie komponiert, die ihm zum Durchbruch verhelfen soll. nun heißt es einen Dirigenten finden, der die Komposition auch öffentlich aufführt … Das Drehbuch basiert auf einer novelle von Stefan Zweig. Wie bereits ErOiCa wird auch dieser Film durch die gut ausgewählten Darsteller zu einem genuss für den Zuschauer und den Musikfreund. (rf)
So 7. 12., 16 Uhr
DECISON BEFORE DAWN EnTSCHEiDUng VOr MOrgEngraUEn Anatole Litvak, USA 1950 BUCH Peter Viertel, Jack Rollens KAMERA Frank Planer MUSIK Franz Waxman MIT Richard Basehart, Oskar Werner, Hildegard Knef, O.E. Hasse, Hans Christian LÄNGE 113 Minuten FORMAT 35mm, s/w, engl. OF
Sa 13. 12., 17.45 Uhr Fr 19. 12., 20 Uhr Mo 5. 1., 20.15 Uhr So 11. 1., 18.15 Uhr
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Do 15. 11., 20.15 Uhr Mo 19. 11., 17.45 Uhr Fr 30. 11., 20.30 Uhr
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Ein Sanitätsgefreiter wird im Winter 1944/45 von US-Soldaten festgenommen und entschließt sich dazu, unter dem Decknamen Happy als antifaschistischer agent bei der Vernichtung des nationalsozialismus aktiv mitzuwirken … Werners erster Hollywood-Film wurde ein internationaler Erfolg, brachte ihm viel anerkennung ein sowie einen mehrjährigen Schauspielvertrag mit dem Major-Studio 20th Century Fox. Weitere Hollywood-Filme sollten folgen, doch Werner kündigte seinen Vertrag wegen künstlerischer Differenzen. (rf)
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DER LETZTE AKT Georg Wilhelm Pabst, A 1955 BUCH Fritz Habeck KAMERA Günther Anders MUSIK Erwin Halletz MIT Albin Skoda, Oskar Werner, Lotte Tobisch, Erik Frey, Herbert Herbe LÄNGE 117 Minuten FORMAT 35mm, s/w, dt. OF
Sa 14. 12., 17.45 Uhr Mi 17. 12., 17.45 Uhr Do 1. 1., 20 Uhr Fr 9. 1., 18 Uhr
Sa 17. 11., 15.30 Uhr Mi 21. 11., 18 Uhr Sa 24. 11., 21 Uhr Do 29. 11., 18 Uhr
Bunker der reichskanzlei, april 1945: Ein Hauptmann versucht zu Hitler vorzudringen, wird aber von dessen generälen hingehalten, was zu einem Fiasko führt … regisseur Pabst drehte mit DEr LETZTE aKT den ersten Film nach 1945, der sich mit Hitler beschäftigte. Für Oskar Werner war dieser Film eine Herzensangelegenheit, da er real Erlebtes in die rolle einfließen ließ. als Hauptmann Wüst spielte er eine Opferrolle, die letzten Worte des Sterbenden haben durch seine Darstellung fast sprichwörtlich Popularität erlangt: »Sag nie wieder jawohl, damit hat der ganze Mist angefangen … seid wachsam …« (rf)
SPIONAGE Franz Antel, A 1955 BUCH Alexander Lernet-Holenia, Kurt Nachmann KAMERA Hans-Heinz Theyer, Hanns Matula MUSIK Willy Schmidt-Gentner MIT Ewald Balser, Rudolf Forster, Hannelore Bollmann, Erik Frey, Oskar Werner LÄNGE 102 Minuten FORMAT 35mm, s/w, dt. OF
Di 2. 12., 18 Uhr Do 18. 12., 17.45 Uhr Do 8. 1., 20 Uhr
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Mi 14. 11., 18 Uhr Sa 24. 11., 15.30 Uhr Mi 28. 11., 20.30 Uhr
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Oberst alfred redl, Chef der k.u.k. Spionageabwehr, wird wegen seiner homosexuellen neigung zur agententätigkeit für russland erpresst. Er tappt in eine Falle und begeht 1913 Selbstmord. Für Ewald Balser und Oskar Werner war SPiOnagE die dritte und letzte Zusammenarbeit vor der Kamera. Fast wäre es nicht dazu gekommen, denn einer der Produzenten antwortete auf den Besetzungsvorschlag Franz antels: »Jeder darf in diesem Film mitspielen, der Werner aber nicht!« Der regisseur konnte sich durchsetzen und SPiOnagE zählt zu den besseren Filmen von antel, woran die Schauspieler großen anteil haben. (rf)
LOLA MONTÈS LOLa MOnTEZ Max Ophüls, F/BRD 1955 BUCH Franz Geiger, Annette Wademant, Jacques Natanson, Claude Heymann, Max Ophüls KAMERA Christian Matras MUSIK Georges Auric MIT Martine Carol, Peter Ustinov, Adolf Wohlbrück, Will Quadflieg, Oskar Werner LÄNGE 113 Minuten FORMAT 35mm, Farbe, dt. OF
So 7. 12., 18 Uhr Mo 15. 12., 20.15 Uhr
Die 16-jährige Lola Montez flieht mit dem geliebten ihrer Mutter, um einer Heirat mit einem Bankier zu entgehen. Zu ihren Männerbekanntschaften der folgenden Jahre gehören der Komponist Franz Liszt, König Ludwig i. von Bayern, aber auch ein revolutionärer Student des Jahres 1848. Fast ein halbes Jahr dauern die Dreharbeiten zu LOLa MOnTEZ , in dem Werner einen Studenten spielt. regisseur Max Ophüls benötigte 8,5 Millionen DM für die realisierung. Ein bombastischer, aber kluger Film, der erst spät jene Wertschätzung erhielt, die ihm von anfang an gebührt hätte. (rf)
MOZART Karl Hartl, A 1955 BUCH Karl Hartl, Franz Tassié KAMERA Oskar Schnirch MUSIK Hans Swarowsky MIT Oskar Werner, Johanna Matz, Gertrud Kückelmann, Nadja Tiller, Erich Kunz, LÄNGE 103 Minuten FORMAT 35mm, Farbe, dt. OF
Sa 13. 12., 15.30 Uhr österr. Fassung Mi 7. 11., 18 Uhr dt. Fassung Sa 17. 11., 20.15 Uhr dt. Fassung So 25. 11., 15 Uhr dt. Fassung Fr 30. 11., 18 Uhr dt. Fassung
Zum 200. geburtstag von Mozart verfilmte regisseur Hartl das letzte Lebensjahr des Komponisten, in dessen Mittelpunkt die Entstehung der Zauberflöte steht. Es war die vierte und letzte Zusammenarbeit mit seinem Star Oskar Werner. Dieser »verlieh der gestalt des Komponisten eine note der Vergänglichkeit. Wie […] bei fast allen von Werners Filmen hat der Betrachter auch beim Mozart-Film das gefühl, daß dieser Schauspieler aus einer anderen Welt kommt, nur als gast hier verweilt, und jeden Moment abberufen werden könnte.« (Martin Prucha)
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EIN GEWISSER JUDAS Oskar Werner, BRD 1958 BUCH Harald Zusanek KAMERA Hannes Staudinger MIT Oskar Werner, Gertrud Kückelmann, Karl Lieffen, Josef Sieber, Franz Messner LÄNGE 73 Minuten FORMAT DigiBeta, s/w, dt. OF
Mo 1. 12., 18.30 Uhr Mi 10. 12., 17 Uhr Do 8. 1., 18 Uhr Di 13. 11., 20.30 Uhr
So 18. 11., 15.30 Uhr Fr 23. 11., 18 Uhr Di 27. 11., 20.15 Uhr
Ein gEWiSSEr JUDaS ist Werners erster TVFilm und gleichzeitig seine einzige regiearbeit hinter der Kamera. Er engagierte dafür zahlreiche Freunde, mit denen er zuvor am Theater zusammengearbeitet hatte. Basierend auf einem Theaterstück zeigt Werner den Verrat an Jesus Christus aus der Sicht von Judas ischariot und relativiert diesen dadurch. Ende der 1950erJahre war dies ein gewagtes Sujet, das von den meisten rezensenten kritisiert wurde, aus heutiger Sicht ist es eine kostbare rarität. (rf)
JULES ET JIM JULES UnD JiM François Truffaut, F 1961 BUCH François Truffaut, Jean Gruault KAMERA Raoul Coutard MUSIK Georges Delerue MIT Jeanne Moreau, Oskar Werner, Henri Serre, Marie Dubois, Vanna Urbino LÄNGE 108 Minuten FORMAT 35mm, s/w, franz. OF mit engl. UT
Fr 5.12., 18 Uhr Di 16.12., 20.15 Uhr Di 30.12., 20 Uhr Sa 10. 11., 20.45 Uhr
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Fr 16. 11., 18 Uhr So 25. 11., 20.45 Uhr Mi 28. 11., 18 Uhr
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Jim, ein Franzose, und Jules, ein Deutscher, treffen sich in Paris und werden Freunde. als sie Cathérine kennenlernen, verlieben sich beide in sie … JULES ET JiM zählte beim Publikum wie bei der Kritik zu den größten Erfolgen der nouvelle Vague und beeinflusste das Lebensgefühl einer ganzen generation von Kinogehern. Die Dreharbeiten verliefen sehr harmonisch und Truffaut erzählte einige Jahre später: »Werner, von dem sich das Publikum bewegt fühlte, verstand nicht ein Viertel seines Textes, denn er konnte kaum französisch. Was er jedoch in den Film hineinlegte, beweist den großen Burgschauspieler.« (rf)
TORQUATO TASSO Josef Gielen, Rudolf Raepple, BRD 1963 BUCH Johann Wolfgang von Goethe KAMERA Hans Braun, Paul Eillmerer, Karl Klein, Arkadij Ljutow, Werner Hoffmann MIT Oskar Werner, Erwin Linder, Gisela Hessenbruch, Susanne Korda, Gert Westphal LÄNGE 117 Minuten FORMAT DigiBeta, s/w, dt. OF
Do 11. 12., 17.45 Uhr Mo 22. 12., 20 Uhr Mi 7. 1., 20.15 Uhr
Di 13. 11., 18 Uhr Mi 21. 11., 20.30 Uhr Mo 26. 11., 18.30 Uhr
Die Hauptrolle in goethes TOrQUaTO TaSSO ist für jeden deutschsprachigen Schauspieler eine Herausforderung der besonderen art, da Tasso zu den schwierigsten rollen der deutschen Klassik zählt. Werner hatte damit 1960 am akademietheater einen seiner größten Bühnenerfolge und wiederholte diesen drei Jahre später in gleicher inszenierung, aber mit eigenem Tournee-Ensemble. Der Film ist ein Unikat, da er Werners fragiles Bühnen-Spiel für immer festgehalten hat. Eine besondere rarität, da Werner an sich strikt gegen Theater-aufzeichnungen war. (rf)
SHIP OF FOOLS DaS narrEnSCHiFF Stanley Kramer, USA 1964 BUCH Abby Mann KAMERA Ernest Lazlo MUSIK Ernest Gold MIT Vivien Leigh, Simone Signoret, José Ferrer, Lee Marvin, Oskar Werner LÄNGE 149 Minuten FORMAT 35mm, s/w, engl. OF mit dt. UT
Sa 6. 12., 15.30 Uhr Sa 20. 12., 20.15 Uhr So 28. 12., 20 Uhr Di 6. 1., 20 Uhr
Mi 14. 11., 20.15 Uhr Sa 24. 11., 18 Uhr So 1. 12., 19 Uhr
Das Passagierschiff Vera fährt anfang der 1930er-Jahre – am Vorabend von Hitlers Machtergreifung – von Mexiko nach Deutschland. an Bord befindet sich eine illustre gesellschaft, darunter auch eine rauschgiftsüchtige Frau, in die sich der Schiffsarzt verliebt … Mit SHiP OF FOOLS begann Werners zweite Karriere in Hollywood. Es wurde sein erfolgreichster Film und er machte ihn international bekannt. Des Weiteren erhielt er für seine schauspielerische Leistung mehrere auszeichnungen, u. a. den new-York-Film-Critics-award und eine Oscarnominierung. (rf)
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THE SPY WHO CAME IN FROM THE COLD DEr SPiOn, DEr aUS DEr KÄLTE KaM Martin Ritt, USA 1965 BUCH Paul Dehn, Gyu Trosper KAMERA Oswald Morris MUSIK Sol Kaplan MIT Richard Burton, Claire Bloom, Oskar Werner, Peter van Eyck, Rupert Davies LÄNGE 112 Minuten FORMAT 35mm, s/w, engl. OF mit dt. UT
Di 9. 12., 20.15 Uhr Mi 17. 12., 20.15 Uhr Mo 29. 12., 20 Uhr Sa 10. 1., 18.15 Uhr
So 18. 11., 20 Uhr Do 22. 11., 18.30 Uhr Mo 26. 11., 21 Uhr
Das britische agentennetz in der DDr ist zerschlagen, der Chef des britischen geheimdienstes in der BrD , alex Leamas, wird nach London abberufen. Wenige Monate später kehrt er zurück mit dem Plan, seinen gegenspieler Fiedler auszuschalten … am Höhepunkt der James BondMania dreht Martin ritt – nach John le Carré – einen klassischen anti-Bond-Film, der heute noch von Kritikern gelobt wird. Oskar Werner überzeugt als fanatischer jüdischer Kommunist Fiedler und bekam für diesen Part einen golden globe als bester nebendarsteller. (rf)
FAHRENHEIT 451 François Truffaut, USA 1966 BUCH François Truffaut, Jean-Louis Richard KAMERA Nicholas Roeg MUSIK Bernard Hermann MIT Oskar Werner, Julie Christie, Cyril Cusack, Anton Diffring, Jeremy Spenser LÄNGE 113 Minuten FORMAT 35mm, Farbe, engl. OF
Do 18. 12., 20.10 Uhr Fr 26. 12., 20 Uhr So 4. 1., 20 Uhr So 11. 1., 20.45 Uhr
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Sa 17. 11., 18 Uhr Di 20. 11., 20.30 Uhr Sa 31. 11., 17.45 Uhr
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irgendwo in naher Zukunft ist die Feuerwehr nicht mehr dazu bestimmt, Brände zu löschen, sondern Bücher zu verbrennen, denn Bücher zu lesen bzw. zu besitzen ist verboten. Der in dieser gesellschaft lebende Feuerwehrmann Montag steht kurz vor einer Beförderung, hinterfragt aber allmählich den Sinn seiner arbeit … Die Zusammenarbeit zwischen Truffaut und Werner verlief beim zweiten Mal nicht so harmonisch wie zuvor bei JULES ET JiM , da man bei der rolleninterpretation keinen Kompromiss fand. als der Film in die Kinos kam, blieb der große Erfolg aus; heute ist es ein Kultfilm. (rf)
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INTERLUDE ZWiSCHEnSPiEL Kevin Billington, USA 1967 BUCH Lee Langley, Hugh Leonard KAMERA Gerry Fisher MUSIK Georges Delerue MIT Oskar Werner, Barbara Ferris, Virginia Maskell, Donald Sutherland, John Cleese LÄNGE 113 Minuten FORMAT 35mm, Farbe, OmU und engl. OF
Fr 12.12., 18 Uhr OmU Di 20. 11., 18 Uhr OF Sa 3. 11., 20 Uhr OmU Do 29. 11., 20.30 Uhr OF Mo 12. 11., 20.15 Uhr OF
Der verheiratete Stardirigent Stefan Zelta ist ständig auf Tournee. Dabei verliebt er sich eines Tages in eine reporterin. Seine Ehefrau kommt dahinter und verlangt von ihm, sich für eine der beiden Frauen zu entscheiden … Oskar Werner als Musiker – er spielte solche zuvor schon in DaS gESTOHLEnE JaHr und MOZarT – schien auch für eine internationale Produktion der geeignete Star zu sein. Werner brachte sehr viel von sich selbst in die rolle ein (namen von Familienangehörigen, seinen Musikgeschmack), weshalb inTErLUDE zu seinen persönlichsten Filmen zählt. (rf)
THE SHOES OF THE FISHERMAN in DEn SCHUHEn DES FiSCHErS Michael Anderson, USA 1968 BUCH John Patrick, James Kennaway KAMERA Erwin Hillier, Tony White MUSIK Alex North MIT Anthony Quinn, Laurence Olivier, Oskar Werner, Vittorio de Sica, John Gielgud LÄNGE 162 Minuten FORMAT 35mm, Farbe, dt. Fassung (mit Pause) und engl. OF (mit Pause)
So 21.12., 19.45 Uhr dt. Fassung Fr 2. 11., 19.45 Uhr engl. OF So 11. 11., 15 Uhr dt. Fassung Fr 16. 11., 20.30 Uhr engl. OF So 25. 11., 17.30 Uhr dt. Fassung Sa 31. 11., 20.15 Uhr engl. OF 18
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Ein neuer Papst soll mit den politischen Mitteln des Vatikans einen Dritten Weltkrieg verhindern … Mit großem aufwand inszenierte regisseur Michael anderson nach einem Bestseller von Morris L. West einen klassischen Monumentalfilm. Vor den Kulissen roms und des Vatikans erzählt er eine geschichte aus dem Kalten Krieg. Der Film bezieht seine Wirkung nicht nur aus der dargestellten Schaupracht, sondern aus dem hohen schauspielerischen Format seiner Darsteller, darunter Oskar Werner als Berater des Papstes. (rf)
COLUMBO: PLAYBACK Bernard L. Kowalski, USA 1974 BUCH David P. Lewis, Booker T. Bradshaw KAMERA Richard C. Glouner A.S.C. MUSIK Bernardo Segáll MIT Peter Falk, Oskar Werner, Gena Rowlands, Martha Scott, Robert Brown LÄNGE 70 Minuten FORMAT DigiBeta, Farbe, engl. OF mit dt. UT
Sa 6. 12., 18.30 Uhr Di 16. 12., 18.30 Uhr Di 23. 12., 20 Uhr
Mo 12. 11., 18.30 Uhr Do 22. 11., 21 Uhr Di 27. 11., 18.30 Uhr
in seinem letzten Fernsehfilm spielt Werner einen Verbrecher, der mit technischen raffinessen einen Mord vertuschen will, gegen die Schlauheit von inspektor Columbo jedoch den Kürzeren zieht … an sich wollte Oskar Werner nicht mehr für das Fernsehen arbeiten, nachdem er Ende der 1950er-Jahre schlechte Erfahrungen damit gemacht hatte. regisseur Fritz Lang – den Werner persönlich kannte – überzeugte ihn davon, das angebot, in COLUMBO mitzuspielen, anzunehmen. PLaYBaCK zählt heute noch zu den glanzpunkten dieser TV-Hit-Serie. (rf)
VOYAGE OF THE DAMNED rEiSE DEr VErDaMMTEn Stuart Rosenberg, USA/GB 1976 BUCH Steve Shagan, David Butler KAMERA Billy Williams MUSIK Lalo Schifrin MIT Faye Dunaway, Oskar Werner, Max von Sydow, Malcolm McDowell, Orson Welles LÄNGE 155 Minuten FORMAT 35mm, Farbe, OmU
So 14. 12., 20.15 Uhr Sa 27. 12., 20.15 Uhr
am 13. Mai 1939 verließen 937 Passagiere jüdischer abstammung auf dem Luxusdampfer St. Louis Hamburg in richtung Havanna. Dort verweigerte man ihnen die Einreise, da ihre Visa abgelaufen waren. Für die Passagiere, die das neue Land und dort lebende Familienangehörige zum greifen nahe vor ihren augen sahen, begann ein psychologisches Drama, das nicht alle überlebten … Stuart rosenbergs inszenierung gelang es, die reale Historie mit den bewährten Mitteln des Blockbuster-Kinos á la Hollywood zu verknüpfen. Unter den zahlreichen Stars befand sich auch Oskar Werner, der darin seine letzte Filmrolle spielte. (rf)
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