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▶l Inhalt JUNI 2011
044
COVERFOTO: SONY
058 BAD TEACHER Betragensnote 5 minus: Bad Teacher Cameron Diaz ohne Furcht und Stundenplan.
▶l Fame Forward 012 CLIFFHANGER
MICHELLE RODRIGUEZ ALS WASSERNIXE
014 MALLRATS
STARS IM SHOPPING-TAUMEL
016 ROSIE HUNTINGTON-WHITELEY ROSIE’S SECRET
▶l Fashion Forward
▶l Festival Forward
050 KARL LAGERFELD
Cannes 2011
052 CANNES FASHION
022 ANGELINA JOLIE & JACK BLACK
054 FESTIVAL COUTURE
024 ANTONIO BANDERAS
056 NACHGESTYLT
026 JOHN C. REILLY
HE’S GOT THE LOOK
PFOTEN AUS STAHL
MULTITALENTE AM RED CARPET
MIT STULPEN UND SKALPELL
DIE STÄRKSTEN CANNES-LOOKS
REILLY COOL
UMA THURMANS SOMMER-STYLE
030 MIA WASIKOWSKA WELT DER WUNDER
032 MARKUS SCHLEINZER IM KELLER DER SEELE
▶l Aktionen
033 KARL MARKOVICS
010 SHOPPEN, HAIRSTYLING & STAR-
034 RACHEL McADAMS
ZU NEUEN UFERN WOODY CALLING
VIEWING IN VENEDIG:
FLIEG MIT SKIP & SYOSS ZUM FILMFESTIVAL IN DIE LAGUNENSTADT!
036 ROGER CORMAN
HERR DER TAUSEND FILME
018 VOLL VERSCHLUMPFT: FLIEG MIT
038 ELIZABETH OLSEN
MIT SKIP NACH NEW YORK
THE OTHER SISTER
ZUR PREMIERE VON DIE SCHLÜMPFE!
040 AKI KAURISMÄKI
042 AUFTRITT AN DER CROISETTE –
RAUCHGEBOT
MIT SKIP & LG IN CANNES:
044 BRAD PITT
CHRISTINA & DORIS AM ROTEN TEPPICH!
SINN & SINNLICHKEIT
046 KIRSTEN DUNST
DAS NÄCHSTE SKIP ERSCHEINT AM 07. JULI 2011 004
SKIP JUNI
YOUR OWN PERSONAL JESUS: Brad Pitt bei der Cannes-Bergpredigt. FOTO: ANDREA MÜHLWISCH
DUNST DER STUNDE
048 JEAN DUJARDIN OHNE WORTE
Ab 14. Juni: Telekom Austria und A1 werden das neue ‌
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▶l Inhalt JUNI 2011
▶l Film Forward
Filme A – Z
077 097 095 086 066 064 096 092 080 090 101 084 082 072 093 068
baD teacher Das blaue vom himmel Das leben an Der angel Der manDant Der zoowärter Fasten auF italienisch FremD Fischen harry Potter unD Die heiligtümer Des toDes – teil 2 honey 2 in einer besseren welt JoschKa unD herr Fischer KlitschKo Kung Fu PanDa 2 larry crowne lorD oF the Dance mr. PoPPers Pinguine mütter unD töchter nichts zu verzollen sennentuntschi source coDe the tree oF liFe transFormers 3 werner – eisKalt X-men: erste entscheiDung
088 ungerecht: Der Falsche manDant bringt zores statt gelDsegen
099 DicKer Fisch: haben sie noch seX oDer angeln sie schon?
062 cameron Diaz
Lernen fürs Leben
070 JenniFer lawrence bizarre PyjamaParty
094 PePe Danquart
die aLPen absCHaffen
098 Pascal rabaté
Leben mit HaPPy end
▶l Fun Forward green Hornet: suPerHeLd mit sCHruLLen
106 scheibchenweise
die CooLsten Home-Cinema-neuHeiten
078 love triangle: wer mit wem in Der new yorKer yuPPie-clique?
108 you got game
neues für konsoLe und PC
112 sKiP-Premieren 006
sKiP Juni
blechschaDen: Keine angst, Der will nur sPielen!
Das SKIP-Team
Interviews & Stories
104 grüne welle
072
008 alle Filmstarts auF einen blicK
Herausgeber: Michael Ginalis, Josef Hruby CHefredaktion: Kurt Zechner stv. CHefredaktion: Gini Brenner, Andrea Mühlwisch CHef vom dienst: Dina Maestrelli redaktion: Gini Brenner (gb), Klaus Hübner (kh), Dina Maestrelli (dm), Magdalena Miedl (mm), Julia Pühringer (jp), Kurt Zechner (kz) art-direCtor: Michael Grill stv. art-direCtor & art-direCtor Promotions: Ronnie Feichtinger grafik (fasHion): Bettina Lasser ProduktionsLeitung: Thomas Antwi korrektur: Uwe Bubik fotoredaktion: Andrea Mühlwisch fotos: Andrea Mühlwisch, Filmverleiher, Bildagenturen marketing: Michael Ginalis event-marketing: Walter Schreier anzeigenLeitung: Michael Ginalis anzeigenkontakt: Oliver Dvorsky anzeigenverwaLtung & finanzen: Andrea Permoser sekretariat: Heliane Sagheb gesCHäftsfüHrung: Michael Ginalis medieninHaber: SKIP Media GmbH, Grohgasse 5-7/1, 1050 Wien, Tel: 01/545 24 00 redaktionsadresse: Grohgasse 5-7/1, 1050 Wien, Tel: 01/545 24 00 druCkvorstufe: More than Media GmbH, Gellertgasse 38/Top 12, 1100 Wien druCkerei: Infopress Group, Nádas u. 6., 2600 Vác, Ungarn HomePage: www.skip.at
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Die Stadt gehรถrt Dir. 19.05.11 13:50
▶l Filmstarts ÜBERSICHT 09. 06.
KLITSCHKO Familie Faust: Die Doku zeichnet den Lebensweg der ukrainischen Boxbrüder nach, von ihrer Jugend im Sozialismus bis zu ihren atemberaubenden Erfolgen. >086
17. 06. KUNG FU PANDA 2
X-MEN: ERSTE ENTSCHEIDUNG
UTOPIA LTD. Drei Teenager – die Band 1000 Robota – zwischen Schule und Musikbusiness. Doku.
X-MEN: ERSTE ENTSCHEIDUNG Teil 4 der X-Men-Saga erzählt, wie alles begann: stylishe Action mit Jungstars wie James McAvoy & Michael Fassbender. >068 LORD OF THE DANCE Nun stampft und hüpft und steppt Michael Flatley auch im Kino – sogar in 3D! >096
10. 06.
HANA, DUL, SED ... Doku über vier Frauen, die dem äußerst erfolgreichen nordkoreanischen Fußballteam angehört haben und nach der missglückten Qualifikation für die Olypischen Spiele quasi unehrenhaft entlassen wurden.
DAS BLAUE VOM HIMMEL
17. 06.
BAD TEACHER Cameron Diaz als hinreißend schlampige, Marihuana-rauchende und das F-Wort benutzende Lehrerin, die eigentlich nur eins will: Einen reichen Mann abschleppen, um nicht mehr arbeiten zu müssen. >058/Coverstory MR. POPPERS PINGUINE Jim Carrey in seinem Element – diesmal als unfreiwilliges Herrchen von sechs Pinguinen, die es sich in seinem New Yorker Apartment bequem machen. >092
I KILLED MY MOTHER Kinder, Kinder! Der 17-jährige Xavier hat für seine Mutter nichts als Verachtung übrig. Dabei hat der Bub doch eigentlich genug damit zu tun, erwachsen zu werden ...
WERNER – EISKALT Alles kommt mal wieder – sogar der beinharte Werner, diesmal eiskalt. Ob das gut ist? Lassen wir uns überraschen ... >093
WINX CLUB 3D – DAS MAGISCHE ABENTEUER Das zweite Kinoabenteuer der sechs Feenfreundinnen mit besonderen Fähigkeiten.
DER MANDANT Matt McConaughey als lässiger Anwalt mit noch lässigerem Auto in einem toll besetzten Krimi-Drama rund um einen jungen, reichen Mandanten (Ryan Phillippe) und eine ordentliche Verschwörung. >088
THE TREE OF LIFE
▶l Fr 17. Juni THE TREE OF LIFE Terrence Malicks neues Meisterwerk ist ein bildgewaltiges Epos um die großen Fragen des Lebens – mit Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain, (fast) echten Dinosauriern und der Goldenen Palme von Cannes! >082
008
KING KONGS TRÄNEN Er solle aufhören, Filme zu machen – so der Rat einer Kritikerin an Peter Kern. Doch er denkt gar nicht daran ...
▶l Do 23. Juni
▶l Fr 10. Juni DAS BLAUE VOM HIMMEL Berührende Mutter-Tochter-Geschichte mit Hannelore Elsner und Juliane Köhler sowie David Kross und Karoline Herfurth. >100
JOSCHKA UND HERR FISCHER 60 Jahre Deutsche Geschichte – und als roter Faden zieht sich Herr Joschka Fischer durch: 68er-Aktivist, Sponti, Minister ... >095
23. 06.
FASTEN AUF ITALIENISCH Kad Merad als fast echter Italiener in Nizza, der eigentlich nur ein Problem hat: In Wahrheit ist er Algerier, und als er seinem Vater zuliebe verspricht, den Fastenmonat Ramadan einzuhalten, wirds richtig turbulent ... >100
KUNG FU PANDA 2 Mit Bauch & Bambus! Der dicke Kampf-Panda erlebt sein zweites Kinoabenteuer. >066
HONEY 2 Dance or die. Mit 17 hat Maria zwar die besten Moves drauf, ihr Leben läuft aber alles andere als im richtigen Takt. Die Bronx als Bühne für eine fetzige Underdog-Story mit Heart & Soul von Honey-Regisseur Bille Woodruff. >077
DAS LEBEN AN DER ANGEL Man ist nie zu alt für Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll! Humorvolle Auseinandersetzung mit dem Thema Sex im Alter. >099
BARFUSS AUF NACKTSCHNECKEN Diane Kruger und Ludivine Sagnier als ungleiches Schwesternpaar, das nach dem Tod der Mutter aufeinander angewiesen ist.
SKIP JUNI
WERNER – EISKALT
FOTOS: FILMVERLEIHER
▶l Do 09. Juni
FREMD FISCHEN Spritziges Liebeskarussell mit der absolut hinreißenden Ginnifer Goodwin. >078
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ALLE GENANNTEN TERMINANGABEN OHNE GEWÄHR!
29. 06.
ALIVE! Drama um einen jungen Albaner, der nach dem Tod seines Großvaters in eine über Jahrzehnte andauernde Blutfehde der Familie hineingezogen wird ... AURORA Neues von Cristi Puiu (Der Tod des Herrn Lazarescu).
23. 06. BAD TEACHER
▶l Fr 08. Juli TRANSFORMERS 3
30. 06.
DER ZOOWÄRTER Um dem netten Zoowärter (Kevin James) in Sachen Liebe unter die Arme zu greifen, brechen die Zootiere ihr Schweigen. >076 SENNENTUNTSCHI Die alte Sage von der Sexpuppe des Senners auf der Alm, die zum Leben erwacht und Rache nimmt, als Mystery-Horror-Alpendrama. >101 DIE RELATIVITÄTSTHEORIE DER LIEBE Katja Riemann und Olli Dittrich spielen je fünf Menschen, die sich durchs Liebesleben wursteln.
▶l Fr 24. Juni NÉNETTE Die Menschen kommen Affen schauen. Und die Affen schauen zurück. Seit fast 40 Jahren hockt Orang Utan Nénette im Affenhaus in Paris und beobachtet das Treiben vor ihrem Gehege. Nicolas Philibert (Être et avoir – Sein und haben) schaut ihr dabei zu.
KLEINE WAHRE LÜGEN Gruppendynamik von Autor/Regisseur Guillaume Canet, der einige Freunde gemeinsam auf Urlaub ans Meer schickt – alles andere als konfliktfrei. LARRY CROWNE
SVET-AKE – DER LICHT-DIEB Svet-ake – Mr. Light – ist in seinem Dorf in Kirgisien nicht nur für elektrische Kurzschlüsse zuständig, auch in jeder anderen Hinsicht ist er gern behilflich.
01. 07. ▶l Mi 29. Juni
▶l Bonus
TRANSFORMERS 3 Das Böse erhebt sich mit Hilfe einer im Mondsand vergrabenen Höllenmaschine: In Michael Bays drittem Transformers-Spektakel geht es ums blanke Überleben ... >072
▶l Do 30. Juni LARRY CROWNE Die Hollywood-Blaublüter Julia Roberts und Tom Hanks als hinreißend widerspenstiges Kino-Traumpaar. >064
IN EINER BESSEREN WELT
>084
MÜTTER UND TÖCHTER läuft seit 3. Juni 2011
>080
HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES – TEIL 2 startet am 13. Juli 2011 >074 NICHTS ZU VERZOLLEN startet am 22. Juli 2011
08. 07.
>090
IDENTITIES 2011 Filmcasino, Wien, 2. bis 12. Juni 2011 NUOVO CINEMA ITALIA 2011 Votivkino, Wien, 16. bis 23. Juni 2011
▶l Fr 01. Juli IN EINER BESSEREN WELT Drama von Dogma-Pionierin Susanne Bier (Nach der Hochzeit): Zwei Schulfreunde testen die Grenzen ihrer Freundschaft, während der Vater des einen Buben die Grenzen zwischen Dänemark und Afrika überschreitet. Auslandsoscar 2010! >097
SOURCE CODE läuft seit 2. Juni 2011
CINEMA AFRICA 2011 Filmzentrum im Rechbauerkino, Graz, 16. bis 23. Juni 2011
DER ZOOWÄRTER
SOMMERKINOS Alle Infos zum Open-Air-Kinovergnügen und den Sommerkinos in ganz Österreich gibts auf www.skip.at/sommerkinos
SKIP JUNI
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SPRUNG INS UNGEWISSE
▶l TEXT: GINI BRENNER, MAGDALENA MIEDL FOTOS: VIENNAREPORT
So sieht Sommer aus: Erst macht die Freundin einen perfekten Köpfler, dann hüpft Michelle nach anfänglichem Zögern hintendrein – auch ein tough chick wie Miss Rodriguez braucht mal Urlaub, zum Beispiel im supernoblen Eden Roc Hotel in der Nähe von Cannes, wo sich während des Festivals die ganz großen Stars einnisten. Viel Zeit zum Entspannen gibts eh nicht, die nächsten Filmprojekte stehen schon an: Erst dreht Michelle mit Brian Cox und Cloris Leachman den Horror-Thriller The Home, und dann gehts gleich ans Set von Paul Schraders neuem Film The Jesuit.
012
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▶l TEXT: GINI BRENNER, MAGDALENA MIEDL FOTOS: PHOTOPRESS SERVICE (2), VIENNAREPORT (4)
Shoppingfieber. Zeig mir dein Einkaufswagerl und ich sage dir, wo deine Prioritäten liegen: Während der ewige Jungspund Seth Rogen (Green Hornet) sich für das lange Memorial DayWochenende stilsicher mit Bier und Klopapier eindeckt, kauft Comedy-Profi und Familienvater Adam Sandler buntes Strandzubehör für den Ausflug mit der kompletten Family.
DEAN McDERMOTT Da lässt aber einer so richtig die Sau raus: Schauspieler Dean, bekannt als Ehemann von Beverly Hills 90210Jungfrau und Produzenten-Erbin Tori Spelling, geht mit Hausferkel Hank spazieren. Bald werden wir den knackigen Kanadier endlich wieder im Kino sehen, und zwar in Rob Heydons Verfilmung von Irvine Welshs Extasy.
LETZTE REIHE MITTE VON GINI BRENNER
Man kann guten Freunden alles verzeihen. Nur keinen schlechten Witz. Das musste auch Lars von Trier erfahren, als er beim Filmfestival von Cannes für den Skandal des Jahres sorgte. Ein guter Witz darf alles. Die Betonung liegt auf „gut“. Das, was Lars von Trier bei der Pressekonferenz zu seinem Wettbewerbsfilm Melancholia über den Nazi in ihm gewitzelt hat, war nicht gut, sondern ziemlich dämlich. Was aber dann die versammelte Weltpresse – und im späteren Verlauf die Festivalleitung – daraus gemacht hat, steht in keinerlei Verhältnis zu dem, was er wirklich gesagt hat. Hätte die versammelte Weltpresse sich die Mühe gemacht, genau zuzuhören, dann hätte sie dem unsicheren Gestammel eines aktiven Antifaschisten, der sich vor Menschenmassen schwer tut, sehr wohl entnommen, was er wirklich
014
SKIP JUNI
gemeint hat: Dass man sich von Verbrechern wie Hitler nicht lossagen kann – weil sie kein seltsames Phänomen sind, das man ins Atommüll-Endlager der Geschichte abschieben kann, sondern in jedem von uns das Potenzial steckt, Böses zu tun. Die versammelte Weltpresse besteht aber – das muss auch mal gesagt werden – zu einem Großteil aus Leuten, deren Englischkenntisse nicht ausreichen, um eine derart differenzierte Botschaft zu verstehen. Und denen, die sie kapieren, ist sie oft schlicht zu wenig knackig: „Lars von Trier sympathisiert mit Hitler!“ fetzt halt mehr als „Lars von Trier macht einen geschmacklosen Witz und redet sich in einen Strudel.“ „Naja, dann gehen wir mit Lars’ nächstem Film halt nach Berlin“, raunte mir Liz Miller zu, seit Jahren von Triers International Publicist und enge Freundin. „Dort passen wir jetzt eh perfekt hin.“ Liz macht bessere Witze als Lars. Trotzdem gut, dass den nur wenige gehört haben, sonst wäre das wohl gleich der nächste Skandal geworden.
SOPHIE MARCEAU & GAD ELMALEH Die Frisur hält nicht. Tropfnass und angefressen steht Sophie Marceau am Straßenrand – aber nur für die Kamera: Le bonheur n’arrive jamais seul (etwa Ein Glück kommt selten alleine) heißt die Romanze, die belle Sophie gemeinsam mit ihrem Kollegen Gad Elmaleh im künstlichen Regen drehen muss. Schade um das schöne Cabrio!
WILL SMITH Auch Geheimagenten haben Hunger! Und weils am Filmset von Men in Black 3 in New York City nicht mal für die Superstars Extrawürste gibt, kriegt Will Smith das Catering im Plastikschüsserl mit Wegwerfbesteck. Das Mega-Budget braucht man schließlich für die Special Effects.
COLIN FIRTH & CAMERON DIAZ Shortie. Sexy Cameron kommt aus den Hotpants gar nicht mehr raus: Nach Bad Teacher dreht sie schon den nächsten Film in kurzen Hosen. Und auch der vespricht, ein Knaller zu werden: In Gambit, dem Remake des Michael-Caine-Klassikers aus den Sixties, übernimmt sie Shirley McLaines Rolle, Colin Firth spielt einen Kunstdieb – und Regie führen Joel und Ethan Coen.
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▶l Fame STARRING
roSie huNtiNgtoN-Whiteley So Sieht er auS, der neue
feuchte Traum eines jeden Autobots: Rosie Huntington-Whiteley, bekannt als Victoria’s Secret-Model, Vogue-Covergirl und Liebste von Jason Statham, spielt in Transformers 3 ihre erste Rolle in einem Kinofilm – und was für eine: „Ich wollte immer schon schauspielen, aber ich dachte, mein Debüt würde eher ein kleiner Arthousefilm werden.“ Tatsächlich meinte die 24-Jährige zuerst, Michael Bay würde sie nur für einen Cameoauftritt haben wollen – dabei übernahm Rosie gleich die weibliche Hauptrolle von Transformers-Zicke Megan Fox. Eine gute Wahl: Das amerikanische FHM-Magazin erkor sie zur World Sexiest Woman 2011, und in der „Hot 100 List“ des Maxim Magazins belegt Frau Huntington-Whiteley ebenfalls die Nummer eins. Dass die Frau nebenbei einen Namen trägt, der jeden britischen Thronfolger scharf machen würde, ist übrigens ihrem Ur-urGroßvater Sir Herbert Huntington-Whiteley zu verdanken, einem verdienten englischen Politiker. Zugegeben, ihre Fans sind an anderen Details interessiert: „Mein Bruder wird an der Uni immer ausgefragt, wie groß meine Brüste sind. Aber er hält dicht!“
Rosie’s Secret Mehr zu Transformers 3 findest du auf Seite 72.
016
▶l text: MAGDALENA MIEDL
SKiP JuNi
Foto: UPI/BRIAN BoWEN-SMITH
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FILMSTART: 05. AUGUST
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DIESES
SKIP
I.
▶l Festival
Sind wir nicht alle Piraten? Johnny Depp und Penélope Cruz segelten bei der Premiere von Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten durch ein wildes Meer von Fotografen und Fans.
020
SKIP Juni
Forward
▶l Exklusiv aus Cannes
Tex
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Texte: Gini Brenner, Kurt Zechner, Magdalena Miedl
Fotos: Andrea Mühlwisch
Cannes 2011
c’est
Magnifique! Es war wohl das beste Festival ever – darüber waren sich Künstler, Journalisten und Fans einig. Schon lange nicht mehr gabs in Cannes so viele gute Filme, tolle Parties und große Stars. Die komplette Hollywood-Royality war vor Ort: Johnny Depp, Penélope Cruz, Brad Pitt, Angelina Jolie, Sean Penn, Kirsten Dunst, Mel Gibson, Jodie Foster, Antonio Banderas und Salma Hayek präsentierten Filme, Leonardo DiCaprio, Janet Jackson oder Lady Gaga sich selbst. Nur George Clooney fehlte, er war bei Dreharbeiten – dafür hielt das SKIP-Team wie üblich die Stellung. SKIP Juni
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▶l Festival ExklUSiV-inTERViEW
AnGELInA JoLIE, JACK BLACK
Pfoten aus stahl
Schon zum zweiten Mal mischt Panda Po als kung Fu Panda im fernen Zeichentrick-china die Bösen auf – ein schöner anlass für einen pelzigen croisetteEvent. SkiP nahm sich die englischen Star-Stimmen AnGELInA JoLIE und JACK BLACK vor.
wieder dabeizusein? aJ: ich glaube, es ist weniger, weil wir kinder haben, sondern weil wir selbst immer noch kinder sind (kichert). Wir spielen einfach gerne. aber klar habe ich das auch für meine kids gemacht. ich hoffe, sie werden den Film mögen. JB: natürlich ist es toll, wenn man Filme macht, die sich die kinder auch anschauen können. Mein Zweijähriger kriegt es noch nicht so mit, aber mein Vierjähriger ist total stolz, dass sein Papa die kung Fu Panda-Stimme ist. Wie bewusst halten Sie Ihre Kinder eigentlich von Gewalt in Film und Fernsehen fern? aJ: Das kommt ganz auf das kind an. Man muss seine kids gut kennen – manche können bedrohliche Szenen früher verarbeiten als andere. Bei diesem Film glaube ich nicht, dass das zum Problem wird, weil hier immer die mit der friedlichen Einstellung gegen die mit der negativen Energie gewinnen. JB: außerdem verwenden die Furiosen Fünf nie irgendwelche Waffen. nur kung Fu. also ist unser Film geradezu pazifistisch. ich mag nämlich keine Waffen. ok, nur laserblaster, die mag ich. Da ziehe ich eine sehr genaue grenze (lacht).
SKIP: War es lustig, nochmal in den Pelz zu schlüpfen? Jack Black: Es war, wie wenn man seine lieblingsschuhe nach längerer Zeit wieder anzieht. Sehr bequem (lacht). angElina JoliE: Ja, das zweite Mal war sogar noch netter. außerdem kann ich nur wiederholen, was ich schon zum ersten Teil gesagt habe: ich mag Tigress, sie ist eine der schönsten Figuren, die ich je gespielt habe. Sie haben beide Kinder – war das mit ein Grund,
022
SKIP JunI
Apropos starke Frauenfiguren: Es wird ein neuer LaraCroft-Film produziert, sind Sie da irgendwie involviert? aJ: Überhaupt nicht. aber ich wünsche dem Team von Herzen alles gute. Es wird sicher ein großes abenteuer. ▶l Kurt Zechner Alle Infos zu Kung Fu Panda 2 findest du ab Seite 66!
Foto: anDREa MÜHlWiScH
„Wir haben nicht nur mitgemacht, weil wir Kinder haben, sondern weil wir selbst immer noch Kinder sind!“ (AngelInA JolIe)
Wer waren die Helden Ihrer Kindheit? JB: ich war ein großer Bobby McFerrin-Fan. Die meisten leute kennen ja nur sein Don’t Worry, Be Happy – aber er ist auch ein sehr versierter Jazzer und vor allem begnadeter Stimmakrobat. Eine Rieseninspiration für mich (Black improvisiert eine bemerkenswerte Bobby McFerrin-imitation). Und im kino habe ich als kind vor allem die Disney-klassiker geliebt. aJ: Ja, klar, die habe ich auch sehr gern gehabt. Und dann haben mir schon immer starke Frauenfiguren imponiert, egal ob physisch oder psychisch stark. Frauen, die nicht einfach draufhauen, sondern um etwas kämpfen, was ihnen wichtig ist. ich habe ein ziemlich stark ausgeprägtes gerechtigkeitsgefühl (lacht).
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ANTONIO BANDERAS
MIT STULPEN UND
SKALPELL Für ANTONIO BANDERAS gabs heuer in Cannes kalt-warm: Erst präsentierte er gemeinsam mit SALMA HAYEK den entzückenden Animationsspaß Der gestiefelte Kater, dann mit seinem alten Freund PEDRO ALMODÓVAR dessen verstörenden Horror-Thriller Die Haut, in der ich wohne.
Sie sind ja mit seinen Filmen erst bekannt geworden. Können Sie sich noch erinnern, wann Sie Pedro das erste Mal getroffen haben? Das erste Mal als ich ihn traf, war ich Theaterschauspieler in Madrid. Ich saß mit Kollegen in einem Café, als dieser Typ mit seiner roten Tasche daherkam. Er setzte sich zu uns und war sehr lustig, begann sofort von Gott und der Welt zu quatschen, wir hatten großen Spaß mit ihm. Und als er ging – ich trug zu dieser Zeit einen Schnurrbart und lange Haare – schaute er mich so an und sagte: „Du hast ein sehr romantisches Gesicht, du solltest Filme machen (lacht)!“ Dann ging er, und ich fragte meine Freunde, wer das überhaupt war. Die meinten, er heiße Pedro und hat gerade seinen ersten Film gemacht, aber aus dem wird sicher nichts. Tja, diese Typen hatten ja so recht ... (lacht). Wie war es, nach über zwei Jahrzehnten in Pedros doch
Die Haut, in der ich wohne
DRAMA. SPANIEN 2011. REGIE: PEDRO ALMODÓVAR. MIT: ANTONIO BANDERAS, ELENA ANAYA, MARISA PAREDES. Inspiriert von Thierry Jonquets beklemmenden S&M-Roman Tarantula erzählt Almodóvar die verstörende Geschichte eines brillanten Chirurgen (Banderas), der mit der unfreiwilligen Hilfe seiner Gefangenen (Anaya) ein ehrgeiziges wissenschaftliches Projekt verfolgt. Ö-Start: 21 10 2011
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH
„Kino dient vielen verschiedenen Zwecken. Und alle davon sind legitim.“
SKIP: Mr. Banderas, wir sehen heuer von Ihnen in Cannes zwei sehr verschiedene Performances – eine ganz dramatische in Pedro Almodóvars Film, und eine sehr komische als Stimme des gestiefelten Katers. ANTONIO BANDERAS BANDERAS: Kino – und kunst generell – dient ja vielen verschiedenen Zwecken. Und alle davon sind legitim. Es ist eine gute Sache, Menschen zu unterhalten und ihr Leben fröhlicher zu gestalten. Und ebenso schön ist es, die Komplexitäten der menschlichen Seele zu erforschen. Bei diesem Festival habe ich beide Seiten abgedeckt, und beide Male recht gut, wie ich finde. Einerseits ein Film, der dafür gemacht wurde, um Leute, vor allem auch Kinder, happy zu machen. Und andererseits habe ich nach über 20 Jahren endlich wieder mal einen Film mit meinem alten Freund Pedro gedreht, das wurde langsam Zeit.
CANNES Antonio Banderas kam mit seinen beiden Lieblings-Ladies an die Croisette. Mit Der gestiefelte Kater-Filmpartnerin Salma Hayek alberte er beruflich herum, mit Ehefrau Mel Griffith privat.
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH
Noch besser als damals: 21 Jahre nach Fessle mich! haben die alten Kino-Kampfgefährten Antonio Banderas und Pedro Almodóvar endlich wieder einen gemeinsamen Film gemacht.
recht bizarres Universum zurückzukehren? Ihre Karrieren haben sich seither ja doch etwas voneinander entfernt … Sicherlich. Aber es ist für mich sehr befruchtend, zu sehen, wie lebendig er mit seinen mittlerweile über 60 Jahren geblieben ist. Er will nach wie vor sein Publikum fordern und liefert nie das ab, was man von ihm erwarten würde. Als ich Die Haut, in der ich wohne gestern zum ersten Mal mit Publikum gesehen habe, fühlte ich mich, als würde ich ein Vierteljahrhundert in der Zeit zurückgehen: Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie wir Filme wie Labyrinth der Leidenschaften, Das Gesetz der Begierde oder Matador bei Festivals präsentiert und damit genau dieselben verstörten Reaktion hervorgerufen haben wie heuer. Und über die Jahre sind diese Titel dann alle zu Klassikern des europäischen Kinos geworden. Wie man solche komplexen Gustostücke hinkriegen kann, dabei so viel Zustimmung bekommt, obwohl man die Leute nie mit etwas leicht Konsumierbarem verwöhnt, finde ich sehr beeindruckend. Speziell für jemand wie mich, der jetzt seit 22 Jahren in einer völlig anderen Kinoszene arbeitet. Ich bin sehr glücklich darüber, was mir Amerika gegeben hat. Aber in Hollywood muss alles schnell genießbar sein. Pedros Spirit, der keine Gefahr und kein Risiko scheut, war da für mich wieder mal extrem erfrischend. Ich habe das echt gebraucht. Der zweite Film, den Sie heuer in Cannes präsentieren, könnte von Pedros schräger Welt kaum weiter entfernt sein – Der gestiefelte Kater ist ein Spin-off der ShrekSerie, in dem Sie die Titelrolle sprechen. Was hat Sie an der Figur am meisten gereizt? Es ist genau die Art Comedy, die ich am liebsten habe. Ich
stehe auf Stimmen, und die Wirkung, die man mit ihnen erzielen kann. Als ich die Figur des Katers zum ersten Mal gesehen habe, war das auf Zeichnungen, und er war so klein im Vergleich zu Shrek und Fiona. Damals trafen wir eine – wie ich finde – sehr wichtige Entscheidung: Wir beschlossen, dass der Kater eine Stimme bekommen sollte, die überhaupt nicht zu seinem kleinen Körper passt. Kein samtiges Geschnurre, sondern eine kräftige Stimme, laut, tief und selbstbewusst. Wenn er sich in den Spiegel schauen würde, wäre er wohl selber überrascht, wie klein er in Wirklichkeit ist. Und dieser Widerspruch ist einfach irre komisch. Mögen Sie Katzen? Haben Sie selbst welche? Ich habe Katzen, ja. Aber das ist nichts gegen meine Schwiegermutter (Melanie Griffiths Mutter Tippi Hedren, Star aus Hitchcocks Die Vögel, Anm.). Die hat nämlich Löwen – 72 Stück! Auf einer Ranch, zwei Stunden nördlich von L. A. Ist das crazy oder was? Sie hatte auch mal Elefanten, aber die sind inzwischen gestorben. ▶l KURT ZECHNER
Der gestiefelte Kater
ANIMATIONS-KOMÖDIE. USA 2011. REGIE: CHRIS MILLER. OV-STIMMEN: ANTONIO BANDERAS, SALMA HAYEK, BILLY BOB THORNTON. In den Shrek-Filmen stand der großspurige Vierbeiner dem grünen Oger zur Seite, jetzt hat er seinen ganz eigenen Film: Ein ebenso dramatisches wie witziges Abenteuer um den fabulösen Kater, seine Stiefel und seine große Liebe, die schöne Kitty Samtpfote. Ö-Start: 09 12 2011
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▶l Festival exKlUSiV-inTeRVieW
JOhn C. REILLy
CANNes
ReiLLy
cooL
Von Musical bis zum Arthouse-Drama: Trotz unverwechselbarer Charakterfresse ist JOhn C. REILLy, 46, in allen Genres zu hause. SKiP sprach mit ihm über ein Vierteljahrhundert im Filmbiz.
SKIP: Mr. Reilly, im Cannes-Wettbewerbsbeitrag We need to Talk About Kevin spielen Sie den Vater eines Sohnes, der zum Massenmörder wird. Wie geht man an so eine Rolle heran? John C. Reilly: es war auf jeden Fall nicht einfach, schon allein, weil ich ja selbst Vater bin. Wie war Tilda Swinton als Ehefrau? Fantastisch. Sie ist ja so eine beeindruckende erscheinung, ich war vor dem Dreh wirklich etwas eingeschüchtert. ich sollte nacktszenen mit dieser Person drehen! ihr ehemann sein!! ich dachte, die müssen verrückt sein, das nimmt mir doch keiner ab! Aber dann habe ich sie getroffen, und alle Zweifel waren weggeblasen. Sie ist so eine warmherzige, nette Frau.
„Wenn mich die Leute auf der Straße erkennen, dann kann mein Produzent besser schlafen.“ War es ein großer Traum von Ihnen, mit Polanski zu drehen? Ja klar, ich bin ein riesiger Fan seines Werks. Sein Anruf kam dann genau in einer Zeit, in der ich dachte: „Gut, das wars, ich kriege keine Rollen mehr, die Welt hat endlich die Wahrheit über mich herausgefunden ...“ (lacht). Seine Voicemail habe ich bis heute aufgehoben. Sie leiden nach 25 Jahren im Geschäft immer noch an Selbstzweifeln? na klar! Vielleicht sollte ich mal einen Psychiater konsultieren oder so (kichert). Sie haben in über 55 Filmen gespielt,
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haben eine Oscar-nominierung für das Filmmusical Chicago, drehen heftigste Arthouse-Dramen wie dieses und dann wieder Komödien mit Will Ferrell, wie Stiefbrüder. Wie geht das zusammen? ich mag mich einfach nicht in Genre-Schubladen stecken lassen. ich hatte aber großes Glück, es gibt wenig Menschen, die so zwischen verschiedenen Genres hin- und herswitchen können. Wissen Sie, als ich jung war, habe ich mir vorgenommen, nichts zu machen, was nicht besser oder zumindest gleichwertig ist wie das davor. Und dann habe ich meine erste Rolle für Brian De Palma gespielt, mit Sean Penn als Kollegen (in Die Verdammten des Krieges, 1989, Anm.) eine ziemliche Vorlage (lacht). Leiden Sie eigentlich auch wie viele Ihrer Kollegen unter dem Verlust Ihrer Privatsphäre? nicht wirklich. Das sichert meinen Arbeitsplatz. Wenn mich die leute auf der Straße erkennen, dann kann mein Produzent ▶l gini brenner besser schlafen.
We Need to Talk About Kevin
Drama. groSSbritannien 2011. regie: Lynne ramSay. mit: tiLDa Swinton, John C. reiLLy, ezra miLLer. evas (Swinton) leben ist zerstört von einer Wahnsinnstat ihres halbwüchsigen Sohnes Kevin. hätten sie und ihr ehemann (Reilly) die ereignisse verhindern können? intensives, beklemmendes Drama von lynne Ramsay, nach dem Bestseller von lionel Shriver. Ö-START: steht noch nicht fest
foto: AnDReA MühlWiSCh
Bald sehen wir Sie auch im neuen Film von Roman Polanski, Carnage – auch hier geht es um problematische Elternbeziehungen … Ja, ich habe meiner Agentur den strikten Auftrag gegeben, mir nur Rollen in Familiendramen zu vermitteln (lacht). ich bin halt jetzt in einem Alter, in dem es naheliegend ist, Väter zu spielen.
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▶l Festival
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04 einen alternden Gruftie-Rockstar à la Robert Smith von The Cure mit Fistelstimme, der seine Vergangenheit aufarbeitet.
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Bebel. Legenden leben lässig: Mit Filmen wie Außer Atem, Borsalino, Elf Uhr nachts oder Der Profi schrieb er Filmgeschichte – dafür gabs dieses Jahr die Ehren-Palme fürs Lebenswerk. Zur Ehrung erschien die französische Filmikone Jean-Paul Belmondo gemeinsam mit seiner derzeitigen Lebensgefährtin, der Belgierin Barbara Gandolfi, ein ehemaliges Playboy-Model. Das savoir vivre der ganz alten Schule hat der ziemlich agile 78-jährige noch lang nicht verlernt.
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Fluchtreflex. Sean Penn drückt sich recht gerne, wenns darum geht, Interviews zu geben oder für die Fotografen zu posieren. Diesmal hatte er in Cannes freilich keine Chance zum Abhauen. Zunächst musste er schon für den noch größeren Drückeberger Terrence Malick gemeinsam mit Brad Pitt für The Tree of Life geradestehen, dann hostete der Menschenrechtsaktivist sein erstes Cannes-Charity-Dinner im noblen Carlton Hotel. Zu guter Letzt stand er auch noch für Paolo Sorrentinos This Must Be the Place im Mittelpunkt (hier gemeinsam mit seinen Kollegen Judd Hirsch und Eve Hewson). Darin macht Sean gute, wenn auch sehr ungewöhnliche Figur: Er spielt
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Hard Rider. Für die engagierte Doku The Big Fix, in der die üblen Machenschaften rund um die BP-Ölkatastrophe im Golf von Mexiko beleuchtet werden, kam Hollywood-Legende Peter Fonda gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Parky DeVogelaere nach Cannes – und spuckte große Töne: Obama sei ein Verräter, meinte er, und seine Enkel bekämen schon Schießunterricht für ein eventuelles PräsidentenAttentat. Sein Glück, dass ihm weitaus weniger Leute zuhören als etwa Lars von Trier.
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Vielgeliebt. Les bien aimés hieß der wunderhübsche Abschlussfilm des heurigen Festivals. Zum Fototermin erschienen die drei fabelhaften Hauptdarstellerinnen: Cathérine Deneuve, ihre Tochter Chiara Mastroianni (links), die auch im Film ihre Tochter spielt, und Ludivine Sagnier, die Cathérines Figur als junges Mädchen verkörpert.
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Undercover. Mel Gibson, der zur Premiere des Jodie-Foster-Streifens Der Biber nach Cannes gekommen war, hielt sich von der Presse fern – obwohl ihm das mit dem Skandal eh Lars von Trier abgenommen hat. Schade eigentlich, seine Leistung als depressiver Familienvater, der seine Krankheit zu bezwin-
▶l teXt: GINI BRENNER, KURT ZECHNER
FOtOS: ANDREA MÜHLWISCH
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gen versucht, indem er nur mit hilfe einer handpuppe mit seiner Umwelt kommuniziert, ist nämlich tatsächlich beachtlich.
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PAlMWÄrter. Auch die Grand Jury war heuer hochkarätiger als sonst: Unter der leitung von roBerT de niro urteilten Jude law, linn ullmann, regisseur maHamaT SaleH Haroun, Produzentin nanSun SHi, Schauspielerin und Produzentin marTina GuSman, regisseur olivier aSSayaS, uma THurman und hongkong-Kultregisseur JoHnny To über die Filme im Wettbewerb.
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WeISSer ODer SchWArZer rAUch? In nanni moreTTiS (links im Bild) Wettbewerbsbeitrag habemus Papam spielt der große micHel Piccoli (rechts), 85, einen Kardinal, der zum Papst gewählt wird – und sich dem Amt als Gottes Stellvertreter auf erden überhaupt nicht gewachsen fühlt. eine wunderbare Performance des großen alten herren, die in weniger starken Jahrgängen als heuer ein sicherer DarstellerpreisKandidat gewesen wäre.
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POSterGIrl. Das diesjährige Plakatmotiv war ein legendäres Foto von faye dunaway, aufgenommen im Jahr 1970 vom Fotografen & regisseur Jerry ScHaTZBerG – der übrigens auch BoB dylanS ikonisches Blonde on BlondeAlbumcover schoss. Als Festival-Poster wurde das Schwarzweiß-Sujet als „Abbild von raffinesse
08 und zeitloser eleganz, die Verkörperung des cinematischen traumes“ ausgewählt.
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PIrAtenehre. lässig rumhängen und auf Pirat machen ist ja schön und gut. Aber eigentlich weiß unser aller JoHnny ganz genau, dass es langsam Zeit wird, mal wieder mit einem richtigen Bewerbsfilm in cannes anzutanzen und nicht nur mit der großen Seeräuber-Show. Schließlich liegt ihm das ambitionierte Kino nicht nur selber schwer am herzen, er will ja bei seinen Buddies wie emir kuSTurica oder Sean Penn auch weiterhin was gelten. Pirat hin, cineast her, an der Bar durfte Johnny mit besagten herrren trotzdem noch mal mittrinken – und gelobte feierlich Besserung.
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▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW
MIA WASIKOWSKA
Team Restless: Produzentin Bryce Dallas Howard, Drehbuchautor Jason Lew, Regisseur Gus Van Sant, Darsteller Henry Hopper & Mia Wasikowska (v.l.n.r.).
TIM BURTON schickte sie als Alice ins Wunderland, nun geht sie für GUS VAN SANT gar ins Jenseits. Aber MIA WASIKOWSKA, 21 und eine der meistbeschäftigten Schauspielerinnen ihrer Generation, wirds noch viel weiter bringen – findet nicht nur SKIP.
WELT DER WUNDER „Teenager zu sein ist nur unsere Reaktion auf die Erkenntnis, dass wir irgendwann mal sterben müssen.“
Mia, Sie sind zwar schon mehrere Jahre Schauspielerin – aber Tim Burtons Alice im Wunderland hat Sie erstmals mit einem Millionenpublikum konfrontiert. Wie war das für Sie? Alice hat die Welt für mich buchstäblich auf den Kopf gestellt:
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Normalerweise beobachte ich gerne andere Menschen, auf einmal war ich die, die beobachtet wurde (lacht). Ich bin von vielen Leuten vorgewarnt worden, mich gut auf den Wahnsinn rund um den Alice-Kinostart vorzubereiten. Ich dachte: „Hm, ok ...“ – wusste aber ehrlich gesagt nicht recht, was da auf mich zukam. Plötzlich war ich eine öffentliche Person, in einem Ausmaß, das ich mir nie hätte vorstellen können. Sehr ungewöhnlich, sehr seltsam. Aber der ganze Rummel dauerte insgesamt vielleicht zwei, drei Wochen – und ging dann wieder vorbei. Wie ein Sommergewitter. Viel beeindruckender finde ich das, was einem von der Arbeit selber bleibt. Wenn man einen fertigen Film – egal welcher Größenordnung – das erste Mal auf der Leinwand sieht, ist das immer ein überwältigendes Erlebnis. Kino macht alles überlebensgroß. Den Erfolg oder das Desaster (lacht). Es ist jedenfalls immer extrem. Sie wollten eigentlich professionelle Ballerina werden – wieso haben Sie mit dem Tanzen aufgehört? Ich habe mit 15 Jahren 35 Stunden pro Woche trainiert. Ich war noch viel dünner als jetzt, und immer unglücklich mit mir selber. Beim Balletttraining verbringt man stundenlang damit, seinen eigenen Körper im Spiegel zu beobachten, um ein unmögliches Ideal zu erreichen. Irgendwann wurde mir das zu blöd, ich wollte mich lieber mit dem echten Leben beschäftigen. ▶l GINI BRENNER
Restless
LIEBESFILM. USA 2011. REGIE: GUS VAN SANT. MIT: MIA WASIKOWSKA, HENRY HOPPER, SCHUYLER FISK, RYÔ KASE. Annabel (Wasikowska), krebskrank, hat nur noch wenige Monate zu leben. Enoch (Hopper, Dennis’ Sohn), Vollwaise, hängt mit Vorliebe bei Beerdigungen rum und spricht mit einem Geist (Kase) ... Leichtfüßig morbide Love Story von Gus Van Sant (Elephant, Milk). Ö-START: steht noch nicht fest
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH
SKIP: In Gus Van Sants Restless spielen Sie Annabel, ein Mädchen, das weiß, dass es nur noch wenige Monate zu leben hat. Wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet? MIA WASIKOWSKA WASIKOWSKA: Ich habe versucht, zu verstehen, wie sie es geschafft hat, mit ihrem nahen Tod so friedlich und furchtlos umzugehen. In Wirklichkeit ist Annabel ja viel lebendiger als ihr – körperlich gesunder – FilmFreund Enoch (lacht). Ich für mich selber hab ja noch nicht wirklich herausgefunden, was ich vom Tod halten soll. Das Motiv im Film hat mich jedenfalls sehr fasziniert: Der Tod ist eins der zentralen Themen im Leben jedes Teenagers. Teenager zu sein ist, finde ich, nur unsere Reaktion auf die Erkenntnis, dass wir irgendwann mal sterben müssen – als Kind begreift man das ja noch nicht so wirklich.
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NEU
▶l Festival Exklusiv-interview
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Markus Schleinzer
Wir sind die Champions: Schleinzer mit seinen MichaelHauptdarstellern David Rauchenberger (am improvisierten Siegerstockerl) und Michael Fuith.
„Mit so einem Senkrechtstart habe ich nicht gerechnet.“ Cannes. Die Einladung kam für uns ja total out of the blue, mit so einem Senkrechtstart habe ich nicht gerechnet. Ich freue mich natürlich wahnsinnig, dass der Film hier läuft und dadurch gleich auch international wahrgenommen wird. Ist Michael ein spezifisch österreichischer Film? Natürlich hat der Film sehr viel mit Österreich zu tun, weil ich aus diesem Land komme, und weil ich nur aus diesem Land berichten kann. Amerika zum Beispiel kenne ich viel zu wenig, dort könnte ich nur einen Märchenfilm machen wie Narnia. Ich halte nichts davon, wenn man von Dingen berichtet, die man nicht spürt oder irgendwie kennt.
SKIP: Sie sind mit Ihrem Debütfilm gleich in den offiziellen Wettbewerb eingeladen worden, gemeinsam mit einigen der größten lebenden Regisseure der Welt – wie gehts Ihnen jetzt hier? Markus Schleinzer: Ich weiß es nicht, das werde ich mir wohl erst hinterher überlegen, wie ich mich gefühlt habe. Wir sind erst vor ein paar Tagen mit dem Film fertiggeworden und jetzt schon hier in
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In Michael erzählen Sie die Geschichte eines Päderasten sehr drastisch – wie konkret haben Sie David, dem Darsteller des Buben, eigentlich erzählt, was da jetzt passiert? Er wusste alles. Mir war es ganz wichtig, dass wir ein Kind finden, das zwar ein Opfer spielen kann, aber selbst ganz und gar keins ist. Nur bei der Szene, in der Michael Fuith sich vor dem Kind entblößt, haben wir getrickst und splitscreen gedreht – da war ▶l Gini Brenner/Magdalena Miedl David nicht im selben Raum.
Michael
Drama. Österreich 2011. Regie: Markus Schleinzer. Mit: Michael Fuith, David Rauchenberger, Ursula Strauss. Michael (Fuith) ist nach außen hin ein echter Durchschnittstyp – ein bisschen schweigsam vielleicht, aber völlig unauffällig. Doch hinter der NormaloFassade versteckt er ein schreckliches Geheimnis: In seinem Keller hält er einen 10-jährigen Buben (Rauchenberger) gefangen. Ö-Start: 02 09 2011
fotos: Andrea Mühlwisch
Terrence Malick. Pedro Almodóvar. Markus Schleinzer. Der junge Filmemacher sorgte mit seinem Regiedebüt Michael, einem beklemmenden Kindesmissbrauchs-Drama, im prestigeträchtigen Cannes-Wettbewerb für das nächste Kapitel des österreichischen Filmwunders.
fotos: Andrea Mühlwisch
im Keller der Seele
Wie sind Sie auf dieses Thema für Ihren Film gekommen? Insofern, als es auch mich medial zugeschwemmt hat wie jeden anderen. Eine Zeit lang war das ganz extrem: Da gabs den Dutroux-Prozess, Madeleine McCann verschwand, Natascha Kampusch wurde gefunden, und als ich begonnen habe, zu schreiben, hat gerade der Fritzl-Prozess gestartet. In Amerika gab es den Fall von Zieheltern, die die Kinder in der Garage gefangen hielten, in Linz gab es die Geschichte von einer Richterin, die ihre drei Töchter einsperrte. Es war wie eine Explosion, ständig kamen neue Horrorgeschichten ans Tageslicht, die in irgendeiner Weise zu tun hatten mit dem Umgang mit Kindern. Ich beziehe mich mit meiner Geschichte aber nicht auf einen konkreten Fall, mir ging es vor allem um das Machtverhältnis von zwei Menschen.
▶l Festival exklusiv-inTerview
KaRl MaRKovIcS
Der Preis ist heiß: Für Atmen gabs für Karl Markovics (links mit seinen Darstellern Thomas Schubert und Karin Lischka) das Europa Cinemas Label als bester europäischer Film der Festival-Reihe Quinzaine des Réalisateurs.
Auch ein star fängt manchmal ganz von vorne an. nach 30 Jahren erfahrung als schauspieler präsentiert KaRl MaRKovIcS sein wunderbares regiedebüt Atmen – das dafür aber gleich in cannes.
ZU NeUeN UFerN SKIP: herr Markovics, Sie präsentieren Ihr Debüt als Filmregisseur gleich beim größten Filmfestival der Welt – wie haben Sie das geschafft? kArl MArkOvics: das kann man nicht planen. es freut mich sehr und ist eine große Auszeichnung – aber es gehört auch viel Glück dazu. Warum haben Sie sich entschlossen, die Seiten zu wechseln? es war mir immer klar, dass ich früher oder später auch regie führen würde. der einzige, der mir dabei im weg stand, war ich und mein eigener Anspruch. Meine Frau war es, die mir schließlich die Augen dafür geöffnet hat, dass dieser Anspruch sehr viel mit Feigheit zu tun hat; dass man Angst hat davor hat, etwas abzuliefern, und nicht gleich alle sagen: „das ist der großartigste Film der welt!“ (lacht).
„ der Tod ist etwas fürchterlich Banales, weil er mit dem Menschen nichts mehr zu tun hat.“
fotos: AndreA Mühlwisch
fotos: AndreA Mühlwisch
Wie kamen Sie auf das Thema von atmen? die hauptfigur ist zu mir gekommen (lacht). ursprünglich wollte ich ja einen Film über den Tod machen, und zwar den alltäglichen Tod. denn mir geht das auf die nerven: entweder der Tod ist literarisch – der heldentod, der tragische Tod, der Opfertod. Oder er wird splattermäßig inszeniert. Aber dass Menschen einfach sterben, und dann tot sind, kommt nie vor. der Tod ist etwas fürchterlich Banales, weil er mit dem Menschen nichts mehr zu tun hat, aber mit dem körper, der da zurückbleibt, muss doch etwas passieren. es hat mich interessiert, zu zeigen, was. und irgendwann kam mir dann die Figur dieses jungen
Atmen
Mannes unter, die mich als Autor gesucht hat. zuerst wusste ich nicht, wie ich den bei der Bestattung unterkriege, aber eins ergab das andere – und ich hatte auf einmal leben und Tod sowohl als metaphorische als auch als leibhaftige klammer. Roman, besagte hauptfigur, bekommt im Film eine echte chance – und nicht, wie man beim arthouse-Kino eigentlich fast erwartet, vom Schicksal noch eine drübergezogen. nein, das hat mich auch nicht interessiert, ebensowenig wie der Gefängnisalltag mit drogenschmuggel und Gewaltexzessen. Die Szenen bei der bei der Bestattung Wien, wie realistisch sind die? sehr. wir haben dort gedreht, hatten immer einen Berater am set, und davor habe ich auch lange recherchiert. ich bin mitgefahren mit den Abholdiensten, ich war in vielen Prosekturen wiens und habe viele Tote gesehen.
draMa. Österreich 2011. reGie: karl Markovics. Mit: thoMas schuBert, karin lischka, GeorG friedrich, GeorG veitl. der schweigsame roman, aufgewachsen im heim, sitzt wegen Totschlags im Jugendgefängnis. untertags arbeitet er ausgerechnet beim städtischen Bestattungsunternehmen, wo ihn sein arroganter kollege mobbt. dann beschließt roman, seine leibliche Mutter zu finden … Ö-STaRT: 30 09 2011
War es eigentlich nie eine option für Sie, selbst mitzuspielen? nein. Meinen ersten Film wollte ich ganz als regisseur erleben. Außerdem gabs keine rolle, bei der ich gedacht habe: „Mit wem außer mir soll ich die besetzen.“ ▶l Gini Brenner
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▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW
CANNES
RACHEL McADAMS
Nach Blockbustern wie Sherlock Holmes ist die hinreißende RACHEL McADAMS längst fixe Größe in Hollywood – aber eine ernstzunehmende Filmschauspielerin ist man doch erst, wenn man einmal mit WOODY ALLEN gedreht hat.
WOODY
CALLING SKIP: Sie waren eine der strahlendsten Erscheinungen am Roten Teppich, als Woody Allens Midnight in Paris das heurige Filmfestival von Cannes eröffnet hat. War der Abend für Sie auch so beeindruckend? RACHEL McADAMS: Danke sehr! Ja, es ist ein unglaubliches Bild wenn man oben auf der Treppe angekommen ist und hinunterschaut, all die Fotografen in ihren Anzügen sieht und die Fans und die Schaulustigen. Und dann kam ich in den Kinosaal, da stand Bernardo Bertolucci auf der Bühne, und Robert De Niro, Uma Thurman und Jude Law saßen im Publikum … Man ist wie in einem Taumel, es gibt nichts, mit dem man das vergleichen könnte. Es ist richtig schwer, alles im Moment zu verarbeiten, ich würde gern die Zeit zurückdrehen und das Ganze nochmal erleben! Wie sind Sie zu der Rolle in Midnight in Paris gekommen? Sehr überraschend (lacht). Normalerweise hört man ja irgendwie davon, wenn ein Film in Planung ist, aber bei Woody bekommt man einfach einen Anruf. Ich war ganz schön schockiert, als eines Tages das Telefon läutete, und Woody Allen mich ohne irgendeine Vorwarnung fragte, ob ich in seinem neuen Film mitspielen möchte.
„Cannes ist wie ein Taumel, es gibt nichts, mit dem man das vergleichen könnte.“
Und wie war die Arbeit mit ihm? Manche seiner Arbeitsrituale sind ja schon legendär … Sehr entspannt. Er lässt seinen Schauspielern sehr viel Freiheit. Das macht einen zu Beginn recht nervös, weil man einfach nicht besonders viel Feedback bekommt – aber bei ihm gilt das Prinzip „Keine Nachrichten sind gute Nachrichten“. Und ja, wie erwartet habe auch ich das Drehbuch zwar lesen dürfen, danach musste ich es aber sofort wieder zurückgeben. Ich habe ebenso verzweifelt wie vergeblich versucht, mir alles zu merken (lacht). Stimmt es auch, dass er allen seinen Schauspielern nur Mindestlohn bezahlt? Ja, man muss ihm finanziell sehr entgegenkommen. Ich habe den Scheck mit der Gage für Midnight in Paris noch immer nicht bekommen, angeblich ist er aber schon in ▶l KURT ZECHNER der Post (lacht).
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Midnight in Paris
LIEBESKOMÖDIE. USA/SPANIEN 2011. REGIE: WOODY ALLEN. MIT: OWEN WILSON, RACHEL MCADAMS, MARION COTILLARD. Ein Amerikaner in Paris: Gil (Wilson) ist fasziniert von der französischen Hauptstadt, doch seine ignorante Verlobte (McAdams) macht Stress. Da entdeckt Gil durch Zufall, wie man durch die Zeit reisen kann, und verknallt sich in eine Frau aus den Twenties. Ö-Start: 19 08 2011
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▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW
ROGER CORMAN
Planet der toten Seelen, Die Wespenfrau, Die Maske des roten Todes und hunderte mehr: Mit seinen genialen bis skurrilen Low-Budget-Produktionen wurde Regisseur & Produzent ROGER CORMAN zum Herrgott der B-Movies. SKIP traf die superfitte 85-jährige Filmlegende in Cannes.
HERR DER TAUSEND FILME SKIP: Mr. Corman, Sie haben in Ihrer über 50-jährigen Laufbahn Leuten wie Jack Nicholson, Peter Fonda, Robert De Niro, James Cameron oder Jonathan Demme ihre ersten Schritte ins Filmbiz ermöglicht – wie erkennt man in einem Anfänger ein zukünftiges Genie? ROGER CORMAN: Das kann ich nach meiner langjährigen
„Francis Ford Coppola war mein Assistent, James Cameron mein Modellbauer.“
Für Alex Stapletons Doku über Sie gab Jack Nicholson, auch eine Ihrer Entdeckungen, eins seiner raren Interviews – in dem ihm gar die Tränen kamen. Das hat mich sehr überrascht und auch gerührt. Jack ist ja sonst nicht jemand, der sich so gerne öffnet. Sie sind ein Meister der großen Wirkung mit minimalem Budget. Glauben Sie, dass ein beschränktes Budget die Kreativität fördert? Ja, das glaube ich tatsächlich. Bei großen Produktionen werden einem viele Dinge abgenommen, bei meinen Produktionen
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müssen die Leute alle möglichen Probleme selber lösen. Und sehr oft ist die Lösung eines schwierigen Problems viel interessanter, als wenn es gar kein Problem gegeben hätte. Wäre ein Riesenbudget also für Sie gar kontraproduktiv? Nein, das nun auch wieder nicht. Wenn ich tatsächlich mal richtig viel Geld für eine Produktion hätte, würde mir meine unerschöpfliche Erfahrung in der Kunst, aus wenig viel zu machen, es ermöglichen, aus viel noch mehr hinzubekommen (lacht). In Corman’s World haben wir erfahren, dass Sie Ihre Filme nicht aufbewahren und somit von Ihrem reichhaltigen Schaffen auch kein Archiv existiert ... Ich kenne tatsächlich einige Regisseure, die jedes ihrer verfilmten Drehbücher in Leder binden lassen und in ihrer Bibliothek stehen haben. Wenn ich einen Film fertigstelle, schmeiße ich das Skript weg. Der Film ist fertig, ich wende mich dem nächsten zu. Mittlerweile bereue ich es aber ein bisschen, so radikal viel ▶l KURT ZECHNER/GINI BRENNER weggeworfen zu haben (lacht).
Corman’s World: Exploits of a Hollywood Rebel
DOKU. USA 2011. REGIE: ALEX STAPLETON. MIT ROGER CORMAN, JACK NICHOLSON, ROBERT DE NIRO, QUENTIN TARANTINO. Roger Corman ist der legendärste Independent-Filmemacher von allen und prägte das B-Movie-Genre wie kein Zweiter. Corman-Fan Alex Stapleton montiert Interviews, Filmausschnitte und Zeitdokumente zu einem faszinierenden Überblick. Ö-START: steht noch nicht fest
FOTO: JULIA PÜHRINGER
Erfahrung in drei wesentlichen Punkten zusammenfassen: Erstens ist jeder, der eine erfolgreiche Karriere hat, zunächst einmal intelligent. Als Dummkopf kannst du eventuell einen erfolgreichen Film hinkriegen, aber sicher nicht über Jahre erfolgreich bleiben. Zweitens ist jeder Star fleißig. Klar ist das Filmgeschäft auch glamourös, aber es erfordert auch lange, lange Stunden intensiver Arbeit. Der dritte Punkt ist Talent – das ist natürlich am schwierigsten zu beurteilen. Und deshalb haben auch viele große Namen bei mir zunächst recht klein angefangen. Francis Ford Coppola war z. B. mein Assistent, James Cameron war Modellbauer bei Science-Fiction-Produktionen. Nun, im Prinzip ist er das heute immer noch (lacht). Jonathan Demme schrieb für mich, Ron Howard spielte kleine Rollen und so weiter.
Photo by Karl Lagerfeld
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Ich bin unterwegs zu Hause. Und mein Programm auch. Ich seh was Besseres.
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▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW
ELISABETH OLSEN
M&Ms: Elizabeth mit ihren Martha Marcy May MarleneKollegen Brady Corbet (l.), Louisa Krause und Regisseur Sean Durkin.
Familie ist praktisch: Ihre älteren Schwestern, die Olsen-Twins, haben das mit den Paparazzi und den Skandalen schon erledigt – ELIZABETH OLSEN, 21, muss sich nur noch auf ihre Schauspielkarriere konzentrieren.
THE OTHER SISTER Die vielen Nacktszenen auch? Die weniger (lacht). Dies war erst mein zweiter Kinofilm, ich habe lang überlegt, ob ich da wirklich gleich nackt auftreten soll. Aber ich spiele ein Mädchen, das lange in einer Kommune gelebt hat – für sie ist Nacktheit natürlich, also musste es für mich auch so sein.
„Für meine Filmfigur ist Nacktheit natürlich, also musste es für mich auch so sein.“ Sie schauspielen seit Ihrer frühesten Jugend – hatten Sie nie ein Problem damit, die jüngere Schwester der berühmten Olsen-Sisters zu sein? Nicht wirklich. Ich hab ein tolles Verhältnis zu meiner Familie, und ich fühle mich mittlerweile wohl genug in meiner Haut, um gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Wir sind insgesamt sechs Kinder, eine große Familie, und versuchen alle, das zu machen, was wir lieben: Ich schauspiele, einer meiner Brüder ist Autor, und meine berühmten Sisters sind mittlerweile als Modedesignerinnen ziemlich erfolgreich. Ich trage hier in Cannes nur Sachen aus ihrer Fashion-Line The Row. Ihre älteren Schwestern Ashley und Mary-Kate waren lange Jahre beliebtes
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SKIP JUNI
Ziel der Glamour-Presse. Wie ist es nun für Sie, auf einmal im Rampenlicht zu stehen? Mit 16 war ich noch sehr nervös, ob das wirklich das wäre, was ich tun will, oder ob man mir dann vorwerfen würde, ich kriege Rollen sowieso nur wegen meines Namens. Also hab ich ein wenig überkompensiert und so viele Schauspiel-Lehrgänge wie nur möglich absolviert, um auch dem letzten Zweifler den Wind aus den Segeln zu nehmen (lacht). Und es freut mich auch, wenn mein berühmter Name diesem Film zu mehr Popularität verhilft. Es ist so ein kleines Projekt, und dann waren wir damit in Sundance, und jetzt in Cannes – irre! Ihr nächster Film ist eine etwas größere Produktion … Ja, Liberal Arts heißt der, da spiele ich die um vieles jüngere Geliebte von Josh Radnor (der Hauptdarsteller von How I Met Your Mother, Anm.). Eine sehr schräge, clevere Komödie, ein bisschen im Woody-Allen-Stil.
Sie haben durch Ihre Schwestern die negativen Seiten des Showbiz miterlebt. Haben Sie sich nie gefürchtet, dasselbe durchzumachen? Anfangs schon. Deshalb hab ich mich auch erstmals nur auf das Theater konzentriert. Keiner stalkt schließlich Bühnenschau▶l GINI BRENNER spieler (lacht).
Martha Marcy May Marlene
PSYCHOTHRILLER. USA 2011. REGIE: SEAN DURKIN. MIT: ELIZABETH OLSEN, SARAH PAULSON, HUGH DANCY, BRADY CORBET. Nach zwei Jahren in einer Kommune sucht die junge, unkonventionelle Martha (Olsen), offensichtlich schwer traumatisiert, Unterschlupf bei ihrer superstraighten älteren Schwester (Paulson). Doch die Vergangenheit holt sie ein … Regiepreis in Sundance! Ö-START: steht noch nicht fest
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH
SKIP: Martha Marcy May Marlene ist Ihre erste FilmHauptrolle – wie gings Ihnen damit? ELIZABETH OLSEN: Ich bekam den Part erst drei Wochen vor Drehbeginn, also hatte ich zum Glück wenig Zeit, mich davor zu fürchten (lacht). Und es ist schön, wenn man in einer Rolle so viel ausprobieren und erfahren darf, das war sehr befreiend.
▶l Festival
CANNES
SPLITTER
▶l TEXT: GINI BRENNER, KURT ZECHNER
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH
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LASS ES RAUS! Bei der alljährlichen amfAR-Aidshilfe-Gala, dem großem Charity-Event, der immer während des Festivals stattfindet, um möglichst viele Stars für die gute Sache erwärmen zu können, hielt heuer auch KARL „DER GROSSE“ LAGERFELD Hof, mit untadelig indigniertem Gesichtsausduck und einer wie üblich sehr offenherzigen COURTNEY LOVE im Arm.
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FAMILIENBANDE. Auch JANET JACKSON erschien bei der amfAR-Gala und machte blendende Figur – ganz im Gegenteil zu ihrem Vater JOSEPH JACKSON, der Tags zuvor bei SEAN PENNS Haiti-Benefizdinner aufgetaucht war und auf die Frage, was er denn zu spenden gedenke, patzig retournierte: „Wieso spenden? Ich bin nur zum Essen hier.“
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AUS DER TRAUM. Der fesche Fernsehdoktor PATRICK „McDREAMY“ DEMPSEY ließ sich das amFAR-Event ebenfalls nicht entgehen und schenkt den Fotografen sein berühmtes Strahle-
05 lächeln. Seine Frau JILLIAN sieht um einiges unentspannter drein – ob es daran liegt, dass Patrick seinen Grey’s Anatomy-Vertrag mit Ende der kommenden Saison endgültig gekündigt hat?
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ERLEUCHTUNG. ANDREAS DRESENS (Halbe Treppe, Wolke 9) neuer Film Halt auf freier Strecke über einen Mann, seine Familie und seinen Tod sorgte heuer in Cannes für einen der ganz großen Kinomomente. Der Regisseur (Mitte) freut sich gemeinsam mit seinen Darstellern STEFFI KÜHNERT, MIKA SEIDEL, TALISA LILLY LEMKE und MILAN PESCHEL über den Hauptpreis der Festival-Reihe Un certain régard.
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LASS UNS REDEN. In LYNNE RAMSAYS beklemmendem Wettbewerbsfilm We Need to Talk About Kevin spielt die immer wunderbare TILDA
06 SWINTON die Mutter eines Amokläufers – verkörpert von der charismatischen Neuentdeckung EZRA MILLER – und alle waren sich einig: Wenn der junge Mann nicht über Drogen oder schlechte Agenten stolpert, wird aus ihm ein ganz Großer.
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DÉJÀ-VU. Kann sich eigentlich noch irgendwer daran erinnern, dass WOODY ALLEN jahrelang keine zehn Pferde aus New York weglocken konnten? Mittlerweile ist es schon fast Routine, dass der nimmermüde Woody jedes Jahr mit neuem Werk und Family im Gepäck in Cannes auftaucht. Midnight in Paris heißt der neueste Streich und Cannes-Eröffnungsfilm, und damit hatte er hier logischerweise leichtes Spiel: Seine aktuellen Hauptdarsteller OWEN WILSON und RACHEL McADAMS im Schlepptau und dazu CARLA BRUNI-SARKOZY herself im Film drin – was konnte da schon schief gehen?
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▶l Festival ExKLUSIv-INtERvIEw
Cannes
AKI KAuRISmäKI
Kaurismäki und einer seiner Le Havre-stars: Roberto Piazza, Leadsänger der Rockband Little Bob und überhaupt ein ganz schlimmer Finger.
Inmitten der Glitzerwelt der Schönen und coolen widersetzte sich einer konsequent und dauerqualmend dem Glamour-Zwang: Indie-Ikone und Parade-Grantler AKI KAuRISmäKI empfing SKIP zum schrulligschönsten cannes-Interview des Jahres.
Rauchgebot „Ich bin ein hoffnunglos romantischer Pessimist.“
Auch in Ihrem neuesten Film wird wieder irrsinnig viel geraucht. Wie machen Sie das in Zeiten des globalen Rauchverbots? Es wird immer schwieriger. Bei Le Havre musste ich für den Plot die ganze Zeit künstlich so tun, als wäre es 2007, damit die Leute im Film in den Bars rauchen können. Und während unseres Drehs wurde das vor Ort auch wieder Normalität. Rauchen ist nicht gesund, das weiß ich schon, aber es ist mein Menschenrecht. Sie haben einmal gesagt, je pessimistischer Sie über das Leben generell denken, desto optimistischer werden Ihre Filme. Le Havre ist sogar sehr optimistisch geworden ... Ich bin der letzte übriggebliebene Romantiker. Ein hoffnunglos romantischer Pessimist. Filmemachen macht Sie auch nicht fröhlich? Nein, es ist langweilig. So wie es Homer Simpson immer sagt: Laaaaangweilig. Aber wer zwingt Sie denn dann dazu?
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Ich bin zu faul, um irgendeine ehrliche Arbeit zu machen. Ist es denn leicht, das Geld für Ihre Filme zu bekommen? Es war immer leicht. Ich war blutige 20 Jahre alt, als ich anfing. Ich wollte einen Film machen, also hab ich einen Film gemacht. wie Fassbinder schon sagte: wenn du keinen Film hast und keine Kamera, borg dir die Kamera aus und klau das Filmmaterial. Man kann natürlich immer nur rumheulen, dass man zu wenig Geld hat und das sein ganzes Leben lang machen anstatt Filme. Gab es eine Zeit in Ihrem Leben, wo Sie weniger pessimistisch waren, vielleicht als teenager? Nein, da war ich viel pessimistischer. Jetzt bin ich erwachsen genug, um optimistisch zu sein. Aber Sie sagten doch vorher, Sie seien es nicht? Naja, ich tu halt so. In wahrheit liebe ich das Leben. Ich liebe den Rock’n’Roll. Und Gene vincent, der ist der Größte. ▶l kurT zechner
Le Havre
Tragikomödie. Fin/F/d 2011. regie: aki kaurismäki. miT: andré Wilms, kaTi ouTinen, Jean-Pierre léaud. Ein afrikanischer Flüchtlingsbub strandet mutterseelenallein in der französischen Hafenstadt Le Havre. Ein paar ganz normale Leute nehmen sich seiner an – und entdecken ungeahntes Gemeinschaftspotenzial beim listigen Austricksen der erbarmungslosen Behörden. Ö-StARt: 03 11 2011
FoTos: ANDREA MüHLwIScH
SKIP: Ihr Held riskiert viel für ein schwarzes Flüchtlingskind. Was würden Sie selbst in so einer Situation tun? Würden Sie helfen? AKI KAURISMÄKI: Ich wünsche mir, dass ich das tun würde. Aber ich bin mir nicht sicher. Ich gebe jedem ein paar Münzen, der mich anbettelt, aber wenn es mehr Engagement bräuchte, dann bin ich mir nicht sicher, wie ich reagieren würde. Und das ist wohl die Frage, um die es hier geht.
Der große
Opel Corsa Design Contest In Kooperation mit dem Festival Waves Vienna, das von 28.09. – 02.10.2011 in Wien stattfindet, rufen wir den großen Corsa Design Contest aus. Dabei suchen wir ganz im Stil unserer Musik-Sondermodelle ein Design für das Official Waves Vienna Car, den Opel Corsa Waves. Schick uns bis zum 15.08.2011 dein Design für den Opel Corsa Waves! Alle Infos und Vorlagen gibts hier: www.facebook.com / OpelTeamOesterreich
▶l Festival DIE LG-GEWINNERINNEN
CHRISTINA & DORIS
▶l TEXT: KLAUS HÜBNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH
AUFTRITT AUF DER
CROISETTE Ein langes Wochenende verbrachte LG-Gewinnerin Christina mit ihrer jüngeren Schwester Doris beim Festival in Cannes: Sie erlebten Europas glamourösestes Filmfestival hautnah, holten sich Autogramme von Stars wie Johnny Depp, Penélope Cruz und Robert De Niro, dinierten mit dem SKIP-Team im Top-Restaurant und schritten gestylt wie die Stars über den Roten Teppich zu einer großen Festivalpremiere.
Das Flair der großen Kinowelt – ganz Cannes erstrahlt darin zu Zeiten des Festivals, und Christina und Doris haben es dank LG und SKIP in vollen Zügen genossen.
„Face to face mit Penélope und Johnny – ein Wahnsinn!“ (DORIS)
PROMOTION
CANNES
Doris und Christina beim Dinner im Nobelrestaurant Le Rendezvous. Tags darauf erhaschten sie ein Autogramm von Jurypr채sident Robert De Niro.
ALS STARS UNTER DEN STARS
Anl채sslich der Cannes-Galapr채sentation von Joseph Cedars neuem Film Hearat Shulayim fanden sich Christina und Doris top gestylt auf dem Roten Teppich vor dem Palais du Festival an der Croisette ein, um im Glanz des Festivals zu baden. Ebenfalls beim Event zu Gast waren Robert De Niro, Uma Thurman, Jude Law und die restlichen Mitglieder der Festivaljury. Den Film sahen sie alle gemeinsam.
▶l Festival Preisträger / Exklusiv-interview
Brad Pitt
Sinn
In Terrence Malicks Festival-Siegerfilm The Tree of Life sucht Immer-nochSexsymbol Brad Pitt in seiner wohl besten Performance seit langem nach dem Sinn des Lebens. In Cannes suchte er eine neue Bleibe für sich, Angie und die sechs Kids – und das Gespräch mit SKIP.
& Sinnlichkeit
Der menschenscheue Regisseur Terrence Malick war zur Premiere seines Siegerfilms nicht erschienen – dafür glänzten die Hauptdarsteller Sean Penn, Jessica Chastain und Brad Pitt am Red Carpet.
SKIP: Alle warteten heuer sehnsüchtig auf Terrence Malick und seinen The Tree of Life – aber der notorisch öffentlichkeitsscheue Regisseur läßt sich beim Festival wieder nicht blicken … Brad Pitt: Er war hier! Er hat sich kurz ins Screening geschlichen, um zu sehen, wies lief – dann ist er wieder abgehauen (grinst). Er war einfach glücklich, wieder nach Hause zu kommen. Und wie war die Arbeit mit dem geheimnisvollen Herrn Malick? Er ist ein sehr lieber, sehr bescheidener und sehr interessanter Mann. Mit ihm zusammen zu sein, ist ein bisschen so, als wenn man jeden Sonntag in die Kirche geht. Man beschäftigt sich zwangsläufig mit den ganz großen Fragen des Lebens. Sie waren bei The Tree of Life auch als Produzent tätig. Wieviel haben Sie zum kreativen Prozess beigetragen? Mehr als ursprünglich geplant (lacht), ich war anfangs nur als Produzent und nicht als Darsteller im Spiel. Als Producer ist mein Auftrag rein finanzieller Art – wir wollen Filmemachern ermöglichen, Filme zu drehen, die sonst nicht gemacht würden. Aber nach Monaten der Vorarbeit musste der Schauspieler, der meine Rolle spielen hätte sollen, plötzlich aus familiären Gründen absagen. Das hat dann das ganze Projekt ins Wackeln gebracht – also bin ich eingesprungen.
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SKIP Juni
In The Tree of Life spielen Sie einen Vater – wieviel von Ihren eigenen Erfahrungen haben Sie in die Rolle einbringen können? Nicht allzu viele – meine Filmfigur ist ein ganz anderer Vater als ich es bin, hoffe ich zumindest (lacht). Kinder sind so unglaublich sensibel. Ich will, dass meine Kids niemals von meinem Seelenmüll belastet werden. Meine Filmfigur macht das genaue Gegenteil: Er ist ein verbitterter Mann, der immer das Gefühl hat, zu kurz zu kommen – und das lässt er an den noch Schwächeren aus. Sie haben einmal gesagt, Sie hätten große Angst vor dem Tod. Hat die Tatsache, eigene Kinder zu haben, daran etwas verändert? Es hat alles verändert! Klar fürchte ich mich vor dem Tod, wer nicht? Trotzdem kommt er irgendwann, daran kann ich nichts ändern. Meine größte und einzige Angst ist die um meine Kinder. Ich gebe einen Scheiß drauf, was mit mir passiert, ich will, dass es ihnen gut geht. Beeinflusst die Tatsache, dass Sie Kinder haben auch Ihre Rollenwahl? Klar. Ich bin mir jetzt immer bewusst, dass meine Kinder sich meine Filme irgendwannmal anschauen werden. Und ich möchte, dass sie einmal stolz auf ihren Dad sein können, wenn sie groß sind.
fotos: Andrea Mühlwisch
Schon ein cooler Hund: Der weiße Anzug ist an sich ein schwieriges Kleidungsstück, Brad trägt ihn mit Klasse und Nonchalance – und die Croisette gehört für ein paar Stunden nur ihm allein.
Cannes Prinzenhochzeit, was war das nochmal? In Cannes regierte das bejubelte FestivalKönigspaar: Brad und Angie von und zu Hollywood. Die Kids hattens derweil ganz in der Nähe lustig: Die Family Pitt-Jolie residierte im noblen Hotel du Cap.
„Meine größte und einzige Angst ist die um meine Kinder. Ich gebe einen Scheiß drauf, was mit mir passiert.“
fotos: Andrea Mühlwisch
Kennen Ihre Kinder jetzt schon einige Ihrer Filme? Nein, noch nicht. Ich glaub, nicht mal Angie hat sie alle gesehen (lacht). Wir haben nicht sehr viel Zeit zum Filme schauen. War Ihre Familie mit am Set von The Tree of Life? Klar, wir nehmen die Kinder immer mit. Wir sind richtige Nomaden, es ist uns wichtig, die Familie immer zusammenzuhalten. Also haben wir am Drehort eine Ranch gemietet, mit Pferden und allem Drum und Dran. Was halten Ihre Kinder von Ihrer Arbeit? Sie wissen, dass wir irgendwie Geschichten erzählen und Filme machen – aber sie verstehen nicht wirklich, was das ist und finden es auch nicht besonders interessant. Ganz im Gegenteil, es ist immer doof, wenn Mummy oder Daddy wieder zur Arbeit müssen.
Sind Sie mit Ihrer Familie ständig unterwegs, oder haben Sie schon auch sowas wie eine Homebase? Wir haben ein Basecamp in L. A., und versuchen, hier in Südfrankreich auch noch was zu finden. Aber wir fühlen uns eigentlich sehr wohl mit dem Leben aus dem Koffer. Die Kinder haben alle einen eigenen Rucksack – und wenn sie ihn mal wo liegenlassen, dann ist er halt weg (lacht). Aber ihre Mutter ist eine extrem gute Kofferpackerin. Sie macht das mit wissenschaftlicher Genauigkeit. Und die Kids sind dran gewöhnt, auch mal früh aufzustehen, weil wir immer nachts reisen, wenn alle schlafen. Sonst wird es immer sehr schwierig, weil jede unserer gemeinsamen Aktionen zwangsläufig ein Riesenchaos verursacht, ▶l Kurt Zechner wo immer wir hinkommen. Alle Infos zu The Tree of Life findest du ab Seite 82.
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▶l Festival Preisträger / Exklusiv-interview
Kirsten Dunst
Regisseur Lars von Trier hat sich mit seinem Nazi-Sager bei der Pressekonferenz leider selbst aus dem Wettbewerb katapultiert – die umwerfende Leistung seiner Melancholia-Hauptdarstellerin Kirsten Dunst konnte die Cannes-Jury aber nicht ignorieren: Für sie gabs den Festival-Preis für die beste Schauspielerin 2011.
Dunst
der Stunde
„Ich war mutig genug, in einem Larsvon-Trier-Film mitzuspielen, jetzt habe vor nicht mehr viel Angst!“ Haben Sie ihm am Set auch nie gesagt, dass er den Mund halten soll? Oh doch, mehrmals (lacht). Aber hier, vor einem Riesenhaufen Journalisten, war das eine ganz andere Sache. Glücklicherweise sah das Festival sein Werk getrennt von seiner Person und ließ den Film im Wettbewerb. Auf was war Lars denn da drauf? Drogen? Medikamente? Dummheit! (lacht)
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Und war die Arbeit mit ihm auch so irre? Nicht wirklich, wenn er nicht in der Öffentlichkeit steht, ist Lars viel entspannter. Er schafft es, am Set eine sehr geborgene und zugleich freie Atmosphäre zu kreieren, ich hätte mir kein offeneres, ehrlicheres Arbeitsverhältnis vorstellen können. Sie haben einmal gesagt, dass die Arbeit mit männlichen Regisseuren schwieriger ist, weil die immer versuchen, ihre eigene Freundin zu porträtieren ... Das stimmt auch (lacht). Mir würde es als Regisseur wohl genauso gehen. Klar engagiert man eher jemanden, den man attraktiv findet, und mit dem die Chemie stimmt. Lars hingegen hat in Ihrer Filmfigur eher seine eigene Person hineinprojiziert … Stimmt. Und alle seine Filme haben eine weibliche Hauptfigur. Ich glaube, er ist wohl der einzige Auteur, der das so hält. Es ist sehr ungewöhnlich. Dabei wird ihm ständig vorgeworfen, er sei frauenfeindlich. Ich weiß, und ich finde das total verrückt. Als Schauspielerin habe ich mich in wenigen Filmen so gleichberechtigt gefühlt. Die Arbeit mit ihm hat mir sehr viel Selbstbewusstsein gegeben und mich als Darstellerin wirklich weitergebracht. Ganz wenige Regisseure geben Frauen so viel Raum wie Lars. Für mich ist er eigentlich mehr Feminist als was anderes (lacht).
fotos: Andrea Mühlwisch
SKIP: Mit all dem Getöse um Melancholia und Lars, haben Sie sich da eigentlich nie gedacht: „Oh mein Gott, wo bin ich da reingeraten?“ Kirsten Dunst: Ich war auf einiges gefasst. Wenn man mit Lars von Trier arbeitet, arbeitet man eben mit Lars von Trier (lacht), wissen Sie, was ich meine? Aber es war sehr unangebracht, was er da gesagt hat. Ich weiß, wie er es wirklich gemeint hat, aber über diese Thematik darf man nicht solche blöden Witze machen. Ich wünschte, jemand von uns am Podium hätte ihn zum Schweigen gebracht, aber ich war doch etwas schockiert ...!
Cannes
Der Cannes-Preis für die beste Schauspielerin ging heuer an Kirsten Dunst für ihre Performance in Melancholia als depressive Braut am Vorabend des Weltuntergangs.
Lars sagte, dass es für ihn sehr hilfreich war, sich mit Ihnen über das Thema Depressionen unterhalten zu können, weil Sie selber depressive Phasen durchgemacht haben. Wie ging es Ihnen damit? Er war sehr verwundbar, das hat mich richtig erschreckt. Ich traf ihn das erste Mal in seinem kleinen Häuschen in den Zentropa-Studios, und er erzählte mir total private Sachen, über seine Familie, seine Krankheit ... sehr private Dinge. Also wusste ich von Anfang an, dass ich mich ebenso öffnen könnte. Wir haben uns viel darüber unterhalten, wie sich Depression auswirken kann.
fotos: Andrea Mühlwisch
Muss man ein gewisses Alter erreicht haben, um so eine Rolle spielen zu können? Möglich – wenn man mich vor fünf Jahren gefragt hätte, dann hätte ich mich sicher mehr davor gefürchtet (lacht).
Mittlerweile ist Lars von Trier beim Festival von Cannes persona non grata. Bei Photocall und Premiere war die Welt noch in Ordnung: Oben mit seinen Stars Kirsten Dunst und der hochschwangeren Charlotte Gainsbourg, zur Premiere (links) mit Charlotte, Kirsten, seiner Frau Bente Frøge, Brady Corbett, Charlotte Rampling, Cameron Spurr, Deborah Fronko und Stellan Skarsgård.
Coppolas Marie Antoinette hier in Cannes. Sie wirken sehr viel relaxter diesmal … Es wird mir immer mehr egal, was andere von mir denken, oder ob jemand Buh ruft. Ich hab damals als die Hauptdarstellerin eines Filmes in Cannes alle Reaktionen darauf persönlich genommen. Jetzt bin ich älter, ich war mutig genug, in einem Lars-von-Trier-Film mitzuspielen, jetzt habe vor nicht mehr viel Angst (lacht)!
Nach diesem Film drehen Sie mit dem brasilianischen Regisseur Walter Salles On The Road. Ist es wichtig für Sie, hin und wieder aus Hollywood rauszukommen? Ob ich in Hollywood drehe oder nicht, ist für mich kein Das letzte Mal waren Sie vor fünf Jahren für Sofia Kriterium. Ich achte darauf, dass ich Rollen gerne spiele – denn nur dann ist man gut. Melancholia Wenn man beginnt, zu denken: „Dieser Part SF-Drama. Dänemark/Schweden/Frankreich/Deutschland wäre gut für meine Karriere“ – dann ist er 2011. Regie: Lars von Trier. Mit: Kirsten Dunst, Charlotte das garantiert nicht. Der Grund, warum ich Gainsbourg, Alexander Skarsgård, Kiefer Sutherland. „Ein wunderschöner Film über das Ende der Welt“: Die kluge, depressive schauspiele, ist nicht, weil ich den HollyJustine ruiniert ihre Märchenhochzeit mit Michael, während der Planet wood-Standards gefallen will, sondern weil Melancholia auf Kollisionskurs mit der Erde geht. Ö-Start: Herbst 2011 ich den Job einfach liebe. ▶l Kurt zechner
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▶l Festival PreiSträGer / exKLuSiV-interVieW
JeAn DuJARDIn in frankreich ist Jean dujardin als Hauptdarsteller der spionagefilmserie oss 117 längst ein superstar. die silberne Palme macht ihn nun weltbekannt.
auf der Leinwand stumm und schwarzweiß, aber in der realität um kein Wort verlegen: Für seine rolle in MIcHeL HAzAnAVIcIuS’ hinreißendem L’artiste bekam JeAn DuJARDIn den silbernen Palmwedel. SKiP bat zum Gespräch. Ja, absolut: Diesen kindlichen, unschuldigen Blick, den George auf das Leben hat. er glaubt nicht daran, dass die Stummfilmära jemals enden kann, dabei ist er weder dumm noch eitel, sondern einfach naiv, was seinen Beruf angeht. Darin erkenne ich mich ein wenig wieder. Schauspielerei ist letztendlich nur ein Weg, seine Kindheit zu verlängern bis ins erwachsenenalter – es ist, als ob man immer noch Cowboy und indianer spielen würde (lacht).
L’artiste ist ein französischer Film, der in Hollywood gedreht wurde. Reizt Sie Amerika? Bei den Dreharbeiten in L.a. kam adam Sandler ans Set und bot mir eine kleine rolle an, aber ich konnte nicht mitmachen, weil ich zurück nach Frankreich musste. Wenn es sich also ergibt, gerne, aber für mich ist Hollywood keine beherrschende Phantasie. ich möchte vor allem nicht den französischen Klischee-Lover in einer Hollywoodschnulze spielen, eine dieser Standardrollen, die Franzosen in amerika immer angeboten bekommen. aber ich bin offen. und das Gute ist: Wir haben auch ▶l Magdalena Miedl hier in Frankreich sehr viel zu tun.
Ohne WOrte SKIP: In Stummfilmen sehen die Gesten im Vergleich zum realen Leben oft übertrieben aus. War es schwer, so zu spielen? Jean DuJarDin: ich habe mich an Vorbilder wie Douglas Fairbanks gehalten, aber nach einiger Zeit ging das instinktiv – man bekommt einfach ein Gefühl dafür. und Michel (Hazanavicius, der regisseur, anm.) war für uns da, um die Feinabstimmung zu machen. Haben Sie etwas von George Valentin, dem Stummfilmstar, den sie verkörpern, in sich?
l’artiste
stuMMfilM. frankreich 2011. regie: Michel hazanavicius. Mit: Jean duJardin, Bérénice BéJo, John goodMan, JaMes croMwell. Hollywood 1927: George Valentin (Dujardin) ist ein erfolgsverwöhnter Stummfilmstar – doch der Beginn der tonfilmära bedeutet das ende seiner Karriere. Dafür hat Peppy Miller (Béjo), eine hübsche junge Statistin, die Chance, der nächste große Filmstar zu werden ... Ö-StARt: steht noch nicht fest
Wild Palms:
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01 Goldene Palme für den besten film: the tree of life von terrence malick – den Preis übernahmen die Produzenten bill Pohlad und dede Gardner. 02 Grosser Preis der Jury: bir Zamanlar anadolu’da von nuri bilge Ceylan (links) ex aequo le gamin au vélo von den Gebrüdern dardenne. 03 beste reGie: nicolas Winding refn (rechts) für seine eighties-actionhommage drive, hier mit seinem Hauptdarsteller ryan Gosling. 04 sPeZialPreis der Jury: das Polizei-ensemblestück Polisse von maïwenn, die in ihrem film auch eine Hauptrolle spielt.
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fotos: anDrea MüHLWiSCH
... die weiteren Gewinner
Das Das Das Leben Leben Leben ist ist ist voller voller voller Das Das Das Leben Leben Leben ist ist ist voller voller voller Das Das Leben Leben ist ist voller voller Höhen Höhen Höhen und und und Tiefen. Tiefen. Tiefen. Das Leben ist voller Höhen Höhen Höhen und und und Tiefen. Tiefen. Tiefen. Höhen Höhen und und Tiefen. Tiefen. Höhen und Tiefen.
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▶l Fashion beauty / accessoires / styLe
Forward SkIP-HIgHlIgHTS Im JunI
▶l konzept fashionstrecke: gini brenner, bettina Lasser & andrea mühLwisch fotos: andrea mühLwisch (1), chaneL (1), beigesteLLt
Diese ausgefallene Brille aus der Minimal Baroque Kollektion von Prada ist nur was für Fashionaddicts. Sie passt auch nicht auf jede Nase, aber wenn, willst du sie nicht mehr abnehmen. Auf zum Probieren! Kostet 230 Euro.
karl lagerfeld kreiert als modeschöpfer jede saison einen neuen Look – seinen eigenen stil hat er längst gefunden und bleibt ihm treu. in cannes hielt Karl der große bei der amFar-gala hof im perfekt geschnittenen smoking, mit einer schönen Frau am arm (seine gute Freundin Karolina Kurkova), exklusiven accessoires – und natürlich der obligaten sonnenbrille. superschräg und supercool!
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Ständig hängen Top-Models strahlend schön auf den angesagtesten Partys weltweit ab. Warum sehen sie trotzdem so frisch aus? Nicht nur die Visagisten übertreffen sich mit perfektem Make-up. Ein Top-Secret ist Beauty Sleep von Yves Saint Laurent. Die Creme trägst du vor einer kurzen Nacht auf. Morgens ist die Haut glatt und rosig. Wow! Kostet 59 Euro.
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Cannes ist unbestritten nicht nur das wichtigste, sondern auch das glamouröseste der A-List-Festivals, bei dem sich sogar die größten Stars ordentlich ins Zeug legen müssen, um outfittechnisch zu glänzen. Erst recht, wenn gleich mehrere große Auftritte in kürzester Zeit anstehen – das ist High-Fashion-Stress pur! SKIP präsentiert die versiertesten Red-Carpet-Expertinnen.
UMA THURMAN
Flashlight Als Jury-Mitglied war Uma in Cannes nicht nur cineastisch gefordert – 20 Filme warteten auf ihre Meinung –, auch fashiontechnisch fordert der Job mit täglichen Gala-Auftritten Höchstleistungen. Im Blitzlicht: Chanel Couture in Weiß.
Grau genau Uma ist groß, schlank und extrem relaxt: Drei Vorteile, die sie gnadenlos für ihre Glamour-Auftritte nutzt. Zur hinreißenden grauen Chanel-Robe aus der 2008er-Herbstkollektion trägt sie, Shock Horror, flache Jimmy Choos.
Size Does Matter
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Frau Blau Eine umwerfende Erscheinung bei der Abschlussgala: Uma in einer kornblumenblauen Armani-Privé-Robe, die sie mutig ohne störende Accessoires wirken lässt.
GWEN STEFANI
Blonde Ambition Nein, man muss in keinem Film mitgespielt haben, um in Cannes Aufsehen zu erregen. Hauptsache man ist berühmt und sieht toll aus. So wie Gwen, bekannt für ihren Fashion Sense, die in Cannes stylemäßig einiges vorlegte, wie hier in Armani Privé. Star Power Overalls sind prinzipiell problematisch. Doch auch diese Hürde nimmt Gwen souverän im Pailletten-Pantsuit von Stella McCartney. Dass sie bei dem tollen Ausschnitt der Versuchung widerstand und aufs große Collier verzichtete, macht den Look umso schöner. Model’s Own Wär ja auch blöd, wenn Gwen bei diesem Publikum nicht Werbung für ihr eigenes Modelabel machen würde: Bei der AmfAR-Gala erschien sie in der großen l.a.m.b.Robe. Cool.
What The F…ashion! The Glamour, The Glamour ROSARIO DAWSON
Lady in Red A-List-Neuzugang Rosario (bald in Der Zoowärter im Kino) nahm ihr erstes großes Cannes mit Bravour – wenn auch auf der sicheren Seite: Ihre Gala-Roben waren glamourös, aber etwas konventionell, wie die rote Mermaid-Nummer von Dolce & Gabbana. Show Me Nochmal schulterfrei und hochdramatisch: Die weiße Roberto-Cavalli-Robe mit Glitzer-Bustier garantiert einen großen Auftritt, der Schmuck dazu ist ein bissl üppig, aber noch ok.
▶l TEXT: GINI BRENNER
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (9)
Shine On Im asymmetrischen blitzblauen Meerjungfrauenkleid von Alberta Ferretti offenbart sich Rosarios wahres Red-CarpetPotenzial: ein wunderschöner Look, reduziert und spektakulär zugleich.
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▶l Fashion STYLE 02_KAROLINA KURKOVA
Model behaviour Spitze, Federn und Tüll – Supermodel Karolina Kurkova trug Chanels frivole Cocktail-Nummer mit Charme und Klasse. Perfekt dazu die Schühchen von Jimmy Choo, die mit einem Marktwert von rund 1000 Euro ziemlich genau einem Luxus-Dinner auf der Croisette entsprachen.
Klar ist es fein, wenn man in Cannes auf der großen Leinwand des Théatre Lumière Eindruck schindet. Mindestens genauso wichtig ist allerdings der gelungene Auftritt am Roten Teppich: Das SKIP-Fashion-Team verleiht Glamour-Palmen für die chicsten, elegantesten und bemerkenswertesten Red-Carpet-Erscheinungen.
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▶l TEXT: GINI BRENNER
Glamourkatze Journalistin bei der Pressekonferenz: „Wie ist es, in Hollywood älter zu werden?“ Salma Hayek: „Woher soll ich denn das wissen?“ Die hinreißende Salma bei der Premiere von Der gestiefelte Kater, passend verpackt in Gucci Première.
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH
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FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH
▶l TEXT: GINI BRENNER
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Hosenrolle Ein SKIP-Fashion-Preis für einen der mutigsten und dazu gelungensten RedCarpet-Auftritte. Zur Premiere ihres eigenen Films, Woody Allens Midnight in Paris, war Rachel McAdams noch im langen Kleid erschienen – das Screening von Sleeping Beauty zierte sie im goldenen Hosenanzug von Monique Lhuillier. Stark!
Supersexy Eines der elegantesten Kleider des Festivals trug Frankreichs Superstar Ludivine Sagnier: Das raffinierte Louis-Vuitton-Wickelkleid aus halb paillettenbesticktem Seidenjersey ist ein stilles Meisterstück, toll kombiniert mit Bedhead, spärlichem Schmuck und sexy Sandaletten.
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Glanzstück Germanys favourite Glamour-Export ist bekannt für ihren exklusiven Modemut. In Cannes glänzte sie im wahrsten Sinne des Wortes in einem superschlichten und um so wirkungsvolleren Calvin-Klein-Dress. Die schöne Helena, revisited!
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Good as Gold Leute wie Goldie Hawn fragt man nicht, warum sie in Cannes Hof halten, auch wenn sie keinen Film präsentieren. Man freut sich einfach, dass sie da sind. Goldie, 65, glänzte just fabulous – in einer goldigen Robe von Alberta Ferretti, ohne BH. Yeah!
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Cutouts Die Farbe! Der Schnitt! Die Glitzerdetails! Dazu hautenger Stretch und wilder Rückenausschnitt: Ziemlich trashig hätte die Roberto-Cavalli-Robe an Leo DiCaprios Ex Bar Refaeli werden können, doch perfekte Verarbeitung am perfekten Körper machten den Look dann doch sehr ansehnlich. SKIP JUNI
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NACHGESTYLT
CANNES DU JOUR UMA THURMAN und Model CANDICE BOUCHER (rechte Seite) sind nicht nur abends top-gestylt. Auch untertags verkörpern sie den Riviera-Glamour: Leichte Stoffe, helle Farben und lockere Schnitte sichern selbst unter sengender Sonne den makellosen Diva-Auftritt. SKIP hat für euch die schönsten Sommer-Star-Teile gefunden. 01 Schwarze Clutch von WWW.ASOS.COM um ca. € 30,–
02 Silberfarbene Zehenfänger-Sandalen
von WWW.ASOS.COM um ca. € 40,–
03 Kurztrench von ZARA um € 69,95 04 Weißes Sommerkleid von VERO MODA um € 80,–
05 DIOR MOHOTANI-Cateye-Brille von
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SAFILO GROUP um € 225,–
06 Armreifen von NEW YORKER um € 5,95 07 Ring von WWW.ASOS.COM um ca. € 20,– 08 Sandfarbene Sandalen von GEOX um € 130,–
09 Kurzblazer von VILA um € 54,95 10 Sterlingsilber-Ring von PANDORA
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um € 144,–
11 Spitzenkleid aus Seide von MONSOON um € 270,–
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▶l TEXT: GINI BRENNER ▶l STYLING: BETTINA LASSER ▶l FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (7), BEIGESTELLT
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▶l TEXT: GINI BRENNER ▶l STYLING: BETTINA LASSER ▶l FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (7), BEIGESTELLT
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Bezugsquellen: www.dior.com www.pandora.net www.veromoda.com vila.bestsellershop.com www.newyorker.com www.monsoon.co.uk www.zara.com www.asos.com
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▶l Film
Forward
Hot For Teacher. Als fluchende, flirtende und stinkfaule Schul-Sexbombe sorgt CAMEROn DIAZ für eine Unterrichtsreform der gröberen Art: Mit JuSTIn TIMBERLAKE, JASOn SEGEL und LuCY PunCH als Beiwagerl wird der Lehrplan ordentlich aufgemischt. Ebenso dreckige wie hinreißend clevere Komödie um eine Pädagogin mit eindeutigen Absichten und zweifelhaften Motiven – nichts für brave Vorzugsschüler!
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Frau ’Fessor, schlafen Sie? Miss Halsey, Luxusweib mit Lehrauftrag, bei ihrer wichtigsten Projektarbeit: den Kater loswerden.
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Das Lehrerinnenleben könnte so schön sein. Wenn da nicht die nervigen Kollegen (links oben: Lucy Punch, links: Jason Segel, Justin Timberlake) wären. Und die doofen Schüler. Und das frühe Aufstehen. Und überhaupt.
WAS FÜR EIn LEHRKÖRPER:
Miss Elizabeth Halsey (Cameron Diaz) ist mit Abstand die schärfste Pädagogin an der Junior Highschool. Und die faulste. Denn in Wirklichkeit sind ihr Kinder ein Graus, und der lästige Job nur Zeitvertreib bis zur Märchenhochzeit mit ihrem Verlobten – ein knackiger Typ mit schwachem Charakter, dafür äußerst ausgeprägtem Familienvermögen. Leider kommt der (beziehungsweise seine Mama) im allerletzten Moment drauf, dass Elizabeth wirklich nur sein Geld liebt – und wirft sie hochkant aus der Villa. Back to School heißts nun also für Elizabeth. Früh aufstehen! Freundlich sein! Vorbildwirkung ausüben! Keins davon gehört zu Elizabeths Stärken. Wie abgrundtief sie der ▶l
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KOMÖDIE. OT: BAD TEACHER. USA 2011. LÄNGE: 92 Min. REGIE: Jake Kasdan. BUCH: Gene Stupnitzky, Lee Eisenberg. KAMERA: Alar Kivilo. SCHNITT: Tara Timpone. MUSIK: Michael Andrews. PRODUKTION: Jimmy Miller. DARSTELLER: Cameron Diaz, Justin Timberlake, Jason Segel, Lucy Punch, Jillian Armenante, John Michael Higgins, Phyllis Smith. VERLEIH: Sony.
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Brotjob nervt, lässt sie alle spüren: Sowohl ihre Schüler, denen sie in Ermangelung eines Unterrichtskonzepts einfach die ganze Stunde lang irgendwelche DVDs vorspielt, als auch ihre Kollegen – allen voran der nette, aber leider mittellose Turnlehrer Russell (wiedermal supersexy: Jason Segel), der Elizabeth bei jeder Gelegenheit anbrät, und die übermotivierte Amy (Lucy Punch, schwer genial als Möchtegern-Superpädagogin), die dringend Freundschaft schließen möchte. Doch Smalltalk im Lehrerzimmer besteht für Elizabeth vor allem aus einer großen Auswahl nicht jugendfreier Schimpfworte, und ihr einziger Verbündeter im Schulgebäude ist das Kaffeehäferl, an dem die stets verkaterte Pädagogin frühmorgens Halt findet – denn Morgenstund kann bekanntlich viel im Mund haben, aber sicher nicht Gold. Doch dann wird Elizabeths trostloser Alltag jäh durch ein freudiges Ereignis unterbrochen: Ein neuer Lehrer kommt an die Schule. Und Scott Delacorte (Justin Timberlake mit Hornbrille, zum Anbeißen!) ist nicht nur äußerst gutaussehend und sehr engagiert – sondern kommt auch aus einer schwerreichen
Uhrmacherdynastie. Was für ein Traummann! Dass der gute Scott zwar wirklich nett, aber auch wirklich naiv und humorlos ist, stört Elizabeth nicht weiter. Clever und witzig ist sie eh selber für zwei. Also wird Scott mit allen Kräften umgarnt – doch auch die nervige Amy hat den neuen Kollegen ins Auge gefasst. Und weil auch Amy nicht gerade die hellste Birne im Kronleuchter ist, sind die beiden schnell auf gleicher Wellenlänge. Elizabeth kocht – und setzt zum Gegenschlag an. Allerdings fehlt ihr, das weiß sie ganz genau, ein wesentliches Attribut, um Scotts Herz für immer zu gewinnen. Genauer gesagt zwei wesentliche Attribute: Wenn sie endlich richtig große Titten hätte, wären alle ihre Probleme im Nu beseitigt. Denn nur mit ausreichend großen Titten kann man Herz und Hirn eines reichen Mannes derart nachhaltig füllen, dass daneben kein Platz mehr bleibt für Zweifel jeder Art. Nur – so eine Brustvergrößerung kostet Geld, ziemlich viel sogar. Kohle, die Elizabeth mit ihrem mageren Lehrerinnengehalt, die sich ihre winzige Wohnung mit einem
Die Coole von der Schule
Schularbeit mit Sexappeal: Beim Schul-Fundraiser setzt Miss Halsey ihren Lehrkörper äußerst effektiv ein. Kohle ist schließlich das Einzige, wofür sie sich wirklich interessiert.
Loser von Mitbewohner teilen muss, um überhaupt die Miete bezahlen zu können, nicht im Traum aufbringen kann. Bis sie durch Zufall erfährt (Schulinterna sind ihr sonst eher scheißegal), dass es jedes Jahr für die erfolgreichste Lehrperson zum Schulschluss einen fetten Bonus gibt. In den letzten Jahren konnte den immer die ehrgeizige Amy einstreifen, aber das wird sich heuer ändern. Angesichts des hehren Zieles zieht Elizabeth ab nun völlig neue Saiten auf – und beim Brutal-Frontalunterricht à la Miss Halsey bleibt kein Stein auf dem anderen ...
Saufen, kiffen, fluchen – und dabei umwerfend scharf aussehen. Seit Verrückt nach Mary haben wir Cameron Diaz nicht mehr so geliebt: Als völlig ungeeignete, aber um so coolere Lehrerin, die längst nicht so oberflächlich ist, wie sie gerne wäre, sorgt Cameron für die Kino-Überraschung der Saison. Ein fulminantes Comeback für die 39-jährige, die am superlustigen und völlig respektlosen Script der Comedy-Profis Gene Stupnitsky und Lee Eisenberg (The Office) endlich wieder ihr riesiges Talent zum Saurauslassen bis zum Anschlag ausleben darf. GB
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Cameron Diaz
Fürs Leben Lernen Als Lehrerin mit fragwürdigem Bildungsauftrag liefert Cameron „Bad Teacher“ Diaz ihre hinreißendste Performance seit Verrückt nach Mary ab – und gibt unverblümt zu, dass sie im wirklichen Leben mindestens genauso gerne flucht wie ihre Filmfigur.
SKIP: Meistens sind es die Männer, die in Filmen fluchen dürfen – in Bad Teacher ist es die weibliche Hauptfigur, die über das mit Abstand größte Schimpfwort-Vokabular verfügt ... Cameron Diaz: Ja, das war großartig. Wissen Sie, normalerweise passiert mir das total oft, dass ich eine Einstellung versaue, weil mir im falschen Augenblick ein „fuck“ oder „shit“ rausrutscht (lacht). Das kann man oft gar nicht verhindern, kennen Sie das? Und diesmal durfte ich meinem unverbesserlichen Schandmaul so richtig freien Lauf lassen. Ich hab echt noch nie einen Film gemacht, in dem ich total herumgeflucht habe, und dann der Regisseur zu mir gesagt hat: „Ein bisschen heftiger bitte!“ (lacht) Und gabs nie einen Punkt, wo du gedacht hast: „Oh, jetzt geht der Film aber ein bisschen zu weit!“? Nein, eigentlich nicht. Ich meine, jeder hat da andere Grenzen, für jeden von uns liegt „zu weit“ woanders. Habt ihr in den Drehpausen überhaupt mit dem Fluchen aufhören können?
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Na klar. Schon allein wegen der vielen Kinder am Set. Nicht, weil wir Angst hatten, die zu verderben – sondern weil die uns bei jedem winzigen „shit“ sofort geschimpft haben. Kinder sind sehr streng bei sowas. Als ich zum Beispiel mit Abigail Breslin Beim Leben meiner Schwester gedreht habe, da war sie 12, hat sie gemeint, ich müsste ihr jedes Mal, wenn mir ein „verbotenes“ Wort rausrutscht, 10 Dollar geben. Darauf hab ich gesagt: „Ok, auf den Deal geh ich ein, aber nur unter einer Bedingung: Du schuldest mir dafür 10 Dollar, wenn du nicht alle 10 Wörter mindestens einmal fluchst!“ (lacht). Ist es das, was uns die Gleichberechtigung gebracht hat? Dass Frauen sich genauso mies benehmen dürfen wie Männer? (lacht) Ich glaube nicht, dass man Miss Halseys Benehmen verallgemeinern sollte, und sie ist auch kein politisches Statement. Sie ist einfach ein Mensch, der gute und schlechte Seiten hat, und die sich weder für die einen noch die anderen entschuldigen will. Sie sagt immer die Wahrheit – oder zumindest das, was sie für wahr und richtig hält –, und es steckt überraschend viel Weisheit in ihr. Im Lauf des Filmes lernt sie halt, dass ihre Prioritäten vielleicht nicht ganz die richtigen waren. Aber was ich an dem Film so mag, ist, dass es am Schluss keine „Läuterung“ in dem Sinn gibt: Meine Filmfigur entwickelt sich zwar menschlich weiter, aber das heißt keineswegs, dass sie ihre Laster aufgibt (lacht). Sie haben sichtlich einen Mordsspaß gehabt bei diesem Film. Ist die Schauspielerei immer noch so aufregend für Sie wie am Anfang Ihrer Karriere? Absolut. Ich meine – ich verdiene mein Geld damit, Filme zu machen, wie könnte das jemals nicht aufregend sein? Auch wenns schon auch harte Arbeit ist. Die meisten Leute denken sich ja, wenn sie einen fertigen Kinofilm anschauen, dass das alles ganz easy geht. Aber je leichter es aussieht, desto schwieriger ist es in Wirklichkeit. Aber es macht mir wirklich ▶l Rebecca Davies immer noch unendlich viel Freude.
fotos: Sony
„Justin hat sich wirklich zu einem tollen Schauspieler und Komiker entwickelt. Das hätte ich ihm so gar nicht zugetraut!“ Cameron über ihren Exfreund und Filmpartner Justin Timberlake.
fotos: Sony
„Es passiert mir total oft, dass ich eine Einstellung versaue, weil mir im falschen Augenblick ein ,fuck‘ rausrutscht!“
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Ein plötzlich arbeitsloser Verkäufer im mittleren Alter entscheidet sich für den zweiten Bildungsweg – und gerät dort mit seiner Professorin aneinander, bis die Funken fliegen: Die Hollywood-Blaublüter JULIA ROBERTS und TOM HANKS als hinreißend widerspenstiges Kino-Traumpaar.
Larry Crown DER TITEL „Mitarbeiter des Monats“ ist für Verkaufstalent Larry Crowne, ebenso langjähriger wie engagierter Mitarbeiter einer riesigen US-Kaufhauskette, fast schon Routine. Und so folgt Larry mit wissendem Grinsen dem Lautsprecher-Ruf ins Chef-Büro, um sich seine allmonatliche Auszeichung abzuholen. Doch es kommt anders, ganz anders. Die globale Weltwirtschaft folgt ihrer eigenen Logik, und die basiert nicht auf Werten wie Dankbarkeit oder Loyalität. Larry ist zu lange dabei, um Verkäufer zu bleiben, befördern kann man ihn aber angeblich aufgrund seines fehlenden Studienabschlusses auch nicht – also wird er kurzerhand entlassen. Larry ist wie vor den Kopf gestoßen. Gerade noch hatte er ein beschauliches Single-Leben mit fixem Einkommen und netten Nachbarn (darunter Comedy-Star Cedric the Entertainer als liebenswert durchgeknallter Altwarenhändler). Jetzt gehört er zur Holzklasse der Gesellschaft. Einen neuen Job zu finden, scheint ein Ding der Unmöglichkeit – mit Mitte 40 und ohne ordentliche Ausbildung will ihn keiner neu einstellen, da hilft auch sein Überschuss an Talent und Erfahrung nichts.
„Na dann mach halt deinen College-Abschluss nach, wenn du eh nichts Besseres zu tun hast“, rät Nachbar Lamar weise, und stattet Larry auch gleich mit einem neuen fahrbahren Untersatz aus, einem uralten Moped – das dicke Auto hat Larry aus Kostengründen längst verkauft. Ganz dumm scheint die Idee nicht – also schreibt sich Larry am nahen Community College (= „Gemeinde-Uni“, in den USA eine kostengünstige Möglichkeit, Universitätsreife zu erlangen, Anm.) ein. Gleich die erste Vorlesung konfrontiert Larry mit den beinharten Realitäten des Uni-Alltags – in der rüden, aber zugegeben sehr sexy Form von Professor Mercedes Tainot (Julia Roberts, die hinreißend mit ihrem Zicken-Image spielt). „Welchem verdammten Schicksal hab ich es zu verdanken, dass meine Vorlesung um 7.00 Uhr früh beginnt??“ flucht die, und ist generell recht unmotiviert beim Vorlesungsthema „Die Kunst der freien Rede“. Larry ist fasziniert, aber auch reichlich eingeschüchtert von der ruppigen Mrs. Tainot. Schließlich können er und seine Kommilitonen ja auch nicht ahnen, dass sich die attraktive Intellektuelle gerade mit heftigen privaten Problemen – aka ihrem unnötigen Ehemann Dean (Bryan Cranston, TV-Held aus Breaking Bad oder Malcolm mittendrin) – herumzuschlagen hat. Wie gut, dass es auch echte Positivistinnen am College gibt: Die junge, extrovertierte Studentin Talia (Gugu Mbatha-Raw) etwa sieht Larry als sowas wie ihr neues Kunstprojekt und setzt
Romantik ohne Helmpflicht
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LIEBESKOMÖDIE. OT: LARRY CROWNE. USA 2011. LÄNGE: 99 Min. REGIE: Tom Hanks. BUCH: Tom Hanks, Nia Vardalos. KAMERA: Philippe Rousselot. SCHNITT: Alan Cody. MUSIK: James Newton Howard. PRODUKTION: Tom Hanks, Gary Goetzman. DARSTELLER: Tom Hanks, Julia Roberts, Bryan Cranston, Cedric The Entertainer, Gugu Mbatha-Raw, George Takei, Pam Grier, Wilmer Valderrama. VERLEIH: EMW.
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es sich zum Ziel, ihn vom biederen Supermarktverkäufer in einen hippen Seniorstudenten zu verwandeln. Und irgendwie gelingt ihr das auch ganz gut. Sogar der strengen Mrs. Tainot fällt die Veränderung auf … Das wahre Leben liegt genau zwischen Jugendwahn und Altersweisheit. Mit sehr viel Charme, Sexappeal, Romantik und souveränem Schauspieltalent zeigen hier Hollywoods Spitzenkräfte in den Führungspositionen ihren jungen Kollegen, wie man eine wunderhübsche Lovestory richtig auf die Leinwand bringt. Hier fehlts weder an der richtigen Dosis Schmetterlinge im Bauch noch an lebensklugem Humor – kein Wunder, das Skript stammt von Tom Hanks und Nia Vardalos, die Frau vor und hinter My Big Fat Greek Wedding . Dazu gibts einen Haufen lustige Gastauftritte, u. a. von Raumschiff Ente r p r i s e - Le g e n d e George Takei oder Pam „Foxy Brown“ Grier – und fertig ist ein locker-freches Filmvergnügen, anregend wie ein spritziKZ ger Sommercocktail.
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Darauf hat die Filmwelt gewartet: Julia Roberts und Tom Hanks düsen ins Glück! Auf der Straße zum Happy End warten aber einige SchicksalsSchlaglöcher ...
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Kung Fu P
Hau den Pfau: Der wehrhafteste Panda der Welt ist zurück, um gemeinsam mit seinen Kung-Fu-Mitstreitern das Land vor dem Zugriff des finsteren Lord Shen zu beschützen. Witzig, rasant und sogar in 3D – im Original mit den StarStimmen von ANGELINA JOLIE, JACK BLACK & DUSTIN HOFFMAN!
HELDEN HABENS nicht leicht. Dass
das so ist, musste Panda Po (im Original: Jack Black, in der deutschen Fassung: Hape Kerkeling) schon in Kung Fu Panda auf die harte
Action in Schwarzweiß Tour lernen, als er noch als naiver Fan seine Idole Meister Tigerin (Angelina Jolie/ Bettina Zimmermann), Meister Schlange (Lucy Liu/Cosma Shiva Hagen), Meister Affe (Jackie Chan/Stefan Gossler), Meister Gottesanbeterin (Seth Rogen/ Tobias Kluckert) und Meister Kranich (David Cross/Ralf Schmitz) anhimmelte, die berühmten Schüler des legendären Kung-Fu-Lehrers Shifu (Dustin Hoffman/ Gottfried John). Mit Actionfiguren stellte er ihre besten Kämpfe nach und träumte in stil-
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len Stunden davon, einst einer von ihnen zu sein. Doch manchmal spielt das Schicksal einen Streich und erfüllt ausgerechnet das, was man sich am meisten wünscht: Durch eine unglaubliche Verkettung von Zufällen, deren wahrer Ursprung in einer uralten Weissagung lag, wurde Po auserwählt zum sagenumwobenen Drachenkrieger, der das Land vor einem bösen Kung-Fu-Kämpfer bewahren sollte. Die heldenhafte Unternehmung gelang, und seither ist Po einer aus der schlagkräftigen Truppe der Furiosen Fünf. Doch Heldentum ist beileibe kein Ponyhof, vor allem wenn man einen Gänserich mit sensationellen Fähigkeiten in der Suppenküche zum Adoptivvater hat, zu Bauchansatz neigt und neben Schlafen und Essen vor allem Faulenzen zu den bevorzugten Aktivitäten zählt. Doch so leidenschaftlich faul Po ist, so uner-
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Hat hier jemand „fett“ gesagt? Der runde Panda und seine Mitstreiter versohlen allen den Hintern, die Böses im Schilde führen – und falls nötig auch jenen, die frech sind in den hinteren Reihen!
schöpflich sind auch sein Talent und seine Begeisterung, und so gewinnt er nicht nur regelmäßig die internen Knödel-Wettfressen der Shifu-Schüler, sondern besiegt mit wenigen lässigen Pfotenkantenschlägen allerlei Schurken, die die freundlichen Bewohner im Tal des Friedens bedrohen. Doch wo Licht ist, da ist auch viel Schatten, und natürlich kann es keine großen Helden ohne mindestens ebenbürtige Gegner geben. Der größte Bösewicht allerdings, der fiese weiße Pfau Lord Shen (OV-Stimme: Gary Oldman), ist vor allem größenwahnsinnig, was mit einem gigantischen Vaterkomplex zu tun hat, der im Grunde auf der Couch eines fähigen Psychiaters behandelt werden müsste. Das allerdings aber wäre weit nicht so spannend wie der böse Masterplan, den Lord Shen schmiedet: Mit Hilfe
einer Armee schlagkräftiger Gorillas will er das Schwarzpulver, das in China bisher nur zur Herstellung zauberhafter Feuerwerke gedient hat, zur mächtigsten Waffe umfunktionieren, die die Welt je gesehen hat. Dagegen hat sogar der Panda Po mit all seinen Kung-Fu-Tricks scheinbar nicht die geringste Chance, und gerade mit ihm hat der Pfau noch ein spezielles Hühnchen zu rupfen. Der Grund dafür liegt in der gemeinsamen blutigen Vergangenheit der beiden, doch davon ahnt Po noch nichts ... Sensationelle 3D-Effekte, atemberaubende Kampfszenen, spektakuläre Stunts – noch nie war ein Panda so rasant. Dabei assistieren die Furiosen Fünf gewohnt eindrucksvoll, unterstützt von einer wahrsagenden Widderdame (in der OV: Michelle Yeoh), den Meistern Stürmender Ochse und Croc (Ac-
tion-Superstar Jean-Claude Van Damme!). Dass Regisseurin Jennifer Yuh Nelson in dieser Rolle Debütantin ist, ist dem Film keine Sekunde anzumerken, immerhin ist Nelson bereits eng vertraut mit dem Kung Fu Panda-Universum: Im ersten Teil war sie in leitender Funktion in die Animation eingebunden, sie kennt Po und seine Welt wie keine Zweite. „Im ersten Film haben wir durch Po, der vom faulen Fellknäuel zum mächtigen Drachenkrieger wird, gelernt, dass es Helden in allen Formen und Größen gibt“, meint Nelson. „In der Fortsetzung geht es nun darum, dass wir erst dann unser volles Potential ausschöpfen können, wenn wir uns nicht nur beschützen lassen, sondern uns schwierigen Herausforderungen stellen, die uns das Leben vor die Nase setzt.“ MM Exklusiv-Interview mit Angelina Jolie und Jack Black im Cannes-Special auf Seite 24!
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ANIMATION. OT: KUNG FU PANDA 2. USA 2011. LÄNGE: 90 Min. REGIE: Jennifer Yuh Nelson. BUCH: Jonathan Aibel, Glenn Berger. MUSIK: John Powell, Hans Zimmer. PRODUKTION: Melissa Cobb. OV-STIMMEN: Angelina Jolie, Jack Black, Dustin Hoffman, Lucy Liu, Jackie Chan, Gary Oldman, Seth Rogen. STIMMEN IN DER DF: Hape Kerkeling, Bettina Zimmermann, Cosma Shiva Hagen, Ralf Schmitz. VERLEIH: UPI.
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▶l Film Jung und hochbegabt: Noch können sich die Mutanten entscheiden, auf welcher Seite sie stehen wollen.
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Men
Erste Entscheidung
In den Swinging Sixties gabs viele Freaks, aber wenige waren so mächtig wie die jungen Mutanten. Teil 4 der X-Men-Saga erzählt, wie alles begann. Stylishe Action mit Jungstars wie JAMES McAVOY & MICHAEL FASSBENDER. DEUTSCHLAND, während der NS-
Zeit. Vor den Augen des kleinen Erik (Michael Fassbender) lässt der unbarmherzige Wissenschaftler Sebastian Shaw (Kevin Bacon) dessen Mutter erschießen. Der Bub zerbirst vor Schmerz und Wut, und zwar wortwörtlich: Eine Wahnsinnsenergie wird dadurch freigesetzt. Zeitsprung nach Oxford 1962: Erik und der telepathisch veranlagte Charles (James McAvoy) werden beste Freunde. Und Charles ist sich sicher: Es gibt noch viele andere Mutanten auf dieser Welt. Und er sucht sie für eine Spezialdivision des CIA. Sie werden zur eingeschworenen Gruppe in einer Welt, die sie für Freaks hält, und haben Spaß dabei, sich Namen zu geben, die ihren Superkräften Rechnung tragen: So wird aus Raven (Jennifer Lawrence) Mystique, aus Hank (Nicholas Hoult) das Biest, aus Sean (Caleb Landy Jones) Banshee. Kurz glauben sie, in Zeiten der Bürgerrechtsbewegung stolze Mutanten sein zu können statt Frankensteins Monster, ganz normale Teenager mit Liebesleben und Freunden eben. Aber:
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Es herrscht der Kalte Krieg. Die Vereinigten Staaten befinden sich im Wettrüsten gegen die Sowjetunion, das Land steht durch die Kubakrise am Rande einer nuklearen Katastrophe und des 3. Weltkriegs – und die XMen sind mittendrin. Die Weltpolitik wird zur Glaubensfrage: Charles und Erik stehen auf verschiedenen Seiten. „Töten wird dir keinen Frieden bringen“, sagt Charles, „Friede war nie eine Option!“ antwortet Erik felsenfest. Jeder für sich steht nun vor einer Entscheidung, die tödliche Konsequenzen haben wird. Kick-Ass-Regisseur Matthew Vaughn gelingt in der schönen Tradition von Batman Begins ▶l
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ACTION. OT: X-MEN: FIRST CLASS. USA 2011. LÄNGE: 127 Min. REGIE: Matthew Vaughn. BUCH: Ashley Miller, Zack Stentz, Jane Goldman, Matthew Vaughn. KAMERA: John Mathieson. SCHNITT: Eddie Hamilton, Lee Smith. MUSIK: Henry Jackman. PRODUKTION: Gregory Goodman, Simon Kinberg, Lauren Shuler Donner, Bryan Singer. DARSTELLER: James McAvoy, Michael Fassbender, Kevin Bacon, Jennifer Lawrence, Zoë Kravitz, January Jones. VERLEIH: Centfox.
ein Blockbuster-Wunderwurf: Ein Prequel, das nicht nur locker mit den ersten Teilen mithalten kann, sondern sie fast noch übertrifft. Dabei war es sicher kein Schaden, dass Ex-X-Men-Regisseur Bryan Singer als Produzent mit an Bord war. Bei der Besetzung ließ man sich nicht lumpen: James McAvoy hat als zukünftiger Professor X verdammt viel Charme, Humor und Haare, Michael Fassbender (Inglourious Basterds, 300) als Magneto-to-be kann ihm als Gegenpol tadellos das Wasser reichen. Schließlich müssen große Fragen geklärt werden: Wie landete Professor X im Rollstuhl? Was hats mit Magnetos Maske auf sich? Und zu wem hält Mystique eigentlich und warum? Neben spektakulären Special-Effects hat der Film also alles, was ein ordentlicher Film braucht: Eine verdammt gute Story und glaubhafte Figuren. Wenn die dann auch noch von Mad-Men-Beauty January Jones, der letztjährigen Oscar-Anwärterin Jennifer Lawrence und Lennys fescher Tochter Zoë Kravitz verkörpert werden, kann nichts JP mehr schiefgehen.
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▶l Film
EXKLUSIV-INTERVIEW
JENNIFER LAWRENCE
BIZARRE PYJAMAPARTY Mit 14 Schauspielerin, mit 21 Oscar-Nominée und nun nackt und airbrushed in X-Men: Als Chamäleon-Frau Mystique wird JENNIFER LAWRENCE ein großes Stück der Aufmerksamkeit abbekommen – auch wenn der Hollywood-Rummel sie eher kalt lässt. KLAUS HÜBNER traf sie in London.
Mystique in X-Men ist sicher die aufwändigste Ganzkörpermaske von allen. Waren die Make-up-Sessions sehr anstrengend? Ich habe sehr viel Geduld und hoffe, dass ich mir das mein ganzes Leben lang erhalten kann. Aber ehrlich gesagt kann ich mich nicht viel beklagen. Die Mädchen, mit denen ich gearbeitet habe, also die sieben Make-up Artists, die sind meine Familie geworden. Es war fast so, als hätten wir jeden Tag eine wirklich bizarre Pyjamaparty, wo du nackt bist und die Leute dich anmalen und alle dabei fernsehen oder Filme schauen. Und wenn du fertig bist, haben sie dich in ein Kunstwerk verwandelt. Es ist also schwierig, sich über das zu beschweren. Wie läuft so ein Arbeitsprozess ab? Man reibt mich mit Alkohol ab und rasiert mir den ganzen Körper. Dann beginnt das Airbrushing. Das ist … Haben sie dir einmal eine Warze vereist? Kannst es ruhig zugeben. Mir jedenfalls schon. Das fühlt sich sehr ähnlich an. Eine kalte,
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FOTOS: CENTFOX/NINO MUNOZ
SKIP: Was hat dir an X-Men: Erste Entscheidung besonders gefallen? JENNIFER LAWRENCE: Besonders cool finde ich, dass der Film in den 60er-Jahren spielt und dass die Existenz von Mutanten noch nicht öffentlich bekannt ist, weshalb jeder von ihnen glaubt, allein auf der Welt zu sein. Es geht also darum, wie wir uns finden. Es gibt natürlich eine große Schlacht am Ende, aber der Film ist wirklich nicht so spezialeffektelastig.
„Am Set habe ich mir eingeredet, dass alle die Farbe anstarren und sich fragen, wie die Prothesen dran haften.“
komprimierte Luft wird dir über den ganzen Körper gesprüht, an sieben verschiedenen Stellen gleichzeitig. Da gewöhnst du dich schwer dran. Vor allem an den Fußsohlen kitzelt es unglaublich. Nach dem Airbrushen werden die Prothesen angeklebt und mit weiteren fünf verschiedenen Blautönen bespritzt, das schafft so einen 3D-artigen Marmor-Effekt.
nicht so begeistert und überzeugt gewesen wäre vom Drehbuch und von Regisseur Matthew Vaughn, und Michael Fassbender und James McAvoy gehören zu meinen Lieblingsschauspielern. Einen gestylten Film mit hohem Budget, gutem Essen und großen Wohnmobilen zu drehen, alles das war sehr ansprechend, ungelogen.
War es seltsam, die ganze Zeit quasi nackt am Set herumzulaufen? Nun, ich war aus der Vorbereitungszeit schon so daran gewöhnt, dass es mir gar nicht mehr auffiel. Aber als ich dann ans Set kam, haben mich natürlich alle daran erinnert. Ich habe mir dann immer eingeredet, dass die alle nur die Farbe anstarren und sich fragen, wie die Prothesen dran haften.
Und wie war die Bezahlung? Da sagt du schnell okay. Aber ich fahre immer noch einen VW.
Hast du spezielles Training absolviert? Ja, ich hatte einen persönlichen Trainer und Ernährungscoach und habe täglich zwei Stunden trainiert, sieben Tage die Woche. Ich fand, dass ich ziemlich auftrainiert war und dadurch männlicher wirkte. Vielleicht haben meine Muskeln mehr Testosteron produziert. Ich wollte die ganze Zeit mit jemandem raufen und alle meine Stunts selbst machen. Irgendwie seltsam.
Jetzt bist du berühmt. Genießt du das? Ich habe festgestellt, dass man den ganzen Hollywoodrummel mit den Parties und allem haben und trotzdem bei sich bleiben kann. Die Glamourwelt ist nicht die Realität, und das HollywoodLeben ist nicht so verführerisch und grandios, wie ich es für möglich gehalten hätte. Festzustellen, dass ich mir keine Sorgen um mich machen muss, war erleichternd. Es ist eine Ehre, dabei sein zu dürfen, aber es ist auch angenehm, das wieder hinter sich zu lassen. Welche Superkraft hättest du gerne? Ich würde gerne unter Wasser atmen können.
Jennifer Lawrence schreibt die Frühgeschichte der X-Men mit – als formwandelnde Mystique im Ganzkörper-Make-up ohne was drüber. Die Folge: „Die Leute sind plötzlich netter zu mir. Ein seltsamer Beruf.“
▶l KLAUS HÜBNER
FOTOS: CENTFOX/NINO MUNOZ
Hast du denn Stunts selbst gemacht? Nein. Ich habe sechs Monate lang trainiert und nicht einen Stunt selbst gemacht. Doch, einmal bin ich kopfüber aus meinem Sessel gefallen, in der Szene, wo sich der X-Jet auf den Kopf stellt, aber ich weiß nicht, ob das letztlich im Film verwendet wird. Beim Casting für Winter’s Bone bist du bewusst unattraktiv aufgetreten. Hast du dir für das X-Men-Casting auch etwas Besonderes einfallen lassen? Die Rolle in Winter’s Bone war sehr extrem von den Anforderungen her. Dagegen war das X-Men-Casting relativ normal. Mir hat dabei nie jemand gesagt, ich sei zuviel dies oder zuwenig das – glücklicherweise.
Winter’s Bone hat dir eine Oscarnominierung eingebracht. Was hat dich dazu bewegt, als Nächstes einen Superheldenfilm zu drehen? Einmal etwas ganz anderes zu machen, war auf jeden Fall interessant. Natürlich hätte ich es nicht gemacht, wenn ich
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▶l Film Das Ende aller Tage: Die gewaltige Schlacht, in der zwischen Autobots, Decepticons und Menschen die Weichen für die Zukunft gestellt werden, ist der Höhepunkt des größten SciFi-Spektakels dieses Sommers.
Transform e Das Böse erhebt sich mit Hilfe einer im Mondsand vergrabenen Höllenmaschine: In Michael Bays drittem Transformers-Spektakel geht es bei Sam (Shia La Beouf), den Autobots und dem Rest der Welt nur noch ums blanke Überleben – die Decepticons wollen die Menschheit auslöschen. Als Produzent ist Steven Spielberg am Werk.
Die Mondlandung im Jahr 1969 war ein großer Schritt für die Menschheit. Seither gibt es viele Gerüchte, etwa jenes von der Inszenierung der ganzen Sache im Hollywoodstudio, oder jenes von den Beweisen für außerirdisches Leben, die die NASA angeblich am Mond gefunden hätte. Überraschung: Damals an diesem entscheidenden Tag des frühen Space Age wurde tatsächlich etwas auf der dunklen Seite des Mondes gefunden. Aber dieses Geheimnis war so groß 072
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und so furcheinflößend, dass es bei strengster Geheimhaltung hinter Schloss und Riegel verschwand. Die Astronauten hatten auf dem Mond ein abgestürztes außerirdisches Raumschiff gefunden. Es war so weit entwickelt, dass die Ehrfurcht davor mindestens so groß war wie die Furcht vor den möglichen Bedrohungen, die von ihm ausgehen. Aber es war kein Leben an Bord, und nichts funktionierte mehr. Und so sprach bald keine Menschenseele mehr darüber. Nicht einmal, als die Au-
tobots zur Erde kamen, gefolgt von den mit ihnen verfeindeten Decepticons. Als sich der Kampf der beiden Gattungen von Transformers auf unseren Planeten verlagerte, wussten plötzlich viele, dass es außerirdische Intelligenz gibt. Aber immer noch sprach niemand über das UFO am Mond – nicht einmal die Autobots wurden informiert, obwohl sie stets darauf beharrt hatten, dass es zur Abwehr des Aggressionen der Decepticons nötig war, absolut nichts zu verschweigen. Langer Rede kurzer Sinn: Jetzt haben wir den Salat. Das Raumschiff im Mond stammt von Cybertron und birgt gigantische Macht in sich. Pötzlich reaktiviert sich darin nämlich ein bislang unbekannter Transformer: Es ist Shockwave, der verschollene Herrscher von Cybertron. Seine Rückkehr entfacht den Krieg der Autobots gegen die Decepticons aufs Neue. Aber diesmal steht alles auf dem
m ers 3 Fast zu schön, um wahr zu sein: Während Shia LaBeouf schwitzt, fightet und blutet, lässt Top-Model Rosie Huntington-Whiteley auch dann noch alles um sich herum unscharf werden, wenn gerade die Welt untergeht.
Spiel: Die Zukunft, die Menschheit und der Fortbestand des gesamten Universums. Sam Witwicky (Shia LaBeouf) wird von alldem kalt erwischt, wie eingangs erwähnt gilt dasselbe für die Autobots, und wie es den Filmen von Michael Bay so herrlich eigen ist, geht es ab nun in einer Weise Schlag auf Schlag, die keine Atempause lässt – höchstens zum La-
„diese Mal gehen sie auf die Menschen los.“ Die große, finale Schlacht zwischen den Autobots und den Decepticons, mit der Menschheit mitten im Schussfeld, hat überdies ein beeindruckendes Staraufgebot zu bieten: Mit John Malkovich und Frances McDormand sind zwei von Hollywoods international respektiertesten Charakterdarstellern neu mit im Gefecht; dabei auch die alten Bekannten Josh Duhamel und Tyrese Gibson; und kein Geringerer als Grey’s Anatomy-Superstar Patrick Dempsey übernimmt die Rolle jenes smarten Ex-Rennfahrers und Businessman, der sich diesmal in Gefühlsdingen an Sam reibt: Er ist nämlich ein ernster Konkurrent im Kampf um die Gunst von Carly (Rosie Huntington-Whiteley), einer Sexbombe, die einen fast froh darüber macht, dass die betörende Megan Fox dieses Mal nicht mit dabei ist.
Global Transformation chen über den augenzwinkernden Humor, der sich auch durch das dritte Kinoabenteuer der kultigen Roboter zieht. Witz ist auch dringend nötig, geht es hier mit rasendem Tempo einer gewaltigen Schlacht entgegen, bei der wirklich alle Register der heutigen Effektekunst gezogen werden und deren Ausgang ungewiss ist. „Es wird viele Tote geben, menschliche Tote,“ verspricht Shia LaBeouf,
Nachdem allein in Deutschland 3,5 Millionen begeisterte Kinobesucher insgesamt 24,4 Millionen Euro für Transformers in die Kinokassen klingeln ließen, schickt sich der dritte Teil des Welterfolgs mit einer hochexplosiven Dosis Eventkino an, das alles noch zu toppen: brandneue Roboter, rasante Story, Top-Schauspieler, Witz, volle Action, das alles erstmals in 3D und noch dazu von Steven Spielberg mitproduziert – da ist man sozusagen ganz auf der sicheren Seite! kh ▶l
29 06 2011
Action. OT: Transformers – Dark of the Moon. USA 2011. Regie: Michael Bay. Buch: Ehren Kruger. Kamera: Amir M. Mokri. Schnitt: Roger Barton, William Goldenberg, Joel Negron. Musik: Steve Jablonsky. Produktion: Steven Spielberg, Michael Bay. Darsteller: Shia LaBeouf, Rosie HuntingtonWhiteley, Josh Duhamel, Tyrese Gibson, John Turturro, John Malkovich, Frances McDormand. Verleih: UPI.
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▶l Film
Harry Potter
und die Heiligtümer des Todes
2 l i e T This world ain’t big enough for both of us: Oberschurke Lord Voldemort (Ralph Fiennes) nimmt Zauberlehrling Harry Potter (Daniel Radcliffe) ordentlich in die Zange.
The Final Showdown. Hier kommt nur einer lebend raus: Im endgültig letzten Harry-Potter-Film kommts zur endgültigen Konfrontation zwischen Gut und Böse. Magisch apokalyptisches Abenteuer, gewohnt souverän in Szene gesetzt von DaviD Yates.
Das grosse Finale der Saga um den berühmtesten Zauberlehrling aller Zeiten ist eine derart komplexe Story, dass es volle zwei Kinofilme brauchte, sie entsprechend auf die leinwand zu bringen. Und der erste Teil von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes hat uns mit einem gewaltigen Cliffhanger zurückgelassen: Gerade noch sind die drei Freunde Harry Potter (daniel radcliffe), Hermine Granger (emma watson) und ron weasley (rupert Grint) gemeinsam mit ihrer Mitschülerin luna lovegood (evanna lynch) und dem Zauberstab-Hersteller Mr. ollivander (John Hurt) aus dem Folterkeller der bösen Bellatrix lestrange, einer Verbündeten von ober-Schwarzmagier Voldemort (ralph Fiennes) geflüchtet – eine waghalsige Aktion, die dobby, dem Hauself, das leben kostete, und Harrys einzigartiger Zauberstab ist auch hin. Immer unmöglicher scheint die Suche nach den letzten drei Horkruxen, die allesamt vernichtet werden müssen, um Voldemorts rückkehr an die Macht zu verhindern: Helga Hufflepuffs Kelch, den die drei mit einem abenteuerlichen Stunt aus der magischen 074
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Bank Gringotts entwenden und vernichten, rowena rawenclaws magisches diadem, das vor langer Zeit verloren ging und sich anscheinend irgendwo im uralten, verwinkelten Gemäuer der Zauberschule Hogwarts befindet – und Voldemorts Schlange nagini, anscheinend der einzige lebende Horkrux. doch währenddessen rüsten sich Voldemort, seine Todesser und seine Gefolgsleute, die auch schon das Magie-Ministerium unterwandert haben, zur letzten Schlacht – Horkruxe hin oder her, für Harry und seine Freunde sieht es nicht gut aus. wenn man nur herausfinden könnte, was genau es mit den drei ebenso mächtigen wie geheimnisvollen (und titelgebenden) Heiligtümern des Todes auf sich hat ... eine Geschichte, deren Ausgang fast alle schon kennen, dermaßen spannend zu erzählen, dass man trotzdem bis zum ende mitfie-
bert, ist ein riskantes Abenteuer. david yates, der mit dem Potter-Finale nun schon seinen vierten Film der reihe inszeniert hat, enttäuscht die hohen erwartungen auch diesmal nicht: Mit tollen, faszinierend-düsteren Bildern und gemeinsam mit einem Cast, der sich liest wie ein who is who der britischen Schauspiel-elite (noch mit dabei: Gary oldman, Alan rickman, emma Thompson, Michael Gambon, Maggie Smith, robbie Coltrane, Ciarán Hinds, david Thewlis, Kelly Macdonald, Timothy Spall, Jim Broadbent, Miranda richardson ...) entführt er uns ein letztes Mal in eine faszinierende, magische wunderwelt, in der es bis zum spektakulären gb endkampf keine Verschnaufpause gibt. ▶l
13 07 2011
Abenteuer. Ot: HArry PoTTer And THe deATHly HAllowS: PArT 2. Großbritannien/USA 2011. regie: david yates. buch: Steve Kloves nach dem roman von J.K. rowling. KAmerA: eduardo Serra. Schnitt: Mark day. muSiK: Alexandre desplat. PrOduKtiOn: david Barron, david Heyman, J.K. rowling. dArSteller: daniel radcliffe, emma watson, rupert Grint, ralph Fiennes, Helena Bonham Carter, Gary oldman, Alan rickman. Verleih: warner.
GEWINN MIT A1 XCITE AUF FACEBOOK TICKETS FÜR DIE BLOCKBUSTER DER WOCHE
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Die neue Facebook-App von A1 XCITE macht dich zum Kinomanager: Eröffne deinen eigenen virtuellen Kinosaal, fülle die Sitzreihen möglichst schnell mit deinen Freunden und gewinne 2 von 100 Kinotickets. Jede Woche – ein ganzes Jahr lang!
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Der Eingang zum offiziellen Facebook-Kino von SKIP und A1 XCITE: Hier kannst du deinen Kinosaal eröffnen.
Auf der Leinwand deines Facebook-Kinosaals laufen stets die aktuellen Kinotrailer der zwei Top-Movies der Woche, für die es Tickets zu gewinnen gibt.
Gehe auf apps.facebook.com/kinomanager und aktiviere die App. Nun bist du gefragt: Eröffne dein eigenes virtuelles Kino und lade deine Freunde ein, sich in dein Kino zu setzen. Die ersten 25 Kinomanager, denen es gelingt, ihr Kino bis auf den letzten Platz zu füllen, bekommen jeweils 2 Kinotickets für das folgende Wochenende. Doch damit nicht genug: Auch deine Freunde können gewinnen. Unter allen, die sich in ein Kino eines Freundes setzen, werden weitere 25 mal 2 Tickets per Zufallsauswahl verlost. ACHTUNG: Wenn auch du als einer der Ersten wissen möchtest, wann die Kinos jede Woche öffnen, dann werde jetzt gleich Fan von www.facebook.com/A1XCITE – denn nur dort wird wöchentlich gepostet, wann die Kinos öffnen. Ein entscheidender Vorteil im Kampf um die begehrten Tickets.
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Jetzt liegt es an dir, wie schnell du deine Facebook-Freunde dazu bringen kannst, sich zur richtigen Zeit in deinen Kinosaal zu setzen.
HAST DU GEWONNEN, steht es dir frei, den Tag (Samstag oder Sonntag), das Kino und den Film (aus den zwei Top-Neustarts der Woche) zu wählen.
▶l Film
Von Silverback-Gorilla Bernie bekommt Griffin (Kevin James) die besten Tipps: Etwa wie man mit schönen Frauen (Rosario Dawson) flirtet, oder arrogante Konkurrenten (Thomas Gottschalk in einer genialen Gastrolle) mundtot macht.
Griffin ist als Tierpfleger unschlagbar. Nur mit den Menschen, besonders den weiblichen, läufts alles andere als glatt. Also beschließen seine Schützlinge, einzugreifen ... Tierisch leichtfüßige Sommer-Comedy mit Kevin James, rosario Dawson und vielen großartig animierten Viechern.
Der Zoowärter Griffin Keyes (kevin James) wähnt sich am Ziel seiner Träume: Heute wird er seiner großen Liebe Stephanie (Leslie Bibb) einen Heiratsantrag machen. Am Strand, mit Champagner und einer eigens engagierten Band. Nur leider haucht Stephanie auf die Fragen aller Fragen kein bewegtes „Ja“, sondern ein mitleidiges „Ähm ... nicht wirklich!“ Tierpfleger Griffin ist ihr zu unhip, zu wenig erfolgreich und überhaupt. Griffins Liebeskummer ist grenzenlos. Und wenn er traurig ist, dann sind das auch seine Freunde im Zoo. Damit sind aber weniger seine kollegen gemeint, wie die coole Biologin kate (rosario Dawson), der durchgeknallte reptilienpfleger Venom (ken Jeong, seit Hangover abonniert auf die rolle des verrückten Asiaten) oder gar der unfreundliche Shane (genial fies: Mark Wahlbergs kleiner Bruder Donnie). Nein, Griffins beste Freunde sind die Zootiere: Der freche Affe Donald, der faule Löwe Lion, seine kluge Löwenfrau Janet, der tollpatschige elefant Barry, die 076
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ewig streitenden Bärenbrüder Jerome und Bruce, der wilde Wolf Sebastian, die schrullige Giraffe Mollie – und sogar der Gorilla Bernie, ein schweigsamer Silberrücken, der seit einem Angriff auf Shane in seinem Indoor-Gehege eingesperrt werden muss. keiner ist so lieb zu den Tieren wie Griffin. Und alle wollen zusammenarbeiten, um ihm zu helfen. Was Griffin, der Tierversteher, nämlich nicht weiß: In Wirklichkeit können Tiere nicht bloß grunzen, bellen oder pfeifen – sondern ganz normal sprechen. Das tun sie untereinander auch, nur nicht mit uns Menschen, das verbietet der tierische kodex. Doch für Tierfreund Griffin wird schließlich eine Ausnahme gemacht, und der arme kerl in Sachen paarungspolitik von den absoluten experten gecoacht. Allerdings eignen sich deren ratschläge wie „Markiere dein Territorium mit deinem pipi“ oder „Setze alles auf Imponiergehabe“ zwar optimal für ihre jeweilige Gattung, aber nur bedingt für Menschenmännchen – und im folgenden riesenchaos um
die oberflächliche Stephanie übersieht Griffin fast, dass seine wahre Traumfrau die ganze Zeit nur auf ein Zeichen von ihm wartet ... Spätestens seit eddie Murphys Doctor Dolittle-Filmen wissen wir, dass komödien mit sprechenden Tieren nicht zwangsläufig peinlich sein müssen. Und so macht auch Der Zoowärter mit perfekter Animation und sehr lustigen Sprüchen wirklich Spaß. Dazu kommt jede Menge romantik, kevin James’ zu recht legendärer Slapstick und lustige Gastauftritte, u. a. von James’ ehefrau Steffiana oder Thomas Gottschalk. ein spezielles Zuckerl gibts für alle, die sich die englische originalversion zutrauen: Die Zootiere unterhalten sich nämlich mit den Star-Stimmen von u. a. Nick Nolte, Adam Sandler, Sylvester gB Stallone oder Cher. ▶l
08 07 2011
Komödie. oT: Zookeeper. USA 2011. Regie: Frank Coraci. Buch: kevin James, Jay Scherick, David ronn, Nick Bakay, rock reuben. KameRa: Michael Barrett. SchniTT: Scott Hill. muSiK: rupert Gregson-Williams. PRoduKTion: kevin James, Adam Sandler, Todd Garner. daRSTelleR: kevin James, rosario Dawson, Leslie Bibb, Donnie Wahlberg, ken Jeong, Thomas Gottschalk. VeRleih: Sony.
▶l Film
Honey
2
Dance or die. Mit 17 hat Maria zwar die besten Moves drauf, ihr Leben läuft aber alles andere als im richtigen Takt. Die Bronx als Bühne für eine fetzige Underdog-Story mit Heart & Soul von Honey-Regisseur BILLE WOODRUFF. DER DANCEFLOOR als Schule fürs Leben. Maria Ramirez (Katerina Graham, The Vampire Diaries) hat mit 17 schon einiges falsch gemacht. Die Leidenschaft fürs Tanzen zählt aber sicher nicht dazu. Immerhin hat sie als Kind im Center von Honey (Jessica Alba hat die sexy Tanzmaus 2003 im Vorgängerfilm verkörpert) gelernt, ihren ganzen Körper als Ausdrucksmittel zu verwenden. Jetzt hat Maria eine Entscheidung getroffen: Schluss mit den Blödheiten, zu denen sie sich bisher von Exfreund Luis (Christopher Martinez) hat verleiten lassen. Die Straßen der Bronx sind vielleicht ein gutes Pflaster für Angeber und ihre Gangs, aber sicher nicht, um sich den Traum vom eigenen Tanzstudio, von der Karriere als Choreographin, davon, eine Inspiration für die nächste Generation Tänzer zu sein, zu erfüllen. Doch das Tanzen muss vorerst mal warten, der Job geht vor. Maria ist bei Honeys Mutter untergeschlüpft, die ihr den nötigen Rückhalt gibt, bis sie auf eigenen Beinen
stehen kann. Dass der Street Dance Marias große Leidenschaft ist, lässt sich aber natürlich nicht auf Dauer hinter einem seriösen Job verstecken. Bei einem Ausflug in einen Dance Club braucht es nur ein paar Beats, bis Maria zur Höchstform aufläuft und ihre Killer Moves sämtliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Schnell taucht auch Luis wieder auf der Bildfläche auf, macht Maria Hoffnungen, sie könnte in seiner Dance Crew, den 718s, mitmachen. Doch auch ein gewisser Brandon (Randy Wayne) zeigt Interesse: Er ist als freiwilliger Helfer im Jugend▶l
23 06 2011
TANZFILM. OT: HONEY 2. USA 2011. REGIE: Bille Woodruff. BUCH: Alyson Fouse, Blayne Weaver. KAMERA: David Klein. SCHNITT: Paul Millspaugh. MUSIK: Tim Boland, Sam Retzer. PRODUKTION: Paul Hellerman. DARSTELLER: Katerina Graham, Randy Wayne, Seychelle Gabriel, Christopher Martinez. VERLEIH: UPI.
Strictly Street Dance. Maria (Katerina Graham, o.) ist ganz unten. Mit den richtigen Dancemoves soll es jetzt endlich nach oben gehen.
zentrum der Herr über die HDs, eine Bande undisziplinierter Tanzwütiger, die dringend ein bisschen Führung gebrauchen könnten. Für Maria ist das genau die Chance, auf die sie gewartet hat. Sie findet schnell einen Draht zu den Jugendlichen – und eine gemeinsame Herausforderung: Der jährliche TV-Tanzwettbewerb Battle Zone steht an. Die 718 Crew von Luis ist der große Favorit. Aber Maria und die HDs wollen ihre Chance als Underdogs nützen und die Trophäe in die Bronx holen. Die Beats kommen aus den Boxen, die Moves direkt aus der Seele: Street Dance ist die vielleicht coolste Art, ins Schwitzen zu kommen. Und Katerina Graham eine würdige Nachfolgerin von Jessica „Honey“ Alba, der sie hier auf mitreißende Art nacheifert. DM
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▶l Film Liebe zu dritt: Eigentlich hat Rachel (Ginnifer Goodwin) ihren Traummann längst gefunden. Doch das wird ihr erst klar, als der kurz davor ist, ihre beste Freundin Darcy (Kate Hudson) zu heiraten ... Spritziges Liebeskarussell mit absolut hinreißenden Darstellern.
Fremd F
Hilfe, ich lieben den Mann meiner besten Freundin! Rachel (o.r.) ist eine treue Seele – nicht im Traum fiele es ihr ein, Darcy (o.l.) kurz vor der Hochzeit den Mann auszuspannen. Schwerer Fehler ...
Zu nett,
zu zurückhaltend, zu verständnisvoll. Rachel (Ginnifer Goodwin) ist einfach zu gut für diese Welt. Zwar ist das Leben im Grunde genommen auch wirklich gut zu Rachel – sie ist im Job erfolgreich, im Freundeskreis beliebt und sieht zum Anbeißen aus; nur hat bisher keiner angebissen. Nein, das stimmt eigentlich auch nicht ganz. Damals, am College, hat Rachel Dex (Colin Egglesfield) getroffen: gutaussehend, charmant, witzig – und zu feig, um sie um ein Date zu bitten. Also wurden die beiden Freunde. Und bevor einer der beiden Zauderer endlich den Mut aufbringen konnte, sich selbst und dem anderen die offensichtlichen romantischen Gefühle einzugestehen, wirbelte Darcy (Kate Hudson) alles durcheinander. Darcy ist Rachels beste Freundin, die Mädels sind unzertrennlich seit Kindertagen und gegensätzlich wie nur was. Und weil es eben
Verliebt, verlobt, vergeben, verwirrt
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SKIP Juni
Darcys Art ist, sich einfach zu nehmen, worauf sie gerade Lust hat, hat sie zugegriffen und sich Dex geschnappt. Klar hat das Rachel getroffen wie ein Keulenschlag, geheult hat sie auch, heimlich natürlich, schließlich will sie ja niemandes Glück im Weg stehen. Außer ihrem eigenen vielleicht. Zu Rachels 30. Geburtstag schmeißt Darcy eine Party ganz nach ihrem eigenen Geschmack: laut, wild, hochprozentig – nicht wirklich was für Rachel, doch sie lässt die „Überraschung“ gelassen über sich ergehen. Später, viel später, Darcy schläft längst daheim ihren kapitalen Rausch aus, nimmt die Nacht eine überraschende Wendung: Rachel, selbst nicht mehr ganz nüchtern, bringt es endlich übers Herz, Dex zu gestehen, dass sie seit dem College in ihn verknallt ist. Zwar bereut sie sofort, etwas gesagt zu haben, doch es gibt kein Zurück mehr. Es ist, als ob Dex nur auf dieses Stichwort gewartet hätte. Auf einen Rausch folgt ein Kater, und auch
d Fischen Ihre Sorgen möchten wir nicht haben: Darcy (Kate Hudson) ist ahnungslos, Rachel (Ginnifer Goodwin) ist ratlos, Traummann Dex (Colin Egglesfield) weiß auch nicht, was er will, und Ethan (John Krasinski) ist angeblich schwul.
ein Liebesrausch bleibt meist nicht ohne Folgen: Die hysterische Stimme der mittlerweile ausgenüchterten Darcy auf Rachels Anrufbeantworter holt Rachel und Dex aus den Federn. Zeit, irgendwas zu bereden, bleibt keine mehr: Dex muss zu seiner Verlobten nach Hause. Und Rachel? Die hat die undankbare Aufgabe, als Trauzeugin ihrer besten Freundin beizustehen, wie die sich auf die Hochzeit mit dem Mann vorbereitet, den sie selbst aus tiefstem Herzen liebt. Was folgt, ist eine quälende Phase der Unentschlossenheit. Es soll nicht sein, was nicht sein darf. Obwohl Dex wie Rachel empfindet, macht er keine Anstalten, Darcy die Wahrheit zu sagen. Und für die aufopfernde Rachel wird es zusehends unmöglich, Darcys beste Freundin und die Frau zu sein, von der deren Verlobter heimlich träumt. Während Rachel also für Darcy und sämtliche Hochzeitsnotfälle auf Abruf parat steht, nebenbei ein mächtiges schlechtes Gewissen mit sich herumschleppt,
und die Wochenenden scheinbar ausgelassen mit Darcy und Dex in den Hamptons verbringt, rückt der Hochzeitstermin näher. Höchste Zeit, sich zu entscheiden, aber wie? Nur für Rachels besten Freund Ethan (John Krasinski) ist das Dilemma, in dem Rachel sich befindet, gar keines: Wenn es umgekehrt wäre, würde Darcy nämlich keine Sekunde zögern, sich Dex zu schnappen ... Nicht immer ist es die Suche nach Mr. Right, die einen feinen Liebesfilm ausmacht. Dass Rachel und Dex für einander bestimmt sind, ist schließlich von Anfang an klar – HappyEnd-Garantie gibts trotzdem keine, denn es ist nicht nur das verhängnisvolle Timing, das es dem Glück schwermacht, hauptsächlich sind sich die beiden Liebenden selbst im Weg. Ginnifer Goodwin (Walk the Line, A Single Man) und Kate Hudson geben als eigentlich inkompatible beste Freundinnen ein
witziges Gespann ab, John Krasinski würzt die Frauenpower mit trockenem Humor. Und mit Colin Egglesfield gibts einen äußerst ansehnlichen Newcomer in der Rolle des (verDM meintlichen) Traummanns. ▶l
17 06 2011
Liebeskomödie. OT: Something Borrowed. USA 2011. Länge: 108 Min. Regie: Luke Greenfield. Buch: Jennie Snyder. Kamera: Charles Minsky. Schnitt: John Axelrad. Musik: Alex Wurman. Produktion: Broderick Johnson, Andrew A. Kosove, Aaron Lubin, Pamela Schein Murphy, Molly Smith, Hilary Swank. Darsteller: Ginnifer Goodwin, Kate Hudson, John Krasinski, Colin Egglesfield, Steve Howey, Ashley Williams. Verleih: Tobis.
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▶l Film
Die einzigartige Beziehung zwischen Mutter und Tochter prägt die ineinander verwobenen Schicksalsstränge dreier grundverschiedener Frauen: Karen (Annette Bening) durfte nie Mutter sein, Elizabeth (Naomi Watts) durfte nie eine Mutter haben, und Lucy (Kerry Washington) will endlich Mutter werden.
„Mater semper certa est“ ist wohl eins der bekanntesten lateinischen Rechtssprichworte und bedeutet soviel wie „Die Mutter ist immer sicher“. Es ist nicht immer klar, wer ein Kind gezeugt hat, aber immer, wer es geboren hat. Doch was ihre Kollegen seit Jahrhunderten postulieren, ist für die hochbegabte Juristin Elizabeth
Mütter u dass ihre Mutter anscheinend keinerlei Interesse daran hat, sie zu finden, kann Elizabeth nicht verzeihen. Aber nochmal wird sie nicht verlassen werden, sicher nicht, durch den eisernen Panzer ihrer Selbständigkeit und Ungebundenheit dringt kein tieferes Gefühl, das einen Trennungsschmerz zulassen würde. Anerkennung holt sie sich im Beruf – und wenn sie doch mal menschliche Nähe braucht, tuns auch heiße Affären, wie die mit ihrem attraktiven Chef (Samuel L. Jackson, ganz ungewohnt als feinsinniger älterer Herr) oder ihrem frisch verheirateten Nachbarn. Karen (wundervoll: Annette Bening), um die 50 und alleinstehend, lebt seit Jahren zusammen mit ihrer pflegebedürftigen Mutter
Mutterliebe ist kein Kindergeburtstag (Naomi Watts) das Rätsel ihres Lebens: Wer ihre Mutter ist, wie sie aussieht, riecht, wie ihre Stimme klingt, hat sie nie erfahren. Das Einzige, was sie von ihrer Mutter weiß, ist, dass die sie damals mit erst 14 Jahren gleich nach der Geburt zur Adoption freigab. Seither sind ganze 37 Jahre vergangen –
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(Eileen Ryan, die Mama von Sean Penn). Sie ist eine interessante, aber auch ziemlich schwierige Frau, die in einer ruppigen Schale ein schwer verwundetes Herz versteckt – ihr ganzes Leben war überschattet von einer Tragödie in ihrer frühesten Jugend: Sie wurde von ihrem allerersten Freund schwanger, und dann von ihrer Mutter gezwungen, das Kind zur Adoption freizugeben. Als sie in der Arbeit den erfrischend entspannten Paco (Jimmy Smits) kennenlernt, muss der sich ordentlich anstrengen, bis er die Chance bekommt, zu ihrem großen Herzen vorzustoßen. Seit langem lässt Karen es wieder zu, dass sie von einem Mann als Frau wahrgenommen wird, und nach dem Tod ihrer Mutter ergreift sie die Chance auf einen Neubeginn. Nur die Sehnsucht nach ihrem Kind bleibt. Paco bringt sie dazu,
r und Töchter Mutter werden ist recht schwer, Mutter sein nicht einfacher: Naomi Watts, Annette Bening, Samuel L. Jackson, Elizabeth Peña, Jimmy Smits u. v. a. in einem mitreißenden, überzeugend gespielten Ensemble-Drama von Rodrigo García (In Treatment), produziert von Alejandro González Iñárritu (Biutiful). doch endlich aktiv nach ihrer Tochter zu suchen, der sie in all den Jahren hunderte nie abgeschickte Briefe schrieb – doch Karen hat panische Angst, zurückgewiesen zu werden. Die junge Lucy (Kerry Washington) hat das Muttersein noch vor sich – und leidet genau daran: Sie kann keine Kinder bekommen, obwohl sie sich sehnlichst eins wünscht. Also will sie eins adoptieren. Doch das Schicksal scheint einen anderen Plan zu haben: Erst rückt ihr Mann nach langem Zögern mit der Tatsache heraus, dass er wenn, dann wirklich nur ein eigenes Baby will – und die vorher so glückliche Ehe zerbricht, ganz plötzlich, wie Glas. Und dann entscheidet sich die junge Mutter von Lucys bereits fix versprochenem Adoptivkind, ihr Baby doch zu behalten. Doch Lucys unkonventionelle Mutter (ge-
spielt von S. Epatha Merkerson, ein ganz vertrautes TV-Gesicht aus Law & Order) ermutigt sie, an ihrem Plan festzuhalten: Mit ihrer Hilfe kann doch Lucy auch alleine einem Baby ein Zuhause geben. Doch erst als sich die Wege der drei Protagonistinnen auf ganz unvorhergesehene Weise kreuzen, wird klar, wie sehr die Liebe zwischen den Müttern und den Töchtern die ganze Zeit den Ton angegeben hat ... Das Band zwischen Müttern und Töchtern ist so unzertrennlich wie geheimnisvoll: Schließlich werden hier zwei Menschen auf ewig verbunden, bevor sie einander überhaupt kennenlernen dürfen. Regisseur Rodrigo García, hauptsächlich für anspruchsvolle TV-Kost von Six Feet Under bis In Treatment verantwortlich, führt hier ein sensationelles
Darsteller-Ensemble durch eine dicht gewobene, erstaunlich spannende Geschichte. Die vielschichtige Erzählung trägt auch die unverkennbare Handschrift von Mexikos Star-Filmemacher Alejandro González Iñárritu (21 Gramm, Biutiful), der bei Mütter und Töchter Regisseur García als Produzent GB zur Seite stand. ▶l
03 06 2011
Drama. OT: Mother and Child. USA/Spanien 2009. Länge: 125 Min. Buch & Regie: Rodrigo García. Kamera: Xavier Pérez Grobet. Schnitt: Steven Weisberg. Musik: Ed Shearmur. Produktion: Alejandro González Iñárritu, Lisa Maria Falcone, Julie Lynn. Darsteller: Naomi Watts, Annette Bening, Kerry Washington, Samuel L. Jackson, Elizabeth Peña, Jimmy Smits, David Morse, Amy Brenneman, Brittany Robertson. Verleih: Einhorn.
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▶l Film
The Tree of Life
Fünf Jahre lang hat die Filmwelt auf Terrence Malicks (Badlands, Der schmale Grat) neues Werk gewartet – nun schenkt uns der Meister ein bildgewaltiges Epos um die großen Fragen des Lebens, mit Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain, (fast) echten Dinosauriern und der Goldenen Palme von Cannes!
Normalerweise
ist das Grand Théatre Lumière, der riesige Haupt-Kinosaal und das Herzstück des Palais de Festival in Cannes, wahrlich groß genug für alle wichtigen Vertreter der Weltpresse, die sich an der Croisette als Allererste die großen Festivalfilme ansehen dürfen. Nur an einem einzigen Tag des 64. Filmfestivals mussten heuer zahllose hochkarätige Journalisten draußen bleiben, so enorm war trotz der gemein frühen Beginnzeit der Andrang zum Presse-Screening: Alle, alle wollten Terrence Malicks neuen Film sehen. Und das lag nicht in erster Linie an Superstar Brad Pitt, der nicht nur die Hauptrolle spielt, sondern auch mit seiner Filmfirma Plan B Entertainment als Produzent fungiert, auch nicht an Sean Penn oder der grandiosen
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Newcomerin Jessica Chastain, sondern vor allem an der geheimnisumwobenen Person des Filmemachers selbst. Terrence Malick, Jahrgang 1943, gilt als einer der genialsten lebenden Filmemacher überhaupt, und das, obwohl er als Regisseur und
Worten zu definieren, woraus genau ein guter Film besteht. Kino ist mit seiner unvergleichlichen Mischung aus Bild, Ton, Erzählung und Emotion wohl das komplexeste Kunstgenre, und Malick ist ein echter Kino-Künstler, der das Medium wie wenige seiner Zeitgenossen in allen Dimensionen virtuos beherrscht. Und der bei der Umsetzung seiner eigenen künstlerischen Vision zu keinerlei Kompromissen bereit ist und ihr furchtlos auch die größten Themen unterordnet: Liebe, Tod, Krieg, Macht – und diesmal nichts Geringeres als die Entstehung des Universums und den Sinn des Lebens. In grandiosen, magischen Bildern, quasi poetischen Flashbacks, erzählt Malick die Ge-
Brad, Sean & der Sinn des Lebens Drehbuchautor in fast 40 Jahren erst ganze fünf Langfilme gedreht hat: Badlands – Zerschossene Träume (1973), In der Glut des Südens (Days of Heaven, 1978), Der schmale Grat (The Thin Red Line, 1998), The New World (2005) und jetzt eben The Tree of Life. Was sein Genie ausmacht? Schwer in Worte zu fassen – ebenso schwer, wie es ist, nur mit
Ein Vater, der seinem eigenen Ideal nicht entspricht. Ein Sohn, der sich trotz oberflächlichen Erfolgs nicht im Leben zurechtfindet. Eine Mutter, die um ihr Kind trauert ... Liebe, Tod, Glaube, Hoffnung: Terrence Malick rührt in der Ursuppe der menschlichen Seele.
schichte der Welt, wie wir sie kennen – vom Urknall bis zur Entstehung des Lebens, der Evolution, den Dinosauriern, den Säugetieren, den Menschen, bis zu einer Mutter, die in endlosem Schmerz versinkt, als sie vom Tod eines ihrer Söhne erfährt. Und landet schließlich bei Jack O’Brien (Sean Penn), einem wohlhabenden Erfolgstypen im Maßanzug, der in einer Sackgasse seines Lebens angelangt ist. Seine Ehe ist im Stress und im Schweigen erstickt, sein Job bedeutet ihm nichts mehr, er erinnert sich an seine Kindheit in den 1950ern, irgendwo in einer texanischen Kleinstadt, als sein Bruder noch lebte. Jacks Eltern (Jessica Chastain, Brad Pitt) zogen insgesamt drei Söhne groß und verkörpern den Gegensatz, durch deren Spannung wir uns laut Malick weiterentwickeln: die Gewalt der Natur und die Gnade der Seele. Papa O’Brien (Pitts stärkste Performance seit langem) verfolgt sein Ideal des harten Kerls, des strahlenden All-American-Gewinners – obwohl er seine Kinder über alles liebt, will er sie auf keinen Fall verzärteln, und greift mitunter zu drakonischen Maßnahmen. Besonders aggressiv wird er dann, wenn er gnadenlos an den Realitäten des Lebens scheitert.
Jacks Mutter dagegen ist die immer liebevolle, nachsichtige Mama, die alles verzeiht und die in Jacks Erinnerung sein Modell der idealen Frau prägt – im Gegensatz zum Vater, dessen innere Unzufriedenheit und Unsicherheit Jack mit dem sicheren Instinkt eines Kindes spürt und verachtet ... Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und warum eigentlich? Diese existenziellen Fragen schlüssig zu beantworten, schafft auch ein Kino-Genie wie Terrence Malick nicht, klar. Aber selten hat ein Erklärungsversuch so schön ausgesehen. Und das liegt, wie gesagt, GB wahrlich nicht nur an Brad Pitt. Exklusiv-Interview mit The Tree of LifeHauptdarsteller Brad Pitt im CannesSpecial auf Seite 46! ▶l
17 06 2011
Drama. OT: The Tree of Life. USA 2011. Länge: 138 Min. Buch & Regie: Terrence Malick. Kamera: Emmanuel Lubetzki. Schnitt: Hank Corwin, Jay Rabinowitz, Daniel Rezende, Billy Weber, Mark Yoshikawa. Musik: Alexandre Desplat. Produktion: Brad Pitt, Dede Gardner, Grant Hill. Darsteller: Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain, Hunter McCracken, Fiona Shaw, Tye Sheridan. Verleih: Filmladen.
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▶l Film
Source Code
Und täglich grüßt der Attentäter: Colter Stevens (JaKe Gyllenhaal) ist in einer Zeitschleife im Körper eines anderen gefangen, um einen Anschlag zu verhindern, der ganz Chicago bedroht. Genial konstruierter Thriller-Psychotrip von duncan Jones (Moon). kommt, nur durch Computer mit der Außenwelt verbunden, dämmert ihm allmählich, dass er einen speziellen Sondereinsatz zu leisten hat: Das geheime Regierungsprogramm Source Code wird getestet, um Terrorismus auf neue Art zu beEigentlich ist Christina (Michelle Monaghan) schon längst einem Attentat zum Opfer kämpfen. Der Zug, in dem gefallen. Doch Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) versucht sie und tausende andere trotzdem zu retten – im Auftrag der Militärwissenschaftlerin Colleen Goodwin (Vera Farmiga). Colter saß, war heute früh nach einem Anschlag auf offener Strecke in die Luft Zumindest weiss er noch, wer geflogen. Nur spärlich gibt Militärwissener selbst ist: Colter Stevens (Jake Gyllenschafterin Colleen Goodwin (Vera Farmiga) haal), amerikanischer Kampfpilot stationiert Informationen weiter: Offenbar wurde Colter in Afghanistan. Aber was, zur Hölle, macht in das Kurzzeitgedächtnis eines der Opfer er in einem morgendlichen Pendlerzug Richgeschleust, das heute gestorben war, und er tung Chicago? Und wer ist diese attraktive durchlebt nun wieder und wieder die letzten Unbekannte (Michelle Monaghan), die ihn acht Minuten vor der Explosion, um in dieser zu kennen scheint und ihm gerade ihr Herz Zeit den Attentäter identifizieren zu können, ausschüttet? Verwirrt zieht sich Colter in die und außerdem einen zweiten, viel größeren Toilette zurück, um einen klaren Kopf zu beAnschlag zu verhindern. kommen, doch aus dem Spiegel schaut ihm Erst allmählich dämmert Colter die ganze ein fremdes Gesicht entgegen. Was ist hier Tragweite seines Auftrags, und auch sein eilos? Hat er den Verstand verloren? Warum genes zweifelhaftes Schicksal. Er ist dazu ist er im Körper eines anderen? Plötzlich angetreten, die Vergangenheit zu verändern. eine Explosion. Und dann: schwarz. Dass er dabei eine bereits tote Frau kennenDoch Colter ist weder verrückt noch tot. Als lernt und sich in sie verliebt, war im Proer in einer lichtlosen Kapsel wieder zu sich gramm allerdings nie vorgesehen. Und hat
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er selbst überhaupt eine Überlebenschance? Regisseur Duncan Jones war schon mit seinem ersten Film, dem verstörenden Astronauten-Psychokrimi Moon (mit Sam Rockwell), aus dem Schatten seines berühmten Vaters David Bowie getreten. Mit Source Code verfilmte er zwar ein fremdes Drehbuch, doch wieder ist es eine hochspannende Science-Fiction-Fantasie: Wie Und täglich grüßt das Murmeltier, nur ohne Murmeltier, acht Minuten statt 24 Stunden, ein fescher Soldat statt eines grantigen Wettermoderators, und eine lebensbedrohliche Ausgangssituation: Das ist das Rezept für einen Thriller, der jeden Moment wieder seine Vorzeichen ändert und die Zuschauer aufs Glatteis lockt. Am Ende sind nur drei Dinge fix: Nichts ist so, wie es scheint. Duncan Jones ist ein verdammt guter Regisseur. Und als Hauptfigur in einem seiner Filme sollte man sich lieber auf gar nichts verlassen. MM ▶l
02 06 2011
Sci-Fi-Thriller. OT: SOURCE CODE. USA 2011. länge: 93 Min. regie: Duncan Jones. Buch: Ben Ripley. KaMera: Don Burgess. SchniTT: Paul Hirsch. MuSiK: Chris Bacon. PrOduKTiOn: Mark Gordon, Jordan Wynn, Philippe Rousselet. darSTeller: Jake Gyllenhaal, Michelle Monaghan, Vera Farmiga, Jeffrey Wright, Michael Arden, Cas Anvar, Russell Peters, Brent Skagford. Verleih: EMW.
„Schön, wenn man das „Schön, „Schön, „Schön, wenn wenn wenn man man man das das das „Schön, wenn man das nicht allein genießen nicht nicht nichtallein allein alleingenießen genießen genießen nicht allein genießen muss.“ muss.“ muss.“ muss.“ muss.“ Sturm-Angreifer Imre Szabics zur Meister-Euphorie in Graz Sturm-Angreifer Sturm-Angreifer Sturm-Angreifer Imre Imre Imre Szabics Szabics Szabics zur zur Meister-Euphorie zur Meister-Euphorie Meister-Euphorie in in Graz in Graz Graz im zur Gespräch mit Sturm-Angreifer Imre Szabics Meister-Euphorie in Graz imim Gespräch im Gespräch Gespräch mit mit mit im Gespräch mit
▶l Film „Das Geräusch, das ein Boxhandschuh auf dem Kopf des Gegners macht, ist extrem unangenehm.“ (wladimir)
Klitschko
Brüder, Boxer, Weltmeister. Sie haben stählerne Fäuste. Und privat spielen die Champions gegeneinander Schach. Eine muskulös dichte Kinodoku zeigt Vitali und Wladimir Klitschko von ihrer harten und zarten Seite, als Kämpfer mit Steherqualitäten und als weltweit einzigartiges Team. Der Aufbau des Rings gleicht der
Vorarbeit eines Rockfestivals. Hunderte Stagehands errichteten in tagelanger Schwerstarbeit den Schauplatz eines Spektakels, das in Sachen Brutalität und Publikumsbegeisterung dem römischen Zirkus gleichkommt. Das kleine Viereck in der Mitte der Halle wird zur Bühne des archaischen Kampfes: Mann gegen Mann. Während die Menge zu brodeln beginnt, sitzen die Klitschkos backstage vor weiß getünchten Ziegelwänden. Alles ist mit dem Trainer besprochen, der ganze Körper ist pure Konzentration. Draußen fluten blendende Scheinwerfer die Arena, Glocken schlagen, Hells Bells von AC/DC dröhnt, die Menge kocht: Auftritt Vitali Klitschko im glänzenden
Zwei Buben aus strengem Elternhaus: Vater Wladimir Rodionowitsch Klitschko war Flieger bei der Armee. Der Kampfgeist blieb auch Vitali und Wladimir.
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schwarzen Mantel. Das Geheimnis: Der Gegner kämpft nie gegen nur einen Klitschko, sondern zwei. Bruder Wladimir steht als Sekundant neben dem Ring, brüllt sich die Seele aus dem Leib, ringt mit den Händen, fiebert mit dem ganzen Körper atemlos mit. Wer fehlt unter den Abertausenden zahlenden Fans: Die Eltern. Es macht ihnen Angst, den Söhnen zuzusehen. Die Mutter geht währenddessen am anderen Ende der Welt in der Ukraine spazieren. Nur das Handy hat sie mit. Sie weiß: Sofort nach Ende des Kampfes, noch mit dem halben Fuß im Ring, ruft Wladimir sie an, erzählt, dass alles gut ausgegangen ist. Dann legt er auf. Ruft noch einmal an – er hat vergessen, ihr zu sagen, dass er sie lieb hat.
Die Klitschkos kämpfen vor Millionen von Fans. Im Ring geben sie alles, backstage sind sie echte Gentlemen – und immer noch die Kinder ihrer Mutter.
„Noch heute muss ich immer auf meinen kleinen Bruder aufpassen.“ (vitali)
Man kennt die Klitschkos, glaubt man, die zwei riesigen Boxer-Brüder aus der Ukraine, in Deutschland zu Weltstars geworden. Aber so privat hat man die zwei Ausnahme-Champions noch nie gesehen, gehört, verstanden. Der Vater war Flieger beim Heer, er hat nach dem GAU Blei auf den Reaktor von Tschernobyl schütten müssen. Die Strahlendosis war zu hoch, auch ihn hat der Krebs nicht verschont, aber dank der Behandlung in Deutschland lebt er noch. Während die Mutter arbeitete, musste Vitali, Jahrgang 1971, auf den 1976 geborenen Wladimir aufpassen. Das macht er noch immer. Solange, bis sich Wladimir mit seinem grandiosen Comeback aus seinem Schatten befreite – bis heute der einzige
dass Boxen eine Frage von cineastischem Großformat ist. Bei Denhardt werden die Klitschkos vom Boxmythos zu Menschen. Immer liegen sie in – liebendem – Wettbewerb. Sie sind artikuliert, sprechen völlig offen über ihre strenge Erziehung, ihre ganz besondere Beziehung, ihre Wahnsinnserfolge und unerträglichen Karrieretiefs. Diese Intimität erstaunt selbst Box-Insider. Sebastian Denhardt war es auch, dem die Eltern der Klitschkos ihr erstes Interview gegeben haben. Poster von Chuck Norris und Arnold Schwarzenegger tapezierten die ganze Kinderzimmerwand, erzählt die Mutter. Nicht nur frühere Trainer, Sportmoderatoren, auch ehemalige Kontrahenten, alle selbst Champions von Weltformat, äußern sich bewundernd über das Phänomen Vitali und Wladimir. „Boxen trennt die Männer von den Buben“, jp sagt einer. So ist es.
Streit, den sie jemals hatten. Ihre ganz besondere Beziehung ist wohl die Grundlage für einen einzigartigen Rekord in der Geschichte des Profi-Boxsports: Zwei Brüder, die gleichzeitig Weltmeister im Schwergewicht sind. Sie sehen sich ähnlich, sind doch völlig anders. „Vitali ist aus Stein, Wladimir aus Ton“, sagt der Boxtrainer aus der Ukraine, in dessen Amateurboxclub sie einst begonnen haben. Regisseur Sebastian Denhardt hat für seinen abendfüllenden Kinofilm die Brüder zwei Jahre lang begleitet, in Deutschland, der Ukraine, den USA, in Kasachstan, Kanada, beim Trainingslager in Österreich. Er hat alles richtig gemacht – denn nicht erst seit Martin Scorseses Wie ein wilder Stier weiß man,
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17 06 2011
Dokumentation. OT: Klitschko. Deutschland 2011. Länge: 110 Min. Buch & Regie: Sebastian Dehnhardt. Kamera: Johannes Imdahl. Schnitt: Lars Roland. Musik: Stefan Ziethen. Produktion: Richard Brener, Leopold Hoesch. Mit: Vitali Klitschko, Wladimir Klitschko, Wladimir Rodionowitsch Klitschko, Nadeschda Uljanowna Klitschko, Natalia Klitschko. Verleih: Thimfilm.
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Der im Auto durch Amerikas Gerichtssäle tourende Mick Haller (Matthew McConaughey), Anwalt der Mittel- und Chancenlosen, nimmt sich einmal eines reichen Mandanten (Ryan PhilliPPe) an und gerät sofort in Teufels Küche. Cooler, spannender Thriller von BRad FuRMan.
Der Mandant MiCK halleR
(Matthew McConaughey) ist ein ziemlich unkonventioneller Anwalt. Sein Büro ist der Rücksitz seiner eleganten Lincoln-Limousine. Sein Chauffeur Earl (Laurence Mason) sorgt dafür, dass Mick von einem Gerichtstermin zum nächsten kommt, seine Assistentin Lorna sorgt im Home Office bequem vom Bett aus für den Rest der Administration. So kann sich Mick ganz seinen Klienten widmen: Prostituierten mit Drogenproblemen, denen er zum Beispiel mit Hilfe einer Therapieplatzbeschaffung das Gefängnis erspart, oder kleinkriminellen Bikern, mit denen man sich am besten Termine auf dem Highway ausmacht. Für Mick ist dieses Dasein sein bescheidener Beitrag für das, was er unter Gerechtigkeit versteht er kümmert sich um jene, die ohne ihn auf demotiverte und uninteressierte Pflichtverteidiger angewiesen wären. Mick ist auch hervorragend vernetzt in der
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23 06 2011
KRIMI. OT: THE LinCOLn LAwyER. USA 2011. Länge: 119 Min. RegIe: Brad Furman. Buch: John Romano. KaMeRa: Lukas Ettlin. SchnITT: Jeff McEvoy. MuSIK: Cliff Martinez. PROduKTIOn: Sidney Kimmel, Gary Lucchesi, Tom Rosenberg, Scott Steindorff, Richard S. wright. daRSTeLLeR: Matthew McConaughey, Marisa Tomei, Ryan Phillippe, william H. Macy, John Leguizamo, Laurence Mason. VeRLeIh: Constantin.
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Die wichtigsten Verbündeten des fahrenden Anwalts Mick Haller (Matthew McConaughey) sind seine Ex-Frau Maggie (Marisa Tomei), eine einflussreiche Staatsanwältin, und sein Ermittlungspartner Frank Levin (William H. Macy). Aber werden sie alle von dem reichen Angeklagten Louis Roulet (Ryan Phillippe) in eine Falle gelockt?
Branche und hat Vertrauensmänner, die ihm immer wieder mal interessante Aufträge zuschanzen. Val (John Leguizamo) ist so einer: Er macht Mick auf den Fall von Louis Roulet (Ryan Phillippe) aufmerksam, der wegen Vergewaltigung und versuchten Mordes in Untersuchungshaft sitzt. Roulet stammt aus reichem Elternhaus, was natürlich auch bedeutet, dass das Anwaltshonorar ungewöhnlich fett ist. im Gefängnis beteuert Roulet seine Unschuld. Und nach der Sichtung der Sachlage ist auch Mick sicher: Der Fall ist klar, Roulet wird freikommen die Beweislage ist extrem dünn, noch dazu ist das Opfer eine Prostituierte. Aber dann läuft alles bei weitem nicht so rund wie ausgemalt. Louis belügt Mick er hatte offenbar von Anfang an etwas mit ihm vor. Bei nochmaliger Durchsicht der Akten fällt Mick ein Foto auf, das schlimme Erinnerungen wachruft: Roulets angebliches Opfer erinnert ihn frappant an einen ungelösten Mordfall, der ihn
vor einigen Jahren auf Trab gehalten hatte. Damals konnte Mick einen Mann namens Jesus zu einem Geständnis überreden, um die Todesstrafe abzuwenden, obwohl Jesus stets dabei geblieben war, unschuldig zu sein. Ein Besuch bei Jesus im Gefängnis liefert die letzten nötigen Beweise dafür, dass Mick offenbar Opfer einer Verschwörung ist: nun steht nicht nur seine Karriere, sondern sogar die Sicherheit seiner Familie auf dem Spiel Bestseller-Autor Michael Connelly, für manche der bessere John Grisham, hätte sich für die Rolle seines Lincoln Lawyer garantiert keinen Besseren als Matthew McConaughey vorstellen können Mick Haller ist geradezu eine Paraderolle für die blondgelockte Sportskanone. Für den weiblichen Sexappeal in diesem eleganten, stimmungsvollen und packenden Hochspannungs-Thriller sorgt die fantastische Marisa Tomei (The wrestler, BeKh fore the Devil Knows you’re Dead).
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▶l Film
Menschliche Schwächen, Vorurteile und Klischees: Das Reservoir, in dem sich Dany Boon schon für Willkommen bei den Sch’tis so sensationell witzig bedient hat, garantiert auch in seinem neuen Film beste Unterhaltung mit Herz und Hirn.
Nichts zu verzollen Ein grenzenloses Vergnügen: DANY BOON (Willkommen bei den Sch’tis) lässt einen francophoben Belgier mit Impulskontrollstörung und einen gutmütigen Franzosen mit Liebeskummer aufeinander los. Wenn nur alle Grenzkonflikte so lustig wären ...
„LIEBER GOTT, mach, dass es nie ein grenzenloses Europa gibt.“ Für den belgischen Zöllner Ruben Vandevoorde (Benoît Poelvoorde), der dieses Stoßgebet gen Himmel schickt, brechen schwere Zeiten an. Wir schreiben das Jahr 1992, der Vertrag von Maastricht ist unterschrieben, mit 1. 1. 1993 wird der Europäische Binnenmarkt Wirklichkeit, der unter anderem den Freien Warenverkehr und die Personenfreizügigkeit innerhalb der Mitgliedsstaaten vorsieht. Grenzkontrollen zwischen Belgien und Frankreich, wie in dem kleinen Städtchen Koorkin vulgo Courquain, in dem Ruben Dienst versieht, gehören dann der Vergangenheit an. Doch es ist nicht die drohende Arbeitslosigkeit, die Ruben die Zornesröte ins Gesicht steigen lässt. Vielmehr will sich der leidenschaftliche Belgier einfach nicht damit abfinden, dass die von ihm bis dato hemmungslos schikanierten Franzosen 090
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ungehindert über die Grenze bewegen werden können. Wohin nur mit der bisher halbherzig als Dienstbeflissenheit kaschierten, energischen Abneigung gegen die „Camemberts“, für die es ohne den schützenden Grenzbalken keine offizielle Grundlage mehr gibt? Nun, Ruben hat Glück: Nach einem wenig ruhmreichen Vorfall mit einem französischen Autofahrer, wird der übereifrige Zöllner zur mobilen Grenzpatrouille abkommandiert – ein belgischer und ein französischer Beamter zusammen auf Streife. Von der Gegenseite meldet sich ausgerechnet der liebenswerte Mathias Ducatel (Dany Boon) freiwillig zum Patrouillendienst, schon früher ein dankbares Opfer für Rubens Ausfälligkeiten. Was Ruben noch nicht ahnt: Seine Schwester Louise (Julie Bernard) ist heimlich mit Mathias liiert, und um ihr offiziell einen Heiratsantrag machen zu können, will der verzweifelte Mathias jetzt endlich mit Ruben Frieden schließen. Während man also so gut es die gegenseitigen Ressenti-
ments eben zulassen an der grünen Grenze nach inkompenten Drogenschmugglern Ausschau hält, kündigt sich am Horinzont bereits der wahre Showdown an: Denn es darf bezweifelt werden, dass Ruben untätig hinnimmt, dass Louise drauf und dran ist, einen Camembert zu ehelichen ... Fast zwanzig Jahre (fast) grenzenloses Europa haben nicht gereicht, um die Grenzen im Kopf niederzureißen – im Gegenteil, manchen kleingeistigen Schreihälsen quer durch alle Nationen kann die Mauer rund ums zu bewahrende Heimatland gar nicht hoch genug sein. Eingepackt in eine hinreißende Liebesgeschichte überwindet der großartige Dany Boon diese Mauer der Vorurteile in einer Sprache, die alle verstehen: mit dem ihm eigenen, gleichzeitig harmlosen und doch so entlarvenden Humor, der schon Willkommen bei den Sch’tis so unwiderstehlich gemacht hat. DM ▶l
22 07 2011
KOMÖDIE. OT: RIEN À DÉCLARER. Frankreich 2010. LÄNGE: 108 Min. BUCH & REGIE: Dany Boon. KAMERA: Pierre Aim. SCHNITT: Luc Barnier. MUSIK: Philippe Rombi. PRODUKTION: Jérôme Seydoux. DARSTELLER: Dany Boon, Benoît Poelvoorde, Julie Bernard, Karin Viard, Olivier Gourmet, François Damiens. VERLEIH: Lunafilm.
WIR MACHEN THEATER ZUM ERLEBNIS
Der Brandner Kaspar Alice im Wunderland Kurt Wilhelm
...und das ewig´ Leben
Lewis Carroll
Pension der Irren a rock opa
16. Juni - 03. Juli 2011 Open Air im Steinbruch Dambach Purkersdorf
Tickets: www.oeticket.com Info: www.theater-purkersdorf.at, 0676/49 13 776
▶l Film Tom Popper in Die Vögel: Zwar sind sie flugunfähig und zum Fürchten ist höchstens ihr Mundgeruch, aber mindestens so lästig wie Hitchcocks Hauptdarsteller sind diese sechs Pinguine jederzeit.
Mr. Poppers Pinguine Schöner Wohnen: Sechs Pinguine aus der Antarktis übernehmen das Kommando im New Yorker Apartment von Mr. Popper. Frech-fröhliche Sommerkomödie mit Jim Carrey, wie wir ihn auch mögen: komplett verblödelt statt tierisch ernst. es gibt FisCh, baby! Da staunt Tom Popper (Jim Carrey) nicht schlecht: Sein verstorbener Vater, ein Abenteurer und globetrotter, hat ihm als letzten gruß einen Pinguin hinterlassen. Nein, keinen ausgestopften, wie Mr. Popper anfangs vermutet, sondern einen durch und durch lebendigen. und lebendige Pinguine haben außer einer schrillen Stimme, mit der sie vehement Fisch einfordern, und des entzückenden Watschelgangs auch noch andere Qualitäten: Sie sind lebhaft, neugierig und unberechenbar. eigenschaften, die in der Antarktis nicht weiter negativ auffallen; in einem Luxus-Apartment in der New Yorker Park Avenue ist freilich anderes gefragt, will man nicht riskieren, von den Nachbarn per räumungsklage hinausbefördert zu werden. und das will Mr. Popper keinesfalls. Doch den Pinguin loszuwerden erweist sich als Ding der unmöglichkeit. es kommt sogar noch schlimmer für Mr. Popper: Weitere fünf der Smoking092
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träger frisch aus der Antarktis werden an seine Wohnungstüre geliefert! Was bleibt dem armen Mann nun also anderes übrig, als auf Vollzeit-Pinguin-Dompteur umzusatteln. Aber es heißt, strategisch vorgehen. Punkt eins: Niemand darf etwas davon mitkriegen, was sich innerhalb von Mr. Poppers vier Wänden abspielt, denn Haustiere sind streng verboten, sagt die Hausordnung. Punkt zwei: Die Vögel müssen essen, einzukaufen sind Sardinen, Sardinen und noch einmal Sardinen. Punkt drei: Die Klimaanlage alleine bewerkstelligt unmöglich das ideale raumklima für die tierischen Mitbewohner – eismaschine und Schneekanone sind schon eher nach dem geschmack der Watschler. Natürlich verhält sich das Pinguin-Sextett trotz der redlichen Bemühungen seines unterkunftgebers alles andere als zivilisiert, so bleibt Mr. Poppers Treiben nicht lange unbemerkt. Als Haustier eignet sich eben nur die Plüschvariante des Pinguins.
Doch während die Hausgemeinschaft misstrauisch und Poppers Chef ungeduldig wird, weil er doch seine untermieter bei Laune halten muss und nebenbei kaum mehr Zeit für den Job hat, sind Toms Kinder von den gästen, die aus der Kälte kamen, begeistert ... Sechs frech-fröhliche Pinguine als Co-Stars? Davon kann man einem Superstar normalerweise nur abraten. Jim Carrey ist die große Ausnahme. Als restlos überforderter Mr. Popper, der durch die Pinguin-invasion sein Leben zuerst völlig auf den Kopf gestellt sieht, nur um schließlich zu erkennen, was es wirklich braucht zum glücklichsein, ist das gummigesicht perfekt besetzt und zwischen den herzigen (echten und Cgi-)Pinguinen voll in seinem element. Das perfekte Somdm mermovie für die ganze Familie! ▶l
23 06 2011
Komödie. oT: Mr. PoPPer’S PeNguiNS. uSA 2011. Regie: Mark Waters. Buch: Sean Anders, John Morris, Jared Stern basierend auf dem Kinderbuch von richard & Florence Atwater. KameRa: Florian Ballhaus. SchniTT: Bruce green. muSiK: rolfe Kent. PRoduKTion: John Davis. daRSTelleR: Jim Carrey, Carla gugino, ophelia Lovibond, Madeline Carroll, Maxwell Perry Cotton, Angela Lansbury, Philip Baker Hall, David Krumholtz. VeRleih: Centfox.
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Werner Eiskalt
Beinhart eiskalt: Vorzeigeproll und Chaosrocker Werner und sein Schöpfer RÖTGER „BRÖSEL“ FELDMANN erleben ein Revival – doch dazu muss erst einer sterben. Spitzenmäßig derber, genial bösartiger fünfter Leinwandauftritt des legendären Comic-Antihelden!
Schnell, schneller, Werner: Die legendäre Konkurrenz zwischen dem schandmäuligen ewigen Installateurlehrling und seinem besten Feind Holgi geht in die finale Runde, fordert Opfer auf allen Seiten, und natürlich literweise Bölkstoff ...
ES WIRD WIEDER WERNER!
Zum fünften Mal erscheint der ewige Installateurslehrling aus der Feder und mit der finsteren Seele von Rötger „Brösel“ Feldmann nun auf der Leinwand – mit gewohnt prolligen Sprüchen und beinharten Derbheiten aus der untersten Schublade, dort, wo die besonderen Leckereien zu Hause sind. Denn es ist der Moment gekommen, einen Kampf auszutragen, der schon seit grauer Vorzeit auf seine Entscheidung wartet: der Kampf zwischen Werner und Holgi. Die beiden lagen noch frisch gewickelt in ihren Kinderwägen, als sie sich bereits gegenseitig beflegelten und um die Pole Position rangelten, ohne Rücksicht auf Verluste, alte Damen und andere Nebensächlichkeiten. Doch schon die Ausgangsposition war unfair: Holgi kam aus reicherem Hause, konnte sich immer auf das neuere Gerät verlassen, um bei den Kinderwagenrennen seiner Konkurrenz davonzuziehen. Später ging der Kampf weiter mit Roller und Moped, bis hin zu legendären Motorradrennen, immer unter tatkräftiger Mitwirkung der Polizei. Jetzt, Jahrzehnte später, ist es endlich so weit: Werner hat die Nase voll und will seinen ewigen Rivalen endgültig auf den zweiten Platz verweisen. Wie bei Werner – Beinhart! gibts auch diesmal eine Kombination aus Zeichentrick- und Realfilmszenen, in denen Rötger „Brösel“ Feld-
mann, Vorbild seines gezeichneten Antihelden Werner und Schöpfer der legendären Comicserie, wieder sich selbst spielt, als Zeichner, der die Erinnerungen an seine Jugendrivalitäten mit Holgi (Holger Henze) zu Papier bringt – nur um dann mit Entsetzen festzustellen, dass die Manga-Mania ihn komplett überrollt hat und keiner mehr seinen gezeichneten Werner haben will. Welch ein Frust! Und dann setzt ein saudummer Badeunfall auf Korsika Brösel auch noch so vollständig außer Gefecht, dass er für tot gehalten wird. Zumindest von seinem Verleger wird diese traurige
Nachricht begrüßt, denn nur ein toter Künstler ist auch ein teurer Künstler, und im Handumdrehen erleben die Werner-Comics ein sensationelles Revival. Doch so ein Brösel ist nicht so leicht umzubringen... Acht Jahre mussten sich die Fans des arbeitsverweigernden Prollrockers gedulden, fast 14 Millionen Zuschauer holten die bisherigen Werner-Meisterwerke Beinhart! (1990), Das muss kesseln!!! (1996), Volles Rooäää!!! Und Gekotzt wird später! (2003) in die Kinos. Jetzt gibts endlich ein weiteres Filmfest für Freunde des anarchistischen MM Suffkopfs mit der Bierfahne. ▶l
23 06 2011
KOMÖDIE. OT: WERNER – EISKALT. Deutschland 2010. LÄNGE: 90 Min. REGIE: Rötger Feldmann, Gernot Roll. BUCH: Rötger Feldmann, Thomas Platt. KAMERA: Gernot Roll. SCHNITT: Melania Singer, Sascha Wolff-Täger. MUSIK: JP Genkel. PRODUKTION: Herman Weigel, Oliver Berben. DARSTELLER: Rötger Feldmann, Ivonne Schönherr, Marysol Fernandez, Richard Sammel, Kalle Haverland. MIT DEN STIMMEN VON: Klaus Büchner, Andi Feldmann, Kulle Westphal, Lilo Wanders, Benedikt Brandt. VERLEIH: Constantin.
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EXKLUSIV-INTERVIEW
PEPE DANQUART
DIE ALPEN ABSCHA F
Grünpolitiker JOSCHKA FISCHER und Filmemacher PEPE DANQUART sind Brüder im Geiste. Wie sie sich trafen und warum sie diesen Film gemacht haben, der eigentlich eine Zeitreise durch die Biographien beider ist, erzählt der oscarprämierte Regisseur (Schwarzfahrer) im Interview.
Hegen Sie persönliche Affinität für Herrn Fischer als Politiker und öffentliche Figur?
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Ja, wir sind das, was Spontis genannt wurde in den 60er, 70er und 80er Jahren, also undogmatische, nicht angepasste, rebellische Linke, die sich außerhalb totalitärer kommunistischer Gruppierungen gefunden haben, die die Alpen abschaffen und das Mittelmeer haben wollten, das war so eine Lebenseinstellung, die uns beide glaub ich verbunden hat. Dieser Film ist ja auch eine filmische Reflexion meiner eigenen Biographie. Nach Deepwater Horizon, Fukushima und Westerwelle und mit den ganzen Kriegen, die der Westen weltweit führt … wie stehen sie zu der Frage „Joschka Fischer als nächster deutscher Bundeskanzler“? Der Spiegel schreibt dazu, dass alles andere eine B-Lösung wäre. Aber er würde es niemals machen.
FOTO: FILMLADEN
SKIP: Sie kennen Herrn Fischer schon einige Jahre. Wie kam es nun zu diesem Film? PEPE DANQUART: 2005 habe ich mich zum ersten Mal mit ihm getroffen. Da war das Projekt noch ganz anders, ich wollte damals mit ihm als Außenminister durch die Welt reisen und an verschiedenen Ecken und Enden hängenbleiben, also mehr ein globalisierter Film. Aber dann kamen die vorgezogenen Neuwahlen, und es wurde nichts draus. 2008 haben wir uns dann wiedergetroffen. Da wurde mir klar, dass Fischer 60 war und also genauso alt wie diese Republik. So hat sich diese biographische Zeitreise vom Nachkriegsdeutschland bis heute als das herausgestellt, was ich machen wollte.
▶l Film
A FFEN „Dass die Grünen politisch derzeit so erfolgreich sind, liegt daran, dass ihre Leute glaubwürdig sind. So wie Joschka Fischer. Der stand auch immer wirklich für was.“ Fischer würde nie Bundeskanzler werden wollen? Nein, er hat keine Ambitionen in dieser Richtung, soweit ich das einschätzen kann. Aber wenn man es genau wissen will, muss man ihn wohl selbst fragen. Wie stehen Sie zur derzeitigen deutschen Politik? Die Glaubwürdigkeit unserer Politiker ist natürlich sehr angeschlagen, auch z. B. durch die Politik von Westerwelle. Dass die Grünen politisch derzeit so erfolgreich sind, liegt daran, dass ihre Leute glaubwürdig sind. So wie Joschka Fischer. Der stand auch immer wirklich für was. Ob die Grünen das Regieren besser machen als die anderen, wird sich zeigen – die müssen auch durch das Nadelöhr der Realität. Was haben Sie für Anliegen mit diesem Film? Ich wollte einen spannenden, emotionalen Rückblick auf diese Zeit machen. Filme, wie Der Baader-Meinhof Komplex oder Wer wenn nicht wir, das waren so rationale Tatbestandsauflistungen, manchmal sehr reduziert. Aber die 60er, 70er und 80er waren emotional aufwühlende Zeiten, die das Land grundlegend verändert haben. Die Konfrontation mit der Nazi-Vergangenheit, ob wir Opfer oder Täter waren, all das war da ja neu. Und dass es Kämpfe waren, Straßenkämpfe, die dieses Land verändert haben, und nicht nur die Wirtschaftspolitik von Adenauer, all das zu erzählen war mir ein großes Anliegen. Dafür war die Biographie von Joschka Fischer eine perfekte Plattform.
FOTO: FILMLADEN
Der Film zeigt einen Mann, der scheinbar immer versucht, integer zu sein und das Richtige zu tun. Sogar sehr sportlich und ein passionierter Läufer war Fischer einmal – aber warum hat er damit aufgehört und ist wieder so rundlich geworden? Das ist ja nicht gerade vorbildlich … Ich glaube, das Loslassen nach dieser Zeit als Außenminister, als er mehr Herr Fischer war als Joschka, das hat ihn sich ein wenig treiben lassen, würd ich sagen. Aber er legt auch wieder ab gerade. Das Durchforsten der Archive war wohl anstrengend … Ja, das war ein großes Stück Arbeit, weit über 300 Stunden Archivmaterial zu sichten – vor allem, weil ich nicht die bekannten ikonographischen, sondern selten oder nie zuvor gesehen Bilder finden wollte. Das hat weit über ein Jahr gedauert, bis ich das ganze Material gefunden und sortiert hatte. Sie haben u. a. eine Sport-Trilogie gemacht. Machen Sie jetzt eine Polit-Trilogie mit Frau Merkel als Nächste? ▶l KLAUS HÜBNER Nein, das habe ich nicht vor.
Die 68er, der Deutsche Herbst, die Grün-Bewegung, die Bombardierung von Belgrad: Joschka Fischer war live dabei.
Joschka und Herr Fischer Ein Steinewerfer als Konstante der deutschen Neuzeit: JOSCHKA FISCHER erzählt sein Leben – ein Stück deutsche Zeitgeschichte voller Revolution. MANCHE DINGE geraten zu Unrecht in Verges-
senheit. Joschka Fischer, einst hessischer Umweltminister, dann deutscher Außenminister, ist der historisch bedeutendste Grünpolitiker der Welt. Er war in den 70ern in der Anti-Atom-Bewegung und schon davor im Straßenkampf des linksintellektuellen Widerstands aktiv. Nach seiner Zeit als steinewerfender Sponti wurde er Taxifahrer. Und als einer von den drei Grünen, die 1985 erstmals ins hessische Parlament einzogen, trat er mit Turnschuhen an. Die Grünen, das waren in Deutschland die Vertreter der neuen Generation, die 1968 begonnen hatte, das im NachkriegsSchweigen erstarrte Deutschland wachzurütteln und total umzukrempeln. Rebellen, Naturschützer, Antikapitalisten und Revolutionäre aller Couleurs – in den Grünen fanden sie ihre legale Vertretung. Und Joschka Fischer wurde schließlich zu ihrer großen Galionsfigur. Die sechs Jahrzehnte, die Fischer hinter sich hat, rollt Pepe Danquart, ebenfalls ein „68er“, nun in noch nie gesehener Weise im Kino auf. Joschka Fischer fungiert dabei als Erzähler in einer Art Rückführungs-Museum – auf durchscheinenden Projektionsmonitoren laufen Originalaufnahmen historischer Ereignisse ab, die Fischer sein eigenes Leben chronologisch revuepassieren lassen. So entsteht nicht bloß das Porträt eines Politikers, dem man mit jeder Minute weniger zu misstrauen vermag, sondern eine hervorragende Dokumentation der jüngeren deutschen Geschichte mit vielen raren, hochinteressanten Originalaufnahmen. KH ▶l
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DOKUMENTATION. OT: JOSCHKA UND HERR FISCHER. Deutschland 2011. LÄNGE: 140 Min. BUCH & REGIE: Pepe Danquart. KAMERA: Christopher Häring, Kolja Brandt. SCHNITT: Toni Froschhammer. MUSIK: Ton Steine Scherben u. v. a. PRODUKTION: Mirjam Quinte. MIT: Joschka Fischer, Katharina Thalbach, Daniel Cohn-Bendit, Fehlfarben, Rudi Dutschke. VERLEIH: Filmladen.
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Lord of the Dance Michael Flatley ist der unbestrittene Superstar des Irish Dance. Jetzt kommt seine berühmteste Produktion, die epische Show Lord of the Dance, als 3D-Tanzfilm ins Kino – perfektes Entertainment mit spektakulären Bildern. Wenn Michael Flatley sich
was in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er es durch – egal, was sich ihm in den Weg stellt. Sein Lebenstraum ist der Tanz, genauer gesagt der traditionelle irische Steptanz, und in dieser Disziplin hat er es bis ganz an die Weltspitze geschafft. Dass er gar nicht aus Irland, sondern aus der USGroßstadt chicago kommt, dass ihn dann die prestigeträchtige Dehenny School for Irish Dance anfangs ablehnte, weil er als er sich das Schulgeld erstmals hätte leisten können schon zu alt war – nichts davon konnte ihn aufhalten. nicht einmal die schweren herzprobleme, die ihn vor 5 Jahren seine Tournee absagen lassen mussten: 2009 kehrte er, von Millionen bejubelt, mit einem riesenversprechen auf die größten Bühnen der Welt zurück: „Ich werde tanzen, bis ich tot umfalle!“ höchste Zeit für den nächsten Karriere-Step: Der langjährige Weltrekordhalter im Schnellsteppen (mittlerweile überholte ihn sein Schüler James Devine) nimmt nun auch die Kinoleinwände im Sturm. Die rasante Entwicklung der 3D-Technologie machte es endlich möglich, die Magie von flatleys
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SKiP Juni
Da steppt der Lord: Michael Ryan Flatley, 52, der Herr des irischen Tanzes, in voller Aktion. Seine Shows sind seit Jahrzehnten ausverkauft – nun bringt er seine Magie auch ins Kino.
spektakulären choreographien für ein noch größeres Publikum im wahrsten Sinne greifbar zu machen. Gemeinsam mit erfahrenen Musikfilmern wie regisseur Marcus Viner, der u. a. schon Kylie Minogues Konzertfilme betreute, oder Kameramann nick Wheeler, der schon mit Madonna, radiohead, Mika oder Keane gearbeitet hat, produzierte flatley nun – selbstverständlich mit allen originalen choreographien zur mitreißenden Musik von ronan hardiman – die filmversion der epischen (und ziemlich schrägen) Tanz-Story: Es geht um den Kampf zwischen Gut und Böse, in form des edlen Lord of the Dance (flatleys Paraderolle) und des niederträchtigen Lord Don Dorcha, der sich mit hilfe finsterer Schergen und übler Machenschaften den Planeten Irland unter die dreckigen nägel reißen will. Ihm zu hilfe kommt auch die wunderschöne, aber mindestens ebenso böse Verführerin Morrighan, die den Lord of the Dance heftig angräbt – sehr zum Kummer der lieblichen und grundguten Saoirse. Und wir nehmen sicher nicht zu viel vorweg, wenn wir erzählen, dass das Gute am Ende triumphiert: mit grandiosen choreographien in wirklich umwerfenden 3D-Bildern, in denen Kamera-Lord Wheeler den unvergleichlichen Spirit von flatley und seiner schnellfüßigen Kz Truppe perfekt eingefangen hat.
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09 06 2011
Tanzfilm. OT: LorD of ThE DancE 3D. Großbritannien 2011. länge: 95 Min. Regie: Marcus Viner. KameRa: nick Wheeler. SchniTT: Tom Palliser. muSiK: ronan hardiman. PROduKTiOn: Vicki Betihavas, Kit hawkins, Michael flatley. daRSTelleR: Michael flatley, Bernadette flynn, Tom cunningham, ciara Sexton. VeRleih: EMW.
▶l Film
In einer besseren Welt
Wird das noch was als Ehepaar? Anton und Marianne erforschen ihre persönlichen Grenzen.
Gewissensfragen in Schweden und Afrika: SUSANNE BIERS (Nach der Hochzeit) globales Familiendrama ist der jüngste Gewinner des Oscars für den besten nicht-englischsprachigen Film. ANTON (Mikael Persbrandt) ist ein echter Held
unserer Zeit: Der schwedische Arzt arbeitet in einem afrikanischen Flüchtlingslager und versorgt dort die Ärmsten der Armen. Doch diese aufopfernde Hingabe fehlt zu Hause: Antons Frau Marianne (Trine Dyrholm) kümmert sich alleine um die beiden gemeinsamen Söhne Elias und Morton. Vor allem der ältere, Elias, extrem introvertiert und beliebtes Mobbing-Opfer in der Schule, fühlt sich mit seinen Problemen oft im Stich gelassen. Erst in der Freundschaft mit dem ebenso verschlossenen Halbwaisen Christian findet Elias Halt – doch Christian nimmt seine selbstgewählte Mission, Elias vor seinen Peinigern zu beschützen, bald viel zu ernst. Erst recht, als er miterlebt, wie Elias’ für kurze Zeit heimgekehrter Vater eine gewalttätige Auseinandersetzung mit einem anderen Vater schlicht
verweigert. Wie feig, finden Christian und Elias, und denken über Rache nach. Anton ahnt davon nichts – doch er, mittlerweile nach Afrika zurückgekehrt, steht ebenfalls vor einem heftigen Dilemma: Ausgerechnet ein schlimmer Serienverbrecher, dessen schrecklich zugerichtete Opfer Anton schon verarztet hat, wendet sich mit einer schweren Infektion an ihn … Die Filmemacherin Susanne Bier ist eine der profiliertesten Vertreterinnen der lebendigen dänischen Filmszene – ihr fesselndes Drama um physische, moralische und emotionale Grenzüberschreitungen GB machte sie auch zur Oscar-Preisträgerin.
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01 07 2011
DRAMA. OT: HÆVNE. Dänemark/ Schweden 2010. LÄNGE: 113 Min. REGIE: Susanne Bier. BUCH: Anders Thomas Jensen. KAMERA: Morten Søborg. SCHNITT: Pernille Bech Christensen, Morten Egholm. MUSIK: Johan Søderqvist. PRODUKTION: Sisse Graum Jørgensen. DARSTELLER: Mikael Persbrandt, Trine Dyrholm, Ulrich Thomsen, Markus Rygaard. VERLEIH: Filmladen.
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▶l Film
EXKLUSIV-INTERVIEW
PASCAL RABATÉ
LEBEN MIT HAPPY E
„Wenn ich mit einem Comic beginne, weiß ich meistens noch nicht, wie er ausgeht.“
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SKIP JUNI
getroffen. Es gibt ja auch diesen deutschen Film drüber, allerdings ist das keine Komödie, sondern ein Drama ...
Wolke neun von Andreas Dresen? Ja, genau, den meine ich. Das Leben an der Angel ist eine sehr einfühlsame und witzige Story mit einem Protagonisten, der viel älter ist als Sie selber. Was hat Sie zu der Geschichte inspiriert? Den Anstoß gab eine Kontaktanzeige, über die ein älterer Mann eine Geliebte finden wollte, und die ich sehr berührend fand. Also habe ich begonnen, zu zeichnen, und dabei sind die
FOTO: GINI BRENNER
SKIP: Ein Liebesfilm, in dem alte Menschen Sex haben, hat immer noch etwas von einem Tabu – wie sind Sie damit umgegangen? PASCAL RABATÉ: Eigentlich gar nicht (lacht). Ich habe einfach die Geschichte erzählt. Es ist ja nicht so, dass wir mit einem gewissen Alter auf einmal aufhören, an Sex zu denken. Es wird halt schwieriger, weil der Körper nicht mehr so agil ist, aber dafür sind die Gefühle ganz andere. Ich habe mich ein bisschen in das Thema Sex im Alter eingelesen, und ich muss sagen, seither habe ich viel weniger Angst vor dem Älterwerden (lacht). Aber es ist lustig, ich habe mit dem Comic – der ja mittlerweile auch schon ein paar Jahre alt ist – anscheindend ein bisschen einen Nerv
▶l Film
Y END Mit Das Leben an der Angel schuf PASCAL RABATÉ eine bezaubernde filmische Ode an die Liebe und das Abenteuer. SKIP traf den französischen Zeichner und Filmemacher anläßlich des Féstival du film francophone an der Bar des Wiener Votivkinos. Figuren immer deutlicher geworden und haben schließlich ihr Eigenleben entwickelt. Wenn ich mit einem Comic beginne, weiß ich meistens noch nicht, wie er ausgeht (lacht). Lassen Sie sich von Menschen inspirieren, die Sie kennen? Ja, natürlich. Ich stamme selbst vom Land, und lebe und arbeite nach wie vor in der Gegend, in der auch Das Leben an der Angel seinen Ausgang nimmt. Meine Eltern haben ein Geschäft für Anglerbedarf geführt, dort habe ich als kleiner Bub oft ausgeholfen. Dort hatten wir fast nur Stammkunden, allesamt schräge Typen aus dem Dorf und der Umgebung. Meine Comic-Figuren sprechen dieselbe Sprache. Steckt auch Autobiographisches drin? Das nicht. Aber fast alle meine Freunde und Familienmitglieder sind mit irgendeinem Detail verewigt.
FOTO: GINI BRENNER
Ihre Comic-Vorlage zu Das Leben an der Angel hat mehrere Preise gewonnen – was hat Sie nun dazu gebracht, ihn selbst zu verfilmen? Schon drei Monate, nachdem der Comic-Roman erschienen ist, haben mich die Produzenten wegen einer möglichen Verfilmung angesprochen. Ich hab dann ein wenig nachgedacht, und aus dem Comic einen kurzen Drehbuchentwurf gebastelt – es hat mich total gereizt, die Geschichte für ein anderes Medium zu adaptieren. Und sie haben mich sofort als Regisseur engagiert. Und wie gings Ihnen mit Ihrem Kinodebüt? Ich hatte vorher schon ein bisschen Erfahrung, ich habe an der Uni ein paar Kurzfilme gedreht, also war mir das Medium nicht komplett fremd. Leute glauben ja immer, Comic und Film sei irgendwie verwandt, weil ein Comic ein bisschen an ein Storyboard erinnert. Aber das Comic-Zeichnen ist ein extrem „autistisches“ Genre, man macht alles allein, und das ohne zeitliche oder formalistische Einschränkungen. Ich zeichne, wenn ich gerade Lust dazu habe oder wenn mir langweilig ist. Und wenn mir etwas nicht gefällt, dann schmeiß ich es weg und zeichne es neu. Aber es gibt nie einen wirklichen Druck, außer halt dem, dass ich damit irgendwie Geld verdienen sollte (lacht). Film dagegen ist eine einzige große Kollaboration, wochenlanges intensives Teamwork, das quasi keine Alleingänge duldet, und in dem man fast alle Arbeitsabläufe ganz genau planen muss, denn jeder Leerlauf kostet gleich irre viel Geld. Dieser Gegensatz hat mich total fasziniert, es war schön, mit so vielen ▶l GINI BRENNER tollen Leuten gemeinsam etwas zu erschaffen.
Nein, Émile (Daniel Prevos) ist noch nicht im Paradies gelandet. Für ihn gibts auch im Diesseits noch einige Abenteuer zu bestehen.
Das Leben an der Angel Zwei Freunde im gesetzten Alter. Als Edmond stirbt, entdeckt Émile dessen Geheimnis – und findet zurück ins Leben ... PASCAL RABATÉS zauber- wie herzhafte Verfilmung seines preisgekrönten Comics. VIEL HABEN SIE vom Leben nicht zu mehr erwarten, denkt Émile (Daniel Prévost), er und sein bester Kumpel Edmond (Philippe Nahon). Sie sind beide Witwer, längst im Ruhestand. In einem Alter, wo man am besten den ganzen Tag beim Angeln sitzt und dabei philosophiert, dann noch kurz ins Wirtshaus geht, und dann früh zu Bett. Parties? Frauen? Reisen? Dafür ist es doch längst zu spät. Doch als Edmond kurz darauf stirbt, macht Émile eine überraschende Entdeckung. Denn nicht nur hatte sein Freund, der doch immer so behäbig gewirkt hat, seit längerer Zeit eine Freundin gehabt – nein, er hatte auch bis zum plötzlichen Ende ein äußerst reges Sexualleben! Émile ist schockiert. Verstört. Und ziemlich neugierig. Sollte es etwa auch für ihn noch sowas wie ein Abenteuer geben können? Verunsichert und zugleich entschlossen lehnt er das Angebot seines Sohnes, ihn und seine Familie in den Urlaub zu begleiten, ab, und macht sich in seinem komischen orangefarbigen Mini-Auto alleine auf die Suche nach dem Glück. Und entdeckt nach einer vorsichtigen Romanze, einer Reise in seine Vergangenheit und einem Gastauftritt bei einer Hippie-Kommune inklusive Gruppensex, dass einem das Leben immer soviel gibt, wie man zu GB nehmen bereit ist. ▶l
17 06 2011
ROADMOVIE. OT: LES PETITS RUISSEAUX. Frankreich 2010. LÄNGE: 94 Min. REGIE: Pascal Rabaté. BUCH: Pascal Rabaté nach seinem Comic Bäche und Flüsse. KAMERA: Benoît Chamaillard. MUSIK: Alain Pewzner. PRODUKTION: Xavier Delmas, Jean-Louis Livi. DARSTELLER: Daniel Prévost, Philippe Nahon, Bulle Ogier, Hélène Vincent. VERLEIH: Polyfilm.
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▶l Film Beim Tiramisu spielt sich Mourad/Dino (Kad Merad) als Experte auf – aber wie man Ramadan begeht, davon hat er keine Ahnung.
Fasten auf Italienisch Als Araber findet Mourad (KAD MERAD) keinen Job, also nennt er sich Dino und ist plötzlich überall beliebt: übermütige französische Komödie über Identität und die Dummheit kultureller Vorurteile.
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23 06 2011
KOMÖDIE. OT: L’ITALIEN. Frankreich 2010. LÄNGE: 102 Min. REGIE: Olivier Baroux. BUCH: Nicolas Boukhrief, Éric Besnard. KAMERA: Arnaud Stefani. SCHNITT: Richard Marizy. MUSIK: Martin Rappeneau. PRODUKTION: Richard Grandpierre. DARSTELLER: Kad Merad, Valérie Benguigui, Roland Giraud, Philippe Lefebvre, Guillaume Gallienne, Sid Ahmed Agoumi, Farida Ouchani, Saphia Azzeddine. VERLEIH: Filmladen.
Die junge Marga (Karoline Herfurth) verbindet eine unsterbliche Liebe zu Juris (David Kross) – doch der Krieg stellt sich dazwischen.
MADONNA! Ragazzi! Mamma mia! Egal, was
ein Italiener von sich gibt, irgendwie klingt es melodiös, charmant, lebensfroh, und diesen Effekt nutzt Dino Fabrizzi (Kad Merad, der Südfranzose aus Willkommen bei den Sch’tis): Er heißt nämlich in Wirklichkeit Mourad Ben Saoud, stammt aus Algerien, ist Sohn gläubiger Moslems. Aber versuchen Sie einmal, mit diesem Namen in Frankreich einen guten Job zu bekommen! „Araber unerwünscht“ ist, zumindest insgeheim, das Credo der meisten Chefs. Mit dem Label „witziger, italienischer Quatschkopf“ hingegen geht alles, sogar der Traumjob bei Maserati in Nizza. Aller-
dings muss Mourad dafür zweifach lügen: Seinen Eltern erzählt er, erfolgreicher Manager in Rom zu sein. Dieses doppelte Spiel geht lange gut – bis Mourads Papa eines Tages nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus liegt und seinen Sohn um einen Gefallen bittet: Mourad möge den nahenden Ramadan diesmal für ihn streng einhalten. Doch das überfordert den komplett, erst recht, als er seine muslimische Herkunft nicht nur vor seinem Chef und den missgünstigen Kollegen, sondern auch vor seiner temperamentvollen Freundin Hélène (Valérie Benguigui) geheimhält … Nicht Integrationsschwierigkeiten, sondern die Probleme, die Einheimische bei der Akzeptanz von Menschen mit Migrationshintergrund haben, thematisiert der gut gelaunte Film von Olivier Baroux: politische Erziehung per Zwerchfell – so kanns funktionieren! MM
Das Blaue vom Himmel Lebenslügen, Liebeslügen. Eine Mutter (HANNELORE ELSNER) und ihre erwachsene Tochter (JULIANE KÖHLER) auf der Suche nach der Vergangenheit: berührendes Drama von HANS STEINBICHLER.
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10 06 2011
DRAMA. OT: DAS BLAUE VOM HIMMEL. Deutschland 2010. LÄNGE: 99 Min. REGIE: Hans Steinbichler. BUCH: Josephin Thayenthal, Robert Thayenthal. KAMERA: Bella Halben. SCHNITT: Mona Bräuer. MUSIK: Niki Reiser. PRODUKTION: Uli Aselmann. DARSTELLER: Juliane Köhler, Hannelore Elsner, Niklas Kohrt, Karoline Herfurth, David Kross, Rüdiger Vogler. VERLEIH: Polyfilm.
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WARUM IHRE MUTTER
Marga (Hannelore Elsner) immer so abweisend war, hat Sofia (Juliane Köhler) nie verstanden. Mittlerweile hat sich die erfolgreiche Fernsehjournalistin damit abgefunden, während Marga in einem Altenheim lebt, zu weit weg, als dass häufige Besuche angebracht wären. Doch dann kommt ein Anruf, mitten in einer Besprechung für eine aktuelle Estland-Doku. Es ist der Herbst 1989, die UdSSR beginnt zu zerfallen, in Riga ist der Teufel los. Ausgerechnet jetzt ist Marga aus dem Heim ausgebüchst, getrieben von der unstillbaren Sehnsucht nach Sofias längst verstorbenem
Vater Juris (David Kross). Marga, die als junge Frau (Karoline Herfurth) mit der kleinen Sofia aus Estland geflüchtet war, kann die dramatische Vergangenheit nicht hinter sich lassen. Und Sofia trifft einen Entschluss: Zu ihrer Recherchereise nach Riga nimmt sie Marga mit, um die gemeinsame Geschichte zu ergründen. Was Sofia auf dieser Reise erfahren wird, wird ihr den Boden unter den Füßen wegziehen ... Hans Steinbichler (Hierankl, Die Winterreise), Spezialist für einfühlsames, dramatisches Kino mit sozialem Anspruch, geht in Das Blaue vom Himmel einen Schritt weiter: Sein Ensemble aus – vor allem – Frauen balanciert eine gewaltige Geschichte von Vorwurf, Schuld und Vergebung auf den Schultern, um eine selten erzählte Episode jüngerer europäMM ischer Geschichte.
▶l Film
Die alte Sage von der Sexpuppe des Senners auf der Alm, die zum Leben erwacht und bitterlich Rache nimmt, inszeniert der Schweizer MICHAEL STEINER als genial deliriöse Tour de force zwischen Thriller, MysteryHorror und Alpendrama.
Sennentuntschi Die absinthschwangere Geilheit dreier Männer reißt ein Schweizer Dorf ins Unheil: Eine zum Leben erwachte Sennentuntschi steigt von der Alp herab, um jemandem die Haut abzuziehen. Wenn der Hausäli zum Sukkubus wird …
OBEN IM WALD, da ist etwas pas-
siert. Sie haben ein Skelett gefunden. Etwas geht da nicht mit rechten Dingen zu in den unendlichen Weiten der Schweizer Alpen. Weil es auf der Alm koa Sünd gibt, finden die drei Männer, die sich in der entlegenen Berghütte zur einer seltsamen Gemeinschaft zusammengefunden haben, keine rechte Freud an ihrem Dasein. Der urige Senn Erwin (Andrea Zogg), der vor irgendwas davongelaufene Stadtmensch Martin (Carlos Leal) und der scheinbar zurückgebliebene Hirtenbub Albert (Joel Basman) haben allerdings eine Flasche Absinth dabei, und weil der Mann nicht anders kann, basteln sich die drei von der grünen Fee Beflügelten eine Puppe, eine Sennentuntschi, und hauchen ihr Leben ein, um sie sodann zu allerlei Unzüchtigem heranzuziehen. Einige Zeit später, an einem Tag des Jahres 1975, wird in einem Schweizer Bergdorf ein Kirchenmann zu Grabe getragen. Er wurde erhängt aufgefunden. Bei der Begräbniszeremonie läuft dem Dorfpolizisten Reusch (Nicholas Ofczarek) eine schöne, stumme Frau (Roxane
Mesquida) in die Arme. Schon bald erkennt der Pfarrer in ihr jenen Teufel, der seinen Kreuzesbruder in den Selbstmord geritten hat, und flugs steht der wild entschlossene Mob hinter ihm: Das Teufelsweib muss weg! Die Jagd hat also begonnen, nur Reusch will vernünftig bleiben. Alles deutet darauf hin, dass die Frau von der Höhenalp kommt, wo Sennen in der Abgeschiedenheit unaussprechliche Dinge tun, um an Sex zu kommen. Reusch beginnt, der Sache auf den Grund zu gehen – und merkt nicht, wie eine Tragödie aus Lust, Wahnsinn und Mord in Fahrt kommt, ein Alptraum aus frömmlerischem Wahnsinn, Heuchelei, Missbrauch und Dämonenglauben, der die Träume zweier Liebenden zerstören und ein ganzes Dorf in den Abgrund reißen wird … Sennentuntschi – so heißen Frauenpuppen, die sich einsame Sennen auf der Alp selbst basteln, um Gesellschaft und heiße Stunden zu erleben. Die Sage von der Tuntschi, die zum Leben erwacht und brutale Rache für die widernatürlich Unzucht nimmt, ist älter als Wilhelm Tell, aber zeitlos angesichts dessen,
was der Schweizer Michael Steiner hier aus heftigem Splatter, hartem Sex, berauschenden Aufnahmen der Schweizer Bergwelt und voll aufgehendem dramaturgischem Wagemut zusammenmixt. Sennentuntschi folgt den ästhetischen Spielregeln des kommerziellen Horrorfilms, entwickelt dabei aber durch seine omnipräsente Bildgewalt, und die außergewöhnlich gut gecasteten Darsteller – in der Hauptrolle der vielfach ausgezeichnete Burgschauspieler Nicholas Ofczarek – einen intensiven Sog mit psychedelischen Anflügen, der den Zuschauer fordert und noch lange KH nach Filmende beschäftigen wird. ▶l
08 07 2011
HORRORTHRILLER. OT: SENNENTUNTSCHI. Schweiz/Österreich 2010. LÄNGE: 114 Min. REGIE: Michael Steiner. BUCH: Michael Steiner, Stefanie Japp, Michael Sauter. KAMERA: Pascal Walder. SCHNITT: Ueli Christen, Benjamin Fueter. MUSIK: Adrian Frutiger. PRODUKTION: Simone Häberling, Bruno Seemann. DARSTELLER: Nicholas Ofczarek, Roxane Mesquida, Carlos Leal, Andrea Zogg, Joel Basman, Hans-Peter Müller-Drossart. VERLEIH: Thimfilm.
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Foto: istockphoto.com
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Sind wir nicht alle Piraten? Johnny Depp und Penélope Cruz segelten bei der Premiere von Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten durch ein wildes Meer von Fotografen und Fans.
Festival
▶l exklusiv aus Cannes
FoTos: aNDREa MüHlwISCH
Cannes 2011
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Es war wohl das beste Festival ever – darüber waren sich Künstler, Journalisten und Fans einig. Schon lange nicht mehr gabs in Cannes so viele gute Filme, tolle Parties und große Stars. Die komplette Hollywood-Royality war vor Ort: Johnny DePP, PenéloPe Cruz, BraD PItt, angelIna JolIe, Sean Penn, KIrSten DunSt, Mel gIBSon, JoDIe FoSter, antonIo BanDeraS und SalMa hayeK präsentierten Filme, leonarDo DiCaPrIo, Janet JaCKSon oder laDy gaga sich selbst. Nur george Clooney fehlte, er war bei Dreharbeiten – dafür hielt das SKIP-Team wie üblich die Stellung. 021
Magnifique!
c’est
TexTe: GINI BRENNER, KuRT ZECHNER, MaGDalENa MIEDl
? t f f a h c s e g o n i K Nicht ins Ausgabe v erpaForward sst? ▶l
SK IP SC AU HM CH ÖK ON ER LI N NE
er: Cameron BaD teaCh e Schule auf! di t ch is m diaz
Extra klassE
Exklusiv unst ▶l Kirsten D H Hautna ▶l Cannes komplEtt
▶l BraD Pitt
zu den Filmfests von Venedig!
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▶l Lido
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DVD / GAMES / PREMIEREN
GRÜN IST IN
THE GREEN HORNET
Grüner als Hulk, schrulliger als Spider-Man und auf jeden Fall witziger als Superman: Erfunden wurde Green Hornet, der Millionär im grünen Anzug und im schwarzen Auto, schon in den 1930er Jahren als Held einer Radioshow, später reüssierte er auch als Comic- und Kinoheld. Für die hinreißende Neuverfilmung fand sich ein ungewöhnliches Team zusammen: Seth Rogen und Evan Goldberg schrieben das Skript, Rogen übernahm die Hauptrolle, und als Regisseur wurde der französische Kino-Exzentriker Michel Gondry (Vergiss mein nicht, Abgedreht) engagiert. Eine schräge Kombination aus amerikanischem BuddyHumor und europäischem Filmzauber, mit vielen tollen Sprüchen, Cameron Diaz und Christoph Waltz als genialem Superschurken!
GO GREEN
▶l TEXT: GINI BRENNER
Comic-Verfilmung. OT: The Green Hornet. USA 2010. Regie: Michel Gondry. Darsteller: Seth Rogen, Cameron Diaz, Jay Chou, Christoph Waltz. Extras: Gag-Reel, Kommentare, Featurette, Drehbuch. Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch (DD 5.1). Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch.
FOTOS: SONY PICTURES
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SKIP JUNI
HIT MUSIC ONLY ! ALLE FREQUENZEN AUF Katy Perry Aktuelles Album: Teenage Dream
ENERGY.AT
▶l Fun DVD Z NSINNSTAN H A W S IE L NATA
BLACK SWAN
Eine Ballerina (Natalie Portman) zwischen Erfolg und Wahnsinn: Wird sie die Paraderolle im SchwanenseeBallett so hinkriegen, wie sich das ihr gnadenloser Impresario (Vincent Cassel) vorstellt? Regisseur Darren Aronofskys virtuose Kreuzung aus Tanz- und Horrorfilm brachte Hauptdarstellerin Natalie Portman nicht nur beruflich Glück, sondern auch privat: Golden Globe, Oscar und Liebes- und Elternglück mit Tanzlehrer Bernard Millepied! Den Film gibts sowohl als Single-DVD oder Blu-ray als auch als luxuriöse 3-Disc-Black Edition mit DVD, Blu-ray, Digital Copy, Soundtrack & zahlreichen Extras! Psychothriller. OT: Black Swan. USA 2010. Regie: Darren Aronofsky. Darsteller: Natalie Portman, Vincent Cassel, Mila Kunis, Winona Ryder. Extras (Black Edition): Ballett Schwanensee, diverse Featurettes & Interviews, Trailer, Soundtrack, Digital Copy. Sprachen: Englisch (5.1 DTS-HD-MA), Deutsch, Italienisch (5.1 DTS) etc. Untertitel: Deutsch, Spanisch, Italienisch, Chinesisch, Rumänisch etc.
ANOTHER YEAR
In einem hübschen Häuschen in London leben Tom (Broadbent) und seine Frau Gerri (Sheen). Ein Ehepaar in den besten Jahren, das einander nach wie vor liebt, schätzt und auch mal kräftig verarscht. In ihrer Freizeit bearbeiten sie ihren Schrebergarten, genießen guten Wein und gutes Essen und kümmern sich um ihre Freunde – denn die anderen sind nicht nur Hölle, sondern manchmal auch Paradies. Wunderschöner Beziehungsfilm von Mike Leigh – witzig, spannend und inspirierend. Tragikomödie. Großbritannien 2010. Regie: Mike Leigh. Darsteller: Jim Broadbent, Ruth Sheen, Lesley Manville, Imelda Staunton. Extras: Interviews, B-Roll, Kinotrailer. Sprache: Deutsch (DD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1). Untertitel: Deutsch.
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DAS LABYRINTH DER WÖRTER Jean Becker porträtiert die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Analphabeten (Gérard Depardieu) und einer belesenen alten Dame, die zu erblinden droht – und dringend einen Vorleser braucht. Komödie. Frankreich 2010.
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DISNEY PHINEAS UND FERB – VOL 1 – TEAM PHINEAS UND FERB „Mamaaaaaa!!! Phineas und Ferb gibts jetzt auch auf DVD!!!“ 10 Folgen der rasanten Trickfilm-Serie um ein erfinderisches Brüderpaar, die tussige große Schwester und Schnabeltier Perry. Cartoon. USA 2007.
SIEGFRIED A. FRUHAUF – EXPOSED Keine Angst vor Avantgarde! Mit den wunderschönen Experimental-Kurzfilmen des Österreichers Fruhauf kann auch der „normale“ Filmkonsument mal den Horizont erweitern. Avantgarde. Österr. 1998 – 2010.
„Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen …“ Einer der ganz großen Klassiker der Filmgeschichte erstmals auch fürs Heimkino in knackiger HDQualität: Francis Ford Coppolas aufregende Verfilmung von Joseph Conrads Erzählung Das Herz der Finsternis, in der ein blutjunger Martin Sheen (ja, genau, der Papa von „Tigerblood“-Charlie) sich auf die Reise in den Wahnsinn macht – auf der Suche nach dem durchgeknallten Colonel Kurtz (Marlon Brando). Die 3-Disc-Box gibts zwar nur als Blu-ray, aber dafür überkomplett: 2 Filmversionen (Original-Kinofassung und Director’s Cut Apocalypse Now Redux) mit über 9 Stunden Bonusmaterial plus Gadgets. Kriegsfilm. OT: Apocalypse Now. USA 1979. Regie: Francis Ford Coppola. Darsteller: Martin Sheen, Marlon Brando, Harrison Ford, Robert Duvall, Dennis Hopper, Laurence Fishburne. Extras: 2 Filmversionen, Dokus, Interviews, Audiokommentare, Outtakes, Making-ofs, zahlreiche Featurettes (u.a. zu Ton, Schnitt, Bild), Trailer, ausführliches Booklet, Original-Kinoprogramm & exklusive Postkarten. Sprachen: Engisch, Deutsch (5.1 DTS-HD). Untertitel: Deutsch.
FOTOS: VERLEIHER
▶l TEXT: GINI BRENNER
APOCALYPSE NOW – FULL DISCLOSURE
PROMOTION
X-MEN TRILOGY BOX SETS
Evolution geht immer weiter: Dachte einst der Mensch, er sei die Krone der Schöpfung, wurde er durch die X-Men, menschliche Wesen mit Superkräften, eines Besseren belehrt – denn sie sind das aktuell höchstentwickelte Glied in der Evolutionskette. Dass es dabei aber Brösel gibt, war eigentlich vorherzusehen: Rechtzeitig zum Start des neuen Mutantenabenteuers X-Men: Erste Entscheidung am 9. Juni gibts alle drei Teile, X-Men, X-Men 2 und X-Men – Der letzte Widerstand rund um die spektakulären Comic-Helden in einer Box, wahlweise auf Blu-ray oder DVD.
UTIERT MUTIG & M
Bereits im Handel erhältlich
FILMLEGENDEN AUF BLU-RAY
Spitzen-Sommerkino für daheim: Fox präsentiert fantastische Kinolegenden und Westernklassiker in High Definition-Qualität. Filme, die allesamt besondere Jahrestage begehen: Highlight ist der legendäre Antikriegsfilm Platoon, der dieses Jahr sein 25. Jubiläum feiert und erstmals auf Blu-ray erscheint. Der mehrfach Oscar-gekrönte Streifen hatte 1986 Premiere, mit damals jungen Stars wie Willem Dafoe, Charlie Sheen, Johnny Depp und Forest Whitaker. Dazu erscheint das fesselnde Militärdrama Die Kadetten von Bunker Hill, das vor 30 Jahren ins Kino kam, mit Sean Penn und Timothy Hutton. Für Fans von Marilyn Monroe gibts zwei spezielle Zuckerl: Anlässlich des 85. Geburtstags der blonden Schönen erscheint Billy Wilders Klassiker Manche mögen’s heiß, und dazu gibts noch die wundervolle Westernromanze Misfits – Nicht gesellschaftsfähig, Monroes letzten Film. Außerdem erscheint eine Reihe weiterer Western, darunter Long Riders, Weites Land, Der letzte Befehl und Vera Cruz sowie der moderne Western Asphalt-Cowboy. Ab 10. 06. im Handel
NOCH MEHR HOLLYWOOD COLLECTION
Signalfarbe rotgelb oder, für Blu-ray-Käufer, rotblau: Die Hollywood Collection hat sich bei Filmfans längst als Gütesiegel für Spitzenunterhaltung zum Spitzenpreis etabliert. Jetzt bringt Twentieth Century Fox zum bereits 35. Mal weitere Titel in der Reihe auf den Markt: Die Action-Bubenkomödie Das A-Team – Der Film mit sexy Bradley Cooper und der nicht minder scharfen Jessica Biel, und der spekatulär harte Sci-Fi-Actionblockbuster Predators von Robert Rodriguez, außerdem die genial bissige Vampirsatire Beilight – Bis(s) zum Abendbrot als endgültige Antwort auf jede Twilight-Hysterie, und den schräg-durchgeknallten Zeitreise-Irrsinn Hot Tub – Der Whirlpool ... ist ’ne verdammte Zeitmaschine! mit John Cusack und Chevy Chase. Insgesamt gibts in der Hollywood Collection derzeit fast 50 coole Titel auf Blu-ray und DVD zur Auswahl! Ab 10. 6. im Handel
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▶l Fun GAMES ▶l TEXT: KURT ZECHNER
CHILD OF EDEN
Für Xbox360. Wahnsinnsoptik, Supersound, tolles Gameplay und eine wirklich neue Spielidee: Seit die ersten Teaser-Bilder in der Zocker-Community die Runde gemacht haben, ist Child of Eden einer der am sehnsüchtigst erwarteten Titel des Jahres. Im im besten Wortsinne trippigen Shooter gilt es, in einer sich ständig verändernden Spielwelt einen Computervirus zu vernichten – besonders spektakulär wird das Spielerlebnis mit der voll unterstützten Kinect. Vorsicht, Suchtgefahr!
DER TRIP DEINES LEBENS
THE LEGEND OF ZELDA: OCARINA OF TIME 3D
Für 3DS. Das vielleicht schönste Game der wunderbaren RPG-Serie um den grünbehüteten Helden Link gibts nun als satten Relaunch für Nintendos 3D-Minikonsole. Nicht nur optisch ist das schöne Abenteuer – klarerweise – ein paar Level weiter, auch das Gameplay wurde ordentlich verbessert und für den praktischen DS-Touchscreen adaptiert, und zusätzlich gibts runderneuterte, riesige Master-Quest-Dungeons.
DIE SIMS 3: LEBENSFREUDE
FÜR PC/MAC. Manchmal
möchte man echt gern ein Sim sein. Für die coolen Pixelwesen gibts Glück nämlich tatsächlich zu kaufen: Das Lebensfreude-Erweiterungspack bringt jede Menge neuer Aktivitäten, die den Sims Spaß machen: wilde Parties, eine große Hochzeit oder neue Wege des kreativen Ausdrucks – das Sims-Leben wird immer aufregender.
InFAMOUS 2
Für PS3.Abenteuer-Action der Sonderklasse: Der zweite Teil des feinen Open-worldAbenteuers spielt in der Großstadt New Marais, die nicht nur dem Namen nach an New Orleans gemahnt. Als Hero namens Cole bekämpfst du üble Söldner und grausig mutierte Wesen, bis du dich schließlich stark genug fühlst, um dich dem mächtigen Beast entgegenzustellen ... Kreiere deine eigenen Missions, oder such dir die besten online aus: Wochenlange Hochspannung ist jedenfalls garantiert!
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SOLATOROBO: RED THE HUNTER FÜR DS. Das coole
Action-RPG war in Japan ein Hit und ist endlich auch auf Deutsch erhältlich: In einer fernen Welt aus schwebenden Inseln leben zwei verschiedene Völker – und es ist an dir, gemeinsam mit deinem Battle Mech und ein paar seltsamen Gefährten die Welt zu retten. Wunderschön und verdammt spannend!
Satz- und Druckfehler vorbehalten. Preisangabe in Euro.
Reiselust Leselust
„Die Chroniken von Narnia“ Böse Mächte, die jede Gestalt annehmen können, gilt es, mit der Kraft der sieben verschollenen Lords und ihrer Schwerter zu besiegen. DVD, 1499
Karen Rose „Todesstoss“ Sechs grausam ermordete Opfer, ein charismatischer Ermittler und ein eiskalter Serienkiller mit einem teuflischen Plan. 656 Seiten, 1550
Josephine Angelini „Göttlich verdammt“ Als Familie Delos auf Helen‘s Insel zieht, plagen sie auf einmal schreckliche Albträume - und es scheint eine Verbindung zwischen ihr und dem jungen Lucas Delos zu geben. 496 Seiten, 2060
Michael Connelly „Der Mandant“ Der Strafverteidiger Mickey Haller gilt als begnadeter Stratege und bietet seinen Angeklagten die denkbar beste Verteidigung. 544 Seiten, 1030
DAS ERNST-HAPPEL-STADION
FOTOS: HERBERT KRATKY
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Das Wiener Praterstadion – 1993 in Ernst-Happel-Stadion unbenannt – ist Wiens größte Sportarena und „Konzerthalle“ der Superlative. Die Rolling Stones haben dreimal hier gespielt, Pink Floyd, Bruce Springsteen oder Herbert Grönemeyer begeisterten ebenfalls Zehntausende. Erbaut 1931 und überdacht 1986, bietet es über 53.000 Sitzplätze und bei Konzerten 19.000 zusätzliche Stehplätze. Das Stadion trägt das UEFA-Prädikat FünfSterne-Stadion. Seit 2008 gibt es Rasenheizung, großzügige Mediencenter für Presse und TV, einen VIP-Club für 900 Personen, zwei hypermoderne Videowalls und eine Direktanbindung ans U-Bahn-Netz.
n tionaler Austragungsort vo na er int als ist ien W – is neue er Tenn Ob Fußball, Handball od en so gefragt wie noch nie. Jetzt sind gleich zwei. Juni und 23 ng ltu wl-Finale am Sport-Großveransta erican Football Austrian Bo Ernst Happel Stadion! Am s da n: lle ro An im s nt s im Megaeve am 15. und 16. Juli – beide die American Football WM
DA MUSST DU HIN! WELTMEISTERSCHAFTSFINALE IN WIEN
Top-Sport in einem internationalen Spitzenstadion – das wird in Kürze in Wien auf höchstem Niveau geboten: Am Freitag, dem 15. und Samstag, dem 16. Juli zählen in der Bundeshauptstadt nur noch Siege. Nach der EURO 2007 ist das der nächste Event von Weltrang in Wiens frisch saniertem Superstadion. Im Schatten des Stephansdoms und des Riesenrades wird im Ernst-Happel-Stadion der neue Weltmeister im American Football gekürt. Dabei will das österreichische Nationalteam vor heimischem Publikum ordentlich mitmischen. Neben Sehenswürdigkeiten und Kultur im Überfluss beheimatet Wien nämlich auch den erfolgreichsten American Football Verein Europas: die Raiffeisen Vikings Vienna.
23. JUNI AUSTRIAN BOWL 2011: FINALE DER ÖSTERREICHISCHEN MEISTERSCHAFT
Am 23. Juni ist das Ernst Happel Stadion Austragungsort des ersten American Football-Megaevents: des Finales der Austrian Football League, der Austrian Bowl XXVII. Ein Riesenevent der Superlative!
KICK OFF: 17:00 UHR JETZT KARTEN CHECKEN AUF www.oeticket.at
FOTOS: HERBERT KRATKY
15. UND 16. JULI AMERICAN FOOTBALL WM AUSTRIA 2011: ACHT NATIONEN, EIN ZIEL
Es ist eine der imposantesten, härtesten und aufregendsten Sportarten des Erdballs: American Football, das Spiel mit dem klassischen Oval, ist längst nicht mehr eine alleinige US-Domäne. Australien, Deutschland, Frankreich, Mexiko, Kanada, Japan, Titelverteidiger USA und Österreich spielen im kommenden Sommer in den Städten Graz, Innsbruck und Wien um den Weltmeistertitel im American Football. Die Kämpfe versprechen jede Menge Spannung, da erstmals alle Top-Nationen im American Football an der Weltmeisterschaft teilnehmen. Die Vorrundenspiele finden in Graz und Innsbruck statt. Alle Infos zu American Football und der Weltmeisterschaft in Österreich findest du auf americanfootball2011.com
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