DAS KINOMAGAZIN O K TO B E R 2011 € 1,45
V’11
Viennale-Guide FOTO: UPI
Plus:
DAVID CRONENBERG MARISA TOMEI HARRY BELAFONTE LARS VON TRIER AKI KAURISMÄKI CÉCILE DE FRANCE ROGER CORMAN JEREMY THOMAS GENESIS P-ORRIDGE TODD HAYNES
Keira Knightley in A Dangerous Method
SCHÖN, KLUG, UNGEWÖHNLICH: DER BESTE VIENNALE-FAHRPLAN MIT DEM KOMPLETTEN PROGRAMM ZUM HERAUSNEHMEN
Viennale ’11 Let’s Go Crazy!
P.b.b. Verlagspostamt A-1050 Wien, GZ 09Z038017M
FLIEG MIT SKY UND SKIP NACH BERLIN, CANNES UND V
Gewi nn d
Filmfes tival–S Du bist Cineast? Du träumst davon, alle großen Kinofestivals Europas zu besuchen? SKY & SKIP bringen dich hin! Ein Gewinner fliegt 2012 mit Begleitperson für jeweils ein langes Wochenende zu den Festivals von Berlin, Cannes und Venedig!
1. Etappe: 9. bis 12. Februar
BERLIN 2012
2. Etappe: 17. bis 20. Mai
CANNES 2012
3. Etappe: 30. August bis 2. September
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH
VENEDIG 2012
Schnuppern SchnuppernSie SieFilmluft Filmluftund underleben erlebenSie Siedie dieFestivals Festivals inin Se Se
D VENEDIG
den
als als ininBerlin, Berlin,Cannes Cannesund undVenedig Venedighautnah. hautnah. Sehen SehenSie Siewas wasBesseres. Besseres.Sehen SehenSie SieSky. Sky.
Die Festivals und ihre Stars: Marion Cotillard in grün, George Clooney im Boot, True GritCowboy Jeff Bridges nebst Hailee Steinfeld und Josh Brolin in Berlin und im Smoking in Cannes, wo auch Antonio Banderas vor Palmen posiert.
PROMOTION
l–Superpass
BERLIN
Der Beginn des europäischen Festivalreigens in Berlin ist immer ein Trendbarometer für das gesamte Kinojahr. Die pulsierende deutsche Metropole wirft sich für das Festival in ihr schönstes Kleid, und der Potsdamer Platz mutiert für elf Tage zum Walk of Fame.
Von Fes ti v zu
cannes
Palmen, Stars und Sonnen-
venedig
Das schönste Festival der Welt bietet einen würdigen Abschluss der exklusiven Filmfestival-Tour 2012. In der traumhaften Kulisse der Lagunenstadt genießt man neben großartigen Filmen auch die letzten heißen Sonnentage des Sommers.
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH
PROMOTION
GEWINN MIT SKY & SKIP DEN EUROPA-FESTIVAL-SUPER PA
schein: Der alljährliche Höhepunkt der Festivalsaison an der Croisette kombiniert großes Kino mit dem größten und exklusivsten HollywoodAufmarsch Europas.
Schnuppern SchnuppernSie SieFilmluft Filmluftund underleben erlebenSie Siedie dieFestivals Festivals inin Se Se
R PASS 2012
i val u Festival FESTIVAL TOTAL MIT SKY & SKIP SKIP hat für den cineastischen Superpreis des Jahres – die drei Trips der Festival-Tour 2012 – den perfekten Partner gefunden: Sky ist genauso nahe dran an den besten Filmen und talentiertesten Stars wie wir. Hier siehst du deine Lieblingsschauspieler und ihre Glanzleistungen als Erster im Fernsehen – so, wie du es dir immer gewünscht hast. Aber auch Sport, Serien, Dokus etc. sind drin: Was du möchtest, wann du es möchtest – Sky ist Entertainment auf höchsten Niveau.
DEIN TRAUMGEWINN Du fliegst mit einer Begleitperson deiner Wahl von 9. bis 12. Februar nach Berlin, von 17. bis 20. Mai nach Cannes und von 30. August bis 2. September nach Venedig. Flüge und Transfers sind inkludiert, genau wie jeweils drei Nächte im Top-Hotel (DZ) mit Frühstück und Festivaltickets für die Dauer eurer Aufenthalte. Vor Ort werdet ihr vom SKIP-Team persönlich betreut.
SO GEWINNST DU Geh auf www.skip.at, beantworte unsere Frage und nimm so am Gewinnspiel teil. Oder sende eine SMS mit dem Inhalt „Festival-Tour“ an die Handynummer 0664 660 12 02. Du erhältst umgehend eine SMS zurück – mit einer Frage, zu der dir zwei Antwortmöglichkeiten angeboten werden: A und B. Entscheide dich für die richtige Antwort und sende eine SMS retour – mit dem jeweiligen Buchstaben. War die Antwort richtig, spielst du schon um den Hauptpreis mit. Falls nicht – einfach nochmal versuchen!
Meet the stars: Leonardo DiCaprio in Berlin, George Clooney und Gwyneth Paltrow in Venedig, Robert De Niro mit Martina Gussmann und Uma Thurman sowie die große Salma Hayek in Cannes – sie alle sind FestivalStammgäste.
Jetzt mitmachen auf www.skip.at oder per SMS an 0664 660 12 02
als als ininBerlin, Berlin,Cannes Cannesund undVenedig Venedighautnah. hautnah. Sehen SehenSie Siewas wasBesseres. Besseres.Sehen SehenSie SieSky. Sky.
V’11
VORSPANN
Spots & Facts
20. 10. – 02. 11.
Liebe SKIP-LeserInnen, VIENNALE-BesucherInnen & FilmfreundInnen!
VON VIENNALE-DIREKTOR HANS HURCH
FOTO: ALEXANDER TUMA/VIENNALE
Mit heißem Herzen Ein wunderbarer, später Indian Summer ging zu Ende, und was danach kommt, ist ein noch schönerer Herbst. Der Herbst der Filme, die Zeit der VIENNALE. Jedes Jahr stehen diese Tage Ende Oktober/Anfang November ganz im Zeichen des Wiener Filmfestivals, das heuer wiederum ein außergewöhnlich spannendes und reichhaltiges Programm bietet. Worauf wir besonders stolz sind, ist die weite und farbige Palette an Filmen und Gästen, an Konzerten, Diskussionen und Events. Bei welchem Festival der Welt teilen sich Gäste wie die große amerikanische Legende Harry Belafonte das Programm und die Kinos mit der ganz und gar ungewöhnlichen und eigensinnigen Kultfigur Genesis P-Orridge? Wo begegnen sich David Cronenberg und Jean-Marie Straub, wo gibt es die Uraufführung eines Kurzfilms von David Lynch gemeinsam mit der Premiere einer Studentenarbeit einer Wiener Filmschule? Unser Anspruch – und Sie alleine können ihn während des Festivals überprüfen – ist, dabei niemals in die Austauschbarkeit oder Beliebigkeit abzugleiten, sondern vielmehr ein reiches Gegeneinander und Miteinander der unterschiedlichsten Formen, Figuren und Geschichten zu erzeugen, eine produktive Spannung aufzubauen und Lust und Neugier auf mehr zu schüren. Das SKIP-VIENNALE-Special, das Sie in Händen halten, soll Ihnen dabei helfen, einen Weg zu finden, eine Fährte legen, Umwege erklären und Abkürzungen verraten. Vertrauen Sie sich unseren Freunden vom SKIP an, sie sind alte Scouts mit jungen Herzen und kennen jenes weite wunderbare Land, das wir Kino nennen. Hans Hurch
V’06
Ein Höhepunkt zum Anfang: Der VIENNALETrailer The 3 Rs, der vor jedem Film gezeigt wird, kommt heuer von keinem Geringeren als David Lynch!
FOTO: ANDREA MÜHLWISCH
EDITORIAL
Normalität ist das, was man schon kennt. Und je kleiner der Horizont, desto enger der Geist. Darum: Let’s Go Crazy! Gehen wir woanders hin, sehen wir aus einem fremden Blickwinkel, denken wir in unbekannten Mustern. Die VIENNALE 2011 bietet viele außergewöhnliche Gelegenheiten dafür: Damit das Neue für uns alle normal werden kann.
KEINE AUSREDEN MEHR!
Der VIENNALE-Guide ist ein umfangreiches, übersichtliches Best-of mit Interviews, Film-Stories und allen Hintergrundinfos – die perfekte Basis für erfolgreiche FestivalExpeditionen. Mittendrin klebt das komplette Programm, superkompakt als Falt-Poster zum Herausnehmen und Einstecken – der beste Festival-Freund, der alles mitmacht und immer alles besser weiß!
Gewinnen und abheben Der langjährige FESTIVALSPONSOR AIR FRANCE verlost jeweils zwei Flugtickets nach Los Angeles und Paris: Zu gewinnen auf www.airfrance.at!
IMPRESSUM: SKIP-VIENNALE-GUIDE
SKIP Media GmbH, Grohgasse 5-7/1, 1050 Wien. Tel: +43/1/545 24 00. Herausgeber: Michael Ginalis, Josef Hruby. Geschäftsführung: Michael Ginalis. Chefredaktion: Kurt Zechner, Gini Brenner. Redaktion: Gini Brenner (gb), Anton Gaul (ag), Dina Maestrelli (dm), Magdalena Miedl (mm), Julia Pühringer (jp), Kurt Zechner (kz), VIENNALE. Fotoredaktion: Andrea Mühlwisch. Chef vom Dienst: Dina Maestrelli. Korrektur: Uwe Bubik. Grafik: Grillo, Ronnie Feichtinger. Produktion: Thomas Antwi. Fotos: Andrea Mühlwisch, VIENNALE. Event-Marketing: Walter Schreier. Anzeigenverwaltung: Andrea Permoser. Sekretariat: Heliane Sagheb. Druckvorstufe: GraphicCooperation – Rudolf Huber, Bergsiedlung 139, 2571 Altenmarkt an der Triesting. Druckerei: Infopress Group, Nádas u. 6., 2600 Vác, Ungarn.
OktOber-festwOchen beim OpeL partner
GÜNSTIG LEASEN AUF DER OPEL WIES’N. Dieses angebot ist ein fest! Z.b. ab 99,- pro monat für den astra und meriva. Jetzt bei den Oktober-festwochen bei ihrem Opel partner! www.opel.at meriva cool & sound 1.4 (100 ps), Verbrauch gesamt in l/100 km: 6,1; cO2-emission in g/km: 144.
Unverbindlich empfohlene Richtpreise. Abbildung zeigt Sonderausstattung. Angebot gilt für Privatkunden bei Vertragsabschluss bis 31.10. 2011 bei teilnehmenden Opel Partnern und Zulassung bis 31.12. 2011. Leasing: Laufzeit 36 Monate; Laufleistung: max. 15.000 km/Jahr; Anzahlung: 4.749,52 (29,89 %); Restwert: 7.861,48 (44,29 %); Gesamtbetrag: 16.258,14 inkl. 1,0 % gesetzl. Vertragssteuer; effektiver Jahreszins: 0,99 %; Sollzinssatz: 0,99 %; Finanzierungsangebot der GMAC Leasing GmbH.
330270_Opel_MERIVA_Q4_Skip_210x273_iWC.indd 1
06.10.11 16:41
PROGRAMM
Rock the Boat!
FOTO: ELASTIC ARTISTS
V’11
VIENNALE-Festivalzentrum am Badeschiff: Das komplette Programm
ERÖFFNUNGSPARTY: Chris Geddes / Ilias Dahimène / TIN MAN Party. Do. 20. Oktober, 22 Uhr Belle & Sebastian waren selten tanzbar. Wenn Chris Geddes solo an den Turntables steht, treiben seine Sounds alle auf die Tanzfläche. Support ist Ilias Dahimène, Seayou Records. Am Hauptdeck steht TIN MAN. FilmemacherInnen an den Plattentellern 1 Party. Fr. 21. Oktober, 22 Uhr DJs: Sasha Pirker (Special Program: Die denkende Form), José Filipe Costa (Linha vermelha), Gonçalo Tocha (É na terra não é la luna) und Alex Ross Perry (The Color Wheel). Moderation: Dietmar Schwärzler. DJ: quote. Afrika-Lounge Party. Sa. 22. Oktober, 22 Uhr Mika Kaurismäki hat mit Mama Africa eine Hommage an Miriam Makeba gedreht. Im Badeschiff dazu eine afrikanische Lounge: Dr. Boutros Boutros und Alexander Ach Schuh servieren Afro-Beats der 70er Jahre. In der Superfly-Lounge im Laderaum legen Lazy Mason und Ella Platten auf. In Kooperation mit Superfly. Pro Choice: L’Ocean Licker Party. So. 23. Oktober, 21 Uhr Will Benedict und Lucie Stahl sind innovative Off-Space-Betreiber: 2007 machten sie ihre eigene Wohnung zum Ausstellungsraum, seit 2008 betreiben die beiden die Galerie Pro Choice. Seit kurzem gibt es einen Standort am Praterstern: die Bar L’Ocean Licker. DJ: Will Benedict. Peter Hörmanseder: Auf Wiedersehen am Vögel Hof DJ-Line. Mo. 24. Oktober, 21 Uhr Die Kabarett-Gruppe maschek bürstet TV-Nachrichten raffiniert gegen den Strich. Im Rahmen der VIENNALE ist Hörmanseder, laut Eigendefinition Mediensatiriker und Gentlemanganove, nun als DJ zu erleben.
V’08
Ship Ahoy! Während der gesamten VIENNALE gibts im Badeschiff volles Programm: Café, Bar, Parties, Events & Diskussionen täglich von 18.00 Uhr bis 4.00 Uhr früh zwischen Schwedenplatz und Urania! Schluss mit halblustig. Zur Lage der heimischen Programmkinos. Teil 2. Diskussion. Di. 25. Oktober, 18 Uhr Bei der VIENNALE 2010 gab es eine Gesprächsrunde zur Situation der Programmkinos. Viel hat sich getan vergangenes Jahr, manches hat sich nicht getan. Es berichten: Hans König (Filmcasino, Wien), Claus Philipp (Stadtkino, Wien), Wolfgang Steininger (Moviemento, Linz), Michael Stejskal (Votivkino, Wien), Alexander Syllaba (Cinema Paradiso, St. Pölten), Dietmar Zingl (Leokino, Innsbruck). Moderation: Hans Hurch. Junior Boys DJ-Set Party. Di. 25. Oktober, 22 Uhr Die kühl-moderne Retro-Eleganz der Junior Boys, die den Synthiepop der 80er-Jahre aufleben lässt, kommt sicher auch beim DJ-Set von Matt Didemus zum Einsatz. Unterstützung kommt von Gloria Viktoria. Die TBA Lounge steht im Zeichen des heurigen VIENNALE-Stargasts Harry Belafonte. In Kooperation mit TBA. Laura Gibson (live) / Woodpigeon DJ-Set Konzert & DJ-Line. Mi. 26. Oktober, 21 Uhr Sängerin Laura Gibson legte 2004 ihr erstes Soloalbum mit kunstvollen Folk-Songs vor. Im Badeschiff gibts Laura Gibson live. Als DJ ist Mark Hamilton, Sänger der kanadischen Band Woodpigeon, zu Gast. Äffle Pferd and His Bearded Little Girls DJ-Line. Do. 27. Oktober, 21 Uhr Christopher Wurmdobler & Alexi Pelekanos aka Äffle Pferd and His Bearded Little Girls legen Klassiker und Hits der vorletzten Saison auf. Musik zum Heulen oder Tanzen. FilmemacherInnen an den Plattentellern 2 / Gerwald Rockenschaub Party. Fr. 28. Oktober, 22 Uhr Djs: Benjamin Cantu (Stadt Land Fluss), Marie Losier (The Ballad of Genesis and Lady Jaye), Sebastian Heidinger (Traumfabrik Kabul). Im Laderaum Gerwald Rockenschaub mit Techno- und House-Schätzen. Moderation: Herr Tomtschek (H.A.P.P.Y.). DJ: Naylo Hey, so glad you could make it Konzert & Party. Sa. 29. Oktober, 22 Uhr An diesem Abend gibts den englischen Multi-
FOTOS: VIENNALE
Chris Geddes
Pinch
Instrumentalisten Max Tundra live, der bereits Remixes für Franz Ferdinand und die Pet Shop Boys gemacht hat. In Kooperation mit FM4. Christof Kurzmann: daun miassn die labtops spün, zirpen ois wia die grün DJ-Line. So. 30. Oktober, 21 Uhr Charhizma-Labelbetreiber Christof Kurzmann war schon immer extrem offen für unterschiedlichste Musikrichtungen: Er versöhnte Freejazz mit elektronischer Musik und Orchestersound mit Minimalmusic. Autistic Disco Party & DJ-Line. Mo. 31. Oktober, 22 Uhr Er tanzte als Hamlet Breakdance und strippte im Sommernachtstraum. Wenn Lars Eidinger die Bühne betritt, ist das wie bei einem Rockkonzert. In seiner Autistic Disco wird Eidinger (Fix & Foxi C’Burg/!K7) von DJ Braun unterstützt. Melanie Ohnemus: I like you mostly late at night you’re quite alright DJ-Line. Di. 1. November, 21 Uhr Melanie Ohnemus ist Journalistin, Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin (Wiener Secession, Portikus Frankfurt). An diesem Abend zeigt sie an den Turntables ihr Können. ABSCHLUSSPARTY Pinch / Restless Leg Syndrome: d.b.h., Chrisfader, Testa Mi. 2. November, 22 Uhr Ein Hero der Bristol Dubstep-Szene: DJ, Produzent und Tectonic-Labelgründer Pinch alias Robert Ellis. Am Hauptdeck steht innovativer Hip Hop auf dem Programm, nämlich Restless Leg Syndrome: DJ d.b.h. von der Band Total Chaos, der Tiroler DJ Chrisfader und Turntablist Testa.
V’11
PROGAMM PARTNER & SPONSOREN
Genau das war der Plan.
VOLL IM EINSATZ: Das SKIP-VIENNALE-Faltprogramm mit Spielplan & Eckdaten klebt hier nicht mehr!
SPONSOREN Air France AVERNA card complete Corona Extra Henkel CEE Jameson Irish Whiskey Kodak LANCIA Manner Philips Ruefa TAXI 40100 TV5MONDE Vöslauer VIG PRODUKT SPONSOREN A. Frey & Co. Adventure Catering Albrechtsberger art-com Canon CHV City Airport Train FAIRTRADE Österreich FedEx Gewista urban media GOMI Zelte Die Glasfabrik/Lichterloh Hotel Astoria illycaffè INFOSCREEN Lusthaus Wien Marionettentheater Schloss Schönbrunn Media Market Observer Pannobile Remaprint Schloss Gobelsburg Sektkellerei Johann Kattus Synchro Film, Video&Audio von feichtinger Blumen/Plantical Weingut Bründlmayer Wirecard CEE Yves Saint Laurent Parfums RESTAURANT SPONSOREN Café Prückel cal(l)las Cantinetta di Gianni CapaTosta | soul&pizza DOTS – experimental Sushi Glacis Beisl Hollmann Salon Lusthaus Wien Prinz Ferdinand Restaurant S’PARKS Stadtwirt Xpedit Zum Finsteren Stern
>>>
Umfassende Infos zu den besten VIENNALE-Filmen sowie die schönsten VIENNALE-Gewinnspiele finden Sie auch auf www.skip.at, den kompletten Spielplan auch auf www.viennale.at!
MEDIENPARTNER SONDERPUBLIKATIONEN DER STANDARD derstandard.at Falter FM4 ORANGE 94.0 orf.at ORF Kultur ORF WIEN Ö1 ray Filmmagazin SKIP – DAS KINOMAGAZIN skip.at MEDIENPARTNER 98.3 Superfly Celluloid Cineplexx uni:view DATUM M* magazine OKTO TBA thegap
V’11
MARKETING PARTNER FILM Austrian Film Commission Berlinale Berlin Documentary Forum Cinéma du Réel Crossing Europe Diagonale Festival dei Popoli Filmarchiv Austria Int. Frauenfilmfestival Dortmund/Köln Int. Kinderfilmfestival Wien Int. Kurzfilmtage Oberhausen Österreichisches Filmmuseum Punto de Vista Documentary Film Festival /slash Filmfestival VIS Vienna Independent Shorts Visions du Réel MEDIEN brand eins FAQ Magazine H.O.M.E. Licht*Spiele MALMOE medianet miss now! On Rail profil Schnitt Servus TV spike art magazine springerin stadtbekannt Ticket vice Wiener Wienerin Wienlive KULTUR, KUNST, NON-PROFIT Albertina Amnesty International APA Arena Wien Blickfang brut Büchereien Wien Institut für Theater, Film- und Medienwissenschaft Kulturreferat ÖH Uni Wien Kunsthalle Wien Kunsthistorisches Museum Student Point Verband Wiener Volksbildung BUSINESS ARGE Fuchs/Itze/Mathoi Facultas Filmgalerie 8 1/2 freikarte.at Goldbach Audience HOANZL KAFFEEKÜCHE Schottentor-Passage LE COOL ORF Enterprise OZ Cinethek philiale Schüren Verlag snipcard SONY Music TCM – Turner Classic Movies Thalia Tools at Work UCI Kinowelt United Internet Media ZONE Media
Preise
Einzelticket € 8,50 Ab 10 Tickets € 7,90 pro Ticket Ab 20 Tickets € 7,– pro Ticket
DO 27. 10., 21 Uhr DJ-LINE Äffle Pferd and his bearded little Girls
Zusätzliche Expresskassen am 15. und 16. Oktober
Aufgrund des zu erwartenden großen Andrangs werden am ersten Vorverkaufswochenende zusätzliche Expresskassen geöffnet. Die Expresskassen sind für Käufe von bis zu 10 Tickets vorgesehen, um eine raschere Abwicklung gewährleisten zu können.
KÜNSTLERHAUS 1., Akademiestraße 13 (15. & 16. Oktober, 10 bis 20 Uhr, nur Barzahlung) GARTENBAUKINO 1., Parkring 2 (15. & 16. Oktober, 10 bis 12 Uhr)
Bei allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei! Details zu allen Veranstaltungen gibts im VIENNALE-Special auf Seite 8 und auf www.viennale.at!
Tickets im Internet: www.viennale.at (Bezahlung mit Kreditkarte oder per Online-Banking) Tickets per Telefon: A1 Freeline 0800 664 010 (Bezahlung mit Kreditkarte)
DI 25. 10., 22 Uhr PARTY Junior Boys DJ-Set
Bei ausverkauften Vorstellungen gibt es die Chance auf Restkarten an der Abendkassa. MI 26. 10., 21 Uhr KONZERT & DJ-LINE Laura Gibson & Woodpigeon DJ-Set
In Zusammenarbeit mit Ö1 ist bis 23. 10. an allen Vorverkaufsstellen sowie telefonisch ein VIENNALE-ABO um € 35,– (ermäßigt: € 30,–) erhältlich!
Katalog Festival € 9,– Katalog Retrospektive € 12,– Chantal Akerman – The Pajama Interview € 7,– Plakate (A1 und A2) € 3,– bzw. € 2,– V’11-Filmstills-Plakat € 10,– Schlüsselbänder € 2,50
Weitere Informationen auf www.filmmuseum.at und www.viennale.at
Alle Kinos bieten barrierefreien Zugang.
DER STANDARD SCHENKT HAPPY HOURS MIT VÖSLAUER Biolimo! Während des Festivals erhalten Sie zwischen 18 und 21 Uhr gegen Abgabe eines eingelösten VIENNALE-Tickets eine Flasche VÖSLAUER Biolimo im VIENNALEFestivalzentrum am Badeschiff. Solange der Vorrat reicht!
VIENNALE-MERCHANDISING MO 31.10., 22 Uhr PARTY & DJ-LINE Autistic Disco: Lars Eidinger & DJ Braun
MO 24. 10., 21 Uhr DJ-LINE Peter Hörmanseder: Auf Wiedersehen am Vögel Hof
DI 1.11., 21 Uhr DJ-LINE Melanie Ohnemus: I like you mostly late at night you’re quite alright
DI 25. 10., 18 Uhr DISKUSSION Schluss mit halblustig. Zur Lage der heimischen Programmkinos. Die Fortsetzung.
MI 2.11., 22 Uhr ABSCHLUSSPARTY Pinch / Restless Leg Syndrome: d.b.h., Chrisfader, TESTA
Tickets für die Retrospektive sind sowohl über die VIENNALE als auch über das Filmmuseum erhältlich. SO 23. 10., 21 Uhr PARTY Pro Choice: L’Ocean Licker
ÖSTERREICHISCHES FILMMUSEUM 1., Augustinerstraße 1
SO 30. 10., 21 Uhr DJ-LINE Christof Kurzmann
Retrospektive
SA 22. 10., 22 Uhr PARTY Afrika-Lounge: Dr. Boutros Boutros & Alexander Ach Schuh / Loud Minority
Gartenbaukino 1., Parkring 12 Künstlerhaus 1., Akademiestraße 13 Urania 1., Uraniastraße 1 Stadtkino 3., Schwarzenbergplatz 7 Metro 1., Johannesgasse 4
SA 29. 10., 22 Uhr KONZERT & PARTY Hey, so glad you could make it: Max Tundra & fmqueer dj’s hölzl/pieper/czesch
VIENNALE-Kinos
FR 21. 10., 22 Uhr PARTY FilmemacherInnen an den Plattentellern 1
Einzelticket € 7,90 Ab 10 Tickets € 7,30 pro Ticket Ab 20 Tickets € 6,40 pro Ticket Ermäßigungen bei Vorweis der entsprechenden Ausweise für Kunden und Mitarbeiter der Erste Bank, Der Standard sowie Ö1. Inhaber der „Fernwärme-Servicecard“ erhalten für Filme ausgewählter Zeitschienen je 2 Tickets zu je € 5,90.
FR 28. 10., 22 Uhr PARTY FilmemacherInnen an den Plattentellern 2 / Gerwald Rockenschaub
Ermäßigungen DO 20. 10., 22 Uhr ERÖFFNUNGSPARTY DJ-Set Chris Geddes (Belle & Sebastian) / Ilias Dahimène (Seayou Records) / TIN MAN
VIENNALE-Tickets & Allgemeine Infos täglich von 18.00 bis 4.00 Uhr früh Donaukanallände zwischen Schwedenplatz und Urania
Vorverkaufsstellen: MUSEUMSQUARTIER 7., Mariahilfer Straße/Ecke Museumsquartier (täglich 10 bis 20 Uhr) SCHOTTENTOR-PASSAGE 1., Schottentor/Uni (täglich 10 bis 20 Uhr) GARTENBAUKINO 1., Parkring 12 (15. bis 19. Oktober täglich 10 bis 20 Uhr)
V’11 DONNERSTAG
06. 10. FREITAG
07. 10.
DONNERSTAG
03. 11.
21.00
DONNERSTAG
19.00
06. 10. –
RETROSPEKTIVE: CHANTAL AKERMAN. WERKSCHAU UND CARTE BLANCHE
Filmmuseum 16.00
PORTRAIT D’UNE JEUNE FILLE DE LA FIN DES ANNÉES 60 À BRUXELLES Chantal Akerman / F 1993 / OmdU / 62 min / V
HÔTEL MONTEREY
SAUTE MA VILLE C. Akerman / B ’68 / kD / 13 min LA CHAMBRE C. Akerman / B ’72 / stumm / 11 min
21.15
Chantal Akerman / F 1996 / OmeU / 64 min / V
CHANTAL AKERMAN PAR CHANTAL AKERMAN
JE TU IL ELLE
Chantal Akerman / B/F 1974 / OmdU / 85 min
PIERROT LE FOU
Jean-Luc Godard / F/I 1965 / OmeU / 111 min
20.00
Chantal Akerman / B 1972 / stumm / 63 min
JEANNE DIELMAN, 23 QUAI DU COMMERCE, 1080 BRUXELLES Chantal Akerman / B/F 1975 / OmdU / 201 min
18.30 SUD
Chantal Akerman / F/B 1999 / eOF / 70 min / V
SAMSTAG
08. 10.
Wong Kar-wai / Hongkong/Argentinien 1997 / OmdU / 99 min
LES ANNÉES 80
LE BONHEUR
MOUCHETTE
NEWS FROM HOME
Chantal Akerman / F/B 1999 / OmdU / 117 min
NUIT ET JOUR
Chantal Akerman / F/B/CH 1991 / OmdU / 90 min
18.30
J’AI FAIM, J’AI FROID Chantal Akerman / F 1984 / OmeU / 13 min
Jean-Luc Godard / F/I 1965 / OmeU / 111 min
18.30 PIERROT LE FOU
Chantal Akerman / F/B/BRD 1978 / OmdU / 126 min
18.30 LES RENDEZ-VOUS D’ANNA
Chantal Akerman / B 2002 / OmeU / 103 min
18.30 DE L’AUTRE CÔTÉ
Douglas Sirk / USA 1955 / eOF / 100 min
18.30 WRITTEN ON THE WIND
Chantal Akerman / F/B 1993 / kD / 115 min
18.30 D’EST
Chantal Akerman / F/B 1983 / OmdU / 60 min
„UN JOUR PINA A DEMANDÉ …”
AUJOURD’HUI, DIS-MOI Chantal Akerman / F 1980 / OmdU / 46 min / V
18.30
Jacques Demy / F 1983 / OmdU / 95 min
L’HOMME À LA VALISE
PORTRAIT D’UNE JEUNE FILLE DE LA FIN DES ANNÉES 60 À BRUXELLES Chantal Akerman / F 1993 / OmdU / 62 min / V
NEWS FROM HOME
UN DIVAN À NEW YORK
SUD
MAMMA ROMA
Chantal Akerman / B 1972 / stumm / 63 min
HÔTEL MONTEREY
SAUTE MA VILLE Chantal Akerman / B 1968 / kD / 13 min LA CHAMBRE Chantal Akerman / B 1972 / stumm / 11 min
DEMAIN ON DÉMÉNAGE
Chantal Akerman / F/B 2004 / OmeU / 110 min
MOUCHETTE
Robert Bresson / F 1967 / OmeU / 81 min
STROMBOLI
Roberto Rossellini / I 1949 / eOmdU / 107 min
VERTIGO
Alfred Hitchcock / USA 1958 / eOF / 128 min
LAST DAYS
Gus Van Sant / USA 2005 / OmdU / 96 min
ANGST ESSEN SEELE AUF
Rainer Werner Fassbinder / BRD 1974 / dOF / 93 min
TOUTE UNE NUIT
Chantal Akerman / B/F 1982 / OmdU / 90 min
LA CAPTIVE
Chantal Akerman / F/B 1999 / OmdU / 117 min
LA FOLIE ALMAYER
Chantal Akerman / F/B 2011 / OmeU / 127 min
kD = kein Dialog
V = Video
JEANNE DIELMAN, 23 QUAI DU COMMERCE, 1080 BRUXELLES Chantal Akerman / B/F 1975 / OmdU / 201 min
20.00
Chantal Akerman / F/B/CH 1986 / OmdU / 96 min
21.15 GOLDEN EIGHTIES
Michael Snow / Kanada 1971 / kD / 190 min
20.30 LA RÉGION CENTRALE
HISTOIRES D’AMÉRIQUE: FOOD, FAMILY AND PHILOSOPHY Chantal Akerman / F/B 1988 / OmdU / 99 min
Rainer Werner Fassbinder / BRD 1974 / dOF / 93 min
ANGST ESSEN SEELE AUF
Chantal Akerman / F/B/D 1996 / eOmdU / 99 min
MAMMA ROMA
LES RENDEZ-VOUS D’ANNA
GOLDEN EIGHTIES
CHUN GWONG JA SIT
Chantal Akerman / B/F 1982 / OmdU / 90 min
Chantal Akerman / F/B/CH 1986 / OmdU / 96 min
MONTAG
MITTWOCH
DONNERSTAG
FREITAG
TOUTE UNE NUIT
Chantal Akerman / F/B 1983 / OmeU / 79 min
Chantal Akerman / F/B/BRD 1978 / OmdU / 126 min
17.00 STROMBOLI
10. 10.
Agnès Varda / F 1965 / OmeU / 80 min
Roberto Rossellini / I 1949 / eOmdU / 107 min
12. 10.
Robert Bresson / F 1967 / OmeU / 81 min
Pier Paolo Pasolini / I 1962 / OmeU / 108 min
SONNTAG
13. 10.
Chantal Akerman / F/BRD 1976 / eOF / 88 min
21.15 UN DIVAN À NEW YORK
09. 10.
14. 10.
LA CAPTIVE
16.30 VERTIGO
Alfred Hitchcock / USA 1958 / eOF / 128 min
SAMSTAG
15. 10. 17.00 WRITTEN ON THE WIND
Douglas Sirk / USA 1955 / eOF / 100 min
SONNTAG
16. 10. MONTAG
17. 10. LÀ-BAS
Chantal Akerman / F/B/Israel 2006 / OmeU / 79 min / V
MITTWOCH
MONTAG
MITTWOCH
MOSES UND ARON
19. 10. DONNERSTAG
Jean-Marie Straub / Danièle Huillet / A/BRD/F/I 1974 / dOF / 106 min
CHANTAL AKERMAN PAR CHANTAL AKERMAN
20. 10. FREITAG
21. 10.
Chantal Akerman / F 1983 / OmeU / 60 min Chantal Akerman / F/B 1983 / OmeU / 79 min
Chantal Akerman / F 1996 / OmeU / 64 min / V
22. 10.
Chantal Akerman / F 1986 / OmeU / 104 min / V
18.30 UNE CHAMBRE EN VILLE
23. 10.
Chantal Akerman / F/BRD 1976 / eOF / 88 min
LES ANNÉES 80
24. 10.
Chantal Akerman / F/B/D 1996 / eOmdU / 99 min
SAMSTAG
26. 10.
Chantal Akerman / F/B 1999 / eOF / 70 min / V
DONNERSTAG
FREITAG
LETTERS HOME
27. 10.
Pier Paolo Pasolini / I 1962 / OmeU / 108 min
SONNTAG
28. 10. SAMSTAG
29. 10.
18.30
HISTOIRES D’AMÉRIQUE: FOOD, FAMILY AND PHILOSOPHY Chantal Akerman / F/B 1988 / OmdU / 99 min
MOSES UND ARON
Jean-Marie Straub / Danièle Huillet / A/BRD/F/I 1974 / dOF / 106 min
18.30 TABU – A STORY OF THE SOUTH SEAS
SONNTAG
30. 10.
NUIT ET JOUR
Friedrich Wilhelm Murnau / USA 1931 / eOF / 85 min
Chantal Akerman / F/B/CH 1991 / OmdU / 90 min
MONTAG
31. 10.
DEMAIN ON DÉMÉNAGE
Spielplan
Viennale ’11
Chantal Akerman / F/B 2004 / OmeU / 110 min
LETTERS HOME
Chantal Akerman / F 1986 / OmeU / 104 min / V
MITTWOCH
02. 11.
eOF = engl. OF
D’EST
Chantal Akerman / F/B 1993 / kD / 115 min
Omd/f/e/U = OF mit dt./franz./engl. Untertiteln dF = dt. Fassung
JE TU IL ELLE
Chantal Akerman / B/F 1974 / OmdU / 85 min
DONNERSTAG
03. 11. OF = Originalfassung
V’11
FOTO: VIENNALE
TICKETVORVERKAUF AB 15. OKTOBER, 10 UHR
VIENNALEFestivalzentrum am Badeschiff
Café, Bar, Parties, Events & Diskussionen: Das komplette Programm zum Festival.
02. 11. MITTWOCH
20. 10. – DONNERSTAG
IMMER & ÜBERALL: DEIN PERFEKTER FESTIVAL-GUIDE
DAS KOMPLETTE VIENNALE-PROGRAMM: ALLE FILME, ALLE INFOS
V’11
SKIP-GUIDE: DAS GESAMTE VIENNALE-PROGRAMM AUF EINEN BLICK
ERÖFFNUNG
DONNERSTAG
DONNERSTAG
20. 10. –
MITTWOCH
02. 11.
20. 10.
19.30
23.00
ERÖFFNUNGSGALA (nur mit Einladung)
FREIER KARTENVERKAUF
VIENNALE-TRAILER 2011: THE 3 Rs David Lynch / USA/A 2011 / OF / 1 min SCHAKALE UND ARABER Jean-Marie Straub / CH 2011 / OF / 11 min / V
VIENNALE-TRAILER 2011: THE 3 Rs David Lynch / USA/A 2011 / OF / 1 min SCHAKALE UND ARABER Jean-Marie Straub / CH 2011 / OF / 11 min / V
LE HAVRE
LE HAVRE
Aki Kaurismäki FIN/F/D 2010 / OmdU / 93 min
DOKUMENTARFILME
SPIELFILME
SPECIAL PROGRAMS
TRIBUTE TO HARRY BELAFONTE
TRIBUTE TO JEREMY THOMAS
TRIBUTE TO SOI CHEANG
VIENNALE EVENTS
Aki Kaurismäki FIN/F/D 2010 / OmdU / 93 min
Gartenbaukino FREITAG
13.00 15.30 18.00 20.30 23.00
21. 10.
IN FILM NIST
SAMSTAG
22. 10.
CRAZY HORSE
Jafar Panahi, Mojtaba Mirtahmasb Iran 2011 OmeU / 75 min
Frederick Wiseman F/USA 2011 OmeU / 134 min / V
MILDRED PIERCE
MILDRED PIERCE
Todd Haynes USA 2011 OF / 121 min / V
Todd Haynes USA 2011 OF / 63 min / V
ALPIS
LES NEIGES DU KILIMANDJARO
EPISODE 1 + 2
Yorgos Lanthimos GR 2011 OmeU / 93 min
AMERICANO
Mathieu Demy F 2011 OmeU / 105 min
DUO MINGJIN
Johnnie To China/Hongkong 2011 OmeU / 107 min / V
EPISODE 3
Robert Guédiguian F 2011 OmeU / 107 min
SONNTAG
23. 10.
12.30 MAMA AFRICA
Mika Kaurismäki D/Südafrika/FIN 2011 OmeU / 91 min / V
15.00 MILDRED PIERCE EPISODE 4 + 5
Todd Haynes USA 2011 / OF / 148 min / V
CARMEN JONES Otto Preminger USA 1954 OF / 103 min
MONTAG
24. 10. GONE
Gretchen Morning, John Morning USA/A 2011 OF / 85 min / V
SUBMARINE Richard Ayoade GB 2010 OmdU / 94 min
THE FUTURE Miranda July D/USA 2011 OmdU / 91 min
21.00 SING YOUR SONG
LA GUERRE EST DÉCLARÉE
MELANCHOLIA
24.00 DRIVE
METEOR C. Girardet, M. Müller / D 2011 / eOF / 15 min
HASHOTER
Susanne Rostock USA 2010 OmdU / 98 min / V
Nicolas Winding Refn USA 2011 OmdU / 100 min
Valérie Donzelli F 2010 OmdU / 100 min
CODEPENDENT LESBIAN SPACE ALIEN SEEKS SAME
M. Olnek / USA ’10 / OF / 76 min / V
Lars von Trier DK/S/F/D 2011 OmdU / 135 min
Nadav Lapid Israel 2011 OmeU / 112 min
DIENSTAG
25. 10.
NOVIAS – MADRINAS – 15 AÑOS Diego Levy, Pablo Levy Argentinien 2011 OmeU / 63 min / V
L’ESTATE DI GIACOMO Alessandro Comodin I/F/B 2011 OmeU / 78 min / V
MARTHA MARCY MAY MARLENE Sean Durkin USA 2010 OF / 101 min
SCHLAFKRANKHEIT Ulrich Köhler D/F/NL 2011 OmdU / 91 min
HYN HUET CHING NIN Soi Cheang Hongkong 2002 Ome/chinU / 89 min
MITTWOCH
26. 10.
INDIA, MATRI BHUMI Roberto Rossellini I/F/Indien 1959 OmeU / 90 min / V
BÉ OMID É DIDAR Mohammad Rasoulof Iran 2011 OmeU / 104 min / V
TERRI
Azazel Jacobs USA 2011 OF / 105 min
LE GAMIN AU VÉLO
DONNERSTAG
27. 10.
EL LUGAR MÁS PEQUEÑO
Tatiana Huezo Sánchez Mexiko 2011 OmeU / 104 min
STILLLEBEN
Sebastian Meise A 2011 OmeU / 78 min / V
TOMBOY
Céline Sciamma F 2011 OmdU / 82 min
FAUST
Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne B/F/I 2011 OmdU / 87 min
Alexander Sokurov Russland 2011 dOmeU / 134 min / V
TROPA DE ELITE 2 – O INIMIGO AGORA É OUTRO
23.30 THE BALLAD OF GENESIS AND LADY JAYE
Marie Losier José Padilha Brasilien 2010 / OmeU / 116 min USA/F 2011 / OmdU / 72 min / V
FREITAG
28. 10.
SAMSTAG
12.30 WHO IS HARRY NILSSON…
HIT SO HARD P. David Ebersole USA 2011 OF / 103 min / V
15.00 L’APOLLONIDE
29. 10.
(AND WHY IS EVERYBODY TALKIN’ ABOUT HIM?) J. Scheinfeld / USA ’10 / OF / 116 min / V
15.00 CUT
(SOUVENIRS DE LA MAISON CLOSE) B. Bonello / F 2011 / OmeU / 125 min
Amir Naderi Japan 2011 OmeU / 132 min / V
LA FOLIE ALMAYER
L’EXERCICE DE L’ÉTAT
Chantal Akerman F/B 2011 OmeU / 127 min
Pierre Schoeller F/B 2011 OmeU / 112 min
SONNTAG
30. 10.
DRAGONSLAYER Tristan Patterson USA 2011 OF / 74 min / V
ÜBERRASCHUNGSFILM
DAS WEITERLEBEN DER RUTH KLÜGER
Göran Hugo Olsson S/USA 2011 OmdU / 94 min / V
TOTEM
Jessica Krummacher D 2011 OF / 86 min / V
TAO JIE
01. 11.
TAHRIR, LIBERATION SQUARE Stefano Savona F/I/Ägypten 2011 OmeU / 91 min / V
THE ARTIST
BIR ZAMANLAR ANADOLU’DA
TAKE SHELTER
23.30 SEXY BEAST
24.00 LA CASA MUDA
24.00 HESHER
23.30 NAKED LUNCH
David Cronenberg GB/Kanada/Japan 1991 OF / 115 min
Asghar Farhadi Iran 2011 OmdU / 123 min
Jeff Nichols USA 2011 OmdU / 120 min
02. 11.
PAGE ONE: A YEAR INSIDE THE NEW YORK TIMES Andrew Rossi USA 2010 / OF / 88 min / V
Nuri Bilge Ceylan Türkei/BiH 2011 OmeU / 157 min
Jonathan Glazer GB/E/USA 2000 OF / 89 min
13.00 15.30
Robert Altman USA 1982 / OF / 109 min
JODAEIYE NADER AZ SIMIN
JC Chandor USA 2011 OmdU / 107 min / V
MITTWOCH
COME BACK TO THE 5 & DIME, JIMMY DEAN, JIMMY DEAN
21.00 MARGIN CALL
David Cronenberg GB/D/Kanada/F 2011 OmdU / 92 min
Spencer Susser USA 2010 OF / 106 min / V
THE BLACK POWER MIXTAPE 1967 – 1975
DIENSTAG
Michel Hazanavicius F 2011 eZT / 100 min / V
21.00 A DANGEROUS METHOD
Gustavo Hernández Uruguay 2010 OmeU / 79 min
31. 10.
Ann Hui Hongkong/China 2011 OmeU / 119 min / V
Renata Schmidtkunz A 2011 OmeU / 85 min / V
21.00 HABEMUS PAPAM Nanni Moretti I/F 2010 OmdU / 110 min
MONTAG
19.30
ABSCHLUSSGALA (nur mit Einladung)
VIENNALE-TRAILER 2011: THE 3 Rs David Lynch / USA/A 2011 / OF / 1 min
18.00
THE IDES OF MARCH George Clooney USA 2011 OmdU / 97 min
20.30
FREIER KARTENVERKAUF
VIENNALE-TRAILER 2011: THE 3 Rs David Lynch / USA/A 2011 / OF / 1 min
THE IDES OF MARCH
23.00
G. Clooney / USA ’11 / OmdU / 97 min
Künstlerhaus LE HAVRE
06.30 THE ARTIST
AMERICANO
ALPIS
11.00
Michel Hazanavicius F 2011 eZT / 100 min / V
Mathieu Demy F 2011 OmeU / 105 min
Yorgos Lanthimos GR 2011 OmeU / 93 min
13.30
13.00 EINE SERIE VON GEDANKEN
HYN HUET CHING NIN
TORRE BELA
16.00 18.30 21.00 23.30
HESHER
Aki Kaurismäki FIN/F/D 2010 OmdU / 93 min
Heinz Emigholz D 1986-2011 / OmeU / 91 min / V
15.30 KAITANSHI JOKEI Kumakiri Kazuyoshi Japan 2010 OmeU / 152 min / V
TLATELOLCO
Lotte Schreiber A/Mexiko 2011 spOmeU / 75 min / V
CRAZY HORSE
Frederick Wiseman F/USA 2011 OmeU / 134 min / V
MERRY CHRISTMAS MR. LAWRENCE Oshima Nagisa GB/Japan 1982 OF / 123 min
Soi Cheang Hongkong 2002 Ome/chinU / 89 min
Thomas Harlan P 1975 OmdU / 106 min / V
MAMA AFRICA
LINHA VERMELHA
Mika Kaurismäki D/Südafrika/FIN 2011 OmeU / 91 min / V DIE DENKENDE FORM WERKSCHAU SASHA PIRKER
BETWEEN INNER AND OUTER SPACE PROGRAMM 1: I LIKE INSIDE, O LIKE OUTSIDE
MISS BALA
Gerardo Naranjo Mexiko 2010 OmeU / 112 min
José Filipe Costa P 2011 OmeU / 80 min / V
IBIZA OCCIDENT Günter Schwaiger A/E 2011 OmdU / 85 min / V
KAITANSHI JOKEI Kumakiri Kazuyoshi Japan 2010 OmeU / 152 min / V
14.00 DUO MINGJIN
Johnnie To China/Hongkong 2011 OmeU / 107 min / V
KANSAS CITY Robert Altman USA/F 1996 OmdU / 115 min
CONFERENCE (NOTES ON FILM 05) N. Pfaffenbichler / A 2011 / kD / 8 min
LOW DEFINITION CONTROL (MALFUNCTIONS #0)
Naomi Uman Ukraine 2011 OmeU / 85 min / V
OSTENDE
L’ESTATE DI GIACOMO
OS RESIDENTES
THE TOMB OF LIGEIA
Alessandro Comodin I/F/B 2011 OmeU / 78 min / V
Roger Corman GB 1964 OF / 80 min
ABRIR PUERTAS Y VENTANAS
Milagros Mumenthaler CH/Argentinien 2011 OmeU / 98 min
TAKE SHELTER Jeff Nichols USA 2011 OmdU / 120 min
FAUST
Alexander Sokurov Russland 2011 dOmeU / 134 min / V
14.00
PRUFROCK BACK IN AMERICA SANS-TITRE E. C. Heldmann / D/USA ’10 / OF / 8 min / V Neïl Beloufa / F 2010 / OmeU / 15 min V
THE PETTIFOGGER
Lewis Klahr USA 2011 / OF / 65 min / V
Christophe Clavert F 2011 / OmeU / 40 min V
Rabah Ameur-Zaïmeche F 2011 OmeU / 97 min / V
BARZAKH
KURZFILMPROGRAMM 4: CORRESPONDENCES
TORRE BELA
Jerzy Skolimowski GB 1978 OF / 86 min
THE SHOUT
LE GAMIN AU VÉLO Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne B/F/I 2011 OmdU / 87 min
KURZFILMPROGRAMM 3: SCHWERE AUGEN
Mantas Kvedaravicius FIN/LT/Tschetschenien 2011 OmeU / 59 min / V
BETWEEN INNER AND OUTER SPACE PROGRAMM 3: S LIKE STUDIO
BETWEEN INNER AND OUTER SPACE PROGRAMM 4: C LIKE COLLECTOR, E LIKE ECONOMY
FILME VON RICHARD LEACOCK
PRUFROCK BACK IN AMERICA E. C. Heldmann / D/USA ’10 / OF / 8 min V
BETWEEN INNER AND OUTER SPACE PROGRAMM 6: M LIKE MUSEUM
KURZFILMPROGRAMM 2: ON AND OFF
AMERICAN PASSAGES Ruth Beckermann A/USA 2011 OmdU / 120 min
Lewis Klahr USA 2011 / OF / 65 min / V
DER PROZESS
Gerald Igor Hauzenberger A 2011 OmeU / 116 min / V
21.30
CORMAN’S WORLD: EXPLOITS OF A HOLLYWOOD REBEL
THE BIG EDEN Peter Dörfler D 2011 OmdU / 90 min
BETWEEN INNER AND OUTER SPACE PROGRAMM 5: A LIKE ARCHITECTURE
SILVER BULLETS
CORMAN’S WORLD: EXPLOITS OF A HOLLYWOOD REBEL
THE BLACK POWER MIXTAPE 1967 – 1975
Alex Stapleton USA 2010 / OF / 95 min / V Joe Swanberg USA 2011 OF / 70 min / V
Alex Stapleton USA 2010 / OF / 95 min / V
THE PETTIFOGGER
Göran Hugo Olsson S/USA 2011 OmdU / 94 min / V
VORPROGRAMM: A.-SCHREYER-TRIO
DER LETZTE JUDE VON DROHOBYTSCH
Paul Rosdy / A/Ukraine 2011 OmeU / 94 min / V
STILLLEBEN
Sebastian Meise A 2011 OmeU / 78 min / V
21.30 LA MER DE LA TRANQUILITÉ ALVORADA VERMELHA Antoon Cox / B 2010 / OmeU / 13 min / V J. R. Guerra da Mata, J. Pedro Rodrigues NOCTURNOS P 2011 / OmeU / 27 min / V Edgardo Cozarinsky THE SOLE OF THE FOOT R. Fenz / USA/Kuba/Israel/F’11/kD / 34 min Argentinien ’11 / OmeU / 64 min / V MARGIN CALL
JC Chandor USA 2011 OmdU / 107 min / V
LES CHANTS DE MANDRIN
LA FUITE DU JOUR
Laura Citarella Argentinien 2011 OmeU / 85 min / V
M. Palm / A 2011 / OmeU / 95 min
BETWEEN INNER AND OUTER SPACE PROGRAMM 2: E LIKE ENTER
Tiago Mata Machado Brasilien 2010 OmeU / 120 min
VIDEODIARY 2-1-2006 TO THE PRESENT
Spencer Susser USA 2010 OF / 106 min / V
COME BACK TO THE 5 & DIME, JIMMY DEAN, JIMMY DEAN Robert Altman USA 1982 / OF / 109 min
HESHER
Spencer Susser USA 2010 OF / 106 min / V
TRADUIRE
TAO JIE
Ann Hui Hongkong/China 2011 OmeU / 119 min / V
ALPI
Thomas Harlan P 1975 OmdU / 106 min / V
Nurith Aviv F 2010 OmeU / 70 min / V
Armin Linke D 2011 OmeU / 62 min / V
Mantas Kvedaravicius FIN/LT/Tschetschenien 2011 OmeU / 59 min / V
VON LOTHRINGEN UND GRIECHENLAND FILME VON JEAN-MARIE STRAUB/ DANIÈLE HUILLET & PETER NESTLER
Armin Linke D 2011 OmeU / 62 min / V
ALPI
TAHRIR, LIBERATION SQUARE
WAY OF PASSION
BOXEO CONSTITUCIÓN
STOFF DER HEIMAT
BARZAKH
Joerg Burger A/I 2011 OmeU / 89 min / V
CUT
Amir Naderi Japan 2011 OmeU / 132 min / V LA MER DE LA TRANQUILITÉ Antoon Cox / B 2010 / OmeU / 13 min / V
NOCTURNOS
Edgardo Cozarinsky Argentinien ’11 / OmeU / 64 min / V
Jakob Weingartner A/Argentinien 2011 OmeU / 80 min / V
KURZFILME VON MARTIN ARNOLD A 2010-2011 / kD / V
AMERICAN FALLS
Phil Solomon USA 2010 / OF / 55 min / V
INDIA, MATRI BHUMI
Othmar Schmiderer A 2011 OmeU / 94 min / V
ELS NOMS DE CRIST Albert Serra E 2011 OmeU 193 min / V
Roberto Rossellini I/F/Indien 1959 OmeU / 90 min / V
Stefano Savona F/I/Ägypten 2011 OmeU / 91 min / V
DAS WEITERLEBEN DER RUTH KLÜGER Renata Schmidtkunz A 2011 OmeU / 85 min / V
TOTEM
Jessica Krummacher D 2011 OF / 86 min / V
3 KREUZE FÜR EINEN BESTSELLER Klaus Lemke D 2011 OF / 81 min / V
06.30 11.00 13.30 16.00 18.30 21.00 23.30
Urania 11.00 13.30 16.00 18.30 21.00 23.30
ANG DAMGO NI ELEUTERIA
10.00 É NA TERRA NÃO É NA LUA
Remton Siega Zuasola Philippinen 2010 OmeU / 90 min / V
Gonçalo Tocha P 2011 / OmeU / 180 min / V
LA GUERRE EST DÉCLARÉE
FOUR STORIES FILME VON LEE ANNE SCHMITT
Valérie Donzelli F 2010 OmdU / 100 min
DRIVE
Nicolas Winding Refn USA 2011 OmdU / 100 min
DISFARMER: A PORTRAIT OF AMERICA
YOU HURT MY FEELINGS Steve Collins USA 2011 OF / 96 min / V
CORRESPONDENCIA DISFARMER: JONAS MEKAS – J.L. GUERÍN A PORTRAIT OF AMERICA José Luis Guerín, Jonas Mekas E/USA 2011 OmeU / 84 min V
CORRESPONDENCIA STAND VAN DE STERREN Leonard Retel Helmrich JONAS MEKAS – J.L. GUERÍN José Luis Guerín, Jonas Mekas E/USA 2011 OmeU / 84 min / V
BACHELOR MOUNTAIN
NL/Indonesien 2011 OmeU / 111 min
GONE
Martin Lavut Kanada 2010 OF / 52 min / V
HOW I FILMED THE WAR Yuval Sagiv Kanada 2010 OF / 75 min / V
PAPIROSEN
THE TOMB OF LIGEIA Roger Corman GB 1964 OF / 80 min
PATER
MELANCHOLIA Lars von Trier DK/S/F/D 2011 OmdU / 135 min
GAU NGAO GAU
Alain Cavalier F 2011 OmeU / 95 min
Soi Cheang Hongkong/Japan 2006 OmeU / 109 min
HIT SO HARD
MERRY CHRISTMAS MR. LAWRENCE
P. David Ebersole USA 2011 OF / 103 min / V
DIN DRAGOSTE CU CELE MAI BUNE INTENTII
Oshima Nagisa GB/Japan 1982 OF / 123 min
OSTENDE
LE PRINCE ET SON IMAGE
JEONJU DIGITAL PROJECT 2011
TING SAN NAINAI JIANG GUO QU DE SHIQING
Claire Denis, José Luis Guerín, Jean-Marie Straub / Südkorea/F/ E/CH 2011 / OmeU / 111 min / V
SPECTRES
Sven Augustijnen B/Kongo 2011 OmeU / 104 min / V ALL FLOWERS IN TIME J. Caouette / USA/Kan. ’10 / OF / 14 min / V
Wen Hui China 2011 OmeU / 71 min / V
L’EXERCICE DE L’ÉTAT Pierre Schoeller F/B 2011 OmeU / 112 min
THE BALLAD OF GENESIS AND LADY JAYE
Gastón Solnicki Argentinien 2011 OmeU / 74 min / V
LES NEIGES DU KILIMANDJARO
THE COLOR WHEEL Alex Ross Perry USA 2011 OF / 83 min / V
HASHOTER
Nadav Lapid Israel 2011 OmeU / 112 min
ABRIR PUERTAS Y VENTANAS
THE LAST BUFFALO HUNT
BOOK CHON BANG HYANG
KOI NO TSUMI
NOVIAS – MADRINAS – 15 AÑOS
THE DREAMERS
ELDFJALL
THE WORLD, THE FLESH AND THE DEVIL
LA VIDA ÚTIL Federico Veiroj Uruguay 2010 OmeU / 67 min
Azazel Jacobs USA 2011 OF / 105 min
CALIFORNIA COMPANY TOWN
DIN DRAGOSTE CU CELE MAI BUNE INTENTII
MARTHA MARCY MAY MARLENE
13.00 BLOOD AND WINE
UPTOWN SATURDAY NIGHT
THE WORLD, THE FLESH AND THE DEVIL Ranald MacDougall USA 1958 OF / 95 min
Céline Sciamma F 2011 OmdU / 82 min
SILENT MASTERS PROGRAMM 5: TAT.WAFFE
L’HYPOTHÈSE DU TABLEAU VOLÉ
Robert Guédiguian F 2011 OmeU / 107 min Sono Sion Japan 2011 OmeU / 112 min V
Diego Levy, Pablo Levy Argentinien 2011 OmeU / 63 min V
Milagros Mumenthaler CH/Argentinien 2011 OmeU / 98 min
Bernardo Bertolucci F/GB/I 2003 OmeU / 115 min
Rúnar Rúnarsson DK/Island 2011 OmeU / 99 min
GIRIMUNHO
UNTER KONTROLLE
Lee Anne Schmitt USA 2010 OF / 76 min / V
Ranald MacDougall USA 1958 OF / 95 min
Hong Sang-soo Südkorea 2011 OmeU / 79 min
PALÁCIOS DE PENA
Gabriel Abrantes / Daniel Schmidt / P 2011 / OmeU / 59 min / V
Marie Losier USA/F 2011 OmdU / 72 min / V
LES CHANTS DE MANDRIN
BUMMER SUMMER
TERRI
THE BIG EDEN
Rabah Ameur-Zaïmeche F 2011 OmeU / 97 min / V
Christian Rouaud F 2011 OmeU / 120 min / V
Hugues Le Paige / F/B 2010 / OmeU / 50 min / V
Gretchen Morning, John Morning USA/A 2011 OF / 85 min / V
Adrian Sitaru RO/H/F 2011 OmeU / 105 min
TOUS AU LARZAC
FÜHRUNG René Frölke / D 2011 / OmeU / 37 min / V
Yu Guangyi China 2011 OmeU / 95 min / V
Martin Lavut Kanada 2010 OF / 52 min / V
Laura Citarella Argentinien 2011 OmeU / 85 min / V
NANA
Valérie Massadian F 2011 OmeU / 68 min
Zach Weintraub USA 2010 OF / 81 min / V
Peter Dörfler D 2011 OmeU / 90 min
TRAUMFABRIK KABUL Sebastian Heidinger D/Afghanistan 2011 OmeU / 90 min / V
KURZFILMPROGRAMM 5: TRACES OF CINEMA
STADT LAND FLUSS Benjamin Cantu D 2011 OmeU / 81 min / V
SONNENSYSTEM Thomas Heise D/Argentinien 2011 kD / 100 min / V
HUNG BIU HYN SIN JI DAAI TAU GWAAI ANG Soi Cheang Hongkong 2001 Ome/chinU / 89 min
LA CASA MUDA
MUSAN IL-GY
MILDRED PIERCE Michael Curtiz USA 1945 OF / 110 min
MILDRED PIERCE
Gustavo Hernández Uruguay 2010 OmeU / 79 min
Park Jung-bum Südkorea 2010 OmeU / 127 min / V
Todd Haynes USA 2011 / OF / 121 min / V
RECHOKIM
DRAGONSLAYER
MILDRED PIERCE
Ruthie Shatz, Adi Barash Israel/USA/F 2011 OmeU / 84 min / V
18.00 ALL THE LITTLE ANIMALS Jeremy Thomas GB 1998 OF / 112 min / V
YATASTO
Tristan Patterson USA 2011 OF / 74 min / V
ANG DAMGO NI ELEUTERIA
Remton Siega Zuasola Philippinen 2010 OmeU / 90 min / V
IN FILM NIST
EPISODE 1 + 2
EPISODE 3
Todd Haynes USA 2011 OF / 63 min / V
17.30 MILDRED PIERCE EPISODE 4 + 5
TROIS MINIATURES Pierre Léon / F 2010 / OmeU / 23 min / V
LES ANGES DE PORT-BOU Vladimir Léon F 2011 / OmeU / 43 min / V
LES ECLATS
(MA GUEULE, MA RÉVOLTE, MON NOM)
Sylvain George F 2011 / OmeU / 90 min / V
FAST FOOD NATION Richard Linklater USA/GB 2005 OmdU / 113 min
!WOMEN ART REVOLUTION – A SECRET HISTORY
Todd Haynes USA 2011 / OF / 148 min / V
Lynn Hershman-Leeson USA 2010 OF / 83 min / V
3 KREUZE FÜR EINEN BESTSELLER
STAND VAN DE STERREN
Hermes Paralluelo Argentinien 2011 OmeU / 98 min / V
Jafar Panahi, Mojtaba Mirtahmasb Iran 2011 OmeU / 75 min / V
OI ZOK ZIN
A DANGEROUS METHOD David Cronenberg GB/D/Kanada/F 2011 OmdU / 92 min
Soi Cheang Hongkong/Japan 2006 OmeU / 109 min
Soi Cheang Hongkong/Thailand/Japan 2007 OmeU / 105 min
AITÁ
UPTOWN SATURDAY NIGHT
JODAEIYE NADER AZ SIMIN
LET EACH ONE GO WHERE HE MAY
13.00 THE LAST EMPEROR
THE DREAMERS
Soi Cheang Hongkong/China 2004 Ome/chinU / 95 min
Klaus Lemke D 2011 OF / 81 min / V
GAU NGAO GAU
Leonard Retel Helmrich NL/Indonesien 2011 OmeU / 111 min / V
SHAMO
11.00 13.30 16.00 18.30 21.00 23.30
Metro SEXY BEAST
11.00
Jonathan Glazer GB/E/USA 2000 OF / 89 min
13.30
13.00 BIR ZAMANLAR ANADOLU’DA
16.00 18.30 21.00
THE FUTURE Miranda July D/USA 2011 OmdU / 91 min
Helvécio Marins Jr., Clarissa Campolina Brasilien/E/D 2011 OmeU / 90 min
MENSCHEN AM SONNTAG Friedl vom Gröller / A 2011 / stumm / 3 min
13.00 YOUNG ADAM
SYMBIOPSYCHOTAXIPLASM: TAKE ONE
Nuri Bilge Ceylan Türkei/BiH 2011 / OmeU / 157 min William Greaves / USA ’68 / OF / 75 min
BOOK CHON BANG HYANG
15:30 GIRIMUNHO
Hong Sang-soo Südkorea 2011 OmeU / 79 min
Helvécio Marins Jr., Clarissa Campolina Brasilien/E/D 2011 / OmeU / 90 min
SUBMARINE
SILENT MASTERS PROGRAMM 2: (V)ERLÖSCHEN
Richard Ayoade GB 2010 OmdU / 94 min
SILENT MASTERS PROGRAMM 1: GEGENSÄTZE
CALIFORNIA COMPANY TOWN Lee Anne Schmitt USA 2008 OF / 76 min
David Mackenzie GB/F 2003 OmdU / 93 min
SILENT MASTERS PROGRAMM 3: ARBEITSKAMPF
Volker Sattel D 2011 OF / 98 min
THE HIT
Stephen Frears GB 1983 OF / 98 min NIGHTINGALE L. A. Schmitt / USA 2002 / OF / 14 min
AWAKE AND SING
Lee Anne Schmitt USA 2008 OF / 76 min
Bob Rafelson USA/GB 1996 OmdU / 101 min
Lee Anne Schmitt USA 2003 / OF / 42 min
UNTER KONTROLLE Volker Sattel D 2011 OF / 98 min
ODDS AGAINST TOMORROW Robert Wise USA 1958 OF / 96 min
SILENT MASTERS PROGRAMM 4: CAMOUFLAGE
MENSCHEN AM SONNTAG Friedl vom Gröller / A 2011 / stumm / 3 min
SYMBIOPSYCHOTAXIPLASM: TAKE ONE
Adrian Sitaru RO/H/F 2011 OmeU / 105 min
Sidney Poitier USA 1974 OF / 104 min
Sean Durkin USA 2010 OF / 101 min
THE LAST EMPEROR Bernardo Bertolucci China/GB/I/F 1987 OmeU / 163 min
14.00 TOMBOY
HABEMUS PAPAM Nanni Moretti I/F 2010 OmdU / 110 min
José Maria de Orbe E 2010 OmeU / 85 min
14.00
13.00 BAD TIMING
FILME VON RICHARD LEACOCK
15.30 TROPA DE ELITE 2 – O INIMIGO AGORA É OUTRO
SACK BARROW Ben Rivers / GB 2011 / OF / 21 min
Raúl Ruiz F 1979 OmeU / 66 min
SLOW ACTION
J. Padilha / Bra. ’10 / OmeU / 116 min
Ben Rivers GB 2010 / OF / 45 min
John Akomfrah GB/Ghana 2010 OF / 96 min
SILENT MASTERS PROGRAMM 6: ENDE.NEU
SILENT MASTERS PROGRAMM 7: ÜBERSCHREITUNGEN
SILENT MASTERS PROGRAMM 8: LA GRANDE NATION
SILENT MASTERS PROGRAMM 9: AUSGEGRENZT
THE NINE MUSES
Soi Cheang Hongkong/China 2004 Ome/chinU / 95 min
LEUCHTENDE FILMKADER SCHULE FÜR UNABHÄNGIGEN FILM WIEN & FILMKOOP WIEN
NANA
PATER
EL LUGAR MÁS PEQUEÑO
SILENT MASTERS PROGRAMM 10: OBSESSION
LET EACH ONE GO WHERE HE MAY
OS RESIDENTES
NAKED LUNCH
Bernardo Bertolucci F/GB/I 2003 OmeU / 115 min
David Cronenberg GB/Kanada/Japan 1991 OF / 115 min
GWAI MUK
LE TESTAMENT DU DOCTEUR CORDELIER
Tiago Mata Machado Brasilien 2010 OmdU / 120 min
Soi Cheang Hongkong 2005 Ome/chinU / 95 min
CARROUSEL Linda Christanell / A 1998 / stumm / 6 min
18.00 ODDS AGAINST TOMORROW
MEOMSA
Ben Russell USA/Surinam 2009 kD / 135 min
Jean Renoir F 1959 OmeU / 95 min
ELDFJALL
Rúnar Rúnarsson DK/Island 2011 OmeU / 99 min
Linda Christanell A 1988 / OF / 43 min
Robert Wise USA 1958 / OF / 96 min
21.30 LA VIDA ÚTIL
SILENT MASTERS PROGRAMM 11: LUST.SPIEL
SILENT MASTERS PROGRAMM 12: DELINQUENTEN
Bertrand Bonello F 2011 / OmeU / 125 min
Federico Veiroj Uruguay 2010 OmeU / 67 min
BACHELOR MOUNTAIN
BLOOD AND WINE
IVAN & IVANA
AUGUST
15.00 PALAZZO DELLE AQUILE
TOUS AU LARZAC
TROIS MINIATURES Pierre Léon / F 2010 / OmeU / 23 min / V
SIGLO NG PAGLULUWAL
L’APOLLONIDE
Valérie Massadian F 2011 OmeU / 68 min
Alain Cavalier F 2011 OmeU / 95 min
PAPIROSEN
PAGE ONE: A YEAR INSIDE THE NEW YORK TIMES
SONNENSYSTEM Thomas Heise D/Argentinien 2011 kD / 100 min / V
Hermes Paralluelo Argentinien 2011 OmeU / 98 min / V
YATASTO
STADT LAND FLUSS
MUSAN IL-GY
SCHLAFKRANKHEIT
METEOR C. Girardet, M. Müller / D 2011 / eOF / 15 min
APENAS ME FILME
Tatiana Huezo Sánchez Mexiko 2011 OmeU / 104 min
Bernardo Bertolucci China/GB/I/F 1987 OmeU / 163 min
Asghar Farhadi Iran 2011 OmdU / 123 min
Ben Russell USA/Surinam 2009 kD / 135 min
William Greaves / USA ’68 / OF / 75 min
OI ZOK ZIN
Nicolas Roeg GB 1980 OF / 123 min
Sidney Poitier USA 1974 OF / 104 min
(SOUVENIRS DE LA MAISON CLOSE)
AITÁ
José Maria de Orbe E 2010 OmeU / 85 min
11.00 13.30 16.00 18.30 21.00
Stadtkino 13.00 15.30 18.00 20.30 23.00
GINGAKEI
RECHOKIM
Adachi Masao Japan 1967 OmeU / 75 min / V
Ruthie Shatz, Adi Barash Israel/USA/F 2011 OmeU / 84 min / V
TING SAN NAINAI JIANG GUO QU DE SHIQING
LINHA VERMELHA
Wen Hui China 2011 OmeU / 71 min / V
José Filipe Costa P 2011 OmeU / 80 min / V
17.00 É NA TERRA NÃO É NA LUA
EINE SERIE VON GEDANKEN
Gonçalo Tocha P 2011 / OmeU / 180 min / V
Heinz Emigholz D 1986–2011 OmeU / 91 min / V
21.00 MISS BALA
BÉ OMID É DIDAR
Gerardo Naranjo Mexiko 2010 OmeU / 112 min
23.30 YI NGOY
Soi Cheang Hongkong 2009 OmeU / 88 min FREITAG
21. 10.
Mohammad Rasoulof Iran 2011 OmeU / 104 min / V
THE HIT
Stephen Frears GB 1983 OF / 98 min
SAMSTAG
22. 10.
THE LAST BUFFALO HUNT Lee Anne Schmitt USA 2010 OF / 76 min / V
COLOR PERRO QUE HUYE
Andrés Duque E 2011 OmeU / 70 min / V KURZFILMPROGRAMM 1: DIE RÄNDER DER WELT
YOU HURT MY FEELINGS Steve Collins USA 2011 OF / 96 min / V
THE COLOR WHEEL Alex Ross Perry USA 2011 OF / 83 min / V
SONNTAG
23. 10.
KOI NO TSUMI
SPECTRES
Sono Sion Japan 2011 OmeU / 112 min / V
Sven Augustijnen B/Kongo 2011 OmeU / 104 min / V
Gastón Solnicki Argentinien 2011 OmeU / 74 min / V
AM AMA AM AMAZONAS
RÜCKE VOR AUF: FRÜHLINGSMORGEN
IVAN & IVANA
Kollektiv BRD 1968/69 OF / 97 min
ZWICKEL AUF BIZYCKEL
Reinhard Kahn BRD 1988/89 OF / 77 min
PLATZWUNDER
Kollektiv / Reinhard Kahn, Michel Leiner BRD 1969/97 OmeU / 85 min
Reinhard Kahn, Michel Leiner BRD 1983/84 OF / 95 min
SILVER BULLETS
IL SE PEUT QUE LA BEAUTÉ AIT RENFORCÉ NOTRE RÉSOLUTION – MASAO ADACHI
Joe Swanberg USA 2011 OF / 70 min / V
GWAI MUK
Soi Cheang Hongkong 2005 Ome/chinU / 95 min
MONTAG
24. 10.
Philippe Grandrieux F/Japan 2011 / OmeU / 73 min / V
Jeff Silva USA 2011 OF / 80 min / V
VIDEODIARY 2-1-2006 TO THE PRESENT Naomi Uman Ukraine 2011 OmeU / 85 min / V
WORK IN PROGRESS: ULRICH SEIDLS PARADIES
GINGAKEI
25. 10.
Park Jung-bum Südkorea 2010 OmeU / 127 min / V
YI NGOY
Soi Cheang Hongkong 2009 OmeU / 88 min KURZFILMPROGRAMM 3: SCHWERE AUGEN
THE SHOUT
Adachi Masao Japan 1967 OmeU / 75 min / V
DIENSTAG
Andrew Rossi USA 2010 / OF / 88 min V
Jerzy Skolimowski GB 1978 OF / 86 min
MITTWOCH
26. 10.
DONNERSTAG
27. 10.
Ulrich Köhler D/F/NL 2011 OmdU / 91 min
CODEPENDENT LESBIAN SPACE ALIEN SEEKS SAME
M. Olnek / USA ’10 / OF / 76 min / V
SANS-TITRE Neïl Beloufa / F 2010 / OmeU / 15 min V
FÜHRUNG René Frölke / D 2011 / OmeU / 37 min / V
LA FUITE DU JOUR
LE PRINCE ET SON IMAGE
Christophe Clavert F 2011 / OmeU / 40 min / V STRAUB! NEUE ARBEITEN VON JEAN-MARIE STRAUB
KANSAS CITY Robert Altman USA/F 1996 OmdU / 115 min
FREITAG
28. 10.
OF = Originalfassung
Hugues Le Paige / F/B 2010 / OmeU / 50 min / V
JEONJU DIGITAL PROJECT 2011
Claire Denis, José Luis Guerín, Jean-Marie Straub / Südkorea/F/ E/CH 2011 / OmeU / 111 min / V
BUMMER SUMMER Zach Weintraub USA 2010 OF / 81 min / V
SAMSTAG
29. 10.
Benjamin Cantu D 2011 OmeU / 81 min / V
Yu Guangyi China 2011 OmeU / 95 min / V
Cláudia Nunes Brasilien 2011 OmeU / 67 min / V
Azuma Mieko D/Japan 2011 OmdU / 84 min / V
TWO YEARS AT SEA
KURZFILMPROGRAMM 5: TRACES OF CINEMA
Ben Rivers GB 2011 kD / 86 min
TRAUMFABRIK KABUL Sebastian Heidinger D/Afghanistan 2011 OmeU / 90 min / V
LE TESTAMENT DU DOCTEUR CORDELIER Jean Renoir F 1959 OmeU / 95 min
SONNTAG
30. 10.
Bob Rafelson USA/GB 1996 OmdU / 101 min
Stefano Savona, Alessia Porto, Ester Sparatore F/I 2011 / OmeU / 128 min / V
LES ANGES DE PORT-BOU Vladimir Léon / F 2011 / OmeU / 43 min / V
20.00 PALAZZO DELLE AQUILE Stefano Savona, Alessia Porto, Ester Sparatore F/I 2011 / OmeU / 128 min / V
BAD TIMING Nicolas Roeg GB 1980 OF / 123 min
MONTAG
Omd/f/e/U = OF mit dt./franz./engl. Untertiteln dF = dt. Fassung
31. 10.
LES ECLATS
Jeff Silva USA 2011 OF / 80 min / V
Christian Rouaud F 2011 OmeU / 120 min / V
Lav Diaz Philippinen 2011 OmeU 360 min / V
(MA GUEULE, MA RÉVOLTE, MON NOM)
WHO IS HARRY NILSSON… (AND WHY IS EVERYBODY TALKIN’ ABOUT HIM?) John Scheinfeld USA 2010 / OF / 116 min / V
01. 11.
15.30 18.00 20.30
Sylvain George F 2011 / OmeU / 90 min / V
DIENSTAG
13.00
23.00 MITTWOCH
02. 11.
eOF = engl. OF eZT = engl. Zwischentitel kD = kein Dialog
V = Video
V’11
SPIelFIlMe
DAVID CROnenbeRg
exKluSIV-InteRVIeW: GINI BRENNER FOtOS: ANDREA MüHLWISCH (2) / VIENNALE (2)
Dark Matter Eine Neurotikerin kämpft mit Anfällen, zwei Psychiater im Gehrock führen dazu endlose Gespräche: VIENNALE-Stargast DAVID CROnenbeRg verwandelt die sperrige Prämisse in ein ungemein spannendes Psychodrama. Im Exklusiv-Interview erzählt er, worauf es ihm dabei ankam. SKIP: Ihre Filme beschäftigen sich alle mit den Abgründen der Seele, der erforschung des unbewussten … DAVID CRONENBERG: Als Künstler ist es reizvoll, das zu untersuchen und zu hinterfragen, was die Menschen gerne verstecken. Das hat nichts damit zu tun, dass ich eine depressive Person wäre oder so, mir geht es um die Dramatik. Ein Film über eine Familie, in der alles perfekt läuft – darüber lässt sich kaum ein interessanter Film machen. Obwohl, es wäre eine Herausforderung (lacht). Aber ein Film über eine zerrüttete, gewalttätige Familie, da ist Spannung immanent. Wie heißt es so schön: Konflikt ist das Wesen des Dramas.
A Dangerous Method ist visuell etwas zurückhaltender als Ihre letzten Filme, trotzdem lässt sich Ihr Stil nicht
„Ein Film sagt selbst, was er braucht, ich muss ihm keine ,Cronenbergness’ aufzwingen.“
verleugnen, wenn Dinge auftauchen wie zum beispiel der seltsame Apparat in Jungs Praxis. Der ist ein Galvanometer, eine Art früher Lügendetektor. Der stand da wirklich. Wir mussten ihn mühsam rekonstruieren, es gab nur mehr Einzelteile. er sieht jedenfalls sehr cronenbergisch aus. Die Welt ist ja auch sehr cronenbergisch (lacht). Wie ein
A Dangerous Method
)
Eine dunkle Begierde
r
Die dunklen Ecken der Seele. David Cronenbergs neue Kino-Großtat – produziert von Jeremy Thomas, dem die VIENNALE heuer auch ein eigenes Tribute widmet.
Die A Dangerous Method-Clique bei den Filmfestspielen von Venedig, v. l. n. r.: Sarah Gadon (sie spielt Jungs Ehefrau), Keira Knightley, Viggo Mortensen, David Cronenberg, Michael Fassbender und Vincent Cassel (im Film als Anarchist & Psychoanalytiker Otto Gross zu sehen).
Film aussieht, hängt immer vom Thema ab. Wenn man einen Film über einen brutalen Serienmörder macht, wird man das anders darstellen als bei einem Film wie diesem über Leute, die miteinander sprechen. Ein Film sagt selbst, was er braucht, ich muss ihm keine „Cronenbergness“ aufzwingen. Abgesehen davon, dass ich eh nicht wüsste, was Cronenbergness ist. Man muss nur dem Projekt treu bleiben. Vom Production Designer bis zu den Schauspielern, jeder war so akkurat wie möglich. Damals war ja eine Epoche des Briefeschreibens. Im damaligen Wien gab es etwa bis zu acht Postzustellungen an einem Tag! Das hieß, wenn man jemandem in der Früh einen Brief geschickt hatte, erwartete man im Laufe des Nachmittags eine Antwort. Auch dadurch ist eine erstaunliche Menge Information über Freud und Jung erhalten geblieben, über alltägliche Dinge wie, was es zum Abendessen gab, aber auch zu Themen wie Masturbation oder sexuelle Fantasien. Sie haben auch an einigen Wiener Originalschauplätzen gedreht, etwa im berühmten Café Sperl. Wäre es nicht einfacher gewesen, es im Studio nachzubauen? Nein, das hätten wir uns nicht leisten können, das wäre viel teurer gekommen als Cast und Crew nach Wien zu verlegen. Außerdem kann man diese Atmosphäre gar nicht rekreieren. Sowas ist auch für die Schauspieler wichtig. Keira Knightley hat mir beim Interview erzählt, dass sie die Rolle zunächst nicht übernehmen wollte – und zwar wegen der etwas sadomasochistischen Sex-Szenen mit Michael Fassbender. Dabei sind es vor allem die AnfallSzenen, bei denen man denkt, dass sich eine Schauspielerin wie Keira am meisten davor fürchtet. Es würde viele Leute überraschen, wenn sie wüssten, wovor sich Schauspieler fürchten (lacht). Aber Sex jeder Art ist natürlich etwas, wo sie immer sensibel reagieren, und mit Recht, schließlich ist das ja nicht nur schauspielerisch eine Entblößung.
Drama. Kanada/Deutschland/GroSSbritannien/Schweiz 2011. Länge: 99 Min. Regie: David Cronenberg. Buch: Christopher Hampton basierend auf Eine gefährliche Methode von John Kerr. Kamera: Peter Suschitzky. Schnitt: Ronald Sanders. Musik: Howard Shore. Produktion: Jeremy Thomas. Darsteller: Viggo Mortensen, Michael Fassbender, Keira Knightley, Vincent Cassel.
Als die neurotische Sabina Spielrein
(Keira Knightley) in jene Schweizer Klinik eingeliefert wird, in der der aufstrebende Psychiater C.G. Jung (Michael Fassbender) praktiziert, hat er bei ihr unerwarteten Erfolg mit seiner revolutionären Gesprächstherapie. Durch den interessanten Fall hat Jung auch endlich Gelegenheit, sein Idol Dr. Sigmund Freud (Viggo Mortensen) persönlich kennenzulernen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb blendend, trotz ihres unterschiedlichen Backgrounds. In stundenlangen Gesprächen (u. a. an Originalschauplätzen in der Wiener Berggasse, dem Belvederegarten und im Café Sperl) begründen die beiden die Zukunft der Psychoanalyse, bereden Jungs diffizile Liebesbeziehung mit Sabina – und stoßen schließlich auf ebenso unerwartete wie unüberwindliche Differenzen. Sa. 29. 10., Gartenbaukino, 21.00 Uhr Mo. 31. 10., Urania, 23.30 Uhr
A Dangerous Method ist bereits Ihre dritte Zusammenarbeit mit Viggo Mortensen – was verbindet Sie beide miteinander? Sex! (lacht) Nein, ich schätze Viggo als Schauspieler und als Mensch. Wir sind sehr gute Freunde geworden, da stimmt einfach die Chemie. Was schätzen Sie so an ihm? Naja, er ist einfach ein wundervoller ... ach, das ist jetzt fast so, als ob ich über meine Frau sprechen müsste.
V’11
V’11
SPIELFILME
MARISA TOMEI
EXKLUSIV-INTERVIEW: KURT ZECHNER
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (2) / TOBIS (1)
In GEORGE CLOONEYS VIENNALE-Abschlussfilm The Ides of March spielt die immer hinreißende MARISA TOMEI eine rasende Reporterin – und wird bald vielleicht sogar als Lady Gaga zu sehen sein, ohne Schmäh. SKIP traf sie in Venedig.
George & Gaga SKIP: Könnten Sie sich vorstellen, so wie Ihre Filmfigur Polit-Journalistin zu sein? MARISA TOMEI: No way. Immer etwas anderes sagen als das, was man wirklich denkt, immer Geheimnisse haben, ständig taktieren … schrecklich. Ich bin das genaue Gegenteil davon, ich platze immer gleich alles raus (lacht). Wie war die Arbeit mit George Clooney? Toll. Er ist so ein unglaublich netter, zuvorkommender Mensch. Und als Regisseur hat mir extrem gut gefallen, welch sichere Hand er hat. Er wusste genau, was er wollte, ließ aber trotzdem jedem genug Platz für eigene Inputs. Finden Sie die Message, die The Ides of March transportiert, nicht unglaublich traurig oder gar zynisch? Ich weiß gar nicht, ob er überhaupt eine Message hat, in erster Linie ist er ein Porträt. Und in einem Porträt geht es darum, wie man etwas sieht. Das kann man zynisch nennen oder traurig, aber es ist einfach, wie es ist. Und es ist hilfreich, wenn man sieht, wie es wirklich hinter den Polit-Kulissen zugeht. Nur wenn man der Realität ins Auge blickt, kann man Herr über sein eigenes Leben werden. Wahrheiten muss man aussprechen.
März im September: Evan Rachel Wood, Philip Seymour Hoffman, George Clooney, Marisa Tomei, Paul Giamatti und Autor Grant Heslov in Venedig.
Glauben Sie, dass ein US-Präsidentschaftskandidat in Wirklichkeit mit solchen idealistischen Argumenten wie im Film einen Wahlkampf führen könnte? Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es sehr viele Menschen gibt, die sie gerne mal hören würden. Miss Tomei, man hört sehr oft, dass es in Hollywood für Frauen ab einem gewissen Alter furchtbar schwierig ist, gute Rollen zu finden … Ja, das stimmt. Dass man es oft hört, meine ich (lacht). Ich finde, das ist eine dumme Aussage. Es ist für ausnahmslos jeden schwierig, gute Rollen zu finden, unwichtig welches Geschlecht oder Alter. Aber Ihnen ist das ja meist ganz gut gelungen. Ich habe Glück gehabt. Jetzt gibt es sogar Gerüchte, dass Sie in einem Film Lady Gaga spielen sollen. Stimmt das? Naja, es ist noch nichts konkret. Lady Gaga hat eine Idee zu einem Film, und sie hat gemeint, wenn das was wird, dann soll ich sie spielen. Und, würden Sie es machen? Natürlich! Wir haben uns auch schon mal zusammengesetzt. Ich mag sie sehr gern. Sie ist wirklich lustig und sehr clever. Eine wirklich gute Performance-Künstlerin. Sie hat mir erzählt, dass sie ursprünglich Schauspiel studieren wollte, aber man ihr dauernd erklärt hat, dass sie wegen ihres italoamerikanischen Backgrounds nur ganz wenige Rollen würde spielen können. Also hat sie beschlossen, ihr ganz eigenes Ding zu machen.
The Ides of March POLITTHRILLER. USA 2011. LÄNGE: 97 Min. REGIE: George Clooney. BUCH: George Clooney, Grant Heslov. KAMERA: Phedon Papamichael. DARSTELLER: Ryan Gosling, George Clooney, Philip Seymour Hoffman, Paul Giamatti, Evan Rachel Wood.
Schlafe nie mit der Praktikantin! Das ist oberste Regel im mit militärischer Präzision durchorganisierten Wahlkampf-Tross von Präsidentschaftskandidat Mike Morris (Clooney), den die PR-Profis Paul Zara (Hoffman) und Stephen Meyers (Gosling) leiten. Doch dann hat Praktikantin Molly (Wood) ein Problem – und Meyers bekommt ein Angebot. Und bald stellt sich die alte Frage: Wieviel kann man von seinen Prinzipien aufgeben, ohne den Halt an seiner Überzeugung zu verlieren? MI. 02. 11., GARTENBAUKINO, 19.30 UHR (NUR MIT EINLADUNG!) / MI. 02. 11., GARTENBAUKINO, 23.00 UHR
PROMOTION
ERSTE bank & SkIP vERloSEn TäglIch vIEnnalE-kaRTEn
SkIP & dER vIEnnalE-hauPTSPonSoR ERSTE bank laden vom 20. Oktober bis 2. November täglich
f oTo S : v I E n n a l E / T u m a ( 2 ) , n E wa l d
zweimal zwei Leser zur Hauptabendvorstellung ins Gartenbaukino ein. Am Dienstag, dem 18. Oktober, werden die Tickets für den 20. Oktober verlost. Ab dann gibts für den Rest der Festivaltage täglich 2x2 Karten zu gewinnen, jeweils zwei Tage im voraus. Die VIENNALE-Karten liegen dann am Tag der Vorstellung unter den Namen der Gewinner an der Abendkassa bereit. Die Gewinner werden von uns rechtzeitig telefonisch verständigt.
hol dIR dEInE TIckETS jETzT auf
V’11
SPIELFILME
LARS VON TRIER
EXKLUSIV-INTERVIEW: GINI BRENNER
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (2) / FILMLADEN (1)
Lars A
Melancholia
Da geht doch gleich die Welt unter. VON TRIER goes Sci-fi: KIRSTEN DUNST als Märchenbraut, deren persönliche Apokalypse in einer interstellaren Kollision gipfelt.
Dråmå Queen. Wegen seines Cannes-Skandals und dessen Folgen hat LARS VON TRIER beschlossen, keinerlei Interviews mehr zu geben – unser Exklusiv-Talk aus Cannes ist also einer seiner letzten. Schade, denn im Normalzustand ist der Däne ein toller Gesprächspartner.
LARS VON TRIER: Wenn Sie mich schlagen wollen, gerne. Aber ich warne Sie gleich, es könnte mir gefallen! SKIP: Wegen Ihrer Äußerungen bei der Pressekonferenz in Cannes meinen Sie? Welcher Teufel hat Sie denn da geritten, vor hunderten Journalisten zu sagen „Ich bin ein Nazi!“? Ach, ich habe einen Gedanken in Worte gefasst, in die ich ihn nicht hätte fassen sollen. Das war einfach dumm. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich kein Nazi bin, ganz im Gegenteil, ich bin Kommunist und halte den Holocaust für das schrecklichste Verbrechen gegen die Menschlichkeit, von dem ich je erfahren habe. Aber das Problem ist, dass man mich auch als Provokateur kennt, und so wird jeder blöde Scherz von mir sofort als „kontroversielle Aussage“ interpretiert. Und gerade in Frank-
„Ich glaube an Troubles.“ DRAMA. DÄNEMARK/SCHWEDEN/FRANKREICH/DEUTSCHLAND 2011. LÄNGE: 135 Min. BUCH & REGIE: Lars von Trier. KAMERA: Manuel Alberto Claro. DARSTELLER: Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg, Kiefer Sutherland, Alexander Skarsgård, Charlotte Rampling, John Hurt, Stellan Skarsgård, Udo Kier.
Justine (Dunst) hat Glück: Die erfolgreiche Werbetexterin steht kurz vor der Märchenhochzeit mit Traummann Michael (Alexander Skarsgård), arrangiert von ihrer einfühlsamen Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg) und deren fürsorglichem Mann John (Kiefer Sutherland). Doch just am Höhepunkt der opulenten Festivitäten taucht sie ab, der Abend endet im Desaster, und die ganze Welt ist auf einmal eine andere. Nur noch Justine, Claire, John und deren kleiner Sohn sind da, als sich eine zunächst unklare Bedrohung immer mehr manifestiert: Astronomen haben vorhergesagt, dass der geheimnisvolle Planet Melancholia in den nächsten Tagen der Erde gefährlich nahe kommen wird. John begegnet der Gefahr mit Argumenten, Claire mit Panik und Justine mit stoischer Ruhe … Die Methode Wahnsinn. Melancholia ist ein Weltuntergangsdrama der ganz anderen Art: berückend schön, klug und extrem, und bis in die kleinsten Rollen groß besetzt. MO. 24. 10., GARTENBAUKINO, 20.30 UHR MI. 26. 10., URANIA, 11.00 UHR
V’14
reich ist das ja ein besonders sensibles Thema, weil die Franzosen damals extrem grausam zu den Juden waren. Sie haben sich schrecklich verhalten. Ich liebe ja Provokationen wirklich – wenn sie einen Zweck erfüllen. Und diese hatte keinen Zweck. Ich bin ja nicht Mel Gibson. Ich bin das Gegenteil von Mel Gibson. Wahrscheinlich bin ich einfach zu blöd und sollte in einem kleinen Käfig mit verbundenem Maul der Presse vorgeführt werden. Dafür haben Sie nun die beste aller Ausreden, nicht mehr nach Cannes kommen zu müssen, Sie mögen den Festivalzirkus ja eh nicht. Das ist wahr. Das ist der gute Teil daran. Ich bin ja jetzt hier persona non grata und darf mich dem Palais du Festival nicht mehr als auf 100 Meter nähern (lacht). Ich fühl mich eh immer so klaustrophobisch da drin und bin daher froh, da nicht mehr rein zu müssen.
Melancholia durfte im Wettbewerb bleiben, für Kirsten Dunst gabs sogar den Darstellerinnenpreis – woher kam die Idee für den Film? Als Erstes kam der Titel. Ich weiß, dass es schon für ein paar Filme verwendet wurde, aber das Wort fühlt sich einfach im Mund so gut an. Wenn man dann weiter drüber nachdenkt, erkennt man, wie wichtig dieses Wort für die Kunst und so viele Aspekte des menschlichen Lebens ist.
s Attacks! Melancholia unter Palmen: Lars von Trier mit seiner Frau Bente Frøge (Mitte) und seinen Darstellern Charlotte Gainsbourg (2 Monate vor der Geburt von Söhnchen Joe), Kirsten Dunst, Charlotte Rampling mit Cameron Spurr, Brady Corbet und Deborah Fronko bei der Galapremiere in Cannes.
Eigentlich haben Sie die Hauptrolle ja für Penélope Cruz geschrieben, es ist überraschend, wie gut sie für Kirsten Dunst passt. Ja, ursprünglich habe ich das Drehbuch für Penélope geschrieben, das war bevor ich Nazi wurde (grinst). Sie wollte unbedingt mit mir arbeiten, leider musste sie dann absagen. Aber ich bin jetzt gar nicht mehr traurig, denn ihr Ausstieg hat neue Möglichkeiten eröffnet: Ich habe Kirsten gefunden, die extrem gut ist. Es ist oft von Vorteil, wenn man Widerstände überwinden muss. So wie es gut ist, dass ich in Cannes jetzt persona non grata bin, weil einige Stars nun sicher nicht mehr mit mir arbeiten wollen, und ich wieder Filme mit kleinem Budget werde machen müssen. Andere Filme. Ich glaube an Troubles. Alle Ihre Filme kreisen in irgendeiner Art um das Thema Depression und wie man damit umgeht. Ist ein Film wie Melancholia auch eine Art der Therapie für Sie? Kreative Arbeit hilft immer. In diesem Fall war es aber eher umgekehrt: Die Depression war das Material, aus dem ich den Film gemacht habe. Sie haben erzählt, dass Sie viel weniger an Depressionen leiden, seit Sie zu trinken aufgehört haben. Nehmen Sie noch Tabletten? Ja, aber nur mehr ganz kleine.
V’11
SPIELFILME
JOHANNES ZEILER
EXKLUSIV-INTERVIEW: KURT ZECHNER
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (1) / VIENNALE (1)
Des Pudels Kern Der russische Filmemacher ALEXANDER SOKUROV durfte heuer in Venedig den Goldenen Löwen für Faust entgegennehmen. Sensationell in der Hauptrolle als archetypischer Zweifler: der österreichische Theaterschauspieler JOHANNES ZEILER. Wie ist Sokurov überhaupt auf Sie gekommen? Ich hab ganz normal ein Casting gemacht. Mein Glück war, dass viele prominente Casting-Agenturen abgesagt hatten, weil sie nicht daran glaubten, dass das Projekt je zustande kommen würde. Und so hat das dann eine nicht ganz so abgebrühte Dame gemacht, die auch den Herrn Zeiler zum Vorsprechen eingeladen hat und nicht nur die üblichen Verdächtigen (lacht). Die endgültige Entscheidung traf natürlich dann Sokurov selber. Sie sind erfahrener Theaterschauspieler – ich nehme an, Sie haben im Laufe Ihrer Karriere irgendwann schon mal den Faust gespielt? Nein, hab ich nie! Aber es geht in dem Film auch nicht so sehr um die literarische Figur Faust, so wie es vielleicht bei einem Hamlet-Film wäre, sondern es geht einfach um die Figur dieses Menschen, den wir in dem Fall Faust nennen.
Johannes Zeiler, geboren 1970 in der Oststeiermark, studierte am MaxReinhardt-Seminar in Wien, gastiert derzeit am Wiener Schauspielhaus und dreht fürs Fernsehen.
SKIP: Der Faust war Ihre erste große Filmrolle, und das gleich mit einem richtigen Kino-Extremisten – ein Sprung ins kalte Wasser? JOHANNES ZEILER: Nein, gar nicht! Ich hatte endlich die Gelegenheit, wirklich zeigen zu können, was ich kann. Und das genau unter den Umständen, unter denen ich gerne arbeiten wollte. Sie hatten keine Angst vor so einem anspruchsvollen Projekt? Nein. Klar hatte ich Respekt. Aber als ich das Drehbuch gelesen habe, gabs da drin schon so viele Momente und interessante emotionale Materialien, dass man als Schauspieler nur mehr hungrig ist, das alles umsetzen zu können.
Inwiefern wurde für Sie ein Unterschied greifbar zwischen der Filmarbeit und der Bühne? Lassen Sie mich es etwas umdrehen: Der Unterschied von diesem Film zu anderen Drehs war, dass Faust viel von der Intensität und Qualität des Theaters hat. Sokurov arbeitet sehr körperlich, er kann durch eine Berührung, dadurch, dass er dich mal in den Arm nimmt oder dir über die Schulter streicht, sofort ein gewisses Gefühl wachrufen, das man für die Szene braucht. Ein richtiger Magic Man. Generell ist er ein sehr sinnlicher Mensch, und das möchte er von den Schauspielern auch haben. Bei seinem Film The Sun z. B. hat er dem Darsteller von Kaiser Hirohito einfach gesagt, er soll so tun, als hätte er irgendeinen komischen Geschmack im Mund, den er nicht los wird. Und so hat der immer so mit den Lippen rumgetan, das passte total. Solche Sachen liebt Sokurov, bei all seinem Perfektionismus muss immer irgendwas Schräges, Chaotisches dabeisein.
Faust DRAMA. RUSSLAND 2011. LÄNGE: 134 Min. REGIE: Alexander Sokurov. BUCH: Alexander Sokurov, Marina Koreneva, Yuri Arabow. KAMERA: Bruno Delbonnel. SCHNITT: Jörg Hauschild. DARSTELLER: Johannes Zeiler, Isolda Dychauk, Georg Friedrich, Hanna Schygulla.
Nach Hitler, Lenin und Hirohito nimmt sich der russische Ausnahme-Regisseur Alexander Sokurov im vierten und letzten Teil seiner Filmserie über den Effekt von Macht auf die menschliche Seele den Faust vor – der immer alles wissen will und selten was kapiert. Zum Beispiel, dass man sich nicht mit dem Teufel (in diesem Fall ein Kredithai) einlassen soll. Sperrig-schöne, sehr atmosphärische Interpretation der klassischen Legende. DO. 27. 10., GARTENBAUKINO, 20.30 UHR / FR. 28. 10., KÜNSTLERHAUS, 11.00 UHR
V’16
taxi40100.at
V’11
SPIELFILME
AKI KAURISMÄKI
EXKLUSIV-INTERVIEW: KURT ZECHNER
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (3) / VIENNALE (1)
Der Party -P AKI KAURISMÄKI ist ein bisschen wie seine Filme: kauzig, schrullig, einzigartig, voller Alkohol und Nikotin – und ständig kommt aus der Hinterhand ein lakonisch genialer Oneliner. SKIP traf den Regisseur des VIENNALE-Eröffnungsfilms in Cannes. Wenn die Leute lachen, bedeutet das wenigstens, dass sie für ihre Tickets bezahlt haben. Gibt es irgendwo in Ihnen einen letzten Rest Romantik? Aber klar, ich bin der letzte übriggebliebene Romantiker. Hoffe ich zumindest. Weil ich bin einfach ein hoffnunglos romantischer Pessimist. Und als pessimistischer Romantiker – was kann Sie da glücklich machen? Ein gutes Essen oder ein guter Film …? Es macht mich glücklich, am Morgen nicht aufzuwachen. SKIP: Genau wie Sie haben fast alle Darsteller in Le Havre ständig eine Zigarette im Mund … AKI KAURISMÄKI: Ja, ich ließ Le Havre extra 2007 spielen, damit die Leute in den Bars noch rauchen können und 98% der Leute Raucher sind. Ich weiß schon, Rauchen ist nicht gesund, aber es ist mein Menschenrecht. Sie haben in einem Interview mal gesagt, je pessimistischer Sie über das Leben generell denken, desto optimistischer werden Ihre Filme. Le Havre ist nun ein sehr schöner, sehr optimistischer Film geworden. Wie ist es also um Ihren aktuellen Pessimismus bestellt? Wenn man einmal die Grenze des Pessimismus überschritten hat, dann geht gar nichts mehr. Dann kann man auch gleich optimistisch tun, weil die Hoffnung ist sowieso futsch. Ich vertraue der Menschheit nicht, ganz und gar nicht. Na gut, Ihnen vertraue ich. Aber wenn die Hoffnung verflogen ist, was hält Sie dann überhaupt noch am Arbeiten? Ich bin Teil der menschlichen Gesellschaft. Wir gehen Hand in Hand in die Hölle. Bei Ihren Filmen wird aber immer viel gelacht – versteht Ihr Publikum Sie wirklich so falsch? Alles nur Schmäh – in Wirklichkeit ist Aki Kaurismäki ein Partylöwe. In Cannes gabs Spaß mit der Le Havre-Besatzung Evelyne Didi, Quoc Dung-Nguyen, Little Bob, Blondin Miguel, Kati Outinen, Jean-Pierre Darroussin und André Wilms.
V’18
Nicht aufwachen zu müssen, meinen Sie? Nein, gar nicht aufzuwachen. Wie sieht das mit dem Filmemachen aus, macht Sie das nicht glücklich? Nein, das ist langweilig. So wie es Homer Simpson immer sagt: Laaaaaaaaaangweilig. Aber wer zwingt Sie denn dann dazu? Ich bin zu faul, um irgendeine ehrliche Arbeit zu machen. Das klingt wie der Titel der Biographie von Robert Mitchum, It sure beats working (in etwa: „Auf alle Fälle
Le Havre
)
y -Pessimist
Schengen-Alltag meets modernes Märchen: Um einen illegal eingewanderten Flüchtlingsbuben zu beschützen, werden ein paar Nachbarn zu einer echten Gemeinschaft.
besser als Arbeit“, Anm.) Der Titel gefällt mir (lacht). Ich mag Robert Mitchum sehr. Selbst bei den größten Produktionen bestand er drauf, um fünf Uhr Feierabend zu machen. Sogar mitten in einer Szene hörte er einfach um fünf zu spielen auf und ging nach Hause. Da kochte ihm seine Frau etwas. Er hat nie nach fünf gearbeitet und ist deshalb auch nie auf irgendeine Hollywood-Party gegangen. Und wie ist das bei Ihnen? Ich geh um sechs. Viele Ihrer Kollegen klagen über die Filmindustrie. Wie schwierig ist es für Sie eigentlich geworden, Ihre Filme zu finanzieren? Es war immer leicht. Ich war 20 Jahre alt, als ich anfing. Ich wollte einen Film machen, also hab ich einen Film gemacht. Wie Fassbinder schon sagte: Wenn du keinen Film hast und keine Kamera, borg dir die Kamera aus und klau das Filmmaterial. Er hatte recht. Ich hab das Budget immer sehr niedrig angesetzt, weil ich halt nicht mehr hatte. Aber das kann das Filmemachen nicht verhindern. Man kann natürlich auch immer nur rumheulen, dass man zuwenig Geld hat und das sein ganzes Leben lang machen anstatt Filme. Das ist dann aber nichts anderes als Faulheit oder Dummheit. Haben sich Ihre Arbeitstechniken im Lauf der Zeit verändert? Nein. Ich verwende immer das Gleiche. 35mm-Film. Warum probieren Sie denn nichts Neues aus? Ich habe schon eine Kamera, ich brauche keine neue. Waren Sie als Jugendlicher eigentlich weniger pessimistisch als heute? Ich bin ja gar nicht pessimistisch, ich tu ja nur so. In Wahrheit liebe ich das Leben. Ich liebe den Rock ’n’ Roll. Und Gene Vincent. Der ist überhaupt der Größte.
TRAGIKOMÖDIE. FINNLAND/FRANKREICH/DEUTSCHLAND 2011. LÄNGE: 93 Min. BUCH, REGIE & PRODUKTION: Aki Kaurismäki. KAMERA: Timo Salminen. SCHNITT: Timo Linnasalo. DARSTELLER: Blondin Miguel, André Wilms, Kati Outtinen, Jean-Pierre Léaud, Little Bob.
IDRISSA (Miguel), ein afrikanischer Flüchtlingsbub aus Gabun, strandet mutterseelenallein in der französischen Hafenstadt Le Havre. Er landet schließich in der Obhut des verkrachten Literaten und nunmehrigen Schuhputzers Marcel Marx (Wilms) und seiner schwerkranken, liebevollen Frau Arletty (Outinen) – und der gesamten Nachbarschaft, die über der großen Aufgabe, Idrissa zu helfen, eine eingeschworene Gemeinschaft wird. Der Plan: Mit einem Solidaritätskonzert soll der Schlepper bezahlt werden, der Idrissa zu seiner Mutter nach London bringt. Doch ein missgünstiger Nachbar (Léaud) droht die Sache auffliegen zu lassen … Kaurismäkis Frankreich-Ausflug ist ein wunderbar unsentimentales Märchen vor dem Hintergrund der europäischen Realität, in Cannes gabs dafür viel Applaus und den Fipresci-Preis! DO. 20. 10., GARTENBAUKINO, 19.30 UHR (ERÖFFNUNGSGALA – NUR MIT EINLADUNG!) DO. 20. 10., GARTENBAUKINO, 23.00 UHR DI. 25. 10., KÜNSTLERHAUS, 06.30 UHR
„Wenn die Leute bei meinen Filmen lachen, bedeutet das wenigstens, dass sie für ihre Tickets bezahlt haben.“
V’19
V’11
SPIELFILME
CECILE DE FRANCE
EXKLUSIV-INTERVIEW: MAGDALENA MIEDL FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (2) / VIENNALE (1)
Fee ohne Vergangenheit Zuletzt war CÉCILE DE FRANCE in CLINT EASTWOODS Hereafter zu sehen, nun stand sie wieder daheim vor der Kamera, als eines der ersten bekannten Gesichter, mit dem die DARDENNES je gearbeitet haben. SKIP: Üblicherweise arbeiten Jean-Pierre und Luc Dardenne nicht mit Stars zusammen. Wie sind Sie zu der Rolle gekommen? CÉCILE DE FRANCE: Auf ganz normalem Wege, sie haben meine Agentin kontaktiert. Normalerweise drehen die Dardennes ja mit Laiendarstellern oder mit Schauspielern, die nur durch ihre Filme bekannt wurden, insofern war das Angebot eine große Überraschung. Ich las das Drehbuch sofort in einem Zug durch und rief die beiden selbst an, um ihnen zu sagen, dass ich mich sehr geehrt fühlte. Beim Lesen war mir natürlich gleich klar, dass ich nicht die Hauptfigur dieser Geschichte spielen würde, sondern jemanden, der einfach auch da ist, dem die Kamera ganz organisch folgt. Die Brüder Dardenne sprechen über Ihre Figur als „gute Fee“. War Ihnen das bewusst, und wie hat das Ihre Darstellung beeinflusst? Natürlich wusste ich das. Das war der Schlüssel, der mir geholfen hat, ihr Verhalten zu verstehen, und nicht das Bedürfnis zu haben,
Best of Belgien: Die Dardenne-Regie-Brüder mit der wundervollen Cécile de France bei der Premiere in Cannes.
ihre Motivation zu erklären. In einem Märchen weiß man nichts von der Vergangenheit, den Eltern, der glücklichen oder unglücklichen Kindheit einer Fee. Die Dardennes haben mich gebeten, keine dreidimensionale Figur zu erarbeiten. Sie sagten mir: „Wir brauchen dein Gesicht, deine Stimme, deinen Körper, dieses bestimmte Mitgefühl, das du mitbringst. Sei wie du im wirklichen Leben bist, versuch nicht, den Charakter dieser Frau zu konstruieren.“ Das war sehr schwierig, denn das mag ich an meiner Arbeit am liebsten: das Erarbeiten einer Figur. Aber ich habe das als Herausforderung aufgefasst – und ich wollte natürlich dem Vertrauen gerecht werden, das die Dardennes in mich setzten. Wie war es, mit dem jungen, komplett unerfahrenen Thomas Doret zu spielen? Nun, die Dardennes haben nicht nur mich, sondern auch Thomas für das ausgesucht, was er ist: Er ist sehr mysteriös und undurchsichtig, und man muss tief in seine Augen schauen, um zu verstehen was er fühlt. Im Kino der Dardenne-Brüder hat der Zuschauer eine sehr aktive Rolle, er muss sich bemühen, die wahre Motivation aller Figuren zu begreifen. Thomas hat diese ganz besondere Kraft. Schauspielneuling zu sein, hat ihm bei der Arbeit mit den Dardennes sehr geholfen, während ich all meine Gewohnheiten hinter mir lassen und meine Erfahrung vergessen musste.
Le gamin au vélo / Der Junge auf dem Fahrrad DRAMA. BELGIEN 2011. LÄNGE: 87 Min. BUCH & REGIE: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne. KAMERA: Alain Marcoen. SCHNITT: Marie-Hélène Dozo. DARSTELLER: Cécile de France, Thomas Doret, Jérémie Renier.
„Eigentlich ein Märchen“ nennen die Regie-Brüder Dardenne ihren Film: Ein einsamer, verstörter Zehnjähriger reißt aus dem Kinderheim aus, um sich auf die Suche nach seinem Vater zu machen. In seiner Sehnsucht stößt er alle von sich, die ihm helfen wollen – doch in der Zufallsbekanntschaft mit einer Friseurin (de France) tut sich plötzlich die Chance auf eine neue Heimat auf: anrührender, leidenschaftlicher, wunderschöner Film darüber, wie die Welt funktionieren sollte. MI. 26. 10. GARTENBAUKINO, 20.30 UHR / DO. 27. 10. KÜNSTLERHAUS, 13.30 UHR
20. OKTOBER BIS 2. NOVEMBER
Gewinn täglich mit SKIP & TAXI 40100 Tickets & Taxi-Gutscheine für die VIENNALE-Spätvorstellungen
MIT SKIP INS KINO, MIT CHAUFFEUR NACH HAUSE VIENNALE-Spätvorstellungen dauern oft bis weit nach Mitternacht. Auf www.skip.at gibt es dafür täglich 2 Tickets zu gewinnen – für dich und deine Begleitung. Und die TAXI 40100-Gutscheine gibts gleich dazu – damit ihr nach dem gelungenen Filmabend bequem nach Hause fahren könnt.
FOTO: VIENNALE / TUMA
Jetzt auf www.skip.at
taxi40100.at
V’11
SPIeLFILMe
Drive Tao jie
A Simple Life Drama. hongkong/china 2011. Länge: 119 Min. regie: Ann Hui. Buch: Susan Chan, Roger Lee. kamera: Yu Lik Wai. Schnitt: Kong Chi Leung, Manda Wai. DarSTeLLer: Andy Lau, Deanie Ip, Qin Hailu, Wang Fuli, Eman Lam.
Ah Tao (Deanie Ip) war über vier Generationen hinweg das Hausmädchen der Familie Leung. Sie hat die Kinder großgezogen, gekocht, geputzt, zugehört, getröstet und am Ende des Tages das Licht ausgemacht. Als die alte Dame ein Schlaganfall ereilt, muss sie ins Pflegeheim. Aber auch dort gibt sie das ihr vertraute Leben nicht auf, sondern versucht es in die neue Umgebung zu tragen, so gut es ihr gelingt: mit Höflichkeit, gutem Benehmen und – gutem Essen. Die vielseitige Ann Hui beobachtet hier gewöhnliche Menschen in alltäglichen Lebensumständen und bietet eine Gelegenheit, Pop- und Action-Superstar Andy Lau im Charakterfach zu observieren. ag mo. 31. 10., gartenBaukino, 18.00 uhr mi. 02. 11., künStLerhauS, 11.00 uhr
The Artist komöDie. Frankreich 2011. Länge: 100 Min. Buch & regie: Michel Hazanavicius. kamera: Guillaume Schiffman. Schnitt: Anne-Sophie Bion. DarSteLLer: Jean Dujardin, John Goodman, Malcolm McDowell, Bérénice Bejo, Missi Pyle.
Eine hinreißende Liebeserklärung ans Stummfilmkino: Komplett ohne Ton (nicht ohne Musik!) erzählt Michel Hazanavicius die Geschichte von Stummfilmstar Georg Valentin (Jean Dujardin), der in den 20ern einen Erfolg nach dem anderen feiert. Bei einer Filmpremiere fällt ihm Zaungästin Peppy Miller (Bérénice Bejo) in die Arme. Während der Tonfilm das Ende von Valentins Karriere bedeutet, wird Peppy zum Star … JP Fr. 21. 10., künStLerhauS, 11.00 uhr Di. 01. 11., gartenBaukino, 18.00 uhr
V’22
STuNTDrIVer, Autobastler, Fluchtwagenfahrer, Stockcar-Zirkus. Wenn es mit Autos zu tun hat, ist Driver (Ryan Gosling) der richtige Mann. Ein einsamer Wolf auf vier Rädern, auf den Straßen von L.A. ist ihm keiner gewachsen. Seine zarte Seite zeigt Driver nur seiner entzückenden Nachbarin Irene (Carey Mulligan) und deren kleinem Sohn Benicio. Doch die erst geknüpften, zarten Bande werden schlagartig bedroht, als Irenes Ex vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird, einen Job verpfuscht und damit auch Irene und Benicio in Gefahr bringt. Driver mischt sich ein, steht mit ei-
Duo mingjin
Life Without Principle krimi-Drama. china/hongkong 2011. Länge: 107 Min. regie: Johnnie To. Buch: Milkyway Creative Team, Au Kin Yee, Wong King Fai. kamera: Cheng Siu Keung. DarSteLLer: Lau Ching Wan, Richie Jen, Denise Ho, Myolie Wu, Lo Hoi Pang.
nem Haufen Geld da, das ihm nicht gehört, und auf der Abschussliste zweier fieser Gangster (Albert Brooks, Ron Perlman). Atmosphäre statt Autoverfolgungsjagden, Charaktere statt Klischees: Der Däne Nicolas Winding Refn sorgt seit seinem Debütfilm Pusher für Aufsehen, zuletzt mit dem bluttriefenden Wikingerepos Valhalla Rising. Für Drive wurde er in Cannes als bester Regisseur ausgezeichnet. Dm Fr. 21. 10., urania, 16.00 uhr Sa. 22. 10., gartenBaukino, 24.00 uhr (Von Sa auF So)
FotoS: VIENNALE
actionDrama. uSa 2011. Länge: 100 Min. regie: Nicolas Winding Refn. Buch: Hossein Amini. kamera: Newton Thomas Sigel. Schnitt: Matthew Newman. DarSteLLer: Ryan Gosling, Carey Mulligan, Bryan Cranston, Albert Brooks, Christina Hendricks, Ron Perlman.
Come Back to the 5 & Dime, Jimmy Dean, Jimmy Dean tragikomöDie. uSa 1982. Länge: 109 Min. regie: Robert Altman. Buch: Ed Graczyk. DarSteLLer: Cher, Karen Black, Kathy Bates, Sandy Dennis.
Was hat Johnnie To mit der Griechenland-Krise am Hut? Sein neuer Film verstrickt die Umtriebe dreier Leute überaus gekonnt. Gier, Rücksichtslosigkeit und eine erfrischende Klarheit in der Ursachenfrage spielen die Hauptrolle. Es geht um Bankster und Investmentgauner und darum, was passiert, wenn sie den Falschen ablinken. Tolle Sache in verlässlicher To-Qualität. ag
1955: James Dean ist tödlich verunglückt. 1975: Eine Jimmy-Dean-Fanclub-Reunion irgendwo in Texas – ganz in der Nähe hat Jimmy einst Giganten gedreht – pendelt einen ausgedehnten Nachmittag lang zwischen wehmütiger Nostalgie und zerronnenen Zukunftshoffnungen. Man schwelgt in Erinnerungen, Geheimnisse werden enthüllt, in Flashbacks die Sehnsüchte von damals offengelegt. Dm
Fr. 21. 10., gartenBaukino, 23.00 uhr mo. 24. 10., künStLerhauS, 14.00 uhr
Sa. 29. 10., künStLerhauS, 23.30 uhr Di. 01. 11., gartenBaukino, 15.30 uhr
Tomboy
fotos: Viennale
Drama. Frankreich 2011. Länge: 82 Min. Buch & Regie: Céline Sciamma. Kamera: Crystel Fournier. Schnitt: Julien Lacheray. Darsteller: Zoé Héran, Malonn Lévana, Jeanne Disson.
Codependent Lesbian Space Alien Seeks Same Liebeskomödie. USA 2010. Länge: 76 Min. Buch & Regie: Madeleine Olnek. Kamera: Nat Bouman. Darsteller: Lisa Haas, Susan Ziegler, Jackie Monahan, Cynthia Kaplan.
The lesbians are coming!! Drei weibliche Aliens, deren überbordende Emotionen ihren Heimatplaneten gefährden, düsen im Sauseschritt auf die Erde zu und bringen die Liebe mit ... oder so ähnlich. Der erste Langspielfilm der Filmemacherin ist eine augenzwinkernde Hommage an trashige Sci-Fi-B-Movies aus den Fifties - low budget, lo-tech, romantisch und echt schräg. DM So. 23. 10., Gartenbaukino, 23.00 Uhr Sa. 29. 10., Stadtkino, 15.30 Uhr
Laure (Zoé Héran) ist ein Mädchen. Innerlich. Äußerlich könnte sie jeder für einen zehnjährigen Buben halten, das macht sich Laure nach einer Übersiedelung an den Stadtrand zunutze. Sie unterzieht sich einem prüfenden Blick im Badezimmer (ist das schon als Busen erkennbar?), schneidet den Badeanzug zur Badehose, bastelt sich aus Plastilin die
fehlenden Attribute, nennt sich fortan Michel und ist bei den anderen Buben höchst beliebt, mit denen sie herumtollt, immer die kleine Schwester – ein lockiges Mädchen-Mädchen – im Schlepptau. Mit Lisa beginnt sogar eine unschuldige Romanze. Als einer der Burschen die kleine Jeanne schlecht behandelt, kommts zur Schlägerei. Die Eltern bekommen Besuch von erbosten Nachbarn und der Schwindel fliegt auf. Die hochschwangere Mutter muss Laure mit sanftem Druck dazu bewegen, ihre Identität preiszugeben – schließlich folgen auf den Sommer der Herbst und mit ihm die Schule … Céline Sciamma gelang mit Tomboy ein absolut hinreißender, liebevoller und höchst lustiger Film über gender troubles. JP Do. 27. 10., Gartenbaukino, 18.00 Uhr Fr. 28. 10., Metro, 14.00 Uhr
Habemus Papam
Margin Call
Drama. Italien/Frankreich 2011. Länge: 102 Min. Regie: Nanni Moretti. Buch: Nanni Moretti, Francesco Piccolo, Federica Pontremoli. Kamera: Alessandro Pesci. Darsteller: Michel Piccoli, Jerzy Stuhr, Renato Scarpa.
Thriller. USA 2011. Länge: 107 Min. Buch & Regie: J.C. Chandor. Kamera: Frank G. DeMarco. Darsteller: Kevin Spacey, Jeremy Irons, Demi Moore, Stanley Tucci, Paul Bettany.
Top-Risk-Analyst Eric Dale (Tucci) wird gefeuert. Er befasste sich mit einer Analyse, deren Resultat die ganze Investmentfirma gefährden kann, und übergibt seine Infos noch dem jungen Kollegen Peter (Quinto). Es bricht Panik aus: Bei Boss Sam Rogers (Spacey) genauso wie bei CEO John Tuld (Irons). Es bleiben 24 Stunden, um das Schlimmste zu verhindern und die Existenz der Firma zu retten. Furioser Börsenthriller zum Thema Finanzkrise. JP 28. 10., Künstlerhau,
Im Vatikan sollen die Teilnehmer des Konklave den neuen Papst bestimmen. Die Wahl fällt überraschend auf Kardinal Melville (Michel Piccoli), dem daraufhin völlig unpäpstlich zumute wird: Er erleidet eine Panikattacke und flieht. Die Kirche hält die Weltöffentlichkeit mehrere angespannte Tage lang hin, während ein Psychiater (Nanni Moretti) den Papst zur Räson bringen soll … Akribisch recherchierte klerikale Tragikomödie. JP
23.30 Uhr
Fr. 28. 10., Gartenbaukino, 21.00 Uhr Sa. 29. 10., Metro, 11.00 Uhr
FR. 28. 10., Künstlerhaus, 23.30 Uhr So. 30. 10., Gartenbaukino, 21.00 Uhr
V’23
V’11
SPIeLFILMe
Jodaeiye Nader az Simin Nader und Simin – Eine Trennung
Der FuLMINaNTe Berlinale-Sie-
ger 2011 (bestes weibliches Ensemble, bestes männliches Ensemble und bester Film) erzählt von einem bürgerlichen Paar: Simin (Leila Hatami) will das Land verlassen. Nader (Peyman Moaadi) muss in Teheran bleiben, sein Vater ist schwer krank. Also bleibt nur Scheidung. Tochter Termeh (Sarina Farhadi) möchte beim Vater bleiben, die Eltern streiten um das Sorgerecht. Dann entspinnt sich noch ein Konflikt: Nader hatte eine junge Frau aus der Unterschicht zur Betreuung seines Vaters engagiert und kurz darauf wieder entlassen. Die Frau war schwanger,
mo. 31. 10., gartenBaukino, 20.30 uhr Di. 01. 11., metro, 11.00 uhr
Drama. DeutSchLanD/Frankreich/ nieDerLanDe 2011. Länge: 91 Min. Buch & regie: Ulrich Köhler. kamera: Patrick Orth. Schnitt: Eva Könnemann, Katharina Wartena. DarSteLLer: Pierre Bokma, Jean-Christophe Folly, Jenny Schily.
Ein Film in zwei Teilen: Den Anfang macht Ebbo Velten, der Arzt lebt in der Hauptstadt Kameruns und betreut ein medizinisches Projekt gegen die Schlafkrankheit. Noch ist seine Frau Vera bei ihm, sie möchte zurück nach Deutschland, wo auch die gemeinsame 14-jährige Tochter zur Schule geht. Ebbo beschließt, ihr zu folgen, obwohl er eigentlich bleiben will. Schnitt. Teil zwei, drei Jahre später: Der junge französische Arzt Alex Nzila wird von der WHO in den Kamerun geschickt, er soll dort das Schlafkrankheit-Projekt eines Dr. Velten überprüfen. Vor Ort trifft er nur einen Patienten und keinen Arzt ... Für das beeindruckende Porträt eines Heimatlosen gabs bei der Berlinale 2011 den Silbernen Bären für die Beste Regie. JP Di. 25. 10., gartenBaukino, 20.30 uhr Fr. 28. 10., StaDtkino, 15.30 uhr
Tropa de elite 2 – o inimigo agora é outro
Take Shelter
Stillleben
Drama. uSa 2011. Länge: 123 Min. Buch & regie: Jeff Nichols. kamera: Adam Stone. Schnitt: Parke Gregg. muSik: David Wingo. DarSteLLer: Michael Shannon, Jessica Chastain, Shea Whigham, Kathy Baker, Lisa Gay Hamilton.
Drama. öSterreich 2011. Länge: 78 Min. regie: Sebastian Meise. Buch: Thomas Reider, Sebastian Meise. kamera: Gerald Kerkletz. DarSteLLer: Fritz Hörtenhuber, Christoph Luser, Daniela Golpashin, Roswitha Soukup.
krimi. BraSiLien 2010. Länge: 116 Min. regie: José Padilha. Buch: José Padilha, Bráulio Mantovani. kamera: Lula Carvalho. Schnitt: Daniel Rezende. Musik: Pedro Bromfman. DarSteLLer: Wagner Moura, Irandhir Santos, André Ramiro, Pedro Van-Held.
Der wunderbare Michael Shannon (Boardwalk Empire, Revolutionary Road) und die nicht minder eindrucksvolle Jessica Chastain (The Tree of Life, The Debt) gehen als Ehepaar durch stürmischen Zeiten: Kündigen die apokalyptischen Visionen des Mannes wirklich eine bevorstehende Katastrophe an oder sind sie erste Anzeichen für eine Geisteskrankheit? Shannon liefert als verletzlicher Held zwischen Realität und Albtraum eine sensationelle Performance ab. Dm
Ein Vater kompensiert erotische Gedanken in Richtung seiner Tochter mit Hilfe einer Prostituierten ... Die westliche Gesellschaft lehrt uns nicht einmal im kleinsten Ansatz, mit solcherlei Neigungen umzugehen. Alle sind damit allein gelassen, Beteiligte stehen im Handumdrehen im Kriminal. Der österreichische Filmemacher Sebastian Meise nähert sich dem brisanten Thema mit eindringlichen Bildern und drastischem Dialog. ag
Elite Squad – The Enemy Within
Fortsetzung des mit dem Goldenen Bären 2008 ausgezeichneten, umstrittenen Straßenfegers aus Brasilien: Wieder steht der im Kampf gegen Drogenhandel und Gangkriminalität mitunter moralisch fragwürdig handelnde Nascimento, Kommandant der Spezialeinheit BOPE, im Mittelpunkt des Geschehens. Dm mi. 26. 10., gartenBaukino, 23.00 uhr Do. 27. 10., metro, 15.30 uhr
V’24
verliert ihr Kind, angeblich ist Nader schuld. Wusste Nader von der Schwangerschaft? Hat er sie gestoßen, wenn ja, gibt es Zeugen? Der Krimi, der sich aus einem scheinbar nebensächlichen Konflikt ergibt, könnte überall auf der Welt stattfinden. Doch der Film spielt in Iran und zeigt deutlich und ungeschminkt, welche drastischen Konsequenzen ein derart inhumanes System für das alltägliche Leben der Menschen aller Bevölkerungsschichten hat. mm
Schlafkrankheit
Do. 27. 10., künStLerhauS, 11.00 uhr mo. 31. 10., gartenBaukino, 23.00 uhr
Do. 27. 10., gartenBaukino, 15.30 uhr Sa. 29. 10. künStLerhauS, 18.30 uhr
FotoS: VIENNALE
Drama. iran 2011. Länge: 123 Min. regie & Buch: Ashgar Farhadi. kamera: Mahmood Kalari. Schnitt: Hayedeh Safiyari. DarSteLLer: Leila Hatami, Peyman Moadi, Shahab Hosseini, Sareh Bayat, Sarina Farhadi.
OmU 210x273.indd 1
23.09.11 10:50
V’11
DOKUMENTARFILME
ROGER CORMAN
EXKLUSIV-INTERVIEW: GINI BRENNER / KURT ZECHNER FOTOS: JULIA PÜHRINGER (1) / KURT ZECHNER (1) / VIENNALE (4)
Er ist der König der kleinen Budgets, der Baron der B-Movies, das Genie des Genrekinos: Die VIENNALE zeigt eine Doku über den großen ROGER CORMAN, Herr der 100 Filme. SKIP traf den 85-jährigen Filmemacher beim Festival von Cannes.
Im Bann des Meisters SKIP: Humanoids from the Deep, Last Woman on Earth, Sharktopus … fallen Ihnen die ganzen tollen Filmtitel eigentlich alle selber ein? ROGER CORMAN:: 90% davon (lacht). Sie haben vor Jahren eine Autobiographie geschrieben mit dem Titel How I Made a Hundred Movies in Hollywood and Never Lost a Dime … (Wie ich 100 Filme in Hollywood machte und dabei keinen Cent verlor …, Anm.) Der ist nicht von mir! Der Verleger kam damals Dieser nette ältere mit dem Titel daher, und ich sagte: „Ich hab Herr bereicherte die aber mehr als 100 Filme gemacht und durchaus ein paarmal Filmgeschichte um Geld verloren!“ Und er drauf: „Roger, war jeder deiner Filmtitel Massen von Monstern und Morden: eine wahrhaftige Beschreibung des Inhalts?“ Also sagte ich: Roger Corman mit „Nenne das Buch doch wie du willst.“ SKIP-Redakteurin Gini Brenner.
Sie haben während Ihrer über 50-jährigen Laufbahn Leuten wie Jack Nicholson, Peter Fonda, Robert De Niro, James Cameron oder Jonathan Demme ihre ersten Schritte ins Filmbiz ermöglicht. Wie erkennt man in einem Anfänger ein zukünftiges Genie? Das kann ich nach meiner langjährigen Erfahrung auf drei wesentliche Punkte zusammenfassen: Erstens ist jeder, der eine erfolgreiche Karriere hat, zunächst einmal intelligent. Als Dummkopf kannst du eventuell einen coolen Film hinkriegen, aber sicher nicht über Jahre erfolgreich bleiben. Zweitens ist jeder Star fleißig. Der dritte Punkt ist Talent – das ist natürlich am schwierigsten zu beurteilen. Und deshalb haben auch viele große Namen bei mir zunächst recht klein angefangen. Francis
Interessieren Sie sich eigentlich für neue Technologien oder setzen Sie eher auf Altbewährtes? Ich bin ein echter „early adopter“. Wir waren unter den Ersten, die digitale Filmkameras benutzt haben und werden auch Low-Budget-3D-Filme machen, sobald die neuen kleinen günstigen 3D-Kameras verfügbar sind. Sie denken keine Sekunde daran, sich zur Ruhe zu setzen, oder? Nein, natürlich nicht. Wollten Sie eigentlich nie auch mal einen Superheldenfilm drehen? Ich hatte die Rechte zu Spider-Man! Das lief damals so, dass die automatisch jedes Jahr verlängert wurden, vorausgesetzt man zahlte einen gewissen Betrag rechtzeitig vor Jahresende ein. Wir hatten schon die erste Drehbuchfassung fertig, das war so um 1995, und ich sagte zum Boss von Orion Pictures, für die ich drehen sollte: „Vergiss nicht, das Geld vor dem 31. Dezember einzuzahlen, sonst verfallen die Rechte!“ und er sagte „Mach dir keine Sorgen, unsere Rechtsabteilung weiß, was sie tut.“ Es stellte sich heraus, sie wussten es nicht. Sie vergaßen, das Geld einzuzahlen. Und so endete mein einziger Ausflug ins Superhero-Genre. Das war einer der wenigen Momente, in denen ich wirklich ärgerlich wurde.
„Als Dummkopf kannst du eventuell einen coolen Film hinkriegen, aber sicher nicht über Jahre erfolgreich bleiben.“ Ford Coppola war z. B. mein Assistent, James Cameron war Modellbauer bei Science-Fiction-Produktionen. Nun, im Prinzip ist er das heute immer noch (lacht). Jonathan Demme schrieb für mich, Ron Howard spielte kleine Rollen und so weiter. In Corman’s World haben wir erfahren, dass Sie Ihre Filme nicht aufbewahren und somit von Ihrem reichhaltigen Schaffen auch kein Archiv existiert ... Wenn ich einen Film fertigstelle, schmeiße ich das Skript weg und wende mich dem nächsten zu. Mittlerweile bereue ich es aber schon ein bisschen, so viel weggeworfen zu haben (lacht).
V’26
Blut, Sex und Improvisation: Filmemacherin und Fan Alex Stapleton porträtiert Werk und Wegbegleiter der Independent-Ikone Roger Corman.
Corman’s World Exploits of a Hollywood Rebel DOKU. USA 2011. LÄNGE: 95 Min. REGIE & PRODUKTION: Alex Stapleton. BUCH: Alex Stapleton, Gregory Locklear. KAMERA: Patrick Simpson. SCHNITT: Anders Bramsen, Victor Livingston, Philip Owens. MUSIK: Air. MIT: Roger Corman, Martin Scorsese, Robert De Niro, Quentin Tarantino, Jack Nicholson.
„Geht nicht gibts nicht“ könnte sein Motto sein: In 60 Jahren drehte Produzent, Regisseur, Autor, Darsteller und Casting-Genie Roger Corman an die 400 Filme, mit minimalem Budget und anhaltendem Erfolg. Seine BMovies waren Sprungbrett für unzählige Stars, viele davon kommen auch in Alex Stapletons sorgfältig kompilierter Doku (mit Musik der französischen Pop-Heroes Air!) zu Wort, gemeinsam mit Corman-Fans und Bewunderern wie Martin Scorsese, Robert De Niro, Quentin Tarantino, Ron Howard oder Pam Grier. Jack Nicholson vergießt gar Tränen der Rührung, und dazu vemitteln Szenen aus raren und typischen Corman-Produktionen, was diese trashigen Filme über Alien-Invasionen, besessene Ehefrauen, gefräßige Seemonster oder böse Untote so besonders macht. DI. 25. 10., KÜNSTLERHAUS, 21.00 UHR MI. 26. 10., KÜNSTLERHAUS, 23.30 UHR
V’11
SPIELFILME
The Tomb of Ligeia HORROR. GROSSBRITANNIEN 1964. LÄNGE: 80 Min. REGIE: Roger Corman. BUCH: Robert Towne nach einer Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe. KAMERA: Arthur Grant. SCHNITT: Alfred Cox. MUSIK: Kenneth V. Jones. PRODUKTION: Pat Green. DARSTELLER: Vincent Price, Elizabeth Sheperd, John Westbrook.
Roger Cormans atmosphärische Kino-Adaptionen der Stories von Edgar Allan Poe gehören zu seinen bekanntesten Filmen, wie z. B. The Mask of the Red Death, The Fall of the House of Usher, Pit and the Pendulum. Die VIENNALE zeigt heuer im Spielfilmprogramm Cormans letzten (und vielleicht besten) PoeFilm: Goth-Horror, sehr camp, sehr cool, mit Vincent Price als traurigem Witwer. MO. 24. 10., KÜNSTLERHAUS, 23.30 UHR / DI. 25. 10., URANIA, 11.00 UHR
V’27
V’11
DOKUMENTARFILME
RUTH BECKERMANN
EXKLUSIV-INTERVIEW: MAGDALENA MIEDL FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (1) / VIENNALE (1)
Land of the Free Es war einmal in Amerika: Der österreichischen Dokumentaristin RUTH BECKERMANN (Ein flüchtiger Zug nach dem Orient, Zorros Bar Mizwa) ist mit American Passages ein fulminanter Essayfilm gelungen, eine assoziative Reise durch ein Land im Umbruch. SKIP: Was war der Ausgangspunkt für American Passages? BECKERMANN Ich hatte eigentlich RUTH BECKERMANN: nicht vor, einen Film über Amerika zu machen. Als aber 2008 deutlich wurde, dass Obama gute Chancen auf den Wahlsieg hat und gleichzeitig mit dem Bankrott der Lehman Brothers die Finanzkrise einsetzte, war ich überzeugt: Jetzt oder nie. Ich bin also im November 2008 losgefahren, um die Wahlnacht zu drehen, in Harlem, ein unglaublich eindrucksvolles Erlebnis. Das Gefühl war: Dies ist der Endpunkt einer historischen Entwicklung, das ist wirklich das Ende der Sklaverei. Dieser historische Moment, dass ein Afroamerikaner, ein Schwarzer, zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, dieser Moment wird bleiben. Die Passagierin: Ruth Beckermann drehte in insgesamt 11 US-Bundesstaaten ein AmerikaPorträt, das vieles bestätigt – und manches widerlegt.
Durch das amerikanische Kino haben wir vorgeformte Amerikabilder in unseren Köpfen. Haben Sie diese Bilder wiedergefunden? Das Hollywood-Kino ist gar nicht so weit weg von der Realität, wie ich gedacht habe, man trifft die Menschen alle wieder. Jerry etwa, der Spieler im Casino von Las Vegas, wirkt wie eine Figur aus einem Scorsese-Film. Andererseits ist Amerika auch ganz anders. Ich habe ja nicht an den Küsten gedreht, sondern im Landesinneren. Dabei war es oft überraschend, binnen Minuten von der Ersten in die Dritte Welt zu kippen. Und doch lebt dort jeder, auch wenn er ganz arm ist, mit der Überzeugung, dass er seinen Businessplan verwirklichen kann.
American Passages wirkt, als wäre es dem Roadmovie verwandt. Was hat das Unterwegssein hier für eine Bedeutung? Das Prinzip des Films war, Nicht-Orte zu zeigen, keine Postkartenmotive wie das Empire State Building oder das Coca Cola Building in Atlanta. Das, was Amerika verbindet, sind Tankstellen, Autobahnraststätten, Diners, Ketten von Supermarkets, die im ganzen Land gleich sind. Das Netz an Highways ist noch immer eines der wichtigsten Objekte, um Amerika zu begreifen. Deswegen waren wir auch sehr viel mit dem Auto unterwegs. Ich habe in diesem Film verschiedene Passagen quer durch diesen Kontinent gelegt. Das Wort Passage bedeutet mir sehr viel, weil ich mich eigentlich immer so fühle wie eine Passagierin, eine, die immer auf dem Weg, in einem Zustand des Übergangs ist. Ich möchte auch als Zuschauerin, wenn ich ins Kino gehe, als jemand anderer wieder herausgehen, bereichert oder erschüttert oder in irgendeinem Teil meines Wesens verändert. Und noch viel mehr, wenn ich selbst einen Film mache. Jeder Film ist eine Entdeckungsreise.
American Passages DOKU. ÖSTERREICH 2011. LÄNGE: 120 Min. BUCH & REGIE: Ruth Beckermann. KAMERA: Antoine Parouty, Lisa Rinzler. SCHNITT: Dieter Pichler.
Ein desillusionierter junger Irak-Veteran. Afroamerikanische Richterinnen. Homosexuelle Adoptivväter. Eine Frau im Gefängnis, die ihren Drogenentzug feiert. Eine andere Frau, die weinend ihr Leben in Schachteln packt, weil sie ihr Haus an die Bank verliert. Betende Studenten auf einem christlichen Uni-Campus. Und ein Zuhälter am Spieltisch in Las Vegas: American Passages ist eine Collage, die das Bild einer Nation im Wandel ergibt, und im besten Sinne im Vorbeigehen erzählt ist. MI. 26. 10., KÜNSTLERHAUS, 18.30 UHR
V’11
DOKUMENTARFILME
GENESIS BREYER P-ORRIDGE
EXKLUSIV-INTERVIEW: GINI BRENNER / KURT ZECHNER
FOTOS: ANDR
Genesis: Evol u Unter den vielen spannenden Gästen der heurigen VIENNALE ist GENESIS BREYER P-ORRIDGE sicher eineR der außergewöhnlichsten: Underground-Legende (Throbbing Gristle, Psychic TV), GeschichtsschreiberIn, PhilosophIn und UniversalkünstlerIn mit vollem Körpereinsatz. SKIP: Vor 30 Jahren hat man sich bei Ihren Auftritten mit Throbbing Gristle vor Ihnen gefürchtet – in Marie Losiers Doku lernt man Sie als sanften, umgänglichen Menschen kennen. Ist Ihnen Provokation nicht mehr wichtig? GENESIS BREYER P-ORRIDGE: Das war uns nie wirklich ein Anliegen. Wenn wir Leute schockiert haben, dann nur, weil es sich so ergeben hat. Wir sind Sachen auf den Grund gegangen, weil wir sie erforschen wollten, nicht, um zu schockieren. Hat das Böse-sein nicht doch auch ein bisschen Spaß gemacht? Ja, sicher. Besonders, wenn unser Feindbild die Queen im Spiel war. In den 70ern wurden Sie in Großbritannien öffentlich als „Zerstörer der Zivilisation“ bezeichnet, als Satanist oder Pornograph beschimpft. Noch Anfang der 90er drang Scotland Yard in Ihr Haus ein und konfiszierte Ihr Archiv … Ja, sie haben tonnenweise Video, Filme und Fotos mitgenommen und bis heute nicht zurückgegeben. Was übrig blieb, ist witzigerweise vor zwei Jahren von Tate Modern aufgekauft worden. Seitdem ist alles im Besitz der britischen Regierung. Seit dem Tod des Throbbing-Gristle-Bandmitglieds Peter „Sleazy“ Christopherson
„Wenn wir Leute schockiert haben, dann nur, weil es sich so ergeben hat.“ gehen Sie nicht mehr auf Tour. Vermissen Sie die Bühne nicht? Nein. Nicht nach 45 Jahren Bühnenerfahrung (lacht). Ich trete ja hin und wieder noch auf, so wie jetzt während der VIENNALE. Außerdem hatte ich heuer drei Book-Deals und diverse Vorträge. Und wir machen sowieso die ganze Zeit Kunst. Eins Ihrer bekanntesten Langzeit-Projekte war ja, wie Sie und Ihre 2007 verstorbene
V’30
TOS: ANDREA MÜHLWISCH (1) / PRIVAT (1) / VIENNALE (2)
l ution Gruppenbild mit Legende. Genesis Breyer P-Orridge mit Regisseurin Marie Losier und SKIP-Chefredakteur Kurt Zechner beim Exklusiv-Talk während der heurigen Berlinale.
The Ballad of Genesis and Lady Jaye DOKU. USA/FRANKREICH 2011. LÄNGE: 72 Min. BUCH, REGIE & KAMERA: Marie Losier. MUSIK: Genesis Breyer P-Orridge, Psychic TV. MIT: Genesis Breyer P-Orridge, Lady Jaye Breyer P-Orridge, Tony Conrad, Caleigh Fisher, Gibby Haynes, Peaches.
Arbeits- und Lebenspartnerin Lady Jaye sich mittels plastischer Chirurgie einander optisch immer mehr annähern ließen. Wir wollten ein gemeinsames menschliches Wesen sein. Zwei Hälften eines Wesens. Das ist nach Jays Tod längst nicht abgeschlossen, die Entwicklung läuft weiter. Es wird auch weitergehen, wenn mein Körper einmal unter der Erde liegt (lacht). Die Operationen waren ja nur eine symbolische Handlung. Der Geist ist das Wichtigste. Wir verweigern uns damit der Vorbestimmung, die uns auferlegt wurde. Es gibt noch viele andere Hilfsmittel, wie LSD, Meditation, Reisen, Diät ... Sie wären überrascht, was Sie alles mit sich anstellen können, wenn Sie es darauf anlegen wollen.
DO. 27. 10., GARTENBAUKINO, 23.30 UHR FR. 28. 10., URANIA, 18.30 UHR
V’11
VIENNALE EVENTS
Blood – Sex – Magick Courtesy der Künstler, INVISIBLE-EXPORTS und Christine König Galerie
Sie haben unlängst gemeint, heute sei es schwieriger, aufzubegehren, als es vor zwanzig oder dreißig Jahren der Fall war. Warum? In den 60er-Jahren, als die Hippiekultur aufkam, Anarchie, Black Power, R.A.F. etc., da versuchte das Establishment, die neuen Ideen brutal zu unterdrücken. Aber heutzutage haben sie erkannt: Es gibt für alles einen Markt. Das Establishment fürchtet sich nicht mehr vor Herausforderungen, weil es aus allem Profit schlagen kann. Jeder Underground landet heutzutage sofort im Ausverkauf. Dementsprechend schwieriger ist es, damit umzugehen. Aber eine Welt, die auf Produktionssteigerung und Konsum aufbaut, verstößt gegen die Naturgesetze und wird am Ende zugrunde gehen.
„Es geht darum, Grenzen zu überwinden und unser wahres Wesen zu finden“. Genesis Breyer P-Orridge, in England 1950 als Neil Megson geboren, erfand mit Throbbing Gristle in den 70s die Industrial Music mit, gründete Psychic TV, schuf eine unüberschaubare Fülle an Kunstprojekten und gilt als eine der einflussreichsten und kontroversiellsten Figuren des Underground. In den frühen 90ern übersiedelte Genesis nach New York, heiratete die Performance-Künstlerin „Lady“ Jaye Breyer und startete sein nächstes Projekt: Mit Lady Jaye zu einer einzigen Wesenseinheit zu verschmelzen – mental und durch mehrere Schönheitsoperationen, die die beiden einander optisch anglichen. Die französische Filmemacherin Marie Losier begleitete das Paar und Genesis nach Jayes Tod 2007, und porträtierte zwei Ausnahme-Künstler und ihre ganz große Liebe.
Eine Hommage an Genesis Breyer P-Orridge Neben Marie Losiers Doku huldigt die VIENNALE dem legendären Künstler mit zwei weiteren Programmpunkten: Am 29. 10. gibt P-Orridge eins seiner raren Konzerte (gemeinsam mit den AvantgardeHeroen Tony Conrad und Edward O’Dowd), und ab 25. 10. bietet eine Ausstellung über sein Pandrogeny-Projekt „Breyer P-Orridge“ Einblick in ein aufregendes Stück Kunstgeschichte.
VIENNALE-Konzert Genesis Breyer P-Orridge, Tony Conrad, Edward O’Dowd SA. 29. 10., PORGY & BESS, 23.00 UHR
VIENNALE-Ausstellung Von Transgender zu Pandrogeny: Die künstlerischen Mutationen von Genesis Breyer P-Orridge / Opening: DI. 25. 10., 19.00 UHR, GALERIE CHRISTINE KÖNIG 1040 WIEN, SCHLEIFMÜHLGASSE 1A (KÜNSTLERGESPRÄCH: MI. 26. 10., 12.00 UHR)
V’31
V’11
DOKUMENTARFILME
FREDERICK WISEMAN
EXKLUSIV-INTERVIEW: MAGDALENA MIEDL FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (1) / VIENNALE (1)
Neue Revue Der Schoß von Paris: Dokumentarfilmlegende FREDERICK WISEMAN (81) wirft einen unverblümten Blick hinter die Kulissen des legendären Nachtclubs Le Crazy Horse – ein spannungsreiches Pendant zu Wisemans Ballettfilm La danse. Verteidigung, und in Model um die Stilisierung und Ästhetisierung des Körpers, um Produkte zu verkaufen. In einer Filmszene sehen sich die Tänzerinnen des Crazy Horse ein Video mit Fehlern großer Balletttänzer an. Ja, ich fand den Augenblick witzig, und er ist ein Verweis auf meine Ballettfilme. Außerdem kontrastiert dieser Moment die beiden Formen von Tanz. Der wesentliche Unterschied ist doch, dass die Choreografien im Crazy Horse nicht so elaboriert sind. Zwar wird auch da eine Geschichte durch Tanz erzählt, aber sie kommt ziemlich schnell zum Punkt. Ich fand im Vergleich interessant, in welcher Form Sinnlichkeit vermittelt wird ... Ich höre gerade meiner eigenen Wortwahl zu: Wenn ich über Ballett spreche, sage ich „Sinnlichkeit“. Und wenn ich über Tanz im Crazy Horse spreche, verwende ich das Wort „Erotik“. Das sagt möglicherweise mehr über mich als über das Thema ...
Meister des unverstellten Blicks: Frederick Wisemans Sicht auf öffentliche Institutionen ist seit vielen Jahrzehnten genreprägend für das Direct Cinema.
SKIP: Auch Ihr letzter Film befasste sich mit einer Tanzinstitution, dem Ballet der Pariser Oper. Was ist die Verbindung zwischen diesen beiden Filmen? FREDERICK WISEMAN: Neben dem Offensichtlichen, dem Tanz, sind beides Beispiele dafür, wie der menschliche Körper verwendet werden kann. Dieses Thema zieht sich durch alle meine Filme, in allen spielt der menschliche Körper eine Rolle: Essene, der Film über das Kloster, handelt von der Verleugnung des Körpers, die Domestic Violence-Filme vom Missbrauch des Körpers. In den Filmen über das Militär geht es um den Körper im Dienste des Staates zum Zweck der Aggression und der
Aber es sagt auch etwas aus über die Absicht der unterschiedlichen Genres, oder? Ich muss gestehen, ich finde die Choreografie der Pariser Oper und des Amerikanischen Balletts viel sinnlicher und auch viel erotischer als die Tänzerinnen im Crazy Horse, weil sie viel zweideutiger ist: Gerade weil im Ballett niemand nackt ist, bleibt viel mehr der Fantasie überlassen. Aber das gilt vielleicht nur für mich. Ich finde auch die Proben im Crazy Horse viel erotischer als die tatsächlichen Shows, weil die bei den Shows alle gleich aussehen, mit denselben Perücken, und den einheitlichen Kostümen. Vieles davon ist witzig, aber ich finde es nicht speziell erotisch. Wohingegen Ballett extrem erotisch sein kann, weil es so vieles andeutet, ohne konkret zu werden.
Crazy Horse DOKUMENTATION. FRANKREICH/USA 2011. LÄNGE: 134 Min. REGIE & SCHNITT: Frederick Wiseman. KAMERA: John Davey
Zehn Wochen lang filmte Frederick Wiseman im berühmten Le Crazy Horse. Auch hier, in der glitzernden Welt der Shows und hinter den Kulissen, wo zwischen Schminke, Arbeitsbesprechungen und Spitzendessous vor allem Stress und höchste Professionalität herrschen, behält Wiseman seinen genreprägenden, distanzierten Blick, den er seit Jahrzehnten auf öffentliche Einrichtungen aller Art wirft: Eine Montage kontrastreicher Blickwinkel, die das universell Gültige ebenso wie das Charakteristische einfangen. FR. 21. 10., KÜNSTLERHAUS , 21.00 UHR / SA. 22. 10., GARTENBAUKINO, 13.00 UHR
V’32
André Wilms, Kati Outinen, Jean-Pierre Darroussin, Blondin Miguel SÉLECTION OFFICIELLE COMPETITION FESTIVAL DE CANNES PRIX DE LA CRITIQUE FIPRESCI 2011
Sputnik / Pyramide Productions / StadtkinoFilmverleih präsentieren den Film von Aki Kaurismäki Mit: Elina Salo, Evelyne Didi, Quoc-Dung Nguyen, Laika, Francois Monnié, Pierre Étaix, Little Bob; Jean-Pierre Léaud, Kamera Timo Salminen Ton Tero Malmberg Ausstattung Wouter Zoon Kostüm Fred Cambier Make-up Va lérie Théry-Hamel Schnitt Timo Linnasalo Produziert von Aki Kaurismäki, Fabienne Vonier und Reinhard Brundig Regieassistent Gilles Charmant Buch und Regie Aki Kaurismäki, Produktion Sputnik Oy, Pyramide Productions, Pandora Film Koproduktion Arte France Cinema, ZDF/ARTE Mit Beteiligung, von The Finnish Film Foundation, Canal+, Nordisk Film & TV Fond, Le Centre du Cinéma et de l’image animée, Weltvertrieb: The Match Factory GmbH
www.stadtkinowien.at
V’11
dOKUmeNtarFiLme
Way of Passion
Ibiza Occident Doku. ÖSteRReich/SPanien 2011. Länge: 85 Min. Buch & Regie: Günter Schwaiger. kaMeRa: Victor Martín, Günter Schwaiger. Schnitt: Günter Schwaiger, Martin Eller. MuSik: Cristian Varela, Arian Behesthi, Parov Stelar, Ricoloop, Victor Simonelli, P Brothers, M.A.M., Lovely Laura, Nuwella Love, Toni Gustinell.
Was ist Ibiza? Antwort aus der Vierfarb-Illustrierten: Technodrogensexparty bis zum Untergang. Aber kann Günter Schwaiger, dessen StierkampfStudie Arena 2009 bei der VIENNALE gelaufen ist, eine andere Wahrheit hinter der Klischeekulisse finden? Freilich, jeder „große“ DJ möchte sein kreatives Potenzial unter der mediterranen Sonne Ibizas voll zur Blüte kommen lassen. Einige schaffen es. Also kein Klischee? Die Antwort bleibt dem Publikum überlassen. ag So. 23. 10., künStLeRhauS, 18.30 uhR
V’34
der PaSSiONSweG, der Leidensweg, der Weg der Leidenschaft: Manche Filmtitel sind genauso programmatisch und kunstvoll, genauso banal wie genial. In der Ortschaft Trapani in Sizilien, einem der entlegensten abgekoppelten Zipfel des europäischen Weltreichs, ist das größte
Ting san nainai jiang guo qu de shiqing
Listening to Third Grandmother’s Stories Doku. china 2011. Länge: 71 Min. Regie, DRehBuch, kaMeRa & Schnitt: Wen Hui.
China – ein fremder Planet, eine herandräuende Weltmacht. Eine Augenzeugin berichtet über die letzten 80 Jahre, wie sie als Kind verheiratet wurde, mit zwölf ein Baby bekam. Und wie die Kulturrevolution solange Leid über sie brachte, bis sie über alles Leid erhaben war. Höchst aufschlussreich, unterhaltsam und liebenswert. ag FR. 21. 10., StaDtkino, 15.30 uhR FR. 28. 10., uRania, 13.30 uhR
So. 30. 10., künStLeRhauS, 18.30 uhR
Gone Doku. uSa/ÖSteRReich 2011. Länge: 85 Min. Buch & Regie: Gretchen & John Morning. kaMeRa: Atilla Boa, Dan Roach. Schnitt: Joel Plotch, Gretchen Morning.
Without a trace. Seit 29. Oktober 2007 wird der junge Amerikaner Aeryn Gillern in Wien vermisst. Die Behörden haben den Fall als Selbstmord zu den Akten gelegt. Aeryns Mutter glaubte niemals an Suicid, ermittelte hartnäckig auf eigene Faust und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Wiener Polizei, die sich weniger durch Engagement als durch Schwulenfeindlichkeit ausgezeichnet haben soll. Offene Fragen, Widersprüche, Sackgassen – und eine Mutter, die nicht lockerlässt. Und am Ende: noch mehr Fragen. DM So. 23. 10., uRania, 18.30 uhR Mo. 24. 10., gaRtenBaukino, 13.00 uhR
FotoS: VIENNALE
Doku. ÖSteRReich/itaLien 2011. Länge: 89 Min. Buch, Regie & Schnitt: Joerg Burger. kaMeRa: Johannes Hammel.
Ereignis des Jahres die Nachstellung des Leidenswegs Jesu im Rahmen der Karfreitagsprozession. Da werden Gebäude und Einwohner gleichermaßen auf Hochglanz gewichst, werden Kind und Kegel ins Feiertagsgewand gesteckt, alles rasiert und geliert sich, vor allem aber werden 20 kreuzschwere Altäre auf Hochglanz gebracht. Sie dienen als Sinnbilder für die Stationen im Leidensweg des Gottessohns, und wenn sie dann mit selbstaufopfernder Hingabe von den Männern im Rahmen der Prozession zu den bedeutungsschwangeren Klängen der Blaskapelle durch den Ort gewuchtet werden, umrahmt vom sie favorisierenden Teil der Trauergemeinde, dann bekommt das 400 Jahre alte Ritual etwas Manisches, eine Art Geisselungscharakter, sozusagen einen wirklichen Leidensfaktor. Die Doku des Wieners Joerg Burger ist ein Faszinosum, sie vermag fast zu hypnotisieren. Hohe Filmkunst! ag
Mama Africa Doku. Deutschland/ Südafrika/Finnland 2011. Länge: 91 Min. Buch & Regie: Mika Kaurismäki. Kamera: Jacques Cheuiche, Wolfgang Held, Frank Lehmann, Martina Radwan, Eran Tahor. Schnitt: André Bendocchi-Alves, Uwe Dresch, Karen Harley.
Sie war die Stimme eines ganzen Kontinents und die erste schwarze Sängerin, die einen internationalen Top-TenHit landete: Miriam Makeba mit Pata, Pata. Regisseur Mika Kaurismäki (Moro no Brasil), Akis jüngerer Bruder, widmet sich der faszinierenden Lebensgeschichte dieser Ausnahme-Sängerin. Geboren wurde sie 1932 nahe Johannesburg, singen lernte sie in der Kirche. Sie feierte in den 1950ern erste Erfolge, eine Rolle im Anti-Apartheids-Film Come Back, Africa sorgte dafür, dass sie Afrika verlassen musste. Sie ging nach Amerika, wo unter anderem Harry Belafonte zu ihrem
The Black Power Mixtape 1967 – 1975
fotos: Viennale
Doku. Schweden 2011. Länge: 100 Min. Buch & Regie: Göran Olsson. Schnitt: Hanna Lejonqvist, Göran Olsson.
Filmemacher Göran Olsson machte einen erstaunlichen Fund: 30 Jahre altes 16-mm-Filmmaterial vom schwedischen Fernsehen über die Black-Power-Bewegung der Sechziger- und Siebzigerjahre. Das alte Bildmaterial wird mit Voice-overs von Prominenz wie Angela Davis, Harry Belafonte und Erykah Badu zum Leben erweckt, eine spannende Perspektive: Die politische Bewegung in den USA, wie sie die Schweden einst sahen. JP Do. 27. 10., Künstlerhaus, 23.30 Uhr Mo. 31. 10., Gartenbaukino, 13.00 Uhr
prominenten Förderer wurde. Doch als Makeba 1968 Stokely Carmichael, den Anführer der Black-Panther-Bewegung, heiratete, ließ die Musikindustrie sie fallen. Makeba wanderte erneut aus und zog nach Guinea, sie tourte weiterhin quer durch die ganze Welt. Nach Afrika konnte sie erst auf Einladung von Nelson Mandela zurückkehren. Leider verstarb sie während der Dreharbeiten, Kaurismäki setzt ihr daher vorrangig mit Archivmaterial ein würdiges Denkmal. JP Sa. 22. 10., Künstlerhaus, 16.00 Uhr So. 23. 10., Gartenbaukino, 12.30 Uhr
Der Prozess Doku. Österreich 2011. Länge: 116 Min. Buch & Regie: Gerald Igor Hauzenberger. Kamera: Dominik Spritzendorfer, Gerald Igor Hauzenberger. Schnitt: Michael Palm.
Gerald Igor Hauzenberger (Einst süße Heimat) hat sich ein gewaltiges Projekt aufgehalst: Er verfolgte den „Monsterprozess“ um eine Gruppe Tierschützer, der unter Anwendung des sogenannten Mafia-Paragraphen 278a letztlich mit lauter Freisprüchen endete und zur völligen Farce geriet. Hauzenberger begleitete die 13 TierschützerInnen von den ersten Verhaftungen 2008 an mit der Kamera. So wird ein unrühmliches Kapitel der österreichischen Justiz zum rühmlichen Kapitel des österreichischen Dokumentarfilms. JP Do. 27. 10., Künstlerhaus, 18.30 Uhr
Der letzte Jude von Drohobytsch Doku. Österreich/Ukraine 2011. Länge: 94 Min. Buch, Regie & Schnitt: Paul Rosdy. Kamera: Peter Roehsler.
Dass er Sänger und Violinist in einem KinofoyerOrchester war – eine einzigartige, bis 1963 bestehende Sowjet-Tradition –, ist bei weitem nicht das Außergewöhnlichste, dass es über Alfred Schreyer, Jahrgang 1922, zu berichten gibt. Der in Drohobytsch in der heutigen Ukraine geborene Jude überlebte die Nazi-Verfolgung, Zwangsarbeit und Konzentrationslager. Alles hat er verloren, nur seinen Optimismus nicht. Vielleicht hat ihn deshalb das Glück nie ganz verlassen. Nach dem Krieg kehrte er als einziger Jude in seine Heimatstadt zurück – eine spontane Entscheidung. Wer weiß, wo es ihn aus dem Roten-Kreuz-Lager in Berlin sonst hinverschlagen hätte. Zur Präsentation „seines Films“ kommt der alte Mann, der fast ein Jahrhundert europäische Geschichte zwischen Tragik und Hoffnung verkörpert, nach Wien und wird vor dem Film mit seinem Trio im Kino aufspielen. DM Fr. 28. 10., Künstlerhaus, 18.30 Uhr
Who Is Harry Nilsson...
(And Why is Everybody Talkin’ About Him?) Doku. USA 2010. Länge: 116 Min. Buch & Regie: John Scheinfeld. Kamera: James Mathers. Musik: Nilsson. Produktion: David Leaf, John Scheinfeld.
Wenn Midnight Cowboy Jon Voight in Texas in den Bus nach New York City steigt, singt er dazu Everybody’s Talkin’: Singer/Songwriter Harry Nilsson (Without You, Coconut), verstorben 1994 erst 52 Jahre jung, im einfühlsamen Porträt von John Scheinfeld, Spezialist für ungewöhnliche Blickwinkel auf Showbiz-Prominenz. DM Sa. 29. 10., Gartenbaukino, 12.30 Uhr Di. 01. 11., Stadtkino, 23.00 Uhr
V’35
V’11
dOKUmeNtarFiLme
Traumfabrik Kabul Doku. DeutSchLanD/aFghaniStan 2011. Länge: 90 Min. Buch & Regie: Sebastian Heidinger. kaMeRa: Alexander Gheorghiu. Schnitt: Alex Fuchs.
In film nist This Is Not a Film
Doku. iRan 2011. Länge: 75 Min. Regie, Buch & Schnitt: Jafar Panahi, Mojtaba Mirtahmasb. kaMeRa: Mojtaba Mirtahmasb.
Sa. 29. 10., uRania, 13.30 uhR So. 30. 10., StaDtkino, 20.30 uhR
FR. 21. 10., gaRtenBaukino, 13.00 uhR Mo. 31. 10., uRania, 21.00 uhR
Tahrir, Liberation Square
Boxeo Constitución
Das Weiterleben der Ruth Klüger
Doku. FRanReich/itaLien/ägYPten 2011. Länge: 91 Min. Regie & kaMeRa: Stefano Savona. Schnitt: Penelope Bortoluzzi.
Doku. ÖSteRReich/aRgentinien 2011. Länge: 80 Min. Buch & Regie: Jakob Weingartner. kaMeRa: Antonio Schade, Andrés Riva. Schnitt: Bernd Euscher.
Doku. ÖSteRReich 2011. Länge: 85 Min. Buch & Regie: Renata Schmidtkunz. kaMeRa: Avner Shahaf, Heribert Senegacnik, Oliver Indra.
Was sich in Kairo am Tahrir Platz ereignet hat, kennt jeder aus den Medien: Die Leute gingen unaufgefordert auf die Straße, um ihren Pharao Hosni Mubarak vom Thron zu stoßen. In dieser Doku sind wir 90 Minuten lang mitten unter ihnen, ohne große Erklärungen und Analysen. Der Beginn der Machtumwälzungen in der arabischen Welt, live erlebt – eine bemerkenswerte Revolution ohne Führerfiguren, dezentral wie das Internet. ag
Beim Boxen ist das Einsteckenkönnen mindestens so wichtig, wie das Austeilen. Genau wie außerhalb des Rings eigentlich. Im Gimnasio de Boxeo Ferrobaires unterhalb des Bahnhofs Constitución in Buenos Aires dreschen junge Männer auf Sandsäcke ein. Sie stehen ganz unten in der sozialen Hackordnung, wollen sich um jeden Preis nach oben kämpfen, ins Rampenlicht des Rings, letztlich in ein Leben mit echten Chancen. Langfilmdebüt des Österreichers Jakob Weingartner. DM
Überleben. Weiterleben. Die als Elfjährige aus dem, wie sie es erlebt hat, zutiefst antisemitischen, Wien vertriebene Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger ist Theresienstadt- und Auschwitz-Überlebende, will sich jedoch keineswegs nur über ihre Opferrolle definiert wissen. Der Journalistin und Filmemacherin Renata Schmidtkunz gewährt sie intime Einblicke in ihr privates Umfeld. DM
Di. 01. 11., gaRtenBaukino, 13.00 uhR Mi. 02. 11., künStLeRhauS, 16.00 uhR
V’36
macht. Saba ist abgehärtet, und doch will sie unterhalten. Sie hat verstanden, dass positive Emotion am besten den Inhalt ins Bewusstsein transportieren. Aber sie verarbeitet auch ihre eigenen Lebenserfahrungen, und die können nur vielfach schmerzlich gewesen sein, auch wenn das niemals direkt thematisiert wird. Der junge Filmemacher Sebastian Heidinger zeigt Afghanistan von völlig unbekannter Seite. Kenner seiner Junkie-Doku Drifters werden diese Vorführung bestimmt stürmen. ag
Mo. 31. 10., künStLeRhauS, 18.30 uhR
So. 30. 10., gaRtenBaukino, 18.00 uhR Mi. 02. 11., künStLeRhauS, 18.30 uhR
FotoS: VIENNALE
wer SiCH die Frage stellt, ob es sich überhaupt zu kämpfen lohnt, sollte es bleiben lassen. Saba Sahar kann sich diese Frage nicht stellen. Sie ist Polizistin in Afghanistan. Das alleine ist der pure Kampf an allen Fronten. Aber sie ist auch Schauspielerin, Filmregisseurin, Produzentin und Feministin. Ihre Filme zeigt sie an Polizeischulen und in speziellen Vorführungen für Frauen. Deren Aufklärung und Befreiung in diesem von brutalen Männerbünden zerrütteten, höchstens zu 30 Prozent alphabetisierten Land ist ihr idealistischer Traum, der sie unermüdlich
Der iranische Filmemacher Jafar Panahi steht unter Hausarrest. Er wurde wegen seiner regimekritischen Haltung zu sechs Jahren Haft verurteilt, außerdem zu 20 Jahren Berufsverbot. Freilich hat er eine Anwältin, die berufen hat, es ist ja ein ordentliches Gerichtsverfahren, das ihn dorthin gebracht hat, wo er ist, und noch sind nicht alle Mittel ausgeschöpft. Aber dass jene das Rechtsverständnis definieren, die die Waffen und die Massenpropaganda-Instrumente in der Hand haben, das kriegt einer wie Panahi im Iran halt noch viel härter zu spüren als bei uns im Westen. Panahi ist ein moderner Mensch mit Laptop, Flat-TV und Internet-Anschluss. Die Welt vor seiner Haustür wird von steinzeitlichem Grobzeug dominiert. Dass einen das am Ende immer zur Verzweiflung treibt, zeigt dieses „illegale“ Ausnahmeporträt. ag
V’11
TRIBUTE TO HARRY BELAFONTE
HARRY BELAFONTE
EXKLUSIV-INTERVIEW: MAGDALENA MIEDL FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (2) / VIENNALE (3)
Politik mit Hüftschwung Bürgerrechtler, Calypsosänger und lebende Legende: HARRY BELAFONTE ist one of a kind. Zwar spielte er in seiner bewegten Karriere nur in 18 Filmen mit. Diese Rollen jedoch stehen im Zeichen seines Kampfes für Menschenrechte, für den er seine Popularität nutzte, die weit über den Banana Boat Song hinausging. Die VIENNALE widmet dem Helden ein Tribute.
SKIP: Mr. Belafonte, Sie hatten schon in den Fünfziger Jahren den Hüftschwung drauf, den Elvis Presley später berühmt gemacht hat. Hat er den von Ihnen geklaut? HARRY BELAFONTE: Das würde ich gerne behaupten, aber es stimmt nicht. Seit es unsere Spezies gibt, machen wir diesen Hüftschwung, Millionen von Menschen bewegen ihre Hüften so, im Bett und außerhalb davon (lacht). Und es war nicht unbedingt das Wichtigste, was ich in meinem Leben getan habe. Sie haben mit vielen legendären Menschen zusammengearbeitet, mit Martin Luther King, Nelson Mandela, John F. Kennedy, mit Nat King Cole, Miriam Makeba – gab es jemanden, der für Sie wichtiger war als die anderen? Ja, der Künstler Paul Robeson. Er machte mir bewusst, dass Lieder eine politische Macht sein können. Ich verstand durch ihn eines: Wenn ich mit Sprache gut umgehen kann und ein großes Verständnis für die Kultur anderer habe, und wenn ich überall
„Eines Tages wachte ich auf, und die ganze Welt sang ‚Day-O‘!“ auf der Welt in der Sprache der Menschen dort singen kann, dann wird das Verständnis der Leute für meine Anliegen groß sein. Er sagte zu mir: Bring sie dazu, dein Lied zu singen, und sie werden wissen wollen, wer du bist. Das war für mich wie eine Prophezeihung, die sich erfüllte: Eines Tages wachte ich auf, und die ganze Welt sang das jamaikanische Lied „Day-O“! Wie sehr ist Ihre Kunst mit Ihren politischen Überzeugungen verbunden? Das ist untrennbar. Ich war schon mit sieben Jahren politischer Aktivist, überzeugt von der Notwendigkeit sozialen Wandels, weil ich gesehen habe, in welcher schrecklichen Armut meine Mutter lebte. Und ab dem Moment, als mich Kunst zu
V’38
interessieren begann, wurde sie zu meiner Plattform, von der aus ich meinen Kampf gegen Armut und Unterdrückung führte. Menschen wie Eleanor Roosevelt oder Jackie Kennedy kamen nicht zu mir, weil ich irgendein Typ namens Harry bin, sondern weil ich etwas besaß, das sie anzog: Das war meine Musik, der Millionen Menschen zuhörten, und die ich als politisches Mittel nutzen konnte. Ich hoffe, dass andere Künstler sich davon inspirieren lassen. Es gibt im Leben mehr als Verkaufszahlen! Sie arbeiten auch schon lange nicht mehr als Schauspieler. Wurde die Schauspielerei von anderen, wichtigeren Dingen in Ihrem Leben einfach verdrängt? Nein, das ist anders gewesen: Das Leben ist ein ganzes Menü von Möglichkeiten. Wenn man morgens aufwacht, und so gesegnet ist, wie ich es bin, kann man das Menü anschauen und entscheiden: Was würde mich heute am meisten erfüllen, wo kann ich etwas bewegen? Manchmal ist es, sich mit einem Liedtext in Ruhe auseinanderzusetzen und zu überlegen, wie er die Welt verändern kann. Manchmal ist es, darüber nachzudenken, was ich dem amerikanischen Präsident heute sagen werde, wenn ich ihn treffe. Oder was diese oder jene Geschichte aussagt, wenn ich einen Film darüber mache. Die Antwort, die ich finde, für die setze ich mich dann voll ein. Als ich jung war, konnte ich bestimmte Dinge tun, und jetzt wo ich älter bin, kann ich andere Dinge tun, die früher nicht möglich waren. Jeder Tag, an dem ich aufwache, ist ein guter Tag.
E (3)
The World, the Flesh and the Devil DRAMA. USA 1958. LÄNGE: 95 Min. REGIE: Ranald MacDougall. BUCH: Ranald MacDougall. KAMERA: Harold J. Marzorati. DARSTELLER: Harry Belafonte, Inger Stevens, Mel Ferrer.
Die Welt ist zerstört, ein junger Schwarzer komplett alleine. Erst nach langer Zeit gesellt sich eine (weiße) Frau zu ihm. Doch als ein dritter Überlebender dazukommt, ist es vorbei mit dem Gleichgewicht: Verstörende Postapokalypse mit damals brisanter Beziehung zwischen den Rassen. DI. 25. 10., URANIA, 23.30 UHR / DO. 27. 10., METRO, 13.30 UHR
Uptown Saturday Night KOMÖDIE. USA 1974. LÄNGE: 104 Min. REGIE: Sidney Poitier. BUCH: Richard Wesley. DARSTELLER: Sidney Poitier, Bill Cosby, Harry Belafonte, Flip Wilson.
Sie haben eine unglaubliche Karriere auf der Bühne, vor der Kamera und im Kampf für die Menschenrechte hinter sich, Sie sind 84 und sehen immer noch fabelhaft aus. Verzichten Sie auf viel? Nein, mein Rezept ist: Immer am Geländer festhalten, wenn Sie die Treppen hinuntergehen. Verstehen Sie? Das Leben ist eine große Treppe, und Sie dürfen die Balance nie verlieren. Das ist kein bewusster Zustand, sondern eine Sache des Instinktes. Es stimmt schon, ich habe früher viel getrunken, ich war schwerer Raucher. Aber das ist vierzig Jahre her. Und zum Glück bin ich mit Genen ausgestattet, die gut funktionieren (lacht). Die schwedische Regisseurin Susanne Rostock ist in der Doku Sing Your Song für Harry Belafonte zugleich liebevolle, kritische und bewundernde Biografin.
Steve (Poitier) will eigentlich nur heim zu seiner Frau, als ihn ein Freund überredet, Uptown in einen noblen Club zu gehen, der dann überfallen wird. Steves Geldbörse wird gestohlen – mit einem siegreichen Lotto-Los drin! Fatalerweise treibt die Suche nach den Räubern die beiden Freunde in die Arme eines schmierigen Unterweltbosses (Belafonte): Ungeniert übermütige Komödie mit den drei größten schwarzen Stars der Siebziger. MI. 26. 10., METRO, 13.30 UHR / MO. 31. 10., METRO, 11.00 UHR
V’11
DOKUMENTARFILME
Sing Your Song DOKU. USA 2010. LÄNGE: 98 Min. BUCH & REGIE: Susanne Rostock.
Dass Harry Belafonte zeit seines Lebens politisch engagiert war, verschwindet hierzulande gerne hinter Calypsoklängen und nostalgischer Rückerinnerung an den feschen jungen Mann mit dem charmanten Lächeln. Susanne Rostocks Doku zeichnet ein anderes Bild von Belafonte – eines, das ihn als Ruhelosen zeigt, zwischen Bühne, Fernsehauftritt und Bürgerrechtsbewegung, der für seine Familie wenig Zeit fand, für seine politische Mission aber um so mehr. SA. 22. 10., GARTENBAUKINO, 21.00 UHR (IN ANWESENHEIT VON HARRY BELAFONTE)
V’39
V’11
TRIBUTE TO JEREMY THOMAS EXKLUSIV-INTERVIEW: KURT ZECHNER
FOTOS: JESSICA THOMAS (1) / VIENNALE (3)
Der Meistermacher Was haben Classics wie The Last Emperor, The Great Rock ’n’ Roll Swindle, Naked Lunch, Merry Christmas Mr. Lawrence oder Sexy Beast gemeinsam? JEREMY THOMAS! Die VIENNALE widmet einem der wichtigsten Produzenten des IndependentFilms ein verdientes Tribute. SKIP: Ist dies Ihr erstes Tribute als Filmproduzent bei einem Filmfestival? JEREMY THOMAS: Nein, aber es ist das bisher größte und umfangreichste. Und ich bin sehr glücklich, bei so einem tollen Festival vertreten sein zu dürfen. Gerade weil man als Produzent ja meistens nicht in der ersten Reihe steht, da freut man sich umso mehr, wenn die Arbeit so gewürdigt wird.
Bad Timing PSYCHODRAMA. GB 1980. LÄNGE: 123 Min. REGIE: Nicolas Roeg. BUCH: Yale Udoff, Nicolas Roeg. DARSTELLER: Art Garfunkel, Theresa Russell, Harvey Keitel.
Milena (Russell) liegt nach einem Selbstmordversuch in einem Wiener Krankenhaus. Ihr Geliebter (Garfunkel) lässt, befragt von einem misstrauischen Kieberer (Keitel), die Geschichte einer obsessiven Beziehung Revue passiereren. SO. 30. 10., METRO, 13.00 UHR MO. 31. 10., STADTKINO, 23.00 UHR
The Hit THRILLER. GB 1983. LÄNGE: 98 Min. REGIE: Stephen Frears. BUCH: Peter Prince. DARSTELLER: Terence Stamp, John Hurt, Tim Roth.
Frühe Regiearbeit von Stephen Frears: Ein stylisher, grandios besetzter Thriller um einen Ex-Gangster (Stamp), der zwei Auftragsmörder, die ihn umbringen sollen, gegeneinander ausspielt. SA. 22. 10., STADTKINO, 23.00 UHR MO. 24. 10., METRO, 13.30 UHR
Haben Sie die zwölf Filme, die im Rahmen des Tributes bei der VIENNALE laufen, selber ausgewählt? Fast alle. VIENNALE-Direktor Hans Hurch hat auch noch ein paar reinreklamiert. Sie haben ja eine ganz spezielle Verbindung zu Wien, nicht wahr? Ja, vor allem kenne ich glaube ich wirklich jedes Kaffeehaus der Stadt (lacht). Ich habe 1979 Monate hier verbracht, als ich mit Regisseur Nicolas Roeg Bad Timing gedreht habe. Ich mag besonders das Café Hawelka, das ist ein Lieblingsplatz von mir. Wir haben damals dort gedreht, im Café Landtmann, in noch einem anderen Café am Ring, in Sievering, in Ottakring … wir haben ganz Wien abgegrast. Für A Dangerous Method bin ich kürzlich ja wieder nach Wien gekommen. Und wo haben wir gedreht? Im Kaffeehaus. Und bald wird es Sie nochmal hierher verschlagen … Ja, ich arbeite gerade an A Kim Jong-Il Production!, der Verfilmung der wahren Geschichte des südkoreanischen Filmemachers Shin Sang-ok und seiner Ex-Frau Choi Eun-hee, die 1978 auf Geheiß des damaligen Diktator-Sohnes Kim-IlSung nach Nordkorea entführt und anschließend gezwungen wurden, Propagandafilme zu drehen. 1986 gelang ihnen in Wien während eines Geschäftstreffens die Flucht. Regie führt übrigens auch ein Österreicher, der allerdings in London lebt. Paul Berczeller heißt der, sein Großvater Richard war in Wien berühmter Theater- und Stummfilm-Schauspieler.
Mad Dog Morgan mit Dennis Hopper war 1976 Ihr Debüt
V’40
V’11
TRIBUTE TO SOI CHEANG TEXT: DINA MAESTRELLI
FOTOS: VIENNALE
Horror, Action, Pop-Kultur. Die VIENNALE widmet Hongkongs möglicherweise größtem Ausnahmetalent als erstes Festival weltweit ein umfassendes Tribute.
Fast & Furious
So jung kamen sie nicht mehr zusammen: Jeremy Thomas mit Regisseur David Cronenberg vor 20 Jahren am Set von Naked Lunch.
als Produzent, seitdem haben Sie eine lange Reihe von Klassikern des ansprechenden Independent-Kinos ermöglicht. Gibt es denn irgendein spezielles Highlight Ihrer Karriere? Sehr viele (lacht). Vielleicht muss ich hier wohl The Last Emperor nennen, der war mit Abstand am aufwändigsten. Der kostete damals 25 Millionen Dollar, das war unglaublich viel! Das ist wahrscheinlich der bekannteste Film, den ich produziert habe. Aber ich liebe so viele – Sexy Beast, Fast Food Nation von Richard Linklater, jeden Film mit Nicolas Roeg, Eureka mit Gene Hackman, natürlich Bad Timing. Schön, dass einige davon jetzt in Wien gezeigt werden! Auch in jüngster Zeit sind Ihnen wieder einige Treffer gelungen … Ja, A Dangerous Method wurde sehr gut aufgenommen, und auch Wim Wenders’ Pina kam sehr gut an. Es war in der Tat ein ziemlich gutes Jahr. Ein Vintage-Jahr (lacht).
„Ich glaube, ich kenne wirklich jedes Kaffeehaus in Wien!“ Sie waren immer eine Gallionsfigur des IndependentKinos und haben nie für Major-Studios gearbeitet – Sie sind also quasi die Antithese zum Klischee des Filmproduzenten. Der ignorante Typ mit Zigarre, der alle schlecht behandelt (lacht)? Es gibt viele Arten von Produzenten. Ich bin einer, der gemeinsam mit einem Regisseur oder Autor eine Idee entwickelt, dann mit viel Zeit und Mühe ein Drehbuch erzwingt, einen Cast versammelt, den Regisseur bei der Stange hält und dann irgendwie Geld aufstellt, um den Film nach und nach zu realisieren. Als unabhängiger Produzent begleite ich meine Filme von der ersten Idee über die Festivals, wo meine Film-Babys ihre ersten Schritte vor Publikum machen, bis hin zum Kinostart. Ich sehe mich nicht in einem Hollywood-Studio. Big-Budget-Franchises sind nicht mein Milieu, ich hab das auch noch nie gemacht. Ich hab schon auch mit großen Budgets gearbeitet, aber ich will mich nach meinem Geschmack richten und nicht nach dem des Marktes.
ASIATISCHES GENREKINO – diese Beschreibung
wäre für die Arbeiten von Soi Cheang zu kurz gegriffen. Der 1972 in Macao geborene Filmemacher, der immer wieder auch als Darsteller auftritt, begann seine Karriere als Regieassistent unter anderem von Johnny To (Fat Choi Spirit, 2002) sowie mit Produktionen direkt für den Videomarkt. Schon mit seinem ersten Kinofilm, Diamond Hill (2000), schuf er einen Genre-Mix, wie er für seine weiteren Werke typisch werden sollte: Melodram meets Horror meets Action, Sozialkritik findet ebenso ihren Platz wie Geister, Monster und Unerklärliches direkt aus Hongkongs Alltagskultur, stets umrahmt von einer gewissen Düsternis. Mit Yi ngoy (Accident) wurde Cheang in den Wettbewerb von Venedig eingeladen, und auch wenn ihm der Goldene Löwe verwehrt blieb, wurde schließlich ein internationales Publikum auf das eigenwillige Werk des Soi Cheang aufmerksam.
Yi ngoy / Accident THRILLER. HONGKONG 2009. LÄNGE: 88 Min. REGIE: Soi Cheang. BUCH: Szeto Kam Yuen, Nicholl Tang. DARSTELLER: Louis Koo, Richie Jen, Feng Tsui Fan.
Auftragskiller, Morde, die wie Unfälle aussehen, Paranoia ... „Die Codes des Genrekinos neu zu hinterfragen“ war Cheangs Ziel bei Yi ngoy, dem ein dreijähriger kreativer Prozess voranging. FR. 21. 10., STADTKINO, 23.30 UHR DO. 27. 10., STADTKINO, 18.00 UHR
V’41
V’11
VIENNALE EVENTS
TODD HAYNES
EXKLUSIV-INTERVIEW: MAGDALENA MIEDL
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (1) / VIENNALE (1)
Krisenmanagement Vor vier Jahren war TODD HAYNES mit seiner eigenwilligen BOB DYLAN-Biografie I’m Not There in Wien, heuer erlaubt der VIENNALE-Freund dem Festival (als einzigem neben Venedig), seinen ausgezeichneten TV-Mehrteiler Mildred Pierce komplett aufzuführen.
SKIP: Warum wollten Sie Mildred Pierce ausgerechnet jetzt neu verfilmen? TODD HAYNES: Es sind die Parallelen zur Gegenwart, die mich so gereizt haben: Der Roman handelt von einem Mittelstand, der aufgrund der Wirtschaftskrise in den 30er-Jahren schwer ins Straucheln kommt. Für mich war es interessant, wie schon damals der uns so geläufige Traum vom Reichtum der Mittelklasse und ihren Aufstiegsmöglichkeiten fest etabliert war. Auch damals hatte es einen Immobilienboom gegeben wie den, der uns in die aktuelle Krise geführt hat; die Parallelen sind frappierend. Mildred ist ein Working Girl wie die meisten Mütter heute, die Kinder und Karriere unter einen Hut bringen müssen. Ist sie eine Pionierin? Absolut, Mildred ist ganz erstaunlich in dieser Hinsicht. Aber wenn die Geschichte sich nur darauf beschränkt hätte, hätte mich die Verfilmung nicht interessiert. Das Faszinierende finde ich, ist, dass ihre Kraft aus einem pathologischen Teufelskreis stammt, und zwar ihrer Beziehung mit ihrer Tochter Veda. Ich weiß genau, was es bedeutet, in einer schlechten Beziehung zu sein, wo die emotionale Frustration einen als kreativen Menschen dazu bringt, all das in die Arbeit fließen zu lassen und dadurch unglaublich produktiv zu sein.
In Venedig saß Haynes heuer in der Wettbewerbsjury, kurz danach feierte er in Los Angeles mit Kate Winslet und Guy Pearce deren Emmys für Mildred Pierce.
Wie war denn Ihre eigene Mutter? Sie war wunderbar, und sie tat alles, um meine Phantasie anzuregen. Sie sorgte dafür, dass wir die bestmögliche Bildung bekamen, und sie liebte Film und Schauspielerei. Sie hat auch eine kleine Rolle in I’m Not There, in dem Schwarz-Weiss-Abschnitt mit Cate Blanchett. Sie starb ganz unerwartet während der Dreharbeiten zu Mildred Pierce, kurz bevor sie 70 wurde. Joan Crawford wurde mit ihrer Darstellung der Mildred Pierce eine Film-Ikone. War es da nicht unglaublich schwierig, Mildred mit Kate Winslet neu zu erschaffen? Der Film mit Joan Crawford ist wunderschön, ein Stück Hollywood at its best. Aber ich blieb dem Film während der Arbeit ganz einfach fern. Unsere Kostümdesignerin Anne Roth hat in einem Interview erzählt, ich wäre ausgerastet wegen Schulterpolstern in den Kostümen, obwohl die doch historisch korrekt seien. Aber ich wollte einfach nicht, dass Kates Silhouette in irgendeiner Form an Joan Crawford erinnert – und für mich gehören Schulterpolster da dazu.
Mildred Pierce, Episode 1 – 5 MELODRAM. USA 2011. LÄNGE: 332 Min. REGIE: Todd Haynes. BUCH: Todd Haynes, Jon Raymond, Jonathan Raymond nach dem Roman von James M. Cain. KAMERA: Ed Lachman. DARSTELLER: Kate Winslet, Guy Pearce, Evan Rachel Wood, Melissa Leo.
USA, 1940er Jahre: Die geschiedene Mutter Mildred Pierce (Winslet) kämpft ums wirtschaftliche Überleben. Doch als sie ein erfolgreiches Back-Unternehmen gründet, entfremdet sie das von ihrer verwöhnten Tochter Veda (Wood): Grandioser HBO-Fernsehmehrteiler nach dem Roman von James M. Cain, dessen Film Noir-Version 1945 Joan Crawford den Oscar bescherte (ebenfalls zu sehen am „Mildred-Pierce-Tag“ am 01. 11. in der Urania!). EPISODE 1 + 2: FR. 21. 10., GARTENBAUKINO, 15.30 UHR / DI. 01. 11., URANIA, 13.30 UHR EPISODE 3: SA. 22. 10., GARTENBAUKINO, 15.30 UHR / DI. 01. 11., URANIA, 16.00 UHR EPISODE 4 + 5: SO. 23. 10., GARTENBAUKINO, 15.00 UHR / DI. 01. 11., URANIA, 17.30 UHR
V’42
UlricH Seidl
TexT: DINA MAESTRELLI FoTo: VIENNALE
Fertig! Nein, noch lange nicht. Mit Sneak Peeks auf seine Paradies-Trilogie im Stadium der post production kommt Regisseur UlricH Seidl zur VIENNALE.
Work in Progress Herr Seidl sucht das Paradies. Was als Episodenfilm
angedacht war, hat sich in den vier Jahren seit Projektbeginn zu einem Monstrum mit 80 Stunden Rohmaterial ausgewachsen, das sich wohl nur noch dadurch zähmen lässt, dass der Filmemacher eine Trilogie draus macht, drei abendfüllende Spielfilme. Worums geht, erklärt der Regisseur am besten selbst: „Drei Geschichten von drei Frauen, die – jede für sich – auf der Suche nach Erfüllung ihrer Sehnsüchte, nach Glück und nach Liebe sind.“ Erste Ausschnitte aus den verheißungsvoll Paradies I – III arbeitsbetitelten Werken zeigt Ulrich Seidl exklusiv bei der VIENNALE und stellt sich im Rahmen des Events auch einer Diskussion mit Stefan Grissemann vom profil und Claus Philipp vom Stadtkino.
draMa. ÖSterreich 2012. regie & ProdUktion: Ulrich Seidl. BUch: Ulrich Seidl, Veronika Franz. kaMera: Wolfgang Thaler, Ed Lachmann. darSteller: Margarethe Tiesel, Inge Maux, Peter Kazungu (Sugar Mama); Maria Hofstätter, Nabil Saleh (Wandermuttergottes); Melanie Lenz, Joseph Lorenz, Michael Thomas (Melanie).
Paradies I – Sugar Mama Sex-Tourismus, andersum. Am Strand in Kenia finden einsame Touristinnen, genannt Sugar Mamas, wie die 50-jährige, alleinerziehende Teresa aus Wien, in jungen Einheimischen willige Sex-Partner. Was sie nicht finden, ist Liebe.
Paradies II – Wandermuttergottes Jesus liebt dich. Und Teresas Schwester Anna Maria liebt Jesus. Mehr als ihren entfremdeten Mann, einen Moslem, mit dem sie sich einen religösen Kleinkrieg liefert, wenn sie nicht gerade missionierend von Haus zu Haus zieht.
Paradies III – Melanie Erste Liebe. Während ihre Mutter in Kenia urlaubt, ist Melanie, 13, im Diätcamp untergebracht. Das Bewegungs- und Ernährungsprogramm ist streng, doch es gibt einen Lichtblick: den Campleiter, dem Melanie schöne Augen macht ... Mi. 26. 10., Stadtkino, 20.30 Uhr
V’11
SPECIAL PROGRAMS TEXT: DINA MAESTRELLI
FOTOS: VIENNALE
V’11
New Americana
DOKUMENTARFILME
Die filmischen Landvermessungen der Lee Anne Schmitt
The Last Buffalo Hunt DOKUMENTATION. USA 2010. LÄNGE: 76 Min. REGIE & SCHNITT: Lee Anne Schmitt. BUCH: Lee Anne Schmitt, Lee Lynch. KAMERA: Lee Anne Schmitt, Lee Lynch, James Laxton, Dave Fenster.
LAND OF THE FREE, home of the brave. Mit dem unsentimentalen Blick, den die junge Filmemacherin aus Chicago auf ihr vielschichtiges Heimatland wirft, zählt Lee Anne Schmitt zu den wichtigsten und eigenständigsten Vertreterinnen des amerikanischen Kinos. In Ihren Filmen wendet sie sich Themen zu, die imstande sind, den amerikanischen Traum zu demontieren oder zumindest seines verführerischen Glanzes zu berauben. Vom würdelosen Büffel-Schauspiel zum Gaudium zahlungskräftiger Kundschaft (The Last Buffalo Hunt, 2010) über den Umgang mit dem Erbe der Ureinwohner (Bowers Cave, 2009) bis zur trostlosen Abgeschiedenheit südkalifornischer Geisterstädte (California Company Town, 2009) – Schmitts Kamera entgeht kein Aspekt des amerikanischen Traumas.
Silent Masters
Österreichisches Stummfilmkino der Zwanziger Jahre, Episode 2
Programm 6: Ende.Neu Eine versunkene Welt
Stummfilmgeschichte zum Wiederentdecken: Die VIENNALE und das Filmarchiv Austria setzen mit Silent Masters, Episode 2 ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort und spüren in zwölf Programmen dem Goldenen Zeitalter der Filmproduktion im Österreich der 1920er Jahre nach. Zur Aufführung kommen teils erst restaurierte Werke von Michael Kertesz oder Franz Herterich, jeweils mit Live-Musikbegleitung.
Wenn moderne Buffalo Bills auf die verkitschten Überreste des mythisch verklärten Wilden Westens treffen. Fünf Jahre lang unternahm Schmitt regelmäßige Reisen nach Utah zu den letzten freilebenden Bisonherden der USA. Über 60 Millionen Tiere durchstreiften einst den Kontinent, binnen weniger Jahre war der Bestand auf ein paar hundert dezimiert: gut für die Geschäfte des Weißen Mannes, schlecht für die Ureinwohner, deren Ausrottung mit der der Bison untrennbar verbunden ist. Gegen eine Stange Geld kann man den Mythos vom Wilden Westen auch heute noch aufleben lassen – Bisonabschuss inklusive –, irgendwo zwischen Orten mit so bezeichnenden Namen wie Paradise und Last Chance. SO. 23. 10., STADTKINO, 13.00 UHR DI. 25. 10., URANIA, 21.00 UHR
Straub! Einen alten Fuchs nennt ihn Hans Hurch. Er ist der vielleicht letzte wahre europäische Filmemacher, wechselt mit seinen Filmen mühelos zwischen drei Sprachen (französisch, italienisch, deutsch), polarisiert und entzieht sich film ischen Konventionen. Die VIENNALE präsentiert eine Auswahl neuer Arbeiten von Jean-Marie Straub.
Schakale und Araber KURZFILM. SCHWEIZ 2011. LÄNGE: 11 Min. BUCH & REGIE: Jean-Marie Straub. DARSTELLER: Barbara Ulrich, Giorgio Passerone, Jubarite Semaran.
DRAMA. ÖSTERREICH 1922. LÄNGE: 63 Min. REGIE: Alexander Korda. BUCH: Ludwig Biro, Alexander Korda. DARSTELLER: Albert Capozzi, Karl Baumgartner, Olga Lewinsky. LIVE-MUSIK: Thomas Lehn. VORFILM: Deutschösterreich ist und bleibt eine Republik (A 1919).
Straub nimmt Kafka beim Wort. Das Werk des Dichters, die Tiergeschichte über Araber, Juden und Europäer, die so viel Raum für Interpretationen zulässt, wird keiner Modernisierung unterzogen.
Die Tragödie eines verschollenen Fürstensohnes: Ein Herzog entsagt einer Frau zuliebe seinem Titel. Gemeinsam beginnt man eine Schiffsreise nach Südamerika – und steuert direkt ins Verderben. MI. 26. 10., METRO, 18.30 UHR
V’44
DO. 20. 10., GARTENBAUKINO, 23.00 UHR FR. 28. 10., STADTKINO, 20.30 UHR
EINE
WERNER HERZOG ENTDECKT ÜBERWÄLTIGENDE WELT VOLLER KUNST UND WUNDER. THE GUARDIAN
EIN FILM VON
WERNER HERZOG
AB 4.11. IM KINO
DIE VERLORENEN MEISTERWERKE DER MENSCHHEIT... IN 3D WWW.HOEHLE3D-DERFILM.AT
V’11
RETROSPEKTIVE CHANTAL AKERMAN
Feminine Filmhistorie
TEXT: KLAUS HÜBNER FOTOS: VIENNALE
In den 70er Jahren drehte die Belgierin CHANTAL AKERMAN spröde Avantgardefilme mit Sexappeal. Aber ihr Gesamtwerk dreht sich um viel mehr: die menschliche Befindlichkeit, die Liebe, den Schmerz – aus weiblicher Perspektive.
ZUFÄLLIG war das 15-jährige Mädchen in eine Vorstellung von Jean-Luc Godards Pierrot le fou gestolpert. Von da an wollte Chantal Akerman Filmemacherin werden. Genau zur richtigen Zeit: Die Hippies hatten die
V’46
sexuelle Revolution und den Feminismus gebraucht, und plötzlich waren Konventionen nur noch zum Brechen da. Chantal besorgte sich eine Kamera und ein wenig Film. 1968 entstand ihr erster, 13-minütiger Kurzfilm
Je tu il elle
Nuit et jour
DRAMA. FRANKREICH/BELGIEN 1976. LÄNGE: 90 Min. REGIE: Chantal Akerman. BUCH: Chantal Akerman, Eric De Kuyper, Paul Paquay. KAMERA: Bénédicte Delesalle, Renelde Dupont, Charlotte Szlovak. SCHNITT: Luc Fréché, Geneviève Luciani. DARSTELLER: Chantal Akerman, Niels Arestrup, Claire Wauthion.
TRAGIKOMÖDIE. FRANKREICH 1991. LÄNGE: 92 Min. REGIE: Chantal Akerman. BUCH: Chantal Akerman, Pascal Bonitzer. KAMERA: Jean-Claude Neckelbrouck. SCHNITT: Francine Sandberg. DARSTELLER: Guilaine Londez, Thomas Langmann, François Négret, Nicole Colchat, Pierre Laroche.
Eine Frau, die sich nur von Staubzucker ernährt, rotiert in ihrer Wohnung in ihrer eigenen Gedankenwelt. Sie reißt sich einen Lastwagenfahrer auf, sie fahren durch die Nacht, dann Ankunft bei der Geliebten und elendslange Sexszene. Möglicherweise ist dies Akermans radikalste Demontage tradierter Sehgewohnheiten, mit der quälendsten, statischsten und distanziertesten Lesbensex-Sequenz der Filmhistorie. Rebellion pur, 90 endlose Minuten lang.
Zwei junge Leute leben in ihrem Apartment ausschließlich für Sex und Zweisamkeit. Die restliche Welt versinkt in völliger Bedeutungslosigkeit. Dann beginnt die Frau ein weiteres Sexverhältnis mit dem Kollegen des Mannes, es kommt zu Eifersüchteleien und Schlafentzug, weil ja nachts der eine und tagsüber der andere dran ist ... Sicher Akermans witzigste Arbeit: Absolut berauschend in seiner Einfachheit und seiner Zurschaustellung von Einfältigkeit.
DO. 03. 11., FILMMUSEUM, 19.00 UHR
SO. 16. 10., FILMMUSEUM, 19.00 UHR MO. 31. 10., FILMMUSEUM, 16.00 UHR
Saute ma ville, der vielen ihrer Verehrer als absolutes Juwel gilt. Seither hat sie mit allen Konventionen der Filmkunst gebrochen; Dramaturgie, Schnitt, Erzählung, all das ließ sie intuitiv aus sich herausfließen, ohne auf die Regeln zu achten, und sie tat dies so kunstvoll, dass man sich dem Sog ihrer Filme kaum entziehen kann. Sie wurde zur Ikone des frühen feministischen Films. Heute ist sie viel mehr. Konventioneller vielleicht, aber auch manisch-depressiv, ausgeschieden aus ihrer jüdischen Gemeinde, eine gequälte Seele, die sich im Drehen von Filmen Luft macht und dabei überwältigend großen Interpretationsspielraum lässt. Man kann in einem kurzen Artikel wie diesem eine Person wie Akerman nicht ansatzweise erklären. Aber es handelt sich bei dieser Werkschau der VIENNALE vielleicht um die interessanteste und aufschlussreichste Retro, die je im Filmmuseum gelaufen ist.
Jeanne Dielman, 23 quai du commerce, 1080 Bruxelles
DRAMA. FRANKREICH/BELGIEN 1975. LÄNGE: 201 Min. BUCH & REGIE: Chantal Akerman. KAMERA: Babette Mangolte. SCHNITT: Patricia Canino. DARSTELLER: Delphine Seyrig, Jan Decorte, Henri Storck, Jacques Doniol-Valcroze, Yves Bical.
Kino-Frühfeminismus: Schnitt und Bildkomposition sind unkonventionell, die Story von der verwitweten Hausfrau, die jeden Tag als immer gleichen Handlungsstrang durchlebt und eine diskrete Form der Heimprostitution betreibt, was schließlich zu Mord führt, nicht weniger. FR. 21. 10., FILMMUSEUM, 20.00 UHR
Viennale ist MehrWERT
Jem Cohen fotografiert von Klaus Vyhnalek
Durch das MehrWERT Sponsoringprogramm bekennen wir uns zur Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und dem Einzelnen, zu kulturellen und sozialen Werten, die uns förderungswürdig erscheinen. Deshalb unterstützen wir Institutionen, Initiativen und Projekte in allen gesellschaftlichen Bereichen. Seit 2004 ist die Erste Bank Hauptsponsor der Viennale. Neben der Unterstützung des Festivals bieten wir dem Publikum auch heuer wieder die Möglichkeit, Karten für ausgewählte Filme oder Einladungen zu exklusiven Viennale-Veranstaltungen zu gewinnen.
Das MehrWERT Sponsoringprogramm www.sponsoring.erstebank.at